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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Die Indoktrinierten der Grissom Akademie] Tag 3



Daen vom Clan
02.05.2014, 18:59
Ken'Jango, der stille Quarianer wurde aus der Station verbannt und sollte in das Vakuum gestoßen worden, offenbarte sich jedoch als die Konsortin. Als den Stationsbewohnern ihr Fehler jedoch klar wurde und sie das Schott wieder öffnen wollten, entschied sich Ken'Jango einem Anfall von Stolz und Heldenmut, sich selbst zu opfern und betätigte den Schalter der Luftschleuse was ihm den Tod bescherte.

Doch die Stations-VI war weiterhin ungerührt von den vielen Verlusten und erschien abermals zum Prozess des Scans.

"Fehler - Heterogenität der Gruppe festgestellt. Prozentuale Tendenz: Steigend"
"Fehler - fortgeschrittene Indoktrination festgestellt. Empfehle Forcierung des Gruppenbereinigungsprozess."

Und dann, in einem kleinen Lichtblitz, verschwand die Station-VI zum dritten Mal...


Start Tag 3:
- In der zweiten "Nacht" ist Estrella "Estray" LaBelle, eine Stationsbewohnerin, zu Tode gekommen.

- Der dritte Tag dauert bis mindestes Freitag (09.05.2014) Abend, 20:00 Uhr. Je nach Verlauf und Wunsch der Mitspieler kann er evtl. noch verlängert werden.

- Bitte markiert eure Stimmen in der Abstimmung für das Lynchopfer unterstrichen und rot.

Lynx
02.05.2014, 20:24
Nun war die Katastrophe kaum noch abzuwenden, zumindest fühlte es sich so an. Ken'Jango - es war ja eigentlich schon merkwürdig gewesen, dass sich viele plötzlich so einig über seine Wahl gewesen waren - trieb unschuldig irgendwo im All und ein weiteres Menschenmädchen war den Indoktrinierten zum Opfer gefallen. Niami spürte eine steigende Nervosität und sie fragte sich, warum sie diese nicht früher wahrgenommen hatte. Ihr fiel auf, was sie bisher alles besser machen hätte können, aber nun erschien es ihr fast zu spät dafür zu sein.
Aber gut, noch war es nicht vorbei. Den Mut zu verlieren war mit Sicherheit das, was ihnen nun am wenigsten helfen konnte.

Nun, da Niami die Dringlichkeit der Lage plötzlich viel realer vorkam, musste sie zu allererst eines tun. Vorhin war alles absolut suboptimal verlaufen, jetzt durfte sie nicht denselben Fehler noch einmal machen. Sie musste diesmal zuerst mit Iron sprechen.
Auf den ersten Blick konnte sie ihn gar nicht entdecken, doch nachdem sie schon in die anliegenden Räume gehen wollte, um dort nach ihm zu suchen, fand sie ihn. Er und diese Salarianerin saßen... oder lagen fast direkt neben einem der Räume. Die beiden sahen irgendwie komisch aus und eine Vielzahl an Dosen und momentan unerkennbarem Zeug (Spritzen?) lagen um sie herum. Was zum Teufel war hier geschehen? Die beiden lebten doch noch?

"Iron?", fragte Niami erst zögerlich. Er reagierte nicht sofort und ihre Stimme wurde lauter. "Iron. Iron!" Etwas unwirsch stubste sie ihn an. "Iron. Sagen Sie doch etwas. Ich muss unbedingt mit Ihnen sprechen, bitte." Nun hörte sie sich ziemlich flehend an. "Es ist wirklich dringend."

Sphynx
02.05.2014, 20:50
Diese helle Stimme, die an seinem Hinterkopf nagte, kam ihm bekannt vor. Tatsächlich. Irgendwer rief seinen Namen. Unnachgiebig, aufgeregt, flehend? "I̸ro̸n!" Ein Schubser, der ihn leise kichernd zu Boden gehen ließ. "...muśs u͏mbe̸di͟n͟gt̸ ҉m͡it ́įh̡nęn ͘s̵p͘rec̷h̸en..." Er schlug gehorsam die Augen auf, erblickte ein Paar Knie, kniff sie aber gleich wieder zu. "Commander?" Er schüttelte seinen Kopf um sich auszunüchtern. "Geh'n nach Protokoll vor, wie immer, habe verstanden. Ich filz diese verdächtigen...Beulen?" Endlich schaffte er es Niami ins Gesicht zu blicken und konnte sich dabei sogar an der Wand hinter ihm aufrichten.
"Hi~", flötete er ihr zu und ließ die Augenbrauen - für die Umstände - unangemessen fröhlich wackeln. Über ihm hing immer noch das einsame 'Rauchen verboten' Schild, das er geflissentlich ignorierte. Bier auf. Zigarette an. Nicht das er es für nötig hielt vom Pappdeckellager 'aufzustehn'. "Er hat es nicht geschafft, was? Hatte gehofft er würde irgendwen noch zu Boden schicken. Aber wir leben noch, so wie's aussieht. Gut. Dann liegt es wohl an uns. Und unter ihren dichten Wimpern sehe ich, dass sie diesmal nicht auf Chaos aus sin'." Mit der Zunge leckte er sich die Krallen ab und ließ die einsame Spritze vom Boden verschwinden. "Reden sie. Na los schon."

Lynx
03.05.2014, 21:17
Iron wirkte eigentlich wie immer und Niami entfuhr ein erleichtertes Seufzen. Omikron regte sich noch nicht, aber wenn der Turianer daran nichts Merkwürdiges fand, dann kannte er wahrscheinlich auch den Grund dafür und man musste sich keine Sorgen machen.
"Auf Chaos aus.", wiederholte die Asari schließlich mit einem etwas bitteren Lächeln. "Das ist eigentlich genau das, worüber ich mit ihnen sprechen wollte." Sie sah sich kurz um, bisher schenkte ihnen niemand Beachtung. Nicht, dass es besonders viel Unterschied gemacht hätte, aber es war ihr doch wohler, in Ruhe mit Iron sprechen zu können.
"Ich möchte Ihnen erst einmal sagen, dass ich der Überzeugung bin, dass wir beide für dieselbe Seite kämpfen. Leider hat sich bisher nicht die Gelegenheit ergeben, Ihnen das einfach mal zu sagen und ich habe ein bisschen das Gefühl, dass wir aneinander vorbei argumentieren." Sie lächelte, um ihm zu zeigen, dass sie sich selbst den größten Schuldanteil daran zuschrieb. "Also, worauf ich hinaus möchte: Ich selbst bin mir sicher, dass Sie zu den Guten gehören. Ich vertraue Ihnen. Dass ich nicht Ihrer Meinung war, liegt daran, dass ich einfach andere Gedankengänge verfolgt habe als Sie, aber nicht daran, dass ich an Ihnen zweifle." Niami machte eine kurze Pause, um die richtigen Worte zu finden und ihm deutlich zu machen, dass ihr dies ein wirklich wichtiges Anliegen war. Das war jetzt absolute Priorität. Es war wenig zielführend, wenn sie nun mit ihm diskutieren würde, wer für eine Wahl zur Bereinigung in Frage kommen würde. Das wirkte nicht nur irgendwie verschwörerisch, es brachte auch niemandem etwas, wenn nur sie beide sich jetzt irgendwelchen Schlussfolgerungen hingaben. Außerdem wollte sie mit Balint auch noch ein ähnliches Gespräch führen, bevor sie wirklich etwas Konkretes äußern wollte.

"Ich denke, dass es langsam wirklich knapp für uns wird, und dass es essentiell ist, dass die Leute, denen wir trauen, sich zusammenschließen. Verstehen Sie, es bringt nichts, wenn alle Unschuldigen blind umherstochern und niemals eine Mehrheit zusammenbekommen, weil sie sich nicht einig sind. Wir müssen diesmal wohlüberlegt handeln, nichts überstürzen und uns gegenseitig genau zuhören. Ich weiß, dass ich an der Sache mit Ken'Jango beteiligt war und nicht auf Sie gehört habe. Gleichzeitig bin ich durch Ihre Abstimmungen auch immer noch verwirrt, Sie haben ja auch ihre Stimme öfter mal geändert." Sie bemühte sich sehr, absolut keinen Vorwurf in diese Worte zu legen, denn so war es auch nicht gemeint. "Ich möchte Sie jetzt hier auch nicht überzeugen, für jemanden zu stimmen. Ich werde noch niemanden vorschlagen und ich begrüße es sehr, dass Sie sich ihre eigenen Gedanken machen. Vieles von dem, was Sie gestern gesagt haben, hilft auch mir weiter. Aber ich möchte einfach, dass wir versuchen, besser zusammen zu arbeiten. Sie sind für mich für das Meistern dieser Situation ein wichtiger Part. Jetzt muss ich aber wissen- " Sie lächelte nun etwas unsicher, da der Turianer nur stillschweigend an seiner Zigarette gezogen hatte, ohne eine Regung zu zeigen. "Wie stehen Sie zu mir? Könnten Sie sich vorstellen, mir auch zu vertrauen?"

MeTa
03.05.2014, 22:39
Verdammt!

Wieder hatte es den Falschen erwischt. Wieder hatte er den Falschen erwischt. Und trotzdem es noch rechtzeitig bemerkt wurde, schien sich Ken'Jango der Rettung zu verweigern. Was trieb den Quarianer dazu, sich freiwillig dem sicheren Tod hinzugeben? Lediglich das Vermeiden eines grausameren Sterbens? Sah er der Situation so hoffnungslos entgegen, dass er den Freitod der Gesellschaft der Indoktrinierten vorzog?

Es war sinnlos, sich den Selbstmord-Motiven des Unteroffiziers zu widmen, so lange, wie die Bedrohung, die mittelbar zu eben jenem Suizid führte, ausgelöscht wurde. Jetzt ging es mehr als je zuvor darum, das Verhalten der Anwesenden zu analysieren und mit dem neu gewonnenen Wissen die ersten richtigen Entscheidungen zu treffen, doch bereits die ersten Gedanken in diese zielführende Richtung schienen von Hürden geplagt.

Estray hatte ihn als Unschuldigen grundlos gewählt, doch ihr Tod bewies auch ihre Reinheit.

Seya hatte sich wie Ken'Jango kaum um die Gruppe gekümmert, doch auch sie war so rein, wie er seit ihrer Nominierung längst nicht mehr gewesen ist. Das war schließlich etwas, das er nicht vergessen durfte. Beide Male war Balint mehr oder minder Redeführer gegen die Unschuldigen gewesen, die im Anschluss den Tod fanden. Nichts war mehr sicher.

Amy passte ins Bild der ebenfalls unschuldigen Mitläuferin, die er in seiner Pseudo-Weisheit bislang verdächtigt hatte.

Auch Ariana fiel in das selbe Muster. Sie hat sich nicht verdächtig gemacht, doch wirklich nützlich war sie ebenfalls nicht gewesen. Und ihr kaum vorhandenes Abstimmungsverhalten war so aufschlussreich wie seine Gedanken.

Jo schien noch immer von ihrer Selbstnominierung zu zehren, die aber auch wirklich so gar nicht zu einer Indoktrinierten passen wollte.

Colyn hatte zumindest als einziger Wert darauf gelegt, sich selbst für den Posten des Kommunikationsoffiziers vorzuschlagen. Doch welchen Schluss das ermöglichen sollte, wusste der Verwalter selbst nicht so Recht. Vermutlich keinen - Verhandlungen waren einfach die Domäne eines jeden Elcors.

Celspot gab sich weniger diplomatisch. Doch Balint kannte ihn und wusste daher, dass er ohnehin kein ganz typischer Elcor war - nicht nur optisch. Allerdings hatte sich der seltsam gefärbte Klotz schon durch die Nominierung von Bertha verdächtig gemacht, die nur kurz darauf auch von den Indoktrinierten getötet wurde. Doch auch das hätte schließlich nur ein Schachzug der Reaper gewesen sein können.

Commander Mamercus war arrogant und so sehr von sich selbst überzeugt wie eh und je; dabei auch genau so unlesbar, wie er es immer gewesen war. Iron hatte in jedem Fall einen Punkt mit seinen Vorwürfen gegen den Soldaten. Doch ob ihn diese zu einem Schuldigen machten, vermochte der Verwaltungsassistent nicht zu sagen, bezweifelte es gar.

Omikron hielt er für absolut unverdächtig, doch selbst das machte ihn inzwischen stutzig. In jedem Fall fand er aber, dass sie sich bislang für den Zweck hingegeben und Nützliches getan hatte.

Und dann richtete er den Blick auf Niami, die gerade im Gespräch mit seinem befreundeten Sicherheitsbeamten zu sein schien. Irgendetwas daran wirkte fast verschwörerisch, doch solange sich die Richtigen verschwörten, sollte es ihn nicht stören. Auch wenn es ihm einen kleinen Stich versetzte, dass die Asari sich an seinen Rassenvetter wandte, bevor sie mit ihm sprach.

Seine in Albernheiten abschweifende Gedankenwelt verlassend, machte er sich auf, um Celspot einen Besuch abzustatten. Wenn er sich doch nur mit sich selbst und den gleichen Personen beschäftigte, würde er schließlich Nichts erfahren. Und auf dem teilgrünen Elcor lag zur Zeit ein Großteil seiner Aufmerksamkeit. Ein Gespräch könnte Balint dazu bringen, sich des ungewissen Verdachts gegenüber seinem Bekannten zu entledigen. Oder ihn zu stärken.

"Hallo, mein Freund!", begann er und überlegte eine Weile, wie er fortfahren sollte, entschied sich dann für einen ungewöhnlich direkten Weg.

"Ich will ehrlich sein, Celspot. Du hast Bertha nominiert, kurz bevor sie starb und du sprangst auf den Zug, als es einfach war und eine Mehrheit sich gegen Ken'Jango wandte. Das mag nicht viel sein. Nicht genug, um dich zu verdächtigen, doch..." - es fühlte sich an als würde er immer wieder das gleiche sagen - "... es ist noch immer alles, was ich habe. Würde ich mich nun entscheiden müssen, wäre ich geneigt, dich für den Bereinigungsprozess vorzuschlagen. Dass ich das nicht möchte, ist keine Frage und genau deswegen spreche ich mit dir. Was hälst du von der Situation? Hast du Anregungen, Verdächtigungen? Gibt es etwas, das du loswerden willst?"

Dennis
04.05.2014, 11:45
Es war absurd. Diese gesamte Situation war so unendlich absurd, dass Celspots Beine langsam weich und zittrig wurden. Sie hatten schon wieder einen Unschuldigen getötet und alle Indoktrinierten, die es bislang gegeben hatte, waren noch immer unter ihnen.

Zu welchen Biestern waren sie nur geworden.

"Hallo, mein Freund!"

Auf einmal stand Balint neben ihm. Wie dumm und naiv war Celspot nur gewesen, ihn selbst noch dazu zu bestärken, das Amt des Kommunikations-Offiziers anzutreten. Seither hatte er sich gewunden und nichts weiter als seine absolute Unfähigkeit bewiesen. Er hätte ihnen helfen sollen, hätte dieses sinnlose Sterben verhindern müssen, hätte dafür sorgen müssen, dass die VI endlich Hilfe auf die Station lässt...
"Ich will ehrlich sein, Celspot. Du hast Bertha nominiert, kurz bevor sie starb und du sprangst auf den Zug, als es einfach war und eine Mehrheit sich gegen Ken'Jango wandte. Das mag nicht viel sein. Nicht genug, um dich zu verdächtigen, doch es ist noch immer alles, was ich habe. Würde ich mich nun entscheiden müssen, wäre ich geneigt, dich für den Bereinigungsprozess vorzuschlagen. Dass ich das nicht möchte, ist keine Frage und genau deswegen spreche ich mit dir. Was hälst du von der Situation? Hast du Anregungen, Verdächtigungen? Gibt es etwas, das du loswerden willst?"

Celspot horchte auf. Konnte das sein?! Sollte er der nächste sein, dem sie nachtrauerten, während die Reaper weiter ihr Spielchen trieben.

"Beschwichtigend; Lieber Balint, was wir hier tun ist willkürliche Mutmaßung und das war es von Anfang an. Schwermütig bedauernd; Wir lagen falsch und das ist bedauerlich und - beunruhigt; - es ist zwar inzwischen wahrscheinlicher, dass wir uns beim nächsten Mal korrekt entscheiden, allerdings sicher ist es lange noch nicht."

Celspot wurde etwas mulmig. Ihm wurde klar, dass es sein Todesurteil sein könnte, wenn sich der traurige Schatten von Kommunikationsoffizier nun auf ihn einschoss.
Verdammt, verdammt, verdammt. Es war wieder die Citadel. Es würde nie enden. Auch wenn er das hier überleben konnte.

"Analytisch nachdenkend; Den Menschen neige ich zu vertrauen.
Gerade bei Amy merke ich große Anstrengung, die Situation für uns zu verbessern.
Missgünstig abschätzend; hingegen Miss Joanna scheint mir etwas wankelmütig oder zu unentschieden, als fürchte Sie, eine eigene Meinung zu präsentieren.

Verbleiben....
Bedauernd zugebend; Ich kenne zu wenige Asari, um eine Meinung zu Niami zu haben. Doch schließe ich nicht aus, dass ihre hilfsbereite kommunikative Art ein Deckmantel ist.
Commander Mamercus. Abschätzig; Redet viel, tut wenig, merkt das nicht.
Ähnlich Iron. Analytisch; Ist er ... "betrunken"? Resignierend, um Objektivität bemüht; Wenn ihn als nächstes bereinigen ist das wohl ein Gewinn, ob Reaper oder nicht."
Celspot hoffte, dass dieses kleine Beispiel an gewieftem Elcor-Sarkasmus erkennbar genug war, merkte aber, kaum dass er die Worte ausgesprochen hatte, wie fehl am Platz es nun war, zu scherzen. Diese Situation war grauenvoll. Und nun musste er sich noch rechtfertigen. Es war zum Verzweifeln.

Celspot senkte seine Stimme ein wenig.
"Verschwörerisch; Sie haben Recht, dass Elcor nicht vertrauenswürdig sind. Ich selbst vertraue ihnen auch ungerne. Und auch unser Diplomat Colyn... wer weiß. Tief bedauernd; Ich habe ihn bislang nicht verdächtigt, da er ein Elcor ist und ich um meine eigene Schwäche der Elcor gegenüber weiß. Vermutlich war das ein Fehler.
Kurz darauf hob er seine Stimme deutlich an, soweit wie es einem Elcor nur möglich war.
"Anklagend; Er ist fast so verdächtig wie jemand, der als gescheiterte Figur ein wichtiges Amt in einer Notsituation annimmt. Der dann keinerlei Bemühungen zeigt und in seinen kleinsten Pflichten scheitert. Der noch keinen Fingerzeig getan hatte, um die Situation zu verbessern.
Antwort verlangend. Kennen Sie eine solche Person, Herr Balint?
Celspot hatte - neben seiner Art, Situationen gut kalkulieren zu können - schon immer die Fähigkeit besessen, gänzlich gegen seine wahren Emotionen zu agieren. Was er als dramatische Anklage wie eine charakterliche Stärke aussehen lassen wollte, entstand aus purer Angst.

