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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chris Nolan's INTERSTELLAR



Mio-Raem
04.11.2014, 16:36
Interstellar kommt ja schon in knapp einer Woche in die Kinos! :eek:
Hype Hype Hype! Kein Thread?! Ändere das mal einer...

Dann erbarme ich mich halt. Faule Bande.

Meine Erwartungshaltung zum Film dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Robert von DVDKritik gibt dem Streifen jetzt aber 10 Punkte, nennt ihn den besten Film des Jahres, fordert reihenweise Oscars. Leider urteilt Rob nur selten wirklich objektiv, bedient große Hypes nur allzu oft allzu gerne, aber zumindest ist meine Hoffnung doch wieder ein wenig gestiegen, dass der Film doch ein Mindblower wird. Bei 169 Minuten Laufzeit sollte er das aber auch.

Ich glaube, dieses Mal hab ich mit dem Lesen des Scripts alles richtig gemacht. Wenn er echt nicht taugt, (Was ich mir nie vorgestellt habe - ich war nur vom Buch unterwältigt und vom Hype besorgt) kann ich nicht enttäuscht werden, wenn er doch der Oberhammer ist, umso besser. Da bin ich der letzte, der sich nicht freut. Mich interessiert vor allem, was geändert wurde. Am Wochenende ist es soweit.

Discuss.



https://www.youtube.com/watch?v=dyHPLoHkS1I


https://www.youtube.com/watch?annotation_id=annotation_1530957825&feature=iv&list=UUOL10n-as9dXO2qtjjFUQbQ&src_vid=fjwxzEfDxWs&v=8-VsGxRhBvk


https://www.youtube.com/watch?v=fjwxzEfDxWs

dasDull
04.11.2014, 16:44
Der Trailer, den ich gesehen habe, sah mir viel zu sehr nach aufgeblasener "Man of Steel"-artiger Epik und Pseudotiefe aus, als dass ich große Lust hätte, mir den Film anzutun.

Mio-Raem
04.11.2014, 16:51
Der Trailer, den ich gesehen habe, sah mir viel zu sehr nach aufgeblasener "Man of Steel"-artiger Epik und Pseudotiefe aus, als dass ich große Lust hätte, mir den Film anzutun.

Yay, ich bin also nicht allein :A

Ich nenne mich aber auch viel zu sehr einen Cineasten, als dass ich nicht reingehen dürfte.

Mike
05.11.2014, 07:12
Ich kenne nur den Trailer aus dem Fernsehen (das oben gezeigte Material kann ich nicht ansehen - beim BMI in Österreich ist alles was mit Flash zu tun hat gesperrt -_-) und der hat mich sehr angesprochen. Oder war's nur ein Teaser? Jedenfalls will ich seit langem wieder mal ins Kino. Ich hoffe, ich kann meine Freundin noch dafür begeistern ^^ Ich habe echt keine Ahnung vom Plot und weiß echt NULL darüber. Aber ich mag Science Fiction (so was ist es doch, oder? xD). Meine Freundin leider nicht ^^"

LG Mike

Mio-Raem
05.11.2014, 07:34
ich mag Science Fiction (so was ist es doch, oder? xD). Meine Freundin leider nicht ^^"

Die erste Stunde ist eher ein Drama. Sag ihr das. Die restlichen 1 3/4 Stunden sind dann eine Art existenzielles Inception.

Ich für meinen Teil habe jetzt Karten für Donnerstag, Freitag und Samstag reserviert. Nur für den Fall dass ich mich geirrt habe und der Film doch der reinste Orgasmus wird.

(Was soll man dieses Wochenende auch sonst tun? Bahn fahren? Höhö.)

Mio-Raem
05.11.2014, 12:34
https://www.youtube.com/watch?v=yee0H0ljD_I

Perfekte Review, die in den Kommentaren jede Menge Hate kriegt. Sehenswert, aber zu pseudowissenschaftlich und am Ende gar wirr.

As I said.

Gut, ich bin jetzt trotzdem irgendwie drauf gespannt.

Cutter Slade
05.11.2014, 14:16
Dienstag, und nur Dienstag. Freu mich, könnte echt mein Film werden!! :A

Mio-Raem
05.11.2014, 14:25
Dienstag, und nur Dienstag. Freu mich, könnte echt mein Film werden!! :A

Morgen Abend um 23 Uhr sitz ich dann hier und ruinier dir alles mit nicht in Spoiler verpackten Spoilern. >:D

La Cipolla
05.11.2014, 14:28
Wenn du noch mehr als drei Posts absetzt, BEVOR du den Film gesehen hast, sperr ich dich. =_=

Isgar
05.11.2014, 14:45
Morgen Abend um 23 Uhr sitz ich dann hier und ruinier dir alles mit nicht in Spoiler verpackten Spoilern. >:D

Auch wenn du den Post nicht völlig ernst gemeint hast...so langsam finde ich, dass du extrem nervst. Du musst nicht jedem predigen, wie enttäuscht du vom vorläufigen Drehbuch warst und was du schon alles glaubst, über den Film zu wissen.

Ich habe mir Tickets für Donnerstag reserviert. Der... Hype um Nolan war mir immer etwas befremdlich. Momentan halten ihn die Leute wohl in einer Position, in der man eigentlich keinen Künstler halten sollte, und es ist echt erschreckend, in welchen Wettkampf sich die Diskussionen über den Film mittlerweile verwandelt haben. Mir ging das die letzten Wochen richtig auf den Keks. Deshalb gehe ich morgen ins Kino und bilde mir meine eigene Meinung.

Mio-Raem
05.11.2014, 16:05
so langsam finde ich, dass du extrem nervst. Du müsste nicht jedem predigen, wie enttäuscht du vom vorläufigen Drehbuch warst und was du schon alles glaubst, über den Film zu wissen.

Mag ja sein, aber right of free speech und so, gell? Wenn du mich blöd von der Seite anmachen darfst, darf ich mich ja wohl über das Ur-Script auslassen, so oft wie ich will. Außerdem habe ich doch wohl meines Wissens darauf hin gewiesen, dass ich mich über ein gutes Endergebnis sehr freuen würde. Also mach mal halblang, Brauner. :)

Und noch was. Ich glaube nicht zu wissen. Ich weiß. Die einzige Szene aus den Trailern die mir unbekannt ist, ist die mit den Wellen. Wenn das bedeutet, dass ich in deinen Augen die Klappe halten soll, nur weil ich enttäuscht bin und den verachtenswerten Fehler begangen habe, ein paar Leute darauf hinzuweisen, dass sie gut daran täten, den blinden Nolan-Hype ein bisschen zurück zu schrauben, dann ignorier mich doch. Wenn ich mich über alles aufregen würde, was hier teilweise für Unverschämtheiten nett verpackt verteilt werden, wär ich schon lange raus. (Insofern bin ich natürlich dankbar dass du es, wenn schon, wenigstens gerade heraus sagst. Wenn ich eins hasse, sind es falsche Nettigkeiten.)


Ich habe mir Tickets für Donnerstag reserviert.

Vielleicht sitzen wir ja nebeneinander!

Isgar
05.11.2014, 19:05
Mag ja sein, aber right of free speech und so, gell? Wenn du mich blöd von der Seite anmachen darfst, darf ich mich ja wohl über das Ur-Script auslassen, so oft wie ich will. Außerdem habe ich doch wohl meines Wissens darauf hin gewiesen, dass ich mich über ein gutes Endergebnis sehr freuen würde. Also mach mal halblang, Brauner. :)

Ich kann und will es dir ja nicht verbieten. Aber ich darf dir, wie du schon gesagt hast, mitteilen, was ich darüber denke. Und ich denke, dass es etwas zu viel ist. Vor allem, bevor überhaupt irgendjemand von uns den Film gesehen hat.


Wenn das bedeutet, dass ich in deinen Augen die Klappe halten soll, nur weil ich enttäuscht bin und den verachtenswerten Fehler begangen habe, ein paar Leute darauf hinzuweisen, dass sie gut daran täten, den blinden Nolan-Hype ein bisschen zurück zu schrauben, dann ignorier mich doch.

Schattenläufer meinte, er könne "gehypet" sein und trotzdem skeptisch. Das trifft glaube ich auf die meisten Leute hier zu. Ich denke, du musst nicht jedem einzelnen genau sagen, was er zu erwarten hat oder nicht. Dass will man vielleicht gar nicht wissen - auch, weil man mit jedem Ergebnis umgehen kann. Mal davon abgesehen, dass du dich, selbst wenn das Drehbuch noch relativ ähnlich sein sollte, trotzdem nur auf ein Drehbuch beziehst und dem jedes Mal auch noch deinen Meinungsstempel aufdrückst, obwohl man es sicherlich auch anders sehen kann.


Vielleicht sitzen wir ja nebeneinander!

Cineplex Mannheim? Aber mir dann bitte nicht jedes Mal ins Ohr flüstern, wenn der Film vom Drehbuch abweicht.

So, und wenn du das noch weiterführen möchtest, dann darfst du mir gerne eine PN schreiben http://cherrytree.at/misc/smilies/040knuffel.gif

Taro Misaki
06.11.2014, 12:37
So, in gut einer halben Stunde geh ich los zum Kino, direkt in die 16 Uhr-Vorstellung.:A

Mio-Raem
06.11.2014, 12:57
Cineplex Mannheim?

Okay, wir sitzen nicht nebeneinander, aber das ist wirklich schon SEHR nahe bei mir. :O;p


So, in gut einer halben Stunde geh ich los zum Kino, direkt in die 16 Uhr-Vorstellung.:A

Viel Spaß! (Aber zwei Stunden vorher schon antanzen (müssen?) Das ist übel.)

Taro Misaki
06.11.2014, 13:00
Viel Spaß! (Aber zwei Stunden vorher schon antanzen? Das ist übel.)

Danke!
Es dauert etwas, mit der Bahn zum Kino zu fahren und ich muss eine Stunde bevor die Vorstellung losgeht die Karte abholen, weil ich online vorbestellt habe.^^

Corti
06.11.2014, 14:08
Noam Film? Zimmer Musik ? Bin dabei.

Enkidu
06.11.2014, 18:57
https://www.youtube.com/watch?v=fjwxzEfDxWs
Thomas Bergersen :A Das Stück heißt übrigens treffenderweise "Final Frontier (http://www.youtube.com/watch?v=BAzCf0ascW8)". Überhaupt ist das neue Solo-Album Sun mal wieder sehr gut gelungen. Kann nur empfehlen, da mal reinzuhören.

Itaju
06.11.2014, 19:08
Wer wer wer geht hier in Mannheim ins Kino und gibt mir nicht Bescheid??? Wir haben hier in Heidelberg doch kein Kino, da muss ich nach Mannheim oder Karlsruhe ausweichen ;______;.

Taro Misaki
06.11.2014, 19:14
So, bin zurück und fand ihn geil.:A

Dass er es war, der das "bleib" geschickt hat, war mir irgendwie schon, als Murphy mit ihrem Freund in dem Sandsturm in ihrem Auto saß, klar.^^

Weiß gerade nicht, ob ich ihn vor oder hinter Inception einordnen soll, ich muss wahrscheinlich noch ein bisschen drüber nachdenken.^^

Und der Sound ist der Hammer.:O

Laguna
06.11.2014, 23:03
So, bin zurück und fand ihn geil.:A

Dass er es war, der das "bleib" geschickt hat, war mir irgendwie schon, als Murphy mit ihrem Freund in dem Sandsturm in ihrem Auto saß, klar.^^

Weiß gerade nicht, ob ich ihn vor oder hinter Inception einordnen soll, ich muss wahrscheinlich noch ein bisschen drüber nachdenken.^^

Und der Sound ist der Hammer.:O

Ich kann das so unterschreiben. Der Film ist sogar saugeil :A

Er bewegt sich auf sehr emotionaler und philosophischer Ebene - ein typischer Nolan Film eben, aber das ist nichts schlechtes, denn er hat mich vom etwas trägen anfang bis zum sehr spannenden Ende in seinen Bann geschlagen. Für die gelungene Darstellung der Gefühle des Casts, inbesondere die Rolle des NASA Astronauten Cooper verzeihe ich alle Logikfehler in dem Film, von denen es einige gibt - aber das bei so einem fantastischen Thema absolut in Ordnung. Für mich ist es der Sci-Fi Film des Jahres.

