Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Station 5 - Piratensiedlung
Daen vom Clan
12.09.2013, 17:32
CGF & Friends präsentieren:
http://i.imgur.com/Ntq01.png
Spielleitung: Daen und Streicher
Grafische Unterstützung: Tako
Regelwerk:
Jeder Spieler spielt einen überlebenden Zivilisten, (Wissenschaftler oder Soldaten nur nach Absprache und selten!), der sich zum Zeitpunkt des Spielbeginns in der zur Festung umgebauten Marine-Basis Asoa in der südpazifischen Inselkette Wallis et Futuna befindet. Die Gründe dort zu sein sind ebenso frei wählbar wie das Herkunftsland – euch allen gemein ist aber, dass ihr Flüchtlinge seid und hier Unterschlupf gefunden habt.
Ziel des Spiels wird es sein, die gestellten Aufgaben (Stationen genannt) während einer langen Reise zu überleben, um die Geschichte für das Finale in Staffel 3 vorzubereiten. Im Spiel werden dabei 8 unterschiedliche Stationen vorkommen.
Jede Station stellt dabei eine Situation, ein Szenario oder ein Gebiet dar(beispielsweise: eine alte Schule, eine verlassene Insel, ein Wald, die Kanalisation, das Dach eines Hochhauses, ein Freizeitpark), in dem sich die Helden herumtreiben und RP machen können. Jede Station ist für sich während des Spieltages sicher, die Zombiegefahr wird nur beim Wechseln zur nächsten Station durch Lösen der Stationsaufgabe gefährlich.
Am Ende jeden Tages ziehen die Spieler weiter und müssen dafür eine bestimmte Aufgabe lösen: So muss beispielsweise beim Verlassen der Schule ein Angriff der Zombies abgewehrt werden, bei dem 2 Spieler zurückbleiben müssen um die Flucht gelingen zu machen. Die 2 betreffenden Spieler können sich freiwillig melden oder es wird abgestimmt wer die Aufgabe übernehmen wird, weil man bei diesen Aufgaben auch sterben kann und somit aus dem Spiel ausscheidet.
Es wird Szenarien geben, die unterschiedliche Anzahlen von Spielern erfordern, üblich werden 2-3 sein, ebenso kann und wird es passieren, dass diese 2-3 Personen zwei unterschiedliche Szenarien zu lösen haben, sprich, der Wert der ausgesandten Spieler auf Kampf und Intelligenz könnte geprüft werden.
Sind die jeweils notwendigen Spieler bestimmt, gilt der Tag als geschafft und die restliche Gruppe rückt sofort in die nächste Station vor, es beginnt also eine neue Station.
Für die beiden, die die Flucht gesichert haben, wird es spannend. In obigen Beispiel handelt es sich um ein Kampf- und ein Intelligenz-Szenario, also zählt also zuerst der Kampfwert, dann der Intelligenzwert.
Hat ein Spielerchar 7 Punkte in Kampf, hat er eine 70%ige Chance die Aufgabe zu überleben und er stößt normal am nächsten Tag zur Gruppe. (Hier würde der Spielleiter "würfeln" und die Spieler per PN informieren).
Wurde schlecht gewürfelt - also eine 8-10 erwürfelt, stirbt der Char und die SL informieren den Spieler ebenfalls, so dass dieser einen schönen Abgang schreiben kann.
Ist die 8. Station erreicht und überstanden, haben die überlebenden Spieler gewonnen!
Charakterwerte
Es gibt insgesamt fünf relevante Charakterwerte:
Es gibt insgesamt fünf relevante Charakterwerte die bei den Stationsaufgaben geprüft werden:
Kampf: Für Stationen mit dem Szenario: Kampf (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Zombies beseitigen, einen Ort verteidigen)
Intelligenz: Für Stationen mit dem Szenario: Intelligenz (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: einen Computer hacken, einen Weg finden)
Agilität: Für Stationen mit dem Szenario: Gewandtheit (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: einen Parcour zur Ablenkung laufen)
Geschick: Für Stationen mit dem Szenario: Geschick (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Handwerk, einen alten Laster als Fluchtmöglichkeit wieder betriebsfähig machen)
Charisma: Für Stationen mit dem Szenario: Charisma (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Andere Überlebende um Hilfe bitten, einen Militärschlag gegen euren Unterschlupf verhindern)
Der sechste Wert im Spiel ist "Nahrung". Fällt der Wert unter die Anzahl der Spieler, dann erleiden diese einen Mali von 1 auf ihr Würfelergebnis, d.h. Aufgaben scheitern eher.
Nahrung spielt erst ab Tag 1 eine Rolle, nicht im Intro.
Ein Beispiel:
Jeder Stationstext beginnt mit einer kleinen Szenariobeschreibung:
Am dritten Tage gelangen die Spieler in die malerisch gelegene Lagune der Marinebasis. Dort finden sie eine gruselige Meereshöhle vor, die sich nicht nur perfekt verteidigen lässt, sondern auch Spuren ehemaliger Bewohner aufweist. Um nun zu Station 4 zu gelangen – einem Flugfeld mit einer zur Flucht tauglichen Cessna - wissen die Spieler, dass sie nach der Ruhepause und dem Kraftschöpfen (also am Ende des Rollenspieltages) einen Weg finden müssen, eine unstabil aussehende Hängebrücke am hinteren Ende der Höhle zu überwinden. Die Spieler sehen sofort, dass sie sich dazu aus der Deckung der Höhle begeben müssen und sicherlich von einigen herumstreunenden Zombies gesehen werden, die sofort Witterung aufnehmen und die Spieler bei der Flucht jagen werden.
Die Spieler erfahren, dass mindestens 2 Spieler notwendig sind, um die Seile der Brücke fest zu halten, so dass die Brücke stabil genug ist, um dem Rest der Gruppe die Flucht zu ermöglichen.
Im Laufe des Tages müssen die Überlebenden zwei Spieler bestimmen, die sich der Stationsaufgabe annehmen. Einer meldet sich dabei freiwillig, ein weiterer wird per Abstimmung bestimmt und muss teilnehmen. (Weigerungen sind nach der Abstimmung nicht möglich)
Da zwei Spieler die Aufgabe übernehmen, endet der Rollenspieltag und die Gruppe rückt auf Station 4 vor.
Die Spielleiter kümmern sich nun um die beiden ausgesandten Spieler, welche die Stationsaufgabe übernommen haben. Das Gegenstemmen der Seile erfordert Kraft, die anschließende Flucht Agilität. Kraft wird in diesem Fall über Kampfwert simuliert,
Spieler 1 hat: Kampf 8 und Agilität 6
Spieler 2 hat: Kampf 6 und Agilität 3
Jeder Punkt steht dabei für 10% Gelingen, bedeutet, für Spieler 1 gelingt die Kampfprobe zu 80% und die Agilitätsprobe zu 60%.
Die Spielleiter würfeln nun verdeckt und die Proben für beide Spieler und teilen ihnen per PN das Ergebnis mit.
Die SL würfeln:
Für Spieler 1 für Kampf eine 4 und für Agilität eine 5. Beide Werte sind UNTER dem Charakterwert, Spieler 1 überlebt also und stößt zur Gruppe.
Für Spieler 2 für Kampf eine 1, jedoch für Agilität eine 9. Obschon die Kampfprobe gut gelingt, versagt der Spieler 2 bei der Agilität und wird dieses Szenario nicht überleben.
Die SL gibt beiden Spielern nun Bescheid - auch das jeweilige Ergebnis des anderen -, damit beide entweder getrennt oder zusammen das Ergebnis im Rollenspiel schildern können.
Als Beispiel könnte ein erschöpfter und verschwitzter Spieler 1 im RP berichten, wie Spieler 2 es nicht überlebt hat und wie froh er ist, selbst überlebt zu haben.
Station drei gilt als abgeschlossen, der Tag 4 beginnt mit Station 4 - einem verwüsteten Airfield in dem torkelnde Zombies in der Nähe von scharfen Tretminen herumschlurfen.
Weitere Charaktermerkmale:
Um die Sache spannend zu machen, gibt es weitere einmalige Fähigkeiten, die in den Szenarien benutzt werden können. Dies kann öffentlich oder heimlich per PN an die Spielleiter geschehen. Jede Fähigkeit kann dabei nur einmal während des gesamten Rollenspiels eingesetzt werden.
Ab einer gewissen Anzahl an Spielern kann es auch sein, dass bestimmte Rollen zweimal zugewürfelt werden.
Die Namen der Fähigkeiten müssen keinen Einfluss auf das Rollenspiel haben, es sind nur Bezeichnungen.
Jede Fähigkeit wird einmalig nur unter den Spielern verlost, nicht jeder Spieler wird eine bekommen, die Fähigkeiten können im Rollenspiel auch geheim gehalten werden:
"Der Anführer" = Sollte die Gruppe sich entschließen, einen Anführer zu wählen, so hat dieser die Sonderfertigkeit, Charaktere bestimmen zu können, die an einer Stationsaufgabe teilnehmen müssen. Bei einem Grundcharisma (also ohne Items und Buffs) von 1-3 kann er diese Sonderfertigkeit einmal im Spiel einsetzen, bei einem Wert von 4-6 zweimal. Im Gegensatz zu Staffel 1 wird der Anführer OOC auch von mir als „Schiedsrichter“ und Ansprechpartner eingesetzt, d.h. wenn Entscheidungen der Gruppe auch mich nicht eindeutig wirken, werde ich mich an den Anführer per PN wenden und er gibt letzten Endes den Ausschlag. Wählt euren Anführer also weise. ^^
"Der Supporter" = Ein anderer, einzelner, ausgeschickter Spieler überlebt in jedem Fall. Beim Tageswechsel schreibt der Supporter die SL an und benennt den Begünstigten, den er einmalig bei seiner Aufgabe beschützen wird. Es ist nicht erforderlich, dass der Supporter mit ausgesandt wird, er kann auch beim Rest der Gruppe bleiben und diese Fähigkeit ausspielen. Diese Fähigkeit kann nicht auf sich selbst angewandt werden.
"Der Charismat" = Kann einmal fest einen einzelnen oder alle notwendigen Spieler für eine Aufgabe bestimmen. Dies macht er öffentlich mit einem markanten Befehl oder einer heldenhaften Rede und dem OOC-Hinweis(!) dass er die Fähigkeit grade ausspielt. Die benannten Spieler haben entsprechend zu reagieren. Wenn der Charismat seine Fähigkeit ausspielt, überstimmt er damit die Fähigkeit des Anführers.
"Der Star" = Wenn der Spieler auserwählt wurde, kann er einen weiteren Spieler bestimmen, der ihn auf jeden Fall begleiten muss. Dadurch kann die Anzahl der Spieler für die Aufgabe auch überschritten werden.
"Das Improvisationstalent" = Wenn der Spieler eine Aufgabe übernimmt, kann er den Szenariofokus verändern, aus einer "Stationsaufgabe Angriff" beispielsweise eine "Stationsaufgabe Handwerk" machen. Dies gilt dann für alle an der Aufgabe teilnehmenden Spieler, er kann dies vorher ankündigen.
Sind zwei verschiedene Stationsaufgaben erforderlich, kann er nach Wunsch auch beide umändern, es müssen jedoch zwei verschiedene sein.
"Der Kleptomane" = Ein Spieler kann einem anderen Spieler versteckt 3 Punkte einer Fähigkeit klauen. Diese werden dem Kleptomanen verdeckt von der SL angerechnet, die Änderungen sind permanent, die gestohlenen Punkte können das Limit von maximal 9 Punkten einer Fertigkeit nicht überschreiten und das Minimum von einem Punkt nicht unterschreiten.
"Der Schnüffler" = Kann am Stationsübergang einen Spieler beschatten und sein geheimes Charaktermerkmal, sowie dessen Werte, erfahren. Sollte die Sonderfertigkeit bereits ausgespielt worden sein, dann erfährt der Schnüffler alle Details, sollte sie noch nicht benutzt worden sein, wird die Sonderfertigkeit „gestohlen“, d.h. der Schnüffler als Fertigkeit wird durch die gestohlene Fertigkeit ersetzt.
"Der Held" = Kann sich selbst freiwillig für eine Aufgabe melden, diese gilt dann auf jeden Fall als gelöst, der Char stirbt jedoch ebenso unrettbar. (Die Sonderfertigkeit Supporter bleibt wirkungslos, er ist schließlich ein Held!) Wenn der Held eine Aufgabe für sich erwählt, kann, darf und muss ihm kein anderer Spieler zu Hilfe eilen, selbst Szenarion für mehrere Spieler werden einsam gestemmt. So ein Held ist das!
"Der Schurke" = Wenn dieser Spieler mit anderen Spielern eine Stationsaufgabe bespielt, kann er einen der ausgesandten Spieler opfern, um sein Überleben zu garantieren. Der Spieler seiner Wahl stirbt dabei garantiert, der Schurke überlebt dabei sicher. Wenn der Spieler mit dem Merkmal Schurke sterben würde, wird er vorab per PN darüber informiert und kann sich entscheiden, diese Fähigkeit einzusetzen. In diesem Fall bekommt der zum Sterben verurteilte Spieler die Ergebnismeldung, dass er wegen eines wirklich dummen Zufalls gestorben ist. Sollten weitere Spieler an der Stationsaufgabe teilnehmen, entscheidet ein Würfelwurf mit 25% darüber, ob diese Spieler etwas vom Vorgehen des Schurken mitbekommen haben.
Spielplan:
Geplant ist, dass jeder Tag, wie bei den Werwölfen, 2-3 Real-Tage geht.
Disclaimer: Es ist ein Rollenspiel mit Regelwerk. Natürlich wäre es manchmal logischer, wenn anstatt 3 Spielern 5 gehen würden oder wenn man - anstatt auf Station X vorzurücken - sich in Station Y verschanzen würde und wir ein Herr-der-Fliegen-RP starten würden. Ich wäre auch in Schach bedeutend stärker, wenn ich mit allen Figuren gleichzeitig ziehen dürfte, deswegen: Es ist wie bei den Werwölfen: Ein Brettspiel mit Rollenspielinhalten, nicht umgekehrt.
Erfreuen wir uns also an dem ungewöhnlichen Szenario, dem Versuch einer fortlaufenden Handlung und haben einfach Spaß an einem kooperativen Spiel.
Trotzdem noch einmal eine ganz wichtige Sache: Nehmt das Spiel nicht so ernst. Mitfiebern und Leidenschaft sind gerne gesehen, aber übertreibt es nicht.
Bedenkt auch bitte, ob diese Art Rollenspiel bei dem der Charakter auch den Tod erleiden kann etwas für euch ist und seid euch darüber im Klaren, dass der Rollenspielanteil bisher bei Staffel 1 sehr sehr groß war. Es ist zu befürchten, dass viel geschrieben wird!
Ebenfalls wichtig: Das Rollenspiel war und ist als Dreiteiler geplant! Ihr befindet euch nun in Staffel 2, d.h. Ereignisse aus Staffel 1 werden weitergeführt und die Bühne für Staffel 3 wird vorbereitet. Es besteht absolut die Gefahr, dass die Staffel nicht mit einem klassischen Happy End endet. Wenn ihr mit dieser Art zu spielen Probleme habt, überlegt euch bitte die Teilnahme.
In diesem Sinne: Habt Spaß!
Daen vom Clan
12.09.2013, 17:32
Station 5 – Pirateninsel
Startzeit der Station im Spiel: 1. September 2013, mittags, 12:00 – 3. September, nachts, 05:00
Dauer des Tages in realer Zeit: 13.09. – 19.09. / 21:59 Uhr
http://i.imgur.com/qPGmf.png
Nahrung der Gruppe: 23 (29 minus 17 überlebende Spieler +1 durch Spielleiterentschuldigung+ 5 ertauschte Früchte + 5 Nahrung durch Schokoriegel)
Ereignisse der Nacht:
UserCharakterAlterBerufNationalität
Lynx – Dolores Thomas, geb. Williams – 44 – Lebensgefährtin – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Ligiiihh – Niki – 16 – Kellner/Testperson - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/vietnam.gif
BlackRose - Prudence "Granny" McAldrin - 72 - Geschichtenerzählerin - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Indy – Suparman – 27– Kanalreiniger– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Zitroneneis – Celina Blair – 21– Studentin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/england.gif
MetaLevel – Shelley Weinberg – 24– Ersatzkrankenschwester – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Gendrek – Gabriel Chevalier – 24– Arbeitslos– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/france.gif
steel – Alexandra "Gun Smith Lexi" Miller – 29– Polizistin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Ty Ni – Shoana – 28– Unterweltgröße– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/amerikanisch-samoa.gif
R.F. – Richard Matthew Fireburg – 19– Dieb– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/england.gif
Mephista – Leocadia Arellano-Felix – 8– Tochter– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Jerome Denis Andre – Fritz Jefimow – 25– Chemiestudent– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/germany.gif
Mivey – Nathan Archer – 42– Finanzmanager– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Tako – Gunther Ocean – 31– Sysadmin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Scav – David Stevens – 29– Kameratechniker– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Layana – Juliane Schiller – 29– Sportlehrerin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/germany.gif
Alzi – Ivan Dolvich – 59– Soldat a.D. / Söldner– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/russland.gif
Einleitung:
Nach der übereilten, doch erfolgreichen Flucht von der G-Anlage, erwartete die Überlebenden eine eher langweilige Zeit. Diese Einschätzung wurde nicht nur am vergangenen Schrecken gemessen, der sich tief in die Erinnerung der Überlebenden eingebrannt hatte, sondern tatsächlich auch mit einer langen Fahrt über das Meer bei vollkommen ruhiger See und ohne auch nur einer Insel ansichtig zu werden.
Kurz nach dem Monatswechsel allerdings, und schon nahe an der chinesischen Küste, braute sich ein Sturm zusammen und brach in sprichwörtlicher Windeseile über das Boot der Überlebenden herein.
Diesmal war es kein laues Lüftchen, dieser Sturm trug in sich die Gefahr, das Boot zu versenken und sie alle den Tod durch Ertrinken sterben zu lassen. Wütend schlugen die Wellen gegen den Rumpf und warfen das Boot von Wellenkamm zu Wellenkamm, durchnässte sie alle und machte das Steuern der Yacht zu einem brutal anstrengenden Kraftakt. Tiefschwarze Wolken entluden ihre regnerische Fracht und doch – es schien klar, als wolle der Sturm sogar noch an Kraft zunehmen!
Sie waren dem Tode nahe, als sie vor sich im Sturm die Schemen einer Insel ausmachen konnte, eine unscheinbare Silhouette der Hoffnung und bar aller anderen Möglichkeiten, steuerten sie das Boot durch den schreienden Sturm hindurch in Richtung der Insel.
Und der Wagemut wurde belohnt, sie fanden nicht nur eine schützende Bucht, Nein, das Glück war ihnen mehr als hold, als sie schließlich sogar eine mit dem Schiff befahrbare Küstenhöhle finden konnten. Tausendmal unterspült hatte sich in dem Felsen eine riesige Höhle gebildet. Diese war mit ihrem Schiff locker befahrbar, war der Eingang doch dreimal so breit und die Decke immerhin zweimal so hoch. Mit dem sprichwörtlich letzten Tropfen Treibstoff schafften sie es schließlich in die schützenden Felsmauern und warteten den Sturm ab. Eine ganze Nacht lang tobten die Naturgewalten und dann verschwand er wieder und machte strahlendem Sonnenschein Platz. Bunt tanzten die vom Wasser reflektierten Sonnenstrahlen auf den Felsen und gab ihnen das nötige Licht, sich in der Höhle zurechtzufinden. Und so konnten sie den schmalen Pfad erkennen, der tiefer in den Felsen hineinführte, jedoch sachte nach oben hin anstieg.
Und die Wanderung, angeführt von den abenteuerlustigen Überlebenden, lohnte sich. Nachdem sie einige Felsen überwunden hatten und nach anstrengender Kletterarbeit, fanden sie sich auf einem Hochplateau wieder, von dem sie die gesamte Insel überblicken konnten.
Und ganz im Osten sahen sie es – andere Überlebende. Dort war ein altes Fort zu sehen, ganz ähnlich den japanischen Verteidigungsanlagen aus dem zweiten Weltkrieg oder viele der spanischen Forts die in der Karibik erbaut worden waren. Das Bauwerk selbst war nur noch eine heruntergekommene Ruine, westlich davon, neben den zerfallenen Mauern, hatte sich eine schmutzige Wellblechsiedlung gebildet. Das Regen-Nass verdunstete, doch die Gefahr blieb, denn bei genauerer Betrachtung war zu erkennen, dass viele der geschätzt 500 Überlebenden dort bewaffnet und die Sitten sehr rau waren. In den schmutzigen Straßen fanden Prügeleien statt, immer wieder war das Knallen und Fauchen von Handfeuerwaffen zu hören.
Das größte Fanal für Gefahr waren allerdings die Schnellboote, die am Fort im Wasser lagen und die doch tatsächlich diverse Variationen von schwarzen Flaggen trugen. Es konnte sich um keinen anderen Menschenschlag denn Piraten handeln.
http://i.imgur.com/ZG9Uf.png
Lagebericht:
Durch den Sturm sind die knappen Spritvorräte fast gänzlich aufgebraucht worden. Auch die Nahrungsvorräte waren zur Neige gegangen. Essen jedoch ließ sich auf fast jeder Insel organisieren, nicht jedoch der Treibstoff. Die Piraten waren eine ernstzunehmende, große Gefahr, denn sie würden wahrscheinlich weder zum Boot, noch zu den mitgebrachten Waffen „Nein“ sagen und die Chancen standen hoch, dass sie sich ob ihrer Überzahl und guter Bewaffnung nehmen würden was sie brauchen…
Der Plan schien klar – Treibstoff und Nahrung zu organisieren und dann unentdeckt verschwinden.
WICHTIG: Jeder Spieler kann nur an einer einzigen Aufgabe teilnehmen!
Optionale Aufgaben werden sofort (wenn die SLs es lesen) durchgeführt, Stationsaufgaben beim Stationswechsel am Ende der Station.
Team „Die Räuber bestehlen“
Anzahl: 3
Probe auf: "Geschick UND Agilität" ODER "Kampf UND Agilität" ODER „Charisma UND Agilität, erleichtert um 1"
Hintergrund: Die Piraten müssen ihre Boote ebenfalls mit Sprit betreiben. Unvorbereitet und ohne genaue Kenntnis des feindlichen Terrains ist die Aufgabe sehr schwer, jedoch machbar.
OPTIONAL: Team „Francis Drakes bolt of lightning“
Anzahl: 1
Probe auf: Kampf und Agilität
Hintergrund: Wenn Aufgabe Kappa erfolgreich war, kann das Gewehr zur Sicherung der anderen Stationsteilnehmer benutzt werden. In diesem Fall wird es nicht demontiert, sondern verbleibt an Ort und Stelle, erleichtert die Stationsaufgabe aber für jeden Teilnehmer um 2 auf jeden Würfelwurf.
OPTIONAL: Team „Barbossas Revenge“
Anzahl: 2
Probe auf: Kampf, erleichtert um 2
Hintergrund: Sollten die Untoten befreit und Richtung Siedlung geführt werden sollten, könnte das entstehende Chaos den Treibstoffdiebstahl erleichtern. Jede Probe der Teilnehmer aller anderen Stationsaufgaben ist um 1 erleichtert.
http://i.imgur.com/qFr9X.png
Aufgabe Alpha
Mögliche Teilnehmer: 1-3
Erledigt durch:
Lexi 2/2 bestanden
Ivan 1/2 bestanden
David 1/2 bestanden
Probe auf: 2 Proben aus folgenden Attributen: Agilität, Charisma, Intelligenz, Geschick
Weitere Proben WÄHREND der Aufgabe nicht ausgeschlossen.
Hintergrund: Es scheint sehr gefährlich, doch ist es vielleicht möglich, die Piraten auszuspähen oder gar zu infiltrieren…
Erfolg: ?
Misserfolg: ?
Aufgabe Beta (, Wanderaufgabe, Hintergrundwissen, Part 3 von 3, verteilt über drei Stationen)
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Niki
Probe auf Intelligenz Bestanden
Hintergrund: Der Bericht den Leo aus MOSSAD II hat bergen können, ist nicht in chinesischer Sprache geschrieben, es sind einfach nur beliebige Textzeichen in zufälliger Reihenfolge. So wirkt es zumindest auf den ersten Blick, wäre da nicht der Schlüssel hinten in der Mappe beigefügt. In mühevoller, konzentrationslastiger Kleinstarbeit sollte es problemlos möglich sein die gesamte Meldung zu entschlüsseln, auch wenn dies unzählige Tage in Anspruch nehmen wird.
Erfolg: Hintergrundwissen UND ein permanenter Punkt Intelligenz
Misserfolg: -2 Punkte Intelligenz für 2 Stationen durch die Verwirrung
Aufgabe Gamma( Plünderaufgabe)
Mögliche Teilnehmer: 1-4
Erledigt durch:
Prudence
Shelly
Nathan
Probe auf Intelligenz UND Charisma
Hintergrund: Diebe zu beklauen, das wäre das Motto der Stunde. Ausreichend getarnt und in den Menschenmassen der Siedlung untertauchend, wäre es sicherlich kein Problem, hie und da eine Kleinigkeit mitgehen zu lassen.
Erfolg: Spezifische Boni in Höhe der Würfeldifferenz nach dem ‚Plünderregelwerk‘ (ausgewürfelt)
Misserfolg: 50% Chance auf temporäre Mali ODER 50% Chance auf andere permanente Mali durch Verletzungen (ausgewürfelt)
Aufgabe Delta
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Celina
Probe auf Charisma - bestanden!
Hintergrund: Es muss in der Siedlung auch vernünftige Menschen geben, mit Denen Handel sich lohnt.
Erfolg: 5 Punkte Nahrung können gegen einem beliebigen Punkt eines Attributes gehandelt werden.
Misserfolg: ?
Aufgabe Epsilon
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Agilität
Hintergrund: Wie man vom Felsen aus erkennen kann, scheint es eine größere Lichtung im Dschungel zu geben. Was hat es damit auf sich?
Erfolg: Eine neue Option zur Stationsaufgabe
Misserfolg: ?
Aufgabe Zeta
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Geschick
Hintergrund: Wie es aussieht, haben die Piraten aufgebrachte und dann ausrangierte Schiffe im Norden am Strand untergebracht. Genügend Geschick vorausgesetzt, könnte sich vielleicht noch Etwas finden lassen.
Erfolg: ?
Misserfolg: -2 Geschick für 2 Stationen durch Verletzungen
Aufgabe Eta
Mögliche Teilnehmer: 1-3
Erledigt durch:
Probe auf Geschick, erleichtert um 2
Hintergrund: Der Dschungel ist voller Möglichkeiten Nahrung zu sammeln.
Erfolg: +3 Nahrung für jeden Teilnehmer
Misserfolg: ?
Aufgabe Theta
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Agilität und Geschick
Hintergrund: Irgendetwas scheint sich am Grund des Sees oben auf dem Felsen zu befinden.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?
