Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 3 - Schiffsfriedhof Dolphin Kowloon
Daen vom Clan
31.08.2013, 12:33
CGF & Friends präsentieren:
http://i.imgur.com/Ntq01.png
Spielleitung: Daen und Streicher
Grafische Unterstützung: Tako und Shinshrii
Regelwerk:
Jeder Spieler spielt einen überlebenden Zivilisten, (Wissenschaftler oder Soldaten nur nach Absprache und selten!), der sich zum Zeitpunkt des Spielbeginns in der zur Festung umgebauten Marine-Basis Asoa in der südpazifischen Inselkette Wallis et Futuna befindet. Die Gründe dort zu sein sind ebenso frei wählbar wie das Herkunftsland – euch allen gemein ist aber, dass ihr Flüchtlinge seid und hier Unterschlupf gefunden habt.
Ziel des Spiels wird es sein, die gestellten Aufgaben (Stationen genannt) während einer langen Reise zu überleben, um die Geschichte für das Finale in Staffel 3 vorzubereiten. Im Spiel werden dabei 8 unterschiedliche Stationen vorkommen.
Jede Station stellt dabei eine Situation, ein Szenario oder ein Gebiet dar(beispielsweise: eine alte Schule, eine verlassene Insel, ein Wald, die Kanalisation, das Dach eines Hochhauses, ein Freizeitpark), in dem sich die Helden herumtreiben und RP machen können. Jede Station ist für sich während des Spieltages sicher, die Zombiegefahr wird nur beim Wechseln zur nächsten Station durch Lösen der Stationsaufgabe gefährlich.
Am Ende jeden Tages ziehen die Spieler weiter und müssen dafür eine bestimmte Aufgabe lösen: So muss beispielsweise beim Verlassen der Schule ein Angriff der Zombies abgewehrt werden, bei dem 2 Spieler zurückbleiben müssen um die Flucht gelingen zu machen. Die 2 betreffenden Spieler können sich freiwillig melden oder es wird abgestimmt wer die Aufgabe übernehmen wird, weil man bei diesen Aufgaben auch sterben kann und somit aus dem Spiel ausscheidet.
Es wird Szenarien geben, die unterschiedliche Anzahlen von Spielern erfordern, üblich werden 2-3 sein, ebenso kann und wird es passieren, dass diese 2-3 Personen zwei unterschiedliche Szenarien zu lösen haben, sprich, der Wert der ausgesandten Spieler auf Kampf und Intelligenz könnte geprüft werden.
Sind die jeweils notwendigen Spieler bestimmt, gilt der Tag als geschafft und die restliche Gruppe rückt sofort in die nächste Station vor, es beginnt also eine neue Station.
Für die beiden, die die Flucht gesichert haben, wird es spannend. In obigen Beispiel handelt es sich um ein Kampf- und ein Intelligenz-Szenario, also zählt also zuerst der Kampfwert, dann der Intelligenzwert.
Hat ein Spielerchar 7 Punkte in Kampf, hat er eine 70%ige Chance die Aufgabe zu überleben und er stößt normal am nächsten Tag zur Gruppe. (Hier würde der Spielleiter "würfeln" und die Spieler per PN informieren).
Wurde schlecht gewürfelt - also eine 8-10 erwürfelt, stirbt der Char und die SL informieren den Spieler ebenfalls, so dass dieser einen schönen Abgang schreiben kann.
Ist die 8. Station erreicht und überstanden, haben die überlebenden Spieler gewonnen!
Charakterwerte
Es gibt insgesamt fünf relevante Charakterwerte:
Es gibt insgesamt fünf relevante Charakterwerte die bei den Stationsaufgaben geprüft werden:
Kampf: Für Stationen mit dem Szenario: Kampf (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Zombies beseitigen, einen Ort verteidigen)
Intelligenz: Für Stationen mit dem Szenario: Intelligenz (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: einen Computer hacken, einen Weg finden)
Agilität: Für Stationen mit dem Szenario: Gewandtheit (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: einen Parcour zur Ablenkung laufen)
Geschick: Für Stationen mit dem Szenario: Geschick (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Handwerk, einen alten Laster als Fluchtmöglichkeit wieder betriebsfähig machen)
Charisma: Für Stationen mit dem Szenario: Charisma (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Andere Überlebende um Hilfe bitten, einen Militärschlag gegen euren Unterschlupf verhindern)
Der sechste Wert im Spiel ist "Nahrung". Fällt der Wert unter die Anzahl der Spieler, dann erleiden diese einen Mali von 1 auf ihr Würfelergebnis, d.h. Aufgaben scheitern eher.
Nahrung spielt erst ab Tag 1 eine Rolle, nicht im Intro.
Ein Beispiel:
Jeder Stationstext beginnt mit einer kleinen Szenariobeschreibung:
Am dritten Tage gelangen die Spieler in die malerisch gelegene Lagune der Marinebasis. Dort finden sie eine gruselige Meereshöhle vor, die sich nicht nur perfekt verteidigen lässt, sondern auch Spuren ehemaliger Bewohner aufweist. Um nun zu Station 4 zu gelangen – einem Flugfeld mit einer zur Flucht tauglichen Cessna - wissen die Spieler, dass sie nach der Ruhepause und dem Kraftschöpfen (also am Ende des Rollenspieltages) einen Weg finden müssen, eine unstabil aussehende Hängebrücke am hinteren Ende der Höhle zu überwinden. Die Spieler sehen sofort, dass sie sich dazu aus der Deckung der Höhle begeben müssen und sicherlich von einigen herumstreunenden Zombies gesehen werden, die sofort Witterung aufnehmen und die Spieler bei der Flucht jagen werden.
Die Spieler erfahren, dass mindestens 2 Spieler notwendig sind, um die Seile der Brücke fest zu halten, so dass die Brücke stabil genug ist, um dem Rest der Gruppe die Flucht zu ermöglichen.
Im Laufe des Tages müssen die Überlebenden zwei Spieler bestimmen, die sich der Stationsaufgabe annehmen. Einer meldet sich dabei freiwillig, ein weiterer wird per Abstimmung bestimmt und muss teilnehmen. (Weigerungen sind nach der Abstimmung nicht möglich)
Da zwei Spieler die Aufgabe übernehmen, endet der Rollenspieltag und die Gruppe rückt auf Station 4 vor.
Die Spielleiter kümmern sich nun um die beiden ausgesandten Spieler, welche die Stationsaufgabe übernommen haben. Das Gegenstemmen der Seile erfordert Kraft, die anschließende Flucht Agilität. Kraft wird in diesem Fall über Kampfwert simuliert,
Spieler 1 hat: Kampf 8 und Agilität 6
Spieler 2 hat: Kampf 6 und Agilität 3
Jeder Punkt steht dabei für 10% Gelingen, bedeutet, für Spieler 1 gelingt die Kampfprobe zu 80% und die Agilitätsprobe zu 60%.
Die Spielleiter würfeln nun verdeckt und die Proben für beide Spieler und teilen ihnen per PN das Ergebnis mit.
Die SL würfeln:
Für Spieler 1 für Kampf eine 4 und für Agilität eine 5. Beide Werte sind UNTER dem Charakterwert, Spieler 1 überlebt also und stößt zur Gruppe.
Für Spieler 2 für Kampf eine 1, jedoch für Agilität eine 9. Obschon die Kampfprobe gut gelingt, versagt der Spieler 2 bei der Agilität und wird dieses Szenario nicht überleben.
Die SL gibt beiden Spielern nun Bescheid - auch das jeweilige Ergebnis des anderen -, damit beide entweder getrennt oder zusammen das Ergebnis im Rollenspiel schildern können.
Als Beispiel könnte ein erschöpfter und verschwitzter Spieler 1 im RP berichten, wie Spieler 2 es nicht überlebt hat und wie froh er ist, selbst überlebt zu haben.
Station drei gilt als abgeschlossen, der Tag 4 beginnt mit Station 4 - einem verwüsteten Airfield in dem torkelnde Zombies in der Nähe von scharfen Tretminen herumschlurfen.
Weitere Charaktermerkmale:
Um die Sache spannend zu machen, gibt es weitere einmalige Fähigkeiten, die in den Szenarien benutzt werden können. Dies kann öffentlich oder heimlich per PN an die Spielleiter geschehen. Jede Fähigkeit kann dabei nur einmal während des gesamten Rollenspiels eingesetzt werden.
Ab einer gewissen Anzahl an Spielern kann es auch sein, dass bestimmte Rollen zweimal zugewürfelt werden.
Die Namen der Fähigkeiten müssen keinen Einfluss auf das Rollenspiel haben, es sind nur Bezeichnungen.
Jede Fähigkeit wird einmalig nur unter den Spielern verlost, nicht jeder Spieler wird eine bekommen, die Fähigkeiten können im Rollenspiel auch geheim gehalten werden:
"Der Anführer" = Sollte die Gruppe sich entschließen, einen Anführer zu wählen, so hat dieser die Sonderfertigkeit, Charaktere bestimmen zu können, die an einer Stationsaufgabe teilnehmen müssen. Bei einem Grundcharisma (also ohne Items und Buffs) von 1-3 kann er diese Sonderfertigkeit einmal im Spiel einsetzen, bei einem Wert von 4-6 zweimal. Im Gegensatz zu Staffel 1 wird der Anführer OOC auch von mir als „Schiedsrichter“ und Ansprechpartner eingesetzt, d.h. wenn Entscheidungen der Gruppe auch mich nicht eindeutig wirken, werde ich mich an den Anführer per PN wenden und er gibt letzten Endes den Ausschlag. Wählt euren Anführer also weise. ^^
"Der Supporter" = Ein anderer, einzelner, ausgeschickter Spieler überlebt in jedem Fall. Beim Tageswechsel schreibt der Supporter die SL an und benennt den Begünstigten, den er einmalig bei seiner Aufgabe beschützen wird. Es ist nicht erforderlich, dass der Supporter mit ausgesandt wird, er kann auch beim Rest der Gruppe bleiben und diese Fähigkeit ausspielen. Diese Fähigkeit kann nicht auf sich selbst angewandt werden.
"Der Charismat" = Kann einmal fest einen einzelnen oder alle notwendigen Spieler für eine Aufgabe bestimmen. Dies macht er öffentlich mit einem markanten Befehl oder einer heldenhaften Rede und dem OOC-Hinweis(!) dass er die Fähigkeit grade ausspielt. Die benannten Spieler haben entsprechend zu reagieren. Wenn der Charismat seine Fähigkeit ausspielt, überstimmt er damit die Fähigkeit des Anführers.
"Der Star" = Wenn der Spieler auserwählt wurde, kann er einen weiteren Spieler bestimmen, der ihn auf jeden Fall begleiten muss. Dadurch kann die Anzahl der Spieler für die Aufgabe auch überschritten werden.
"Das Improvisationstalent" = Wenn der Spieler eine Aufgabe übernimmt, kann er den Szenariofokus verändern, aus einer "Stationsaufgabe Angriff" beispielsweise eine "Stationsaufgabe Handwerk" machen. Dies gilt dann für alle an der Aufgabe teilnehmenden Spieler, er kann dies vorher ankündigen.
Sind zwei verschiedene Stationsaufgaben erforderlich, kann er nach Wunsch auch beide umändern, es müssen jedoch zwei verschiedene sein.
"Der Kleptomane" = Ein Spieler kann einem anderen Spieler versteckt 3 Punkte einer Fähigkeit klauen. Diese werden dem Kleptomanen verdeckt von der SL angerechnet, die Änderungen sind permanent, die gestohlenen Punkte können das Limit von maximal 9 Punkten einer Fertigkeit nicht überschreiten und das Minimum von einem Punkt nicht unterschreiten.
"Der Schnüffler" = Kann am Stationsübergang einen Spieler beschatten und sein geheimes Charaktermerkmal, sowie dessen Werte, erfahren. Sollte die Sonderfertigkeit bereits ausgespielt worden sein, dann erfährt der Schnüffler alle Details, sollte sie noch nicht benutzt worden sein, wird die Sonderfertigkeit „gestohlen“, d.h. der Schnüffler als Fertigkeit wird durch die gestohlene Fertigkeit ersetzt.
"Der Held" = Kann sich selbst freiwillig für eine Aufgabe melden, diese gilt dann auf jeden Fall als gelöst, der Char stirbt jedoch ebenso unrettbar. (Die Sonderfertigkeit Supporter bleibt wirkungslos, er ist schließlich ein Held!) Wenn der Held eine Aufgabe für sich erwählt, kann, darf und muss ihm kein anderer Spieler zu Hilfe eilen, selbst Szenarion für mehrere Spieler werden einsam gestemmt. So ein Held ist das!
"Der Schurke" = Wenn dieser Spieler mit anderen Spielern eine Stationsaufgabe bespielt, kann er einen der ausgesandten Spieler opfern, um sein Überleben zu garantieren. Der Spieler seiner Wahl stirbt dabei garantiert, der Schurke überlebt dabei sicher. Wenn der Spieler mit dem Merkmal Schurke sterben würde, wird er vorab per PN darüber informiert und kann sich entscheiden, diese Fähigkeit einzusetzen. In diesem Fall bekommt der zum Sterben verurteilte Spieler die Ergebnismeldung, dass er wegen eines wirklich dummen Zufalls gestorben ist. Sollten weitere Spieler an der Stationsaufgabe teilnehmen, entscheidet ein Würfelwurf mit 25% darüber, ob diese Spieler etwas vom Vorgehen des Schurken mitbekommen haben.
Spielplan:
Geplant ist, dass jeder Tag, wie bei den Werwölfen, 2-3 Real-Tage geht.
Disclaimer: Es ist ein Rollenspiel mit Regelwerk. Natürlich wäre es manchmal logischer, wenn anstatt 3 Spielern 5 gehen würden oder wenn man - anstatt auf Station X vorzurücken - sich in Station Y verschanzen würde und wir ein Herr-der-Fliegen-RP starten würden. Ich wäre auch in Schach bedeutend stärker, wenn ich mit allen Figuren gleichzeitig ziehen dürfte, deswegen: Es ist wie bei den Werwölfen: Ein Brettspiel mit Rollenspielinhalten, nicht umgekehrt.
Erfreuen wir uns also an dem ungewöhnlichen Szenario, dem Versuch einer fortlaufenden Handlung und haben einfach Spaß an einem kooperativen Spiel.
Trotzdem noch einmal eine ganz wichtige Sache: Nehmt das Spiel nicht so ernst. Mitfiebern und Leidenschaft sind gerne gesehen, aber übertreibt es nicht.
Bedenkt auch bitte, ob diese Art Rollenspiel bei dem der Charakter auch den Tod erleiden kann etwas für euch ist und seid euch darüber im Klaren, dass der Rollenspielanteil bisher bei Staffel 1 sehr sehr groß war. Es ist zu befürchten, dass viel geschrieben wird!
Ebenfalls wichtig: Das Rollenspiel war und ist als Dreiteiler geplant! Ihr befindet euch nun in Staffel 2, d.h. Ereignisse aus Staffel 1 werden weitergeführt und die Bühne für Staffel 3 wird vorbereitet. Es besteht absolut die Gefahr, dass die Staffel nicht mit einem klassischen Happy End endet. Wenn ihr mit dieser Art zu spielen Probleme habt, überlegt euch bitte die Teilnahme.
In diesem Sinne: Habt Spaß!
Daen vom Clan
31.08.2013, 12:33
Station 3 – Schiffsfriedhof Dolphin/Kowloon
Startzeit der Station im Spiel: 12. August 2013, morgens, 10:30 – 12. August 2013, Abend, 21:00
Dauer des Tages in realer Zeit: 31.08. - 05.09. 21:59
http://i.imgur.com/qPGmf.png
Nahrung der Gruppe: 38 (20 minus 18 überlebende Spieler plus 4 durch Fischfang plus 1 durch Spielleiterentschuldigung + 8 Fischereiaufgabe + 8 Suparman + 5 Jul + 2 David + 8 Plünderung)
Ereignisse der Nacht:
UserCharakterAlterBerufNationalität
Lynx – Dolores Thomas, geb. Williams – 44 – Lebensgefährtin – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Ligiiihh – Niki – 16 – Kellner/Testperson - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/vietnam.gif
BlackRose - Prudence "Granny" McAldrin - 72 - Geschichtenerzählerin - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Indy – Suparman – 27– Kanalreiniger– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Zitroneneis – Celina Blair – 21– Studentin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/england.gif
MetaLevel – Shelley Weinberg – 24– Ersatzkrankenschwester – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Gendrek – Gabriel Chevalier – 24– Arbeitslos– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/france.gif
steel – Alexandra "Gun Smith Lexi" Miller – 29– Polizistin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Nonsense – Alice Guerlaine – 21– Jura-Studentin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/france.gif
Ty Ni – Shoana – 28– Unterweltgröße– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/amerikanisch-samoa.gif
R.F. – Richard Matthew Fireburg – 19– Dieb– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/england.gif
Mephista – Leocadia Arellano-Felix – 8– Tochter– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Jerome Denis Andre – Fritz Jefimow – 25– Chemiestudent– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/germany.gif
Mivey – Nathan Archer – 42– Finanzmanager– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Tako – Gunther Ocean – 31– Sysadmin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Scav – David Stevens – 29– Kameratechniker– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Layana – Juliane Schiller – 29– Sportlehrerin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/germany.gif
Alzi – Ivan Dolvich – 59– Soldat a.D. / Söldner– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/russland.gif
Einleitung:
Den Kurs Richtung China zu halten war nicht schwer, denn das riesige Land mit Millionen von potentiellen Zombies lag im Nordwesten ihrer jetzigen Position.
Es schien aberwitzig, folgten sie doch im Moment nicht mehr als einer kleinen Spur, einer Brotkrumenspur eines abgefangenen Funkspruches dessen einzige Berechtigung auf Beachtung darin lag, Vantowers entweder entsetzt oder erleichtert, auf jeden Fall aber umdenken zu lassen.
Die Tage an Bord waren entspannt und das Wetter gut, doch schien es als wäre mit dem Abend des fünften Tages ihre anhaltende Glückssträhne vorerst vorüber, denn eine kalte, diesige Schlechtwetterfront kreuzte ihren Weg und was anfangs noch angenehm warmer Sprühregen war, wandelte sich im Laufe der Zeit zu kaltem Nebel und einem etwas erhöhtem Wellengang. Sollten sie in einen tropischen Sturm kommen, mit ihren seemännischen Künsten wären sie wohl dem Untergang geweiht gewesen, doch noch schien das Schicksal auf ihrer Seite zu sein, auch wenn sich der Sprit langsam und bedrohlich dem Ende näherte...!
Es war am sechsten Tag ihrer Reise auf See, am 12. August also, als sich aus dem morgendlichen Nebel des auf See verregneten Tages ein großer Schemen schälte und leises Ächzen und Knarzen von Metall durch die salzige Luft schallte. Vorsichtig brachten sie die Yacht auf halbe Kraft und dann konnten sie den drohenden Koloss vor sich sehen. Grauweiß durch die vielen Einflüsse der Natur und der unbarmherzigen See lag auf einer Sandbank gestrandet ein Kreuzfahrtschiff. Der angepinselte Name war „Dolphin“, das Schiff schien riesig und eindrucksvoll einst gewesen zu sein und war doch nicht mehr als ein schwimmender Sarg. Ein kleiner Schlepper hatte sich mit voller Wucht in die Breitseite eines riesigen weißen Luxusdampfers gebohrt und tief in dessen metallenen Eingeweiden gewühlt. Beide Schiffe waren durch das verlorene Jahr der Apokalypse mittlerweile dreckig, schlammverkrustet und in bemitleidenswert desolatem Zustand.
Ineinander verkeilt mussten beide Schiffe dann auf der Sandbank gestrandet sein wo sie bis zum heutigen Tage lagen. Bewegungen an Bord oder oben auf Deck waren nicht auszumachen, doch dies schärfte die Sinne der Überlebenden eher nur noch als sie zu beruhigen. Denn es schien offensichtlich: Dort, wo der Schlepper das Schiff waidwund geschlagen hatte, leuchteten noch immer in sachtem Rot die Alarmlichter. Die Schotten waren also allesamt geschlossen worden und hielten den Inhalt im Bauch des Schiffes konserviert. Nahrung und Waffen genau so wie Untote oder Plünderer.
Als sie das Schiff einige Zeit beobachteten, lief es ihnen kalt den Rücken hinab. Schemenhafte Schatten schwebten ab und an hinter den Bullaugen vorbei, ganz leise war das Knirschen und Kartzen von knöchernen Fingern auf Metall und Holz zu hören. Hinter den verschlossenen Türen gefangen und zum Sterben zurückgelassen, befanden sich Untote, nur aufgehalten durch einen manipulierten Sicherheitsmechanismus.
http://i.imgur.com/ZG9Uf.png
Lagebericht:
Nicht nur die Nahrung geht langsam zu Ende, auch die Treibstoffvorräte würden Niemals bis China reichen. Und während unmöglich gesagt werden konnte was sie auf ihrem Weg noch alles erwarten würde und wie viel Gelegenheit sie wohl hätten, Beides noch einmal aufzufüllen, schien dieses Schiff über Beides zu verfügen. Die Chance war so trügerisch wie verführerisch. Das größte Problem schien allerdings, dass gerade die Treibstoffvorräte an unbekannter Stelle lagerten. Und die waren mit am Wichtigsten!
WICHTIG: NOTFALL-Setting: Die Lage ist verzweifelt, denn Narhung und Sprit gehen zuende!
In dieser Station können Spieler sowohl an Stations- als auch an Nebenaufgaben teilnehmen!
Optionale Aufgaben werden sofort (wenn die SLs es lesen) durchgeführt, Stationsaufgaben beim Stationswechsel am Ende der Station.
Team "Gordischer Treibstoffknoten" (versteckt)
Anzahl: 2
Erledigt von:
Probe auf: Kampf UND Agilität
Hintergrund: Sobald die Aufgabe „Die Göttin des seidenen Fadens“ erledigt wurde und die Sicherung deaktiviert wird, schwingen die Türen zum Treibstofflager auf. Genau wie jedoch die Türen der eingesperrten Untoten. Scheitert die Intelligenzprobe der oben genannte Stationsaufgabe , sterben auch die beiden Träger des Treibstoffes, unabhängig von ihrer eigentlichen Probe.
Team "Die Göttin des seidenen Fadens" (versteckt)
Anzahl: 1
Erledigt von:
Probe auf: Intelligenz UND Agilität
Hintergrund: Nun da der Ort der Steuerungskonsole für die Sicherheit bekannt ist, kann ein Überlebender das System mittels Intelligenz überbrücken und öffnen. Da dadurch auch die Untoten befreit werden ist danach eine waghalsige Flucht von Nöten.
OPTIONALE AUFGABE: "Das Schwert des Damokles" (versteckt)
Anzahl: 1
Erledigt von:
Probe auf: Geschick UND Agilität
Hintergrund: Wenn ein Überlebender der „Göttin des seidenen Fadens“ hilft und für sie die Schlösser öffnet, hat der Überlebende mehr Zeit, sich um das Überbrücken zu kümmern. Die Intelligenzprobe für diese Aufgabe ist um 2 Punkte erleichtert.
http://i.imgur.com/qFr9X.png
Aufgabe Alpha
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Niki
Probe auf Intelligenz, erschwert um 2 - bestanden!
Hintergrund: Irgendwo in diesem Schiff muss es eine Karte oder andere Informationen geben die auf den Standort des Treibstofflagers hinweisen.
Erfolg: Alle Stationsaufgaben werden freigeschalten.
Misserfolg: Unterstützende Stationsaufgabe(n) bleiben ausgeblendet
Aufgabe Beta (, Wanderaufgabe, Hintergrundwissen, Part 2 von 3, verteilt über drei Stationen)
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Shelley
Probe auf Intelligenz
Hintergrund: Der Bericht den Leo aus MOSSAD II hat bergen können, ist nicht in chinesischer Sprache geschrieben, es sind einfach nur beliebige Textzeichen in zufälliger Reihenfolge. So wirkt es zumindest auf den ersten Blick, wäre da nicht der Schlüssel hinten in der Mappe beigefügt. In mühevoller, konzentrationslastiger Kleinstarbeit sollte es problemlos möglich sein die gesamte Meldung zu entschlüsseln, auch wenn dies unzählige Tage in Anspruch nehmen wird.
Erfolg: Hintergrundwissen UND ein permanenter Punkt Intelligenz
Misserfolg: -2 Punkte Intelligenz für 2 Stationen durch die Verwirrung
Aufgabe Gamma (Plünderaufgabe)
Mögliche Teilnehmer: 1-4
Erledigt durch: Matt, Prudence, Gabriel, Leo
Probe auf Geschick ODER Agilität
Hintergrund: Die meisten Türen des riesigen Schiffes scheinen verschlossen zu sein. Doch es bleiben unzählige kleine Gänge und Räume in denen Gefahr und wertvolle Beute liegen könnten. Jede weitere Person die teilnimmt, garantiert einen weiteren Gegenstand.
Erfolg: Spezifische Boni in Höhe der Würfeldifferenz nach dem ‚Plünderregelwerk‘ (ausgewürfelt)
Misserfolg: 50% Chance auf Sonderstatus „Gebissen!“ ODER 50% Chance auf andere permanente Mali durch Verletzungen (ausgewürfelt)
Aufgabe Delta
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Juliane
Probe auf Agilität - bestanden
Hintergrund: Auf der Sandbank dümpeln in Schwimmnähe noch immer einige Kisten herum die wahrscheinlich von den beiden Schiffen gefallen sind oder angespült wurden. Mit ausreichend Schwimmkünsten lassen sich diese problemlos bergen.
Erfolg: Gruppennahrung + 5
Misserfolg: Die Kisten treiben ab und gehen verloren.
Aufgabe Epsilon
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Celine
Probe auf Intelligenz - Fehlschlag
Hintergrund: Irgendetwas stimmt im Lagerraum der Container nicht...
Erfolg: ?
Misserfolg: Zombies folgen ihrer Spur, schwärmen das Schiff und erschweren die Kampf-Stationsaufgabe "gordischer Knoten"
Aufgabe Zeta
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Geschick
Hintergrund: Der havarierte Fischtrawler ist in denkbar schlechtem Zustand und fast eine Todesfalle für jeden der ihn betritt. Doch mit ausreichend Geschick würde man sicherlich Einiges an Werkzeug bergen können.
Erfolg: Werkzeuge, Geschick +2 zur freien Verteilung
Misserfolg: Agilität -2 für 2 Stationen durch Verletzung
Aufgabe Eta
Mögliche Teilnehmer: 1-3
Erledigt durch: Nathan, Ivan
Probe auf Geschick, erleichtert um 2 (2/3 bestanden)
Hintergrund: Obschon das Totenschiff nicht die romantischste Kulisse ist, so kann auch hier entspannt vom Deck der ‚Heather‘ geangelt werden.
Erfolg: +3 Nahrung für jeden Teilnehmer
Misserfolg: ?
Aufgabe Theta
Mögliche Teilnehmer: 1-2
Erledigt durch: Shoana
Probe auf
Charisma : Bestanden
UND Agilität: Misslungen
Hintergrund: Es scheint als wären die hintersten Luxuskabinen im Deck frei von Untoten, möglicherweise wurden Diese zuvorderst evakuiert. Wer geschickt von außen nach oben klettert, kann sich Zutritt zu diesem Bereich verschaffen und die Luxuskabinen durchsuchen – genug Menschenkenntnis vorausgesetzt um zu erkunden, wo die besten Güter versteckt wurden.
Erfolg: "Große" Beute?
Misserfolg: Kleine Beute: +2 Charisma zur freien Verteilung und eine Nebenaufgabe
Aufgabe Iota
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Intelligenz
Hintergrund: Das Funkgerät und die Bordcomputer des Schiffes sind schon lange tot und ausgefallen. Doch der Recorder mit den Sicherungsbändern scheint noch zu funktionieren. So kann vielleicht ein kleiner lehrreicher Einblick in die Geschehnisse des Schiffs gewonnen werden.
Erfolg: Intelligenz +1 für die Person
Misserfolg: Keine Teilnahme an einer Aufgabe in Station 4 aufgrund eines Schocks
Aufgabe Kappa
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Alice
Probe auf Agilität - Fehlschlag
Hintergrund: Auch die Brücke scheint sicherheitsverriegelt zu sein. Gewandte Kletterer könnten sich jedoch durch das Dach selbst Einlaß auf die Brücke verschaffen um sich dort einmal umzusehen.
Erfolg: ?
Misserfolg: Geringere Boni und den Sonderstatus "gebissen!"
Aufgabe Lambda
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Lexi
Probe auf Geschick - bestanden!
Probe auf Kampf - bestanden !
Hintergrund: Unter der Brücke findet sich eine Tür deren Zeichen auf nichts Anderes denn das Arztzimmer hinweisen. In einem solchen Raum lassen sich sicherlich wichtige und wertvolle Dinge finden. Doch gab es einen Ausbruch auf dem Schiff, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er hier ihren Anfang nahm. Und wer genau hinhört, der kann das Schlurfen hinter der Tür bereits hören...
Erfolg: Diverse Boni
Misserfolg: Verringerte Boni und Sonderstatus "Gebissen!"
Aufgabe My
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Suparman
Probe auf Agilität ODER Kampf
Kampf : Bestanden
Hintergrund: Oben auf dem Panoramadeck befindet sich der Pool, dieser ist nur noch einen halben Meter voll und die Brühe darin stinkt bestialisch. Und es treiben sich dort außerdem stark verweste Zombies herum, sechs Stück insgesamt. Was dort jedoch ebenfalls liegt, umgekippt und in armseligem Zustand, ist ein Bedienungswagen der Stewards. Im Todeskampf der Passagiere dort hineingeschubst, ist eine der Klappen aufgerissen worden und im Wasser glänzt nun das Metall von versiegelten Dosen und Flaschen.
Erfolg: Gruppennahrung im Wert von 8 Punkten
Misserfolg: 50% Chance auf Sonderstatus "Gebissen" / 50% Chance auf Kampf und Agilität -2 für 2 Stationen
Aufgabe Ny
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: David
Probe auf Intelligenz - bestanden
ODER Agilität
Hintergrund: Alle Rettungsboote wurden zu Wasser gelassen. Alles bis auf Eines. Deren Mechanismus hat auf halber Strecke blockiert und so hängt das Rettungsboot hilflos an der Bordwand. Es ist auf dem Boot niemand zu sehen, doch die Klauen eines in hungriger Gier wütenden Zombies hängen aus einem der Bullaugen heraus, genau auf Höhe des Bootes. Es besteht die Gefahr, dass die Hände beim Durchsuchen des Bootes nach Jemanden greifen können.
Erfolg: Was immer auf dem Boot zu finden ist
Misserfolg: Die Hände des Zombies greifen aus dem Bullauge nach dem Spieler und entreißen ihm einen Bonusgegenstand
Aufgabe Omicron (Hintergrundwissen, Wanderaufgabe)
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Intelligenz
Hintergrund: Der Bordarzt hatte sich Notizen gemacht. Zu was? Worüber?
Erfolg: ?
Misserfolg: ?
Aufgabe Pi (Wanderaufgabe)
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Geschick, erschwert um 2
Hintergrund: Die Pistole ist in denkbar schlechtem Zustand, lässt sich aber reparieren.
Erfolg: +3 Kampf zur freien Verteilung
Misserfolg: Die Pistole wird unbrauchbar.
http://i.imgur.com/Jf7Pn.png
http://www.traumlicht.org/hcsvntdracones/station3.png
Beschreibung: Die beiden miteinander verkeilten Schiffe sitzen auf einer Sandbank fest.
http://i.imgur.com/SwMIs.png
Nathan Archer: Als Angelexperte kann Nathan die anderen Überlebenden weiter anleiten. Wenn Nathan an Aufgabe ETA teilnimmt, erwirbt jeder erfolgreiche Teilnehmer +1 Nahrung.
Gunther Ocean: Technisch begabte Charaktere können Aufgabe Ny mit einer Erleichterung von 1 durchführen.
David Steven: Technisch begabte Charaktere können Aufgabe Ny mit einer Erleichterung von 1 durchführen.
Shelley Weinberg: Mit ihrer halben medizinischen Ausbildung ist die Aufgabe Lambda für Shelly um einen Punkt erleichtert.
Shoana: Sie hast ein Auge für seltsame und ungewöhnliche Dinge. Aufgabe Epsilon ist für Shoana um einen Punkt erleichtert.
Granny Prudence: Das Schiff heißt "Dolphin". Ihres Wissens nach hat General Vantowers die Dolphin einmal erwähnt als er sich mit seiner Frau unterhalten hatte und sich ungehört wähnte. Er war froh, nicht das Schicksal der "Dolphin" teilen zu müssen sondern in Camp Hope leben zu dürfen.
Lexi Miller: Der ••••••••• Sheng (wieso immer er?!) hat die "Dolphin" mal erwähnt. Damals sagte er jedoch, er hätte auf ihr gedient. Dieses Schiff sieht jedoch nicht wie ein Kriegsschiff aus .
als Waffenbastlerin ist Lexi gut geeignet für Aufgabe Pi. Für sie findet die Probe ohne Malus statt.
Es schien als wären die Ereignisse auf Camp Hope Ewigkeiten her. Das ruhige Leben im Village. Das geregelte System, wo sich die Millitärs um alles kontrollieren. Genug Nahrung für alle, und man musste sich nie sorgen um Nachschübe machen. Es war die letzte große Zuflucht für sie gewesen, vielleicht sogar die letzte große Zuflucht auf der ganzen Erde. Welche Hoffnung hatten sie dann nach China zu gehen? Praktisch keine. Aber vielleicht fühlte sich Nathan auch nach den Zeit auf hohe See etwas melodramatisch. Er probierte es den anderen nicht zu zeigen.
Als er an diesem Tag aufstand, fühlte er das etwas nicht stimmte. Es lag quasi in der Luft, etwas war in der Nähe. Und es sollte sich im Laufe des Tages bewahrheiten. Vor ihnen kam langsam eine imposante Ruine in den Blick. Zwei große Frachter, in ein ander verkeilt. Auf keinem der Schiffe konnte man irgendwelche Bewegungen ausmachen. Es schien sehr ruhig.
Noch hatte keiner viel gesprochen. Sie alle wusten, was sie tun mussten. Ihnen fehlte Proviant, ihnen fehlte Treibstof und langsam aber sicher auch eine Möglichkeit sich zu orientieren. Hier würde sich entscheiden ob sie weiter bis nach China weiter fahren könnten.
Nathan wusste, dass er wohl kaum dabei helfen könnte ein Schiff zu kapern. Aber er wollte dennoch etwas tun. Das gleiche wie die letzten Tage.
"Hey, es ist klar, dass wir das Schiff ausnehmen müssen, aber uns fehlt auch immer mehr und mehr Nahrung. Ich denke, es wäre das beste, wenn wir, während wir hier warten, auch weiterhin angeln. Wir haben drei Angeln. Jul und der Russe haben schon etwas Erfahrung, sie könnten mir helfen, aber ich könnte, auch jemand anderen darin unterichten. Probleme damit, Boss?", erklärte Nathan seinen Plan an David
Dr. Alzheim
31.08.2013, 15:00
Düsteres Ambiente hin oder her, für Ivan war es im ersten Moment doch lustig, dass sinnbildlich der Kapitalismus von der Arbeiterklasse erdolcht auf See vor ihm lag, auf einer Sandbank irgendwo im Nirgendwo gestrandet und dem Zahn der Zeit überlassen, der alles und jeden aufzehrt. Und eben das würde auch der Gemeinschaft blühen, wenn sie nicht bald an Nachschub gelangen würden. Waffen waren für den Ernstfall nie verkehrt, doch wichtiger schien Ivan die Nahrung und Treibstoff für die Yacht, die von den drei Schiffen noch immer weit den besseren Zustand aufwies. Sicher könnte Ivan weiter sein Glück beim Fischen versuchen - schließlich hatte es ja bisher hervorragend geklappt damit und der Fisch war mehr als köstlich - doch der Söldner in ihm lechtzte förmlich danach, die Schiffe zu erkunden und eventuell hilfreiches zu bergen. Wie gesagt, Nahrung und Treibstoff waren das, was sie jetzt brauchten. Und wie üblich in Zeiten wie diesen, wenn etwas dringend gebraucht wurde und es in greifbarer Nähe schien, es würde sicher entsprechende Gefahren geben, die zu meistern waren. Er hatte zwar keinen Überblick über die Verletzungen der Gemeinschaft, doch widerstrebte es ihm, wenn sich die ältere Dame und das Mädchen sich in Gefahr begeben würden. Allein der Gedanke an die ältere Dame, auch wenn ein gewisser Altersunterschied nach oben zwischen den beiden lag, ließ es ihm warm um sein Herz werden. Doch wäre es vermessen, sie direkt anzusprechen mti Dingen, die nicht mit dem gemeinsamen Überleben zusammen hingen. Auch die Art und Weise, wie sie dem Kind die Geschichte über die Meerjungfrau erzählt hatte, war aus seiner Sicht schön anzusehen.
Auch sah er seinen Angellehrer und den gewählten Anführer, der sich als David vorgestellt hatte, miteinander sprechen. Vielleicht würde er wohl mit ihm das weitere Vorgehen abzustimmen versuchen. Klug wäre es, wenn nicht alle von Bord gingen und zumindest einer für den Ernstfall zurück bliebe, der kämpfen konnte, falls... falls etwas schief gehen würde. Also trat Ivan näher. "Es klug wäre, wenn alle nicht gehe auf Schiffe" begann er. Er wollte nicht unbedingt auf die Erkundung verzichten. "Gut wäre, wenn Wache an Bord. Wenn wollen, ich könne gehn suche nach Nahrung auf diese Deck." sagte er und deutete auf das Kreuzfahrtschiff, genauer gesagt in die Richtung des Promenadendecks. "Oder wenn wolle, ich bleiben an Bord und bewache. Kann ich angeln zu Not." schlug er als Alternative vor und wartete die Reaktion von David ab, die Angel in der rechten Hand haltend.
Scavenger
31.08.2013, 15:21
Vor dem Sturm
Jul Sprach von Fischen die sie gefangen hatten und die man ja am heutigen Abend verspeisen könnte und sich ein wenig nebenbei sicher auch unterhalten konnte. Wichtig, und das ließ auch sie nicht aus den Augen, war, was die nächsten Schritte waren. Das war gar nicht so verkehrt. Denn gerade wenn sie wirklich in China ankommen sollten, würden sie sich dort nie wirklich sicher fühlen können. China war das Bevölkerungsdichteste Land, da können potentiell 1 Mrd. Zombies ihr Unwesen treiben. Da sind die nächsten Schritte schon gut, wenn sie Geplant wurden.
Dich viel zum reden kamen sie leider dann doch nicht, denn ein Sturm zog auf und brachte das Schiff etwas ins schwanken und man musste schauen das der Kurs gehalten wurde und nicht zu viel Wasser über die Reling kam. Die Sicht war gleich null dank des Nebels und des Regens der durch die Luft peitschte. Alle versuchten ihr bestes damit das Schiff nicht kenterte und sie alle verloren wären.
Auf dem Schiffsfriedhof
Die Schiffsrümpfe taten sich vor ihnen auf und es war ein Moment wo es David die Sprache verschlagen hatte. Es war imposant wie dieser Ozeanriese da im Wasser lag, aufgespießt von dem Schlepper der auf der Seite lag. Beide hatten sich im wahrsten Sinne auf der Sandbank festgefahren. Da David, genauso wie Nathan klar war das sie Nahrung und Treibstoff brauchten, und in diesen beiden Schiffen sicher So viel Treibstoff lagerte somit sie locker Zwei mal um den Globus schippern konnten, war der plan klar. Nathan sprach ihn daraufhin an das er sich um das Angeln kümmern würde. Er war der erfahrenste mit Angelroute und Köder, warum nicht. David nickte ihm zu
„Alles klar, ich leg das Angeln in Ihre erfahrenen Hände, versucht so viele Fische wie möglich aus dem Wasser zu fischen. Ich werde mit dem Rest schauen was sich auf dem Kreuzfahrtschiff alles finden lässt.“
Er blickte die Rumpfwand des Schiffes an die sich auf der anderen Seite der Sandbank befand. Dieses Rettungsboot da… es hing auf halber Höhe aber war leer. Beim genaueren hinsehen sah er das aus dem Bullauge unmittelbar in Reichweite des Bootes Hände von Untoten rausschauten die alles Greifen würden was ihnen zu nahe kommt. Er wurde in seinem Gedankengang von dem Russen unterbrochen.
"Es klug wäre, wenn alle nicht gehe auf Schiffe"
Schlug Ivan David vor.
"Gut wäre, wenn Wache an Bord. Wenn wollen, ich könne gehn suche nach Nahrung auf diese Deck."
Der Russe schwieg einen moment
"Oder wenn wolle, ich bleiben an Bord und bewache. Kann ich angeln zu Not."
David nickte ihm aufmerksam zu und signalisierte ihm das seine Idee und die Vorschläge sicher nicht schlecht wären.
„Mhh… Ivan, hab ich recht?“ er war sich zwar sicher aber man weiß ja nie heutzutage wie die Leute alle Heißen und bei der Hektik konnte man auch mal den ein oder anderen Verwechseln.
„Stimmt, es wäre verdammt dumm wenn alle von der Yacht gehen würden.“
Einen Moment überlegte er, der Russe war schon recht kräftig gebaut, und würde sicher auch locker bis auf das Promenadendeck das sich als Dolphin herausstellende Schiff kommen. Andererseits war er der, in Davids Augen beste man um die drohende Zombies die auf die Heather wollten, fern zu halten. Ebenso hatte er ja auch erfahren und gesehen wie der Russe erfolgreich die Angel schwang und Fische an Land, oder besser auf die Heather zog. Nun seine Entscheidung war getroffen.
„Also, Ivan, ich würde es bevorzugen wenn Sie vorerst auf oder zumindest in der Nähe der Heather bleiben. Vielleicht versuchen Sie auch ihr Glück nochmal beim Angeln, denn gerade unsere Nahrungsvorräte sind sehr knapp und ich hab von ihrer Erfolgsquote beim Angeln gehört. Vielleicht würden wir ihren Kampfwillen noch zur Flucht brauchen. “
Es war sichtlich schwer diese ganzen Entscheidungen zu treffen. Doch die Wahrscheinlichkeit das beim Angeln auf der Heather etwas passiert ist geringer als auf dem verdammten wohlmöglich mit Zombies übersätem Kreuzfahrschiff nach Nahrung zu suchen. Er hoffte das Ivan mit ihm da konform ist und hoffte ebenso das er dem Russen das so gut erklärt hatte das er es mit seinem Gebrochenen Englisch auch verstanden hatte.
Knäckebrot mit Senf. Knäckebrot mit Erbsensuppe. Reissandwich... aus Knäckebrot. Knäckebrot pur. Knäckebrotkrümel. Hunger.
Gabriels Mund fühlte sich mittlerweile so pappig an wie weiches... weiches... Knäckebrot. Seit dem gestrigen morgen hörte Gabe es zu jeder ruhigen Sekunde. Es krachte und knusperte in seinen Ohren, verfolgte ihn überallhin, wie ein Tinitus der die gesamte Palette an Geräuschen imitierte, welche Knäckebrot von sich geben konnte.
Er hatte schon mit dem Gedanken gespielt sich eine Bratpfanne über den Schädel zu ziehen, was sollte schon schief gehen? Vielleicht würden ihn die Schmerzen ablenken oder er würde bewusstlos werden... da konnte er nicht verlieren.
Zähneknirschen, Fingernägel abkauen, über Holztische schaben... und dann war da auch noch dieses Knarren und Knarzen was ihn furchtbar an die Aula im Gemeinschaftszentrum erinnerte... als würde irgendwo ein Schiff untergehen oder sich über Kinderkörper schieben.
Das war aber immer noch ein schöneres Geräusch als dieses Krachen von Knäckebrot.
Erst als Gabe tatsächlich mal aus einem der Fenster der Yacht schaute, konnte er sehen was ihn an das Gemeinschaftszentrum erinnerte. Die zwei riesigen Schiffsleichen die dort auf der Sandbank lagen, ineinander verkeilt, aufgerissen, verrostet, unter abgeplatztem Lack schien nacktes Metall und tiefe Rostlöcher hervor aus denen das rote Signallicht schien.
Es war schaurig, fast schon wie in einem Horrorfilm. Ein alter Luxusdampfer der in die Höhe ragt, sich aus dem Nebel schält und bevölkert von ruhelosen Toten. Leider war dies hier kein Film sondern die Realität.
Bei einer Sache war sich der Franzose aber sicher, ein Schiff dieser Größe würde sicherlich mit Lebensmitteln, Werkzeugen, Waffen und Hilfsmitteln überquellen und diese Gelegenheit musste genutzt werden.
Links von ihm sah er wie sich Nathan, Ivan und David unterhielten, sich vermutlich bereits fleißig beratschlagten. Er sollte sie zumindest von seiner Idee und seinem Plan informieren.
Während er kurz darüber nachdachte wie man am besten vorgehen sollte, stiefelte er zu den dreien hinüber.
"...unsere Nahrungsvorräte sind sehr knapp und ich hab von ihrer Erfolgsquote beim Angeln gehört. Vielleicht würden wir ihren Kampfwillen noch zur Flucht brauchen. “
"Nicht nur unsere Nahrung geht zuende. Auch der Treibstoff macht nicht mehr lange mit und Werkzeuge würden uns bestimmt auch helfen. Ich wäre dafür, dass wir einen Suchtrupp zusammenstellen, das ist sicherer und effektiver. Zwei Hände können nicht viel tragen, aber sechs oder acht..."
Ligiiihh
31.08.2013, 16:20
"Urghs... jetzt... ist mir schlecht", brabbelte Niki an den Wänden entlang torkelnd. Ihm bekam der Sturm wohl nicht sehr gut, aber er wusste, dass er jetzt keine Zeit dafür hatte, zu retournieren (also zu kotzen). Er riss sich zusammen und erkundigte sich über die Lage. Das Essen ging zu Neige, der Spritvorrat lichtete sich. Das klang ja gar nicht gut. Also SO wollte er auf keinen Fall sterben.
Die Dolphin sprang ihm ins Auge. Scheinbar barg sie noch einige Kleinodien für die Gruppe, auf die sie auf keinen Fall verzichten durften. Nur... war die Dolphin wirklich wiiiirklich groß, besonders für eine so kleinen Jungen wie Niki. Aber egal. Er hatte keine Zeit zu verlieren. Jetzt war es so langsam an der Zeit, dass er sich mal richtig nützlich für seine Gefährten machen musste und gab all sein Bestes, um dort nach eben solchen nützlichen Dingen Ausschau zu halten. Denn irgendwo musste es doch irgendwie irgendetwas geben, was ihnen weiterhelfen konnte [Aufgabe Alpha | Probe auf Intelligenz].
Daen vom Clan
31.08.2013, 17:21
Niki wanderte vorsichtig auf der Dolphin herum, der Gestank von Tod und Untod sowie das würzige Aroma der Seeluft stritten beide um seine Aufmerksamkeit.
Die Dolphin war offensichtlich noch vor dem Krieg nicht im besten Zustand gewesen, doch nun, wenn man das Schiff betrat und damit aus nächster Nähe sah, erkannte man sofort die vielen Rostflecken, das eingetrocknete Blut an geschützten Stellen die der Regen und die Sprühgischt nicht erreichen konnten und allgemein die Baufälligkeit des Schiffes.
Ein schwimmender Sarg, das war das Schiff, daran bestand kein Zweifel.
Niki vermied es, offensichtlich an den Bullaugen vorbei zu gehen, wollte er doch verhindern, Untote aufzuschrecken, auch wenn die Sicherheitsverriegelung noch immer funktionierte. Aber jeder Faktor Lärm war entscheidend.
Und dann sah er es vor sich - ein Lageplan des Schiffs. Eine Blaupause mehr, in Folie eingeschweißt und an der Wand hängend. Jedoch waren die Symbole mehr als verwirrend...
Probe auf Intelligenz - bestanden!
Angestrengt und das beunruhigende Knarzen des Schiffes, sowie sein leises Schwanken ignorierend, fuhr er mit den Fingern die Symbole entlang, die er für Treibstofftanks hielt und folgte den Linien zu ihrem Ursprung.
Derart konzentriert gelang es ihm auch die Blaupause und den Elektroschaltplan so weit zu entziffern.
Und trotzdem lief es ihm mehr als kalt den Rücken hinab - die Aufgabe war alles andere als einfach.
Tief im Bauch des Schiffes lagerten nicht nur die Treibstofftanks sondern dort waren auch die nun verriegelten Mannschaftsquartiere in welchen Hunderte der Untoten mit mörderischem Hunger auf Freilassung lauerten.
Genau so schwierig war es die Verriegelung zu knacken, dies war nur in einem speziellen Sicherheitsraum in der Nähe der Brücke möglich.
Das dürfte tödlicher sein als jede Aufgabe zuvor...
Team "Gordischer Treibstoffknoten" (versteckt)
Anzahl: 2
Erledigt von:
Probe auf: Kampf UND Agilität
Hintergrund: Sobald die Aufgabe „Die Göttin des seidenen Fadens“ erledigt wurde und die Sicherung deaktiviert wird, schwingen die Türen zum Treibstofflager auf. Genau wie jedoch die Türen der eingesperrten Untoten. Scheitert die Intelligenzprobe der oben genannte Stationsaufgabe , sterben auch die beiden Träger des Treibstoffes, unabhängig von ihrer eigentlichen Probe.
Team "Die Göttin des seidenen Fadens" (versteckt)
Anzahl: 1
Erledigt von:
Probe auf: Intelligenz UND Agilität
Hintergrund: Nun da der Ort der Steuerungskonsole für die Sicherheit bekannt ist, kann ein Überlebender das System mittels Intelligenz überbrücken und öffnen. Da dadurch auch die Untoten befreit werden ist danach eine waghalsige Flucht von Nöten.
OPTIONALE AUFGABE: "Das Schwert des Damokles" (versteckt)
Anzahl: 1
Erledigt von:
Probe auf: Geschick UND Agilität
Hintergrund: Wenn ein Überlebender der „Göttin des seidenen Fadens“ hilft und für sie die Schlösser öffnet, hat der Überlebende mehr Zeit, sich um das Überbrücken zu kümmern. Die Intelligenzprobe für diese Aufgabe ist um 2 Punkte erleichtert.
Dolores hatte die Tage auf dem Schiff gemütlich verbracht - nicht zuletzt der Sherry hatte ihr die Sache dahingehend erleichtert - und man hätte sich beinahe einbilden können, auf einer (zugegeben recht billigen) Kreuzfahrt zu sein. Sie hatte gemerkt, wie sehr sie die Tage vor der Flucht aufs Schiff geschlaucht hatten und sich erlaubt, es etwas ruhiger anzugehen, auch wenn sie stets Niki im Auge behalten hatte und recht schnell spürbar war, dass die Nahrungsvorräte langsam knapp wurden.
Nun starrte Dolores etwas beunruhigt auf das Bild, das sich ihnen allen bot. Die imposante "Dolphin" ruhte bedrohlich im Wasser und in ihrer verdreckten Breitseite steckte ein noch verdreckterer Schlepper, der ganz offensichtlich von keinem fähigen Navigator gesteuert worden war.
Allen war wohl ziemlich schnell klar geworden, dass diese beiden Schiffe die Rettung, aber auch das Verderben für sie alle sein konnte. Gerade sagte der Franzose: "Nicht nur unsere Nahrung geht zuende. Auch der Treibstoff macht nicht mehr lange mit und Werkzeuge würden uns bestimmt auch helfen. Ich wäre dafür, dass wir einen Suchtrupp zusammenstellen, das ist sicherer und effektiver. Zwei Hände können nicht viel tragen, aber sechs oder acht...", als Dolores eine kleine Gestalt bemerkte, die sich auf der Dolphin zu bewegen schien.
"Seht ihr das auch?", sagte sie erstaunt, im ersten Moment nicht fähig, die Gestalt zu erkennen. Nachdem sie jedoch wieder näher kam - offenbar machte sie sich auf den Weg zu ihnen - fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. "Niki?! Bist du wahnsinnig?" Ohne ein Wort hatte der Junge die Gruppe verlassen und war einfach auf dieses andere Schiff gegangen. Was für eine unnötige Gefahr, der er sich ausgesetzt hatte. Da hatte sie nur ein Mal nicht aufgepasst...
"Sind Sie verletzt?! Ich... wären Sie nicht gewesen, ich..."
"Mrs. Williams, wäre es nicht langsam an der Zeit, uns zu duzen?"
"Aber-"
"Ich habe Ihnen nun zum zweiten Mal das Leben gerettet. Nennen Sie mich Ethan, und wir sind quitt."
"Du kannst nicht einfach dauernd mein Leben retten. Ich muss auf mich selbst aufpassen und bin dazu sehr wohl auch fähig...Ethan."
"Das ist mir durchaus klar. Aber es kann immer etwas passieren. Und falls du doch einmal unaufmerksam bist, bin ich da, um das in Ordnung zu bringen."
Halt die Klappe, Ethan.
Er war schon lange nicht mehr bei ihr und nun war es an ihr, Katastrophen alleine abzuwenden. Es wäre ihre Schuld, wenn Niki etwas passiert wäre.
Sobald der Junge wieder an Bord gekommen war, baute sie sich mit den Händen in die Hüften gestemmt vor ihm auf. "Was hast du dir nur dabei gedacht? Was hast du da drüben gemacht? Wie kannst du nur auf eigene Faust losgehen und dich so in Gefahr bringen? Wo doch sowieso nicht klar ist, ob du dich in bestem gesundheitlichem Zustand-"
"E-es ist doch alles gut gegangen. I-ich muss mich auch... mal n-nützlich machen." Niki wirkte irgendwie als wäre ihm nicht ganz wohl, aber hatte wieder einen entschlossenen Ausdruck in den Augen. "U-und jetzt muss ich a-allen erzählen, was ich g-gefunden habe...o-okay?" Dolores klappte ihren Mund auf, um etwas zu erwidern, entschied sich dann aber dagegen. Der Junge hatte Informationen, und das war für das Bestehen der Gruppe wichtig. Sie seufzte also ein Mal laut, nickte und ließ Niki gewähren. Trotzdem, so ein Fehler durfte ihr jetzt nicht mehr unterlaufen - vor allem unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Niki wirklich etwas kränklich wirkte. Hoffentlich nur seekrank.
Dr. Alzheim
31.08.2013, 18:41
„Also, Ivan, ich würde es bevorzugen wenn Sie vorerst auf oder zumindest in der Nähe der Heather bleiben. Vielleicht versuchen Sie auch ihr Glück nochmal beim Angeln, denn gerade unsere Nahrungsvorräte sind sehr knapp und ich hab von ihrer Erfolgsquote beim Angeln gehört. Vielleicht würden wir ihren Kampfwillen noch zur Flucht brauchen. “ sagte David zu Ivan, der ihn erst etwas... enttäuscht ansah, jedoch zustimmend nickte. Angeln konnte Ivan, keine Frage, doch hatte es ihn schon gereizt, auf Erkundungsmission zu gehen und die Schiffe zu durchstöbern. Auf der anderen Seite hatte David sicherlich recht mit seiner Schlussbemerkung und... wenn er die Schatten richtig deutete, könnte es Probleme geben und eventuell panisch flüchtende Gruppenmitglieder, für ein möglicher Fluchtweg zur Yacht gesichert werden musste.
"Wir behalte Schiffskapitän ebenfalls an Bord." schlug Ivan des weiteren vor, hoffend, dass David schon verstehen würde, wen er damit meinte. "Und Kind vielleicht auch... Schiff nichts für Kind" setzte er nach. Er sah auf seine Angel und dann zur Liege, die er seit der ersten Angelunternehmung nicht von der Stelle bewegt hatte. "Ich werde versuche zu fange Fisch." meinte er, trat zur Liege, nahm dort Platz, brachte gemäß der Anleitung Nathans einen Köder am Angelhaken an und warf gekonnt, wie zuvor auch, den Haken weit über Bord, etwas Leine zurück haltend, falls ein größerer Fisch anbeißen sollte.
Und damit beginnt Ivan mit Aufgabe Eta.
Nachdem er dass okay von David, und damit der Gruppe, hatte machte sich Nathan zurück zu seinem alten Platz wo er schon gestern und die Tage davor geangelt hatte. Er sah schon, dass Ivan angefangen hatte. Er war also nicht der einzige seiner Gruppe, der es wohl lieber auf der Heather warten würde, statt sich sofort in die Gefahr zu stürzen. Noch war es auch kaum klar, wie sie das genau bewerkstelligen sollten. Im Schiff waren sicher hunderte Menschen, tot oder wahrscheinlicher untot. Es war komisch genug, dass das Deck frei von ihnen war, aber niemand von ihnen ging davon aus, dass ein großer Luxusdamper, oder ein Fischerschiff komplett seelenlos unterwegs sein würde.
Etwas aus diesem Schiff zu bekommen würde sehr gefählich werden, und Nathan müsste lügen, wenn er behaupten würde er hätte keine Angst. Aber es ging auch um mehr, er war kein Kämpfer. Er war weder sonderlich schnell, noch wirklich flink mit den Händen. Aber ... das galt wohl für viele von ihnen. Er würde sich irgendwann.
Er holte die Luxusangel von Vantowers, an die er sich schon sehr gewöhnt hatte, und begab sich zu Ivan, der sich bereits auf seiner Liege gemütlich gemacht hatte. Er wusste, dass der Russe kein Mann der großen Worte war. Aber wer würde in so einer Situation auch viel reden? Er nickte ihm einfach zu und sagte "Petri Heil!".
Dann warf er seine Angel, mit Köder ausgestückt, geschickt ins Meer. Nathan beginnt Aufgabe Eta.
Die leise Melodie (http://www.youtube.com/watch?v=rQ-1-JzdQ8M) ihrer Spieluhr ließ Alice in ihrer Kabine erwachen, vereinzelte Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster auf ihre Bettdecke, offenbar war es früher Morgen. Sie hatte die Spieluhr zum einschlafen neben sich gelegt, darum lag sie jetzt natürlich immer noch da und summte vor sich hin.
In affektiver Wut sprang Alice aus ihrem Bett, krallte sie sich mit der Faust, holte weit aus, bereit, die Uhr mit voller Kraft gegen die Wand zu schmettern.
Sie schnaufte einige Augenblicke, bevor sie das Ding gereizt schloss und in ihrer Hosentasche verstaute.
