Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 2,5 - Intermezzo auf dem Meere
Daen vom Clan
27.08.2013, 08:09
CGF & Friends präsentieren:
http://i.imgur.com/Ntq01.png
Spielleitung: Daen und Streicher
Grafische Unterstützung: Tako und Shinshrii
Regelwerk:
Jeder Spieler spielt einen überlebenden Zivilisten, (Wissenschaftler oder Soldaten nur nach Absprache und selten!), der sich zum Zeitpunkt des Spielbeginns in der zur Festung umgebauten Marine-Basis Asoa in der südpazifischen Inselkette Wallis et Futuna befindet. Die Gründe dort zu sein sind ebenso frei wählbar wie das Herkunftsland – euch allen gemein ist aber, dass ihr Flüchtlinge seid und hier Unterschlupf gefunden habt.
Ziel des Spiels wird es sein, die gestellten Aufgaben (Stationen genannt) während einer langen Reise zu überleben, um die Geschichte für das Finale in Staffel 3 vorzubereiten. Im Spiel werden dabei 8 unterschiedliche Stationen vorkommen.
Jede Station stellt dabei eine Situation, ein Szenario oder ein Gebiet dar(beispielsweise: eine alte Schule, eine verlassene Insel, ein Wald, die Kanalisation, das Dach eines Hochhauses, ein Freizeitpark), in dem sich die Helden herumtreiben und RP machen können. Jede Station ist für sich während des Spieltages sicher, die Zombiegefahr wird nur beim Wechseln zur nächsten Station durch Lösen der Stationsaufgabe gefährlich.
Am Ende jeden Tages ziehen die Spieler weiter und müssen dafür eine bestimmte Aufgabe lösen: So muss beispielsweise beim Verlassen der Schule ein Angriff der Zombies abgewehrt werden, bei dem 2 Spieler zurückbleiben müssen um die Flucht gelingen zu machen. Die 2 betreffenden Spieler können sich freiwillig melden oder es wird abgestimmt wer die Aufgabe übernehmen wird, weil man bei diesen Aufgaben auch sterben kann und somit aus dem Spiel ausscheidet.
Es wird Szenarien geben, die unterschiedliche Anzahlen von Spielern erfordern, üblich werden 2-3 sein, ebenso kann und wird es passieren, dass diese 2-3 Personen zwei unterschiedliche Szenarien zu lösen haben, sprich, der Wert der ausgesandten Spieler auf Kampf und Intelligenz könnte geprüft werden.
Sind die jeweils notwendigen Spieler bestimmt, gilt der Tag als geschafft und die restliche Gruppe rückt sofort in die nächste Station vor, es beginnt also eine neue Station.
Für die beiden, die die Flucht gesichert haben, wird es spannend. In obigen Beispiel handelt es sich um ein Kampf- und ein Intelligenz-Szenario, also zählt also zuerst der Kampfwert, dann der Intelligenzwert.
Hat ein Spielerchar 7 Punkte in Kampf, hat er eine 70%ige Chance die Aufgabe zu überleben und er stößt normal am nächsten Tag zur Gruppe. (Hier würde der Spielleiter "würfeln" und die Spieler per PN informieren).
Wurde schlecht gewürfelt - also eine 8-10 erwürfelt, stirbt der Char und die SL informieren den Spieler ebenfalls, so dass dieser einen schönen Abgang schreiben kann.
Ist die 8. Station erreicht und überstanden, haben die überlebenden Spieler gewonnen!
Charakterwerte
Es gibt insgesamt fünf relevante Charakterwerte:
Es gibt insgesamt fünf relevante Charakterwerte die bei den Stationsaufgaben geprüft werden:
Kampf: Für Stationen mit dem Szenario: Kampf (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Zombies beseitigen, einen Ort verteidigen)
Intelligenz: Für Stationen mit dem Szenario: Intelligenz (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: einen Computer hacken, einen Weg finden)
Agilität: Für Stationen mit dem Szenario: Gewandtheit (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: einen Parcour zur Ablenkung laufen)
Geschick: Für Stationen mit dem Szenario: Geschick (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Handwerk, einen alten Laster als Fluchtmöglichkeit wieder betriebsfähig machen)
Charisma: Für Stationen mit dem Szenario: Charisma (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Andere Überlebende um Hilfe bitten, einen Militärschlag gegen euren Unterschlupf verhindern)
Der sechste Wert im Spiel ist "Nahrung". Fällt der Wert unter die Anzahl der Spieler, dann erleiden diese einen Mali von 1 auf ihr Würfelergebnis, d.h. Aufgaben scheitern eher.
Nahrung spielt erst ab Tag 1 eine Rolle, nicht im Intro.
Ein Beispiel:
Jeder Stationstext beginnt mit einer kleinen Szenariobeschreibung:
Am dritten Tage gelangen die Spieler in die malerisch gelegene Lagune der Marinebasis. Dort finden sie eine gruselige Meereshöhle vor, die sich nicht nur perfekt verteidigen lässt, sondern auch Spuren ehemaliger Bewohner aufweist. Um nun zu Station 4 zu gelangen – einem Flugfeld mit einer zur Flucht tauglichen Cessna - wissen die Spieler, dass sie nach der Ruhepause und dem Kraftschöpfen (also am Ende des Rollenspieltages) einen Weg finden müssen, eine unstabil aussehende Hängebrücke am hinteren Ende der Höhle zu überwinden. Die Spieler sehen sofort, dass sie sich dazu aus der Deckung der Höhle begeben müssen und sicherlich von einigen herumstreunenden Zombies gesehen werden, die sofort Witterung aufnehmen und die Spieler bei der Flucht jagen werden.
Die Spieler erfahren, dass mindestens 2 Spieler notwendig sind, um die Seile der Brücke fest zu halten, so dass die Brücke stabil genug ist, um dem Rest der Gruppe die Flucht zu ermöglichen.
Im Laufe des Tages müssen die Überlebenden zwei Spieler bestimmen, die sich der Stationsaufgabe annehmen. Einer meldet sich dabei freiwillig, ein weiterer wird per Abstimmung bestimmt und muss teilnehmen. (Weigerungen sind nach der Abstimmung nicht möglich)
Da zwei Spieler die Aufgabe übernehmen, endet der Rollenspieltag und die Gruppe rückt auf Station 4 vor.
Die Spielleiter kümmern sich nun um die beiden ausgesandten Spieler, welche die Stationsaufgabe übernommen haben. Das Gegenstemmen der Seile erfordert Kraft, die anschließende Flucht Agilität. Kraft wird in diesem Fall über Kampfwert simuliert,
Spieler 1 hat: Kampf 8 und Agilität 6
Spieler 2 hat: Kampf 6 und Agilität 3
Jeder Punkt steht dabei für 10% Gelingen, bedeutet, für Spieler 1 gelingt die Kampfprobe zu 80% und die Agilitätsprobe zu 60%.
Die Spielleiter würfeln nun verdeckt und die Proben für beide Spieler und teilen ihnen per PN das Ergebnis mit.
Die SL würfeln:
Für Spieler 1 für Kampf eine 4 und für Agilität eine 5. Beide Werte sind UNTER dem Charakterwert, Spieler 1 überlebt also und stößt zur Gruppe.
Für Spieler 2 für Kampf eine 1, jedoch für Agilität eine 9. Obschon die Kampfprobe gut gelingt, versagt der Spieler 2 bei der Agilität und wird dieses Szenario nicht überleben.
Die SL gibt beiden Spielern nun Bescheid - auch das jeweilige Ergebnis des anderen -, damit beide entweder getrennt oder zusammen das Ergebnis im Rollenspiel schildern können.
Als Beispiel könnte ein erschöpfter und verschwitzter Spieler 1 im RP berichten, wie Spieler 2 es nicht überlebt hat und wie froh er ist, selbst überlebt zu haben.
Station drei gilt als abgeschlossen, der Tag 4 beginnt mit Station 4 - einem verwüsteten Airfield in dem torkelnde Zombies in der Nähe von scharfen Tretminen herumschlurfen.
Weitere Charaktermerkmale:
Um die Sache spannend zu machen, gibt es weitere einmalige Fähigkeiten, die in den Szenarien benutzt werden können. Dies kann öffentlich oder heimlich per PN an die Spielleiter geschehen. Jede Fähigkeit kann dabei nur einmal während des gesamten Rollenspiels eingesetzt werden.
Ab einer gewissen Anzahl an Spielern kann es auch sein, dass bestimmte Rollen zweimal zugewürfelt werden.
Die Namen der Fähigkeiten müssen keinen Einfluss auf das Rollenspiel haben, es sind nur Bezeichnungen.
Jede Fähigkeit wird einmalig nur unter den Spielern verlost, nicht jeder Spieler wird eine bekommen, die Fähigkeiten können im Rollenspiel auch geheim gehalten werden:
"Der Anführer" = Sollte die Gruppe sich entschließen, einen Anführer zu wählen, so hat dieser die Sonderfertigkeit, Charaktere bestimmen zu können, die an einer Stationsaufgabe teilnehmen müssen. Bei einem Grundcharisma (also ohne Items und Buffs) von 1-3 kann er diese Sonderfertigkeit einmal im Spiel einsetzen, bei einem Wert von 4-6 zweimal. Im Gegensatz zu Staffel 1 wird der Anführer OOC auch von mir als „Schiedsrichter“ und Ansprechpartner eingesetzt, d.h. wenn Entscheidungen der Gruppe auch mich nicht eindeutig wirken, werde ich mich an den Anführer per PN wenden und er gibt letzten Endes den Ausschlag. Wählt euren Anführer also weise. ^^
"Der Supporter" = Ein anderer, einzelner, ausgeschickter Spieler überlebt in jedem Fall. Beim Tageswechsel schreibt der Supporter die SL an und benennt den Begünstigten, den er einmalig bei seiner Aufgabe beschützen wird. Es ist nicht erforderlich, dass der Supporter mit ausgesandt wird, er kann auch beim Rest der Gruppe bleiben und diese Fähigkeit ausspielen. Diese Fähigkeit kann nicht auf sich selbst angewandt werden.