Er drehte sich von Balint weg und schlurfte in Richtung von Niami.
In einem Unterton murmelte er in ihre Richtung. "Verletzt betrauernd; Ich war immer ein Freund der Turianer."

Verdammt, sie würden ihn töten!

MeTa
04.05.2014, 12:17
Womit Balint auch immer gerechnet hatte, er hätte nicht gedacht, dass Celspot so... offensiv reagieren würde.

Sympathischer machte die Reaktion den Elcor nicht. Ihm vorzuwerfen, er hätte noch keinen Fingerzeig getan, empfand der Verwaltungsassistent als Beleidigung. Sicher war er nicht besonders erfolgreich gewesen und sowas wie den Kommentar seine gescheiterte Existenz betreffend überhörte er inzwischen, doch man konnte nicht behaupten, dass er nicht zumindest alles versucht hätte, um die Lage in eine positive Richtung zu drängen.

Doch was dem Fass den Boden ausschlug war, dass Celspot ihm zum Vorwurf machte, den Posten des Kommunikationsoffiziers angenommen zu haben, seither zu bekleiden - und das, nachdem er einer derjenigen war, die ihn ohne großes Überlegen in eben diese Position wählten. Womöglich sollte Iron Recht behalten und die Indoktrinierten waren tatsächlich unter seinen Wählern. Balint konnte nur hoffen, dass es so einfach war.

Im Anschluss war der Elcor auch noch von seiner Seite gewichen, ohne ihm die Möglichkeit zu geben, die wohl ohnehin als rhetorisch gestellte Frage formulierte Anschuldigung zu beantworten. Auch schien er noch immer nicht verstanden zu haben - oder verstehen zu wollen -, dass die "Bereinigung" der einzige Weg war, um langfristig überhaupt eine kleine Chance zu haben, sich der Reaper zu entledigen, auch wenn man ihnen in der Praxis bislang eher in die Karten gespielt hatte.

So vage der Verdacht war, den er vor wenigen Momenten noch formuliert hatte, so zutreffend schien er nun zu werden. Zu sehr erinnerte ihn die Reaktion Celspots an ein Sprichwort der Menschen, welches Balint einst von einer Sekretärin der Akademie beigebracht wurde und sich seitdem bereits des Öfteren bewahrheitet hatte.

Sphynx
04.05.2014, 16:18
Alles was sie sagte war ein Echo seiner Worte vor der letzten Wahl. Zusammen eine Antwort finden. Und der ganze Kram. Dann was neues: "Wie stehen Sie zu mir? Könnten Sie sich vorstellen, mir auch zu vertrauen?" Er erinnerte sich: Die Asari und Seya hatten Ken'Jango zum Hauptmann machen wollen. Bevor sie ihn dazu getrieben hatte, sich aus der Luftschleuse zu stürzen, jedenfalls. "Ich werd' sie beim nächsten Grillfest der Lounge jedenfalls nich' auf den Grill packen, Miss." Mehr war wohl nicht von ihm zu erwarten. Iron hievte sich ungewohnt schwerfällig am Sicherungskasten hoch und zog die darin befindliche Notfalldecke heraus. Rot kariertes Flanell. "Wenn ich un' Omikron nich' die Bösen sin', wirds langsam eng in der Rettungskapsel", murmelte er nachdenklich und legte sich die Decke um, dämpfte seine Stimme durch den Stoff der seinen Hals eng umschloss "ich würd' ihnen ja empfehlen keinem hier den Rücken zuzuwenden. Nich'mal Balint." Sein leichtes Zittern, das eingesetzt hatte als er sich hochgerappelt hatte, legte sich. Mit dem improvisierten Mantel um die breiten Schultern sah er jedoch ein wenig so aus, als sei er aus einem Western ausgebrochen.
"Wenn wir zusammenhelfen wollen, Missy, müssen ihn'n zuvorkomm'n. Als Erste den Kreis enger schließen. Sonst ham wir wieder Chaos aus dem wir absolut nichts herleiten können. Einige hier haben mich wohl auf ihrer Abschussliste." Seine Hörner spreizten sich einen Moment lang unmerklich und stellten sich abwehrend auf. "Der Commander will mich sogar tot seh'n. Obwohl das nichts neues ist. Nichts was ich gegen ihn vorweisen würde, in so einer Situation. Es macht ihn mir fast wieder sympatisch. Hatte gedacht er habe nur 'nen Stock im Hintern aber kein Blut in 'en Adern." Sein heiseres Lachen klang merkwürdig hohl. Aber über die Sonnenbrille hinweg schien er sie abzuschätzen.
"Sagen sie den andren, wenn und wieso sie mir trauen. Nich' mir. Ich kann mir davon kein Ticket hier raus kaufen. Wie gesagt, Omikron hatte noch weniger Grund als ich Bertha umzuleg'n. Deswegen vertrau ich ihr. Mehr hab ich nicht zu sagen." Die rotgeschuppte Salarianerin bedachte er mit einem warmen Blick. "Hei, Liebes, Zeit zum aufstehen für eine Runde Glücksspiel. Wir woll'n hier das universelle Bewusstsein zusammenbring'n. Zumin'est das, was davon übrig is'."

relxi
05.05.2014, 13:13
Halluzinationen unterschiedlichster Vorstellungen und Eindrücke können für manche erschreckend, für andere wiederum begeisternd sein. Für Omikron jedoch ist es beides. Als Salarierin war man schon in Urzeiten auf Einfallsreichtum und gute Vorstellungskraft angewiesen, um auf dem rauen Planeten zu überleben. Und wenn ein Halluzinogen schonmal Einfluss auf ein salarisches Hirn ausüben will, dann antwortet es mit gewaltigsten Impulsen der Vorstellung, welche die langsam blass-rot-werdende Omikron immer stärker fern von der Realität ziehen, Eindrücke immer surrealer und weltfremder werden lassend.
"̶̨̢̧G̶͘͠͏͠e̸̢h̷̨̀'̨̧̡͏̵n̴̨͝͡ ̨n̛͠á͘c̴͟͟͡h̵̶ ̶̨͘P͡͠r͢͡o̶̴̕͠͡t͏̵̢͟ó͞k̸̨̕͘o̴̶̕͠ļ̷̸̶l̷̡͢ ̵̧̧́͟v͜͝͞͡o̶̕͢r̴͢͞͏,͠҉ ̸͟w̴҉í̢͝͡ȩ̵̛͝ ̸͘i҉̡͘m̧̕m̢͘é̶̡͠r͜,͢͞҉̴ ̷͜ḩ͡a̷̢̛͘͞b҉̧e͠͞ ͟͝v̷͏͠͝ȩ̷͢͝ŕ̸͢͞s͡͏̨t̶͘a̴̧̕͟͞ņ̴d̵̀e̸͜͡͏ń͝.̷̨̀͟ ̷̧̀͞I̸̢͢͞c̴̷͡҉̢h͢͡ ̷̸̧̛͘f̶́͘͝i̶̧l̢z̵͢ ̶͏̢̀͞d̡͠į̛͜͟͞è̴́s̡̕͠e̢̕ ̴v̴͢͡͝e̶̢̕͢͝r̶̛͡͠d̕҉̢͏ą̧̈͡c̴͢͢͝ḩ͏t̸̛̛͢i̶̧͜͞g̢̕è̶n͜͞.̶̀.̨͏̵̢́.̧̢B̷̨҉͘è̸͟u̸l̷̷̡̨͝èn̵̡̕͜͟?̷̨͢"̡̨̛̛
Wie ein Erschrecken prallt ihr Geist auf dem Boden der reellen Ebene wieder auf. Sie versteht weder ein Wort von dem, was gesagt wurde, noch wer es überhaupt sagte. Aber sie weiß nun wieder, warum sie sich an UVK bislang immer in Einsamkeit erfreut hat. Und sie erinnert sich an die letzten Worte Irons, bevor sie in den Vollrausch übergegangen ist. Irons kratzige Stimme murmelte auf sanfte Weise in den Gang: "Vielleicht.... vielleicht hilft's gegen alles." Rücken an Rücken saßen beide auf dieser Bank, genossen die Augenblicke der induzierten Entspannung. Woran sie sich allerdings nicht erinnern kann, ist die Menge an Zeit, die zwischen ihrem Wegtreten und einfinden vergangen ist.
Sie riecht Rauch. Tabak müsste es sein, was ein Zeichen dafür ist, das Iron immernoch hier ist.
"̸̴́E͠r̶ ̵̨h͏̵a̢͢͏t̀ ̶e̕͟s̴̢̕ ̵n͜i̧c̛h̴͝t̸҉͜ ́̕g̸̵e̡s̷c̕͜haff̷t,̨͠ ̡̛̛wa̴̧s̨?̸ ͠҉H҉͢a͠͏̸t͏t̢҉̛e͜ ͝ge͡h̡̛҉o̕ff͠t ͘͠e̡̕͡ŗ́͞ ̵͘͢w̛ürd̸é irģ̵̕e̡ǹd͢͡͞w̸̷e͝n͟ ͡҉n͘oc̸̴͢h҉ ̨̀z҉u̧͠ ͏̨B͟od́e̛n ̴̢s̨c̢h̶i͏͜c̷͟͡k̴e̷̴ǹ̛͘.̛̛҉ ̢͡A̴͞b͠e͘͢ŗ̡ ̴̛w͠i̴r̛ ̧́͟l̷̕e҉b̷͏̸e̶͏n̸͢͞ ̡̀n͘o̕ch̷̡,̢ ̸͢ş͏o͞ ̛͡͏w̴̛i̸e̴̡'̶ş͏ ̀͘a͘u͝ss̵̕͡i͝҉̸e̢h͘͡t̷̢.̴̢͜ ̢G͜u͝t͝͏.̵͝ ͠D̨͏̨a̵n̛n̨͢ ͢li̵e͡ǵ͜t̵ ̸̛ȩ͜͢s̸ ͝wo͏h́͡l ̶̵̛a͜͝͝n ̡u͢ns.̡͝ ̢̨Ù̕nd͞ ̢͏u͝n͏t̶̷͟è҉͜r̸͝͞ ͜҉̡i̡͢͜hr̛e͏n͜͞ ͢d̶͘͢í̷c͡h̵t̢̢e̸n̶͘͠ ̨Wimp̴̨e̶̸̢r̸͝ņ̧ ̸͞s̢̀e͘h̵̷e̴҉̢ ̨͠i҉çh, ͝͏d͢͏a̸͟͠ss̀ ҉̨͘s̴ie̛҉ ͞d͏͡i̡͢è͞s̷ḿ͟a̷̛l̢ ńi̶̴c̶͟h҉t̡̀ a͘͟u̶̕f͜͡ ́͢Ch͠áo̧s̢ ̛a̕ų̷͟s̨̕͠ ̶s͡i̛҉n҉'͟.̡͞͝"͡
Geschafft, Chaos...zumindest die Stimme klingt ein wenig mehr nach Iron. Die nun einen normalen Rotton annehmende Salarierin bemüht sich, mehr Konzentration der Szene zu widmen. Niami ist eingetroffen, Iron erklärend, dass sie anscheinend weiß, er sei unschuldig. So ist sie also auch auf derselben Schlussfolgerung angelangt. Wenn Omikron nur ihre Denkblockade überwinden könnte, um sich noch zu erinnern, was für eine das gewesen ist. Doch vielleicht ist es auch sicherer für Iron, wenn möglichst wenige von seiner Unschuld überzeugt sind. Die Indoktrinierten würden sich aller Logik nach die Verdächtigsten zuletzt greifen, sodass die Stationsbewohner weiterhin potenziell unindoktrinierte Wahlkandidaten haben. Gerissen, aber schäbig.
"V́e͠r̨stȩh̵e̴n Si̕e,͏ e͢s̷ ͟b͏rin̶gt ̛n̵ic̡h̸t͟s̶, wén̷n ̡a̛l͞le͢ ̧Únsc͟huĺdig͏e̵n͠ ́b͘l͠ind ́u͟m͡h͜e͜rşt͝oc̕h̵er̴n̸ ͜u̵nd n̵iem̕al̶s ͞e͘in͟e ̸Meh̵rh̕e͠i͟t҉ ̨zu̡s̷a͞m̸m̕e̕nb̸ek̶om͝m̕en, ͜weil͞ s͡ie͞ ̛s̨i͢ch̶ ̛n͘i͜cht͟ einig ̶si͢ńd.̨ Wi͠r müs͝s̶en die̸sma̴l wo͏h̛lü͜b̡èrle͢g͡t ͡h̶a͏n͘d͘e̴l͢n,̢ n͝ich͡ts ̧ü̵b͡e̸r͢stür͜ze̵n und ̨u̡n̕s̢ ge͠g҉e͟nseiti̢g͜ ̷g̸en͠a̢u ̵zuḩö̕r͡e͡n.͘"
Wenn man doch nur mit Sicherheit wüsste, wer die Unschuldigen sind. Man kann noch nichteinmal ausschließen, dass mehr als die Hälfte der Stationsbewohner indoktriniert sind - denn damit machen mehrheitsbasierte Wahlen einen strategischen Sinn für die Reaper. Sie haben die Mehrheit, und ist bislang einer von ihnen erwischt worden? Leider nicht. Und dies ist im Entfernten ein weiterer Grund, Balint zu verdächtigen. Sollten die Indoktrinierten sogar in der Unterzahl sein - oder gewesen sein, nachdem...
Nun realisiert Omikron direkt, dass sie wieder in dieser Krise drinsteckt. Drei gute Freundinnen - Bertha, Megan, Seya - mussten bereits ihre Leben lassen. Und wer weiß, was in Omikrons Abwesenheit noch passiert ist. Sie kann in ihrer Schwäche am Rauschende einige Tränen kaum unterdrücken.
"͡We̷nn ͟i̛c͏h́ ̨un͞'̵ ͏O͝mik̨r͟òn n̛ic͟h̶'͜ ̷di̶e̕ ̕Bö͝sen si̧n͡',͏ wír͞ds ̸l͠a҉ng͞s͠ąm҉ ͝enǵ in ̀d͘er Rettu͠nģs̀k̢àp͢s̴ȩl͜."
Nurnoch zwölf sind sie. Drei Unschuldige starben bereits, wodurch die Indoktrinierten an Mehrheit gewinnen. Es wirkt, als wäre die Station geradewegs von den Reapern ins Meteoritenfeld gesteuert worden. Als wären alle Warnungen über das Aufspüren von Meteoriten direkt nach dem Eintreffen gelöscht worden. Als wären...als wären Omikrons Scoutdrohnen durch sie gejammt worden. Das muss es sein. Das erklärt, warum die VI auch auf solcher irrationalen Weise das Indoktrinationsproblem angeht, nahezu wie ein taktischer Sklave für die Indoktrinierten. Verdammte Hacker sind unter ihnen, die sich an der Technik vergriffen haben, und seit Monaten die Station unauffällig in Richtung Meteoritenfeld diktierten, um sie außer Kraft zu setzen. Was zur Hölle dann in den anderen isolierten Stationsabschnitten vor sich geht, will sich Omikron garnicht ausmal-
"H͏ei,͠ L̢ieb͘e̕s̸,͠ Zeit́ ̷zu̡m auf҉s͞t͢e͞he̢n͠ ̶für͟ èin̵e Runde ̴G̡l̨ü͞ck͝s̷s͠pie̕l. W͘i̡r ͞w̡ol͞l̵'̀n ́hie͞r͝ ͏d̷as͏ ̕u͏niv͠ers͡e͝ll̵ȩ B̸ewus͞sts͠ein zus͝a̵mmȩn͞b̢r͏in̸g'ǹ. Zu̧min̛'͜est͝ d͟as,҉ wa͢s ̡davo͟n̷ ҉ü̢br͜i̴g͞ ͏i҉s͏'̛.̵" ̧ Iron hat sie angestupst. "Glücksspiel..." Ihr grimmiges, tränenbedecktes, dennoch müde wirkendes Gesicht kann eine gewisse Ironie nicht weghalten. "...davon haben wir auf der Station...gerade mehr als genug." Auch wenn sie die mehreren Sekunden der Sprachlosigkeit nutzt, um sich ein wenig zu ordnen. "Es tut mir Leid...Ich habe gerade nur...eine Erkenntnis, wie...die Indoktrinierten uns alle im Griff haben..." Sie versucht, ihre Stimme in Richtung Freundlichkeit zu heben, wenn auch ihre Tränen einen Kontrast bilden. "Ich hätte wirklich...Lust auf eine Spielrunde. Dann kann...ich euch auch die Erkenntnis erklären...Und ihr mir, was ihr...gerade besprochen habt. Also, was...spielen wir?"

Lynx
05.05.2014, 13:53
"Aber ich habe doch schon klar gemacht..." Niami stockte. Nein, nein, sie hatte bloß mit Balint darüber gesprochen, dass sie Iron für unschuldig hielt. Und auch wenn das vermutlich besser war als nichts, war es wohl trotzdem für eine Rechtfertigung eher schwach. "Sie haben recht.", murmelte die Asari kleinlaut und sah zu, wie Iron sich Omikron widmete. Was hatte die Salarianerin eigentlich getan, dass er ihr so unbestreitbares Vertrauen entgegen bringen konnte? Wahllos irgendjemanden zu nominieren hielt der Turianer wohl für ein Zeichen der Unschuld.
Aber gut, es ging jetzt nicht um Omikron und vor allem auch nicht darum, neidisch auf das ihr entgegengebrachte Vertrauen zu sein. Meine Güte, Neid war eine Gefühlsregung, die wirklich vollkommen fehl am Platze war, um diese Situation zu lösen. Genauso wie blinde Zuneigung.

"In Ordnung. Wenigstens stimmen wir überein, dass wir Chaos vermeiden müssen. Das muss aber von uns beiden aus geschehen, nicht nur von mir." Iron machte eine Kopfbewegung, die wirkte, als wolle er momentan nicht weiter sprechen, sondern sich lieber mit Omikron unterhalten. Niami beschloss, es als Nicken aufzufassen, damit sie wenigstens momentan beruhigt sein konnte.
"Verletzt betrauernd; Ich war immer ein Freund der Turianer." Obwohl es nur leise gemurmelt war, erschrak die Asari ein bisschen. Sie hatte sich so mit Iron beschäftigt, dass ihr nicht aufgefallen war, dass der grüne Elcor in ihrer Nähe war. Und geredet hatte er, ihres Wissens nach, auch noch nie mit ihr. Aber... hatte er überhaupt jetzt mit ihr gesprochen? Er hatte sie angesehen, ohne Frage, und sehr viele Personen waren nicht so nahe, als dass sie es hätten hören können.