Mio-Raem
07.11.2014, 00:10
Wer wer wer geht hier in Mannheim ins Kino und gibt mir nicht Bescheid??? Wir haben hier in Heidelberg doch kein Kino, da muss ich nach Mannheim oder Karlsruhe ausweichen ;______;.

Wiesloch? Ich war eben im Luxor, das ist doch ein ausgezeichnetes.
___________________________________

So, jetzt hab ich ihn also gesehen. Lasst mich rekapitulieren, was ich da gerade gesehen habe. Ein Vorabfazit: Der Film ist gut, aber nicht Nolan's bester. Er ist besser als der enttäuschende Dark Knight Rises, aber um einiges schlechter - weil unspektakulärer - als Inception oder Prestige. Mit dem Drehbuch hat er in Teilen sehr zu tun, an anderen Stellen nur noch rudimentär, wieder anderes wurde komplett gelöscht, was nicht immer gut ist (überraschenderweise, dazu weiter unten mehr). Vor allem das zweite und dritte Drittel - das Ende ausgenommen - sind ganz offensichtlich mehr oder weniger neu geschrieben worden. Es ist ein bisschen schwierig, auf diese Weise zu schreiben, ohne dass man etwas von dem letzendlichen Film spoilert. Insofern versuche ich es jetzt mal so: Ich zähle auf, was nicht im fertigen Film ist, aber im Drehbuch stand. Dadurch wird niemandem geschadet. Jetzt über das ursprüngliche Drehbuch zu reden, ist ja kein Spoiler.

- Es gibt keine Bakterienaliens
- Es gibt keinen Neutronenstern
- Es gibt kein Rumgehopse zwischen zwei Schwarzen Löchern, um schneller zu sein
- Es gibt keinen chinesischen Außenposten in der Tiefe des Alls
- Es gibt keine gigantische Raumstation außerhalb von Raum und Zeit, die von den Chinesen innerhalb von 5000 Jahren erbaut wurde
- Es gibt keinen Wurmloch-Friedhof
- Es gibt kein Milchstraßen-Vista á la Mass Effect's Karte (Leider. Das wär sicher schön gewesen.)

Außerdem fehlen noch folgende Dinge - diese pack ich allerdings in einen Spoiler für die, die den Film schon gesehen haben, weil sie die Charaktere betreffen:

- Doyle mutiert nicht am Ende zum Bösen und wird nicht im Schwarzen Loch vaporisiert. Stattdessen bleibt er blass und stirbt nicht zuletzt, sondern als erster. Richtig schade.
- Die spannenden Aggro-Roboter im nicht vorhandenen chinesischen Außenposten wurden durch einen panisch-feigen Matt Damon ersetzt. Meh.
- Der Roboter Case ist nicht böse, sondern genau wie Tars voll in Ordnung. Irgendwie fehlen dem Film die Antagonisten.
- Brand Senior ist hingegen nicht gut, sondern lügt und handelt aus reiner Arroganz und wird schlussendlich gehasst. Fand ich blöd. Wieso wurde der so geändert?

Nun, wie gesagt. Ist der Film gut? Ja. Ist er oscarwürdig? Nein, abgesehen von Hans Zimmer's Musik. Ist er so furchtbar wie das ursprüngliche Drehbuch? Zum Glück nicht. Aber Achtung: Jetzt kommt ein scheinbarer Widerspruch: Ich sagte, der Film ist gut. Das meine ich ernst. Trotzdem bin ich der Meinung, dass ich eine Version des ersten Drehbuchs fast schon lieber gesehen hätte als das hier. Wie kann das sein? Wie kann ich sagen, ich hätte das miese Script lieber gesehen als das hier, finde das hier aber trotzdem gut? Ganz einfach. So heftige, fiese, beknackte Logiklöcher das ursprüngliche Script auch hatte, es hatte einige tolle erzählerische Ideen. Dazu zählten einerseits die Bakterienaliens, die schlussendlich die Menschheit auf der Erde ersetzten, und die damit verbundene konsequente Verschlimmerung der Situation (Sprich: Auf der Erde vergehen bis zu 300 Jahre, und die Menschheit stirbt aus), andererseits die interessante Sache mit der großen Citadel-esquen Raumstation außerhalb der Milchstraße. Dazu dann noch die Sache mit den Bösewichten, die im Spoilertag erwähnt werden. Diese drei Elemente des ursprünglichen Buchs hätten dem Film... ich weiß nicht. Gut getan. Farbe verliehen. Abwechslung. Wie gesagt: Ideen wie Beschleunigung durch Black-Hole-Bungee wurden zum Glück nicht übernommen, hätten den Film auch zum totalen Flop gemacht. Dass sich Nolan dann aber zu so einer starken Veränderung entschlossen hat, hat dem Film nicht nur gut getan. Die Schwächen wurden elimieniert, doch Ideen mit Potenzial gleich mit - dadurch wird die zweite Hälfte des Films auch weniger ereignisreich, oder besser: Weniger wendungsreich. Alles geht nur in eine Richtung, alle offenen Fragen werden auf Teufel komm raus geklärt (Zum Ende hin auch massiv auf Kosten des von Nolan so geliebten Realismus - das Finale ist echt ins arg abstrakte umgeschrieben worden, und gefällt mir nicht wirklich), und fantasievolle Ideen wie die plötzlichen Bösewichter oder die Bakterienaliens fehlen, sodass der Film niemals wirklich an Farbe gewinnt. Es bleibt alles etwas unspektakulär. Dafür drückt Nolan am Ende mächtig auf die Tränendrüse, lässt aber überhaupt keinen Zweifel daran, dass alles gut ausgeht. Und genau das unterscheidet Interstellar von anderen Nolan-Meisterwerken wie eben Inception oder Prestige. Inception war atemlos, kreativ, bildgewaltig, und man wusste bis zum Schluss nicht, wie die Sache ausgeht. Und das Kreisel-Ende relativierte die Auflösung bekanntlich auf höchst epische Art und Weise. Prestige war ähnlich - mit einer Auflösung, die so simpel war (Und vor allem im Rahmen des möglichen), mit der aber niemand rechnete. Das alles gibt es bei Interstellar nicht. Stattdessen baut der Film zunächst auf Kip Thorne's Theorien, nur um sie am Ende gegen die absolut unmögliche Space-Fantasy zu tauschen, wo Zeiten auf Zeiten und Dimensionen auf Dimensionen liegen, und Lebewesen trotzdem noch miteinander kommunizieren können. Besser kann ich es nicht beschreiben, ohne zu spoilern wie Sau, und infolge dessen gelnyncht zu werden.

Damit fällt er in Nolans Vita ab, leider. Dass er trotzdem guckbar ist, hat er aber nicht der Story zu verdanken, sondern vorrangig der netten Optik. Einfach, weil er zu konventionell, zu unspektakulär bleibt, dabei das Finale aber ins absolut krass abstruse gesteigert wurde. Kein Mindfuck, über den man ewig grübeln kann, sondern - tja. Einfach abstrus eben. "Sci-Fi" ist das jedenfalls nicht mehr. Ich möchte fast sagen, dass Interstellar zum Ende hin ein Fantasydrama im Weltall ist. Ein guter Film, der leider öfter mal unentschlossen wirkt, und am Ende beinahe über seine eigenen Füße stolpert. Es wäre mehr drin gewesen.

MIO'S URTEIL: 7/10 SCHNÜSSEN
DIE STRAFE: KÄLTESCHLAF (OHNE WECKDATUM)

Ich freu mich auf weitere Meinungen. Und möchte gerne wissen, ob ich Recht hab oder total daneben liege.

Wonderwanda
07.11.2014, 08:08
Wer wer wer geht hier in Mannheim ins Kino und gibt mir nicht Bescheid??? Wir haben hier in Heidelberg doch kein Kino, da muss ich nach Mannheim oder Karlsruhe ausweichen ;______;.

Wenn du auf das Bahnstadt-Kino nicht warten kannst: Cinemaxx in Mannheim oder, was ich besser finde, Kinopolis im Rhein-Neckar-Zentrum Viernheim. :D. Karlsruhe ist da schon ein etwas großes Stück. /offtopicoff

Film werde ich mir wohl hauptsächlich deshalb ansehen, da er durch die Machart ("Wat, es ist auf Film, revolutionär!!") ständig in meinen Medienseminaren erwähnt wird. Trailer fand ich ehrlich gesagt ziemlich nichtssagend, was die eventuelle Qualität angeht. Bin da ziemlich offen, vor allem, weil Nolan bei mir sehr Hit / Miss ist.

Itaju
07.11.2014, 08:38
Das Ding ist nur, dass ich zweimal die Woche beruflich in KA bin, daher liegt das Nahe. ;)

Mio-Raem
08.11.2014, 23:16
So ihr Wussies!

War gerade noch ein zweites Mal drin, einfach um noch mal zu reflektieren. Aber das Urteil bleibt. Der Film drückt mächtig auf die Tränendrüse, das ist manchmal übertrieben, aber immerhin höchst glaubwürdig inszeniert. Props to Matthew. Und es machte Spaß, die Reaktionen der anderen Zuschauer zu sehen an manchen Stellen des Films. Schade nur, dass der übliche Nolan-Mindfuck am Ende dieses Mal etwas mager bleibt. Aber insgesamt bin ich einfach froh, dass der Film doch was taugt.

War bisher keiner drin außer mir und Cutter? Anyone agree with my rating? (Und erkennt jemand, warum ich diese Strafe gewählt habe?)

Mike
08.11.2014, 23:31
War gerade im Film. Ja. Hm. Mein Eindruck vom Film ist im Moment noch etwas schwer in Worte zu fassen ^^

Ich würde sagen, der Film war abgesehen vom letzten Drittel bis vielleicht sogar letzten Viertel sehr gut. Was mich hauptsächlich gestört hat ist, dass der Film am Ende versucht, mit aller Gewalt unbedingt noch gut auszugehen. Da wird es derartig skurril (wenn das überhaupt das richtige Wort dafür ist), dass ich mir ernsthaft gedacht habe: Was mache ich hier?

Was mir besser gefallen hätte, wäre gewesen, dass MANN tot gefunden wird, weil sein Planet nicht bewohnbar ist, COOPER, BRAND und ROMILLY bringen dann in Erfahrung, dass MANN die Daten nur gefälscht hat, weil er wieder weg wollte, sie aber zu spät kommen um ihn zu retten und dann zum dritten und letzten Planeten aufbrechen müssen. Aufgrund der Treibstoffknappheit kann die angesprochene Rückreise zur zum Tode verurteilten Erde bzw. Menschheit nicht angetreten werden. Plan B bleibt als die einzige Möglichkeit, den Fortbestand der Menschheit zu sichern. COOPER wird von BRAND und ROMILLY überzeugt, dass es keine andere Möglichkeit gibt und er gibt schließlich den Versuch auf, zur Erde zurückzukehren. (Bis hier wäre also alles, abgesehen davon, dass COOPER dann abhaut und ROMILLY überlebt, gleich geblieben.) Die Drei erfahren dann über weitere Botschaften, dass die Menschheit nach und nach ausstirbt, bis keine Botschaften mehr ankommen. Auf dem dritten Planeten nimmt die Crew mit dem sich noch am Leben befindenden EDMUNDS Kontakt auf, der bereits eine Kolonisierung auf dem Planeten vorbereitet hat. Ganz am Ende hätte man dann in ein paar Szenen die komplett leer gefegte Erde zeigen können und im Gegensatz dazu dann den neuen, bereits teilweise besiedelten, Planeten. Dann wäre vielleicht so ein Monolog von COOPER möglich gewesen, der erzählt, zu welchem hohem Preis das neue Leben erkauft wurde.

Aber so einen Schritt wollte natürlich niemand machen ^^ Vor allem wäre dann die ganze Geist-Geschichte umsonst gewesen. Es sollte halt alles auf eine große Mindfuck-Auflösung hinauslaufen. Und wer hätte schon damit rechnen können, dass der Geist am Ende COOPER selbst ist, der die ganze Menschheit rettet, indem er einen Morsecode sendet, der dann die für eine Vereinheitlichung von Relativität und Quantenphysik notwendigen Daten (lol) schickt? Meine Fresse...