"Der Charismat" = Kann einmal fest einen einzelnen oder alle notwendigen Spieler für eine Aufgabe bestimmen. Dies macht er öffentlich mit einem markanten Befehl oder einer heldenhaften Rede und dem OOC-Hinweis(!) dass er die Fähigkeit grade ausspielt. Die benannten Spieler haben entsprechend zu reagieren. Wenn der Charismat seine Fähigkeit ausspielt, überstimmt er damit die Fähigkeit des Anführers.
"Der Star" = Wenn der Spieler auserwählt wurde, kann er einen weiteren Spieler bestimmen, der ihn auf jeden Fall begleiten muss. Dadurch kann die Anzahl der Spieler für die Aufgabe auch überschritten werden.
"Das Improvisationstalent" = Wenn der Spieler eine Aufgabe übernimmt, kann er den Szenariofokus verändern, aus einer "Stationsaufgabe Angriff" beispielsweise eine "Stationsaufgabe Handwerk" machen. Dies gilt dann für alle an der Aufgabe teilnehmenden Spieler, er kann dies vorher ankündigen.
Sind zwei verschiedene Stationsaufgaben erforderlich, kann er nach Wunsch auch beide umändern, es müssen jedoch zwei verschiedene sein.
"Der Kleptomane" = Ein Spieler kann einem anderen Spieler versteckt 3 Punkte einer Fähigkeit klauen. Diese werden dem Kleptomanen verdeckt von der SL angerechnet, die Änderungen sind permanent, die gestohlenen Punkte können das Limit von maximal 9 Punkten einer Fertigkeit nicht überschreiten und das Minimum von einem Punkt nicht unterschreiten.
"Der Schnüffler" = Kann am Stationsübergang einen Spieler beschatten und sein geheimes Charaktermerkmal, sowie dessen Werte, erfahren. Sollte die Sonderfertigkeit bereits ausgespielt worden sein, dann erfährt der Schnüffler alle Details, sollte sie noch nicht benutzt worden sein, wird die Sonderfertigkeit „gestohlen“, d.h. der Schnüffler als Fertigkeit wird durch die gestohlene Fertigkeit ersetzt.
"Der Held" = Kann sich selbst freiwillig für eine Aufgabe melden, diese gilt dann auf jeden Fall als gelöst, der Char stirbt jedoch ebenso unrettbar. (Die Sonderfertigkeit Supporter bleibt wirkungslos, er ist schließlich ein Held!) Wenn der Held eine Aufgabe für sich erwählt, kann, darf und muss ihm kein anderer Spieler zu Hilfe eilen, selbst Szenarion für mehrere Spieler werden einsam gestemmt. So ein Held ist das!
"Der Schurke" = Wenn dieser Spieler mit anderen Spielern eine Stationsaufgabe bespielt, kann er einen der ausgesandten Spieler opfern, um sein Überleben zu garantieren. Der Spieler seiner Wahl stirbt dabei garantiert, der Schurke überlebt dabei sicher. Wenn der Spieler mit dem Merkmal Schurke sterben würde, wird er vorab per PN darüber informiert und kann sich entscheiden, diese Fähigkeit einzusetzen. In diesem Fall bekommt der zum Sterben verurteilte Spieler die Ergebnismeldung, dass er wegen eines wirklich dummen Zufalls gestorben ist. Sollten weitere Spieler an der Stationsaufgabe teilnehmen, entscheidet ein Würfelwurf mit 25% darüber, ob diese Spieler etwas vom Vorgehen des Schurken mitbekommen haben.
Spielplan:
Geplant ist, dass jeder Tag, wie bei den Werwölfen, 2-3 Real-Tage geht.
Disclaimer: Es ist ein Rollenspiel mit Regelwerk. Natürlich wäre es manchmal logischer, wenn anstatt 3 Spielern 5 gehen würden oder wenn man - anstatt auf Station X vorzurücken - sich in Station Y verschanzen würde und wir ein Herr-der-Fliegen-RP starten würden. Ich wäre auch in Schach bedeutend stärker, wenn ich mit allen Figuren gleichzeitig ziehen dürfte, deswegen: Es ist wie bei den Werwölfen: Ein Brettspiel mit Rollenspielinhalten, nicht umgekehrt.
Erfreuen wir uns also an dem ungewöhnlichen Szenario, dem Versuch einer fortlaufenden Handlung und haben einfach Spaß an einem kooperativen Spiel.
Trotzdem noch einmal eine ganz wichtige Sache: Nehmt das Spiel nicht so ernst. Mitfiebern und Leidenschaft sind gerne gesehen, aber übertreibt es nicht.
Bedenkt auch bitte, ob diese Art Rollenspiel bei dem der Charakter auch den Tod erleiden kann etwas für euch ist und seid euch darüber im Klaren, dass der Rollenspielanteil bisher bei Staffel 1 sehr sehr groß war. Es ist zu befürchten, dass viel geschrieben wird!
Ebenfalls wichtig: Das Rollenspiel war und ist als Dreiteiler geplant! Ihr befindet euch nun in Staffel 2, d.h. Ereignisse aus Staffel 1 werden weitergeführt und die Bühne für Staffel 3 wird vorbereitet. Es besteht absolut die Gefahr, dass die Staffel nicht mit einem klassischen Happy End endet. Wenn ihr mit dieser Art zu spielen Probleme habt, überlegt euch bitte die Teilnahme.
In diesem Sinne: Habt Spaß!
Daen vom Clan
27.08.2013, 08:10
Station 3 – Schiffsfriedhof Luxusdampfer „Navigator oft he seas“
Startzeit der Station im Spiel: 06. August 2013, nachts, 21:30 – 11. August 2013, Abend, 21:00
Dauer des Tages in realer Zeit: 27.08. - 29.08. 23:59
http://i.imgur.com/qPGmf.png
Nahrung der Gruppe: Nicht relevant im Intermezzo
Ereignisse der Nacht:
UserCharakterAlterBerufNationalität
Lynx – Dolores Thomas, geb. Williams – 44 – Lebensgefährtin – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Ligiiihh – Niki – 16 – Kellner/Testperson - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/vietnam.gif
BlackRose - Prudence "Granny" McAldrin - 72 - Geschichtenerzählerin - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Indy – Suparman – 27– Kanalreiniger– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Zitroneneis – Celina Blair – 21– Studentin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/england.gif
MetaLevel – Shelley Weinberg – 24– Ersatzkrankenschwester – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Gendrek – Gabriel Chevalier – 24– Arbeitslos– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/france.gif
steel – Alexandra "Gun Smith Lexi" Miller – 29– Polizistin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Nonsense – Alice Guerlaine – 21– Jura-Studentin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/france.gif
Ty Ni – Shoana – 28– Unterweltgröße– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/amerikanisch-samoa.gif
R.F. – Richard Matthew Fireburg – 19– Dieb– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/england.gif
Mephista – Leocadia Arellano-Felix – 8– Tochter– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Jerome Denis Andre – Fritz Jefimow – 25– Chemiestudent– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/germany.gif
Mivey – Nathan Archer – 42– Finanzmanager– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Tako – Gunther Ocean – 31– Sysadmin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Scav – David Stevens – 29– Kameratechniker– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Layana – Juliane Schiller – 29– Sportlehrerin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/germany.gif
Alzi – Ivan Dolvich – 59– Soldat a.D. / Söldner– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/russland.gif
Einleitung:
Mit den letzten Strahlen der untergehenden Sonne waren sie in See gestochen. Kaum das Prudence das Schiff kurzentschlossen „kurzgeschlossen“ hatte, waren auch schon Shelley und der Kämpfer an Bord gesprungen, verfolgt von einer geifernden Horde todbringender Kreaturen. Im verzweifelten und irren Versuch, der Menschen habhaft zu werden, stolperten und schubsten sie sich selbst über die enge Pier wo sie in das Wasser fielen und mit wedelnden Armen untergingen und seltsam kratzende Geräusche erzeugten, wenn ihre abgebrochenen Fingernägel über den Rumpf des Bootes strichen.
Stotternd und glucksend war der Motor angesprungen und schon bald verschwand die Insel am Horizont. Ein Jahr lang war sie die Heimat der Flüchtlinge gewesen, ein Jahr voller guter wie böser Erinnerungen und nun war auch sie ein Schlachtfeld in einem Krieg, welchen die Untoten zu gewinnen drohten. Das Letzte, das sei von Camp Hope in ihrem Leben je sehen würden, war die tiefschwarze Rauchsäule die sich in den Himmel erhob und Zeugnis über die Vernichtung der Menschen leistete.
Das Boot selbst war eine sehr schicke, moderne Yacht, locker groß genug für ihre kleine Schar. Die Kombüse war verschwenderisch ausgestattet mit allerlei Vorräten und neben einem sehr großen Zimmer im Heck des Schiffes, welches außerdem ein fast obszön großes Bett hatte, gab es noch sechs kleinere Kabinen mit bequem, doch staubig aussehenden, kleineren zweckdienlichen Betten.
Jede der kleinen Kabinen verfügte außerdem über einen kleinen leeren Schrank und einem Tisch samt Stuhl. Das große Zimmer konnte nur dem General gehört haben und wie es sich herausstellte, waren die Gerüchte über die heimliche außereheliche Affäre mit der Kommunikationsoffizierin nicht ins Reich der Gerüchte zu verbannen. Es schien wahr, gemessen an den gemeinsamen Fotografien die sich dort fanden.
