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Laguna
17.02.2003, 15:08
Kenshin Fanfic – Last Part (Seishouhen OVA)


Kurzes Vorwort:

Ich bin schon seit einiger Zeit ein großer Fan der Anime Serie „Ruroni Kenshin“ und bin neulich auch in den Genuss der zweiteiligen Seishouhen OVA gekommen, mit denen die Serie auch abgeschlossen ist. In seiner Laufbahn als Hitokiri und danach als Vagabund hat Kenshin soviel durchgemacht, dass ich ihm endlich einmal seinen Frieden und seine Liebe gegönnt hätte. Doch auch in der Seishouhen OVA ist ihm dies nicht vergönnt, ganz unter uns und ohne etwas von dem zweiteiligen Finale Kenshins Vorspoilern zu wollen- Ich persönlich fand das Ende einfach katastrophal und viel zu traurig. Schon bei der vierteiligen OVA zu Kenshin musste ich weinen, aber die neue OVA hat mich in einem Tränenmeer untergehen lassen. Wenn man eine Serie wie Kenshin, die einem nach einer Weile wegen äußerst sympathischen und gut ausgearbeiteten einfach ans Herz gewachsen ist, eine längere Zeitlang mit verfolgt, fühlt man mit den Charakteren mit. Ich möchte dass die Leser dieser Geschichte sie als alternatives Ende zum Ausgang von Kenshin eigentlicher Story sehen.


