Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abi nachholen - schnellster Weg?
Hi,
ich spiele schon seit, hm, drei Jahren mit dem Gedanken, das Abi nachzuholen, um was vernünftig Unvernünftiges studieren zu können. Langsam wird's Zeit. Im internet sind so viele Möglichkeiten gelistet, dass ich gar nicht mehr durchblicke. Ich habe Fachabi, eine abgeschlossene Ausbildung und stecke in einem daherdümpelnden Bachelor-Studiengang, den ich sicher nicht abschließen werde. Was ist der beste, schnellste und realistischste Weg, in NRW ans Vollabi zu kommen, um danach, sagen wir mal, Literaturwissenschaft zu studieren?
Danke schon mal im Voraus!
Such dir ein Kolleg oder eine andere Einrichtung, welche Abitur auf dem 2. Bildungsweg anbietet und frage ganz einfach nach, ob sie dein Fachabitur anerkennen, so dass nur noch ein Jahr zu machen hast.
Das Problem könnte jedoch sein, dass du ein paar Monate zu spät kommst.
KingPaddy
12.05.2014, 21:39
Je nachdem ob du nebenbei noch arbeiten willst oder nicht würde ich dir ein Tageskolleg oder eine Abendschule empfehlen. Das System des Zweiten Bildungswegs ist in Deutschland ja sehr gut ausgebaut. Du solltest dich erkundigen, ob es möglich ist, dass Teile des Fachabis "angerechnet" werden können, um Teile des Unterrichts zu überspringen.
EDIT:
Ja die Bewerbungszeit für die meisten Kollegs dürfte längst abgeschlossen sein. Unter Umständen musst du bis zum nächsten Frühjahr damit warten.
@Byder: Ein Jahr klingt arg knapp, weil ich die zweite Fremdsprache noch lernen muss. Drei Jahre wären mir zu lang, zwei wohl ideal.
@KingPaddy: Arbeit ist das Stichwort - meine jetzige ist zu anspruchsvoll, als dass ich sie neben dem Unterricht weitermachen könnte. Ich lebe aber alleine, also müsste ich eine stupide Alternative haben oder Unterstützung bekommen. Geistig bin ich nicht mehr sonderlich belastbar, ich stelle es mir daher schwierig vor, mich auf mehrere Dinge zu konzentrieren.
KingPaddy
12.05.2014, 22:18
Wenn du nicht allzu anspruchsvoll lebst geht es eventuell allein mit dem Bafög (ist Schüler-Bafög und muss daher auch nicht zurückgezahlt werden) eventuell muss dann noch ein kleiner Nebenjob her, je nachdem. Ich musste damals dem Kolleg unterschreiben, dass ich keiner anderen Tätigkeit nachgehen werde, aber mir reichte das Bafög damals auch halbwegs bequem allein aus (was ich über mein Studentenbafög nicht sagen kann .__,). Bei mir war es so, dass die Kollegzeit drei Jahre dauerte. Zwei davon umfassten dabei die relevante Schulzeit. Das dritte bzw. erste Jahr war eine Einführungsphase in der noch einmal die wichtigen Grundlagen aufgefrischt wurden, was ja gerade für die Leute wichtig ist, die schon mehr als ein Jahrzehnt keine Schulbank mehr gesehen hatten. Allerdings belegte man bei mir dann da auch seine zweite Fremdsprache erstmalig, wenn man die noch nicht hatte. Aber das mag sich an anderen Kollegs natürlich unterscheiden ^^ Wie gesagt musst mal schauen, wie das bei den Einrichtungen in deiner Nähe geregelt ist und ob sich da dann was verkürzen ließe. Meine Erfahrung ist zudem, dass die Abläufe und Prozesse im zweiten Bildungsweg deutlich flexibler sind, gerade weil man sich auf Erwachsene mit unterschiedlichen Lern- und Arbeitsbiographien einstellen muss. Vieles kann daher, den entsprechenden Leiter der Einrichtung vorausgesetzt, eine Sache von Verhandlung, Vertrauen und Abmachungen sein. Also eventuell kann es helfen da auch mal ein persönliches Gespräch zu suchen.
Also in NRW worst du nicht um das dreijährige Kolleg rumkommen. Hintergrund ist einfach der, dass du die aktuellen Themenbereiche für die Zentralprüfungen miteinbringen musst und zweitens dich maximal vier Jahre in der Oberstufe aufhalten darfst. Gerade letzteres verbaut dann praktisch alle anderen Möglichkeiten, an das Vollabi zu kommen, wenn man eben von den Kollege absieht, da du ja schon mindestens zwei Jahre abgesessen hast. Erschwerend kommt hinzu, dass die zweite Fremdsprache drei Jahre belegt werden muss, falls du sie nicht schon in der Mittelstufe begonnen hast.
Das ist allerdings erstmal nur die grobe Einschätzung, da ich deine genaue Schullaufbahn eben nicht kenne, die hier aber zur Abklärung der Möglichkeiten im höchsten Maße relevant ist. Wann bist du genau aus der Schule gekommen? Inwiefern war das Fachabi fachgebunden? Das mag sich zwar nach Kleinigkeiten anhören, aber bei deiner Fragestellung sind diese Bereiche dann höchst relevant.
Übrigens kannst du Literaturwissenschaften auch mit einem Bachelorabschluss im Anschluss studieren. Vom zeitlichen Aufwand dürfte das sogar der unkomplizierteste Weg sein.
@KingPaddy: Anspruchslos kann ich gut. :P Meine Wohnung kostet 200€ warm, ich habe kein Auto und keine teuren Hobbies. Und ich habe für Studentenverhältnisse auch ganz ordentliche Ersparnisse, auf die ich zurückgreifen könnte. Allerdings: Schüler-Bafög gibt's wohl nur bis zum 30 Lebensjahr und das habe ich in drei Jahren erreicht. Na ja, ein Grund mehr, zu Potte zu kommen.
Ich mag die Bedingungen, die dieses Kolleg listet:
http://www.westfalenkolleg-dortmund.de/
Das wäre gut erreichbar, ich könnte zum Wintersemester einsteigen und - sofern die Vorprüfung gut läuft - in zwei Jahren fertig werden. Ich glaube, da erkundige ich mich mal genauer.
Dank dir. Ich glaube, was mir wirklich gefehlt hat, ist das Eingeständnis, das Abi nachholen zu wollen. Nach euren Antworten fühle ich mich schon deutlich besser.
@Bit: Fachabi war 2007, als Mediengestalter/Fachrichtung Medienproduktion. Dafür habe ich drei Jahre gebraucht. Der Bachelor (praktische Informatik) würde mich drei Jahre kosten. Drei quälende Jahre voller Mathematik und ohne zweite Fremdsprache, die ich dann wohl nebenbei lernen müsste. Wenn ich eins in den letzten drei Jahren gelernt habe, dann, dass ich in die völlig falsche Richtung gelaufen bin.
Völlig unabhängig von der Vorprüfung wirst du trotzdem drei Jahre benötigen, da die zweite Fremdsprache Pflicht für das Abitur ist und bei Nichtvorhandensein nach APO-WBK (Prüfungsordnung) drei Jahre durchgängig im Bereich der Sekundarstufe II belegt werden muss. Selbst wenn du in den anderen Bereichen höher eingestuft werden würdest, wovon ich ausgehe, wäre dies dann dennoch das Hindernis, das dich wieder auf die drei Jahre zurückwirft.
Gut, damit müsste ich leben. Ich habe gehofft, mich den Anforderungen an die zweite Fremdsprache autodidaktisch nähern zu können, um dann zu schauen, ob es für die Höherstufung reicht. Aber ein Jahr mehr - das kriege ich auch noch hin. Unabhängig davon erkundige ich mich noch bei der Schule.
Dank dir!