Was für ein scheiss Morgen!
Die Französin begann damit, sich im Badezimmer der Kabine schnell etwas frisch zu machen, die Kleidung trug sie jetzt auch schon länger, und das bei schweißtreibenden Kletteraktionen, darum wusch sie sich umso gründlicher. Als sie fertig war, packte Alice ihren Rucksack und machte sich an Deck. Ihr Schiff hatte gehalten, vielleicht waren sie angekommen, wo auch immer. Sie hatte wohl die ganze Fahrt über geschlafen.
Stumm fluchte Alice in sich hinein. Wobei... mit diesen ganzen Leuten auf engstem Raum zusammengepfercht... das musste sie nicht unbedingt haben. Wahrscheinlich waren sie auch ohne sie bestens zurecht gekommen.
Träge schob das blasse Mädchen die kalte, metallene Tür zum Deck auf, nur um sich Sekunden später stöhnend an eine Wand zu lehnen.
"Ouuuu..."
Mit schmerzendem Kopf griff sie sich an Selbigen, als Alice ihren grauäugigen Blick über die Schiffwracks vor ihnen gleiten ließ.
Ich ahne nichts Gutes...
Man kannte das aus den schlechtesten Zombiefilmen der ehemaligen USA. Solche geschlossenen Räume, potenziell überfüllt mit Untoten, waren Todesfallen. Ob nun Einkaufscenter oder Schiffe, das blieb sich gleich. Und ob man naiv genug war, Zombiefilme für eine tatsächliche Situation zu Rate zu ziehen, war ebenfalls nochmal ein ganz anderes Thema. Alice war es.
Wahrscheinlich würden die Anderen, darunter auch ihr Anführer, beschließen, die Schiffe nach Brauchbarem zu durchsuchen. Alice selbst hielt das für gar keine gute Idee, sie wollte am liebsten möglichst schnell weg von hier, hatte Angst. Ein Zigarette würde sie jetzt beruhigen. Ekelhaft, geradezu widerlich, okay, aber beruhigend. Nervös griff Alice nach der Zigarettenschachtel, nur um festzustellen, dass diese ja leer war.
Frustriert schmiss sie sie auf den Schiffsboden und zertrat sie anschließend. Sie musste sich schleunigst Neue besorgen.
Offenbar waren noch nicht viele Mitglieder der Gruppe bereits an Deck gekommen. Spontan konnte sie Ivan und den Typ namens Nathan ausmachen, welche nebeneinandersaßen und... angelten.
Alice wusste nicht genau warum, aber der Anblick des russischen Soldaten und dieses Casualers beim Angeln in dieser Situation amüsierte sie und schaffte es sogar, sie ein weng zu beruhigen.
Etwas weiter abseits stand ihr Anführer und besah sich der Lage. Eine kleine Ewigkeit starrte Alice ins Leere und dachte darüber nach, was sie jetzt tun würde.
Am besten wäre es wohl, wenn ich mich von mir aus nützlich mache. In so einer Situation die Einzelgängerin zu spielen... ist nicht gut. In einer Gruppe muss man ja zusammenhalten...
Mit diesen Gedanken im Hinterkopf ging sie auf David zu, an den Anglern vorbei, ließ es sich nicht nehmen, ihnen ein halbamüsiertes "Viél Glüück, íhr tapferén Kriegér!" zuzurufen, bevor sie dem Mann mittleren Alters gegenübertrat, dessen Blick noch auf die Wracks geheftet waren.
"Ähm... ísch.."
Er bemerkte sie garnicht. Das könnte vielleicht daran liegen, dass sie leise sprach. Extrem leise.
"'ey, Mr. Anfü'rer... ísch 'atté mísch gefragt, wie ísch-"
Noch immer keine Reaktion. Etwas gereizter und mit deutlich lauterer Stimme versuchte Alice es erneut.
"Isch wollte mísch nützlích machén, únd-"
David war wohl so in seine Überlegungen vertieft, dass er sie wie Luft behandelte. Jetzt reichte es. Grimmig nahm Alice ihren Zeigefinger und Daumen, um ihm mit Schwung an den Hinterkopf zu schnippen.
"E-Entschúldígung..."
Sie sah ausweichend in eine andere Richtung, versuchte, möglichst taff herüberzukommen, damit sie ihre Übelkeit und Nervosität verbergen konnte.
"ìsch 'abé mísch nur gefragt, wie ísch mich nüützlísch machen kann... und da dú Mr. Anfü'rer bíst..."
Jul stand neben David an Deck der Heather und starrte auf die beiden Schiffe vor ihnen. Der Treibstoff ging zuneige, ebenso die Nahrungsvorräte. Die Situation war also alles andere als rosig. Nathan schlug vor, es weiter mit angeln zu versuchen, und Ivan wollte ihm dabei helfen. Jul überlegte, ob sie es auch nochmal damit versuchen sollte, aber ihr Pech der letzten Tage beim angeln machte ihr nicht gerade Mut. Anscheinend brachte sie nicht die notwendige Geduld dazu auf.
Gabriel kam zu ihnen und schlug vor einen Suchtrupp zu bilden um das größere der beiden Schiffe, offensichtlich ein ehemaliges Kreuzfahrtschiff, nach nützlichen Dingen zu untersuchen. Eine gute Idee. Jul stand schweigend an der Reling und starrte über die Sandbank zu den beiden Schiffen hinüber. Während sie darüber nachdachte, ob sie auch mitgehen sollte, fiel ihr Blick auf ein paar Kisten die auf der Sandbank vor den Schiffen herumlagen. Was da wohl drin war?
"Sieh mal dort drüben" stubste sie David an und deutete auf die Kisten. "Die liegen da doch wie auf dem Präsentierteller. Ich könnte dahin schwimmen und sie für uns bergen. Die Kisten scheinen auch nicht kaputt zu sein. Da ist bestimmt was drin was wir brauchen können." Sie hoffte es zumindest, denn wenn sie ehrlich war, hatte sie keine Ahnung, was in den Kisten sein könnte. Aber sie wollte sich ihre Angst nicht anmerken lassen und wenigstens etwas zu ihrem weiteren Überleben beitragen.
Gabriel war nervös, auch wenn der Vorschlag von ihm kam stülpte ihm sich bei weiteren Überlegungen der Magen um. Was lauert auf dem Schiff oder viel mehr... was lauert im Schiff? Immerhin lag das Schiff anscheinend schon länger und war der erbarmungslosen See ausgesetzt. Neben den Zombies würden sie vermutlich auch mit dem Schiff selbst zu kämpfen haben.
„Ja ja, das könnte dir so passen du Kenianer, sich auf das Schiff schleichen und dir alles nützliche selbst einstecken!“
Das war ja mal wieder typisch für diesen... diesen... hach! Das konnte Prudence nicht erlauben, unter keinen Umständen.
„Unter keinen Umständen wirst du alleine und unbeaufsichtigt auf dieses Schiff klettern, das kommt garnicht in Frage. Uns hart arbeitenden Menschen auch noch das Essen und die Werkzeuge unter der Nase stehlen, das kann ich mir vorstellen, dass du das willst."
Prudence war EMPÖRT. Niemand versuchte diesen Nigerianer davon abzuhalten obwohl man ihm doch schon ansehen konnte, dass er nur kriminelles vorhatte, selbst in solchen Situationen!
Diese abgekauten Fingernägel, Augenringe, diese ständigen Kieferbewegungen. Prudence hatte ein Auge für sowas. Akribisch und diszipliniert, so hielt sie ihre Erziehung, ihren Haushalt und auch die Gruppe zusammen, da war sie sicher.
Es brauchte aber anscheinend ein paar Lektionen für die Anwesenden, dass man nicht jedem trauen kann und so manchen im Auge zu behalten hatte.
„Aber ich sehe ja schon, diese Aufgabe ist manchem wohl zu riskant aber ich bin doch gerne dazu bereit die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass bei diesem Vorhaben alles seine Ordnung hat!“
Wenn nicht gerade das knackende Knäckebrot in seinen Ohren hallte, dann musste es ja dazu kommen, dass noch ein viel ekelerregender Ton seine Gehörgänge malträtierte.
Die alte Schachtel lies sich über ihn aus und wollte ihn, mal wieder, vor den Leuten schlecht reden. Aber warum tat er sich das überhaupt an? Warum griff er die Alte nicht einfach bei den Schulter und warf sie ins Meer? Die Kraft hätte er und die Motivation dazu schon seit langem... aber die Furcht davor sich tatsächlich für einen Mord verantworten zu müssen? Ihn nicht verstecken zu können? Nein, wenn dann würde er sich dem Biest im Bauch des Stahlriesen entledigen. Vermutlich würde auch niemand den plötzlichen Verlust dieses Menschenwesens bedauern.
Gabe seufzte lautstark „Wenn es unbedingt sein muss. Aber halt gefälligst Schritt, du weisst ja... wir Afrikaner rennen ja so schnell.“
[Gabriel und Prudence melden sich für Aufgabe Gamma, aber warten noch auf fleißige Unterstützung durch Matt (oder noch weitere Hände).]
T.U.F.K.A.S.
01.09.2013, 07:43
Als sie das Schiff gerammt hatten, war Lexi eines klar: Die Kacke dampfte sehr. Gar sehr. Mehr als sie es vorher getan hatte. Ein Eingreifen ihrerseits war diesmal nicht nur möglich, sondern notwendig.
Du kriegst das hin. Wenn Zombies anwesend sind, dann läufst du einfach. Niemand wird sterben. Niemand. Wird. Sterben.
"Okay.", sagte sie, rieb sich die Hände und lud eine Patrone nach der nächsten in die Schrotflinte. "Dann wollen wir mal..." Schwer atmend ging sie langsam über das Deck des augenscheinlichen Geisterschiffs, besah jeden Winkel, öffnete wahllos eines der Schotts, trabte langsam ins Innere des Schiffes, immer die Schrotflinte im Anschlag.
"Dolphin", huh? Da war irgendwas... - Sheng hatte kurz vor dieser ganzen Camp Hope-Katastrophe irgendetwas gefaselt von einem Militärschiff desselben Namens. Es waren Erinnerungsbruchstücke, die sie bei all der Aufregung und dem Adrenalin, das jede ihrer Adern zum Pulsieren brachte, nicht zusammenpuzzlen konnte in diesem Moment. Schwach schimmerte das Tageslicht von außen durch das geöffnete Schott und beleuchtete die Wand vor ihr. Ein Lageplan. Bingo. Sie suchte nach etwas bestimmten, etwas womit man was anfangen könnte, Antworten, irgendwas. Vielleicht war Sheng sogar hier.
"Ah, shit, zuviele Räume.", murmelte sie in ihren nicht vorhanden Bart hinein - ohne den Poncho sah man, wie jeder ihrer Muskeln angespannt war. Etwas war merkwürdig, etwas stimmte nicht. Und es gab viel zu viele scheiß Räumje in diesem Schiff. Mit dem Schrotflintenlauf klapperte sie kurz das neben dem Lageplan stehende Register ab. Von A bis Z, hübsch alphabetisch von oben nach unten sortiert und mit Zahlen versehen, welche wiederum beim Lageplan die Position des jeweiligen Zimmers oder Bereichs zeigten. Nach Gusto ging sie die Abteile durch, bis sie bei Ärztezimmer stehen blieb.
"Sieht so aus, als hätte ich heute einen Termin beim Doc. [Lexi macht Aufgabe Lambda]", kommentierte sie ihre glorreiche Wahl grinsend. Sie würde fündig werden. Sie würde nützlich sein. Und dieses Mal müsste sie hoffentlich keine Konsole mit einem Feuerlöscher verkloppen.
Der neblige Nebel und der Klang der offenen See hatten die Geräusch und Sichtkullise dominiert, doch letztlich war eine Art Schiffsfriedhof in das Sichtfeld getreten. Matt hatte sich mal wieder im Maschinenraum verschanzt, als er mitbekam, dass der Motor zum stehen kam. Der Benzin war also doch viel früher zur Neige gegangen, als sie gedacht hatten und als Matt den Raum verlies und sich unter die Leute mischte, konnte er hören, wie sich jemand mit einer alten Frau unterhielt, die wiederrum ein Fass aufmachte. Es ging jedenfalls ums klauen. "Wenn sie jemanden suchen, der gut darin ist, Sachen zu finden, bin ich auf jeden Fall dabei."
Die Alte schien nicht gerade begeistert zu sein, schien ihr doch Matts Erscheinungsbild nicht ganz in den Kram zu passen. Letztlich gab sie nur ein missfälliges "Na, schön." von sich.
Matt meldet sich für Aufgabe Gamma
Daen vom Clan
01.09.2013, 14:56
Ivan und Nathan begaben sich an das Heck ihres eigenen Schiffes, fast schon bestrebt, den unheimlichen Totenkoloss nicht die ganze Zeit im Blickfeld zu haben.
Dort warfen sie dann ihre Angeln aus und hofften auf das Beste.
Ivan: Probe auf Geschick - bestanden!
Nathan: Probe auf Geschick - bestanden!
Zusammen gelang es ihnen einiges an frischem Fisch zu fangen.
Der Gruppenvorrat der Überlebenden steigt auf +8!
Lexi schlich mit klopfendem Herzen und geschärften Sinnen auf die Tür des Arztzimmers zu.
Dumpf hallten die Schritte leise nach, als sie mit ihren Soldatenstiefeln das Metall des Ganges durchschritt. Und je näher sie der gruseligen Tür kam, umso deutlich erkannte sie die fein gesprenkelten Blutstropfen, eingetrocknet und mittlerweile braun, welche die Tür bedeckten und bei Denen es sich nur um Blut handeln konnte.
Als Soldatin konnte sie sich das Chaos, den Schrecken und auch die Panik gut vorstellen, als die Toten plötzlich aus einem Punkt im Schiff nach draußen schwärmten und Jagd auf die Lebenden gemacht hatten. Und wie es aussah, hatte man eine der Kreaturen hier drin eingesperrt und dann die Tür furchtsam und fest verriegelt.
Mit improvisierten Werkzeugen machte sich die Waffenschmiedin schließlich daran, die Tür zu öffnen und einige Zeit später hatte sie das Schloß offen, leise schnappte der Verschluss zur Seite. Sie legte vorsichtig und behutsam die Hand auf die klinke und hielt den Atem an. In der Sekunde, in der sie dann die Tür öffnete, kam ihr in den Sinn, dass es vielleicht bei Weitem nicht nur ein Untoter sein könnte der sich in diesem Raum befand, sondern...Unzählige.
Probe auf Geschick - bestanden!
Die Tür schwang auf und offenbarte vollkommene Finsternis, denn das Arztzimmer war von Räumen umsäumt und hatte keine eigenen Fenster.
Nun pochte Lexis Herz fast schon schmerzhaft, denn inmitten der wirbelnden Schwärze glaubte sie einen Schatten auszumachen, kaum wahrnehmbare Bewegungen, die bestenfalls ihre Phantasie waren, im schlimmsten Fall jedoch ein Feind.
In dem kleinen Lichtkegel den die geöffnete Tür nach drinnen warf, trat sie vorsichtig nach drinnen und hielt die Luft an. Ihre Ohren rauschten und ihr schien als würde ihr Herz so laut pochen, dass es im ganzen Raum ein Echo schlagen würde und sie verfluchte die Situation leise und doch dankbar, immerhin waren ihre Sinne so geschärft und die Muskeln zum Bersten angespannt.
Beherzt setzte sie einen weiteren Schritt nach drinnen und stieß mit dem Fuß gegen einen klappernden, runden Gegenstand, der leise rollend in der Dunkelheit verschwand.
Und plötzlich das Gesicht eines auf sie blickenden Untoten offenbarte. Wie mit blutigroter Farbe hässlich an die Wand gemalt, starrte der Zombie sie an und setzte sich nun schlurfend in Bewegung, den Mund zum stummen Schrei offen.
Probe auf Kampf - bestanden!
Wie im Reflex griff die Waffenschmiedin resolut und hart entschlossen nach dem ersten Gegenstand im Zimmer und schlug dem unsichtbaren, weil wieder in der Dunkelheit verschwundenen, Zombie einen schweren, metallernen Arztkoffer mitten ins Gesicht. Die Kreatur taumelte nach hinten und Lexi sah rot. Schlieren aus hasserfüllter Entschlossenheit tanzten vor ihren Augen und mit einem Sprung, einem Kriegsschrei und den Koffer in beiden Händen ließ sie das Metallobjekt noch ein weiteres Mal niederkrachen, diesmal ertönte das befriedigende Geräusch von berstenden Knochen. Der Zombie fiel aus ihrem Sichtfeld langsam zur Seite. Und es war wieder dunkel, stockdunkel, nur durch den Rahmen der Tür fiel dämmriges Licht, doch reichte es nicht enimal bis zu ihr.
Lexis Gedanken rasten! Der Gegenstand war eine Taschenlampe gewesen, ihr Tritt hatte möglicherweise eine locker sitzende Batterie wieder arretiert und nun war sie wieder an und hatte den Zombie direkt angeleuchtet.
Der gefällte Untote war umgefallen und war wieder auf die Taschenlampe gefallen. Und dann war es an Lexi, mit einem Adrenalinpegel so ungesund hoch, am Boden herumzutasten, den Toten zur Seite zu schieben und die Taschenlampe unter dem Leib hervorzukramen.
Endlich hatte sie sie gefunden und konnte nun im Licht der Lampe das Arztzimmer untersuchen:
- Adrenalinspritze, einmaliger Bonus von +2 auf Kampf ODER Agilität, zur freien Verteilung
- Taschenlampe, Kampf +1 ODER Geschick +1, zur freien Verteilung
- Köfferchen mit allerlei medizinischem Besteck, +2 Intelligenz zur freien Verteilung
Außerdem konnte Lexi in der Manteltasche des Untoten, der sich mittlerweile als der Arzt herausgestellt hatte, ein kleines Büchlein entdecken, in dem der Doktor mit typischer, unmöglicher Ärztehandschrift etwas notiert zu haben schien:
Aufgabe Omicron (Hintergrundwissen, Wanderaufgabe)
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Intelligenz
Hintergrund: Der Bordarzt hatte sich Notizen gemacht. Zu was? Worüber?
Erfolg: ?
Misserfolg: ?
Scavenger
01.09.2013, 15:24
Nachdem Der Russe dann abgezogen war um Fische zu fangen, auch wenn David sicherlich wusste das dem stämmigen Kerl das nicht passte, wandte er sich wieder zur Reling rüber und betrachtete das Schiff als er irgendwann eine französische weibliche Stimme vernahm die jetzt nicht unbedingt laut war aber auf einmal lauter wurde. David war so in Überlegungen versunken das er sie erst wirklich nachdem sie lauter wurde bewusst wahr genommen hatte.
"ìsch 'abé mísch nur gefragt, wie ísch mich nüützlísch machen kann... und da dú Mr. Anfü'rer bíst..."
Der Amerikaner drehte sich zu der blauhaarigen jungen Dame um er überlegte kurz was er dieser Person an Arbeit geben könnte. War sie nicht diejenige die sich in dem Dorf letztens noch an der Statue versucht hatte? Er meinte das sie da doch recht, nun sagen wir mal, erfolgreich war. Auch wenn die Gespräche später eigentlich eher von Glück zählten dass sie die Dinger da runter bekommen hatte. Zumindest hatte er sich das sagen lassen. Also sie war recht Agil wie es scheint, da wäre es doch… Da kam es ihm wie ein Blitz… Die Brücke, da musste es sicher was geben, was einiges an Informationen bringen konnte, Logbücher, Seekarten usw.
„Also, ich hab gehört das du recht Gewand bist und relativ Agil dinge hoch klettern kannst. Wie wäre es da, wenn du versuchen würdest über die Dachlucke der Schiffsbrücke, in selbige hinein zu kommen. Sicherlich, und auch hoffentlich, liegen da drin noch einige Sache die nützlich sein könnten. Such am besten nach Dingen wie Logbüchern, Seekarten, Informationen, und so weiter. Du bist flink genug das du unbemerkt von den Zombies da hoch kommen solltest, aber trotzdem pass auf und wird nicht übermütig.“
er pausierte kurz. Dann sprach er weiter
„Wie gesagt, alles was irgendwie nützlich sein könnte. Karten, Logbücher, vielleicht sogar Waffen oder sonstiges was wir zur Verteidigung nutzen könnten. Also, zeig uns was du drauf hast.“
er zwinkerte ihr zu und schickte sie los. Hoffentlich schickte er sie damit nicht in den Tod.
Kurz darauf kam Jul ebenfalls an die Reling und gesellte sich zu ihm. Beide blickten den Ozeanriesen an und auch sie schien die Lage und Möglichkeiten zu Sondieren die sie hatten. Nach einigen Momenten des Stillen „begutachten“ wurde er von einem leichten stupsen in die Seite daran erinner das neben ihm noch jemand steht.
"Sieh mal dort drüben"
Er blickte in die Richtung in die Jul deutete.
"Die liegen da doch wie auf dem Präsentierteller. Ich könnte dahin schwimmen und sie für uns bergen. Die Kisten scheinen auch nicht kaputt zu sein. Da ist bestimmt was drin was wir brauchen können."
Stimmt, jetzt wo sie es sagt, da könnte glatt was Interessantes für die Gruppe drin sein und Jul wirkte Fit genug dass sie das packen könnte und den Inhalt der Kisten zum Schiff zu bringen zu können.
„Ein Versuch wäre es wert. Es sieht nicht großartig gefährlich aus, und du ähh.. Sie.. ach verdammt lassen wir das, wenn wir sterben sollten dann schon als Bekannte. er musste kurz lachen, denn irgendwas war an der Situation, so ernst sie auch war, doch wieder etwas komisches.
„Ja, nochmal. Also Versuch es gerne, aber riskiere nichts, auch wenn da ne Sandbank ist, muss das nicht heißen das da keine Gefahren lauern. Geh nicht zu viel Risiko für die paar Kisten ein. Das würde nicht lohnen.“ meinte er zu ihr.
Er war jetzt auch nicht so der beste Konversationspartner. Das hatte er schon öfters gemerkt. In Gefahrensituationen wie vor einigen Tagen noch auf dem Balkon des Gemeindezentrums auf der Insel, war das kein Problem, jetzt aber saßen sie auf einem Schiff in sicherer Entfernung zu den Zombies, da war er ein schlechter Smalltalker. Entsprechend schwieg er dann auch wieder da er nicht wirklich was Interessantes zu erzählen hatte. Er nickte Jul nochmals zu und schaute dann wieder nachdenkend auf das Schiff. Da hing immer noch das Boot, er würde nur zu gerne wissen was sich da drauf befindet.
David hatte ihr sein Einverständnis gegeben und nickte ihr aufmunternd zu, ermahnte sie jedoch auch kein unnötiges Risiko einzugehen.
"Mach dir keine Sorgen um mich, das Meer sieht hier nicht gefährlich aus, ich bin eine recht gute Schwimmerin und es scheinen auch keine von diesen Zombie-Viechern da zu sein." Sie grinste ihn an, doch er schien schon wieder mit seinen Gedanken woanders zu sein.
Also beschloss Jul keine weitere Zeit zu verplempern, zog sich Jeans und Turnschuhe aus, um kein unnötiges Gewicht an sich zu tragen, sprang von Bord und schwamm auf die Kisten zu. (Aufgabe Delta)
Dr. Alzheim
01.09.2013, 16:35
Während er sich nur vorstellen konnte, was sich an Bord eines der beiden Schiffe abspielen würde, es aber nicht tat, legte er sein Talent beim Fischfang erneut an den Tag. Zunächst schien es, als würden selbst die Fische diesen Ort meiden, der förmlich nach Todesfalle stank, doch kaum war der Gedanke fertig gedacht, hatte auch schon der erste Thunfisch angebissen und - wie es ihm Nathan gelehrt hatte - zog Ivan nach einem kleinerem Kräfemessen den Prachtkerl an Bord und führte ihn dem Behältnis zu, in dem sie schon zuvor die Fische quasi gehalten hatten, um sie länger haltbar zu wissen. Auch Nathan schien erfolgreich zu sein, was auch sonst. Er war der mit der meisten Erfahrung im Fischen und da wäre es einfach unpassend gewesen, hätte er nicht mindestens den gleichen Erfolg. Ivan nickte ihm zu, als er den Thunfisch vom Haken befreit und in den Fischkübel verfrachtet hatte.
"Ich gute Gefühl..." murmelte er, drapierte einen neuen Köder am Haken seiner Angel und warf ihn wie gelernt aus. Diesmal dauerte es etwas länger, bis der zweite Fisch den Köder sprichwörtlich schluckte und beim Thunfisch im Fischkübel landete. Diesmal war es kein Thunfisch, doch essbar schien er allemal. Die platte Form des Fisches hatte Ivan so nie zuvor gesehen, doch machte Nathan keine Anstalten, ihn daran zu hindern, den Fisch dem Kübel zuzuführen, also schien alles in Ordnung, auch wenn Ivan mit den Schultern zuckte. "Ich nix wisse, was für Fisch, aber wenn essbar... egal." meinte er, ehe er weiter angelte. Noch einige Male sollte Ivan erfolg haben und doch fragte er sich, was denn die anderen an Bord der anderen Schiffe tun würden, ob sie sicher und erfolgreich waren. Erst dachte er, dass es wohl von Vorteil wäre, wenn er mit seinem Alter nicht immer an vorderster Front mit dabei war, doch war die ältere Dame, bei der er überlegte, wie er sie denn ansprechen sollte, ebenfalls mit an Bord... eigenartige Situation, dachte er. "Wie ich sie spreche an..." murmelte er und schluckte. Er hatte es deutlich gesagt... und wurde rot im Gesicht.
„Also, ich hab gehört das du recht Gewand bist und relativ Agil dinge hoch klettern kannst. Wie wäre es da, wenn du versuchen würdest über die Dachlucke der Schiffsbrücke, in selbige hinein zu kommen. Sicherlich, und auch hoffentlich, liegen da drin noch einige Sache die nützlich sein könnten. Such am besten nach Dingen wie Logbüchern, Seekarten, Informationen, und so weiter. Du bist flink genug das du unbemerkt von den Zombies da hoch kommen solltest, aber trotzdem pass auf und wird nicht übermütig.“
Mit dem Wort Klettern war es bereits vorbei. Alice' Mund ging wie von selbst auf, aber da sprach er auch schon weiter.
„Wie gesagt, alles was irgendwie nützlich sein könnte. Karten, Logbücher, vielleicht sogar Waffen oder sonstiges was wir zur Verteidigung nutzen könnten. Also, zeig uns was du drauf hast.“
David zwinkerte ihr aufmunternd zu. Die gewünschte Wirkung hatte das nicht.
"Ach KÓMMT schón! Sérieusement?!"
Das Mädchen schlug frustriert die Hände über dem Kopf zusammen, dem verwirrten Blick Mr.Anführers konnte sie entnehmen, dass er diese Reaktion nicht ganz verstand.
"Ísch bín eine französísche Damé, warúm múss ísch ständíg wie ein Singe irgendwó 'erúmklettérn?! Ísch bín garnícht so sportlísch!"
Sie erinnerte sich zu spät, wie sie aussah, und auch David war von der Bezeichnung "Französische Dame" offenbar reichlich verwirrt.
Lächelnd zuckte er mit den Schultern.
"Tut mir leid, irgendwer muss es ja machen..."
Und damit wandt er sich der Deutschen zu.
"Seuuuufz..."
Deprimiert ließ Alice die Schultern baumeln.
Was solls. Jetzt hab ich es zweimal gemacht, ein drittes Mal wird mich nicht umbringen... wenn ich den Anderen auf diese Weise helfen kann...
Sie begann, sich vorzubereiten. Ihren Rucksack legte sie ab, der wäre beim Klettern wenig hilfreich. Allerdings entnahm sie vorher ihre Schlagringe daraus, nur für den Fall. Das wäre alles, was sie bräuchte. Unscher glitt ihr Blick zu dem riesigen Schiffswrack. Wahrscheinlich voller Untoter. Und wenn die Brücke zu war, waren da sicher noch welche eingesperrt. Gefährlich war gar kein Ausdruck für diese Aktion. Alice machte sich ja hier schon fast in die Hosen, aber das...
Jetzt hör auf, wie ein Baby herumzuheulen und beweg deinen Arsch!
Ihre Angst und störenden Gedanken beiseite schiebend atmete Alice noch einmal tief aus, bis sie auf den Rand ihres Schiffes zusprintete. Die Brücke lag auf einem abgeschotteten, höheren Bereich, der durch den Unfall nicht mehr auf normalem Wege zu betreten war. Ihr Schiff war nur wenige Meter von einer kleinen Treppe des Wracks entfernt,welche zur Brücke führte, mit einem beherzten Sprung...!
http://www.youtube.com/watch?v=x_EEIqs40kY
Alice beschleunigte ihren Schritt, so weit sie konnte. Gerade noch rechtzeitig, bevor sie gestürzt wäre, sprang sie vom Geländer ihres Bootes aus der Hocke ab, gewann durch die zusätzliche Kraft genügend Schwung, um mit beiden Händen nach einer Stange am anderen Schiff zu greifen. Mit ihren Füßen verhinderte sie einen unsanften Aufprall an der Außenwand, indem sie sie dagegen drückte.
Das wird jetzt lustig... dem Herrn sei dank hat sie mich damals zu sowas gedrängt...
Du sagst, du weißt nicht, was dir gefällt und was du willst? Is' doch kein Problem! Treib erstmal ein bisschen Sport, das hilft einem, ein Ziel und eine Motivation zu finden! Vertrau mir, ich habs ausprobiert.
Ohne weiteres würde sie von hier nicht auf die Treppe kommen. Sie lag ein ganzes Stück über dem Rohr an dem sie baumelte, und wenn nichts passierte, würde sie in wenigen Minuten ins Meer stürzen. Aus dieser Höhe wahrscheinlich ungesund. Aber vor der Treppe war ein Geländer. Also konzentrierte das Mädchen sich und begann langsam, ihre Beine vor und zurück baumeln zu lassen. Eine Minute. Dann zwei, dann drei. Ihre Hände begannen, taub zu werden, viel Zeit blieb ihr nicht mehr. Jetzt kams drauf an. Wie in Zeitlupe schwangen ihre Beine nach vorne.
Okay, wie war das noch...? jetzt sämtliche Kräfte in die Beine stecken... sie hat es dir beigebracht. Du schaffst das. Nicht dran denken, was ist, wenn nicht... aus dem Sprung heraus... ruhig...
Alice atmete tief ein, verkrampfte ihre Arme und riss ihre Beine so schnell sie konnte hinter sich in die Höhe; und ließ das Rohr los.
Mit einer sehr ungängigen aber geschickten Bewegung gelang es schließlich; Alice sprang nach hinten, drehte sich zur Hälfte um sich selbst und gewann einige Meter an Höhe. Kurz, bevor die Schwerkraft ihre Faust auf sie hätte niedersausen lassen, packte sie wie eintrainiert das Geländer, erst mit einer Hand und dann mit beiden, klammerte sich daran fest. Mit Hilfe ihrer Beine und einiger Ausdauer schaffte sie es, auf das Schiff zu gelangen.
Sie schnaufte und keuchte, ihr Rückrad fühlte sich an, als hätte ein Grizzly darauf russisches Ballett getanzt, aber das war wohl noch der leichteste Teil der Arbeit gewesen. Gehetzt sah sich das Mädchen zu beiden Seiten um; keine Untoten. Vor ihr bog sich die Außenwand der Brücke in die Länge, ohne groß darüber nachzudenken stieg Alice auf ein paar Kisten direkt vor ihr, weiter auf ein größeres Fass und mit einem Sprung griffen ihre dünnen Finger nach der Dachkante. Sich aus dem Nichts da hochzuziehen war ein Kraftakt, von dem sie sich jetzt schon sicher war, zehn Jahre Lebenserwartung dafür eingebüßt zu haben.
Soweit, so unsicher. Alice schärfte ihren Blick und versuchte, eine Art Zugang ausmachen zu können, über den sie hinein gelangen könnte. Etwas versteck in der Ecke war ein gläsernes Dachfenster.
Perfekt!
Motviert machte die Französin sich daran, es aufzuschieben. Ein bestialischer Gestank war das Erste, das ihr entgegenkam und sie zwang, sich die Nase zu bedecken.
"Helas toi Sainte!"(Ach du Heiliger!)
Mit angewidertem Gesichtsausdruck zwang Alice sich dazu, sich dem Fenster zu nähern. Rummosern konnte sie auch später. Vorsichtig sah sie sich an der Decke neben dem Dachfenster um und ihr Blick fiel auf eine Halterung, die ihr Körpergewicht sicherlich vertragen würde. Mit einem beherzten Hüpfer ließ sie sich in das Fenster fallen und klammerte sich mit beiden Händen an der Halterung fest. Nun baumelte sie lose in Der Brücke. Und traute ihren Augen kaum.
Oh Gott... ich ertrag das nicht... ich glaube, ich muss gleich...
Sie hatte mit ein paar Leichen, schlimmstenfalls untot, gerechnet. Aber nicht mit so vielen! Die Brücke war voll mit faulen, madenzerfressenen Leichen, die überall reglos herumlagen, einige waren dermaßen entstellt, dass man sie kaum noch als Menschen bezeichnen konnte.
Die Vorstellung, dass ich auch so enden könnte... jetzt verstehe ich, warum du mich darum gebeten hast.
Sie sahen alle ziemlich tot aus. Also, wirklich tot. Andererseits hatte Alice damit auch nicht all zu viel Erfahrung. Um sicherzugehen, ließ sie ihre Beine zurückschwingen und trat, so stark sie konnte, an die Rückwand der Brücke. Ein durchdringender, metallischer Laut war die unvermeidliche Folge. Die Brücke war relativ groß; Wahrscheinlich allein schon halb so groß wie das ganze Innere ihrer Nusschale. Es gab einige Gänge und Einbiegungen ins innere des Schiffes, aber davon wollte Alice garnichts wissen. Nichts rührte sich, das genügte ihr. Erleichtert ließ sie sich fallen und landete sicher auf der Brücke, achtete aber nach wie vor darauf, keine der Leichen zu berühern.
Behutsam begann sie, den Raum nach Brauchbarem zu untersuchen. (http://www.youtube.com/watch?v=5AMIA-5Op4c)
Überall lag Müll und irgendwelcher beliebig wirkender Papierkram herum, nichts, dass Alice als wichtig erachtete. Es war nicht so vorteilhaft, dass sie sich aus Angst leise wie eine Maus verhalten musste, so konnte sie bei weitem nicht so gründlich suchen, wie sie es gerne getan hätte.
Erst, als das Mädchen zu einem kapitänisch aussehendem Tisch, ganz vorne auf der Brücke, vor dem Panorama-Fenster gelang, wurde es interessanter. Spontan fiel ihr der Sextant und das nützlich wirkende Kartenmaterial (+1 Intelligenz zur freien Verteilung sobald die Person das erste Mal die Heather fährt) auf. Das konnte in ihrer Situation sicherlich jemand gebrauchen. Glücklich, dass sie schon jetzt etwas erreicht hatte, steckte sie sich den Kram in die tiefen Taschen ihrer Weste, bevor sie sich neugierig und etwas motivierter weiter auf dem Tisch umsah.
Zunächst fiel ihr nichts Nützliches auf, schnll begann sich eine Spur Enttäuschung in ihr auszubreiten, bis ihre Augen ein Notizbuch kreuzten, welches offen am anderen Ende des Tisches lag. Zuerst nur verwirrende Zahlenreihen beinhaltend, erkannte Alice schnell, dass es sich dabei um Wichtige Codes für dieses Schiff(Erleichtern bei der Stationsaufgabe "Göttin des seidenen Fadens" die Intelligenz-Probe des Teilnehmers) handelte. Sie grinste und kicherte sogar ein bisschen. Mit zufriedenem Ausdruck verstaute sie das Notizbuch in ihrer Hosentasche. Was es hier wohl noch so gab? Schnell fand Alice noch ein paar Sahnebonbons, die nicht allzu alt aussahen und wohl noch genießbar waren, als auch eine Pistole, die nach kurzer Untersuchung allerdings nur noch einen Schuss in sich trug. (OOC-Hinweis: Die Bonbons und die Waffe sind keine richtigen Gegenstände, nur intern wichtig)
Leider war sie so in ihrer Suche versunken, dass Alice nicht bemerkte, wie sich hinter ihr etwas regte. Erst, als sie klare Schritte vernehmen konnte, zuckte das Mädchen nervös zusammen und blieb wie eine Statue regungslos stehen. Hinter ihr bewegte sich etwas. Die Brücke war groß, sie konnte hören, dass dieses etwas noch ein Stück entfernt war, aber jemand kam definitiv auf sie zu! Nein... nicht jemand. Viele Jemande. Unendlich langsam schaffte es die wie Espenlaub zitternde Alice, ihren Kopf zu drehen und einen Blick hinter sich zu werfen.
"Mhhhm!"
Sie schrie ungewollt, schaffte es aber Gott sei Dank, sich die Hände auf den Mund zu pressen.
Untote. Mindestens zehn. Und es wurden mehr. Aus den Gängen, welche tiefer in das Schiff führten, drangen Weitere. Immer mehr der umliegenden Leichen erhoben sich. Das Dachfenster lag ein ganzes Stück hinter den wandelnden Körpern, zu ihrer Rückseite war ein Panoramafenster und ein Balkon über schwindelerregender Höhe, über das Dachfenster zu entkommen würde einige Zeit dauern, und zudem wurde es blockiert.
Sie saß in der Falle.
Alice' Gedanken rasten. Sie befahl ihrem Verstand, ihr irgendeinen Weg hier raus zu präsentieren, aber dieser drehte sich nur um sich selbst. Nach wie vor stand sie mit den Händen vor dem Mund wie angewurzelt auf dem Fleck, rührte sich nicht, doch die Untoten ihrerseits schlurften näher heran.
Oh mein Gott! Was... was soll ich jetzt nur tun?! Ich bin erledigt, das wars...! Das wars, es IST VORBEI! Ich bin tot!
....
....
....
Ich will aber noch nicht sterben! Ich will leben! Ich will meine Eltern wiedersehen!
VERDAMMT!
Es muss doch einen Weg hier raus geben... denk nach, Aimée, denk nach!!
Ihr Körper bewegte sich ohne Befehl rückwärts, bevor Alice nach wenigen Metern an den Tisch stieß. Zitternd hielt sie sich mit den Armen daran fest, um nicht umzufallen. Es würde keine fünf Sekunden mehr dauern, bis die Untoten sie erreicht hatten. Sie würde sterben. Sie würde sterben! Jetzt, in diesem Moment! Vorbei! Ihr Leben war vorbei!
Angst war nicht genug, um zu beschreiben, was in dem blassen Mädchen vorging.
Plötzlich fiel ihr Blick auf ihre linke Brusttasche. Ihre Finger glitten zu dieser und umfassten etwas Robustes, das sie vorher eingepackt hatte.
Geradezu träge kamen ihre Gedanken in Fahrt und begannen wieder, rational zu arbeiten.
Es gibt eine Möglichkeit, hier rauszukommen.
Ich kann hier rauskommen.
Ich muss einfach nur kämpfen!
Mechanisch befreite sie ihre beiden Schlagringe aus der Weste und legte sie, ohne recht zu wissen was sie da gerade tat, um ihre Hände.
Sie brauchte vier Anläufe, bis sie richtig saßen, zitterten ihre dünnen Finger doch wohl am meisten. Alice schluckte tief und versuchte, vergrabene Erinnerungen vor ihren Augen zu verbildlichen.
"W-warum soll ich so etwas lernen, Alice? I-ich will niemandem wehtun..."
"Sei kein Dummkopf! Du willst doch selbstständig sein und dich wehren können, wenn nötig, oder?! Du musst ja nicht gleich loslaufen und dem nächstbesten Taschendieb das Gesicht eindonnern, aber ich will, dass du dich verteidigen kannst. Das gehört dazu, wenn man frei sein will, dummes Mädchen!"
I-ich... ich werde das eh nie brauchen... Für sowas gibt es in unserer Welt Gesetze...
"FICK DICH, AIMÉE!!!
FICK DICH FICK DICH FICK DIIIIIIIIIIIIIIIICH!
EINEN SCHEÍSS WEISST DU VON DÉR WELT, DU VERDAMMTÉ TRAÍNÉE!!!"
Vor Wut auf sich selbst schreiend hob sie ihre Fäuste auf Brusthöhe vor sich, wie sie es ihr gezeigt hatte. Das würde diese Viecher erst recht anlocken, aber jetzt war es ohnehin egal.
Und los gehts... lets get ready to rumble...!
http://www.youtube.com/watch?v=fAKkw71ff3U
Keine zwei Meter vor Alice schlurfte ihr ein komplett verfaulter Matrose entgegen, streckte seine Arme gierig nach ihrem Fleisch aus.
Also, pass auf. Das wichtigste ist, immer auf die Brust zu zielen. Das ist wie bei einer Waffe; die meisten glauben, sie sollten auf den Kopf zielen, aber das ist Schwachsinn. Die Brust ist viel leichter zu treffen, und wenn du deinen Gegner erstmal zurückgedrängt hast, dann machst du DAS...
Zu allem entschlossen machte Alice eine schnelle Bewegung nach vorne, der Zombie wollte sich gerade in ihre Schulter beißen, als sie ihm mit ihrer rechten Faust unter vollem Krafteinsatz den Brustkorb eindonnerte. Wie ein loser Fleischsack stolperte er zurück, sie trat mit ihrem rechten Fuß nach ihm, verhakte sich in seiner Kniekehle und brachte ihn so zu Fall.
Mit dieser Tritt-Technik bringst du einen Gegner relativ schnell zu Fall und mit der schmerzenden Brust dürfte der so schnell nicht wieder aufstehen.
Alice hatte keine Zeit, sich auszuruhen. Weitere Untote stürmten heran, auf Dauer würde diese Technik zu lange dauern. Insgesamt sechs Leichen bewegten sich in einer Reihe auf sie zu.
Wenn du es mit vielen Gegnern gleichzeitig zu tun hast, halte dich nicht mit großen Abwägungen auf sondern SCHLAG so schnell, wie du nur kannst, zu! Betrachte sie als Boxsäcke!
Mit schnellen Bewegungen holte Alice nach links, rechts, oben und unten aus, versenkte ihre Schlagringe in Sekundenbruchteilen in einem Gesicht nach dem anderen, wie Anker gingen die Ex-Matrosen zu Boden und rührten sich nicht mehr. Ihre Finger waren bereits mit fauligem Blut beschmiert, aber das keuchende Mädchen kümmerte sich nicht darum. Ein Moment der Unaufmerksamkeit, und schon griffen verweste Hände von hinten nach ihr.
Achte stets auf deine Umgebung, vorallem auf deinen Rücken! auch wenn du glaubst, eine Situation unter Kontrolle zu haben, hast du bei mehreren Gegnern schnell einen Dolch im Rücken. Sollte es dazu kommen, dass du angegriffen wirst, halte dich nicht damit auf, dich umzudrehen um zu sehen, WER dich angreift, attackiere ihn IN der Bewegung!
Die Hand hatte kaum nach ihr gegriffen, da wandte Alice sich in einer blitzschnellen Bewegung um und stieß dem Gegner ihr Knie zwischen die Beine. Der Zombie, welcher wohl mal ein jüngerer, blonder Mann gewesen war, stolperte grunzend nach hinten, zwei weitere Schläge auf die Brust reichten aus, damit er durch das Panorama-Fenster auf den Balkon stürzte.
"...hah... hah... hah... hah... hah..."
Ihr tat alles weh und ihre Kondition war auch bereits am Ende. Sie war für sowas wirklich nicht geschaffen.
Oh ja, rauchen! Wirklich, eine FANTASTISCHE Idee, grandios!!
Solltest du erschöpft sein, dann versuche ruhig zu bleiben und tief ein und auszuatmen. Achte auf deine Beinarbeit, dann kannst du deinen Oberkörper entspannen.
Alice hatte sich etwas Spielraum verschafft, sie gab sich alle Mühe, eine normale Atmung hinzubekommen, damit ihr Seitenstechen sie nicht umbrachte, noch bevor diese ••••nsöhne es taten.
"Heuté tút ihr was für euér Míttagessén, ihr Bastardé!!"
Es gab nur diese eine Chance. Aus dem Inneren des Schiffes würden immer mehr Untote kommen, einen Kampf auf Zeit konnte sie unmöglich gewinnen. In diesem Moment standen im Umfeld der Dachluke nur etwa zehn Zombies, das konnte sie schaffen. Das wäre möglich.
Jetzt oder nie!
Sich selbst in Gedanken anfeuernd stürmte Alice in Richtung der Dachluke durch die Brücke, dachte nicht einmal daran, was hier alles schiefgehen könnte, blendete sämtliche störende Zweifel aus. Ein mehr als kräftiger Zombie drohte, sein Gebiss in ihrem Gesicht zu versenken, wütend zog sie ihren linken Arm zurück und holte damit so weit aus, wie es die Situation erlaubte, bevor sie ihre Faust nach vorne saußen ließ und dem hässlichen Kerl sämtliche Zähne samt und sonders in alle Himmelsrichtungen davonschleuderte. Ein Tritt in seine Kniekehlen und er war aus dem Weg.
Alice nutzte seinen massigen Körper um ihn zwei weiteren Untoten vor die Füße zu treten, damit diese in ihrem humpelnden Gang für eine Sekunde überfordert waren. Auch das gelang. Bevor die Leichen etwas bemerkt hatten, war die Französin zwischen ihnen hindurchgeeillt.
Fast geschafft!
Das Dachfenster war quasi über ihr. Aber wie sollte sie jetzt da hoch kommen?
Ein Untoter, nein, der Kapitän dieses schönen Schiffes taumelte mit gierig gefletschten Zähnen zu ihr heran, um ihre Frage zu beantworten.
Alice tat das, was ihr als erstes in den Sinn kam und sprintete die wenigen Meter, die sie und den wandelnden Toten noch voneinander trennten auf ihn zu, bevor sie eine Haaresbreite vor ihm in die Hocke ging und mit aller Kraft sprang. Sie schaffte es irgendwie, einen Fuß auf seine Brust zu setzen und erneut zu springen, in Richtung des Rohress nahe der Öffnung; es gelang!!!!
"HALLELUJA!!! Merci beaucoup!!! Merci merci merci!!!, Merci Alice, Merci Dieu!!"
Alice war, und DIESMAL konnte man diese Umschreibung das erste mal wirklich benutzen, am Ende. Ihr ganzer Körper triefte vor Schweiß und ihre Finger schmerzten dermaßen, dass es kaum zum aushalten war. Und trotzdem heulte sie einen Moment vor Glück, als sie da an der Decke hing. Fatalerweise vergaß sie dabei, dass ihre Beine nach wie vor in Bissnähe baumelten.
Es geschah zu schnell, als dass Alice hätte reagieren können; der untote Kapitän, den sie gerade als Sprungbrett benutzt hatte, versenkte seine Zähne in ihrem Bein.
"IIIIIaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhh!!!!!!"
Der Schmerz war bestialisch, sie wusste garnicht, wie ihr geschah, da kam ein zweiter Untoter und biss ihr ebenfalls in Bein. Dann biss sich noch einer fest. Und schließlich ein vierter im anderen Bein.
"Hyyaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhh!!!! Ahhhhhhhh, GuuuaaaaaaAAAAAAAHHHHHHHHHH!"
Alice konnte nur schreien wie am Spieß, jetzt waren es keine Freudentränen mehr, die aus ihren Augen quollen. Sie zuckte und riss, so sehr sie konnte, aber es half nichts.
Das Blut tropfte von ihren Beinen herab, welche brannten wie Feuer, und ein halbes dutzend Zombies kaute genüsslich auf ihnen herum.
Erst nach endlosen zwei Minuten schaffte es die Französin, sich zur Dachluke hochzuziehen und dem Albtraum zu entkommen. Zitternd stürzte sie auf dem Dach zu Boden, sog die kalte Luft gierig ein und litt doch wie selten zuvor.
http://www.youtube.com/watch?v=92i4jaMH2m8
Es war weniger der Schmerz in ihren Beinen als mehr die Gewissheit, was gerade passiert war. Die grausame Endgültigkeit, welche die Bestrafung für einen dummen Moment der Unachtsamkeit und falschen Erleichterung war. Das wars. Da hätte sie sich auch genau so gut fressen lassen können.
Alice hockte auf allen Vieren auf dem Boden und versuchte, es zu verdrängen. Versuchte, nicht daran zu denken, was jetzt mit ihr geschehen würde. Es hätte so gut ausgehen können. Sie hatte nützliche Sachen beschafft und sich mit vollem Krafteinsatz einen Fluchtweg erkämpft.
Warum?
Womit hatte sie das jetzt verdient?
Warum musste dieser kleine Ausflug so enden, ihre winzige Unachtsamkeit derartig hart bestraft werden?
Das Mädchen versuchte, es zu unterdrücken, aber aus ihren Augen quollen Tränen. Nur wenige Augenblicke später gab sie ihre Selbstbeherrschung auf und fing offen an zu weinen, schlug mit den Fäusten fortwährend auf den metallenen Boden unter ihr ein, der nicht Schuld an ihrem Ende war.
<"Ich will noch nicht sterben...! Ich will doch noch garnicht sterben!! Sie haben mich infiziert... Ich muss sterben! Oder einer von ihnen werden! Ich will das nicht! Ich will weiterleben!">
Schluchzend holte das Mädchen ihre Spieluhr hervor und umklammerte sie mit den blutigen Fäusten.
<"Mama... Papa... gebt mir noch eine Chance, bitte! Ich will nicht sterben, bittebitte, ich will kein Untoter werden! Wenn sie... wenn die anderen das rausfinden, werden sie mich UMBRINGEN! Sie werden mich töten, und wenn sie es nicht tun, werde ich eine Untote! Was soll ich nur machen?! Mama, hilf mir! Ich will zu Mama!! Hilf mir, Alice!">
Natürlich antwortete dem heulenden Mädchen niemand, aber das hielt es nicht davon ab, das nichts anzuschluchzen und weiterzuweinen.
Es dauerte noch eine ganze Weile, bis Alice sich beruhigt hatte und die Kraft fand, auf ihr Schiff zurückzukehren...
20 Minuten später....
Ihre Gruppe fand Alice an der Schiffsreeling sitzend, die Knie herangezogen und ihr Gesicht darin vergraben. Um sie herum lagen einige Gegenstände, ein Sextant und einige Karten sowie ein Notizbuch. Die Waffe und die Bonbons behielt Alice in der Tasche. Was die Umstehenden allerdings wohl nervöser machte, waren die klaffenden Bisswunden in ihrem Bein. Jemand fragte mit nervöser Stimme "W-was ist passiert...?", eine Frage, die sich jeder bereits beantwortet hatte.
Mit verheultem Gesicht, und nach wie vor wie ein kleines Kind schluchzend, sah Alice zu den Umstehenden auf.
"Ísch wurdé gebíssen!"
(Boni von der Brücke:
- Sextant und Kartenmaterial, +1 Intelligenz zur freien Verteilung sobald die Person das erste Mal die Heather fährt
- Passwörter zum Schiff, diese erleichtern ENTWEDER bei der Stationsaufgabe "Göttin des seidenen Fadens" die INTELLIGENZ-Probe des Teilnehmers. ODER Alice fälscht diese Dokumente und kann damit eine Person der Stationsaufgabe "Gordischer Treibstoffknoten" definitiv dem Untergang weihen und sterben lassen.
Mephista
01.09.2013, 16:49
In den letzten Tagen auf der Yacht hatte sich das Mädchen vor allem Gedanken um das Leben und Vergehen von Meerjungfrauen und deren Nachwuchs gemacht sowie darum, Lexi aus dem Weg zu gehen. Letzteres mit großem Erfolg. Feigheit war nicht die richtige Bezeichnung dafür… eher noch nach den richtigen Worten für das nächste Gespch suchend.
Einige mehr als nötige Duschen und Mahlzeiten während der Fahrt ließen sie sich wieder wie ein normaler Mensch fühlen.
Das Panorama der Reise stellte sich leider nach einiger Zeit recht eintönig dar; Pazifik soweit das Auge reicht.
Von daher waren die Schiffswracks, die sich nun vor ihnen gleichermaßen einschüchternd wie majestätisch darboten eine fast schon himmlische Abwechslung. Das größere hieß offenbar „Dolphin“- perfekt, Léo liebte Delfine und war fast schon enttäuscht gewesen, während der letzten 5 Tage kaum welche gesehen zu haben.
Die Großen an Deck unterhielten sich wohl gerade darüber, was sie mit ihnen anstellen sollten, denn sie hörte den Franzosen gerade sagen: "Nicht nur unsere Nahrung geht zuende. Auch der Treibstoff macht nicht mehr lange mit und Werkzeuge würden uns bestimmt auch helfen. Ich wäre dafür, dass wir einen Suchtrupp zusammenstellen, das ist sicherer und effektiver. Zwei Hände können nicht viel tragen, aber sechs oder acht..."
Das hörte sich nach einer riesen Chance an, die Schiffsleichen zu erkunden, tolle Sachen zu erleben und mal wieder richtig Spaß zu haben! Nebenbei ein paar Schätze zu bergen, die vielleicht auch für die Anderen nützlich sein konnten, war dabei kein Thema. Schon die Geheimnismappe war ja offensichtlich mehr als nur interessiert von den Großen betrachtet worden.
Also stellte sie sich vor den Mann und die Oma[b], die nur total traurige Geschichten erzählen kann und meinte euphorisch:
Ich bin bei dem Abent- ähm Suchtrupp dabei! In die ganzen kleinen Ecken und hochgelegen Sachen komme ich viel besser als die anderen, da kann ich bestimmt ganz tolle Sachen finden!“
~*~
Hintergrundmucke für mehr Action (http://www.youtube.com/watch?v=imamcajBEJs)
Was soll man sagen? Es hatte perfekt funktioniert. [b]Léo betrat zusammen mit der Oma, dem Franzosen und dem anderen Typen, der „Mattes“ oder so hieß, das kleinere Boot, dass in die „Dolphin“ hineingekracht zu sein schien.
Die Großen mochten etwas von „nahe beieinander bleiben“ geredet haben, doch die Neugierde und den Abenteurerdrang eines achtjährigen mexikanischen Mädchens kann das kaum stoppen. So flitzte sie gleich los, um so schnell wie möglich zum größeren toten Haufen Schiff zu kommen.
Es war einfach traumhaft gespenstisch und aufregend. Alle paar Augenblicke ächzte dieser Berg aus Stahl, es roch nach Muff und Meerwasser und es war, wenn überhaupt, nur diffus beleuchtet.
Vergnügt rannte die Kleine durch Gänge, von denen viel zu viele von verschlossenen Türen gesäumt waren. Bis auf die eine beim dritten von ihr inzpizierten…
Die Tür hing halb aus den Angeln und mit wenig Kraftaufwand war sie aufgestemmt, sodass Léo[b] einen direkten Blick in die wohl ehemalige Kabine bekam.
Ihr Blick wurde erwidert.
Zu Lebzeiten musste er ein matrose gewesen sein, zumindest ließ seine noch recht gut erhaltene Kleidung darauf schließen. Seine Haut hatte einen schimmeligen Grau-grünton angenommen, Hände, Brust und Gesicht waren blutverkrustet. Die letzte Mahlzeit musste schon eine Weile her gewesen sein, denn von seinem früheren Kameraden war nicht viel mehr als ein inzwischen gut abgenagtes Gerippe übrig.
Die trüben Augen blickten sie einen Moment, so sie überhaupt noch irgendwelche Gefühle zeigen konnten, voller Gier und Heißhunger an, ehe der Untote auch schon mit einem langgezogenem fauchenden Stöhnen und hervorgestreckten Armen auf sie zugetorkelt kam.
Und das für einen seiner Art bedenklich schnell.
Mit einem kleinen Aufschrei machte das Mädchen auf dem Absatz kehrt und rannte den Gang zurück, ohne die leiseste Ahnung, wie sie wieder aus dem Schiff herauskommen sollte.
Eindeutiges Zeichen für sie, in Zukunft bei übermannender Entdeckerlust etwas mehr auf den Weg zu achten.
Der Ex-Matrose hatte durch die ratlose Pause fast zu ihr aufgeschlossen, also tat Léo, was sie noch aus Tijuana-Zeiten gelernt hatte: Im allergrößten Notfall einfach weg.
Gang über Gang spurtete das Mädchen entlang und ihr Verfolger blieb ihr von seinem Hunger angetrieben relativ dicht auf den Fersen. Alles sah gleich aus und manchmal kam es ihr so vor, als ob sie die ganze Zeit im Kreis laufen würde.
[b] AYUDA! HILFE! AYUDAME!, schrie sie immer wieder, in der Hoffnung, die drei Großen würden sie hören und vielleicht kommen. Doch in diesem riesigen Schiff- konnte man da überhaupt genau ausmachen, von woher ein Schrei tönt?
Nach einer gefühlten Ewigkeit lief sie an einem großen offenstehenden Tor vorbei, blieb aprubt stehen, drehte sich um und hastete, sich unter dem immernoch fest an ihr dranbleibenden Zombie durch und hinein in einen riesigen Laderaum.
Vollgestapelt mit Frachtkisten und –kartons.
Perfekt, um an ihnen hochzuklettern.
Inzwischen mühsam nach Luft ringend hechtete sie also an einem der Frachtberge hoch, in der vagen Hoffnung, sich so vor dem Toten in Sicherheit bringen zu können. Die Kisten waren zum Teil schon recht morsch und auch wackelig aufeinander getürmt, so dass sie einige Male Mühe hatte, das Gleichgewicht zu halten. Erschwerend kam hinzu, dass ihr Verfolger begann wie besessen am Fuß des Stapels herumzuruckeln.
Was das gesamte Gebilde bald zu einer schlechten Parodie des schiefen Turms von Pisa machte, der sich immer bedenklicher zur Seite neigte…
Verzweifelt blickte sich Léo um, sah den nächsten Kisten Stapel recht weit von ihr, nahm sich nicht die Zeit genauer abzuschätzen, da ihr eigener Untergrund gerade unter ihr zusammenfiel, sondern sprang ausgestreckt auf die oberste Kiste des noch stehenden Stapels zu-
Bekam sie auch zu fassen, krallte sich mühsam daran fest. Doch war die Distanz zu groß gewesen, ebenso wie das Gewicht des jungen Mädchens, denn die Kiste rutschte unter der zusätzlichen Last vom Stapel und fiel herunter.
