noRkia
08.10.2014, 03:15
Aus offensichtlichen Gründen habe ich mal einen Spoiler eingefügt.
Heute muss ich euch gestehen, dass auch ich nicht davor sicher bin in persönliche Krisen zu geraten.
Wie ihr wisst ist mein Traumberuf immer gewesen Games zu machen. Vorher wollte ich Drechsler/Schreiner oder als Kind Erfinder werden.
Mich hat auch neben Gamedesign so ab 16,17 Modedesign interessiert. Ich hätte nach dem Studium einen eigenen Laden machen wollen bis der
Bekanntheistgrad hoch genug ist sodass sich die industrielle Fertigung lohnt.Leider sind die Hotspots dafür nicht gerade meine Stadt und da meine Mutter schwer krank war und mein Vater bereits verstorben,
hielt ich diese Modegeschichte für zu schwierig durchführbar.
Dann kam endlich das Abi und ich saß in meinem Zimmerchen und überlegte mir,wie ich an die 20.000 Euro für die Gamesacademy kommen soll.Noch dazu wollten die für die "Ausbildung" als Producer(was für mich am interessantesten klang,da ich der Ansicht war
ich könnte meine Ideen dann von Leute umsetzen lassen die einzlene Schritte der Gameproduktion noch besser können als ich,weil sie sich darauf spezialisiert haben),dass man 23 oder sogar 25 sein soll und schon irgendne Ausbildung haben soll,damit man irgendwelche Kompetenzen vorweisen kann. Also war mein Plan bei meiner Mutter wohnen zu bleiben und Kunst zu studieren.Zum einen Zeichnete ich seit dem ich 13 war ausserordentlich viel,sofern ich nicht zockte und fing so mit 17 auch an zu malen (bis heute).
Ich wäre natürlich auch gerne einfach Künstler geworden,aber nach einer Analyse wie realistisch es ist tatsächlich Erfolg zu haben und vorallem wie der Kunstmarkt bzw. die Symbiose aus Künstler/Galerie funktioniert war mir schon in der 11ten klar,dass das wirklich äusserst unrealistisch ist.
Ich wollte neben dem Kunststudium arbeiten gehen und mein Waisengeld sparen und in den darauf folgenden Jahren so an die 20.000 Euro kommen.
Leider gab es da ein fundamentales Problem: zum Kunststudium im Wintersemestern hätte ich die Mappe bis zum 15.5 abgeben müssen.Natürlich
hatte ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht genügend Arbeiten die ich für passend genug hielt und zudem waren noch die mündlichen Abiprüfungen.
Ich hätte dann ein halbes Jahr warten müssen und dann wärs losgegangen.Allerdings wäre ich dann nicht mehr in Ausbildung gewesen und dann nicht mehr 250 Waisenrente + 154 Kindergeld (damals) bekommen.Deshalb habe ich mich einfach für irgendein Fach an der Uni eingeschrieben,welches zulassungsfrei ist und was ich dann hinmeissen kann ohne,dass es verdächtig wirkt. Ich schrieb mich also für den Bachelor of Science in Mathematik ein.
Meine Mutter hatte so im Juli wiedermal einen Krebsrückfall und musste ins Krankenhaus.Ich musste mich wieder vieles kümmern und kam nicht besonders viel dazu um zu malen.
Das Studium begann Mitte Oktober ca. 6 Wochen vor der Abgabe der Kunstmappe. Die Zeit drängte. Ich hatte viele Konzeptzeichnungen gemacht und die Mappe geplant,tolle Farben und Leinwände gekauft und war bereit die nächsten 6-8 Wochen voll durchzuarbeiten.
Eine Woche vor Beginn des Studiums starb meine Mutter ziemlich unvorhergesehen.