Was gibt es noch? Das hier: Schief geht im Film sowieso genug, da braucht man, meiner Meinung nach, gar keine Antagonisten ^^ Und ich muss auch noch sagen, dass der Film optisch und musikalisch unglaublich ist. Die Musik ist das Beste am Film, ohne Übertreibung. Die wenigen Passagen in denen es still ist und man nur die Soundkulisse hört sind ebenfalls toll gemacht. Die Leistungen der Schauspieler sind mMn ebenfalls hervorragend. Vor allem von McConaughey. Am Anfang könnte der eine oder andere Zuschauer vielleicht das Gefühl bekommen, dass der Film etwas braucht, bis er in die Gänge kommt, aber genau das habe ich als sehr angenehm empfunden. Gäbe es das letzte Drittel oder gar nur Viertel nicht in dieser, sondern in einer anderen Form, wäre der Film vielleicht eine glatte Zehn. Da das aber nicht er Fall ist, bekommt er von mir 7 von 10 Punkten.
So... das war mein erster Eindruck vom Film ^^ Vielleicht ändert sich meine Meinung ja noch über Nacht ^^

LG Mike

The Judge
08.11.2014, 23:34
Ich war gestern schon drin, aber... uff, ich weiß nicht so recht, was ich dazu schreiben sollte, außer dass er mir wirklich wahnsinnig gut gefallen hat. Ich kann den Kritikpunkten einiger Kritiker nicht wirklich widersprechen, doch hatte der Film als Gesamtes einfach eine hervorragende Wirkung auf mich. Das Zusammenspiel von Bildern und Musik wirkte hier so gut wie bei nur wenigen Filmen in letzter Zeit und die doch stark vorhandene und von der Inszenierung profitierende Emotionalität sehe ich persönlich eher als Pluspunkt. Lediglich das Ende war mir persönlich ein bisschen zu "brav" und, ja, ich hätte mir da wirklich etwas mehr Mindfuck gewünscht.

Aber insgesamt wurde ich von Interstellar wirklich sehr mitgerissen und hoffe einfach, dass Christopher Nolan seinem Stil weiter treu bleibt. Auch wenn in nächster Zeit vermutlich zahlreiche Videos aufs Genaueste darstellen werden, was alles in dem Film falsch oder unrealistisch ist, finde ich, dass die Nolan Filme zumindest im Ansatz durchaus "smarte Blockbuster" sind, die ich in ihrem Stil nicht missen möchte.

Sylverthas
09.11.2014, 10:17
Hatte den Film vor zwei Tagen gesehen und... sagen wir mal, 2/3 davon funktionieren ziemlich gut, 1/3 überhaupt nicht - leider ist die Auflösung vom Film in dem Teil, der IMO gar nicht geht. Tatsächlich hätte ich für das Finale gern nen Physiker neben mir sitzen gehabt. Wir haben zumindest dagesessen und ab nem gewissen Zeitpunkt mehr oder weniger gelacht und mit dem Kopf geschüttelt. Nichts gegen Pseudo-Science, aber das roch für mich einfach nur nach purem Bullshit.

Dabei ist nicht der ganze Film so - gerade das Endzeit-Szenario hat mich hier fasziniert und es schien fast, dass hier jemand ein paar Bilder von Beijing oder so als Inspiration genommen hat. Ziemlich clevere Idee, die ich bisher auf diese Art noch nicht gesehen habe. Die Twists im Film fielen ein wenig flach, weil vorhersehbar, haben aber die Spannungskurve gut gehalten.

Gerade Matt Damons Rolle fand ich gar nicht so mies, wie einige andere. Man hat Dr. Mann IMO ne ausreichende Menge an Charakterisierung in kurzer Zeit verschafft. Auch wenn es mir schwer fiel, überhaupt zu glauben, dass er ein Wissenschaftler sein soll - aber hey, selbst Arnie war mal einer :D

Die Videoszenen mit den Kindern waren wohl die emotionaleren Momente im Film und diese sind sogar ziemlich gelungen gewesen. Hat mir von der Idee sehr gefallen, wie sie die Zeitverzerrung genutzt haben.



Tatsächlich hatte ich gehört, dass das Projekt erst für Steven Spielberg gedacht war und... ja, er wäre der Typ, der das IMO hätte durchziehen können. Spielberg hat das Talent, dass er Wissenschaft mit Fantasie verbinden kann auf eine Art, bei der man gar nicht so sehr nachfragt, wie das funktionieren sollte. Nolan ist genau das Gegenteil, weil er viel zu viel Exposition in seine Filme einbaut und er selber gerne mehr erklären möchte - quasi auf gewisse Weise ein Filmemacher, der sich eher auf die Mechaniken konzentriert. Ein Grund, warum The Prestige so großartig ist.

Zusätzlich

kann Nolan das Konzept von "Liebe ist die einzige Kraft, die wie Gravitation über Raum und Zeit hinweg wirkt" nicht umsetzen. Die Szene, in der das Konzept vorgestellt wird, ist einfach nur lächerlich gewesen und Nolan hat das Ganze selbst nicht geglaubt, weswegen Cooper das auch sofort abschmettert ohne darauf einzugehen. Dass das Ganze dann aber zur Auflösung des gesamten Plots wird macht es noch schlimmer.

Insgesamt: Der Film ist keine Katastrophe wie Transcendence, welcher Wissenschaft einfach komplett schamlos wie Magie benutzt hat (aber natürlich trotzdem an jeder Ecke versucht irgendwas zu erklären^^°). Hier war vermutlich nicht der richtige Mann am Werk, und daher für mich der schlechteste Film von Nolan bisher, aber IMO insgesamt immer noch einer, der die 9€ wert ist. Die 9.1 auf imdb ist er allerdings nicht wert.

Cutter Slade
09.11.2014, 13:31
War bisher keiner drin außer mir und Cutter?

Ich war doch noch gar nicht drin!! Dienstag, 20:30 geht's los. :D

Mio-Raem
09.11.2014, 14:06
Ich war doch noch gar nicht drin!! Dienstag, 20:30 geht's los. :D

Uuups :D Hätte mir vielleicht noch mal Seite 1 ansehen sollen ^_^

Stoep
09.11.2014, 22:54
Als Nolan-Fanboy der ich bin kann ich durchaus die Kritik an dem Film nachvollziehen. Stellenweise war der Film vorhersehbar, cheesy und eine unangenehme Länge habe ich auch im Kino verspühren können. Nichtsdestotrotz war das für mich eindeutig der Film des Jahres! Besonders zwei Stellen im Film waren für mich absolute Nagelbeißer! Seit der Schlußsequenz von The Dark Knight Rises habe ich soetwas nicht mehr im Kino verspührt! Wobei das bei TDKR mehr am Batman-Fanboyism lag als an der reinen filmischen Qualität xD

Gruß
Stoep

Mio-Raem
10.11.2014, 00:18
Besonders zwei Stellen im Film waren für mich absolute Nagelbeißer!

Definiere das. (Natürlich spoilerfrei.)

Cutter Slade
12.11.2014, 00:14
Um mich kurz zu fassen: Von 2001 hab ich ein gerahmtes Poster an meiner Wohnzimmerwand, Interstellar wird sich nicht dazugesellen.

Schauwerte? Keine Frage.
Spannende Momente? Sicherlich (besagte Nagelbeißer).
Ein komplexes Thema als Blockbuster verpackt? Nolan typisch.
Matthew Mcconaughey? Matthew Mcconaughey (ich mag den Kerl neuerdings echt).
Tars und Case? Gerne wieder!!

Dennoch war mir der ganze Film nicht mutig genug. Mir fehlte an bestimmten Stellen die Konsequenz, gar etwas wirklich Neues. Klar, das Thema Zeit ist relativ unverbraucht, wurde in meinen Augen aber viel zu spärlich und teilweise etwas dämlich umgesetzt. Ich hätte mir das alles etwas "bildlicher" vorgestellt. Bei Inception hat es ja auch funktioniert. Stellenweise gingen mir auch einige bedeutungsschwangere Sätze auf die Nerven. Auch wenn einige Zitate sicherlich Alltagstauglich sind ging die Bindung zu den Charakteren mehr und mehr flöten. Schade eigentlich, wo ich das Schauspielensemble ziemlich gut fand (auch wenn einige blass blieben, ja). Und das Ende… Oje. Kein Mindfuck (sprich nicht weit genug über den Tellerrand gedacht) für mich. Nolan hat viele seiner Filme schon nachhaltiger abgeschlossen. Bemerkenswerter. So bleiben mir von dem Film nur zwei Sachen: Einige wenige schöne Augenblicke zwischen den Sternen und die MuFuTi-Roboter. :D:A

Der Film ist gut, auf jeden Fall. Aber für mich nicht der erhoffte Reißer. Schade. Die zweite Nolan-Enttäuschung in Folge…. Jetzt kann ich wohl ewig auf einen weiteren genialen SciFi-Streifen hoffen.

Squale
12.11.2014, 09:57
Gesehen. Grandioser Film, bei dem ich jede Sekunde genoßen habe. Verdiente 9.0 auf imbd, die ich dem Film ebenfalls gebe.

Übrigens sehr schade, dass viele den Film auf Logik und Unlogik reduzieren - meiner Meinung nach eine total sinnlose Diskussion. Aber so ein Hype-Bumerang fliegt eben nicht nur in eine Richtung ...

Sylverthas
13.11.2014, 10:55
Übrigens sehr schade, dass viele den Film auf Logik und Unlogik reduzieren - meiner Meinung nach eine total sinnlose Diskussion. Aber so ein Hype-Bumerang fliegt eben nicht nur in eine Richtung ...
Nein, überhaupt nicht. Wenn man nicht will, dass man hinterfragt wird, darf man nicht so viele Erklärungen liefern wollen. Wenn man das tut, dann lässt man sich dem Feuer offen. Und sowas wie die Szene gegen Ende geht dann einfach gar nicht mehr.
Wie gesagt - Nolan ist eher ein technischer als emotionaler Regisseur. Die emotionalen Szenen haben stellenweise funktioniert, stellenweise überhaupt nicht.

Die *eigentliche* Erklärung, wieso das am Ende funktionieren soll, konnte Nolan nur extrem stümperhaft rüberbringen, und damit wird das Ganze einfach nur ein abstrakter Moment ohne Inhalt, bei dem aber trotzdem nicht aufgehört wurde zu labern. Ich habe nichts gegen die extrem kitschige Botschaft des Films mit Liebe, aber der Regisseur war einfach der falsche um das richtig zu vermarkten.

Cutter Slade
13.11.2014, 11:58
Stimmt, jetzt wo du es sagst. Spielberg hätte mich in derlei Situationen emotional sicherlich besser abgeholt und wäre gerade für solche Parts die bessere Wahl gewesen. Nolan schafft hingegen immer wieder eine wunderbare stimmige Basis: Die generelle Grundlage dieses Abenteuers, grandiosen fremden Welten, das richtige Auge für den richtigen Blickwinkel, spannende Momente. War schon alles sehr geil. Aber gerade in den kleinen Momenten wirkte es für mich manchmal etwas aufgesetzt. Die letzten Szenen z.B.

Ging es nur mir so oder wurde der größte Abenteurer der Menschheit, Cooper, am Ende irgendwie total übergangen. Er war derjenigen, der sich zu fremden Galaxien aufgemacht hat, er war derjenigen, der diese Welten betreten hat und er war derjenigen, der der Menschheit letztlich eine Zukunft geschenkt hat und alles was er bekommt, als er sich recht bescheiden darüber äußert, dass die Raumstation nach ihm benannt wurde, war ein arrogantes Auflachen der Krankenschwester. Auch der Part bei der gealterten Murph am Bett mit den unzähligen Nachfahren von ihm und keiner würdigt ihn eines anerkennden Blickes. Fand ich total merkwürdig und hat mich total rausgerissen. Klar, Murph erzählte ihm, dass sein Beitrag zur Rettung – ich nenn es jetzt einfach Weltformel – so nicht publik gemacht wurde und Murph diejenigen welche war, die die entscheidende Lösung gefunden hat. Aber irgendwie fand ich es persönlich Schade, dass die einzige Identifikationsfigur (Cooper) so übergangen wurde. So hat es Nolan sogar geschafft mit das Happy End madig zu machen.