Kenshin Himura- Schicksal eines Schwertkämpfers aus der Meiji Zeit


Tränen. Sie standen ihr ins Gesicht geschrieben, als sie bemerkte wie der junge Mann mit den roten Haaren und der gekreuzten Narbe im Gesicht, die Treppe ihres gemeinsamen Dojos hinunter stieg und den Weg nach Kioto einschlug. Seine Schritte waren langsam, er schien sich schwer zu tun Abschied zu nehmen. Abschied von den Leuten mit denen er die Jahre hinweg zusammengelebt hatte. Abschied von seinen Freunden. Und Abschied von ihr. „Wann sehe ich dich wieder?“ Diese Worte hallten wie flüstern über ihren Mund als der junge Mann die steinige Straße nach Kioto entlang ging und sich immer weiter von ihr entfernte. Kaoru stand an der Eingangstüre ihres Dojos und blickte ihm sehnsüchtig hinterher. Glitzernde kleine Tropfen rannen ihren Augen herab, doch sie bemerkte es nicht. Kenshin Himura, ehemaliger Attentäter Japans war ein Mann gewesen der dem Töten vor langer Zeit abgeschworen hatte. Nachdem die grausamen Eroberungsstürme für den Umschwung der Meiji Zeit beendet waren, hatte er aufgehört für die Regierung zu arbeiten und sich ein Schwert mit verkehrter Klinge besorgt, mit dem er fortan versucht hatte die Menschen zu beschützen. So wollte er wieder gut machen, was er vor vielen Jahren als Attentäter Himura zerstört hatte. Unzählige Leben hatte er zunichte gemacht, doch inzwischen überwog die Zahl seiner geretteten bei weitem. Himura Kenshin, der von seinen Freunden nur Kenshin genannt wurde hatte auch nach dem Umschwung alles getan damit die Menschen Japans ein friedliches Leben führen konnten. Als Vagabund war er zu ihr gekommen. Zu Kaoru, die ihn zuerst nur als Freund betrachtet hatte, doch mit der Zeit war er für sie viel mehr geworden. Ob es an seiner aufopfernden Art lag die Menschen zu beschützen, oder an seinem Sinn für Gerechtigkeit. Sie wusste es nicht. Vielleicht war es auch nur sein Lächeln, das er ihr schenkte, stets wenn sie um ihn gebangt hatte, oder traurig war. Irgendwann war ihr klar geworden das sie ihn liebte. In der Zeit die Kenshin bei Kaoru und ihren Freunden verbracht hatte, hatte er trotz seines neuen Lebens immer wieder gegen gefährliche Feinde kämpfen müssen, die ihn alle wegen seines ehemaligen Titels herausforderten. Er hatte sogar dazu verholfen ShiShio Makoto, den Anführer der 10 Schwerter und Aufrührer Japans zu besiegen, der bereits in seiner Zeit als Attentäter eine größere Rolle in Kenshins Leben gespielt hatte. Er war der Mann gewesen der seine Stelle als Attentäter Batosai übernommen hatte, als Kenshin schließlich das Schwert gewechselt und dem Töten abgeschworen hatte. An dem Abend vor dem Kampf gegen Makoto hatte sie geweint. Es war für sie sehr traurig gewesen Kenshin gehen lassen zu müssen, aber es war doch anders als jetzt. Damals hatte sie um seiner Sicherheit willen geweint. Hier und in dieser Sekunde als ihr den Rücken zugekehrt hatte nachdem er ihr noch ein letztes Mal sein Lächeln geschenkt hatte, hatte sie wieder geweint. Es waren nicht mehr die Gefühle die man für seinen Geliebten empfindet. Es waren Empfindungen so wie man sie nur für seinen Gemahl verspürt. Sie wusste das nun friedliche Zeiten angebrochen waren, und das wusste Kenshin auch, dennoch wollte er weiterhin den Menschen helfen und etwas dafür tun damit dieser Zustand allgegenwärtig bleiben würde. Sie wünschte sich so sehr das er das Schwert fallen lassen würde und den Rest seines Lebens mit ihr verbringen würde. Endlich von den Qualen der Unsicherheit befreit, den Mann ihres Herzens in der Nähe. Für ihn war es jedoch unmöglich gewesen. Jedenfalls noch nicht jetzt. Kenshin hatte alleine mehr durchgemacht als Kaoru und ihre Freunde zusammen mit ihm, und für die Gegenwart konnten sie ihm vielleicht eine Stütze sein, aber seine unabgeschlossene und schlimme Vergangenheit als Batosai der Attentäter würde der junge Mann nie vergessen. Er würde nicht eher aufhören den Menschen zu helfen, bis seine Seele rein gewaschen war. Zuviel Blut hatte er damals vergossen. Zu groß war der Schmerz an seine geliebte Tomoe vor ihr gewesen, die er eigenhändig im Kampf getötet hatte. Kenshin hielt es für seine Berufung weiterhin durch die Lande zu streifen bis er die Antwort auf seine Frage gefunden hatte. Kaoru musste er hierbei zurücklassen, es wäre zu gefährlich gewesen mit ihm auf reisen zu gehen. Außerdem wusste sie dass sie ihn ganz sicher von seiner Reise abgebracht hätte. Noch am Abend zuvor hatten beide das erste Mal miteinander geschlafen. Kenshin hatte sich nach seinem letzten Kampf eine tödliche Krankheit zugezogen, für die es kein Heilmittel gab, und ihn im Laufe der Jahre dahinraffen würde, so meinte der Arzt. Jeglicher Körperkontakt mit ihm wurde abgeraten, dennoch hatten sie und er es getan. Sie konnte sich nicht mit dem Gedanken abfinden Kenshin diese Bürde alleine tragen zu lassen. Zu lange liebte sie ihn in diesem Moment schon. Sie wollte ihm etwas davon erleichtern. Und wenn ihr Geliebter eines Tages sterben sollte, dann würden sie beide gemeinsam sterben. Wie ein Ehepaar, das sich schon seit Jahren kennt. Nach dieser Nacht waren sie Mann und Frau. Als sie ihn nun so gehen sah, nur noch ein farbiger immer kleiner werdender Fleck in ihren getränten Augen, wusste sie dass sie ihn nur noch ein einziges Mal sehen würde. Und sie hoffte es wäre für den Rest ihres gemeinsamen kurzen Lebens. Ein Leben ohne ihn konnte sie sich nicht mehr vorstellen. Er war ihr ans Herz gewachsen, dieser einst so kleiner und unschuldiger Junge der von seiner Mutter mit dem Namen „Shinta“ gerufen wurde. Auch sie würde ihn so rufen wenn er von seiner Reise wiederkäme. Darum hatte er sie noch in der Nacht zuvor gebeten und sie war gewillt ihm diesen Wunsch zu erfüllen.