Aufgabe Iota
Mögliche Teilnehmer: 1-3
Erledigt durch:
Probe auf Agilität, erleichtert um 2
Hintergrund: Angelmöglichkeiten gibt es mehr als genug.
Erfolg: Pro teilnehmendem Spieler +3 Nahrung für die Gruppe
Misserfolg: Nichts gefangen
Aufgabe Kappa
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Agilität und Kampf
Hintergrund: Der Wachturm ist taktisch gut positioniert und mit einem Scharfschützengewehr ausgestattet. Allerdings verfügt er nur über eine Wache. Es wäre möglich, den Turm heimlich hinauf zu klettern, die Wache zu überwältigen und das dort montierte Gewehr abzubauen.
Erfolg: Kampf +7, zur freien Verteilung, AUßERDEM ?
Misserfolg: ?
Aufgabe Lambda
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Matt
Probe auf Charisma ODER
Geschick - bestanden
Hintergrund: Das Späherteam hat das Haus gefunden, in dem die Piraten ihre Wäsche und damit ihre „Gangabzeichen“ waschen und aufbewahren. Mit genug Geschick beim Dieben oder Charisma beim Beschwatzen, lassen sich einige der Uniformen stehlen und für die Stationsaufgabe einsetzen.
Erfolg: „Charisma UND Agilität, erleichtert um 1“ wird eine wählbare Option für die Teamaufgabe „Die Räuber bestehlen“
Misserfolg: ?
http://i.imgur.com/Jf7Pn.png
http://www.traumlicht.org/hcsvntdracones/station5.jpg
http://i.imgur.com/SwMIs.png
Nathan Archer und Ivan Dolvich: Als Angelexperten können die Beiden die anderen Überlebenden abermals anleiten. Wenn Nathan oder Ivan an der Angel-Aufgabe teilnehmen, erwirbt jeder erfolgreiche Teilnehmer +2 Nahrung.
Matt Fireburg: Wenn Matt als erfahrener Dieb an Aufgabe Gamma teilnimmt, findet er einen nützlichen Gegenstand mehr.
Shoana: Wenn Shoana als Unterweltgröße an Aufgabe Gamma teilnimmt, findet sie einen nützlichen Gegenstand mehr.
Ivan : Als ehemaliger Militärangehöriger ist Ivan erfahren mit Spähaufgaben. Für ihn ist die Probe auf Alpha um einen Punkt erleichtert.
Lexi : Als ehemalige Polizistin ist Lexi erfahren mit Spähaufgaben. Für sie ist die Probe auf Alpha um einen Punkt erleichtert.
Das hier war schon beinahe eine Verschnaufpause, im Vergleich zum Sturm auf der Heather und der Wanderung durch den Bergpfad. Auch die Nacht, die sie in der nur schlecht klimatisierten Höhle verbrachten, konnte nicht als Entspannung durchgehen. Zu furchteinflössend waren die Geräusche, die das Unwetter draußen verursachte. Zumindest sah das Shelley so.
Und nun standen sie hier, noch etwas von der Zivilisation entfernt, die nicht ungefährlich aussah. Eine Art "Hole" mit mindestens genauso zwielichtigen Gestalten wie es im Camp Hope der Fall war. Und dazu noch Piraten. Doch das Gedankentraining der letzten Monate funktionierte. Alles positiv sehen. Optimistisch bleiben. Sonst bist du gleich tot. Ohne Bewohner auf der Insel - so gefährlich sie vielleicht auch waren - kein Treibstoff. Ohne Treibstoff kein Weiterkommen. Ohne weiterkommen verhungern. Die einfachste Art der Rechnung. Die einzige Art der Rechnung, für die ihr Gehirn nach den hart umkämpften Stunden an Deck der Heather noch fähig war.
Eine Art Hole!, wiederholte sie in Gedanken. Im wahren Hole hatte sie sich auch durchgeschlagen, war davongekommen, ohne je in akuter Gefahr gewesen zu sein - und das war ihr enorm gut gelungen. Sie war trainiert darin, zu wissen, wem man trauen konnte und wem nicht. Sie wusste, wie sie sich verkaufen musste. Wenn andere mitmachen würden, könnten sie vor dem Stehlen des Treibstoffs - denn auf verhandeln brauchte man sich mit Piraten ja nun wirklich nicht einlassen - die Siedlung auskundschaften... und vielleicht auch die ein oder andere nützliche Gerätschaft mitgehen lassen, man weiß ja nie.
"H-hey, Leute!", fing sie an und hatte dabei fast ein schlechtes Gewissen, die anderen Survivor anzusprechen, waren sie doch sichtlich erschöpft. Aber das ging ihr schließlich nicht anders.
"Ich denke, es ist klar, was mir machen müssen, oder? Wir brauchen Sprit, um von hier zu fliehen. Bleiben möchte hier wohl keiner? Irgendwie müssen wir an den Treibstoff kommen, ob wir ihn unentdeckt klauen, darum verhandeln oder kämpfen!" Noch bevor sie das Aussprach konnte sie quasi hören, wie ganz bestimmte Personen so gar nicht einverstanden damit waren, etwas derart Kriminelles zu tun. "Ich weiß, dass für einige das Stehlen nicht in Frage kommt. Aber es handelt sich da um Piratenschiffe. Wenn wir denen ihren Treibstoff klauen, tun wir noch was Gutes!"
Shelley stützte sich beim Sprechen etwas an der Felswand ab. Besonders kräftig fühlte sie sich nicht und man konnte ihr auch ansehen, wie abgekämpft sie war. Aber das würde sicherlich nicht das Schlechteste sein, wenn sie sich als einer von den Siedlern verkaufen wollte. "Also...ich denke, dass es am Besten ist, wenn ein paar von uns - wer auch immer es sich zutraut - ins Dorf gehen und sich umschauen, ein bisschen nach den besten Wegen gucken und vielleicht etwas Nützliches mitnehmen können, dass uns bei der... Aktion hilft. Ich würde das auf jeden Fall gerne tun. Ich war auf Wallis et Futuna lang genug im Hole und weiß, wo die Menschen ihre Sachen verstecken, wo man Nützliches findet. Die wirklich wichtigen Dinge - wie Nahrung - sollten wir den Menschen nicht nehmen, die finden wir auch im Dschungel. Aber Sachen, die den Menschen vielleicht eher schaden, als dass sie ihnen helfen? Waffen... und so?" Ein kurzes Lächeln folgte.
"Ich möchte auf jeden Fall schauen, ob ich in der Siedlung nicht etwas finde, das uns weiterhelfen könnte (Gamma). Ich mache das auch alleine, aber je mehr wir sind, desto besser ist es natürlich. Also überlegt es euch."
[OOC: Soll noch nicht losgehen, erst mal schauen, wer noch so mitkommen will^^]
Es kalt und sehr feucht in der Höhle, das Meereswasser stand im Moment sehr tief, es musste sich um Ebbe handeln. Von der Öffnung zum Ozean drang kaum Licht ins innere, zu spitz war der Winkel, in dem die Felswand sich öffnete. Aufgrund der fehlende Sonne war es auch tagsüber sehr kalt, und der rauhe Wind auf See, der durch die Höhlenanlage fuhr brachte selbst die stärksten unter ihnen zum zittern. Und so war es auch klar, dass die Gruppe schnell daran war, den Rest der Insel zu untersuchen, auch wenn sie steile Felswände überwinden mussten.
Nathan fiel das nicht ganz leicht, doch langsam aber sicher schaffte es auch er hinauf auf das Hochplateau. Die Gruppe verteilte sich und suchte von dieser Erhöhung die Insel ab.
Und schnell wurde ihnen klar, dass sie nicht alleine waren auf dieser Insel. Piraten, Nathan hatte mehrmals was darüber gelesen. Gerade am roten Meer, bei Äthiopien sollte es viele gegeben haben, doch auch am südchinesischen Meer hatte sich eine moderne Brandschatz-"Kultur" entwickelt, von Armut in die Weltmeere getrieben, waren es oft ruchloose gestalten.
Schnell hatte auch Shelley einen Vorschlag. Sie zu berauben.
"Äh, jetzt vergessen wir mal richtig und falsch. Die haben sicher Waffen, sind vermutlich skrupellose Killer. Das ist nicht so als würden wir mal bei Santa Claus einbrechen und Geschenke einsammeln. Ohne einen Plan ist das Selbstmordkommando. Ich sag wir sollten sie zuerst beobachten.
Sie auszurauben ist sowieso unsere einzige Chance hier rauszukommen. Naja, außer sie würden uns irgendwo freiwillig helfen.
Falls wir zuerst Ahnung hätten wo, wann und wie wir irgendwas machen, wär ich sogar dabei. Naja, außer ihr meint ich sollte angeln, das könnte ich auch, aber nach zwei Tagen durch wird das schon etwas träge. "
Mephista
12.09.2013, 21:08
Léo war sehr aufgeregt.
Jack Sparrow!
Ähm.
Captain Jack Sparrow!
Und sie könnte ihn vielleicht bald höchstpersönlich kennenlernen!
Nachdem sie durch diesen Sturm hier in der bitterkalten Höhle gelandet waren, hatten sich die Großen umgesehen und von Piraten berichtet. Was das hieß, war ja wohl klar.
Zwar war sie sich ziemlich sicher, dass das hier nicht Tortuga sein konnte- diese Insel hatte so garnichts schildkrötenartiges mit diesem Hintereingang- aber eigentlich war das auch nicht so wichtig.
Schließlich könnte sie dann, wenn sie ihren Papa endlich mal wiedergefunden hatte, ihm beweisen, dass Pirates of the Caribbean voll echt war.
Von wegen, es gibt keine untoten Piraten oder untote Äffchen durch verfluchtes Aztekengold...
Untote laufen auf der ganzen Welt herum, ganztägig, sogar ohne Aztekengold (glaubte sie zumindest)... quasi Untote 2.0!
Aber Piraten sind doch schon cooler. Vor allem eben Captain Sparrow. Oh, sie hoffte wirklich, dass er sie einmal auf die Black Pearl ließ...
So hing dem Mädchen ihren Gedanken nach, während sie in der Gruppe zusammen standen und Shelley und Nathan nacheinander ihre Pläne bzw. Vorschläge darlegten. Irgendwas von Treibstoff besorgen hatte sie nebenbei mitbekommen und dass sie das total unauffällig tun sollen. (Léo war schon mächtig stolz auf sich, dass sie den Gesprächen inzwischen ohne Anstrengung zumindest halbwegs folgen konnte. Unschärfe in der Wahrnehmung war noch vorhanden, aber erträglich, nur die Kopfschmerzen und das leise Gefühl, ein wenig... beschränkt zu sein, bereiteten ihr... nunja, Kopfschmerzen.)
Nach einem kleinen Räuspern meinte sie mit einem dicken Grinsen: " Also unauffällig Zeug... ähm.. mir ausleihen, ohne vorher zu fragen... das kann ich gut, seit ich im Loch war! Und ich bin ja ein echt mexikanischer Kobold und so, also ist das voll einfach für mich [Stationsaufgabe "Die Räuber bestehlen"- auf Geschick und Agilität]... Auch wenn ich schon gerne Barbossa und Jack Sparrow mal kennenlernen würde..."
Der letzte Satz ging halb in ihrem plötzlichen Nuscheln unter. Die Großen hatten in den letzten Tagen schon öfter mal über sie gesagt, dass sie "was am Kopf hätte". Deswegen war sie wohl die meiste Zeit allein. Und was Pirates of the Caribbean anging, waren die bestimmt wie ihr Papa. Also musste sie ja nicht provozieren, dass sie für immer ganz allein von ihnen gelassen wurde. Weil eigentlich waren die meisten, die sie so beobachtet (und wieder einigermaßen erkannt) hatte, schon voll nett. Es würde echt hart werden, mit allen dickste Knuddelfreundschaften zu etablieren. Aber wer wäre sie, wenn sie es nicht versuchen würde!
Also schaute sie nach oben zur nächsten Person neben ihr.
Uff.
Gerade bei ihr war ihr immer etwas im Hinterkopf herumgegangen die letzte Zeit, irgendwas ganz unangenehmes. Oder auch nicht?
Ein paar Augenblicke dachte die Kleine sehr schmerzhaft nach, dann erhellte sich ihr Gesicht, sie griff in ihre Brusttasche, zog etwas Kleines, Viereckiges heraus und stubbste Lexi in die Seite.
"Hey Axe...line...", flüsterte sie und ihr Gesicht war gezeichnet von einer Mischung aus bemühtem Lächeln und immer wieder triumphierenden Unbehagen, "in der Yacht lag dieses Bild aufm Fußboden rum ... und ich hab dann auch irgendwie nicht gewusst, wie ... naja ... ich glaub, dass is Deines, oder?"
In ihren kleinen Fingern hielt sie ihr das Photo Axels hin.
Dr. Alzheim
13.09.2013, 08:48
Ivan war auf dem Hochplateau in die Hocke gegangen und überblickte genau die Umgebung, hochkonzentriert und schweigend deutete er den anderen, es ihm gleich zu tun - den Teil mit dem Schweigen. Auch wenn die Schwarzen Flaggen aus der Ferne betrachtet keine andere Vermutung zu ließen, dass sie auf einer Pirateninsel gelandet waren, so war vielleicht ein Anführer zumindest so schlau, um Patrouillen auszuschicken, die die Insel zumindest zu einem gewissen Teil im Blick behielten. "Psst... nicht mache zu laute Ge-räusch... wenn Männer unterwegs hier, wir habe große Problem" sagte er schießlich leise flüsternd und unterstrich seine Worte mit einer entsprechenden Handbewegung.
Er konnte in der Ferne ganz klar die Geräusche von mindestens acht unterschiedlichen Schusswaffen ausmachen, darunter scheinbar vieles vom 38er S&W-Revolver über 9mm Beretta-Pistolen bis hin zu 357er Desert Eagle Revolvern und sogar einen 44er Magnum Revolver glaubte er zu hören. Reiche Beute, gefährliche Beute. "Sie habe Revolver und Pistole... 38er, 9mm, 357er, 44er... wir solle erst sehe, wie Lage ist, bevor jemand von uns gehe und Held spiele." begann Ivan, "Nicht, dass an Ende alle habe Schusswaffe und wir ins Falle laufe." fügte er hinzu, während er die vagen Umrisse in der Ferne und die Geräuschkulisse dazu verwendete, um zumindest grob abzuschätzen, wie viele Personen sich dort aufhalten könnten und wie es um ihre Gesinnung bestellt war. "Ich denken, es 500 Mensche... vielleicht mehr, wenn habe Pech. Wenn nur Hälfte habe Waffe, wir habe gro-ße Problem. Wir erst brauche jemand, der gehe und sehe nach Gefahr. Wenn wolle, ich könne gehe. Ich könne auch versuche zu fange Fisch mit Nathan." schlug er vor. "Wenn jemand habe besser I-dee..."
"Naja, jemand der etwas die Gegend auskundschaftet wär sicher gut, aber ungefährlich wär sowas sicher nicht. Am besten jemand der gut in so eine gesellschaft passt oder aber komplett unbemerkt bleibt, aber dennoch nah genug ist um überhaupt was mitzubekommen. Schleichen kann ich kaum und ohne entsprechende Kleidung wird niemand von uns die da überzeugen können, das wir von hier sind. Naja, langfristig können wird das sowieso nicht, aber wir müssen ja nicht dort übernachten.", antwortete Nathan auf die Festellung des Russen, der anscheinend klar erkannt hatte, dass die Bewohner dieser Insel mehr als gut bewaffnet waren. Natürlich überraschte das niemanden wirklich, aber es war gut es bestätigt zu wissen.
Zitroneneis
13.09.2013, 11:25
Die frische Luft auf dem Hochplateau war ein Segen, obwohl Celina ja nicht an göttliche Gunst glaubte.
Die Fahrt hatte sie ganz gut mit den gewohnten Puzzlearbeiten und einem gelegentlichen Kartenspiel überbrücken können, ohne sich die ganze Zeit an jene schreckliche Zeit vor einem Jahr erinnern zu müssen. Der Sturm machte ihr dabei natürlich einen gehörigen Strich durch die Rechnung.
Und dann diese Höhle! Natürlich war Celina erleichtert gewesen, als die Flüchtlinge hier Schutz gefunden hatten. Aber das Szenario war ihr auf solch unangenehme Art bekannt vorgekommen, dass sie beinahe lieber zurück in den Sturm geschippert wäre. Eine Wahl hatte sie nicht gehabt und somit hatte Celina die Nacht zusammengekauert in einer Ecke verbracht, wo sie wohl irgendwann eingeschlafen war.
Am nächsten Morgen waren ihre Glieder verkrampft und die ersten Person, die den Vorschlag zur Höhlenerkundung unterbreitete, hätte sie am liebsten ins Wasser geworfen. Aber wieder hatte es keine große Wahlmöglichkeit gegeben, also war Celina stumm mit der Gruppe gewandert, immer wieder nervös auf die Decke schielend.
Aber nun, da alle das Hochplateau erreicht hatten, fühlte Celina sich unendlich erleichtert.
Selbst die Erwähnung von Piraten beunruhigte sie nicht sonderlich.
Zudem reihte sich eine von Seeräubern bewohnte Insel recht gut in alle bisherigen Erlebnisse ein.
Erst ein Geisterschiff, dann eine tödlich idyllische Ferieninsel und nun eine Piratensiedlung - man bekommt fast das Gefühl, dass wir von einem Filmgenre ins nächste wandern.
Hoffen wir mal dass das Drehbuch gut geschrieben ist. Und dass wir in keiner Teenie-Komödie landen. Ich hasse Teenie-Komödien.
Es dauerte nicht lange bis Miss Weinberg vorschlug, dass man sich die Siedlung anschauen und den notwendigen Sprit mitgehen lassen sollte.
Ein ziemlich gefährliches Unterfangen, wie Celina fand.
Bevor sie das jedoch anmerken konnte, kam Mr. Archer ihr zuvor. Während seine Ideen der Gruppe mitteilte, ließ Celina es sich nicht nehmen, ihn erneut ausgiebig zu mustern und verwirrt den Kopf zu schütteln. Sie musste sich auf der Schreckensinsel getäuscht haben, so attraktiv sah er nämlich gar nicht aus. Und wirklich jung konnte er auch nicht mehr sein. Da gab es doch wirklich andere, die besser...
Fängst du schon wieder damit an, Prinzessin?
Uh... es kann nicht schaden, sich ein bisschen genauer mit den anderen zu befassen, nicht wahr?
Ja, klar. Aber vielleicht gibt es bessere Gelegenheiten als... agh, warum muss ich dir das eigentlich sagen? Sonst bist du doch Miss Halt-den-mund-will-ich-möchte-wissen-was-hier-passiert-und-was-die-anderen-sagen.
Im Hintergrund hörte Celina das kleine Mädchen irgendetwas über gewisse Filmpiraten vor sich hinbrabbeln. Anscheinend war sie nicht die einzige mit dem Gedanken gewesen. Obwohl ein Kind mit Kopfverletzung nicht unbedingt repräsentativ war.
"Sie habe Revolver und Pistole... 38er, 9mm, 357er, 44er... wir solle erst sehe, wie Lage ist, bevor jemand von uns gehe und Held spiele. Nicht, dass an Ende alle habe Schusswaffe und wir ins Falle laufe. Ich denken, es 500 Mensche... vielleicht mehr, wenn habe Pech. Wenn nur Hälfte habe Waffe, wir habe gro-ße Problem. Wir erst brauche jemand, der gehe und sehe nach Gefahr. Wenn wolle, ich könne gehe. Ich könne auch versuche zu fange Fisch mit Nathan. Wenn jemand habe besser I-dee..."
Das klang nicht allzu gut. Celina kannte natürlich nur Film- und Romanpiraten, aber sie war überzeugt, dass diese im Großen und Ganzen ziemlich romantisiert waren. Wirkliche Piraten waren mit Sicherheit eine Klasse für sich und der Russe hatte Recht, es konnte sehr gefährlich werden. Allerdings hatten die Inselbewohner immerhin einen Puls. Und das bedeutete, dass eventuell Verhandlungen möglich wären.
"Ich finde, dass nichts überstürzt werden sollte. Und zuerst könnte vielleicht jemand, der es sich zutraut, die nähere Umgebung auskundschaften, zum Beispiel den See oder den Dschungel. Ich für meinen Teil ziehe in Erwägung, mich sobald die Lage etwas klarer ist, in der Siedlung umzusehen. Wir haben es hier mit Menschen zu tun. Bestimm gibt es jemanden, mit dem man verhandeln kann. Abgesehen von Treibstoff wäre wie ihr wisst auch Proviant vonnöten."
Scavenger
13.09.2013, 12:49
Noch eine Insel ging es David durch den Kopf als sie in die Höhlenbucht einfuhren mit den letzten Tropfen Treibstoff den sie hatten. Hoffentlich war es nicht wieder so eine dieser G-Anlagen die sie erst vor ein paar Tagen zu Gesicht bekommen hatten. Als sie am nächsten Tag einen Ausgang fanden und auch dann an der Oberfläche waren stellte sich heraus dass sie auf einem Plateau standen wovon sie aus die ganze Insel überblicken konnten. Dann im Osten fand sich eine Siedlung aus Wellblechhütten und einer alten Ruine die wohl von Menschen bewohnt wurde. Denn man hörte auch auf die Entfernung Waffen die abgefeuert wurden, krawalllärm und so weiter. Das war wohl alles andere als eine normale Siedlung, und bei genauerem Hinsehen erkannte David auch warum. Man sah einige Eindeutig Schwarz gefärbte Flaggen.
„Piraten… na klasse“
Meinte er kaum hörbar zu sich selber. Das war jetzt das letzte was sie gebrauchen konnten. Desweiteren waren das um einiges mehr Menschen als sie waren. Sicher einige Hundert die sich hier zusammengerafft haben. Nur scheinbar kamen sie Aktuell nicht miteinander aus.
Kaum alles von der Entfernung aus beobachtet macht auch schon die junge Aushilfskrankenschwester den Vorschlag da einfach rein zu spazieren und sich umzuschauen und dinge mitgehen zu lassen. David wollte gerade ansetze da war schon Nathan zur Stelle und erzählte von der Tatsache das die vielleicht alles Mögliche an Zeug haben um einen auf jede erdenkliche Art und Weise umzubringen, selbst wenn man schon Tod ist. Auch andere äußerten ihre Bedenken da einfach rein zu gehen wie in nen Selbstbedienungsladen.
„Ich denke auch, wir sollten zuerst schauen was so um das Dorf alles rum ist, Vielleicht Fallen, Wachposten und vieles mehr was uns Probleme machen könnte. Es wäre sicher einfach wenn wir vorher den Dschungel etwas erkunden würden. Denn klar ist ja das wir Nahrung und Treibstoff brauchen. Nahrung sollte das kleinere Problem sein zu bekommen. Da wir hier genug Wasser und sicher auch im Dschungel einiges an Früchten finden kann die einen nicht Um bringen.“
Er schaute zu dem Piratenlager rüber. Es würde sehr schwer werden da rein zu kommen einige Liter Treibstoff mit gehen zu lassen und da wieder unauffällig zu verschwinden.
„Das größere Problem wird sein das wir Treibstoff brauchen und wie mir scheint, ist das da die einzige Möglichkeit an Treibstoff ran zu kommen.“
Er zeigte zu den Piraten rüber.
„Und freiwillig werden die den sicher nicht rausrücken. Also müssen wir ihn entweder stehlen und hoffen nicht erwischt zu werden oder, wir werden erwischt und müssen hoffen das wir das Überleben. Weil, ich meine die habe Waffen, und davon n haufen mehr als wir. Was haben wir? Zwei Schrotflinten, ne Leuchtpistole und ein paar Rohrzangen und Schraubendreher. “
David wollte damit keinerlei Panik schieben, denn er wusste das die Truppe hier alles schaffen würde wenn sie es gut durchdenken, aber er wollte nur vorzeigen das die da im Osten bis an die Zähne bewaffnet sind und sicher mehr Todesarten kennen als es Sterne im Universum gab und die 17 Leute hier nicht wirklich viel haben womit sie sich dieser Macht gegen beweisen könnten außer durch kluges überlegen und planen wie sie an den Treibstoff kamen.
„Also, würde ich vorschlagen wir gucken erst mal nach wie diese Insel hier geschaffen ist, alleine um bei der möglichen überstürzten Flucht die wir antreten müssen, nicht wie irre durch den Dschungel retten und uns verlaufen. Danach sollten wir planen wie wir am besten unbemerkt in das Lager der Piraten da unten kommen und dort einiges nützliches Mitgehen lassen können, unter anderem auch den Treibstoff. “
Er stoppte kurz
„Und am besten versuchen wir so wenig Lärm wie möglich zu machen. Sie müssen ja nicht wissen das wir hier sind so lange wir uns ihnen nicht zeigen… also auch kein Feuer oder Taschenlampen…. Bitte!“
T.U.F.K.A.S.
13.09.2013, 13:02
"Hey Axe...line..."
Dieses Mädchen wieder...
"in der Yacht lag dieses Bild aufm Fußboden rum ... und ich hab dann auch irgendwie nicht gewusst, wie ... naja ... ich glaub, dass is Deines, oder?"
Dann reichte Sie Lexi ihr Foto vom Jahrmarkt als wäre es ein Trostpreis beim Schießstand. Irgendwie halbmelancholisch und dennoch triumphal. Der Ex-Cop lächelte mild, nahm das Foto entgegen und strich Leo einmal sanft durchs Haar, bevor sie ihr kurz zuzwinkerte und das Foto in ihre Hosentasche steckte.
"Grácias.", murmelte sie so freundlich wie es ihr möglich war, bevor sie wieder aufblickte auf das was sie vor sich sah: Camp Hope, aber nur wenn es ein überdimensionales Hole wäre. Man konnte die Fäulnis bis hierhin riechen, schwarze Flaggen mit eindeutigen Totenkopf-Symbolen waren an einigen Booten gehisst die im improvisierten Hafen anlagen, ihre Crews wahrscheinlich an Land und gerade dabei zu saufen und rumzu••••n. Vom Regen in die gottverdammte Traufe.
Der große General hielt wieder eine seiner endlosen Ansprachen, drüber dass man leise sein sollte aber man hätte ja Waffen und könnte Sprit klauen und-
"Ich glaube kaum, dass es einen Weg an den Leuten vorbei gibt, Chief.", knurrte Lexi dem Anführer zu und verschränkte dabei die Arme. "Ich könnte jetzt Sachen sagen wie 'Damit kenne ich mich aus.' oder 'Wir könnten versuchen mit ihnen zu reden.' - aber ich glaube nicht dass es viel bringt mit 'nem Haufen Piraten eine freundliche diplomatische Diskussion darüber zu führen ob sie uns ihren Sprit oder ihre Knarren oder Geleitschutz oder sonstigen Sheit geben. Unsere einzige Möglichkeit - zumindest so wie ich's sehe...", sie fummelte eine Zigarette aus der Ausrüstungstasche, nur um sich wieder an dieses "kein Feuer"-Ding zu erinnern was der Häuptling sagt hatte. Sheit, dann halt nicht, dann wanderte die Zigarette halt erstmal hinters Ohr. "... ist entweder reinrennen, unbemerkt ihren Scheiß klauen und wieder abhauen, oder...", es gab kein "Oder". Zumindest noch nicht. Lexi stockte, wandte sich wieder um und besah noch einmal das Terrain. Siedlung, Dschungel, haufenweise Banditos, ein recht hohes Konstrukt das aussah wie ein Wachtu-
Wachturm. Vielleicht etwas arg nahe an der Siedlung dran, aber...