Niami sah zu Balint, aus dessen Richtung Celspot gekommen war und der ihm in einer Mischung aus Verblüffung und Ärger hinterher sah. Aus irgendeinem Grund wurde der Asari ein bisschen unwohl. Der Satz des Elcor konnte alles und nichts bedeuten, aber ihr selbst schossen dabei tausende Gedanken durch den Kopf. Ich war immer ein Freund der Turianer. Seit diese Farce hier angefangen hatte, gab es neben Jo eigentlich nur Turianer, mit denen sich Niami wirklich unterhalten hatte. Ganz natürlich hatte sie sich von ihnen irgendwie angezogen gefühlt - von dem vertrauenswürdigen Kämpfer, der kein Blatt vor den Mund nahm, von dem aufmerksamen Offizier, der mit ihr zusammen versuchte etwas zu erreichen und... ja, ein bisschen sogar von dem abgebrühten Commander, der in all seiner Überheblichkeit trotzdem hin und wieder etwas Schlaues gesagt hatte. Alle drei waren noch da, und wie standen die Chancen, dass alle drei zur richtigen Seite gehörten? Es war, wie Iron gesagt hatte. "Wenn ich un' Omikron nich' die Bösen sin', wirds langsam eng in der Rettungskapsel." Omikron mal bei Seite... bald gab es nicht mehr viele Alternativen. Und die Zeit drängte.

Niami lächelte dem Elcor zögernd zu, auch wenn ein Lächeln auf so eine Aussage wahrscheinlich eher fehl am Platze war. Aber sie konnte nicht anders, etwas an seinem Satz hatte ihr ein bisschen Objektivität zurückverschafft, von der sie immer noch leugnete, dass sie sie teilweise verloren hatte. Sie hätte Celspot gerne gefragt, was denn genau vorgefallen war, aber es wäre ihr unfair vorgekommen, nicht Balint zuerst zu fragen. Ihm hatte sie schließlich Unterstützung zugesagt und es war schon ungewöhnlich genug gewesen, zuerst mit Iron sprechen zu wollen. Aber es war nötig gewesen, um ihn etwas zur Ruhe und Zusammenarbeit zu bewegen... auch wenn Niami sich immer noch vorkam als wäre sie bei ihm quasi abgeblitzt. Gerade deshalb wollte sie noch dringender mit Balint sprechen. Was natürlich nichts damit zu tun hatte, dass er ihr immer zuhörte und ihre Gesellschaft danken hinzunehmen schien. Objektivität, genau.
"Sie sehen unzufrieden aus.", sagte Niami, als sie auf Balint zutrat. "Ich meine, unzufriedener als angesichts der Umstände ohnehin schon." Sie lächelte. "Ist etwas mit dem Elcor vorgefallen?"

Sphynx
05.05.2014, 14:05
Ihm bleibt nichts anderes übrig als stumm dazustehen und zu Lächeln. Auch noch als er die Tränen in Omikrons Gesicht bemerkt. Er wollte sowas sagen wie "Alles ist gut" oder "Ich bleib hier und beschütz dich". Da wurde ein weiterer schwarzer Sack an ihnen vorbei ins Nebenzimmer getragen. Nur ein Hauch einer blassen Stirn und lila Haar war unter dem nicht völlig geschlossenen Reißverschluß zu erahnen. Hats einen erwischt?" Was verneint wurde. Nun waren sie noch zehn. "Scheiße." Beschönigen konnte man nun wirklich nichts mehr. "Also, ich hätte Planeten versenken, Galgenmännchen und ich seh nen Indoktrinierten wo du keinen siehst im Angebot. Oder wer hat Angst vorm schwarzen Sack." Er gluckste leise über seinen eigenen Witz, merkte dann aber (mal wieder viel zu spät) wie pietätlos das war und räusperte sich verlegen. "Ah, Omikron, du bis' mal wieder fünf Eck'n voraus, mi'm denk'n, Omikron. Mit Glücksspiel meinte ich nämlich wirklich diese Wahlsache hier." Seine Klauen zuckten, als versuche er in seinem Kopf den Zehn-Hanar-auf-Hawaii Abzählvers zusammenzubekommen. Aussichtslos, wenn man nicht genug Finger - pardon, Klauen - dafür besaß. "Also, hm, dann mal an'ie Arbeit. Was Miss hier und mich angeht, sind wir darin überein gekommen, das wir unsre unschuldigen geschuppten Ärsche endlich mal zusammenpack'n sollten, wenn wir hier noch was reiß'n woll'n. Was soviel heißt wie heute bei der Wahl gemeinsam zu wählen um es denen zu zeigen." Er erhaschte einen Blick auf Omikrons Stimmabgabe. "Wieso grade Balint? Nicht grade der geborene Killer, wenn du mich fragst. Und diese Indoktri-dingsda werden die doch nicht sofort anwenden. Taktisch sind die besser aufgestellt als wir, also werden sie warten bis zum Schluss. Das heißt wir müssten jeden Officer umnieten, wenn wir anfangen Balint zu misstrauen. Die Vorstellung schmeckt mir so gar nich', Omikron." Andererseits war sogar einer Matheniete wie ihm klar, das mit Balints Indoktrination das Spiel gelaufen sein würde, wenn sie heute versagten. Er hielt Ausschau nach Balint um mit ihm die Gefährlichkeit der Lage einzuschätzen, bevor er seine Stimme in die Waagschale warf.

Da sich die Asari grade entschloss Balint anzuquatschen, zog er Omikron sachte mit sich in den Gesprächskreis - einerseits um sie zu schützen, andrerseits weil er sich irgendwie wohler in ihrer Nähe fühlte - und quetschte sich selbst zwischen Balint und Niami, nachdem sie ihm eine Frage gestellt hatte. "Ach woher, Balint schaut nur noch so drein, seit er den Job hat. Gab auch bisher kaum 'ne Chance sich zu beweisen was? Aber er hat sicher schon Pläne für uns, nich'?" Er lächelte dem Officer vertrauensselig zu und ging einen Schritt beiseite um dem incoming-Elcor höflich Platz zu machen.

MeTa
05.05.2014, 14:49
Das freundliche Gesicht tat ihm gut, auch wenn die Freude über Niamis Besuch Balint schnell wieder verließ, als Iron mit Omikron im Gepäck dazu stieß und die Situation wohl etwas zu sehr auflockerte.

"Ich denke nicht, dass es darum geht, sich zu beweisen, glaube aber trotz des bisherigen Versagens auch nicht, dass die letzte Hoffnung verloren ist, auch, wenn mir die Mittel nach wie vor nicht gefallen."

Er sah bei seinen Ausführungen vor allem die Asari an, blickte nur hin und wieder der Höflichkeit halber auch zu den anderen beiden, fuhr fort:

"Ich habe große Angst. Davor, auch weiterhin die falschen Entscheidungen zu treffen. Davor, nicht in den Augen aller als einer der Guten zu gelten. Davor, die Sensibilität für die immer zahlreicher werdenden Verluste zu verlieren - gleichzeitig auch davor, in ihrer Intensität noch schlimmere Verluste hinnehmen zu müssen."

Die folgenden Worte waren ursprünglich schließlich nur für Niami gedacht, doch es war nicht so, als hätten Omikron und Iron sie nicht ebenfalls verdient. Er hatte das Gefühl, die drei produktivsten Mitglieder der Gruppe in diesem Moment um sich zu wissen, auch wenn es natürlich stutzig machen musste, dass eben diese Produktivität nicht von den Reapern erkannt und gebannt worden war.

"Ich möchte mich in jedem Fall bereits bedanken, für eure Unterstützung und... die gemeinsame Zeit! Ich möchte nicht daran glauben, doch halte es für unwahrscheinlich, dass wir noch lange in dieser Konstellation hier stehen werden, selbst, oder gerade - und davon gehe ich Stand jetzt aus - wenn wir alle auf der selben Seite stehen. Es war mir eine Ehre!"

Eine Ehre? Pff. Trotz seiner eher bemitleidenswerten Ansprache blieb den Dreien wohl zumindest erspart, auch noch eine Tränenbildung in den Augen des Turianers beobachten zu können, hatte er sich doch an die emotionale Verarbeitung des Scheiterns und der Rückschläge oft und lange genug gewöhnen können.

Er besah sich den inzwischen längst nicht mehr bei ihm stehenden grünen Elcor und sprach dann weiter:

"Ich habe einen Verdacht - nicht größer als der zu Seya oder Ken'Jango -, dass Celspot zu unseren Feinden gehören könnte und hielt es für eine gute Idee, ihn damit zu konfrontieren. Er reagierte unerwartet offensiv, was mich stutzig machte. Kennen Sie das Menschensprichwort mit den getroffenen Tieren, die jaulen?"

Er schien fast etwas abwesend als er die Frage stellte und hielt den Blick immer noch starr auf Celspot gerichtet.

"Mehr werde ich dazu nicht sagen, bevor er selbst Ihnen nicht auch seine Sicht der Dinge mitgeteilt hat."

Sphynx
05.05.2014, 15:52
"Kennen Sie das Menschensprichwort mit den getroffenen Tieren, die jaulen?" "Hm", brummte Iron nur zustimmend. Balints Rede von Ehre und so kam ihm merkwürdig endgültig vor. "Balint, mach keinen Blödsinn, ja? Reicht schon das Ken'Jango so einen fiesen Furz hat fahren hat lassen. Du nich' auch noch, ja? Aber ich versteh' was du meinst. Der Commander hat sich ja auch gleich mit 'nem Gegenschuss vorn Bug bei mir für die Nominierung bedankt. War auch eher offensiv. Nur Niamis Annahme die Stillen seien die "Bösen" verfolgt ihr nun nicht mehr weiter... weil wieso genau?" Er fuchtelte grob in Richtung derer, die sich noch nicht zu Wort gemeldet hatten und wie Salzsäulen dastanden. "Ich fänds ja nicht verkehrt, immerhin steigen auch da die Chancen einen zu erwischen. Aber machen wir mal Nägel mit Köpfen, Balint, wärst du denn bereit deinen Kopf, sagen wir, morgen dafür hinzuhalten, wenn Celspot sich als unschuldig herausstellt? Und du, Omikron, kannst du dir heute noch vorstellen mit Balint zusammen eh... also zu wählen oder wär das eher nich' so gut?" Wieder zuckten seine Klauen. Aber er wusste nicht wieviele von diesen Indoktri-dingsda hier waren, also wusste er nicht ob es überhaupt eine Gnadenfrist geben konnte für Balint oder ob sie sowieso allesamt so gut wie weggedriftet waren.

MeTa
05.05.2014, 16:33
"Ich denke, dass es nicht in meiner Macht liegt zu entscheiden, ob ich meinen Kopf hin zu halten habe. Viele Fehlentscheidungen werden wir uns vermutlich nicht erlauben können, bevor die Indoktrinierten die Oberhand gewinnen. Aber..."

Balint dachte einen Moment nach, doch er war sich sicher.

"...Wie jeder andere werde ich 'gehen', wenn es von mir verlangt wird. Nur werde ich das nicht freiwillig tun, da ich weiß, dass es nur einen weiteren Schritt in die falsche Richtung darstellen würde. Es klingt allerdings, als würdest du glauben, ich hätte mich bereits auf Celspot festgelegt, was nicht stimmt. Ich muss auch Verständnis dafür aufbringen, dass es eine schwere Bürde ist, eine solche Anschuldigung zu erfahren, so sensibel sie auch vorgetragen wird. Schließlich gehörte auch für mich ein großes Maß an Selbstbeherrschung dazu, als ich mich von dir nominiert sah."

Lynx
05.05.2014, 17:03
Das lief alles vollkommen falsch. Niami brachte nicht mehr als ein Kopfschütteln zustande. Erst hatte es keine Möglichkeit gegeben, mit Balint unter vier Augen zu reden und nun wurde aufgrund einer sogar relativ vagen Aussage von ihm schon fast Celspots Schicksal beschlossen. Der Kommunikationsoffizier hatte vorsichtig reagiert, was die Asari zumindest etwas beruhigte. Eine gemeinsame Wahl zu treffen war nicht schlecht, aber sie sollte nicht überstürzt sein. Niami sah kurz zu Omikron, die offenbar Balint als Wahl in Erwägung gezogen hatte.
"Ich fürchte, wenn Celspot sich als unschuldig herausstellt, gibt es morgen niemanden mehr, der den Kopf hinhalten kann. Diese nächste Wahl ist wichtig. Ich habe das ungute Gefühl, dass wir bald einer Überzahl von Indoktrinierten gegenüber stehen, so wie wir bisher ins Blaue geschossen haben. Wir haben nicht viel Zeit, aber genug, um genau zu überlegen. Es ist jetzt nicht der Moment, an dem wir uns gegen die anderen verschwören." Sie hatte die Worte extra so gewählt, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass sie nicht diskutieren wollte. Aber das aktuelle Gespräch ging tatsächlich eher in die Richtung einer Verschwörung.
"Iron... Sie haben bisher jedes Mal abgestimmt und am Ende ihre Wahl wieder geändert. Meinen Sie nicht, das hat auch zu einem gewissen Chaos beigetragen?" Niami lächelte, aber gab ihren Worten einen gewissen Nachdruck. Balint starrte derweilen immer noch zu Celspot und die Asari folgte seinem Blick. Es war nicht viel gewesen, nur ein Wimpernschlag in der gefühlten Ewigkeit dieser Gefangenschaft, aber sie hatte das Gefühl, einen Moment mit dem Elcor geteilt zu haben. Dann wanderten ihre Augen wieder zum Offizier. Dann zu Iron. Zu Omikron.

Balint hatte recht, sie würden nicht mehr lange so im Kreise stehen können, wenn sie nicht bald einen Durchbruch erreichten. Und von manchen Personen in dieser Runde war sie auch überzeugt, dass sie weiterhin bei ihnen stehen wollte. Und doch war da dieser dringende Impuls, Celspot zu schützen. Was war nur los? War sie plötzlich die Mutter aller Spezies in dieser verdammten Akademie geworden?
Diesmal war es so viel schwerer. Das Gefühl, die nächste Entscheidung könnte ihre letzte sein, lastete schwer. Sie musste sich irgendwie einen klaren Kopf verschaffen, ohne dass Iron dreinredete. Nicht, weil sie ihm nicht glaubte - sie war nach wie vor von seiner Unschuld überzeugt - aber es ging ihr alles zu schnell, zu wenig wohldurchdacht... Sie brauchte jetzt einen ruhigen Moment, unbedingt. Es gab zwei Möglichkeiten.

"Balint? Kann ich... vielleicht mit Ihnen alleine sprechen? Nur kurz," und sie fügte bei einem Blick auf Iron hastig hinzu, "und auch nichts wirklich Wichtiges. Ich werde keine geheimen Wahltaktiken auspacken. Ich brauche nur ein Gespräch, mehr nicht." Balint sah sie etwas überrascht an und Iron verzog sein Gesicht auf eine Weise, die sie nicht deuten konnte. Etwas verunsicherte sagte sie dann: "Wenn das irgendwie ungelegen kommt, dann gehe ich stattdessen zu Celspot und unterhalte mich kurz mit ihm. Elcor haben so eine beruhigende Wirkung. Aber Sie... nun mal auch."

Sphynx
05.05.2014, 18:09
Chaos? Chaos war sein zweiter Vorname! Er wählte ebenso Balint und wartete ab. Es konnte eh nur noch schlimmer werden.

Dennis
06.05.2014, 09:33
Celspot hatte gehofft, ein freundliches Gesicht anzusprechen, um in dieser scheußlichen Situation einen klaren Gedanken zu fassen. Doch die Asari hatte sich direkt weggedreht und war zu Balint gegangen, der Turianer Iron ihr direkt hinterher.

Was hatte er getan, dass sie sich nun alle gegen ihn verschworen?
Ja, er hatte immer für die falschen abgestimmt, ja er hatte immer mit dafür gesorgt, dass unschuldige Überlebende gestorben waren und damit hatte er wohl auch dafür gesorgt, dass sie bald alle tot oder indoktriniert sein würden. Doch war es seine Schuld? Er hatte ebenso wie alle anderen nur blind einen Tipp abgegeben, da ihm die Anhaltspunkte fehlen. Auf der Citadel hatte man ihn immer dafür gelobt, dass er Situationen perfekt und unter allen Gesichtspunkten ideal durchkalkuliert bewerten konnte. Doch was gab es hier zu kalkulieren? Für ihn erschloss sich nicht, wer auf welcher Seite stand und wer wem Böses wollen würde.

Müde querte er die Halle und lief auf Colyn zu. Ein Elcor fehlte ihm gerade noch. Doch auf der Suche nach Verbündeten war es wohl die beste Alternative.
"Um Hilfe bittend; Werter Herr Colyn, die momentane Situation ist für mich so verwirrend wie sie beunruhigend ist. Neugierig fordernd; Habt ihr etwas bemerkt, oder einen Hinweis, der uns helfen kann, die Situation besser zu analyiseren?"

Er hasste Elcor!

Lynx
06.05.2014, 14:45
Es war ziemlich genau das, was er ohnehin gewollt hatte und nie wäre Balint auf die Idee gekommen, Niami den geäußerten Wunsch eines Gespräches unter vier Augen abzuschlagen. Unabhängig davon, dass man gerade in Situationen wie dieser zu gerne Zeit mit ablenkenden, schönen "Nebensächlichkeiten" verbrachte, hätte der Verwalter wohl auch zuvor nicht abgelehnt, ihre Anwesenheit des öfteren zu genießen.

Fast ein bisschen sentimental werdend, bei dem Gedanken, die Asari nicht schon wesentlich früher kennengelernt zu haben, nickte Balint, sich die eigene Überraschtheit aus dem Gesicht fegend und einige Schritte zur Seite machend.

Als er sich weit genug von Iron und Omikron entfernt fühlte, um die Bedingungen für das Gespräch unter vier Augen gesetzt zu haben, wandte er sich wieder Niami zu, sie mit dem letzten Rest an Aufmunterung, das er noch in sich fand, anlächelnd.

"Was gibt es denn?"

***

Niami war noch damit beschäftigt, Iron verdattert anzusehen, als Balint sie erwartungsvoll ansah. Das hatte sie nun wirklich nicht erwartet und irgendwie kam es ihr vor, als würden sich dunkle Wolken über ihr zusammenziehen. Seit sie sich an diesem Tag vorgenommen hatte, alles richtig zu machen, war absolut alles daneben gegangen. "Ich... es tut mir leid, dass das nun so passiert ist. Jetzt können Sie nicht einmal mit Iron darüber reden." Als sie Balint nach diesem Satz schließlich ansah wirkte er allerdings nicht allzu bedauernd. Vielleicht brauchte er ja auch etwas Abstand. Auf jeden Fall wartete er immer noch, dass sie etwas von sich gab, was ein Gespräch unter vier Augen rechtfertigte, und Niami versuchte sich zu konzentrieren.