Ich hab mal beim Westfalenkolleg angerufen und die haben (natürlich) bestätigt, was du geschrieben hast, BIT. Unter drei Jahren komme ich nicht weg, aber: Ich kann mich noch zum Sommersemester melden. Schätze, ich trag jetzt schnell die benötigten Unterlagen zusammen und lasse keine negativen Gedanken mehr zu. =)
Hey, klingt ja super :3
Dann wünsche ich dir schonmal viel Erfolg!
Ich hab auch Abi in NRW gemacht völlig ohne zweite Fremdsprache... ich hatte zwar Latein bis zur 10ten in der Oberstufe hatte ich allerdings nur Englisch. Bei uns konnte man sich nämlich Schwerpunkte legen, naturwissenschaftlicher oder sprachlicher. Ich habe mit informaitk und biologie (ohne chemie und physik) einen Naturwissenschaftlichen Schwerpunkt gehabt... Also 2005 brauchte ich definitiv keine Zweite Fremdsprache für Abi... außer die Sekundarstufe II die BIT schreibt ist 7te bis 10te Klasse wo ich Latein hatte
Falsch. Du hast deinen Pflichtteil bereits bis zur 10. Klasse abgeleistet und den Nachweis erbracht, dass du eine zweite Fremdsprache mit Latein gemacht hast. ;)
Ich habe heute meine Bewerbung abgegeben. :-) Die ist eigentlich nur pro forma, laut Sekretariat kann ich auf jeden Fall nach den Sommerferien anfangen und werde wahrscheinlich direkt ins dritte Semester gestuft, weil ich schon Fachabi habe. In Französisch würde ich dann einen Anfängerkurs belegen. Die Aussage hat mich schon verwundert, die Regelung scheint also nicht so eindeutig zu sein?
Nein, die ist sogar eigentlich sehr deutlich. Allerdings kann es sein, dass im ersten und zweiten Semester Vorkurse abgehalten werden, die auf die EF vorbereiten sollen. Das ist den Kollegs freigestellt und du bräuchtest die dann natürlich nicht mit dem Fachabi. ;-)
Ich weiß nicht, warum immer alle das Abitur haben wollen. Also zumindest in Bayern ist es für'n Arsch. Die beste Möglichkeit beruflich hier etwas zu reißen ist Realschule - danach Ausbildung (ganz ganz wichtig!) - danach Meister/Techniker mit Fachabi (nur ne zusätzliche Matheprüfung beim Techniker) und dann berufsbegleitendes Studium. Ich hätte damals lieber eine Ausbildung gemacht und mich dann hochqualifiziert. Ich nage momentan am Hungertuch trotz Abiturs und Hochschulstudium. Arbeitsamt hier in Bayern sagt, nicht vermittelbar. Einzige Möglichkeit der Fortbildung Promotion… Studiere nichts Unvernünftiges, Du wirst es momentan bereuen. Versuche eine gute Ausbildung mit Jobaussicht zu machen. Is wirklich nur ein gut gemeinter Rat, denn Deutschland ist mittlerweile NUR noch Vetternwirtschaft und Lohndumping. Viele (studierte) Leute sind mittlerweile froh, wenn sie wenigstens 1000 Euro netto rausbekämen, was immer noch ca. 500 Euro unter der Armutsgefährdungsgrenze liegen.
Ich weiß nicht, warum immer alle das Abitur haben wollen. Also zumindest in Bayern ist es für'n Arsch.
Krass, der Großteil der Bayern, die ich kenne gelernt habe, hält sich für was besseres, weil sie in Bayern Abi gemacht haben. Die Aussage ist ja mal das genaue Gegenteil.
Ansonsten stimme ich dir zu. Das Abitur ist stark überbewertet, weil es heute fast jeder Idiot kriegen kann. Ich wünsche mir in letzter Zeit auch oft, dass ich einfach eine Ausbildung gemacht hätte, dann würde ich hier und da mal eine Fortbildung machen und hätte auch Freizeit.
Also du solltest dir mMn überlegen, ob du wirklich studieren willst, denn das tolle Studentenleben, von dem man so hört, habe ich noch nicht gesehen/erlebt.
Es ist eher so, dass man keine Freizeit hat, ständig in der Uni ist und auch nicht wirklich viel Geld hat, um etwas zu erleben.
Und je nach Studiengang sind die Jobchancen danach auch nicht besser, teilweise sogar schlechter. Einzig das Einstiegsgehalt ist wohl höher.
Whiz-zarD
22.05.2014, 15:28
Ansonsten stimme ich dir zu. Das Abitur ist stark überbewertet, weil es heute fast jeder Idiot kriegen kann.
In Raum Schleswig-Holstein/Hamburg auch kriegen muss, um überhaupt eine Chance auf einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
Mit der Mittleren Reife (oder wie das heute hier nach den unzähligen Schulreformen auch heißt) hat man hier kaum noch Chancen, irgendwas zu erreichen. Selbst für einen KFZ-Mechaniker wollen die Betriebe nur Azubis mit Fachhochschulreife. Man hört zwar immer in den Medien, dass noch tausende Ausbildungsplätze frei sind, aber das sind zum Großteil Jobs, die eigentlich keiner mehr ausführen will, und auch keine Zukunftsperspektive bieten. Auch ist das Gehalt, wenn man eine Ausbildung abgeschlossen hat, deutlich geringer, als wenn man studiert hat, weil man eben keine Qualifikationen aufweisen kann. Diesen Umstand hat mich damals auch in eine Vorstufe der Depression geführt. Da arbeitet man man 42 - 45 Stunden die Woche als ausgebildeter Mechatroniker und verdient dennoch nicht genug Geld, um sich eine popelige 1 1/2-Zimmer Wohnung leisten zu können.
Ich habe 2011 eine Ausbildung zum Anwendungsentwickler abgeschlossen und bin seitdem als Informatikstudent eingeschrieben - die Seite kenne ich also ganz gut. Glücklich hat mich das nicht gemacht, deshalb ja jetzt die Kehrtwende. Voraussichtlich studiere ich nach dem Abi Literaturwissenschaft und dann werde ich sehen, wo es mich hinzieht (die klassischen Betätigungsfelder reizen mich allesamt). Geld spielt bei meiner Entscheidung keine Rolle. Ich will nur für einen Beruf qualifiziert sein, der mich ausfüllt, und ich will den Weg dorthin genießen können.
@Bit: Ah, ja, so ist es: Die ersten beiden Semester sind als Vorkurs ausgewiesen. :-)
Luthandorius2
22.05.2014, 17:14
In Raum Schleswig-Holstein/Hamburg auch kriegen muss, um überhaupt eine Chance auf einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
Mit der Mittleren Reife (oder wie das heute hier nach den unzähligen Schulreformen auch heißt) hat man hier kaum noch Chancen, irgendwas zu erreichen. Selbst für einen KFZ-Mechaniker wollen die Betriebe nur Azubis mit Fachhochschulreife. Man hört zwar immer in den Medien, dass noch tausende Ausbildungsplätze frei sind, aber das sind zum Großteil Jobs, die eigentlich keiner mehr ausführen will, und auch keine Zukunftsperspektive bieten.Da gibt es genau 6 verschiedene Bezeichnungen(lt. Wikipedia): http://de.wikipedia.org/wiki/Mittlere_Reife :D
War mir bisher auch gar nicht bewusst. Hier in Rheinland-Pfalz sagte man auch immer umgangssprachlich "Mittlere Reife" und ich dachte der "Qualifizierte Sekundarabschluss I"(so wie es hier offiziell heißt) sei die allgemeine offizielle Bezeichnung, die überall gilt - halt mit regional anderen umgangssprachlichen Bezeichnungen. Zumindest der Abschnitt in der Schullaufbahn wird doch aber überall "Sekundarstufe I" genannt, oder?