Zusammen mit Léo, der der Fall endlos vorkam, und doch hatte sie keine Zeit mehr, ihren Körper in eine günstigere Position zu drehen.
So kam sie hart mit dem Kopf vorran auf den Boden auf und blieb reglos liegen.
Gabriel kniete sich hin und öffnete den Reißverschluss seines Rucksacks. Das Ding war fast randvoll mit Beuteln voller Tabak und einigen Holzkästen in denen dicke Zigarren lagen. Das letzte Überbleibsel seiner Arbeit die ihm wirklich Freude bereitet hat.
Er schaute sich nur kurz um ehe er zu David blickte.
„Hey.. ich weiss nicht ob du mir die Sache mit der Wahl übel nimmst oder nicht... aber könntest du vielleicht auf meinen Tabak aufpassen?“
„Jaja, selbst in Notsituationen denkt du Bursche nur an deinen Besitz was? Schau lieber zu, dass du dich bewegst!“
Altes Miststück...
Dieser Junge schlich auffällig zielstrebig durch das Schiff. Prudence war das äusserst suspekt! Woher wusste dieser Perser wohin er gehen musste? Das könnte sich um keinen Zufall handeln, der wusste was der Bursche, der wusste etwas was er den anderen nicht sagen wollte!
Aber das war ja mal wieder typisch, wer sich so unfreundlich gegenüber alten und hilfsbereiten Damen, wie sie ja selbst eine war, verhielt, mit dem konnte ja was nicht stimmen.
So wie er sich durch das Schiff schlug und immer wieder seinen Rucksack aufriss und irgendwelche Dinge drin verschwinden lies... SKANDALÖS!
„Vergiss nicht, ich behalte dich im Auge, wehe du stellst irgendetwas an ich kann dir doch an der Nasenspitze ansehen, dass du mich am liebsten loswerden möchtest.“
Sieh mal einer an, das hat er anscheinend gehört, wenn er schon sonst nicht reagieren wollte.
Aber wie sie es von so einem Buschmann erwartet hat, er knurrte und ballte die Fäuste!
„Wenn ich nicht so viel Respekt vor Leuten hätte, die bereits mit einem Bein im Grab stehen, dann würde ich sie in Brand stecken und in einer Kabine einschließen.“
„Kriminell durch und durch! Ich hab es ja schon immer gesagt.“
„Wenn du altes Biest wüsstest, dann würdest du dein Maul nicht so weit aufreißen.“
Das alte Schiff war wirklich heruntergekommen, die Gänge waren verschmutzt, es gab überall Pfützen, ganze Deckenplatten lagen auf dem Boden und es blickten einen durchgerostete und löchrige Rohre an aus denen algiges Wasser tropfte.
Ständig hörte man das kratzen von spitzen Fingernägeln, das keuchen und geifern von irgendwelchen Untoten hinter verschlossenen Türen aber Gabe und Prudence hatten stetig Glück, alle Toten schienen gefangen zu sein.
Ab und an trafen sie auf Türen die heftig verbeult waren, ganze Stahlrahmen hatten sich verzogen und schienen damit auch dafür gesorgt zu haben, dass die Sicherheitsbolzen nicht richtig schlossen und die Türen sich öffnen ließen.
Die alte Schachtel lies es sich dabei nicht nehmen, alles ständig kommentieren zu müssen was Gabe tat oder eben nicht tat. Als steckte da ein Plan hinter dem, was er hier machte. Dabei zog er doch auch nur ohne jeglichen Anhaltspunkt durch das Schiff. Aber er achtete wohl auch einfach nur auf die Umgebung, nicht so wie General Drill Sergeant hinter ihm.
„Soll das etwa eine Drohung sein?! Lass dir gesagt sein Bursche, ich, Prudence McAldrin, habe mehr Erfahrung im ausradieren von Leben als du kleiner Bastard es je haben wirst! Mein Vater, mein Ehemann, mein Sohn, meine gesamte Familie diente an der Waffe und ich selbst, schieße ganz vorzüglich auf Wildtiere wie du eines bist!“
Gabe ballte die Fäuste bis sich knöchernes Weiß unter seinen Fingerknöcheln bildete, ein einziger Schlag müsste ausreichen um dem Monster das Maul zu stopfen.
Wenn er nicht den schrillen Schrei eines Mädchens gehört hätte, wäre er vermutlich auf sie losgegangen, stattdessen warf er der alten McAldrin lieber seinen Rucksack entgegen der sie fast umgerissen hätte.
Gabe rannte so schnell wie er nur konnte, schneller als er es je von sich gedacht hätte. Der Schrei von Leo hallte unheilvoll durch das Schiff, lies hinter einigen Kabinentüren das kratzen nurnoch lauter ertönen. Er hechtete durch die Gänge, vollkommen planlos eilte er einfach nur den immer wiederkehrenden Schreckenslauten des Mädchens hinterher.
„Komm schon, komm schon, wo bist du?!“
„AYUDA! HILFE! AYUDAME!“
„VERDAMMT, Mädchen, wo steckst du? Dieses Schiff ist riesig!“
Es verging eine Minute des erfolglosen Suchens bis Gabriel ein wirklich, wirklich beunruhigendes Geräusch hörte. Aber das war das Glück im Unglück welches er brauchte, der Krach kam ganz aus seiner Nähe und ohne nachzudenken rannte er los.
Der riesige Lagerraum in dem er auch bereits das schlurfen und schmatzen eines Toten hörte war nicht wirklich das, was er sich erhofft hatte, erst recht nicht als er das Mädchen entdeckte.
Regungslos, begraben unter zersplitterten Holzlatten lag sie dort, dem unnatürlichen Hunger des Zombies ausgeliefert. Gabriel musste handeln, jetzt sofort, sonst würde das Mädchen dem Schrecken zum Opfer fallen.
Noch während er losrannte kam ihm der Gedanke, dass seine Idee scheiße war, aber was nützte es noch? Er drückte sich ja bereits vom Boden ab, sprang dem Untoten entgegen und trat ihm mit aller Kraft in den Rücken.
Wie ein nasser Sack flog das Geschöpf zu Boden, schlitterte zusammen mit Gabriel über den Boden des Lagerraums und kam kurz vor dem eingestürzten Kistenstapel zum stehen. Eine Rolle vorwärts und schon langten Gabriels Hände in den Bretterstapel, Holz flog zur Seite, und Splitter bohrten sich in die Hände des jungen Franzosen.
Blut lief über den Boden, verteilte sich in alle Richtungen.
Als er jedoch sah, dass nicht nur sein eigenes Blut am Boden klebte, sondern auch dem Mädchen Blut aus dem Ohr lief ahnte er bereits das schlimmste.
„Das ist übel, das ist ganz ganz übel...“
Die kalten, feuchten Hände die nach ihm griffen waren jedoch noch viel übler. Panik machte sich in Gabriel breit, er wusste nicht was er tun sollte. Der Untote schloss seine verfaulten Finger um die Knöchel des Franzosen und zog sich näher zu ihm heran, öffnete bedrohlich weit sein Maul musste aber schnell die Härte eines Tritts in eben jenem spüren.
Das Wesen ließ ab, schrie lautstark und richtete sich auf. Ein Schlag gegen den Kopf, es taumelte, ließ sich davon nicht beeindrucken und schleuderte sich mit aller Kraft auf Gabriel, riss ihn zu Boden.
Der faulige Atem, die vielen Speicheltropfen führten dazu, dass sich Gabe der Magen umdrehte. Während er mit seiner Rechten dem Monster die Kehle zudrückte und es weghielt, suchte er mit seiner Linken nach irgendwas nützlichem und da passierte es auch schon...
...hätte er nicht voller Panik die Hand durch die Gegend geschlagen, wäre es wohl nicht passiert. Der stechende Schmerz ließ ihn brüllen und Tränen schossen in seine Augen. Ein spitzer, dicker Stahlnagel bohrte sich durch seine Handfläche. Seine Finger kratzten über das Holz des Brettes in welchem der Nagel steckte... besser als nichts.
Mit der Gewalt und Kraft eines Menschen, der dem Tod entrinnen wollte hob er das Brett an und schlug zu, presste dem Untoten das Brett mitten gegen die Schläfe, schlug ihn von sich hinab und ohne groß zu warten folgten weitere Schläge mit dem Brett.
Erst als der Untote mit zertrümmerten Schädel vor ihm lag, hörte er auf.
[Verletzungen:
Leó: Üble Kopfverletzung: -3 Intelligenz
Gabriel: Schwere Handverletzung: -4 Geschick]
Wo war eigentlich das Mädchen?
Prudence hätte sich ja dagegen gewehrt, dass Leocadia mit auf das Schiff kam, sie musste schließlich schon den Afrikaner im Auge behalten. Da war es ganz natürlich, dass das kleine Mädchen entkam. Prudence hatte vermutet, der andere Nichtsnutz hätte auf sie geachtet, aber anscheinend lag sie da falsch. Der schrille Schrei riss sie aus ihrer Konzentration, sodass sie von dem Rucksack, den der Kerl ihr zuwarf, fast umgerissen wurde. Es widerstrebte der resoluten Dame zutiefst, die Dinge anderer Leute zu entwenden, aber Nahrung war eben nunmal wichtig, und die Wesen auf diesem Schiff würden sie sicher nicht mehr brauchen.
In der Kombüse wurde die Dame schließlich fündig. Die wusste nicht, was der verrückte Afrikaner schon zusammengerafft hatte, aber als sie einen Blick in den Rucksack warf, sah sie da edle Stoffe und Elektrogeräte. War ja klar, denk nur ans Aussehen und nicht an nützliche Dinge.. Schnell raffte sie alles zusammen, was Prudence irgendwie nützlich erschien und machte sich auf den Rückweg, in der Hoffnung, das Mädchen war wohlauf. Aber zunächst musste sie die neuen Habseligkeiten zurück auf die Yacht bringen.
Sie schwankte gerade einen langen Treppe entlang, der zurück aufs Deck führte. In den Augenwinkeln sah sie die wankenden Gestalten, die ihr langsam nachgeschlurft kamen. Offenbar befand sie sich gerade im Bereich der Musiker, zumindest waren ein paar Tische und Stühle um eine kleine Bühne gruppiert, welche hastig verlassen wurde. Die Instrumente lagen verstreut herum. Nur noch wenige Meter trennten Prudence von der rettenden Heather. Rettende Heather. Was für eine Ironie. Nunja - genau genommen waren es nur wenige Meter und eine Zombiedame, deren Abendkleid mit verrottenden Fleischstücken besudelt war. In einem Anflug von Abenteuermut griff Prudence die offensichtlich sehr wertvolle Gitarre, die ein großer "Fender"-Logo zierte. Mit aller Kraft, welche die alte Dame aufbringen konnte, holte sie aus und schlug auf das verwesende Wesen ein. Sie hatte ihre Kraft wohl unterschätzt - der Kopf des Zombies flog einige Meter weiter und kullerte über das Schiffdeck. Prudence blieb kurz stehen und bewunderte sich selbst. Vielleicht wäre Tennis doch der richtige Sport für sie gewesen.
Ohne zurückzublicken kehrte sie mit ihrer Beute auf das Schiff zurück, wo die anderen sicher schon warten würden. Oder?
[Beute:
- Hackmesser, +1 Kampf zum freien Verteilen
- feste Strickleiter, +1 Agilität zum freien Verteilen
- Ein Fotoapparat der neusten Generation mit genug Batterien für die Reise
- Trockennahrung im Wert von 8 Punkten Gruppennahrung
- Eine komplette, saubere Offiziersuniform eines zivilen Kapitäns, +1 Charisma zum freien Verteilen
- Eine sehr gut erhaltene Gitarre]
Suparman hatte gut geschlafen, doch wachte er nun aus seinem tiefen Schlummer auf, als ihm auffiel, dass die gewohnten Motorgeräusche aus dem Maschinenraum verklungen waren und sich der Luxusdampfer nicht mehr von der Stelle bewegte. Waren sie schon da? Er verließ seinen kleinen Maschinenraum und blickte nach draußen. Zwei ineinander verkeilte Schiffe. Offenbar nicht mehr fahrtüchtig. Und es sah so aus, als wäre bereits ein großer Teil der Gruppe aufgebrochen, die Schiffswracks zu erkunden.
Was wollten sie hier? War jetzt auch nicht so wichtig. Sein Magen knurrte und die Vorräte hier auf dem Schiff schienen langsam zur Neige zu gehen. Zeit also, sich wieder einmal auf Nahrungssuche zu begeben.
[Aufgabe My, Kampf]
So ein aufgelaufenes Schiff ist wie eine Schatzkiste. Es dauert etwas, bis man den Mechanismus geknackt hat, aber wenn man erstmal drinnen ist, findet man die tollsten Dinge. Leider hatte sich dieses Schiff als eine Schatzkiste voller Reisnadeln herausgestellt, wobei mit Reisnadeln diese Untoten gemeint waren. Selbst auf den offenen Weiten der See schien es keine Ruhe vor diesen Dingern zu geben.
Matt hatte ohne Probleme mit der Alten, dem Typen, der ständig mit der Alten im Streit war und einem kleinen Mädchen, das sich als Leo vorstellte (jedenfalls ging der Name irgendwie in die Richtung), das Schiff betreten. Planlos, wie sie alle waren, musste natürlich jeder in eine andere Richtung laufen, aber Matt bewegte sich sowieso lieber in den Schatten und da konnte er niemanden gebrauchen, erst recht kein Kind, was alles angrabscht. Die meisten Türen waren entweder verschlossen, oder verrammelt, außerdem hörte Matt das schlurfen und stöhnen dieser Kreaturen durch die Türen hindurch. Da würde er mit Sicherheit nicht reingehen; das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war eine Horde Zombies, die ihn begrüßte, sobald er auch nur eine der Türen geöffnet hätte.
Es gab ein paar Räume, in denen wohl Fässer gelegen hatten, aber leider waren die meisten entweder über Bord gerollt, oder ausgelaufen; Enttäuscht vom Zustand des Schiffs machte Matt sich gerade auf den Rückweg, als er laute Geräusche in der Nähe hören konnte. Entgegen seiner Intuition machte Matt sich auf den Weg, um herauszufinden, was da vor sich ging. In Sicht kam ein großer Lagerraum, wo er jemanden Keuchen hörte. Ein Zombie? Nein, das war eindeutig Erschöpfung und nur lebende Menschen konnten erschöpft sein. Untote spüren sowas nicht und selbst wenn, müssen die eh nicht atmen, sind ja schon tot.
Der Anblick, der sich Matt bot, war kein allzu guter: da war dieser Typ, der mit blutender Hand neben einem toten Körper hockte und anscheinend in einer Art Schockzustand war. Außerdem lag da noch Leo, die anscheinend bewusstlos war. Mit schnellen Schritten eilte Matt also zu den beiden "Hey, alles in Ordnung? Was ist hier passiert?" noch leicht in Schock antwortete ihm der Kerl: "Geht schon. Kümmer dich um Leo, die braucht die Hilfe jetzt am dringensten." dann fügte er noch hinzu: "Ich würd es ja selbst machen, allerdings..." ein Blick auf seine Hände machte deutlich, was er damit meinte. Mit so einer Verletzung würde er so schnell niemanden heben, geschweige denn transportieren können. "Ok." langsam versuchte Matt Leo von den Kisten zu befreien, zwischen die sie geklemmt war und als er es endlich geschafft hatte, hievte er sie hoch und ging ein wenig schleppend zurück zum Boot, den Typen immer im Auge behaltend, damit der nicht irgendwie noch umkippte und somit noch weitere Zombies anlockte.
So schafften es alle drei letztlich, wieder aufs Schiff zurück, wo die Alte auch bereits wartete. Wo hatte die sich eigentlich verkrochen? Erst große Reden schwingen und sich dann aus dem Staub machen!
Shoana war die letzten Tage vollkommen ruhig, ja, teilnahmslos gewesen. So, als wäre das Hole, ihr Wissen, ihre Macht, ihre sozialen Kontakte Fäden einer Puppe gewesen, die nun gekappt worden waren. In sich gekehrt sah man sie zu verschiedensten Tages- und Nachtzeiten an Deck sitzen und in die Ferne starren, als suche sie dort etwas.
Am 12. August stand sie unruhig am Deck, in einen einfachen dunklen Wollmantel gehüllt, den sie irgendwo aufgetrieben hatte - um sich gegen das Wetter zu schützen und als sich die Schemen der gestrandeten Schiffe ausmachen ließen, schlossen sich ihre Hände so fest um die Reling, dass ihre Knöchel - nun ja, nicht weiß aber sehr milchkaffeefarben wurden.
Während schon die ersten Passagiere sich an Bord der Ungetüme wagten, tigerte sie auf und ab, die Dolphin nicht aus den Augen lassend.
Die Nahrung war knapp, die Situation spitzte sich zu, sie würde an Bord dieses Schiffes gehen und Beute bergen müssen. Aber sie musste effektiv vorgehen. Ihr Gefühl zog sie dort hin, wo sich der hintere Teil der gehobeneren Kabinen befinden musste. Und Shoana hatte ein gutes Gefühl für schöne und wertvolle Sachen.
[Shoana geht Aufgabe Theta an]
Daen vom Clan
01.09.2013, 19:18
Jul atmete ein paar Mal tief ein und aus. Obschon sie im Pazifik waren und es lange Tage sehr heiß gewesen war, schien es aufgrund des diesigen Wetters und des Nebels heute empfindlich kalt zu sein.
Vielleicht waren sie auch nur in einer kalten Strömung gelandet, jedenfalls legte sich das eiskalte Wasser wie schmerzhafte, dornenbewehrte Hände um die Glieder der jungen Frau als diese auf die Kisten zuschwamm, die im Wasser dümpelten.
Als sie sich endlich bewegen konnte und die Muskeln warm wurden, ließ auch das extrem unangenehme stechende Gefühl der Kälte nach und es stellte sich für die Sportlehrerin fast so etwas wie Euphorie ein.
Doch währte dies nicht lange, als sie plötzlich etwas an ihrem Schuh spürte! War es ein Fisch oder eine zur Klaue geformte Hand?
Ihr Herz schlug bis zum Hals - sie blickte sich hektisch nach links und rechts um, konnte aber in dem dunklen Wasser nicht das Geringste erkennen und beeilte sich schnell zur ersten Kiste zu schwimmen.
Dort angekommen klappte sie die undichte Holzkiste auf und konnte nur unwichtige Stofffetzen erkennen, die traurig davontrieben, als sie sich von der Kiste abstieß und in richtung der weiteren Kisten schwamm.
Doch die Enttäuschung folgt Kiste für Kiste auf dem Fuß. Es war nur Müll von geringem Nutzen in den Kisten zu finden.
Mittlerweile bibbernd vor Kälte und bitterlich enttäuscht, wollte sie sich auf den Weg zurück machen, doch dann sah sie eine letzte Kiste, weit und fernab der anderen Kisten.
Eine gefährliche Strecke im kalten Wasser.
Doch sie wagte es und tauchte immer und immer wieder in das Wasser ein, hielt direkt auf die Kiste zu und spürte wieder etwas Seltsames um ihren Schuh streichen.
Mittlerweile fast panisch alarmiert trat sie Wasser und neben dem schrecklichen Gedanken eines Untoten in der Untiefe kam ihr nun auch die Idee der vielen unangenehmen Meeresbewohner, die sich in diesen Breiten tummelten. Und war es nicht sogar so, dass Müll von Schiffen oft schon Haie angelockt hatte?
Sie zwang sich selbst, sich zu beruhigen und schwamm nun vorsichtig und kraftsparend in Richtung der letzten Kiste, hatte sie alsbald eingeholt und konnte darin erkennen, dass diese Kiste mit mehreren Luftpolstern gesichert war und deswegen obenauf schwamm. Und darin befanden sich einige Konserven. Sie lächelte leise und fragte sich doch ob es vielleicht eines der Rettungsboote verloren hatte oder gar ins Wasser werfen musste?
Langsam kraulend und die Kiste vor sich her treibend, schwamm sie wieder Richtung Heather als sie wie zufällig in Richtung Nathan und Ivan blickte, die Beide ihre Angeln weggeworfen hatten und wild schrien und winkten und offensichtlich ihre Aufmerksamkeit erringen wollten. Erst konnte sich Jul keinen Reim darauf machen, doch die hektischen Bewegungen der Beiden und ihr wildes Rufen beunruhigten sie sehr.
Und dann sah sie es - eine Haifischflosse direkt neben ihr. Wie zum Spott schwamm das Ungetüm erst kurze Zeit neben ihr und Jul wusste als der Hai abdrehte und untertauchte instinktiv, dass er sie nun entweder rammen würde oder diese schrecklichen, sogenannten "Anbisse" starten würde, begierig, herauszufinden, ob sie sich als Beute taugte.
Probe auf Agilität - bestanden!
Sie schwamm mit weit ausufernden Bewegungen um ihr Leben, alle Muskeln schmerzten bereits höllisch und dann kam sie endlich an. Ivan und der Anglermeister halfen ihr nach oben, zogen sie als fast tödlich Erschöpfte auf Deck und bargen auch die Kiste, die sie bis zum Boot mitgebracht hatte.
Und während Jul kraftlos auf die Bretter sank, schob sich die massive Gestalt des Hais unter dem Boot entlang und verschwand in den Weiten des Ozeans.
Jul erringt Gruppennahrung im Wert von 5 Zählern!
Suparman war bis ganz nach oben auf das Panoramadeck geklettert und sah nun nach unten in den Pool, die Waffe lässig geschultert unnd nachdenkend.
Die Untoten hatten ihn schon lange erspäht und schoben sich die geflieste Poolwand entlang, reckten die Hände nach oben, konnten ihn aber nicht erreichen. Als sie dann in blinder Wut stolpernd und schiebend übereinander krochen und sich selbst damit zu Fall brachten, sah der Überlebenskünstler seine Chance gekommen und rannte genau auf die andere Seite des Pools wo er sich schnell und gezielt nach unten ließ. Mit wenigen hektischen Schritten war er an dem Servierwagen dran und riss die Holzverkleidung beiseite. Darin sah er die Dosen, einige wasserdicht verpackte Süßigkeiten und die Sektflaschen. Im Geiste ging er die Prioritäten durch und begann, die Dosen so hektisch wie gezielt nach oben auf das Deck zu werfen. Er war fast fertig, und dann war auch schon der erste der Untoten bei ihm und warf sich selbst gegen den Mann, eine Sammlung gesplitterter Knochen und gieriger Mäuler.
Probe auf Kampf - gelungen!
Suparman warf sich zur Seite, griff instinktiv nach seiner Waffe und bohrte sie dem Zombie in den Kopf. Doch die Meute war zahlreich und hungrig. Wie im Reflex packte der ehemalige Kanalarbeiter das Sonnenstirmgestänge des Wagens und riss es aus der Verankerung. Und mit diesem soliden Stück Metall schlug er um sich, fällte die Untoten wo sie standen und verschaffte sich die Zeit, weitere Lebensmittel zu retten.
Als die Metallstange schließlich knirschend brach, war auch für ihn der Moment des Aufbruchs gekommen. Mit einem letzten Fluch rannte er an die Poolwand und zog sich hoch, wo er oben dann seine Beute in einen Rucksack packte und sich frohgemut wieder auf den Weg machte.
Suparman erringt Gruppennahrung im Wert von 8 Zählern!
Lange hatte sie das Schiff angestarrt und tief in ihr drinnen mit sich selbst Rat gehalten, welchen Bereich des Schiffes sie wohl heute besuchen gehen würde.
Etwas in ihrem Magen rief sie auf das Luxusdeck und so ward es dank des Bauchgefühls beschlossen. Agil und flink kletterte sie die Aufbauten des Schiffs nach oben und plötzlich...
Probe auf Agilität - misslungen!
...gab eines der morschen Bretter dieses Decks nach und Shoana fiel nach unten, landete jedoch weich in einem Bett. Holzsplitter und kleine Glasscherben regneten auf sie herab und sie spürte, dass die Untoten nun nach ihr suchten. Sie riechen und schmecken wollten. Und sie wusste auch, dass sie das oberste Deck nun nicht mehr erreichne würde. Doch sie hatte schon immer gewusst, dass Erfolg bedeutete, das Beste aus der Situation in dieser Sekunde zu machen und nicht aus dem Augenblick zuvor.
Shoana wurde eins mit den Schatten.
Von Kindesbeinen an gewohnt, sich unauffällig und schleichend zu bewegen, durchsuchte sie die Kabinen der reichen Leute nach Habseligkeiten.
Als erfahrene Frau mit halbseidenem Lebenshintergrund erkannte sie sofort, dass hier nicht geplündert wurde, sondern in Ruhe und Ordnung zusammengepackt wurde.
Und doch - Niemand würde seine Habseligkeiten mit auf ein Rettungsboot nehmen, so viel war sicher. Leichtes Geld ja, doch dieser Raum, dieser spezielle Raum "roch" irgendwie anders. Es kam Shoana vor, als würden die Schatten flüstern, als lag noch die Hektik des Mannes in der Luft, der verzweifelt überlegte, was er mitnehmen würde und was nicht.
Probe auf Charisma - bestanden!
Mit traumwandlerischer Sicherheit ließ sie sich von ihrem Bauchgefühl durch das verschwenderisch ausgestattete Zimmer führen. Andere hätten es Menschenkenntnis genannt, doch Shoana wusste es besser. Und anders.
Der Weg ihrer Gedanken und tastendne Finger führte sie am erwartungsgemäß leeren Safe vorbei, doch dann spürte sie, dass dies Niemals Ziel ihrer "Reise" gewesen war und schlug die Augen auf, als sie sich wieder am Bett befand.
Verwundert, denn hier war sie bereits gewesen. Doch sie vertraute. Und sie hob die Matratze an und sah darunter die verwesenden Reste einer Leiche liegen.
Einstmals sicherlich eine betagte Schönheit mit weißem Haar gewesen, lag sie nun verknöchert und verwest dar, das weiße Haar ausgefallen nebem dem Kopf.
Den Gestank nahm sie nicht wahr, wohl aber den wunderschönen Mantel, der zum Sonntagsstaat der Leiche gehörend, zusammengefaltet vor den Füßen der Toten lag.
Und die Pistole, die die Leiche so friedlich in den gefalteten Händen hielt, dass klar sein musste, dass sie sich nicht selbst damit erschossen haben konnte...
- Mantel, +2 Charisma, zur freien Verteilung
- Pistole in komplett schadhaftem Zustand
Aufgabe Pi (Wanderaufgabe)
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Geschick, erschwert um 2
Hintergrund: Die Pistole ist in denkbar schlechtem Zustand, lässt sich aber reparieren.
Erfolg: +3 Kampf zur freien Verteilung
Misserfolg: Die Pistole wird unbrauchbar.
Nathan war gerade noch dabei die Fische, die er und Ivan in der kurzen Zeit gefangen in einem improvisierten Behälter zu lagern, als er schon vom Russen zu sich gerufen wurde. Er wollte gerade fragen, was los sei, doch dann sah er es. Oder eher, er sah sie. Jul schwamm auf die Heather zu. Fragen schossen Nathan durch den Kopf, doch es war keine Zeit dafür. Gleich hinter ihr war eine verdächtig aussehende Fischflosse.
"HEY! JUL! SCHAU, DASS DU SCHNELL HIER HIER KOMMST!", rief er zu ihr zu, in der Hoffnung, dass sie sie in dieser Distanz hören würde.
Und tatsächlich begann sie ihr Tempo zu erhöhen. Die Sekunden fühlten sich an wie Minuten, doch endlich war sie nach genug, dass Ivan sie mit einem kräftigen Arm bis an die Reeling brachte. Nathan half ihr dann drüber.
"Fuck, das hätte sowas von schief gehen können. Ich hoffe nur, es war das Riskio wert, Jul.", sagte er ihr, als er ihr ein Handtuch von unten brachte.
T.U.F.K.A.S.
01.09.2013, 19:44
Raus.
Das war der einzige Gedanke, den sie gerade erfassen konnte. Die Wut, das Adrenalin, alles vermengte sich zu einer Melange aus verschiedensten, nicht zueinander passenden Emotionen die sie überwältigte, von ihr Besitz ergriff. So schnell sie konnte ertastete sie alles Brauchbare, stopfte den Kram in die Sporttasche, warf sich diese förmlich auf den Rücken und rannte nur. Rannte nach oben, rannte zum Schott, warf es hinter sich zu und rannte in Richtung der anderen. Schwer atmend wank sie kurz in die Runde, erkannte schemenhaft Shelley und warf ihr ein Augenzwinkern zu, bevor sie sich mitsamt ihrer Beute auf der Toilette einschloss und sich übergab.
"Fuck! Fuck, oh mein Gott, fuck!". So hallte es mehrmals im bitteren Ton heraus, als sie kurz vorm Heulkrampf stehend über der Kloschüssel hing. Sie hatte ihn eiskalt umgebracht. Ohne mit der Wimper zu zucken. Sie hatte nicht einmal gewartet, sie hatte einfach...
Klonk. Klonk. Metallenes Geräusch, gefolgt von Blutspritzern, dumpfem Aufschlagen des Docs auf dem Bo-
"Ich-ich hab' ihn...!"
So hing sie erst einmal da, schwer ein- und ausatmend, bis sie sich nach ein paar Minuten umwandte und sich mit dem Rücken an der Kloschüssel lehnend eine Zigarette anmachte. Jupp, das hier war jetzt offiziell das Raucherklo. Sie brauchte diese Phase der Ruhe nach... dieser Sache.
Lexi wühlte kurz das Zeug, was sie gefunden hatte:
- eine Spritze mit der Beschriftung "Adren.li.". Höchstwahrscheinlich Adrenalin (D'uh)
- die Taschenlampe
- Medizinkoffer mit allerlei Medizinscheiß drin
Und die Notiz des Docs - diese Handschrift war fürchterlich. Dass Brutsprenkler den Rest quasi zu einem obskuren Mischmasch verwandelt hatten, fiel bei einer derart beschissenen Sauklaue nicht einmal weiter auf. Die eine Sinti-Braut aus dem Hole, von der sich Lexi öfters die Karten hatte lesen lassen, hätte sich totgelacht. Diese Frau hatte eine fast schon morbide Obsession mit Handschriften.
"Handschrift sagt viel aus über Person und so, weiß'u? Is' wichtig, weil - weiß'u - wenn du hast scheißen Handschrift siehst du voll behindert aus vor Typ mit so richtig schöne Handschrift. Sagt auch aus über dein Ausdrucksweisen, dein, dings, hier, ne?, bátorság - Kuharsche - weil, guck' mal wenn du hast behinderte Handschrift wie ernst würden dich wieviele Leute nehmen, hä? Null und null, genau das. Das ist Mathe, haver [Alter]."
Irgendwer würde das schon entschlüsseln können. Lexi fiel da spontan jemand ein, dem sie das unterjubeln würde.
Und während sie durch all diese Sachen wühlte, wurde sie dieses Gefühl nicht los, dass etwas fehlte. Oder jemand.
Ein Griff an die Arschtasche.
Panik.
Sie trat förmlich die Tür von innen vor Wut auf. Alle starrten sie an. Welche Arschgeige wäre so gottverdammt dreist, ein derartiges Erinnerungsstück aus ihrer Arschtasche zu klauen? Wer machte sowas? Wo? Wann? Sie hatte es vor einigen Tagen noch auf der Yacht in ihrer Tasche, also konnte es nicht weit sein.
"Welcher von euch verfickten Motherfuckers hat mein gottverdammtes Bild geklaut?!"
Zumindest wollte sie das fragen. Stattdessen stotterte sie nur das hervor, was ihr in diesem peinlichen Moment spontan einfiel:
"Ha-hat jemand mein Foto gesehen? Mein Foto mi-mit meinem Bruder auf 'nem Jahrmarkt. Ich bin da vier Kilo leichter und ich... Äh. Hi." Verstohlen wank sie in die Runde und schaute vor allem Shelley dabei schief lächelnd an.
Konnten Zombies riechen? Keine Ahnung, aber wenn sie es konnten, würden sie wohl schon lange die Fährte aufgenommen haben, denn Gabriel zog tröpfchenweise eine ganze Spur hinter sich her.
Aber irgendwie tat es auch nicht mehr so wirklich weh. Es pochte zwar aber... mehr auch nicht. Irgendwie fühlte es sich sogar ganz lustig an. Warm und weich, nur wenn er mit dem Brett irgendwo hängen blieb tat es weh... vor allem als er gerade wieder auf die Heather zurück wollte und mit dem verdammten Brett in einer der Außentüren hängen blieb. Es war ein unschönes Gefühl als sich der Nagel bewegte und sein Fleisch zur Seite schob, sich gegen einen Knochen presste und die Wunde noch ein Stück weiter einriss.
Die Blicke der anderen waren ihm egal, auch wenn diejenigen, die das Brett, welches ja quasi IN seiner Hand steckte, sahen ziemlich schockiert guckten.
Aber was sollte er daran schon ändern? Ist ja nicht so, als wüsste er wie man Nägel aus Händen zieht er war ja kein Arzt...
„Shelley?“
Gabe wollte eigentlich nur ganz normal die Hand zum grüßen anheben, aber... da kam ja auch immer dieses bescheuerte Brett mit.
„Könntest... könntest du mir... uhh... helfen?“
"Ha-hat jemand mein Foto gesehen? Mein Foto mi-mit meinem Bruder auf 'nem Jahrmarkt. Ich bin da vier Kilo leichter und ich... Äh. Hi."
Gabriel sah zur Seite... Lexi, die ein wenig plexi... ähh... perplexi... egal, aussah.
Zwar gilt ihr Blick nicht ihm, aber er antwortete trotzdem! Denn wenn sein Vater ihn mal Grün und Blau schlug, dann weil er unfreundlich war, also war er nicht unfreundlich.
„Hi Lexi.“ Das Gabe mehr mit dem Brett zu winken begann, als mit seiner blutigen Hand war ihm schon garnicht mehr bewusst.
T.U.F.K.A.S.
01.09.2013, 20:58
"Hi Lexi."
"Wink mit dem Zaunpfahl" bekam eine ganz neue Bedeutung, als Gabe die Hand samt Brett zum Gruß erhob. Lexis Gesichtszüge entgleisten. Das war ja fast so schlimm wie das eine Mal, als sie mit Axel diesen besoffenen Drogenjunkie quer durch das Südviertel San Ysidros gejagt hatten udn sich später herausstellte, dass er sein gesamtes Crack in einem Alu-Röhrchen mit sich schleppte. Und dieses Aluröhrchen war am sichersten Platz der Welt versteckt - seinem Arsch. Lexi und Axel stoppten den Arsch und mussten wenig später - nach eingehender Beurteilung der Lage - Arschspezialisten aus dem St. Lunar Hospital rufen, die sich mit Ärschen und - traurigerweise - vor allem Sachen in Ärschen auskannten, um die Beweismittel aus dem Arsch des Arsches herauszu-
"Heilige Scheiße, Gabe!". Lexi quietschte beinahe bei dem Anblick. "Hand! Brett! Hand, Brett! Oh fuck, Hand, Brett!" Sie war hart im Nehmen, solange es nicht unbedingt um Leute ging, die ihr was bedeuteten. Und wenn es nur Tabak war.
"C'est pas grave, Lexi. [Halb so schlimm, Lexi.] Sieht schrecklicher aus als es ist.", antwortete er, während er lapidar eine abweisende Geste mit der genagelten Hand machte.
Lexi überlegte. Irgendwas Beruhigendes müsste sie sagen. Sie war zu aufgeregt. Da war der Doc. Und das Foto. Und Gabes Hand. Warum gerade heute? Egal. Sie musste irgendwas sagen, was die Lage entspa-"Fuck! Fuckfuckfuck! Was machst du für Sachen, Gabe? Sheeeeiiiiiiit!" Sie fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, nahm dazu sogar extra das Barret ab. Ihr war schlagartig kalt. Doch der Poncho würde sie einschränken, falls es nochmal zur Sache kommen sollte. Er hing wie ein Schottenrock um ihre Hüfte, verbarg nun die blutig-rot beträufelte Jeanshose. Moment, warum entgleisten ihre Gedanken so heftig in dieser Situation? Nachdenken. Nützlich sein. Helfen.
Erste Hilfe.
"Warte..." Sie kniete zu Boden, warf die Sporttasche vor ihre Füße und öffnete sie, um den Arztkoffer hervorzuzaubern. Mit zittrigen Händen übergab sie ihn der nebenstehenden Shelley wie ihr Mittagessen der Kloschüssel gerade. "Das ist'n Medizinkoffer voller... naja, Medizinscheiß. Kannste irgendwas damit anfangen? [Shelley kriegt den Koffer, damit +2 Klukheit]" Sie pausierte und fügte ruhig hinzu: "Weil, d-da ist'n Brett in seiner Hand und so..."
Gerade hatte sie den Gedanken ausgesprochen, schloss sie den Reißverschluss der Sporttasche und trug sie wieder wie einen Schulranzen. Von jeglichen Koffer-halten-Pflichten befreit, entschloss sie sich dazu, mit schwitzigen Händen kurz Gabes gute Hand zu umklammern und ihm ein freundliches, aber immer noch reichlich schiefes Lächeln entgegenzuwerfen. Für den Moment zumindest würde sie hierbleiben, falls es gleich für ihn dreckig werden sollte.
Nicht gerade ein 500$-Lächeln - aber ich arbeite dran.
Prudence saß eng neben Leocadias Kopf und tupfte ihr das Blut, welches immernoch aus ihren Ohren lief, immer wieder ab. Die Ärztin schien sich ja erstmal um den Armenier zu kümmern, der das Mädchen gemeinsam mit diesem Matt geborgen hatte. Diese Expedition war alles andere als ein Erfolg gewesen.
"Ísch wurdé gebíssen!"
Sie hatte weder gemerkt, dass der blauhaarige Teufel weg war, noch, dass sie wiederkam. Aber Alice gab ein Bild des Schreckens ab, mit ihren blutigen Beinen und den verheulten Augen. Sie sah wahre und ernsthafte Angst in den Augen des Mädchens. Trotzdem, auch wenn es herzlos war, es musste schnell gehandelt werden! Sonst würde die Heather mitsamt Besatzung ein ähnliches Schicksal ereilen wie sie Dolphin. Und das musste verhindert werden. Prudence drückte das nunmehr blutverschmierte Taschentuch Matt in die Hand, und machte sich auf die Suche nach dem wortkargen Russen. Seit der Unterhaltung in diesem Museumsdorf hatten sie kaum mehr gesprochen. Hier und da ein Lächeln, welches Prudence Eingeweide ein wenig tanzen ließ (fast so, wie es sonst nur Dr. Steelheart konnte!), aber ein wirkliches Gespräch kam nicht zustande.
"Ivan!"
Der russische Söldner war gerade mit dem amerikanischen Mann, der so gut für den Fisch gesorgt hatte, über die deutsche Sportlehrerin gebeugt, die offensichtlich zitterte.
"Ivan, wir brauchen Sie!"
Dieser Bär von einem Mann wandte sich um, und Prudence war sich fast sicher, eine kurze Röte in seinem Gesicht wahrzunehmen.
"Ivan! Diese junge Frau, Alice - sie wurde gebissen! Wir sollten uns schnellstens überlegen, was wir tun. Sie...Sie könnte jederzeit zu so einem Monster werden, nicht wahr? Sie muss bewacht werden! Tag und Nacht! "
Prudence war sich nicht ganz sicher, ob Ivan sie verstanden hatte. Er neigte den Kopf, tauschte einen Blick mit Nathan aus und folgte Prudence wortlos zu der jungen Frau mit den blauen Haaren, die in einer Ecke saß und bitterlich weinte.
Zitroneneis
02.09.2013, 00:01
In eine kleine Kabine der Heather hatte Celina sich verkrochen, seit das Wetter sich verschlechtert hatte.
Die ersten Tage der Reise waren noch recht angenehm gewesen. Gesellschaftsspiele und Wein hatten guten Zeitvertreib geboten. Und je weiter sich die Insel entfernt hatte, desto größer war Celinas Hoffnung auf ein Entkommen des Schreckens geworden.
Doch die Wolken hatten sich verdunkelt.
Für Spiele war die Anspannung zu groß.
Der Wein war versiegt.
Und in Celina wuchsen nagender Zweifel und die Gewissheit, dass längst nicht alles überstanden war.
Irgendwann war auch Wills Stimme, mal spöttisch, mal antreibend, (gut, spöttisch eigentlich immer) zu viel für sie gewesen.
Und so lag die junge Britin nun zusammengerollt auf ihrem Bett, das blonde Haar wirr auf dem Kissen verteilt, die Augen geschlossen.
Anfangs hatte sie noch versucht, die Erinnerungen an jene Reise auf dem Luxusschiff zu verdrängen.
Doch schnell bemerkte sie die Vergeblichkeit dieses Unterfangens.
Immer wieder flossen die alten Bilder aus den hintersten Winkeln ihres Hirns schmerzlich zurück in ihr Bewusstsein.
Auf einem Luxuskreuzer, Juli 2012:
Der Ball prallte genau an ihrem Kopf ab, landete auf dem Boden und rollte davon, noch ehe Celina die Situation begreifen und sich empört umdrehen konnte.
"’Tschuldigung!", hörte sie eine Kinderstimme und sah sogleich zwei Kinder an sich vorbeirennen. Ein Junge und ein Mädchen etwas gleichen Alters, womöglich Geschwister. Und mehr auf den Ball konzentriert als auf die junge Frau, die sich mehr vor Schreck als vor Schmerz den Kopf rieb. Kinder konnten so eine Plage sein!
Gerechterweise erreichten die beiden den Ball auch nicht, bevor ein junger Mann ihn vor ihren Nasen hochhob.
"Hey, das ist unser Ball!"
"Gib’ ihn zurück!"
"Na gut. Aber erst, wenn ihr euch bei dem Mädchen da hinten entschuldigt. Ihr habt ihr nämlich weh getan mit dem Ball gegen ihren Kopf!"
Nach kurzen, geschwisterlichen Streitereien darüber, wer den Ball geworfen hatte, brachten die Kinder tatsächlich eine betretene Entschuldigung hervor, die Celina würdevoll annahm.
"Passt das nächste Mal bitte besser darauf auf, ob Menschen in der Nähe stehen. Versteht ihr das?"
Die Kinder nickten und wollten sich schon von dannen machen, als ein schelmisches Blitzen in die blauen Augen des jungen Mannes trat.
"Habt ihr zwei schon mal Basketball gespielt? Soll ich euch da hinten am Korb zeigen, wie man am besten wirft?"
Mit einem belustigten Lächeln winkte Celina den dreien hinterher. Derek hatte immer ein Händchen für Kinder.
Ein Schrei aus der anderen Richtung erweckte ihre Aufmerksamkeit. Eine sich wie wahnsinnig gebärdende Frau wurde gerade von einigen Sanitätskräften davon gebracht.
Heute schon die Dritte.
Wenn das so weiter ging, würde Celina ein ernstes Wörtchen über Sicherheit mit dem Kapitän höchstpersönlich sprechen.
Nicht, dass sich hier die Tollwut ausbreitete!
24 Stunden später:
"... bitten wir Sie des Weiteren darum, die Ruhe zu bewahren. Unsere Sicherheitskräfte werden die Notausgänge räumen und Rettungsboote bereitstellen. Bis dahin verweilen Sie bitte an ihren Plätzen und warten auf weitere Anweisungen. Vielen Dank für Ihr Verständnis."
Der Warteraum bot kaum genug Platz für all die Flüchtlinge. Noch deprimierender war allerdings die Tatsache, dass sich hier womöglich die einzigen Überlebenden des Schiffes aufhielten. Denn dort draußen würde man wohl kaum vor den hungrigen Mündern der Infizierten entkommen.
Und dann waren da noch die Radiosender, die Ähnliche Verhältnisse weltweit beschrieben...
"Hoffentlich geht es Blanche gut."
"Mach dir keine Sorgen, Cely. Sie hat Biss. Kann sich wehren."
"Sie ist nur ein Welpe! W-wie soll sie es denn schaffen!? U-und Mum? Und Dad?"
Verzweiflungstränen rollten über ihre Wangen. Derek sagte nichts, nahm sie einfach in den Arm. Aber Celina konnte sehen, dass auch er mit seiner Fassung rang.
Wenige Tage später, auf einer verlassenen Insel:
"Ich hole Hilfe! Ich versprech’s, Cely!"
Bebend schlang Celina die weiche Decke enger um den Körper. Es war kein großer Trost, aber immerhin war ihr auf diese Weise wärmer.
Das vertraute Geräusch der Maschinen war längst verklungen, doch sie ahnte, dass dies nicht das langersehnte, sichere Land bedeutete.
So, die Prinzessin will hier also den ganzen Tag liegen und sich selbst bemitleiden?
...
Und mich anschweigen, was?
...
Weißt du, zumindest ein bisschen weniger Apathie hat noch nie geschadet. Wir könnten zumindest etwas zu Essen suchen. Oder ist das schlecht für deine Figur?
...
Schön, ignorier mich! Ist doch egal, was passiert und ob wir beide hier abkratzen und ob wir abkratzen ohne zu wissen was passiert!
... halt den Mund, Will.
Irgendwann betrat Celina dann doch das Deck und stellte sich mit mäßiger Begeisterung dem Szenario.
Oh nein, nicht NOCH so ein VERDAMMTES Schiff! Ziehe ich sie etwa an!?
Nun, Prinzessin Schiffsmagnet, bei schwindenden Vorräten und mangelnder Ausstattung könnte das hier noch interessant werden.
Doch die junge Frau war mit den Gedanken woanders, als sie die Verletzten erblickte.
Die Blauhaarige, das Mädchen, Gabe...
Was ist passiert!?
Siehste, ich sag doch, man sollte besser drauf achten, was vor sich geht.
Noch immer zerzaust und mit einem wirren Blick in den momentan untypisch trüben grünen Augen, eilte Celina auf den Anführer zu.
"Mr. Stevens, ich fürchte, d-dass ich nicht ganz auf dem Laufenden bin. Was ist passiert, w-wie sind diese Verletzungen zustande gekommen? K-kann ich irgendwie helfen?"
Flehentlich schaute Celina den Amerikaner an. Sie wusste beim besten Willen nicht, was zu tun war.
Und sie merkte selbst, dass sie nur einen Schritt von der Hysterie entfernt war.
Was? Was?
Alles war unfassbar schnell gegangen. Erst meldete sich Alice und teilte allen mit, dass sie gebissen wurde. Dabei schuldete Shelley ihr doch noch eine Massage.
Dann trat Lexi auf den Plan und fragte die Gruppe nach ihrem Foto. Sie hatte es ihr doch zurückgegeben, oder? Ja, ganz sicher. Als Antwort zuckte sie nur kurz mit den Achseln.
Und dann wurde es erst richtig krank. Gabriel trat, gefolgt von Grumpy Grams und der kleinen Hispanierin auf das Deck der Heather und... winkte ihr mit einem Brett an... nein, IN der Hand zu.
„Shelley? Könntest... könntest du mir... uhh... helfen?“
Und dann ihr Einsatz. "WAS?"
Sie hatte keine Ahnung, wie sie sich ohne passendes Werkzeug DARUM kümmern sollte, doch dann...
"Das ist'n Medizinkoffer voller... naja, Medizinscheiß. Kannste irgendwas damit anfangen?", sagte Lexi verwirrenderweise und zog einen... naja... Medizinkoffer aus Shengs Sporttasche. "Ja, per-perfekt, danke!", sagte sie, wunderte sich noch über das viel zu perfekte Timing und sah im Hintergrund ein kleines, unorthodox herumirrendes, mexikanisches Mädchen, dem Blut aus einem Ohr lief. Was war hier verdammt noch mal los?
Durchatmen, Shelley. Sie tat genau das. Überraschenderweise half es. Und sie war verdammt froh, auf der Heather so gut und viel geschlafen zu haben, als noch alles... "in Ordnung" war. "Okay, Gabe. Komm mit!", sagte sie, aufmunternd lächelnd, den Koffer in der einen und Gabriels gesunde in der anderen Hand. "Leo? Leo? Du kommst mit!" Das Mädchen schien nach wie vor verwirrt, doch sie folgte den beiden schließlich auf dem Weg in das Innere von Heather. In Shelleys kleinem, notdürftig eingerichtetem Zimmer kamen sie dann unter. Die Amerikanerin räumte ihre Sachen vom Bett und deutete darauf. "Setzt euch!"
Die beiden gehorchten und Shelley besah sich aus nächster Nähe Leos Ohr, fand außerdem - versteckt in ihrem dichten, langen Haar - eine Platzwunde am Kopf, bevor ihr Blick das noch viel fürchterlicher aussehende Brett an Gabes Hand musterte, das offenbar mit einem dicken Eisennagel mit eben dieser verbunden war. Sie blickte in sein Gesicht und schüttelte den Kopf, ging dann ein Schritt zurück, öffnete den Koffer, stellte ihn auf den kleinen Beitisch neben dem Bett und besah sich die wirklich enorm nützlichen Instrumente.
"Ihr macht mich echt krank!", fing sie dann mit - vor Verärgerung sogar etwas zitternder - Stimme an. "DU!", sagte sie und drehte sich zu Leo, funkelte sie an, wie eine Mutter ihr Kind, wenn sie etwas ausgefressen hatte. "Ist ein tolles Spiel, oder?", fragte sie sarkastisch. "Mal eben so an ein paar Zombies vorbeirennen und... a-a-ach, weißt du was? Du verstehst eh nicht, was ich sage, oder?" Die Kleine sah sie zwar an, doch in ihrem Blick lag eher etwas Schwammiges, als wäre sie gar nicht wirklich anwesend und würde in einem Tagtraum stecken.
"Na gut, Kleine!" Ich geb' dir später irgendwann eine Standpauke. Jetzt tut das Gemeckere deinem Kopf sicher nicht gut!", stellte sie fest, zwang sich zu einem Lächeln und wischte der Mexikanerin das Blut vom Ohr, bevor sie mit etwas Wasser das Haar der Kleinen anfeuchtete, um einfacher an die nun auch ausgespülte Wunde kommen zu können. Mit der kleinen, unaufdringlich strahlenden Lampe aus dem Medizinkoffer untersuchte sie ihre Pupille auf Reflexe. Das Ergebnis war so gerade zufriedenstellend, doch eine leichte Gehirnerschütterung war wahrscheinlich.
"So, jetzt hör mir mal zu, Leo!", sagte sie und blickte wieder ernster drein. "Ich VERBIETE dir, dich in den nächsten Tagen anzustrengen, okay? Wenn ich dich sehe und dich zu viel bewegst, werd' ich echt sauer." Hatte ein Kind, das genau so lange wie sie in der Apokalypse steckte, überhaupt Respekt vor solchen Aussagen. Kurzerhand bückte Shelley sich und durchsuchte ihren Beutel nach dem Kittel, zog ihn sich über das Top. So sah sie doch gleich wie eine echte Ärztin aus. Eine Ärztin, vor der Kinder Respekt hatten. "Also... du musst ganz viel Ruhe halten, ja Leo? Am besten suchst du dir ein hübsches Bett und ruhst dich lange aus. Und wenn du draußen bist, streng die Augen nicht zu sehr an, guck nicht in die Sonne. Hey, vielleicht hat ja irgendwer 'ne coole Sonnenbrille für dich, häh? Ich hatte mal so eine mit rotem Rand, aber die hab ich leider nicht dabei." Konnte das Mädchen überhaupt ansatzweise folgen? Shelley musste es zusammenfassen. Kurz und knapp. "Ins Bett, Leo! Ruhe, Sonnenbrille, nicht anstrengen! Und jetzt raus hier, okay?" Das Mädchen nickte und sagte irgendwas auf mexikanisch. Das Wichtigste schien sie wohl verstanden zu haben, denn sie verließ das Zimmer.
Und jetzt die Abrechnung. Kaum hatte Leo die Tür geschlossen, war Gabriel dran. Nichts mit französischer Revolution. Er würde ihr zuhören. Und er würde ein schlechtes Gewissen haben, weil dieser Typ gar nicht anders konnte. "Du bist so ein netter Typ!" Der Vorwurf, den sie in ihre Stimme packte, wollte so gar nicht zu den Worten passen. "Du bist der netteste Mensch, den ich nach den Zombies kennengelernt habe." Ein wenig ärgerte sie sich ja. Komm endlich zum Punkt, Shel.
"Das Problem mit euch supernetten Menschen..." - fuhr sie schließlich fort und kramte dabei wieder einmal die Flasche mit dem Alkohol aus einem ihrer guten alten Jutebeutel - "... ist, dass man euch mag und dass ihr immer glaubt, allen helfen zu müssen. Das ist toll..." - der halbe, restliche Inhalt der Flasche wurde über das Brett und das Nagel-Loch in Gabriels Hand gekippt, sie hoffte, dass es brannte "..., wenn wir nicht in einer fucking Zombieapokalypse wären, in der Helfen heißt, dass man sein scheiß Leben riskiert, Arschloch." Und dann beugte sie sich weit über, griff an das Gelenk der Bretthand und drehte die Hand etwas, um sich das Loch genauer besehen zu können. Gott - es floss jedenfalls eine Menge Blut aus der Wunde. Das war schon mal kein schlechtes Zeichen.
"Okay, der Kopf steckt im Brett und der Nagel ist relativ glatt, kein Rost oder so. Ich kann ihn also einfach raus ziehen!", sagte sie, immer noch in einem deutlich verärgerten Tonfall. "Ich hab eine Wunde in der Form noch nie genäht, aber ich denke, das passt schon. Die Haut in der Handinnenfläche ist flexibel, also... ja, das krieg ich hin!" Langsam aber stetig klang ihre Stimme doch etwas besorgter, der Ärger wich. Das Meckern hatte aber auch gut getan, obwohl es in ihren Gedanken irgendwie vernichtender ausgesehen hatte. Den Alkohol, einen passenden Verband, ein sauberes Handtuch und ihr medizinisches Nähset legte sie in Griffnähe und atmete dann tief durch. "Ich zieh' jetzt einfach am Brett. Halt den Arm gerade und zieh vorsichtig, nicht zu doll. Bei Drei gibt es einen Ruck!"
Sie stellte sich mit festem Griff auf den Boden und fasste an das Brett. "Eins..." - sie sah Gabriel in die Augen - "...zwei..." - Der Griff wurde fester, sie hatte Angst, aber es musste ja sein - "...DREI!" Sie zog mit einem Ruck am Brett, konzentriert darauf, es gerade herauszuziehen. Ihre Handfläche schmerzte aus Solidarität selbst, als sie das schmerzerfüllte Brüllen des sonst so hartnäckigen Franzosen vernahm. Und dann stolperte sie auch schon ein paar Schritte zurück, fing sich gerade so, das blutige Brett samt Nagel in ihrer Hand halten, während Gabriel sich das Loch in seiner besah, durch das man aufgrund des wahrhaften Blutschwalls aber nicht mal hindurchblicken konnte. Shelley warf das Brett achtlos bei Seite und ging zügig wieder zum Verletzten, nahm das Handtuch und wickelte es um die Hand, drückte eine Weile zu und ließ es ausbluten, sah ihn dabei wieder an, fast etwas hämisch grinsend. "Ich hoffe, das hat weh getan!", sagte sie, wenn auch eher, um ihren eigenen Schock zu überspielen. "Und ich hoffe, es hält dich davon ab, das nächste Mal wieder dein Leben bei so einer Scheiße zu riskieren!" Das war eine ziemlich scheinheilige Aussage, wenn man bedachte, dass sie vor einigen Tagen noch mit einem Deko-Speer über - oder mehr auf - einen großen Felsen gesprungen war, nachdem sie eine Horde Untote vom Rest der Gruppe weggelockt hatte. Aber das hier war wirklich ernst. Gabe hatte sich verletzt. Kein Kratzer, keine winzige Platzwunde. Ein Loch in der Hand. Und auch Alices Biss zeigte wohl, dass niemand hier unverwundbar war, auch wenn ihre Flucht bislang ganz passabel gelaufen war.
Nach einer ganzen Weile - in der sie nur still dagesessen hatte und gelegentlich überprüfte, ob das Bluten bereits nachgelassen hatte - war es dann schließlich so weit. Ein weiteres Mal desinfizierte sie die Wunde mit ihrem lieben Alkohol, hoffend, dass es noch rechtzeitig genug war und er sich keine Entzündung eingefangen hatte. Doch danach sah der Nagel glücklicherweise nicht aus. Sie hielt die nahezu leere Flasche vor die Augen des Franzosen. "Siehst du. Viel öfter kann ich damit nicht mehr behandeln. Also überleg's dir genau, bevor du das nächste Mal Lust auf Risiko hast!" Sie lächelte inzwischen wieder und nahm anschließend das Nähwerkzeug, versorgte so seine Wunde und blickte nur wenige Sekunden später zufrieden auf das deutlich sichtbare X in der gedehnten Haut der Hand, die sie in ihrer hielt, während sie den Blick in das Gesicht des Untermieters von Hugh Jackman wieder aufnahm.
So richtig entscheiden konnte sie sich jetzt nicht, ob sie grinsen oder lächeln sollte. Und so Recht sie mit ihren Sorgen doch hatte - irgendwie war es ja doch noch gut gegangen. "Sorry, du bist kein Arschloch!", ließ sie ihn wissen. "Dann wär' ich ja nicht so sauer deswegen!" Lächeln. Ja, Lächeln war gut.
"Alles okay, Gabe?"
Es war irgendwie beängstigend wie sehr sich Shelley in Rage redete, das kleine Mädchen fast schon einen Kopf kürzer machte und erst der Blick den er bekam.
Wenn er gewusst hätte, was da noch auf ihn zukommt...
"Du bist so ein netter Typ! Du bist der netteste Mensch, den ich nach den Zombies kennengelernt habe."
Wenn sie ihm die Gelegenheit gegeben hätte was zu sagen, wäre es bestimmt was freundliches gewesen.
"Das Problem mit euch supernetten Menschen ist, dass man euch mag und dass ihr immer glaubt, allen helfen zu müssen. Das ist toll..."
Er sah dabei zu wie sie die Flasche mit Alkohol kippte... und kippte, sah wie die ersten Tropfen des teuflischen Zeugs auf seiner Hand landeten. Gabe wünschte sich in diesem Moment, dass man, einfach so, wenn man mal gerade dazu Bock hat, ohnmächtig werden könnte.
Er konnte schwören, dass die Wunde das gleiche Geräusch von sich gab, wie ein glühendes Stück Metall, welches man zum abschrecken in ein Wasserbad tauchte.