Jetzt kommt der hässliche Part :(
Ich musste dann unsere Wohnung (Miete 1080,wir haben es die ganzen Jahre nicht geschafft auszuziehen nachdem mein Vater gestorben ist) räumen,was bis Dezember dauerte.Ich musste dann für diese zwei Mieten und die Schäden aufkommen,sodass ich bis auf 350 Euro pleite war,voralldem deshalb,weil ich die letzten 12 Monate von meinen Ersparnissen Essen kaufen musste,da meine Mutter dauernd blank war. Es stellte sich dann heraus,dass sie im Juni noch einen Kredit übr 17.500 Euro aufgenommen hatte,von dem nach drei Monaten nur noch knapp 6200 übrig waren.
Sie hatte eine Psychose und Panikattacken und die waren offenaber so schlimm,dass sie jedesmal wenn ich nich anwesend war bei einem Telefonpsychologen angerufen hatt und so unser ganzes Geld rausgeworfen hat.
Das fiel mir so im November auf und beunruhigte mich,denn wir hatten eigentlich so 120.000 Lebensversicherung bekommen und ich war Ansicht,dass man in 5 Jahren zumindest noch irgendwas davon haben müsste.
Nun jetzt kommt natürlich der klassische Part: Ich öffnete die Post in der sich ein Mahnschreiben der Bank fand,aus dem hervorging,dass die Rate für ein Darlehen in Höhe von 90.000 Euro nicht bezahlt wurde. Dieses war beunruhigender Weise an meine Mutter und vorallem mich gerichtet.
Ich habe dann nachgeforscht (Meine Großeltern sind alle tot bis auf eine verwirrte Omi die später gestorben ist.Das war ja die Quelle meiner Unwissenheit) und festgestellt,dass meine Eltern 1998 eine Ostimmobilie gekauft hatten und mein Vater aufgrund seines hohen Verdienstes steuerlich
Vorteile aus allem ziehen konnte/wollte(?). Leider hat meine Mutter dann als er starb das Erbe angetreten um an die Lebensversicherung zu kommen und hat damit aber nicht das Darlehen der Schrottwohnung abgelöst.Ich weis nicht warum,vielleicht war die Zinsentschädigung,die die Bank forderte zu groß. Sie unterschreib damals das Erbding,da ich minderjährig war in meinem Namen und so ging diese Wohung auch auf mich.Was dann aus dem Geld geworden ist weis ich bis heute nicht.Die Unterlagen meiner Mutter,sind leider mehr als unvollständig und chaotisch.
Da ich das Schreiben mit dem Kredit über 17.500 noch rechtzetig gefunden habe,habe ich ihre Erbe ausgeschlagen. Das schütze mich aber nicht vor der Schrottwohnung. Ich rief dann bei der Bank an und die Leute empfahlen mir einen Rechtsanwalt.Mittlerweile gab es Vollwaisenrente 500 Euro.
Ich nahm im neuen Jahr dann sofort einen Studentenjob in einer Versicherung an "Ich bin Mathematikstudent.Was können sie mir anbieten?","Ohhh Mathematik! Kommen sie,kommen sie.". Ich war natürlich nur einmal in der Uni gewesen,aber musste soviel regeln,dass ich gar nicht zum Mathe Studieren kam.Zudem wollte ich eigentlich Kunst studieren,weil ich doch Gamedesign studieren wollte. Dann kam natürlich Anfang April eine Nachricht von der Uni:" Sie haben 0 (in Worten null,sie null) Kreditpunkte erreicht,sie müssen im nächsten Semester mindestens 18 erreichen sonst sind sie draußen!". Tja wäre das passiert, so hätte ich den Job verloren,für den ich die Studienbescheinigung brauchte. Ich verdiente dort 7.20 netto und später 8.17 netto und war es war immer Arbeit da und man konnte zwischen 6 Uhr bis 20 Uhr dort arbeiten. Eine Ausbildung hätte weniger gegeben und wäre zu dieser Jahreszeit gar nicht gegangen.Ich musste das weiter machen. Was nun kommt wird noch hässlicher :( :(
Mein Alltag sah ab diesem Tag dann folgendermaßen aus. Während der Vorlesungzeit arbeitete ich 20 Stunden die Woche.Ich besuchte die VL und ging danach sofort in die Firma bis 20 Uhr. Ansonsten hatte ich bis 16,18 oder 20 Uhr Uni.Das war so 2 mal die Woche und 3 mal Arbeit.