Und der 5D-Wesen-Kram am Ende hat mir persönlich auch nicht wirklich gefallen. Da hat Contact weitaus bessere Erklärungsversuche hinbekommen bzw. es charmanter gelöst. So gab es eine Art Aliennetzwerk, dass die Welten miteinander verbindet und die einzelnen Kulturen nach und nach zu sich holt, wenn ein entsprechender Technologiefortschritt erreicht wurde. Das schöne war, dass die im Film vorkommenden Aliens 1) nicht wirklich aufgetreten sind und 2) dieses Netzwerk auch nicht geschaffen haben. Es war schon vor ihnen da und es gab auch keinerlei Erklärung dazu, wer dafür verantworlich war. Sogesehen Pro-Prothenaer. ;) Fand ich nett gelöst und weitaus interessanter als dieser 5D-Raum, der mir auch jetzt noch irgendwie fremd und zu abstrakt wirkt. Ist irgendwie nicht richtig greifbar gewesen. Am Ende überließ mir Contact sogar noch die Wahl, ob ich alles glauben soll, was passiert ist oder es sich nur im Kopf abgespielt hat (Sieht man einmal von der eindeutigen Videokassette ab). Ähnlich war es ja z.B. auch bei Inception, was mir den Kreisel am Ende vorgesetzt hat. Bei Interstellar wurde auf biegen und brechen eine krude Erklärung versucht, die mir persönlich irgendwie nicht geschmeckt hat. Klar – alles subjektiv – aber irgendwie hatte ich mir das ganze irgendwie cleverer vorgestellt oder zumindest besser verpackt.


Eine Bewertung vermag ich gar nicht rauszuhauen. Ich werde den Film sicherlich bei BD-Release noch einmal ein zweites Mal in illustrer Runde in Ruhe schauen, vielleicht ergeben sich da noch ein paar interessante Diskussionen. Außerdem war der ganze Tech/SciFi Part um eine Erde am Abgrund, das Himmelfahrtskommando, die beiden Rechtecke und reichlich schöne Momente schon so gut, dass der Film auf jeden Fall in die Sammlung gepflegt wird. Aber eben nicht gut genug für meine Top 5 (was ich mir echt erhofft hatte).

T.U.F.K.A.S.
13.11.2014, 12:08
Ich seh das Ding jetzt am Wochenende und bin sehr gespannt darauf. This better be guwd.

Da ich nicht so krass der Nolan-Fanatiker bin und eigentlich nur "Insomniac" und "Inception" wirklich richtig ultragut fand (seine Batsmenns fand ich im Großen und Ganzen eher so lala - "Begins" gut, "Dark Knight" sehr gut, "De dungle Ridda steht wieder uff" ganz furchtbar) hält sich mein Hype in Grenzen - aber egal, solange ich ein schönes Space Adventure in Space bekomme bin ich ein zufriedener Gott-Moderator.

In Space.

Kayano
13.11.2014, 12:33
Ich geh vorrausichtlich auch dieses Wochenende rein. Grundsätzlich bin ich Nolan gegenüber eher positiv eingestellt (The Prestige > Rest seiner Filme die ich kenne) und Science Fiction liebe ich sowieso. Aber nach allen was ich bisher so gehört habe mache ich mich eher auf eine Enttäuschung gefasst. Zumal mir Logik wichtig ist.(Zumindest bei einem solchen Film, wie ich ihn bei Interstellar erwarte.)

Mio-Raem
13.11.2014, 18:20
ein zufriedener Gott-Moderator.

You wish. :hehe:

T.U.F.K.A.S.
13.11.2014, 18:24
You wish. :hehe:
IN!
SPACE!
>:(

Schattenläufer
13.11.2014, 23:59
Ich hab den Film gesehen, und mir hat er sehr gut gefallen. Ich sag mal... 9/10 Punkten, der Physiker in mir hat sich über viele Stellen gefreut und meine Tränendrüse wurde auch gut gedrückt. Die Kinder von Cooper waren tatsächlich sehr gute Charaktere!
Und die Optik. Und der Sound. Und die einzelnen Szenen. Gott der Film war ein Festmahl der Sinne.

Aber... ich hätte einiges anders gemacht, und mich hat einiges gestört. Spoiler-Zeit.
Mio-Raems Post klingt so, als wäre das Ende in seinem Drehbuch überraschend düster und vernichtend, und das hätte mir überhaupt nicht gefallen, um es gleich mal vorweg zu sagen. Mir gefällt die Grundsituation der Menschheit am Ende - sie haben ne geile Raumstation, sind bereit Planeten zu kolonisieren und so.

Aber naja... bei der Pause zur Hälfte meinte ich zu meinen Freunden "also der Film muss sich jetzt wirklich anstrengen, wenn er noch was kaputt machen will". Er hat's nicht geschafft, aber er hat's versucht. Kurz nach der Pause kam z.B. die Szene, wo Dr. Brand so etwas sagt wie "Liebe ist die einzige Kraft, die über Jahrzehnte und über Galaxien hinweg anhält". Da bin ich aus allen Wolken gefallen. Sowas lasst ihr eine Wissenschaftlerin sagen?! Wirklich? Der Satz ist nicht einmal wichtig. Ihr großes Plädoyer für die Liebe und für ihren Planeten führt (glücklicherweise) zu nichts, und sie fliegen zum logischeren nächsten Ziel.
Und dann kommt Dr. Mann, und wir denken uns "Okaaay wird er der gestrandete Verrückte sein? Ich glaub er wird der gestrandete Verrückte sein. Japp, da führt er Cooper weg von den Anderen. Okay."
Ehrlich mal, an der Stelle hätten sie auch noch ne böse K.I. einbauen können. Die Szene war schön geschauspielert finde ich, und gerade auch das Ende von Dr. Mann war großartig (mitten im Satz wegexplodiert und so :A), aber ich erwarte einfach, dass solche Klischees besser behandelt werden. Und es gibt ja Möglichkeiten.

Denn wieder stimme ich Mio-Raem nicht zu: Ich finde, der Film hätte weniger Bösewichter gebraucht. Wir brauchen stattdessen Leute wie den alten Brand, der seine eigene Lösung zur Rettung der Menschheit hat, die mit der des Protagonisten nicht übereinstimmt. Wir brauchen außerdem das Weltall als "Bösewicht". Das ist Abenteuer genug, und das ist spannend genug - hat man auf dem ersten Planeten gesehen.
Schwierig übrigens hier: Je mehr Szenen man uns zeigt, wo Menschen die Bösewichter sind... desto seltsamer wird der "Plan B", in dem alles darum geht, den Menschen als Spezies am Leben zu erhalten. Und überhaupt das ganze Konzept der Weiterentwicklung der Menschheit, das ja ein heimliches Leitmotiv war. Da passen menschliche Bösewichter, die all unsere niederen Instinkte repräsentieren, einfach nicht rein, vor allem wenn sie unreflektiert und nur zum Spannungsaufbau eingebracht werden.

Was ich außerdem anders gemacht hätte:
Erklärung am Ende rausnehmen, dass die Menschen irgendwann fünfdimensionale Wesen sind oder was auch immer. Ich fand es passend, dass es die Menschen selbst waren und den Zeitreise-Zirkelschluss und alles (ernsthaft, ich fand da kamen ein paar Fäden sehr elegant zusammen), aber lasst es einfach bei "Menschen aus der Zukunft können mehr Dimensionen beeinflussen als wir".
Dafür eine Erklärung hinzufügen, warum man irgendwie zu 12 Planeten kommen kann, obwohl dann nur 3 relevant sind. Da hat mir der große Abschluss gefehlt, das grandiose Finale wo die Menschheit tatsächlich ein Netzwerk aufbaut oder so etwas. Aber so wie es jetzt gerade steht, hat das Wurmloch aus irgendeinem Grund Zugang zu mehreren Systemen, und der Film realisiert davon nur einen.
Außerdem eine Erklärung, warum es eine andere Galaxie sein muss? Da hätte ein "maybe They know how to open it, but can't control where it leads" gereicht oder so.
Für mich haben die Twists nicht funktioniert - ich fand sie zu vorhersehbar. Wie wär's also mit diesem: Es ging nie um die bewohnbaren Planeten, es ging um das schwarze Loch. Der Twist ist, dass die Hinweise der "Anderen" falsch verstanden wurden. Es ging um das schwarze Loch, weil sie das brauchten, um die Brücke zur Erde zu schlagen und Murphy die nötigen Formeln finden zu lassen. Die Planeten? Allesamt unbewohnbar. Und ja, sie bereisen alle drei und werden dabei immer hoffnungsloser. Bis sie in einem Nebensatz einer Botschaft von Murphy hören, wie sie unbedingt Daten aus einem schwarzen Loch bräuchte...
Das hätte ein riiiiesiger "oh shit"-Moment sein können. Und es hätte ein grandioses Finale gegeben: Die Menschheit ist erst einmal gerettet, weil sie Raumstationen bauen konnten. Aber jeder weiß, dass es nur eine kurzfristige Lösung ist. Und in dem Moment... kurz nachdem Cooper wieder da ist... ändert sich das Wurmloch. Und führt woanders hin als vorher. Und Cooper hat gerade seiner Tochter Lebwohl gesagt, also trifft er sich mit Dr. Brand, ruft die Roboter zusammen - und sie fliegen wieder gemeinsam in das Wurmloch. Kein Plan B mehr. Das richtige Abenteuer beginnt.

Hätte ich wunderschön gefunden.

Enkidu
14.11.2014, 02:10
Hab den Film vorhin auch geschaut. Fand ihn sehenswert, stellenweise recht spannend, intensiv und emotional (wie immer wenn es um so existenzielle Fragen geht - das zu thematisieren haben Nolan & Co imho ganz gut hinbekommen), aber in meiner Sammlung landen wird er trotzdem nicht. Ich habe mich da auch nicht vom Hype blenden lassen, obwohl ich den Regisseur für sehr talentiert halte.
Schon schön, wie es eine von der Art Geschichten ist, die zum Nachdenken anregt, und man sich auch fragt, wie man selbst sich in der jeweiligen Situation verhalten hätte. Erzählerisch hat mich Interstellar schon ein wenig an Inception erinnert, weil die Story eben nach eigenen Regeln funktioniert. Nur das, was in Inception an Rahmenbedingungen noch ausgedacht war, ist hier eben real (oder basiert wenigstens weitgehend auf wissenschaftlichen Kenntnissen), nämlich was die Relativität der Zeit angeht.
Aber stellenweise war es für einen Film, der sich bezüglich dieser Dinge so ernst nimmt, auch sehr weit an den Haaren herbeigezogen. Damit meine ich vor allem alles, was mit dem schwarzen Loch oder höheren Dimensionen o_O zu tun hatte, also im Wesentlichen den ganzen dritten Akt. Gab natürlich noch massig weitere, kleine Logiklöcher, die mir komisch vorkamen. Einige Zusammenhänge hatte ich mir da schon lange vorher zusammengereimt (der "Geist" im Zimmer ^^), aber war halt noch auf das Wie gespannt, und hinterher dann etwas enttäuscht, als es so abstrakt und schwer nachvollziehbar geblieben ist. Wäre die Geschichte hier mehr auf dem Teppich geblieben, hätte ich den ganzen Film besser gefunden. Das Ende an sich war aber okay und hatte ich viel schlimmer befürchtet.
Dazu kam mir die Handlung später etwas hastig vor. Nur weil die Zeit an einem Ort schneller vergeht, heißt das nicht, dass der Zuschauer nicht gerne auch mehr Zeit dort verbringen und etwas darüber erfahren würde. Im Grunde teasern sie drei fremde Welten an, und alle drei sind irgendwie lahm und werden nur ganz kurz gezeigt ^^ Keine Ahnung, ist vielleicht nur eine Geschmacksfrage, aber bei einem Film, der so stark den Aufbruch ins Unbekannte thematisiert, hätte ich mir doch auch noch etwas mehr Erkundung gewünscht. Gerade bei einem Budget von 165 Millionen. Das stört mich umso mehr, weil man von der imho interessantesten und schönsten Location kaum mehr als eine Minute zu sehen bekommt und der Film, sofern ich da nix übersehen habe, völlig unbeantwortet lässt, was dort vorgefallen ist - also warum ausgerechnet der Typ auf der einzigen bewohnbaren Welt, mit Atemluft, gutem Klima, Vegetation und allem, nicht mehr gesendet hat und verreckt ist.
Dafür hätten sie sich beim Familiendrama dann gerne etwas kürzer fassen dürfen (obwohl Mackenzie Foy echt süß war). Überhaupt interessierte mich viii~el mehr, was in den weiten des Alls abgeht, als das, was auf der Erde passiert. Schon klar, sonst hätte die Geschichte in der Form nicht so richtig funktioniert, und dass der Anfang lang dauert war mir auch vorher bewusst, aber ich ging davon aus, dass es wenigstens danach hauptsächlich um die Mission geht. Dennoch wurde immer wieder "zurückgeschaltet", doch mit den bekannten aber gealterten Figuren, deren eigentliches Leben man gar nicht mitbekommen hat, verband man nicht mehr so viel. Ganz im Gegensatz dazu mochte ich Anne Hathaway in Interstellar unheimlich gerne, und hätte mir gewünscht, mehr über ihre Rolle Amelia zu erfahren oder ihr mehr Screentime gewidmet zu sehen, als das letztenendes der Fall war. Was mich total überrascht hat, war Matt Damon in seiner vergleichsweise kleinen Nebenrolle :D Normal bin ich eigentlich immer recht gut über Filme informiert, speziell über jene, die ich mir anschaue, aber dass der hier mitspielt, ist total an mir vorbei gegangen, hehe.
Das Highlight des ganzen Films waren für mich definitiv die Roboter! Sowohl ihr Design rein äußerlich und was sie damit alles machen können bzw. wie sie sich bewegen, denn so etwas ausgefallenes habe ich noch nie gesehen, als auch ihre "Persönlichkeit" wie das mit dem Humor-Level *g* Auch die hätten gerne eine größere Rolle spielen dürfen. So bescheuert das klingt, sind mir TARS und CASE mit ihren kurzen Auftritten eher ans Herz gewachsen als die meisten menschlichen Figuren über die gesamte Spieldauer.
Soundtrack von Zimmer war routiniert gut und hat maßgeblich zur Stimmung und Spannung beigetragen. Manchmal jedoch ein wenig zu dominant, wenn praktisch ganz auf Dialoge verzichtet wurde und nur die Bilder für sich sprechen. Das drohte dann ab und an ein wenig schmalzig zu werden, blieb aber immer noch annehmbar. Die Effekte waren schön und größtenteils glaubhaft. Besonders toll fand ich, wie dort so vieles mal gezeigt wurde oder an Plotpunkten vorkam, die man schon zig mal in Sci-Fi-Romanen gelesen oder davon gehört hat, aber die im Kino bisher nicht oder nur äußerst selten dargestellt wurden. Die zukünftige Erde mit dem Staub und der Ressourcenknappheit war auch mal ein etwas anderes Untergangsszenario als der übliche Kram, nicht schlecht.