"..., wenn wir nicht in einer fucking Zombieapokalypse wären, in der Helfen heißt, dass man sein scheiß Leben riskiert, Arschloch."
Autsch, das tat auch weh.
"Ich zieh' jetzt einfach am Brett. Halt den Arm gerade und zieh vorsichtig, nicht zu doll. Bei Drei gibt es einen Ruck!"
Ruck? Was? Wie?
"Eins..."
Bitte was?
"...zwei..."
"Hey... hey! Du hast mich angeschaut, ich habs gesehen, wehe du ziehst den Nagel raus, wehe du zieh..."
"...DREI!"
"HMMMMM SCHEI.... ßEEEEEEEEEEE"
Man... da spürte man ja jeden Muskel im Körper. Jeden einzelnen verdammten Muskel spürte er. Alles zog sich in ihm zusammen und wäre vermutlich am liebsten geplatzt.
"Scheiße scheiße scheiße scheiße... GOTT VERFLUCHTE KACKE!"
Das Blut suppte aus seinem... Loch und es sah ziemlich... merkwürdig aus wie es da so herauslief. Erst das dicke Tuch welches Shelley mit festem Griff um seine Hand schlang und wickelte konnte seinen Blick wieder an eine schönere Stelle lenken.
Auch wenn das Tuch nach ein paar Sekunden schon mit Blut vollgesaugt war, das Grinsen machte es irgendwie weniger schlimm.
"Du bist so ein netter Typ! Du bist der netteste Mensch, den ich nach den Zombies kennengelernt habe."
Das war ein merkwürdiges Gefühl... also, nicht dass er es nicht kannte aber... es war merkwürdig.
Die Stiche welche Shelley setzte waren zwar nicht angenehm, aber allemal besser als sich ein verdammtes Brett aus der Hand rupfen zu lassen.
"Alles okay, Gabe?"
Gabe... Gabriel. Chevalier. Der Ritter. Irgendwie war es schon ziemlich ritterlich gewesen das Mädchen zu retten. Das war zumindest ein Ausgleich für all die weniger tugendhaften Dinge die er so im Leben verbrochen hatte.
"Ja... irgendwie schon."
Gabriel lehnte sich vor und presste seine Lippen auf Shelleys Wange.
Okay, das war ja klar. Menschen wie Gabriel bedankten sich eben auch so. Aber gut - es gab sicher schlimmere Leute, von denen man einen Kuss auf die Wange bekommen konnte. Mit einem kurzen Lächeln antwortete Shelley darauf.
Es war immer noch merkwürdig. Ihre Augen verrieten nichts, ihr kurzes Lächeln auch nicht so recht. Was tat er da eigentlich gerade überhaupt? Was wollte er damit bezwecken? Es fühlte sich nicht unbedingt... falsch an, einfach nur anders als sonst.
Über Konsequenzen dachte er im Moment nicht nach, sonder beugte sich einfach noch ein zweites Mal nach vorn und drückte seinen Mund sachte, als würde Shelley zerbrechen können, auf ihren.
Schnell zog er sich auch wieder zurück und erst jetzt schossen ihm Gedanken und Worte aus dem Mund.
"Sorry, okay, war das... oh Gott..."
Sie sah ihn nur verdutzt an. Was hat er da gerade getan? Was hatte er überhaupt vor? Offenbar wusste er das selber nicht genau. Für einen Moment öffnete sie nun den Mund, während ihre Schultern sich seit dem ersten Augenblick des Kusses etwas hochgezogen hatten. Sie wollte irgendetwas Schlaues sagen, irgendetwas, das beiden weiterhelfen würde, aber heraus kam nur: "Äh... i-i-ich d-dachte, dass... also... ich meine... nicht, d-da-dass.... aber... Hugh u-und... d-du?" Sie war sich bislang absolut sicher gewesen, dass Gabriel kein Interesse an irgendetwas hatte, das weiblich war.
"Ich... ähh... mag ihn, aber..."
Gab es hier ein Fenster? Er würde gerade gerne aus einem herauspringen, einfach so. Hopps und weg. Er musste sich sammeln, musste atmen und es erstmal schaffen überhaupt irgendwas aus sich herauszubringen was nicht in idiotischem Gestammeln enden würde.
Tief ein, tief aus Gabe, tief ein... tief aus.
Shelley musste ihn gerade für verrückt halten wie er dort saß und versuchte im absoluten Zen-Modus zu atmen aber vermutlich mehr wie ein röchelndes Walross klang.
"Boah... ich mag Hugh, ja. Aber ich mag auch dich. Also... du versteht? Mögen... also... möööögen, ja? Also... so richtig, so richtig viel und so. Ich kenn das nicht. Also ich kenn das schon, aber ich dachte... das Frauen und ich... weisst du? Gott, ich hoffe du glaubst nicht, dass ich irgendeinen Ersatz oder so suche. Weil... das will ich nicht."
Ein wenig grinsen musste sie schon. Wenigstens hatte sie nicht komplett falsch gelegen. Da war diese Chemie zwischen Hugh und Gabe, das hatte sie sofort gesehen. Und das hier? Was war das? Gabriel war ehrlich, da war sie sich sicher. Sie war nicht nur ein Ersatz - aber würde sie das auch über ihn sagen können? Ihre rechte Hand fuhr sanft über seinen Hals zum Kinn, die Finger bewegten sich durch die Bartstoppeln des Franzosen, sie besah seine Lippen, blickte in seine Augen. Da war ein Verlangen - doch galt es auch ihm? "Gabriel...", fing sie ruhig an, nachdenklich, fast melancholisch. Vermutlich war es das erste Mal, dass Shelley seinen Namen richtig ausgesprochen hatte. "Ich... ich w-weiß einfach nicht... ich... ich mag dich, das ist sicher!" Sie riss sich zusammen, um nicht in unverständlicher Stammelei zu antworten. "Ich mag dich sehr, aber... weißt du, m-mir wurde gerade erst das Herz gebrochen, quasi... und... u-und ich weiß einfach nicht, ob ich das kann... mit dir und... und hier, wir sind..." - sie schaute hinunter auf seine Hand, auf der das markante "X" prangerte - "... ich meine, sieh dir das an, das ist... verrückt." Shelleys Hand krümmte sich etwas an Gabriels Wange. "Ich habe so viel verloren und... und es geht gerade so... aber ich weiß nicht, wie viel ich noch schaffe." Ein Blick auf die Hand, dann ein flüchtiger in sein Gesicht und wieder zurück. Ach, und das Ausweichen macht es einfacher?
Zumindest... verstand er, was sie ihm sagen wollte. Ein kurzes Schnaufen konnte er sich abringen ehe er zu einem Lächeln ansetzte.
"Glaub mir... ich kann das irgendwie nachvollziehen und... respektieren. Solange wir nicht aus diesem ganzen Mist rauskommen... lebend rauskommen, wäre es der reine Wahnsinn sich auf mehr einzulassen als man vertragen kann."
Hornochse.
"Mon Suavité" Er griff jetzt einfach nur noch nach der Hand, welche an seiner Wange lag, drückte sie gegen seine Lippen und stand auf.
"Mach dir keine Sorgen... ich glaube mit so einer Hand werde ich sowieso nicht mehr viel gefährliches anstellen können."
Sollte er sie jetzt kurz umarmen? Schien irgendwie richtig zu sein... also tat er es.
"Danke für deine Hilfe... danke für alles."
Er versuchte zumindest sein bestes Grinsen aufzusetzen ehe er den Raum verließ.
Verdammt! Shelley hatte absolut nicht gewusst, was das Richtige war - doch jetzt, da er ging, fühlte es sich wie das Falscheste an, ihn ohne Weiteres ziehen zu lassen. Enttäuscht von sich selbst ließ sie den Kopf sinken, stützte die Stirn mit der Hand, während ihr Ellbogen wiederum kurz oberhalb des Knies lag. Vor ihren Augen sah sie die mittelgroße Blutlache, für die der Nagel in Gabriels Hand gesorgt hatte. Im Augenwinkel nahm sie den Verband wahr, den sie zur Vorbereitung dort hingestellt hatte. "Gabriel, der Verband! Deine Hand...", fing sie an zu rufen, doch die Tür hatte sich bereits geschlossen. Und sie spürte immer noch den Nachdruck seiner warmen, sanften Umarmung kurz unterhalb ihrer Schulterpartie.
Sie stand auf, griff nach eben diesem Verband und verließ das Zimmer erst, nachdem sie sich sicherer wurde, dass genug Zeit vergangen war. Mit starrem Blick trat sie durch die Gänge der Heather, verlief sich dabei sogar und fand sich in der Führungskabine - Nennt man das so? - des Schiffes wieder. Jedenfalls gab es da einen Steuerknüppel, neben dem ein Dokument lag, das ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Nach dem, was sie so gehört hatte, handelte es sich offenbar um das, was die kleine Leo aus der Funkstation am Strand gefischt hatte. Sie nahm die Papiere also mit. Eine erstklassige Ablenkung wäre das - und lohnen würde es sich auch, sollte sie nicht an der Entschlüsselung des Codes scheitern.
So fand sie schließlich doch das Deck und sah sich nach einem geeigneten, ruhigen, aber luftigen Platz um, an dem sie sich um den Bericht kümmern könnte, dessen Inhalt bereits teilweise offenbart war.
"Basis Yukiyama wurde aufgegeben. Neuer Stützpunkt wurde Laohouto. Nehmen Verfolung auf. Mannstärke in YY stark gefallen. Zivilist FJAF bringt uns nach Yinglou. Weitere Berichte bei Ankunft. Einheit TwilightHope out.", las sie sich selbst leise vor, während sie einige Meter vor sich auf dem Deck Gabriel stehen sah. Neben dem Dokument hielt sie noch immer den Verband in der Hand. Doch sie konnte ihm nicht schon wieder entgegentreten, kurz nachdem er vor ihr geflüchtet war. Und so wandte Shelley sich an die Person, die sie hier von allen am zweitbesten leiden konnte.
"Lexi!", kündigte sie sich bereits aufdringlich an, etwas zu stürmisch für ihren eigenen Geschmack. "Äh... danke noch mal für den Koffer. Keine Ahnung, ob du es schon gesehen hast, aber... Gabes Hand sieht wieder ganz in Ordnung aus." Ein kurzes Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. "Ach, apropos Gabe. Hier, der Verband..." - sie drückte Lexi das Stoffröllchen in die Hände - "... ich muss gerade mal gucken, wegen dem Bericht hier... kannst du das vielleicht Gabriel geben, ich hab das vorhin vergessen!" Sie sprach immer schneller, hastiger. Und dann drehte sie sich ohne Weiteres um und ging weg, bevor die Waffenexpertin die Möglichkeit hatte, zu fragen, warum sie das übernehmen sollte, wenn der Adressat doch gerade mal drei bis vier Meter entfernt stand.
Shelleys Flucht war schließlich erfolgreich und am Heck der Heather angekommen setzte sie sich an die Reling, richtete den Blick starr auf den Bericht und versuchte, ihn noch weiter zu entschlüsseln. [OOC: AUFGABE BETA]
Daen vom Clan
02.09.2013, 08:39
Gunther hatte ganze Arbeit geleistet und das bereits herausgefundene Codefragment in unzähligen kleinen Notizen an die Mappe geheftet.
Genaugenommen hatte Shelley sogar mehr Probleme die Notizen zu entziffern und im Geiste zu dechiffrieren denn die Nachricht selber.
Probe auf Intelligenz - bestanden!
Es dauerte abermals geraume Zeit und verursachte ihr Kopfschmerzen, doch schließlich gelang es ihr, die Fragmente zu einem weiteren Stück zusammenzusetzen:
[quote]"Yinglou stark überlaufen von Z. Alternativroute IndgebYinglou. ML und Hai haben Unmengen chemische Güter nach Y geschafft und zu den Bergen transportiert. Zudem große Mengen medizinisches Gerät. Haben Hinweise. Nun dringender Verdacht. Rücken moren auf L vor. Weiterhin starke Präsenz Z. TwilightHopOut."
Mit Stolz über die Leistung, doch gemischten Gefühlen betrachtete Shelley ihr Werk. Wissend, dass sie nun deutlich einfacher in Zukunft damit würde arbeiten können.
Shelley: Intelligenz +1
Voller Stolz über die neu gefundenen Vorräte kehrte Suparman in den Maschinenraum der Luxus-Yacht zurück und begann damit, seine Dosen zu einem kleinen Turm zu stapeln. 8 verschiedene Sorten Dosensuppe! Das war doch mal eine willkommene Abwechslung zum Knäckebrot.
Danach betrat er wieder das Deck, um nachzusehen, was die anderen machten.
Mephista
02.09.2013, 14:11
Autsch.
So ließen sich die Gefühle und Hauptgedanken des mexikanischen Mädchens am besten beschreiben. Noch nie hatte ihr ihr Kopf so wehgetan wie jetzt. Wenn sie jetzt auch eine Untote war – was sie durchaus für möglich hielt, da war ja dieser Matrosenheini gewesen…- jedenfalls, wenn sie jetzt auch eine war, dann konnte sie eindeutig verstehen, wieso sie alle so schlecht drauf waren. Wenn sich der Schädel anfühlt, als würde drinnen ein Presslufthammer non-stop herumwerkeln, kann man ja nicht anders als vollkommen abzudrehen.
Und so ein bisschen Hunger hatte sie auch. Eher nach Knäckebrot als nach Menschen, aber das kann ja auch am Sturz liegen, dass sie eine noch etwas (geschmacks)verwirrte Zombiene ist.
Irgendwie war es, also ob eine große, trübe Käseglocke über sie gestülpt wurde, die das Kind von der Umgebung abschirmte. Alles war unglaublich verschwommen, um sie herum bewegten sich große, wabernde Klumpen hin und her, könnten die Großen sein, oder Zombiekollegen, oder riesige Marshmallows, keine Ahnung. Auf jeden Fall gaben sie manchmal Geräusche von sich, die dumpf an ihr Ohr drangen. Schon etwas gruselig das Ganze.
Wo war sie eigentlich? Etwas fahrig und verloren grabschte sie hinter sich nach Álvaro, der sich Gott sei Dank noch auf ihrem Rücken befand. Nach ersten Erfühlen hatte er auch keine weiteren Körperteile verloren und sein weiches Fell ließ die Kleine gleich etwas ruhiger in dieser bizarren Situation werden. Es wäre vielleicht sogar ganz interessant, wenn da nicht dies Kopfschmerzen wären.
Während sie so umherging (oder eher torkelte), kam aus der Geräuschsuppe etwas bei ihr an, dass sich wie „Léo, Léo“ anhörte. Das war ihr Name- oder war, ob Untote Namen haben, wusste sie jetzt nicht sooo genau. Jedenfalls kam das von einer Art siamesischer Klumpen, der sich kurz darauf wegbewegte. Irgendwas musste er, sie, es ja von ihr gewollt haben, also folgte sie, so gut es ging. Wahrscheinlich war sie auf einem Boot. Ob es nun der Delfin oder das war, mit dem sie schon die ganze Zeit geschippert waren, konnte sie nicht wirklich sagen, aber auf jeden Fall, dass sie sich bis eben auf dem Boot befunden hatte und nun hineinging, weil es …unwindiger wurde. Als der siamesische Klumpen anhielt, gab die eine Hälfte etwas von sich, was Léo vage als „Setzen“ deutete, einen Moment nach der Bedeutung dieses Wortes im Kopf kramte und währenddessen mit ansah, wie die andere Hälfte sich löste und auf etwas… setzte. Achso, genau. Dann machte sie das am besten auch mal.
Die erste Hälfte kam ganz nah zu ihr heran, die Konturen wurde etwas klarer und das Kind erkannte sie als Mensch- eine von der Schiffsgruppe- vielleicht.
Dann gab die klumpige Menschenfrau wieder was von sich, dass nicht freundlich klang. Doch interessanter als herauszufinden, was sie genau sagte, fand das Mädchen eigentlich, dass ihr Gegenüber beim Reden total rosa wurde. Wie machte sie das nur?
Es wurde nass an ihrer einen Seite, dann blendete etwas ihre Augen, dann wurde die Frau-Klumpine wieder enorm rosa. Angestrengt gaffte sie sie an, bis sich der Geräuschbatzen zu etwas wie: "Ins Bett, Leo! Ruhe, Sonnenbrille, nicht anstrengen! Und jetzt raus hier, okay?"
Und damit wurde die Redselige und Farbenändernde wieder weiß mit braun am oberen Ende. Die hintere Hälfte des Gesagten verstand sie automatisch, nickte und erhob sich.
“Muchas Gracias…Disculpe… Adios.“
Bedanken, entschuldigen und verabschieden. Zwar wusste sie nicht warum, aber irgendetwas in ihr wusste, dass das eine allumfassende Aussage war, um auf wirklich alles zu reagieren. Denn was hier gerade passiert war, vermochte sie beim besten Willen nicht zu verstehen.
Langsam ging sie auf das dunkle Rechteck zu und hindurch, als es sich nicht als Hindernis herausstellte.
An der Wand entlang taumelte sie zurück nach oben- hoffentlich- und machte sich dabei so gut es ging Gedanken um den ersten Teil der rosaroten Botschaft, die sie mitbekommen hatte.
Ins Bett. Keine Ahnung, irgendwas schönes, weiches.
Léo. Ihr Name, kein Problem.
Ruhe. Auch ein Rätsel.
Sonnenbrille. Máma. Gucci. Geschenk an Clover. Keine mehr da. Mist.
Nicht anstrengen! Schien die wichtigste Sache gewesen zu sein, aber…
Das Mädchen würde wohl mal einen der anderen Klumpen anreden müssen und schauen, ob da weitergeholfen werden kann. Das war alles absolut nicht normal und in Ordnung, und Léo fühlte sich merkwürdigerweise enorm klein dadurch.
Als Erstes musste sie sich um das kümmern, was sie definitiv verstanden hatte: Sonnenbrille.
Ob sie sich eine holen sollte? Einen wirklichen Sinn dahinter sah sie nicht, aber den sah sie gerade bei fast garnichts, also einfach machen.
Inzwischen war Léo auch wieder auf dem Deck, auf ihren Körper und seine Fähigkeiten waren also noch Verlass.
Einige Menschenklumpen befanden sich hier, und weil sie nicht wusste, wer davon jetzt eine Sonnebrille hatte, rief sie einfach:
¿Gafas ahumadas?
Halt. Das klang zwar nicht falsch für sie, aber auch nicht nach Sonnenbrille. Zumindest nicht direkt.
Nochmal.
Ssse-…ssa…ss- ¿Ga-fas…ahuma-das?
Das Wort war schon richtig, aber etwas sagte ihr, dass die Klumpen nicht wissen würden, dass sie damit eine Sonnenbrille meinen würde. Was sie aus irgendeinem Grund so nicht sagen konnte.
Dann anders.
Was war eine Sonnenbrille nochmal?
…
Genau, so ein…Ding. Hier. Augen und so.
Also bildete das Kind mit den Händen zwei Kreise, die sie sich vor die Augen hielt, rief wieder: ¿Gafas ahumadas? und wiederholte dies nun einige Male, während sie zwischendurch immer wieder ein paar Schritte ging.
Scavenger
02.09.2013, 18:21
Nun war er am Überlegen. Sollte er es riskieren dort zu dem Rettungsboot zu spurten, versuchen dort Hoch zu klettern oder einfach hier warten bis die Welt über sich selber zusammen bricht. Dann plötzlich wurde alles was hektischer, das Blauhaarige Mädchen kam total zerschunden wieder von ihrer Mission.
„FUCK“ entfuhr es ihm. Dann sah er noch dass das kleine Mexikanische Mädchen ebenfalls verletzt war, schlimmer noch, es war offensichtlich eine Kopfverletzung, denn sie wirkte auf dem Weg zu Heather recht benommen. Schlag auf Schlag kamen die Gruppen die sich aufgemacht haben zurück und es sah übel aus. Eie war offensichtlich gebissen, die anderen stark verletzt. Dieser Gabriel hatte sogar ein Nagel on der Hand, a dem noch ein verdammtes Brett dran hin. Er lief einige Meter auf dem Schiff hin und her und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. In seinen Gedanken rannten Erinnerungen, Erinnerungen an Oklahoma als die Apokalypse ausbrach und alles und jeden den er liebte zu willenlosen Untoten wurden die nur eines um Kopf hatten, sich an den Lebenden zu nähren. Sie hatten ihm selbst die letzte Person genommen die er als Familie angesehen hatte.
1 Jahr zuvor
Hektisch packte er wichtige Dinge in einen Rucksack, schnallte sich diesen um und rannte ins Wohnzimmer der Wohnung. Dort war seine Schwester ebenfalls noch einen Rucksack am füllen. Nebenbei lief der Fernseher mit einer Sondermeldung.
Am heutigen Tag waren aus heiterem Himmel mehrere tausende Menschen in Oklahoma City zu irgendwelchen …. Wesen mutiert. Man könnte sie schon mit sowas wie Zombies vergleichen, sagte die Nachrichtensprecherin, denn sie waren willenlos, und hatten offensichtlich nur im Kopf sich an Menschen zu nähren. Entsprechend wurden auch diese Infiziert und so stieg die Zahl wenige Stunden nach Ausbruch dieser scheinbaren Seuche auf mehrere zehntausende nur in Oklahoma City. Ebenso meldeten Weltweit die Nachrichtensender, dass dort ebenfalls solch eine Seuche ausgebrochen war. Einige Sprachen schon von einer Zombie Apokalypse.
„Komm jetzt Lara, wir müssen hier weg, das Haus hier ist nicht mehr sicher.“ meinte er und packte seine Schwester am Arm und nahm sie mit. Gemeinsam verließen sie das Haus und stiegen in Davids Wagen. Er startete und fuhr los, doch irgendwann kamen sie auf dem Highway nicht mehr weiter. Autos standen kreuz und quer auf der Straße, offensichtlich waren sie alle verlassen. Der Wagen blieb stehen und beide Stiegen aus, schauten sich um, und blickten etwas skeptisch in einige der Wagen rein. Vielleicht war noch was hier was sie gebrauchen konnten.
In einem Wagen fand Lara eine Weibliche Person, sie schien noch am Leben zu sein, hatte aber wunden am ganzen Körper.
„David, komm schnell her, hier lebt noch jemand“
Die Dame im Auto schaute Lara mit einem sehr unwirklichen Blick an
„Biii…..st du…. Ahhhh… renn….ahhhhh, laaahhhhhuf“
Sprach die Frau in dem Wagen, als sie mit einem Plötzlichen Moment lauf Aufschrie. Lara schreckte zusammen als sie auch schon die Arme der Frau gepackt haben und sich der Blick der Dame von unwirklich auf leer veränderte und sie Die junge Dame stärker an sich ran zog und ihre Fingernägel in ihren Rücken rammte. Lara versuchte sich zu befreien aber die Dame konnte sie nicht los werden. Nach kurzer Zeit Biss die Frau Lara in den Arm und erst als David mit einem starken Schlag eines Eisenrohres der Dame den Schädel zertrümmerte, konnte Lara sich befreien. Danach malträtierte David die Willenlose Dame noch einige Male mit der Stange bis sich nichts mehr rührte.
Er hievte seine Schwester zurück ins Auto verband ihr den Arm und versuchte die Wunden am Rücke zu behandeln, aber er war kein Arzt, nur ein Kameratechniker, also war alles gerade so haltbar aufgetragen. Über den Highway kam er also nicht weg. Also fuhr er wieder zurück in die Stadt.
2 Tage Später
Lara’s schmerzen wurden größer. Ihre Blicke wurden verwirrter und auch ihre Haltung fing an ihm Angst zu machen. Er rechnete mit dem Schlimmsten hoffte aber das Beste. Am Ende war alles leider vergebens. Die Flüchtlingsgruppen nahmen ihn nicht auf so lange er eine Infizierte dabei hatte, und alleine konnte er die Stadt nicht verlassen. Doch seine Schwester war sein ein und alles. Vieles hatten sie Durchgemacht und auch das, so dachte er würden sie schaffen. Doch… am Ende siegte das, was auch immer sie so veränderte. Als sie sich am Abend dann ein sicheren Ort zum Schlafen gesucht hatten sprachen sie das letzte Mal miteinander als Lara und David, als die Geschwister die so unzertrennlich waren. Die die bisher alles gemeistert hatten.
„David, verdammt diese schmerzen... ich halt das nicht mehr aus…“
ihr liefen die Tränen über die Wangen, sie zitterte am Körper. David legte einen Arm um sie um ihr bei zu stehen aber auch um sie zu wärmen. Sie rückte aber schnell von ihm weg
„Nein… komm mir nicht zu nahe, ich will nicht das du auch infiziert wirst.“
David schaute sie an
„Dir ist Kalt und du Weinst, also lass mich dir helfen. Wir werden etwas finden was dich wieder Gesund macht“
Sie schüttelte den Kopf. Sie wusste das es aktuell nichts gab das helfen könnte. Woher sie das wusste? Das hätte nur sie beantworten können.
Sie packte an seinen Rücken, und zog die Pistole aus seiner Hose. Auf seinen rechten Oberschenkel gelegt schaute sie ihn an.
„Ich möchte dir das sagen, solange ich noch klar denken kann.“ sie pausierte kurz Sollte ich zu einem dieser Willenlosen wesen werden. Zögere nicht mich damit zu erschießen. Lieber werde ich von meinem Eigenen Bruder dann erschossen als auf ewig dieses Ding zu sein oder gar von jemand anderen umgebracht zu werden. Falls ich in diesem Zustand überhaupt noch leben sollte als das was man ‚Leben‘ bezeichnet.“
sie schaute ihm tief in die Augen. Ihr drang, ihrem Bruder noch einen letzten Geschwisterlichen Kuss zu geben, ihn noch einmal zu umarmen, konnte sie unterdrücken, zu groß war ihre Angst das sie ihn ebenfalls infizieren konnte.
In der Nacht war es dann soweit… David wurde von Typisch Schlurfenden Geräuschen geweckt. Er packte sofort die Pistole, und schaute in die Richtung des Geräusches. Da stand ein Schatten..
„Lara?.... Lara bist du das?“
es dauerte bis eine Reaktion kam, doch die Reaktion war nicht die, die er erwartet hatte. Er schaltete die Taschenlampe ein und sah der Hinterkopf seiner Schwester. Doch was ihn dann erwartete.. Sie drehte sich um und er schaute in ein stark verändertes, fast schon verwestes Gesicht seiner Schwester.
„Oh Fuck, Lara, Scheiße… verdammte… ich kann das doch jetzt nicht einfach so machen.“
Noch als er das Ganze mit seinem Gewissenskonflikt ausdiskutierte setzt sich seine Schwester, die nun auch zu den Untoten gehörte in seine Richtung in Bewegung. Als David am Ende gegen eine Wand stand und sie immer näher kam hob er die Waffe zielte auf ihren Brustkorb zögerte einen Moment und dann PENG!! Seine Schwester sackte zu Boden, doch nur wenige Momente später versuchte sie sich unter ächzen und stöhnen wieder aufzuraffen. PENG, PENG, PENG, PENG. Weitere vier Mal Schoss er nochmals auf sie, diesmal in den Kopf. Unter Tränen brach er zusammen, neben ihm der leblose und nun auch regungslose Körper seiner Schwester.
„Scheiße… ver…damm…te scheiße“ zu mehr war er nicht in der Lage. Die Nacht kam er nicht zum Schlafen. Am nächsten Morgen ließ er nur schweren Herzens seine Schwester dort zurück. Später fand er dann recht schnell zu einer Gruppe, aber der Schmerz saß tief und würde wohl ewig dort verweilen. Doch das wollte er sich nie ansehen lassen.
Plötzlich riss es ihn aus seinen Gedanken.
"Mr. Stevens, ich fürchte, d-dass ich nicht ganz auf dem Laufenden bin. Was ist passiert, w-wie sind diese Verletzungen zustande gekommen? K-kann ich irgendwie helfen?"
David drehte sich rum und blickte in das Gesicht von Celina.
Er erklärte ihr kurz und noch leicht in seinen Erinnerungen verloren was passiert war. Das sich eine Gruppe aufgemacht hatte im Schiff nach Nahrung und anderen Dingen zu suchen, die sie vielleicht gebrauchen konnten. Am Ende kamen sie zwar zurück, hatten aber leider einige Verletzungen. Vor allem das kleine Mädchen mache ihm sorgen, erklärte er ihr. Ebenso erklärte er auch das die Blauhaarige Französin offensichtlich gebissen wurde und er dafür nun sorgen musste das sie irgendwo sicher untergebracht werden kann, denn wenn sie zu einem Zombie mutiert will er nicht das noch mehr infiziert, gebissen oder gar getötet werden von ihr.
Dann blickte er Celina an
„Und wir beide müssen uns nachher auch einmal unterhalten, denn offensichtlich geht es Ihnen auch nicht so gut. Aber dazu später, jetzt wird ich erst mal sorgen dass das hoffentlich nützliche Zeug in dem Rettungsboot dort zu uns kommt, und dem Zombie da ein paar Arme brechen werde“ er zeigte auf das Rettungsboot an der Bordwand der Dolphin und ging dann zur Reling, drehte sich zu dein Leuten rum die gerade vom Verarzten und Behandeln wiederkamen so wie auch zu den restlichen der Gruppe.
„Sperrt sie weg, fesselt sie irgendwo oder was auch immer, aber sie darf nicht in die Nähe der Verletzten kommen. Wir können uns keine weiteren infizierten leisten“
Er musste jetzt irgendwas tun. Also er machte sich bereit dieses Rettungsboot zu besteigen, zu sehen was da ist und vielleicht diesem dreckigen Untoten am Bullauge die Arme abtreten. So sprang er nun von der Heather ins Wasser, und schwamm auf die Sandbank, von dort sondierte er die lage wie er am besten an dieses Rettungsboot kam.
Aufgabe Ny (Probe auf Intelligenz)
Dr. Alzheim
02.09.2013, 19:44
DAS war eine Heldentat, wenn auch gleichzeitig eine überaus brenzlige Art und Weise, Nahrung zu beschaffen. Der Hai hätte sie mit einem Bissen sicherlich in Stücke gerissen, wäre sie nicht derart geübt gewesen, sich im Wasser fort zu bewegen. Und so saß sie nun da, auf einer der Liegen, mit einem Handtuch um den vom Wasser schier aufgeweichten Körper und erschöpft atmend. "Du sein verletzt?" fragte er, vor Jul in die Hocke sinkend. Er wollte sie nicht weiter berühren als was zu ihrer Rettung notwendig war. Wie sähe das denn aus, wenn jemand wie er jemanden wie sie... nein, mit solchen Gedanken wollte er sich gar nicht erst auseinander setzen.
"Was sie habe gebracht?" fragte er Nathan, nicht darauf achtend, ob er die Kiste geöffnet hatte oder nicht. Es spielte für ihn auch nicht wirklich eine Rolle, er suchte lediglich nach einem Weg, ihr Anerkennung zukommen zu lassen für das waghalsige Unterfangen, das sie unternommen hatte. Waghalsig, das war es gewiss. Ob Ivan dem Hai entkommen wäre... wohl nicht, dafür hätte sein Alter sicherlich gesorgt, auch wenn er sich gegen die Untoten vor der Yacht vor Tagen recht gut geschlagen hatte, war Schwimmen doch etwas anderes. Er lächelte und nickte anerkennend Jul zu. "... egal... du sein verletzt?" fragte er erneut und blickte Jul an, auf eine Antwort wartend.
"Ivan!"
Erst hörte Ivan den Ruf von Prudence nicht wirklich, weshalb es nicht einmal ansatzweise verwunderlich war, dass dies nicht der letzte Ruf bleiben sollte.
"Ivan, wir brauchen Sie!"
Ivan wandte sich um und sah die ältere Dame, wie sie mit Handbewegungen ihm deutete und für einen kurzen Moment hatte er ein Bild vor Augen, wie er... und vielleicht wurde er auch rot im Gesicht, doch legte sich die Röte wieder bei dem, was ihm die Dame zu rief, während er sich erhob.
"Ivan! Diese junge Frau, Alice - sie wurde gebissen! Wir sollten uns schnellstens überlegen, was wir tun. Sie...Sie könnte jederzeit zu so einem Monster werden, nicht wahr? Sie muss bewacht werden! Tag und Nacht! "
Ivan sah kurz zu Nathan, der wohl auch nicht so recht zu wissen schien, was sie tun könnten oder was das Beste wäre. Er hatte kaum etwas verstanden, da die ältere Dame sich wohl aus Angst oder Sorge, da war er sich nicht sicher, derart hinein gesteigert hatte, dass sich ihre Stimme überschlug, doch die Worte "Gebissen", "Monster" und "Bewacht", begleitet von "Tag und Nacht" waren ihm nicht entgangen. Auf seiner Reise hatte er des öfteren gesehen, wie schnell gebissene zu solchen Untoten wurden. Ein oder zwei Tage, je nach dem. Von einem möglichen Heilmittel wusste er auch nichts. Es gab nur zwei Optionen, die zur Disposition standen:
Auf diesen David warten, der zum Anführer der Gruppe gewählt wurde und gemeinsam nach einer möglichen Lösung suchen... oder sie töten und die eventuell drohende Gefahr schon im Keim zu ersticken... mit blasser Mine entfuhr ihm ein „Sperrt sie weg, fesselt sie irgendwo oder was auch immer, aber sie darf nicht in die Nähe der Verletzten kommen. Wir können uns keine weiteren infizierten leisten“, was Ivan recht klar verstand. Mehr kam auch nicht zustande, denn mit einem platschendem Geräusch war der Truppenführer auch schon verschwunden, wohl seinerseits das Glück heraus fordernd. Also lag es an Ivan, das zu tun, was getan werden musste. Da er nicht wirklich wusste, wie viele Räume es an Bord gab und mit Blick auf die Verletzten so ziemlich jeder Raum unter Deck gebraucht werden könnte, blieb als einzige Möglichkeit das Fesseln dieser gebissenen Frau übrig. Er sah zu Nathan und nickte zu einem in dessen Nähe liegendem Seil, in der Hoffnung, Nathan würde ihn verstehen und wissen, was nun an stand.
Zitroneneis
02.09.2013, 21:26
Aufmerksam hörte Celina Mr. Stevens’ Lagebericht zu und war überrascht, wie gut sie ihr Gesicht unter Kontrolle halten konnte, bei der Nachricht, dass es eine Infizierte gab.
Offensichtlich aber nicht gut genug.
„Und wir beide müssen uns nachher auch einmal unterhalten, denn offensichtlich geht es Ihnen auch nicht so gut.“
Bevor Celina eine Antwort stammeln konnte, fuhr der Anführer der Gruppe auch schon fort:
„Aber dazu später, jetzt wird ich erst mal sorgen dass das hoffentlich nützliche Zeug in dem Rettungsboot dort zu uns kommt, und dem Zombie da ein paar Arme brechen werde“
Ihr Blick folgte seiner Geste in Richtung des Bootes. Das sah nicht allzu sicher aus, aber gebissen werden würde er bei dieser Aktion wohl nicht.
Ein nervöses Kichern brach aus Celina hervor: "N-na dann hoffen wir darauf, d-dass die Ihnen nichts st-stibitzen."
Stibitzen? Ist das deine Vorstellung von coolem, lässigem Slang?
Sie antwortete nicht, hörte nur, wie Mr. Stevens den anderen zurief:
„Sperrt sie weg, fesselt sie irgendwo oder was auch immer, aber sie darf nicht in die Nähe der Verletzten kommen. Wir können uns keine weiteren infizierten leisten“
Bevor er vom Rand der Heather sprang, rief Celina ihm nach: "Mr. Stevens! Bitte... bitte seien Sie vorsichtig!"
Ob er sie noch gehört hatte, wusste sie nicht.
Er hat es gesehen, oder? Ich muss wirklich lernen, mich besser zu beherrschen...
Wirf nächstes Mal einfach einen Blick in den Spiegel, bevor du unter Leute gehst.
Aber so hat es doch auch Vorteile. So kannst du das arme Prinzesschen spielen und dich trösten lassen. Das magst du doch.
Will, manchmal solltest du einfach still sein!
Du hast gefragt...
Der Russe und Mr. Archer schienen auf den Befehl des Anführers zu reagieren.
Gut. Wenigstens muss ich nicht versuchen, das Mädchen zu fesseln. Oder ihr beizubringen, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hat...
Nicht, dass du zu ersterem fähig wärest, mit deinem schwächelnden Körper. Aber mal im Ernst: Habt ihr wirklich vor, Mademoiselle Blaukopf einfach nur zu fesseln und abzuwarten?
Was würdest du denn vorschlagen? Sie einfach erschießen!?
Hör mal, ich weiß schon was du sagen willst: Jeder hat ein Recht auf Leben! Das wäre Mord! Sie hat ihr Leben für uns riskiert und wir nehmen es ihr freudig und eifrig weg! Unmoralisch! Menschenverachtend! Wie kannst du sowas in Erwägung ziehen? Du fieser Lump! Dir gebe ich nie wieder Kekse!
Aber ich sag dir was, Prinzessin, und ich weiß, dass du es tief in deinem Inneren auch weißt, schließlich bin ich deine Wahnvorstellung und kann deshalb nur wissen, was du auch weißt: Wenn wir der Kleinen nicht zuvorkommen, dann wird sich die Heather in eine Mini-Dolphin verwandeln. Hast du schon vergessen, was für ein Schiff uns überhaupt in diese Scheißlage gebracht hat? Oder sehnst du dich nach den alten Tagen zurück, als du mit deinem Traumprinzen im Warteraum gesessen hast, mitten in einem Luxusschiff mit Zombiegefüllten Gängen!? Das Mädchen ist eine gottverdammte Zeitbombe, die uns zum beschissensten Zeitpunkt um die Ohren fliegen kann! Scheiß auf die Menschenrechte, fick deine moralischen Grundsätze! Wenn sie nicht sobald wie möglich ausgeschaltet wird, werden wir alle das gottverdammte Problem haben!
Aber Will! Man kann sie doch nicht einfach... das geht nicht, w-wir sind doch Menschen und nicht diese blind umherwütenden Untoten. Wir haben Verstand und können andere Lösungen fin-
Ach ja? Vergiss es, Prinzessin. Selbst wenn sie gefesselt und geknebelt wird, verwandelt sie sich früher oder später. Und wer weiß, wie gut die Knoten dann halten? Außerdem: Wie kann eine so feinfühlige, empfindliche Prinzessin wie du daneben stehen und zuschauen, wie sie sich langsam und schmerzhaft in ein Monster verwandelt? Ohne eine Möglichkeit, sich selbst zu helfen? Mit der Gewissheit, dass jedes Ankämpfen vergeblich ist und sie früher oder später andere mit sich reißen wird? Glaubst du nicht, dass ein schneller Tod gnädiger sein würde?
Und die Fesseln würden bestimmt kratzen.
Ich bezweifle, dass ihr das gefallen würde... wären selbst für eine Französin zu viele seltsame Fetische...
Das innere Gespräch mit Will hatte Celinas Zustand nicht gerade verbessert. Allein der Gedanke daran, wie das hier enden könnte, wenn man falsche Entscheidungen traf, drehte ihr den Magen um. Und was in der Blauhaarigen vor sich ging, wagte sie sich nicht vorzustellen. Stumm beobachtete sie, wie die Ärztin sich um das Mädchen kümmerte. Sie würde es wissen... nicht wahr?
Jedenfalls beschloss Celina, sich ein wenig nützlich zu machen. Und da sie nicht darauf erpicht war, irgendwelche akrobatischen Kunststücke zu vollbringen, sah sie sich lieber gut um. Vielleicht gab es etwas zu finden.
Dieser Lagerraum.
Irgendwie fühlte Celina sich unwohl damit. Etwas stimmte nicht, aber sie konnte nicht festmachen, was...
Also beschloss sie, der Sache so vorsichtig wie möglich auf den Grund zu gehen.
(Aufgabe Epsilon)
Yessss. Rätsel gelöst! Alles, wie es sein soll. Und auch, wenn die Informationen, die sie daraus las, immer noch sehr kryptisch waren - zumindest für Shelley -, so war es doch ein nettes Erfolgserlebnis... und eine mindestens genau so gute Ablenkung. Also lief sie schnurstracks mit dem Bericht zurück ins Innere des Schiffes und legte es wieder neben das Steuer. Um den Rest konnte sie - oder jemand anders - sich später kümmern. Für den Moment dröhnte ihr Kopf mehr als genug. Und was jetzt?
Klar - da war doch was. Die blauhaarige Franzosin - Alice - schien gebissen worden zu sein, jedenfalls nach eigener Aussage. Und es war doch sehr zu bezweifeln, dass irgendwer das einfach so behaupten würde. Selbst für einen Menschen mit enorm schwarzen Humor wäre das ein bisschen krass. Und spätestens als Shelley auf das Deck stieg, die überall aufgerissenen Beine des Mädchens und ihre niedergeschmetterte Geste sah, mit der sie dort an der Reling saß, war es noch wesentlich eindeutiger. Sie trat näher, kniete sich neben das Elend aussehende Etwas und wusste kaum, wie sie anfangen sollte.
"He-Hey, Alice!", sagte sie mitleidig. Und du fragst jetzt nicht, wie es ihr geht, Shel!, tadelte sie sich schon im Vorhinein. "Ich... ich wollt mir mal dein Bein angucken. Und... Beruhigungsmittel hab ich auch, das sollte... es... etwas besser machen!"
***
Alice hatte sich in der letzten Viertelstunde hier nicht wegbewegt. Verschiedene Personen ihrer Gruppe hatten sie schon gesehen, sich irgendwelche Anweisungen zugeschrien, hektisch beraten, was nun mit ihr zu geschehen hatte. Sie selbst beachtete niemand, als wäre sie ein Monster, ein Insekt, dass es zu zerquetschen galt. Es kümmerte sie nicht, sie bekam ohnehin kaum etwas mit, da sie ihr Gesicht in ihren Knien vergraben hatte. Bis jemand sie anscheinend ansprach. Mit jämmerlich verheultem Gesicht sah Alice auf; Shelley. Zumindest glaubte sie, dass die braunhaarige Frau so hieß. Mit einem sehr gezwungenen, aufmunterndem Lächeln hielt sie ihr eine kleine Ampulle hin.
Als ob irgendetwas ihr jetzt noch helfen könnte.
"D-Dwange..."
Sie meinte es gut, also griff Alice danach.Ihr ganzes Gesicht war verschmiert von Rotz und Tränen, darum wich sie ihrem Blick aus. Schließlich trank Alice das Beruhigungsmittel. Unwirsch warf sie das Gefäß beiseite und vergrub ihren Kopf erneut in ihrem Schoß um einen weiteren Schluchzer herauszulassen.
***
Was sagte man einer Person, die quasi eine tickende Zeitbombe war, jeden Moment hochgehen könnte und das so auch wusste? Tatsächlich entfalteten sich um sie herum wohl einige Diskussionen darüber, was man nun am Besten mit Alice anstellen könnte, dazu gehörte primär Grumpy Grams, die sich offensichtlich den russischen Soldaten zur Unterstützung geschnappt hatte. Die Klassiker wohl: Kopfschuss, das Leid nehmen. Als Köder benutzen oder opfern, für den höheren Zweck. Sogar ihr "Anführer" meldete sich zu Wort. "Sperrt sie weg, fesselt sie irgendwo oder was auch immer, aber sie darf nicht in die Nähe der Verletzten kommen. Wir können uns keine weiteren infizierten leisten." Was für ein Arschloch!
"Ich... ich weiß ja nicht, ob das... j-jetzt Sinn macht oder dir irgendetwas bringt, aber... i-ich schulde dir noch eine Massage und... ja, ich würde das wohl machen jetzt. Wenn du w-willst natürlich!" Immer wieder brach ihre Stimme für einen Moment ein. Das Mädchen, das zeitweise wie eine eiserne Rebellin gewirkt hat, saß nun neben ihr auf dem Boden, kurz vor dem Tod und war aufgelöst wie vermutlich nie. Shelleys Nase juckte, ihre Augenlider tanzten immer wieder auf und ab. DU heulst jetzt nicht.
***
Verwirrt hob Alice den Kopf. Shelley war überhaupt nicht auf ihren erbärmlichen Zustand eingegangen, hatte abgespuckte und geheuchelte Aufmunterungsversuche gebracht oder dergleichen. Stattdessen sprach sie von der... Schultermassage. Jetzt, in dieser Situation.
Für einen Sekundenbruchteil blitzte so etwas wie ein Lächeln über Alice' verheultes Gesicht, als sie antwortete.
"Dwu bíst komísch, Shewéy... eine Massawge wäre jwétzt schön..."
Die Französin bekam es immer noch nicht wieder hin, anständig zu sprechen, zu viele Flüssigkeiten füllten ihren Mund, aber so oder so, Shelley würde sie schon verstanden haben.
***
Ein kurzes, zufriedenes Lächeln huschte nun auch über Shelleys Lippen. "Super!", sagte sie und griff dann ohne Weiteres unter die zitternden Arme von Alice, hob sie vorsichtig an und ging ein paar Schritte mit ihr, sie bei jedem dieser Schritte stützend. Durch ihre Nervosität und - nicht zuletzt - die erheblichen Wunden an ihren Beinen war das selbstständige Laufen wohl eher ausgeschlossen.
***
Alice wusste nicht so recht, was das sollte. Warum machte die Frau sich denn jetzt so viel Mühe mit ihr, ihr sogar beim Gehen zu helfen? Das mit der Massage war im Dorf eher ein Scherz gewesen und wirklich viel gesprochen hatten sie bisher auch nicht. Also warum? Einfach, um ihr Gewissen zu beruhigen?
***
"Hier haben wir ein bisschen Ruhe!", sagte Shelley als die beiden etwas weiter in Richtung des Hecks gehumpelt waren, wo sie sich zuvor auch um den Mossad-Bericht gekümmert hatte, setzte sich vor die Reling und zog Alice sanft mit sich hinunter, zwischen ihre geöffneten Beine. Sie musste sich darauf konzentrieren, nicht zu genau über die Konsequenzen nachzudenken, auch wenn sie ja eigentlich genau wusste, was früher oder später mit der Französin passieren würde. Doch im Ausweichen von Dingen, die sie emotional belasteten, hatte sie ja Erfahrung.
So legte sie einfach beide Hände auf die weichen, zitternden Schultern, nachdem sie das blaue Haar bei Seite gestrichen hatte und begann mit der Massage. Die Finger glitten sanft über die Haut und den Stoff darüber, fingen sie gelegentlich ein, kneteten sie etwas, wenn es sich auch mehr um ein Streicheln handelte. "Okay so?"
***
"Mhm."
Dieser kurze, zustimmende Laut würde hoffentlich ausreichend. Wie in Trance starrte Alice zu Boden, als Shelley ihre Schultern etwas entkrampfte. Sie weinte noch immer, hatte sich aber deutlich beruhigt, den ersten Schock mittlerweile verdaut.
Die beiden saßen eine ganze Weile stumm zusammen, bis Alice etwas zu reden begann. Ihre Stimme war nicht sehr laut, aber hier war es ohnehin ziemlich ruhig.
"'ey, Shelley... was...", Alice bekam den Satz nicht gut zu Ende, fragte sich selbst, ob es überhaupt sinnvoll war, ihn auszusprechen, ""was... würdést dú an meinér Stelle tún...?"
Sie schwieg einen Moment, dann sprach sie weiter.
"Ich wíll noch garníscht sterben... Ísch wollte mísch nur nützlísch machén. Dass ísch dafür jetzt sterben múss, íst ungerecht... ísch 'abe nie etwas Bösés getán."
***
Na los, sag doch irgendwas! Es wollte einfach nichts aus ihrem Mund kommen und so lagen Alices Worte schon einige Sekunden unbeantwortet in der Luft vor Shelley. Was sollte sie ihr sagen? Dass das Leben nicht fair ist? Dass die Besten immer früh starben? Es gab nichts, das nicht irgendwie wie eine Floskel klingen musste.
Ihre Hände lagen inzwischen nahezu still auf der - wenigstens deutlich entspannter wirkenden - Schulter der Französin. "Ich hab' keine Ahnung, was ich tun würde. Ich würde wahrscheinlich den Gedanken verdrängen und mich irgendwie ablenken, mach' ich fast immer so!", verriet sie und versuchte, dabei möglichst neutral zu klingen. "Aber ob das richtig ist, keine Ahnung..."
***
Shelleys Worte halfen ihr, so ehrlich sie wohl auch gemeint waren, nicht besonders weiter. Trübsinnig beobachtete Alice den metallenen Boden unter sich. Sie wollte an irgendetwas Schönes denken, aber ihr Kopf war leer.
***
Es musste doch irgendetwas geben, das man ihr sagen konnte, irgendetwas, das ihr Leiden linderte, ihr die restliche Zeit etwas einfacher machte. "Gibt es... irgendwas, das du brauchst? Irgendwas, das ich tun kann, damit es... so gut wird, wie es eben werden kann?"
***
Jetzt fühlte sie sich wieder schuldig. Alice' Ziel war, durch diese Sache an Selbstständigkeit zu gewinnen und auf eigenen Füßen zu stehen. Und jetzt sorgte sich wieder jemand um sie und machte sich Umstände. Schuldgefühle waren eigentlich so ziemlich das Letzte, das sie jetzt gebrauchen konnte.
Da fiel ihr etwas ein. Alice war emotional gerade am Boden, aber Shelley war ein netter Mensch. Und schön war sie auch. Sie wollte ihr diese Freundlichkeit irgendwie zurückgeben. Und Ablenkung... eine Ablenkung wäre gut, oder?
"Oui..."
Behutsam löste Alice sich aus Shelleys griff und drehte sich um, so dass sie ihr gegenübersaß. Träge nahm sie ihren Rucksack herbei, den sie mitgenommen hatte und holte ihren besten Freund - den Zeichenblock - hervor. Mit etwas, das wohl entfernt an ein Lächeln erinnern sollte, sah sie der braunhaarigen Frau vor sich in das fragende Gesicht.
"Lass mísch dísch zeichnén... als Remerciement. Ísch bín noch níscht so gúd, u-und geradé... níscht in Bestfórm, abér..."
***
"Äh... ja, klar!", sagte Shelley sofort, hätte niemals mit etwas so... Banalem gerechnet. Aber gerade sowas war es ja, dass man in Situationen wie diesen tun wollte - jedenfalls glaubte sie das. Sie müsste sich unbedingt ein Hobby suchen. Wenn sie mal gebissen werden sollte, würde sie etwas haben, an dem sie sich festhalten kann.
Sie stand vorsichtig auf, nicht zu schnell, sodass Alice die Möglichkeit hatte, langsam nach hinten zu rutschen, sich anzulehnen. Die Amerikanerin stellte sich in ihr Sichtfeld. "So... I want you to draw me like one of your french girls!", sagte sie, grinste dabei und hoffte, dass es wenigstens ein bisschen ansteckend sein würde.
***
Unerwartete Röte schoss Alice in den blassen Kopf, sie wusste nicht, woher, aber irgendwoher kannte sie dieses Zitat. Warum fühlte sie sich dabei nur so peinlich berührt? Na egal, sie zwang sich zu einem Lächeln, denn ganz offenschtlich versuchte Shelley wirklich, sie aufzuheitern. "Soll ich einfach so... hier stehen? Irgendwie posieren, oder so? Wie machst du das am Liebsten?"
""Alzó... wie dú möchtést. Lächle einfách só, wie geradé ebén, dann wírd es bestímmt schön..."
Und damit begann Alice ihren Bleistift über das Papier tanzen zu lassen. Immer mal wieder glitt Ihr Blick auf die lächelnde Shelley, zuerst zeichnete sie ihre Konturen, dann begann sie mit Struktur und groberen Details. Es war fast gruselig, wie entspannend das war. Wie aus einem Reflex heraus packte sie ihre Spieluhr neben sich und ließ sie spielen. Das half zusätzlich.
***
Die beruhigende Melodie, die aus der Spieluhr drang und die entspannt wirkende Konzentration der Französin sorgten dafür, dass Shelley das Lächeln nicht allzu schwer fiel. Zumindest für den Moment sah sie glücklich aus und das war Grund genug, auch zufrieden zu sein. Die Situation hatte fast eine gewisse Romantik. Und die Infizierte war ihr als Zeichnerin lieber als der junge DiCaprio.
"Alice... ähm... danke, dass du das Risiko für uns alle eingegangen bist!", sagte sie, für einen Augenblick eine etwas ernstere Miene aufsetzend, bevor sie dann wieder mit dem Lächeln fortsetze. Doch das hatte sie noch loswerden müssen.
***
"Aimée." brachte sie nur hervor, ohne vom Zeichnen aufzusehen.
"Ähm... was?"
"Mein Namé íst Aimée. Und ísch 'abe es nur getán, weil ísch es wollté. Gern gesche'én."
"Oh, okay. Äh - sorry. Ich dachte... äh, war dein Name nicht Alice?"
"Nein..."
Einige Atemzüge lang starrte das Mädchen nur wie im Halbfschlaf auf ihren Block, bevor sie weiterzeichnete und dabei etwas murmelte.
"Alice 'eißt ein anderés Mädschén. Sie 'át mir gezéigt, was Frei'éit bedeutét. Meiné Retterín."
Alice lächelte stumm in sich hinein, bevor sie einige letzte Striche auf ihrem Block machte und dann zufrieden nickte. Sie steckte die Spieluhr zurück in ihre Tasche und sah stolz zu Shelley auf, wie eine Tochter, die ihrer Mama gerade eine gute Note in der Klassenarbeit mit nach Hause gebracht hatte. Die junge Frau kam neugierig auf sie zu und Alice drückte ihr, noch immer sitzend, die Zeichnung in die Hände.
"Gefällt sie dír?"
***
Shelley sah auf die Zeichnung, ihre Hände zitterten leicht, ihre Augen wurden wieder viel zu feucht für ihren Geschmack. Als sie die Nase hochzog, machte sie das sicherheitshalber besonders lange, so als würde sie die frische Luft einziehen wollen und nicht so, als stünde sie kurz vor dem Losheulen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, eine Ehre, von Aimee auf diesem Bild verewigt worden zu sein.
"D-d-das ist... wow! Okay, wenn das... keine Bestform ist...?!" Reiß dich zusammen! Als die erste Träne drohte, ihren Augen zu entfliehen, nahm sie das Bild vorerst bei Seite, um es nicht mit ihrer materialisieren Rührseligkeit zu verschandeln. "Danke, Aimee! Wirklich, danke!", sagte sie mit spürbar zitternden Stimmbändern und trat näher an die Französin, um sie zu umarmen.
***
"D-d-du magst és?!"
Alice Gesicht, obgleich verschmiert und wirklich nicht im besten Zustand, strahlte vor Freude, als Shelley sie umarmte. Da konnten die Umstände noch so beschissen sein, aber wenn sich jemand über ihre Zeichnungen freute und diese lobte, hatte man sie.
"Das freút mísch!"
Etwas unsicher erwiderte Alice die Umarmung und dachte für einen Moment gar nicht mehr an das Bevorstehende.
Ich glaube, es hat sich doch gelohnt.
Nach einigen Sekunden löste Alice sich von der jungen Frau und sah wieder etwas ernster, wenngleich lächelnd, zu Boden.
"Alzó... ísch schätzé, ísch gehé jetzt wiedér nach vorné... síscher wollén síe etwas mit mír machén."
Bevor Shelley reagieren konnte, gab Alice ihr einen Kuss auf die Wange - weil das in Frankreich nun mal als dankende Geste galt - und machte sich auf den Weg zur Gruppe.
""Mercí, Shelléy. Das 'at mir ge'olfen... glaubé ísch."
***
Als Aimee sie mehr schleichend als gehend verließ, blickte Shelley ihr hinterher, atmete tief durch. "Sag mir Bescheid, wenn jemand dich unfair behandelt!", rief sie schwach hinterher und wusste nicht mal genau, ob die Französin das noch hörte. Und dann sah sie wieder auf das Bild, schniefend, wäre eine stille Träne an ihrer Wange hinunter schlich.
Daen vom Clan
03.09.2013, 08:53
David war vorsichtig auf das Deck getreten und war sehr froh, keiner der Kreaturen begegnet zu sein.
Schließlich war er oben angekommen und blickte über die Reling nach unten, dort sah er das Boot sachte im Wind dümpeln und immer wieder leise gegen die Bordwand krachend. Obschon das Schiff schon seit geraumer Zeit hier liegen musste, so schien es dem Kameratechniker doch so, dass jeder erneute Windstoß der das Boot erfasste und das Geräusch verursachte, die Untoten in der Kabine darunter abermals in helle Aufgerung versetzte.
Angewidert und doch fasziniert sah David, wie verweste Hände immer wieder aus den Fenstern ragten und gierig nach unsichtbarer Nahrung in der Luft griffen. Ihm wurde klar, dass ein Abstieg sehr gefährlich werden konnte, doch David hatte eine andere gute Idee.
Probe auf Intelligenz - bestanden!
Mit wenigen Handgriffen setzte er den Mechanismus wieder in Gang und erst laut klackernd, dann leise surrend setzte sich die Mechanik wieder in Gang und das Boot kam stückchenweise nach oben. Bei ihm angekommen, konnte er die Plane zur Seite schlagen und noch Reste der Überlebensausrüstung sehen:
- Eine Leuchtpistole, die einen einmaligen, temporären Bonus von +3 auf Kampf gibt, zur freien Verteilung
- Staubtrockenen Schiffszwieback, ummantelt von bereits schimmeligem Zwieback, Gruppennahrung +2
Celina fand sich nach kurzer Schleicheinlage tief im Inneren des Schiffsbauches.
Hier gab es kaum Licht und tausend seltsame, undeutbare Geräusche drangen an ihr Ohr. Das Schnick knackte und ächzte metallisch, von irgendwoher gurgelte es leise und immer wieder hörte sie das Schlurfen oder Stöhnen der Untoten. Dieser Ort hier war tödlich gefährlich, das wusste sie und spürte es mit jeder Faser ihres auf Adrenalin gepumpten Körpers.
Dem Lichtkegel ihrer kleinen Taschenlampe folgend führte sie ihr Weg durch stinkende Pfützen an öliger Flüssigkeit hindurch Richtung Lagerraum. Kalt tropfte es hier von der Decke, der Raum war bedeckt mit allerlei Unrat und Müll, die Luft roch muffig und war doch so kalt, dass ihr Atem in kleinen Wölkchen aufstieg. Kurz zuckte sie zusammen, als sie ein seltsames Geräusch von der Seite hörte, schnell flog der Lichtkegel ihrer Lampe dorthin, doch sah sie nur nackten Stahl der Wände auf dieser Seite und es schauderte sie abermals, als ihr gewahr wurde, dass jdes Geräusch sich als Echo in den engen Stahlgängen fortpflanzte...