Schade, dass die Bundesländer sich nicht mal auf einheitliche Begriffe einigen können. Müsste mal mehr zentralisiert werden, damit alles vergleichbarer wird. Zumindest frühr als ich Abitur machte(ist jetzt auch schon wieder einige Jahre her) haben wir hier in Rheinland-Pfalz gescherzt und gemeint ne 1,0 im Abitur bei uns wäre ja in Bayern so viel wie 2,x oder 3,0 weil in Bayern es viel schwerer ist(mehr Anforderungen - in Rheinland-Pfalz ja nicht mal Zentralabitur als einziges Bundesland, wenn ichs richtig gesehen hab, bis heute ... da wird halt mal langsamer gemacht wenn einige nicht mitkommen und einiges an Stoff was normal drankommen müsste fällt einfach weg aus Zeitmangel dann).
Dass viele Ausbildungsbetriebe Abitur verlangen mag daran liegen, dass vorige Abschlüsse nicht so viel wert sind. Wenn oben schon manche meinen, dass Abitur nix mehr Wert ist(und die sind sicher nicht alles aus Rheinland-Pfalz sondern auch aus Ländern in denen Zentralabitur es gibt - wo nicht die Leher einfach mal langsamer machen können und Stoff wegfallen lassen können), dann wird das sicher bei vorgehenden Abschlüssen noch mehr der Fall sein. Insbesondere wenn halt die Leher viele Freiheiten haben mal langsamer zu machen aus Rücksicht auf schwächere Schüler. Gibt sicher für Mittlere Reife auch nicht in jedem Bundesland Prüfungen und wenn dann sicher auch nicht überall zentralisiert. (Edit: Oh warte. Da gibts ja laut Wikpedia auch in allen andern Bundesländern zentrale Prüfungen - na ja die Anforderungen können auch aus andern Gründen dann halt flächendeckend mal gefallen sein im Laufe der Zeit oder die Anforderungen bei den Ausbildungen sind gestiegen).
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Aber mit den freien Plätzen - ob die wirklich keine Zukunfsperspektive bieten? Betriebe bilden ja auch nicht zum Spass aus - das kostet ja auch was(okay vielleicht hat man auch geschickt dann nur billige Arbeitskräfte, wenn man es clever macht) - also wird es den Beruf ja sicherlich auch noch ne Zeit lang geben. Ob das halt dann so ein toller Beruf ist ist ne andere Frage.
Demographische Entwicklung wird sicherlich dazu führen, dass noch mehr freie Ausbildungsplätze frei bleiben. Weniger nachkommende junge Leute. Und schwer passende Leute auf passende Stellen zu kriegen.
Mangel herrscht wohl unter anderem bei Berufen im Bereich Eisenbahnverkehr(war da nicht mal was mit Verspätungen oder ausfallenden Zügen wegen fehlendem Personal in Stellwerken :D):
http://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberichte/Fachkraeftebedarf-Stellen/Fachkraefte/BA-FK-Engpassanalyse-2013-12.pdf
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Bezahlung ist sicher ein Problem. Das haben wir überall. Mindestlohndiskussionen usw. machen ja immer darauf aufmerksam. Ist halt leider ne wirtschaftliche Sache, dass nicht nach körperlicher oder geistiger Anstrengung bezahtl wird sondern auch mal "leichtere" Sachen besser bezahlt sind - wenn die Leute dort seltener sind. Angebot und Nachfrage halt.
Man muss irgendwas seltenes machen(selten im Sinne von es gibt wenig Leute die das machen bzw. weniger als gesucht werden) oder man muss besonders gut sein, denke ich mal.
LittleChoco hatte in einem andern Thread(Kummerkasten) angesprochen, dass es selbst mit Studium problematisch ist. Viele wollen halt heute diese "Young Professionals". Frisch von der Uni, möglichst jung und schnell das Studium durchgezogen und noch Praxiserfahrung. Grad da konkurriert man sicher auch mit ausländischen Bewerben aus Nationen in denen es "härter" zugeht bei Bildung(die dann natürlich mehr drauf haben und auch auf Grund ihres Bildungsstandes englisch können und hier einsetzbar sind bei uns). Habe letztens ein Video gesehen von einer BWL-Studentin. Deutsche die 1 Jahr in Japan war und den Master an ner Eliteuni in Großbritannien machte. 24 und Master. Und die hatte erst mal Absagen ... da war halt das Problem dass die kaum Praxis hatte(keine Praktika) und auch keine Vostellugen davon was sie mal machen wollte und die kam auch nicht so schlagfertig rüber.
Denke im Studium ist es vor allem wichtig, dass man weiß, was man danach mal machen will. Bei Medizin, Jura usw. ists ja meist klar. Aber grad so Sachen wie BWL ... da sollte man halt viele Praktika machen fürn Lebenslauf und auch um mal rauszufinden welche Bereiche einem liegen und wohin man will.
Naja, frustrierend ist momentan auch, dass Dich die Arbeitsämter mittlerweile als nicht vermittelbar einstufen, wenn Du NICHT BWL oder Maschinenbau/ Mechatronik/ Elektrotechnik studiert hast. Zwar studieren rund 20% - 30% aller deutschen Studenten Wirtschaft, aber deswegen gibt es doch auch so viel Konkurrenz… In meinem Metier (Medien, Musik), gerade wo ich so flexibel bin kommen rein statistisch viel weniger Bewerber auf eine Stelle - ABER man wird sofort stigmatisiert. Plötzlich ist man ein Mensch zweiter Klasse, weil man einen Hochschulabschluss in einem Fach hat, das der Beamte als "Hobbytätigkeit" ansieht. Man ist quasi Profi in dem, was andere als Hobby angeblich genau so gut können. ("Ah geh, der Franz hat auch zwei Mikrofone und an Laptop, damit nimmt der in CD-Qualität auf. Da brauch ich keinen so scheiß Neumeyermikrofonzeugs… mit RWE-Intraface…") Und damit ist man automatisch schwer vermittelbar, MUSS einen Ein-Euro-Job annehmen und verschwindet aus der Statistik. Somit erreichen die Landkreise ihre Vollbeschäftigungsquote. In Wirklichkeit gibt es in meinem Landkreis aber über 6000 Menschen (!), welche offiziell nicht arbeitslos sind, aber in Maßnahmen oder sonstige wirre Sachen gesteckt werden. Man hat sogar das Arbeitsamt ins Landratsamt integriert und ich musste in die 40 km entfernte Kreisstadt fahren, um mich dort vorzustellen. Ich wollte jetzt aber nicht mal Hartz IV beziehen (wenige Aufträge und Eltern halten mich über Wasser), sondern nur Hilfe bei der Jobsuche. Sozusagen ratssuchend und NICHT arbeitssuchend. Dennoch hieß es, ich solle mich doch dann eine private Jobvermittlung wenden oder Hartz IV beantragen und Autobahnraststätten putzen!
Wenn Du jetzt Literaturwissenschaft studierst, kann es passieren, dass Du außerhalb des universitären/ bibliothekarischen Umfeldes genau dieselben Erfahrungen machen wirst. Du müsstest schon sehr sehr früh schauen, ob es möglich ist, fest irgendwo den Fuß in der Tür zu haben. Ansonsten hast Du mit dem Studium zwar Deinen Spaß gehabt, aber nicht unbedingt was in der Hand. Kombiniere es doch mit Marktforschung und Marketing, einer Art BWL-Studium und schwups werden Dich die - neudeutsch - Recruiter der Verlage, die auch alle BWL studiert haben, wenigstens zum Vorstellungsgespräch einladen. Auch wenn Du Dir aktuell um Geld keine Sorgen machen musst, wäre eine langfristige Finanzplanung von Vorteil (außer Du hast im Lotto gewonnen) - irgendwann musst Du auf eigenen Beinen stehen und unter 1200 Euro netto im Monat kannst Du schwer leben, wenn Du noch Miete zahlen musst und gar einen Wagen unterhälst. Das verdienst Du beim Aldi an der Kasse nur, wenn Du dort die kaufmännische Ausbildung gemacht hast. Was ich sagen möchte ist, dass Du vielleicht einen sicheren Weg gehen solltest. Gut, Du hast Informatik studiert, aber bitte mach doch erst den Bachelor und arbeite vielleicht gleich neben Deinem Literaturwissenschaftsstudium in der IT-Branche um die soooo wichtige Berufserfahrung erhalten. Dann kannst Du in dem Metier bleiben, wenn es mit der Geisteswissenschaft nicht klappt. Schwierig wird es auf jeden Fall.