Vorne im Bug des Schiffes befand sich ein etwas größerer, gemütlich eingerichteter Aufenthaltsraum mit einem großen Tisch, bequemen Bänken und allerlei Bildern an den Wänden die von einem guten Leben vor dem Krieg erzählten. Dort waren auch zahlreiche Bücher seichter Unterhaltungsliteratur zu finden und außerdem diverse Brettspiele wie sie mit Vorlieber von der älteren Generation gespielt wird, also Rommee, Bridge, Bingo oder Kartenstapel.
Oben an Deck finden sich zahlreiche bequeme Luxusliegen zum Sonnenbaden, ein wenig an Angelausrüstung und Sonnenmilch in einem feinen Bastkorb. Ebenfalls dort zu finden waren ein paar kleinere Sportgeräte wie kleine Hanteln, Federballschläger mit dazugehörigem Federball und ein Baseball mit Fängerhandschuh.
Der kleine Maschinenraum war gut gefüllt mit Kanistern voller Sprit und die laufenden Bootsmotoren sorgten außerdem für fast vergessenen Luxus wie Strom und warmes Wasser, doch selbst diese kleinen Errungenschaften konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie auf der Flucht waren. Und da nun jeder Ort in dieser verlorenen und hoffnungslosen Welt so gut schien wie jeder Andere, steuerten sie das Boot in Richtung China. Das bisher einzige lesbare Worte in dem gefundenen Vermächtnis der Information, die alle, die sie gehört hatten, so verstört zurückgelassen hatte.
http://i.imgur.com/ZG9Uf.png
Lagebericht:
Auf dem Boot seid ihr sicher und dank der guten Navigationsinstrumente sollte es möglich sein, das riesige Land China anzusteuern.
Das Wetter zeigt sich von seiner angenehmsten und besten Seite, sehr sonnig, doch nicht zu heiß.
Was nun tun, in den vielen langweiligen Stunden auf See?
WICHTIG: Jeder Spieler kann nur an einer EINZIGEN Aufgabe teilnehmen! Die Teilnahme an einer Aufgabe muss in ROT geschrieben werden. Bitte schreibt erst in ROT eure Teilnahme auf wenn ihr euch sicher seid, dass ihr die Aufgabe machen werdet.
Optionale Aufgaben werden sofort (wenn die SLs es lesen) durchgeführt, Stationsaufgaben beim Stationswechsel am Ende der Station.
http://i.imgur.com/qFr9X.png
Aufgabe Alpha (Hintergrundwissen)
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Intelligenz
Hintergrund: Die Krankenakte von Niki konnte geborgen werden. Wer sich anstrengt und einarbeitet, kann vielleicht Etwas herausfinden...
Erfolg: Hintergrundwissen UND ein permanenter Punkt Intelligenz
Misserfolg: -2 Punkte Intelligenz für 2 Stationen durch die Verwirrung
Aufgabe Beta (Hintergrundwissen Part 1 von 3, verteilt über drei Stationen)
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Intelligenz
Hintergrund: Der Bericht den Leo aus MOSSAD II hat bergen können, ist nicht in chinesisch geschrieben, es sind einfach nur beliebige Textzeichen in zufälliger Reihenfolge. So wirkt es zumindest auf den ersten Blick, wäre da nicht der Schlüssel hinten in der Mappe beigefügt. In mühevoller, konzentrationslastiger Kleinstarbeit sollte es problemlos möglich sein die gesamte Meldung zu entschlüsseln, auch wenn dies unzählige Tage in Anspruch nehmen wird
Erfolg: Hintergrundwissen UND ein permanenter Punkt Intelligenz
Misserfolg: -2 Punkte Intelligenz für 2 Stationen durch die Verwirrung
http://i.imgur.com/SwMIs.png
Nathan Archer: Nathan Archer hat sehr viel Erfahrung im Angeln. Wenn er zwei anderen Personen im Laufe des Zwischenspiels Angeln beibringt, wird für jeden Teilnehmer nach einer bestandenen Glücksprobe der Gruppenvorrat um 2 Zähler erhöht.
Prudence McAldrin: Prudence hat dem verstorbenen General Vantowers oft aufmerksam zugehört. Wenn du dich auf die Suche machst, kannst du sein zweites, sorgsam vor seiner Frau gehütetes Geheimnis, finden: Seine mit Whiskey, Sherry und Zigarren ausgestattete Minibar. Stilecht hinter einigen Büchern im Aufenthaltsraum.
Jul lag auf einer der Sonnenliegen an Deck der Heather. Sie hatte ihre Jeans an den Beinen hoch gekrempelt und ließ sich die Abendsonne auf Arme, Beine und Gesicht scheinen. Sie war müde und genoss es, sich endlich einmal ausruhen zu können. Obwohl sie nicht schlief, hatte sie die Augen geschlossen. Zum einen, da sie sonst von der immer noch hellen Sonne geblendet werden würde – leider hatte sie keine Sonnenbrille mehr, da sie diese bereits nach kurzer Zeit im Hole gegen eine Woche warmes Mittagessen eingetauscht hatte; wer konnte da schon nein sagen? – zum anderen um so auszusehen, als ob sie tatsächlich schlafen würde. Sie hoffte, dass eine Weile niemand Lärm machen würde und sie niemand ansprach.
Sie hatte Glück. Alle schienen nach der Flucht aus dem Museumsdorf erschöpft zu sein. Und glücklich, dass sie es alle heil auf die Yacht geschafft hatten und das Ding sogar tatsächlich ansprang, alle Achtung an die alte McAldrin. Jul döste eine ganze Weile vor sich hin, doch auch als die Sonne endgültig unterging, blieb sie an Deck liegen. Die schlaflose letzte Nacht sowie der nicht weniger anstrengende „Ausflug“ ins Hole zollten ihren Tribut. Sie war ein eingeschlafen.
Es gehörte nicht viel dazu, zu bemerken, wie schnell ihr Atem ging, wie ihr Herz noch raste und wie langsam die klaren Gedanken in Shelleys Kopf zurückkehrten, die sie daran erinnerten, was sie eben getan hatte. Bevor sie also anfing, vor versammelter Mannschaft zu hyperventilieren, zog sie sich lieber etwas zurück und zwar in eine der kleinen aber - gerade für ihren inzwischen gesunkenen Standard - sehr, sehr feinen Kabinen.
Dort warf sie den Mantel und den Kittel auf das Bett, richtete ihr Haar, um nicht mehr komplett auszusehen, als wäre sie schon 20 Stunden bei 500 Knoten - oder so - auf dem Deck gestanden. Zum Glück war es auch nach den Anstrengungen so wenig widerspenstig wie eh und je. Private Shengs Tasche hob sie schließlich auf das Bett. Der Staub, der dabei aufgewirbelt wurde, reizte ihre Nase, doch daran war sie durch das Leben im Hole schließlich schon gewöhnt - und das in wesentlich lungenzerstörender Konzentration.
Nur zu gerne hätte sie den Speer als Andenken an den Sprung noch mitgenommen, doch nachdem sie es über den Felsen geschafft hatte, brachten sie natürlich keine zehn Pferde zurück. Und sie würde wohl auch nichts brauchen, um sich daran zu erinnern. Immerhin den Mantel gab es ja noch und jetzt hatte er wenigstens einen weiteren Sinn; jedes Mal wenn sie ihn ansah, würde sie sicherlich breit grinsen - und das nicht nur, weil er so albern aussah. Es gab Schlechteres.
Genug nachgedacht!, fand Shelley. Jetzt war es wieder an der Zeit, etwas Sinnvolles zu tun. Und das Erste wäre, herauszufinden, ob in der Tasche wirklich die versprochene Pumpgun lag. So trat sie an das Bett und legte die Finger an den Reißverschluss. Lass es bitte kein Anthrax sein!, hoffte sie als sie eben diesen Reißverschluss aufzog.
Im Vergleich mit dem ersten Tag im Gemeinschatszentrum wirkte ihre Aktion mit dem Schiff fast noch verrückter. Wieder wurden sie von einer großen Anzahl an Untoten angegriffen, und diesmal lag die Rettung sogar an einem kleinen Mädchen und der uralten Oma. Und … niemand ist gestorben. Sie waren alle noch wohlauf. Wie hatten sie es geschafft? Nathan musste zugegen, dass er bei dem Chaos nicht alzu viel mitbekommen hatte, außer dem Deutschen und dem Inder (er wirkte mal etwas asiatisch) die gemeinsam die Fluten an Monstren aufhielten und ihnen eine Schneise schufen. Auch die mutige Shelley war nicht zu übersehen gewesen, wie sie der Gruppe Zeit verschafft hatte und dann noch rechtzeitig zurück zum Schiff gerannt kam. Alles verlief nach Plan.
Nicht einmal größere Verletzung hatte irgendjemand erlitten. Es schien wie ein Wunder. Wie lange ihre Glücksträne anhalten würde, konnte niemand sagen. Nun, da sie im auf der Jacht waren hatten sie vorerst ihre Ruhe. Bis sie irgendwo ankommen würden.
„China“. Das war der einzige Hinweis, den sie bekommen hatten. Nathan wollte schon immer einmal nach China reißen. Natürlich hatte er chinesische Kontakte gehabt. In der heutigen Finanzwelt lief nichts ohne die Kollegen aus Übersee. Aber selber vor Ort war er noch nie gewesen. Tja, komisch unter welchen Vorrausetzungen es wohl stattfinden würde, sein erster Besuch.
Was war dort los? Waren die Menschen dort etwa unbehelligt? Das konnte Nathan nicht glauben. Eine Milliarde Menschen könnten einer solchen Apokalypse doch niemals standhalten.
Diese Krankheit breitete sich quasi exponential weiter. Die großen Metropolen mussten inzwischen Friedhöfe sein, nur das die Toten keine Gräber brauchten. Doch mit Sicherheit konnte man das alles nicht wissen. Echte Kommunikation gab es praktisch keine mehr.