Endlich war sie im Lagerraum angekommen und ließ das Licht über die sauber aufgestapelten Container gleiten. Alle waren sie in Reihe, sich gegenseitig stützend und somit auch dem härtesten Wellengang widerstehend. Und doch - eine Reihe der Container sah irgendwie anders aus. Es war nicht der zur Seite gestürzte und verbogene Container, der ihre Aufmerksamkeit fesselte, sondern eher die Tatsache, dass dieser Neunerblock an Containern im Gegensatz zu den anderen so aufgebaut war, dass seine Mitte leer war. Als wären die beiden aufeinandergestapelten Container in der Mitte einfach weggelassen worden. Was natürlich enorm zu Lasten der Stabilität und Sicherheit geht. "Und die Mitte als exzellentes Versteck offenbart...", flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf. Vorsichtig näherte sie sich dem verbogenen Container und erkannte, dass durch den Sturzschaden nicht nur der obere Container heruntergefallen war, sondern auch der untere so verbogen wurde, dass man nun bequem in die Mitte vordringen konnte.
Skeptisch und fast furchtsam ließ sie ihr Licht in das Versteck gleiten und musste würgen. Verwesende Leiber, tot und zertrampelt, lagen in der Mitte des Containerversteckes. Sie sahen aus, als wären sie zerquetscht worden, doch das Schlimmste war nicht der Geruch oder der Anblick der offen hervorstehenden Knochen. Was Celine wirklich entsetzte, war, dass sich ganz langsam und wie in Trance manche der Hände oder Füße noch immer leicht bewegten und zuckten.
Celine starrte mit Entsetzen das Schauspiel an und ihr wurde klar, in Containerblock B2 waren Zombies versteckt worden. Und als die Dolphin schließlich vom Fischerboot gerammt wurde, haben die Erschütterung und die fehlende Stabilität ausgereicht, die Container so stürzen zu lassen dass die Untoten entkommen konnten. Und so musste das Schiff angegriffen und überrannt worden sein...
Probe auf Intelligenz - Fehlschlag!
Entsetzt rannte sie aus dem Lagerraum und beeilte sich zur Gruppe zurückzukehren.
Celine konnte nicht ahnen und wissen, dass die Untoten aus dem verborgenen Teil des Versteckes und selbst die am Boden zertretenen Zombies sehnsuchtsvoll dem Licht nachblickten und ihren Schritten auf dem nackten Metall und sich dann unendlich langsam in Bewegung zu setzen...
Die Kampf-Aufgabe "Der gordische Treibstoffknoten" ist um 1 Punkt für beide Teilnehmer erschwert!
Alice spürt noch immer keine Auswirkungen oder körperlichen Beeinträchtigungen.
Es war erstaunlich wie schnell sich die Stimmung in den letzten Tagen immer wieder schwankte. Von plötzlicher Feierstimmung zu Todesangst. Von kurzzeitiger Ruhe zu plötzlicher Panik. So sollte es wohl Nathan nicht überraschen ,dass die Ruhe des Angels kaum lange hätte wären können. Es war wohl ein Wunder, dass sie überhaupt die Möglichkeit, dazu gehabt hatten. Nathan würde nämlich lügen, wenn er sagte, dass die Fische der einzige Grund waren, warum er so gerne angelte. Nein, es ging um ihn selbst. Es war wie eine Form der Medition, so albern dass auch klingen mochte. Es erlaubte ihm, für eine kurze Zeit, alles andere auszublenden. Es machte alles es so leicht, sich nicht auf das Chaos zu konzentrieren.
Umso schwerer fiel es ihm, wenn er, jetzt nachdem er sich um Jul gekümmert hatte, seine Aufmerksamkeit auf die Situation um das französiche Mädchen zulenken. Die junge Deutsche, die dem Hai entkommen war, war inzwischen einigermaßen trocken, und versuchte sich auf einer der liegen zu entspannen. Sie wirkte immernoch sichtlich schockiert, aber wer konnte ihr das schon Übel nehmen.
"Bleib einfach mal eine Weile hier und entspann dich, okay Jul? Wir wollen ja nicht, dass du nach deiner waghalsigen Aktion noch vor Aufregung kollabierst.", sagte er ihr und wandte sich an Ivan.
„Sperrt sie weg, fesselt sie irgendwo oder was auch immer, aber sie darf nicht in die Nähe der Verletzten kommen. Wir können uns keine weiteren infizierten leisten“, kam es, just zu diesem Moment, von ihrem mutigen Anführer zu hören, der sich natürlich sofort vom Schiff begab. Er konnte ja seine Hände nicht schmutzig machen.
Ivan deutete in Richtung des Seils, aber beim Gedanken, jemanden der ihr Leben für riskiert hatte, wie eine Kuh festzubinden wurde Nathan schlecht. Nein, nur im absoluten Notfall.
"Warte mal, Ivan. Sie sieht für mich noch relativ stabil aus. Schau mal " er wieß auf Shelley, die sich in diesem Augenblick um sie kümmerte " die sieht nicht so aus, als ob sie gefährlich wäre." Zumindest noch nicht.
Er ging auf Alice zu, oder eher ihr entgegen. Die Französin hatte sich von Shelley, die am Bug stand, gelöst und ging auf die Gruppe, und ihn, zu.
Sobald sie vor einander standen, versuchte Nathan ihr einen Vorschlag zu machen.
"Ich bin Nathan, du bist Alice, oder? Namen bleiben selten ein Geheimnis, wenn man tagelang auf einer Luxusjacht verbringen muss. Schau mal, hör nicht auf das was David sagt, wir werden niemanden in dieser Gruppe fesseln, oder einfach gegen ihren Willen wegsperren. Zumindest solange ich was zu sagen habe. Hat Shelley dich etwas verarztet? Es sah so als ob sie dir was gab.", Er wusste nicht genau wie das jetzt sagen sollte. Jetzt wo er direkt vor ihr stand wirkte sie nicht gefährlich, etwas aufgebracht, ein etwas wilder Blick, aber sicher nichts was für die Umstände merkwürdig war. Die echte Gefahr war ja auch kaum sie, sondern die anderen. Und ihre panischen Reaktionen.
"Solange du dich gut fühlst, kannst du sicher keine Gefahr sein. Doch das eigentliche Problem sind die anderen. Du fühlst dich doch sicher sehr müde und erschöpft? Könntest du vielleicht mitkommen zur Schlafjaküte von Vantowers, die ist ziemlich groß und das Bett sah verdammt bequem aus." Er legte eine kurze Pause ein. "Ich würde es auch nicht zusperren, aber es würde die Oma und auch die anderen einfach beruhigen."
Er fühlte sich nicht wohl in einer Haut, jemanden der wegen ihnen ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatte, so ein "Angebot" zu unterbreiten, aber es war sicherlich humaner, als jemanden festzubinden. Abgesehen, davon sah sie, für Nathans ungeschultes Auge, noch sehr stabil aus. Er fragte sich aber wie schnell die Krankheit sich ausbreiten würde.
Alice war kaum fünf Schritte von Shelley weg, da rief sie ihr etwas nach, dass sie ein wenig grinsen ließ.
Irgendwie ist sie ein bisschen süß. Wie Leo. Nur anders. Glaube ich.
Als Alice auf die Vorderseite des Schiffes kam, wurden die anderen ruhig und besahen sie mit abstößigen Blicken. Nach ein paar Augenblicken unangenehmen Schweigens trat Nathan, der zuvor noch geangelt hatte, mit geschäftigem Blick an sie heran.
"Ich bin Nathan, du bist Alice, oder? Namen bleiben selten ein Geheimnis, wenn man tagelang auf einer Luxusjacht verbringen muss."
Alice nickte schwach. Sie starrte zu Boden, weil sie sch ausmalen konnte, in welche Richtung dieses überhöflich begonnene Gespräch gehen würde.
"Schau mal, hör nicht auf das was David sagt, wir werden niemanden in dieser Gruppe fesseln, oder einfach gegen ihren Willen wegsperren. Zumindest solange ich was zu sagen habe."
Mit hochgezogener Augenbraue suchte die Französin Nathans Blick, bevor er schnell wieder zu ihren Füßen absank.
"Ísd mír egál. Mácht mit mír, was íhr wólld."
Ihre Stimme war von Apathie geprägt. Nach dem Gespräch mit Shelley war es für den Moment keine Angst mehr, die Alice durchflutete; nein, sie hatte sich in die hinteren Winkel ihres Verstandes verzogen, bereit, im falschen Moment ein letztes Mal zuzuschlagen und ihr Leben zu beenden. Jetzt aber war es schlichte Akzeptanz. Akzeptanz von dem, was auch immer passieren sollte. Ob das nun positiv oder negativ war, wusste Alice selbst nicht so recht. Nathan hatte einen Moment geschwiegen, bevor er fortfuhr.
"Hat Shelley dich etwas verarztet? Es sah so als ob sie dir was gab."
"Oui...", Alice lächelte traurig in sich hinein, ohne ihren Gegenüber anzusehen,
"sié 'át mir... etwas gegében."
Nathan hielt es anscheinend für angemessen, eine Kunstpause einzulegen. Nach einer halben Minute sprach er weiter.
"Solange du dich gut fühlst, kannst du sicher keine Gefahr sein. Doch das eigentliche Problem sind die anderen. Du fühlst dich doch sicher sehr müde und erschöpft? Könntest du vielleicht mitkommen zur Schlafjaküte von Vantowers, die ist ziemlich groß und das Bett sah verdammt bequem aus." Er legte eine kurze Pause ein. "Ich würde es auch nicht zusperren, aber es würde die Oma und auch die anderen einfach beruhigen."
Unbewusst verkrampften sich Alice Finger in ihren Handflächen immer mehr, als Nathan seine Beschreibung mit wohlgewählten Worten fortsetzte und eigentlich doch nichts anderes meinte als Du bist eine Gefahr. Wir müssen dich wegsperren.
Aber Alice rechnete es ihm immerhin an, dass er ihr das in dieser Form beizubringen versuchte und nicht übers halbe Schiff brüllte, man solle ihr doch die Arme brechen und sie bestenfalls gefesselt ins Meer werfen.
Und dennoch... trotz Shelley... trotz seiner umschreibenden Art... hatte sie bereits wieder solche Angst, dass sie losheulen wollte.
Sei stark. Lauf nicht weg.
Endlich, nach gefühlten und tatsächlichen Ewigkeiten, sah Alice wieder zu dem besorgt dreinblickenden Amerikaner auf, um ihm mit trockener Stimme zu antworten.
Ísch sagte éz doch... macht mit mír, was ímmer íhr wolld. Es íst mír gleisch. Ísch bín ohne'ín schon tód... ge'en wír.
Ohne eine Reaktion abzuwarten humpelte Alice auf das Innere des Schiffes zu, vermied es, den anderen nocheinmal in die Augen zu sehen, sei es aus Verachtung, Hass, Schuld oder Scham.
Mismütig begleitet Nathan die angeschlagene Alice ins innere des Schiffes. Sie schien tatsächlich sehr ruhig, jetzt wo er sie sprechen gehört hatte. Sehr gefühlslos, apathisch, aber eben auch ruhig. Manch anderer würde in so einer Situation sicherlich den Verstand verlieren, immer hektischer werden, doch dieses junge Ding, sie sah nichtmal einmal volljährig aus, hatte tatsächlich mit dem Leben abgeschlossen.
Sie betraten schweigend die Kajüte von Vantowers. Sie war, wie es ihm zustand, sehr luxeriös eingerichtet. Eine Minibar, ein riesiges Doppelbett, und direkt hinter dem Bett ein Ausblick aufs Meer. Das Bett war offensichtlich benutzt, es wär ja verrückt von ihnen, wenn niemand so eine gelegenheit auslassen würde, auch wenn Nathan ncht genau wusste, wer es sich hier gemütlich gemacht hatte, die verganenen Nächte.
"In der Minibar sollte es auch noch etwas Wasser geben, oder auch ... stärkeres, wenn dir danach ist. Ich schätze mal du willst alleine sein? Ruf einfach, wenn du was brauchst." Nathan belies es bei einfachen Worten, ihr war offensichtlich nicht nach reden die Mute und er musste zugeben er wusste wirklich überhaupt nicht was er sagen sollte. Er ließ die Tür bewusst offen, und lies Alice allein.
Innerhalb kürzester Zeit war eine Menge geschehen. Viele aus der Gruppe hatten die Dolphin inzwischen erkundet, aber bis auf ein paar Spielsachen, die den Leuten das Gefühl gaben, sicherer vor der Zombiebrut zu sein und bedenkliche Verletzungen war die Ausbeute nicht besonders große gewesen.
Ein Biss., dachte Dolores bitter. War es das wert gewesen? Und warum zum Teufel ließen sie das blauhaarige Mädchen nicht einfach auf der Dolphin oder dem Schlepper zurück, wo sie später mit ihren neuen Zombiefreunden spielen können würde? Immerhin hatte der Anführer etwas auf dem Kasten, der die Gebissene wenigstens wegsperren wollte. Etwas später wurde sie auch von Nathan irgendwohin gebracht, was unweigerlich bedeuten musste, dass sie in irgendeine Kabine gesperrt werden würde. Und dieses Schloss würde hoffentlich für immer verschlossen bleiben.
Mit einer Art Zeitbombe auf dem Schiff zu sein, beunruhigte Dolores, aber bis auf die Informationen von Niki gab es irgendwie nichts, das ihnen gerade aus dieser Situation helfen konnte. Je länger sie hier waren, desto gefährlicher wurde es - wenn nicht irgendjemand beherzt die Blauhaarige von Bord werfen würde.
Dolores richtete sich auf und atmete einmal tief durch. Bitte, wenn die anderen keine nützlichen Informationen gefunden hatten, musste sie es selbst wagen. Alleine zu wissen, was mit dem Schiff passiert war und wozu es einmal gedient hatte, wäre in jedem Fall hilfreich um zu wissen, was man dort noch zu finden hoffen konnte. Und Dolores hatte ein Gespür für wichtige Dinge, sie würde schon etwas finden, was ihnen weiterhelfen würde. Und wenn es dir wie ihr ergeht?
Sie schnaubte ihre eigenen Gedanken an. Dann würde ich dort bleiben, mich noch so nützlich wie möglich machen und nicht flennend zur Gruppe zurückkehren.
Dolores sah kurz zu Niki - er hatte sich seit seinem Ausflug komplett ruhig verhalten, starrte ein wenig verträumt durch die Gegend und schien fast einzudösen. Sah nicht so aus, als würde ihm in nächster Zeit etwas zustoßen, und jetzt würde er bestimmt auch erst einmal hier bleiben.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Dolores sich an Bord der Dolphin halbwegs frei bewegen wollte. Inzwischen konnte man durch die Erzählungen der anderen ganz gut ausmachen, wo wirkliche Gefahrenzonen waren, aber trotzdem schlotterten ihr die Knie. Es war merkwürdig, damals in Sektor Beta hatte sie keinerlei Angst verspürt, aber jetzt auf diesem riesigen Geisterschiff musste sie sich zusammenreißen, um nicht wie gelähmt zu sein. Auch merkte sie, dass alleine der Weg zum Schiff sie irgendwie angestrengt hatte - wahrscheinlich wurde sie langsam doch schon zu alt für diese Sachen. Hör auf damit.
Wieder ärgerte sie sich über ihre eigenen Gedanken. Sie war in bester Verfassung und in einem wunderbaren Alter, in dem der Körper noch einiges aushielt, aber auch Weisheit und Lebenserfahrung schon ausreichend vorhanden waren. Und noch war ihr Verstand frisch genug, dass sie sich an diese Sachen auch erinnerte.
Plötzlich stand Dolores vor einem Bordcomputer, neben dem ein Funkgerät lag und ein Recorder stand. Sie hatte gar nicht gemerkt, wohin ihre Schritte sie genau gelenkt hatten, aber hier war sie und das alles sah doch in jedem Fall so aus, als würde es ihr weiterhelfen können. Leider waren die meisten Dinge kaputt und verrostet - nur der Recorder wirkte bei näherer Betrachtung noch gut in Schuss. Die Bänder, die man damit abspielen konnte, würden doch bestimmt einiges an Informationen liefern... [Aufgabe Iota]
Vor Kälte bibbernd und in ein Handtuch eingewickelt stand Jul an Deck der Heather und beobachtete die übrigen Ereignisse. Wenn sie so ihr gerade erlebtes kleines Abenteuer betrachtete, hatte sie echt Glück gehabt. Vermutlich hatte sie etwas voreilig gehandelt, als sie ins Wasser gesprungen war. Sie hatte nur die Kisten gesehen und gedacht 'Im Wasser sind ja keine Zombies'. Dass es auch andere gefährliche Meeresbewohner geben konnte, oder allein daran, dass das Wasser möglicherweise eiskalt war, daran hatte sie nicht gedacht. Ivan hatte sie noch gefragt, ob sie verletzt sei, bevor er sich gemeinsam mit Nathan Alice zugewandt hatte. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, alles in Ordnung" antwortete sie leise, worauf ein lauter Nieser sowie ein kräftiges Husten folgte. Mist, sie würde sich wohl eine Erkältung einfangen. Sie musste dringend ins Warme.
So schnappte sich Jul ihre Jeans und Turnschuhe, die noch an der Stelle lagen wo sie sie ausgezogen hatte und machte sich auf den Weg in Vantowers Kabine, die sie in den vergangen Tagen immer mal wieder zum schlafen und auffrischen genutzt hatte. Vor der Tür begegnete ihr Nathan, der gerade aus eben jener Kabine heraus kam. Hatte sie ihn nicht eben noch mit Alice unter Deck gehen sehen? "Nathan. Ich wollte mich eigentlich gerade aufwärmen. Ist Alice jetzt da drin? Wie geht es ihr?" fragte sie ihn, den unsicheren Unterton konnte sie dabei nicht ganz verdecken.
Er antworte Jul mit etwas leiserer Stimme.
"Wenn du den Biss meinst, weiß nicht, sie wirkt stabil. Sehr sehr schwach, aber rein physisch noch okay, aber psychisch scheint sie ziemlich kaputt, mit dem Leben total abgeschlossen. Eigentlich sollte man sie ja nicht allein lassen, aber ich hab so keine Idee was ihr überhaupt sagen sollte, ich mein, woher sollen wir überhaupt wissen, ob es überhaupt ansteckend ist? Ich mein, ich hab noch nie jemanden zum Zombie werden sehen, nur schon lange verwesene. ... Fuck."
Er blickt zurück, die Kabine hinter ihm war immernoch halb offen.
"Wenn du mit ihr reden willst, die Tür ist noch offen. Sie da drinn wie ein Tier einzusperren konnte ich nicht über mich bringen, aber zumindest lassen die da oben jetzt endlich Ruhe. Verdammte Panikmache."
Ligiiihh
03.09.2013, 17:53
Nachdem Niki die Dolphin ausgekundschaftet hatte, waren alle sofort drauf und drunter, sich irgendwie aktiv zu beteiligen. Er stand nur wie ein hilfbedürftiges Tier da und starrte verträumt durch die Gegend. Irgendwann bekam er beiläufig mit, dass dieses französische Mädchen, Alice, gebissen wurde. Er war ein wenig besorgt, die Gefahren waren ja nicht zu übersehen. Dennoch... fühlte er Mitleid um sie. Er kannte sie nicht, sie haben nicht sonderlich viel gesprochen. Ab und zu hatte er das Gefühl, dass sie zu ihm rüber starrte, aber das bildete er sich wahrscheinlich nur ein.
Jedenfalls stand seine Aufgabe fest. Um an den Treibstoff zu kommen, mussten die Sicherungsmaßnahmen abgestellt werden. Es war ein sehr gefährliches Unterfangen, aber da gab es keine Diskussion. Es musste gemacht werden und fand sich selber wohl am geeignetsten dafür [Stationsaufgabe: Die Göttin des seiden Fadens]. Nur hoffentlich würde alles gut gehen. Es musste einfach alles gutgehen.
Und da dachte er an das Mädchen, das gebissen wurde. Ohne viel nachzudenken lief er unbemerkt an Jul und Nathan vorbei und betrat den Raum, in welchem sie sich befand. Was er sich daraus erhoffte, darüber dachte er nicht nach. Aber er wollte nicht, dass sie alleine war.
Mephista
03.09.2013, 18:06
Aufgrund der aufkeimenden Erschöpfung ließ Léo die Arme nach eine ganzen Weile sinken und sich einfach auf den holzigen Boden plumpsen.
Das war gleichermaßen enttäuschend wie vorraussehbar gewesen.
Ob es nun daran lag, dass die Klumpen bei ihr nur Spanisch verstanden (ba-dum-ts), einfach mal schauen wollten, wie lange sie das noch machen würde oder sie schlichtweg ignorierten, konnte sie nicht ausmachen.
Müde. Kopfschmerzen.
Ruhe.
Ahhhh…
Eine Brücke wurde in ihrem Gehirn vom Schutt der Erschütterung befreit und die Bedeutung des Wortes erschloss sich ihr wieder. Einigermaßen
Ja, Ruhe konnte sie nun wirklich gebrauchen. Hoffentlich war sie hier einfacher zu bekommen als eine Sonnenbrille. Bis jetzt sah es allerdings nicht danach aus, da die großen Klumpen in einem fort einen Geräuschbrei erzeugten, der sie in den unterschiedlichsten Farben aufleuchten ließ.
Langsam war das Mädchen davon überzeugt, dass sie von Aliens, die aus der Nähe wie Menschen aussehen, entführt und auf den Planeten Persiak III verschleppt worden war.
Na super.
Einer von ihnen, begleitet von einem manchmal goldgelb aufblinkenden Klumpen stach durch eine nur partielle Blau-tönung am oberen Ende heraus. Unwillkürlich musste Léo and die Meerjungfrauentochter Alice denken. Da sie nach unten gingen, entschloss sie sich kurzehand, einfach hinterherzugehen. Mehr als weiterhin ignoriert werden kann ihr ja eigentlich nicht wiederfahren, die Zombies (außer ihr selbst vielleicht) waren ja hoffentlich wohl noch alle auf der Erde.
Nach einem dritten Anlauf kam sie auch wieder mit einigem Schwindelgefühl auf die Beine und lief ebenfalls hinein in das … Boot? Raumschiff? Bis sie wieder auf den goldgelben Klumpen traf, der gerade mit einem lilanen schlanken Klumpen rege Geräusche austauschte und um die Wette farbig erstrahlte.
Vorsichtig umrundete das Kind die beiden und ging durch eine offensichtliche Öffnung hinein in eine Kajüte? Zelle? Was auch immer.
*****
Nathan hatte die Tür hinter sich nur angelehnt, wollte Alice damit offenbar das Gefühl geben, nicht eingesperrt zu sein, jederzeit gehen zu können. Seine Absichten in Ehren, aber allein der Gedanke war so lächerlich, dass es bitter war. Von leisen Wortfetzen konnte Alice vernehmen, dass sich einige andere Personen in der Nähe ihrer Kajüte aufhielten, würde die Französin nur einen Fuß vor die Tür setzen, würde man sie wohl mit Blei, kaltem Stahl, Fäusten und Ähnlichem niederstrecken. Aber das war in Ordnung. Alice hatte nicht vor, diese vier Wände noch einmal zu verlassen, außer um den Weg zum Abgrund anzutreten.
30 Minuten später...
Alice spielte mit der Waffe in ihren Händen, ließ sie durch ihre dünnen Finger gleiten wie flüssiges Gold, betastete sanft den kalten Stahl. Dann umfasste sie den Griff mit beiden Händen, steckte sich den Lauf in den Mund - und drückte ab.
"Péng."
Die einzige Kugel lag neben ihr auf dem Bett. Doch das hielt Alice nicht davon ab, sich die Waffe an die Schläfe zu halten und ein weiteres Mal abzudrücken.
"Bang."
Hals. Augenhöhle. Brust. Magengrube.
"Bäng.
Bam.
Búm.
Peng."
Mit hölzerner Miene imtierte sie irgendwelche Schusslaute, als sie so mit der Waffe hantierte. Warum, das wusste sie selbst nicht. Vielleicht wurde sie so kurz vor dem Ende noch verrückt.
Wo die Wahrscheinlichkeit wohl am höchsten ist, dass ich mir mit dem Schuss effektiv und schmerzlos das Hirn aus dem Schädel blase...? Am besten direkt in die Stirn.
Die Stirn war ein guter Punkt. Andererseits war es in einer hektischen Situation vielleicht nicht so einfach, auf die eigene Stirn zu zielen und einen tödlichen Treffer zu landen, vorallem, wenn die Hände dabei zitterten wie Eiszapfen.
In den Mund reicht auch, glaub ich.
Wie um sich zu bestätigen steckte Alice sich den Lauf ein weiteres mal zwischen die Lippen und drückte so schnell wie möglich ab.
Ja... so wird es gehen.
Unerwartet wurde sie unterbrochen; die Tür zu ihrer Kajüte öffnete sich und sie steckte hastig die Waffe weg, neugierig, wer sich jetzt noch zu ihr hereintraute.
"...eh-"
Leo. Was bei allen Heiligen... das war ganz schlecht. Von allen Personen auf diesem Schiff wollte Alice von dem kleinen Mädchen am wenigsten, dass es jetzt hier war. Was machte sie bitte in dieser Kajüte?! Erst jetzt bemerkte Alice, dass die Kleine ein wenig seltsam grinste und sogar leicht torkelte. Ihre ganze Stirn war mehr als gerötet, offenbar hatte sie sich verletzt. Besorgt wartete Alice ab, was die kleine Mexikanerin von ihr wollte.
*****
Jedenfalls war da der Klumpen ihres Interesses, auf den sie prompt zulief und erst zum Stehen kam, als sie vielleicht 10 Zentimeter vor ihm- oder besser ihr war. Denn ihre Konturen verschärften sich zu denen von Alice.
Ein breites Grinsen zeichnete sich auf dem kleinen Gesicht ab. War sie also nicht ganz allein entführt worden, wenigstens etwas.
“Alice! Qué tal? (Wie geht’s?)
*****
Alice verstand kein mexikanisch, aber die Kleine schien sie in irgendeiner Weise zu fragen, wie es ihr gerade ging, was los war oder so. Zumindest hatte sich ihr Tonfall danach angehört. Verwundert starrte Alice sie einige Sekunden lang ratlos an. Selbst die etwas naive Leo hätte ihr verschmiert-verheultes Gesicht und ihre blutenden Beine bemerken müssen. Ihr Grinsen war da ein unerwarteter Kontrast. Für einige Augenblicke wusste Alice schlicht nicht, wie sie reagieren sollte.
*****
Irgendwie musste sie noch etwas an dem Sprachmodul modifizieren.
Hm…
Mama.
Konnte sie nie so verstehen, hatte sie immer angeschnauzte, wenn sie nur ein Wort Spanisch mit ihr geredet hatte.
Einen Versuch ist es Wert.
Alice ist Mama. Alice ist Mama. Etwas zu blauhaarig und nett und meerjungfrauenartig, aber was solls.
“eh… Wi…wie… geeeeeeht …e..es dir?“
Stolz gluckste sie auf.
*****
"Ísch... alsó..."
Leo musste sich ganz empfindlich den Kopf gestoßen haben. Und offensichtlich hatte das Folgen gehabt. Sie war nicht ganz bei sich, hatte Alice das Gefühl. Aber vielleicht... ja, vielleicht war das garnicht so schlecht...
"Leó... du... du solltést 'iér níscht sein..."
Sie griff mit ihrer Hand nach dem Kopf des Mädchens, wollte ihr kurz über die Haare streicheln, als ihr blitzartig ohne Vorwarnung ein vulkanartiger, brodelnder Impuls durch den ganzen Körper schoss, unerträgliche Hitze füllte ihre Stirn und Speichel sammelte sich in ihrem Mund. Irgendwie sah Leo für einen Moment... für einen kleinen Moment...
Alice zog ihren Arm panisch zurück und wisch in die hinterste Ecke ihres Bettes, so weit wie möglich weg von dem Mädchen.
"Ge' raús, Leó! Dú darfst 'iér níscht sein! Verschwínde!!"
Alice sah sie nicht mehr an, starrte vehement gegen die Wand. Sie dachte, ihre Augen wären ausgetrocknet, aber wieder glänzten ihr heiße Tränen darin, diesmal aus Scham, Schuld, Verwirrung.
Das wolltest du nicht. Das wolltest du NICHT! Das wolltest du nicht. Das war nicht... so war es nicht!
Du wolltest das nicht tun! Das war nur eine Einbildung, ein Nebeneffekt des Schockes...!
*****
Nikis Sorge, dass die gebissene Französin allein sein würde, schien allerdings unbegründet. Léo war bei ihr, doch benahm sie sich recht merkwürdig. Ob ihr etwas passiert war?
Jedenfalls wollte er nicht einfach die ganze Zeit nur dastehen und die beiden Mädchen beobachten, also räusperte er sich und meinte vorsichtig:
"Ähm... A-Alice, n-nicht wahr? I-Ich wollte nur nach dir schauen... aber Leo ist ja gerade bei dir. Soll i-ich wieder gehen?"
Beide schüttelten sanft ihren Kopf, also entschied er sich dazu, sich einfach stumm zu ihnen auf’s Bett zu setzen.
*****
Eigentlich hatte sie ja erwartet, direkt wieder umgeknuddelt zu werden.
Aber dass die Meerjungfrauentochter sich fast schon panisch entfernte und damit auch verklumpte, kam doch überraschend.
Und dann wieder eine Aufforderung, die ihr das Gefühl gab, sich wieder verkrümeln zu müssen. Was sie aber garnicht wollte.
Heute war echt alles etwas seltsam.
Eine Stimme hinter ihr, die sich vom Ton her nach Niki anhörte, ließ sie ihren Kopf nach hinten drehen. Ein kleiner, schmaler Klumpen, könnte von der Größe hinkommen.
… Soll i-ich wieder gehen?", vermochte ihr Gehirn gerade zu decodieren. Was hatten heute alle mit weggehen?
Also schüttelte sie einfach weitergrinsend den Kopf, kam den sich inzwischen hingesetzten kleinen Klumpen ganz nah und identifizierte ihn eindeutig als Niki.
“Bueno…!(Schön!)“
Glücklich struwwelte sie ihm durch sein ergrautes Haar. Entweder wurden ne ganze Menge Leute von Aliens entführt oder Menschen konnten jetzt beim Sprechen bunt werden, oder- sie war doch ein Zombie geworden. Das könnte auch der Grund sein, weswegen Alice zurückgewichen war.
Kurzerhand näherte kam sie über den direkten Weg, also auf allen vieren über das wunderbar weiche Ding kraxelnd, auf die Zurückgewichene zu.
Moment.
Wunderbar weich.
Bett.
Ahhh….!
Aber jetzt egal.
*****
Das konnte doch nicht wahr sein, oder?
Das konnte doch nur ein böser Scherz sein!
Als Alice sich wieder zögerlich dem Raum zuwandte, kroch die kleine Leo mitr einem unschuldigen Lächeln auf den Lippen auf sie zu.
"N-íscht...! Kómm níscht nä'er!!"
Alice versuchte, das Mädchen anzuschreien, aber es gelang ihr kaum. Sie kam näher. Und sie roch gut. Warum duftete Leo nur so wundervoll...? Das war Alice bisher nicht aufgefallen.
Oh mein Gott!
Was denke ich denn da?!
Zitternd wich Alice weiter von Leo zurück, versuchte irgendwie Abstand zu ihr zu gewinnen, kauerte sich in die Ecke, in der das Bett stand und zog ihre Knie zu sich hin.
*****
Bei Alice angekommen, fasste das Kind diese sacht bei den Schultern und betrachtete ihr Gesicht und vor allem die nassen Augen.
*****
Ihre Hände kamen näher. Alice wollte etwas tun.
Sie wollte irgendetwas tun.
Sie brüllte ihren ganzen Körper so laut sie nur konnte an, irgendetwas zu tun!
Aber er tat nichts.
Schließlich nahm Leo sie bei den Schultern und sah ihr neugierig ins Gesicht. Alice konnte nur zitternd dasitzen und versuchen, den tränenden Blick von Leo zu nehmen. Aber es gelang nicht. Warum nur konnte sie den Blick nicht von ihr nehmen?!
*****
Das Grinsen verblasste. Tränen erkannte sie immernoch sehr gut.
“Heeey… niicht… tra—traurig seeein, disculpe! (Entschuldigung)“
Sie wusste zwar nicht genau, warum die Blauhaarige jetzt wegen ihr fast weinte, aber das hatte sie auf jeden Fall nicht gewollt.
*****
"Leó... bítte..."
Jetzt sah sie ihr bewusst in die Augen, nur einen Moment lang, um sie ebenfalls bei den Schultern zu nehmen und von sich wegzudrücken.
"Bítte, kleinés Re'kítz... geh weg von mír. Verlassé diesén Raúm. Sofórt."
*****
Eine Sekunde dachte sie angestrengt nach, sodass sie glaubte, ihr Kopf müsste platzen, dann erhellte sich ihre Miene wieder:
“Me se… äh… Ich weeeiß… was Toolles, das macht Dich …. wiee-der gut, jaa?“
*****
Sie wollte sie... aufmuntern. Das Mädchen war in den Raum gekommen, um sie aufzumuntern. Warum konnten Kinder einem mit ihrer unschuldigen Art nur so schnell ans Herz wachsen?
Aber egal, rational gesehen war das hier die schlimmstmögliche Situation. Leo saß einer Untoten gegenüber. Hilflos wandte Alice' Blick sich dem asiatischen Jungen zu, den sie bisher nur gezeichnet hatte, aber mit eher schüchterner Miene hielt der sich zurück und beobachtete das Geschehen.
Schrei sie an.
Nein, brülle sie an, so laut du nur kannst!
Sie soll richtig Angst bekommen und weinend rausrennen.
Dann hasst sie dich zwar, ist aber gerettet.
Schubs sie vom Bett.
So fest, dass es ihr weh tut!
Schlag sie, wenn es sein muss. Na los, TU IHR WEH!
Spuck ihr ins Gesicht, zieh ihr an den Haaren, Beleidige sie so schlimm es geht, nur bring sie irgendwie dazu, diesen Raum sofort zu verlassen!!
Stoß sie weg! Tu ihr weh! Schlag zu! Nur ein kleiner Schlag auf die Schulter. Das wird schon gehen. Schlag schon zu! Es ist zu ihrem Besten! Schlag zu! Schlag Leo mit der Faust auf die Schulter!!SCHLAG ENDLICH ZU!!
Sie wollte es. Sie wusste, sie müsste es tun.
Aber Alice tat es nicht.
*****
Enthaltungen werden als Ja gewertet.
Glücklich klatschte die junge Mexikanerin in die Hände und schnallte sich Àlvaro ab. Nach einigen mühsamen Herumfiddeln, seinen Bauch zu öffnen und noch viel mühsamerem Herumkramen danach holte sie schließlich ein Päckchen hervor und stand auf.
“ ¡Es realmente fantastico, ya que tiene una gran cuento!”, plapperte sie drauf los, während sie sich angestrengt auf die Suche nach den passenden Utensilien machte.
”Äh...ich meeine: Is was gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz Tolles, ...weil haat eine su---super super Geschichte. Und ist super lecker...”
*****
Es half nichts. Das kleine Geschöpf war ja nichteinmal vollkommen bei Verstand, und Alice konnte nicht leugnen, dass sie über ihre Anwesenheit hier froh war. Es war irrsinnig, unverantwortlich, egoistisch, aber sie wollte jetzt nicht alleine sein.
Ganz ruhig. Wenn du ganz ruhig bleibst und durchatmest, ist alles okay.
Gesagt, getan. Alice versuchte, gleichmäßig zu atmen, ihre Beherrschung Stück für Stück zurückzugewinnen. Sehr langsam beruhigte ihr Körper, ihre Sinne sich und sie lehnte an die Wand und sah dem Mädchen dabei zu, was auch immer es da tat. Zwischenzeitlich glitt ihr Blick immer mal wieder zu Nikki, der offenbar aus irgendeinem Grund auch hier bleiben wollte. Das war Alice nur recht. Sie mochte Kinder einfach gerne, und ihn hatte sie ja sogar schon gezeichnet...
*****
Aus einem... Holzkastending holte sie drei Tassendinger raus. Ebenso wie ein Gerät zum Wasserkochen. Also, wer auch immer sich hier eingerichtet hatte, hatte echt an alles gedacht. Aus einem anderen Holzkasten holte sie noch ein paar von diesen Umrührteilen. Hier genau. Ihr wisst schon, was ich meine. Genau die.
Vorsichtig stellte sie diese immer nacheinander mit gelegenlichen Stolperen auf der kleinen Ablage bei Alice ab, nachdem sich die Kleine vergewissert hatte, dass man auf den braunen Flecken auch etwas abstellen konnte. Ihr war nicht genau klar warum, aber irgendwie hatte sie im Moment absolut Ahnung, was sie machen musste und dadurch fühlte sie sich richtig gut. Während Léo Wasser vorsichtig aus dem angrenzenden Bad in den Wasserkocher fließen ließ und dann noch mühsamer eine Steckdose im Kriechen am Boden suchte, in die sie dann irgendwie das Kabelteil friemeln konnte, fuhr sie fort:
”Die Geeschichte ist ... ja, meine aaaaaallerlieblings-Geschichte! ... Noch lieber als die mit den Kobolden, die ....On-kel Alistair immer drauf haatte... die ist nämlich ganz alt aus México, und die haaat... mir mein Papa ... ganz oft ...erzählt....
*****
Unwisch tapste das zierliche Mädchen von hier nach da, kreuz und quer und wieder zurück, nahm hier etwas, trug es nach da und wirkte die ganze Zeit ein bisschen wie im Rausch. Leo war unsagbar niedlich dabei. Sofort verachtete Alice sich dafür, in so einer Situation noch so etwas denken zu können, anstatt das wehrlose Mädchen und den kleinen Jungen mit einem Tritt aus der Kajüte zu befördern, wie es ihre Pflicht gewesen wäre. Aber was tat sie? Hockte da auf ihrem Bett und sah ihr zu. Großartig, vraiment. Ganz großer Sport.
*****
Na endlich. Steckerding drin. Hoffentlich.
Beim Aufstehen rammelte sich das Mädchen den Kopf hart von unten an der Ablage, was ihre Kopfschmerzen nur unwesentlich beeinflusste.
Weiter grinsend setzte sie sich wieder auf das....ja, genau, Bett, und öffnete das Päckchen. Dann betrachtete sie abwechselnd Alice und Niki voller Ernst, während sie anhob:
”Aaalso... früher waaar eine chica, die ....hieß Vanilla und die... war muy guapa, ...eh, also voll hü---übsch, ja und die war ganz ...gaaanz dolle verliebelt in den... muchacho Chocolatl. Und der auch zurüüück in… sie, naturlamente…“
Das Wasser kochte.
“ Da gaab aber so einen… voll voll bösen Zauberer, der … fand das gar nicht bien und da hat der die beiden verwandelt. Vanilla in … eine orquídea... ganz hübsche Blume und den Chocolatl in einen ...Baum.”
Mit einem der Umrührteile schaufelte sie jeweils eine ganze Menge eines braunen Pulvers in jede der Tassen.
” Aaaber weil Vanilla den Chocolatl so sehr ... liebte, hat sie sich als Blume gaaanz eng an den Chocolatlbaum .... also umarmt hat sie ihn. Und die frutas von beiden, also ... der Kakao... und die Vanille..”
Sie zog eine schwarze, lange Vanillestange hervor, spaltete sie mit den Finger und schabte etwas in jede Tasse.
”... die geben heute weeegen... ihre uun-endlicheeen Liebe das aller aller tollste Zutrinken en todo mundo ...”
Das heiße Wasser wurde vorsichtig in die Tassen gegossen und schnell mit den Umrührdingern... naja, umgerührt eben.
*****
In faszinierter Trance beobachtete Alice Leo dabei, was auch immer sie tat und lauschte wie im Halbschlaf ihrer Geschichte. Das Mädchen war einerseits ganz offensichtlich nicht bei Sinnen und doch wirkte sie sich sicher bei dem, was Leo tat. Alice wusste beim besten Willen nicht wieso, aber Leos Geschichte beruihgte sie. Der süße Duft beruhigte sie, ihr herumtapsen beruhigte sie. Ließ es sie, wie Shelley, für einen Moment vergessen. Drängte das in ihr zurück... für eine Weile. Schon seltsam, wie es manchmal spielte. Vor zwei Stunden noch weinte sie sich die Augen in Todesangst aus dem Kopf und jetzt saß sie, nurnoch leicht zitternd, auf einem Bett und ließ sich von einer kleinen Mexikanerin Kakao zubereiten. Nikki schien zumindest ähnlich fasziniert von Leos unkonventionellem Erzählstil, mit fasziniertem Blick klebte er förmlich an ihren Lippen und lauschte ihren Worten sehr aufmerksam. Das war auch niedlich. Auf eine seltsame Art und Weise.
*****
Dann reichte Léo zuerst Niki eine Tasse, die er ihr hastig abnahm, danach Alice und nahm sich schließlich die dritte und hielt sie aufgeregt vor sich.
Dass sie sich dabei die Finger fast verbrannte, kümmerte sie wenig.
” ... Kakao mir Vanilla! Macht ... jeden wieder glücklich!”
*****
"Dankeschön..."
Lächelnd nahm alice die Tasse entgegen. Warum lächeklte sie? Was verflchtnochmal gab es jetzt bitte zu lächeln?! Egal. Das warme Getränk wärmte ihr zuerst die zittrigen Fingern, dann den Magen. Die seltsam fremde Kälte, welche sich in ihrem Körper ausgebreitet hatte, trat in den Hintergrund, und wich etwas anderem, ausgelöst durch den Kakao und... mehr. Eigentlich verabscheute sie alles Süße. Denn Alice hatte es geliebt. Aber das war... wirklich lecker.
"Das ísd... köstlísch, Leo. Wirklísch!"
Das Mädchen nickte eifrig und grinste Alice stolz entgegen. Allein mit so einem einfachen Lächeln schafften es Kinder, viel schwerere und negativere Emotionen zerbröckeln zu lassen. Warum war das wohl so?
*****
Sie nahm einen Schluck, der sich ihre Kehle runterbrannte. Kurz hechelte sie wie ein Hund, ließ die Zunge dann noch etwas heraushängen, rollte sie dann wieder hinein und fuhr fort:
”Aber .... das realmente Tollste... war immer, wenn Papa gesagt hat:
Weeeißt Du, Léo... Deine Mama und ich, wir sind wie ... Vanilla und Chocolatl... sie ist Vanilla, weil Vanilla ja hell ist, obwohl ja eigen-tlich nicht... aber egal, Mama kommt nämlich von Australien und hat ganz helles Haar... und ich Chocolatl, weil ich ganz dunkel bin... und wir lieben uns auch gaanz doll und ... wir zusammen haben Dich und Du bist ge-nauso süß und ... wunderbar wie Kakao mit Vanille!”
Glücklich gluckste sie vor sich hin und schaute die beiden an. Jetzt musste die Meerjungfrauentochter einfach wieder glücklich sein!
”Naa... is wirklich lecker, oder?”
*****
Alice stimmte in Leos Gekichere über ihre eigene Geschichte ein und eine ewige halbe Minute lang saßen die beiden in dieser Kajüte und lachten vor sich hin, auch Nikki hatte nach kurzer Zeit eingestimmt und ließ ab und zu einen leisen Lacher verlauten. Als ob garnichts wäre. Das musste es sein, was Shelley mit Ablenkung meinte.
"Ja, íst wahnsínn. Warúm kannst dú das só gúd?!"
*****
Das beste Getränk der Welt verfehlte seine Wirkung nicht. Sowohl Niki als auch vor allem Alice waren sichtlich aufgeheitert und auf die Frage hin hob die Kleine lediglich die Achseln:
“Weeiß nich… min-destens dreimal … die Woche mit Papa gemacht… bis Sydney…“
Sacht stellte sie die fast leere Tasse zurück auf die Ablage. Ob es nun am Kakao oder dem Bett, wie der rosane Klumpen sagte, lag- auf jeden Fall wurde das Käseglockengefühl etwas besser. Zwar war immernoch alles unscharf, aber dafür konnte sie das Gesprochene fast vollständig verstehen. Ja, Betten und Kakao können Wunder wirken.
Doch dann drängte sich ein Gedanke, quälende Schmerzen verursachend an die Oberfläche und forderte ihre Aufmerksamkeit.
Alice hatte sie nicht wie das Letzte Mal total euphorisch umgeknuddelt. Sie hatte Tränen im Gesicht gehabt, war ganz alleine und still in dieser Kajüte gewesen. Schwach dächte sie sich zu entsinnen, dass sie die Blauhaarige auch auf dem Weg zu dem großen Schiff gesehen hatte…
Ihr Kopf hämmerte wie verrückt. Als ob er die Verknüpfung, die sich gerade anbahnte zu entstehen mit aller Macht verhindern wollte.
Leise fragte sie deshalb:
“ Alice… ist… ist Dir was … passiert?“
http://www.youtube.com/watch?v=hNrXDrs352g
Alice hatte gerade den letzten Schluck ihrer Tasse, geleert, als sie sich ob Leos Frage ordentlich verschluckte, die Tasse bei Seite stellte und dem Mädchen mit einem schwer zu deutendem Blick in die Augen sah.
Was soll ich ihr denn jetzt erzählen?!
'Sorry, ich bin von einem halben dutzend Untoter gebissen wurden und verwandle mich bald in einen stinkenden, menschenfressenden Zombie! Ach ja, du und Nikki seid übrigens in absoluter Todesgefahr weil ihr hier mit mir in einer Kajüte rumsitzt und du mir KAKAO SERVIERST!!!
"isch..."
Wie erklärst du einem kleinen Mädchen, das auch noch geistig neben sich steht, etwas, das du ja nicht einmal selbst verstehen willst?
"Ísch 'abe mir... wehgetán. 'atte einen Ùnfall, als ísch etwas für úns ge'olt 'abe, weißt dú?"
Sie gab dem Mädchen gar keine Chance, erst zu reagieren, ebensowenig, wie sie den asiatischen Jungen damit belasten wollte. Sowas musste man schnell und elegant über die Bühne bringen. Jetzt galt es, die beiden hier rauszuwerfen.
"Ísch bín krank, verstehst dú das, Leó? Darúm múss ísch unseré Grúppe bald verlassén, und... alors... sú einer Gruppé von anderen Krankén ge'én.
*****
Krank…
Beim Klang dieses Wortes fühlte sich ihr ganzer Körper ganz komisch an und sie sich in ihm nicht mehr wohl.
Ja, krank war diese Sachen mit den verstopften Nasen und den Kopfschmerzen (Ha-ha) und der ganzen Medo-…Madi- … Meta- also dem ekligen Zeug, was man immer trinken muss.
Aber … wenn sie nicht von Aliens entführt worden waren…also noch auf dem Boot…. Dann waren sie quasi mitten in der Meerpampa, nirgendwo die Kranken…dinger eben, wo Kranke hingingen. Die Kopfschmerzen waren echt kaum auszuhalten.
Aber trotzdem…
*****
Alice war sich nicht sicher, ob sie verstand. Okay, das war... in ihrem Zustand nachvollziehbar. Aber es würde schon ausreichen, damit sie am Ende den Raum verließ und es später, bei beserer Besinnung, verstehen würde.
"weíßt dú, wír Meerúngfrauén sínd swar unsterblísch, aber wenn wír krank sínd, stecken wír andere schnell án... darúm sammeln wír uns in Gruppén."
Ja, das war gar nicht schlecht. Irgendwo klopfte ihr eine Seite von ihr dafür auf die Schulter.
"Ìsch ge'e morgén weg... das íst jetzt alzó das letzté Mal, dass wír uns se'en. Merci für den köstlíschen Kakao, kleines Re'kítz... únd für die Geschíschte. Du 'ast mír damít mehr ge'olfen, als du víelleicht glaubst."
Alice lächelte dem Jungen Nikki entgegen, der die ganze Sache deutlich besser zu verstehen schien, bedeutete ihm aber mit den Augen, nichts zu sagen.
*****
Léos Augen weiteten sich.
Gerade hatte Alice wirklich zugegeben, eine Meerjungfrau zu sein. Aber ohne Fischschwanz.
Dazu muss zuallererst ihr Fischschwanz durch ein Paar Beine ersetzt werden, was der kleinen Seejungfrau jeden Tag unerträgliche Schmerzen bereitet und unumkehrbar ist.
Heiratet der Prinz eine andere, muss sie sterben...
Am Morgen nach seiner Hochzeitsnacht löst sich ihr Körper in Meeresschaum auf.
In ihrem Bauch machte sich ein ganz mieses Gefühl breit. Dann ist diese riesige Masse von…naja, Meer eben ideal… um einfach…
Das war absolut nich fair. Nur, weil irgendein Vollidiot sich nicht in sie verlieben wollte.
Und sie hatte ihr auch noch von Vanilla und Chocolatl erzählt…
*****
"Ísch 'abe übrigens auch nóch etwas für Eusch beidé!"
Fröhlich wie ein kleines Kind kramte Alice in ihrem Rucksack herum und befreite insgesamt zwei Bilder daraus. Zuerst winkte sie Nikki heran und drücke ihm eine Zeichnung von sich in die Hände.
"'áb ísch letzténs vor dem Gemeinschafszentrúm gemacht. ìsch 'offe, das íst níscht so übél geworden, 'abe dísch da níscht so gút ergánnt.“
Er nickte und murmelte etwas, dass sie nicht verstand, aber offenbar hasste er das Bild nicht. Das genügte Alice, um zufrieden zu sein. Dann waren es Leos kleine Hände, denen sie ein Bild in Selbige gab. Ihre Wangen nahmen einen zartrosanen Pfirisch-Teint an und dümmliches Grinsen verunreinigte ihre Mimik, als sie es euphorisch erklärte.
"Schau, Leó, íst das níscht toll?! das bíst du!"
Auf dem Bild war ein kleiner Wasserfall, der in einen kleinen See mündete. An diesem See trank ein Rehkitz etwas Wasser, neben ihm stand ein kleines Mädchen und streichelte ihm den Hals.
"Eigentlísch maché ísch sowas Kitschíges níscht, aber..." , Alice sah ihre Knie an, bevor sie ein weiteres mal aufsah wie ein Hund, der nicht geschlagen werden wollte, " gefällt es dír?"
*****
Die Kleine hielt das Blatt ganz dicht vor ihre Nase, sodass sie das Motiv erkannte. Bedächtig fuhr sie mit einer Hand über die Linien, wie um sich zu vergewissern, dass sie wirklich echt waren.
Das dumpfe Bauchgefühl wurde stärker und kroch langsam nach oben.
Auf die Frage hin hob sie den Blick zu der noch nicht verschäumten Meerjungfrau, die sie unsicher betrachtete.
“Es… es la más hermosa, que visto en mi vida (Es ist das schönste Bild, dass ich in meinem Leben gesehen habe)….also… das allerschönst-„
Vorischtig legte sie das Bild beiseite, um auf die leicht zurückweichende Alice zuzukommen, ihre Ärmchen um ihren Hals zu legen und sie ganz fest an sich zu drücken.
Mit aller Kraft zwang sie sich, nicht loszuschluchzen, doch trotzdem kullerten ihr Tränen über die Wange.
“ Da-as… ist nich… ich w-will nich, dass … dass Du…“
Ihre Kehle wurde zugeschnürt von einem Gefühl der Gewissheit und schleichender Erkenntnis, die sie liebend gerne gegen tausendmal stärkere Kopfschmerzen getauscht hätte.
Léo vergrub ihr Gesicht in den Schultern der Älteren.
*****
Verloren.
Das war der einzige Gedanke, den Alice noch fassen konnte. Die offensichtlich positive Reaktion von Leo auf ihre Zeichnung war schon dank genug, aber als das Mädchen, flink wie ein Wiesel, auf sie zukam und sich an sie drückte, war es vorbei mit jeglichen Plänen, das Kind noch rauszuwerfen. Es ging nicht. Es war unverantwortlich. Aber diese Argumente wurden vollkommen chancenlos von dem schönen Gefühl, das Alice in diesem Moment durchflutete, entkräftet.
Schon lustig. Da habe ich Zwei Jahre lang in dieser Hölle gelebt um mich zu verändern und mein Leben zu verbessern und habe es doch erst in so einer Situation, ganz kurz vor dem Ende geschafft.
Lächelnd streichelte Alice ihr das braune Haar. Irgendwie waren dieseltsamen Gedanken, die sie noch bei Leos Hereinkommen hatte, verschwunden. Zumindest für den Augenblick.
"Ne te fais pas de souci(Mach dir keine Sorgen)... ísch bín einé Meerjúngfrau, oui? Ísch bín unsterblísch und komme irgendwánn wíedér, wenn ísch ganz gesúnd bín!"
Sie grinste Leo aufmunternd ins Gesicht. Seltsame Situation, gerade war sie es noch, die aufgemuntert werden musste.
Seelenruhig legte Alice ihren Kopf auf Leos und fing an, eine Melodie zu summen, um sie etwas zu beruhigen. Die Minuten verstrichen und Alice konnte fühlen, dass das Mädchen in ihrem Arm müder wurde. Sie nahm ihr Gesicht mit Den Händen und lächelte sie noch einmal an, um ihr zu versichern, dass es keinen Grund zur Sorge gäbe.
Ein kleines Gör aus aus Mexiko, das ich erst vor wenigen Tagen kennengelernt habe, bringt mich dazu, mich für diese Gruppe in den Tod stürzen zu wollen... bin ich seltsam? Aber das ist doch, was du meintest, nicht wahr Alice? Das tun... was ich selbst möchte.
Aimée rollte eine Träne aus dem Auge, als sie Leo einen Kuss auf die Stirn gab. Sie wusste nicht, ob diese das im Halbschlaf überhaupt noch mitbekam,aber so wichtig war das auch garnicht. Sie flüsterte ihr etwas ins Ohr und hoffte, dass dies ihren Verstand noch erreichte.
"Merci infiniment, Leó..."
*****
Ganz leise schniefend wurden die Sinne des kleinen Mädchens noch träger und vernebelter, als sie so schon waren. Alice' Worte überzeugten sie nicht, die Geschichte der Oma war dafür zu fest eingebrannt in ihrem durchgewackelten Hinterstübchen. Und trotzdem beruhigte sie diese offensichtliche Lüge.
Ruhe.
Das war sie.
Ihr Körper wurde schwer von der warmen Umarmung und der schönen Melodie. Mit halbgesenkten Lidern drehte sie den Kopf in Richtung Niki, der als verschwommener Klumpen etwas abseits auf dem Bettteil hockte. Sanft lächelte sie ihn an, dann spürte sie einen leichten, sanften Druck auf der Stirn.
Sie fühlte sich seit über einem Monat, trotz Kopfschmerzen und allem, richtig geborgen.
"Merci infiniment, Leó...", die Worte kannte sie nicht, aber die Bedeutung schien ihr doch recht klar.
Noch einmal drückte sie sich fester an die Meerjungfrau, mit einer traurigen Gewissheit, dass sie beim Erwachen nicht mehr da sein würde.
Dann senkte sie die Lieder und driftete weg in einem tiefen Schlaf.
*****
Alice summte noch eine Weile, nachdem Leo auf ihrem Schoss eingeschlafen war weiter, streichelte das braungelockte Haar. Auf eine spontane Eingebung hin holte Alice die Tüte Sahnebonbons aus ihrer Tasche - und steckte sie in Leos. Aber as war nicht alles.
"Die ist zu schön, um am als einer Leiche zu baumeln..."
Alice nahm sich die Spieluhr vom Hals und band sie um den von Leo. Allerdings entfernte sie vorher das Bild aus ihr und schrieb stattdessen etwas hinein.
Dann erfährst du meinen richtigen Namen immerhin doch noch."
Als das Mädchen ganz sicher tief und fest schlief, war Aimée zufrieden und wollte Nikki gerade bitten, mit ihr Leo vorsichtig herauszutragen. Aber er war verschwunden.
"Merdé."
War die trockene und verwunderte Reaktion von Aimée, als die bemerkte, dass sie mit dem schlafenden Kind allein in der Kajüte war.
Nikki musste während der gerade stattgefundenen Szene gegangen sein, vielleicht hatte er das Gefühl, zu stören. Aimée bedauerte das, eigentlich wollte sie dem Jungen noch auf wiedersehen sagen, andererseits hatten sie ja auch nicht viel miteinander zu tun gehabt...
Was sie aber wesentlich mehr bedauerte und ein wirklich größeres Problem darsellte, war das.
Aimées Blick glitt wehleidig hinunter zu dem schlafenden Mädchen. Wenn sie sie alleine hier raustragen würde, würde Leo garantiert aufwachen, zudem die anderen sie ohnehin nicht rauslassen würden. Sie konnte nach ihnen rufen, damit sie Leo holen, aber würde sie das nicht wecken..?
Nein, das waren letztendlich nur Ausreden. Vorwände.
Willst du überhaupt, dass sie den Raum verlässt? Es ist spät... Morgen früh ist es vorbei. Willst du diese Nacht einsam und allein in dieser Kajüte verbringen, oder... freust du dich gar darüber, dass das Mädchen bis Morgen bei dir bleibt?
Unwirsch schüttelte Aimée ihren blauen Kopf. Überhaupt an so etwas Waghalsiges zu denken, war bereits Beweis genug für ihren Egoismus. Mit einer Untoten in einem verschlossenen Raum übernachten, geeeenau, da konnte sie Leo auch gleich ins Meer werfen. Nein, sie würde sie jetzt vorsichtig nehmen und an der Tür einem der Anderen übergeben.
Behutsam griff die Französin nach den Armen des Mädchens, um sie vom Schoss zu heben.
Jetzt mach schon.
Jetzt heb sie schon an. Es sind keine fünf Schritte bis zur Tür.
Das kannst du nicht im ernst meinen...
Aimées Hände ruhten zitternd auf Leos Armen, machten aber keine Anstalten, diese zu bewegen. Leo war klein, wahrscheinlich federleicht und es hätte keine drei Sekunden gedauert, sie aus dem Raum zu bringen. Immerhin war Aimée infiziert. Nur weil ihre Sympotome kurz nicht mehr präsent waren, war die Gefahr nicht gebannt. Es war ein klarer Menschenverstand, der einem vorgab, das Mädchen SPÄTESTENS jetzt wegzubringen!
