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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Facebook, Google & Co. - Persönliches im Netz



Junta
19.03.2014, 11:37
Moin zusammen,
Nun, wer hätte gedacht, dass ich nach all der Zeit mal wieder mit dem Nick unterwegs bin.

Obwohl das Interesse an Facebook gerade wieder einzuschlafen scheint (wenn man der Berichterstattung glaubt), beschäftigte mich das Thema in den letzten Monaten mal wieder häufiger.

Daher will ich einfach mal meine Gedanken zur Diskussion stellen. Mal sehen, ob sie auf fruchtbaren Boden fallen.

Ich habe mich bis heute recht erfolgreich einer Anmeldung "verwehrt". Dies hat mehrere Gründe:
Zunächst wäre da einmal der Hype. "Jeder" ist da. Und das macht das ganze für mich schon unattraktiv. Aber über diese Einstellung lässt sich nun streiten.

Weiterhin sind da natürlich die Bedenken bezüglich Datenschutz und Privatsphäre. Ich möchte eigentlich nicht dass die Unternehmen zu viel persönliches über mich wissen. Allerdings dürfte man sich unter dem Gesichtspunkt wohl erst gar nicht im Internet "bewegen". Dank Tracking-Cookies und Browser-Fingerprint ist die Profilierung nicht wirklich schwer...

Auf der anderen Seite ist man nun auch selbst für das verantwortlich, was man diesen Seiten überlässt. Man muss nun nicht allen sein gesamtes Leben vor die Füße kotzen. Es spricht, denke ich, nicht wirklich etwas dagegen, wenn man unter seinem Namen bei Facebook auffindbar ist und einfach nur zeigt, wer man ist.

Zumindest solange man jetzt nicht gerade laufend über die Konsistenz des letzten Stuhlgangs berichtet und seinen Tagesablauf in Bilderstrecken festhält.

Bleibt halt erstmal das Tracking, woran ich ungern unfreiwillig teilnehmen würde. Ob kleine Helferlein wie z.B. Ghostery hier wirklich effektiv sind, vermag ich noch nicht zu sagen.

Abschließend:
Es geht mir hier nicht um "machen" oder "nicht machen" sondern lediglich um Gedankenaustausch und Diskussion ;)

Whiz-zarD
19.03.2014, 11:46
Abschließend:
Es geht mir hier nicht um "machen" oder "nicht machen" sondern lediglich um Gedankenaustausch und Diskussion ;)

Worüber willst du denn diskutieren?
Du hast weder eine Frage gestellt, noch eine These aufgestellt. ;)

Junta
19.03.2014, 11:59
Naja, der ein oder andere wird dazu wohl 'ne Meinung haben ;)

Warum man die Dienste nutzt, ob man die Bedenken für gerechtfertigt hält oder nicht. Einige sehen es ja als integralen.Bestandteil ihres Lebens und "heute ist.das.einfach so", andere verteufeln es und wollen keinen Daten-Strip hinlegen, ohne zu wissen, dass man evtl. schon mehr über sie weiß, als ihnen eigentlich lieb ist und die Anmeldung an solche Dienste eigentlich keine große Rolle mehr spielt.

EDIT:
Hmmm... meine Schreibe leidet sehr auf dem Telefon... :D

La Cipolla
19.03.2014, 12:37
Als Privatperson: Ich denke, ein gewisser Pessimismus ist angebracht, damit man die Seiten guten Gewissens benutzen kann. Man sollte also schon davon ausgehen, dass alles, was man da tut, praktisch komplett öffentlich ist und verwertet wird, Privatsphäreeinstellungen hin oder her; wenn man damit leben kann, wunderbar. Auch wichtig ist allerdings ein bisschen Perspektive -- man sollte bspw. nicht denken, dass NSA, Google und Co. großes Interesse an einzelnen Personen hätten, das wäre ungemein egozentrisch. Statistik ist klar, persönlich zugeschnittene Werbung u.ä. auch, aber wer denkt, dass er persönlich ausspioniert wird, dass sich irgendjemand die abgespeicherten Partyfotos anguckt und tadelnd mit dem Kopf schüttelt, unterschätzt das Wirtschaftsdenken der entsprechenden Konzerne und Institutionen. Die haben Besseres zu tun mit ihren Mitteln. Noch so eine Perspektive-Sache: Wer zur Hölle hat Interesse an deinen Daten? Wenn du darauf mit "!!!" antworten kannst, solltest du vorsichtig sein. Wenn nicht, dürfte die "Gefahr" im Internet auch nicht wesentlich höher sein, als die, auf der Straße erschossen zu werden. Und wir tragen trotzdem keine Kevlarwesten -> Also wieder Perspektive. Zu viel Paranoia senkt bekanntlich die Lebensqualität, und wenn man doch mal als Opfer da steht ... Pech gehabt. Ist mir auch schon passiert. Tracking soll mir egal sein. Beim kurzen Nachdenken sehe ich einige Vorteile (Notfallsituationen, Navi), und die Nachteile scheinen mir eher ideologischer Natur zu sein. Aber gut, ich bin ja auch jemand, der in der Marktforschung was tendenziell Gutes sieht. ;)

Als Gesellschaft: Hier ist die Vorsicht imho erheblich wichtiger, weil praktisch im Kontext mit den Privatpersonen der Rahmen gelegt wird, und die "Ideologie" der Gesellschaft. Lieber eine selbstverständliche Privatsphäre, auf die man persönlich scheißen kann, als andersrum. Mir ist auch klar, dass es zwischen den beiden hier genannten Punkte eine gewisse Dissonanz geben kann, aber ich denke schon, dass man unterscheiden darf, sofern man diese Problematik vor Augen hat. Also ja, immer schön gegen Verstöße wettern! Kann nicht schaden und setzt gewisse Grenzen. Aber erwartet bitte nicht, dass ich auch hinter dem Scheiß stehe, den ich sage. Das ist pure Strategie.

Und rein persönlich find ich das alles total geil. Corporate tool sozusagen. Ich meine, Facebook-Symbol in der Sig?! :p Als Werbung für meinen eigenen Kreativkram, als Kommunikation, als vielseitige "App" für das alltägliche Leben. Und das sage ich, obwohl noch kaum einen der massiven Vorteile benutze. Mir ist auch klar, dass ich später mal irgendwas in die Richtung bereuen könnte, aber mein Gott, ich habe trotz Strahlungswirkungen mein Handy in der Hosentasche und laufe auch nicht mit nem Schutzanzug gegen ABC-Waffen rum, weil der Regen sauer ist. Die Frage mit der Lebensqualität muss jeder für sich selbst beantworten.