Doch niemand von ihnen kannte eine anderen Ort. Und die Millitärs hatten sich über irgendeine
Nachricht gefreut, vielleicht Zeichen für menschliches überleben? Es war ein Gambit, doch langewürden sie auf hoher See sowieso nicht überleben. Ein Ziel war besser als keines, Nathan hatte nichts gesagt, als die Truppe sich entschloss nach Fernost aufzubrechen. Er hoffte nur, dass es keine falsche Entscheidung war und fragte sich wohin ihr Weg sie wohl noch bringen würde…
Nathan versuchte nicht daran zu denken. Er musste etwas finden um die Zeit zu vertreiben, sonst würde er noch verrückt werden. Er sah sich auf dem Schiff um. Seine eigene Angel hatte er leider im Gemeinschaftszentrum zurückgelassen. Bei dem Chaos hatte er sich nicht getraut sie über das Rohr mitzubringen.
Doch vielleicht gab es ja hier was zu entdecken, auf dem Schiff. Wer immer diese Jacht gehörte, musste ja daran gedacht haben, etwas auf hoher See zu tun.
So machte sich Nathan auf, auf dem Schiff nach etwas zu suchen, das einer Angel ähnelte.
Daen vom Clan
27.08.2013, 13:49
Shelley öffnete vorsichtig die Tasche, hielt den Atme an und hörte vor dem geistigen Ohr schon die Explosion.
Zum Vorschein kam...
...eine Schrotflinte und klappernd mehrere Patronen, ausreichend Schuss auf jeden Fall für die meisten Kämpfe.
+2 Kampf zum freien Verteilen.
YES! Es war wirklich eine Schrotflinte - und einiges an Munition gab es noch dazu. Es wäre auch eine zu schreckliche Ironie gewesen, wenn sie nach dem Ablenkungsmanöver am Strand gestorben wäre, weil dieser Sheng irgendeine Scheiße mit der Tasche angestellt hätte.
An wen sie die Flinte geben würde, war sofort klar - da brauchte sie keine zwei Sekunden zu überlegen. Nicht nur, dass Lexi wohl die Person war, die am besten etwas damit anfangen würde. Nein - sie war auch die Person, der Shelley vielleicht ihr Leben zu verdanken hatte. Hätte sie sich kurz vor dem Sprung keine Ziele gesetzt... wer weiß, ob sie die nötige Courage gehabt hätte.
Um nicht mit einer Pumpgun in der Hand über das gesamte Schiff zu laufen, verstaute sie die Waffe vorerst wieder in der Tasche und zog den Reißverschluss zu. Dann verließ sie die Kabine, ließ Mantel und Kittel vorerst zurück, merkte sich aber die Position und stieg hinaus auf das Deck. Es dauerte nicht lange bis sie die zukünftige Schrotflinteneigentümerin gefunden hatte.
"Hey, Lex!", sagte sie lächelnd und besah sich den Pony der Blondine. "Wie geht's deiner Wunde? Alles cool?" Dann hob sie die Tasche an. "Ach, bevor ich es vergesse. Ich hab ja im Polo...naise-Dorf gefunkt und da war halt ein Flüchtlingsboot, das ich um Hilfe gefragt habe. Naja - und die haben mir das hier da gelassen!" Sie stellte die Tasche vor Lexi auf den Boden, sah sich kurz um, fast etwas verschwörerisch, wie eine Dealerin. Ihr Mantel hätte das Bild wohl noch echter werden lassen.
Dann öffnete sie den Reißverschluss. "Eine Pump.. äh... also... Schrotflinte. Ach, du weißt ja eh, was das ist. Ich dachte, dass sie bei dir am Besten aufgehoben ist!"
[OOC: Shelley gibt Schrotflinte an Lexi / Lexi + 2 Kampf]
Daen vom Clan
27.08.2013, 15:58
Nathan musste gar nicht lange suchen.
In einem wasserdichten Verschlag an Deck befand sich eine große Kiste mit all den Spielzeugen reicher, gelangweilter Männer und Manager.
Selbst ein altes Golfset konnte der ehemalige Finanzmanager am Grund der Kiste erkennen, ein paar eingemottete Schläger und dazu die dazugehörigen Bälle.
Aber noch viel wichtiger und für ihn interessanter waren die drei Angelrouten in sehr gutem Zustand. Vantowers schien ein begeisterter angler gewesen zu sein, war doch eine Angelroute sogar ein echtes Luxusmodell.
Ligiiihh
27.08.2013, 16:17
Niki war erleichtert. Noch war niemand gestorben und alle hatten es geschafft. Doch dementsprechend lichtete sich der Essensvorrat der Gruppe. Er bekam leichte Sorgen um das Wohlergehen seiner Kameraden, was ihn zumindest seinen eigenen Hunger vergessen ließ. Er saß ein bisschen herum und sammelte seine Gedanken. Es war viel passiert in so einem kurzen Zeitraum. Doch hatte er zumindest keine großen Verluste gemacht, weil er nicht viel besaß und vorher auch schon nicht viel gemacht hatte.
"Dir geht's gut?", fragte ihn Dolores aus dem Nichts mit verstärkter Stimme. Sie stand wohl schon vorher da und er hatte sie nicht bemerkt.
"Äh... was? Uh, ja... ja, alles in Ordnung... i-ich bin froh, mal eine Pause zu haben... hoffentlich passiert hier nichts."
"Nun, auf dem Wasser sind die Widergänger wohl nicht so gut unterwegs, nehme ich an. Irgendetwas Neues?"
"N-Neues? Äh... wie meinen... Sie das?"
Sie deutete mit ihrem Blick auf die Stelle unmittelbar neben ihn. Die Akte... die Krankenakte! Natürlich, das hatte er völlig verplant. Dabei führte er sie schon die ganze Zeit mit sich. Das ganze Chaos um ihm herum ließ wohl keinen Spielraum für solche Angelegenheiten.
"N-Na klar! M-Meine Krankenakte! I-Ich w-werde sie dann gleich mal lesen [Aufgabe Alpha]."
T.U.F.K.A.S.
27.08.2013, 16:46
"Somewhere~ Beyond the sea - Somewhere waiting for meeeee~"
Lexi sang unfassbar beschissen, aber zumindest so leise, dass sonst niemand es hören konnte (hoffte sie wenigstens). Sie mochte Seefahrten, auch wenn sie selbst bisher eher weniger dazu gekommen war in den letzten Jahren. Und die letzte Seefahrt fand in einem Schiff statt, dessen Inneres nach Schweiß, Blut und Füßen stank. So allerdings - das war angenehm. Sie mochte das Sonnendeck, auch wenn sie aus hygienischen (und blasenentleerungstechnischen) Gründen jeden Moment dazu gezwungen war, ins Innere zu spazieren. Aber solange...
"And watches the ships, that go saaaa-aaaailin'~"
Diese stille Geräuschkulisse war ohrenbetäubend, aber schön. Nur das Rauschen des Meeres, das Blubbern des Motors, das hier und da entfernt hörbare Geschnatter der anderen - jupp, so konnte es bleiben. Sie wünschte es sich zumindest. Nur faulenzen und darauf hoffen, dass die Piraterie nicht durch diese ganze "doofe Zombiesache" irgendeine Art Aufschwung gewann. Ab und an kurz an Land um Kram zu holen und ZACK zurück aufs Boot. Gute Idee. Aber es war unmöglich - nicht solange er da draußen war. Und solange das Militär wahrscheinlich auf sie Jagd machen würde. Was 'ne Scheiße.
Wie du's machst, du machst es falsch.
Gedankenverloren stützte sie sich mit den Ellenbogen auf der Reling ab und schaute hinaus aufs Meer, auf die Sonne die langsam aber sicher Fahrt aufnahm wie das Boot selbst, auf dei Möwen die sich wahrscheinlich einen feuchten Kack für die Situation hier unten interessierten (sollten sie doch) und...
"Hey, Lex!", ertönte eine vertraute Stimme. Allerdings war die schiere Lautstärke genug, um Lexi kurz zusammenzucken zu lassen vor Schreck. Sie wandte sich um, mit etwas Pipi in den Augen, zugegebenermaßen.
"Hi, Shelley, äh-Hey! Hi.", stotterte sie und versuchte zumindest, dabei freundlich zu lächeln. Wahrscheinlich sah sie gerade aus wie der Joker.
"Wie geht's deiner Wunde? Alles cool?"
"Aye aye, Ma'am. Hehe.", kurz pausierte Lexi, um ein prägnantes "Passt schon." hinterherzuschieben. Erst jetzt bemerkte sie die Sporttasche, die Shelley durch die Gegend schleppte.
"Ach, bevor ich es vergesse. Ich hab ja im Polo...naise-Dorf gefunkt und da war halt ein Flüchtlingsboot, das ich um Hilfe gefragt habe. Naja - und die haben mir das hier da gelassen!"
"Aha..." Interessiert beäugte sie die Tasche, als Shelley sie öffnete als würde sie gleich ein Kilo Heroin und drei Tonnen Uran herausfischen. Zumindest schaute sie so verschwörerisch drein, als würde es gleich passieren. Gleich käme der Brennstab. Wir bauen uns ein Atomkraftwerk.
Dann öffnete Shelley den Reißverschluss und zauberte eine niegelnagelneu ausschauende Remington 870 Shotgun, in der Tasche selbst klimperten einuigee Patronen. Jede Menge Patronen. "Eine Pump.. äh... also... Schrotflinte. Ach, du weißt ja eh, was das ist. Ich dachte, dass sie bei dir am Besten aufgehoben ist!"