Die Berufserfahrung ist auch so ein Punkt. Große Unternehmen wollen berufserfahrene Berufseinsteiger frisch von der Uni, wie Luthandorius schon geschrieben hat. Ich habe mich selbst ca. 200mal beworben und bin jedes Mal abgelehnt worden. Ich habe die Bewerbungen schon bei professionellen und personalerfahrenen Leuten vorgezeigt und die meinen es läge nicht daran. Hauptgrund der Ablehnungen war immer die mangelnde Berufserfahrung. Tatsächlich wird eine selbstständige Tätigkeit bei den arroganten Personalern vieler Unternehmen NICHT als Berufserfahrung gewertet, sondern als Lückenfüller für den Lebenslauf. Arbeitsproben und Demos werden gar nicht angeschaut/ angehört. Ich wollte oft auch in die Entwicklung von Soundanlagen, meist ist man als Toningenieur aber zu schlecht qualifiziert, obwohl ich genau so Nachrichtentechnik und Signalverarbeitung gehabt habe, wie einer, der Elektrotechnik studiert hat. Einige Firmen haben sogar BWLer vorgezogen, weil die ja wissen, was sie wollen. Und die künstlerische Ausrichtung meines Studiengangs hat vielen Unternehmen auch nicht gefallen. Der Rundfunk sagt auch nein, hier ist es wieder die Berufserfahrung. Auch hocken in der Personaletage meist BWLer. Dann heißt es beispielsweise für eine Hospitanz (Praktikum) beim BR benötigt man eine bereits absolvierte Hospitant. Aber nicht bei anderen Sendern, nein, sondern auch beim BR. Hallo? Logikfehler… war auf jeden Fall auch schon mal ein Ablehnungsgrund nach dem Motto: "Wir können Sie leider nicht für ein Praktikum bei uns zulassen, da sie noch kein Praktikum bei uns abgeleistet haben!" Und das ist mir nicht nur einmal passiert.
Mein Studium qualifiziert mich nur für noch mehr sinnlose Studiengänge. Chorleitung, klasse! Macht zwar Spaß, aber ohne Rundfunkchor leider kein Auskommen. Musikwissenschaft und Kulturmanagement - Hammer! Das sieht ein BWLer doppelt so gerne wie einen Toningenieur. Akustik benötigt Physik als Bachelorstudiengang, Elektrotechnik müsste ich auch noch mal von vorne studieren. Nachrichtentechnik wäre nur als Additum für Elektrotechnik machbar. Aber Handwerker werden gebraucht. Dann versuch mal mit 30 noch ne Ausbildung zu bekommen.
@Wizz: Kann Dich sehr gut verstehen!
Deine Erfahrungen tun mir Leid, aber wie soll ich mit denen umgehen? Naiv bin ich nicht. Natürlich haben Geisteswissenschaftler ein schwaches Berufsprofil - aber meines wäre immerhin durch die IT-Ausbildung angereichert und allein das schon machte mich sicher attraktiver für einige Arbeitgeber. Während meiner bisherigen drei Studienjahre habe ich als Anwendungsentwickler gearbeitet und weiß daher zweierlei:
1. Ich bin nicht für den Beruf gemacht.
2. Mein Lebensstandard ist nicht an ein Existenzminimum geknüpft.
Vielleicht will ich mal eine Familie haben, im richtigen Alter wäre ich, aber ich wollte innerlich keinen Märtyrertod sterben. So wie ich das sehe, habe ich zwei Möglichkeiten:
1. Ich bleibe in meinem sicheren, aber unerfüllenden Kompromissberuf.
2. Ich gehe einen unsicheren, aber verheißungsvollen Weg.
Meine Erfahrungen sind ja ganz andere als deine. Ich habe eine Ausbildung plus Berufserfahrung (wobei, gilt ein Studentenjob als Berufserfahrung?), und musste feststellen, dass ich nicht so ein Mensch bin. Dass ich nicht so einer bin, der sich für etwas aufopfern kann, für das er keine Leidenschaft hat. Ich merke das alleine hier an Leuten wie Whiz-zarD, die sich mit Feuereifer der Informatik widmen - das kann ich nicht. Und wenn man das nicht kann, bleibt man in dem Beruf schnell auf der Strecke.
Alternativ könnte ich nach einer neuen Ausbildung suchen, aber da gibt es wenig, was mich reizt oder dem ich mich gewachsen fühle. Erzieher hätte was, "irgendwas mit Sport" oder "irgendwas mit Natur", aber überall gibt es auch gute Gründe, es nicht zu tun. Irgendwo werde ich schon landen, nur: umorientieren muss ich mich auf jeden Fall.
Ich habe meine Ausbildung zusammen mit einem 30jährigen angefangen. Der war zuvor unspezifisch selbstständig und hat zwei fachfremde Studiengänge abgebrochen. Ein anderer 30jähriger war zu dem Zeitpunkt im zweiten Lehrjahr. Erfahrungen lassen sich nicht 1:1 übertragen, deshalb begreife ich deinen Fall als realistische Warnung, aber nicht als Zwangsschicksal.
Hey, ich möchte nochmal zum Thema Abitur nachholen in NRW zurückkommen, denn es gibt für dich auch einen schnelleren Weg ans Abi zu kommen als die drei Jahre am WBK.
Ich geh jetzt mal davon aus, dass du mit dem "Fachabitur" die Fachhochschulreife meinst, weil wenns die fachgebundene Hochschulreife ist, dann fehlen ja für die allgemeine Hochschulreife (Vollabitur) nur die Kenntnisse in der zweiten Fremdsprache... Das müsstest du dann nochmal sagen.
Also, wenn du die Fachhochschulreife + abgeschlossene Berufsausbildung hast, dann kannst du in NRW die einjährige Fachoberschule 13 (weitere Hintergründe zu FOS/BOS hier (http://www.abi-nachholen.de/berufliche-oberschule.html)) besuchen, diese führt dich erstmal zur fachgebundenen Hochschulreife (Vollzeit). Um die allgemeine Hochschulreife zu erhalten, musst du wie hier schon angesprochen wurde ausreichend Kenntnisse in einer zweiten Fremdsprache nachweisen. Wie das geht, steht in der APO-BK: http://www.schulministerium.nrw.de/docs/Recht/Schulrecht/APOen/BK/APOBK.pdf § 58 Abs. 2 sagt:
"In einer zweiten Fremdsprache werden Kenntnisse nachgewiesen durch
a) durchgängigen Unterricht von mindestens vier Jahren in Sekundarstufe I oder
b) Unterricht im Umfang von 320 Stunden und mindestens der Abschlussnote „ausreichend“ oder
c) Erwerb eines Fremdsprachenzertifikates auf der Stufe II gemäßder Rahmenvereinbarung der Kultusministerkonferenz vom 20.November 1998 über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung oder
d) eine mindestens mit der Note „ausreichend“ bestandenen Ergänzungsprüfung."
Punkt a und b werden für dich nicht erreichbar sein, aber c) oder d) kannst du ja angehen.