"... oder jemand von uns lenkt sie ab, macht'n bisschen Terror und klärt die Lage für den Rest. Du weißt schon - zum Beispiel den Wachturm zur Explosion bringen mit dieser Leuchtpistole oder so. Wir müssen auf jeden Fall irgendwas unternehmen bevor wir unsere Leute darein und eventuell in den Fleischwolf schicken." Ah scheiß drauf, sie würde es tun. Wenn's sein müsste, wäre sie die Erste die auf den Turm rennen und Ärsche treten würde. Mehr als das konnte sie im Moment nicht tun.
Dieser Sturm war aber auch eine unangenehme Erfahrung! Furchtbar, wirklich furchtbar, fast hätte es sogar einige von ihnen von Bord geworfen. Wobei dieser Umstand bei manchem vermutlich weniger tragisch gewesen wäre, dieser Paki... Franzose dort! Nichtmals dazu in der Lage ein ordentliches Stück Metall aufzutreiben. Aber diese junge Frau hingegen... hach, so viel anständiger und besser stellt sie sich an, ein wahrer Segen für die Gruppe, das muss man nun wirklich zugeben.
"Ms. Schiller! Ms. Schiller hören sie doch kurz her!" Prudence trat an die junge Sportlehrerin heran, "Ms. Schiller, ich muss sie nun wirklich einmal loben. Vermutlich im gesamten Namen der Gruppe. Ihre unverzichtbare Hilfeleistung auf dieser Insel letztens... ohne sie wäre unsere Flucht niemals so gut verlaufen und dann auch noch ihre Güte! Ach Ms. Schiller, ohne diese Rohrzange... dafür muss ich ihnen noch ein weiteres Mal ein ganz besonderes Danke ausrichten. So eine Hilfsbereitschaft, so ein Gemeinschaftsgefühl und solch Respekt vor den Älteren, das muss doch belohnt werden. Hier!" Prudence griff in ihre Handtasche und zog ein handliches Hackmesser aus eben jener hervor "...das sollte hoffentlich Entschädigung genug für ihre Mühen sein!" [Prudence gibt das Hackmesser an Jul. Kampf +1]
Achja, so sollte es doch am besten immer sein. Wer gutes tut, soll gutes dafür bekommen und Prudence war sich sicher, dass Jul etwas aus diesem Werkzeug machen könnte.
Andere aus ihrer Gruppe hingegen... ach nein, da wusste man doch kaum noch was man dazu sagen sollte! Mr. Archer hingegen wusste was zu tun war und auch aus welchen Gründen man es tun sollte. Durch und durch ein Mann mit Rückgrat, wirklich bewundernswert wie er es doch schaffte selbst bei unmoralischen Dingen noch das schlimmste zu vermeiden!
Dieser David hingegen... ja, typisch.
"Also nun wirklich Mr. Stevens. Uns nicht entdecken lassen? Vorsicht walten lassen? Das sind ja unkonventionelle Methoden, da ist sicher noch niemand vor ihnen darauf gekommen. Anstelle große Reden zu schwingen sollten sie doch einmal mit gutem Beispiel voran gehen, finden sie nicht auch?! Schauen sie sich Männer wie Mr. Archer an! Ohne zu zögern, ohne zu jammern, ohne Furcht und Angst wäre er bereit dazu, sich für uns alle in Gefahr zu begeben. Wären sie das etwa auch Mr. Stevens? Bis jetzt habe ich solcherlei Einstellung noch nicht entdecken können."
Tja, soll er doch mal zusehen was er daraus machen sollte. Sich groß aufplustern das konnte er, aber tatsächlich sein Leben aufs Spiel setzen? Da war ja selbst, so ungern Prudence es auch zugab, dieser Afrikaner besser.
Mr. Archer hingegen... da fiel ihr etwas ein. So schnell wie die alte Dame nur konnte, schlich sie sich zu Nathan hinüber. "Mr. Archer."
Prudence griff erneut in ihre Tasche hinein.
"Mr. Archer... Rückgrat, Disziplin und Hilfsbereitschaft. Ich denke es gibt keinen anderen Mann in dieser Gruppe, der dies hier besser ausfüllen könnte als sie!" 52 Jahre Haushalt. 52 Jahre militärischer Drill, sowohl in der Erziehung, als auch im Haushalt. Prudence zog aus ihrer Handtasche eine fein säuberlich zusammengelegte und mehrfach gefaltene Offiziersuniform heraus.
"Solch eine Uniform strahlt Authorität aus und die haben sie sich zurecht verdient Mr. Archer. Ein Mann der Taten, ein wahrer Anführer. Nehmen sie sie Mr. Archer und tragen sie sie mit Stolz!" [Prudence überreicht Nathan die Offiziersuniform, Charisma +1]
Scavenger
15.09.2013, 01:59
Da war was Wahres dran. An den Piraten kommen wir sicher nicht unbemerkt vorbei, doch man müsste es ja auch nicht direkt übertreiben in dem wir da direkt an der Vordertüre anklopfen. Das musste nach Davids Meinung ja wirklich sein und da es sich eh nicht vermeiden ließ sollte es schon so sein das die Typen kein Verdacht schöpfen oder gar auf die Heather aufmerksam wurden. Doch da fing dann auch noch diealte Schachtel an zu meinen ihm vorzuschreiben das er sich doch auch mal bemühen könne und so Spielereien. Diese alte Ziege konnte er von Anfang nicht leiden, sie war so verdammt verbissen und offensichtlich total unzufrieden mit sich selber, also versucht sie das halt irgendwie auf die Art zu Kompensiere, dacht er sich immer wenn sie anfing zu reden und meinte hier rumzukommandieren oder gar einen auf Militär zu machen.
„Verzeihen sie bitte Ms. McAldrin, aber erzählen sie mir nichts davon sich selbstlos für andere zu opfern oder sein Leben für andere zu riskieren. Ich hab jetzt fast 2 Jahre damit verbracht mein Leben zu riskieren um vielleicht noch einen Tag länger auf diesem Verseuchten Planeten zu leben, während sie mit ihrem Hintern versucht haben in den von Van Towers zu kriechen weil sie offensichtlich Langeweile hatten in ihrem ach so friedlichen Village.“
Er pausierte kurz und versuchte ruhig zu bleiben, denn was brachte ihm das alles wenn am Ende diese Piraten auf der anderen Seite davon Wind bekommen würden das die Gruppe hier auf dem Präsentierteller lag.
„Und nur um das klar zu stellen, scheinbar ist das wirklich keinem durch den Kopf gegangen, sonst würden nicht schon die ersten im Guerillastyle hier versuchen in das Lager da zu rennen wo hunderte von Leuten sind, wovon die Hälfte mindestens bewaffnet ist. Ich riskiere gerne mein Leben für die Gruppe, aber nicht mit Tatsache dass wir ohne genauen plan da nicht lebend raus kommen werden. Und leichtfertig riskiere ich mein Leben und das von den anderen, einschließlich ihrem, sicher nicht. “
Wieder eine kurze Pause
„Also, wir sind hier nicht beim Militär und somit fangen sie damit mal gar nicht erst an. Wenn sie damit ein Problem haben steht es ihnen gerne frei da drüben in die Siedlung zu laufen und ihr Glück zu versuchen. “
Er wendete sich zurück zur Gruppe, und fragte nach den Optionen.
„Also, was für Möglichkeiten haben wir? Ms. Miller hat den Wachturm im Visier, damit könnten wir sicher einiges an Aufmerksamkeit erzeugen. Problem ist, wir könnten damit ungewollt Suchtrupps auslösen die die komplette Insel auf den Kopf stellen würden. Andererseits könnten wir natürlich als ‚Schiffsbrüchige‘ versuchen mit denen zu Handeln, oder unbemerkt dinge von ihnen stehlen. Natürlich wäre es wie schon eingangs erwähnt, sinnvoll das Terrain zu kennen. Wer also nichts sinnvolles zu einer Ausarbeitung eines planes wie wir vorgehen beizutragen hat, kann sich gut und gerne mit den Bäumen beschäftigen oder Steine zählen gehen, schließlich wollen wir alle hier wieder runter und bestimmt nicht mit Kugeln und was auch immer die noch haben, durchlöchert am nächsten Baum kleben…“
Ja David war leicht gereizt von diesem Kommentar dieser neunmal klugen alten Pseudogenerälin. Als ob er sein Leben nicht für die Gruppe riskieren würde… klar würde er das, aber sicher nicht ohne zu wissen auf was er sich da einlässt. Denn er würde schon gerne vorher wissen was ihn erwartet wenn er sich schon zum sterben meldet.
Jul war sprachlos. Die Alte kam doch tatsächlich zu ihr, lobte sie für ihre Hilfe und bedankte sich sogar. Und dann gab sie ihr sogar noch ein Messer. Steckte in ihr tatsächlich doch ein Mensch? "Äh... Danke, Mrs. McAldrin" Mehr brachte sie nicht heraus, zumal Prudence sich danach auch direkt David zuwandte - und ganz ihr altbekanntes meckerndes Gesicht zeigte. Wär ja auch zu schön um wahr zu sein, wenn sie sich plötzlich um 180 Grad gewandelt hätte. Und dann ging sie zu Nathan hinüber und schenkte ihm eine Uniform. Wtf?
Jul schlich zu Nathan hinüber. "Die Alte ist schon komisch, oder meinst du nicht?" flüsterte sie ihm zu. "Aber anscheinend haben wir beide es irgendwie geschafft bei ihr gut da zu stehen. Also will ich mich mal nicht beschweren." fügte sie mit einem Grinsen hinzu und überlegte, wie sie ihr neues Geschenk sinnvoll einsetzen könnte.
T.U.F.K.A.S.
15.09.2013, 10:16
"Ich weiß nicht ob ich's schonmal gesagt habe - aber du sollst mich verdammt nochmal Lexi nennen. Wir sind hier nicht beim Militär. Nicht mehr. Beim Militär. Wohl eher." Noch einen Reim hintendran? "Yeah."
Den Wachturm in die Luft zu jagen war tatsächlich eine blöde Idee. Aber irgendwas musste doch zu machen sein. Irgendwas halt. Vielleicht einen auf Axel machen und ohne groß nachzudenken mitten ins Verderben rennen, in der Hoffnung es würde schon gut ausgehen? Diese ganze Reise fußte bis jetzt auf diesem Grundsatz - dem Motto der Miller-Familie, wenn man so wollte:
"Wenn du schon nicht gewinnen kannst, dann sorg' zumindest dafür dass die anderen nicht gewinnen.", murmelte sie leise in sich hinein und fuhr lauter fort: "Fuck it, ich mach's."
Pause. Etwas verdutzt schauten sie die anderen an, als sie ihren Poncho aus der Tasche fummelte und ihn sich wieder umwarf. Das Barret legte sie zunächst auf den Boden - musste ja nicht sein dass sie mit Militärklamotte Piraten aufmischen ging.
"Ich geh' da rein, ich schau' mir an was die da machen, wie die da arbeiten, wo sie ihren Shit aufbewahren - so 'n Scheiß. Undercoverscheiß. Ich war bei 'nem Haufen Lehrgängen damals dabei und hab' 'n paar böse Buben festgenagelt - ich kenn' mich aus mit... so 'ner Scheiße. [Aufgabe Alpha (Geschick/Agilität)] Und ich glaub' ich bin-Gunther!" Sie wandte sich Gunther zu, Arme weit von sich gestreckt als wolle sie eine Schlägerei anfangen. "Wie ghetto bin ich?"
Zwei Daumen hoch von Gunther. Krisenherd befriedet. Hände hängen wieder neben dem Körper.
"Und wer mitkommen will, der braucht nur was zu sagen!", sie schaute dabei wild grinsend in die Runde. Wenn sie schon da drüben eingekesselt werden würden, würde sie zumindest dafür sorgen dass am Ende die Siedlung in Flammen stünde. Hauptsache nicht gewinnen lassen.
Bloß nicht sowas denken. Das wird schon. Du wirst sehen. Alles wird gut.
Da lag sie jetzt in seinen Händen, eine vollständige Uniform. Es sah auch nicht aus wie die eines Matrosen, viel zu aufgeputzt dafür. Musste eine Offiziersuniform sein. Nathan war so erstaunt vom Geschenk, dass er sogar halb vergaß ihr zu danken. "Vielen Dank, Mrs. Aldrin!" sagte er ihr noch hinterher und schaute weiterhin verdutzt auf die Kleidung.
"Die Alte ist schon komisch, oder meinst du nicht?" flüsterte Jul, die ein Messer bekommen hatte, ihm zu. "Aber anscheinend haben wir beide es irgendwie geschafft bei ihr gut da zu stehen. Also will ich mich mal nicht beschweren."
Nathan wartete bis die Oma deutlich außer Hörweite war, bevor er Jul antworte.
"Komisch ist eine Unterreibung. Aber die Uniform könnte bei den Piraten gut gebrauchbar sein, obwohl sie sicher schon bessere Tage gesehen hat, aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht aufs Maul. Mal sehen wie ich mich als Major mach.", mit diesen Worten begab sich Nathan hinter einen nahegelegenen Busch und zog sich die Offiziersuniform an. Es dauerte etwas länger als er erwartet hatte, aber sie passte ihm wirklich ausgezeichnet. Er hatte schon Angst, dass sie zu eng sein würde.
Stolz kam der ehemalige Village-Bewohner wieder aus dem Gebüsch und ging auf Jul zu. "Na? Wie wirke ich als Offizier? Hätte ja nie gedacht, dass ich mal in die Navy komm."
"Verzeihen sie bitte Ms. McAldrin, aber erzählen sie mir nichts davon sich selbstlos für andere zu opfern oder sein Leben für andere zu riskieren. Ich hab jetzt fast 2 Jahre damit verbracht mein Leben zu riskieren um vielleicht noch einen Tag länger auf diesem Verseuchten Planeten zu leben, während sie mit ihrem Hintern versucht haben in den von Van Towers zu kriechen weil sie offensichtlich Langeweile hatten in ihrem ach so friedlichen Village."
Shelley schüttelte innerlich so sehr den Kopf, dass es weh tat. Und so jemand war Anführer.
Nachdem er seinen Unsinn also ausgesprochen hatte und Lexi ihm antwortete, ging sie zu David und zog ihn etwas bei Seite.
"Mr. Stevens... ich würde mir wünschen, dass Sie - als demokratisch gewählter Gruppen...führer - meine Interessen besser vertreten!", fing sie an und versuchte dabei angestrengt, höflich zu bleiben, auch wenn ihr durch den Sturm und die zahlreichen durchzechten Nächte geschwächter Geist sich gerne so richtig ausgekotzt hätte.
"Dazu gehört vor allem, dass sie sich in Zukunft als ein besserer Diplomat erweisen. Ich weiß, wie nervenaufreibend sich Mrs. McAldrin verhalten kann, aber sie hat während unserer gemeinsamen Zeit mehr für uns alle getan, als die meisten - sicher mehr als Sie. Und sie dafür zu verurteilen, dass sie im Village wohnte, ist absoluter Schwachsinn. Sie hätten ein Leben dort auch nicht abgelehnt, hätten Sie die Möglichkeit gehabt. Und..." - ach, da war ja noch was. Der Grund dafür, dass Shelley überhaupt erst anfing, schlecht auf David zu sprechen zu sein. "... man schreit nicht in direkter Anwesenheit einer durch einen Zombiebiss zum Tode verurteilten jungen Frau herum, was man denn mit ihr anstellen müsste, damit alle anderen in Sicherheit seien. Nicht, dass sie nicht Recht hätten, aber ein wenig mehr Einfühlsamkeit erwarte ich von Ihnen. Bis jetzt haben Sie mir keinen Grund gegeben, die Entscheidung der Gruppe, Sie als Stellvertreter gewählt zu haben, anzuerkennen."
Fast, als würde ihr eigener Kopf ein Spiel mit ihr treiben wollen, erinnerte sie sich gerade in diesem Moment an Ians Berichte, nachdem sie ihn wieder traf. Er war auch Anführer gewesen. Und er hatte es wohl nicht einfach gehabt. "Das kann Ihnen natürlich egal sein!", fuhr Shelley fort, während sie in Gedanken den längst gefallenen Worten ihres besten Freundes lauschte. "Ich bin mir sicher, dass das nicht einfach ist... erst Recht nicht, wenn man alle zufrieden stellen will. Aber... wie gesagt, etwas einfühlsamer und diplomatischer könnten Sie schon sein."
Jetzt lächelte sie, primär um klar werden zu lassen, dass es nicht so böse gemeint war, wie sie es sich anfangs vorgenommen hatte. "Und wenn Sie Hilfe brauchen, stelle ich mich gerne als ihre PA zur Verfügung. Oder Sekretärin. Oder so."
Und jetzt? Abschließend? Schulterklopfen? High-Five? Bro-Fist? Oder weiterhin nur dumm daneben stehen und gut aussehen?
"Sie machen das schon!", sagte sie schließlich, ballte die Hand zu einer Faust und klopfte damit sanft von vorne gegen sein Schlüsselbein, was als cool und lässig geplant war, aber wohl eher angestrengt und... nein - es war sicher genau so cool und lässig, wie es sein sollte.
Scavenger
15.09.2013, 14:44
Ach herrje.. hätte er doch einfach nur seine Klappe gehalten, scheinbar hat er da jetzt was vom Zaun gerissen was wohl ganz böse war, ging es ihm durch den Kopf als dann auch noch diese Shelley anfing auf ihn einzureden das er doch bitte ein wenig Diplomatischer vorgehen solle.
Was soll er denn bitte machen? Er war ein verdammter Techniker, kein Mensch der sich im Büro mit Diplomatischen Dingen hätte auseinandersetzen müssen. Das wollte er noch nicht einmal, und das er nun Anführer war, war sicher nicht seine Schuld, denn er selber hatte sicher nicht als erster laut HIER gerufen als das Ganze auf der Insel los ging. Er war in erster Linie ein Mensch und ein Mensch hatte nun mal Emotionen, und gerade in solch einer Situation wie sie sich befanden war es nur mehr als logisch das da nicht mal eben alles super diplomatisch geklärt werden könnte.
„Wo genau ist ihr Problem? Das sie eines mit mir haben ist offensichtlich, aber was genau ist es? Das ich nicht der Supertollen Anführerrolle wie in einem Kinofilm entspreche wo der Anführer steht’s die passenden Worte und Entscheidungen trifft? Weil ich Emotionen habe die nun mal hoch kommen wenn ich genau weiß was ein Mensch durch macht wenn er von einem verdammten Zombie gebissen wurde? Ich meine, haben sie das jemals erlebt? Wissen wie was ein Mensch durchmacht, was für Schmerzen er hat und wie er leidet wenn die haut langsam verfault, und man einfach irgendwann zwischen Leben und Tod schwebt? Ach was interessiert sie das auch, sie werden es eh mit einem ‚das tut hier nichts zur Sache‘ abtun. “
Er war ein wenig aufgewühlt, denn scheinbar denken alle das ein Anführer steht’s die Passenden Entscheidungen treffen muss, immer die Passenden Wörter parat haben muss und sobald er einen Fehltritt macht oder Menschlich wirkt ist er für die Rolle nicht mehr zu gebrauchen. Verdammt sie waren hier nicht in einem Kinofilm wo am Ende die Gruppe der Hauptprotagonisten mit wenigen Verlusten die Welt rettet weil der Anführer steht’s die richtige Entscheidung getroffen hatte oder überaus Diplomatisch vorgegangen ist. Wo lebt das Mädel bitte, das hier ist die Realität
„Ja, natürlich hätte ich die Möglichkeit im Village zu leben nicht abgelehnt, das hätte sicher keiner der hier Anwesenden getan abgesehen von denen die nicht eh schon dort gelebt hatten. “
Er wollte im Grunde eigentlich nicht mehr dazu sagen, denn was sollte er auch machen, Menschen die ihm nicht vertrauten oder die offensichtlich schon voreingenommen waren, würden ihn eh nicht als den Anführer anerkennen. Langsam beruhigte er sich aber wieder und er sprach ohne jegliche Ironie oder Sarkasmus weiter
„Wie Sie ja selber sagen, werde ich es sicher nie allen recht machen können und sicher werden auch einige denken und sich fragen was ich da mache oder warum gerade ich gewählt wurde. Ebenso scheint es ja in der gruppe ein Fehler zu sein wenn einem die Gefühle durch gehen, deswegen tut es mir leid das sie ein schlechtes Bild von mir haben durch die Aktion auf dem Schiff und die offensichtliche Problematik mit der älteren Dame hier normal reden zu können. Das meine ich so wie ich es sage, im vollen ernst und es tut mir auch wirklich leid. Ich bin wohl ein wenig impulsiv und dann platzt mein Unmut oder sonst was gerne mal aus mir heraus. Meist kommen mir dann erst später die Gedanken dass das nicht gerade ein Meisterwerk der Sprachkunst war und einige sich wohl auf den Schlips getreten fühlen.“
Man sah ihm an das ihm die Sache jetzt wirklich doch leid tat, seine impulsive ader war echt immer wieder einmal das Problem, in vielen Fällen realisiert er das gar nicht sondern merkt es erst sehr viel später das er damit vielleicht Menschen kränkt oder ihnen damit zu nahe tritt oder dinge von sich gibt die man nicht aussprechen wollte. Nun ja, nun war es passiert, ändern konnte er es nicht mehr, aber zumindest konnte er versuchen es besser zu machen.
Also ihm dann Shelley ihm gegen das Schlüsselbein Boxte mit der ansage
"Sie machen das schon!"
Ja… wahrscheinlich… aber nun war es erst mal Zeit das zerbrochene wieder heil zu bekommen. Er legte kurz eine Hand auf ihre Schulter während er sprach.
„Nun… wie soll ich sagen… danke und nochmal, es tut mir leid wenn ich ihren Erwartungen offensichtlich nicht entspreche und es tut mir auch wegen der genannten Vorfälle leid….“
Dann ging er nochmals zu der älteren Dame, er wollte zumindest versuchen es noch einigermaßen zu retten, auch wenn er sich bei der Dame eher dachte das sie sowas nicht so schnell verzeihen würde. Dennoch macht er es um selber kein schlechtes Gewissen zu haben das er es nicht zumindest versucht hatte.
„Ähm Ms. McAldrin … ja… wie soll ich sagen sicherlich sind sie von mir enttäuscht und wahrscheinlich können sie mich mittlerweile nicht mehr wirklich leiden. Dennoch möchte ich mich für das eben gesagte bei ihnen entschuldigen. Es war aus einem Impuls hinaus gesagt, und es war ein Fehler. Ich weiß nicht ob sie meine Entschuldigung annehmen möchten, aber das überlasse ich ganz ihnen. “
zumindest konnte man ihm ansehen das es ihm wirklich leid tat. Es war unüberlegt und einfach nur Dumm, und meist brauchte es jemanden der ihm Einhalt gebot und ihn zurück holte oder ihm vorzeigte das die Aussagen die er ab und an von sich gab einfach nur Bullshit waren.
Danach ging er weiter zu Lexi[b] die sich schon offenkundig für eine Spionageaktion des Lagers gemeldet hatte.
„ Also willst du das wirklich durchziehen? Na dann solltest du das nicht alleine machen. Ich wird dich begleiten. Aktuell ist es wohl egal ob ich verbal oder physisch gevierteilt werde. Also [b]lass uns mal ein wenig Spionage betreiben und schauen was die Typen da drüben so alles an zeug haben(Aufgabe Alpha: Int/Cha) Vielleicht bringt uns das ja einige Vorteile wenn wir schwachstellen oder potenzielle Punkte finden wo wir ein wenig Feuerwerk machen könnten.“
Nathan hatte sich die Uniform angezogen und lief stolz posierend vor Jul auf und ab. "Na? Wie wirke ich als Offizier? Hätte ja nie gedacht, dass ich mal in die Navy komm." Jul konnte sich ein ein Lachen nicht verkneifen. "Hehe, steht dir gut" zwinkerte sie ihm zu.
Auch wenn die Uniform an ihm im ersten Moment etwas merkwürdig aussah, war es dennoch die Wahrheit. Jul könnte fast Gefallen an ihm finden; wäre er doch nur ein paar Jährchen jünger. Andererseits... in einer Situation wie der ihren durfte man nicht wählerisch sein. 'Mensch Jul, reiß dich zusammen. Erst David, jetzt Nathan,... hör mal auf ständig nur an das eine zu denken, sondern mach dich lieber irgendwie nützlich.' So schüttelte sie den Gedanken wieder ab und ging hinüber zu Lexi und David, welche gerade vorschlugen, mal vorsichtig bei den Piraten spionieren zu gehen.
"Ich wünsche euch viel Glück! Hoffentlich findet ihr ein Schlupfloch, wie wir am idealsten an Benzin heran kommen können. Wir verlassen uns auf euch!" Ihr Blick fiel wieder auf das Messer, welches sie noch immer in der Hand hielt. Dann blickte sie wieder auf, sah David fest in die Augen und fügte hinzu: "Und wenn wir dann einen Plan haben, könnt ihr euch auch auf mich verlassen. Ich bin dabei, wenn wir die Piraten beklauen wollen." (Team „Die Räuber bestehlen“, Kampf + Agilität)
Dr. Alzheim
16.09.2013, 08:53
"Никто слушает до одно. После этого делает однако как оно думает." (Niemand hört einem zu. Dann macht doch wie ihr denkt) grummelte Ivan, die Hände zu Fäusten ballend, während er weiter das Gelände vom Hochplateau aus überblickte. Ihm fiel der Wachturm ins Auge und er war sich felsenfest sicher, dass aktuell niemand dort Wache stand. Es könnte ein guter Ausgangspunkt für einen schnellen Überblick sein, wenn jemand dort hinauf käme, die Situation überblickte und mindestens einer unten Wache stand. Dem Smalltalk - so schätzte er das Gerede seiner Begleiter ein - schenkte er nicht wirklich Beachtung, sondern malte sich aus, wie man wohl am geschicktesten die Spionage angehen sollte.