Und doch wollte Aimée es nicht. Tränen der Frustration rollten ihr über die Wangen, als sie immer noch krampfhaft versuchte, das kleine Ding endlich von ihr zu nehmen. Hilfesuchend wandte sie sich an das Bild aus der Spieluhr, als könne es ihr helfen.
Sag mir, was ich machen soll, Alice? Selbst in dieser Lage, in der offensichtlich klar ist, was ich tun sollte, müsste, will ich wieder meinen Dickkopf durchsetzen und egoistisch sein!
Nur ein einziges Mal seit jenem Tag nicht alleine sein.
Nur ein einziges Mal noch die Wärme eines anderen Menschen genießen.
Sie schaffte es nicht. Es ging nicht. Wütend nahm sie ihre Hände von Leo und schlug sich damit ins Gesicht.
Du solltest mich nicht gern haben, Leo! Ich ignoriere dein Leben vollkommen für meine Selbstsucht! Einen so egoistischen Menschen solltest du hassen!
Ein letztes Mal an diesem Tag weinte Aimée stumm, bevor sie die Hände auf Leos Kopf legte und langsam zusammensackte.
"Je suis désolé, Leó... pardonne-moi mon égoïsme s'il te plaît... je suis désolé..."
Langsam glitt Aimée in einen unruhigen Schlaf ab, das letzte Mal in ihrem Leben, und doch fühlte sie sich allein in diesem Moment wohler als in zwei langen Jahren zuvor.
Daen vom Clan
03.09.2013, 18:29
Alice fühlte langsam Hitze in ihrem Leib aufsteigen und sie bekam leicht schwitzige Hände. Und zudem einen quälenden Durst...
Dolores besah sich den uralten Tape-Recorder genauer aus der Nähe, fischte dann ein kleines Staubtuch aus einer der Schubladen des Raumes hervor und begann, diesen vorsichtig zu säubern.
Sie konnte erkennen, dass das Deck des Recorders offenstand und zwei, drei Magentbandkassetten direkt daneben lagen, so als wäre die Person, die ihn einst bediente, inmitten seiner oder ihrer Arbeit vom Schiff oder Schlimmeren verschluckt worden.
Unbehaglich nahm sie die Kassette und packte sie in den Recorder, der kleine Monochrom-Monitor mit den vielen verschiedenen Grünschattierungen sprang sofort an und listete die Ergebnisse auf.
Probe auf Intelligenz - geheim!
Sie war sich nicht sicher ob sie das Wichtige und Entscheidende würde erkennen können, doch bevor das Magnetband aufgrund der viel zu lange vernachlässigten Pflege riss, hatte sie Folgendes in Erfahrung gebracht:
21. Januar 2013, 08:19
[...]sind an Anlage G45 [Koordinaten weit südlich von Camp Hope] erfolgreich angelandet. Wieder eines dieser wunderschönen Dörfer für die Privilegierten. Es ist unglaublich, was aus der ADF geworden ist, der Hai verschiebt seine Gunst wie mein erster Maat sonst nur seine Tabakrationen. Monatliche Ladung von 2 Tonnen Nahrungsmitteln wurde gelöscht. Order, den Private Kuznoswki von Bord zu lassen, wurde durchgeführt, ein Soldat Eskorte weniger. Schmeckt mir nicht. Tagesbericht Ende.
Nachtrag, 12:05:
Habe Schaden im Tiefenlot zu beklagen, Wasserverdrängung wird inkorrekt angezeigt. Als hätten wir 5 Tonnen und nicht 2 Tonnen Ladung gelöscht.
Nachtrag, 16:23:
Quartiermeister Garcia auf Hausarrest, Containerladung war katastrophal vertäut gewesen, außerdem schlechte Beladung. Container dummerweise angeordnet im Karr[...]
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01. Februar, 13:11
Haben keine Waren für G46. Siedlung verdächtig still. Wahrscheinlich alle am Schlafen oder ausruhen. Das Leben als Zivilist muss traumhaft auf den G-Anlagen sein. Verdammte ADF. Tagesbericht Ende
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04. Februar, 21:00
Haben pünktlich Camp Hope angelaufen. Nach all den G-Anlagen endlich wieder eine echte Besiedelung wie vor dem Krieg.
Waffen und Nahrungausgeladen, Order, Private Sheng auf der Insel von Bord zu lassen, wurde durchgeführt. Wenn der Hai mir noch mehr Soldaten abzieht, dann kann ich mich gleich selber versenken.
Vantowers führt ein strammes und gutes Regime, würde mich nicht wundern, wenn wir von Camp Hope aus die Rückeroberung der Welt starten.
Quartiermeister Garcia im Bordell im Hole verschwunden. Habe seinen Arbeitsvertrag aufgelöst. Die Marine der letzten Überlebenden braucht zuverlässige Leute. Tagesbericht Ende
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21. Februar, 08:00
Sind an Navpoint 12 auf Piraten gestoßen. Widerwärtiges, aasfressendes Gesindel. Zum Glück genug Soldaten Eskorte an Bord. Tagesbericht Ende
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02. März, 17:00
Sind wieder im heimatlichen Hafen. Nehmen Waren für nächste Route auf. G-Anlagen 12 bis 16. Nahrung und Luxusartikel. Mannschaft kocht vor Zorn, keine Heuer vom Lakaien des Hais. Verdammtes Militär. Tagesbericht Ende
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03. März, 15:00
Diese verdammten unfähigen Süßwassersoldaten. War wohl nicht Garcia der es verbockt hat. Ladung wieder falsch angeordnet, wieder im Karree. Haben außerdem vom Hafen Ratten mitgenommen, bemerkenswerte Geräusche zwischen den Containern.
Müssen Ladung morgen vertäuen, heute Nacht soll es Sturm geben. Tagesbericht Ende
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Keine weiteren Einträge.
"Äh..." Jul zögerte. Wenn sie ehrlich war, hatte sie kein Interesse daran zu Alice hinein zu gehen. Was sollte sie ihr auch sagen? Zudem hatte sie zuvor noch nie mit ihr gesprochen. Da war jetzt wohl kaum der richtige Zeitpunkt. "Ähm nein, ich denke, ich lasse sie mal alleine. Vielleicht tut ihr die Ruhe ja gut." Peinliches Schweigen. Sie blickte Nathan an. Er schien ehrlich um Alice besorgt zu sein und wollte es ihr so angenehm wie möglich machen. Er wollte wohl zu gerne den Menschen in ihr sehen.
Jul atmete tief ein. Sie war sich auch nach Tagen noch nicht sicher, was sie von Nathan zu halten hatte. Aber die Situation ließ ihr aktuell keine andere Möglichkeit als ihm zu vertrauen. Zudem war er neben David und Fritz einer der wenigen Menschen hier, mit dem sie überhaupt mehr als nur drei Worte gewechselt hatte. "Und kann ich ehrlich zu dir sein? Ich habe auch ein wenig Angst vor ihr. Ich habe so einen kompletten Verwandlungsprozess zwar auch noch nicht miterlebt, aber ich habe schon etliche von diesen... fertig verwandelten... Dingern gesehen. Und naja... wenn möglich würde ich gerne jede Begegnung mit ihnen vermeiden."
In diesem Moment spürte Jul etwas (oder jemanden?) an sich vorbei huschen. War da gerade dieses kleine Mädchen, das sich vorhin noch den Kopf verletzte und etwas auf Spanisch quer über die Heather gerufen hatte, in die Kabine hinter ihnen gegangen? Sie schüttelte den Kopf. Das würde sie wohl kaum wagen. Die beginnende Erkältung schien Jul ein wenig matschig im Hirn zu machen. "Also, gehen wir wieder zu den anderen?" wandte sie sich daher wieder an Nathan. Ihr war unwohl, alleine nur mit Nathan hier unten, so nah an einer Gebissenen. "Ich könnte auch etwas zu essen vertragen. Ich glaube in der Kiste vorhin waren einige Konserven. Und ihr habt doch auch ein paar Fische gefangen. Ohne knurrende Mägen lässt es sich gleich viel besser überlegen, was wir weiter mit ihr machen."
Zitroneneis
03.09.2013, 19:53
Fuck, Fuck, Fuck, Fuck, Fuck! Was für eine Scheißidee! Renn gefälligst schneller!!!
Selbst für Wills Verhältnisse war die Fluch-pro-Sekunde-Rate extrem hoch. Und ausnahmsweise antwortete Celina nicht sondern rannte nur, so schnell und so weit wie ihre untrainierten Beine sie eben trugen.
Einfach nur weg, raus aus diesem verdammten Geisterschiff. Und wenn sie dafür ins Wasser springen und ertrinken oder Haifischfutter werden müsste!
Glücklicherweise stellte sich dies als nicht notwendig heraus und sie erreichte die Heather wohlbehalten, wenn auch schwer atmend.
Erschöpft sackte Celina an Bord zusammen. Ihr ganzer Körper zitterte in einer Kombination aus Adrenalin und Anstrengung und sie wusste, dass sie so schnell nicht mehr auf eigene Faust etwas Mysteriöses untersuchen würde, ohne die Konsequenzen absehen zu können.
Ich hasse Schiffe.
Ja, war ’ne tolle Idee, ohne jemandem Bescheid zu geben in eins hereinzuspazieren, wo heute schon drei Personen verletzt, darunter eine infiziert, herausgekommen sind.
W-wo ist sie überhaupt.
Was weiß ich? Vielleicht teilt hier ja irgendjemand ihre Vorlieben und sie haben sich zurückgezogen, um ein wenig Spaß zu haben?
Haha...
Misstrauisch blickte Celina sich um, immer befürchtend, eine Blauhaarige Untote könne sie von hinten anspringen.
Es brannte ihr unter den Fingernägeln, den Aufenthaltsort der Infizierten in Erfahrung zu bringen.
Doch vorerst würde sie berichten, was sie gesehen hatte. Und danach direkt fragen.
Also hielt sie nach Mr. Stevens Ausschau, schließlich war er der Anführer.
Hoffentlich war er wohlauf.
T.U.F.K.A.S.
03.09.2013, 20:17
"Wenn du mit ihr reden willst, die Tür ist noch offen. Sie da drin wie ein Tier einzusperren konnte ich nicht über mich bringen, aber zumindest lassen die da oben jetzt endlich Ruhe. Verdammte Panikmache."
Lexi hörte es nur am Rande mit. Bekam die ganze Sache nur am Rande mit. Eigentlich war sie nur auf der Suche nach Panzertape gewesen, doch ihre Reise hatte sie um das halbe gottverdammte Schiff geführt. Und jetzt standen Juliette (oder so) und Nate der Dolchmann vor einer Kabine und unterhielten sich lautstark über irgendeine Alizee oder so. Das französische Schulmädchen. Komisch drauf. Dicker Akzent. Lexi hatte nicht viel mit ihr zu tun. Doch der Dialog zwischen den beiden ließ auf etwas schließen. Etwas, was Lexi noch mehr schlimme Gefühle in den Bauch trieb als der Medizinkoffer, den sie wieder und wieder gegen den Kopf des Docs geschleudert hatte.
"Sheit...", sprach's, rümpfte sich die Nase und verschwand in der Zimmermädchenkabine. Sie öffnete noch einmal die Schublade, in der sie die Nazi-Übersetzungen gefunden hatte. Nichts Panzertapiges. In der anderen Schublade auch nicht. Die Alizee-wird-zum-Zombie-Sache ließ sie irgendwie nicht zufrieden. Irgendwas war faul, "fishy" wie man so schön sagte. Sie würde entweder sehr bald oder "nur" bald zu einem Wesen werden wie der Doc in der "Dolphin". Und ob dann ein Metallkoffer griffbereit wäre? Ob dann jemand die Eier haben würde, das Mädchen totzuprügeln/-schießen?
Unterm Bett. Eine Rolle des klebrigen Golds mit schwarzer Oberfläche. Na endlich.
Wie sagte Donovan noch? Must be the season of the witch (http://www.youtube.com/watch?v=-OUpuMIVu3c). Sie wird's nicht lange machen. Irgendwer wird durchdrehen.
Taschenlampe aus der Sporttasche, kurz unter Schrotflintenlauf anhalten, dann abrollen.
Weiter abrollen.
Mal sehen, ob sie dann immer noch lustig alle zu ihr in die Kabine rennen wollen. Bis einer heult. Oder beißt.
Fertig. [Taschenlampe an Schrotflinte getapet - einmal +1 Geschick für Lexi, die jetzt effektiver Räume ausleuchten und Türen knacken kann (per Buckshot)]
Ob ich jetzt reingehen und es direkt beenden sollte?
Erstmal 'ne Kippe rauchen und aus sicherer Entfernung zur Kabine des Franzombies die Lage checken. Sie würde noch etwas Zeit haben um ihre Entscheidung zu fällen. Hoffentlich.
Pfff - wen will ich eigentlich verarschen? Im Endeffekt werde ich wohl die Erste sein die wegläuft.
Scavenger
03.09.2013, 20:21
Nachdem er den Mechanismus gefunden hatte und alles Mögliche unter der Plane erwartete, war die Ausbeute am Ende mehr als nur ernüchternd. Eine Leuchtpistole und ein bisschen vertrocknetes und vergammeltes Zwieback… Na klasse. David machte sich also zurück auf den Weg zur Heather, versuchte keinen der Untoten irgendwie zu zeigen das er da war. Denn bei jedem Geräusch hörte man eine Welle des Ächzenden und stöhnenden Todes hinter Türen, und unter metallenen Fußböden.
Nachdem er dann auf der Sandbank das Übrige Zwieback von dem Schimmeligen zeug getrennt hatte, setzte er sich wieder in Bewegung um die restlichen Meter durchs Wasser zu schwimmen und die Heather zu erreichen. Das Zwieback sowie die Leuchtpistole so gehalten das sie nicht nass werden konnten. Doch das Schwimmen mit einem Arm war jetzt nicht unbedingt seine beste Übung, und so zappelte er sich eher zu der Luxusyacht zurück und als er die Meter zum Schiff sah er auch schon das jemand an der Reling stand. Es war die junge Ms. Blair die offenbar nach irgendetwas Ausschau hielt. David fuchtelte kurz mit seinem Arm sodass sie auf ihn Aufmerksam wurde und schwamm dann weiter bis zur Leiter des Schiffes.
Nachdem er hinauf geklettert war, legte er die Zwiebackscheiben zu den restlichen Nahrungsmitteln. Seine Klamotten waren klitschnass, aber das machte ihm wenig. Er schaute zu Celina und lächelte etwas enttäuschend.
„Eigentlich hab ich mir von dem Rettungsboot mehr erwartet. Aber naja ein wenig Zwieback und … diese Leuchtpistole. Als ob die uns was bringen würde abgesehen von ein paar Leuchteffekten. Wobei ich mir denken kann dass sie auch einem Zombie schon weh tun kann. “
Entsprechend packte er sie erst einmal weg um zu schauen wem er sie geben könnte. Denn offensichtlich war da nur eine Leuchtpatrone drin, danach wäre es nur noch ein guter Briefbeschwerer. Seine Klamotten hatte er kurzerhand einmal grob ausgewrungen. Natürlich ohne sich wie Adam im Garten Eden zu präsentieren. Danach ging er zu der jungen Frau rüber die ihn schon im Wasser gesehen hatte
„Wie schaut es aus? Wie geht’s der Französin? Wurde sie unter Deck gebracht? “
Er verschnaufte kurz, denn er war immer noch leicht außer Atem von der kleinen Schwimmeinlage mit nur einem Arm und legte seine Haare erst mal wieder ein wenig vernünftig hin.
„Desweiteren habe ich Ihnen ja gesagt, das auch wir uns wohl einmal unterhalten müssen, denn es scheint Ihnen ja wohl auch nicht ganz gut zu gehen. “
Er wartete wie sie reagieren würde. Im Grunde wollte er für jeden nur das Beste auf diesem Schiff, selbst für die Gebissene Französin. Doch er wusste, aus eigener Erfahrung, es gibt nichts was ihr aktuell helfen kann und auch die nächsten Tage oder vielleicht sogar nur Stunden würden quälend für sie, und wahrscheinlich wenn sie vor Schmerzen schreien würde, könnten die anderen der Gruppe anfangen verrückt zu werden.
Denn seine Erinnerungen hatten noch ganz gut die Schreie von Menschen im Kopf die sich in diese Willenlosen Monster verwandelt haben. Es war nicht wirklich nicht schon und es würde am Ende sicher darauf hinauslaufen das irgendwer das Mädchen per Hand von ihren Qualen befreien würde. Aber im Gründe hoffte er das es schnell passiert… denn ein Heilmittel in den maximal 2 Tagen die ihr wahrscheinlich blieben, zumindest war es das längste was er kannte, würde man sicher nicht finden können…. Sein Blick wurde etwas Glasig, die Erinnerungen kamen wieder, aber er musste sich gerade auf andere Dinge konzentrieren und blickte dann Celina in die Augen und wartete auf ihre Antwort. Vielleicht würde sie aber auch einfach gehen. Ganz einschätzen konnte er sie noch nicht wirklich.
Jetzt wo er nocheinmal darüber nachdachte, war er sich schon sicher, dass sie einzusperren das richtige war. Es war unfair, aber es blieb ihnen einfach nichts übrig. Alice war vermutlich schon verloren, obwohl sie so viel für die Gruppe getan hatte oder eben tun wollte.
„Du hast Recht, Jul. Du hast vollkommen Recht. Wir können nicht riskieren, sie einfach frei rumlaufen zu lassen. Es ist nur so ungerecht, und dabei ist sie noch so verdammt jung.“
Er schloss die Augen und atmete kurz durch. Alice war im Moment alleine in ihrem Zimmer. Niemand war bei ihr und so ruhig sie noch war, durfte es wohl eine Weile dauern bis die Verwandlung anfing. Als er so in Gedanken versunken war, fühlte er etwas an sich vorbei huschen. Er öffnete die Augen, doch da war nichts.
„Was zum?“, sagte er zu sich, doch es war nur Jul im Gang.
"Also, gehen wir wieder zu den anderen?" wandte sie sich daher wieder an Nathan. Ihr war unwohl, alleine nur mit Nathan hier unten, so nah an einer Gebissenen. "Ich könnte auch etwas zu essen vertragen. Ich glaube in der Kiste vorhin waren einige Konserven. Und ihr habt doch auch ein paar Fische gefangen. Ohne knurrende Mägen lässt es sich gleich viel besser überlegen, was wir weiter mit ihr machen."
„Klingt wie ein guter Vorschlag“, antwortet Nathan ihr grinsend. So dunkel die Welt um sie herum auch war, so sehr mussten sie probieren die kurzen Augenblicke der Ruhe auszunutzen. Carpe Diem, auch im Angesicht Memento Mori. Er wandte sich zurück zur Kabinentür. Sie war zugeschlossen. Aber warte mal … hatte er sie nicht noch halb offen?
Das muss ich mir eingebildet haben.., dachte er sich und ging zur Tür.
Er holte den Schlüssel heraus, den er in der Kajüte gefunden hatte, als er Alice hineingebracht hatte.
„Sie ist im Moment alleine, Jul. Ich denke, es wäre wirklich das Beste, wenn wir sie einsperren“, fragte er sie und zeigte ihr den Schlüssel.
Zitroneneis
03.09.2013, 22:22
Nach einem kurzen, erschrockenen Zusammenzucken machte sich Erleichterung in Celina breit, als sie die Bewegung im ausmachte und identifizierte.
Mr Stevens war also nichts zugestoßen.
Ein Glück.
„Eigentlich hab ich mir von dem Rettungsboot mehr erwartet. Aber naja ein wenig Zwieback und … diese Leuchtpistole. Als ob die uns was bringen würde abgesehen von ein paar Leuchteffekten. Wobei ich mir denken kann dass sie auch einem Zombie schon weh tun kann. “
"Es ist besser als nichts."
Immerhin besser als dein "sich-nützlich-machen"...
"Und immerhin sind Sie wohlbehalten zurückgekommen."
Ein wenig erstaunt bemerkte Celina, dass sie diese Worte ernst meinte.
Selbst in der kurzen Zeit, die sie mit der bunt zusammengewürfelten Gruppe verbracht hatte, waren die Leute schon im Begriff, ihr ans Herz zu wachsen.
Seltsam, wie wenig Zeit vergehen konnte zwischen jemanden nicht einmal beim Namen kennen und sich um ihn Sorgen machen.
Vielleicht war es kein idealistisches Ammenmärchen, vielleicht stimmte es wirklich, dass Notlagen zusammenschweißten.
„Wie schaut es aus? Wie geht’s der Französin? Wurde sie unter Deck gebracht? “
"Davon gehe ich aus. Ich habe sie zuletzt mit der Ärztin gesehen und bin dann..." Sie beendete den Satz nicht, da Mr Stevens noch sehr erschöpft wirkte. Schwimmen und toten Händen Ausweichen und dabei Gegenstände bergen war sicher kein Zuckerschlecken. Also beschloss Celina, ihm erst einmal eine kleine Pause zu gönnen. Danach würde sie ihm das im Lagerraum Gesehene ausführlich schildern.
Aber wie es schien, wollte er ohnehin über etwas anderes sprechen:
„Desweiteren habe ich Ihnen ja gesagt, das auch wir uns wohl einmal unterhalten müssen, denn es scheint Ihnen ja wohl auch nicht ganz gut zu gehen.“
"N-nun", stammelte sie. "Der g-ganze Stress und die Schiffsreise bekommen mir einfach nicht gut..." Sie konnte doch schlecht jemand anderem ihre Geschichte aufdrängen. Das wäre zu viel verlangt. Aufmerksam beobachtete Celina das Gesicht ihres Gegenübers. Etwas, Celina war nicht sicher ob es mit ihr zu tun hatte, schien in seinem Kopf zu arbeiten und seine Augen nahmen kurz einen seltsamen Ausdruck an. Doch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Vielleicht war es auch nur ihre Einbildung gewesen. Aber irgendwie hatte Celina den Eindruck, dass er tatsächlich besorgt war.
Vielleicht sollte sie ihm einfach vertrauen. Vielleicht war Vertrauen der Schlüssel zum Überleben.
"Ich fühle mich... unwohl auf Schiffen. Sie sind für mich fast so schlimm wie enge, dunkle Räume..." Sie lehnte sich an die Reling und schlang die Arme um sich. Warum war ihr auf einmal so kalt? "A-also, eigentlich mochte ich Schiffsreisen früher sehr gerne. Jedenfalls gerne genug, um eine Weltreise zu unternehmen, die auch eine Schifffahrt durch den Pazifik beinhaltete." Celina merkte, wie ihre Hände erneut zu zittern anfingen, als sie wieder alles vor sich sah. "Eine Weltreise. Derek hatte sie mir zum Geburtstag geschenkt. Nach dem Schulabschluss ein Jahr lang etwas von der Welt sehen und danach das Studium beginnen, so hatte ich es mir vorgestellt." Celina war nun ganz in ihren Erinnerungen versunken. Gedankenverloren starrte sie Löcher in den Boden. Ihr Gesicht war dabei regungslos, die hellgrünen Augen leer.
"Und letztes Jahr im Sommer, auf einem wunderbaren Luxusdampfer im Pazifik passierte es dann. Erst wurden ein paar Leute plötzlich gewaltbereiter - und dann war plötzlich der Großteil des Schiffs überfüllt mit wandelnden Toten, die sich an uns vergreifen wollten. Derek und ich hatten Glück, wir haben es gemeinsam mit vielen anderen unbeschadet in einen abgesicherten Raum geschafft und man machte schon die Rettungsboote bereit..."
Luxusdampfer, 2012:
"Lassen sie mich durch! Meine Kinder sind da draußen!"
"Beruhigen Sie sich, Madam! Wir können Sie nicht raus lassen, das wäre Selbstmord und würde uns alle in Gefahr bringen! Es tut mir Leid um Ihre Kinder. Aber die allgemeine Sicherheit steht an erster Stelle!"
Celina lehnte sich an Dereks Schulter. Beide stellten sich die gleiche Frage, aber niemand wagte sie zu stellen: Ob das wohl die Mutter der Zwillinge ist?
Die Frau ließ sich nicht beruhigen. Von draußen hörte man Kinderschreie.
Und dann ging alles schnell. Irgendwie gelang es der Frau, einer Sicherheitsperson die Waffe zu entreißen und damit Richtung Eingang zu rennen. Sie schoss und schlug auf die verbarrikadierte Türe ein. Es reichte nicht aus, um sie einzubrechen und das Sicherheitspersonal hatte die Frau bald überwältigt.
Aber der Schaden war getan. Mit der Beihilfe der Frau war es nur eine Frage der Zeit, bis die Zombies Zugang hätten.
"Derek! Wir müssen hier raus!" Derek nickte nur stumm, die Augen geweitet.
Als beide sich gerade am Personal vorbeigeschlichen hatten, um durch den entsprechenden Gang zu den Rettungsbooten zu gelangen, hörten sie nur noch wie die Barrikade brach und unzählige Untote in den Warteraum strömten.
Es mussten keine Blicke oder Worte getauscht werden.
Das Pärchen rannte nur noch.
Bei der Erinnerung brach ein Schluchzen aus Celinas Kehle. Sie krallte sich mit der rechten Hand in den linken Arm und sprach mit zitternder Stimme weiter: "W-wir waren nicht lange sicher. Auch der Warteraum wurde mit Untoten überflutet. Aber Derek und ich haben es zu den Rettungsbooten geschafft und ein paar andere Flüchtlinge waren auch da. Dann waren wir auf dieser kleinen Insel. Da waren auch Infizierte. Wir flohen. Und da war diese Höhle..."
An diesen Teil wollte sie sich am Wenigsten erinnern. Celina schloss die Augen, krampfhaft darum bemüht, nicht zu weinen.
In der Höhle:
"Cely? CELINA! Halt still, ich hol dich da raus!"
-
"Verdammt! Diese Steine..."
-
"Beweg dich nicht von der Stelle, ich hole Hilfe, ich verspreche es dir! Du stirbst hier nicht, Celina!"
"I-ich weiß nicht, wie und warum, aber die Decke ist zusammengebrochen und ich war unter Steinen begraben und da waren Zombies... Derek versprach, Hilfe zu holen. Und ich wartete und wartete. Die Untoten konnten mich nicht erreichen, aber ich konnte mich auch nicht bewegen..."
Und dann hast du mich getroffen.
Ja... ich weiß.
Celina schluckte, bevor sie den letzten Teil ihrer Geschichte erzählte. "Ich war wohl drei Tage dort, als ich von Schmugglern gefunden wurde. Die Höhle hatten sie wohl als Lagerraum nutzen wollen. Jedenfalls haben sie die Zombies beseitigt und mich rausgeholt. Eine Frau war bei ihnen, die mit mir gesprochen hat. Ich habe den Namen vergessen, aber ich glaube, sie war Deutsche...
Jedenfalls haben sie mich im Hole abgesetzt, sie kannten einige Schlupflöcher hinein...
Und dann bin ich im Village gelandet, w-weil mein Vater eben Kontakte hatte. Was mit Derek geschehen ist weiß ich nicht. Und von meinen Eltern habe ich auch nichts gehört. Wer weiß, ob sie überhaupt noch leben?"
Verlegen blickte Celina Mr Stevens an und zwang sich zu einem entschuldigenden Lächeln: "E-es tut mir furchtbar L-leid, je-jetzt habe ich Ihnen einfach meine ewig lange Geschichte aufgedrängt! I-ich hoffe, dass ich Ihnen nicht auf die Nerven gegangen bin oder das nun zu persönlich war." Einen Moment überlegte sie und fügte dann hinzu: "Apropos... W-wenn es Ihnen nichts ausmacht, d-dürfen Sie mich gerne einfach Celina nennen."
Jemand, der ihr so lange geduldig zugehört hatte, hatte zumindest das auch verdient.
Man... das lief ja echt spitze.
"Hättest du mal dein Maul gehalten und weiter ein Freund des Party Ufers geblieben. Jetzt sitzt du im Fluss und hast keine Ahnung wohin..."
Was sollte er also jetzt tun? Blöde auf dem Deck rumlungern und nichts tun? Mhh... hmm... ... klang eigentlich nicht verkehrt. Mit dem Brett in der Hand, hätte er wunderbar Zombies umwatschen können, mit dem Nägel in der Hand wäre er vermutlich der krasseste Junge im Viertel gewesen... damals zumindest. Bevor er die Karren angezündet hat. Danach war er ziemlich cool. Nur im Knast waren dann viele Dinge weniger cool.
Aber jetzt? Ohne Brett? Ohne Nagel? Einfach nur mit einem dicken, zugenähtem Loch in der Hand? Da war er der Junge von nebenan der ganz gut laufen und springen konnte.
Scheiße, seine Hand fing an zu pulsieren. Als würde sich gleich irgendwas aus seiner Handfläche bohren.
Lexi stolperte recht planlos guckend durch die Gegend, ne verfluchte Schrotflinte im Anschlag. Heilige Scheiße was ging hier nur ab?
"...aber ich habe schon etliche von diesen... fertig verwandelten... Dingern gesehen. Und naja... wenn möglich würde ich gerne jede Begegnung mit ihnen vermeiden."
Huh? Dinger? Fertig verwandelt?
„Du hast Recht, Jul. Du hast vollkommen Recht. Wir können nicht riskieren, sie einfach frei rumlaufen zu lassen. Es ist nur so ungerecht, und dabei ist sie noch so verdammt jung.“
Gabe stand hinter eine Ecke und belauschte mit gespitzten Ohren das Gespräch. Verwandelt? Nicht frei herumlaufen lassen? So jung? Leo konnte es nicht sein... er war doch dabei und der Zombie hatte sie noch nicht erwischt... oder etwa doch? Scheiße... scheiße...
Schnell drehte er sich herum und schlich sich schnell davon. Keine Ahnung warum, aber irgendwie wollte er nicht, dass die beiden sich belauscht fühlten.
Fuck... sein Rucksack war ja auch noch da... und der Tabak. Aber zumindest war noch alles da. Vor allem die Schachteln waren noch da und landeten auch schnell wieder im Rucksack, denn da gehörten sie hin. Außer die kleine Metalldose, die legte er lieber neben sich ab, während die anderen Beutel wieder im Rucksack verschwanden.
Er stand auf, schnappte sich die Dose und warf sich den Rucksack über die Schulter. Alles war wieder an seinem Platz... Gabe klappte die Metalldose auf, blickte hinein... und klappte sie wieder zusammen. Nein... es war nicht alles wieder an seinem Platz.
"Hey Lexi..." der gehandicapte Franzose hatte irgendwie ein paar Sekunden gebraucht um alleine die zwei Worte rauszukriegen, aber jetzt wo sie mal draußen waren...
"Scheiße Lexi, wofür brauchst du die Spezial Einsatzkommando Flinte? Das sieht aus, als würdest du gleich jemandes Gehirn über die Tapete verteilen wollen." während er vor sich hinschwafelte lehnte sich an die Reling und holte aus der kleinen Metalldose, die er schnell wieder zuklappte, zwei seiner Zigarillos raus, steckte sich einen davon zwischen die Lippen und hielt den anderen Lexi entgegen.
"Achja... und noch was... wenn man an einem Ufer voll die Party hat... wie dämlich ist es, dann ans andere springen zu wollen?"
Er hatte keine Ahnung ob das für einen verwirrten Ausdruck sorgen würde oder nicht... war ihm aber auch egal. Seine Hand war im Eimer, da war vieles egal.
Scavenger
04.09.2013, 00:40
Erst versuchte sie sich aus der Situation zu ziehen indem sie mitten im Satz aufhörte und David nun dachte das die junge Dame gehen würde. Doch nach kurzer Pause fing Sie erneut an, und diesmal erzählte sie ihm von ihrem Erlebnissen von vor einem Jahr und warum sie Schiffe immer nervös machten. Es klang plausibel vor allem als sie von dem Kreuzfahrtschiff erzählte welches am Ende eine schwimmende Untotenfestung war. Das ließ auch ihn nicht komplett kalt. Alleine die Vorstellung dass exakt dasselbe nur in Verrostetem zustand keine 200 Meter von ihnen weg auf einer Sandbank schwamm, war schon recht gefährlich. Die junge Celinaerzählte immer weiter und David hörte ihr aufmerksam zu. Beobachtete ihre Körperhaltung und Gestik. Sie zitterte, das konnte er eindeutig wahr nehmen, doch tat sie das vor Kälte oder vor der Angst an ihre Erinnerungen? Sollte er da irgendwas tun, sollte er sie aufhalten weiter zu reden? Aber…. Vielleicht hilft es ihr einfach drüber zu reden, wenn sie schon so zittert oder ihren Körper verkrampft bei den Gedanken daran musste die Story für sie traumatisch gewesen sein.
Der Amerikaner unterbrach sie deshalb erst mal nicht und hörte weiter ihren zitterigen Worten zu. Öfters erwähnte sie einen Derek, offensichtlich ihr Freund, oder Lebensgefährte. Während ihrer Erzählungen Musterte er sie immer wieder mit seinen Augen, sie Blickte zu Boden und versuchte wohl keinen direkten Kontakt zu seinigen zu suchen sondern lieber mit dem Boden blicke auszutauschen, auch wenn das Deck des Schiffes sicher nicht zurückschauen würde.
Er konzentrierte sich auf sie, offensichtlich hatte sie größere Probleme als er annahm, fand er sie auf dem Balkon in Camp Hope noch als taffe junge Dame aus dem Village die sich auch mit Hole Bewohnern unterhielt, war sie eher eine Person die scheinbar einiges durchgemacht hatte, für ihre vorherigen Lebensumstände. Klar alle hatten etwas durchgemacht, jeder hat Menschen Verloren die er oder sie geliebt hatten, selbst David selber konnte sich da nicht rausreden. Alle auf diesem Schiff hier waren vom selben Schicksal geprägt, aber jetzt wollte er sich nur auf Celinas Erzählung konzentrieren, auch wenn ihn da nicht von den Gedanken abbrachte, das sie Seit dem nicht mehr wusste ob Derek noch lebte oder nicht, selber an seine Schwester denken musste. Sie hatte noch die Chance das er vielleicht in einem anderen Camp oder Flüchtlingslager untergekommen war, aber David… er wusste das seine Schwester nicht mehr zurückkommen würde.
Um nicht ganz abwesend zu wirken oder gar so zu wirken als wenn ihn die Leidensgeschichte der Person vor ihm nicht interessieren würde, gab er immer wieder als bestätigung das er ihr immer noch zuhörte ein bestätigendes „mhhmhh..“ von sich.
Als sie endete, fing sie auch prompt an sich zu entschuldigen das sie ihn so lange mit ihrer Geschichte genervt hatte und sie ihm aufgedrängt hatte.
"E-es tut mir furchtbar L-leid, je-jetzt habe ich Ihnen einfach meine ewig lange Geschichte aufgedrängt! I-ich hoffe, dass ich Ihnen nicht auf die Nerven gegangen bin oder das nun zu persönlich war."
Sie verstummte kurz
"Apropos... W-wenn es Ihnen nichts ausmacht, d-dürfen Sie mich gerne einfach Celina nennen."
„Dann lernen wir uns also doch noch richtig kennen“
er lächelte ihr aufmunternd zu
„Mein Name ist David, freu mich dich kennen zu lernen Celina!“
es war banal das er diese ‚Floskeln sagte, aber er wollte sie zumindest wieder zum lächeln bringen. Denn er wusste wie sie sich fühlen musste.
„Und noch was, entschuldige dich bei mir niemals wenn du keinen Fehler gemacht hast. Ich bin froh das mir jemand wie du so sehr vertraut um mir das alles an zu vertrauen. Das erwartet man nicht wenn man grob ein Jahr in einem Zwielichtigen Loch gelebt hat wo keiner dem anderen auch nur 10 Zentimeter vertraut weil alle Angst haben. “
Es war einen Moment sehr ruhg, er Blickte sich kurz auf dem Deck um. Die anderen waren ja auch noch da.
„Nun, wie gesagt ich danke dir dafür das du mir so weit vertraust.“
Er war so schlecht in solchen Konversationen. Zwar konnte er immer gut zu hören aber viel sagen konnte er nie zu den Situationen, außer sie mit seinen eigenen Erfahrungen vergleichen. Aber vielleicht was für Celina auch einfach nur wichtig das ihr jemand zugehört hat. David war jetzt nicht der super Menschenkenner, aber er konnte zumindest Leute grob einschätzen. Doch bei dieser jungen Dame vor ihm war das nicht so, sie ist ein klein wenig zu unberechenbar für ihn entsprechend konnte er sich nur ein Bild von ihr machen über ihre Leidensgeschichte, und da klang es sehr danach das sie nachdem dieser Derek, Hilfe suchen ging, sehr einsam war.
Nach einigen Momenten des Schweigens wollte er die Konversation jetzt nicht einfach durch stummstellen beenden. Vielleicht sollte er ihr das auch einfach jetzt sagen.
„Nun, wie ich erzählt habe, eigentlich bin ich Kameratechniker, war in nem Lokalsender von Oklahoma City beschäftigt. Dort hörten wir anfangs von einer Art Tollwut und hatten das auch fast jeden Tag in den Nachrichten, doch irgendwann brauch es auch in Okla-City aus und damit auch die Panik. Scheinbar mutierten alle die an dieser Tollwut litten zu willenlosen fleischhüllen, die man im Grunde nur aus Filmen kannte. Also versuchten wir aus der Stadt zu flüchten. Das heißt, meine jüngere Schwester und ich. Auf einem Highway der keiner mehr war, weil dort alles blockiert durch Autos war die leer standen sich überschlugen und andere Dinge passiert waren, fanden wir nützliche Dinge und, wie wir dachten, eine Überlebende.“ er holte einmal tief Luft und schluckte nochmals. „In einem unachtsamen Moment greift diese Frau meine Schwester und rammt ihr die Finger in den Rücken, nicht tief, aber es musste schmerzhaft gewesen sein. Sie versuchte sich zu befreien, aber es kappte nicht, stattdessen Biss die Alte ihr in den Arm. “ Es fühlte sich an als wenn sich ein gigantischer Felsen in seiner Kehle bildete. Als er darüber nun sprach.
Um es kurz zu machen, ich erlebte diesen verdammten scheiß Verwandlungsprozress mit. Sie wurde ruhiger, ihr Blick wurde glasiger, und später zorniger und … Hungrig, nachts hatte sie schmerzen und Schrie wie verrückt…. Ich…. Hab ich… hab sie ….“
Er stoppte apprubt… Gott was tat er da, er machte ihr ja nur noch mehr Angst als sie eh schon auf Schiffen hat.
„Ähm… Ent-Entschuldigung, ich wollte dir nicht noch mehr Angst machen… Ich hatte …Das sollte mir als Anführer der Gruppe nicht passieren… es … es tut mir leid“
Verdammt, er hatte als jemand der dafür sorgen sollte das die Gruppe sicher ist und keine Angst hatte, geschafft eine junge Dame Anfang 20. Zu verängstigen, zumindest dachte er das in dem Moment, denn zu gut erinnerte er sich an die Körpersprache von ihr als sie ihm ihre Geschichte erzählt hatte.
Nahrung hatten sie schon mal brav zusammengesammelt. Genug, um hier noch Wochen zusammen mit den Zombies auszuharren. Ob das aber eine gute Idee war?
Von was war hier gerade erst die Rede? Treibstoff einsammeln? So kam es jedenfalls von dem weißhaarigen Jungen, der ihm verdächtig bekannt vorkam, rüber. Treibstoff, natürlich tief im Schiffsinneren gelagert, in dem die Zombies bereits sehnsüchtig auf sie warteten.
Nur... wer soll jetzt den Treibstoff holen gehen? Suparman blickte sich in der Runde um.
Der tabaksüchtige Franzose schied schon einmal aus, das war klar. Die Gefahr, dass er den Treibstoff in Brand steckte, war einfach zu groß und brennende Gänge im Schiffsinneren konnten sie jetzt nicht wirklich gebrauchen, auch wenn es die Zombies ein wenig beschäftigen könnte.
Die ihm verdächtig bekannt vorkommenden Kinder, naja, waren Kinder.
Der Russe, sowie ein Grüppchen anderer, waren offenbar gerade schwer damit beschäftigt, in aller Seelenruhe in die Luft zu starren, mit anderen Worten: Angeln.
Der Rest der Meute, die sich gerade auf dem Luxus-Dampfer herumtummelte, machte auf ihn einen schwächlichen Eindruck. Jedenfalls bezweifelte er, dass sie flink genug wären oder es auch mit nur einem einzelnen Zombie aufnehmen konnten. Reinlaufen mitten ins Hornissennest, den Treibstoff aufsammeln und dann wieder zurücklaufen? Nein, vermutlich würden sie den Treibstoff einfach irgendwo fallen lassen und als Zwischenmahlzeit für die Zombies enden. Und dann würden sie hier alle festsitzen. Keine gute Idee.
Das größte Problem in dieser ganzen Aufgabe waren die Zombies, die ihnen vermutlich NICHT freiwillig den Treibstoff überlassen und sie dann in Frieden weiterziehen lassen würden. Einen hatte er ja schon mal ausgeschaltet, während er seine Suppendosen eingesammelte. Das war doch eigentlich ein guter Anfang. Blieben nur noch... wieviele? Wie groß war eigentlich die Schiffsbesatzung eines Schiffes dieser Größe?
Suparman machte sich nichts vor. Auch wenn er vermutlich der größte Zombie-Experte in dieser kleinen Runde sein dürfte: Er hatte eine Heidenangst vor Zombies. Und vor dem Gebissen-Werden. Aber was blieb ihm anderes übrig, als offensiv vorzugehen? Sich weinend in eine Ecke setzen und warten, bis nichts passiert? Entweder er oder die Zombies.
Also lag es wohl an ihm, den Treibstoff holen zu gehen, bevor hier noch jemand anderer auf die Idee kommt und dabei total verkackte.
"Ich gehe den Treibstoff holen." meldete er in die Gruppe.
[Suparman meldet sich für die Stationsaufgabe Gordischer Treibstoffknoten.]
T.U.F.K.A.S.
04.09.2013, 14:06
"Hey Lexi..."
Gabe wirkte irgendwie weg von der Rolle. Wohl nicht nur wegen der Sache mit der Hand. Anscheinend ging ihm das Schicksal seiner Landsmännin recht nahe. Oder vielleicht war es nur Angst vor ihr. Lexi schwieg zunächst, sie war selbst in Gedanken vertieft. Zombies. Verwandlung. Fuck.
"Scheiße Lexi, wofür brauchst du die Spezial Einsatzkommando-Flinte? Das sieht aus, als würdest du gleich jemandes Gehirn über die Tapete verteilen wollen." , sprach's und hielt Lexi einen Cigarillo unter die Nase, den sie dankend annahm. Im Anzünden der Kippe verschwand die Schrotflinte per Griffstück-Karabinerhaken eingehakt am Schulterholster, baumelte lässig herunter. Immer noch schwieg sie. Was sollte sie schon groß sagen? Als sie im Begriff war, ihre Aussage hierzu zu formulieren, plapperte Gabe weiter:
"Achja... und noch was... wenn man an einem Ufer voll die Party hat... wie dämlich ist es, dann ans andere springen zu wollen?"
Kurz ratterte es in ihrem Kopf, bis...
Moment...
"Schwul zu sein ist keine Schande, Gabe.", antwortete sie mit Ernsthaftigkeit in Blick und Stimme und klopfte ihm ein paar Male beruhigend auf die Schulter. "Ich meine, ich kann verstehen, dass du lieber deinem Gewissen folgen willst. Nur, schwul zu sein und Franzose - Gabe, hast du dir das gut überlegt? Ich meine, ich weiß, Frauen sind manchmal...", die richitgen Worte wollten ihr nicht einfallen, stattdessen formte sie mehrmals einen Kreis in der Luft mit der rechten Hand, "Aber Männer manchmal auch... weißt du? Und deshalb, ich meine, du musst nicht einfach aufgeben nur weil dich eine abblitzen lässt. Das passiert, ich weiß das. Ich...", der ernsthafte Blick wich einem überraschenden Blick, als sie ihn vehement den Kopf schütteln sah. Er hatte wohl versucht einzuhaken, aber wenn sie einmal loslaberte war es recht schwer sie aufzuhalten. "Oh, moment!" Kurz pausierte sie, die kreisförmige Handbewegung stoppte abrupt, "Du meinst das jetzt nicht von wegen 'anderes Ufer', oder? Du meinst von wegen... ähm, naja... das halt. Beziehungsscheiß? Von wegen 'Apokalyptisches Rumbumsen' und so?"
Warum sollte er sie deswegen fragen? Sah sie aus wie 'ne Eheberaterin?
"Also, du bist nicht schwul, ja?"
Klares Nein von seiner Seite aus. Klar Erleichterung von ihrer Seite aus.
"Puuuuh, oh Gott, das wär's ja noch - an Bord mit 'nem gottverdammten Russen, 'nem verrückten Indonesen mit Helferkomplex und einem mexikanischen kleinen Mädchen. Und dazu dann noch eine französische Tucke. Pahaha!", sie brach in dreckiges Gelächter aus. "Stell' dir mal vor dazu kämen noch 'ne japanische Tussi mit 'nem Schwert und 'ne lesbische Hippiebraut oder so - pffff, sheit, ich glaub' ich hab' Rauch in der Nase vor lachen..." Schwer atmend, immer noch kichernd und die Nase mit ihrer Hand abrubbelnd stand sie zunächst da, bis sie sich wieder beruhigte. Einatmen, ausatmen. Dann als sie sich gefangen hatte, bemühte sie sich um eine ehrliche Antwort:
"Was du meinst mit dem Ufer und dem anderen Ufer ist... äh, ich glaube du meinst, von wegen, jemand will was von dir aber du tust alles damit es nicht passiert und so. Äh, was ich dir sagen kann ist: meine letzte Beziehung endete damit, dass ich aus meiner Heimatstadt abhaute und 'ne Weile in 'ner völlig fremden Stadt lebte. Mh. Toller Mann. Hatte schon eine kleine Tochter, 6 Jahre alt glaub' ich, die er logischerweise unbedingt mitnehmen wollte in die Beziehung und, naja... ich wollte es, ich wollte es wirklich. Aber... ich konnte nicht. Sie war total niedlich und sie war nett und cool drauf und so, aber ich konnte einfach keine Verbindung zu ihr herstellen, also zu Kindern im Allgemeinen kann ich das nicht so gut, weißt du? Ich wollte ihn, aber ich war nicht sicher ob ich das hinkriegen würde mit ihr. Also, auf Dauer. Weil, wenn ich ihn nehme, nehme ich automatisch auch sie mit. Dann habe ich ein Kind am Arsch kleben, und es ist nichtmal... nichtmal meins, weisse? Es ist sein Kind, aber mein Leben was sich damit ändert. Mein Leben hätte sich nur noch um ihn und um sie gedreht. Und ich wollte, dass es sich um ihn und mich dreht. Und das klingt falscher als ich es meinte, das war, ich...", sie stockte kurz. "Im Endeffekt bin ich in San Jose gelandet und habe schreckliche, schreckliche Dinge dort getan, nur weil ich unbedingt mein Leben für mich haben wollte. Es war vielleicht karrieremäßig an und für sich eine gute Idee, aber es hat mehr kaputtgemacht als ich zugeben möchte, schätz' ich." Wieder pausierte sie. Gott. Sie sprach wirklich wie ein Wasserfall wenn es um sowas ging. "Was ich sagen will, ist: Es ist nichts schlimmes daran, ans andere Ufer zu wollen, wenn drüben Party abgeht. Manchmal braucht man Ruhe vor der Party, und es gibt Zeiten in denen Parties angemessen sind und Zeiten in denen es halt einfach nicht passt. Aber es gibt Konsequenzen. Und einige kommen damit klar. Andere... nun, andere nicht so."
Sie wischte sich die Haare aus dem Gesicht. Scheiß Wind. Dann schaute sie kurz Gabe an und vermerkte grinsend: "Das bleibt unter uns, okay? Und noch was: Bevor du fragst - du bist nicht mein Typ."
Zitroneneis
04.09.2013, 14:27
„Dann lernen wir uns also doch noch richtig kennen“
Zaghaft erwiderte Celina sein Lächeln. Es war also kein Fehler gewesen, ihm das alles zu erzählen.
„Mein Name ist David, freu mich dich kennen zu lernen Celina!“
Nun wurde ihr Lächeln breitet. "Mich freut es ebenso", antwortete sie mit einem angedeuteten Knicks.
„Und noch was, entschuldige dich bei mir niemals wenn du keinen Fehler gemacht hast. Ich bin froh das mir jemand wie du so sehr vertraut um mir das alles an zu vertrauen. Das erwartet man nicht wenn man grob ein Jahr in einem Zwielichtigen Loch gelebt hat wo keiner dem anderen auch nur 10 Zentimeter vertraut weil alle Angst haben. “
Stimmt, er hatte ja seine Camp Hope-Zeit im Hole verbracht. Wie schlimm es gewesen sein musste, dort zu leben, konnte Celina sich kaum vorstellen.
Nicht, dass sie den Menschen im Village damals vertraut hätte - aber im Gegensatz zum Hole war es dort keine Überlebensmaßnahme gewesen. Das schlimmste, was ihr dort hätte geschehen können, wäre wohl gewesen, dass man um ihren Geisteszustand erfahren hätte. Und vermutlich nicht einmal das hätte sie zurück ins Hole gezwungen.
Also nickte Celina nur und schwieg dann.
Auch David sprach einen Moment lang kein Wort.
„Nun, wie gesagt ich danke dir dafür das du mir so weit vertraust.“
Verlegen senkte Celina den Blick und murmelte schüchtern: "Nun, i-ich bin einfach froh, dass du zugehört hast..."
Eine weitere Pause folgte.
Doch womit Celina nicht gerechnet hatte, war Davids Erzählung, die auf die Pause folgte.
Aufmerksam lauschte sie seinen Worten und musterte sein Gesicht.
Der Beginn von allem mit Tollwutberichten im Fernsehen, die Flucht aus einem chaotischen, menschenleeren Oklahoma City, die Infizierung seiner Schwester, der Krankheitsverlauf und schließlich... David sprach nicht zu Ende, doch Celina konnte sich denken, was geschehen war. Sie war nicht mehr naiv. Sie wusste, dass Geschichten wie diese kein Happy End hatten.
„Ähm… Ent-Entschuldigung, ich wollte dir nicht noch mehr Angst machen… Ich hatte …Das sollte mir als Anführer der Gruppe nicht passieren… es … es tut mir leid“
Überrascht schaute Celina ihr Gegenüber an.
Angst?
Nein, Angst war nicht, was sie fühlte.
Eigentlich war sie sogar etwas beruhigt. Warum, das wusste sie selbst nicht so genau.
Vielleicht war es der Ausdruck gewesen, mit der David seine Geschichte erzählt hatte. Celina hatte sehen können, wie jedes Wort ihm schwer fiel. Wie er versuchte, etwas Unfassbares in Worte zu fassen. Die Erinnerung an jene Hilflosigkeit und Verzweiflung von damals.
Das alles war auf merkwürdige Weise so vertraut.
Celina war nicht durch ihre verwüstete Heimatstadt geflohen, hatte nicht erlebt wie jemand ihr Vertrautes sich in ein blutrünstiges Etwas verwandelte.
Sie hatte niemals wirklich jemanden verloren. Auch wenn sie sich manchmal fragte, ob das Wissen um den Tod eines geliebten Menschen nicht besser wäre als dieses ewig währende Wechselspiel von Hoffnung und Sorge.
Somit konnte Celina sich nicht anmaßen, tatsächlich zu wissen, wie so etwas war.
Aber in Davids Augen hatten sich Gefühle wiedergespiegelt, ähnlich denen, die sie selbst bei ihrer Erzählung gehabt hatte.
Das schuf eine gewisse Verbundenheit.
Wer sich verbunden fühlte war nicht einsam.
Wer nicht einsam war, hatte nicht so viel Angst.
"N-nun... sagtest du nicht eben selbst, dass ich mich nicht entschuldigen muss, wenn ich keinen Fehler begangen habe? Genauso wenig musst du das tun, David. Du hast mir keine Angst gemacht...", sie zögerte kurz und fuhr dann entschlossen fort: "...und ich bin dir ebenfalls dankbar, dass du mir etwas so Persönliches anvertraut hast. Sehr dankbar sogar."
Was sie jetzt sagen sollte, wusste Celina nicht.
Sie sah, wie schlimm die Ereignisse damals für David gewesen waren. Sie fühlte mit. Und genau deshalb war es so schwer, die richtigen Worte zu finden.
Einen Moment lang überlegte sie, ihn einfach zu umarmen. Doch als sie zu Bewegung ansetzte, hielt sie inne.
Das ist zu früh. Er soll mich nicht als aufdringlich empfinden. Oder das falsche denken.
Oder das richtige?
Misch dich doch bitte ein Mal nicht ein, Will!
Anstatt David also in die Arme zu schließen, griff Celina nur nach seinen Händen und drückte sie sanft. "Ich halte dich nach wie vor für einen guten Anführer. Ich bereue meine Wahl im Gemeinschaftszentrum nicht, egal wie angetrunken ich war." Nach einer kurzen Überlegung fügte sie aufmunternd lächelnd hinzu: "Und was auch immer passiert ist - ich bin überzeugt, dass deine Schwester einen wunderbaren Bruder hatte."
Dann ließ sie seine Hände los und ließ den Blick über Dolphin und Kowloon streifen. Jetzt wo sie sich einigermaßen beruhigt hatte, wäre es wohl Zeit, Bericht zu erstatten. Wirklich hilfreiche Informationen hatte sie nicht - aber völlig umsonst wollte sie sich nicht in Gefahr begeben haben.
Ernsthaft schaute sie David in die Augen. "Ich habe noch etwas in Erfahrung gebracht. Vorhin habe ich mich auf diesem Geisterschiff", sie deutete in die entsprechende Richtung, "umgesehen. Das war wirklich nicht das Klügste, aber der ganze Stress hat mein Urteilsvermögen wohl etwas gemindert und so schnell werde ich etwas Derartiges nicht wiederholen..." Sie verzog das Gesicht bei der schauderhaften Erinnerung und blickte sich verstohlen nach potentiellen mörderischen Untoten hinter sich um. Da sie keine entdeckte, fuhr sie fort: "Dort gibt es einen Lagerraum mit Containern. Irgendetwas war seltsam dort und ich habe mich genauer umgesehen. Nun... lange Rede, kurzer Sinn: Anscheinend wurden in einem Container Untote transportiert. Ich weiß nicht wohin und zu welchem Zweck, aber die Sache kommt mir äußerst suspekt vor. Vielleicht wäre es interessant, noch mehr über dieses Schiff in Erfahrung zu bringen - sofern das einigermaßen gefahrlos möglich ist."
"Schwul zu sein ist keine Schande, Gabe." Lexi klopfte ihm auf die Schulter, als würde sie ihn beruhigen wollen. "Ich meine, ich kann verstehen, dass du lieber deinem Gewissen folgen willst. Nur, schwul zu sein und Franzose - Gabe, hast du dir das gut überlegt? Ich meine, ich weiß, Frauen sind manchmal..." was zum Teufel tat sie da? Was sollen diese Kreise? Ausserdem... was heißt hier schwul und Franzose? "Aber Männer manchmal auch... weißt du? Und deshalb, ich meine, du musst nicht einfach aufgeben nur weil dich eine abblitzen lässt. Das passiert, ich weiß das. Ich...", Er schüttelte hastig den Kopf, vielleicht sollte er nochmal kurz alles erklären? "Oh, moment!" Gabe schaute sie ein wenig verwirrt an, warum zum Geier wollte er nochmal mit ihr darüber reden? Ach... stimmt ja, neben Hugh war Lexi lange, lange, lange Zeit die einzige die er wirklich leiden konnte. "Du meinst das jetzt nicht von wegen 'anderes Ufer', oder? Du meinst von wegen... ähm, naja... das halt. Beziehungsscheiß? Von wegen 'Apokalyptisches Rumbumsen' und so?"
...könnte man so ausdrücken. Verstand er sie richtig? Scheiße... er wollte ja nicht an das andere Ufer, er wollte an das... eine Ufer. Also das andere andere Ufer... und ja, er nickte sachte.
"Also, du bist nicht schwul, ja?"
Doch, nein, ja, keine Ahnung. War er es?
"Ähm... ne...?"
Klang das wie eine Frage? Gabriel hatte keine Ahnung wie irgendwas gerade klang. Das letzte Mal als er jemandem sagte, dass er schwul sei, wurde er geschlagen und danach verschwand die Hälfte seines Zimmers in einer großen Tüte und letztlich im Müllcontainer, begleitet von den Worten "DU BIST NICHT MEHR MEIN SOHN! HAST DU MICH VERSTANDEN?! NICHT MEHR MEIN KIND!" Er war erst wieder der Sohn seines Vaters als er sich vor ihrem Wohnhaus, von einer guten Freundin mit einer Umarmung verabschiedet hat. Die Frage, ob sie seine Freundin sei, beantwortete er damals mit einem lässigen und eher abweisendem "Ja".
Erst einen Tag später erfuhr er, wie seine Eltern diese Antwort gedeutet haben und... war froh wieder anerkannt zu werden.
"Puuuuh, oh Gott, das wär's ja noch - an Bord mit 'nem gottverdammten Russen, 'nem verrückten Indonesen mit Helferkomplex und einem mexikanischen kleinen Mädchen. Und dazu dann noch eine französische Tucke. Pahaha!", Lexi lachte. Lachte laut und dreckig. Sein Vater lachte damals auch erst laut, weil er es für nen miesen Witz hielt. "Stell' dir mal vor dazu kämen noch 'ne japanische Tussi mit 'nem Schwert und 'ne lesbische Hippiebraut oder so - pffff, sheit, ich glaub' ich hab' Rauch in der Nase vor lachen..." Tatsächlich kam mit einem weiteren Lacher ein kleines bisschen Rauch aus ihrer Nase und ließ sie aussehen wie einen tupierten Drachen. Er würde sie gleich vermutlich ein wenig... schocken müssen.
Lexi fing an zu sabbeln als gäbs kein Morgen mehr. Gab es ja vielleicht auch nicht, war immerhin gut möglich. Irgendwer würde den morgigen Tag vermutlich nicht mehr erleben.