"Ich hatte heute eigentlich einen Plan im Kopf, wie ich die Situation meiner Meinung nach am besten anpacken kann. Erst wollte ich mit Iron sprechen, da ich eigentlich mit ihm kooperieren möchte, und dann mit Ihnen. Aber meine Pläne funktionieren hier offenbar nicht." Sie lächelte, auch wenn ein bitterer Ausdruck kurz über ihr Gesicht huschte. "Iron hört sowieso nie auf mich und jetzt, wo ich vor Ihnen stehe, weiß ich gar nicht mehr so recht, was ich Ihnen sagen wollte." Nun, offenbar war keine Zeit für Plänkeleien. Balint hatte bereits zwei Stimmen und die Indoktrinierten hatten schon nicht mehr so eine große Auswahl, wen sie als nächstes Opfer nehmen würden. Also einfach raus damit.
"Ich denke ich habe Sie am ersten Tag vor allem deshalb unterstützt, weil ich nicht verstehen konnte, dass Leute Sie als Anführer wählen und daraufhin gleich wieder loswerden wollen. Und ich dachte, ich hätte alles im Griff. Angst lag mir fern - ich kümmere mich eigentlich nicht so sehr um den Moment, denn am Ende zählt nur, was für das größere Wohl das Beste ist. Deshalb dachte ich, ich wäre als Unterstützung gut geeignet. Aber das hat sich geändert." Sie zögerte kurz und sah betreten auf den Boden. "Ich zweifle an meinem Urteilsvermögen, denn aus irgendeinem Grund sind Sie der, bei dem ich mich am wohlsten fühle. Am liebsten würde ich jedes noch so winzige Detail mit Ihnen besprechen und einfach bei jeder unpopulären Entscheidung neben Ihnen stehen, um Ihnen den Rücken zu stärken." Nun entfuhr ihr ein peinlich berührtes Lachen. "Das ist mir vollkommen fremd. Ich meine, wir sind uns eigentlich vollkommen fremd. Ich weiß eigentlich nichts über Sie."

Niami machte eine kurze Pause und sah Balint abschätzend an. Sie fragte sich, ob sie wirklich alles sagen konnte, was ihr auf dem Herzen lag.

***

Er musste nun alle Konzentration der Welt aufbringen, um ihren Blicken nicht auszuweichen und wie ein nervöses Schulkind während eines Rüffels durch die Rektorin auf den Boden der Orion-Hall zu blicken.

In den fast vierzig Jahren seines Lebens war er nie auch nur ansatzweise nah an einer Situation gewesen, in der sich ein weibliches Wesen - noch dazu eine so bezaubernde Asari - für seine Person interessierte, doch Niami hatte gerade eindeutig Kund getan, dass sie sich "bei ihm am wohlsten fühlte", was auch immer das hieße.

Nun stand er da und wusste nicht, wie er auf ihre Ausführungen reagieren sollte. Wollte sie eine Bestätigung? Wollte sie hören, dass er genau diese Ablenkung suchte und sich für diesen einen Moment nicht damit beschäftigen wollte, dass Iron ihn erneut nominiert hat?

"Das ist mir vollkommen fremd. Ich meine, wir sind uns eigentlich vollkommen fremd. Ich weiß eigentlich nichts über Sie."

Wollte sie, dass er sich vorstellte, einen Lebenslauf abgab, ihr erzählte, wie es ihn hierher gebracht hatte? Da gab es nicht viel zu erzählen und selbst wenn es das gegeben hätte, war er der Letzte, der eine Geschichte so verpacken konnte, dass sie spannend und eindrucksvoll wirkte.

Also stand er einfach da und sah sie an, lächelnd, hoffend, dass sie ihn erlösen und weiter sprechen würde, ihn darüber aufklärte, wo sie mit diesem - ihm geltenden - Monolog hin wollte.

***

Balint schwieg einfach, aber es war keine unangenehme Stille. Er hatte den Blick nicht von ihr abgewendet und wirkte definitiv nicht einmal halb so peinlich berührt wie sie. Er lächelte einfach, aber so sehr sie seine freundliche Mimik freute, sie machte es trotzdem schwerer, weiterzureden. Wahrscheinlich war es doch keine so gute Idee gewesen, ihren Redefluss selbst zu unterbrechen, jetzt war sie in Sorge, dass alles ein bisschen zu viel des Guten werden könnte. Aber irgendetwas in ihr ließ sie weiterreden - eigentlich war es sowieso egal, was machte es am Ende für einen Unterschied? Sie waren nur zwei Individuuen, deren Schicksal wohl kaum bedeutend genug für das Universum war.

"Ich habe mich manchmal sogar gefragt, ob ich nicht lieber statt Ihnen für die Bereinigung gewählt werden wollen würde, sollte es so weit kommen. Und die Antwort, die mir angemessen unangenehm ist, wäre möglicherweise 'Ja'. Mein Leben ist nicht so wichtig, ich bin nur ein kleines Licht, das am Ende - wann es auch kommen mag - einfach wo anders leuchten wird. Mir vorzustellen, bei Ihrem Tod zuzusehen und danach dann einfach weiterzumachen, fällt mir ungleich schwerer. Das macht mir Angst und ist zudem falsch." Sie holte tief Luft, um ihre gefühlsbelasteten Worte zu stoppen, bevor sie wirklich jeden Faden an Objektivität verlor. "Verstehen Sie mich nicht falsch, ich wollte nicht mit Ihnen sprechen, um Sie damit zu belasten. Eigentlich sollten Sie das überhaupt nicht wissen, weil ich mich selbst dagegen sträube. So seltsame Gefühle sind mir neu und mein Verstand weiß, dass sie auch alles andere als förderlich sind." Nun blickte sie auf und sah Balint fest in die Augen. "Es geht hier nämlich nicht nur um mich. Auch wenn es mir noch so undenkbar erscheint, ohne Sie hier zu verweilen, muss ich überlegen, was für die Gruppe das Beste ist. Für die Leute, die in diesem Fall das größere Wohl darstellen."

Niami ließ die Worte eine kurze Zeit im Raum stehen, denn irgendwie fühlte sie sich jetzt etwas benebelt. - unter anderem wohl auch, weil diese Flut von unbekannten Emotionen sie irgendwie geschafft hatte. "Ich denke, jetzt habe ich genug Schwachsinn von mir gegeben." Sie lächelte unsicher. "Aber ich wollte, wie immer, einfach ehrlich zu Ihnen sein. Und ich hoffe wirklich inständig, dass Sie auch mir hin und wieder die Wahrheit gesagt haben." Als Balint den Mund öffnen wollte, schüttelte Niami schnell den Kopf. "Darauf brauche ich keine Antwort. Ich hätte aber eine andere Frage: Warum haben Sie sich damals selbst zum Offizier gewählt? Vielleicht haben alle es vergessen, aber hätten Sie Ihre Stimme nicht geändert, wäre vielleicht Megan siegreich hervorgegangen. Nur durch ihre geänderte Wahl haben Sie gewonnen. Wieso wollten sie das so sehr?"

MeTa
06.05.2014, 14:56
Balint hatte noch sagen wollen, dass er natürlich immer ehrlich zu ihr war und es auch weiterhin sein würde, doch Niami gab ihm zu verstehen, dass er das nicht formulieren brauchte.

Er empfand es schließlich fast als erdrückend, auf die schwierige Frage zu antworten, die sie ihm stellte, nachdem die Asari sich dem Turianer so... offenbart hatte. Sein Kopf war voll von den Dingen, die sie ihm gesagt hatte und doch versuchte er sich auf den seltsamerweise gar nicht weit zurückliegenden Moment zu konzentrieren, in dem er zum Kommunikationsoffizier wurde.

"Ich habe es nicht mitgekriegt!", sagte er dann, wollte es jedoch nicht bei so einer kurzen, Niami vermutlich nicht befriedigenden Antwort belassen. "Es ging alles so schnell - und besonders Iron war so sprunghaft -, dass ich kaum mitbekam, wer wen exakt wie oft nominiert hatte. Im Augenblick meiner Meinungsänderung erschien es mir einfach sinnvoll, einen Elcor in den Posten zu wählen; noch dazu einen, der auch sich selbst dort sehen wollte. Was meine Stimmenverlagerung bezwecken könnte - was sie bezweckt hat - nahm ich in jenem Moment nicht wahr. Nicht bewusst jedenfalls!"

Auf den fragenden Blick der Siari-Priesterin hin, der vermutlich seinen letzten Worten galt, führte er auch den Zwiespalt aus, an den er sich erinnerte: "Seit Ariana mich vorschlug und in mir damit überhaupt erst die Wahrnehmung dafür weckte, wirklich zur Verfügung zu stehen, befand ich mich in einer stetigen Schwebe. Ich hatte fürchterlich Angst vor dieser Pflicht und sah ihr dennoch sehnsüchtig entgegen, weil ich als nicht einmal mäßig erfolgreicher Turianer Zeit meines Lebens nach einer Gelegenheit suche, mich dem höheren Wohl hinzugeben und dies meine erste, wahre Chance darstellte."

Den Blick der Asari in diesem ehrlichen Moment erwidernd, schloss er ab: "Ich halte es für möglich, dass mich - ohne dass ich es in dem Moment selbst geahnt hätte - der Ehrgeiz und das Verantwortungsbewusstsein gepackt haben und ich daher meine Wahl unterbewusst taktisch änderte. Doch auch das ist nur Spekulation!"

Für einen Augenblick sah er hinüber zu Iron und Omikron, die ihn beide bereits für den Bereinigungsprozess vorgeschlagen hatten, was ihn in diesem Augenblick erstaunlich kalt ließ. Wieder wandte er sich im Anschluss zu der bezaubernden Asari und lächelte etwas bitter.

"Ich weiß nicht, wie eine Indoktrination funktioniert, kenne lediglich die offiziellen Berichte und das, was Megan uns erzählte. Seit kurzem denke ich vehement darüber nach, ob es möglich wäre, selbst nicht davon zu wissen, ob man durch die Reaper beeinflusst wird. Ich kann behaupten, in meinem eigenen, freien Geist zu handeln, aber stimmt das, oder lassen sie mich lediglich in dem Glauben?"

Balints Hals wurde immer trockener und er wünschte sich, früher auf die Idee gekommen zu sein, einen der zerstörten Automaten in der Halle nach Flüssignahrung zu untersuchen, um dem entgegen zu wirken.

"Genau so wenig weiß ich, wie sehr die Indoktrinierten im Moment, in dem die Reaper sie zu überwältigen scheinen und zu Morden bewegen, noch sie selbst sind. Ich komme außerdem nicht umher, festzustellen, dass Sie noch leben, obwohl sie doch das konstruktivste Mitglied der hier Anwesenden darstellen. Das bringt mich zur Frage, ob ich vielleicht doch nicht zu den Guten zähle, da ich als Mörder von Unschuldigen vielleicht noch so viel eigenen Willen hätte, wenigstens den Tod des mir teuersten Individuums zu verhindern."

Er hatte Probleme, auf den eigenen Beinen stehen zu bleiben und spürte, wie sein Kopf immer mehr dröhnte, überwältigt von seinen eigenen Gedanken und Ängsten.

"Es zerreißt mich, daran zu denken, eine potenzielle Gefahr für Ihren Frieden und Ihre Unversehrtheit darzustellen, doch sollte es so sein, trete ich nur zu gerne ab, eher früh als spät, und würde mir dann wünschen, Sie in meinen letzten Atemzügen ohne Reue meinen Tod feiern zu sehen."

Er atmete tief durch und spürte den dicken Kloß in seinem Hals wachsen und wachsen.

"Wenn ich jedoch wirklich so rein bin, wie ich mich fühle, würde es mir das Herz brechen, wenn mein unschuldiges Opfer auch Ihr Schicksal besiegelt, Niami. Denn für mich sind Sie mehr als ein kleines Licht und diese, von mir geliebte Welt würde ohne ihr Leuchten grausamer und dunkler erscheinen als sie in Ihrer Anwesenheit jemals sein könnte. Zwingen Sie sich zu Objektivität und sagen Sie mir, was sie vorhaben und seien Sie gewiss, dass ich Ihrer Entscheidung nun blind und ohne Groll folgen werde, was auch immer sie verlangt. Denn ich vertraue Ihnen mehr als mir selbst."

Sphynx
06.05.2014, 21:35
Mit kritischem Blick über den Rand seiner sechs Würfel - Omikron hatte ihn dazu überredet und wieso auch nicht, nach der Arbeit kam doch angeblich das Vergnügen - begutachtete Iron das Pärchen. "Is' zwar nich' mein Bier, aber der Jung' macht das vollkommen verkehrt! Nich'ma in'ner Elcor-Schnulze letztens im Radio wurde nich' soviel gesülzt. Machen, nich' reden. Weiß doch jeder." Ein Pasch las er sorgfältig aus und erhöhte seinen "Einsatz" mit zwei schimmernden Messern und drei Streifen von etwas, das zu glühen schien. An konfizierten Waren schien es ihm jedenfalls nicht zu mangeln. "He, Omikron. Also, wieso Balint? Und was mach'n wir wenn er es nicht wahr? Wen soll er wählen? Immerhin muss der doch am nächsten Tag aus Sicherheitsgründen auch gleich wieder" er ahmte einen Schnitt durch die Kehle an, "werden." Sein Einserpasch suckte fürchterlich, sein Glück schien ihn verlassen zu haben. "Und so dämlich wie Balint is' kein anderer, das er sich freiwillig aufstellen ließe. Ausser ..." Sein Blick blieb auf der Luftschleuse hängen, "JA! Hei, ich hab eine Idee. Der Commander wollte mich doch eh umlegen, lassen wir ihn doch. Ich weiß das ich gut bin, also nehm ich den Job und am nächsten Tag dürft ihr mich dann äh... also.... " er strich sich über den Nacken. Ihm hörte ja eh keiner zu, den Plan konnte er - so sehr es ihm auch selbst das Gefühl geben würde was nützliches zu tun und vor den Zivilisten abzukratzen - ohne andere, die ihn wählten eh vergessen. Ohne andere die überhaupt wählten, wären sie alle vergessen. Zu zehnt hieß entweder das sie sechs Gute waren oder mit Balint sechs Stimmen hatten. "Sonst wären die Reaper schon längst los. Verdammt! Omikron! Hör gefälligst auf zu gewinnen!" So oder so, die Situation sah furchtbar aus.

Gast-Benutzer
07.05.2014, 16:11
"Zivilisten, vor ihnen steht der Tod und sie haben nichts besseres zu tun als rumzuflirten um das unvermeidliche zu verdrängen anstatt sich mal der Sache anzunehmen" Mamercus hatte die letzten Stunden in einer Ecke gesessen und die unterschiedlichsten Schauspiele, welche sich im boten beobachtet in der Hoffnung einer oder mehrere würden sich auffällig verhalten und möglicherweise verraten. Stattdessen durfte er betrachten wie der unfähige Balint und die redselige Niami miteinander turtelten wie zwei frisch verliebte Kücken. Iron und die offensichtlich abhängige Omikron schossen sich mit irgendwelchen, sicherlich unerlaubten und von Iron aus der Asservatenkammer entwendeten, Substanzen ins nächste Universum.

Für einen kurzen Moment beneidete er Iron dafür, selbst in so einer Situation einfach mal auf alles zu scheißen. Er wusste, dass er so nie war, sein konnte und auch nie mehr sein würde, er rechnete sowieso nicht damit, dass es noch viel "sein" geben würde. Nachdem er kurz darauf wieder seine Gedanken im hier und jetzt gesammelt hatte ging er nochmal alles durch in der Hoffnung, einen Hinweis zu finden, welcher ihm bisher im dunkeln verborgen geblieben ist. Während dem denken sprach er Teilweise zu sich selber.

Wäre er "indoktriniert" wie würde er vorgehen. Er würde zunächst dafür Sorgen, dass man nicht zu sehr in die Öffentlichkeit kommt, solange man noch schwach ist. Also dafür Sorgen, dass ein anderer zum Sprachrohr der Gruppe gewählt wird und keiner der eigenen. "Kämpfe im Schatten wenn du einen übermächtigen Gegner vor dir hast und offenbare dich erst wenn der Sieg dir sicher ist" murmelte er vor sich her. Das hieße, dass sie theoretisch noch gewinnen könnten, der Feind war noch nicht Stark genug,er traute sich noch nicht offen ans Licht. Sie waren noch zu zehnt was bedeutet, dass es noch 10 Stimmen gab, elf wenn es zu einem Patt kommen sollte. Also im schlechtesten Fall ein 6:5 Stimmen - 5 indoktrinierte sollte Balint nicht dazugehören. Sollte Balint mittlerweile dazugehören wären es also maximal 3+ Balint.

Aus der Offiziersabstimmung konnte man nicht sonderlich viel ableiten, sie war vom Ergebnis her zu gleichmäßig verlaufen "Bertha, Bertha hatte Iron gewählt und war danach gestorben, Seya hatte Iron gewählt und war gestorben. Iron hatte Balint gewählt, würde das bedeuten dass er Unschuldig war?" Hatten die Reaper eigentlich eine Möglichkeit eine Person zu übernehmen und auf ihre Seite zu ziehen, also einfach mitten unter ihnen ohne das es einer merken würde? Mamercus wusste es nicht, hielt dies dennoch für möglich. Möglicherweise musste also Balint als Bauernopfer herhalten um die anderen indoktrinierten zu decken ?

"Estray hatte Niami gewählt und war in der folgenden Nacht gestorben." Sie kam ihm sowieso von vornherein etwas komisch vor, sehr viel am reden und immer am Versuchen die Gruppe in eine Richtung zu lenken. Außerdem schlawenzelte sie die ganze Zeit um Balint herum, ach sie hatte ihn doch längst um den Finger gewickelt ohne das dieser arme Tropf es gemerkt hatte. Er machte was sie wollte, er war ihr kleines Schoßhündchen.

Er ging diese und andere Spielereien immer und immer wieder durch, konnte jedoch keine schlüssigen Zusammenhänge ziehen. Es blieben lediglich Vermutungen an denen er sich orientieren konnte. Er hatte schon länger damit abgeschlossen, dass er hier sein Ende finden würde, also war es an der Zeit in Würde abzutreten so wie er sein leben lang gekämpft hatte stolz, aufrecht und dem Feind von Angesicht zu Angesicht in die Augen zu blicken.

Er nahm sein Gewehr, welches er die Stunden vorher noch ein letztes Mal sorgsam gereinigt hatte in die Hand und machte sich auf in die Mitte des Saals, um den restlichen anwesenden seine Gedanken mitzuteilen, stolz,aufrecht und dem Feind in die Augen blickend würde er ihnen verkünden, dass er Iron und Niami für indoktrinierte hilt, ob Omnikron lediglich eine Mitläuferin war oder ebenfalls indoktriniert lies sich nicht sagen, sie hielt sich zu bedeckt. Ebenfalls Joanna, welche sich selbst nominiert hatte. Was ein gewagter aber kluger Schachzug aus der Sicht eines indoktrinierten wäre. Balint hielt er entweder für ein Bauernopfer oder von Niami kontrolliert, in beiden Fällen nciht sehr hilfreich. ER konnte es nicht ändern, es war an der Zeit zu handeln, aber vermutlich längst zu spät.