Einfach in die Siedlung als Schiffbrüchige hinein spazieren schien Ivan keine sonderlich gute Idee. Wenn diese Piraten so waren wie diejenigen, die er mit seiner Einheit an der afrikanischen Ostküste aufgemischt hatte, wäre eine Frau so ziemlich die letzte Person, die als Schiffbrüchige dort hinein spazieren sollte. Mächtige hatten nun einmal die Angewohnheit, sich das eigene Leben erleichtern zu wollen und für diesen Zweck gab es die Sklaverei. Männer hingegen hatten es bei Piraten hingegen doch etwas leichter. Konnten sie sich durchsetzen, konnten sie eventuell Teil der Mannschaft werden. Je größer die Mannschaft war, umso leichter war es - das hatte damals einer seiner Söldnerkameraden hin bekommen. Doch bei dem Gerede um ihn herum würde niemand wirklich darauf eingehen, wenn er das Wort erheben würde. Nicht einmal seine Warnung vor den vielen Schusswaffen hatte man beachtet, glaubte er.
Was Ivan schon eher gefiel war das Waldgebiet zwischen der Gruppe und den Piraten. Viele Bäume, Büsche, unwegsames Gelände und somit genug Platz für Fallen und einen koordiniert angelegten Hinterhalt. Doch die geeigneten Leute waren nicht dabei, schien es. Jetzt wäre Kyle Simmons, mit dem er ebenfalls zusammenarbeiten konnte, von Vorteil, doch dieses Hätte und Wäre... das hielt nur auf. Zudem wollte er - auch wenn sie ihn wohl nicht wirklich zu beachten schien, die ältere Dame keinesfalls unnötig in Gefahr bringen durch seine Idee. Doch wie würde sich das Ganze mit dem geringstmöglichen Risiko umsetzen lassen? Ein Ablenkungsmanöver schied aus, da die Piraten wohl fächerförmig beginnen würden, sich durch den Wald zu begeben. Mit mehr als zweihundert oder dreihundert Mann war das recht simpel gelöst mit entsprechend hoher Erfolgswahrscheinlichkeit.
Aus sicherer Entfernung ausspähen sollte der erste Schritt sein, zweifelsohne und da würde Ivan sicherlich nicht nein sagen dazu. Infiltrieren hingegen hing doch deutlich davon ab, was das Ausspähen für Erkenntnisse brachte. Falls die Piratensiedlung doch besser befestigt war als aus der Ferne angenommen war das zweifelsohne ein Himmelfahrtskommando, dort einzudringen. Und wenn es zwei Personengruppen gab, die bei Piraten eine recht geringe Überlebenswahrscheinlichkeit hatten, dann waren es Polizisten und Militärangehörige. Und wie er sie einschätzte, musste diese junge Frau, die alles so locker nahm und meinte "Und wer mitkommen will, der braucht nur was zu sagen!", sie schien schon fast in die Richtung Polizei zu passen. Und wenn er, ohne mit ihr wirklich gesprochen zu haben, schon zu der Annahme kam, würde es den Piraten ebenfalls gelingen. Und Nathan in der Offiziersuniform... ihn würde man ebenfalls entsprechend angehen. Doch was sollte Ivan schon großartig sagen? Sie hatten keine andere Wahl als mit denen an diese Sache heran zu treten, die da waren.
Ivan erhob sich und seufzte. Auch wenn er kein gutes Gefühl bei der Sache hatte, hob er doch die Hand. "Ich mich anschließe... für Kundschafte..." sagte er schließlich und erklärte seine Bereitschaft, an Aufgabe Alpha teilzunehmen (Int/Ges)
Suparman war sichtlich enttäuscht von ihrer neuesten Entdeckung: Eine von Piraten bevölkerte Insel.
Konnten sie nicht einmal auf ein unbewohntes Eiland stoßen? Ein kleines Fleckchen, wo er sich in aller Ruhe niederlassen konnte? War das so schwierig?
Wie auch immer: Sie mussten hier möglichst bald wieder weg. Also irgendwoher Benzin beschaffen, vor der wütenden Meute davonlaufen, schnell wieder zurück auf das Schiff und weg von hier. Er kannte das ja mittlerweile schon alles.
Aber zuerst musste er die Lage überprüfen. Das Zentrum der Insel auskundschaften. Eins mit dem Dschungel werden.
"Hier. Halt das mal" Er überreichte der sportlich aussehenden Frau die Spitzhacke. Dort, wo er nun hinging, würde sie ihm nur im Weg sein.
ooc: Suparman gibt Jul permanent die +2Kampf-Spitzhacke und macht Aufgabe Epsilon.
T.U.F.K.A.S.
16.09.2013, 15:14
Es gab keine wirkliche Absprache zwischen den dreien. Eines war klar:
"Ich werde reingehen."
"Reingehen?"
"Ins Lager. Reingehen.", sagte sie und legte Sport- und Ausrüstungstasche vor sich neben dem Barret ab, stopfte die zuvor daraus gerettete Zigarettenschachtel samt Feuerzeug in die Potasche ihrer Jeans. "Das machen, was ich immer gemacht habe damals um an Infos ranzukommen." Kurz den Poncho richten, genügend offen lassen um Nahestehenden die Sicht freizugeben auf ihr kleines Waffenarsenal, das ihr langsam rein gewichttechnisch ein wenig zu schaffen machte, vor allem bei der Affenhitze. Ah, und das Tanktop etwas runterziehen für mehr Ausschnitt. Perfekt.
David schaute sie stumm mit hochgezogener Augenbraue an.
"Ich mach' 'nen Kerl besoffen und frag' ihn aus."
Der gottverdammte Russe schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich wusste er nicht, worüber sie redete, aber hielt es trotzdem für eine blöde Idee. Oder er wusste, was sie vorhatte aber wollte daran eher ungerne teilhaben. "Pff... Американцы... [Amerikaner...]", sagte er mit etwas genervtem Unterton.
"Äh, gut - ich und Ivan werden uns um den Rand des Lagers kümmern. Bau' keinen Mist, hörst du?"
"Ich doch nicht.", antwortete sie. "Wenn's Probleme gibt werdet ihr's schon hören." Augenzwinkern, dann ab ins Lager.
Mehr stolpernd als alles andere kam sie aus der Höhle heraus, schlich für ihre Verhältnisse mehr als agil durchs Geäst und kam dennoch extrem verschwitzt und laut hechelnd wie ein Hund auf der anderen Seite heraus. "Cardio.", keuchte sie vor sich hin. "Wenn all das vorbei ist, meld' ich mich im Fitnessstudio an und mach' 24/7 Cardio." Sie stieß noch ein "Verdammte Scheiße." hinterher. Und sie schien goldrichtig zu sein hier an der Anhöhe, denn das asiatische Gepöbel und Waffenknattern kam entweder immer näher oder sie war kurz vor dem Fort. Hinter der halbverfallenen Mauern konnte sie die Geräusche hören, die 24 Stunden Misere so hervorbringen konnte: Geschrei, Gefluche, mal auf chinesisch, hier und da kamen englische Wortfetzen durch. Einige dutzend Meter links von ihr war der Haupteingang. Stark bewacht, mindestens ein halbes Dutzend Typen mit Maschinenpistolen und/oder Macheten und ähnlichen Spaßwerkzeugen, allesamt dreckig scheinend, ein Lächeln schiefer als das nächste, unterhielten sich laut in Mandarin (oder so) über irgendwas. Hoffentlich nicht über sie. Sie konnte zwar noch rechtzeitig hinter einem Trümmerteil, das wohl früher zum oberen Teil der Mauer gehört hatte, in Deckung huschen, aber der Schiss entdeckt zu werden war bereits da. Vielleicht war es doch eine Scheißidee...
Sie scannte mit ihren Augen förmlich die Wand ab nach irgendwas, bis sie fündig wurde: Nach rechts hin schien die Mauer noch verfallener zu sein, Spalten hatten sich hier und da aufgetan im Mauerwerk und eine von ihnen... oh sheit, hoffentlich würden die vier Kilo zuviel sie nicht an dem hindern, was sie vorhatte...
Den Poncho legte sie ab und schmiss ihn durch den Spalt auf die andere Seite der Mauer, als sie sich - simultan die Luft anhaltend - durch die maximal dreißig Zentimeter breite Lücke zwängte. Sie spürte deutlich mindestens einen Schnitt der metallenen Drecksmauer in ihrer rechten Pobacke (zum Glück waren die Kippen in der linken hinteren Jeanstasche). Und erst jetzt, wo sie zur Hälfte - leise vor sich hinfluchend - im Spalt steckte, fiel ihr diese Kante auf, die gefährlich nahe an ihrem Gesicht in den Spalt hineinragte. Milimeterweise tapste sie voraus, mit geschlossenem rechten Auge die Kante im Blick. Die rasiermesserscharfe, gottverdammte Kante...
Doch es war alles kein Problem (Geschick-Probe bestanden), mit einem fast schon majestätisch wirkenden Schritt zur Seite samt Kopfdrehung wich sie der Kante aus, landete sicher im Lager. Und anscheinend hatte sie niemand dabei erwischt wie sie reingekommen war. Endlich konnte sie mal das Chaos aus der Nähe betrachten: Oberkörperfreie, manchmal muskolös wirkende und des öfteren auch knochige Typen fetzten sich auf offener Straße, Frauen standen halbnackt vor einer Blechhütte, auf der in großen pinken Lettern das Wort "Free Fux" geschrieben stand, ihre leeren Augen auf die nun fast panisch den Poncho überschmeißende Lexi gerichtet, die mit stoischem Gesichtsausdruck jeglichen Kontakt - sei es körperlich, sprachlich oder per Augen - mit den Umstehenden, -liegenden, -sitzenden und -geklatschtwerdenden vermied. Sie hoffte nur, dass sie keiner dumm anquatschen würde. Darauf hatte sie ernsthaft keinen Bock, aber besser in der Menschenmenge verschwinden als alleine irgendwo rumzustehen und den anderen zuzugucken. Ihr war unwohl, es stank nach verbranntem Grillfleisch und vergammeltem Essen, gemischt mit einem Schuss "nasser Hund". Staub wurde aufgewirbelt unter den Füßen der anderen, die stampede-artig zu den "Free Fux" zu rennen schienen oder in die komplett entgegengesetzte Richtung: Eine der Wellblechhütten war anders, etwas größer, vor ihr ein uralter Holztisch mit ebenso uralten Stühlen, allesamt in jeweils unterschiedlichen Dekoren. Ausgeschenkt wurde soweit Lex es beurteilen konnte nur der ekelhafteste Scheiß: billiger Whisky, billiger als die Gratis-Prostituierten. Und die Kundschaft war mindestens genauso freudig erregt wie die Gratis-Prostituierten. Na klasse...
Stumm setzte sie sich an das, was sie als Tresen vermutete (zumindest stand hinter der Bar eine knapp 40-jährige, einarmige Frau mit langen schwarzen Haaren und asiatischem Einschlag) und schaute diejenige, die sie als Barkeeperin vermutete, einige Momente lang still an.
"Whisky.", sagte sie, fummelte ihre Zigarettenschachtel heraus und konnte nun endlich - endlich - in Ruhe eine rauchen. Zumindest würde das ihre Anspannung etwas lockern. So hoffte sie zumindest.
"Hm. Welcher darf's sein?", sprach die Asiatin mit britisch wirkendem Akzent. "Ich hab' "Eklig", "Ekliger" und "Macht wenigstens schnell besoffen"."
Irgendwas komisches war an dieser Frau. Lexi konnte nicht ganz feststellen, was genau - aber etwas war definitiv merkwürdig. "Welchen würdest'n du empfehlen?"
"Ich persönlich bin 'n Fan von "Macht wenigstens schnell besoffen"."
Sheit, mich macht alles besoffen - ich hab' soviel Alkoholtoleranz wie ich glückliche Beziehungen hatte.
"Aaawwww ja!", kein Stück penetrant legte der besoffene Asiate rechts neben ihr den Arm um sie. "快來和我一起喝! [Komm schon, trink was mit mir!]"
Bam. Schon stand 'ne Flasche Whisky vor Lexis Nase, die Asiatin hielt den Flaschenhals mit einem derart festen Griff dass Lex nur darauf wartete dass der billige Fusel vom Druck alleine explodierte. "Komm' schon. Es wäre echt unhöflich, jetzt nein zu sagen.", kam es kalt von hinterm Tresen hervor. Lexi schluckte laut.
"獲取醉酒快速! [Macht schnell besoffen!]"
"Mach' hinne, Gweimui, ich hab' nicht den ganzen Tag Zeit."
Tapfer setzte Lexi an und schluckte das bittere Scheißzeug herunter das schmeckte wie Diesel und roch wie Füße. Nach drei oder vier kräftigen Schlücken war die Flasche halbleer, jetzt musste die Scheiße nur noch drinbleiben, damit sie Lexi nicht hochkant rausschmeißen würden. Zum Glück spürte sie nichts vom Alkohol. Zumindest noch nicht. Ihr war schummerig, aber wenigstens nicht kotzübel. (Agi-Probe bestanden). Sie lachte einmal laut auf und grinste direkt ins Gesicht der Einarmigen.
Ein Wunder. Sie war nicht besoffen, zumindest ihr Geist fühlte sich mehr als nüchtern an. Ob es an der dauerhaften Dehydration lag?
"Das war eigentlich gar nicht mal so ekelhaft...", sagte Lexi und schob sich wieder ihre Zigarette zwischen die Lippen.
Ernst schaute die Asiatin sie an. "Hm. Naja, vielleicht hab' ich mich auch mit der Flasche vergriffen, wer weiß..."
"Ja, ja, na klar...", lachte Lexi auf und machte zum Spaß eine abweisende Handgeste. Dabei beugte sie sich etwas nach hinten. Wohl weit genug, um der Asiatin einen Blick auf die unfreiwillige Waffensammlung preiszugeben. Diese grinste nun ihrerseits milde.
"Wie kommste eigentlich hierher? Bist du neu h-ist das 'ne Browning HiPower?" Sie unterbrach sich selbst. Ein Funkeln in ihren Augen.
"Was?", nervös schaute sie an sich herunter. Tatsache, das Griffstück schaute ein wenig heraus aus dem Poncho. "Ach, äh, nein da-das ist 'ne reguläre M1911, hat nur ein ähnliches Finish wie die HiPower."
"Cool. So eine hatte ich auch mal."
"'ne 1911?"
"Nee. HiPower."
"Großartige Pistole."
"Jupp, absolut - damals konnte ich sogar mit zwei gleichzeitig schießen und was treffen."
"Verarsch' mich nicht...!" Lachend wank Lexi ab, bis ihr selbst in der Bewegung auffiel was für einen blöden Kommentar sie da gerade gebracht hatte. "Oh, shit... ich wollte nicht...!"
"Is so cool, dieser Frau, ja?", schaltete sich wieder der besoffene Schinocke ein. "Ist immernoch xingan [sexy] mit nur eine Arme, ja? Lieber nehme riwen bao chi [japanische ••••••••] hier bevor ich wurde nehme audaliaren bao chi [australische ••••••••] oder mejgo bao chi [amerikanische ••••••••] oder...", er war gar nicht mehr aufzuhalten in seinem Redefluss, wandte sich allerdings mehr und mehr seinen Kumpels neben ihm zu.
"Macht nichts. Damals waren's zwei.", sprach's mit null Emotion in der Stimme. "Reicht aber immer noch für die Nachtschicht auf dem Turm."
Ob sie den Wachturm draußen vor dem Fort meinte?
"Das die einzige Knarre die sie mich benutzen lassen, und auch nur weil ich drum gebeten habe. Selbst wenn der Rückstoß mich komplett umsäbelt, hauptsache ich habe zumindest irgendwas anderes außer dieser scheiß Theke."
"Da... da is' 'ne Knarre?", langsam merkte Lexi, wie ihr der Alk in den Kopf schoss. Hey, wollte sie nicht irgendwen anders besoffen machen, nicht umgekehrt?
"Jupp, so 'ne Art stationäres Scharfschützengewehr. Wär's nicht angebohrt hätt' ich's schon längst geklaut. Gab' grad' 'nen Schichtwechsel, jetzt hat wer anders Spaß damit weil da immer einer sein muss. Shit. Aber der Typ ist nich' halb so gut wie ich - ich hab' mit der Momma schon drei Typen weggeschossen!", stolz präsentierte sie drei Finger an der Hand. Die Lexi vorkamen wie zwölf.
"D-d's 's cool...", murmelte Lexi breit grinsend, auf dem Stuhl hin- und herschwankend. Hicks.
"Oh shit.", die Einarmige legte den Kopf schief und schaute Lexi fast schon bemitleidend an. "Du bist ja besoffener als ein Seemannschor. Sag' mir wo du wohnst, ich bring' dich nach hause, okay?"
"Ich wo-wo-wohne... ich... ich wohne zuhause!" Nochmal hicks.
"Gottverdammt...", zischte die Asiatin und wank Lexis besoffenen Banknachbarn nach hinter den Tresen. "Pass' ma' kurz auf den Shop auf, Zui, ich bringe Schneeflöckchen hier nach Hause."
Fest umklammerte die Asiatin die Hüfte der Ex-Polizistin und dirigierte sie grob in den Strom der Menschen, die anscheinend ziellos über die Straßen wankten, auf irgendwas zu warten schienen, ab und an sich gegenseitig aufs Maul gaben oder mit ihren Kalashnikovs in die Luft schossen.
"Du bist bestimmt durch igendein Loch gekommen, oder? Dass dich die Wachen nicht entdeckt haben ist mehr Glücks- als Verstandsache.", flüsterte sie der Ex-Bullin im Trubel zu. "Scheiße, und jetzt muss ich deinen Arsch quer durch das gottverdammte Camp schleppen weil ich Recht hatte."
"Recht womit?", langsam schien Lexi wieder etwas klarer zu sein. Oder sie war so besoffen dass sie wieder nüchtern war.
"Denkst du, hier kann jeder einfach rein- und rauslatschen als wäre das 'ne Achterbahn?", zischte ihr die Asiatin zu. "Da, das sieht gut aus." Ein Loch in der Mauer, von der Größe her genau richtig für eine nüchterne Lexi. Für eine nicht ganz nüchterne Lexi musste es aber auch reichen. Und dahinter ging es mit einem leichten Gefälle bergab in den Dschungel. Die Wachen schienen gerade nicht hinzuschauen.
"D-Du hast meine Frage nich' beantwo-"
"Und ab mit dir!", sagte die Asiatin kurz und knapp, als sie Lexi nach vorne durchs Loch zurück nach draußen stieß. Sie rollte ein paar Meter weit den Abhang hinab, bis sie nach und nach langsamer wurde und endlich kurz vor einem Baum bäuchlings am Boden liegend zum Halten kam.
Stockbesoffen, mit einem debilen Grinsen auf dem Gesicht, wankte Lexi zurück in Richtung der Höhle. Zum Glück war wohl niemandem was aufgefallen dank der komischen Asiatin. Wer auch immer das war. Auch wenn Lexi die Stimme mehr als bekannt vorgekommen war. Aber woher? Die Gedanken kreisten lustig in ihrem Kopf herum, bis in die Höhle hinein, als sie mit erloschener Kippe im Mund und Dreck überall am Körper hineinstolperte, Shelley schief angrinste und "Du wirs' nich' glaub'n w's mir p'ssiert is'!" nuschelte.
Kaum hatte Celina die Worte ausgesprochen, als sie ein Kribbeln im Nacken verspürte.
Schwer und weich legte sich Stoff um ihre Schultern und umspielte ihren Körper bis zu den Oberschenkeln.
Erschrocken drehte sich die junge Frau um und sah direkt in Shoanas dunkles Gesicht, auf dem ein hintergründiges Lächeln lag.
"Für die Prinzessin.", sagte sie - ohne jeden Hohn, aber absolut aalglatt, "Hoher Besuch sollte fein gewandet sein."
Shoana gibt Celina den Mantel mit Charismabonus
Scavenger
16.09.2013, 22:16
"Ich werde reingehen."
"Reingehen?"
"Ins Lager. Reingehen."
Sie wollte da rein gehen? Ist sie denn … Naja, was soll er groß ausrichten, sie würde mit ihrer Art sicherlich sogar noch bei den Typen ankommen und sicher nicht mal auffallen.
"Ich mach' 'nen Kerl besoffen und frag' ihn aus."
Nun… dann soll sie das doch einmal versuchen. Dachte sich David als Lexi die Auffälligen Sachen ablegte und sich ein wenig deren Kleidungsstil angepasst hatte.
"Äh, gut - ich und Ivan werden uns um den Rand des Lagers kümmern. Bau' keinen Mist, hörst du?"
"Ich doch nicht.", antwortete sie. "Wenn's Probleme gibt werdet ihr's schon hören." Augenzwinkern, dann ab ins Lager.
Da war sie dann auch schon verschwunden und David schaute zu Ivan rüber.
„Dann bleiben wohl nur noch du und ich Großer…. Ich werde mich von Norden an das Lager anschleichen und schauen was der Wachturm da so alles besichtigen kann. Dann wäre es wohl am besten wenn du dann südlich an das Lager rankommst. “
schlug David dem Russen vor als er dann auch schon los marschierte.
„Bis später“ und schon war er im Dschungel verschwunden und auf dem Weg zum Lager. Der Dschungel war ein unwegsames und sehr durchwachsenes Terrain, und so wirklich wusste David nicht wo er hin rennen sollte, da die Bäume die Sicht auf den Wachturm versperrten. So versuchte er wenn möglich dem Lärm den man noch hörte zu folgen. Nach einiger Zeit lichtete sich der Wald und die Bäume wurden weniger, man bekam nun das Licht des Lagers zu sehen und bevor er die letzten Baumreihen hinter sich ließ, sah er auch schon das Objekt seiner Begierde, den Wachturm. Er waren wohl noch 50 bis 60 Meter zwischen dem letzten Baum und dem Wachturm. Er schaute sich den Wachturm genauer an. Er war recht groß, und auf der Plattform war einiges an Platz. Er beobachtete den Turm ein wenig und konnte schnell feststellen dass dort oben jemand war, der mit einer Lampe durch die Gegend leuchtete. Da David nicht auf den Kopf gefallen war, wusste er das er diesen Menschen dort nur einige Zeit beobachten musste um zu erfahren was er genau machte und wie periodisch er auf dem Turm umher lief. Er suchte sich einen Baum aus der ohne Probleme bestiegen werden konnte. Er kletterte soweit hoch wie es ihm ohne Probleme möglich war. Von dort aus richtete er sich ein wenig bequemer ein und beobachtete den Turm. Er konnte von seiner Position aus sehen das der Turm recht gut positioniert war. Hatte einen sehr guten Blick auf den Dschungel, auf das Lager, und …. Auf das Treibstofflager. Dort war das was sie benötigten, aber um daran zu kommen mussten sie sich schon ein wenig Geschickt anstellen.
Auch wenn der Baum auf dem er saß sehr unbequem war, so konnte er auch noch aus machen das auf dem Wachturm ein Scharfschützengewehr, offensichtlich war es fest montiert auf einer der Banden des Turms, also nicht frei bewegbar, das könnte von Vorteil sein wenn man sich versuchen musste durch das Lager zu schlagen. Wie gut das er seinen Notizblock dabei hatte und sich alles Wichtige aufschreiben konnte und eine recht grobe Skizze des Turmes im Verhältnis zu dem Dorf anfertigen konnte. Auch wenn sie im Grunde das schlechteste war was er je gezeichnet hatte, aber zumindest würde es ein wenig helfen sich zu orientieren. Ganz wichtig war natürlich auch wo sich das Gewehr befand. Denn dadurch hatte man einige Vorteile da 3 von 4 Seiten nicht ordentlich gedeckt werden konnten ohne das noch mehr Leute auf den Turm kletterten. Natürlich könnte man auch versuchen den Turm selber zu infiltrieren und ihn einnehmen, was die Arbeit der anderen am Ende um einiges wohl erleichtern könnte, aber darüber wollte er nun nicht nach denken aber es im Hinterkopf bewahren.
In dem Moment als David sich gerade weitere Notizen machte realisierte er gerade noch im letzten Moment wie ein Lichtkegel auf ihn zu kam und er sich hinter dem Baumstamm verstecken konnte der den Ast trug auf dem er saß. Gott… was ein Arsch… kann der einen nicht vorwarnen wenn er das macht? meckerte er rum als der Lichtkegel nach gefühlten Minuten wieder von dem Baum verschwand. Nachdem er dann doch so einiges auf seinen Notizzetteln aufgeschrieben hatte musste es ja soweit sein das der Ast unter ihm mit einem lauten Knacksen anfing zu brechen. Bevor er so noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zog machte er sich lieber auf den Weg zurück in die Höhle bevor er entdeckt wurde. Also runter von dem Baum, und auf in den Tiefen Dschungel zurück um auf das Plateau zurück zu kommen.
Dort angekommen setzte er sich auf einen freien Platz und sortierte seine Notizen, nebenbei merkte er das auch Lexi wieder von ihrer Tour zurück war, und … sie hatte wohl einiges mit gemacht. Das Beste wäre, wenn er sie erst nach ein wenig Schlaf oder Ausnüchterung befragen würde was sie rausgefunden hat. Jetzt mussten sie nur noch auf Ivan warten. Also fing er an die Notizen zu studieren die er gemacht hatte.
Daen vom Clan
17.09.2013, 15:50
Ivan, Lexi und David waren wieder im Lager angekommen und tauschten Geschichten aus.
Jeder von ihnen erzählte, was herausgefunden wurde und vor allem auch was schiefgelaufen war.
Sowohl David als auch Ivan hatten mit kleineren Problemem zu kämpfen gehabt, aber eine Sache schien den Dreien nach ihrem Besuch nun sicher - die Piraten waren nicht dumm und vor allem in ihrer Aggressivität mordsgefährlich.
Bald schon würden Gerüchte die Runde machen und Diese waren bestens dafür geeignet, die Piraten misstrauisch und vorsichtig zu machen.
Durch zwei gescheiterte Proben innerhalb der Spähaufgabe, steigt das Misstrauen der Piraten um 1 und jede Probe einer Stationsaufgabe wird um 1 erschwert
Sie hatten jedoch auch Einiges herausfinden können und sahen sich nun mit weiteren Optionen konfrontiert:
Aufgabe Iota
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Agilität und Kampf
Hintergrund: Der Wachturm ist taktisch gut positioniert und mit einem Scharfschützengewehr ausgestattet. Allerdings verfügt er nur über eine Wache. Es wäre möglich, den Turm heimlich hinauf zu klettern, die Wache zu überwältigen und das dort montierte Gewehr abzubauen.
Erfolg: Kampf +7, zur freien Verteilung, AUßERDEM ?
Misserfolg: ?
Aufgabe Kappa
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Charisma ODER Geschick
Hintergrund: Das Späherteam hat das Haus gefunden, in dem die Piraten ihre Wäsche und damit ihre „Gangabzeichen“ waschen und aufbewahren. Mit genug Geschick beim Dieben oder Charisma beim Beschwatzen, lassen sich einige der Uniformen stehlen und für die Stationsaufgabe einsetzen.
Erfolg: „Charisma UND Agilität, erleichtert um 1“ wird eine wählbare Option für die Teamaufgabe „Die Räuber bestehlen“
Misserfolg: ?