"Du-da-diese, heilige..." Shelley hielt das Teil vor ihre nase als wäre sie ein Köter, den man aus dem Gehege mit 'nem Steak locken wollte. Das Steak war hier eine ihrer absoluten Lieblingswummen damals bei der Polizei. Sie kam sich etwas ertappt vor, so mit offenem Mund und Augen die drohten aus dem Kopf zu schießen. "'ne Remi 870, heilige Scheiße!" Sie freute sich über eine Schrotflinte wie eine 12-jährige über ein Pony als Geburtstagsgeschenk. Und nachdem Lexi Shelley ihr die Waffe fast schon aus der Hand gerupft und nach einigen Sekunden aufgehört hatte, die Waffe an ihre Brust zu drücken wie einen Säugling, merkte sie was genau sie da hielt. Sie fachsimpelte eine Runde:
"Hm. Wenn ich das so recht betrachte: Vorne am Lauf ein paar Zentimeter abgesägt, aber wenigstens okay geschliffen. Könnte man eventuell etwas ausbessern. Schulterstütze abgesägt, ebenfalls gut geschliffen - das' der Vorteil an Holzverarbeitung: Im Prinzip sägst du nur hier und hier an und ZACK: Pistol Grip. Mal sehen, wie..." Sie legte die Waffe kurz an, achtete vor allem darauf nicht zu "chickenwingen" (was soviel bedeutete wie "Den Ellenbogen zu weit nach außen abspreizen, somit Treffsicherheit verlieren und durch den Rückstoß ggf. Verletzungen am Arm davontragen"), probierte Sicherung, Schaft, Abzug aus. Alles okay. Sie kommentierte jeden Schritt mit einem gegrummelten "Hm.", bevor sie die Waffe wieder in der Sporttasche verschwinden ließ und selbige an sich nahm. Locker ließ sie sie hinter der Schulter hängen, hielt den mit der rechten Hand fest und grinste Shelley an. "Danke. Das' das coolste Nicht-Geburtstagsgeschenk das ich je gekriegt habe. Kommt bestimmt übelst Gangsta wenn ich damit auftauche und Stress mache." Etwas beschämt schaute sie zu Boden - all der Scheiß für sie und sie konnte nichts als Gegenleistung bieten. "Was hätte ich dafür gegeben dir beim Stabhochsprung zuzusehen.", fügte sie hinzu und grinste verschmitzt, bevor sie ihr eine kurze, etwas merkwürdig anmutende Umarmung verpasst und an ihr vorbei ins Innere verschwand.
"Sorry, ich geh' mal - äh - kurz was erledigen. Bevor's hier gleich ein Unglück gibt."
2 Jahre zuvor
[Aggression in der Stimme] Lexi.
[klopf klopf klopf]
Ich weiß, dass du da bist - du hast eben deine verfickte Wäsche aus dem Waschkeller geholt. Und mich ignoriert als du die verdammten Stufen hochgelatscht bist. Ich muss mit dir reden.
[klopf KLOPF KLOPF]
Lexi! LEXI, MACH DIE GOTTVERDAMMTE TÜR AUF!
[er klopft so hart gegen die Tür, fast scheint es er würde sie gleich einreißen]
KOMM' RAUS UND LASS' UNS ZIVILISIERT DARÜBER REDEN DU ••••••••! Was zum Teufel hast du dir bei der Aktion gedacht, hä? Was-was verfickte Scheiße hast du dir dabei gedacht?
[Sie lehnt von innen gegen die Tür, am Boden hockend, nur im Bademantel bekleidet, in der Hand die M1911 ihres Vaters]
Setz' einen Fuß in meine Tür und ich vergesse kurz dass wir verwandt sind.
Hast du 'ne Ahnung, was dein blödes Geständnis für 'ne Welle gemacht hat, Lex? Weißt du das? Zum Beispiel, dass mir meine gottverdammte Marke abgenommen wurde wegen Behinderung der Justiz, wegen Verleumdung [I]und [B]weil ich vor 'n paar Wochen vorm Richter gelogen habe, ganz nebenbei erwähnt.
Ich hab' nie darum gebeten, dass du das machst, Axel!
Weiß ich, deshalb hab ich's gemacht. Auf mich kann man das besser abwälzen als auf die Seargant-Anwärterin. Den verfickten Stolz der Familie...
Niemand kann was dafür dass du so'n abgefuckter Loser geworden bist der mit halbstarken Affen rumhängt und seinen Scheißlebensunterhalt damit verdient, halbstarke Affen übern Haufen zu schießen!
Immer noch besser als kleine Kinder, Lexi.
[eine Minute Stille, die wie eine Stunde scheint]
Sorry, das... das...
[deutliches Schluchzen ist innen zu hören]
F-Fick dich Axel. Verpiss dich einfach.
Wie kann ich mich jetzt verpissen, Lex? Ich kann nirgendwohin, ich hab' keine verdammte Marke, keine verdammten-Shit, keine Rückendeckung, gar nichts.
Tu' nicht so als wär' das mein Problem.
Es ist dein beschissenes Problem, verdammt! Jetzt mach' die Tür auf bevor ich sie aufmache!
Was hätte ich tun sollen? Die haben rausgefunden dass die Kugel aus meiner gottverdammten Waffe war!
Ihnen sagen dass ich dir das Ding abgenommen und 'ne Runde freigedreht habe - kein Plan, verdammt nochmal, sei kreativ! Chief Rogers gibt mir selbst für seine Prostataprobleme die Schuld, eine Sache mehr oder weniger macht den Kohl auch nicht fett!
Ich hab' 'n beschissenes Kind erschossen, verdammt! Ein Kind! Sieben Jahre alt! Und das nur weil sie so 'ne scheiß Wasserpistole in der Hand hatte! Du laberst mich voll mit Kohl und so 'nem Scheiß - sag' mir lieber, wie ich damit leben soll!
[Funkstille für eine halbe Minute]
Tu' nicht so als wär' das mein Problem.
[Schritte draußen, die sich von der Tür entfernen.]
[I][Esmeralda Szábo, 7 Jahre alt, Todesursache: Blutverlust durch Einschusswunde (Tatwaffe: Beretta 92FS, Dienstwaffe Nr. 201-6565-87-0, zugel. auf: Off. Alexandra Miller) im Oberkörperbereich]
[Empfohlen werden: intensive psychologische Behandlung nach entsprechendem Gerichtstermin. Mindestdauer der Therapie: 12-15 Monate. Versetzung von Ms. Miller in Waffenkammer, Distrikt 9, Precinct 13. Wenn mögl. Vermeidung von Streifendienst bis Ende d. Therapie]
Einen halben Tag zuvor...
Ein oder zwei Stunden war es jetzt her, dass Alice mit ihrer Zeichnung fertig geworden war. Seitdem saß sie mit angewinkelten Knien und dem Block vor ihrem Gesicht mit sich zufrieden lächelnd an die Hütte gelehnt, starrte ihr Werk mit seichtrosanen Wangen an und war in ihrer ganz eigenen Welt versunken. Mittlerweile war es Abend geworden, die anderen hatten sie weitestgehend in Ruhe gelassen, was das Mädchen sehr begrüßte. Sie hatte auf diese ganze Sache eigentlich wenig Lust und dementsprechend ging sie den Anderen bisher so gut es ging aus dem Weg.
Plötzlich durchstach der Schrei ihres Anführers die Ruhe des Dörfchens, der von jetzt auf gleich verkündete, dass sie von dieser Insel fliehen würden. Alice blieb nicht viel Zeit, die Lage zu analysieren, da waren auch schon alle auf dem Weg zum Strand.
Unmotiviert, mit einer reichlich unangebrachten Gemächlichkeit packte sie ihren Block in den Rucksack, schulterte diesen und sprintete den Anderen hinterher.
Überraschenderweise war ein Großteil der Untoten aus dem Weg, ein Umstand, den das ängstliche Mädchen mehr als begrüßte, wem immer das auch zu verdanken war. Ohne größere Probleme gelang Alice auf das kleine Schiff, es war beinahe Nacht, da sie erschöpft an der Reeling zusammensank.
Au revoir, du elende Insel. Du hast mir keinen Frieden gegeben und mich auch nicht im geringsten vorangebracht. Alles, was ich hier tat, war wertvolle Lebenszeit zu verschwenden... mich treiben zu lassen. Wo es jetzt wohl hingeht?
Auf dem Schhiff...
Alice hatte sich bisher nicht von der Reeling wegbewegt. Weniger, weil es ihr hier gefiel oder weil sie nicht konnte, sondern mehr weil sie zu träge, unmotiviert, lustlos war, etwas zu tun. An den sich wandelnden Schatten der Schiffsbauten konnte sie erkennen, dass die Sonne im Begriff war, aufzugehen und ihre Wärme über diese verkommene Welt zu schicken.
Wortlos stand die Französin auf und drehte sich zur Reeling; der Blick des schier unendlichen, gerade golden schimmernden Ozeans bot sich ihr, auf welchem die Sonne ein sich wandelndes Abbild fand.
Müde befreite sie ihre Gitanes-Zigaretten aus dem Rucksack und zündete sich eine an.
"Die Letzté..."
An eine bestimmte Marke französischer Zigaretten heranzukommen, war selbst im Village kein Zuckerschlecken gewesen. Aber wie sie sich jetzt Neue besorgen sollte, war Alice ein Rätsel. Und ohne würde sie es nicht lange aushalten, das stand fest.
Aber das hatte Alles Zeit bis später. Jetzt stützte sie sich ersteinmal mit den Armen auf der Reeling ab, zog unter gelegentlichem Husten an ihrem Glimmstengel und starrte auf den Ozean. Eine trügerisch friedliche Stille überdeckte die Atmosphäre, gab den Überlebenden das Gefühl, sich in einer heilen Welt zu befinden. Sie mochte es nicht. Den Anblick, die Stille, die Situation, alles. Sie fühlte sich einfach nur zutiefst unwohl.
Ich hasse das Meer. Der Anblick macht mich jedes mal furchtbar schwermütig und melancholisch. Besonders die Morgensonne kann ich mir garnicht ansehen...