Itaju
19.03.2014, 13:02
Ich habe meine Facebooknutzung fast vollständig auf Null runtergefahren.

Warum? Im großen und ganzen 2 Gründebereiche:

1. Schutz der Privatsphäre. Nachdem das ganze mit der NSA aufgetaucht ist, hab ich nur die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen (ein paar Monate vorher habe ich mein Couch Surfing Profil fast vollkommen beschnitten, da die dort die Nutzungsbedingungen verändert haben, dass Daten und Inhalte, die man auf Couch Surfing veröffentlicht (z.B. auch Profilinformationen und Adressen) ohne Probleme an Dritte weitergegeben werden dürfen). Nun ja, die Daten, die ich da eingegeben habe, wurden ja von Anfang an gespeichert, daher macht es auch nicht viel Sinn, jetzt seinen Wohnort und Geburtsdaten herauszunehmen. Ich habe allerdings sämtliche Informationen über mich, nur noch von mir selbst sichtbar eingestellt, denn ich möchte, dass andere Menschen, die ich neu kennenlerne, meine Eigenschaften und Vergangenheit erfragen, statt schnell auf einem Profil informiert zu sein.

2. Verdummung.
Und das meine ich jetzt ganz drastisch. Facebook ist eine Kommunikationsplattform und für mich ist es im Moment einfach nur das Skype, das jeder nutzt. Bis auf den Chat benutze ich dort so gut wie gar nichts mehr. Ich poste nicht, ich teile nichts, ich like nichts. Ab und zu schau ich mir ein Bild an, aber bis auf meine 10 engsten Freunde und Familienmitglieder habe ich sämtliche Leute im Newsfeed gelöscht. Das muss man jetzt nicht persönlich nehmen, aber irgendwie kann ich auch drauf verzichten, irgendwelche viralen Videos noch weiter zu geben, oder mich an dem öffentlichen Seelenzustand anderer Menschen zu beteiligen (es gibt Leute, die da ihre gesamte Trennungen und Partnerschaften posten... Man kann sagen, dass es irgendwo interessant ist und den Voyerismus bedient, aber es bereichert mein Leben nicht).
Dazu gehört auch, dass Facebook die Art der Kommunikation verändert. Als Vergleich möchte ich StudiVZ heranziehen, das ich sehr gerne vor FB benutzt habe (und welches alle - man mag es kaum für möglich halten - zu Gunsten von Facebook verlassen haben, wegen der Datenschutzbestimmungen, LOL). Dort gab es zu allen möglichen Themen Gruppen, in die man ganz bequem einsteigen konnte, um sich zu bestimmten Themen austauschen. Wenn man z.B. in eine neue Stadt ziehen möchte, konnte man in der dortigen Unigruppe Fragen stellen und Antwort bekommen. Das Ganze war wie Light-Version einer Forensoftware inszeniert: Neueste Themen standen oben, doch auch andere Themen, die bereits mehrere Tagen oder Wochen alt waren, konnte man einfach wiederfinden, wenn man in der Gruppenübersicht ein paar Seiten zurückblätterte (genau wie hier auch).
Und hier beginnt das Gräuel von Facebook: Postings, die länger als 2 Zeilen sind, müssen manuell geöffnet werden. Außerdem passen in eine Zeile nur wenige Worte, was die Beiträge sehr schmal erscheinen lässt. Dadurch würde ein ausführlicher Beitrag wie dieser hier sehr schwer zu lesen sein. Viele Leute würden sich gar nicht den Umstand machen, einen solchen Beitrag überhaupt zu lesen ("tl;dr"), immerhin ist man ja auf Facebook weitaus kürzere Artikel gewohnt. Facebook ist einfach keine Plattform, um kritische Themen ausführlich zu diskutieren. Und das liegt nicht nur an fehlender Diskussionsbereitschaft, sondern hauptsächlich an der schlechten Kommunikationsplattform. Dazu kommt, dass Beiträge ganz schnell wieder verloren gehen. Habt ihr schonmal versucht einen Beitrag wiederzufinden, der zwei Wochen alt ist? Hier im Forum sind das nur ein paar Clicks. Facebook hingegen hat einen undurchschaubaren Algorhythmus, bei dem man nicht weiß, nach welchen Kriterien etwas oben im Newsfeed erscheint. Facebook lässt die Vergangenheit ganz schnell passé werden, wäre ja auch zu viel verlangt, wenn man sich mit etwas so komplexen wie der Vergangenheit auseinandersetzt.
Denkt einmal an die Generation, die nur mit Twitter und Facebook großwird. Ich würde gerne Studien dazu sehen, aber ich glaube, dass die Fähigkeit, einen längeren Zusammenhang zu begreifen, zurückgeht, wenn man sich nur noch über 2-Zeilen-Nachrichten zu aktuellen Themen wie jetzt Beispielsweise Edathy oder die Ukraine austauscht.

2b Verdummung 1.5

Natürlich gibt es da noch die Sache der Selbstprostitution, die ich schon kurz angesprochen habe. Dass Leute aber gerne jeden Scheiß auf Facebook teilen, soll deren eigenes Problem sein. Für jeden der davon genervt ist, gibt es die Möglichkeit einen Newsfeed-Störenfried automatisch stummzuschalten. Das sehe ich wirklich nicht als Problem an.

Ligiiihh
19.03.2014, 14:50
Puh, was soll ich sagen. Ich höre nicht selten in meiner Umgebung, dass Facebook scheiße sei und sie ausspioniert werden und dass da nur Schrott steht und es sie nervt und und und. Was mich betrifft, bin ich allgemein kein besonders kritischer und misstrauischer Mensch, manche würden's vielleicht naiv nennen. Mir ist es persönlich egal, ob die jetzt wirklich Daten von mir erhalten oder nicht, weil ich nicht wüsste, was die damit anfangen würden, was mir schadet. Spezifisch bei mir habe ich sowieso nichts zu verheimlichen und die paar wirklich, wirklich wenigen Dinge, die ich unter Verschluss halten möchte, finden nicht mal ihren Weg auf Papier. Soweit dazu.