Die Ergänzungsprüfung funktioniert allerdings nur dann, wenn man zuvor schon das Fach belegt hat, allerdings eben nicht die vier Jahre vollbekommen hat. Punkt c ist sogar noch schwieriger zu erreichen, da du dafür bespielsweise das DELF-Zertifikat brauchst. Das macht aber keinen Sinn, wenn man zuvor noch keine Fremdsprache hatte, da dies ein erhöhtes Niveau darstellt. Zudem dauert die Vorbereitung zur Prüfung mindestens ein Jahr, wenn nicht sogar deutlich mehr. ;)
Wie ist die Quelle für deine Aussage zur Ergänzungsprüfung? Also die Rechtsgrundlage, die besagt, dass man das Fach vorher belegt haben muss? Ich finde in der Rechtsverordnung für NRW dazu keine Aussage: https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=2&gld_nr=2&ugl_nr=223&bes_id=4462&menu=1&sg=0&aufgehoben=N
Über die Schwierigkeit hab ich nichts ausgesagt und bei der Dauer seh ich das etwas anders: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg ;)
Ich bin Lehrer in NRW und prüfe seit 3 Jahren im Abitur, da wirst du schon im Referendariat mit sämtlichen Regeln und Ausnahmen zugebombt. In dem Fall ist es eine Mischung aus BASS, APO und Kernlehrplänen, die eben diese Zwangsvoraussetzung geben. Die stehen übrigens auch nicht alle im Netz, da der Ritterverlag gerne auch noch etwas Geld machen will. ;)
Zumal ja auch schon das Kolleg in derselben Richtung argumentiert hat, kannst du das dann auch durchaus glauben. ;)
Und mit dem Willen hat das gar nichts zu tun. Diese Zertifikate werden zum Teil von den Außenministerien unter zentralen Vorgaben herausgegeben. Das heisst, dass damit auch Mindestzeiten verbunden sind. Darunter erkennen die das dann nicht an, da eben ein gewisser Standard in den Kursen gewährleistet werden soll.
Luthandorius2
24.05.2014, 17:53
Aber das mit b) müsste doch - theoretisch - auch schnell machbar sein. Wenn man denn irgendjemanden findet der einen Unterricht anbietet für Leute die sonst nix mehr bräuchten und nur noch die Sprache bräuchten. Und dann mehrere Stunden pro Tag(da man ja Zeit hat und sonst nix anderes machen muss als die Sprache lernen). Aber vermutlich scheitert es dann daran, dass sowas nicht angeboten wird und man Zeiten durch Selbststudium nicht zu solchen 320 Stunden zählen lassen kann.
Eigentlich schon etwas schade, wenn am Ende es nur an ner Sprache liegt und man das theoretisch selber schneller lernen könnte aber es einem niemand glaubhaft abnimmt so lang man nicht offiziell ein paar Jahre vor Ort in ner Schule oder sonstwo gewesen war wo jemand das auch gesehen hat und bestätigt.
Hmm, ich werd mal bei den Bezirksregierungen (obere Schulaufsichtsbehörde) nachfragen, die entscheiden ja über den Antrag zur Zulassung.
Na ja, WBK ist ja dann wieder ne andere Geschichte, da gehts halt um die regulären Unterrichtsstunden in der FS. Der Erwerb der fachgebundenen Hochschulreife ist dort ja nicht möglich.
Bei den KMK Zertifikaten kenn ich mich leider nicht weiter aus.
Ähm, über die Zulassung zum Abitur brauchst du nicht bei den Bezirksregierungen anfragen. Die haben zwar die Dienstaufsicht, aber die Schulen dürfen da relativ autonom im Rahmen der gesetzlichen Regeln drüber entscheiden. ;)
Ähm, über die Zulassung zum Abitur brauchst du nicht bei den Bezirksregierungen anfragen. Die haben zwar die Dienstaufsicht, aber die Schulen dürfen da relativ autonom im Rahmen der gesetzlichen Regeln drüber entscheiden. ;)
Es geht ja auch um die Zulassung zur Ergänzungsprüfung, vgl. § 5 Abs. 1 PO-EPA...;)
@Luthandorius2 (http://www.multimediaxis.de/members/47439-Luthandorius2)
b) gilt imo nur für Unterrichtsstunden. Die 320 Stunden bekommt man bspw. voll, wenn man FOS 12 B und FOS 13 macht und dort jeweils die zweite FS belegt (jeweils 160 Stunden pro Schuljahr)... Aber bei c) und d) schaut es imo halt anders aus, da kann man sich wirklich "selbständig" oder über Sprachschulen etc. drauf vorbereiten...
Es geht ja auch um die Zulassung zur Ergänzungsprüfung, vgl. § 5 Abs. 1 PO-EPA...;)
Und selbst über die darf die Schule autonom entscheiden. Die Bezirksregierung hat zwar die obere Schulaufsicht, aber sie entscheidet solche Dinge eigentlich nur, wenn es zu Widersprüchen kommt. ;)
b) gilt imo nur für Unterrichtsstunden. Die 320 Stunden bekommt man bspw. voll, wenn man FOS 12 B und FOS 13 macht und dort jeweils die zweite FS belegt (jeweils 160 Stunden pro Schuljahr)...
Nein, du brauchst bei drei Wochenstunden (= normale Stundenanzahl für Grundkurse in der Oberstufe) insgesamt 107 Wochen, um die erforderliche Stundenzahl zu bekommen. Da da aber noch Ferien und ähnliches dazwischenkommen, muss man die Fremdsprache eben durchgängig drei Schuljahre belegen. 320 Stunden ist dabei auch die Mindestanzahl, die man machen muss. ;)
Aber bei c) und d) schaut es imo halt anders aus, da kann man sich wirklich "selbständig" oder über Sprachschulen etc. drauf vorbereiten...
Nochmals: Die Ergänzungsprüfung funktioniert nur, wenn man in der Mittelstufe bereits einmal eine Fremdsprache unterhalb der Mindestanzahl belegt hat. Ist diese nicht vorhanden, fällt auch die Möglichkeit zur Prüfung weg, selbst wenn du dir autodidaktisch etwas aneignest. Das hat ganz einfach etwas mit der Standardsicherung zu tun, dass die Abschlüsse vergleichbar sind.
Zu d): Auch hier musst du den Sprachkurs mindestens über einen bestimmten Zeitraum besucht haben, um das Zertifikat zu bekommen, da auch dort der eine Mindeskompetenz im schriftlichen und mündlichen Bereich nachgewiesen werden muss. Selbst wenn du dir da autodidaktisch Sachen aneignest, musst du dann trotzdem diese Zeit investieren. Und rechnet man das zusammen, kommt man mindestens genauso schnell (wenn nicht sogar noch schneller) mit dem dritten Jahr in der Oberstufe weg, als wenn man es auf diese Art und Weise versucht. ;)
Und selbst über die darf die Schule autonom entscheiden. Die Bezirksregierung hat zwar die obere Schulaufsicht, aber sie entscheidet solche Dinge eigentlich nur, wenn es zu Widersprüchen kommt. ;)
Warum sollte die Schule darüber entscheiden können? Wenn ich die fachgebundene Hochschulreife irgendwann mal erworben habe, und die Ergänzungsprüfung machen möchte, um die allgemeine Hochschulreife zu erwerben, dann mach ich es so, wie es in der Verordnung und auf den Seiten der Bezirksregierungen steht. Ich stelle meinen Antrag dort mitsamt allen geforderten Unterlagen. Die Bezirksregierung teilt mir dann die Zulassung mit und nennt mir die Schule und die Zeit, wo dann geprüft wird. Also wie es hier bspw. steht: http://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/e/ergaenzungspruefung_abi_zeug/ergaenzungspr_merkblatt.pdf Das macht doch Sinn, alles andere für mich nicht, warum sollte die Schule bei der Zulassung "autonom entscheiden"?!?
Ich habe jetzt mal an alle Bezirksregierungen Mails mit deinen Aussagen verschickt, bin gespannt, was rauskommt...