Sylverthas
14.11.2014, 17:07
Ich hab den Film gesehen, und mir hat er sehr gut gefallen. Ich sag mal... 9/10 Punkten, der Physiker in mir hat sich über viele Stellen gefreut und meine Tränendrüse wurde auch gut gedrückt.
Ah, gut. Also ist die Physik in dem Film schon stimmig, ja? Hatte ich jetzt zwar auch vermutet, bis eventuell auf das letzte Drittel. Oder passt das auch ungefähr mit Theorien zusammen?



Kurz nach der Pause kam z.B. die Szene, wo Dr. Brand so etwas sagt wie "Liebe ist die einzige Kraft, die über Jahrzehnte und über Galaxien hinweg anhält". Da bin ich aus allen Wolken gefallen. Sowas lasst ihr eine Wissenschaftlerin sagen?! Wirklich? Der Satz ist nicht einmal wichtig. Ihr großes Plädoyer für die Liebe und für ihren Planeten führt (glücklicherweise) zu nichts, und sie fliegen zum logischeren nächsten Ziel.
Vielleicht liege ich damit falsch, aber ich hatte es so verstanden, dass

die Liebe als Kraft der Grund ist, wieso ihn das schwarze Loch eigentlich gerade dahin führt, wo er im Endeffekt landet - und zwar bei seiner Tochter (hinterm Schrank :D). Da Liebe, wie Gravitation, und bla. ne? *g*
Sonst macht die Szene IMO noch weniger Sinn, weil es keinen wirklichen Grund gibt, dass er gerade *dort* ist. Es ist ja nicht so, dass er großartig nach irgendwas sucht, sondern er ist einfach bei seiner Tochter hinterm Schrank :)

Schattenläufer
14.11.2014, 17:51
Ah, gut. Also ist die Physik in dem Film schon stimmig, ja? Hatte ich jetzt zwar auch vermutet, bis eventuell auf das letzte Drittel. Oder passt das auch ungefähr mit Theorien zusammen?
Die Physik und das, was ich von Biologie/Chemie verstehe, ist auf jeden Fall in großen Teilen stimmig. Ein paar angesprochene Dinge (vor allem im letzten Drittel, wie du meintest) sind zwar theoretisch nicht ausgeschlossen, das heißt aber noch nicht, dass sie praktisch möglich sind. Und es kann teilweise auch noch sein, dass sie sich doch noch als theoretisch unmöglich herausstellen, wenn die Theorie weiter vorangeschritten ist.
Für mich ist das aber gut genug für einen Sci-Fi-Film.


Vielleicht liege ich damit falsch, aber ich hatte es so verstanden, dass

die Liebe als Kraft der Grund ist, wieso ihn das schwarze Loch eigentlich gerade dahin führt, wo er im Endeffekt landet - und zwar bei seiner Tochter (hinterm Schrank :D). Da Liebe, wie Gravitation, und bla. ne? *g*
Sonst macht die Szene IMO noch weniger Sinn, weil es keinen wirklichen Grund gibt, dass er gerade *dort* ist. Es ist ja nicht so, dass er großartig nach irgendwas sucht, sondern er ist einfach bei seiner Tochter hinterm Schrank :)


Das kann man so interpretieren, aber glücklicherweise war das da dann so verschwurbelt, dass einem diese Erklärung nicht aufgezwängt wird. ^^
Ich habe es so verstanden, dass die 5D-Menschen ihn dorthin geführt haben, weil sie von der emotionalen Relevanz des Raumes wussten (sie sehen das Ende der Geschichte ja gleichzeitig mit dem Anfang). Sie wussten, dass schließlich Murphys Liebe zu ihrem Vater ihn an diesen Ort bringen würde und sie dort empfänglich für die Idee wäre, dass ihr Vater ihr etwas mitteilt.
Also nix von wegen überdimensionale Liebe, einfach nur Liebe als starke Motivation, die letztendlich die notwendige Brücke garantiert.

Aber wo wir gerade bei der Szene sind...
Cooper: "Oh, Staub, hey ich könnte doch die Koordinaten von NASA weitergeben, damit ich ins All gehen kann!"
2 Minuten später:
Cooper: "BLEIB BEI DEINER TOCHTER DU GOTTVERDAMMTER IDIOT!" *Bücher schmeiß*
:D

Squale
14.11.2014, 19:45
Aber wo wir gerade bei der Szene sind...
Cooper: "Oh, Staub, hey ich könnte doch die Koordinaten von NASA weitergeben, damit ich ins All gehen kann!"
2 Minuten später:
Cooper: "BLEIB BEI DEINER TOCHTER DU GOTTVERDAMMTER IDIOT!" *Bücher schmeiß*
:D

Ich bin mir nicht mehr so sicher, aber ich glaub die Reihenfolge war umgekehrt? :D

Enkidu
14.11.2014, 23:10
Ich hab jetzt schon von mehreren Seiten gehört, dass sie den Film zu lang fanden und das Ende eher hätte einsetzen sollen. Kann ich nachvollziehen, ging für mich aber noch völlig okay. Dafür, dass sich das insgesamt ein wenig nach Spielberg angefühlt hat, hatte ich wie gesagt viel Heftigeres erwartet. Mich graust es noch immer bei der Erinnerung an das überflüssige Ende aus A.I. - Künstliche Intelligenz (auch wenn das schon bei Kubrick so vorgesehen war).

@Schattenläufers Handlungsvorschlag: Wäre auch eine gute/interessante Alternative gewesen, aber auch wenn das runder und logischer erscheint, in mancher Hinsicht fand ich die tatsächliche Filmversion befriedigender. Denn in der angedachten Story wäre ein großer Teil der Bemühungen dann völlig umsonst gewesen und um ganz ehrlich zu sein war eine der letzten Einstellungen aus Interstellar, Amelia allein auf dem dritten Planeten mit relativ freundlicher Umgebung, bei aufgeschlagenem Lager, für mich auch einer der schönsten Momente des ganzen Filmes, da es so etwas Warmes und Hoffnungsvolles hatte (auch in Bezug auf eine spätere Kolonisierung wie geplant), das ohne Dialog auskam aber konkret gezeigt wurde, und die hätte dann wegfallen müssen. Bei der vorgeschlagenen Version hätte der ganze Film dann nur wie ein großer Vorspann zu einer Geschichte gewirkt, die niemals gedreht wird. Ein bisschen so, als würde man ein Film über das Stargate machen, ohne hindurchzugehen. Ich mein, das ist nicht grundsätzlich verkehrt, es gibt viele von der Sorte, aber da ist mir ein etwas weniger offenes Ende wie das aus Interstellar doch lieber.

@Sylverthas und Schattenläufer: Ich würde den Film nicht als "wissenschaftlich stimmig" bezeichnen, auch wenn das auf weite Teile der Laufzeit zutrifft. Aber da waren eben dennoch ein paar wichtige Punkte, die ich auch ohne Physiker zu sein für pure Phantasie und an den Haaren herbeigezogen halte, und das nicht nur praktisch, sondern alleine schon in der Theorie von allem, was wir bis jetzt wissen:
Womit ich namentlich vor allem das schwarze Loch meine. Man kann in kein schwarzes Loch hineinfliegen. Man würde schon beim Anflug unendlich lang gezogen bzw. auseinandergerissen werden. Das als menschlicher Organismus dann auch noch irgendwie zu überleben, bei den dort wirkenden Kräften, sollte erst recht vollkommen ausgeschlossen sein. Könnte man nun natürlich versuchen, mit einer Intervention der fünfdimensionalen Wesen aus der Zukunft zu erklären, aber das geht mir dann doch zu sehr in Richtung convenient storytelling (und hat natürlich auch nichts mehr mit Wissenschaft zu tun), zumindest für einen halbwegs realistisch gehaltenen Sci-Fi-Film.
Der Rest mit den höheren Dimensionen ist eine andere aber imho nicht sonderlich viel weniger problematische Geschichte. Das lässt sich zwar irgendwie noch nachvollziehen, aber bleibt unheimlich abstrakt, weil es eben nur Versatzstücke aus Bereichen nimmt, über die wir nur sehr begrenzte Kenntnisse haben und die ohnehin naturgemäß über unsere Vorstellungskraft hinausgehen. Damit meine ich, dass zig Fragen offen bleiben, auch wenn da jetzt eventuell nichts dran gewesen sein mag, was man direkt widerlegen könnte. Und überhaupt, wie kommt Cooper darauf, dass das die Menschen aus der Zukunft waren, die sich über die dritte Dimension hinaus entwickelt haben o_O? Das war doch kaum mehr als eine Vermutung, die er aber mit einiger Überzeugung vorträgt.
Ich hab von einem Science Fiction Film jetzt auch nicht unbedingt erwartet, auf solche Elemente zu verzichten, da leisten sich andere Vertreter viel schlimmere Ausfälle. Nur fällt es hier wie ich finde irgendwie eher auf, da die dargestellte Welt ja nicht so weit entfernt von der unseren ist (auch was die technischen Möglichkeiten angeht) und die Geschichte größtenteils eher realistisch bleibt. Dadurch wirkt das letzte Drittel inhaltlich irgendwie anders als das, was davor gezeigt wurde, und ändert das Gesamtbild. Das habe ich gemeint, als ich schrieb, dass ich mir gewünscht hätte, sie wären damit mehr auf dem Teppich geblieben.

Schattenläufer
15.11.2014, 00:46
Ich fand den Film genau richtig von der Länge her - ich hätte mir nur in der Mitte etwas weniger künstliches Drama und stattdessen mehr Erkundung gewünscht, wie ich ja oben schon beschrieben habe. Und manche Szenen hätte man kürzen können, um noch mehr Content in die gleiche Spielzeit zu packen. ^^

Enkidu, ich kann deine Bedenken zu meinem Vorschlag nachvollziehen. Ich denke es kommt auf die Herangehensweise an.
Denn im Grunde genommen war ein Großteil des Films ja jetzt auch schon vergebens, und es war schon auch irgendwo störend, dass sie ausgerechnet die beiden unbewohnbaren Planeten zuerst aufsuchen. Tatsächlich erklären sie nach dem Besuch des ersten Planeten ja direkt, warum der eigentlich eine schlechte Ausgangssituation bot, und auch beim zweiten... naja. In meinem Vorschlag würde beim dritten Planeten eben ganz klar der Moment kommen "Moment, hier stimmt was nicht, irgendwas übersehen wir". Die Fehlschläge hätten damit eine bessere Erklärung als "Pech gehabt" und wären für mich befriedigender, denke ich. Und wenn der Film dann ganz klar auf Hoffnung setzt, auf den "wir haben das Rätsel gelöst!"-Moment und all das, dann hätte es funktioniert, glaube ich.
Aber letztendlich ist es auch nur eine Idee gewesen. Ich bin wie gesagt insgesamt sehr zufrieden.