OPTIONAL: Team „Francis Drakes bolt of lightning“
Anzahl: 1
Probe auf: Kampf und Agilität
Hintergrund: Wenn Aufgabe Iota erfolgreich war, kann das Gewehr zur Sicherung der anderen Stationsteilnehmer benutzt werden. In diesem Fall wird es nicht demontiert, sondern verbleibt an Ort und Stelle, erleichtert die Stationsaufgabe aber für jeden Teilnehmer um 2 auf jeden Würfelwurf.
Suparman fühlte sich im Dschungel abermals sicher.
Probe auf Agilität - bestanden!
Mit all seiner Erfahrung schlich er durch das Blattwerk und folgte seinem inneren Kompass zur Lichtung, die er von oben sehen konnte. Auffallend und wie künstlich geschaffen. Dort musste sich einfach Etwas befinden.
Als er nur noch wenige Meter von der Lichtung entfernt war, kniete er sich auf den Boden und beobachtete.
Er konnte erst nur den leisen Wind hören, der mit dem Blättern spielte und dann wurde ein seltsam vertrauter Geruch herangetragen. Er kannte den Geruch und mit dem Wind, der es heranbrachte, konnte er auch die feinen Laute hören, die mitgetragen wurden: Das charakteristische Stöhnen der Untoten.
Alarmiert und neugierig zugleich kroch er näher heran und konnte die Lichtung nun einsehen: Es war eine Grube, von Menschenhand ausgehoben und gut 3 Meter tief. Und in ihr befanden sich ein gutes Dutzend hungriger und wilder Untoter. Keiner von ihnen sah asiatisch aus, die meisten trugen ehemals gute Kleidung am Leib, die nun in Fetzen und blutgetränkt herunter hingen.
Und am einen Ende der Grube befand sich nichts Geringeres als eine Planke. Ein schrecklich klassiches Holzkonstrukt von dem man Menschen in die Grube stoßen könnte.
Eines schien sicher - dies hier war der Ort, an dem die Piraten ihre Gefangenen hinrichteten und das Instrument, mit dem sie wahrscheinlich Furcht in der Siedlung verbreiteten.
Und dann kam Suparman der Gedanke...
Wenn er das Konstrukt umwerfen würde, wäre es sicherlich möglich, die Untoten aus dem Loch zu lassen und in Richtung der Siedlung zu lotsen. Mit dem entstandenen Chaos wäre es bestimmt leichter, den Treibstoff zu stehlen und zu entkommen.
Auf der anderen Seite wäre die Siedlung möglicherweise dem Tod und Untergang geweiht.
OPTIONAL: Team „Barbossas Revenge“
Anzahl: 2
Probe auf: Kampf, erleichtert um 2
Hintergrund: Sollten die Untoten befreit und Richtung Siedlung geführt werden sollten, könnte das entstehende Chaos den Treibstoffdiebstahl erleichtern. Jede Probe der Teilnehmer aller anderen Stationsaufgaben ist um 1 erleichtert.
Schon wieder! Nur, dass es diesesmal nicht der Franzose war, der stehlen gehen wollte, sondern seine kleine Freundin, UND dass sie keine Untoten bestehlen würden, sondern lebendige Menschen! Gut, ruchlose, gewalttätige, bösartige Menschen, aber Menschen immerhin. Nein, Prudence würde auch diesesmal dabei sein, um aufzupassen, dass nur nützliche Gegenstände mitgenommen werden! (Aufgabe Gamma)
Sie wechselte einen bösen Blick mit der jungen Miss Blair, die außer großen Reden bisher wenig zustande gebracht hatte, und dafür nun auch noch diesen außerordentlich schönen Mantel von der diebischen Elster bekommen hatte. Was für ein Skandal. Seit Wochen sagte sie keinen Ton, beteiligte sich kaum am Vorankommen der Gruppe! Egoismus pur! Der junge deutsche Soldat war auch auffällig still, allerdings hatte er wenigstens schon etwas für die Gruppe getan. Allerdings liegt das auch schon einige Zeit zurück. Prudence räusperte sich.
"Ich bin der Ansicht, wenn wir schon wieder jemanden in dieses Teufelsloch schicken, dann doch auch Leute, die sich noch nicht bewiesen haben oder gut mit Waffen ausgestattet sind. Alles andere wäre doch HÖCHST enttäuschend".
(Prudence nominiert Shoana für die Aufgabe "Die Räuber bestehlen" und Fritz für "Barbossas Revenge")
Piraten. Piraten mit Uniformen. Uniformen die man benutzen konnte. Benutzen, um sich bei den Piraten einzuschleichen und einen kleinen Güterwechsel einzuleiten. Ein Güterwechsel, der mehr als nur nötig war um die weiterreise erfolgreich weiterführen zu können und Erfolg können sie wirklich gut gebrauchen.
Wie auch immer, anstatt lange herumzustehen, begab sich Matt auf dem Weg, ein paar Besorgungen zu machen. (Aufgabe Lambda, Geschick)
Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, kehrte ihr Späher-Team wieder zurück. Keiner von ihnen war verletzt, und auf den ersten Blick konnte Nathen auch nicht festellen, ob ihnen etwas geschehen war, doch kaum, dass das Trio angefangen hatte über ihre Erfahrungen zu reden, verdüstere sich seine Miene. Es war klar, dass die Piraten mindestens so gefährlich waren, wie sie befürchtet hatten. So wie die Drei davon erzählten konnten sie wohl nur haarscharf da wieder rauskommen, auf jeden Fall hatten die Piraten irgendwas mitgekriegt, aber auf jeden Fall wussten sie nicht wo sie waren. Das war vorerst das wichtigste. Bis zum letzten Moment mussten sie ihre Deckung behalten. Und dann hoffen, dass beim großen Coup alles glat gehen würde, denn darin waren sich inzwischen alle einig: Ohne was bei den Piraten mitgehen zu lassen, würden sie ihre Reise nicht beenden können. Und bei den Piraten bleiben war auch keine Option.
Nathan hatte sich zuvor schon mit Jul darüber besprochen was er tun wollte.
"Also ich geh dann mal zusammen mit den anderen runter und schau, dass wir irgendwas nützliches finden. Treibstoff werden wir kaum mitbringen können, zu auffällig, aber unsere Nahrung neigt sich gefährlich dem Ende zu, und auch sonst könnten wir bessere Ausrüstung brauchen. Mann, ich hoffe nur, dass niemand uns erkennt ...."
Somit erklärte Nathna also der Gruppe, dass er sich zum Plünderteam beischließen würde. (Nathan meldet sich für Aufgabe Gamma)
Zitroneneis
17.09.2013, 21:40
Verwirrt blickte Celina die dunkelhäutige Frau an.
"W-was? Ich... äh... danke?", stammelte sie.
Viel hatte sie mit der exotischen Schönheit nicht zu schaffen gehabt, wusste nicht einmal ihren Namen.
Und jetzt kam diese Dame, die kaum ein Wort sprach, einfach zu ihr, überreichte ihr diesen schönen Mantel - und sprach sie mit dem gleichen Titel an wie die Stimme in ihrem Kopf es tat.
Und dann dieses Lächeln, als könne sie in Celina hereinschauen und ihre Gedanken, Gefühle und Gespräche mit Will lesen. Ein Schauer lief der jungen Britin über den Rücken, bei diesem Einfall.
Dennoch besann sie sich nach einem Moment der Fassungslosigkeit wieder auf ihre Manieren. "Vielen Dank", sagte Celina, so würdevoll wie möglich, und nickte ihrem Gegenüber mit freundlichem Lächeln zu. "So werde ich sicher einen willigen Handelspartner finden."
Ernsthaft? DU willst DA rein? Und unbemerkt bleiben?
Nun, letzteres wäre kontraproduktiv, beim Finden eines Handelspartners. Aber falls wir auffallen, werde ich einfach dir das Wort überlassen. Dein faules Mundwerk wird dort sicher nicht fehl am Platze sein.
Tolle Idee...
Es wird schon funktionieren. Das sind keine Untoten. Man kann mit ihnen sprechen, sie überzeugen.
Naja, das sind schwerbewaffnete Piraten und du bist eine hilflose, kleine Prinzessin - im ganz unauffälligen Sonntagsmantel. Und was willst du ihnen überhaupt anbieten, im Gegenzug für etwas zu essen?
Ein Lächeln? Einen Kuss? Ich muss wohl nicht mal dir sagen, dass das nicht genügen wird - und ich bezweifle, dass du mehr geben willst.
Bis zu einem gewissen Grad hatte er Recht, das wusste Celina. Angst sollte man sicher haben, als Frau an diesem Ort.
Andererseits hatte Celina schon ganz andere Gefahren überstanden. Was waren schließlich ein paar Seeräuber gegen Horden von Zombies?
Außerdem gab es etwas, dass sie zum Tausch anbieten könnte. Etwas anderes, als Will glaubte. In ihrem Gepäck befand es sich und es war nicht so, als würde sie es jemals benutzen.
Und irgendwie fühlte sie sich mit diesem Mantel wieder ganz anders. Wieder wie ein Fräulein aus gutem Hause, anstatt eines schmutzigen Flüchtlingsmädchens. Ja, sogar McAldrins missgünstige Blicke erwiderte Celina mit einem koketten Lächeln.
An die drei Entdecker gewandt sprach sie: "Ich werde mit euch zum Eingang sehen. Und während ihr nach Nützlichkeiten sucht, werde ich mich in der Siedlung nach etwas Essbaren umschauen. Treibstoff, Waffen und Werkzeuge werden uns schließlich nicht satt halten."
[Aufgabe Delta]
Daen vom Clan
17.09.2013, 22:15
Matt nutzte jede vorhandene Deckung und so gelang es ihm ungesehen bis in die Siedlung vorzudringen.
Mit hektischer Atmung presste er sich an die Wand des Waschhäuschens und konnte nur erahnen, dass einige Personen gerade im Begriff waren, dieses zu verlassen.
Und seine ganze Hoffnung galt dem Gedanken, dass die die Gangabzeichen - es waren übrigens tiefschwarze Kopftücher und ebenso dunkle wie luftige Schals - noch nicht abgeholt worden waren.
Während er dem Lärm der Siedlung lauschte und den garstigen Gestank zu ignorieren versuchte, verebbten die Laute aus der Hütte und er konnte und musste es in diesem Moment wagen. Schnell schlich er um die Ecke und mit dem Todesmut der Selbstverständlichkeit trat er in die Hütte in der noch immer ein großer Kessel dampfte und blubberte und entsprechend die Sicht vernebelte, da irgendeine Art von stinkendem Kraut gerade in dem Kessel aufgelöst wurde.
Hektisch blickte er sich um, er sah Waschutensilien, Bottiche und Zuber und unzählige Verpackungen von Waschpulver in ebenso vielen Sprachen, doch die Gangabzeichen konnte er nicht sehen.
Nicht auf den ersten Blick jedenfalls.
Denn in genau in der Sekunde, in der er den braunen Rucksack erkannte, in dem das Gesuchte achtlos gestopft worden war, verdeckte ein Schatten den eingang der Tür und ein wüst aussehender, breitschultriger, tiefschwarzer Mann stand darin und suchte mit seinen Augen die Hütte ab. Matt blieb das Herz stehen, als der Mann ihn direkt anblickte und die Hand auf den Griff seiner Machete legte.
Knurrend ging der Hüne mit dem erbarmungslos stechenden Augen einen Schritt auf Matt zu, fast schien es, als wolle er nach dessen Kehle greifen und einfach zudrücken, als in der Sekunde ein kleiner schwarzer Gegenstand in die Hütte gerollt kam und genau neben dem Piraten liegenblieb.
Geistesgegenwärtig brüllte Matt das Erstbeste, das ihm einfiel: "GRANATE!" - und er hatte das Glück des Diebes, denn zeitgleich mit dem Riesen warf er sich auf den Boden, hoffend, dass es nicht wirklich ein Sprengkörper war. Von angst erfüllt öffnete er den Mund und hielt sich die Ohren zu, erwartete den Knall und das Feuer, das ihm die Haut von den Knochen reißen würde, doch es kam nicht.
Vorsichtig blickte er hoch, blickte abermals in die gruseligen, die kalten, die stechenden Augen des Riesen der nach dem Rucksack mit den Abzeichen griff, noch einmal knurrte und Matt anstarrte.
Dieser schluckte schwer, schnappte sich den erstbesten Rucksack den er greifen konnte und stapfte unter dem forschenden Blick des Piraten nach draußen in die Sonne.
Erst als Matt wieder im Dschungel war, gestattete er sich ein Grinsen, denn während der Stein, den Beide für eine Granate hielten, für die Ablenkung gesorgt hatte, war es ihm gelungen, zwei Rucksäcke auszutauschen und die deren Positionen zu wechseln. Wenn alles gut gelaufen war, dürfte der schwarze Hüne nun einen Rucksack voll verbrauchter Damenunterwäsche in der Hand halten und er, Matt, einen Rucksack mit Gangabzeichen. Er linste hinein und sah schwarze Schals und Kopftücher.
Er grinste nochmal, vor allem, als er wütendes Geschrei aus der Siedlung hörte.
Zum Glück war die Probe auf Geschick gelungen!
Update:
Team „Die Räuber bestehlen“
Anzahl: 3
Probe auf: "Geschick UND Agilität" ODER "Kampf UND Agilität" ODER „Charisma UND Agilität, erleichtert um 1"
Hintergrund: Die Piraten müssen ihre Boote ebenfalls mit Sprit betreiben. Unvorbereitet und ohne genaue Kenntnis des feindlichen Terrains ist die Aufgabe sehr schwer, jedoch machbar.
Da waren sie nun also. Sie, der überaus kompetente Mr. Archer und diese... Weinberg! Pah, Weinberg. Welch passende Assoziationen ihr doch durch den Kopf schnellten, im Anbetracht der äußerst prequeren Aufgabe die sie sich hier zumuteten. Sich an anderen Leuten bereichern, noch schlimmer... an den Lebenden! Solch Verhalten, da musste doch ein geschultes, scharfes und moralisch nicht in Frage zu stellendes Auge darüber wachen, ganz klar.
"Bedenken sie, alle beiden, ich lasse sie nicht aus den Augen. Auch wenn diese Menschen Abtrünnige, Räuber und Banditen sein mögen, so sind es doch Menschen! Menschen wie sie und ich. Vielleicht weniger als ich, sie kennen ja keine Moral, aber ganz sicher ebenso wie sie!" Prudence betonte ihre Worte in gewohnter Schärfe und richtete sich vor allem mit letzteres an Shelley.
"Nur weil wir in einer Notlage sind, lassen wir uns nicht auf die gleiche Ebene wie diese Piraten hinab, haben sie das verstanden? Alle beide?!"
Ha. Prudence würde noch einen guten Einfluss auf die Charakterbildung ihrer beiden Begleiter haben. Disziplin, Ordnung und Gehorsam, so sollte es sein! So würde sie auch weiterzetern, wenn es denn den gut auf den Charakter abfärben würde.
Jedoch wurde das Gestrüpp dichter, die Bäume kamen näher, das Gras wurde höher und allgemein, Mr. Archer und Ms. Weinberg verschwanden immer öfter hinter Ästen, Sträuchern und riesigen Palmwedeln.
Unverfrorenheit!
"Bleiben sie stehen, alle beide! Lassen sie eine alte Dame nicht einfach so zurück!"
Aber die beiden schienen ja garnicht mehr zu hören! Prudence war EMPÖRT! So eine Schandtat, vor allem von Mr. Archer hätte sie doch besseres erwartet. So wird einem Freundlichkeit also zurückgezahlt. Diese Bankenheinis, immer nur auf das eigene Kapital aus.
Dann musste sie halt alleine weiter. Nicht, dass ihr das etwas ausmachen würde. Prudence kannte das, mit all dem Grün um sie herum. Hach, wenn sie ihren Sohn wiedereinmal die frisch geschmierten Brote brachte, wenn er gerade auf einem Scharfschützenmanöver war. Ja, Prudence wusste wie sie sich zu orientieren hatte!
Ihr war damals bewusst, dass das verboten war, doch wer wollte sie aufhalten? Diese jämmerlichen Ausbilder? Pah. Waschlappen, allesamt.
"Verdammt John, kannst du mal kurz allein auf den Schuppen aufpassen?"
"Verdammt Lee, fick dich."
"Scheiße man, ich kann doch nichts dafür."
Aha! Stimmen. Unbekannte Stimmen. Piraten?!
"Lee, du kannst was dafür. Du hättest dir einfach nicht so verflucht viele Linsen reinknallen müssen!"
"Man John, mir platzt gleich der verdammte Arsch."
"Dir platzen gleich andere Sachen wenn du mich hier schon wieder für ne Stunde sitzen lässt."
Ganz klar, Piraten. Deutlich an den fehlenden Manieren zu erkennen. Nun... und an der Schrotflinte, der Machete, den zwei Revolvern und dem Klappmesser. Mit letzterem stach zumindest der eine, der anscheinend John hieß, immer wieder zwischen seine gespreizten Finger. Beachtliches Tempo hatte der Mann drauf!
Glasklar, Prudence durfte nicht erkannt und gesehen werden! Also ging sie in die Hocke, die alten Gelenke wollten zwar nicht so recht, aber jetzt mussten sie!
Mit der Grazie eines Pumas, welcher an fortgeschrittener Atritis und Gicht gleichzeitig litt, fing Prudence also an, sich durch das Unterholz zu schleichen.
Das krachende Knacken ihrer Gelenke (vielleicht war es auch nur ein Ast) sollte sie jedoch nicht lange verborgen halten.
"HEY!"
Sie hörte es kurz knattern.
"Fuck John, erschrick mich doch nicht so!"
"Das heißt "erschreck" junger Mann! ER-SCHRECK"
Die absolute Höhe! Keine Manieren! Keine gewaschene Kleidung! Keine Kenntnisse einer korrekten grammatikalischen Ausdrucksweise!
Prudence sprang aus dem Busch hinter dem sie sich versteckte, hervor und deutete zielstrebig und bedrohlich auf den leicht dicklichen Asiaten namens Lee.
"Ruhig alte, ruhig! Du hälst deine Klappe!"
Aber... nein, das war nun nicht sein Ernst, oder?!
"SIE!" die alte Frau stampfte nach vorn, den Zeigefinger wie den Lauf eines Colts Anaconda auf John gerichtet. "DU! WAS ERLAUBST DU DIR EIGENTLICH?!"
Die verdutzen Gesichtsausdrücke sprachen Bände.
"DEINE VISAGE KLEINER! DEINE VISAGE! DIE KENN ICH DOCH. DEIN VATER! FALLSCHIRMJÄGER DER ADF. SOLDAT JACK GODWIN!"
"God...win?"
"DIESES GESICHT ERKENNE ICH AUF 10 MEILEN! DIE KRUMME NASE, DIESER HÄSSLICHE ABSTAND ZWISCHEN DEINEN AUGEN!"
"Sie... kennen..."
"EINE SCHANDE FÜR DIE MÄNNER DER ADF! SCHANDE SAG ICH DIR! SÄUFER, KIFFER, HURTE NUR RUM!"
Prudence war auf 180, niemand würde ihr sagen, wann und wie sie zu sprechen hatte. Dieser Bengel würde lernen was es heißt sich mit Prudence McAldrin anzulegen!
"Scheiße John, die alte macht mir Angst."
Granny McAldrin fing noch garnicht richtig an.
"STINKSTIEFEL!"
Der Finger wechselte die Richtung, der Asiate war nun wieder dran. Nurnoch weniger Zentimeter trennten die beiden von einander und schon bald hatte der arme Kerl den hakigen, knochigen Finger auf seiner Brust, welcher unentwegt darauf herumtippte.
"Zieh dir deine Hose hoch! Wisch dir das Kinn an! Geh aufs Klo! Lerne zu essen! WASCH DEINE KLEIDUNG JUNGER MANN!"
Es knatterte erneut, es stank und der untersetzte, dicke Mann schien deutlich Panik zu haben.
"JOHN! Wer hat die Olle aus ihrem Käfig gelassen?"
"NIEMAND DU BENGEL! Jetzt verzieht euch! Zieht Leine! SEHT ZU DAS IHR LAND GEWINNT! So wahr Gott mir helfe, wenn ihr nicht bald hier weg seid, dann werde ich dafür sorgen, dass euch mehrere Dinge platzen!"
Ehe sie sich versah rannte Lee. So schnell er es jedenfalls konnte und John...? John schien den Tränen nahe. Sie hatte wohl einen wunden Punkt getroffen.
"Mein Vater..." hier kam das erste Schluchzen "...war ein Arschloch..." da rollten die ersten Tränen "...und sie sind eine gemeinte alte Schachtel! Und ich verprügel Mike, dass er ihnen das alles erzählt hat!"
Wenige Sekunden später war sie allein... Waschlappen!
Prudence machte sich also daran den Schuppen genauer zu inspizieren, irgendwas wichtiges war ja vermutlich drin. Kisten. Viele Kisten erstmal.
Provisorisch nahm sie ihre Rohrzange zu Hand und schlug einen Deckel ein und siehe da... Schokolade! Eine Kiste voller alter, halbgeschmolzener, doch nahrhafter Schokoriegel! (Gruppennahrung +5)
Ha, wenigstens etwas und die anderen Kisten? Prudence wollte schon erneut einen Deckel aufschlagen als ihr etwas ins Auge fiel... ein Symbol auf der Kiste... ach du große Neune!
Vorsichtig nahm sich Granny McAldrin eine Kiste, sie war vernagelt aber... nicht besonders gut. Mit etwas Fingerspitzengefühl und dem richtigen Augenmaß... taadaa!
Rostige Metallstücke, die aussahen wie... Platten? Trittplatten? Was hing daran... Plastik? Knetmasse? Nein, da stand noch etwas. Ein wenig verwaschen und kaum zu erkennen, aber Prudence konnte genau entziffern was dort stand.
Ihr Fund war hochexplosiv, im wahrsten Sinne des Wortes.
Eine Kiste voller hochwertigem C4s, gekoppelt an rostigen und wenig vertrauenerweckenden Auslösern. (Einmaliger Bonus von Kampf +10, allerdings mit 20%iger Chance beim Einsatz den Charakter zu töten)
So schnell die alte Dame nur konnte griff sie sich die beiden Kisten und wackelte eilig zurück. Um den Sprengstoff musste sie sich keine Sorgen machen. Ihr Mann hatte ihr mal erzählt, dass C4 ziemlich widerstandsfähig ist.
So brachen also Nathan, die Oma und Shelley gemeinsam auf. Nathan ruckte seine Offiziersuniform noch einmal zurecht und so begaben sie sich langsam aus der Höhle und in den Dschungel.
"Bedenken sie, alle beiden, ich lasse sie nicht aus den Augen. Auch wenn diese Menschen Abtrünnige, Räuber und Banditen sein mögen, so sind es doch Menschen! Menschen wie sie und ich. Vielleicht weniger als ich, sie kennen ja keine Moral, aber ganz sicher ebenso wie sie!" Die Oma schien vor allem wütend auf die arme Shelley.
"Nur weil wir in einer Notlage sind, lassen wir uns nicht auf die gleiche Ebene wie diese Piraten hinab, haben sie das verstanden? Alle beide?!"
„Wir werden uns natürlich zivil verhalten, niemand sagt, dass wir so sind wie Banditen und Piraten, aber wir müssen eben an unser eigenes Wohl denken. Aber natürlich werden niemandem etwas zu leide kommen lassen.“, sagte Nathan selbstbewusst, die Uniform tat bereits ihre Wirkung, und versuchte die Situation etwas zu entspannen.
So begann also so langsam ihr Marsch. Immer dichter und dichter wurde die Wildnis. Der Lärm der Natur nahm zu, und unwissentlich, auch der Abstand zwischen den drei. Immer weiter liefen sie auseinander, und auch die Rufe der Oma hörte Nathan gar nicht mehr. Als er dann plötzlich merkte, dass er allein war, war es zu spät.
„HALLO!! MRS. ALDRIN! SHELLEY!! HÖRT IHR MICH?!“
Doch keine Antwort. Noch einige Male wiederholte er seine Rufe, bis ihm die Puste ausging.
Nachdem er sich wieder etwas beruhigt hatte und gut durchatmen konnte, sondierte Nathan seine Lage. Sein Puls war noch immer erhöht, als er erkannte, dass vor ihm der dichte Dschungel sich langsam lichtete. Er hoffte, dass auch die anderen den Urwald sicher überquert hatten, war es wirklich die beste Idee gewesen sich aufzuteilen?
Die Siedlung stand nun vor ihm, das heißt, hinter der Mauer die alle Eindringlinge, vermutlich wilde Tiere, zurückhalten sollte.
„Rüber klettern kommt mal nicht in Frage … “, murmelte Nathan zu sich selbst und suchte die Mauer genauestens ab. Langsam erkannte er auch einen Weg. Teils waren die Gebüsche aus dem Dschungel sogar bis an die Wand gewachsen, doch Nathan erkannte, es waren überall kleinere und größere Spalten, durch die er hindurch konnte. Doch ob er da durchpassen würde? Nathan sah sich noch einmal um.
Doch dann fiel sein Auge auf ein besonders dichtes Gebüsch direkt an der Wand. Er konnte sehen wie es sich langsam auf und ab bewegte, und dann wieder stehen blieb, genau wie der unstete Wind, der langsam von Richtung Meer kam. Ein Luftzug! Und der Wind kam genau von der andern Seite der Mauer. Konnte es sein?
Nathan tastete sich langsam durch die Sträucher, und tatsächlich, ein sehr großes Loch in der Mauer, locker groß genug, dass er daran vorbei kam. Scheinbar kümmerte sich wohl keiner dieser „Piraten“ um die Absicherung ihrer Siedlung. Gut, sie rechnen wohl nicht ständig mit Überlebenden, und um die Toten mussten sie sich anscheinend auch keine Gedanken machen.
Er konnte, als er endlich das letzte Gebüsch hinter sich ließ, erkennen wie groß die Siedlung wirklich war, es war von der Fläche her wie ein Dorf, zehn bis zwanzig Hütten, schätze Nathan zu sehen, dahinter etwas das aussah wie eine große Befestigung direkt vor dem Meer, diente wohl als Hafen Kai oder Pier für Boote und Schiffe. Je näher er kam, desto klarer wurde es, dass die ganzen Hütten baulich sehr einfach waren, teils sich sogar gefährlich neigten. Doch wie alt die Anlage war konnte er nicht schätzen, vermutlich älter als irgendeines der Gebäude für sich.
Auch den Gestank konnte Nathan nur mit Mühen aushalten. Toiletten und einen Kanal gab es auf so einer Insel natürlich nicht, doch wo die Menschen hier ihre Notdurft verrichten brauchte Nathan nicht zu raten, musste er doch einige Male aufpassen, dass er nicht auf eines dieser Häufen trat.
„Fuck, wie die Schweine leben die hier..“
Selbst im Mole war es nie so schlimm gewesen, ein Slum war es vielleicht, aber für die grundsätzlichsten sanitären Standards hatten die Militärs doch gesorgt, nicht wahr? Nathan würde Lügen wenn er behaupten würde, er wäre lange genug dort gewesen um es mit Sicherheit zu wissen, doch wirklich Neugierig darauf war er auch nie gewesen, nicht, dass es ihm jemand Übel nehmen würde.