Der Vorlesungsplan wechselte jedes Semester und manchmal hatte ich zwei Tage mit 10:45 Stunden,manchmal tratt ich um 6 Uhr morgens an,was meine Postingzeiten erklärt,weil ich dann meinen Rythmus umdrehte um überhaupt die Augen aufhalten zu können etc.
Ich hatte rund 65 Minuten mit Bus Bahn zur Uni und eine günstigere und größere Wohnung habe ich nie gefunden.Ihr könnt euch vorstellen,wie viele Leute ich kennengelernt hab und wie viel ich auf irgendwelchen Parties war.Das war wirklich die schlimmste Zeit überhaupt :(
Ich hab auch das Zocken die ganzen Jahre eingestellt und erst letztes Jahr wieder etwas angefangen. Am Wochenende löste ich dann die Übungsblätter und arbeitete bei meinem Kumpel aufm Bauernhof und gab manchmal noch Nachhilfe.In den Semesterferien nahm ich mir 2 Wochen frei um voll zu lernen und den Rest arbeitete ich 48.2 Stunden in der Firma. Kam so auf 1500 Arbeitsstunden neben dem Mathematikstudium und hatte mit Waisengeld und den Specialeinnahmen rund 20.000 im Jahr,während ich davon die Hälfte ausgab.Das erklärt meine Finanzen.
Leider musste ich aber meinen Anwalt,zwei Notare,den Markler und die Vergleichssumme bezahlen bis die beschissene Wohnung endlich nicht mehr mein Bier war. Das waren gestückelte Kosten und insgesamt 26.000 Euro.
Das Kindergeld musste ich natürlich auch noch zurückzahlen,weil ich zuviel verdient hatte und diese Kosten absetzen dürfte.Aber das war ja eigentlich kein Verlust.Stellt euch vor ihr habt 9800 gespart und dann kommt das Gehalt und ihr habt endlich über 10.000 und am nächsten Tag kommt wieder ein Brief mit 6800 Forderung :(
Ich hab dann letztes Jahr die Arbeit niedergelegt und in einem Nachhilfeinstitut angefangen zu arbeiten und mich auf die Masterarbeit konzentriert. Hab jetzt den Master der Mathematik mit 1.8 ,Nebenfach BWL und in der Prüfung 1.0 ^ _ ^
Nun kommt der aller hässlichste Part: Ich habe an der reinen Mathematik äusserst viel Freude gefunden und mich mit den schwersten Sachen,welche das Studium zu bieten hat angefreundet. Ich habe sowohl von meinem Betreuer Prof,als auch dem Anderen,welcher der Dekan ist,die Empfehlung zur Promotion. Ich würde das auch gerne machen,aber es gibt nur 1200 Euro.Ich will endlich in eine große Wohnung, denn ich bin wirklich völlig am Ende immer in dieser Miniwohnung mit allem aufeinander und ich kann mir das sonst nicht leisten.Zudem weis man dann nicht wies weiter geht,denn man wird nicht einfach Wissenschaftlicher Mitarbeiter danach. Man wird auch nicht automatisch Juniorprof und wenn ist alles immer nur befristet und keiner kann drei Jahre in die Zukunft planen. Ich wollte gerne eine Immobillie finanzieren um einer Familie etwas aufzubauen,aber das geht nicht mit Minigehältern und wenn man nicht weis wo man in drei Jahren ein Jobgebot bekommt. Sehe ich andauernd diese ganzen tollen Indiegames bei Twitter,ich habe soviele Konzepte und Ideen und viel Gemalt und elektronische Musik gemacht.