Womit ich namentlich vor allem das schwarze Loch meine. Man kann in kein schwarzes Loch hineinfliegen. Man würde schon beim Anflug unendlich lang gezogen bzw. auseinandergerissen werden.
Das ist nicht mehr wirklich aktuell - und tatsächlich waren wir uns nie hundertprozentig sicher. Das ist ja das Ding mit "dem, was wir heute wissen". Manchmal vermuten wir es nur. Das nutzt der Film aus und setzt seine eigene Erklärung gerade in die Wissenslücke hinein. Wenn ich mal einen guten Artikel dazu finde, poste ich ihn.

Edit: Hier geht Neil deGrasse Tyson ein bisschen auf die Physik des Films ein (http://www.thedailybeast.com/articles/2014/11/11/neil-degrasse-tyson-breaks-down-interstellar-black-holes-time-dilations-and-massive-waves.html). Er ist auch sehr zufrieden. Bzgl. des schwarzen Loches merkt er an, dass die Größe unklar ist - entweder es hat starke Gravitation, die zu Zeitdilatation von 7 Jahren auf dem Planeten führt, oder man kann problemlos am Event Horizon entlangfliegen. Beides geht nicht, da hat er Recht.
Da es aber dafür den Widerspruch in Zusammenhang mit dem Planeten braucht, ist das wirklich Meckern auf hohem Niveau.

Enkidu
15.11.2014, 01:18
So eine prominenter vertretene Lösung eines Rätsels hätte schon was gehabt. Dagegen kam mir die Sache mit dem Bücherregal irgendwie ...seltsam vor. Naja, man kann wohl nicht alles haben :confused:

Das ist nicht mehr wirklich aktuell - und tatsächlich waren wir uns nie hundertprozentig sicher.
Bist du da sicher, dass die Forschung diesbezüglich inzwischen auf einem anderen Stand ist ^^ ? Klar, kann ja auch unterschiedliche wissenschaftliche Standpunkte geben, und niemand ist je auch nur in der Nähe eines solchen Ortes gewesen. Doch selbst wenn man mal davon ausgeht, dass es zumindest theoretisch möglich sein könnte, würde es mir äußerst schwer fallen zu glauben, dass das auch praktisch mit den verfügbaren Mitteln bzw. so einfach wie im Film dargestellt mit diesem schmächtigen kleinen Schiffchen umsetzbar ist - denn an den enormen Kräften, die dort wirken, wird sich doch nix geändert haben?

Kayano
16.11.2014, 13:38
Ich war gestern drin und im Endeffekt würde ich sagen der Film war für mich eher mittelmäßig. Audiovisuell macht er die meiste Zeit über viel her. (Die Darstellung des Wurmlochs war toll!) TARS und CASE waren schlichtweg große Klasse. :herz: Die ganze Weltraumpionier Stimmung hat mir sehr gefallen und der Untergang unseres Planeten hat zumindest mal einen frischen Anstrich. Manche Szenen waren emotional schon berührend, aber den Spannungsbogen fand ich eher schwach und dem Ende kann ich wenig abgewinnen. Mehr dazu im Spoiler.
Achtung: Wall of Text. ^^

Auch wenn das Weltuntergangsszenario einen frischen Anstrich hatte, wirft es doch einige Fragen auf, für die der Film sich nicht bemüht Antworten zu finden. Das geht irgendwo in Ordnung, weil der Film einfach das Grundszenario "die Welt ist fucked lass uns umziehen" etablieren will, aber die Lage auf der Erde bleibt halt recht diffus.

Mein erster eigentlich Kritikpunkt, der aber mit Sicherheit recht subjektiv ist, dass mir so ein wenig die klassischen Planungs- & Erklärung-Szenen gefehlt haben bzw. sie sehr gehetzt oder verkürzt wirken. Beispiel: Jupp da sind 12 potenzielle Planeten auf der anderen Seite des Wurmlochs, aber wenn ihr hinfliegt sind da nur 3 weil Oh… Sie fliegen hin. Achja da ist übrigens ein Schwarzes Loch auf der anderen Seite. Haben wir vergessen zu sagen. Upsi
Ganz ehrlich das war für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Wie kann man das bei der Erklärung der Lage nicht erwähnen? Und kommt mir nicht damit dass sie das nicht wussten. Wenn sie gesehen haben dass auf der anderen Seite des Wurmlochs 12 potenziell habitable Planeten sind dann haben sie auch das schwarze Loch bemerkt. Mir haben da ein paar kurze Szenen der Planung gefehlt und ihr Entscheidungen und Handlungsweisen etwas besser nachvollziehen zu können. Auch nachdem sie durch das Wurmloch geflogen sind und vor Ort die Lage begutachten können. Diese Phase wird aber in 5 Sätzen abgespeist bevor sie zur Aktion übergegangen sind. Die Zeit hätten dafür hätten sie beim menschlichen Drama aus den letzten zwei Dritteln auf der Erde einsparen können. Karten hätten dabei zur Übersicht sehr geholfen, aber die gab es nicht und meine Vermutung für all das liegt darin das sie nicht so genau wussten wie den Ort eigentlich aussieht nachdem sie durch das Wurmloch geflogen sind.

Was wissen wir darüber? Zunächst einmal ist da die Sache dass die vorherigen Missionen 12 potenziell habitable Planeten erreicht haben, die spätere Mission mit Cooper aber anscheinend nur drei erreichen kann. Wieso ist das so? Hat das Wurmloch mehrere Ausgänge? Wenn nein, welches System hat den 12 potenziell habitable Planten? So häufig sind die ja nun leider nicht. So oder so wird im Film nie auf die Frage eingegangen.
Aus den Kapazitäten des Raumschiffs bevor sie durch das Wurmloch geflogen sind würde ich schließen dass es auf der anderen Seite des Wurmlochs einen ähnlichen Aktionsradius hat. Die 3 Planten befinden sich also wohl auch in einem Sonnensystem. Auf allen 3 Planeten ist schließlich auch das Licht einer Sonne zu sehen. Bleibt schon mal die Frage wie in ein solches Sonnensystem ein supermassives Schwarzes Loch passt die das Zentrum ganzer Galaxien bilden können. Also wohl doch eher ein kleineres Schwarzes Loch. (Was natürlich wieder problematisch ist wenn Cooper nachher in selbiges stürzt.) Bleibt also die Frage wie in diesem System eine Sonne und ein schwarzes Loch koexistieren. Die Bilder die wir von Gargantua sehen verleiten mich auf Grund des leuchtend „Rings“ um selbiges zu dem Schluss das dieses Schwarze Loch gerade dabei ist den Stern dieses Sonnensystem zu verschlingen. (Oder basiert diese Darstellung mit den Leuchteffekten auf irgendeiner neueren Theorie zu schwarzen Löchern?) Das wirft Fragen zur Bewohnbarkeit des Sonnensystems auf wenn dieses Schwarze Loch gerade den Stern verzerrt und vor allem wie dauerhaft die Planeten bewohnbar sein werden. Außerdem wäre das natürlich wieder sehr problematisch wenn Cooper am Ende in das Schwarze Loch fliegt. (Strahlung der Akkretionsscheibe) Aber wie gesagt der Film geht nicht wirklich darauf ein was sie auf der anderen Seite des Wurmlochs vorfinden. Es wird nur auf die 3 Planeten und das schwarze Loch eingegangen.

So oder hätten sie sich den Ausflug auf den ersten Planeten sparen. Alleine schon durch die Nähe zum schwarzen Loch hätte ihnen schon große Zweifel zur Bewohnbarkeiten des Planeten kommen müssen. Selbst ohne Meere und die riesigen Wellen hätte die Gravitation wahrscheinlich sehr negative Effekte auf den Planeten. Außerdem hätte ihnen auffallen können das die Daten die sie von Planeten erhalten nur Informationen zu den ersten Stunden des Aufenthalts dort enthalten. Spätestens als sie näher ran geflogen sind hätten sie mit dem Teleskop wahrscheinlich die gewaltigen Wasserberge entdecken können. Aber viel Zeit zum Überlegen haben sie sich ja nie gelassen. Aber nun gut die Szenen im Zusammenhang mit dem Planeten waren für mich die besten im ganzen Film von daher bin ich bereit dieses Argument auch einfach fallen lassen.

Die Szenen um die Zeitdilatation nach dem Besuch auf diesem Planeten waren mit die besten und emotionalsten im ganzen Film. War schon klasse wie der Film sich dieses Aspektes dort angenommen hat. Auch wenn man noch viel mehr aus dem Wissenschaftler hätte machen können der 23 Jahre über dem Planeten auf sie gewartet hat. Das wird nämlich in zwei Sätzen abgespeist und man hätte da so viel mehr noch rausholen können.

Die Zeit dafür hätte man ruhig auf dem Drama auf der Erde sparen können. z.B. die Szene wie sein Sohn seine Frau und sein Kind lieber auf der Farm sterben lassen will als sie ärztlich zu behandeln. Urgs. Und nachdem er seine Schwester deshalb von der Farm wirft und sie im Gegenzug sein Feld abfackelt um ihn wegzulocken wird der Konflikt auf lächerlichste Art und Weise gelöst. "Bruder schau Papa redet durch diese Armbanduhr mit mir, lass uns umarmen." O_o

Auf der Mission hat dafür aber die Wissenschaftlerin ihren „Derp-Moment“ und fängt an über Liebe zu philosophieren und nachdem wir gefühlt so wenig Zeit mit den Charakteren auf der Mission verbracht haben wirkt das ganze unheimlich unpassend und „out of character“. Sehr schwach. Leider folgt darauf der Besuch bei Matt Damon auf dem zweiten Planeten und zwei Wendungen in schneller Folge. Leider hat mich dieser Abschnitt des Films nicht wirklich gefesselt und konnte für mich keine rechte Spannung aufbauen.

Wo wir schon bei den Wendungen sind. Worauf auch nicht wirklich ausführlich eingegangen wurde am Anfang war diese Sache mit Plan A. Sie bauen eine unterirdische(!) Station und wenn sie die Gravitationsgleichung lösen dann retten sie die Welt. Wie genau das von statten gehen soll hab ich nie verstanden. Ich nahm an sie wollte ein eignes Wurmloch damit erzeugen um die Menschen zu evakuieren. Aber im Endeffekt nutzen sie das Wissen um Raumstationen zu bauen? (Wie viele Milliarden werden dann trotzdem auf der Erde verrecken weil die Kapazität dieser Stationen begrenzt ist?) Klar das war eine Täuschung für die ganzen Menschen die dort gearbeitet haben, aber da so wenig dazu gesagt wurde kam mir das ganze schon vorher fishy vor. Das sie am Ende "Landwirtschaftliche" Raumstationen in der Saturn Umlaufbahn bauen war dann Hng... Durch die große Entfernung zur Sonne nicht der tollste Platz für Landwirtschaft.

Kommen wir also zum großen Finale. Auch wenn das alles wohl theoretisch möglich ist, erscheint ist mir das persönlich viel zu weit hergeholt. Mit einem Schiff ohne Antrieb fliegt er ins schwarze Loch springt mit dem Schleudersitz raus und findet sich einem höher dimensionalen Objekt wieder was die 5D-Menschen der Zukunft gebaut haben damit er durch das Bücherregal im Kinderzimmer mit seiner Tochter kommunizieren kann. Dann noch das Geschwafel um die universelle Macht der Liebe, das man zwar nicht unbedingt ernst nehmen muss die Szene aber keineswegs verbessert. Davon abgesehen das ich solche Zeitmanipulationsgeschichten wirklich wenig abgewinnen, wieso machen es sich die anscheinend nahezu allmächtige 5D-Menschen so schwer und schmeißen nicht einfach eine Kiste durch ihr Wurmloch wo alles wesentliche drauf steht. Ich meine wenn sie sich schon entschließen die Zeit/Vergangenheit zu manipulieren warum dann so umständlich.