Nein, du brauchst bei drei Wochenstunden (= normale Stundenanzahl für Grundkurse in der Oberstufe) insgesamt 107 Wochen, um die erforderliche Stundenzahl zu bekommen. Da da aber noch Ferien und ähnliches dazwischenkommen, muss man die Fremdsprache eben durchgängig drei Schuljahre belegen. 320 Stunden ist dabei auch die Mindestanzahl, die man machen muss. ;)
Nein braucht man nicht. Ich spreche hier vom Berufskolleg, von der FOS 12 B und anschließenden FOS 13. Schau einfach mal in die APO-BK oder hier: http://www.berufsbildung.nrw.de/cms/informationen-zu-bildungsgaengen/fachoberschule/rahmenstundentafeln/ Bei letzteren in den Anlagen (Rahmenstundentafeln) für die FOS 12 B und FOS 13, da steht bei der FOS 12B:
"Für Schülerinnen und Schüler, die den Bildungsgang in der FOS 13 fortsetzen wollen, um die allgemeine Hochschulreife zu erwerben, ist ein Angebot von 160 Unterrichtsstunden in der zweiten Fremdsprache vorzusehen"
bzw. der FOS 13
"Für Schülerinnen und Schüler, die zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife die zweite Fremdsprache fortsetzen wollen, ist ein entsprechendes Angebot von 160 Stunden vorzusehen."
Nochmals: Die Ergänzungsprüfung funktioniert nur, wenn man in der Mittelstufe bereits einmal eine Fremdsprache unterhalb der Mindestanzahl belegt hat. Ist diese nicht vorhanden, fällt auch die Möglichkeit zur Prüfung weg, selbst wenn du dir autodidaktisch etwas aneignest. Das hat ganz einfach etwas mit der Standardsicherung zu tun, dass die Abschlüsse vergleichbar sind.
Wie gesagt, sehe ich nicht so. Ich lass das aber durch die Bezirksregierungen klären. Werde die Antworten hier posten und wenn ich mich irre und du Recht hast, geb ich das dann auch gern zu!
Zu d): Auch hier musst du den Sprachkurs mindestens über einen bestimmten Zeitraum besucht haben, um das Zertifikat zu bekommen, da auch dort der eine Mindeskompetenz im schriftlichen und mündlichen Bereich nachgewiesen werden muss. Selbst wenn du dir da autodidaktisch Sachen aneignest, musst du dann trotzdem diese Zeit investieren. Und rechnet man das zusammen, kommt man mindestens genauso schnell (wenn nicht sogar noch schneller) mit dem dritten Jahr in der Oberstufe weg, als wenn man es auf diese Art und Weise versucht. ;)
Also ob jetzt drei Jahre Kolleg oder 1 Jahr FOS 13 + evtl. noch weitere Zeit die man für die Ergänzungsprüfung oder das Zertifikat braucht, macht schon nen Unterschied. Selbst wenn man für meinen Vorschlag 1 1/2 oder 2 Jahre braucht wegen der FS, ist das nunmal deutlich schneller...
Warum sollte die Schule darüber entscheiden können? Wenn ich die fachgebundene Hochschulreife irgendwann mal erworben habe, und die Ergänzungsprüfung machen möchte, um die allgemeine Hochschulreife zu erwerben, dann mach ich es so, wie es in der Verordnung und auf den Seiten der Bezirksregierungen steht. Ich stelle meinen Antrag dort mitsamt allen geforderten Unterlagen. Die Bezirksregierung teilt mir dann die Zulassung mit und nennt mir die Schule und die Zeit, wo dann geprüft wird. Also wie es hier bspw. steht: http://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/e/ergaenzungspruefung_abi_zeug/ergaenzungspr_merkblatt.pdf Das macht doch Sinn, alles andere für mich nicht, warum sollte die Schule bei der Zulassung "autonom entscheiden"?!?
Schulautonomie haben wir in NRW seit den Zeiten von schwarz-gelb, so dass die Schulen beispielsweise eigene Profile anlegen können. Im Übrigen frage ich mich echt gerade, wie du an den Brückenschlag zwischen Fremdsprache (für die es auch eine Ergänzungsprüfung gibt und die das eigentliche Thema hier waren) hin zu dieser absoluten Sonderform gekommen bist. Ich war in Gedanken nämlich die ganze Zeit bei der Prüfung für die Fremdsprachen, die du ja auch ausgeführt hattest. Diese Ergänzungsprüfung ist dann allerdings eine ganz andere Baustelle. ;)
Ich habe jetzt mal an alle Bezirksregierungen Mails mit deinen Aussagen verschickt, bin gespannt, was rauskommt...
Tu dir keinen Zwang an. Um die Erfüllung der Zulassungsbeschränkungen zum Abitur kommst du aber dennoch nicht rum. ;)
Nein braucht man nicht. Ich spreche hier vom Berufskolleg, von der FOS 12 B und anschließenden FOS 13. Schau einfach mal in die APO-BK oder hier: http://www.berufsbildung.nrw.de/cms/informationen-zu-bildungsgaengen/fachoberschule/rahmenstundentafeln/ Bei letzteren in den Anlagen (Rahmenstundentafeln) für die FOS 12 B und FOS 13, da steht bei der FOS 12B:
"Für Schülerinnen und Schüler, die den Bildungsgang in der FOS 13 fortsetzen wollen, um die allgemeine Hochschulreife zu erwerben, ist ein Angebot von 160 Unterrichtsstunden in der zweiten Fremdsprache vorzusehen"
bzw. der FOS 13
"Für Schülerinnen und Schüler, die zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife die zweite Fremdsprache fortsetzen wollen, ist ein entsprechendes Angebot von 160 Stunden vorzusehen."
Ich habe dir die entsprechenden Merkmale markiert. Die 160 Stunden beziehen sich a) auf eine fortgesetzte Fremdsprache, die eben schon vorher eingesetzt hatte (nochmal: unser Threadersteller hat diese Voraussetzung nicht) und b) beziehen sich die 160 Stunden auch hier auf jeweils ein Schuljahr. Das heißt aber, dass der Umfang vorher auch schon gegeben sein musste, da ansonsten die 320 Stunden nicht erreicht werden können, die die Zwangsvoraussetzung bilden, um überhaupt zur allgemeinen Hochschulreife zugelassen zu werden.
Wie gesagt, sehe ich nicht so. Ich lass das aber durch die Bezirksregierungen klären. Werde die Antworten hier posten und wenn ich mich irre und du Recht hast, geb ich das dann auch gern zu!
Wie gesagt, die zweite Fremdsprache ist Pflichtteil des Abiturs, da führt dann kein Weg dran vorbei. Hast du diese Voraussetzung nicht, kannst du auch nicht zum Abitur zugelassen werden. Und da ist es egal, ob du das am Gymnasium, der Gesamtschule oder den Kollegs machst. Und nochmal zur Erinnerung Owly hatte ebenfalls schon beim Kolleg angefragt, wie der Stand der Dinge da ist und dieselbe Antwort bekommen. Von daher würde ich vielleicht einmal davon ausgehen, dass an der Sache auch etwas dran sein könnte. ;)
Mir gehts doch die ganze Zeit um die Ergänzungsprüfung (in der 2. Fremdsprache) zur Erlangung der allgemeinen Hochschulreife, wenn man die fachgebundene Hochschulreife besitzt! Von einer anderen Ergänzungsprüfung habe ich nie gesprochen. Siehe auch die Rechtsverordnung, die ich hier mehrfach verlinkt und angesprochen habe! Nix anderes... Wie ich darauf gekommen bin? Ich hatte mich in die Diskussion eingebracht und eine einjährige Alternative (FOS 13 am Berufskolleg) zum wohl dreijährigen Weiterbildungskolleg (Bildungsgang Kolleg) aufgezeigt. Da aber die einjährige FOS 13 ohne vorherige Kenntnisse in einer 2. FS "nur" zur fachgebundenen Hochschulreife führt, habe ich angesprochen wie dann die für die allgemeine Hochschulreife notwendigen Kenntnisse noch nachträglich nachgewiesen werden können. Das wars.
Die Abitur Zulassungsvoraussetzungen haben mit dieser Ergänzungsprüfung nullkommanichts zu tun...
Bitte lese mal die von mir verlinkten Sätze genau.