Was ich noch erwähnen muss, ist, dass ich mich tatsächlich etwas angegriffen fühle, wenn jemand Dinge meint wie "Ich habe kein Facebook (mehr) und das ist super-geil!" bzw. worauf ich hinaus will "Jeder, der Facebook hat, ist doof und selber Schuld!". :D Auch, wenn es nicht speziell gegen mich gerichtet ist, heißt es ja irgendwo dennoch, dass ich in den Augen dieser Person einen Fehltritt leiste. In letzter Zeit habe ich da immer 'ne Antwort parat: "Facebook ist immer so cool wie die Leute, die man dort addet. :p" Es ist kein Super-Duper-Mega-Totschlagargument, der jeden vom Gegenteil überzeugt, aber es reicht, um die Leute zum Schweigen zu bringen. ;p

Aber was Verdummung angeht, muss ich Niklas definitiv Recht geben. Facebook wird von viel zu vielen Leuten auf eine (meiner Meinung nach) falsche Weise benutzt oder gar missbraucht, und vor allem: Viel zu ernst genommen. Es gibt ja Leute, die wirklich ihr Leben darauf fokussieren, allen möglichen Facebook-Scheiß anzustellen, von irgendwelchen aktuellen Dramas bishin zu unzureichend geführten Diskussionen über gewisse Themen, bei denen andere (vor allem jüngere) User viel zu viel Halbwissen mitnehmen (können).

Ich benutze Facebook daher zum größten Teil nur zur Kommunikation mit anderen Leuten. Denn wenn man FB eins lassen muss, dann haben die's geschafft, alle Leute dieser Welt auf 'ne Plattform zu kompensieren, wodurch ein Großteil meiner Freunde wunderbar erreichbar ist und gewisse Dinge, deren Verbreitung ich nicht auf bestimmte Personen begrenzen will, besser von mir geteilt werden können.

La Cipolla
19.03.2014, 17:27
Denkt einmal an die Generation, die nur mit Twitter und Facebook großwird. Ich würde gerne Studien dazu sehen, aber ich glaube, dass die Fähigkeit, einen längeren Zusammenhang zu begreifen, zurückgeht, wenn man sich nur noch über 2-Zeilen-Nachrichten zu aktuellen Themen wie jetzt Beispielsweise Edathy oder die Ukraine austauscht.
Mein Tipp wäre eher das Gegenteil, wenn überhaupt. Aber wahrscheinlich hat es gar keine Auswirkungen. ;)
Die zentrale Frage ist ja: Wie viele von den Leuten, die auf Facebook ihre zwei Zeilen zur Ukraine posten, hätten sich sonst IRGENDWIE schriftlich darüber ausgetauscht? Die Anzahl der Menschen, die in Foren schreiben, ist verschwindend gering, auf Facebook sieht das ganz anders aus. Wahrscheinlich gibt es durch die Mainstream-Position sogar einen leichten (oberflächlichen) Bildungszuwachs. Oder ... eben nicht, wie gesagt. :p

Dann wiederum soll Facebook auch keine Plattform sein, die Foren etc. ersetzt, muss man dazu sagen. Ernsthafte Diskussionen funktionieren deshalb so schlecht, weil es nicht für sowas konzipiert ist, genau wie Twitter. Da sollte man lieber Blogsphären, Foren oder Fachseiten für benutzen.

Itaju
19.03.2014, 17:46
Mein Tipp wäre eher das Gegenteil, wenn überhaupt. Aber wahrscheinlich hat es gar keine Auswirkungen. ;)
Die zentrale Frage ist ja: Wie viele von den Leuten, die auf Facebook ihre zwei Zeilen zur Ukraine posten, hätten sich sonst IRGENDWIE schriftlich darüber ausgetauscht? Die Anzahl der Menschen, die in Foren schreiben, ist verschwindend gering, auf Facebook sieht das ganz anders aus. Wahrscheinlich gibt es durch die Mainstream-Position sogar einen leichten (oberflächlichen) Bildungszuwachs. Oder ... eben nicht, wie gesagt. :p

Dann wiederum soll Facebook auch keine Plattform sein, die Foren etc. ersetzt, muss man dazu sagen. Ernsthafte Diskussionen funktionieren deshalb so schlecht, weil es nicht für sowas konzipiert ist, genau wie Twitter. Da sollte man lieber Blogsphären, Foren oder Fachseiten für benutzen.

Ja, das Problem ist, dass es dazu nicht konzipiert ist. Es wäre technisch absolut möglich. Aber ich denke, Facebook möchte bei der jungen hippen Generation den Ruf haben von dieser uncoolen Plattform mit den ewig langen Texten.

La Cipolla
19.03.2014, 17:52
Hm, gute Frage. Ich kann mir nicht so RICHTIG vorstellen, dass die meisten von dir angesprochenen Detailsachen da wirklich "gefährlich" für die Zielgruppe wären. Klar, das mit zwei Zeilen anzeigen und so schon, aber sein wir ehrlich, das ist auch das kleinste Problem, wenn man einmal etwas Durchblick hat. Daran scheitert keine Diskussion. Das finde ich tatsächlich auch angenehmer als die Foren-Variante, zumindest auf einer Seite wie FB, die sowas nicht als vorrangige Idee hat.

Wobei ich mir auch sehr gut vorstellen kann, dass sie zumindest solche Sachen wie die Organisationsmechanismen innerhalb der Gruppen etc. mit der Zeit verbessern. Riesige Diskussionen hast du dort ja jetzt schon (heißt, da hätte man sowieso schon abgestunken bei der Zielgruppe), und Facebook hat immer einen sehr ... interessanten Umgang mit der Realität ihrer Seitennutzung gehabt. Die Firmenseiten etc. können da ja ein Lied von singen. Heißt aber auch, dass es durchaus passieren kann, dass sowas geändert wird.

Dazu kommt übrigens, dass Facebook zunehmend weniger klare Zielgruppen hat. Man will tendenziell alle Menschen mit Internetanschluss, und damit auch allen Menschen verschiedene Anreize bieten. Vielleicht kommt daher auch deine (implizite) Annahme, dass FB eine Plattform für Diskussionen sein sollte? Denn eigentlich, behaupte ich jetzt mal, war es das nie wirklich und sollte es ursprünglich auch nicht sein. Das ist imho also schon special interest.