Mich schreiben bei Soundcloud Leute an,die wissen wollen wann endlich mein Album fertig ist.Hab Labelanfragen und teils Leute die selbst echt begabte Produzenten sind. Mich zieht es ganz klar hin zu solchen kreativen Jobs. Denn erinnert euch was am Anfang stand? Aber bei diesen verdiene ich auch nix um hier raus zukommen. Ein Indiegameprojekt aus dem Nichts? Haha klar,wie denn? Ich kann unmöglich alleine ein Puzzlespiel fertigstellen,bevor mein Geld aufgebraucht ist. Und nun kommt der Allerschlimmste von Allem. Die Jobs die ich im Netz zu finden sind genau diese furchtbaren BWL Dinger im Anzug mit Schleimern um mich rum und Arschkriechern wie damals in der Versicherung (wo noch ohne Anzug kommen konnte) und nach 10 Stunden an der Stechuhr austechen und zurück ins Büro und alle paar Tage irgendwo hin fahren oder fliegen,sodass es noch unmöglicher wird eine Frau zu finden,denn die wollen den Mann der hart arbeitet wie ein Bergbauarbeiter, unbegrenzt Zeit hat und entspannt ist wie ein Arbeitsloser und zudem verdient wie ein Prof.Aber in diesen ganzen Mathejobs: ca. 2500 netto Einstieg und nur so geht die größere Wohnung. Ich habe drei Bewerbungen fast fertig geschrieben,heute bei dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen angerufen um nochmal was abzuklären und morgen/nachher geht die erste Bewerbung raus. Diese ••••• verlangen noch im Anschreiben,dass ich genau schildere wieso ich da arbeiten will. Aber ich will nicht. Ich bin so traurig ;(
Vorhin hat mich mein Freund angerufen,ob wir morgen wieder Kürbisse ernten und aufladen. Darauf freue ich mich etwas.
Heute muss ich euch gestehen, dass auch ich nicht davor sicher bin in persönliche Krisen zu geraten.
Wie ihr wisst ist mein Traumberuf immer gewesen Games zu machen. Vorher wollte ich Drechsler/Schreiner oder als Kind Erfinder werden.
Mich hat auch neben Gamedesign so ab 16,17 Modedesign interessiert. Ich hätte nach dem Studium einen eigenen Laden machen wollen bis der
Bekanntheistgrad hoch genug ist sodass sich die industrielle Fertigung lohnt.Leider sind die Hotspots dafür nicht gerade meine Stadt und da meine Mutter schwer krank war und mein Vater bereits verstorben,
hielt ich diese Modegeschichte für zu schwierig durchführbar.
Dann kam endlich das Abi und ich saß in meinem Zimmerchen und überlegte mir,wie ich an die 20.000 Euro für die Gamesacademy kommen soll.Noch dazu wollten die für die "Ausbildung" als Producer(was für mich am interessantesten klang,da ich der Ansicht war
ich könnte meine Ideen dann von Leute umsetzen lassen die einzlene Schritte der Gameproduktion noch besser können als ich,weil sie sich darauf spezialisiert haben),dass man 23 oder sogar 25 sein soll und schon irgendne Ausbildung haben soll,damit man irgendwelche Kompetenzen vorweisen kann. Also war mein Plan bei meiner Mutter wohnen zu bleiben und Kunst zu studieren.Zum einen Zeichnete ich seit dem ich 13 war ausserordentlich viel,sofern ich nicht zockte und fing so mit 17 auch an zu malen (bis heute).
Ich wäre natürlich auch gerne einfach Künstler geworden,aber nach einer Analyse wie realistisch es ist tatsächlich Erfolg zu haben und vorallem wie der Kunstmarkt bzw. die Symbiose aus Künstler/Galerie funktioniert war mir schon in der 11ten klar,dass das wirklich äusserst unrealistisch ist.