Der Lauf seiner Waffe feuerte zwei Salven Richtung Decke und mit einem ohrenbetäubenden Lärm knallte ein Teil eines Lüftungsschacht in die leere Mitte des Saales. Nachdem sich der Rauch gelegt hatte sprach Mamercus mit lauter, autoritärer Stimme folgende Worte "Nachdem nun hoffentlich alle anwesenden Personen wieder im hier und jetzt gelandet sind und ich eure Aufmerksamkeit habe, möchte ich ein paar Worte an euch richten:..." und Mamercus verkündete der Gruppe zu welchem SChluss er gekommen war.....

Sphynx
07.05.2014, 17:47
"War da nich' eben 'n Schuss?" Die zweite Salve donnerte eben durch die Halle. Iron ließ das unbeeindruckt, er sprach nur ein wenig lauter durch die Wolke aus Staub und Dreck hindurch und erhob sich. "Letzte Runde... lass uns das hier fertig machen, ich hab vier sechsen und bin endlich ma am gewinn'n, verflucht noch eins..." Aber mit der Ruhe war es nicht weit her, irgendetwas krachte nämlich drüben gerade mit ohrenbetäubendem Lärm zu Boden. "Also... entweder da is eben 'n Elcor aus Blech vor Schreck umgefall'n oder ...", er blickte auf Omikrons Blaster, seine Katie und zählte die wenigen restlichen Möglichkeiten durch, "der Commander is' nun durch."
Den Anfang von Mamercus Rede verpasste er zwar, dafür war das Geschepper, der Aufruhr und das Geschrei um ihn her doch zu laut. Aber der "Höhepunkt" der Rede entging ihm nicht.
"Bertha, Bertha hatte Iron gewählt und war danach gestorben, Seya hatte Iron gewählt und war gestorben. Iron hatte Balint gewählt, würde das bedeuten dass er Unschuldig war? Estray hatte Niami gewählt und war in der folgenden Nacht gestorben. Nachdem nun hoffentlich alle anwesenden Personen wieder im hier und jetzt gelandet sind und ich eure Aufmerksamkeit habe, möchte ich ein paar Worte an euch richten:..."
Iron klatschte ironisch in die Hände und ging um den massakrierten Luftschacht herum. Zum ersten mal seit den Geschehnissen schien er sauer zu sein. "Der abgeschossn'e Schacht geht aufs Haus, was? 'N toller Beschützer der Zivilisten sind sie, Idiot. Wieso schießen sie nicht gleich die Luftschleuse auf, Captain Sherlock, auf die paar Querschläger die in'em kleinen Raum uns gleich paarweise umniet'n könnt'n kommt es doch nich' mehr an, was? Sie ha'm wirklich ihr'n Beruf verfehlt."
Aber dann sackte etwas in sein Hirn ein. Bertha. Er hatte was wegen Bertha gesagt. "Ach du scheiße..." Seine Augen weiteten sich, als erst Erkenntnis und dann ehrliches Erstaunen sich auf seinem Gesicht abzeichnete, ehe er sich wieder fangen konnte, "Hey, hör mal du Schnarcher, ers'ma bin ich kein Zivilist und zweit'ens wusst' ich nich'ma das Bertha mich nominiert hat. Wenn, dann hätt' ich mit ihr geredet, so wie ichs eben tue.“ Brüskiert fluchte er in seinen Kragen hinein. "Wozu auch immer ich all die Jahre für sie die Übergrößen-Miss-Klamotten durch den Akademiezoll geschleust hab."
Egal. Er war froh das der Cdr überhaupt noch wen reden ließ ehe er mit dem verurteilen weitermachte, also nutzte er die Chance sich zu verteidigen: "Ich war's nicht. Klar es sieht so aus... aber... so blöd bin ich doch nun wirklich nich'." Hilfesuchend blickte er in der Gruppe herum, schien ernsthaft erschüttert. Seyas Misstrauen hatte ihn schon so aufgewühlt und jetzt... zwei weitere..."Das will mir wer anhäng'n in diesem Scheiß von Ratespiel. Aber... ehrlich... ich war's nich'." Und er hoffte darauf, das irgendwer nun vor trat. Und darauf, das der Commander die kommende Nacht überstehen würde. Denn irgendwie glaubte er ihm... "Ich mag sie nich' besonders, Commander. Aber könnt' ichs, dann wären sie letzte Nacht drangewesen. Darauf haben sie mein Wort. Wenn diese Wahlsache 'ne Masche von denen is', glaub ich dran das sie's Niami auch anhäng'n wollen würden.." Aber er wusste es nicht.

Lynx
07.05.2014, 18:04
Niami hörte Balints Worte und mit jedem versteifte sich ihr Körper ein bisschen mehr. Sie musste sich zunehmend konzentrieren, dass ihr nicht irgendetwas entglitt. Zum Beispiel ihre Hand, die reflexartig Balints nehmen wollte oder Tränen, die sich wie aus dem Nichts schneller anbahnten als sie für möglich gehalten hätte. Für den Bruchteils eines Augenblickes sah sie sich sogar, wie sie sich schluchzend in die Arme des Offiziers stürzte, um ihn einfach festzuhalten, damit er nirgendwo hinkonnte - weder in den Tod, noch zu den Indoktrinierten oder überhaupt irgendwohin, wo etwas anderes zählte als dass sie bei ihm war.

Ohrenbetäubende Schüsse und das laute Krachen von etwas, das von der Decke fiel, rissen Niami aus ihren Gedanken. Wahrscheinlich rissen sie diese Gräusche auch fast aus dem Leben, so sehr erschrak sie. Dann sprach Commander Mamercus zur Gruppe und die Asari hätte ihn am liebsten geohrfeigt, wenn er nicht mit einer Waffe, die ja offensichtlich gut funktionierte, dagestanden wäre. "Sind Sie vollkommen wahnsinnig?!" Ihre erdrückende Traurigkeit hatte sich augenblicklich in Wut verwandelt, was die unterdrückten Tränen erst recht nach oben trieb. Dann erfüllte ein lautes Klatschen den Raum. Iron war natürlich der Erste, der etwas erwidern wollte und er schien sich erstmals etwas in die Enge gedrängt zu fühlen. Sie schüttelte fassungslos den Kopf. Es war dabei vollkommen egal, ob der Commander sie nun für verdächtig hielt oder nicht, es war einfach absolut kontraproduktiv, sich auf so eine Art und Weise mitzuteilen. "Warum halten Sie uns nicht gleich ihre Waffe an den Kopf und zwingen uns, die Personen zu wählen, die Sie loswerden wollen? Ich wage zu behaupten, dass wir verloren sind, wenn wir Iron heute wählen, und mir ist gleichgültig, ob Sie mir glauben oder nicht. Aber vielleicht hat ja jemand von den anderen besser verstanden, was sich bisher hier abgespielt hat. Wenn Iron stirbt, sterben wir alle." Aber es wäre auch ein Wunder gewesen, wenn niemand einen Gegenkandidaten für Balint gefunden hätte. Und natürlich war es dann am leichtesten, denjenigen zu nominieren, der auch schon davor Stimmen geerntet hatte. "Unglaublich.", murmelte sie noch und wandte sich dann ab. Sie wollte nicht mit jemandem diskutieren, der eine Waffe in der Hand hielt. So lange er diese hatte und benutzte, würde sie Mamercus so gut es ging aus dem Weg gehen.

Balint sah ziemlich elend drein, aber das hatte er vermutlich auch vor den Schüssen schon ein bisschen. "Sie stehen schon den ganzen Tag, setzen Sie sich doch auch einmal. Ich hole Ihnen etwas zu trinken, ja? Vielleicht spreche ich auch noch mit dem Elcor von vorhin.", sagte Niami zu ihm und und berührte dabei nur leicht seine Schulter. "Ich möchte Ihnen auch gerne eine Antwort zu vorhin geben, aber nicht jetzt." Sie nickte leicht in Richtung des Commanders. Er hatte ja wohl nun völlig jeglichen Moment zerstört. Dafür war sie wieder etwas klarer im Kopf und konnte besser nachdenken.
Sie suchte also einen der zerstörten Automaten auf und griff nach den ersten paar Dosen, die sie erwischen konnte. Irgendetwas würde ihm davon ja wohl schmecken.

Beim Zurückgehen suchte ihr Blick den grünen Elcor, der neben seinem Rassenvetter, dem Diplomaten, stand. Vermutlich waren beide Elcor auch erschrocken, trotzdem sah man es ihnen nicht wirklich an. Ich war immer ein Freund der Turianer. Alles schien sich im Moment um die Turianer zu drehen - noch mehr als sonst. Mindestens einer von ihnen musste ein Indoktrinierter sein, ansonsten wären nie solch starke Fronten aufgekommen.
"Entschuldigung, darf ich kurz stören?" Sie war mit ihren Dosen auf Celspot zugegangen und nickte beiden Elcor zum Gruß zu. "Sagen Sie, Mister Celspot, waren Ihre Worte vorhin für mich bestimmt? Das mit den Turianern. Irgendwie geht mir dieser Satz nicht mehr aus dem Kopf."

MeTa
07.05.2014, 19:19
Heiliger...

Nachdem schon Balint selbst sich eingestehen musste, beinahe einen Zusammenbruch erlitten zu haben, schien auch der Commander so überfordert mit der Situation, dass er die ohnehin verwüstete Halle noch etwas mehr zerstörte. Doch so sehr ihn die Schüsse im ersten Moment geschockt hatten, so sehr beruhigte es ihn auch, dass sogar der erfahrene Soldat ähnlich wirre Gedanken zu haben schien. Und das war untertrieben. Der Verwalter wusste lediglich nicht mehr, ob er selbst ausschließlich zu den Guten gehörte - in diesem Moment tat er es -, doch Mamercus hielt zwei offensichtlich Unschuldige für indoktriniert.

Niami verließ ihn für den Moment und sprach mit den beiden Elcors. "Gut so!", sagte Balint leise erschöpft zu sich selbst und blieb dabei dennoch stehen, um nicht noch mehr Schwäche zu zeigen, als er es ohnehin schon getan hatte. So würde die Asari sich sicherlich näher an eine objektive Entscheidung bringen und herausfinden, ob er Recht hatte oder Celspot zu Unrecht angeklagt hatte und selbst ein Schuldiger war. Oder beides? Oder nichts davon?

Groß war die Auswahl jedenfalls nicht mehr. Wenn die Wahrscheinlichkeit ihnen keine zu großen Streiche spielte, musste unter den Turianern mindestens ein Böser sein; Iron war es nicht und auch der Commander schien fast zu sehr auf Krawall gebürstet zu sein, um einen klugen Plan dahinter stehen zu haben. Außerdem wäre es wahrscheinlich, dass beide nicht mehr leben würden, wenn der jeweils andere für Tötungen verantwortlich wäre.

Nein - in diesem Moment hielt Balint sich selbst für den Verdächtigsten. Doch er würde wie angekündigt auf Niamis Urteil warten und ihr vertrauen.

relxi
08.05.2014, 13:24
"Also, ich hätte Planeten versenken, Galgenmännchen und ich seh nen Indoktrinierten wo du keinen siehst im Angebot. Oder wer hat Angst vorm schwarzen Sack.Ah, Omikron, du bis' mal wieder fünf Eck'n voraus, mi'm denk'n, Omikron. Mit Glücksspiel meinte ich nämlich wirklich diese Wahlsache hier." Das war wohl ein deutliches Zeichen, dass es wieder zurück zur Realität ging, wenn auch mit harten Scherzen.
"Also, hm, dann mal an'ie Arbeit. Was Miss hier und mich angeht, sind wir darin überein gekommen, das wir unsre unschuldigen geschuppten Ärsche endlich mal zusammenpack'n sollten, wenn wir hier noch was reiß'n woll'n. Was soviel heißt wie heute bei der Wahl gemeinsam zu wählen um es denen zu zeigen."
Heute ist leider wirklich ein zu guter Tag, um alles zum Guten verändern zu wollen. Noch ahnte Omikron nichts von dem, was geschehen wird. Iron erhaschte einen Blick auf ihre Stimmabgabe. "Wieso grade Balint? Nicht grade der geborene Killer, wenn du mich fragst. Und diese Indoktri-dingsda werden die doch nicht sofort anwenden. Taktisch sind die besser aufgestellt als wir, also werden sie warten bis zum Schluss. Das heißt wir müssten jeden Officer umnieten, wenn wir anfangen Balint zu misstrauen. Die Vorstellung schmeckt mir so gar nich', Omikron."
Die ganze Angelegenheit hat keinen guten Geschmack. Genausowenig "die Vermutung, auf der ich meine Wahl aufbauen lasse...Am besten erklärt es sich...wenn wir sein Wahlverhalten ansehen..Er stimmte für zwei Unschuldige und wollte Colyn als Offizier...der jedoch ebenfalls für zwei Unschuldige stimmte...Es könnte natürlich reiner Zufall sein...aber haben wir mehr?"
In Anbetracht der Sache hielt Iron Ausschau nach Balint, um ihm den Ernst der Lage zu erklären, während er Omikron mit in den Gesprächskreis zog - das mit durchaus guter Rücksicht und Feingefühl, dass sich die rote Salarierin wieder etwas sicherer fühlte, um auch Balint ihre Entscheidung erklären zu können.
"Ich denke nicht, dass es darum geht, sich zu beweisen, glaube aber trotz des bisherigen Versagens auch nicht, dass die letzte Hoffnung verloren ist, auch, wenn mir die Mittel nach wie vor nicht gefallen."
"Wem gefallen die Mittel, Commander...Aber letzten Endes schweifen Verdachte aus...und jeder einzelne ist in Gefahr, wenn seiner Anschuldigung genügend Stimmen folgen." Gerade da Balint der Kommunikationsoffizier der Station ist, steht ihm eine zusätzliche Stimme zu, was ihn sowohl als nützlichen Verbündeten, aber auch als entsprechend gefährlichen Feind darstellen lassen könne. Als möglicher Feind, der gerade im Laufe seiner überzeugend launenschwachen Ansprache zeigt, dass er wirklich Unindokriniert oder einfach ein guter Schauspieler ist.
"Ich habe einen Verdacht - nicht größer als der zu Seya oder Ken'Jango -, dass Celspot zu unseren Feinden gehören könnte und hielt es für eine gute Idee, ihn damit zu konfrontieren. Er reagierte unerwartet offensiv, was mich stutzig machte. Kennen Sie das Menschensprichwort mit den getroffenen Tieren, die jaulen?"
Celspot. Omikron hatte als beiläufigen Gedanken einige wichtige Schlussfolgerungen zu Celspot getroffen. Könnte sie sich nurnoch an sie erinnern...
"Ich fänds ja nicht verkehrt, immerhin steigen auch da die Chancen einen zu erwischen. Aber machen wir mal Nägel mit Köpfen, Balint, wärst du denn bereit deinen Kopf, sagen wir, morgen dafür hinzuhalten, wenn Celspot sich als unschuldig herausstellt? Und du, Omikron, kannst du dir heute noch vorstellen mit Balint zusammen eh... also zu wählen oder wär das eher nich' so gut?" Omikron schaut mehr verdutzt auf die Frage, ob Balint seinen Kopf für Celspot hinhalten würde, als auf die Frage, ob Omikron auf Balints Wahl folgen würde. Sie fand einen verdammt wichtigen Fakt heraus, und vergaß ihn einfach im Rausch...
"Wenn Balint eine Entscheidung trifft...da Celspots defensive Reaktion auch für Unschuldige natürlich sein kann...ein weiteres Argument wäre gut...Eine, die meine Begründung, Balint zu wählen, übertrifft."