Long story short: Ich sehe keine Verdummung. Zwar keinen guten Nährboden für große Bildung, aber auch keine Verdummung. In der gleichen Art und Weise, wie ich einer Wurstbude keine Verdummung vorwerfen würde, weil sie üblicherweise keine didaktisch ausgebildeten Angestellten haben -- ist einfach nicht die richtige Baustelle für dumm oder nicht dumm. Aber vielleicht macht sie Dummheit sehr gut sichtbar, wenn man sie sonst nicht sehen würde. Also, was auch immer man mit "Dummheit" meint.
Ich glaube aber auch kaum an Verdummung, sollte ich dazu sagen. Das passt nicht in mein Weltbild.


Hab mich übrigens auch lange gegen FB gewehrt, weil ich StudiVZ ansprechender fand. Aber na ja, Schneeballprinzip hat dann eben doch gewirkt. Soziale Netzwerke ohne sozial sind nun mal ziemlich nutzlos.


Sorry, is schon alles leicht off topic, befürchte ich.

Whiz-zarD
19.03.2014, 18:58
Hab mich übrigens auch lange gegen FB gewehrt, weil ich StudiVZ ansprechender fand. Aber na ja, Schneeballprinzip hat dann eben doch gewirkt. Soziale Netzwerke ohne sozial sind nun mal ziemlich nutzlos.

Schneeballprinzip ist was anderes. Das, was du meinst, nennt sich Netzwerkeffekt ;)

R.F.
19.03.2014, 19:50
Ich benutze kein Facebook, hauptsächlich, weil ich da für mich keinen wirlichen Nutzen ziehen kann. Bin halt so jemand, der der Welt nicht wirklich was mitzuteilen hat und dementsprechend hält sich jegliche Kommunikation, egal ob von mir ausgehend, oder von anderen, stark in Grenzen. Und selbst wenn ich mal den Drang verspüre, mich mitzuteilen, würde ich eine längere Unterhaltung einem simplen Ein-, oder Zweizeiler vorziehen ^^

Whiz-zarD
19.03.2014, 20:20
Ich benutze kein Facebook, hauptsächlich, weil ich da für mich keinen wirlichen Nutzen ziehen kann. Bin halt so jemand, der der Welt nicht wirklich was mitzuteilen hat und dementsprechend hält sich jegliche Kommunikation, egal ob von mir ausgehend, oder von anderen, stark in Grenzen. Und selbst wenn ich mal den Drang verspüre, mich mitzuteilen, würde ich eine längere Unterhaltung einem simplen Ein-, oder Zweizeiler vorziehen ^^

Geht mir genauso.
Mein Freundeskreis ist zwar ziemlich durch ganz Deutschland verteilt, aber jeder hat ein Blog eingerichtet, über den jemand etwas berichten kann. Die Blogs sind auch passwortgeschützt, sodass man auch sicher sein kann, dass auch nur diejenigen die Blogs lesen können, die auch einen Zugang besitzen. Alles weitere läuft dann über Chats mittels XMPP/Jabber und IRC, oder halt E-Mail. Ich sehe bei Facebook nun kein Vorteil. Ich brauch keine 500 "Freunde" oder "Follower" und auch keine "likes".

Gengar
20.03.2014, 02:48
Die Daten sind egal. Ihr müsst ja nix teilen was ihr ich teilen mögt. Allgemein finde ich da Disskusionen ganz interessant. 500 Freunde hab ich auch nicht, sondern 123, trotzdem sieht facebook was ich schreibe. die Frage ist: interessante Diskussion oder Datenpreisgabe? Wie La Cipolla schon sagte intereessieren keine deiner Daten die Betreiber von facebook also kannst du auch gut und gern posten was du willst. Es juckt keinen, das zu denken wäre egozentrisch.

Whiz-zarD
20.03.2014, 07:46
Wie La Cipolla schon sagte intereessieren keine deiner Daten die Betreiber von facebook also kannst du auch gut und gern posten was du willst. Es juckt keinen, das zu denken wäre egozentrisch.

Das kann ich nicht unterschreiben.
Es kam schon der eine oder andere Fall vor, wo jemand die Einreise in die USA verwehrt wurde, nur weil er einen schlechten Scherz auf Twitter geschrieben hat (http://www.zeit.de/digital/internet/2012-01/dhs-verweigert-einreise-wegen-twitter). Es stimmt zwar, dass da keiner sitzt und sagt: "Hey schau dir mal die Partyfotos von Herr Müller an!", aber dennoch werden die Daten ausgewertet und wenn sie in ein Muster passen, dann landet man u.U. auf die Liste der Namen, die überwacht werden sollen. Siehe den Fall von Andrej Holm (http://de.wikipedia.org/wiki/Andrej_Holm). Es ist also extrem naiv zu glauben, dass keiner sich für die Daten interessiert, ansonsten würden sie die Daten nicht sammeln wollen. In diesem Sinne empfehle ich als Einstieg den Artikel Unter Generalverdacht durch Algorithmen (golem.de) (http://www.golem.de/news/textanalyse-unter-generalverdacht-durch-algorithmen-1402-104637.html), um ein Überblick zu bekommen welche Methoden verwendet werden, um sie auszuwerten. Es findet also systematisch eine Überwachung aller Daten statt, und die läuft nicht fehlerfrei. Die US Polizei arbeiten an einem Algorithmus, um herauszufinden, wo und wann Verbrechen stattfinden können, damit sie schneller vor Ort sind (Predictive Policing; Minority Report lässt grüßen). Das BKA zeigt Interesse an dieser Software. Ich möchte eigentlich nicht ins Kreuzfeuer geraten, nur weil ich was falsches Geschrieben oder irgendwo ein Text kopiert habe, oder weil ich mich vielleicht mit der falschen Person getroffen habe, oder wohlmöglich zur falschen Zeit am falschen Ort zu befinde. Diese Entwicklung finde ich persönlich auch sehr besorgniserregend, denn so sorgt man für eine Zensur, wenn die Menschen angst bekommen, irgendetwas falsches zu sagen oder zu machen.