Das Problem ist wohl einfach das ich diesem Ende wirklich nicht viel abgewinnen kann und mich nach dem Film ziemlich unbefriedigend zurücklässt. Würde mir das Ende wirklich gut gefallen könnte ich wahrscheinlich über einen Großteil der Dinge die ich zuvor geäußert hätte hinweg sehen, aber so kann ich das nicht. Dazu empfand ich den ganzen Film als relativ spannungsarm, Wendungen die wirklich einschlagen habe ich vermisst und die vielen Szenen auf Erde haben zu viel Laufzeit gekostet. Emotional berührend wurde der Film für mich eigentlich nur als es um die Effekte der Zeitdilatation ging. Das war wirklich Klasse, und auch die Szene das er sein Tochter mit 90 Jahren kurz vor ihrem Tod nochmal wiedertrifft war rührend, auch wenn die Art wie sie ihn dann sofort wieder rausschmeißt schon geradezu absurd ist. Auf ein fröhliches Wiedersehen mit Dr. Brand auf ihrem Planeten würde ich auch eher weniger hoffen, denn während er ins Schwarze Loch gestürzt ist dürften für sie auch Jahrzehnte vergangen sein. Auch wenn die Szenen am Ende anderes vermuten lassen. Außer die 5D Menschen haben was daran was gedreht.

Ich bezweifele das damit den Punkte die Mio-Raem aus dem alten Drehbuch aufzählt ein besserer Film draus geworden wäre. Aber die Sachen klingen so abgefahren, dass ich sie im Nachhinein doch gerne gesehen hätte. Generell bevorzuge ich aber auch Enden die weniger Happy End sind. Wobei mich ein richtiges Happy End im Angesicht der "Weltraumforschung Hurra" Stimmung des Films nicht gestört hätte. Aber diesem sehr abstrusen Konstrukt am Ende des Films kann ich nichts abgewinnen.

Kurzum es ist kein schlechter Film, mit guten Schauwerten, einer schönen Stimmung und teilweise gute Emotionen. Aber ein guter Film wäre er für mich nur mit einem besseren Spannungsbogen und einem weniger abstrusen Ende gewesen. Für mich persönlich kann er sich weder mit Inception noch The Prestige messen. Ich persönlich würde auch Sunshine diesem Film bei weitem vorziehen aber damit bin ich wohl alleine.

Jean_Claude
16.11.2014, 17:50
Fand den Film schon eher schlecht. Und Nolan ist auch für mich kein Name, den man kennen muss - seine bisherigen Sachen haben mich auch nicht vom Hocker gerissen. Sowas wie Inception ist aber z. B. eher akzetabel, da mehr Action war.

Größte Schwäche des Films ist dass er sehr langatmig ist. Für diese Thematik hätte man auch nen Kurzfilm machen können. Aber doch keine 3 Stunden - das schläfert ein, zumal kaum was passiert. Einzig ein paar Actionszenen mit dem einen aufgefundenen und geretteten Wissenschaftler waren okay. Das Ende und die Sache mit dem Geist war ja mal total lächerlich.

Die Sache mit dem Drama und den Charakteren leider nicht genug ausgebaut(da zwischendurch viel unnötiges Gelaber über die Wurmlöcher usw. war) - da hätte man sich drauf konzentrieren können, dann wärs vielleicht etwas besser geworden.

Richtig gut geworden wär der Film aber nur wenn man mehr auf die Katastrophen eingegangen wär. Dann hätte man auch mehr Action gehabt. Das viele Gelaber hätte raus gemusst. Und am besten konzentrieren auf eine Sicht - entweder Vater weg und dann nur mit Tochter weiter machen(bis sie irgendwann Vater finden). Oder nur Vater und nicht zwischendurch zurückblenden. Aus Tochtersicht dann die Katastrophen auf der Erde näher zeigen und das politische System usw und aus Vatersicht(die ja hier viel gezeigt wurde) - das hab ich vermisst - schöne Landschaften und fruchtbare Planeten. Stattdessen lässt man die stundenlang auf Eisplaneten und im Schiff rumirren. Dazu die ermüdenden Gespräche. Das ist für den Zuschauer anstrengend.

Kein massentauglicher Film und handwerklich auch schlecht von der Umsetzung. Keine Ahnung wer da am meisten Schuld ist, ob das jetzt der Regisseur zu verantworten hat oder Drehbuch oder sonst irgendwie noch ne Vorlage falls es da was gab.

Würde sagen 3 von 10. Auf jeden Fall unter 5(also maximal 4 von 10).

Enkidu
16.11.2014, 19:00
Ich kann mich da bei fast allen inhaltlichen Punkten Kayano anschließen, denn das ist mir mehr oder weniger auch alles aufgefallen, meistens eher in negativer Art und Weise, auch wenn ich es vielleicht nicht immer ganz so schlimm oder störend fand. Das war das, was ich meinte, als ich von kleineren Löchern/Fehlern/Eigentümlichkeiten in der Handlung sprach.

Auch wenn das Weltuntergangsszenario einen frischen Anstrich hatte, wirft es doch einige Fragen auf, für die der Film sich nicht bemüht Antworten zu finden. Das geht irgendwo in Ordnung, weil der Film einfach das Grundszenario "die Welt ist fucked lass uns umziehen" etablieren will, aber die Lage auf der Erde bleibt halt recht diffus.
Habe erst im Nachhinein gelesen, dass der eigentliche Grund für die Lage auf der Erde die Folgen des Klimawandels sein sollen. Der Zusammenhang wird im Film selbst imho nicht besonders deutlich, und erst recht nicht klar ausgesprochen.

Dito auch zu den seltsam wenigen Erklärungen zu dem, was sie auf der anderen Seite erwartet. So hat man sich überhaupt kein richtiges Bild von den Handlungsorten dort und ihrer Relation zueinander machen können. Vielleicht hatten die Autoren Angst, sich da zu sehr in Widersprüche zu verwickeln?

Außerdem hätte ihnen auffallen können das die Daten die sie von Planeten erhalten nur Informationen zu den ersten Stunden des Aufenthalts dort enthalten. Spätestens als sie näher ran geflogen sind hätten sie mit dem Teleskop wahrscheinlich die gewaltigen Wasserberge entdecken können. Aber viel Zeit zum Überlegen haben sie sich ja nie gelassen.
Der Gedanke kam mir auch und ich wollte das die Tage schon erst als einen Fehler posten, der mir bereits im Kino idiotisch vorkam. Bevor man bemannt runtergeht, sollte man ja vorher erstmal umsichtig die Lage checken. Aber dann fiel mir auf, dass auch folgendes der Fall sein könnte (oder?):
Wäre es nicht logisch, dass sich die Zeitverzerrung auch auf die gesendeten/empfangenen Informationen bezieht? Sonden können sie ja nicht runterschicken, denn dann müssten sie über 20 Jahre auf ihre Rückkehr/Aktivität warten. Aber selbst bei einem Teleskop würde man, wenn das überhaupt geht und man nicht ewig auf Datenempfang warten muss, von außen doch allenfalls den Zustand sehen können, den der Planet vor Jahrzehnten hatte, und da war vielleicht grade eine Periode ohne Monsterwellen oder so. Oder man sähe nur eine Momentaufnahme aber keine Bewegung, weil die Zeit dort so viel langsamer vergeht?
Ändert natürlich nichts daran, dass das dennoch ein ziemlich blödes und gefährliches Unterfangen war und man das vorher schon hätte ausschließen oder zumindest gegenüber den Alternativen hinten anstellen müssen, alleine durch die äußeren Umstände. Mir brummt von solchen Überlegungen wie den erwähnten immer der Schädel, also keine Ahnung wie das genau wäre. Aber dass sie nicht vorher abchecken konnten, wie es da unten aussieht und was genau sie erwartet, was auch ihrem Vorgänger zum Verhängnis wurde, erscheint mir inzwischen einigermaßen nachvollziehbar.

z.B. die Szene wie sein Sohn seine Frau und sein Kind lieber auf der Farm sterben lassen will als sie ärztlich zu behandeln. Urgs. Und nachdem er seine Schwester deshalb von der Farm wirft und sie im Gegenzug sein Feld abfackelt um ihn wegzulocken wird der Konflikt auf lächerlichste Art und Weise gelöst. "Bruder schau Papa redet durch diese Armbanduhr mit mir, lass uns umarmen." O_o
Jop. Das fand ich auch irgendwie komisch und geradezu fehl am Platze. Wirkte zuerst wie erzwungene Dramatisierung, weil ja auch in den weiten des Alls die Spannung auf dem Höhepunkt sein sollte, also muss das auch auf der Erde so sein >_> Das hat diese Auflösung nur umso unpassender gemacht. Ich dachte jeden Moment kommt es dort zu ner fiesen Eskalation, die nicht für jeden glücklich endet - Murphs Macker hatte ja sogar einen dicken Schraubenschlüssel oder sowas in der Hand, bereit, dem Bruder den Schädel zu zertrümmern, sollte es nötig sein. Die Situation so aufzulösen erschien mir äußerst unglaubwürdig. Schade war an diesen Szenen auch, dass sie damit jede Sympathie geopfert haben, die man zuvor eventuell für den Bruder aufgebaut hatte.

Und Amelias "Die Macht der Liebe!"-Speech hat mich an Sailor Moon erinnert. Srsly, das war zwar gut gespielt, aber im Storyzusammenhang einfach a bit too much und driftete damit für diese Story und dieses Setting zu weit in Richtung Kitsch ab. Hätte besser funktioniert, wenn man es ein wenig abgeschwächt und verkürzt hätte.

Mio-Raem
16.11.2014, 19:27
Wo bleibt denn nun eigentlich steels Review?

Ich will ihn den Film zerreißen sehen :hehe:

Gast-Benutzer
16.11.2014, 20:53
Also ich fand den Film super. Zwar nicht so viel Mindfuck wie bei anderen Filmen die ich von Nolan gesehen habe aber dennoch hat er mich sehr gut unterhalten. In wie weit es stimmig ist mit den tatsächlich zurzeit vorherrschenden Erkenntnissen der Wissenschaft kann ich nicht sagen, dazu kenne ich mich viel zu wenig in der Materie aus.

Das Ende war sehr abstrakt aber ich empfand es nun auch nicht als "Bruch" des Ganzen.

Wie gesagt mir fehlt das Wissen in die Materie daher habe ich folgendes nicht so ganz verstanden:(vielleicht kann mir das einer ja verständlich machen)

Am Ende wird ja dargestellt wie erkennt sich selber an diesen Punkt hinter dem schwarzen Loch gebracht zu haben um seiner Tochter die Daten zu übermitteln wie sie die Gravitation dazu nutzen können um entsprechende "Raumschiffe" zu bauen und die Menschheit zu retten. Was ich mich nun Frage, wenn wie angedeutet, die Wesen der 5. Dimension eine Evolution der jetzigen Menschen sind, von welchen Menschen stammen diese Wesen ab. Denn ohne sie wären die eigentlichen Menschen ja ausgestorben?

Oder begründet diese Relativität der Zeit, dass diese Wesen an sich bereits zur selben Zeit existieren und sozusagen das Wurmloch "gesetzt" haben um die Menschen von denen sie sich entwickelt haben, die aber sozusagen direkt neben ihnen stehen, wieterhin existent bleiben um so zu garantieren dass sie sich tatsächlich entwickeln?

Kayano
17.11.2014, 15:13
Ich bin auch kein Physiker, deshalb möge man mich korrigieren wenn ich was Falsches schreibe. Aber so verstehe ich das.

@Enkidu & Planet Nr.1
Man kann den Planeten mit einem Teleskop aus der Entfernung schon beobachten, aber das Licht das von Planeten ausgeht (also das Bild) braucht halt durch die Zeitdilatation statt Sekunden halt ein paar Stunden bis Tage für den Weg (Abhängig davon wie weit das Schiff entfernt ist. Bzw. mit zunehmender Entfernung nimmt der Einfluss der Gravitation auch ab und der Effekt wird schwächer.) Einfaches Beispiel 1h auf dem Planten kommt von außerhalb betrachtet wie 23 Jahre vor. 1Sekunde wie knapp 56h. Wenn das Licht normalerweise 1 Sekunde vom Planten bis zum Raumschiff brauchen würde dann wäre das Bild was man sieht 56h alt. Man sähe also den Zustand wie vor 56h aber man würde alles genauso wie normale beobachten können (alle Veränderungen z.B.) nur halt mit der entsprechenden Verzögerung. Vergleichbar wäre das mit den Sternen die wir momentan am Nachhimmel sehen. Durch die enorme Entfernung braucht das Licht dementsprechend lange und wir beobachten den Stern wie er vor Jahren/Jahrzehnten/Jahrhunderten einmal gewesen ist.
Also beobachten hätte schon funktioniert. (Wenn das Schiff halt eine Teleskop dabei hat). Die Wellen sind ja ein Effekt des Schwarzen Lochs und das wird den Planten schon etwas länger als ein paar Tage beeinflussen.