Überall waren schwer bewaffnete, teils schwer betrunkene Männer. Was sie sprachen konnte Nathan nicht ausmachen, Englisch war es jedenfalls nicht. Nathan versuchte ruhig zu bleiben und achtete darauf niemanden anzustarren. Er musste ruhig wirken, ein gutes Pokerface aufrecht erhalten. Doch scheinbar kümmerten die Banditen hier nicht um ihn. Gut, wenn niemand auf ihn achtete, würde auch niemand darauf achten, ob er was einsteckte.
Also konzentrierte sich Nathan mehr und mehr drauf, etwas zu finden. Eine verlassene Hütte, vielleicht, oder ein Lager, wo sie zum Beispiel Nahrung aufbewahrten. Bei Gedanken, etwas von hier essen zu müssen wurde ihm schlecht, aber er wusste auch, dass Hunger im Endeffekt die Beste Würze war. Noch war es ja nicht so weit.
Doch Fehlanzeige, alles was Nathan fand war entweder bewacht, oder zumindest bewohnt. Und er war nicht so lebensmüde von diesem Piraten etwas zu stehlen, wenn sie ihn dabei leicht beobachten konnten. So sehr traute er seiner Verkleidung in Seemannsuniform auch wieder nicht. Vermutlich, dachten die sich, dass er sie irgendeiner Leiche entrissen hatte. Jetzt wo er darüber nachdachte, er hätte die Oma wirklich fragen sollen, woher sie die Uniform hatte. War das etwa die von Vantowers?! Aber nein, er war ja kein Marine, hoffte Nathan einfach mal und beim Gedanken, dass der alte Greis schon mal in diesen Kleidern stecken konnte wurde ihm etwas schlecht.
Als er so in Gedanken versunken war, knallte er plötzlich gegen etwas. Er sah auf. Vor ihm stand ein mindestens zwei Meter großer, muskelbepackter Riese mit ungepflegten 14 Tage Bart und einer auffälligen AK-47 (Kampf +2), deren Lauf angerostet war, auf dem Rücken. Auch eine verdammt protzige Goldkette, die aussah als sei aus einem schlechten Gangster-Film gefallen,(Charisma +1) schmückte seine Brust, die ein halb-zerrissenes Unterhemd kaum verdeckte.
„Что за черт?! Кто вы?“, brüllte er ihn mit einer tiefen Stimme an. Plötzlich richtete sich die ganze Aufmerksamkeit in der näheren Umgebung auf Nathan. Alle blickten ihn an.
„Fuck, sag was Nathan, sag was…“, mahnte er sich, doch es wollte ihm einfach nichts einfallen. Er hob seinen Kopf langsam zu dem Hünen hinauf und blickte ihm mit gesenkten Augenbrauen entgegen. Dieser wiedrum ballte seine Hand langsam zu einer Faust, seine Verärgerung war ganz offensichtlich.
„Sorry, Pal. Ein Whisky als Entschädigung?“ und wies mit seiner Hand hinter den Mann.
Dieser renkte seinen Kopf ungeschickt nach hinten und sah es erst jetzt. Hinter ihm war eine Bar. Oder was in dieser Siedlung als Bar durchging. Es war vermutlich die verfallenste Spelunke, die Nathan jemals gesehen hatte, selbst im Vergleich mit den umstehenden Hütten war diese Wellblechhütte in wirklich schlechtem Zustand. Er konnte von außen einen uralten Holztisch erkennen, komplett mit halb zerfallenen Holzstühlen.
Er hatte wohl nicht viel verstanden, was Nathan ihm gesagt hatte. Aber ein Angebot auf Whisky schlug er wohl nicht aus.
Er packte ihn am Arm und schleppte ihn zum Tresen. Dort stand auch ein Barkeeper, eine asiatisch wirkende Frau. Da Nathan davon ausging, dass sie wohl Chinesisch oder sonst was war, sprach er in langsamen Ton.
„Wir wollen Whisky. Zwei, biiittee“, sagte er in gleichmäßiger, langsamer Aussprache.
„Also das ihr Amis nicht die hellsten seid, hab ich schon gehört, aber du bist wohl ´ne besonders helle Birne. Hier, Mr. Shakespeare.“, knallte sie ihm in perfekt gesprochenen britisch englisch entgegen. Au weia! Hier hatte er schon mal keine Freunde gewonnen. Egal, er hatte schon mal was er wollte.
Kaum hatte Nathan dem Russen die Flasche in die Hand gedrückt, schon hatte er sie praktisch auf Ex fertig getrunken. Er schwankte auch sehr gefährlich, vermutlich schon vorher angetrunken.
„Hey, Einstein, wenn dein Kumpel hier den Boden küsst, kannst du ihn heimschleppen.“, kommentierte die Barkeeperin kurz.
„Den Boden … “, murmelte Nathan vor sich hin, und hatte eine Idee.
Er reichte dem Mann auch seine Flasche, und wie erwartet begann er sofort diese zu leeren. Diesmal etwas ruhiger, aber dennoch beständig.
„Грозный вещи, но делает вас теплые, я знаю?“,sprach der sichtlich angeheiterte Mann zu ihm nach einiger Zeit und haute ihm gegen die Schulter.
Nathan versuchte sich den Schmerz nicht anmerken zu lassen, und tat so als ob er mit ihm trank, obwohl jedes Mal nur an derselben leeren Flasche nuckelte. Doch der Russe war schon längst zu betrunken, um das zu registrieren. So betrunken sogar, dass er nicht mal bemerkte, dass Nathan mit seinem Geld das Whiskey bezahlte. Die Frau vor der Theke, die sehr schnell verstand was hier ablief, betrachtet das Schauspiel kommentarlos, es war wohl nicht oft so, dass hier jemand Flasche nach Flasche bestellte.
Nach der sechsten Flasche war es dann endlich so weit. Der Russe knickte auf den Tresen und blieb liegen, die halbleere Flasche landete unwirsch auf dem Boden.
Nathan wusste, dass seine Gelegenheit gekommen war. Er legte sich den Arm des Mannes über die Schulter, und schleppte ihn mit Müh und Not, die Betonung lag auf Not, mehrmals ließ er ihn fallen, aus der Kneipe und ins Freie. Er suchte nach der erstbesten Gasse, die vor fremdem Blicken geschützte war und wo er ihn abstellen konnte.
„Jesus, mein Rücken bringt mich um…“, jammerte der ehemalige Manager, als er den kiloschweren Hünen endlich gegen eine Wand anlehnte und zu Boden ließ.
Dann machte er sich sofort daran seine Goldkette loszubekommen. Langsam hob er sie über seinen Kopf, und hatte sie schon fast, als der Russe plötzlich die Augen aufschlug. Betrunken oder nicht, er verstand was hier passierte.
Грязные вор!, schrie er und stürzte sich auf Nathan, doch dieser ließ die Goldkette zu Boden fallen, konnte seinem Griff gerade noch entkommen, rannte um sein Leben und wagte es nicht mehr zurück zu blicken. Dann, keine 5 Meter weit war gekommen, Aaaaaaaaaaaah!! *WUMMMM!* der Russe lag am Boden. Nathan drehte sich um und er konnte nicht glauben was er sah. Sein Hals war unnatürlich verdreht. Seine Augen mit Entsetzen geöffnet. Er war gefallen und mit dem Kopf auf Metalschrott, der fast überall herumlag, gefallen. Eine Blutlache bildete sich unter seinem Kopf, teile von Hirn konnte man sehen. Er war tot.
Nathan war entsetzt. Die halbe Siedlung musste mitbekommen haben, was gerade passiert war. Alle Anwesenden starrten die Leiche an und dann ihn. Es war ungewöhnlich still. Das sonst allgegenwärtige Reden, Murmeln, Schreien wich einem jähen Schweig. Die Spannung war praktisch spürbar. Dann …. Lachen. Zuerst nur einer, dann mehr und mehr, und schließlich alle. Nach einer Weile war danach alles beim alten. Keiner kümmerte sich darum, dass gerade einer der ihren gestorben war, als er versuchte einem Dieb zu fangen. Gehörte sowas hier zur Tagesordnung?
Nathan starrte die Leiche an. Er hatte ihn umgebracht. Es war seine Schuld, seine Schuld, dass dieser Mann ein jähes Ableben gefunden hatte. Er kniete vor seiner Leiche hin. War er besser als diese Räuber? Sie mussten stehlen um zu überleben, aber wenn es nichts gab, dass sie von solchen Banditen unterscheidet, war es überhaupt wert zu überleben? Niemanden hier interessierte es, dass gerade ein Mensch gestorben war, ein Witz war es für sie. Nicht mehr. Etwas zum Lachen. Nathan musste hier weg. Doch .. sein Blick rastete auf der Waffe und der Kette. Sie konnten sie gut brauchen, aber es war falsch. Falsch jemanden dafür umzubringen.
Aber wenn er jetzt ging, war alles umsonst. Sinnlos. Ein Witz. Und das wollte er nicht zulassen.
Nathan vergaß seinen Stolz, und griff nach der Waffe. Die Goldkette, die hinter dem Russen lag, nahm er auch auf.
Langsam machte er sich auf den Rückweg auf, im Gedanken, dass er sich in den letzten fünf Tagen noch nie so schlecht und schmutzig gefühlt hatte, wie gerade eben. Und es lag nicht am Gestank nach Exkrementen, der die Luft schwängerte. Es lag … an ihm.
"Whoa, pass auf!"
Shelley hielt ihre Arme zum Stützen bereit nach vorne, als Lexi auf sie zugetorkelt kam. "Du wirs' nich' glaub'n w's mir p'ssiert is'!" Die Ersatzkrankenschwester grinste. In erster Linie war sie erleichtert, dass der sturzbesoffenen Waffenexpertin nichts passiert war - und es konnte sicher nicht schaden, das Gehirn mal für ein paar Stunden außer Gefecht zu setzen. Zumindest für den Anfang wollte Lexi Shelleys - zugegeben recht nachgiebigen - Anweisungen, sich hinzulegen und den Rausch auszuschlafen, nicht nachkommen. Stattdessen berichtete sie ihr von den Erlebnissen im Lager. Sie lauschte aufmerksam - vielleicht könnte ihr die ein oder andere Information ja helfen, wenn sie selbst sich dort umschauen würde, auch wenn sie das ob der Qualitäten von Lexis Ausführungen eher anzweifelte.
Kurz darauf sollte es auch schon so weit sein. Nathan und Grumpy Grams verließen gemeinsam mit ihr das Dorf. Es war unfassbar, wie dicht der Dschungel schien. Vor allem war er aber zu ruhig. Auch das gelegentliche Ziepen und Rascheln konnte nicht über das Gemeckere der Oma hinwegtäuschen. Während ihr Begleiter noch versuchte, das Gemüt der Alten zu entspannen, resignierte Shelley nur und schaltete auf Durchzug, drückte einfach nur das wilde Gestrüpp bei Seite und war... schließlich alleine? Oh, shit! Es war vielleicht nicht doof, getrennt in das Lager zu gehen. Aber eine unfreiwillige Trennung musste nun wirklich nicht sein. Und so sehr die McAldrin auch eine nervliche Belastung war... sie alleine durch den Dschungel streifen zu lassen, schien Shelley nicht die sinnvollste Maßnahme. Für den Moment alle Gedanken an ihre Ex-Gefährten ablehnend, lief sie einfach weiter, schneller werdend und erreichte schließlich ihr Ziel.
Und dann stand sie da - inmitten der zahlreichen, zwielichtigen Gestalten. Auch wenn sie vor kurzem noch in einer Siedlung lebte, die dem hier sehr ähnlich war, wollte sich nicht das Gefühl des heimisch seins einstellen. Es war grotesk, wie demonstrativ rau und asozial es hier zuging, während die Menschen im Hole wenigstens noch den Anstand hatten, so zu tun, als hätten sie keine bösen Absichten. Hier herrschte lediglich ständige Bedrohung und der einzige Grund dafür, dass Shelley unbeschadet - und wohl auch weitestgehend unbeobachtet - an den Gestalten vorbeikam war der, dass diese damit abgelenkt waren, sich zu prügeln. Ja, sie prügelten sich alle - waren dabei nicht mal sonderlich kreativ. Im Hole wurde hinterrücks gemeuchelt und man bekam nicht viel davon mit, wenn überhaupt. Hier wurden selbst auf dem Boden liegende Personen - vielleicht schon Leichen - so heftig geschlagen und getreten, dass es ihr durch Mark und Bein fuhr. Sie konnte quasi spüren, wie die Knochen der Männer - oder Frauen, vielleicht Kinder - brachen, ging nur schnurstracks weiter, tiefer in das Wellblechlager., vorbei an Müll und Blut, das wohl seit Wochen am erdigen Boden trocknete.
Und jetzt? Ein toller Plan war das gewesen. Sie war zwar tief in die Basis eingedrungen, ohne jemandem aufgefallen zu sein, doch jetzt stand sie auf dem Schlauch. Lange könnte sie hier nicht verweilen, bis irgendjemandem auffallen würde, dass sie hier so gar nicht in das Bild passen wollte. Ihr einziger Schutz bestand noch darin, dass sie sich wohl wirklich im absoluten Mittelpunkt des Camps befand und niemand Augen für sie hatte. Hier und da liefen einige Leute umher, unterhielten sich in Ausnahmefällen sogar halbwegs gesittet, stiegen in ihre Hütten, während andere heraus krochen. Moment. Das ist es!
Probe auf Intelligenz: Bestanden
Sie stapfte weiter durch das Lager, unbeirrt und entschlossen, wich den entweder patroullierenden oder durch das Lager schlendernden - sie konnte es nicht mit Sicherheit sagen - Personen aus und erreichte schließlich eine etwas abseits gelegene Stelle, machte erst dort Halt. Es waren einige Meter, die das eigentliche Lager von ein paar wenigen Hütten trennten. Genug, um eben diese Hütten unauffällig zu erkunden. So schlich Shelley auf die blechernen Unterkunften zu, sah sich dabei um und schlüpfte schließlich in Hütte 1...
Nichts!
Nicht das letzte bisschen unnützer Kram war in der Hütte. Es wirkte ungewöhnlich steril, nicht als hätte niemand hier drin gewohnt, sondern vielmehr als wären Spuren beseitigt worden. Aber warum sollte das in einem Dorf wie diesem getan werden?
Ohne sich weitere Gedanken zu machen, verließ sie das Wellblechhäuschen im geeigneten Moment und untersuchte das nächste. Und das nächste. Und das nächste. Doch in keinem der Häuschen schien etwas Nützliches zu sein, bis...
"Eh... w-w?!" Der alte Mann blickte ihr in einer Art und Weise entgegen, die gleichzeitig bedrohlich, doch auch bemitleidenswert aussah. Seine Gesichtszüge waren eingefallen, die tiefen Falten beherbergten gefühlte Tonnen an Dreck. Sein Kiefer bewegte sich unruhig und genauso huschten auch seine Augen über Shelley. Sie merkte, dass er drauf und dran war, aufzuspringen und sie womöglich anzugreifen. Sie musste schnell reagieren. Sollte sie nach der am Boden liegenden Flasche greifen und sie ihm über den Schädel ziehen? Könnte sie das überhaupt? War sie schnell genug? Seine Reflexe waren sicher nicht die Besten, aber auch sie würde so etwas zum ersten Mal tun.
"Was machst du hier?", fauchte sie dann fast reflexartig, als seine Knie nach oben schossen, laut genug, um ihn offenbar einzuschüchtern und doch leise genug, um von draußen nicht gehört zu werden. "Was halten die Jungs wohl davon, wenn du ihre Sachen stiehlst, häh?", fragte sie wütend und versuchte, dabei ansatzweise so rau zu klingen wie sie es für angemessen hielt. Die Augen des Mannes weiteten sich, er schüttelte mit dem Kopf. "Eh... ne-nein... i-i-ich..." - "Schnauze!" Sie legte es jetzt darauf an. "Ich bin hier, um die Flagge zu holen", erklärte sie und deutete auf die alles andere als schäbig aussehende Totenkopfflagge in der hintersten Ecke der Hütte. "Beweg deinen scheiß Junkie-Arsch hier raus oder ich sag Lee, dass er ihn dir aufreißen soll, alles klar?"
Probe auf Charisma: Bestanden
Er nickte, erhob sich demonstrativ langsam und schlich dann in weitem Abstand von Shelley aus der Hütte heraus, hielt dabei einen röhrenförmigen Gegenstand in der Hand. Sie funkelte ihn böse an, zischte: "Das lässt du hier!" Er nickte hektisch, ließ das Teil fallen und kroch dann hinaus. Sie vernahm noch, wie er draußen sofort los rannte, atmete dann erleichtert auf.
Die Flasche nahm sie mit, genauso wie die Flagge und das kleine, runde Etwas. Während sie mit ihren Funden die Hütte verließ, fragte sie sich noch, ob sie gerade wirklich überzeugend war, der Kerl einfach von allem eingeschüchtert gewesen wäre oder sie einfach nur das Glück hatte, den richtigen Namen genannt zu haben. Lee. Jeder zweite Chinese heißt Lee. Das wird schon stimmen. Mit breitem Grinsen auf den Lippen verließ sie das Lager, kam ohne Probleme durch. Die gelegentlichen Schreie, galten sie nun ihr oder nicht, blendete sie einfach aus, ebenso wie die andauernde Gewalt.
Und so schaffte sie es aus dem Dorf und schließlich zurück zum gemeinsamen Versteck an der Höhle, präsentierte dem Rest der Gruppe ihre Funde, war dabei schließlich auch erleichtert, Nathan und Mrs. McAldrin zu sehen, die es ebenfalls mitsamt Loot zurückgeschafft hatten.
Fundsachen:
- Eine Flasche richtig harten Rum!
- Eine Totenkopfflagge in bestem Zustand
- Den Aufsatz zu einem Scharfschützengewehr, welcher als Feldstecher fungieren kann oder +1 Kampf bringt, wenn er auf ein Scharfschützengewehr appliziert wird
Zitroneneis
17.09.2013, 23:14
So... und was nun, Prinzessin? Irgendein edelmütiger Seeräuber in Sichtweite, der einer holden Maid in Nöten beistehen möchte? Und am Ende zusammen romantisch in den Sonnenuntergang segeln?
Sonderlich einladend war der Ort in der Tat nicht.
Hier herrschten raue Sitten.
Sichtlich betrunkene Männer saßen in Gruppen beieinander, während nüchterne finstere Blicke durch die Gegend warfen.
Prügeleien waren wohl ebenfalls keine Seltenheit und man schien hier auch gerne mal zur Pistole zu greifen.
Viele Frauen trieben sich hier nicht herum. Und sie waren, bis auf vereinzelte, misstrauisch dreinblickende Ausnahmen, wohl kaum anständiger Natur.
Es war wohl eine gute Idee, dass Celina sorgsam darauf geachtet hatte, den Großteil ihrer Haut zu bedecken und über den schönen Mantel Dereks mittlerweile recht mitgenommene Lederjacke gelegt zu haben. Das gab ihr das richtige, abgewetzte, bunt zusammengewürfelte Äußere, genau passend zu einer Bewohnerin der Pirateninsel.
Zumindest hoffte sie das. Und warm war es unter mehreren Schichten Kleidung auch.
Die Push-ups, die du in der Heather gefunden hast, helfen nicht.
Oh Will, sie sorgen eben dafür, dass alles halbwegs ordentlich aussieht. Denkst du, ich hätte Lust, die ganze Zeit mit der gleichen Wäsche herumzuspazieren? Außerdem sind die ganz schön bequem…
Prinzessin, ich hoffe nur, dass das nicht Teil unserer Verhandlungen wird…
Nun, diese Sorge ist wirklich unbegründet…
Bis auf einige vereinzelte Blicke schenkte man Celina glücklicherweise keine Beachtung, somit konnte sie in Ruhe nach einem passenden Kandidaten Ausschau halten…
In einer Ecke stehend, beobachtete sie den Platz. Jemand mit ehrlichem Gesicht musste es sein, der außerdem nicht allzu ärmlich aussah. Sie wollte ja niemanden ausnehmen, selbst Kriminelle nicht, die es garantiert tausendfach verdienten.
Ein wenig Schweiß rann Celinas Stirn herunter.
Diese Jacke…
Na gut, hier am Rand würde man ohnehin wenig auffallen. Kurzzeitig nur im leichten, feinen Mantel dazustehen konnte nicht schaden.
Ohne diese irritierend warme Jacke war ihre Konzentration gleich viel besser. Der junge Mann dort hinten sah perfekt aus für ihren Zwecke, bestimmt ein richtiger Naivling. Sie könnte ihm ja eine tragische Geschichte von einem armen, kranken Geschwisterkind erzählen. Und der Obstkorb war sehr voll, wenn er die Früchte selbst erntete…
„Na, Süße, was machste denn ganz allein hier?“
FUCK!
Toll gelaufen, Prinzessin!
Erschrocken blickte Celina zur Seite und sah einen großen, breitschultrigen Mann mit dreckigem Grinsen vor sich.
Eh, was nun?
Großartiger Zeitpunkt, um zu überlegen!
„Wasn los, Schätzchen? Haste dich verlaufen?“ Das Grinsen wurde breiter und der jungen Frau stieg eine Alkoholfahne entgegen. „Ich kenn mich hier gut aus – is bestimmt Schicksal, dass wir uns hier treffen.“
Da war in der Tat keine Zeit zum Überlegen. Elegant trat Celina einen Schritt näher, lächelte charmant und begann das wohl peinlichste Manöver, das ihr einfiel:
„Oh, oui, oui, Monsieur, es müss sein la destinée!“, sprach sie mit dem besten französischen Akzent, den sie zustande bringen konnte. „Isch nämlisch broche ein Monsieur, der weiß ein Weg.“
Was zum…!?
Dieser Herr sieht nicht allzu gebildet aus, Will. Er versteht bestimmt kein Französisch.
Ihr Urteil schien nicht vollkommen falsch zu sein, denn der Mann schaute sie verblüfft an.
„Aha russisch, wa? Bist noch nich lang hier, was?“ Die Anzüglichkeit kehrte aber sofort in sein Gesicht zurück. „Willste gut sprechen lernen, Süße? Bin nämlich ’n verdammt guter Lehrer. Mach das auch ganz umsonst für so ’ne Schnecke wie dich.“
Klappt ja wunderbar…
„Oh, wie sympa, Monsieur! Mais, isch nischt ’abe keine Zeits pour lernen Sprache. Puisque, isch müss sein bei mein Chef promte. Aber isch ’abe nischt kenne keine weg. Ünd mon Chef nischt mag keine Warten, aussi. Et il est so wütont wenn er mich sieht parler mit ein andere Mann. C’est ne pas très bien.“ Bei diesen Worten strich sie sich betonend über ihren Mantel. „Ünd er ’at geschenken der bel manteau an moi. Also isch nischt kann machen ihn warten pour moi. Er werden beaucoup wütend ünd suchen für misch.“
Zufrieden sah Celina förmlich, wie die Zahnräder im Hirn des Mannes zu rattern begannen.
„Äh… wer is ’n dein Chef?“
„Incroyable! Dü nischt kennst wirklisch mein Chef? Mais, er ist wischtige personne in diese Ort!“
„Ah… echt? Ähm, wie heißter denn?“
„Oh, er ’at schwierig anglais nom…“
Die Augenbrauen des Piraten zogen sich zusammen. Das war dann wohl doch ein bisschen zu viel des Guten. Celina sollte sich schnell rausreden, bevor…
„Ah, da bist du ja, Schätzchen! Wo hast du gesteckt, verdammt nochmal!?“
Erschrocken fuhr Celina herum – und blickte einem vertrauten, wenngleich unerwarteten Gesicht entgegen.
Die ältere Frau wandte sich dem Mann zu. Ein Paar kalter graublauer Augen durchbohrte ihn förmlich. „Das Mädchen gehört zu mir, Großer. Und wir finden uns ganz gut allein zurecht.“
Einen Moment lang zögerte der Pirat, bevor er seine Schultern hängen ließ und sich dann wegdrehte. Anscheinend war dieser Todesblick zu viel für ihn. „Okay, is ja schon klar. Habs verstanden. Wollt ja nur mal wissen, ob ich helfen kann, weil hätt ja sein können.“
„Wie du siehst, kannst du nicht. Komm, Kleine!“
Noch immer perplex befolgte Celina den barschen Befehl, und sei es nur, um diesem eiskalten Blick zu entgehen.
Die Frau mittleren Alters zog sie an der Hand an einigen Wellblechhütten vorbei und dann hinter einige Mauerreste. Hier, wo sicher selten jemand vorbeilief, unterzog sie Celina einem prüfenden Blick.
„Was für eine Überraschung. Dich hätte ich hier beim besten Willen nicht erwartet.“
„Uh, es ist ein wenig kompliziert.“
„Davon gehe ich aus, wenn jemand wie du hier wie ein Wesen aus einer Feenwelt frei herumläuft und mit einem grausam verfälschten französischen Akzent mit irgendwelchen Kerlen rumspielt.“
„Das war nicht ganz, was ich vorhatte. Ich bin eigentlich mit anderer Absicht hier und dieser Kerl wollte dann eben… naja.“
Die Frau stieß einen entnervten Seufzer aus und wischte sich einige Strähnen ihres braunen Haars aus dem Gesicht. „Sei froh, dass das nochmal gutgegangen ist. Es ist gefährlich hier, besonders für hübsche junge Mädchen wie dich. Ich selbst verbringe nie besonders viel Zeit hier.“
„Bist du oft hier?“
„Manchmal, zum Handeln. Habe ein paar Kontakte hier, obwohl ich nicht stolz drauf bin. Und wie du hier reingekommen bist, frage ich lieber nicht.“
Celina lächelte mild. „Das ist auch nicht nötig. Ich werde ebenfalls nicht lange bleiben.“
„Das ist auch gut so“, ein zynisches Lächeln umspielte die Lippen der Schmugglerin. „Außer, du willst eine Stelle im Free Fux, da suchen sie immer… Dienstleisterinnen. Die Löhne dürften nur nicht ganz deinen Vorstellungen entsprechen. Ehrenamt eben.“
„Ich wollte eigentlich nur nach einem anständigen Handelspartner suchen.“
„Kann lange dauern, wenn man sich nicht auskennt, Schätzchen.“
„Aber ich habe doch dich gefunden.“
„Ich, meine Liebe, befinde mich im Aufbruch. Man wartet am Schiff bereits auf mich.“
„Bitte, es ist nicht viel. Nur einige wenige Nahrungsrationen. Vier oder fünf.“
Die Frau runzelte die Stirn. „Soso… das ließe sich vielleicht sogar auftreiben. Was bietest du denn, Liebes? Du wolltest bestimmt nicht einfach nur mit deinem pseudo-französischen Charme bezahlen?“
Erleichtert griff Celina in ihre Tasche und zog ein paar Arbeitshandschuhe heraus. Im Village hatte diese ab und an verwendet, um Früchte zu pflücken – aber der Zustand war beinahe wie neu. „Sie sind sehr handlich, wenn es um Arbeiten geht, die etwas Geschick erfordern.“
Die Frau nickte langsam und ein warmes Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit. „Also gut. Deal.“
Etwas weniger gut ausgerüstet, doch dafür mit einer recht angenehm gefüllten Lebensmitteltasche stand Celina vor einem versteckten Ausgang.