Aus diesen Gründen würde ich doch sehr vorsichtig sein, zu behaupten, dass sich sowieso keiner für die Daten eines einzelnen interessiert. Laut eines ehemaligen NSA-Mitarbeiter soll die NSA (angeblich) von jedem US-Bürger eine Akte angelegt haben (http://www.gulli.com/news/19347-nsa-hat-von-jedem-us-buerger-ein-dossier-angelegt-2012-07-20).

Edit:
Noch eine Studie über das Auswerten von Daten: Metadaten verraten intimste Details des Privatlebens (http://www.golem.de/news/stanford-experiment-metadaten-verraten-intimste-details-des-privatlebens-1403-105253.html). Eine Software könnte nun anfangen die Telefonate von mehreren Tausend Bürgern zu kategorisieren, um Auffälligkeiten zu finden, und seit gestern ist ja bekannt, dass die NSA die Telefongespräche ganzer Staaten aufzeichnen und durchsuchen kann.

Aber gut. Vermutlich schweife ich wohl vom Thema ab.

Junta
24.03.2014, 14:30
So~, da wird's wohl Zeit, dass ich auch mal wieder antworte.

Whiz-zarD hat eigentlich genau das angesprochen, warum ich solche Dienste bisher gemieden habe. Lange Zeit kam man ja mit dem berühmten Alu-Hut, wenn jemand mal etwas in dieser Art und weise äußerte. Die aktuellen Umstände zeigen, das nicht unbedingt Paranoia dahinter steckt. Von daher schweifst Du nicht unbedingt ab.

Und auch sonst konnte ich mich deiner Denke bisher ganz gut anschließen. Betreibe zwar keine Blogs (und da schließe ich mich R.F. an), setze bei Kommunikation aber auch auf die klassische Mail (je nach Zweck verschlüsselt oder eben nicht), SMS, Skype, den privaten Mumble oder halt's Telefon. Wenn möglich, dann aber lieber doch direkt...

Weiterhin sehe ich FB und Twitter (nochmal ein ganz anderes Thema) jetzt auch nicht wirklich als Diskussionsplattform. Auf FB kommt's wohl aber sehr auf's Publikum an.

Nochmal zurück zu Punkt 1:
Demnach zu urteilen, kann schon das positiv bewerten eines falschen Beitrags zu Unannehmlichkeiten führen. Oder das Verknüpfen mit der falschen Person oder der "falschen" Gruppe. Ob man dazu bei FB angemeldet sein muss, sei erstmal dahingestellt.

Generell sollte man sich aber wohl gut überlegen, was man auf solchen Plattformen (bewusst) preisgibt. Wovon man "Fan" wird (wenn überhaupt), zu wem man wieder Kontakt aufbaut und was man an Beiträgen leistet.

Denn trotz der genannten Kritikpunkte gefällt mir die Grundidee eigentlich. Ich halte es jetzt nicht zwangsläufig für schlimm, wenn der eigene Name im Netz auftaucht. Die Frage ist immer, womit er in Verbindung gebracht wird. Damit wären wir wieder beim Punkt: "Nicht sein ganzes Leben vor die Füße kotzen."

Dinge, über die man sich mit Leuten so unterhalten würde, die man auf der Straße oder sonstwo kennenlernt, würde ich erstmal als unproblematisch ansehen. Dinge wie Politik, Religion oder sonstiger Aktivismus sind immer relativ kritisch (und auch nicht unbedingt Gesprächsstoff für neue Bekanntschaften...)

Liferipper
24.03.2014, 16:36
Gerade aktuell:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/belastende-textnachrichten-im-pistorius-prozess-manchmal-machst-du-mir-angst-1.1920762

Junta
25.03.2014, 11:26
Wobei das auch unter Verwendung von SMS möglich gewesen wäre, oder? WA stehe ich allerdings auch skeptisch gegenüber. Es gibt nun nicht wirklich einen Grund, das gesamte Adressbuch zum Server zu übertragen. Es würde reichen, wenn das Programm abfragt, ob zur jeweiligen Telefonnummer ein Konto existiert...

WA macht auf mich schon irgendwie so einen zwielichtigen Eindruck. Kann nun aber auch nicht behaupten, dass ich Threema, Telegram oder Viber offener gegenüber wäre. Schade, dass sich nichts auf XMPP-Basis (inkl. OTR, das nachweisbar funktioniert und nicht kompromittiert ist) durchgesetzt hat...

Gast-Benutzer
25.03.2014, 11:36
Perspektive

Ich denke, dass ist der springende Punkt bei dem ganzen Thema. Man sollte sich einem solchem Thema mit gesundem Pessimismus nähern, aber auch nicht von vornherein die totale Paranoia schieben. Wer bis zu Snowden gedacht habe, dass seine Daten durch irgendwelche "Privatsphäreeinstellungen", unabhängig vom Anbieter, geschützt seien und er auch tatsächlich alles mitbekommt was damit passiert ist in meinen Augen einfach zu naiv unterwegs. Die Daten sind die Grundlage die das Kapital für die jeweiligen Unternehmen generiert. Kein Wunder also, dass Zuckerberg die Vision hat die Welt weiter zu vernetzen und mehr Menschen einen Zugang zum Internet zu ermöglichen. Das bedeutet Grundsätzlich mal mehr Möglichkeiten für weiteres Kapital für sein Unternehmen.

Klar, man kann nun sagen, dass man sich solchen Diensten verweigert, aber ich finde, dass dies durchaus nicht so einfach ist wie es zunächst klingt. Da sich doch die Masse von anderen Diensten nun zu FB bewegt hat und viele Menschen nur noch über diese Plattform kommunizieren. Persönlich bin ich bei FB nutze diese Plattform aber höchst selten zur Kommunikation. Das einzige was ich dort ab und an Teile ist vielleicht etwas Musik mit ein paar Freunden, wenn jemand wieder etwas "neues" gefunden hat. Man wird dort aber nichts über meinen Tagesablauf finden oder sonstige private Dinge. Nicht einmal meinen Namen. Meine "Freundesliste" wird regelmäßig gereinigt. Durch verschiedene Projekte und Veranstaltungen kommen immer wieder für einen gewissen Zeitraum neue Menschen hinzu und die jüngere Generation bekommt man leider eher über diese Plattform als per E-Mail oder Anruf am Telefon.