Alice mochte das Meer nicht. Sie hatte den Gedanken, dass sein Anblick einen unweigerlich traurig machte. Das mochte dichterisch-versülzt klingen, aber es entsprach der Wahrheit. Zumindest für sie.
Als sie ihre Zigarette aufgeraucht hatte, überfuhr sie ein weiteres Mal eine große Müdigkeit. Gestern war, wie so oft in jüngster Zeit, ein anstrengender Tag, der ihrem beinahe zierlichen Körper nicht gut bekommen war. Schlurfend machte sie sich auf ins Innere des Schiffes, suchte nach einer möglichst abgelegenen Kabine und wurde fündig. Ohne sich darum zu kümmern, die Tür hinter sich abzuschließen, ließ sie sich auf das scheinbar weiche Einzelbett fallen. Deutlich angenehmer als die Holzliege in dem Dörfchen. Sie schaffte es gerade noch, ihre Spieluhr neben sich aufs Bett zu legen und zu öffnen, bevor sie in einem tiefen Schlaf versank.
Von einer zombieverseuchten Insel zu einem Seelenverkäufer. Vom Regen in die Traufe sozusagen. Alles was Matt mitbekommen hatte, war, dass sich alle so schnell wie möglich aufs offene Meer retten wollten. Naja, die Insel war sicher eh verloren. Auch wenn es schade um die ganze Beute war, die dort sicher noch zu finden war. Normalerweise hatte sich Matt in solchen Situationen immer gut darin erwiesen, Sachen zu besorgen, allerdings erwies sich dieser Kahn als nicht sonderlich ergiebig.
Irgendwo unten im Maschinenraum hatte Matt Werkzeuge gefunden, die er jetzt auch ganz gut gebrauchen konnte. Er sah sich noch ein bisschen um, in der Hoffnung, irgendwelche Metallstäbe und der gleichen ausfzutreiben, denn für das, was er vorhatte, würden diese sich als äußerst nützlich erweisen. Als er im Maschinenraum nicht fündig werden konnte, suchte er nochmal die restlichen Teile des Schiffes ab und konnte zumindest in einem der Haupträume ein paar Büroklammern auftreiben. Es waren die normalen Büroklammern, nicht diese gummiummantelten Teile, die in allen Farben erstrahlten, einfach nur einfache metalldrähte, die man recht einfach aufbiegen konnte. "Billigzeug. Was würd ich nur für ein paar Haarnadeln geben. Daraus ließe sich einiges gutes machen, aber das hier...naja, hilft wohl nichts."
Damit gings wieder in den Maschinenraum, in dem der Motor noch immer seine mechanische Melodie von sich gab. Sie hatten ziemliches Glück gehabt, ein bereites Schiff so einfach zu finden. Ein bisschen zu viel Glück, aber naja, man will ja nichts beschreihen. Ein herrenloses voll einsatzfähiges und vor allem vollgetanktes Schiff, perfekt versteckt in einem nahezu unbekannten Teil einer Insel, die voller Zombies ist. Was soll da schon schief gehen?
Matt kramte die Überreste seines alten zerbrochenen Dietrichs heraus, nahm sich eine kleine Zange und begann die Büroklammern auseinanderzubiegen, um sie zu neuen Dietrichen umzufunktionieren.
Daen vom Clan
27.08.2013, 19:57
Mit zitternden Fingern klappte Niki die Krankenakte auf und begann zu lesen, seine Augen flogen nur so über das Papier.
Reichlich uninteressant war der größte Teil, denn sie barg nur Daten, die er selber wusste oder ihn nicht interessierten, wie sein Gewicht, seine Blutgruppe und immer wieder und wiederkehrende Berichte jeden Tag über seinen Gesundheitszustand.
Probe auf Intelligenz - bestanden!
Interessant - wenn nicht sogar schockierend - wurde es erst auf dem letzten Blatt, dieses war lose dazugeheftet worden und der gelbliche Zettel schien mit einem schweren Matrixdrucker angefertigt worden zu sein.
General Vantowers,
als eine von fünf verbliebenen Bastionen melde ich mich bei Ihnen mit einem Auftrag vom "Hai."
An Sie und die anderen Kapitäne geht die Order, weitere Auffangstationen für Flüchtlinge aufzubauen. Die dafür notwendigen Ressourcen werden an Nav.Point Alpha6 abgeholt.
Wir haben außerdem Freigabe für Operation "Zukunfts-Waise".
So Sie die Operationsbasis eingerichtet haben, sondieren Sie junge Asiaten ohne familiären Anschluss und separieren diese im künstlichen Tiefschlaf. Bewahren Sie die Patienten gut und bei bester Gesundheit auf.
Sobald ich Sydney wieder unter Kontrolle gebracht habe, schicke ich Ihnen die Testmittel zur weiteren Verwendung an den Patienten.
Eine persönliche Anmerkung zur absoluten Verschwiegenheit:
Helena McAldrin hat sich widerrechtlich von der Truppe entfernt und den Erfolg der Mission zur Befreiung Sydneys gefährdet. Der "Hai" hat sie zum Abschuss freigegeben. Wir wir wissen befindet sich in Ihrem Flüchtlingskonvoi Familienangehörige der McAldrins befinden. Sorgen Sie dafür dass dies nicht öffentlich wird. Die Familie McAldrin wird noch benötigt.
Sie werden sehen, in wenigen Wochen ist die Welt wieder sicher.
Wir bleiben in Kontakt.
Maddox Leeland
Dr. Alzheim
27.08.2013, 20:41
Ivan stand am Bug des Schiffes und sah in Fahrtrichtung auf die weite, offene See hinaus. Er lächelte und war äußerst zufrieden, während er sein geputztes Kampfmesser zurück in die Messerscheide unter seinem Mantel gleiten ließ. Mit dem Lappen in seiner Hand und einem Spritzer eines Reinigungsmittels machte er sich nun daran, den Hammer von dem Blut, den feinen Knochenstückchen, dem Blut und den Gehirnteilen der erlegten Untoten zu säubern. Er schüttelte hin und wieder den Lappen über dem Bordrand aus, damit der ganze Dreck über Bord ins Wasser fiel. Auch eine Tube mit Reinigungspaste für die Hände hatte er aufgetan, um seine Hände nach der Waffenpflege zu säubern. Dabei dachte er zurück an die Verteidigung des Steges.
[Rückblende]
Ivan stand am Steg mit dem Messer in der Rechten und dem Hammer in der Linken. Die Untoten kamen immer näher an ihn heran geschlurft, während er von seinen Hinterleuten nichts hörte. Dem ersten schlug er mit dem Hammer in den Schädel und stieß das Messer gekonnt links das Brustbein entlang in den Torso, riss beide Waffen heraus und stieß den Untoten zurück, wo dieser um fiel und einige mit sich zu Boden riss. Er blieb regungslos liegen, während andere dahinter versuchten, über die am Boden liegenden zu steigen. Verstand war es nicht, was die Untoten ausmachte, da sie entweder stolperten und ihrerseits übereinander fielen oder seitlich vom Steg hinab ins Wasser stürzten, wo sie sich noch aufrichten konnten, wenn es nicht all zu tief war.
Ivan konnte seine Stellung recht problemlos halten und drei der Untoten auf die beschriebene Art und Weise außer Gefecht setzen, ehe sein Name von hinten gerufen wurde und er den Steg zurück zum Schiff eilte. Alle waren sie bereits an Bord und er als letzter machte die Quasi-Besatzung komplett. Ein Untoter war ihm gefolgt, der schneller als die anderen zu Fuß unterwegs war, doch mit einem gemeinsamen Kraftakt mit einem anderem Mann war es ein relativ leichtes Unterfangen gewesen, diesem Untoten auf die harte Tour klar zu machen, dass er nicht schwimmen konnte.
[Ende der Rückblende]
Der Hammer war inzwischen gesäubert und getrocknet und wanderte an den Gürtel, den Ivan um seine Cargo-Hose trug. Den Lappen seinerseits ließ er in den Eimer mit der angesetzten Reinigungslösung fallen und wusch ihn dort aus, ehe er das Waschwasser ins Meer kippte, nur um frisches Wasser mit einem Eimer und einem Seil an Bord zu holen und seine Hände mit der Reinigungspaste zu säubern. Als er auch das Wasser zurück ins Meer kippte, mit dem er seine Hände abgewaschen hatte, sah er eher zufällig einige Fische im Wasser schwimmen. Tja, es wäre wohl praktisch, wenn sich die Fische einfach so mit einem Eimer und einem Seil fangen ließen. Damals in seiner Kindheit im Ural hatte er Speerfischen gelernt, doch ist das mehr als fünfzig Jahre her und... nun... er hatte sich zu seiner Zeit als Soldat und Söldner anders mit Nahrung versorgt. Außerdem konnte er nicht mit einer Angel umgehen, wenn er denn eine hätte. Doch wer weiß, vielleicht hätte er ja Talent dazu, Fische zu fangen. Sie auszunehmen sollte kein Problem darstellen, das hatte er als Söldner auch öfter einmal gemacht, wenn einer aus der Gruppe Fische gefangen hatte. Und mit dem gesäubertem Messer sollte das auch kein nennenswertes Problem darstellen.
Doch, so im Nachhinein betrachtet, kam es ihm eigenartig vor, dass das Schiff quasi reisefertig dort angelegt war, voll aufgetankt und bereit zur Abfahrt. Sicher gab es auch in Russland reiche Menschen mit Yachten, die sie auch pflegten, doch war die Yacht quasi ungesichert am Strand und das kam ihm dann doch etwas eigenartig vor. Theoretisch, so glaubte er, hätte so ziemlich jeder mit genügend Fingerspitzengefühl und einem gewissem Talent zum Schleichen sich des Schiffes bemächtigen und das Weite suchen können, Untote hin oder her. Zur Not hätten es zwei oder drei gemeinsam planen und umsetzen können. Auf der anderen Seite war es auch ganz gut so, dass es niemand vor ihnen getan hätte. Was sie wohl als Alternative hätten tun können, wenn das Schiff nicht mehr da gewesen wäre? Nein, daran wollte Ivan nun wirklich nicht denken.