„Ich nehme an, dass du einen Plan hast, Schätzchen? Ich will dich nicht damals gerettet haben, um dich hier sitzen zu lassen.“
Ernst erwiderte Celina: „Es gibt noch andere. Ich kann sie jetzt schlecht alleine lassen, dafür schulde ich ihnen zu viel.“
Und habe sie zu lieb gewonnen.
„Aber vielleicht kannst du mit uns…“
Energisch wurde sie unterbrochen. „Nein, Schätzchen. Ich habe eigene Pläne und mein Leben sieht momentan ganz gut aus. Und ich werde mich garantiert keiner Gruppe wildfremder Menschen anschließen.“
„Nun… dann verabschieden wir uns wohl wieder voneinander?“
„Heh, würde mich nicht wundern, falls wir uns bald wiedersehen. Ich habe in der letzten Zeit festgestellt, dass die Welt erschreckend klein ist.“ Bei diesen Worten verdunkelte sich das Gesicht ein wenig. „Ja, sehr klein sogar… wie auch immer, ich verschwinde jetzt. Celina, pass auf dich auf, okay?“
Ein letztes Mal nickte die Schmugglerin ihr zu, bevor sie von dannen zog.
Erfreut von der unerwarteten Begegnung und der erfolgreichen Ausbeute (und dem Mantel), kehrte Celina zu den anderen zurück.
„Ich habe etwas zum Essen mitgebracht!“, rief sie fröhlich in die Runde.
Warte, Prinzessin!
Huh?
Da drinnen ist eine Kekspackung - die wird nicht abgegeben!
[Celinas Geschick -1, Gruppennahrung +5]
Dr. Alzheim
18.09.2013, 09:36
Ivan erzählte, was er im Lager in Erfahrung bringen konnte:
Anders als David war Ivan ebenfalls ins Lager geschlichen. Bewacht wurde die Siedlung scheinbar von jedem, da fast jeder eine Schusswaffe bei sich trug, angefangen bei Handfeuerwaffen, wie er schon vermutet hatte bis hin zu vereinzelten Schrotflinten und Sturmgewehren. Reiche Beute, wenn denn die Waffen abgenommen werden konnten, doch das schien unwahrscheinlich.
Eigenartig schien es ihm, dass die Piraten allesamt in Gruppen aufgeteilt schienen, was durch Teile einer Art Uniform deutlich wurde. Jede Gruppe hatte ihr Erkennungszeichen und brachte diese wohl zum Reinigen in ein und das selbe Gebäude. Sicher könnte man von da einige Sachen stehlen und sich als Pirat ausgeben, allerdings trugen wohl scheinbar nur Männer diese Kleidung, Frauen hingegen nicht. Zumindest sah Ivan keine Frau in Piratenmontur, wie er die Kleidung nannte.
"Hey, was..." sprach ihn einer der Piraten hinterrücks an, doch was genau er meinte, hatte Ivan nicht verstanden. Also wandte er sich um und blickte in das Gesicht eines eher muskulöseren Mannes, scheinbar unbewaffnet, mit freiem Oberkörper, der von Narben schier übersät war. In einem Wortwechsel konnte Ivan den Mann zwar dazu bringen, von ihm abzulassen, sodass er weiter die Augen offen halten konnte, doch wurde er argwöhnisch betrachtet. Das und der Umstand, dass immer wieder weitere dieser Piraten an ihm vorbei kamen, ihn befragten und argwöhnisch verließen, ließ kein gutes Gefühl bei ihm zurück. Und nicht ein Russe war dabei. Mit dem Glück hatte es Ivan scheinbar nicht wirklich dieser Tage.
Was er ebenfalls sah, waren Kisten mit Alkohol. Flaschen mit Vodka, Whiskey, Rum, Schnäpsen und vielen weiteren Varianten alkoholischer Getränke waren hier, teils vor Hütten gelagert, doch würde es mehr als auffallen, wenn sich jemand daran zu schaffen machen würde. Und der Geruch von Alkohol ließ in ihm die Versuchung aufkeimen, sich zumindest eines Teils des Alkohols zu bemächtigen. Wie gerne hätte er eine dieser kleineren Flaschen Vodka an sich genommen und Mund sowie Kehle mit diesem Getränk aus seiner alten Heimat benetzt, doch er war hier nicht bei einem Trinkgelage, sondern auf Mission. Ehe er es sich versah, hatte er allerdings eine Flasche Vodka in der Hand und die andere Hand auf dem Verschluss der Flasche. Und als wäre das nicht schon schlimm genug gewesen, hörte er noch einige Männer auf ihn zu kommen, offensichtlich von Vodka sprechend und davon, dass die Flaschen wohl abgezählt waren. Abgezählt. Und er hatte eine in der Hand.
"Ich nur mit viele Geschick entkomme" meinte Ivan und schloss seine (in Kursiv dargestellte) Erzählung ab. "Pirate also habe Gruppeuniform... habe viele in Waschhaus. Wenn wir bekomme, wir könne verkleide, weil denke, sie uns nich traue." fügte er hinzu. "Solle mache Leute, die könne gut sein in Verkleide und Spiele Schau." schlug er vor. Er wirkte offensichtlich nervös und hatte einen nicht unbeträchtlichen Teil ausgespart, doch so wie es war, schien die Erzählung von ihm halbwegs konsistent zu sein. Wenn sie nur wüssten, was sonst noch passiert war...
Daen vom Clan
18.09.2013, 13:22
Ein Teil der Arbeit war getan, und so konnte die Gruppe nun auf ein paar Utensilien mehr zugreifen:
- Eine verdammt protzige Goldkette im Wert von +1 Charisma, zur freien Verteilung
- Eine AK47 im erbärmlichen Zustand und genug Munition, +2 Kampf, zur freien Verteilung
- Eine kleine Kiste mit rostigen Sprengfallen, die einmalig einen Bonus von +10 auf Kampf geben, allerdings mit 20%iger Chance beim Einsatz den Charakter töten, zur freien Verteilung
- Den Aufsatz zu einem Scharfschützengewehr, welcher als Feldstecher fungieren kann oder +1 Kampf bringt, wenn er auf ein Schrfschützengewehr appliziert wird
- Eine Flasche richtig harten Rum!
- Eine Totenkopfflagge in bestem Zustand
Zudem konnten sie folgendes an Nahrung auftreiben:
- Eine Kiste alter, halb geschmolzener doch nahrhafter Schokoriegel im Wert von 5 Punkten Gruppennahrung
- Erhandelte Früchte im Wert von 5 Zählern Nahrung
Inzwischen hatten einige Leute die Gruppe verlassen, um abermals nützliche Informationen und vor allem leicht einzusackende Dinge zu finden. Dolores hatte sich die ganze Zeit zurückgehalten - die Ausgangslage gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie war weder besonders scharf darauf, gefährliche Piraten zu bestehlen, noch hatte sie Lust, sich irgendwo einzuschleichen. Ihre Kleidung war vielleicht nicht mehr komplett gut in Schuss, aber in einer Siedlung würde eine Dame ihres Auftretens - noch dazu mit einer Flinte in der Hand - bestimmt mehr auffallen als sonst jemand. Und die Waffe würde sie nie wieder aus der Hand legen, so viel war sicher. Aber irgendetwas musste sie tun.
Nach einer Weile des Beobachtens hatte Dolores es allerdings satt, untätig herumzusitzen. Irgendwo war immer noch die Akte aus Mossad II, die noch nicht komplett entschlüsselt war, und sie brannte seit Tagen darauf, dass etwas damit passieren würde. Niki hatte den Bericht zuletzt gehabt und sah gerade nicht allzu beschäftigt aus, also trat sie einfach auf ihn zu.
"Bist du inzwischen mit dem Bericht vorangekommen?" Der Junge schüttelte den Kopf. "I-ich hab es doch schon versucht... E-es ist einfach so...schwierig." Dolores seufzte und setzte sich neben ihn. "Vielleicht kann ich dir einen Anstoß geben?" Sie tippte zum Spaß bedrohlich auf ihre Waffe und zwinkerte ihm dann zu. Niki lächelte scheu, doch das Gespräch war verstummt.
„Ich habe etwas zum Essen mitgebracht!“, unterbrach Celina die unangenehme Stille. "Ah, ausgezeichnet." Dolores erhob sich nun wieder. "Ich sehe mal nach was sie gefunden hat. Vielleicht gehts dir auch besser, wenn du was gegessen hast."
Dolores warf Niki noch einen kurzen Blick zu, bevor ihr Sichtfeld sich auf Celina konzentrierte. Sie hatte offenbar erfolgreich alleine mit irgendwelchen Kriminellen gehandelt - hätte man ihr gar nicht so zugetraut. Aber wie schon gesagt, die Kleine war wirklich äußerst klug. Und das hier war, genau wie für Niki, überhaupt kein Umfeld für sie. Würden die Piraten sie in die Finger bekommen, wäre sie wohl die erste, die den dreckigen Männern die einsamen Nächte versüßen würde...
Na gut, es war an der Zeit sich nützlich zu machen. So lange sie nicht verhandeln oder stehlen gehen musste, würde Dolores alles tun, um der Gruppe von dieser kriminellen Insel weg zu helfen. [Dolores meldet sich für Team "Barbossas Revenge"] Ihre Flinte würde ihr dabei bestimmt gute Dienste leisten, allerdings war die mit ihrem geringen Magazin wahrscheinlich nicht genug. Hoffentlich würde sie noch jemand unterstützen, sollte es zum Kampf kommen. Der Russe zum Beispiel. Oder dieser merkwürdige Fritz. [Nominierung von Fritz für "Barbossas Revenge"]
Zufrieden kehrte Suparman zu ihrem Luxusdampfer zurück. Das, was er auf der Dschungellichtung gefunden hatte, könnte ihre gesamte Lage hier dramatisch verändern. Chaos unter den Inselbewohnern auslösen und die gesamte Inselordnung auf den Kopf stellen. Zu ihrem Vorteil. Zum Nachteil der Piraten.
Es war ein perfider Plan, doch kümmerte ihn das nicht viel. Nicht nachdem ihnen zum wiederholten Male der Treibstoff ausging, ihre Nahrungsmittel begrenzt waren und sie unbedingt möglichst bald auf Festland stoßen mussten, wollten sie überleben. Ihre Lage hier war also angespannt.
Das hier waren Piraten. Gesetzeslose Männer des Meeres. Und Frauen. Genau wie sie. Entweder die Piraten oder wir.
Und sie würden vermutlich das selbe tun. Ja, sie würden gar nicht erst Fragen stellen, war doch klar! Sein Gewissen hatte sich schnell beruhigt.
Er wandte sich an die Gruppe.
"Dort draußen auf der Lichtung ist eine Grube voller Zombies. Könnten wir nicht...
,*räusper*, nunja, ihre wisst schon. Zur Ablenkung?"
Ligiiihh
18.09.2013, 16:28
Niki wurde zum Lagerhüter der Gruppe. Er machte nicht viel außer den Staub abzufangen, was ihm etwas ärgerte. Zwar hatte er vorher etwas Treibstoff für die Weiterreise ermöglichen können, aber da musste doch mehr drin sein. Aber in der Gegend fühlte er sich einfach unbehaglich, umrundet von zwielichtigen Menschen, für die er mehr als ein Leichtes wäre.
Also entschloss er sich, sich einfach weiter dem Bericht zu widmen, in der Hoffnung, noch etwas herausfinden zu können, was nützlich werden könnte. Dolores kam zwischendurch hinzu und zog ihn ein bisschen auf, worüber er tatsächlich ein bisschen froh war, denn immerhin hatte er Aufmerksamkeit dringend nötig. Es war nur ein kurzer Moment, also schaute er sich wieder den Bericht an, und dieses Mal konnte er hoffentlich etwas herausfinden [Aufgabe Beta].
Daen vom Clan
19.09.2013, 08:38
Niki besah sich den größten der drei Abschnitte genauer und obschon er Furcht hatte wieder zu scheitern, nahm er all seine Konzentration zusammen und begann mit der Übersetzung des letzten Parts.
Probe auf intelligenz - bestanden!
Wir haben es! Mutter Gottes, es gibt ein Heilmittel! Wir senden auf allen Kanälen und Frequenzen für alle Stützpunkte und verbliebenden Regierungen. Wir haben das Heilmittel lokalisiert! Haben es unter schweren Verlusten nach Zhanjiang geschafft. Zivilisten und anderes Personal wurden zurückgesendet. Folgten dem Kanal R. Norden. Lianjiang scheint sicher. Unbekannte militärische Basis im Hedi Reservoir. 21.718042,110.338325. Dort befindet sich das Heilmittel. Codename "Killswitch". Rücken auf Basis vor und werden Gelände sichern. Melden uns wenn Heilmittel sicher und zur Abholung bereit. TwilightHope out.
Nunja. Jetzt konnten ja auch mal andere Leute sehen, wie sie sich nützlichen machen konnten. Sie ging Gabriel und übergab ihm die Kiste mit den Sprengfallen. Vielleicht konnte er so einen Bombengürtel basteln und damit auchmal etwas Nützliches beitragen.
Scheiße, was drückte ihm die Alte da bitte in die Hand? Vollkommen wortlos, ohne irgendeines Blickes würdigte sie ihn, hielt ihm einfach nur die Holzkiste hin und hätte er nicht zugelangt... die Alte hätte das Teil vermutlich fallen lassen und bei dem Glück was sie dauernd hatten, waren da vermutlich auch noch Bomben drin oder sowas.
"Hey... was soll ich damit?" Die Frage hätte er sich auch sparen können, Prudence trabte schon wieder weg und lies Gabe ein wenig überfordert zurück.
Behutsam setzte der Franzose den Kasten ab, öffnete den Deckel und...
"Merde..." sein Kumpel hatte mal mit so einem Zeug hantiert. Während der Unruhen... das war tatsächlich Sprengstoff. Die Alte hatte ihm tatsächlich hochexplosiven Sprengstoff in die Hand gedrückt... mit extrem schlecht verarbeiteten Auslösern die so rostig und wackelig waren, dass er alleine beim anschauen die Furcht bekam, dass die Teile jede Minute hochgehen könnten.
Aber irgendwie...
Er wollte nicht mit den Leuten reden. Sie würden ihn für verrückt erklären und davon abhalten, vor allem wenn man den Zustand der Auslöser bedachte. Sein Plan war da nun auch nicht unbedingt die Krönung der ganzen Sache aber... hey. No Risk, no fun. So sagte man ja, oder?
Mit einem ganzen Haufen C4 im Rucksack machte sich Gabriel auf den Weg zum Wachturm. Er würde das Scharfschützengewehr holen, komme was wolle. [Aufgabe Kappa. Gabriel geht los um das Scharfschützengewehr abzumontieren, benutzt dabei auch die Sprengfallen!]
Nathan fühlte sich immer noch bedrückt von seinem Erlebnis aus der Piratensiedlung. Noch immer ließen ihn die Erinnerungen nicht in Ruhe. Der tote Russe, mit aufgespaltenen Schädel. Alles seine Schuld, er hatte es zu verantworten, dass heute ein Mensch gestorben war. Eigentlich schon das zweite Mal, als er darüber nachdachte. Der Mann im Gemeinschaftszentrum, auf Wallis et Fortuna fiel ihm ein. Da war es noch etwas leichter gewesen, die Schuld von sich zu weisen. Er hatte ihn ja nicht direkt verletzt. Nur ... vernachlässigt. Dann der Soldat, der ihm dem Schlüssel zu werfen wollte. Schon drei Menschen, deren Tod er direkt oder indirekt zu verantworten hatte. Vielleicht war es bis zu einem gewissen Punkt unvermeintlich in so einer Situation selbst zu einem Monster zu werden. Wenn sie jeden mitnehmen würden, hätten sie am Ende niemals die Möglichkeit sicher bis zum Ende zu kommen. Wo immer das auch sein mag. Noch immer wussten sie nicht, was sie in China erwarten würde. Warum waren diese Millitärs so erpicht darauf, dass sie dorthin gingen?
Langsam erreichte Nathan wieder die Gruppe, den Dschungel entgültig hinter sich lassend. Er war lange genug dort gewesen. Lange genug auf dieser Insel. Er suchte nach Jul und fand sie schnell wieder.
"Tja, da sind wir wieder alle zurück. Auch die Oma hat es zurückgeschafft, so wie ich sehe. Weißt du, wir wollten zuerst alle gemeinsam agieren, und haben uns dann verlaufen. Dieses Dickicht ist schlimmer als man glauben mag. Ein Chaos. Hoffentlich hat es Shelley auch geschafft, habt ihr sie schon gesehen?", fragte er Jul.
Sie erklärte ihm, dass sie sich hier bereitmachen würden, für eine finale Attacke, um die Treibstoff Reserven zu bekommen. Keine große Attacke, nur schnell rein und raus.
"Bist du dir da wirklich sicher, dass du da mitmachen willst? Niemand zwingt dich dazu. Wir könnten auch andere mittel finden ... aber falls du es dir nicht anders überlegst, vielleicht kannst du das hier brauchen. Hoffentlich wird es gar nicht erst dazu kommen, aber naja, mein weiß ja nie. "
Und damit überreichte Nathan ihr die AK-47. (Kampf +2)
Daen vom Clan
19.09.2013, 20:29
Gabe schlich sich durch den Dschungel und sah den Turm dann direkt vor sich.
Oben auf dem Schützenstand lehnte eine Wache entspannt an einigen Kisten und schien das Scharfschützengewehr zu reinigen.
Für ihn war der plan klar - er würde die Sprengfallen am Turm anbringen und so die Wache von seinem Turm herunterholen noch bevor sie einen Schuss abgeben konnte. Danach sollte es ein Leichtes sein, sie zu überwältigen, so die Überlegung.
Mit hastigen Schritten jagte er durch den Dschungel, bestrebt, sich dem Turm von hinten zu nähern. Dann endlich sah er ihn durch das dichte Blätterwerk wieder, doch diesmal kam er von seiner ungeschützten Seite und konnte sich zwischen Fässer und Kisten hindurchzwängend dem Turm schließlich komplett annähern.
Unendlich leise und mit zittriger Behutsamkeit holte er die Sprengkörper aus seinem Rucksack heraus und legte sie vorsichtig an einen der metallernen Stützbalken.
Probe auf 20%igen Sprengfallen-Tod - Fehlschlag!
Mit geschickten und schnellen Handgriffen waren die Bomben nach schweißtreibenden Sekunden scharfgemacht und warteten nur noch auf eine unvorsichtige Seele, um sie auszulösen. Gabriel ging einige Schritte zurück und nahm einen sandigen Stein in die Hand, konzentrierte sich.
Probe auf Kampf - bestanden!
Scharf einatmend und mit geschicktem Wurf warf er den Stein direkt auf einen der Auslöser und ein greller Lichtblitz, gefolgt von einer ohrenbetäubenden Explosion ließ das Trommelfell des Franzosen beben und die Fässer, hinter denen er Schutz gesucht hatte, erbeben.
Dreck und Erde rieselten auf ihn herab und mit metallischem Knirschen fiel der Turm zur Seite, aus den Augenwinkeln konnte er erkennen, wie der Pirat panisch mit den Armen ruderte und um Hilfe schrie, dann wurde er vom ächzenden Turm begraben und das Geschrei erstarb und machte einem Wimmern Platz.
Nun galt es!
Gabriel rannte los, begierig und wild, das Gewehr abzumontieren und in Sicherheit zu bringen.
Probe auf Agilität - Fehlschlag!
Doch aufgeschreckt durch das wilde Getöse der Explosion war die Verstärkung viel zu schnell heran.
Während der Franzose mit pochendem Herzen auf den gefallenen Turm zusprintete, spritzen bereits neben ihm die Querschläger in den Boden und das kehlige, wilde Grunzen von wütenden Stimmen drang an sein Ohr.
Gabe konnte durch einen wilden Zickzackkurs gerade noch sein Leben retten, nicht aber das Gewehr mitnehmen.
Und ihm war außerdem klar, dass die Piraten nun vollends alarmiert sein mussten.
Das Misstrauenslevel der Piraten steigt um 2 Zähler.
(Ein Zähler durch den Einsatz der Sprengfallen im Zielgebiet, ein Zähler durch misslungene ?-Probe)
Das hatte sie nun davon, dass sie sich bereit erklärt hat, der Gruppe zu helfen: Alle gaben ihr irgendwelche Waffen (oder als Waffe missbrauchbare Gegenstände) in die Hand. Ihr wurde es verdammt mulmig in der Magengegend, erst Recht als Nathan meinte, dass sie bestimmt auch eine andere Lösung finden würden. Aber für einen Rückzieher war es jetzt zu spät. "Danke, Nathan. Aber ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich werde mitgehen (Team "Die Räuber bestehlen", Kampf + Agi). Wir sind schon so weit gekommen, dank des Einsatzes vieler tapferer Mitstreiter. Es ist an der Zeit, dass ich auch mal meinen Beitrag leiste. Und ihr habt mich ja genügend ausgestattet, so dass mich angemessen wehren kann, wenn mir die Piraten blöd kommen". Sie grinste ihn noch einmal an und machte sich dann bereit, indem sie sich das Gewehr über die Schulter legte, des Messer und die Spitzhacke in die Gürtelschlaufen ihrer Jeans steckte in den Baseballschläger in die Hände nahm. "Die sollen es nur wagen!"
T.U.F.K.A.S.
19.09.2013, 20:59
"Whoa!"
Ein höllischer Knall weckte Lexi aus einem kurzen Power Nap. Eher war es ihre pochende Birne die sie weckte, hervorgerufen durch den höllischen Knall. Was zum Geier hatte sie die letzten paar Stunden gemacht? Sie wusste noch: Die Spalte, die Siedlung, die einarmige Braut, Dschungel - wie passte die Explosion da rein? Sie sah sich um: Ihre Sachen waren noch da - wenn auch quer um sie herum auf dem Boden verteilt. Die Pistolen in ihren jeweiligen Holstern, die Schrotflinte hatte sie als Kopfkissenersatz missbraucht, in ihrem besoffenen Kopf hatte sie ihren Poncho weniger als Decke überm Körper als als Decke über den Füßen benutzt. Ihr war arschkalt, ihr war schlecht, sie brauchte jetzt entweder eine Alka Seltzer oder eine Bloody Mary oder zumindest einen Tomatensaft mit Pfeffer und Salz und Gewürzgürkchen und-
Ein paar Stunden zuvor:
Sturzbesoffen schüttelte sie den konfus dreinblickenden Dave durch, ihre beiden Hände fast schon festgebohrt in seinen Schultern wie das Scharfschützengewehr im Turm.
"D's war sooooo abgefuckt, großer Häuptling! Ich war drin, ich hatte fast 'ne Wand im Auge uuuuuuuuuuuuund dann bin ich da rein und d's wie-d's wie im Ghetto da drin, ich schwör! Mit, hier, dings, Knarren die in die Luft ballern und da war 'ne einarmige Tussi und die hat irgendw's erzählt von 'nem fest montinierten Scharfschütz'n'g'wehr auf-auf-auf'm Turm! Weiße, der den ich abfackeln wollte! Lass' ma' nich' den Turm abfackeln! D's is' 'ne Scheißidee!". Sie schüttelte ihn nun etwas weniger stark durch. "Mir is' nich' gut, Chief! Ich hab'... ich hab'..."
Zuviel getrunken?
"... ALLES GEGEBEN! Ich hab' mich für's Team geopfert! Im Namen von Ehre und Freiheit und so 'nem Scheiß! 'oora, Marines!"
"Mir is' so müde..."
Zurück in der Gegenwart
"Ich trink' sowas von nie wieder irgendwas...", murmelte sie leise, als sie sich an einem halbgeschmolzenen Schokoriegel gütig tat. Es machte zwar nicht unbedingt die Kopfschmerzen erträglicher - aber es war ein schönes Surrogat. Entfernt hörte sie wie durch eine Pappmachéwand eine Unterhaltung zwischen Nate und dieser einen Brünetten die sie so selten gesehen hatte. Sie wusste nicht wie, sie wusste nciht warum - aber plötzlich hatte die Alte eine AK-47 in der Hand, inklusive eines Baseys und ncohmindestens zehn anderer Nahkampfwaffen.
"Die sollen es nur wagen!", hörte sie sie sagen. Jupp. Die sah sehr heftigst amazonenmäßig aus. Die Piraten würden definitiv alles andere als leichtes Spiel bei ihr haben.
"Wenn du das Ding benutzt...", fing Lexi an, während sie simultan dazu ihr Zeug einpackte. Anscheinend war ja wieder große Aufbruchstimmung angesagt. "... denk' an die drei wichtigsten Grundaspekte eines Russenmotors: Erstens, der Rückstoß ist höllisch. Leg' den Körper rein, mach' kontrollierte Feuerstöße statt stumpf loszurattern wie Rambo und dir passiert nichts. Zweitens: Die Teile sind an und für sich zuverlässig, allerdings haben sie gerne mal Ladehemmung. Einfach den Bolzen einmal zurück- und wieder vorschnellen lassen udn gut ist. Und drittens:...", wieder vollgepackt stand sie auf und kam nun auf die beiden zu. "... manchmal ist zur Nahkampfwaffe zu wechseln besser und effizienter als nachzuladen. Aber hast ja genug von den Teilen am Start." Sie grinste, klopfte der Amazone auf die Schulter und ging ihrer Wege. "Viel Glück!", rief sie noch nach hinter sich, während sie sich schon einmal nach Shelley umsah. Die müsste doch bestimmt eine Aspirin oder so haben gegen diese gottverdammten Kopfschmerzen...
Vielleicht würde der Schmerz im Schädel zusammen mit dem anderen Gefühl gehen. Der Traum war schön. Er war gar nicht wirklich tot. Er lag nur unter Trümmern verschüttet mitten auf der Straße und fluchte. Sie war schnell genug da.
Schöner Traum.
Dolores konnte sich nicht erinnern, jemals ihren Puls einfach so gefühlt zu haben. Den Herzschlag, klar. In Zeiten wie diesen war eine gesunde Nervosität an der Tagesordnung. Aber dass sie direkt an der Halsschlagader ein deutliches Pochen vernahm, war ungewöhnlich für sie. Warum jetzt?
Auf dem Weg durch den Dschungel - Suparman hatte ihnen alles schön ausführlich beschrieben - ließ sie die letzten Tage Revue passieren und konnte die Gedanken jedes Mal nur mit einem Kopfschütteln abtun. Warum war es ihr wichtig, was mit der Gruppe geschehen würde? Natürlich war ihr klar, dass sie vollkommen alleine nicht überleben würde, aber ihr Leben riskieren? War es nicht seit jeher ihr Bestreben gewesen, selbst am besten davonzukommen?