So stand sie da, eine Frau die auf ihren geliebten Ehemann wartet. Sie setzte sich auf die Schwelle ihres Dojos und wartete auf seine Rückkehr. So wartete sie Tag für Tag. Und die Jahre strichen dahin. Es gab keine konkrete Nachricht von Kenshins Verbleib. Nur ein paar Mal war der rothaarige Schwertkämpfer an den Küsten Chinas gesehen worden. Des Öfteren sahen Yahiko, der nun ein Schüler bei Kenshins altem Lehrmeister war, und Tsubame nach ihr. Ab und zu war auch ihr Sohn, der noch in der Nacht vor ihrem Abschied gezeugt wurde, dabei. Sie ließ es sich zwar nicht anmerken, aber ihr Herz ward beherrscht von einer tiefen Trauer, und ihr Zustand verschlechterte sich zusehend. Hätte Tsubame, die inzwischen mit Yahiko verlobt war, nicht um Megumis Hilfe gebeten, die inzwischen selbst eine angesehene Ärztin in ihrem Ort war, wäre Kaoru wohl gestorben ohne Kenshin wieder sehen zu können. Dennoch konnte sie ihre Leiden nur mindern und mit ihren Medikamenten ihre Abwehrkräfte stärken. Es würde nicht ewig währen, und das belastete besonders Yahiko und ihren Sohn sehr. Ihr Kind wurde mit jedem Tag ein bisschen mehr wie sein Vater und Kaoru lächelte schwach, wenn sie sein Gesicht erblickte das von Tag zu Tag immer mehr Kenshins Zügen glich. Ab und zu wurde sie von einer Trauer ergriffen, wenn sie daran dachte dass ihr Sohn und ein Mädchen das sie nie kennen lernen würde, die Zukunft der Familie Himura weiterführen würde. Oft hatte sie sich gefragt ob es nicht ein Fehler gewesen war, den Umgang mit dem Schwert zu erlernen, aber sobald sie dies tat wurde sie an Kenshins Lächeln erinnert und wusste das sie nie etwas anders gewollt hatte. Auch wenn seine Liebe in erster Linie nicht ihr sondern Tomoe gegolten hatte, so hoffte sie wenn er zurückkehren würde, würde er ein letztes Mal für sie lächeln. Nur für sie.

Es war zur einer Zeit, als gerade die ersten Schneeflocken über Kioto fielen. Kaorus Zustand war inzwischen so schlecht jeder Arzt sich seiner sicher war, das sie bald sterben würde. Megumi hatte sich entschlossen zu ihr zu ziehen und sich um sie zu kümmern, das war ein Versprechen das ihr Kenshin abgenommen hatte, kurz bevor er aufgebrochen war. Als zu dieser Stunde, schon alles hoffnungslos für sie erschien betrat jemand den Dojo mit dem wirklich niemand mehr gerechnet hatte. Es war Enishi, der Bruder von Kenshins erster Geliebten der plötzlich aufgetaucht war, und mit ihm ein Mann in ausländischer Kleidung. Der fremde Mann war ein sehr berühmter Arzt aus einem Land namens Deutschland und er glaubte Kaoru helfen zu können. Enishi war gekommen um eine Schuld zu begleichen, den letztendlich hatte er eingesehen das nicht Kenshin, sondern seine Schwester ihren Tod gewollt hatte um Kenshin das Leben zu retten. Das alles hatte er all die Jahre nicht wahrhaben wollen, doch nachdem er und Kenshin ein letztes Mal gegeneinander gekämpft hatte, begann er die Wahrheit hinter dem ganzen zu erahnen, und das Kenshin nie ein Lügner gewesen war, und auch die Zeit des Attentäter Battosais hinter sich gelassen hatte. Es war schwer für ihn gewesen hierher zu kommen, doch nachdem er gehört hatte wie es um Kaoru stand, wollte er ihr unter allen Umständen helfen. Denn sie hatte ihm damals auch geholfen. Nachdem der Arzt Kaoru gründlich untersucht hatte, gab er ihr einige Medikamente zu schlucken, die nicht einmal Megumi kannte und verordnete ihr strenge Bettruhe. Das Mädchen das schon längst nicht mehr an eine Genesung geglaubt hatte blickte lächelnd zu Enishi, bevor sie in einen langen ruhigen Schlaf fiel. Yahiko bot Enishi an die Nacht unter ihrem Dach zu verbringen, doch dieser schlug das Angebot dankend aus und machte sich nach einer kurzen Rast wieder auf den Weg zurück nach China. Hier hielt ihn nichts mehr, und irgendwie war er froh Kenshin nicht wieder sehen zu müssen. Alte Erinnerungen sterben eben doch nicht. Wir können vergeben aber nicht vergessen. Der Arzt blieb jedoch auf Megumis schlaue Bitte hin noch, und als kurz darauf Kenshin wieder nach Hause kam, konnte er ihm ebenfalls helfen. Es war wie ein Wunder, und dieses kleine Wunder konnte nur bewerkstelligt werden, weil es Menschen gibt die anderen vergeben können, auch wenn sie einem ihr Leben zerstört haben. Enishi konnte Kenshin vergeben, was nicht zuletzt Kenshin und Kaoru selbst zu verdanken war, weil sie soviel dafür getan hatten, um die alten Feindschaften zu begraben.