Ich wollte neben dem Kunststudium arbeiten gehen und mein Waisengeld sparen und in den darauf folgenden Jahren so an die 20.000 Euro kommen.
Leider gab es da ein fundamentales Problem: zum Kunststudium im Wintersemestern hätte ich die Mappe bis zum 15.5 abgeben müssen.Natürlich
hatte ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht genügend Arbeiten die ich für passend genug hielt und zudem waren noch die mündlichen Abiprüfungen.
Ich hätte dann ein halbes Jahr warten müssen und dann wärs losgegangen.Allerdings wäre ich dann nicht mehr in Ausbildung gewesen und dann nicht mehr 250 Waisenrente + 154 Kindergeld (damals) bekommen.Deshalb habe ich mich einfach für irgendein Fach an der Uni eingeschrieben,welches zulassungsfrei ist und was ich dann hinmeissen kann ohne,dass es verdächtig wirkt. Ich schrieb mich also für den Bachelor of Science in Mathematik ein.
Meine Mutter hatte so im Juli wiedermal einen Krebsrückfall und musste ins Krankenhaus.Ich musste mich wieder vieles kümmern und kam nicht besonders viel dazu um zu malen.
Das Studium begann Mitte Oktober ca. 6 Wochen vor der Abgabe der Kunstmappe. Die Zeit drängte. Ich hatte viele Konzeptzeichnungen gemacht und die Mappe geplant,tolle Farben und Leinwände gekauft und war bereit die nächsten 6-8 Wochen voll durchzuarbeiten.
Eine Woche vor Beginn des Studiums starb meine Mutter ziemlich unvorhergesehen.
Jetzt kommt der hässliche Part :(
Ich musste dann unsere Wohnung (Miete 1080,wir haben es die ganzen Jahre nicht geschafft auszuziehen nachdem mein Vater gestorben ist) räumen,was bis Dezember dauerte.Ich musste dann für diese zwei Mieten und die Schäden aufkommen,sodass ich bis auf 350 Euro pleite war,voralldem deshalb,weil ich die letzten 12 Monate von meinen Ersparnissen Essen kaufen musste,da meine Mutter dauernd blank war. Es stellte sich dann heraus,dass sie im Juni noch einen Kredit übr 17.500 Euro aufgenommen hatte,von dem nach drei Monaten nur noch knapp 6200 übrig waren.
Sie hatte eine Psychose und Panikattacken und die waren offenaber so schlimm,dass sie jedesmal wenn ich nich anwesend war bei einem Telefonpsychologen angerufen hatt und so unser ganzes Geld rausgeworfen hat.
Das fiel mir so im November auf und beunruhigte mich,denn wir hatten eigentlich so 120.000 Lebensversicherung bekommen und ich war Ansicht,dass man in 5 Jahren zumindest noch irgendwas davon haben müsste.
Nun jetzt kommt natürlich der klassische Part: Ich öffnete die Post in der sich ein Mahnschreiben der Bank fand,aus dem hervorging,dass die Rate für ein Darlehen in Höhe von 90.000 Euro nicht bezahlt wurde. Dieses war beunruhigender Weise an meine Mutter und vorallem mich gerichtet.
Ich habe dann nachgeforscht (Meine Großeltern sind alle tot bis auf eine verwirrte Omi die später gestorben ist.Das war ja die Quelle meiner Unwissenheit) und festgestellt,dass meine Eltern 1998 eine Ostimmobilie gekauft hatten und mein Vater aufgrund seines hohen Verdienstes steuerlich
Vorteile aus allem ziehen konnte/wollte(?). Leider hat meine Mutter dann als er starb das Erbe angetreten um an die Lebensversicherung zu kommen und hat damit aber nicht das Darlehen der Schrottwohnung abgelöst.Ich weis nicht warum,vielleicht war die Zinsentschädigung,die die Bank forderte zu groß. Sie unterschreib damals das Erbding,da ich minderjährig war in meinem Namen und so ging diese Wohung auch auf mich.Was dann aus dem Geld geworden ist weis ich bis heute nicht.Die Unterlagen meiner Mutter,sind leider mehr als unvollständig und chaotisch.