----- Minuten später -----
"Is' zwar nich' mein Bier, aber der Jung' macht das vollkommen verkehrt! Nich'ma in'ner Elcor-Schnulze letztens im Radio wurde nich' soviel gesülzt. Machen, nich' reden. Weiß doch jeder." "Machen" ist ein guter Begriff. Einen Pasch las er sorgfältig aus und erhöhte seinen "Einsatz" mit zwei schimmernden Messern und drei Streifen von etwas, das zu glühen schien. An konfizierten Waren schien es ihm jedenfalls nicht zu mangeln. "Sülzereien sind nur selten gut für's Glück...Mal sehen, ob mein Wurf noch gut aussiehen wird..." Eine zwei und eine drei. Ein schlechter Wurf, der sie zwei ihrer eingesetzen Werkzeuge kostet, wenn sie in der nächsten Runde keinen Ausgleich findet. Aber was gab es zu verlieren? Sie bietet eine Packung Titanschrauben, die seit den Reaperbedrohungen erheblich an materiellen Wert gewonnen haben.
"He, Omikron. Also, wieso Balint? Und was mach'n wir wenn er es nicht wahr? Wen soll er wählen? Immerhin muss der doch am nächsten Tag aus Sicherheitsgründen auch gleich wieder" Da ist was dran. Wenn Balint wirklich unschuldig sein sollte, werden die Indoktrinierten statistisch wieder mehr, und können sogar die künftige Offizierswahl für sich entscheiden. "...dann wäre es eine blöde Idee, ihn zu wählen...aber an wen hättest du persönlich gedacht...ich für meinen Teil würde in diesem Fall dann zu Colyn tendieren..."
Sie versuchte einen neuen Wurf. Vie-
doch ein guter Zug! ein Fünferpasch, welcher Irons letzten drei Würfe in den Schatten stellt.
"Sonst wären die Reaper schon längst los. Verdammt! Omikron! Hör gefälligst auf zu gewinnen!" - "Es ist ein Glückspiel, Iron. Man gewinnt mit Glück...so wie es die Rea..." Sie findet es ungebracht, einen ironischen Spruch auf Kosten der Stimmung zu bringen. "Würfle lieber...Komm, überbiete meinen Wurf!" Und Iron setzte auch zum Wurf an, bevor eine scharfe Salve Gewehrprojektile auf Deckenmetall prallte, einen distinktiven Ton durch die Flure hallen lassend.
"War da nich' eben 'n Schuss?" Iron wollte die Runde beenden, bis irgendetwas mit ohrenbetäubendem Lärm zu Boden krache. "Also... entweder da is eben 'n Elcor aus Blech vor Schreck umgefall'n oder ...der Commander is' nun durch." - "Mamercus..." - noch ehe Omikron ihren Gedankengang beenden konnte, regte sich Iron schon über die Aktion des aufmerksamkeitssuchenden Commanders auf. Mit einem Blick, der auf Geistesblitz hindeutet, folgt Omikron Iron zu der sich langsam bildenden Zeugenmenge, die um den schießwütigen Offizier herumsteht.
"Ich war's nicht. Klar es sieht so aus... aber... so blöd bin ich doch nun wirklich nich'." Hilfesuchend blickte er in der Gruppe herum, schien ernsthaft erschüttert. Seyas Misstrauen hatte ihn schon so aufgewühlt und jetzt... zwei weitere..."Das will mir wer anhäng'n in diesem Scheiß von Ratespiel. Aber... ehrlich... ich war's nich'." Mamercus erklärt seine Hypothese, in welcher er Iron und Niami als Indoktrinierte hinstellen möchte. Doch Omikron fällt mit seinen Namen nun endlich der Zusammenhang ein, den sie über die vergangenen Stunden des Schocks und Leids herausfinden konnte. "...das können Sie geschmeidig vergessen...", flüsterte Omikron selbstbewusst mehr zu sich selbst, aber aufgrund ihrer scharfen Formulierung hörbar genug für jeden, der in der Menge war.
Iron er hoffte darauf, das irgendwer nun vor trat. Doch es war kein Schritt, der ihm zeigte, dass jemand für ihn einstand, sondern das Zücken eines Blasters, der nun in der Hand einer etwas schwächelnden, aber dennoch geübten Schützin liegt. Stimme und Waffe gegen den leitenden A-Sec-Offizier gerichtet, verkündet nun Omikron ihre Sicht der Dinge:
"Kecke Worte für einen hochrössigen Kerl, der Ken'Jango und anschließend Iron ins Verdammen bringen wollte...Jetzt mal ehrlich, erinnern sie sich noch an den Reaperangriff auf die Zitadelle, über welchen groß in der Galaxis berichet wurde?...Einer der hier Anwesenden kam von dort, und musste für diesen Fall große Untersuchungen überstehen, um letztenendes als scheinbar unindoktriniert in die Freiheit entlassen werden. Aber wissen Sie, was einen Monat darauf passiert ist?...Der große Crash der intersolaren ID-Datenbanken, in welchem Hundermilliarden von IDs vollständig ausradiert wurden, worunter eine verdammte Menge Indoktrinationsverdächtigter und flüchtliger Indoktrinierter waren, die nun die Chance erhielten, neue IDs unter falschen Namen zu beantragen und damit Unheil in der Galaxis zu stiften. Natürlich kamen wiederum Monate darauf Technologien auf den Markt, welche die neu erlangen IDs genauer prüften...Doch auch die hatten gewisste Kosten.
Als Hauptverdächtiger für den Crash galt gewisser Elcor, der dubiose Connections als Geldgeber für Hacker kontaktierte. Eine dieser Connections war die Mafifamilie der Cargnevaris...Woher ich das weiß? Ich habe an dem Crash mitgewirkt, um von diesem Elcor das Geld nicht nur für meine Mittelchen von dieser einen Familie zu bekommen...sondern auch, um ein bisschen mehr Legwork zu ermöglichen, bei wem es sich um diese Familie handelte...Und ganz nebenbei ermöglichte mir der Auftrag die Identität als Omikron....Eine Identität, die mich von meinem Piratenleben befreite...Aber was ich nicht hätte wissen können, waren die vielen Indoktrinierten, denen ich nun das Leben verfeinerte...und denen ich nun das Leben zu gern wieder wegnehmen möchte...weil sie in Undank meine Freunde abschlachteten.
Aber raten Sie nun, wer von den hier Anwesenden dieser eine Elcor war, und - benebei - wer von den hier Anwesenden die letzte Instanz war, die hätte die paar Credits in ein aktualisiertes Ausweisprüfsystem der Station stecken können, nein, müssen. Ihm gebe ich auch die Schuld, dass die Indoktrinierten hier rein kamen..."
Omikron brauchte nichtmal neue Luft zwischen ihren Sätzen zu schnappen, da sie diese seit Stunden schon ihre Hypothese für diesen einen Punkt durchüberlegte.
"Meine nächste Wahl steht fest. Celspot ist indoktriniert, und er soll der erste sein, der mit seinem Leben zu den verschissenen Toden an Bertha, Estay, Ken'Jango, Megan und Seya stehen soll."
Omikron atmet fokussiert aus, ihre eigenen Worte immernoch in ihr nachhallend. Sie ist sich sicher, dass sie damit nun zum Ziel der Indoktrinierten wurde. Doch sie möchte nicht ihr Leben mit nur einem Drittel der Schlüsse beenden.
"Ich weiß nicht, was ihr tun werdet...Aber ich werde mich in den Hallenknoten einhacken und endlich ans Tageslicht bringen...wer die VI diesen Hirnriss veranstalten lässt." Omikron wirft ihre scharfe Waffe in die Hände von Niami. "...Iron, Niami. Wenn ich mich per Viritual Reality ins Terminal einklinke, werde ich eure Deckung brauchen...nicht, dass mich ein Reaper aus dem Hinterhalt aufschlitzt...Denn ich kann euch trauen...ihr wisst nun gut genug, wer die beiden sind, deren Unschuld ich mit Sicherheit herausfinden konnte..."
Mehr wollte und musste Omikron die Technikerin nicht sagen, um in Richtung des Stationscomputers aufzubrechen und sich ans Werk zu machen.

Lynx
08.05.2014, 14:16
Irgendwie hatte Niami es geschafft, die Waffe auch zu fangen, obwohl sie sich ausgerechnet in dem Moment nicht solche Reflexe zugetraut hätte. Komplett überrumpelt stand sie also da, starrte Omikron hinterher und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen.
Moment. Nichts überstürzen.
"Hat irgendjemand anderes etwas an Omikrons Ausführungen auszusetzen? Irgendetwas, das ihre formidablen technischen Fähigkeiten widerlegt? Wenn ja, ist jetzt der dringende Moment, das auch zu sagen." Sie sah zuerst Celspot an, weil dieser immerhin die stärksten Vorwürfe gegen sich anhören hatte müssen.

Während die Asari darauf wartete, ob jemand antworten würde, ging sie selbst noch einmal alles genau durch. Ihr Blick fiel auf Iron, von dem sie wusste, dass er Omikron auf jeden Fall vertraute. Niami selbst hatte zumindest keinen rechten Verdacht gegen die Salarianerin gehegt und womöglich hätte sie ihr auch bedingungslos geglaubt, wenn da nicht eine Sache wäre...
"Es tut mir leid, dass ich nachfragen muss und jetzt störe,", sagte die Asari laut zu Omikron, die schon in eine bestimmte Richtung abgedreht war. "aber hatte Ihre Nominierung für Balint ähnliche Gründe, oder war sie ein Schuss ins Blaue? Wenn es Letzteres war, dann frage ich Sie jetzt ganz offen, warum Sie nicht versucht haben, über unseren Anführer als erstes etwas herauszufinden?" Sie lächelte entschuldigend. "Ich möchte diese Sache nur verstehen. Das ist wirklich wichtig und Sie wissen, dass Sie mir vertrauen können."

Die nächsten Sätze der Salarianerin würden vermutlich die entscheidensten sein, die bisher gesprochen worden waren. Niami hielt es nicht für ausgeschlossen, dass die Indoktrinierten so einen Plan erdacht hatten - es war jetzt immerhin vollkommen egal, ob mit so einer Aktion Omikrons Tarnung aufflog oder nicht, nach dieser Wahl würde alles vorbei sein. Nur ein Fehler der Unschuldigen, und es zählte überhaupt nicht mehr, wer gelogen hatte oder nicht.
Wenn Omikron allerdings die Wahrheit sagte, dann war sie von unschätzbaren Wert. Und dann musste Niami einfach wissen, ob sie etwas über Balint herausgefunden hatte oder nicht.

Sphynx
08.05.2014, 14:56
Iron nickte Niami zu und rückte den Blaster in ihren Händen mit ruhiger Klaue so zurecht, dass sie sich damit nicht selbst die Rübe wegschoss. Dann schloss er sich Omikron an. "Bin genau hinter dir. Das war ne nette Ansprache, Omikron. Zeigt uns're Salarianerin doch glatt mal ihre Zähnchen." Er beobachtete jede Fingerbewegung der Salarianerin. Kühl. Abschätzend. "Ich hoffe dass es den anderen reichen wird um zu wählen, aber du hast einen guten Job gemacht. In welcher Reihenfolge sind wir dir denn aufgefallen...von Colyn wusstest du gestern schon, nicht?", fragte er sie. "...aber hatte Ihre Nominierung für Balint ähnliche Gründe, oder war sie ein Schuss ins Blaue?" Nur eine Frage. Aber Iron war froh, das er sie nicht stellen musste.

Dennis
08.05.2014, 15:31
Sagen Sie, Mister Celspot, waren Ihre Worte vorhin für mich bestimmt? Das mit den Turianern. Irgendwie geht mir dieser Satz nicht mehr aus dem Kopf."
Und wieder merkte Celspot, dass sein Mund schneller lief, als sein Verstand. Aber... dieser Irre Mamercus hatte ja gezeigt, als was sich die Turianer entpuppten. Spielten sich als die großen, souveränen Führer auf, wurden aber zu Wracks, sobald sie Verantwortung oder Belastung erhielten. Sie schossen um sich, zeigten sich unbeteiligt und todeshungrig, standen unter Drogeneinfluss...
"Ruhig beschwichtigend; Kein Grund zur Unruhe. Meine Meinung von den Turianern war immer eine sehr hohe. Nur zeigt sich, dass ich... einige... Bedauernd; wohl falsch eingeschätzt habe. Es ist..."

Er wollte weiter sprechen, doch wurde er vom unruhigen Stakkato einer - für eine Salarianerin ungewöhnlich emotionalen - Hassrede auf ihn unterbrochen, der er beunruhigt lauschte.
Was sie erzählte klang nach dem Stoff eines dieser Schundbücher, wie sie die Menschen in die Galaxie geschwemmt haben. Es ging um Taten die er nicht ausgeführt hatte, ging um Familien, deren Namen er nie gehört hatte, ging um Orte und Ereignisse, denen er nie beigewohnt hatte.
Er drehte sich zu Omikron, um ihr zu widersprechen und da ereilte es ihn: Die Geschichte war gut.
Und was nützte es, dass es die Unwahrheit war. Es war an ihm, sie zu widerlegen. Aber wie? Unglaublich, wie schwer es sein konnte, einer Sache zu widersprechen die nicht stimmte, ohne nicht sofort wie jemand zu wirken, der schuldig war.

Nach einigem Sekunden entsetzten Schweigens entfuhr ihm nur ein kurzes Murmeln: "Entsetzt betroffen; Crash der intersolaren ID-Datenbanken... wann soll das gewesen sein?"
Als Händler mit Beziehungen über mehrere Systeme verteilt hätte er davon Kunde erhalten. Dennoch schaute er nochmal zu Colyn, auf dass dieser ihm auf die Sprünge helfen möge. Doch der stand noch immer schweigend Abseits.

Und auch Balint, dieser feige Verschnitt eines Turianers, stand wieder nur apathisch in der Ecke und schien gedankenverloren.

Sphynx
08.05.2014, 15:55
Wieder mal standen da zwei Elcor vor ihm und Iron kam ein wenig ins schwitzen. "Eh, Omikron? Wenn Celspot der inoktrinierte Elcor ist, wieso hast du... also wir... dann gestern Colyn gewählt? Das... das macht keinen Sinn." Er wich einige Schritte vor Omikron zurück. Sein Kopf wummerte. Was machte noch Sinn? Omikron verhielt sich merkwürdig. Er wollte ihr glauben, wirklich, aber da war noch etwas. Noch etwas wichtiges, das an seinem Hinterkopf nagte und ihm keine Ruhe ließ. Aber er würde abwarten bis Omikron gesprochen hatte... vorerst war warten doch irgendwie die beste Lösung.

relxi
08.05.2014, 21:10
"Es tut mir leid, dass ich nachfragen muss und jetzt störe,", sagte die Asari laut zu Omikron, die schon in eine bestimmte Richtung abgedreht war. "aber hatte Ihre Nominierung für Balint ähnliche Gründe, oder war sie ein Schuss ins Blaue? Wenn es Letzteres war, dann frage ich Sie jetzt ganz offen, warum Sie nicht versucht haben, über unseren Anführer als erstes etwas herauszufinden?" Sie lächelte entschuldigend. "Ich möchte diese Sache nur verstehen. Das ist wirklich wichtig und Sie wissen, dass Sie mir vertrauen können."
"Kein Problem, Niami...ich muss nur ersteinmal von meiner Aufgebrachtheit herunterzukommen." Sie atmete ersteinmal durch, bevor sie Niami die Angelegenheit näher erklärt. "Ich habe nur für Balint gestimmt, um für den heutigen Tag eine gewisse Deckung zu haben. Gegen Celspot hätte ich ja keine unverdächtigen Gründe, die nicht mein Outing bedeuten würden...Außer der Tatsache, dass Celspot für Balint als Kommunikationsoffizier gestimmt hat...Aber du verstehst, dass ich mit dieser Offenbarung eine Gefahr für die Indoktrinierten darstelle...und sie mich eiskalt loswerden wollen würden...Der Punkt, dass ich nichts über ihn herausfand, liegt daran, dass ich meine Daten seit Monaten sammelte...Ich suchte in meiner verfügbaren Zeit...wenn niemand Redebedarf hatte, in den Überwachungsaufnahmen meiner Drohnen nach Aufnahmen von Stationsbewohnern...ob sich Hinweise finden ließen, die auf Indoktrination hindeuteten...Ich zählte einfach eins und eins zusammen und...konnte anhand der Aufnahmen ausschließen, dass du und Iron unschuldig seid. Aber Celspot hat sich...seit seiner Ankunft so "reapig" verhalten, wie man es nur erwarten kann. Über mehr Leute fand ich leider nichts heraus...es sind ja keine Geheimdienstdrohnen." Omikron stockte für einen Moment, als ihr auffiel, woran sie sich über das Terminal noch vergreifen kann.
"Bin genau hinter dir. Das war ne nette Ansprache, Omikron. Zeigt uns're Salarianerin doch glatt mal ihre Zähnchen. Ich hoffe dass es den anderen reichen wird um zu wählen, aber du hast einen guten Job gemacht."
Sie kann, als starker Kontrast zu der Lage, auf Iron nur mit einem genierten, noch röteren Lächeln antworten. "Naja, ich tat nur..was ich tun musste.", um wieder, als sie an das, was sie bald erwarten wird denkt, seriöser zu schauen.
"In welcher Reihenfolge sind wir dir denn aufgefallen...von Colyn wusstest du gestern schon, nicht?"
"Celspot, meinst du. Colyn ist nur eine Vermutung, aber er macht sich gemeinsam mit Balint ziemlich verdächtig, nun, da wir von Celspot wissen, dass er ein Reaper ist."
"Wenn Celspot der inoktrinierte Elcor ist, wieso hast du... also wir... dann gestern Colyn gewählt? Das... das macht keinen Sinn."
"Da fehlte mir noch der letzte Beweis - Celspots Reakion vor kurzem - um ihn zu entlarven, weswegen ich niemanden hatte, von dem ich sicher wusste, dass er indoktriniert war. Ich musste raten, und du weißt, wie scheiße ich mich da fühlte."

"Entsetzt betroffen; Crash der intersolaren ID-Datenbanken... wann soll das gewesen sein?"
"Entsetzt betroffen...Entsetzt skeptisch; ich verstehe nun, warum es so schön für dich ist, ein Elcor zu sein. Keck feststellend; einfach als Reaper deine gestellten Emotionen frei heraus zu sagen, ohne dir die Mühe machen zu müssen, glaubwürdig zu klingen. Genervt anmerkend; es war einen Monat nach dem Angriff auf die Zitadelle, wenn du mir zugehört hättest."

Aber bevor sie der Gruppe wieder den Rücken zudreht, um zum Raum mit dem Terminal zu eilen, wagt sie noch mit entschlossenem, vergeltenden Blick einige mutige Sätze: "Welcher beschissene Reaper unter euch auch immer auf die Gedanken kommt, einen meiner Freunde und nicht mich zu...erledigen, um den Glauben an mich zu senken, wird seinen verdrekten Hals riskieren...Ich habe mich geoutet, weswegen mich keiner mehr von euch daran hindern kann, aus dem Server neue Erkenntnisse, sogar Rückverfolgungen zu euren Manipulatoren herauszufinden."

Gast-Benutzer
09.05.2014, 08:47
Mamercus grinste in sich hinein, sollten sie ihn doch ruhig für verrückt und durchgedreht halten - er wusste es besser.
Er hatte sein Ziel erreicht, es war Leben in die lethargische Gruppe gekommen und nur so hatten sie noch eine geringe Möglichkeit wenigstens ein paar Seelen zu retten.

Es hatte sich etwas getan, aber für Sicherheit sorgte dies dennoch nicht. Was war wenn die Ausführungen von Omnikron ein einziger Bluff und sie selber ein Reaper war? Er hoffte dass sich noch etwas tun würde bis zum nächsten Abend, wie es aber aussah würde das taktieren erst kurz vor Ende beginnen, was bedeuten würde, dass die Aussage von Omnikron nicht all zu verkehrt sein könnte.

Mamercus war gespannt auf das Schauspiel welches hoffentlich bald beginnen würde.

Dennis
09.05.2014, 09:28
"Da fehlte mir noch der letzte Beweis - Celspots Reakion vor kurzem - um ihn zu entlarven, weswegen ich niemanden hatte, von dem ich sicher wusste, dass er indoktriniert war. Ich musste raten, und du weißt, wie scheiße ich mich da fühlte."
Celspot überlegte sich diesen Satz wieder und wieder. Dass er komisch reagiert hatte - wer von den Überlebenden hatte nach einem multiplen Asteroideneinschlag und der Bezeugung von 6 Toten nicht komisch reagiert, wie SOLLTE man da nicht komisch reagieren. Doch vielmehr wunderte er sich über den Zusammenhang. Wenn Omikron die Informationen schon hatte - was änderte seine Reaktion gegenüber Balint dann an den augenscheinlichen Tatsachen? Glaubte Omikron diese Geschichte tatsächlich.
Dass sie eine begabte Technikerin war stand eigentlich außer Frage. War sie wirklich in der Lage, derlei Informationen zu erhalten? War es eine Verschwörungstheorie? Lag ein Irrtum vor?

"Entsetzt betroffen...Entsetzt skeptisch; ich verstehe nun, warum es so schön für dich ist, ein Elcor zu sein. Keck feststellend; einfach als Reaper deine gestellten Emotionen frei heraus zu sagen, ohne dir die Mühe machen zu müssen, glaubwürdig zu klingen. Genervt anmerkend; es war einen Monat nach dem Angriff auf die Zitadelle, wenn du mir zugehört hättest."
Allmählich wurde Celspot wütend. Er war nie gerne ein Elcor gewesen. Er dachte nur mit Missmut an seine Zeit der Demütigung auf Dekuuna zurück. Dass er sich nun noch dafür verspotten lassen musste, ein Elcor zu sein brachte das Fass schier zum Überlaufen. Er machte zwei energische Schritte auf die Salarianerin zu, Schritte die energisch genug waren, um den Boden kurz leicht zum Beben zu bringen. "Beherrsche dich, Celspot."
"Zorn unterdrückend; Ich weiß nicht, woher Sie glauben, solche Informationen zu kennen. Doch ein Crash der intersolaren ID-Datenbanken ist mir nicht bekannt. Entrüstet; Ich garantiere Ihnen auch, dass ein grüner Elcor auch unter anderen Identitäten erkannt wird. Und wenn eine kriminelle Familie schon unbedingt einen Elcor für sich rekrutiert, dann nicht... Celspots massiger Körper begann leicht zu zittern, während er unbeirrt in dem für Elcor typischen monotonen Lauten vor sich hinmurmelte "Wütend ablehnend; ...den einzigen grünen Elcor der gesamten Citadel, der nicht unauffälliger sein könnte.
"Beruhige dich, Celspot.", dachte er. Es half nichts, wenn er nun einem Tobsuchtsanfall erlag.
"Abhilfe anbietend; Wenn Ihnen das nicht genügt, können Sie gerne Colyn fragen, ob dieser grüne Elcor schon immer meinen Namen trug."