Aber... scheiße, sie hatte einiges mitgemacht, so klang es zumindest. Karriere oder Familie? War für viele Frauen ne scheiß schwere Entscheidung. Familie heißt sich nicht selbst tragen zu können. Karriere heißt, niedergemacht und belächelt werden.
"Was ich sagen will, ist: Es ist nichts schlimmes daran, ans andere Ufer zu wollen, wenn drüben Party abgeht. Manchmal braucht man Ruhe vor der Party, und es gibt Zeiten in denen Parties angemessen sind und Zeiten in denen es halt einfach nicht passt. Aber es gibt Konsequenzen. Und einige kommen damit klar. Andere... nun, andere nicht so."
Cool, er kam meistens damit klar wenn andere nicht damit klar kamen. War ja sein Ding, wo er mit dem Ding hinging.
Aber sie mit einer Sache definitiv Recht, es gab Zeiten da ist Party ne super Idee und es gibt Zeiten, da sollte man einfach mal Pause machen. Letzteres war genau jetzt.
"Das bleibt unter uns, okay? Und noch was: Bevor du fragst - du bist nicht mein Typ."
Gabriel grinste jetzt auch ziemlich dreckig, ehe er Lexi auf die Schulter klopfte.
"Merde... Lexi, ich hab einiges in meinem Leben gemacht worauf ich nicht Stolz bin. Ich hab Leute angespuckt, hab mit Steinen geworfen, hab Autos angezündet und... etwas getan wofür ich lange in den Knast gewandert bin. Nur weil Sarkozy einen kleinen Lümmel hat... hoffentlich hatte, denn ich hoffe er ist tot weisst du? Aber eine Sache... darauf bin ich total stolz und das mag jetzt total nationalistisch klingen aber... ich finds super Franzose zu sein."
Das musste mal gesagt werden, Franzosen hatten auch ihren Stolz. Er war gerne einer, mehr oder weniger. Er war ja kein richtiger Franzose, hörte er zumindest oft.
"Ausserdem kann ich Geheimnisse gut für mich bewahren, immerhin... ich hab dich und deine Kollegen immer wieder gerne mit dem Lungenschwärzer versorgt und du weisst wie VanTowers drauf war. Der hätte den Kram vermutlich am liebsten hier auf der Heather gelagert, für schlechte Zeiten und so."
So... und der würde gleich voll in die Sozialkompetenz von der Armen boxen... er zog seine Hand von ihrer Schulter und lies sie seitlich an sich herabhängen.
"Übrigens... ich steh voll auf Penise Lexi."
T.U.F.K.A.S.
04.09.2013, 16:36
"Übrigens... ich steh voll auf Penisse, Lexi." Inklusive Grinsen.
Kurz blieb sie still. Das Fettnäpfchen konnte sie nicht übersehen, aber trotzdem musste sie Arsch voraus hineinhüpfen.
"Cool.", sie legte ihre Hand auf seine Schulter. "Ich auch."
Nun, die Konversation war schnell entgleist. Aber es war schön, Gleichgesinnte zu treffen. Sowohl was Vantowers als auch Penisse anging. Sie seufzte laut auf. "Gut, dass du da bist. Und... naja... schwul und so. Sorry. Ich habe echt gedacht..."
"Schon okay."
"Naja, weil, weißt du, ich hab' das nie wirklich..."
"Es ist okay."
Sie verstummte kurz. "Okay." Kurze Denkpause. "Wie sagt ihr - mierde?"
"Merde."
"Meeeeerdeeeee..."
So verblieben sie erst einmal, rauchend und schweigend. Irgendwas wollte sie noch tun. Shelley hatte ihr doch... ah ja.
"Ah, Shelley meinte ich soll deine Bretthand verbinden mit Verbandkram - du weißt schon, bevor es anfängt noch stärker zu suppen. Warte kurz..." Sie fummelte das Röllchen Druckverband heraus und verband seine Hand wie sie die Taschenlampe an die Shotgun getapet hatte. Wieder war dieser Gedanke da: Die Französin erschießen oder nicht? Kleiner Doppelknoten und - fertig. Nicht schön, aber selten. Und okay verbunden. "So, fertig. Sag' bescheid wenn's wieder anfängt zu bluten." Sie boxte ihm sanft in die Brust, schnippste die Zigarette weg und löste den Karabinerhaken der Remington. Jetzt ruhte die Schrotflinte wieder in ihrer Hand.
Die Französin erschießen oder nicht?
"Ich glaube, ich werde jetzt kurz deiner Landsmännin - oder wie man's nennt - einen Besuch abstatten."
"Hey, das mit dem Gehirn-an-der-Tapete-verteilen war ein Witz!"
Sie schaute Gabe ernst an. "Ich weiß." Lautstark lud sie eine Patrone in die Shotgun, löste aber nicht die Sicherung. Noch nicht. Dann machte sie sich langsam, die Remington lässig auf ihrer Schulter ruhend, auf den Weg zur Kabine in der Alizee eingeschlossen war.
Ich kann das nicht tun. Ich werde... ich weiß nicht was ich tun werde. Was wenn ich sie jetzt abknalle und wir das nächste Mal wenn wir an Land gehen ein Gegenmittel finden? Was dann? Dann habe ich schon wieder ein Mädchen umgebracht. Es wird wieder darauf hinauslaufen dass sich alle von mir abwenden. Und am Ende...
Fuck, was tu ich hier?
Dr. Alzheim
04.09.2013, 19:29
Es war gut, dass diese Frau, Jul, unverletzt war und auch was Nathan gesagt hatte. Sicher gab es Risiken, wenn ein Biss dieser Untoten einen selbst unweigerlich zu einem Untoten machte, doch war Panik und überstürztes Handeln sicher das letzte, was sie brauchen konnten. Da musste er Nathan recht geben. Ach könnte er nur seine Gedanken in Worte fassen.
"Wenn du den Biss meinst, weiß nicht, sie wirkt stabil. Sehr sehr schwach, aber rein physisch noch okay, aber psychisch scheint sie ziemlich kaputt, mit dem Leben total abgeschlossen. Eigentlich sollte man sie ja nicht allein lassen, aber ich hab so keine Idee was ihr überhaupt sagen sollte, ich mein, woher sollen wir überhaupt wissen, ob es überhaupt ansteckend ist? Ich mein, ich hab noch nie jemanden zum Zombie werden sehen, nur schon lange verwesene. ... Fuck."
Und da erinnerte sich Ivan an das, was er auf seiner Flucht gesehen hatte... und da musste er es schlicht los werden.
"Ich gesehen zwei Wege, wie werde jemand zu Untote. Der eine... is wenn gebissen, du fühle Schmerze, wie brenne von inne. Du habe Durst... trinke viel, bewege viel und dann du verliere Verstand vor Durst und Schmerze... ich nicht wisse, wie genau beschreibe. Ich verlore gute Freund dabei..." Ivan seufzte. "Der andere is durch... Kontakt mit Blut... es verlaufe immer gleich, was ich habe gesehe. Ich gesehe vier Mal... es immer ist ungerecht. Habe ich gesehe, wie Kinder... werde zu solche Untote Wese. Habe ich... verlore Sohn und Enkelsohn auf diese Weg..."
Ivan wandte sich ab und trat vor an den Bug des Schiffes, mit sich um Fassung ringend. Wie hätte er sagen können, dass er selbst seine zu Untoten gewordene Familie vollständig ausgelöscht hatte?
"Mir wäre lieber es gebe Heilmittel, aber es nich gebe Heilmittel." setzte er seufztend nach. "Es einzig gebe Tod!"
Dolores starrte etwas verärgert auf den Recorder, der nun nicht mehr zu gebrauchen war. Hatte sie sich alles gemerkt? Eine zweite Möglichkeit gab es immerhin nicht mehr. Leise murmelte sie vor sich hin, was sie in Erfahrung gebracht hatte und auf dem Weg zurück zur Heather wiederholte sie die Worte immer und immer wieder in ihrem Kopf. Auf diese Art und Weise kam ihr der Rückweg etwas weniger beschwerlich vor, weil sie sich auf andere Dinge konzentrieren konnte.
Zurück auf dem Schiff fiel ihr auf, dass relativ wenige Leute an Deck waren, aber noch schien alles in Ordnung zu sein. Natürlich war da eine gewisse Anspannung, aber keine die über ein gebissenes Mädchen in irgendeiner Kabine hinausging. Immerhin war das Schlimmste noch nicht geschehen - trotzdem hätte Dolores es mehr begrüßt, eine gewisse Aufbruchsstimmung zu spüren.
"Ich gehe den Treibstoff holen.", meinte da plötzlich der Gefangene, als hätte er ihre Gedanken gehört und sie entspannte sich ein bisschen. Gut, dann mussten sie davor nur noch irgendwie die blaue Gefahr loswerden.
Bis dahin würde sie jedenfalls irgendjemandem berichten, was sie herausgefunden hatte. Der Anführer war vielleicht die naheliegenste Wahl, und passenderweise stand er gerade mit Celina zusammen. Allerdings sahen die beiden aus, als würden sie etwas Vertrauliches besprechen, also wartete Dolores und fing wieder an, die Worte aus den Nachrichten in ihrem Kopf zu wiederholen.
Das war doch einfach alles...empörend! Nein,..nein. Empörend war vielleicht das falsche Wort, es war maximal empörend, dass noch niemand das blauhaarige Weib über die Reling geworfen hatte, aber Vantowers hatte im Hole ja auch Ratten und Gesindel geduldet. Nur würde diese spezielle Ratte die ganze Gruppe an Überlebenden fressen, sobald es soweit war. Die rüstige Witwe stand an Deck, nachdem sich die anderen Besatzungsmitglieder in alle Winde verstreut hatten. Auch gut. Wenn sie unbedingt Abschiedschwätzchen mit dem blauhaarigen Biet halten wollten, sollen sie doch. Prudence hingegen war eine starke Frau, sie würde sich nicht verabschieden müssen. Von niemanden. Erst recht nicht von diesem Biest, welches ihr erst Rauch ins Gesicht geblasen hatte, und die dann mehr oder weniger tatenlos der Gruppe hinterherlief, hier und da mit Leocadia sprach, aber sonst nur menschlichen Ballast darstellte. Nein. Sie würde sich nicht verabschieden.
Ihr Weg führte sie zum Heck der "Heather", vorbei an dem quarzenden Schwarzen und der Polizistin.
"Übrigens... ich steh voll auf Penisse, Lexi."
Sie musste sich wohl verhört haben! Nein, nein, der Schwarze machte doch schon die ganze Zeit mit der jungen Krankenschwester rum, das war wohl nur ein Scherz. Und wenn nicht, das war ihr auch egal. Man mochte über Prudence sagen was man wollte, aber sie war durchaus tolerant. Der Gedanke an Gabriels Penis war dann aber doch zu viel für die rüstige Dame, und sie beschleunigte ihre Schritte. Am Heck angekommen, fühlte sie sich endlich allein und in Ruhe gelassen, bis sie ein leises Schluchzen hörte, welches sie aus ihren Gedanken riss.
Shelley starrte aufs Meer und die Tränen liefen ihr Gesicht hinab. "Miss Weinberg, was ist denn los mit Ihnen?" Prudence kramte in ihren Taschen nach ihrem Taschentuch. Mist, dass hatte ich ja vorhin diesem jungen Kerl gegeben, der uns auf das Schiff begleitet hat. Außerdem wäre es voll von Leocadias Blut gewesen, nichts, was man anderen anbieten konnte. Soweit sich Prudence erinnern konnte, hatte sich Shelley erst um das Kind gekümmert und später auch die Wunden der gebissenen Französin versorgt. Vielleicht war sie doch nicht so schlecht, wie ihr erster Eindruck hatte vermuten lassen. In der Tat erinnerte sie Prudence ein wenig an ihre Enkelin. "Miss Weinberg, alles in Ordnung? Wurden sie von ...der Französin verletzt?"
****************
Sie hatte für einen Moment überlegt, zum Rest der Gruppe auf dem Vorderdeck zu stoßen, sich unter Leute zu mischen und Trivialitäten auszutauschen, um sich abzulenken, wie sie es immer tat. Doch in dieser einen Situation hatte sie allein sein müssen. Ihr Blick heftete sich fast starr auf das Meer, in erster Linie, damit sie nicht auf Aimees Zeichnung sehen musste, die es ihr sicherlich nicht einfacher gemacht hätte. Und dann hörte sie die Stimme der alten McAldrin, wischte sich zügig und möglichst unauffällig die Tränen aus den Augen und von der Wange, bevor sie sich umdrehte.
"Oh, nein. Es ist alles gut!", sagte sie und sprach angestrengt in einem möglichst klaren Englisch, ohne Luft zu holen, um nicht schniefen zu müssen. "Ich nehme mir nur eine kleine Auszeit!"
****************
So ganz überzeugt war Prudence noch nicht. Sie hatte genug Lebenserfahrung, um Lügen zu erkennen, und gerade wurde sie ganz eindeutig angelogen. "Junge Dame, ich kann verstehen, dass es sie mitnimmt. Aber ich muss sie daran erinnern: Wir alle haben Menschen verloren. Die meisten von uns haben Menschen verloren, die ihnen sehr nahe standen, und sie weinen schon bei einer Frau, die ihnen völlig unbekannt ist? Alice ist so gut wie tot. Das ist traurig, dass dieses junge Leben bald beendet sein wird. Aber so läuft die Welt, Miss Weinberg. Man kann nicht jedem Menschen nachweinen. Vor allem heute nicht." Sie erwartete eigentlich gar keine Antwort, aber trotzdem war sie etwas enttäuscht, als der langhaarige Afghane zu den beiden trat. Gabriel war sein Name, wie sie sich erinnerte.
*************
Gabe schaute Lexi nach, die mit ihrer Wumme den Weg Richtung Unterdeck antrat. Seufzend schnippte er seine aufgerauchte Kippe in den Ozean und folgte der alten Schrulle in Richtung Heck. aus den Augenwinkeln hatte er gesehen, wie Shelley vorhin an ihm vorbei dorthin geeilt ist, und er wollte sie auf keinen Fall mit diesem Drachen allein lassen. "Madames!" Er nickte Mrs. McAldrin zu und lächelte Shelley an.
*************
Musste sie sich wirklich erzählen lassen, wann sie zu weinen hatte und wann nicht? "Bei allem Respekt...", fing sie mit möglichst fester Stimme zu sprechen an, doch sah dann, dass Gabriel neben sie trat. Oh nein. Er war nun wirklich der letzte Mensch, der sie in diesem Zustand sehen sollte. Was sollte sie denn nun sagen?
**************
Gabriel konnte sehen, dass Shelley gerötete Augen hatte. Merde. Doch wohl nicht wegen ihres Beinahe-Kusses vorhin? Oder war ihr doch etwas passiert? Oder war diese Olle Schachtel jetzt endgültig zu weit gegangen. Sollte das der Fall sein, die Reling war nicht weit, und der Dame könnten ein paar Schwimmrunden nicht schaden. Sicherlich nicht. "Shelley?" Man konnte die Besorgnis in seiner Stimme deutlich hören. "Junger Mann, Ich wollte gerade antworten." Diese Hexe. "Wir haben alle Opfer gebracht. Verhalten sie sich wie sie erwachsene, mutige Frau, die ich kennengelernt habe. Alles andere...wäre ENTTÄUSCHEND." Prudence wandte sich um und ging. Gut für sie. Damit waren Shelley und Gabriel wieder allein.
***************
Diese jungen Leute! Es war aber auch ein Jammer. Nein, nichtmal im Angesicht des Todes wären sie in der Lage, das Nötige zu tun. Nein, nicht so wie Prudence es getan hatte. Wir alle haben Opfer gebracht. Prudence beschloss, nach der kleinen Leocadia zu sehen. Als sie wieder aufs Hauptdeck trat, war da keine Leocadia. Keine Leocadia in den Kabinen. Keine Leocadia auf der Brücke. Keine Leocadia im Aufenthaltsraum. Nein. Neineninnein. So schnell sie ihre kurzen Beine trugen, rannte Prudence zu Vantowers Kabine, in der das blauhaarige Biest eingesperrt war. Unsanft stieß sie Alexandra um, hin zu dem Amerikaner und der Deutschen, die gerade die Tür schließen wollten.
"HALT! HALT! DAS KIND! DAS KIND IST IN DIESEM RAUM! SCHNELL, SONST WIRD LEOCADIA GEFRESSEN!"
Nathan fragte noch kurzbei Jul nach, schließlich hatte er zuerst noch mit dem Gedanken gespielt Alice in der Kabine unverschlossenen zu halten. Doch je mehr er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass es vermutlich schon ein gigantisches Risiko war, sie überhaupt nicht festzubinden geschweige denn frei herumlaufen zu lassen. Es erschien ihm absolut falsch, aber das Überleben der anderen hatte hier ganz klar Priorität. Alice war dem Tod geweiht, und sie würde es sicher nicht wollen, dass noch andere ihr Schicksal teilen müssten.
Also drehte er den Schlüssel einige mal im Schloß um.
Sie war fest verschlossenen. Nathan hoffte, dass er nie wieder gezwungen sein musste, ein junges Mädchen zum Sterben einzusperren. Er versuchte nicht daran zu denken und wandte sich zu Jul.
"So, also, mal ran an den Fisch! Da kann ich dir auch gleich zeigen, wie man guten Fisch zubereitet.", strahlte er mit vorgespielter Freude und er folgte Jul hinaus.
Zumindest war das der Plan, als plötzlich die Oma, die vor einem Moment hysterisch vor Alice gewarnt hatte, vom Deck runter kam.
" Ma'am? Sie sollten da jetzt wirklich nicht..", doch sofort unterbrach sie ihn und mit ihrem ohrenbetäubenden
"HALT! HALT! DAS KIND! DAS KIND IST IN DIESEM RAUM! SCHNELL, SONST WIRD LEOCADIA GEFRESSEN!"
Gee, hat die Alte ein lautes Organ...
Nathan wollte ihr gerade sagen, dass da niemand drin sein kann, sie waren ja ständig vor der Tür gewesen. Doch, er hatte kaum angefangen zu sprengen, als sie, Shotgun in der Hand, auf die Tür stürmte.
What the..
Genau auf sie zu. Er rieß noch rechtzeitig Jul zur Seite und presse sich an die Wand und ließ die Wilde vorbei.
T.U.F.K.A.S.
04.09.2013, 21:19
Es wird schnell gehen. Rein, bumm, raus. Nichts Wildes. Es ist besser für sie. Besser für uns. Besser für mich.
Ist doch besser zu verblassen als zu verbrennen, oder? Ging der Spruch nicht so? Besser die Kerze ausblasen bevor man damit versehentlich das Haus abfackelt. Besser das marode Gebäude sprengen bevor es kolabiert und seine asbestvereuchten Einzelteile quer über die Reihenhaussiedlung nebenan verteilt.
Das macht keinen Spaß. Das macht alles andere als Spaß. Gott, ich fühl' mich als würde mein Magen Achterbahn fahren. Krämpfe. Fuck, mach' dass es aufhört. Nur für die nächste Minute oder so.
"Is' die Tür auf?", fragte sie den an der Wand stehenden Nathan, der nur den Kopf schüttelte.
Kommandierend streckte sie die freie Hand hervor. "Schlüssel. Jetzt."
Nervös reichte Nathan den Kabinenschlüssel herüber. Sie schnappte sich das Ding, steckte ihn ins Schloss, drehte langsam ein paar Male um, hörte im Hintergrund Stimmengewirr (vor allem die alte Schachtel schien diese ganze "Keine Panik"-Angelegenheit nicht besonders ernstzunehmen). Sie öffnete den Tür einen Spalt weit. Es war stockfinster hier drinnen. Fuck. Was, wenn sie...?
Sie machte sich mental bereit dafür, reinzurennen und die Sache zu beenden. Kurz und schmerzlos.
"Wenn ich in zwei Minuten nicht wieder draußen bin, könnt ihr die Tür wieder verriegeln. Dann hat sie mich und das war's.", sagte sie und warf Nathan den Schlüssel herüber. "Wird nicht lang dauern. Ich werd'n Kissen über ihr Gesicht legen damit's nicht so laut ist."
Schuss in den Kopf. Zombies sind in der Tat keine Homies. Sie hatte es selbst gepredigt, nur war sie Zeit ihres Lebens immer schlecht darin gewesen, ihre Ratschläge selbst in die Tat umzusetzen - sei es nun Beziehungstipps oder Grundlagen der Waffenreparatur. Das Hauptaugenmerk lag darauf, zumindest eine Art Dienstleistung zu erbringen indem sie was Produktives sagte, es aber nicht unbedingt machte. Jetzt allerdings...
Tür auf, mit Schrotflinte im Anschlag rein, Tür hinter sich zu. Und dann im Dunkeln den Schalter für die blöde Taschenlampe suchen. Da. Klick.
Ein trauriger Lichtkegel erleuchtete die enge Kabine und gab sofort den Blick frei auf zwei Gestalten, die zusammengekuschelt auf dem Bett lagen. Dieses Bild passte so gar nicht in Lexis Vorstellung von "So sollte es während einer verdammten Apokalypse aussehen.", aber es war tatsächlich beruhigend, irgendwie. Und machte diese Angelegenheit nur noch tragischer.
Fuck, was wenn...?
Lexi trat einen Schritt näher heran an die beiden. Es waren Leo und diese Alizee, wegen der sie ursprünglich hier war.
... sie sie bereits gebissen hat? Wenn ich schon wieder... Fuck.
Die Gesichtszüge der Ex-Bullin drohten bei dem Gedanken völlig zu entgleisen. Sie schaute nach, ob sie an der zusammengerollten Mexikanerin irgendwas erkennen konnte. Irgendein Bissmal oder eine Wunde oder... abgesehen von der Kopfverletzung. Sie war ziemlich verwirrt durch die Gegend gerannt, aber wie verdammt nochmal war sie hier gelandet? Warum in aller Welt ausgerechnet hier? Warum jetzt? Warum...?
"Shit, als hätte ich 'ne Wahl.", flüsterte Lexi bitter und schob sachte das kleine Mädchen zur Seite, zumidnest soweit, dass sie nicht in der direkten Schusslinie lag. Sie legte zusätzlich sanft ein Kissen auf das freiliegende Ohr, nahm noch ein weiteres als improvisierten Schalldmäpfer. Die Französin schlief augenscheinlich tief und fest. Oder war mausetot. Noch. Adrenalin pumpte durch ihre Adern, während sich hinter ihr wie von Geisterhand die Tür knatschend einen Spalt weit öffnete. Hatte sie sie nicht ordentlich dichtgemacht? Sie wandte sich um, sah allerdings keine Gestalt vor der Tür, niemanden. Da war nichts, nur ein fades Licht, das ein wenig die Seite des Raums aufhellte in der sich Lexi aufhielt. Wieder Blick zurück auf die beiden Schlafenden. Die eine Schlafende. Das kleine Mädchen war wie vom Erdboden verschluckt, bis der hektisch nach rechts und dann nach links wandernde Lichtkegel sie anleuchtete. Leo stand schlaftrunken die Schultern hängen lassend neben dem Bett, schaute etwas planlos im Schock direkt in den Lauf der Pumpgun, dann direkt in Lexis Gesicht, das sich in diesem Moment ein Lächeln abzumühen versuchte.
"He-hey, Kleine. Hey, ich... äh...". Wie musste das aussehen? Wahrscheinlich ziemlich beschissen. Wahrscheinlich wie für-Schnell den Gedanken loswerden. "Du... du solltest hier raus. Es ist gefährlich hier drinnen, weißt du? Es ist gefährlich und ich... ich wollte gerade die Gefahr, also, entgefahrisieren, quasi. He he. Also, warum gehst du nicht einfach...?"
"Axel?"
Für einen Moment schien die Zeit stundenlang stillzustehen.
"Wa-was hast du gerade?"
Sie hatte nicht...
Leo grinste müde und flüsterte mit glücklichem Tonfall: "Axel Miller, sí? Pensé que estabas muerto... "
Muerto.
Plötzlich taumelte sie langsam auf Lexi zu (http://www.youtube.com/watch?v=x2KRpRMSu4g), die Arme weit ausgestreckt, wahrscheinlich zur Umarmung. In der rechten Hand hielt sie etwas viereckiges, im Lichtkegel schimmerndes. Doch Lexi wich einen Schritt zurück. Dann zwei weitere. Weiche Knie.
"Oh mein Gott!", rief sie, als sie kurzerhand mit vorgehaltener Schrotflinte aus dem Raum rannte, dabei wuchtig die Tür förmlich auftrat, an den Leuten vor der Tür vorbei nach rechts abhaute auf die Treppe nach oben. An Deck. Dort stolperte sie förmlich über ihre eigenen Füße und landete Gesicht zuerst auf dem harten Boden der Tatsachen.
Axel - pensé que estabas muerto.
Nein, sie war nur ein Kind. Sie war verwirrt. Musste Fetzen des Dialogs mit Shelley gehört haben. Oder mit Nathan oder oder oder.
Viereckiges schimmerndes Ding.
Vielleicht das Foto?
Vielleicht irgendwas anderes? Bitte, lieber Gott, lass es irgendwas anderes gewesen sein. Eine Wahnvorstellung, eine Fantasie eines verwirrten Mädchens, das allen möglichen gruseligen Scheiß durchmachen musste bis hierhin. Sie stand langsam vom Boden auf, im Bauch krampfte sich weiterhin alles zusammen, aber wenigstens musste sie sich nicht übergeben. Stattdessen fühlte sie etwas anderes in sich aufsteigen, so wie sie jetzt auf dem Deck hockte. Ein gewisses Gefühl. Etwas schien angeknackst gewesen zu sein in ihr, etwas extrem Sensibles, Filigranes. Eine Idee, hinter die sie sich jahrelang geklemmt hatte. Und jetzt schien es, als ob sie die Idee gegraben musste. Ganz die Hoffnung aufzugeben wäre falsch aber es keimte statt der einen Idee ein Gedanke auf. Ein Gedanke, den sie tief vergraben hatte all die Monate. Ein Gedanke, der sich wohl oder übel langsam als traurige Gewissheit herausstellte. Und es war deutlich schwerer, diesen Gedanken einsinken zu lassen als die Tränen zurückzuhalten - selbst wenn er nur entfernt in ihrem Kopf widerhallte und selsbt wenn es nicht so war. Es konnte nicht, durfte nicht, sollte nicht-
[I]Axel ist tot.
Scavenger
04.09.2013, 22:46
Er war froh das Celina ihm ebenfalls zugehört hatte, und sie sogar seinen eigenen Spruch gegen ihn verwendet hatte. Da merkte er einfach das es richtig war darüber zu reden, auch wenn es ihm Schwer gefallen war das zu tun, aber irgendwann musste das einmal sein. Durch das erzählen und das Verständnis ihrerseits, fühlte er sich zumindest nicht alleine, es hatte eine Art Verbundenheit geschaffen, zumindest dachte er das, ob sie das auch so sieht konnte er nicht wissen, vielleicht denkt sie auch innerlich was für ein Vollidiot er wäre, aber aktuell hoffte er einfach das sie es ehrlich meinte.
Als sich die junge Britin bewegte und nach seinen Händen griff die er vorher nicht wusste wo er sie hin tun sollte als er am erzählen war löste bei ihm einen leichten Schauer aus. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet, auch mit den Worten die sie ihm sagte, hatte sie ihn ein wenig überrumpelt. Es machte ihn einerseits stolz das sie immer noch das Vertrauen in ihn als Anführer hatte, aber auch der Satz über seine Schwester und wie sie ihn wohl heute sehen würde. Sie erzählte ihm dann als sie seine Hände wieder losgelassen hatte von dem Ausflug auf das Geisterschiff. Er wollte ihr schon ins Wort fallen was für eine wirklich dumme Idee das war, sie hätte umkommen können. Doch bevor er das sagen konnte, meinte sie schon selber dass das eine dumme Idee war, und David musste kurz lächeln und nickte bestätigend. Dann erzählte sie weiter und David schaute während der Erzählungen auf das Schiff rüber.
„Meinst du wirklich dass das eine so gute Idee ist da nochmal rüber zu gehen? Wer weiß was da für Gefahren lauern. Die Dinger liegen hier schließlich schon gut ein Jahr, zumindest wenn man überlegt wie Salzwasser und Metall miteinander reagieren. Da ist ein Verrostetes Fahrrad noch sicher gegen.“
meinte er zu ihr als sie fertig war und vorschlug das Schiff nochmal genauer zu untersuchen.
Ebenso war auch noch die Sache wen man da noch rüberschicken konnte. Einige waren mit Alice beschäftigt, die gebissene die aktuell wohl unter Deck, hoffentlich festgehalten wurde. Andere wiederum waren verletzt. Viele Optionen gab es nicht mehr, und sie würden auch bald weiter müssen, denn hier ungeschützt vor dieser Sandbank mit den beiden Havarierten Schiffen und potenziellen Stürmen die sich jeden Moment hier entwickeln konnten, war das einfach zu gefährlich noch länger als einen, maximal zwei Tage hier zu bleiben.
Okay, du hast recht, es wäre sicher hilfreich wenn wir aus dem alten Kasten da noch was Nützliches rausholen könnten, aber, wer könnte das noch machen? Ich meine wir haben eine Gebissene an Bord, einige sind verletzt, andere sind zu klein und durch die allgemeine Hektik wegen Alice wusste auch er nicht mehr genau was wer gerade am machen war.“
Kurz seufzte er
„Es musste doch zumindest auf einem dieser Schiffe noch ein lesbares Logbuch geben, eine Blackbox, oder irgendwelche Notizen, Aufzeichnungen oder sonstiges, was man benutzen könnte um zu erfahren was genau passiert ist. … vielleicht gibt’s auf dem Fangschiff noch zeug was wir benutzen könnten, da war soweit ich weiß noch keiner drin.“
Er wusste nicht was er machen sollte und warum er gerade laut dachte. Vielleicht weil er hoffte das einer mit einer plötzlichen Eingebung ihm quasi den Funken gibt der seinen Plan entzündet den er versuchte zusammen zu dichten.
Fast etwas fassungslos sah Shelley der alten Schachtel hinterher. Als würde es sie interessieren, ob sie ihrem Urteil nach eine Enttäuschung war. Doch das leichte Ärgernis hatte sie wenigstens ihre Sorgen für einen Moment vergessen lassen. Eine davon stand aber immer noch vor ihr. Gabriel.
Sie war ihren Gefühlen nicht näher gekommen - wie auch, in der kurzen Zeit? Sie mochte ihn, so viel wusste sie. Aber reichte das? Auf der anderen Seite... wie lange hatte sie gebraucht, um sich bei Ian sicher zu sein? Eine Ewigkeit. Und als sie dann so weit war, hatte sie trotzdem nie etwas gesagt, auf ihn gewartet, gehofft, dass er irgendwann derjenige wäre, der den alles entscheidenden Schritt wagt. Dann hatte sie ihn verloren, er hatte sie wiedergefunden und... der Rest war Geschichte.
"Gabriel? Du magst mich?", fragte sie mit langsam gefestigter Stimme, als müsste sie um jeden Preis sichergehen. Das Zittern der Stimmbänder und das leise Schniefen konnte sie aber nicht gänzlich unterdrücken. Und ihre Augen müssten rot sein und fürchterlich aussehen.
***
Gabriel sah mit leicht zusammengefurchten Augenbrauen zu Shelley.
Ihm war unwohl und sein Magen ließ ihn das auch ordentlich spüren, denn mit jeder Sekunde die verging beschloss dieser, dass Sodbrennen in genau diesem Moment ne klasse Idee war. Er brauchte ein paar Sekunden, ging nochmal in sich und atmete tief ein.
„Sieh mal... vor einigen Jahren hatte ich jemanden kennengelernt, ein Mädchen. Wir verstanden uns prima, hatten wirklich jede Menge Spaß zusammen und unternahmen in unserer Freizeit viele Dinge... ich war 14, hatte keine Ahnung wie sich Liebe oder sowas anfühlte und dachte... das ich es bei ihr spürte. Aber... irgendwie wurde mir nach ein paar Wochen bewusst, dass ich... nicht das spürte, was ich spüren wollte, was ich glaubte spüren zu müssen.“
Gabe atmete nochmal tief ein... die Situation war nicht leicht, für keinen von beiden, aber das musste er loswerden damit sie verstehen konnte wie es in ihm aussah. Vielleicht brauchte er es auch ein wenig selbst.
„Mit 16 musste ich ins Gefängnis. Ich hab ein paar Dinge gemacht auf die ich stolz bin und eine... auf die ich ganz und gar nicht stolz bin aber... im Gefängnis lernte ich Freunde kennen. Sie waren für mich, ich war für sie da, wir haben uns geholfen und vor anderen Arschlöchern beschützt. Durch sie lernte ich wie ich tickte, dass ich... anders war als die anderen. Ich gab es vor ihnen nie zu. Ich bin mir seit sieben Jahren sicher, dass ich einfach Männer mag und dann... dann tauchst du auf und ich fühl mich auf einen Schlag komisch? Das macht mich fertig... weil ich auch weiss, dass die Situation alles andere als super für so eine Sache ist.“
Er schaute ihr tief in die Augen und fing an sanft zu lächeln, die tiefen Furchen in seiner Stirn schwanden.
„Aber eines weiss ich... dass ich dich mag... und dass es mich verwirrt.“
***
Das half. Das half sogar sehr. Es half so sehr, dass Shelley sogar etwas grinste, als sie den Blick in Gabriels Augen erwiderte.
Jetzt war es offiziell. Sie schien etwas für Männer übrig zu haben, die im Gefängnis saßen. Gestatten: Shelley Weinberg - Badassin. Hobbys: Auf Knastbrüder stehen und mit Speeren über Zombies und Felsen springen. Alltag, nicht mehr als das. Shhh. Ernst jetzt!
Nicht weiter auf seine Ausführungen eingehend, nahm sie nur seine Hand, lächelte dem charmanten Franzosen zu.
"Weißt du? Ich mag dich auch. Und... ich habe jetzt ein bisschen Zeit gehabt... nicht viel, aber... s-ziemlich intensiv.
Ich habe mit Ali-äh-Aimee gesprochen und... also schon im Museumsdorf, ja? Und sie hat einen Scherz gemacht, von wegen... ich soll sie massieren und so. Also wirklich nicht ernst gemeint, so eine lockere Situation eben... naja, in Anbetracht der Situation eben. Und jetzt...? Jetzt ist sie gebissen worden und steht kurz vor dem Tod... oder... wie du das auch immer nennen willst."
Wow. Sie hatte wirklich ein Talent dafür, nicht auf den Punkt kommen zu können. "Was ich meine, ist... ey, Gabriel. Ich mag dich, du magst mich, wir wissen beide nicht, was es ist. Und diese Situation ist scheiße gefährlich, Leute werden gebissen oder..." - sie grinste für einen Moment verschmitzt - "...haben Nägel in den Händen. Und... es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis es mehr von uns erwischt." Das war eine harte Erkenntnis. Aber sie war nichts als die Wahrheit.
"Also... wir können rätseln, uns quälen und uns fragen, was das hier ist, bis einer von uns stirbt und der andere dann weiß, dass das doch viel mehr war und ewig um die verpasste Chance trauern. Oder wir versuchen es, finden heraus, was es ist und werden entweder genauso enttäuscht, stellen fest, dass wir uns einfach nur als... Freunde mögen oder... oder wir bleiben zusammen und haben das Glück, es gemeinsam zu schaffen." Sie atmete tief ein und wieder aus.
"Was ich meine, ist..." - Shelley, du wiederholst dich! - "...man, es gibt eigentlich keine bessere Situation für sowas. Weißt du, wie die ganzen Paare sich nach tollen Jahren beschweren, weil es am Anfang alles toll ist und dann kommen die Probleme und es wird schwer? WIR haben hier das fetteste Problem der Welt. Wenn wir es nicht schaffen, scheitern wir sofort und wissen Bescheid. Und wenn wir es schaffen, was soll uns dann noch gefährlich werden, weißt du? Ich meine..... naja...... YOLO!"
Oh, Gott. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Sie konnte gar nicht debil genug grinsen, um es ironisch wirken zu lassen. Und hätte das überhaupt geholfen?
Nathan stand komplet perplex vor der Kabinentür. Die Oma war immernoch aufgeregt, labert etwas von den Kindern, und wie man sie beschützen sollte, Jul schien es wie ihm die Sprache verschlagen zu haben, und Lexi, die gerade eben in die Kabinen hinein gerannt war, offesichtlich um Rambo zu spielen, rannte genau so schnell wieder raus, immer noch mit der Schrotflinte in der Hand.
"Gott, dieser Mist ist mir zu viel. Ich hau ab.", sagte Nathan zu niemand besonderem und ging hinauf ans Deck. Er hatte Jul bescheid gewesen, dass er dabei war sich um die heute gefangenen Fische und ihre Lagerung zu kümmern, vielleicht später sogar noch einen Braten. Die Luxusjacht hatte ja sogar eine kleine Küche.
"Mann, warum musste ich in eine gottverdammte Zombieapokalypse hineinrennen, und dazu noch mit einem Haufen verückter", dachte sich Nathan als er sich an die etwas beruhigende Arbeit machte.
Was zum…?
Gerade noch hatte sie mit Nathan beschlossen, dass es das beste wäre Alice in der Kabine einzuschließen, da stürmten auch schon die alte McAldrin (irgendwas davon brüllend, dass Leo da drin wäre) sowie Lexi Miller herbei, die von Nathan den Schlüssel verlangte und daraufhin, mit Schrotflinte ausgestattet, die Kabine stürmte.
Jul runzelte die Stirn und sah Nathan fragend an, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. Es dauert nicht lange, da kam Lexi auch schon wieder hinaus, sie allesamt ignorierend. "Gott, dieser Mist ist mir zu viel. Ich hau ab." sagte Nathan und ging hinauf ans Deck. Nun stand Jul da und blickte sich fragend um. "Mrs. McAldrin" wandte sie sich an Prudence und drückte ihr den Schlüssel in die Hand. "Hier, der Schlüssel zur Kabine. Wenn die Kleine tatsächlich da drin sein sollte, kümmern sie sich bitte um sie. Alice sollten wir danach besser erst mal einsperren, bis endgültig geklärt ist, was mit ihr passiert."
Mit einem leichten Nicken verabschiedete sie sich sodann und folgte Nathan in die Kombüse. Dieser hatte gerade damit angefangen einen der gefangenen Fisch zuzubereiten. "Mhh... das sieht ja schon mal sehr gut aus."
Matt hatte nicht allzu viel mitbekommen, nur dass plötzlich alle sich aufgeregt vor einer Kabine versammelt hatten und es wohl eine Art Aufruhr gab. Mittlerweile schien sich das aber schon wieder aufgelöst zu haben, weshalb er es nicht weiter beachtete. Stattdessen zog er sich zurück und verbrachte die folgende Zeit damit, seine Klamotten vom Staub zu reinigen, den er aufgesammelt hatte, als er mit den anderen auf dem aufgelaufenen Schiff unterwegs war.
Umso weiter sie in ihren "Abenteuer" voranzuschreiten schienen, desto größer wirkte die Gefahr, der sie ausgesetzt waren. Die kleine Gruppe bestand aus Persönlichkeiten, die unterschiedlicher nicht sein konnten und dennoch koordinierten sie sich erschreckend gut. Es war fast so, als würden sie sich telepathisch absprechen, oder irgendwas in der Richtung. Das hat letztlich dazu geführt, dass alle noch am leben waren, aber wie lange würde das wohl anhalten? Wie lange würde die Reise wohl noch dauern und vor allem: wohin sollte sie denn überhaupt führen? Fragen über Fragen und keine Antwort.
Heute würde auf jeden Fall noch etwas passieren, dessen war sich Matt sicher. Irgendwas unschönes.
Zitroneneis
05.09.2013, 11:53
„Meinst du wirklich dass das eine so gute Idee ist da nochmal rüber zu gehen? Wer weiß was da für Gefahren lauern. Die Dinger liegen hier schließlich schon gut ein Jahr, zumindest wenn man überlegt wie Salzwasser und Metall miteinander reagieren. Da ist ein Verrostetes Fahrrad noch sicher gegen.“
Da hatte er natürlich Recht. Und Celina hatte ja selbst erlebt, wie gefährlich es war, sich "einfach umzusehen".
Ganz zu schweigen davon, dass unsere mutige Helden bei ihrer Rückkehr ein kleines Mädchen mit löchrigem Schädel, Franzose mit Brett vorm Kopf und blaue, ebenfalls französische Fast-Zombie-Tussi waren. Wohl auch nicht, was sie erwartet haben. Wobei die Franzosen wahrscheinlich einfach nicht wussten, dass Zombies keine weißen Flaggen kennen...
Will, das ist nicht witzig.
Schade für dich, Prinzessin. Ich finde es zum Brüllen komisch. Oh - außer, dass anscheinend immer noch keiner einen anständigen Plan für Mademoiselle Blaukopf hat.
Kannst du deine Beschwerden bitte später anbringen? Ich würde gerne hören, was David sagt.
Uuuuuuh, in dem Fall bin ich natürlich ganz still, Hoheit.
„Okay, du hast recht, es wäre sicher hilfreich wenn wir aus dem alten Kasten da noch was Nützliches rausholen könnten, aber, wer könnte das noch machen? Ich meine wir haben eine Gebissene an Bord, einige sind verletzt, andere sind zu klein.“
David seufzte und innerlich stimmte Celina ihm zu. Viele Geeignete gab es nicht und sicher würde sich jeder genau überlegen, erneut in das Geisterschiff einzudringen. Nach den schlimmen Verletzungen, die einige der wagemutigen Abenteurer davongetragen hatten. Suchend schaute sie sich um.
Nach einem einleuchtenden Hinweis, einem potentiellen Verrückten, der gerne das Schiff durchsuchen wollte, nach einer ultimativen Anti-Zombie-Waffe...
Verdammt, Will! Jetzt denke ich schon in deinen Worten.
Na, irgendeinen guten Einfluss muss ich doch haben.
Celina wollte gerade antworten, als ihr Blick auf eine bestimmte rothaarige Person fiel. Anscheinend wartete Dolores auf jemanden oder etwas. Vielleicht wollte sie mit David sprechen? Die Frau hatte in den vergangen Tage häufiger interessante Informationen erlangt und konnte gut Verknüpfungen herstellen. Vielleicht wäre es klug, sie nach ihrer Meinung zu fragen.
Vielleicht hatte sie in Celinas Abwesenheit ja auch schon etwas in Erfahrung gebracht. Sicher war sie nicht untätig gewesen.
„Es musste doch zumindest auf einem dieser Schiffe noch ein lesbares Logbuch geben, eine Blackbox, oder irgendwelche Notizen, Aufzeichnungen oder sonstiges, was man benutzen könnte um zu erfahren was genau passiert ist. … vielleicht gibt’s auf dem Fangschiff noch zeug was wir benutzen könnten, da war soweit ich weiß noch keiner drin.“
Celina wandte sich dem Anführer zu. "David, ich würde gerne einige Worte mit Dolores wechseln. Vielleicht hat sie eine gute Idee. Jedenfalls möchte ich sie gerne in unsere Überlegungen mit einbeziehen."
Also trat schritt sie auf die ältere Frau mit dem auffällig roten Haar zu und bemerkte mit einem offenen, freundlichen Lächeln: "Wolltest du mit einem von uns sprechen, Dolores? Ich hoffe, du wartest noch nicht zu lange hier." Mit ernster Miene fuhr sie fort: "Ich würde dich jedenfalls gerne um deinen Rat bitten. Es geht um Folgendes..." Kurz berichtete Celina ihr, was sie im Lagerraum entdeckt hatte und teilte ihr die Überlegungen und Bedenken mit, die sie mit David ausgetaucht hatte. "Also? Hast du einen Einfall dazu?"
Ligiiihh
05.09.2013, 12:58
Niki pflanzte sich nach draußen, weg von Leo und Alice. Er fühlte sich durchaus wohl bei den beiden, aber dennoch fehl am Platze. Er schaute etwas verträumt durch die Gegend. Irgendwas war da wieder vor der Tür zu den beiden los, aber noch mehr Aufmerksamkeit erregte die taffe Frau mit den etwas verwüsteten Haaren, die sich (auf gut Deutsch) "voll' Kanne auffe Schnauze jelecht" hatte. Und auch irgndwie so blieb. Er näherte sich ihr und beugte sich leicht runter, immerhin war er ja nicht besonders groß.
"Äh... Dings... Lexi, n-nicht w-wahr? Geht es dir g-gut...?", fragte er ganz doof und reichte ihr die Hand.
Axel ist tot.
"Äh... uhm... ha-hallo? Ist d-doch nicht alles o-okay...?", fragte er mit deutlich besorgterem Ton.
Axel ist tot.
"I-Ist der N-Name vielleicht f-fasch? Ähm... Soll ich vielleicht j-jemanden ho-"
"Axel ist tot, verdammte Scheiße!"
...unterbrach sie ihn unsanft, worauf er vor Schreck sich schützend die Arme vor's Gesicht hielt. Sie blickte ihn an, wie er jeden Moment erwarten würde, dass sie auf ihn losgehen würde und Dinge tut, die man mit 15-jährigen Asiaten, die körperliche Defizite besitzen, nicht tun sollte.
(Oh Sheit...), dachte sie sich, als sie ihre ungewollte Aggroreaktion dann realisierte, "Sorry, Kleiner. War keine Absicht. Brauchst dich nicht so hinzustellen, ich steh' nicht so auf kleine Asiaten mit ihren seltsamen Hair-Stylings."
"Was ist d-denn l-los...?", fragte er sie, den einen Arm dabei leicht zur Seite schiebend, damit er sie sehen konnte.
Sollte sie es ihm sagen? Ach, was soll's. Sie hatte es ihm eh schon ins Gesicht geschrien, was konnte da noch großartig passieren?
"Na ja, 'n Typ ist... wie soll ich sagen... futsch, den ich eigentlich lebend vorfinden wollte. Kennste aber wohl nich'."
"A-Axel...? E-Etwa Axel M-Miller...?"
Lexis Blick wurde irgendwie schief, als sie das hörte. Sie schaute ihm seltsam direkt ins Gesicht, was ihm aber ehrlich gesagt ziemliche Angst machte. Was man daran erkennen konnte, dass er am ganzen Leib zitterte.
Daen vom Clan
05.09.2013, 13:10
Alice kann neben dem brennenden Durst den sie empfindet, nun auch Hitzewallungen durch ihren Körper ziehen spüren.
Dolores schüttelte nur den Kopf, als Celina sie fragte ob sie lange gewartet hatte und war sogar überrascht, dass dieser das überhaupt aufgefallen war. Sie hatte recht vertieft in das Gespräch mit Mr. Stevens gewirkt und war beeindruckt über die Aufmerksamkeitsgabe des Mädchens.
Stumm hörte sie sich an, was Celina erzählte - sie hatte nicht erwartet, dass auch sie auf der Dolphin gewesen war und schreckliche Dinge gesehen hatte - und unterdrückte ein gewisses Gefühl der Aufregung. Ein Puzzleteil mehr.
"Ich denke, ich kann da zumindest ein bisschen weiterhelfen." Dolores lächelte und stellte sich so neben Celina, dass auch David hören konnte, was sie zu sagen hatte. "Ich habe auf der Dolphin einen alten Recorder gefunden - ja, auch ich bin dort hin, als die Aufregung um das blauhaarige Mädchen angefangen hat -", ihr Ton war kurz missbilligend geworden, "Das Schiff schien die wenigen Dörfer anzulaufen, auf denen Zivilisten untergebracht wurden, und Lieferungen durchzuführen. Hin und wieder war auch von den Ladungen in den Containern die Rede... moment." Sie ging die Nachrichten noch einmal kurz durch und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Dann beschloss sie, einfach alles runterzurattern, was ihr noch einfiel, damit auch die anderen auf Dinge achten konnte, die sie vielleicht übersehen hatte.
21. Januar 2013, 08:19
[...]sind an Anlage G45 [Koordinaten weit südlich von Camp Hope] erfolgreich angelandet. Wieder eines dieser wunderschönen Dörfer für die Privilegierten. Es ist unglaublich, was aus der ADF geworden ist, der Hai verschiebt seine Gunst wie mein erster Maat sonst nur seine Tabakrationen. Monatliche Ladung von 2 Tonnen Nahrungsmitteln wurde gelöscht. Order, den Private Kuznoswki von Bord zu lassen, wurde durchgeführt, ein Soldat Eskorte weniger. Schmeckt mir nicht. Tagesbericht Ende.
Nachtrag, 12:05:
Habe Schaden im Tiefenlot zu beklagen, Wasserverdrängung wird inkorrekt angezeigt. Als hätten wir 5 Tonnen und nicht 2 Tonnen Ladung gelöscht.
Nachtrag, 16:23:
Quartiermeister Garcia auf Hausarrest, Containerladung war katastrophal vertäut gewesen, außerdem schlechte Beladung. Container dummerweise angeordnet im Karr[...]
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01. Februar, 13:11
Haben keine Waren für G46. Siedlung verdächtig still. Wahrscheinlich alle am Schlafen oder ausruhen. Das Leben als Zivilist muss traumhaft auf den G-Anlagen sein. Verdammte ADF. Tagesbericht Ende
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04. Februar, 21:00
Haben pünktlich Camp Hope angelaufen. Nach all den G-Anlagen endlich wieder eine echte Besiedelung wie vor dem Krieg.
Waffen und Nahrungausgeladen, Order, Private Sheng auf der Insel von Bord zu lassen, wurde durchgeführt. Wenn der Hai mir noch mehr Soldaten abzieht, dann kann ich mich gleich selber versenken.
Vantowers führt ein strammes und gutes Regime, würde mich nicht wundern, wenn wir von Camp Hope aus die Rückeroberung der Welt starten.
Quartiermeister Garcia im Bordell im Hole verschwunden. Habe seinen Arbeitsvertrag aufgelöst. Die Marine der letzten Überlebenden braucht zuverlässige Leute. Tagesbericht Ende
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21. Februar, 08:00
Sind an Navpoint 12 auf Piraten gestoßen. Widerwärtiges, aasfressendes Gesindel. Zum Glück genug Soldaten Eskorte an Bord. Tagesbericht Ende
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02. März, 17:00
Sind wieder im heimatlichen Hafen. Nehmen Waren für nächste Route auf. G-Anlagen 12 bis 16. Nahrung und Luxusartikel. Mannschaft kocht vor Zorn, keine Heuer vom Lakaien des Hais. Verdammtes Militär. Tagesbericht Ende
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03. März, 15:00
Diese verdammten unfähigen Süßwassersoldaten. War wohl nicht Garcia der es verbockt hat. Ladung wieder falsch angeordnet, wieder im Karree. Haben außerdem vom Hafen Ratten mitgenommen, bemerkenswerte Geräusche zwischen den Containern.
Müssen Ladung morgen vertäuen, heute Nacht soll es Sturm geben. Tagesbericht Ende
David und Celina hörten ihr interessiert zu, und da sie gerade ihre Aufmerksamkeit hatte, sprach Dolores noch einmal das an, was Niki herausgefunden hatte.
"Ich kann mich nur wiederholen - hier gehen seltsame Dinge vor sich. Im Hintergrund waren hier und im Camp Hope sehr viel mehr Dinge am Laufen, als man sich wahrscheinlich hätte vorstellen können." Sie erzählte auch David noch kurz von ihren Entdeckungen aus dem Labor in Sektor Beta. "Ich halte es aber für zu gefährlich, nun auch noch den Schlepper zu erkunden. Nach allem, was schon passiert ist. Die Dolphin hatte nichts, das die Verletzungen wirklich rechtfertigen würde, und das einzige, was ich sonst noch vom Schiff weiß, ist die Lage der Treibstofftanks, die Niki allerdings schon allen mitgeteilt hat. Auch wenn es schwierig wird, wäre es uns wohl unmöglich, einen Vorrat auf dem Schlepper zu finden, über den wir gar nichts wissen. Offenbar muss auf der Dolphin zwar noch eine Sicherung deaktiviert werden, damit wir überhaupt rankommen, aber wir hätten wenigstens einen Plan. Dafür brauchen wir dann auch jemanden, der stark ist. Der Gefangene, also, dieser Inder, meinte er würde das wohl versuchen."
Sie endete nun ihren kleinen Monolog und fühlte ein seltsames Gefühl von Zufriedenheit. Wieder gab es jemanden, mit dem man die Zusammenhänge suchen konnte, und es war nicht unbedingt unpraktisch, dass es ausgerechnet der Anführer war.
Zitroneneis
05.09.2013, 16:52
Mit einem leicht aufschwellenden Gefühl von Ärger runzelte Celina die Stirn.
"Ratten? Bemerkenswerte Geräusche zwischen den Containern? Das klingt ja nicht, als hätte man gewusst, worum es sich bei dieser besonderen Ladung handelt. Ich bezweifle auch, dass jemand freiwillig so ein Risiko eingehen würde." Sie zögerte, bevor sie ihren nächsten Gedanken aussprach: "Ich bekomme langsam den Eindruck, dass an den Gerüchten von Zombie-Experimenten im Beta-Sektor mehr dran ist als an Gruselgeschichten, mit denen man Kinder ins Bett scheucht. Und dieser Hai wurde doch auch schon in Nikis Krankenakte erwähnt, nicht wahr? Es scheint ja jemand zu sein, der einen ziemlich hohen Rang in der Australian Defense Force hatte... und über viel Einfluss verfügte. Oder noch verfügt, je nachdem wie die aktuelle Situation aussieht." Sie runzelte erneut die Stirn. "Zumindest scheint es ja viele von diesen G-Anlagen zu geben, die allerdings wohl nicht besonders gut befestigt sind. Hast du irgendwelche Koordinaten herausfinden können, Dolores?"
Diese ganzen Puzzleteile...
Will, behalt bitte das gerade Gesagte gerade im Kopf. Du bist schließlich, wie du immer so bescheiden ausführst, der Intelligentere von uns beiden.
Zu meinem Leidwesen sind meine Kapazitäten beschränkt auf die der Person, die sich einbildet, ich wäre in ihrem Kopf. Was hast du vor, Prinzessin?
An Dolores und David gewandt teilte Celina mit: "Ich würd mir die Informationen, die wir haben, gerne notieren. Manchmal ist es besser, die Dinge gebündelt vor Augen zu haben. Und ich habe das seltsame Gefühl, dass uns dieses Wissen noch weiterhelfen kann."
Sie meinte, im Gemeinschaftsraum Stifte und Papier gesehen zu haben.
Außerdem war es dort drinnen immer noch angenehmer als hier, vor der überaus romantischen Szenerie zweier Geisterschiffe.
...
Ja, irgendwie begann Wills Art abzufärben.
Stumm seufzend machte Celina sich auf den Weg.
T.U.F.K.A.S.
05.09.2013, 18:34
"Is' was?" - der Junge schaute drein als ob sie ihm gleich an die Kehle gehen wollte. Dabei war sie dazu nicht im Entferntesten in der Lage. Nicht jetzt, zumindest. Da war zuviel Info auf einem Haufen, zuviele Gedanken die nicht in ihren Kopf gehörten - zuviel halt. Sie schaute stoisch zu Boden, während sie wie ferngesteuert nach Tannings Kippenschachtel griff und sich eine Zigarette herausnahm. "Ja. Ja, genau der." Zippo. Feuer. Rauch. Rauchen half. "Kannst dich hinsetzen, ich tu' dir nichts."
Langsam hockte er sich vor die immer noch mitten auf dem Deck sitzende Lexi. Die Tränen hatte sie sich bereits aus den Augen gewischt. Da war nichts mehr, was es zu beheulen gab. Zumindest war sie sich dessen jetzt mehr als sicher.
"Wie war er drauf? Axel, mein' ich. Wie... was... was hat er so getan? Und woher kennt ihr ihn?"
Fast schon paranoid schaute er sich kurz um, so als ob er Schiss hätte dass sie jemand belauschen könnte. "Al-als all das anfing, da gab es eine Gruppe von, naja, Leuten in einer Flughafenhalle. Wi-wir haben uns zusammengetan, um all das hier zu überleben und, naja, Axel war einer von uns.", antwortete er und wurde zunehmend ruhiger je mehr er sprach. "Bist du nur wegen ihm hier?"
"Kann man so sagen.", sagte sie und ließ dabei etwas Rauch aus ihrem Mund entweichen. "Ich bin diejenige die daran schuld ist, dass er hierher geflüchtet ist. Glaub' ich zumindest. Hab' Scheiße gebaut und, wie sagt man?, wollte ihn zurückholen um ein Versprechen einzuhalten, ja. Das war der Plan." Kurz pausierte sie und sah Niki an. "Und wie hat's dich hierher verschlagen, Shorty?"
"Ich?", er schluckte. "Ich... ich suche auch nach jemanden. Nachdem meine Eltern mich ver-verlassen hatten nahm sie mich quasi auf und... kümmerte sich um mich. Alexis Caprice ist ihr Name."
Sie lächelte kurz. Zumindest war sie nicht die Einzige die nach jemanden suchte. Das war fast sowas ähnliches wie Magie. Auch wenn ihr Ziel quasi nicht mehr-
"Niki?"
"J-Ja?" Er hatte in diesem Moment wohl vorgehabt, zu mehr anzusetzen.
Sie konnte nicht. Sie wollte nicht. Doch sie musste. Sie musste es wissen. Es gab keinen Weg drumherum. Alles wofür sie ein Jahr lang in dieser Hölle gelebt hatte konnte nicht einfach sinnloses Zeittotschlagen gewesen sein.
"Ist er wirklich tot?"
Er zögerte kurz und nickte stumm.
Sie hielt sich die Hand vor den Mund vor Schock und schloss die Augen. Nicht jetzt. Sie presste förmlich die Folgefrage heraus:
"Ich will... ich will wissen, wie er gestorben ist.", kam es stoischer als gedacht aus ihr heraus, immer noch den Mund verschließend.
Die junge Deutsche hatte Prudence den Schlüssel in die Hand gedrückt, und war verschwunden. Verantwortungsloses Pack!. In diesem Moment kam der Inder vorbei, anscheinend auf dem Weg zu dem Zombieschiff, um Treibstoff zu organisieren. "Warte! Stehenbleiben!". Der junge Mann blieb kurz stehen und drehte sich um. Prudence hielt ihm die Strickleiter hin: "Hier. Nutzen sie es klug. In dem Schiff kann man sich sonst schnell verletzen."
Prudence gibt Suparman die Strickleiter (+1 Agilität).