Da ich das Schreiben mit dem Kredit über 17.500 noch rechtzetig gefunden habe,habe ich ihre Erbe ausgeschlagen. Das schütze mich aber nicht vor der Schrottwohnung. Ich rief dann bei der Bank an und die Leute empfahlen mir einen Rechtsanwalt.Mittlerweile gab es Vollwaisenrente 500 Euro.
Ich nahm im neuen Jahr dann sofort einen Studentenjob in einer Versicherung an "Ich bin Mathematikstudent.Was können sie mir anbieten?","Ohhh Mathematik! Kommen sie,kommen sie.". Ich war natürlich nur einmal in der Uni gewesen,aber musste soviel regeln,dass ich gar nicht zum Mathe Studieren kam.Zudem wollte ich eigentlich Kunst studieren,weil ich doch Gamedesign studieren wollte. Dann kam natürlich Anfang April eine Nachricht von der Uni:" Sie haben 0 (in Worten null,sie null) Kreditpunkte erreicht,sie müssen im nächsten Semester mindestens 18 erreichen sonst sind sie draußen!". Tja wäre das passiert, so hätte ich den Job verloren,für den ich die Studienbescheinigung brauchte. Ich verdiente dort 7.20 netto und später 8.17 netto und war es war immer Arbeit da und man konnte zwischen 6 Uhr bis 20 Uhr dort arbeiten. Eine Ausbildung hätte weniger gegeben und wäre zu dieser Jahreszeit gar nicht gegangen.Ich musste das weiter machen. Was nun kommt wird noch hässlicher :( :(
Mein Alltag sah ab diesem Tag dann folgendermaßen aus. Während der Vorlesungzeit arbeitete ich 20 Stunden die Woche.Ich besuchte die VL und ging danach sofort in die Firma bis 20 Uhr. Ansonsten hatte ich bis 16,18 oder 20 Uhr Uni.Das war so 2 mal die Woche und 3 mal Arbeit.
Der Vorlesungsplan wechselte jedes Semester und manchmal hatte ich zwei Tage mit 10:45 Stunden,manchmal tratt ich um 6 Uhr morgens an,was meine Postingzeiten erklärt,weil ich dann meinen Rythmus umdrehte um überhaupt die Augen aufhalten zu können etc.
Ich hatte rund 65 Minuten mit Bus Bahn zur Uni und eine günstigere und größere Wohnung habe ich nie gefunden.Ihr könnt euch vorstellen,wie viele Leute ich kennengelernt hab und wie viel ich auf irgendwelchen Parties war.Das war wirklich die schlimmste Zeit überhaupt :(
Ich hab auch das Zocken die ganzen Jahre eingestellt und erst letztes Jahr wieder etwas angefangen. Am Wochenende löste ich dann die Übungsblätter und arbeitete bei meinem Kumpel aufm Bauernhof und gab manchmal noch Nachhilfe.In den Semesterferien nahm ich mir 2 Wochen frei um voll zu lernen und den Rest arbeitete ich 48.2 Stunden in der Firma. Kam so auf 1500 Arbeitsstunden neben dem Mathematikstudium und hatte mit Waisengeld und den Specialeinnahmen rund 20.000 im Jahr,während ich davon die Hälfte ausgab.Das erklärt meine Finanzen.
Leider musste ich aber meinen Anwalt,zwei Notare,den Markler und die Vergleichssumme bezahlen bis die beschissene Wohnung endlich nicht mehr mein Bier war. Das waren gestückelte Kosten und insgesamt 26.000 Euro.