Er drehte sich zum Rest der kleinen Gruppe.
Hilfe erbittend; Hat irgendjemand von einem ID-Datenbank-Crash nach dem Angriff auf die Citadel gehört? Unterstellend; ich halte die Geschichte für erlogen, verstehe aber nicht, wieso ich mir das anhören muss."
"Weißt du was, Celspot... Beruhigen ist eh fürn Arsch.", dachte er bei sich, schob den Gedanken aber schnell wieder beiseite.

Sphynx
09.05.2014, 11:57
"Da fehlte mir noch der letzte Beweis - Celspots Reakion vor kurzem - um ihn zu entlarven, weswegen ich niemanden hatte, von dem ich sicher wusste, dass er indoktriniert war. Ich musste raten, und du weißt, wie scheiße ich mich da fühlte." Das genügte. Er glaubte ihr. "In Ordnung. Wenn Celspot alles ist, was wir haben, dann ist er es."

Dennis
09.05.2014, 14:20
Celspot wusste nicht wie ihm geschah.
Das sollte es nun wirklich gewesen sein. Zwei hatten sich schon für ihn entschieden. Auf Grundlage einer irren Story, die ihm noch immer nicht einleuchten mochte.
"Enttäuscht resignierend; Omikron... da eure Entscheidung auf Dummheit, nicht auf Bosheit beruht will ich euch nicht böse sein."
Und wieder blickte er in die Runde und sah die leeren ausdruckslosen Gesichter, unter denen niemand gewillt war, sich für ihn stark zu machen.

Vorwurfsvoll attackierend; Hingegen Sie, Balint, lassen es wohl wieder zu, dass eine unschuldige Seele sterben soll. Wenn wir schon jemanden töten müssen, dann wohl jemanden, der seine Stimmenübermacht für finstere Zwecke missbraucht, der bisher noch nichts zur positiven Änderung der Lage beigetragen hat und der uns hier nicht heraushelfen wird."

Jetzt hasste er die Turianer endgültig.

MeTa
09.05.2014, 14:37
Niamis Frage an Omikron schien ihr so wichtig wie ihm selbst und die Tatsache, dass sie keine eindeutige Antwort hatte, enttäuschte Balint.

Lieber hätte er eine bewusste Anschuldigung der Salarianerin hingenommen, als auch weiterhin im Dunkeln zu tappen und nicht zu wissen, ob ein Teil von ihm nicht womöglich doch von den Reapern besessen war. Celspots Anschuldigung ihm gegenüber half ihm nicht gerade dabei, diesen Zwiespalt los zu werden, auch wenn der grüne Elcor nach Omikrons Rede ohnehin noch unberechenbarer und unlesbarer geworden war.

Es war nicht auszuschließen, dass ihre Geschichte erlogen war. Sie klang echt, doch ihre Rasse hatte dem Rest das schnellere Denken voraus. Auch das eindeutige Freisprechen von Iron und Niami war allerdings ein Indiz für das Zutreffen ihrer Geschichte. Irgendwas passte daran einfach, auch wenn Celspot einen Punkt hatte, wenn er sagte, dass er ob seiner "Besonderheit" zu auffällig wäre - doch immerhin war er ja nun auch aufgeflogen.

Dass ihm vorgeworfen wurde, er würde seine Stimmenübermacht - von der er noch nicht einmal gebraucht hatte machen müssen - für finstere Zwecke missbrauchen - und das noch dazu von jemandem, der ihm diese Stimmenübermacht ermöglichte -, machte den Verwaltungsassistenten zum ersten Mal fast etwas wütend. So unsicher er sich auch ob einer möglicherweise in ihm schlummernden, zweiten Identität war, so sehr wusste er doch, dass er in den Momenten der Wahl immer klar gewesen war und zum Wohl der Gruppe hatte handeln wollte.

Er warf dem Elcor einen missbilligenden Blick zu, doch verzichtete darauf, Worte zu sprechen. Für den Moment war er mit seinen Gedanken bei sich selbst am besten aufgehoben und abstimmen würde er erst dann, wenn seine..... wenn Niami das auch getan hatte

[OOC: Da ich bei angefragter Verlängerung bis morgen Abend wohl nicht mehr dazu komme, nach Lynx zu posten: Balint stimmt ab, wofür auch Niami abstimmt!]

Gast-Benutzer
09.05.2014, 16:48
"Wenn Celspot der inoktrinierte Elcor ist, wieso hast du... also wir... dann gestern Colyn gewählt? Das... das macht keinen Sinn."
"Da fehlte mir noch der letzte Beweis - Celspots Reakion vor kurzem - um ihn zu entlarven, weswegen ich niemanden hatte, von dem ich sicher wusste, dass er indoktriniert war.

Mamercus grübelte, verstand aber die Worte nicht so recht, daher wandte er sich an die von der sie kamen. Omnikron, ich verstehe nicht ganz was sie sagen möchten. Zunächst sagen sie, dass Celspot ein indoktrinierter sein muss, weil er einen angeblichen Datencrash verursacht und für die Reaper gearbeitet hat. Sie meinen sie haben diese Information in den Wochen vor diesen hier stattfindenden Ereignissen ermittelt. Nun aber sagen sie, dass das Verhalten von Celspot für sie als Beweis ausgereicht hat, was bedeutet, dass sie es eben vorher ja doch nicht wussten sondern lediglich vermutet haben.
Das wiederrum macht ihre Angaben keinen deut wertvoller als jede andere Vermutung. Und auf welche Reaktion von Celspot beziehen sie sich? Verstehen sie mich nicht falsch, ich misstraue ihnen nicht, aber genauso wenig vertraue ich hier jemanden. Es zählen lediglich sinnvolle SChlussfolgerungen und Beweise.

Lynx
09.05.2014, 18:00
Niami sah Iron fragend an, aber er zuckte nur mit den Schultern. Omikrons Ausführungen hatten kaum etwas beantwortet, aber vielleicht lag es auch an der Art der Salarianer allgemein, dass die Asari irgendwie nicht ganz folgen konnte. Sie musste Omikrons Worte innerlich immer und immer wiederholen, während Celspot seine eigene Verwirrung mit Worten zum Ausdruck brachte. Oder zumindest tat er so.
Als der Elcor schließlich Balint für die Bereinigung vorschlug, wurde Niami bewusst, dass es keine definitiven Beweise gab, egal wie oft sie alles durchging. Mit den vorhandenen Anhaltspunkten konnte man etwas anfangen, aber im Endeffekt musste man sich aktiv entscheiden, wem man glauben wollte und wem nicht. Die Angst, einen Fehler zu machen und den Falschen zu vertrauen musste verdrängt werden, denn damit konnte man nichts erreichen. Nicht heute.

Es gab zwei Möglichkeiten - entweder man glaubte Omikron, oder man vermutete eine dreiste Lüge in ihren Worten. Aber für eine einzige Person in dieser Akademie gab es auch noch einen dritten Fall: Niami.

Auf weichen Knien verließ sie Omikron und Iron - er würde alleine vermutlich ohnehin eine bessere Rückendeckung sein als mit Niami, die keine Ahnung von Waffen hatte und womöglich noch unabsichtlich auf irgendetwas schießen würde. Sie drückte Iron die Waffe in die Hand und stellte sich dann neben Balint. Das war einfach der einzige Ort, wo sie sich zumindest etwas komfortabler fühlte, auch wenn die Geste in dem Moment auf alle Anwesenden etwas merkwürdig wirken musste.
"Ich habe mich dazu entschieden, Omikron für den Moment zu glauben." Sie sprach so laut sie konnte, damit niemand sie überhören konnte und auch, damit das Zittern in ihrer Stimme nicht so auffällig war. "Aber wir können Celspot nicht töten. Noch nicht." Sie lächelte in die unsicheren Gesichter der Anwesenden.
"Wenn Celspot wirklich böse ist, so kann er trotzdem nicht für die Indoktrinierten kämpfen, denn er wurde untrennbar mit jemand Gutem verbunden - mit mir. Wie wir auch immer in diese prekäre Situation gekommen sind, jemand schien es wohl für witzig zu halten, noch einmal besondere Würze hinzuzufügen. Ich selbst habe nur spärliche Informationen erhalten, aber kurz bevor der Meteoritenschauer uns traf, erhielt ich eine Nachricht auf meinem Omnitool. Dort stand: 'Celspot muss am Leben bleiben. Stirbt er, stirbst du auch. Stirbst du, stirbt er auch.' Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht einmal so richtig, wer Celspot ist und hielt es für einen merkwürdigen, makabren Scherz. Aber kurz darauf passierte... all das hier, und nun ist mir klar, dass die Nachricht die reine Wahrheit war. Deshalb wusste ich auch, dass die Bereinigung kein Fehler sein konnte."

Niami sah kurz bedauerlich zu Balint. "Das ist einer der Gründe, warum ich mich nicht für Sie opfern kann. Ich wusste, dass mindestens ein Leben direkt mit meinem zusammenhängt, auch wenn ich nicht wusste, ob es ein gutes oder ein böses war." Sie sah länger als nötig in seine Augen, die ruhig auf ihr ruhten. Sie spürte, dass er ihr wirklich vertraute und das gab ihr die Kraft, weiter zu den anderen zu sprechen.
"Ich denke jeder von euch weiß, dass der Verlust einer guten Person für uns das Ende bedeutet. Deshalb möchte ich euch inständig bitten, Celspot heute nicht zu wählen. Keine Sorge, ich weiß, was ich durch meine Enthüllung angerichtet habe. Sollte Omikron wirklich die Wahrheit sagen, wird irgendwann der Moment kommen, an dem auch Celspot beseitigt werden muss, aber es muss ganz zum Schluss sein. Sorgt euch dabei nicht um mich, ich werde dann nicht im Wege stehen. Es ist mir gleich, ob es meinen Tod bedeutet, wenn ein Indoktrinierter stirbt, so lange die letzten Unschuldigen hier unbeschadte aus allem herauskommen." Nun sah sie Celspot an. "Es tut mir leid, aber das Größere Wohl ist mir wichtiger als unser beider Schicksal. Und wer weiß, bis es so weit ist, finden Sie vielleicht noch eine Möglichkeit, die anderen von Ihrer Unschuld zu überzeugen, wenn Sie es wirklich sind."

Der erste Teil war geschafft. Der leichte Teil. Sie hatte alles getan, um das Schicksal des Elcor, und damit ihr eigenes und im weiteren Sinne das der gesamten Gruppe, abzuwenden. Würden die anderen nicht auf sie hören, konnte Niami sich nicht vorwerfen, nicht versucht zu haben sie alle zu warnen. Um das zu unterstreichen, musste sie jetzt aber auch eine Alternative liefern. Eine überzeugende.
"Natürlich bringt meine Offenbarung nichts, wenn wir nicht einen Kandidaten finden, bei dem wir ähnliche Anhaltspunkte haben, und ich denke so jemanden habe ich." Sie holte tief Luft und schloss die Augen. Wenn doch jetzt in diesem Moment nur die Zeit stehen bleiben könnte.
"Einer der Gründe warum ich geneigt bin, Omikron zu glauben, sind ihre anderen Verdächtigungen: Balint und Colyn." Ihre Stimme drohte leiser zu werden, fast kleinlaut, und sie wagte es nicht, den Offizier neben sich jetzt anzusehen. "Das deckt sich mit den Gedanken, die ich mir gemacht habe. Balint hat durch eine Stimmänderung sich selbst in die Position unseres Anführers gebracht. Er hat Colyn gewählt - vielleicht dachte er, dass er, selbst wenn seine indirekte Selbstwahl nicht funktionieren würde, stattdessen immerhin ein anderer Indoktrinierter Chancen auf den Posten hätte? Das alleine ist jetzt nur eine Vermutung über den Elcor, aber über Balint da ist noch mehr. Zum Beispiel..." Sie musste schlucken. Ihre Kehle fühlte sich völlig ausgetrocknet an und ihr wurde furchtbar heiß. Jetzt einfach in Ohnmacht fallen, oh ja, das wäre perfekt. Nichts mehr mitbekommen. Nicht das Grab für jemanden schaufeln, den man so sehr...

Ich vertraue Ihnen mehr als mir selbst. Niami beruhigte sich wieder etwas. Ob Balint all das geahnt hatte?
"Zum Beispiel die Abstimmungen. Mindestens einer der Seya-Wähler muss ein Indoktrinierter gewesen sein, mindestens einer der Ken'Jango-Wähler ebenso. Auf Balint trifft beides zu. Und die Art, wie er abgestimmt hat. Es schien, als würde er auf alles reagieren, was ich als unschuldig angepriesen habe. Ich habe gesagt, dass jemand, der eine Abstimmung anfängt, eher unschuldig ist. Balint hat daraufhin gestern als erstes Ken'Jango gewählt. Ich habe gesagt, dass Unschuldige dazu tendieren, ihr Schicksal anzunehmen und sich nicht zu wehren. Balint hat Celspot verdächtigt, weil er aufgebracht auf seine Anschuldigungen reagiert hat, während er selbst immer sehr ruhig geblieben ist. Ich denke nicht, dass er es bewusst gemacht hat, sondern dass seine indoktrinierte Seite für ihn zum Schutz so reagiert hat.
Die aktuelle Nominierung von Celspot macht unter Omikrons Theorien auch Sinn: Wenn er überleben möchte, muss er auch Indoktrinierte loswerden. Wenn ihre Übermacht zu groß wird, würde ich früher oder später sterben, und somit auch er. Und dann ist Balint auch immer noch unser Anführer. Völlig egal was man von seinen Fähigkeiten halten mag, die VI gewichtet seine Stimme stärker. Das ist eine starke Waffe. Wäre Balint unschuldig, hätten sie ihn inzwischen entweder getötet, oder irgendwie auf ihre Seite gezogen. Das halte ich für gut möglich.
Ich weiß nicht, ob ich mich jetzt klar genug für alle ausdrücke, aber wenn nicht, dann sage ich es kurz: Ich bin mir sicher mit Balint. Bitte, wenn ihr weiterleben wollt, dann wählt heute ihn." Ihre Stimme war weinerlich geworden und sie sah plötzlich nichts mehr. Alles war verschwommen und unscharf... Tränen standen in ihren Augen.
"Wenn ich nicht überzeugt wäre, dann würde ich ihn niemals anschuldigen. Niemals."

Niami spürte, dass jede Faser ihres Körpers gegen ihre eigenen Ausführungen protestieren wollte. Nur ihr Verstand schien triumphierend über allem zu schweben, während alles in ihr, besonders ihr Herz, hasserfüllt dort hin starrte. Sie drehte sich nun zu Balint, wollte etwas sagen, öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder. Ihre Augen hatten weniger Probleme, etwas hervorzubringen und Tränen rannen der Asari nun über die Wangen. Sie wollte ihm sagen, dass es ihr leid tat. Dass sie wusste und gespürt hatte, dass seine Worte an sie ehrlich gewesen waren. Dass sie ihm glaubte, dass er ihr nie etwas antun würde.
Vor allem aber wollte sie ihm sagen, dass sie sich selbst dafür hasste, was sie getan hatte und sich niemals verzeihen würde. Den Feind in ihm wollte sie zerstören, aber nicht ihn. Nicht das, was sie für ihn empfand.

DSA-Zocker
09.05.2014, 18:51
Colyn war von der Situation überfordert - er hatte kaum etwas mitbekommen, ihm war so, als habe der andere Elcor ihn zwischenzeitlich angesprochen, doch er hatte kaum gehört, was dieser gefragt hatte.

Dann hatte die Asari gesprochen und sowohl ihn als auch Balint für verdächtig gehalten. Dessen Verhalten hatte auf ihn auch verdächtig gewirkt, deshalb stimmte Colyn auch für Balint.

Gast-Benutzer
09.05.2014, 19:42
Ich habe mich entschieden Omnikron zu glauben und wähle daher Colyn. ​Er hat sich bisher nie großartig beteiligt und immer eher verdeckt der Mehrheit angeschlossen, auch nicht völlig unverdächtig.

Daen vom Clan
09.05.2014, 19:49
Und so starb Balint.
Die VI schien zu rechnen...

MeTa
09.05.2014, 23:04
"... nachdem Ex-Spectre Saren und die von ihm ausgehende Bedrohung durch den tapferen, aufopferungsvollen Einsatz von Commander Shepard endgültig gestoppt werden konnte."

Die Stimme, die einer Reporterin des Alliance News Networks gehörte, verkündete den glorreichen - wenn auch mit herben Verlusten gespickten - Sieg von Spectre Shepard über den indoktrinierten Turianer und die noch viel erheblichere Bedrohung durch ein... Etwas namens "Sovereign".

"Fast ein bisschen schade!", dachte Balint laut und weckte dadurch auch das Interesse von Chloe.

"Schade?", fragte die Sekretärin und sah ihn fast etwas angewidert an, woraufhin der Verwaltungsassistent erst richtig aus den Gedanken geweckt wurde. "Wie bitte?"

"Du sagtest, es wäre schade... das mit Saren!"

"Oh, ja." Da war was. "Ich meine... irgendwo ist es doch schade. Um die Person hinter der Indoktrination. Und soll nicht immer etwas Genie im Wahnsinn stecken? Das sagen Sie doch so!"

"Saren war ein Genie, auf das ich gerne verzichte!"

"Natürlich w..." - "Manchmal erstaunst du mich, Balint!" Mehr als ein Hauch von Vorwurf lag in der Stimme seiner Kollegin und mit diesem Eindruck verließ sie den Raum, den Stapel an Akten zurücklassend, die sie zuvor gebracht hatte.

~

Niamis Offenbarung hatte ihn dazu gebracht, sich an diesen ersten Moment zu erinnern, in welchem er sich - erst jetzt in Selbstreflexion feststellend - nicht von seinem eigenen Geist hat lenken lassen.

Es war harmlos gewesen, doch weitere Vorfälle folgten. Mehr und mehr Momente gab es, in denen er geglaubt hatte, die Reaper verstehen zu können, ihre Ziele in an- und vorgeblich neutraler Beobachtung neben die des Rests der Galaxie zu stellen - oder sogar davor.

Sie hatten seine Schwäche ausgenutzt, ihm versprochen, mehr zu sein als das Häufchen Elend, das seine Eltern in ihm sahen - wenn er nur nach ihrem Gusto handeln würde. Vielleicht hatte er sich gewehrt, vielleicht hatte er tief im Inneren gewusst, dass es nicht richtig sein kann, das zu tun, was sie verlangten. Er wusste nicht genau, wie es dazu gekommen war, doch jetzt, in diesem Augenblick, war er sich sicher, dass er als Indoktrinierter für die Tode von Bertha und Estray verantwortlich war.