Die einzelnen Daten die die Menschen Preis geben sind sicherlich auch eher uninteressant. Viel Interessanter ist wenn durch die Verknüpfung der einzelne Daten entsprechende Profile erstellt werden können und dass dürfte dann auch das sein was im Zweifelsfall NSA, MI6, BKA und Co interessiert. Dass da kein Mensch sitzt sondern eine CPU nach bestimmten Algorithmen die Daten ausliest und bewertet dürfte auch jedem halbwegs normal denkenden Menschen verständlich sein. Allerdings hat eine solche CPU nicht die Möglichkeit mit "Bauchgefühl" zu handeln und kann erkennen ob da nun jemand eher zufällig ins Raster gefallen ist und eigentlich aus dem Raster fällt.
In diesem Zusammenhang ist es meiner Ansicht auch keineswegs zu sagen es sei egozentrisch, wenn man sagt dass seine Daten gelesen werden. Ich denke dass dies bei jedem Menschen unterschiedlich ist und von vielen Dingen abhängt. In welchen Kreisen bewegt er sich, welchen Namen trägt er (was ist mit dem Namen verbunden), welchen Beruf übt er aus, welche Position hat er in seiner Firma.......

Man sollte einfach sich generell bewusst sein, dass das Netz nichts vergisst und primär erstmal alle Daten einsehbar sind wenn entsprechende Dienste/Firmen Interesse daran haben. Dass ist in meinen Augen ein sehr wichtiges und grundlegendes Thema was man an die jungen Generationen heranbringen muss. Diese "YOLO" - Einstellung welche hier viele an den Tag legen wird unserer Gesellschaft im Ganzen nicht gerade positive Aspekte einbringen. Wo wir bei der "Verdummung" wären. Ich vage hier keine Einschätzung ob diese zunimmt oder nicht. Sicher ist aber, dass sich durch die Vernetzung mehr "Stimmen" zu einem Thema äußern und man so zumindest subjektiv das Gefühl bekommen mag, dass die Dummen immer mehr werden. Subjektiv ist natürlich wieder für jeden Menschen etwas anderes "dumm". In diesem Kontext bezeichne ich FB auch gerne als den Kaffeesatz der Gesellschaft, wenn es mal wieder einen Aufschrei zu irgendwelchen Themen gibt. Im Endeffekt wie die Bildzeitung, auch wenn diese keinen fundierten Journalismus in meinen Augen betreibt weiß man doch was das Volk denkt und was am Stammtisch gesprochen wird und genau in diesem Feld sehe ich auch Diskussionen auf Facebook.

"tl;dr": Man sollte sich bewusst sein, dass alles was man von sich im Internet preis gibt prinzipiell von interessierten Diensten / Firmen auch gelesen werden kann und dementsprechend sich verhalten. Wenn man der Meinung ist, dass sich niemand für einen interessiert kann man tun und lassen was man will. Alle anderen sollten mit etwas gesundem Menschenverstand an die Sache herangehen und nicht zu sehr Paranoia schieben. Ich behaupte einfach mal, dass die meisten hier sicherlich nicht von Interesse für NSA und Co sein werden. Google und Konsorten lesen allerdings trotzdem mit (http://www.giga.de/unternehmen/apple/specials/auch-apple-google-und-yahoo-wollen-mitlesen-und-machen-es-wenn-noetig/ (http://Gerade aktuell:
[URL]http://www.sueddeutsche.de/panorama/belastende-textnachrichten-im-pistorius-prozess-manchmal-machst-du-mir-angst-1.1920762[/QUOTE]

Naja, dass ist ja wieder ein anderer Fall. Ich denke mal nicht, dass die Daten hier heimlich ausgelesen und ausgewertet wurden, schon allein wegen der Gerichtsbarkeit. Das wird in diesem Fall schon über offizielle Stellen gelaufen sein und auch nicht über irgendwelche Datenbanken von Geheimdiensten sondern direkt aus dem Handy geholt, nehme ich mal einfach stark an. Schließlich geht es hierbei um den Verdacht auf ein vorsätzliches Tötungsdelikt. Da werden die entsprechenden Behörden mit Sicherheit entsprechende Gegenstände (Handy, Laptop, etc) des opfers beschlagnahmt und ausgewertet haben.

Whiz-zarD
25.03.2014, 11:49
Schade, dass sich nichts auf XMPP-Basis (inkl. OTR, das nachweisbar funktioniert und nicht kompromittiert ist) durchgesetzt hat...

Im Grunde hat sich aber XMPP/Jabber durchgesetzt. WA basiert darauf. Die Jabber-ID ist die Telefonnummer.
Auch Google mit ihrem Hangouts nutzen XMPP/Jabber und Facebook ebenso.

Das Problem ist aber OTR, da OTR die Sache etwas verkompliziert. Nachrichten können nur verschickt werden, wenn der Gesprächspartner online ist. Offline-Nachrichten sind also nicht möglich.
Man müsste also so ein beschissenes System einbauen, wie man es bei Skype getan hat: Die Nachricht bleibt so lange im Client gespeichert, bis der Gesprächspartner online ist und dann wird sie abgeschickt. Das bedeutet aber auch, dass man selbst online sein muss, was zur Folge hat, dass die Nachricht ggf. erst Tage später beim Gesprächspartner ankommt, wenn man sich immer wieder verpasst.


Gerade auch die Geschichte mit Whattsapp finde ich lächerlich. Das Ding wird von FB gekauft und viele bekommen die Angst um ihre ach so geheimen Daten um dann zu einem anderen Dienst zu wechseln und meinen dann, dass ihre Daten für 3$ geschützt seien.

Das witzige ist ja, dass viele zu Telegram gewechselt sind, weil es angeblich Open Source sei (aber nur die API und der Client ...), aber Telegram wird vom russischen Facebook (VKontakte) finanziert ...

Junta
25.03.2014, 12:19
@Whiz-zarD
Ja, Google, FB und WA waren mir durchaus bewusst. Allerdings auch das fehlende OTR oder sonstige Sicherungsmaßnahmen. Und ob OTR, wenn implementiert, dann auch funktioniert wie soll, ist erstmal eine andere Frage. Es kann ja nun jeder mit Verschlüsselung werben. Solange das aber nicht verifizierbar ist (ggf. veröffentlichter Quellcode ist auch wirklich der, der zum Einsatz kommt) dient das ganze eher der eigenen Gewissensberuhigung. Und sowohl FB als auch Google haben einigermaßen Interesse an den Inhalten der Nachrichten. Und sei es nur zur Stichwortsuche, um Werbung zu schalten. Scannt Google (neben vermutlich weiteren Anbietern) eigentlich noch Mails?