Das Kindergeld musste ich natürlich auch noch zurückzahlen,weil ich zuviel verdient hatte und diese Kosten absetzen dürfte.Aber das war ja eigentlich kein Verlust.Stellt euch vor ihr habt 9800 gespart und dann kommt das Gehalt und ihr habt endlich über 10.000 und am nächsten Tag kommt wieder ein Brief mit 6800 Forderung :(
Ich hab dann letztes Jahr die Arbeit niedergelegt und in einem Nachhilfeinstitut angefangen zu arbeiten und mich auf die Masterarbeit konzentriert. Hab jetzt den Master der Mathematik mit 1.8 ,Nebenfach BWL und in der Prüfung 1.0 ^ _ ^
Nun kommt der aller hässlichste Part: Ich habe an der reinen Mathematik äusserst viel Freude gefunden und mich mit den schwersten Sachen,welche das Studium zu bieten hat angefreundet. Ich habe sowohl von meinem Betreuer Prof,als auch dem Anderen,welcher der Dekan ist,die Empfehlung zur Promotion. Ich würde das auch gerne machen,aber es gibt nur 1200 Euro.Ich will endlich in eine große Wohnung, denn ich bin wirklich völlig am Ende immer in dieser Miniwohnung mit allem aufeinander und ich kann mir das sonst nicht leisten.Zudem weis man dann nicht wies weiter geht,denn man wird nicht einfach Wissenschaftlicher Mitarbeiter danach. Man wird auch nicht automatisch Juniorprof und wenn ist alles immer nur befristet und keiner kann drei Jahre in die Zukunft planen. Ich wollte gerne eine Immobillie finanzieren um einer Familie etwas aufzubauen,aber das geht nicht mit Minigehältern und wenn man nicht weis wo man in drei Jahren ein Jobgebot bekommt. Sehe ich andauernd diese ganzen tollen Indiegames bei Twitter,ich habe soviele Konzepte und Ideen und viel Gemalt und elektronische Musik gemacht.
Mich schreiben bei Soundcloud Leute an,die wissen wollen wann endlich mein Album fertig ist.Hab Labelanfragen und teils Leute die selbst echt begabte Produzenten sind. Mich zieht es ganz klar hin zu solchen kreativen Jobs. Denn erinnert euch was am Anfang stand? Aber bei diesen verdiene ich auch nix um hier raus zukommen. Ein Indiegameprojekt aus dem Nichts? Haha klar,wie denn? Ich kann unmöglich alleine ein Puzzlespiel fertigstellen,bevor mein Geld aufgebraucht ist. Und nun kommt der Allerschlimmste von Allem. Die Jobs die ich im Netz zu finden sind genau diese furchtbaren BWL Dinger im Anzug mit Schleimern um mich rum und Arschkriechern wie damals in der Versicherung (wo noch ohne Anzug kommen konnte) und nach 10 Stunden an der Stechuhr austechen und zurück ins Büro und alle paar Tage irgendwo hin fahren oder fliegen,sodass es noch unmöglicher wird eine Frau zu finden,denn die wollen den Mann der hart arbeitet wie ein Bergbauarbeiter, unbegrenzt Zeit hat und entspannt ist wie ein Arbeitsloser und zudem verdient wie ein Prof.Aber in diesen ganzen Mathejobs: ca. 2500 netto Einstieg und nur so geht die größere Wohnung. Ich habe drei Bewerbungen fast fertig geschrieben,heute bei dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen angerufen um nochmal was abzuklären und morgen/nachher geht die erste Bewerbung raus. Diese ••••• verlangen noch im Anschreiben,dass ich genau schildere wieso ich da arbeiten will. Aber ich will nicht. Ich bin so traurig ;(
Vorhin hat mich mein Freund angerufen,ob wir morgen wieder Kürbisse ernten und aufladen. Darauf freue ich mich etwas.