Als Kaoru ihre Augen öffnete, saß sie zusammen mit Kenshin unter einem Kirschbaum und lauschte dem Rauschen der Blätter und dem Atem ihres geliebten Ehemannes. Das hier und jetzt, war mehr als sie und Kenshin sich je erträumt hatten. Und wenn es nur ein Traum war, dann wollte sie nie mehr aufwachen. Kenshin senkte seinen Blick zu ihr herunter und schenkte ihr sein Lächeln. Nein, dies war bestimmt kein Traum. Und sie und er würden gemeinsam alt werden und sehen können wir ihr Sohn sich seine Zukunft gestalten täte. Er würde ein hübsches Mädchen aus dem Vorort heiraten und zusammen mit ihr den Weg seines Vaters fortsetzten. Kenshins Seele war endlich reingewaschen, die friedliche Zeit hatte auch nun in seiner Seele begonnen. Zufrieden teilten sich die beiden einen zärtlichen Kuss und Kaoru kuschelte sich glücklich an Kenshin. Mehr Glück braucht es doch nicht oder?

Ende


Nachwort:

Ich hoffe die Geschichte hat euch gefallen. Ich finde es ist eine schöne Lösung die Geschichte um Kenshin zu beenden. So würde es mir persönlich auch gefallen eine Legende zu werden. Ich würde ungern einen Helden Tod sterben wenn ich weiß das meine Geliebte mir in kürzester Zeit folgen wird. Ich finde das Ende hätte SO sein müssen, und nicht anders. Manchmal mag ich tragische Filme, aber bei Kenshin der schon soviel durchgemacht hat, braucht es wirklich nicht mehr. Kritiker die auf schlechte Enden stehen sollen sich doch NGE angucken, auch wenn gerade im Bereich Neon Genesis Evangelion sehr viele Fanfictions ein gutes Ende haben ;) Noch was zum Schluss. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht eine Kenshin Fanfiction zu schreiben. Ich glaube dies wird nicht meine letzte sein. Aber wenn ich noch mal eine schreiben sollte, dann über die TV-Serie, ich weiß nämlich nicht ob die vierteilige OVA auf Word Dokument kriege, bevor mir die Tränen kommen :( Dort ein alternatives Ende zu schreiben fände ich irgendwie unangebracht, weil sich von dort an Kenshins Leben verändert hat. Ich hoffe man liest sich mal wieder.

Laguna

Mithrandir Moon
22.02.2003, 21:36
Achja... für sowas hat der Herr Zeit, aber Vampires Dawn gammelt immer weiter vor sich hin, ja?!?!

Aber was solls, hast wieder ne ganz feine Geschichte geschrieben ;) :A - herrje ich liebe einfach Deine Beschreibungen, sie drücken enorm viel Gefühl aus!! Und nun husch Vampires Dawn schreiben ;)!!

Laguna
02.06.2003, 22:52
Also ich mach jetzt mal was ganz schlimmes und pushe meine Story wieder nach oben. Das mache ich deshalb weil es in kurze eine weitere Kenshin Kurzgeschichte geben wird, die ich hier rein posten werde :D

Akai Nami
03.06.2003, 02:05
@laguna

Die Story ist wirklich spitze. Viel besser als das Ende in der neuen OVA. Das Ende von dieser OVA ist einfach zu grausam gewesen. Aber mach weiter so!