Ja, das Skype-System ist so eine Sache. Betreibe Skype berufsbedingt auf dem Telefon und da ist's eigentlich immer online. Von daher stört's mich da nicht sonderlich. Privat sieht's da etwas anders aus, aber da ist die Verwendung von Skype auch recht eingeschlafen. Im Zweifelsfall gibt's halt 'nen Anruf oder 'ne SMS. Aus der Zeit "Kein Geld auf Handy" ist der Bekanntenkreis schon 'ne ganze Weile raus ;)

Wobei die beiden Betreiber behaupten, selbst nichts mit VKontakte zutun zu haben. Die Server stünden in Berlin. Habe mit Telegram mal angesehen. Mein eigenes Adressbuch war überschaubar klein. Gleiches Prinzip wie bei WA. Zu Threema kann ich (noch) nicht wirklich viel sagen...

@Sir Barett
Ja, die guten Privatsphäre-Einstellungen. Befindet sich etwa auf dem gleichen Niveau wie Do-not-Track und die Optionen zur Deaktivierung personalisierter Werbung. Klar wird keine personalisierte Werbung mehr angezeigt. Davon, dass sie keine Daten mehr erheben, ist allerdings nicht die Rede. Daher lasse ich zumindest diese Optionen weitestgehend links liegen. Dann sehe ich zumindest Werbung, bei der wenigstens die Chance besteht, dass sie mich interessieren könnte. Aber das ist auch wieder ein Thema, das man relativ gut ausbreiten könnte (allmähliche Abhärtung der Gesellschaft gegenüber Werbung).

Hast Du dich bei FB mit Phantasienamen angemeldet? War eigentlich auch mal mein Gedanke gewesen, frage mich inzwischen aber, ob das nicht Kinderkram ist.

Würde FB jetzt auch nicht zur Kommunikation nutzen wollen und schon drauf achten, wen man dort als "Freund" anleiert. Sich hinzustellen und, im abgesteckten Rahmen, zu zeigen, wer man ist, ist an sich ja nicht schlimmes. Auch nicht mit Klarnamen. Man muss sich dann immer nur fragen, ob man im Zweifelsfall zu dem Kram stehen kann, den man da treibt.

Allgemein:
Mir gefällt das Niveau, auf dem hier geschrieben wird. :D

Gast-Benutzer
25.03.2014, 13:14
@Whiz-zarD

@Sir Barett

Hast Du dich bei FB mit Phantasienamen angemeldet? War eigentlich auch mal mein Gedanke gewesen, frage mich inzwischen aber, ob das nicht Kinderkram ist.

Würde FB jetzt auch nicht zur Kommunikation nutzen wollen und schon drauf achten, wen man dort als "Freund" anleiert. Sich hinzustellen und, im abgesteckten Rahmen, zu zeigen, wer man ist, ist an sich ja nicht schlimmes. Auch nicht mit Klarnamen. Man muss sich dann immer nur fragen, ob man im Zweifelsfall zu dem Kram stehen kann, den man da treibt.


Hat weniger etwas damit zu tun, dass ich nicht dazu stehe was ich von mir gebe. Auf FB ist das sowieso ein Wert der gegen 0 geht. Hat bei mir viel mehr einen beruflichen Hintergrund, ich kann auf meine "Kundschaft" im privaten sehr gut verzichten. Auch wenn generell keiner was sehen kann der nicht tatsächlich ein Freund meiner Person ist. Allerdings vertraue ich da dann doch nicht blind den Möglichkeiten die FB einem bietet.

Schattenläufer
25.03.2014, 21:18
Cipos erster Post fasst meine grundlegenden Gedanken zu dem Thema sehr gut zusammen. (Das passiert mir in letzter Zeit viel zu oft. ^^)

Ansonsten... vielleicht ein bisschen off-topic, aber was mich bei solchen Diskussionen immer verwundert: Es wird so etwas wie personalisierte Werbung als etwas Schlechtes dargestellt. Dabei fänd ich es total geil, wenn die Werbung, die ich sehe, tatsächlich auf mich zugeschnitten ist. Ich will den Trailer für den coolen neuen Sci-Fi-Film sehen. Ich will Buchempfehlungen bekommen, die mich tatsächlich interessieren.
Eigentlich eine totale Win-Win-Situation. Normalerweise blocke ich Werbung oder schalte weg, aber wenn sie mich interessiert, würde ich das nicht machen.

Das Problem: es funktioniert nicht. Auf Arbeit habe ich keinen Adblocker, deswegen sehe ich da die Werbung auf Facebook zum Beispiel. Auf Facebook habe ich letztens erst sehr viele meiner Lieblingsfilme und Lieblingsbücher/-comics angegeben, in der Hoffnung gute Empfehlungen zu erhalten. Die Vorschläge von Facebook beschränkten sich dann auf "Er hat Scott Pilgrim geliket, lass ihm mal [random comic] zeigen" (das funktioniert bei Amazon besser). Die Werbung hingegen zeigt mir weiterhin nur an, dass Single Ladies in meiner Nähe sind und dass Hollywood-Stars geheime Diäten verwenden. (Ich bin schlank, und die Single Ladies kamen auch schon als ich "in a relationship" angegeben hatte und außerdem hört von denen ganz bestimmt keine Arcade Fire!)

Von daher mache ich mir wegen den Algorithmen auf solchen sozialen Netzwerken eigentlich keine Gedanken. Bei tatsächlich privaten Unterhaltungen wie bei Whatsapp oder dem Facebook-Chat wäre das schon gefährlicher, aber die sind ja zumindest momentan noch offiziell tabu und nicht zur Weitergabe gestattet. Für alle illegalen Aktivitäten greift dann Cipos Punkt von Perspektive. Sorgen mache ich mir eher wegen Identity Theft und solchen tatsächlichen, mich persönlich betreffenden Verbrechen, die einen relativ willkürlich erwischen können.

Gengar
26.03.2014, 18:22
So~, da wird's wohl Zeit, dass ich auch mal wieder antworte.