Du hast aber damit Recht das die Daten die sie empfangen haben demselben Phänomen unterliegen und deshalb genauso lange wie das Licht ins Weltall braucht. Die zweite Mission wäre unter Betrachtung der Zeitdilatation also wohl eher nicht überrascht gewesen gerade erst die ersten Daten vom Planten erhalten zu haben (was ich zuerst bemängelt habe) aber auf der anderen Seite hätten sie sich bei den Daten die sie von dem Planten bekommen bewusst sein müssen das sie gerade erst die allerersten Daten von dort erhalten und diese noch gar keine Aussage über eine dauerhafte Nutzbarkeit enthalten. (Die Frau war aus ihrer Betrachtung erst seit ein paar Stunden auf dem Planten.) Ob das alles rein rechnerisch mit den Zeiträumen aufgeht wie sie dort dargestellt werden, müsste man mal nachrechnen, aber dazu habe ich keine Lust und auch nicht alle Daten zur Verfügung. Wie gesagt es war noch eine der besten Szenen für mich im Film, also will ich mal nicht zu nörglerisch sein das sie einfach ohne Überlegungen da runter geflogen sind. ^^
Für realistisch halte ich ihr Verhalten trotzdem nicht.
@Sir Barett
Ja das ist immer die Art von kausalen Problemen die ich auch mit solchen Zeitmanipulationsgeschichten habe. Da überlasse ich mal Anderen das Feld eine Erklärung für abzugeben.

Andrei
19.11.2014, 23:00
War im Film drinnen, fand ihn gut, Gravity gefiel mir aber besser.
Aber kann mir bitte jemand folgendes erklären:
Wie kam Cooper zum Satrun zurück? Er ist ja ins Schwarze Loch rein und nicht ins Wurmloch

Kayano
19.11.2014, 23:12
War im Film drinnen, fand ihn gut, Gravity gefiel mir aber besser.
Aber kann mir bitte jemand folgendes erklären:
Wie kam Cooper zum Satrun zurück? Er ist ja ins Schwarze Loch rein und nicht ins Wurmloch
5D-Menschen aus der Zukunft? ^^
Wenn sie so ein Gebilde in einem schwarzen Loch erschaffen können, können sie eh alles. Außerdem haben Raum & Zeit offensichtlich wenig Relevanz für sie. Sie hätten ihn aber auch gleich auf der Raumstation absetzen können statt draußen im kalten Weltraum.

Itaju
20.11.2014, 10:12
So, hab den Film nun auch gesehen (Universum Karlsruhe) und er hat mir sehr gut gefallen. Definitiv besser als Inception. Schwanke noch zwischen 9 und 10 von 10 Punkten zur Beurteilung...

Zu den Logikfehlern: Wayne Physik. In der Kunst geht oft Wirkung vor Logik. In diesem Fall kann ich das absolut akzeptieren. Natürlich werden sich Physiker aufregen, aber Leute, die wirklich inhaltlich mitreden könnten, sollte nur ca. 1/10000 der maximalen Zuschauerschaft betreffen. Da finde ich z.B. Verfilmungen, die den Fans von Originalstoffen nicht gerecht werden (*hust* Star Trek 2 *hust*), weitaus schlimmer. Welcher Logikfehler übrigens nicht genannt wurde und mich ein bisschen schmunzeln ließ, waren die gigantischen Wellen auf der Planetenoberfläche, obwohl das Wasser nur ca. n halben Meter tief waren. Bei Wellen bewegt sich Wasser schließlich nicht horizontal, sondern vertikal. Und dadurch können die Wellen kaum höher als eben diesen halben Meter sein. Aber wayne. Wirkung vor Logik.

Und ich hätte mir auch eine Karte gewünscht, die einmal zeigt, wie das (oder die?) Sonnensysteme hinter dem Wurmloch aussehen und wie das Schwarze Loch dazu steht. Nicht wegen Logik und Nerd-Talk danach. Einfach für die Übersicht.

Was mich eher gestört hat, war das komische "Finale" auf der Erde mit dem angezündeten Feld und der Umarmung mit der Uhr. Das war irgendwie so überhaupt nicht stimmig und wurde in diesem Thread schon gut geschrieben. Wenn's ums Zwischenmenschliche geht, kann man sich nicht immer auf Wirkung vor Logik berufen.

Den "Mindfuck" mit dem Bücherregal hab ich auch von Anfang an sehen können... und als Cooper dann im Tesserakt "hinter" dem Bücherregal auftaucht, musste ich n bisschen mit mir kämpfen, den Film doch noch toll finden zu können.

Ich hätte mir noch mehr Erklärungen zu dieser "Weltformel" an der Brand Senior arbeitet, gewünscht. Die war ja nun doch sehr zentral für die Handlung und die Bedeutung wurde nur grad so am Rand erwähnt. Etwas mehr Show, don't tell wäre an dieser Stelle sicher angebracht.

Was mich auch störte war, dass der Film dann doch sehr amerikanisch war. In der nahen Zukunft, die hier dargestellt wurde, wäre es logischer, dass die internationalen Staaten in dieser Notlage enger zusammenarbeiten (oder sich halt deutlich bekriegen, was hier anscheinend nicht der Fall ist, weil es kaum Militär gibt). Im ursprünglichen Drehbuch war ja anscheinend (ich kenne es nicht) von Chinesen die Sprache. Da hat z.B: Sunshine ein realistischeres Zukunftsszenario angeboten. Und am Anfang die Drohne war ja auch aus Indien (und hat der Handlung wenn ich mich nicht vollständig irre nichts gebracht, außer durch die Jagd durchs Maisfeld nicht-spoileriges Action-Bildmaterial zu generieren). Schade, dass das nicht weiter aufgegriffen wurde
Dass dann am Ende auf der Raumstation auch noch Baseball in typischer amerikanischer Suburb gespielt wurde, fand ich nicht so geil. Das musste der Brite Nolan sicher vom Produktionsstudio so hinnehmen.


Warum nun meine hohe Wertung? Atemberaubende Optik: vom Bereisen des Wurmlochs über die Planetenoberflächen bis hin zum letzten Akt. Dazu das unkonventionelle Raumschiffdesign, das irgendwie Praktikabel wirkt.

Die Roboter waren für mich die besten Figuren im ganzen Film, Cooper und Brand junior waren ja nichts weiter als gut ausgearbeitete Identifiktaionsfiguren fürs Publikum, aber die beiden waren echt originell. Ich hoffe, dass sie sich in die Reihe genialer Filmroboter neben (oder zumindest etwas unterhalb) von C3PO und R2D2 verteilen.

Dann war da noch die geile Musik. Orgel. Ganz kleine Motiv. Ganz ungewöhnlich. Ganz geil!

Ein paar Nail-Biting-Momente natürlich, die fast an Gravity ranreichen konnten.

Und ich mochte irgendwie diesen Philosophischen Unterton des Films: quo vadimus? Was passiert mit der Menschheit, wenn Zeit eine ganz andere Bedeutung bekommt? Ich mag es, wenn Geschichten die Grenzen sprengen.

Und ich mochte das Ende. Vater trifft Tochter, viel Zeit ist vergangen, Brand auf dem anderen Planeten. Fand ich gut. Hätte auch gerne Lust auf ein Spinn-off, das die ersten Jahre (oder Jahrhunderte/Jahrtausende) auf dem neuen Planeten beleuchtet und wie sich die neue Kultur aus den Eizellen versteht.

Und für mich ist es keine Gotteslästerung, wenn ich mit gutem Gewissen behaupte: der Film ist, was 2001 hätte sein sollen.

FF
21.11.2014, 07:54
waren die gigantischen Wellen auf der Planetenoberfläche, obwohl das Wasser nur ca. n halben Meter tief waren. Bei Wellen bewegt sich Wasser schließlich nicht horizontal, sondern vertikal. Und dadurch können die Wellen kaum höher als eben diesen halben Meter sein. Aber wayne. Wirkung vor Logik.
Das Wasser ist deswegen so seicht, WEIL ein Großteil der Wassermasse als Riesige Welle aufgetürmt ist. Warst du mal an 'nem Strand? Meterhohe Wellen bei Knöchelhohem Wasser.

Itaju
21.11.2014, 08:59
Ähm ja, ich bin praktisch am Strand aufgewachsen. :D

Nun ja, die Wellen treten erst in der Brandung auf und ich war davon ausgegangen, dadurch, dass Brand & Co. ganz unbedarft aus dem Raumschiff aussteigen, die Wasseroberfläche überall etwa gleich hoch ist. Wenn das der Fall ist, müsste die Welle so schnell es geht brechen und sich das Wasser in der Nähe verteilen (und bei solch hohen Wellen auch gut und gerne den Meeresspiegel anheben). Oder seh ich das falsch?

The Fool
21.11.2014, 09:09
Ähm ja, ich bin praktisch am Strand aufgewachsen. :D

Nun ja, die Wellen treten erst in der Brandung auf und ich war davon ausgegangen, dadurch, dass Brand & Co. ganz unbedarft aus dem Raumschiff aussteigen, die Wasseroberfläche überall etwa gleich hoch ist. Wenn das der Fall ist, müsste die Welle so schnell es geht brechen und sich das Wasser in der Nähe verteilen (und bei solch hohen Wellen auch gut und gerne den Meeresspiegel anheben). Oder seh ich das falsch?
Neil deGrasse Tyson:

Can there actually be massive tidal waves like the one we saw on the first planet they visited?
"Initially, I thought, “OK, they have to throw in a wave… that looks gratuitous.” My second thought was, “Well, if it’s a tsunami, the wave actually needs water to be the wave, and they would see the water rush from around their ankles to feed this wave as it came by.” That’s how you know to run. In this, I would later figure out that both of those concerns were unfounded. The planet is deep in the gravitational well of a black hole, and the black hole would surely have very high tidal forces. Also, a “tidal wave” is misnamed—it’s actually a “bulge” of water fixed in space. The bulge is always oriented in the same configuration in space, so you on the solid planet rotate in and out of that bulge. You interpret it as a wave coming towards you and away from you, but what actually happens is you’re rotating from a high tide part of the water to a low tide part of the water. The fact that the waves came every hour or so meant that the planet rotates once ever two of those—because you have two high tides for every rotation. If I were to say that there was something unrealistic about that, it was how spiky the wave was. A tidal bulge would be smoother than that, and they would just rise up, float over the top, and rise back down the way a duck floats up and down as a wave goes under it. This is where they’re taking dramatic liberties to turn the wave into something more menacing, and I don’t have a problem with that."

dasDull
08.12.2014, 17:54
Hab ihn jetzt nach mehreren Empfehlungen auch mal geschaut und fand ihn doch deutlich besser als der Trailer vemuten ließ. Ein paar Stellen wirkten zwar ein bisschen holprig (z.B. die Vorstellung der geheimen Geheimnasa, und dass Alfred dann unbedingt den vor 5 Minuten aufgetauchten Cooper als Piloten möchte, oder auch die Szene wo die Beziehung mit Edmunds enthüllt wird) aber im Großen und Ganzen reißt einen der Film schon mit. Die Geschichte wirkte zuweilen etwas konstruiert, hat dann innerhalb der Filmlogik auch größtenteils Sinn gemacht, komplett hirnlos war es aber zum ersten Planeten hinzufliegen - die Crew wusste doch von der Zeitverzerrung und dass der Kerl erst seit einer Stunde dort gewesen sein konnte. :)

Duke Earthrunner
15.03.2015, 16:31
Auch endlich mal gesehen. Fand ihn arg grenzwertig. Kurz um mit Abstand Nolans schwächster Film bisher. Drei Stunden voller Kitsch und deutlich zu abstrusem SCI-FI. Über das Ende muss man gar nicht erst reden.
Ich hoffe Nolan fängt sich bald wieder, zwei etwas schwächere Filme sind zwar noch kein Trend aber Sorgen darf man sich ja schon machen.