Ligiiihh
05.09.2013, 20:29
"Wie er g-gestorben ist...? N-Nun..."
Er überlegte kurz. Wie war das? Sie wollten aus dem Royal Botanic Garden fliehen aufgrund des angehenden Zombie-Sturms... die Lage war ziemlich mies, weshalb Leute zum Auskundschaften geschickt werden sollten... und da musste Axel damals herhalten. Was seinen Tod hinterher bedeuten sollte.
"So? Er hat euch allen also den Arsch gerettet, bevor er gestorben ist?"
"I-Ich denke schon. Er sollte seinen Kameraden die Zombies vom Zaun halten und muss von ihnen wohl geschnappt worden sein."
"Junge... was ein Tod. Ich dachte wenn er stirbt, dann, weil er da richtige Scheiße am Dampfen hatte."
"Na ja... also um ehrlich zu sein kam er mit manchen Leuten nicht so gut klar... w-wobei ich sagen muss, dass ich nicht erwartet hätte, dass er stirbt, i-immerhin wirkte er sehr taff, so wie du!"
"Meinste?", grinste sie mit einem Hauch von bitterer Ironie, "Ich hätte das... auch nicht erwartet, aber das war einfach nur dumm."
"Ich m-meine, er kannte sich w-wirklich gut aus mit dem, was e-er machen musste! G-Gut, er wurde zwar von Personen begleitet, die nicht so gut mit ihm klar kamen, a-aber..."
"Wie? Was meinste damit?", wurde sie bei seinem letzten Satz hellhörig.
"N-Nun, er ging beispielsweise mit einem guten Freund von mir, aber sie konnten sich gegenseitig nicht ausstehen. I-Ich glaube aber nicht, dass er... dass er... äh... d-dass e-e-er..."
...dass er von... Riley hintergangen wurde? Aber... das konnte doch nicht sein. Gut, er wirkte sehr gestresst danach. Und irgendwie konnten sich Riley und Axel ja wirklich WIRKLICH nicht riechen. Und dass Riley nicht sagen wollte, was er in der Kanalisation fand, war jetzt auch nicht unbedingt das koscherste Verhalten... und...
...Scheiße. Kann nicht sein. Oder doch? Aber er war sich nicht sicher... doch genau das machte Niki unsicher. Er konnte nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, dass Riley ihn NICHT umgebracht hatte. Aber das konnte er Lexi nicht sagen. Nicht, wenn es Riley betraf...
"Ey...!", weckte sie ihn aus seinem Gedankengut, "...dass er was?"
"D-Das kann doch nicht s-sein. Er hat doch nicht e-etwa...", und sein Stimme stockte, als er Lexis nicht besonders amüsiertes Gesicht sah, was die bedeutungsschwangere Stille nicht unbedingt besser machte, "...a-ach, ne. Ich w-war doch eh nicht dabei..."
"Junge...", setzte sie mit einem leicht angefressenen Ton an, "Sag nich', du weißt grad' mehr, als du gerade hier mir zu verklickern versuchst."
"N-Nein! O-Oder warte... nein... warte... ah... aaaargh!"
Er fasste sich mit beiden Händen an seinen Kopf und versuchte schmerzhaft seine Gedanken zu ordnen. Nie im Leben könnte er ihr jetzt richtig antworten. Dafür brauchte er Zeit.
...Zeit. Ja, genau, Zeit. Er brauchte jetzt Zeit.
"L-Lexi... i-ich bin... bin u-untröstlich... ich m-muss mich jetzt schnell um den Sicherungskasten kümmern, damit wir an d-den Treibstoff k-kommen... und d-dann m-müssen wir hier ganz schnell weg. A-Also g-gib mir bitte später Gelegenheit, dir zu antworten."
Lexi musterte sein Gesicht. Eigentlich würde sie das nicht zulassen, dass ihr jemand einfach mit der Wahrheit abhaut. Aber in diesem Fall war die Lage einfach äußerst beschissen und es sah nicht so aus, als würde der Junge ihr weglaufen wollen, sondern brauchte tatsächlich einfach Zeit, um selber klarzukommen. Außerdem konnte er ja eh nicht fliehen. Er war an ihrer Gruppe gebunden.
Sie seufzte kurz undeutlich. Sie machte ihm mit einer Geste klar, dass er nun besser jetzt oder nie gehen sollte. Er drehte sich draufhin sofort um und ging los. Doch bevor er aus der Bildfläche verschwand, warf sie ihm eine Tasche an seinen Rücken, weswegen er fast hingefallen wäre.
"Ich brauch' dich noch, Shorty. Stirb mir also besser nich' weg."
T.U.F.K.A.S.
05.09.2013, 20:41
"Stirb mir also besser nich' weg.", sagte sie und warf ihm eher unenthusiastisch die Tasche entgegen, die ihn am Rücken traf und fast von den Füßen holte [Adrenalinspritze -> Niki, +2 Agi]
Perplex sah er die Spritze an, die er aus der Tasche gezogen hatte, wendete sie ein paar Male, studierte die Buchst-
"Adrenalin. Gibt Tinte auf den Füller. Nicht für lange, aber... es sollte bei der Treibstoffaktion helfen, schätz' ich."
Niki besah noch einmal die Spritze und nickte Lexi kurz zu zu, bevor er zurück ins Innere verschwand.
Was ein Tod.
Sie blieb an Ort und Stelle hocken, rauchte noch eine Zigarette und starrte geradeaus ins Leere. Die leere Tasche lag noch da. Sie würde sie gleich aufheben. Es war mehr an der Geschichte dran - und sie würde es erfahren.
"Stirb mir nicht weg, Shorty.", murmelte sie noch einmal. Eher zu sich als zum kleinen Asiaten. Vielleicht als Aufmunterung. Er würde es schaffen. Und wenn er wieder zurück war - nun, dann hatte sie bis dahin eventuell schon geplant, was sie als nächstes tun würde.
Scavenger
05.09.2013, 20:57
Celina wollte also die Rothaarige Person, Dolores hieß sie, in die Unterhaltung mit einbeziehen. Warum auch nicht, schließlich hatte sie bisher auch immer wieder nützliche Informationen für die Gruppe herausgefunden. David kam der Unterhaltung auch ein Stück näher die Celina mit der Dame führte.
Soso, Dolores war also auch von Bord gegangen als hier ein wenig Hektik herrschte. Aber zumindest hatte auch sie noch was rausgefunden. Als Dolores anfing zu erzählen und sich so platzierte das auch David alles sehr gut mit verstehen konnte, fing sie an von diversen Aufzeichnungen zu reden die Wohl auf einem Diktiergerät oder einer Kassette abgespeichert waren. Es waren mehrere Notizenhafte Nachrichten. Es wurden Ladungen, Nahrung und alles Mögliche mit dem Schiff versendet und an sogenannte G-Anlagen verteilt. Dann auch was von Ratten und Containern die nicht richtig gelagert wurden. Irgendwie kam ihm da was komisch vor. Hatte nicht auch Celina eben von Containern geredet die irgendwie …. Ob es da einen Zusammenhang gab?
„Okay, also hier scheinen Ja ein paar Parallelen zu existieren. Die Container… da muss ja irgendwas mit sein, ebenso Ratten. Ratten sind bekanntlich übertragungsträger von allen möglichen Krankheiten. “
Celina wollte sich alles aufschreiben.
„Gute Idee, wir sollten alles an Infos zusammentragen und gebündelt irgendwie als Notizen besitzen. Vielleicht würde sich dadurch ein Bild ergeben wenn wir uns das anschauen, vor allem wenn die anderen wohl bald aufbrechen würden um den Treibstoff zu besorgen. Dann hätten wir genügen Zeit bis wir China erreichen würden um uns darüber Gedanken zu machen.“
Das war ein Guter plan, aufgeschrieben bringen die Sachen mehr als wenn wir sie im Kopf hin und her tragen und jemand was vergessen würde.
„Ladys, dann wäre es vielleicht nicht verkehrt wenn wir uns unter Deck begeben und dort alles aufschreiben. Sollten sie aber aufgrund der prekären Lage unter Deck lieber hier oben mit der Bank und den Kisten vorlieb nehmen ist das auch kein Problem.“
So würden sich die Drei nun dort zusammensetzen und darüber beraten und planen und spekulieren was wohl passiert sein könnte und ob es ihnen wichtige Infos gab.
http://www.youtube.com/watch?v=HdqdG9ydktg
Treibstoff holen. Genau.
Rein ins Schiffinnere. Warten bis der weißhaarige Junge, der wie Nikki aussah, die Tore zum Treibstoffdepot öffnete. Kanister schnappen und abhauen.
Keine schwere Aufgabe. Wäre da nicht die Schiffsbesatzung.
Vorsichtig und lauschend nach vor ihnen liegenden Gefahren schrittem Suparman und Alice gemeinsam durch die Schiffgänge. Hier und da begegnete ihnen die einen oder anderen vor sich hinschlurfenden Zombies, welche aber dank der vielen dunklen Ecken, die die verwinkelten Schiffgänge anboten, relativ gefahrlos und unbemerkt mit dem Messer ausgeschaltet werden konnten, ohne dass sie sich Gedanken darum machen mussten, Aufmerksamkeit zu erregen. Langsam machte sich das viele Schleichen, Verstecken, Weglaufen und Erkunden von versteckten Routen, wie es monatelang auf seinem ehemaligen Inselparadies auf dem Tagesplan stand, für ihn bezahlt.
Doch trotzdem verspürte er zunehmende Unruhe, als sie weiter in das Schiffsinnere vordrangen. Nicht nur wurden die - seltsam aufgeschreckt wirkenden - Zombie-Gruppen immer häufiger, gefährlicher, schwieriger zu umgehen. - Sein Überlebensinstinkt teilte ihm mit, dass große Gefahr dort drinnen auf sie wartete, die Tote fordern würde. Und er hielt doch eigentlich recht viel auf seine Instinkte.
Ein paar tote Zombies weiter stießen sie auch bald auf die Tür zum gefragten Treibstoffdepot. Da stand es. In Großbuchstaben. TREIBSTOFFDEPOT. Also warteten sie auf das Signal.. und wurden nicht enttäuscht. Prompt öffnete sich die Tür per Fernsteuerung und erlaubte ihnen einen Blick in das Innere des Raumes. Leider aber auch einen Blick in einen Nebenraum, der sich ebenfalls öffnete und eine ganze Menge hungriger Zombies offenbarte. Eine MENGE Zombies.
Verdammt! Das könnte zu einem echten Problem werden. Doch kaum hatte Suparman seine Gedanken zu Ende gedacht, setzte sich der Türmechanismus zum Zombie-Raum wieder in Bewegung, fuhr Richtung Boden und begrub unterwegs netterweise noch ein paar Zombies unter sich. Ein willkommener Anblick. Sah so aus, als hätte sein weißhaariger Freund den Fehler in der Tür-Fernsteuerung schnell genug erkannt und sie vor größerem Unglück bewahrt.
Ein schlauer Bursche!
Ein paar Zombies hatten es zwar durchgeschafft und torkelten mit hungrigen Mäulern auf ihn zu, aber stellten sie keine besondere Gefahr für ihn dar und schienen außerdem mehr an Alice interessiert zu sein. Vielmehr schenkte Suparman den Treibstoffkanistern, die hier überall herumstanden, Beachtung, schnappte sich eine Ladung und rannte los. Gleichermaßen ein Signal für die Zombies, die, unerfreut, dass ihnen gerade ein Abendessen durch die Lappen zu gehen versuchte, rasch ihr Tempo erhöhten und ihn quer durch das halbe Schiff verfolgten. Und er rannte. Wieviele waren es mittlerweile? Er wagte es nicht, zurückzublicken, doch ließ das von allen Seiten hörbare Stöhnen vermuten, dass ihre kleine Expedition für einen großen Aufruhr unter der Schiffsbesatzung gesorgt haben musste.
Über welchen Weg war er nochmal hergekommen? Und wo war eigentlich Alice hin? Suparman lief weiter ziellos durch die Gänge und kam irgendwo… zu weit oben heraus. Sah so aus, als wäre er ein Schiffdeck zu weit oben gelandet. Was nun also? Zurücklaufen konnte er schlecht, dann lief er den Zombies in die Arme. Ein Blick über die Reling versicherte ihm, dass Springen keine gesunde Option darstellte.
Aber… moment. Ein Geistesblitz kam ihm. Hatte er nicht von dieser Prudence diese unheimlich praktische Strickleiter geschenkt bekommen? Schnell schwang er die Strickleiter um die Reling, warf den Treibstoff vorsorglich hinunter und kletterte vorsichtig die Leiter herab.
Danach löst er die Leiter wieder mit einem kräftigen Ruck - hochwertiges Material! konnte man sich noch gut gebrauchen, also warum hier lassen? - und steckte sie wieder ein. Mit den Kanistern vollgepackt machte er sich wieder auf den Weg und stieß auch schnell zum sicheren Deck der Heather.
Ligiiihh
05.09.2013, 21:18
So. Nun war es soweit. Nikis Schicksal stand wieder auf dem Spiel, mit seinem das von vielen anderen auch. Wie damals auf dem Schrottplatz unweit des Flughafens von Sydney. Doch dieses Mal war es nicht ganz so leicht. Denn das Leben von Alice (nun, wobei das ja eh egal war) und von Suparman hingen unmittelbar von seinem Tun ab. Würde er den falschen Schalter auslösen, würden der Alarm nahe des Treibstofflagers Gefahr schlagen. Und nichts lockte Wiedergänger mehr an, als riesengroßer, wegweisender Lärm, der sie direkt zu der Quelle von eben diesem anzog - frisches, lebendiges Menschenfleisch.
Sie gingen gemeinsam zur Dolphin, betraten sie und sprachen sich kurz ab. Niki zeigte ihnen kurz, wo sie nun genau zu warten hatten - dann trennten sie sich. Niki verriet ihnen nicht, dass ein Fehler seinerseits ihren sicheren Tod bedeuten würde. Denn dann würde ja niemand den Treibstoff holen gehen, denn wer würde schon einem kleinen, schwächlichen Jungen wie ihm vertrauen? Aber darüber nachzudenken war jetzt nicht - keine Zeit mehr.
[Ein paar Minuten später]
So. Hoffentlich hatte er die richtigen Knipser umgelegt. Zur Sicherheit durchschnitt er ein Kabel, welches Signale an den Gefahrenmelder beim Treibstofflager transportieren sollte... hoffentlich. Stattdessen könnte er vielleicht bewirken, dass die Zombies für kurze Zeit zur anderen Richtung gehen würden, denn da befand sich ebenfalls ein potentieller Zombiemagnet - also Alarm. Er wurde etwas nervös. Er hoffte auf eine beruhigende Wirkung, indem er die Spritze zu sich nahm. Einmal *piks* an seiner Schulter und tief einatmen... puh, das wird vielleicht noch schön.
[...]
Okay. Das war's jetzt bloß den Schalter umlegen, dann geht's los.
Ja, dann geht's los.
Dann geht's los...
Dann... mal los!
*wummp!*
Ein dumpfes Geräusch erklang beim Umlegen des Schalters. Doch keine Sekunde danach waren reihenweise Geräusche von gewaltsam aufgehenden Türen zu hören. Und ein... Alarm! Aus der anderen Richtung! Doch so plötzlich er kam, genauso schnell verschwand er auch wieder. Irgendwas platzte kleinlaut aus der Wand neben ihn. Wohl ein Kurzschluss? Aber egal. Hoffentlich hatte es irgendwas gebracht.
Stopp. Was dachte er noch großartig nach? Er musste los! Und zwar schnell! Kaum war er draußen, sah er auch schon das Antlitz dieser ekelhaften, widerlichen Wesen, die sich sofort ganz begierig nach ihm umdrehten. Ein Duft durchdrang all seine Sinne, auf eine fast schon lähmend wirkende Weise. Aber nicht unterkriegen lassen. Er lief los, lief einfach an ihnen vorbei, stieß sie von sich weg... hey, die Spritze wirkte ja fantastisch!
Es folgten noch viele weitere Gänge mit unzähligen Viechern, deren Fäulnis aus dem Grund ihrer toten Körper sich rausdrang. Der Kontrollraum war natürlich gaaanz weeeeiit unten, tief im Herzen (oder eher den Zehnägeln?) des Schiffes versteckt. Damit auch ja keine Passagiere sich da hin verirren würden. Die Treibstoffleute hatten da ein wenig mehr Glück. Aber na ja, der Weg dauerte zwar lang, aber es lief trotzallem außerst geschmeidig.
Und da war er draußen, auf dem Steg. Am anderem Ende die Heather ihm zuwinkend. Doch zu seiner Überraschung waren die Wiedergänger ebenfalls hier draußen. Irgendwas musste sie wohl hergelockt haben... vor der Tür zu dem Schiff waren mehrere Untote, die sich wohl Zugang verschaffen wollten. Er wusste nicht so recht, wie er das nun anstellen sollte. Doch das musste er auch nicht, denn das Boot fuhr zur Seite, mit ihm die Zombies, die an der Tür hingen und kraftlos ins Wasser fielen. Er rannte vor. Offensichtlich sollte er wohl an einer sicheren Zone mit einsteigen.
Er stand nun in der Mitte des Stegs, die Heather auf ihm zukommend. Doch... es sah nicht so aus, als würde sie anhalten wollen. Nein... sie wollten doch nicht etwa, dass er reinspringen soll? Aber so schnell war das Boot ja noch nicht. Mit dem richtigen Timing würde er es schaffen.
Aber er hatte genau nur eine Chance. Nur eine einzige. Und das war für ihn ein Problem... bis er hörte, wie jemand an der offenen Tür der Heather stand und ihm zurief:
"Niki! SPRING!!"
Die Stimme drang durch ihn durch, wie ein Tsunami. Und wie ein Tsunami stieß es ihn auch weg. Von beiden Seiten näherten sich diese grauenhaften Kreaturen, die Bootsöffnung stand perfekt, Lexi befahl es ihm förmlich, zu springen.
Keine Sekunde, keine halbe, keine Millisekunde, keine NANOsekunde brauchte er, um das zu realisieren.
Er sprang... und kam mit einem Fuß an die Türkante. Es war der eine Augenblick, der hätte verweilen müssen, damit er jetzt tot wäre. Aber dieser Augenblick... er war nicht zu dulden. Nicht hier, nicht jetzt...
...nicht, wenn Lexi genau vor ihm stand, um nach seiner Hand zu greifen und ihn reinzuziehen. Die Tür war sofort zu, Niki stürzte gegen die Wand. Und ganz plötzlich fühlte er sich auf einmal... sicher. Ganz sicher und lebendig. Er war am Leben. Und seine Kameraden auch... zumindest die, die nicht auf die Mission gingen... was ist aus denen eigentlich geworden? Das Schiff fuhr, also mussten sie es geschafft haben?
"Ich sagte doch, du sollst mir nich' wegsterben."
"D-Danke... D-Danke Lexi, i-ich...", und er dachte jetzt nur daran, dass er am Leben war, "...ich bin dir so dankbar! D-Danke, Lexi, d-danke..."
...
"Schon okay, Shorty", versuchte sie ihn zu beruhigen, "und nun... lass uns nochmal d'rüber reden, was damals mit meinem Bruder passiert is', 'kay?"
Aimée fühlte sich (http://www.youtube.com/watch?v=j9ratzKlIC4), als hätte sie die Nacht unter einer defekten Sonnenbank verbracht. Ihr ganzer Körper brannte höllisch, nein, er glühte förmlich und drohte, jeden Moment zu schmelzen. Passend dazu war ihr Hals trocken wie seit Wochen nicht. Verschlafen blinzend rieb sich das Mädchen die Augen und sah sich im morgendlichen Dämmerlicht der kleinen Kajüte um. Doch ihr Blick war eingeschränkt. Warum...? Lag es an der Dunkelheit oder hingen ihr die Haare ins Gesicht..?
Aimée versuchte sich mit beiden Händen, die Strähnen von den Augen zu nehmen, aber es änderte nichts daran... dass sie auf dem linken Augen nichts mehr sah.
Halbblind. Ich glaube nicht, dass das ein gutes Zeichen ist.
Sie musste über ihren Galgenhumor schmunzeln. Vor fünf Jahren noch wusste sie nicht einmal, was Galgenhumor überhaupt ist. Oder Humor. Oder Schmunzeln.
Als nächstes fiel ihr das Gewicht auf ihrem Schoss auf; Leo lag noch dort und schlief friedlich. Anscheinend hatte sie sich zwischenzeitlich wegbewegt, war aber offensichtlich wieder eingeschlafen.
Mit seligem Lächeln nahm Aimée die kleine Leo behutsam von ihrem Schoss, um sie auf ein Kissen zu lagen. Beheblich erhob sie sich vom Bett und sah das Mädchen noch einmal an. Ein letztes Mal strich sie ihr liebevoll übers Haar, bevor sie sich daran machte, die Kabine zu verlassen.
"Adieu...(Leb wohl...)"
Ernstlich klopfte Aimée an die Tür, da sie sicher war, dass diese verschlossen war und sie jemand bewachte. Und tatsächlich; einen Moment darauf erschien Nathans Stimme auf der anderen Seite.
"...Ja?"
"Ìsch bíns. Ísch bín jetzt bereit..."
Einen Moment herrschte Stille, dann klackte das Schloss und die Tür schwang geräuschlos auf. Nathan hatte offenbar durchgemacht, übermüdet trat er zur Seite, tauschte keine Worte, vielmehr Blicke, mit ihr aus. Aímee nickte ihm kurz zu, bevor sie sich auf den Weg an Deck machte.
Das Ganze war simpel, Nathan hatte es ihr gestern erklärt, kurz bevor Leo zu ihr gekommen war;
Die Gruppe brauchte Treibstoff. Treibstoff, der tief im untotenüberschwemmten Schiff gelagert lag. Diesen zu besorgen, wäre eine lebensgefährliche Aufgabe, etwas, das man hier niemandem zumuten konnte... der nicht ohnehin schon tot war. Sie war perfekt dafür. Sie sollte diese Aufgabe zusammen mit dem Gefangenen ausführen, der anscheinend das nächstannehmbarste Opfer dastellte.
Diese Sache war eine perfekte Gelegenheit, um abzuschließen. In diesem Moment spürte Aimée es wieder; ihr Körper war kochend heiß, ihr noch sehendes, rechtes Auge verlor zusehends an Kraft, und sie hatte einen Durst, der nicht mehr mit Logik erklärbar war. Wahrscheinlich hatte sie gerade noch genug Zeit, diese Aufgabe über die Bühne zu bringen.
Als sie an Deck kam, war es früher Morgen - sie verspürte ein starkes Dejá-vú.
Ich hasse Sonnenaufgänge.
Das blauhaarige Mädchen hatte noch etwas Zeit, denn die sie konnte nirgendwo den Sträfling oder ihren Anführer sehen. Einige Personen allerdings waren bereits auf dem Deck...
Sehr gut. Dann kann ich mich doch entsprechend vorbereiten... noch sollte ich nicht mutieren. Noch kann ich mit den Anderen sprechen. Besser, ich beeile mich...
Aimée trat an die Reeling und suchte mit ihrem noch sehenden Auge den Sonnenaufgang. Sie hasste ihn, aber nur in diesem einen Moment gab er ihr soetwas wie ein inneres Ruhegefühl.
Glaubst du, du kannst es schaffen? Glaubst du, du kannst das tun, was du selber willst und die Fäden, die dich dein Leben lang geführt haben, durchtrennen? Glaubst du, du kannst... frei sein?
Siehst du das, Alice...?
Ich tue, was du mir beigebracht hast. Ich mache das, was ich für richtig halte, weil ich es so will, weil es das ist, was ich selber möchte. Das ist es doch, was du mich lehren wolltest, nicht wahr?
Frei sein... das zu tun, was ich für das Richtige halte und aus voller Überzeugung heraus mache.
Aimee ohrfeigte sich in Gedanken und beendete ihren inneren Monolog. Noch einmal sog sie gierig die warme Morgenluft ein, bevor sie auf eine der an Deck stehenden Personen zuging...
Drei Stunden später...
Es war soweit. Der Moment war endlich gekommen.
Seit diese riesige Scheisse über den ganzen Planeten reingebrochen war... nein, seit ihrer Geburt, ihr ganzes Leben lang hatte Aimée nur auf diesen einen Moment gewartet. Zumindest fühlte es sich so an. Die Anderen standen in enger Gruppe hinter ihr und Suparman, mit dem sie lediglich ein einstimmiges Kopfnicken ausgetauscht hatte. Leo allerdings war die Einzige, die fehlte. Wahrscheinlich schlief sie noch.
Da hatte ich wohl doch mal Glück.
Die Anderen sagten nichts, nicht einmal ihr Anführer richtete das Wort nochmal an den Sträfling oder sie. Alle starrten ihnen, oder auch dem Schiff hinter ihnen, apathisch entgegen, so als wäre die Aufgabe vollkommen klar. Und das war sie.
http://www.youtube.com/watch?v=xkYbcRL7j3k
Ein breites Grinsen, wahrscheinlich das breiteste in 21 Jahren, zog sich über Alice Gesicht, als sie sich dem verfickten Drecksschiff zuwandt und mit federleichtem Schritt darauf zuging. Suparman lief neben ihr, keiner von beiden hatte es besonders eilig. Ohne sich den anderen nochmal zuzuwenden, hob sie die Hand und winkte knapp nach hinten und beließ es dabei. Die Personen, mit denen Aimée hier etwas zutun gehabt hatte, hatte siegerade eben schon verabschiedet.
Plötzlich rannte Aimee einfach los. Suparman schien einen Moment verwundert, dann schloss er sich an und zusammen stürmten die beiden auf die Reeling ihres Schiffes zu. Alice konnte nicht anders, als immer breiter zu Grinsen, als sie daran dachte, wie und warum sie für diese letzte Sache gerüstet war...
Von Leo habe ich die Kraft und Motivation bekommen, diese Sache erst durchzuziehen. Und... noch so viel mehr.
Von Shelley habe ich einige Schmerzmittel und einen Verband bekommen, die mir da sicherlich nützlich sein werden. Naja okay, der Kuss auf die Wange zum Abschied war jetzt auch nicht so schlecht. Ich sags ja, sie ist ein bisschen süß. Nur anders als Leo. Glaube ich.
Dieser seltsame Typ mit Hipster-Schal halt mir die Kleidung etwas umgebastelt. Wusste gleich, dass er geschickt ist. Nicht nur hat er mir aus meinen beiden Schlagringen zwei stabile, festsitzende Lederhandschuhe mit Metallringen gemacht, er hat mir auch noch die Schuhe verstärkt.
Der Franzose hatte glücklicherweise tatsächlich ne' Gitanes-Zigarette dabei. Die muss ich mir bis ganz zum Schluss aufheben...
Der Militärfreak hatte Schulden bei mir... also hat er mir auf meine Bitte hin den Gefallen getan, die letzten zwei Stunden etwas mit mir zu üben und mir ein paar Handgriffe beizubringen. Garnicht so übel für einen Deutschen.
Ja. Das Grinsen wurde breiter. Eigentlich war sie doch ein laufender Panzer. Was sollte schon schief gehen?!
Aimee erwischte sich dabei, wie ihr beim Rennen ein Lacher entwisch. Die Reeling kam näher.
Sie sah zu Suparman herüber; Er wusste, was zu tun war, es bedarf keiner Absprache. Das Schiff lag ihrem sehr nah. Diesmal würde es leichter werden, darauf zu gelangen. Gereadezu kinderleicht. Ein Scherz. Vorallem mit diesen Stiefeln.
Als die Französin und der Inder/Indonese/Wasauchimmer die Reeling erreicht hatten, sprangen sie synchron darüber hinweg, flogen eine Sekunde lag über dem schmalen Meeresstreifen unter ihnen in der Luft bevor sie mit einem ordentlichen Bautzer auf der Dolphin aufsetzten.
"War eigentlísch ganz lústíg, oui?"
Sie strahlte Suparman entgegen und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter, er hingegen nickte nur lächelnd. Wie sollte man die Situation auch sonst mit klarem Kopf meistern können, als darüber zu lachen.
"Alsó gút... ísch wünsch dír viel Glüück... wir se'én úns in dér 'ölle!"
Wieder nickte er nur und damit rannten die beiden in verschiedene Richtungen des Schiffes davon.
Nathan hatte ihr erzählt, was ihr Anführer ausgedeichselt hatte: Es gab tief im Schiff einen großen Lagerraum, in dem die Treibstoff-Behälter aufbewahrt wurden. Dieser hatte zwei Eingänge zu beiden Richtungen des Schiffes. Es war ein kleineres Risiko für beide, wenn sie verschiedene Eingänge nehmen würden. So mussten sie auch auf den jeweils Anderen keine Rücksicht nehmen.
Motiviert brach Aimee mit schnellem Schritt ins Innere des Schiffes auf. Bis jetzt keine Untoten, aber das konnte nicht mehr lange dauern. Wäre ja auch langweilig, wenns nicht so wäre. Und als ob jemand ihre Gedanken gelesen hatte, torkelte dem Mädchen auf der Treppe nach unten eine Schimmelfratze entgegen.
Aimees Grinsen wurde breiter. Vorfreudig leckte sie sich über die Lippen, als sie sich bereit machte, ein bisschen zu spielen.
"Léts get readý tú Rumblé..." (http://www.youtube.com/watch?v=nendMLrpI-s&feature=youtu.be&t=15s)
Der Zombie war gut zehn Stufen von ihr entfernt. Mit kurzem Anlauf rannte sie auf die oberste Stufe zu und sprang auf ihn zu, landete mit Schwung auf seiner Brust, und, bevor er zusammen mit ihr hinuntergestürzt wäre, sprang Aimee von seiner Brust hinter ihn und rannte weiter nach unten.
"VIEL su einfách!"
Lachend bog das Mädchen in den nächsten Gang ein. Die Handschuhe und das Training mit Fritz waren eine Sache, aber kämpfen war einfach nicht erstrebenswert, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ, denn Aimée konnte es nicht.
Hektisch sah sie sich nach allen Seiten um. Sie hatte vorher eine grobe Beschreibung zum Lagerraum bekommen, aber natürlich half einem das nichs, wenn es dann soweit war, denn alles sah verfluchtnochmal komplett anders aus. Sie gelang in einen breiten Raum, der wohl so eine Art Pausenraum für die Matrosen war, als ihr auch schon drei so gekleidete Fleischfresser entgegenschlichen. Ohne groß nachzudenken sprang Alice auf einen der Holztische, rannte so schnell ihre Beine sie trugen zum anderen Ende, an dem die Zombies sie erwarteten, und machte einen Satz über diese - nicht aber, ohne einem mit voller Kraft gegen den Hinterkopf zu treten, woraufhin dieser in den morschen Holztisch krachte.
"Treffér versénkt! 'úndért Punkté für die Kandidatín!!"
Mit bester Laune eillte Aimee weiter ins Schiffinnere. Ihre Sehkraft wurde immer schwächer und ihr Körper brannte mehr und mehr, aber es störte sie nicht. Es war unerklärlich, dass ihr das gerade so viel Spaß machte. Endlich, nach guten zehn Minuten erreichte sie einen größeren Raum, in den eine massive Metalltür eingelassen war. Das musste das Lager sein. Jedoch tummelten sich hier auch gut ein Dutzend ehemalige Menschen. Und die Beute war bereits ausgemacht.
Ein Spiel besteht aus immer neuen Aufgaben. Wenn man sie nicht löst, verliert man. Und es ist klar, dass sie schwerer werden. Wäre ja sonst langweilig.
"Wólld íhr spielen, oui?"
Grinsend beugte Aimee ihren Oberkörper nach vorne und hielt den Untoten ihre Hand entgegen, als wöllte sie eine Katze anlocken. Einen Moment wanderte ihr Blick in dem Raum herum, bis sie sich überlegt hatte, wie sie an ihnen vorbeikommen würde.
"D'accord, spielén wír!"
Es gab auf dieser Seite des Schiffes zwei Eingänge zum Lager; einmal die große Tür vor ihr, und dann noch die Kleinere auf dem raumumspannenden Balkon über der großen Tür. Sie musste nur auf den Balkon kommen, auf den man wohl normalerweise durch eine Treppe in einem anderen Raum gelang.
Okay, was wäre der geschickteste Weg, jetzt auf diese Fläche da oben zu gelangen?
...
...
...
Also geradeaus!
Das hatte Aimee mal in einem Film gesehen. Einer der Zombies rannte ihr entgegen, also tat sie das Gleiche. Man musste für sowas sehr, sehr agil sein, andererseits hatte sie es noch nie probiert und hoffte einfach mal, dass sie das hinbekam. Wenn mans nicht ausprobierte, konnte mans ja nicht rausfinden. :p
Und dann tat sie, was ihr den Arsch retten sollte, sie ließ sich fallen und grätschte dem Untoten mit Karacho in die Beine. Offenbar war sie erfolgreich gewesen, denn er stürzte hinter ihr zu Boden, da war Aimee auch schon wieder auf den Beinen und sah sich von vier weiteren Untoten umzingelt. Ein paar große Schritte und ein eleganter Sprung, und sie hing mit den Handschuhen am Geländer über der großen Lagertür. Ein angenehmer Nebeneffekt dieser Handschuhe war, dass man damit besser klettern konnte. Da sie mit baumelnden Beinen neben Untoten schlechte Erfahrungen gemacht hatte, zögerte Aimee nicht, sich sofort hochzuziehen und mit einer Rolle vor der kleinen Tür zu landen.
Stolz klopfte sie sich mental auf die Schulter, sah zurück über das Geländer auf die sichtlich enttäuschten, hungrigen Fleischsäcke unter ihr. Schelmisch steckte Aimee ihnen ihre gepiercte Zunge entgegen, während sie mit einem Finger die Haut unter ihrem Auge hinabzog. Dann wandte sie sich zur Tür und wartete einen Moment. Nikki sollte sie jeden Moment geöffnet haben.
Unruhig tippte Aimee sich mit dem Zeigefinger auf den Arm. Eine Zigarette wäre jetzt genau das Richtige, oh ja... aber das musste noch warten. Und wann war sie von den ekelhaften Dingern eigentlich so abhängig geworden?! Endlich ertönte ein klackender Laut und die Tür war offensichtlich entriegelt wurden. Motiviert griff Aimee nach der Klinke und versuchte, sie zu öffnen, aber es ging nicht.
"W-"
Dann fiel ihr Blick auf das Schloss; die kleine Tür war nicht nur elektronisch gesichert sondern auch verschlossen.
"VOUS ME VOULEZ SE FOUTRE DE LA GUEULE DE QN?!" (WOLLT IHR MICH EIGENTLICH VERARSCHEN?!)
Im Affekt, mehr in der Wut als gewollt, trat Aimee mit Schmackes gegen die Tür und diese brach ohne viel Widerstand auf. Das Schloss hatte wohl auch schon bessere Tage gesehen.
"Í... ísch bin gróßartíg!!"
Erleichtert machte Aimee sich auf den Weg in die dunkle Lagerhalle. Dass sie auf diesen Balkon geraten war, hatte auch noch den Vorteil, dass sie zumindest ein wenig sicher vor den ganzen Zombiehorden da unten war. Der Raum war, wenig überraschenderweise, nur sehr spärlich beleuchtet und darum brauchte das halbblinde Mädchen auch eine Weile, bis sie Suparman am anderen Ende der Halle erkannte. Er war gerade dabei, einen Treibstoffbehälter zu schultern, als ihn die Untoten begannen, einzukreisen.
Oh verflucht...
Ohne Rücksicht auf Untote, die über eventuelle Treppen zu ihr gelangen konnten, zu nehmen, brüllte Aimee ihm eine Warnung entgegen. Sie war das Schreien nicht gewohnt, noch in so einem Zustand, aber irgendwann war immer das erste Mal.
Und sie hatte ihres bisher noch nicht. ( :bogart: )
"'ÉY! Sugarmán, oder wié auch ímmer dú 'éißt, achté auf deinén Rückén, du dämlíscher VÓLLPFOSTÉN!!!"
Mit panischem Gesicht drehte er sich ihr zu, starrte sie einige Sekunden verdattert an. Aimee klatschte sich die flache Hand gegens Gesicht, bevor sie wild in seine Richtung gestikulierte.
"'VÓR DIR, DU TROTTÉL!!"
Endlich bemerkte er die aus dem Schatten näherkommenden Horden, aber es war zu spät; sie hatten ihn bereits hoffnungslos eingekreist, da würde er mit dem Behälter auf dem Rücken nicht wieder rauskommen. Irgendwas musste passieren. Okay, wenn eine Untote in Spe bei dieser Sache draufging, gut, moralisch nicht zu hundert Prozent korrekt, aber vertretbar. Ein Unbescholtener Allerdings musste in nähster Nähe nicht noch zum Zombiefraß werden.
Für eine Sekunde wollte Aimee nachdenken, was sie tun könnte. Dann aber entschied sie sich lieber, zu handeln. Es gab in dieser Situation nur eine Sache, die man zu tun hatte;
Eine Stampede.
http://www.youtube.com/watch?v=J4j4hw9sJ-Y
Hastig wandte Alice sich um und stürmte wieder aus dem Lager heraus, griff mit beiden Händen nach dem Geländer und schwang sich mit einem schnellen Sprung über Selbiges auf den Boden zurück, bevor die umstehenden Toten reagieren konnten, rannte sie durch die nun offene Tür auf den Haufen von sicherlich fünfzig Untoten zu, die im Begriff waren, den Sträfling einzukreisen.
Als sie neben den Treibstoffbehältern stand, schnappte sie sich einen davon und schulterte ihn mit viel Mühe. Dann tat sie das einzig Sinnvolle, wenn man jemand anderen retten wollte.
Aimee trat mit voller Wucht gegen eine Metallkiste, dann nochmal und dann nochmal, dann warf sie einen ganzen Berg von Behältern um und brüllte den Untoten unaussprechliche Beleidigungen auf französisch zu, die zu grauenerregend sind, als dass sie hier übersetzt werden könnten.
Aber es wirkte; nach und nach wandten sich die Zombiehorden von dem Inderaustralierkoreanerägypterghaner ab und schlurften in ihre Richtung. Aber einige torkelten noch immer auf ihn zu. Noch einmal atmete Aimee mit aller Kraft ein, um so laut wie irgendmöglich zu brüllen.
<"WAS IST EUCH LIEBER: SO EIN STINKENDER STRÄFLING AUS DER DRITTEN WELT ODER EINE JUNGE, KNACKIGE FRANZÖSIN MIT LECKER ANGESCHIMMELTEM FLEISCH?! BEWEGT EURE ÄRSCHE HIER RÜBER, IHR ••••NSÖHNE!!">
Gott sei Dank hatte Alice trotz Aimees ständiger Ermahnungen ununterbrochen geflucht. Gott.sei.Dank.
Diesmal hatten sie sämtliche Scheintote gehört. Eine riesige Masse aus laufender Pferdelasagne schob sich auf sie zu, so dass Aimees selbstsicherer Ausdruck etwas zitterte und drohte, in sich zusammenzufallen.
"MERDÉ! DÚ SCHULDÉST MÍR WAS, 'AST DÚ DAS GE'ÖRT?! ÚND JETZT BRÍNG DEN BE'ÄLTÉR NACH OBÉN, SCHNELL!"
Aimee ihrerseits machte auf dem Absatz kehrt und rannte gleich dreimal so schnell wie vorher den eben gekommenen Weg zurück. Der Behälter auf ihrem Rücken war zwar schwer,aber wenn sie nunmal eines war, dann agil. Die schwerfälligen Untoten vor ihr schafften es glücklicherweise nicht,sie zu erwischen, aber mehr als hundert hungrige Leichen hinter einem waren genug Grund zur Sorge.
ICH MUSS DIESEM HIPSTERKERL DIE FÜSSE KÜSSEN, WENN ICH DAS HIER ÜBERLEBE! HÄTTE DER MEINE STIEFEL NICHT VERSTÄRKT... AIDÉÉÉÉÉ!!
Aimees verwundete Beine schmerzten fast so sehr wie ihr rechtes Auge oder ihr innerlich brennender Körper. Aber trotzdem konnte sie selbst für ihre Verhältnisse und mit dem Treibstoff in den Händen überdurchschnittlich schnell rennen. Adrenalin war schon eine feine Sache.
"Merde! Ísch wíll níscht sterben!! Noch níscht! Níscht jetzt! Lasst mísch in Ru'é!!"
Natürlich kamen ihre Verfolger dieser Bitte nicht nach. Im Gegenteil, sie beschleunigten ihren hinkenden Schritt weiter.
Aimee glänzten Tränen in den Augen, wenn auch eher aus Aufregung und Stress. Sie musste diesen Behälter noch auf das Schiff bekommen, sonst war alles umsonst...! Nur noch ein bisschen schneller... nur ein winziges bisschen...!
Aimee gelang zu der Treppe, welche wieder an Deck führen würde, aber darauf sammelten sich bereits Untote. Sie hatte wohl etwas zu laut geschrieen.
Okay, umdenken. Schnell umdenken. RASEND SCHNELL!!!!
Aimee machte einen Satz in einen anderen Gang und sah sich hektisch um; Ein Lichstrahl, ein Zeichen einer Treppe, irgendwas. Die taumelnden Schritte hinter ihr wurden rapide schnell lauter, also vertraute sie einfach ihren Instinkten und rammte die Tür irgendeiner Kabine ein, hoffte auf ein großes Fenster oder dergleichen.
Der Raum, in den sie eingedrungen war, hatte keine Fenster, war aber trotzdem ein Jackpot.
"Je t'aime, Fortuna!! Je t'aime Je t'aime Je t'aime!!"
Es war ein zweistöckiges Zimmer mit Wendeltreppe, das noch eine obere Etage hatte. Offenbar das Zimmer eines ganz hohen Tiers. Ohne weiter über Ex-Bewohner zu sinnieren visierte Aimee die Treppe an und eillte die Stufen hinauf. Sie war keine fünf hoch gekommen, da waren ihre Freunde auch schon im Raum und machten sich an die Verfolgung.
Auf halber Höhe machte Aimee kehrt und trat dem ihr entgegenkommenden Untoten mit Schwung ins Gesicht, so dass dieser unweigerlich nach hinten wegstürzte und einen Domino-Effekt auslöste.
Aimee, obgleich total verschwitzt, grinste selbstzufrieden übers ganze Gesicht, als sie ihren Weg fortsetzte.
Wenige Augenblicke später war sie aus der Kabine, nein dem Inneren des Schiffes raus und rannte auf die Reeling zu. Suparman war bereits drüben angekommen, und auch der Junge hatte es lebend geschafft.
"'euté íst ein wundervollér Tag!"
Überschäumend gab Aimee diesen Satz laustark von sich und bekam dafür von drüben verwunderte Blicke. Egal.
Sie nahm ein Stück Anlauf, bog ihre Arme zurück und warf den Behälter dann mit einem Satz auf das andere Schiff. Er landete mit unschönem Knall, aber offenbar unbeschädigt.
GESCHAFFT! Ich habs geschafft ich habs geschafft! Alice, ich habe es aus eigener Kraft geschafft! Oh Gott, danke, ich bin so glückli-
Hundert verdammte Untote waren in diesen Augenblicken dabei, auf das Deck zu gelangen, und bei dem kleinen Abstand der Schiffe würde es nicht lange dauern, bis sie drüben waren. Nicht so gut.
Unnötig kompliziert, langsam und auffällig rannte sie in Richtung des Heckes (http://www.youtube.com/watch?v=IFzBOj1mayM), wohl darauf bedacht, dass die Untoten sie auch sahen und verfolgten. Jetzt war es noch einmal ein Grinsen, dass Aimee entglitt.
< "Ich weiß wirklich nicht warum... verflucht, ich weiß nicht warum, aber das macht einen Riesenspaß! Ich glaube, ich hatte noch nie in meinem Leben einen solchen Spaß!" >
Lachend rannte die Französin noch einen Schritt schneller. Wahrscheinlich war sie wegen der Infektion jetzt vollends verrückt geworden. Oder sie war einfach von Natur aus durchgeknallt. Beides nicht so beruhigend.
Wenn Mama und Papa mich jetzt sehen könnten, hahahahaha!
Hat sich was mit braver Staatsanwältin aus gutem Hause! Verschwitzte, stinkende Punkerin mit Fleischwunden und Untoten hinter sich! Ahahahahahahaha!
Aimees Dead End Road erreichte ein jehes Ende, als sie am hinteren Ende des Schiffes ankam. Erschöpft drehte sie sich gemächlich um; das Schiff ihrer Gruppe hatte sich in Bewegung gesetzt und fuhr davon. Sie hatte es geschafft.
Ein kindliches, Glückliches Lächeln und eine tiefe Zufriedenheit machte sich auf Aimees Gesicht breit, als sich mehr und mehr Untote um sie scharten. Seelenruhig kramte sie die Zigarette von Gabe und ein Feuerzeug aus ihrer Tasche, zündete sie an und steckte sie sich in den Mund. Während sie teilnahmslos die sich drängenden Zombies vor sich beobachtete, nahm sie einen tiefen Zug.
Ekelhaft...
Ihre Mundwinkel zogen sich amüsiert in die Höhe. Die Zigarette wirkte beruhigend. Aber ihre Schmerzen brachten sie fast um. Sie holte nun die Pillen von Shelley aus der Hosentasche und schluckte sie alle auf einmal.
Ekelhaft...
Das hier ist keine Sitcom. Nicht einmal Fiktion. Nicht einmal eine lustige Situation. Ihre Sinne verschwammen, ihr war dermaßen schlecht dass sie vermeinte gleich brechen zu müssen, es konnte nur noch zehn... nein, fünf Minuten dauern, bis sie einer von denen war. Und wenn nicht, würden sie sie noch vorher zerfleischen.
Die besten Voraussetzungen für ein knalliges Finale.
Aimee steckte sich die Zigarette in den Mund und zupfte an ihren Handschuhen herum, bevor sie ein letztes Mal zu ihrem Rucksack griff und den Block darauf befeite, auf dem sie nur zu ihrer Lieblingsmelodie gezeichnet hatte. Träumerisch starrte sie auf die vielen hundert Zeichnungen der Person herab, die sie zu dem gemacht hatte, was sie jetzt war.
~~~~~~~~~~~~~
"Hey... Amy war dein Name, richtig?"
"Aimée!!"
"Ist ja gut, ist ja gut, wie auch immer... das war ziemlich cool von dir, dass du mich vor diesen Spasten versteckt hast. Danke!"
"N-naja, eigentlich hast du dich einfach hinter mir..."
"Jedenfalls würde ich dir gerne danken! Hast du vielleicht Lust, heute Abend mit mir was trinken zu gehen?!"
"Eh, also, ich muss bis 18:00 Uhr zu Hause sein, u-und für mein Studium lernen, und-"
"Ähm... wie alt warst du nochmal...?"
"Ich... also... 19."
Das braunhaarige Mädchen verengte ihre Augenbrauen und kam mit dem Gesicht näher, als würde sie nicht genau erkennen, was vor ihr lag.
"W-w-w-was ist denn?"
"Du bist ein großes Mädchen. Große Mädchen dürfen nach Hause kommen, wann sie wollen. Also los, gehen wir erstmal ein bisschen shoppen und dann in eine Bar! Ich kenne da eine ganz Tolle, die Drinks dort sind der WAHNSINN, sage ich dir!"
"M-m-m-moment, ich kann nicht... Was ist wenn Mama und Papa... hey, z-zieh mich nicht mit... H-hey!"
"Verstehe... so ist das also. Du hast es nicht leicht, was?"
Aimee lag auf Alice' Bett in ihrer kleinen Wohnung und starrte missmutig an die Decke. Ihre Freundin, die sie jetzt schon ein paar Wochen kannte, saß in der Nähe auf einem Drehstuhl und hatte zugehört, als Aimee ihre ganze Geschichte erzählt hatte. Eigentlich war das doch uninteressant, warum war sie so neugierig gewesen? Bzw. warum erzählte sie ihr eigentlich von ihrem Leben, wo sie sie erst seit einer kurzen Weile kannte? Naja, vermutlich, weil sie sonst niemanden hatte.
"Ich musste mein Leben lang nur tun, was meine Eltern für richtig hielten... ich will das alles aber garnicht. I-ich will keine Anwältin werden!! Aber sie wollen das einfach nicht verstehen... ich werde nie frei sein."
"Hm..."
Alice trat auf den Balkon hinaus und beobachtete ein wenig den Abendhimmel, bevor sie ihr zulächelte und antwortete.
"Dann tu doch einfach, was du willst."
"W-was..?"
"Mach das, was du für richtig hältst."
"Ich verstehe nicht..."
"Hm? Was gab es daran nicht zu verstehen?"
Alice' Ausdruck war offen und ehrlich verwirrt. Aimee starrte sie ein bisschen angefressen an.
"D-du sagst das so einfach...! Aber so leicht ist das Leben nicht! Ich kann nicht einfach machen, w-was ich will...!"
"Kannst du nicht?"
Wieder dieses geheimnisvolle Lächeln. Aimee verstand Alice einfach nicht.
"Aber du willst doch am Leben sein, oder Aimée?"
Noch mehr Fragezeichen erschienen über dem blonden Köpfchen von Aimee, als sie zögerlich antwortete.
"I-ich bin doch am leben... ich atme."
"Nein," Alice sah erst zu ihr, dann wieder nach draußen, als sie mit ruhiger Stime fortfuhr, "Alice, es gehört etwas mehr dazu, zu leben, als nur zu atmen. Du bist seit deiner Geburt eine Sklavin der Erwartungen deiner beiden Eltern. So wie sich das für mich anhört, konntest du noch nie das tun, was du selbst wolltest und musstest immer nur nach deren Pfeife tanzen. Selbstbestimmung ist ein wichtiges Bedürfnis. Du bist nicht am Leben, du bist tot."
Eine Weile herrschte Stille in dem kleinen Zimmer. Aimee wusste nicht, was sie entgegnen sollte, also fuhr Alice fort.
"Fang an, zu leben. Tue das, was du möchtest, was du für richtig hältst, und lass dich nicht mehr herumschubsen. Ich helfe dir auch dabei."
Alice kam zu ihr herüber und setzte sich neben sie aufs Bett, bevor sie weitersprach.
"Es ist einfach, sein Leben zu genießen, Aimee.
Aber um so vieles schwerer, es zu ertragen.
Willst du nicht lieber ein schönes Leben haben?"
Aimee sah eine Weile auf ihre Knie, bevor sie schwach nickte.
"Gut! Du willst Künstlerin werden, richtig?! Ist doch großartig! Okay, zugegeben, ich selbst habe von Kunst in etwa so viel Ahnung wie unser Präsident von Politik, aber... eh... ich denke, das ist durchaus ein erstrebenswertes Ziel! Außerdem, deine Zeichnungen sind wirklich geil! Ich meine, ich kann das nicht so professionell einschätzen, aber du zeichnest besser als der Typ, der die Monalisa gemacht hat, und das Bild ist glaube ich das Teuerste der Welt!"
Einen Moment herrschte eine unangenehme Stille zwischen den beiden, bevor Aimee lachend auf dem Bett zusammenbrach und mit den Beinen strampelte.
"W-was soll das denn jetzt? Lachst du mich etwa aus, du Göre?!"
"Hahahahahahahahahahahahahahahaha! Tu-tut mir leid, es geht nicht...! E-erst solche Weisheiten von sich geben, und, und dann... das... hahahahahahaha!
Alice' Wangen eröteten sich und mit bockigem Blick wandt sie sich ab.
"Pöh! Da versuche ich, dich ein bisschen aufzumuntern, und du ärgerst mich. Fiesling!"
"Danke!"
"Hm?"
"Ich glaube... du hast recht.
... dankeschön, Alice."
"...und? Was sagen sie?"
Das blonde Mädchen hatte den Telefonhörer weggelegt und schüttelte den Kopf.
"Sie haben mich angeschrien und mir gedroht, mich als vermisst zu melden, wenn ich nicht heute noch zurückkomme..."
Alice setzte sich neben Aimee aufs Bett und streichelte ihr beruhigend den Rücken.
"Was soll ich nur tun...? Was mache ich, Alice? Ich schaffe es nicht. Ich bin für sowas nicht gemacht... ich bin nicht so stark wie du!"
Das braunhaarige Mächen schwieg einige Minuten, so dass nur das leise Schluchzen von Aimee zu hören war.
"Es ist schwer für eine Marionette, ihre Fäden durchtrennen.
Schwer, nicht unmöglich."
Aimee wusch sich die Tränen aus dem Gesicht, bevor sie ihre Freundin mit bitterem Blick ansah.
"Aber was passiert danach mit ihr?"
Alice hatte, ungewöhnlich für sie, nicht sofort eine Antwort parat. Bis sie Aimee nach gefühlten Stunden näher kam und ihr die Hand auf die tränennasse Wange legte. Ihr Gesicht war ernst, auch ungewöhnlich.
"Dann fange ich sie auf und mache sie zu einem Menschen. Wie Pinocchio. Nur süßer. Und mit Brüsten."
Die beiden Mädchen starrten sich stumm in die Augen, bevor Aimee strampelnd auf den Rücken fiel.
"Hahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahahaha!"
"HÖR AUF MICH AUSZULACHEN!!!"
"Hey... wenn du dein Kunststudium abgeschlossen hast, lass uns nach Russland gehen. Jetzt, wo meine Mutter verstorben ist, will ich meinen Vater wiedersehen. Was hältst du davon?"
"...ist mir recht. Ich werde dahingehen, wo du hingehst. Nur die Sprache..."
Alice grinste ihre Freundin belustigt an.
"Ein Eierkopf wie du schafft das sicher in wenigen Wochen."
"D-du hast ja keine Ahnung, wie kompliziert sowas ist! Dein Französisch ist auch nur sehr mittelmäßig!"
Alice kam näher, um ihr grinsend etwas ins Ohr zu flüstern.
"Also nachts reicht es aus..."
Aimees Wangen fühlten sich sofort wie Feuer an, als sie das Mädchen wegstieß.
"H-hör auf damit! D-das klingt, als wären wir zwei Perverse!"
"Sind wir das nicht?"
Jetzt war es Alice, die einen halben Lachanfall hatte. Erst nach beinahe fünf Minuten hatte sie sich wieder gefangen und ließ sich neben Aimee auf das Sofa fallen, sah ihr lächelnd in die Augen.
"Aber du kannst endlich frei sein. Dein Leben in vollen Zügen genießen. Ist das nicht wundervoll? Gemeinsam schaffen wir das, ich verspreche es dir, le mien Eaufleur."
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http://www.youtube.com/watch?v=NuRRe1moVhY
Ich wollte nur ein einziges Mal frei sein. Mit dir.
Du hast mir erst gezeigt, was Freiheit bedeutet. Du hast mich aus dem Gefängnis gerettet, in dem ich so gelitten habe und mir ein neues Leben geschenkt. Ich konnte dir nie sagen, wie unendlich dankbar ich dir dafür bin.
Damals... als ich dich mit dieser Waffe an diesem Flughafen zurückgelassen habe... da habe ich dir versprochen, dass ich so leben werde, wie du es mir beigebracht hast. Für uns beide.
Ich habe es nicht geschafft, lange zu leben, aber letztendlich... habe ich das getan, was ich für das Richtige hielt. Nicht, weil jemand die Fäden gezogen hat. Nicht, weil mich jemand dazu gezwungen hätte.Sondern weil ich es so wollte. Ich tat es aus freiem Willen heraus.
Danke, Alice.
Danke, dass du mich gerettet hast.
Du hast mich glücklich gemacht.
Nous nous voyons(Wir sehen uns)... le mien Ardeurfleur
Die Untoten waren bis auf wenige Zentimeter herangekommen (http://youtu.be/NuRRe1moVhY?t=2m9s), unzählige von Ihnen. Und es würde nur noch Sekunden dauern, bis ihr Gehirn verstarb und sie selbst einer war. Es war vorbei. Aber es war das beste Ende, auf dass sie hatte hoffen können.
Lächelnd warf Aimee ihre Handschuhe ins Meer und fuhr sich mit den Fingern zu ihrer Brusttasche, holte ein Bild heraus... und küsste es. Dann warf sie auch dieses beiseite, zog ein letztes mal an ihrer Zigarette und sah dem stinkenden Pack vor ihr mit tiefer Abscheu entgegen.
< "Also, ihr widerlichen Missgeburten... wollen wir es beenden?" >
Seelenruhig stand Aimee da und rauchte ihre Zigarette, als über hundert Beine auf sie zurannten, Zähne bohrten sich in ihre Arme, Beine, in den Oberkörper, in ihre Schultern, ihren Hals, ins Gesicht.
Und doch spürte sie keinen Schmerz.
Sie sah nur mit ihrem beinahe verschwundenen Augenlicht in den Himmel und grinste zufrieden.
Als fast ihr ganzer Körper zerfleischt war uns sie jede Sekunde mutiert wäre, griff sie, ruhiger und entspannter als irgendwann zuvor in ihrem Leben, zu ihrer Hose, holte etwas kaltes, Metallisches heraus und steckte es sich behutsam in den Mund.
Dutzende Untote rissen sich um sie, zerfetzten jeden Millimeter ihres Körper, aber ihr war es scheissegal. Dieser Tag war ein kompletter Sieg für sie, das konnte man drehen und wenden, wie man wollte. Sie hatten nicht einen Menschen verloren - sie hatten siebzehn gerettet.
Glücklich schloss Aimee die Augen und dachte an Leo, Shelley und die anderen, die nun hoffentlich überleben würden, dann an ihre Eltern, und zuletzt... an Alice.
Und dann drückte sie ab.
Daen vom Clan
06.09.2013, 07:40
Alice hatte ihr Leben gegeben, um den Treibstoffkanister an Bord der Heather zu bekommen und auch Suparman hatte sich abermals für ihn vollkommen Fremde in die Gefahr begeben.
Und Beide waren sie dank der Hilfe von Niki erfolgreich gewesen. Als die beiden Asiaten schließlich wieder an Bord waren, zögerten sie das Ablegen des Bootes so weit hinaus wie es nur möglich war, doch als sie schließlich den Schuß hörten, der sich als blechernes Echo in dem Schiff fortpflanzte, wussten sie instinktiv was Alice getan hatte und die Anker wurden gelichtet.
Reich an Treibstoff, doch noch immer mit bedenklich niedrigem Nahrungslevel entfernten sie sich von der Sandbank, dem Fischtrawler und natürlich der Todesfalle in Gestalt des riesigen Schiffes Dolphin. Weiter, immer weiter Richtung China musste die Reise gehen...
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