Die Reise würde sie nach China führen und schon hatte Ivan diesen einen chinesischen Söldner in Erinnerung, diesen Dr. Q. Huaong, mit dem er einige Missionen zu erfüllen hatte und der Ivan schon vier Mal Kugeln aus dem Körper geholt und starke Blutungen gestillt hatte, und das quasi mitten in einem Gefecht, während Ivans Neffe neben ihm in Deckung kniete und Feuerschutz gab, nur um nach der Wundversorgung von Ivan selbst abgelöst zu werden. Was wohl aus Diesem Dr. Huaong geworden war? Ivan wusste nur, dass er etwa einen Monat vor ihm die Söldneragentur verließ und nach China zurück kehrte. Und wie er mit seinen Nahkampfkünsten und Wurfmessern aus dem Nichts heraus den Feind von hinten hoch nahm, während Ivan und die anderen aus der Gruppe von vorn den Feind in Schach hielten und einen nach dem anderen ausschalteten. Waren das noch Zeiten früher. Und jetzt? Wieder dachte er daran, dass es nicht die cleverste Idee war, beim Antritt des Ruhestands die RPK74 abzugeben. Tja, wenigstens das Kampfmesser zu behalten war die richtige Entscheidung. Allerdings wunderte es ihn doch ein wenig, dass er weder die alte Dame, noch das Mädchen gesehen hatte, für die er maßgeblich für Deckung gesorgt hatte. Überlebt hatten sie, das hatte ihnen dieser eine Mann gesagt, mit dem er gemeinsam den Untoten in der See versenkte, doch gesehen hatte er sie nicht. Und verletzt konnten sie auch nicht sein, da kein Untoter durchgekommen war. Nun, vielleicht machte er sich auch nur unnötig sorgen.
Ivan verschränkte die Arme vor sich und sah in den Abendhimmel vor sich, wo die See noch endlos schien. Er war müde, doch wollte er sich noch nicht zur Ruhe begeben. Auch wenn die See ruhig war fragte er sich, ob denn das, was die Menschen zu Untoten machte, nicht irgendwann auf Tiere über greifen würde. Wenn Untote wirklich tot sind lockte dies sicher irgend welche Aas fressenden Vögel an, die vom Fleich der Toten zehrten. Und diese Vögel wiederum würden ihrerseits zu Untoten werden und diese Seuche weiter verbreiten. Zumindest hielt er diesen Gedanken für halbwegs plausibel. Sein Neffe hatte ihm einmal von einem Kinofilm erzählt, in dem so etwas gezeigt wurde, nur an den Titel konnte er sich nicht erinnern. Irgend etwas mit "Evil" im Titelnamen, doch das war nicht sonderlich wichtig.
Was wichtig war, war fürs erste ein Plan, wie man denn relativ zeitig an frischen Proviant kommen könnte. Doch das wäre eher etwas für den kommenden Tag. "Я надеюсь, мы создаю его к Китаю" (Ich hoffe, wir schaffen es nach China) murmelte er, mit verschränkten Armen und Blick in Fahrtrichtung des Schiffes, den Abendhimmel betrachtend. Auch, weil Mütterchen Russland - beziehungsweise das, was noch davon übrig war - sich auf dem selben Kontinent befand und dort, sollten er und seine Begleiter Glück haben, er noch reichlich Kontakte zu alten Militärfreunden hatte, die ihm reichlich Gefallen schuldeten.
Ligiiihh
27.08.2013, 20:44
Operation "Zukunfts-Waise"? Künstlicher Tiefschlaf? Testmittel? Oh mein Gott. Tatsächlich. Niki hatte es sich fast schon gedacht, und doch ließ ihn die absolute Gewissheit nun es völlig kalt den Rücken runterlaufen.
"I-Ich... w-wurde benutzt, D-Dolores...", stotterte er sie mit einem richtig geängstigtem Blick an, "W-Was ist, w-wenn ich...?"
"Immer schön ruhig bleiben, junger Mann", versuchte sie ihn zu beruhigen, "dein Verstand ist in bester Verfassung und dir ist seit sechs Wochen offensichtlich nichts passiert."
Sie fasste ihn an seinem Oberarm, wo sie sein Zittern bis in den Knochenmarkt spürte. Sie blickte ihn ernsthaft an, er nickte als Antwort und schaute zurück auf die Akte. Dolores war natürlich alles andere als optimistisch, die Realität bot keinen Platz für solches Gedankengut, als dass man sich sorglos aus der Sache rausdenken konnte. Aber das letzte, was sie brauchte, was sie alle nicht brauchten, war die Nachricht über einen potentiell infiziertem Jungen mit anschließender Massenpanik.
"H-Helena...? M-McAldrin...", erinnerte er sich kurz, "Helena McAldrin i-ist in einen Staatskomplex verwickelt...?"
"Eine McAldrin? Gib doch mal bitte kurz her, Niki."
Er übergab ihr ohne Widerworte die Akte. Dolores schien wohl ebenfalls etwas zu wissen. Sie überlegte kurz, ließ aber Niki nichts davon anmerken. Es wirkte für ihn mehr so, als würde sie konzentriert den Text wieder rauf und runterlesen, bis sie plötzlich aufstand.
"Helena McAldrin... sie muss die Enkelin von Prudence sein..."
"P-Prudence? D-Die alte Dame? S-Sie ist die Großmutter von Helena?"
Dolores schaute von ihm weg und setzte zum Gehen an, "Ich muss das kurz der guten alten Frau mal zeigen, Niki."
Er tappte ihr wie ein Hund hinterher. Sie beide fanden Prudence vorne am Bug, in einem Aufenthaltsraum, wo sie wohl gerade eine kleine Verschnaufspause von den Strapazen einlegte. Das hielt Dolores aber nicht davon ab, sie in ihrer Ruhe zu stören.
"Tut mir Leid, dich stören zu müssen, Prudence, aber ich muss dich bitten, einen Blick hierauf zu werfen."
"Immer mit der Ruhe, Dolores, warum so aufgebracht?", fragte sie etwas gestresst wirkend.
Sie schaute sich dennoch die Akte an. Dolores würde wohl kaum bei irgendeiner Belanglosigkeit sie so stören. Aber was sie las, war nicht gerade erfreulich. Sie hatte schon mit unschönen Nachrichten gerechnet, aber so unschön? Und unerweigerlich wurde die erste unangenehme Frage gestellt, wie kaum zu verhindern war.
"Prudence, ist das die Enkelin? Ich dachte, sie sei gestorben...?"
"E-Entschuldigung, S-Sie sind die Großmutter von Helena...? I-Ich kenne sie v-von früher, als die Widergänger begannen, sich auszubreiten, aber habe sie s-seit unserer durch die Diana II aus den Augen verloren..."
Hach, was war das schön. Der Wind streichelte Prudences graue Locken förmlich, das Meer war ganz HERRLICH und die steife Brise machte ihr fast nichts aus - nach diesem Abenteuer würde auch ein Schnupfen sie nicht so schnell umhauen! Aber trotzdem, man konnte nicht vorsichtig genug sein. Der Weg nach China schien klar, zumindest die Instrumente schienen in diesem Schiff zu funktionieren. Anscheinend war auch Vantowers stolz auf diese Instrumente gewesen und hatte das Schiff häufiger einfach machen lassen - zumindest konnte man den Steuerknüppel in einer festen Position einhängen, welche denn den Kurs automatisch hielt. Nicht, dass das so vorgesehen war. Ein Haushaltsgummi war an die Steuerkonsole getackert, und wenn man den Knüppel in diesen Gummi einhing, fuhr die Yacht exakt geradeaus. Prudence trat also einen Schritt zurück, nachdem sie den Kurs (so grob Nordwesten) eingestellt hatte. Na geht doch! dachte sie selbstzufrieden, vollkommen die Tatsache ignorierend, dass sie das Schiff eher durch Zufall "repariert" hatte, als durch ihre mechanischen Kenntnisse. Aber jemand würde aufpassen müssen, dass alles an seiner Position blieb. Vollkommen indiskutabel, dass Prudence hier stehen blieb. Sie musste schließlich auf ihre Gesundheit achten. In der Nähe der Brücke lungerte so ein junger Kerl mit Sonnenbrille herum, den sie schoneinmal an etwas herumschrauben sah. PERFEKT.
"Sie Da!" rief sie in einer grannymäßig-bestimmenden Tonlage, die nur Großmütter beherrschten. Gunther wandte sich um. "Ja. Sie da!". Prudence humpelte auf ihn zu. Der Kampf mit der Konsole hatte sie wohl doch mitgenommen, als sie es einsehen wollte. Dunkel erinnerte sich Gunther an das Bild der alten Frau, die mit der Rohrzange auf die Steuerkonsole des Schiffs einschlug. Ihm stand die Angst in den Augen. "Junger Mann! Wir brauchen einen tüchtigen Burschen, der das Schiff überwacht. Den Kurs hält. Ich bin der Überzeugung, dass sie das sicher ganz HERVORRAGEND machen werden." Sie packte Gunther am Arm und bugsierte ihn auf den Sitz des Kapitäns. " Mr. ...?" "Ocean. Gunther Ocean. Ocean wie der Ozean. Schiff fahren? Kann ich. Ein Kinderspiel. Ehh, alle paar Minuten mal hochgucken. Wie Autofahren und simsen.". Prudence wusste zwar nicht, was "simsen" war, aber dieser Mann klang überzeugt. "Ich ernenne sie zum Obersteuermann für die nächsten Stunden. Sehen Sie den Steuerknüppel? Der bleibt so. Wenn die...Vorrichtung... nicht hält, dann spannen sie den Knüppel wieder ein. Verstanden?" Prudence wandte sich um. Vielleicht konnte sie in dem Schiff noch etwas finden, mit dem sie sich die nächsten Stunden vertreiben konnte. Das kleine Mädchen von vorhin wollte sicher eine Geschichte hören. Und bei der Gelegenheit etwas über angemessene Umgangsformen hören.