Dennoch erfüllten die Worte der Asari ihn mit Schmerz. Nicht, weil sie sich dazu durchringen konnte, ihn zu nominieren - nein, das machte ihn seltsam glücklich -, sondern weil sie offenbarte, dass ihr Leben untrennbar mit dem Celspots zusammenhing. Sollte Omikron Recht behalten - und daran glaubte er - würde auch der Elcor irgendwann gehen müssen, um die Station retten zu können; und damit Niami ebenfalls in den Tod reißen.

Neben der Tatsache, gegen die Gefahr, in der sie schwebte, nichts tun zu können, spürte er das aufsteigende Gefühl von Neid. Zu gerne wäre Balint derjenige gewesen, dessen Leben so eng mit dem der Siari-Priesterin verbunden sein sollte.


https://www.youtube.com/watch?v=XpFcUbAV-wc

Doch nun gab es Wichtigeres als den verbitterten und ängstlichen Blick in die Vergangenheit und die nahe Zukunft. Er musste die wenigen Momente, die ihm blieben, nutzen, um etwas Sinnvolles mit ihnen anzustellen und so trat er zur weinenden Niami, schloss seine Arme um sie, wie er es schon früher hätte tun sollen. Er konzentrierte sich darauf, nicht jetzt noch einmal das Steuern seines Geistes und Körpers den Reapern zu überlassen, doch machte sich keine ernsthaften Sorgen. Sie waren dazu fähig, ihn morden zu lassen, doch sie waren nicht stark genug, um auch den Willen, sie niemals verletzen zu wollen, zu brechen.

"Du hast Recht!", hauchte er ihr zu, in der Hoffnung, ihr die Stärke zu geben, die sie brauchte. "Mit allem!" Es gab so viel, dass er ihr noch hätte sagen müssen, und zu wenig Zeit, um alles umzusetzen. Doch für den Moment reichte es ihm, sie einfach nur zu halten.

+++

Für einen kurzen Augenblick lang schien wirklich die Zeit stehen zu bleiben - so wie sie es sich vorhin gewünscht hatte. Als Balint Niami in den Arm nahm, fühlte sie sich so als hätte ihr Körper all die Jahre lang nur auf diesen Moment gewartet, als würde sie genau dort hin, und nur dort hin gehören. Einen Wimpernschlag später prasselte die Realität wieder auf sie herein. Dies war das erste Mal, dass sie ihm so nah sein konnte. Und das letzte Mal.
"Es tut mir leid...", flüsterte sie. In diesem Moment war ihr egal, ob sie recht gehabt hatte.

Obwohl es ihr vorkam, als würde sie jeden Moment zusammensinken, löste sie sich nach einiger Zeit aus Balints Umarmung. Sie wollte ihm ins Gesicht sehen, während sie mit ihm sprach und legte eine Hand an seine Wange.
"Ich werde mir das niemals verzeihen." Niami sah in seine Augen und versuchte in ihnen zu ergründen, wie er es nur schaffen konnte, so stark zu sein. Sie in den Arm zu nehmen, obwohl sie seinen Tod beschlossen hatte. Sie hasste sich selbst dafür, wieso tat er es nicht?
"Ich wünschte, ich könnte statt dir gehen... oder mit dir gehen! Was soll ich denn nur ohne dich?" Wieder kamen ihr die Tränen und sie versuchte sich damit zu beruhigen, dass sie wieder in seine Arme sank. Weinend konnte man sich nicht besonders gut unterhalten und diese Worte gerade waren doch so unfassbar wichtig. "Selbst wenn du kein Unschuldiger bist, habe ich immer gedacht, dass ein großer, wundervoller Teil von dir immer noch echt ist. Ich habe gespürt, dass du ehrlich zu mir warst und ich... ich habe nichts dergleichen zu dir gesagt. Hätte ich doch nur früher mit dir darüber gesprochen, oder...nein." Sie seufzte. Natürlich wusste sie, dass es nichts gebracht hätte. "Hätte ich doch nur mehr Zeit mit dir gehabt."

Eine kurze Zeit lang beschloss Niami zu schweigen, und sich noch einmal kurz einzubilden, dass sie alle Zeit der Welt zur Verfügung hatten. Sie versuchte sich seine Berührung genau einzuprägen, die Wärme seines Körpers, seinen Duft,... damit sie diesen Moment niemals vergessen konnte.
"Ich denke, ich werde dir bald folgen.", sagte sie schließlich, als sie sich noch einmal von Balint löste und ihn ansah, während sie sich auch seinen sanften Blick einprägte. "Aber das ist gut so. Mein Lebenslicht wird in irgendjemandem neu erwachen, genau wie deines." Dabei legte sie ihre Hand an sein Herz. "Wo und wie auch immer das geschehen wird, ich werde daran glauben, dass diese beiden sich wieder begegnen. Mein Licht wird niemals vergessen, was du getan hast. Ich werde dich niemals vergessen."

+++

Balint spürte sein Herz an der Hand Niamis schlagen. Es war nicht einfach, doch er hatte sich so weit unter Kontrolle, nicht ebenfalls zu weinen. Er musste nun die Zuversicht ausstrahlen, die er für den Rest ihres bald wohl ebenfalls endenden Lebens in der bezaubernden Asari wecken wollte.

"Ich wünschte mir, dich unter anderen Umständen kennengelernt zu haben. Doch ich werde mir nicht gestatten, das Schicksal zu verteufeln, denn es hat trotz allem dafür gesorgt, dass ich dich kennen lernen durfte und diese letzten Minuten meines Lebens zu den intensivsten gemacht."

In diesem Augenblick hatte er keine Angst mehr vor dem Tod, lediglich davor, sie alleine zu lassen.

"Zeit meines Lebens galt ich als Enttäuschung für meine Rasse und allen voran meine Familie. Ich versagte, wo es ging und ließ mir einreden, nichts wert zu sein, glaubte es für die Dauer von mehr als 39 Jahren!" Er schmunzelte kurz bei dem Gedanken daran, dass diese Zahl für eine Asari wenig zu bedeuten hatte. "Doch in dem Moment, in dem du offenbartest, wie du zu mir stehst, habe ich gewusst, dass das alles nicht stimmen kann." Für einen Moment blitzte etwas wie Euphorie in seinen Augen auf, machte dann wieder einem sanften Lächeln Platz. "Wie kann ich wertlos sein, wenn etwas so Weises, Wundervolles wie du mich für wertig hält?"

Seine Hände ruhten noch immer sanft an den Rückseiten ihrer Schultern und lösten sich nur schwer. Doch es musste sein. Er musste diesen Moment beenden, bevor es unmöglich war, ihm zu entkommen. Er stieß mit einem Mal einen ganzen Schwall Luft aus, es war fast ein erleichternder Moment. Der Druck der Ungewissheit war wie weggewischt und all die Dinge, die noch gesagt werden mussten, haben seinen Körper verlassen.

"Halte dich an Iron. Er wird dir ein guter Begleiter - und euch ein guter Hauptmann - sein. Ich wünschte, ich könnte euch sagen, wer meine Komplizen waren, doch ich weiß es nicht." Er nickte seinem Freund und Rassenvetter ein letztes Mal zu, hoffte, ihm mit einem Blick zu verstehen zu geben, dass er nun auf seine Liebe aufzupassen hatte...




...und dann verließ er sie, ihre Hand im Bruchteil einer Sekunde instinktiv greifend und sie anschließend nur langsam wieder aus der seinen gleiten lassend, dabei verehrend in ihre wunderschönen Augen sehend.

Er drehte ihr den Rücken zu und lief zügig, jedoch ohne Hast, in Richtung des Schotts, auf dessen anderer Seite sich der Zugang zum Vakuum, seinem Ziel, befand. Er öffnete es mit seinem Omni-Tool und trat hindurch, wandte sich erst dann wieder um, blickte ein letztes Mal in das schönste Gesicht der Galaxie.

Balint kam sich vor wie ein Drell, so intensiv waren seine Eindrücke, so bewusst erinnerte er sich für den Bruchteil einer Sekunde an jeden der kleinen Momente, die er in den letzten Stunden mit Niami gehabt hatte, an jeden Blick, jede Berührung, jedes Wort. Wie vergleichsweise wenig es auch gewesen ist, es war alles und mehr für ihn.

Wie in jeder Sekunde zuvor vertraute er ihr auch jetzt bedingungslos. Er vertraute ihrem Glauben an die Lebenslichter und ihrem Glauben daran, dass sie wieder zusammenfinden würden.

Und als sich die Hydraulik der Tür quälend langsam wieder in Bewegung setzte und ihm immer mehr den Blick ins Innere der Orion-Hall nahm, flüsterte der Indoktrinierte in seinem letzten klaren Moment leise zu sich selbst, zur Welt, zu Niami:

"Du wirst mein Licht daran erkennen, dass es deinem am sehnsüchtigsten folgt."

Sphynx
12.05.2014, 18:46
You let the dark in, somehow
I feel the winter more now
Some things do matter, a price to pay
We will find our own way, always

Sein Blick blieb ausdruckslos während Balints Abschied. Nur als er auf das Amt zu sprechen kam, murmelte Iron nur erstaunt ein: „Oh. Also... ich würde lieber nicht...“. Doch alle Aufmerksamkeit war auf Balint gerichtet. Scheinbar hatte er da kein Mitspracherecht. Also blickte er einfach eine ganze Weile verlegen auf seine Zehen. Und schließlich nickte er. Als es dann so weit war, wandte er den Blick nicht ab und salutierte.

~Später

„Wir haben etwas Zeit gewonnen. Dafür sollten wir wohl dankbar sein.“ Doch seine geknurrten Worte klangen bitter. „Soviel zur gesetzesfrei'n Zone. Nicht. Mit dem Amt werd' ich mich wohl an 'n paar Regeln halten müssen. Dabei mochte ich den Raumanzüge-für-alle-nach-dem-großen-Rumms-Plan sehr. Aber aufgeben is' nicht... so oder so..“

Nun kletterte er auf die Reste des Schachts, den Mamercus heruntergeschossen hatte, um sich an die geschrumpfte Gruppe zu wenden. Sichtlich nervös, aber mit Hoffnung in der Stimme ergriff er das Wort: „Ich bin nicht Balint. Mit mir wird nicht gekuschelt. Gehen wir also die Fakten an. Nummer eins: Celspot? Haben sie diese Nachricht von der Niami spricht ebenfalls bekommen? Nummer zwei: Bei der letzten Wahl waren wir zu elft. Da wir – obwohl wir uns'ren Officer an den Feind verloren haben - noch nicht überrannt wurden, schätze ich uns're aktuelle Gegnerstärke auf drei Individuen.“ Seine Miene wurde finster. „Aber das hilft uns nichts, wenn Amy und Ariana zum nächsten Opfer dazukommen. Dann steht es im schlechtesten Fall drei gegen drei – plus die Stimme desjenigen der dann diesen schei... ähm bescheiden bezahlten Posten hier hat.“ Kopfschüttelnd blickte er sich um. „Nummer drei is' daher auch: Ich brauch' dringend jemand, an den ich diesen Posten abtret'n kann, wenn es... soweit is'. Ihr habt genau... naja, sehr wenig Zeit euch zu melden. Tut's besser mal. Ich sucke nämlich ziemlich was Präzisionsarbeit'n angeht. Wär vielleicht besser wenn ich vorm nächsten Zivilist abtrete.“

Er räusperte sich. „Wir haben auch noch einige Paarungen. Sind sicher kein'm entgangen, aber ich fass mal zusamm'n: Omikron deckt Niami und mich, hat sich aber gegen Celspot ausgesprochen. Bisher hat sich auch keiner gegen ihre Vermutungen ausgesprochen. Das ich zu Omikron stehe ist reine Sympatie, ich vertrau ihr bisher wegen ihrer offenen, freundlichen Art." Das klang merkwürdigerweise sehr unverbindlich für jemanden an dessen Seite er schutzlos gepennt hatte. Auch sein Blick, der Niami und Omikron streifte wirkte gehetzt und misstrauisch. Das Gewicht der Aufgabe lastete schwer auf seinen Schultern. Sehr schwer. „Und dann ist da das unfreiwillige Paar“, fragend blickte er auf Celspot und Niami, „das bisher ebenfalls von niemandem angezweifelt wird."

Wie schnell alles vonstatten gegangen war, bereitete ihm immernoch heftige Übelkeit. Er blickte auf den spiegelblanken Boden. Und sah in seinem Spiegelbild nicht das, was er zu sehen hoffte. Er war kein Held. Aber noch bestand Hoffnung. Er musste daran glauben und die andren ebenfalls glauben machen. „Soviel zu den Fakten. Persönlich bin ich gespannt auf Amys Ausscheiden. Sie war immerhin die erste, die Seya nominierte. Der Grund war so offensichtlich konstriert, dass mir jetzt noch schlecht davon wird.“ Konnte aber auch der Entzug sein, der ihm grade die Venen zerfetzte. Sein Kopf surrte, aber er schüttelte sich wie ein Varren und hielt sich wacker. „Celspot war mir persönlich bisher nur wegen Berthas Ableben aufgefallen, deswegen hab ich mich Omikrons Wahl so rasch angeschlossen. Seine Wahl aus offensichtlicher Abneigung, die Nacht danach... dass kann aber auch konstruiert sein. Die versuchten mir ja auch auf 'ne ähnliche Art und Weise was anzuhängen. Aber Omikrons Vermutung kann nur jemand anzweifeln, der 'was anderes vorzubringen hat. Wenn, dann ist der kommende Tag eh der letzte. Also vergesst nicht: Selbst der stinkigste Vorcha vermag den Lauf des Schicksals zu verändern. Wieso dann nich' auch ihr? Und nur für die Akten.... es ist die Sache immer noch Wert!"“ Sein linker Arm ergriff nun ein leichtes Zittern, ehe es zu schlimm wurde salutierte er mit einem Grinsen "Iron out. Eure Vorschläge und Meinungen, bitte!" und sprang eilig von den Überresten des Luftschachts.

Er setzte sich, bevor seine weichen Knie nachgaben und lehnte sich aufseufzend auf seine Katie. Alles war gesagt. Alles? Nein, nicht alles. Er hatte nicht den Mut Colyn und Mamercus zu sagen das er ihre Wahlen nachvollziehbar fand. Denn waren sie nicht zu glatt? Die Anfeindungen und die Unverschämtheiten des Cdr. hatten auf seinem eigenen Gemüt auch einige Spuren hinterlassen. Und da war noch mehr. Aber sie waren zuviele, wie Ariana es gesagt hatte. Zuviele um es durchzurechnen. Und doch kreisten seine Gedanken. Ging er davon aus das Celspot unschuldig war, müssten Niami und Omikron lügen. Aber wenn Celspot schuldig war, gab es immer noch die Möglichkeit das Niami und Omikron die letzten beiden Täter waren, die sich durch eine Lüge ein Alibi erschafften. Sie alle hatten sich doch Gedanken zu den Leuten hier gemacht... welche das wohl gewesen waren? Könnte er doch in die Köpfe der Leute um ihn her blicken!

Wie Balint gestorben war, hatte ihn jedenfalls auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. "Eiskalt", hauchte er. Da sprachen sie Liebesschwüre und verreckten daran. Nein, nichtmal denen, die ihm wie Mamercus auf einsamer Front so offensichtlich den Tod wünschten, konnte er unter diesen Umständen die Hand reichen. Wobei... der Commander war alleine gewesen mit seiner Stimme. Immer. Wie er selbst. Aber... nein. Er vertraute niemandem mehr. Das nervöse Brennen im Hals und die eiserne Faust um seinen Magen blieben. Er hätte nun seine einzige Jeans für ein kühles, unverschnittenes Kroganerbier gegeben. Das ihm die Entscheidung was mit Colyn und Niami passieren sollte, wann es passieren sollte und wie, durch Besinnungslosigkeit abnahm. Das ihm jede Entscheidung, die da kam, abnahm. Und ihn die nagende Frage vergessen ließ. Wieso. Wieso hat Balint mich gewählt?

Sharks swim around your drowning soul
Let your good heart lead you home

lyrics c to Editors "Let Your Good Heart Lead You Home (http://myfreemp3.eu/music/Editors+Let+Your+Good+Heart+Lead+You+Home)"

Gast-Benutzer
13.05.2014, 06:25
Iron war der neue Kommunikationsoffizier und er fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Rolle war er doch nun ein neues offensichtliches Ziel für die Reaper, sollte er keiner sein.

// Gut gemacht, zwar nicht so locker wie du sonst bist aber wer will es dir verdenken in dieser Situation. Ich denke dass du nun auch gelernt hast,dass du niemandem vertrauen kannst.

Gefühle verfälschen nur deine Eindrücke, wie wenn nach Jahren eine Frau erneut in dein Leben tritt die du längst hinter dir gelassen glaubtest aber es dann offensichtlich nicht hast, Gefühle sorgen für Chaos.

Mamercus schweifte für einen kurzen Moment in längst vergangene Tage ab und für einen kurzen Moment könnte man etwas wie Trauer auf seinem Gesicht erkennen bevor es wieder zu der eisigen Maske ohne Regung wurde.

// Wenn ich Balints letzte Worte richtig verstehe wurde er erst hier auf die andere Seite gezogen, wir ich es bereits für möglich gehalten hatte. Die Frage ist, ob dies bei mehreren Personen möglich war oder nicht. Ich halte es für unwahrscheinlich da wir wohl sonst schon einen offenen Kampf erlebt hätten.

Ihr mögt mich für überheblich und Gefühlskalt halten, aber wad habt ihr von einem Soldaten erwartet, man überlebt nicht weil man sentimental ist...
Iron ihr habt in eurer Position nun die Möglichkeit euch an mir zu rächen weil ich euch nominiert habe. Je nachdem auf welcher Seite ihr kämpft wäre dies gut oder schlecht für euch.

Ich habe euch aus Gründen, die für mich logisch waren, nominiert. Ich habe nichts oder nicht mehr als früher ein Problem mit euch aber in so einer Situation sorgen Gefühle und Vertrauen dafür, dass dir im nächsten Moment ein Messer im Rücken steckt.
Wenn ich aber Omnikron glauben soll sind Sie beide und Niami unschuldig und Celspot ein Indoktrinierter.

Dies würde bedeuten, dass unter Amy,colyn, Ariana, und dem anderen Mädchen mindestens zwei weitere Reaper zu finden sind.

Wenn jetzt aber Omnikron nur blufft dann deckt sie damit Niami die wieder rum Celspot "deckt" da sie sagt wir dürfen ihn noch nicht opfern da wir sonst auch so verlieren. Oder Celspot wird als Köder geopfert.

Von deiner Unschuld bin ich in soweit überzeugt, da ich mir nicht vorstellen könnte, das Balint wieder her seiner Sinne einen Reaper wählt. Schließlich dürfte er ja wissen wer die anderen waren.

(Farbe kommt heute Mittag)