Whiz-zarD hat eigentlich genau das angesprochen, warum ich solche Dienste bisher gemieden habe. Lange Zeit kam man ja mit dem berühmten Alu-Hut, wenn jemand mal etwas in dieser Art und weise äußerte. Die aktuellen Umstände zeigen, das nicht unbedingt Paranoia dahinter steckt. Von daher schweifst Du nicht unbedingt ab.

Und auch sonst konnte ich mich deiner Denke bisher ganz gut anschließen. Betreibe zwar keine Blogs (und da schließe ich mich R.F. an), setze bei Kommunikation aber auch auf die klassische Mail (je nach Zweck verschlüsselt oder eben nicht), SMS, Skype, den privaten Mumble oder halt's Telefon. Wenn möglich, dann aber lieber doch direkt...

Weiterhin sehe ich FB und Twitter (nochmal ein ganz anderes Thema) jetzt auch nicht wirklich als Diskussionsplattform. Auf FB kommt's wohl aber sehr auf's Publikum an.

Nochmal zurück zu Punkt 1:
Demnach zu urteilen, kann schon das positiv bewerten eines falschen Beitrags zu Unannehmlichkeiten führen. Oder das Verknüpfen mit der falschen Person oder der "falschen" Gruppe. Ob man dazu bei FB angemeldet sein muss, sei erstmal dahingestellt.

Generell sollte man sich aber wohl gut überlegen, was man auf solchen Plattformen (bewusst) preisgibt. Wovon man "Fan" wird (wenn überhaupt), zu wem man wieder Kontakt aufbaut und was man an Beiträgen leistet.

Denn trotz der genannten Kritikpunkte gefällt mir die Grundidee eigentlich. Ich halte es jetzt nicht zwangsläufig für schlimm, wenn der eigene Name im Netz auftaucht. Die Frage ist immer, womit er in Verbindung gebracht wird. Damit wären wir wieder beim Punkt: "Nicht sein ganzes Leben vor die Füße kotzen."

Dinge, über die man sich mit Leuten so unterhalten würde, die man auf der Straße oder sonstwo kennenlernt, würde ich erstmal als unproblematisch ansehen. Dinge wie Politik, Religion oder sonstiger Aktivismus sind immer relativ kritisch (und auch nicht unbedingt Gesprächsstoff für neue Bekanntschaften...)


Hier in einem öffentlichen Forum bist du nicht unbedingt unbeobachteter als auf einem SocialNetwork und ein SocialNetwork ist keine Diskussionsplattform dafür vergleichst du es zu sehr mit einem forum. Wenn du disskutieren willst bleib hier wenn du mit Freunden was ausmachen willst oder immer im Bilde sein willst dann doch lieber Facebook da kann man auch einstellen mit wem man redet und wildfremde Leute können dir nicht schreiben.... Immerhin kann man dort Dinge auf Privatsphäre stellen und hier sieht jeder jeden Post von jedem. Und das Leben vor die Füße kotzen muss man ja auch nicht machen da kommt es nicht auf die Plattform darauf an, sondern ob die Leute das machen wollen..... hier gibt es auch Freds wie Kummerkasten wo die Leute ihr Leben teilen oder in der WG im Atelier oder auch in der Lounge und das sind theoretisch alles infos die man gegen sie verwenden könnte wenn man will.....

Kadaj
02.04.2014, 14:22
seh eigentlich das problem nicht. man muss doch nicht sämtliche private daten dort eingeben und sollte halt aufpassen was für zeug man dort schreibt oder bilder man veröffentlicht. ich persönlich nutz fb nur für die leute die kein wa haben, mit denen ich aber in kontakt bleiben möchte (in meinem fall sind das halt etwas mehr als 15-20 leute oder so, da die meisten ja zum glück über wa verfügen) und alternativ auch als kontaktbörse, man lernt so durchaus schnell mal jemand kennen weil sie in der freundesliste eigner freunde ist, das ist schon nicht schlecht.

wenn ich allerdings sehe was andere aus meiner freundesliste da teilweise schreiben ("••••, ich fick dich..." oder ähnlichen scheiß direkt an die eigene pinnwand) oder für (im vollsuff mit der schnapsflasche in der hand) selbst reinstellen, kann ich mir auch nur an den kopf greifen, aber das ist selbstverschulden und da kann auch fb wenig für. ansonsten halt möglichst wenig private dinge (adresse, nachname) dort reinschreiben und dann passt das schon.

Junta
14.04.2014, 12:32
So~, nach etwas Abwesenheit hops ich hier auch mal wieder rein:

Mal in umgekehrter Reihenfolge:

@Kadaj
Ja, das waren in etwa auch meine Gedankengänge. Wollte einfach mal hören, was andere Leute bezüglich FB und Co. so denken. Am Ende sollte nun keine große Erkenntnis im Sinne von „Alles kein Problem, spricht nichts dagegen“ oder „Teufelszeug“ stehen. Aber der Veränderung des eigenen Blickwinkels sind solche kleinen Diskussionen immer zuträglich... denke ich...

Gengar scheint zwar aus irgendwelchen Gründen raus zu sein, aber der Vollständigkeit halber:
Ja, das war genau meine Aussage. FB und Co. sind zur ernsthaften Diskussion wohl ungeeignet. Und es ging auch nicht um eine Entscheidung bezüglich Forum oder FB (s.o.)

@Schattenläufer
Das hat wohl eher etwas damit zutun, als das man sich eben etwas ausspioniert vorkommt und die Firmen mehrfach an einem „verdienen“. Eigentlich für's nichtstun. Weiterhin ist (nach meinem letzten Stand) unklar, welche Daten zur Profilierung erhoben werden. Amazon speicherte ja lange (immer noch?) den sog. Clickstream der Benutzer und weiß wohl immer noch, dass ich mir irgendwann anno 2001 mal 'nen Dreamcast bei denen bestellt hab'. An sich jetzt nicht schlimm. Die häufig gestellte Frage ist aber, ob und wie gut man Einblick in das Leben einer bestimmten Person anhand solcher Informationen erhält.

Ansonsten, wie gesagt, sehe ich schon lieber Werbung, bei der zumindest die Wahrscheinlichkeit besteht, dass mich deren Inhalt interessieren könnte, anstatt zum unzählbarsten Male irgendwelche Wimperntusche, Windeln oder Tierfutter um die Ohren gehauen zu bekommen...