Da geht es mitnichten um eine fortgesetzte Fremdsprache, sondern es geht darum, dass man die in der FOS 12 B begonne Fremdsprache dann auch in der FOS 13 belegen muss, um auf die insgesamt 320 Stunden zukommen: 160 in der FOS 12B (1 Jahr Schule) + 160 in der FOS 13 (1 Jahr Schule) = 320 Stunden und damit wird der von mir bereits angesprochene Punkt b) aus der APO-BK erreicht, sodass man die allgemeine Hochschulreife und nicht nur die fachgebundene Hochschulreife am Ende bekommt! Wie gesagt, es geht hier um einen Bildungsgang bzw. mehrere (FOS 12 B und anschließend FOS 13) am Berufskolleg, nicht am Weiterbildungskolleg, einem allgemeinbildenden Gymnasium oder sonstwas...
"Wie gesagt, die zweite Fremdsprache ist Pflichtteil des Abiturs, da führt dann kein Weg dran vorbei. Hast du diese Voraussetzung nicht, kannst du auch nicht zum Abitur zugelassen werden. Und da ist es egal, ob du das am Gymnasium, der Gesamtschule oder den Kollegs machst."
Es gibt aber nicht nur die von dir genannten Wege. Wie sollte sonst jemand wohl die fachgebundene Hochschulreife erreichen? Die unterscheidet sich von der allgemeinen nur, dass man nicht ausreichend Kenntnisse in der 2. FS nachgewiesen hat und den an der Uni fachlich eingeschränkt ist bei der Studiengangswahl. Dass die zweite Fremdsprache am Gymnasium, Gesamtschule und weiteren ist, ist vollkommen richtig. Aber darum gings mir ja nicht. Hast du anscheinend falsch verstanden :rolleyes:
So, um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Die Voraussetzungen für die allgemeine Hochschulreife (auch als Abitur bekannt) sind in NRW an jeder Schule gleich, egal ob diese an einem Kolleg, der Gesamtschule oder sonstwo abgelegt werden. Im Zuge der allgemeinen Studierfähigkeit kommt man da zwangsweise nicht um die Fremdsprache rum, genausowenig wie um Mathe, Deutsch, Englisch, mindestens eine Natur- und Geisteswissenschaft, ein musisches Fach und Religion oder Praktische Philosophie. Die FOS (also Fachoberschulreife) ist damit als Abschluss nicht gleichzusetzen, genauso wenig wie die fachgebundene Hochschulreife, da dort eben bewusst Einschränkungen gemacht werden, um mehr Leute zum Studieren zu bewegen. Densselben Weg können wir übrigens per beruflicher Bildung mit einem anschließenden Meisterbrief gehen. Auch damit kann man dann fachgebunden studieren.
Die Ausgangsfrage des Threaderstellers bezog sich allerdings eben auch auf die nicht vorhandenen Fremdsprachenkenntnisse. Und selbst da hilft deine Ergänzungsprüfung wenig, da eben unter den einzureichenden Unterlagen auch ein Nachweis der Vorbereitung (was verklausuliert unsere 320 Stunden in der Sprache sind) gibt. Und selbst dann bekommst du nicht automatisch das Abitur nachgereicht, wenn eben nicht die anderen fachlichen Voraussetzungen gegeben sind. Das mag vielleicht nicht deiner Auslegung entsprechen, ist aber eben so, da man im Zuge der Standardsicherung innerhalb NRWs und der KMK diesen Beschluss für das Abitur gefasst hat.
Soweit die Faktenlage, die eben nicht nur von mir, sondern auch schon von dem Kolleg (welches im Übrigen auch über ähnliche Bildungsgänge wie deine Beispiele verfügt und sei es in Kooperation mit anderen Kollegs) gegenüber Owly bestätigt wurde.
So, um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Die Voraussetzungen für die allgemeine Hochschulreife (auch als Abitur bekannt) sind in NRW an jeder Schule gleich, egal ob diese an einem Kolleg, der Gesamtschule oder sonstwo abgelegt werden. Im Zuge der allgemeinen Studierfähigkeit kommt man da zwangsweise nicht um die Fremdsprache rum, genausowenig wie um Mathe, Deutsch, Englisch, mindestens eine Natur- und Geisteswissenschaft, ein musisches Fach und Religion oder Praktische Philosophie. Die FOS (also Fachoberschulreife) ist damit als Abschluss nicht gleichzusetzen, genauso wenig wie die fachgebundene Hochschulreife, da dort eben bewusst Einschränkungen gemacht werden, um mehr Leute zum Studieren zu bewegen. Densselben Weg können wir übrigens per beruflicher Bildung mit einem anschließenden Meisterbrief gehen. Auch damit kann man dann fachgebunden studieren.
Vollkommen richtig, ich habe nichts anderes behauptet. Für die allgemeine Hochschulreife braucht es unter anderem immer die zweite Fremdsprache. Kleine Ausnahme ist zwar noch die Prüfung für den Hochschulzugang von besonders befähigten Berufstätigen, die ebenfalls die allgemeine Hochschulreife am Ende verleiht, für die aber eine Fremdsprache ausreicht. Aber ok, für alle anderen Bildungsgänge zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife stimmt deine Aussage! Mir ging es aber um den Schritt, wie man von der fachgebundenen Hochschulreife zur allgemeinen Hochschulreife kommt, weil sich diese Frage stellt, wenn man nur die FOS 13 besucht, ohne vorher die FOS 12 B mit dem angebotenen Zusatzangebot der zweiten Fremdsprache abgeschlossen zu haben. Nichts anderes war von meiner Seite bisher Thema...
Im übrigen FOS = Fachoberschule und nicht Fachoberschulreife. Die Fachoberschulreife wird mit FOR abgekürzt! Vielleicht hast du das dadurch verwechselt. Ich sprach immer von der Fachoberschule, FOS.
Die Ausgangsfrage des Threaderstellers bezog sich allerdings eben auch auf die nicht vorhandenen Fremdsprachenkenntnisse. Und selbst da hilft deine Ergänzungsprüfung wenig, da eben unter den einzureichenden Unterlagen auch ein Nachweis der Vorbereitung (was verklausuliert unsere 320 Stunden in der Sprache sind) gibt. Und selbst dann bekommst du nicht automatisch das Abitur nachgereicht, wenn eben nicht die anderen fachlichen Voraussetzungen gegeben sind. Das mag vielleicht nicht deiner Auslegung entsprechen, ist aber eben so, da man im Zuge der Standardsicherung innerhalb NRWs und der KMK diesen Beschluss für das Abitur gefasst hat.
Die Ausganfrage des TE war: Wie kann ich mein Vollabitur (allgemeine Hochschulreife) mit der Fachhochschulreife, einer abgeschlossene Berufsausbildung und ohne Kenntnisse in einer zweiten Fremdsprache (am schnellsten) in NRW nachholen?
Das war die Frage. Und da gibt es nunmal mehrere Möglichkeiten, in NRW zum Beispiel: Weiterbildungskolleg (Bildungsgänge Abendgymnasium und Kolleg > 3 Jahre), Berufskolleg (Bildungsgänge berufliches Gymnasium > 3 Jahre und FOS 13 > 1 Jahr, führt aber erstmal zur fachgebundenen Hochschulreife, da zunächst die FS-Kenntnisse fehlen, die allgemeine Hochschulreife kann bei einem Nachweis der fehlenden FS-Kenntnisse erworben werden, zum Beispiel über die Ergänzungsprüfung!), Externenabitur (Vorbereitung auch in 1-2 Jahren möglich, da gibt es eine Reihe privater Institute, die entsprechende Lehrgänge anbieten: citykolleg bspw. ist auch in NRW vertreten), "Begabtenabitur" (das Ding für befähigte Berufstätige von oben).
Die Ergänzungsprüfung ist halt nur eine Möglichkeit, wenn man das Zeugnis der fachgebundenen Hochschulreife hat, um zur allgemeinen Hochschulreife zu erhalten. Den Rest hat man ja bereits erledigt...