Und doch stieg sie nun voller Angst diesen unsichtbaren Pfad entlang, wusste nicht ob sie zurück kommen würde und doch hatte sie das Gefühl, dass es das wert war. Warum?
Dolores und Fritz hatten den gesamten Weg über geschwiegen. Sie wusste nicht was er dachte, und es interessierte sie auch nicht sonderlich. Er hatte bestimmt mit seinen eigenen Gedanken zu kämpfen. Ob er moralische Bedenken hatte? Er hatte kein Wort darüber verloren, aber sie hatte einigen in der Gruppe angesehen, dass sie mit sich gehadert hatten, die Siedlung auch in Gefahr zu bringen. Zum Glück hatte niemand versucht sie aufzuhalten. Sie selbst, Dolores, hatte kein Problem damit. Die oder wir. Sie lächelte bitter. Eigentlich hätte es "die oder ich" heißen sollen.
Kurz vor der Lichtung blieben Dolores und Fritz stehen. Der sonst so wortkarge Suparman hatte ihnen genaue Instruktionen gegeben und sie konnten - neben den deutlich vernehmbaren Schlurflauten der Untoten - schnell das Holzkonstrukt ausmachen, das durch einen fast vollen Mond wie eine heilige Stätte beleuchtet wurde. Sie hatten sich einen groben Plan zurecht gelegt, aber Dolores wurde erst jetzt unter Herzklopfen klar, dass es nicht so einfach funktionieren würde wie gedacht. Die Planke sah stabiler aus als angenommen, man konnte sie nicht einfach von weitem irgendwie anschießen, damit sie gerade passend in die Grube rutschte (wie Dolores es sich vorgestellt hatte, und worüber Fritz nur den Kopf geschüttelt hatte).
Sie warf Fritz einen fragenden Blick zu und er nickte nur stumm. Es war abgemacht gewesen, dass er sich um die Planke kümmern würde und Dolores dafür verantwortlich war, die Untoten in die Richtung der Siedlung zu lotsen. Im Wegrennen war sie zwar nicht unbedingt die Beste - zumindest nicht im physischen Sinne - aber irgendwo würde sich schon ein Versteck finden lassen. Zumindest leichter, als bei dieser Holzkonstruktion, über die innerhalb kürzerster Zeit eine Horde Zombies stürmen würde. Entschlossen nickte nun auch Dolores. Es war an ihr, die Kreaturen schnell genug auf sich zu lenken, damit Fritz sich irgendwie retten konnte. Was genau er vorhatte, konnte ihr egal sein.
In stillem Einverständnis trennten sie sich. Fritz schritt langsam auf die Planke zu, während Dolores etwas weiter westlich Position bezog. Durch die Dunkelheit konnte sie gerade seine Silhouette erkennen, aber es war genug, um ein Handzeichen zu erkennen. Nervös sah sich sich um. Sie war noch nicht bereit. Nein, jetzt konnte es noch nicht losgehen, ihre Hände zitterten zu sehr um die Waffe mit festem Griff zu halten, ihre Beine waren zu weich, um sich auch nur irgendwie zu bewegen. Es konnte noch nicht so weit sein. Wenn Fritz jetzt das Zeichen geben würde, dann würde sie nichts tun können, sondern nur wie gelähmt zusehen, wie er überrannt wurde und die Untoten langsam auf sie zustürmen würden und-
Fritz gab das Zeichen.
Aus einem schreckhaften Reflex heraus setzte Dolores einen Schuss ab. Sie erschrak bei dem lauten Knall und es fühlte sich an als würde ihr Herz stehen bleiben. Zu früh. Es war zu früh. "Hey!", rief sie panisch in Richtung der Untoten, die wohl kaum auf einen Schuss reagieren würden, der abgegeben worden war, noch bevor sie sich einen freien Weg bahnen konnten. "Hey, wie lange hattet ihr kein Frischfleisch mehr, hm?" Jetzt war die Zeit für eine weitere Ladung in den Himmel, um die Aufmerksamkeit der Zombies zu erregen. Augenblicklich sah sie eine wuselnde Menge, die sich einen Weg aus dem Loch bahnte, und sie konnte weder erkennen wie viele Zombies es waren, noch ob Fritz sich irgendwie in Sicherheit hatte bringen können. Da vor ihr formte sich nur ein großer Haufen sich bewegender Masse, der in unglaublichem Tempo näher kam.
"Oh verdammt." Sie drehte sich um und fing an zu rennen. Sie hätte sich ohrfeigen können - eigentlich war sie doch nicht auf den Kopf gefallen, aber in dieser Situation gerade kam sie sich nicht intelligenter vor als ein Kieselstein. Erst rufen, dann schießen, dann sofort laufen und schließlich verstecken. So einfach wäre es gewesen.
Sie hatte sich im Vorhinein Sorgen gemacht, dass sie erneut schießen und rufen musste, damit ihr die Zombies weiter folgen würden, aber dies war absolut unbegründet gewesen. Die Untoten hatten ihre Fährte aufgenommen und waren für schlurfende Tote unglaublich schnell unterwegs. Und Dolores merkte unterdessen wie ihre Beine immer schwerer wurden, ihr Atem immer heftiger ging und die Lungen zu schmerzen anfingen.
Irgendwo musste sie sich schnell verstecken, aber es durfte nicht zu früh sein, sonst würden die Untoten die Siedlung nicht ins Visier nehmen.
Sie stolperte. Irgendwo in diesem Dschungel war ein verdammter Ast, der wahrscheinlich Jahrhunderte lang genau hier darauf gewartet hatte, ihr hier und jetzt in diesem Moment den Boden unter den Füßen wegzureißen. Zu ihrem Glück war die Vegetation hier so dicht, dass sie halbwegs weich in einer Art Gestrüpp landete, und sie hatte genug Fleisch auf den Knochen, dass sie doch durch das Blätterdach rutschen konnte und nun auf dem Boden lag. Sie hielt den Atem an. Wie gut konnten Zombies eigentlich sehen? Wie gut konnten sie kombinieren, wo sie nach ihrem Sturz zum Liegen gekommen war? Sie waren auf jeden Fall in der Nähe, hatten ihr Tempo nicht gedrosselt und die Geräusche ihrer Bewegungen wurden immer lauter.
Dolores lag reglos auf dem Boden und schloss die Augen. Sie wusste, dass sie nicht mehr hoch kommen würde. All ihre Kraft war in diesem Sturz verloren gegangen, und ihr Wille war nicht stark genug, um sich zum Aufstehen zu zwingen. Selbst wenn sie es geschafft hätte, sie konnte keinen Schritt mehr gehen. Ihre Beine kribbelten unangenehm und sie hatte einen Schuh verloren. Außerdem lag die Schrotflinte irgendwo im Gestrüpp, aber wahrscheinlich nicht in Griffweite, denn sonst hätte sie sie inzwischen ertasten können.
Es war vorbei.
http://www.youtube.com/watch?v=TbdGWchHUAc&feature=share&list=PLW4RXhe7coajp2Rhi5Ola3Im8NFeY0abh
"Mama, warum ist ein vierblättriges Kleeblatt so viel wertvoller als ein dreiblättriges?"
... ... ...
Jedes Blatt eines Kleeblattes steht für ein bestimmtes Wort, eine Empfindung.
Dolores riss die Augen auf. Das war es gewesen. Das hatte sie ihrer Tochter gesagt. Das einzige, das wahrscheinlich jemals eine Bedeutung gehabt hatte.
Und ausgerechnet das hatte sie selbst eigentlich nie wirklich geglaubt. Aber jetzt, mitten in diesem Dschungel, war es plötzlich wahrer als alles andere. Wahrer als der dreckige Boden, wahrer als der kühle Wind, der die Blätter tanzen ließ, und wahrer als die schlurfenden Geräusche, die nun näher schienen als je zuvor.
Das erste ist die Hoffnung, die man niemals aufgeben darf.
Vielleicht würden die Zombies sie nicht finden. Vielleicht hatten genau diese Exemplare keinerlei Geruchssinn und konnten nicht hören oder sie würde es einfach schaffen lange genug regungslos dazuliegen.
Mit einem Frösteln merkte Dolores, dass sich unmittelbar neben ihrem Kopf im Gebüsch etwas bewegte.
Das zweite ist der Glaube an sich selbst, den man nicht verlieren darf.
Wenn sie sich anstrengte, würde sie es sicher schaffen, sich geräuschlos ein bisschen zu bewegen. Sie konnte das. Sie war keine Idiotin. Und dann konnte sie vielleicht doch noch die Schrotflinte packen und sich den Weg freischießen... mit drei Patronen...
Das dritte ist das Glück, das einem durch diese Lebensweise immer begleiten wird.
Diese drei Patronen trafen aber vielleicht so gut, dass ein umgefallener Zombie gleich mehrere mitreißen würde, die wie sie auf einer Wurzel ausrutschen würden und dann würde selbst ihr niemand mehr hinterherkommen. Doch ihre Finger konnten keine Waffe ertasten, so sehr sie auch danach suchte.
Das vierte Blatt aber ist ein ganz besonderes. Es symbolisiert die Liebe. Ohne die Liebe ist ein Kleeblatt nicht mehr als eines unter vielen und kann kein vollkommenes Glück bringen. Ohne Liebe kann auch kein Mensch vollkommen glücklich sein.
Eine Träne rann über Dolores' Wange. Nur eine, aber sie enthielt all das, was sie all die Zeit zurückgehalten hatte.
Wenigstens hatte sie jemanden geliebt. Sie hatte ihren Mann geliebt. Sie hatte ihre Tochter geliebt. Sie wünschte, sie hätte es Barbara ein Mal sagen können. Dann hätte es sich gelohnt, hier und jetzt zu sterben. Aber nicht einmal das hatte sie geschafft. Das Einfachste auf der ganzen Welt, ihrer Familie zu sagen, dass sie sie liebte und stolz auf sie war, hatte sie nicht geschafft.
Jetzt zu sterben war - um es salopp auszudrücken - beschissen. Im Dreck zu liegen und auf nichts zurückzublicken, auf das man stolz sein konnte, war wirklich nicht die Art, wie Dolores Thomas sterben wollte.
Dolores Williams. "Ich bin Dolores Williams."
Und gerade als sie diese Worte ausgesprochen hatte, dass jeder Untote in der Umgebung sie hätte hören müssen, erklang eine Melodie.
Von irgendwoher konnte man den kräftigen Klang einer Trompete hören - nahe genug um sämtliche Zombies auf sich aufmerksam zu machen. Um Dolores herum bog sich das Dickicht und es schien überall zu rascheln und zu knacken. Aber die Geräusche entfernten sich. Und langsam entfernte sich auch die Trompete und lotste die Untoten weiter in Richtung der Siedlung, während die Frau auf dem Boden des Dschungels leise aufatmete. Es würde eine Weile dauern, bis sie sich von dem Schrecken und der Anstrengung erholt haben würde, aber das war okay. Sie war okay. Und Fritz, deren musikalische Klänge sie gerettet hatten, war auch okay. Später würde sie ihm danken. Aber erst musste sie ihre Kräfte sammeln und zur Gruppe zurückkehren.
Jul wollte gerade aufbrechen, da kam Lexi auf sie zu und gab ihr noch ein paar Tipps zum Umgang mit der frisch erworbenen AK-47. Auf den Rückstoß also sollte sie aufpassen, alles klar. Sie hatte früher mal ihrem Vater im Schützenverein das Schießen ausprobieren dürfen. Eigentlich war es ja nie so ihr Ding gewesen, so dass sie es bei den 2-3 Versuchen gelassen hatte. Aber jetzt musste sie all ihren Mut zusammen nehmen. Jetzt ging es nicht um einen blöden Holzpflock, jetzt ging es um Menschenleben. Und zwar um die Leben der Menschen, mit denen sie die letzten Tage verbracht hatte und die ihr, sie konnte es kaum glauben, nach und nach ans Herz gewachsen waren.
Jul lud die AK-47 und machte sich auf den Weg. Sie sah sich noch einmal um und sah, wie die kleine Leo, begleitet von der Dunkelhäutigen, die sich in den letzten Tagen enorm im Hintergrund gehalten hatte, die ihr jedoch früher schon mal öfters im Hole begegenet war, entgegen kamen. Sie stellte sich ihr als Shoana vor. „Wir werden dich begleiten“ entgegnete sie Jul mit einem mystischen Grinsen auf ihren fragenden Blick hin. Jul war zwiegespalten. Einerseits war sie froh, dass sie nicht alleine losziehen musste. Helfende Hände waren immer gut. Aber warum ausgerechnet Leo? Auch wenn die anderen heil aus der Piratensiedlung zurück gekommen waren, mit den Piraten war nicht zu scherzen.
„Ihr schafft das schon! Wir werden für eine kleine Ablenkung sorgen“ rief ihr Dolores noch hinterher und deutete auf die von Suparman gefundene Grube mit Zombies. Mit neuem Mut bestärkt machten sie sich also auf den Weg in die Nacht hinaus und auf die Piratensiedlung zu.
Die Nacht machte die Angelegenheit nur bedingt leichter. Die Straßen waren zwar weniger voll als sie es am Tage vielleicht gewesen sein mögen, allerdings wurden die Gestalten dadurch auch um einiges zwielichtiger. „Besuchen wir jetzt endlich Jack Sparrow?“ kam es leise von Leo neben ihr. Jul beugte sich zu ihr runter und legte ihren Zeigefinger auf den Mund. „Psst... Leo, wir müssen jetzt leise sein, damit die Piraten uns nicht entdecken. Wir wollen schließlich was von ihrem Benzin haben, und dass ohne sie vorher danach zu fragen.“ Leo nickte. Jul war sich nicht sicher, ob sie alles verstanden hatte, aber das Wichtigste, nämlich dass sie leise und vorsichtig sein mussten, schien bei ihr angekommen zu sein. So schlichen sie also durch die Gassen. Hin und wieder begegnet sie zwar einem Bewohner, aber glücklicherweise schienen sie wenig Notiz von Ihnen zu nehmen. Und wenn hatten die Männer nur Augen für Shoana, die es mit ihrer mystischen Art immer wieder schaffte diese um den kleinen Finger zu wickeln.
So kamen sie also gut voran, bis sie an den Hafen gelangten. Hier lagen etliche Piraten-Boote an den Stegen und wie Jul erkennen konnte, waren einige sogar mit Kanonen ausgestattet. Sie schluckte schwer. „Was für ein Glück, dass wir denen nicht auf offener See begegnet sind.“ Sie versteckten sich hinter einem kleinen verlassenen Fischerboot und sondierten die Lage. „Was denkt ihr, wo könnten die wohl ihren Treibstoff lagern?“ fragte Jul die anderen beiden und blickte sich um. Doch Shoana war ihr bereits zuvor gekommen. „Da drüben“ flüsterte sie und blickte zu einem Metallschuppen auf der anderen Seite des Hafengeländes hinüber. Ja! Das musste es sein. Leider war der Hafen nicht leer. Doch sie hatten es schon so weit geschafft, sie mussten es einfach wagen.
Und wieder einmal war ihnen das Glück hold und sie schafften es ohne großes Aufsehen zu erregen hinüber zu dem Lager. Jul wollte schnell die Tür öffnen und sich herein schleichen, doch... „Mist, verschlossen“ murmelte sie. Eigentlich hätte sie es sich ja denken können. In diesem Moment huschte Leo an ihr vorbei, kramte einen Schraubendreher aus ihrem kleinen Affenrucksack, den sie immer bei sich trug, hervor. „Lass mich das machen. Ich hab das schon mal gemacht.“ Da Jul keine andere Wahl hatte, ließ sie sie ran. Mit flinken Handbewegungen fingerte die kleine Mexikanerin an dem Schloss herum und es dauerte nicht lange bis die Tür offen stand. „Tadaa!“ Jul lachte sie an. „Wow, super Leo, vielen Dank.“ So rutschen die drei durch den Türspalt hinein in das Treibstofflager der Piraten.
„Wir sollten so viel mitnehmen, wie wir tragen können.“ wies sie Leo und Shoana an. „Aber passt auf, dass ihr auch nicht zu viel nehmt, wir müssen schließlich noch zurück laufen können. Und ich befürchte, dass das mit dem Benzin unterm Arm nicht mehr so reibungslos verläuft wie die Hinweg.“ Sie nickten sich zu und schnappten sich die Kanister, jede gerade so viele, wie sie tragen konnte um noch davon laufen zu können. „Also Mädels, nehmt die Beine in die Hand und los geht’s!“ rief sie den beiden zu, bevor sie die Tür des Lagerhauses wieder aufstoß und zur Flucht durch die Siedlung zurück auf ihr (hoffentlich) sichereres Felsplateau aufbrachen.
Leider dauerte es nicht lange, bis sich ihnen der erste Mann in den Weg stellte. Er sah groß und kräftig aus, schwankte allerdings auch ein wenig. Offenbar kam er auf direktem Wege aus einer Bar. „Hey, ihr Zuckerpuppen“ lallte er ihnen entgegen. Wohin wollt ihr denn mit unserem Sprit? „Ich... äh...“ Jul wusste nicht so recht, was sie ihm entgegnen sollte und blickte hilfesuchend zu Shoana. Diese jedoch lächelte nur, was ihr aber leider in dieser Situation auch nicht mehr weiterhalf. Dummerweise war der Mann dann doch nicht so besoffen, wie sie gehofft hatten und bemerkte, was die drei da gerade taten. „Ey, hier sind drei Weiber, die wollen uns Treibstoff klauen“ rief er lauthals über die Straße. Shit! Nicht lange, und es würde hier nur so vor Piraten wimmeln. „LAUFT!“ rief Jul und alle drei spurteten los.
Dummerweise warteten hinter der nächsten Ecke schon drei Männer auf sie. „Seht zu, dass ihr davon kommt“ wies Jul ihre Begleiterinnen an. „Ich kümmere mich schon um die“ und schwang im gleichen Moment ihren Baseballschläger dem ersten Piraten über die Rübe. Geschockt über diesen Akt, verharrten die anderen zwei für eine Sekunde, die Jul nutzte, um die Kalaschnikow nach vorne zu holen. „Ich habe ein Gewehr und bin gewillt es auch zu nutzen!“ rief sie ihnen entgegen und versuchte dabei möglichst professionell auszusehen. Leider sahen diese Kerle nicht sonderlich beeindruckt davon aus. „Na und?“ antwortete ihr der größere der beiden und kam auf sie zu. Panik stieg in ihr hoch. Verdammt, was sollte sie nur tun? Nicht wissend, was sie da eigentlich genau tat, packte sie das Gewehr fester und drückte den Abzug. Der Mann wurde getroffen und taumelte rückwärts zu Boden. „Shit“ entfuhr es ihr. Sie hatte tatsächlich auf einen Menschen geschossen. In diesem Moment holte der dritte Pirat einen Säbel hervor. „Ey, du kleine Drecks••••, das wirst du büßen!“ Peng! Jul drückte erneut den Abzug. Glücklicherweise hatte Lexi sie auf den Rückstoßeffekt vorbereitet. Den Moment nutzend, dass die drei zumindest vorübergehend außer Gefecht gesetzt waren, schnappte sie sich ihren Benzinkanister, den sie zuvor hatte fallen lassen, und rannte an ihnen vorbei, zu Leo und Shoana aufholend, die an der nächsten Ecke auf sie warteten.
„Was ist los? Wieso seid ihr nicht weiter gelaufen?“ - „Es tut mir leid, wir wollten über die Mauer dort vorne springen und da bin ich wohl mit meinem Tuch hängen geblieben.“ entgegnete ihr Shoana mit schmerzverzerrtem Gesicht. „Verdammt“ entfuhr es Jul. „Komm, ich versuche dich zu stützen. Leider sind wir wo etwas langsamer. Leo, geh du bitte vor uns sieh nach, ob die Luft rein ist.“ Die kleine nickte und verschwand in die nächste Gasse, kam jedoch kurz darauf wieder zurück und winkte sie herbei. „Alles klar“.
So schafften sie es Straße für Straße weiter, bis sie schließlich kurz vor den Toren waren. Sie waren verwundert, dass ihnen auf ihrem Weg so wenige Männer begegneten, obwohl die Siedlung wohl noch recht wach war. Zumindest konnten sie aus einigen Straßen Entfernung Geräusche ausmachen. Jul hielt einen Moment inne. Nunu? Dieses schlurfen und stöhnen... anscheinend hatten Dolores und Fritz es geschafft die Untoten in die Siedlung zu jagen. Jetzt mussten sie nur noch das Glück haben ihnen nicht zu begegnen. Und zumindest dieses Glück war ihnen hold. Kein Untoter schaffte es in ihr Sichtfeld.
Doch dummerweise hatten sie nicht mehr an die Wachen gedacht, welche am Eingangstor Patrouille liefen. Offenbar hatten sich diese nicht von den Zombies ablenken lassen. So standen ihnen nun also zwei bewaffnete Männer gegenüber. „Nicht so schnell, die Damen. Wir lassen uns nicht so einfach beklauen.“ - „Wer hat denn was von einfach gesagt?“ rief Jul, während sie den Abzug der AK-47 drückte und damit den weiter hinter stehenden Wachmann mitten in die Brust traf. Schnell ging sie in die Hocke, zog dabei ihr Messer aus der Gürtelschlaufe und stach es dem zweiten Mann, der unmittelbar neben ihr stand und sie mit seiner Pistole bedrohte, mitten ins Schienbein. „Ah, du verdammte...“ doch weiter kam er nicht, da Leo in diesem Moment auf den Mann zustürmte und ihn mit voller Wucht umschumbste. „Ihr seid doofe Piraten! Captain Sparrow ist ja gar nicht hier!“ schrie sie. Der Mann lag auf dem Boden und starrte das Mädchen an. Unweigerlich musste er grinsen. Jul nutzte diesen Moment der Verwirrung des Wachmannes und rief erneut zur Flucht auf.
Sie schafften es ein paar Meter aus der Siedlung heraus, bis sie hinter sich einen Schuss hörte, gefolgt von einem Aufschrei unmittelbar neben ihr. „Oh nein, Shoana! Alles in Ordnung?“ Die Afrikanerin knickte zu Boden und hielt sich dabei die Hände vor den Bauch. „Scheiße!“ entfuhr er Jul. „Leo, lauf! Lauf zurück zu den anderen. Und nimm soviel Benzinkanister mit wie du kannst. Hier! Schnell!“ Nachdem sie Leo aus der Gefahr gebracht hatte, sah sie nach Shoanas Bauchwunde. „Schaffst du es?“ fragte Jul sie. Doch Shoana schüttelte nur leicht den Kopf und sah auf den Boden. „Los, du darfst nicht aufgeben. Wir müssen es nur zurück zu den anderen schaffen. Shelley flickt dich schon wieder zusammen.“ Mit diesen Worten packte sich Jul die übrigen Benzinkanister unter den einen Arm und hob Shoana mit dem anderen in die Höhe. „Du wirst mir hier jetzt nicht drauf gehen, hörst du!“
Extreme Situationen entfesselten extreme Kräfte. So auch bei Jul. Leider half ihr auch die stärkste Kraft nicht gegen die Macht des Todes anzukommen. Wieder bei der Gruppe angekommen, legte sie Shoana vor Shelley und den anderen auf den Boden. Doch sie brauchte nichts zu sagen. Der leere Blick Shoanas sprach Bände. Sie hatte es nicht geschafft.
Daen vom Clan
19.09.2013, 21:14
http://www.youtube.com/watch?v=V238uXAbucc
Die Armeen der Untoten marschierten wieder und ihre Reihen wurden aufgefüllt.
Zum ersten Mal seit sie ihre Reise angetreten hatten durch ihr eigenes, bewusstes Zutun.
Die Überlebenden zwangen sich, nicht an die verwahrlosten Frauen und Kinder und die Unschuldigen zu denken, die gezwungen gewesen waren in dieser Siedlung zu hausen, als sie stumm ihren Blick gen Osten richteten.
Dort, über das Heck des Schiffes hinaus, erhoben sich grellgelbe Feuerbälle in die Nacht und zierten den Nachthimmel mit dem Feuerwerk von Explosionen. Sie waren zu weit weg um die Schreie und das flehen der Sterbenden zu hören, doch die Schüsse dieser Nacht sprachen eine deutliche Sprache. Ob ein Dutzend Untoter ein Lager mit solch grausamen Kriegern wirklich überwinden konnte wusste Niemand von ihnen mit Sicherheit zu sagen, doch es schien als würde die Bedrohung der Zombies alleine ausreichen, die bestialische Seite der Piraten mehr und mehr zum Vorschein zu bringen, gemessen an der schieren Anzahl von Schüssen die durch die Siedlung hallten. Und gemessen an den Feuern, die sich gierig durch die Müllsiedlung fraßen.
Es war schwierig, darüber nachdenken zu müssen ob die Piraten vielleicht einen solchen Tod verdient hatten, aber Entscheidungen waren nicht mehr zurückzunehmen und so konnten sie sich nur den Mantel des Wissens hüllen, dass sie durch diese Aktion vielleicht überlebt hatten. Denn die Welt war durch ihr Zutun ein klein wenig kälter geworden. Einen Funken weniger wert, zurückzublicken.
Sie blieben stumm, sahen einander nicht an, gebannt vom Schauspiel hinter ihnen bis die kleine Insel mit dem Piratenstützpunkt schließlich hinter dem Horizont verschwand.
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Doch obschon notwendiges Böses getan wurde, drehte die Welt sich weiter.
Ein neuer Tag folgte auf die Nacht, Sonne auf Mond und die endlose See erhob keinen anklagenden Blick.
Wie durch geisterhaften Nebel – möglicherweise ein letztes Geschenk von Shoana – glitt ihr Schiff durch die ruhige See und dank des kleinen Niki hatten sie nun auch endgültig eine feste Beschreibung wo die Reise hingehen könnte und würde. Nach China, zu einer militärischen Basis in einem Natur-Reservat.
Eine weitere Woche ging ins Land, in der ihre treue Heather majestätisch das Wasser zerschnitt und sie immer weiter in Richtung ihres Ziels brachte. Dank der herausgefundenen Koordinaten vermieden sie alle Umwege die nur weitere Gefahren mit sich gebracht hätten.
Und dann war es endlich soweit – die Küste Chinas erschien vor ihnen und nahm alsbald die komplette Sicht gen Norden ein. Vor ihnen lag Zhanjiang, die drittletzte Landmarke, welche die unbekannte Eingreiftruppe in ihrem Bericht erwähnt hatte, sie waren ihren Ziel schon so nah.
Und damit auch der bisher unausgesprochenen Bürde, die sich langsam aber sicher auf ihren Schultern selbst beladen würde. Was lag vor ihnen? Was würden sie finden? Und wie würde mit dem Heilmittel umzugehen sein, denn es war das kostbarste Objekt der Welt in diesem Augenblick. Der Schlüssel zur Rettung der Menschheit und zu allen Königreichen…
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