Soweit die Faktenlage, die eben nicht nur von mir, sondern auch schon von dem Kolleg (welches im Übrigen auch über ähnliche Bildungsgänge wie deine Beispiele verfügt und sei es in Kooperation mit anderen Kollegs) gegenüber Owly bestätigt wurde.
Die haben das fürs Wbk erklärt, richtig und das stimmt, sag ich überhaupt nix gegen. FOS 13 (Ziel zunächst fachgebundene Hochschulreife, allgemeine Hochschulreife mit den FS-Kenntnissen) ist aber wie angesprochen auch eine Möglichkeit und die habe ich jetzt mit derer Rechtsgrundlage dargestellt.
So, das war dann der letzte Post von mir hier an dieser Stelle. Wenn der TE sich fürs Kolleg und die drei Jahre entscheidet, seine Wahl. Ich wollte nur aufzeigen, dass es weitere (und schnellere) Möglichkeiten als diese eine gibt. Wenn Owly dazu noch Fragen hat, bitte direkt eine private Nachricht an mich, dann helf ich gern weiter. Tschü.
Danke für euer Geplänkel. Da waren interessante Informationen bei. =)
Wie schon relativ zu Beginn gesagt: Mir kommt es doch nicht so sehr darauf an, möglichst schnell mein Abi zu bekommen. Zeit soll nur im richtigen Verhältnis zu meinem Leistungsvermögen stehen, und da sind zwei bis drei Jahre tendenziell besser.
Nächste Woche Donnerstag habe ich mein Gespräch mit der Schule. Darin wird über meine Einstufung beraten und auch schon der Schulbeginn geplant. Geht jetzt also ganz schnell und so ist es mir recht. Zu wenig nachdenken ist der äußere Tod - zu viel der innere und da hänge ich schon am Tropf.
Kennt jemand Alternativen zum Schüler-Bafög? Ich habe jetzt erfahren, dass mir keines zusteht, weil ich schon zu lange in meinem Studium eingeschrieben war. Dass ich in der Zeit gearbeitet und keinen Cent Bafög bezogen habe, tut nichts zur Sache.
Momentan bin ich einfach nur leer. Mir kommt nur Arbeit in den Sinn, aber: Das schaffte ich psychisch wohl nicht.
Kennt jemand Alternativen zum Schüler-Bafög? Ich habe jetzt erfahren, dass mir keines zusteht, weil ich schon zu lange in meinem Studium eingeschrieben war. Dass ich in der Zeit gearbeitet und keinen Cent Bafög bezogen habe, tut nichts zur Sache.
Momentan bin ich einfach nur leer. Mir kommt nur Arbeit in den Sinn, aber: Das schaffte ich psychisch wohl nicht.
Oh man, das kann ich so nur unterschreiben. :(
Brauchst du denn wirklich die allgemeine Fachhochschulreife? Ich bspw mache wahrscheinlich ab Sommer KLasse 11 & 12 in einem Jahr und kann damit auch an die Fachhochschulen (und nach Eignungstest auch an duale Hochschulen). Die Bedingungen dafür sind Mittlere Reife und abgeschlossene Ausbildung. Gibt es das auch bei dir?
Ich drück dir die Daumen!
Ja, ich brauche die allgemeine - fachgebundene habe ich schon, aber mit der kann ich nichts studieren, was mich befriedigt. Ganz ehrlich: Vor drei Monaten ging es mir noch furchtbar, weil ich keinen Schritt in meine Wunschzukunft gemacht habe. Jetzt wünsche ich mir die Situation zurück.
La Cipolla
26.06.2014, 21:53
Scheiße, ey. Ich drücke dir erstmal ganz fest die Daumen, dass es irgendwie klappt.
Ich hab leider keine handfesten Ideen, nur ein paar Überlegungen.
Man hört gern mal, dass gerade die Bafög-Leute sehr wechselhaft wären. Vielleicht noch eine zweite Meinung einholen, oder bei Stuga o.ä. Institutionen fragen, ob es da Schlupflöcher oder sowas gibt?
Familie/Freunde fragen ist keine Option? (Ist natürlich verständlich, wenn nicht, aber manchmal hat man es auch einfach nicht so vor Augen.)
Wenn man "Alternativen zu Bafög" googelt, kommt einiges bei raus (https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=x4asU4uGIYfDtAbikIDIAw#q=alternativen+zu+baf%C3%B6g). Vielleicht ist ja was dabei.
Sonst gibt es beim Jobben ja diverse Varianten. Davor arbeiten und Geld sparen, in den Ferien jobben, oder während des Studiums. Gerade an der Uni gibt es oft auch noch viele Jobs (ist aber wahrscheinlich nicht so verlässlich wie außerhalb).
Sorry, wenn es nicht viel hilft.
Spontan würde mir Wohngeld einfallen, ich weiß aber nicht, an was das genau gebunden ist. Ansonsten gibt es zumindest fürs Studium auch besondere Kredite bei Banken, allerdings dürfte man da höllisch aufpassen müssen, worauf man sich da einlässt und ich weiß nicht, ob es sowas auch für Schüler gibt.
Ich weiß nicht, wie es bei dir so im familiären Kreis aussieht, aber gäbe es sonst die Möglichkeit, dass deine Eltern dich unterstützen? Selbst wenn es nicht die komplette Miete ist, mit einem Nebenjob würde man das dann zusammen auch gestemmt bekommen. So ein 10-Stunden-Job ließe dir genügend Zeit für die Schule und würde schon einen gehörigen Unterschied machen.
Luthandorius2
27.06.2014, 11:06
Ich weiß, dass es irgendwann halt schwieriger wird, weil der Staat halt irgendwann auch keine Lust hat dauernd nur zu unterstützen, wenn jemand schon irgendwelche abgeschlossenen vorigen Sachen hat(mit denen er eigentlich schon Geld verdienen könnte und dies auch nutzen sollte). Und halt ab bestimmten Altersgrenzen dann auch, ganz unabhängig davon was man vorher gemacht hat.
Hoffe es ergibt sich für dich noch ne Lösung. Genau kenn ich mich leider da auch nicht aus. Ist halt immer etwas schwieriger mit der Finanzierung, wenn man nicht den üblichen Weg(direkt Abi und dann direkt an ne Uni) beschreitet.
Dank euch! Ich brauchte erst mal ein paar Tage, um mich zu sammeln - jetzt bin ich wieder optimistischer.
Ich habe wohl Anspruch auf Wohngeld, weil eben das Bafög wegfällt. Ein Bildungskredit ist zur Not auch möglich, wenigstens zur Überbrückung. Und meine (viel zu guten) Eltern sind bereit, mich zu unterstützen, aber darauf möchte ich eigentlich verzichten. Mit Wohngeld + kleiner Kredit + Ersparnisse sollte ich zwei Jahre durchkommen bzw. genug Raum haben, neue Einkommensquellen zu erschließen. Meine Fixkosten habe ich auf 450€ angesetzt. Viel kann ich da nicht mehr drücken.
La Cipolla
01.07.2014, 21:57
Ich kann total nachvollziehen, warum man auf Unterstützung verzichten will (würde ich genau so sehen), aber ganz ehrlich, solang die Alternative ist, dass es dir dreckig geht, haben deine Eltern erheblich mehr davon, dich zu unterstützen. ^^'' Also ja zu Alternativen suchen, aber nicht auf Teufel komm raus, imho ... zumal es da ja viele Zwischenstufen gibt. Müssen ja nicht gleich 2000€ monatlich auf dem Konto sein, 50€ Zuschuss können das Leben auch schon erheblich angenehmer machen.
Und natürlich nen Daumen für Optimismus! :A
Kann Cipolla nur zustimmen und ergänzen: "Verschulde" dich lieber bei deinen Eltern als einen Kredit aufzunehmen. Du weisst nie wie es danach genau weitergeht und Eltern sind ( zumindest meine) eher mal bereit, die Kosten unter den Tisch fallen zu lassen. ;)
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