Im großen Aufenthaltsraum war auch an nichts gespart worden. Auch eine kleine Bibliothek fand sich da. PERFEKT. Also machte sie sich auf die Suche nach einem Märchenbuch, vielleicht auch einem anderen Stück leichter Literatur. Prudence laß sehr gerne die Abenteuer des Outback-Doktors Dr. Steelheart, vor allem seine romantischen Abenteuer...vielleicht würde sie eine Ausgabe der Heftreihe finden, schließlich war auch Heather oft genug auf dem Boot, diese hochnäßige Schnepfe. Wer weiß, was sich sonst noch zwischen den Buchreihen verbarg? Als Prudence die Bibel von ihrem Fleck zog, entdeckte sie dahinter einen Stapel...Nein, das war nicht wahr! Ein Stapel Schmuddelmagazine. Und einen Schalter. Was der wohl tat?
Daen vom Clan
27.08.2013, 20:51
Als Prudence - selbstredend mit der Selbstverständlichkeit der Weisheit des hohen Alters - den Schalter drückte, hörte sie ein sachtes Summen und zwei der großen Vertäfelungen kamen surrend nach vorne gefahren, drohten gar, die Knie der Granny zu berühren, doch brachte sie sich vorher etwas außer Reichweite.
Die Arme in die Hüften gestemmt und die Augenbrauen mahnend hochgezogen, blickte sie in die Schublade hinein und kam nicht umhin, das Auftreten des harten Vantowers in einem ganz anderen Licht zu sehen - neben dem wortkargen Sicherheitsfanatiker lebte wohl auch die Seele eines Lebemannes in dem General. Oder lebte, nun, wo ihn mehrere Tonnen Stahl begraben hielten.
In der Schublade standen sauber aufgereiht mehrere verkorkte Flaschen edlen Weins. Und dazu noch zwei gut gefüllte Flaschen Scotch und eine halbe Flasche Sherry.
Und am Boden der Schublade gar öbszön teure Cohibazigarren von vor dem Krieg!
Und dann hatte der General bei ihren abendlichen Spielrunden immer wieder davon gesprochen WIE schwer es nur war an guten Alkohol zu kommen...
Wie dem auch sei, sie hatte einen kleinen Schatz gefunden.
Alkohol. Unmengen Alkohol. Oh nein, sie musste dieses Zeug verschwinden lassen, sie wollten nun wirklich nicht mit Quarzern und Alkoholikern zusammensitzen. In diesem Moment traten Dolores und der kleine asiatische Junge, den sie offensichtlich unter ihre Fittiche genommen hatte, zu ihr.
"Tut mir Leid, dich stören zu müssen, Prudence, aber ich muss dich bitten, einen Blick hierauf zu werfen."
"Immer mit der Ruhe, Dolores, warum so aufgebracht?", fragte sie etwas gestresst wirkend. Schließlich war sie grade auf einen Anblick gestoßen, der nun wirklich nicht schön war. Nackte, junge Dinger, also wirklich! Und dann noch dieser ganze Alkohol, und Zigarren. Wie die Frau, so der Mann! Was sollte man schon erwarten, es gab wohl GAR keine anständigen Menschen mehr.
"Prudence, ist das die Enkelin? Ich dachte, sie sei gestorben...?"
"E-Entschuldigung, S-Sie sind die Großmutter von Helena...? I-Ich kenne sie v-von früher, als die Widergänger begannen, sich auszubreiten, aber habe sie s-seit unserer durch die Diana II aus den Augen verloren..."
Ja. Tatsächlich. Helena McAldrin stand da, schwarz auf...nicht-mehr-ganz-so.weiß. Helena, die Verräterin, wie Sebastien sie nannte. Er hatte wohl auch davon gehört, dass sie sich gegen die Rettungseinheiten gewandt hatte und mehreren unautorisierten Flüchtlingen geholfen hatte, auf eines der Flüchtlingsschiffe zu kommen. Eine pikante Geschichte. Ein einziger Infizierter hätte ausgereicht, ein ganzes Schiff dem Tode zu weihen. Die Gerüchte, nach denen Helena kreischend wie eine Wahnsinnige von einer Mörsergranate zerfetzt wurde, machten im Camp häufiger die Runde und bescherten ihrem Sohn, General McAldrin, einiges an Kopfzerbrechen. Auch, wenn sie sicher maßlos übertrieben waren.
"Ja. Meine Enkelin IST gestorben" sagte Prudence etwas pikiert und mit Lippen, die so schmal waren wie ein Strich. Ausgerechnet Dolores musste sie darauf ansprechen. Der kleine Junge war also einer dieser fraglichen Flüchtlinge. Am liebsten wollte Prudence gar nicht darüber nachdenken, was Helena getan hatte. Und waren nur die Untaten, von denen sie wusste! Was stand da noch?
"Sorgen Sie dafür dass dies nicht öffentlich wird. Die Familie McAldrin wird noch benötigt."
Natürlich. Ihr Sohn war ein hohes Militärmitglied, enorm angesehen. Was GENAU machte er eigentlich den ganzen Tag ....? Prudence wischte diesen Gedanken schnell weg. Sie würde sich doch nicht von so einer Erbschleicherin und einem dahergelaufenen Jungen verunsichern lassen!
"Allerdings weiß ich nichts über die Umstände. Oder sonstiges. Ich hoffe nur, dass dieses Kind nicht infiziert ist." Ihr Blick fixierte kurz Niki, der vor Angst zu zittern schien. Oder war das schon die Infektion? "Und was...meine Enkelin angestellt hat, interessiert mich auch nicht." Empört wandte sie sich wieder dem Bücherregal zu, wo sie endlich ein Märchenbuch fand und sich abwandte. Wo war noch gleich das kleine Mädchen? Sie musste hier raus. Dass dabei die Schublade mit dem Alkohol weit aufstehen blieb, war ihr vollkommen entfallen.
Das Glück der Gruppe war nur schwer zu greifen. Nachdem sie es schon aus dem Gemeinschaftszentrum schafften ohne jemanden zu verlieren, geschweige denn, dass sich jemand verletzte...
Nein, es war wirklich ein Wunder, dass sie es alle unbeschadet auf die Yacht schafften. Doch je mehr sie sich von der Insel entfernten, desto unwohler wurde es Gabe. Nicht weil er seekrank wurde, sondern viel mehr... weil die Situation sich nicht unbedingt gebessert hat. Im Gegenteil.
Auch wenn sie auf dem Schiff definitiv Ruhe vor jeglichen Untoten hatten, so waren sie doch erneut gefangen. Gefangen auf hoher See und das vermutlich auch ohne eine Art von Matrose oder... was auch immer.
Die Menge verteilte sich schon zu Beginn, die Anstrengung steckte einigen wirklich tief in den Knochen und wenn sie so ähnlich handeln würden wie Gabriel, würden sie sich vermutlich Zeit für sich nehmen.
Zeit würden sie aber auch genug haben... es gab nicht viel in der Nähe von Wallis und Futuna. Australien war mehr oder weniger überrannt wie Gabe mal hörte. Papua Neuguinea, Indonesien, Philippinen und dann käme bereits das Festland... alles davon würde seine Zeit brauchen.
Tatenlos rumzusitzen wäre allerdings auch reine Verschwendung, er könnte immerhin irgendetwas tun was produktiv wäre.
So sehr der Franzose den Anblick des Meeres auch genoss, irgendwas zog in auf die Unterdecks wo er letztlich die Kombüse fand.
"Mhh... pas mal (nicht schlecht)."
Er schlich ein wenig herum, lief kreuz und quer durch den Raum, schaute sich jede Arbeitsplatte und jeden Schrank an. Hoffentlich gab es hier nicht nur extrem haltbares Dosenfutter und ein paar Werkzeuge...
Nathan schnappte sich also die sehr teuer aussehende Angel. Es sah aus als wär es handgefertigt, und praktisch nie benutzt. Vielleicht war es auch nur sehr gut geflegt. Nathan nahm auch ein beiligendes Köderset mit und begab sich hinauf aufs Deck.
Die Yacht bewegte gemächlich auf ihr Ziel, ein warmer Wind wehte ihm ins Gesicht. Es war das perfekte Wetter fürs Angeln. Er wusste nicht ob sie hier draußen besonders viel fangen würden, aber es war wohl einen Versuch wert. Ein Fisch würde sich schon finden lassen, abgesehen davon tat er dies ja mehr zur Entspannung als zur Produktivität.
Er befestigte also einen Köder an der Angel und mit einer geübten Bewegung beförderte er sie weit ins Meer, dann saß er sich an einem Schemel, den er vorher hinauf gebracht hatte und begann mit seinem neuen Hobby, dem Angeln.
T.U.F.K.A.S.
27.08.2013, 23:07
Kopfhörer aufsetzen. Walkman an. Hose hochziehen.
"Gott, ich könnte das den ganzen Tag hören." (http://www.youtube.com/watch?v=0uQCJ6PzRdA), murmelte Lexi, als sie tänzelnd aus der Toilette kam und per Hüftschwung die Tür hinter sich schloss. Sie schlängelte sich weiterhin zum Takt bewegend durch die engen Korridore, sang unvermittelt den "Doo Da-Wop"-Part mit - ihr egal ob sie sich gerade zum Arsch machte, sie hatte eine Schrotflinte zum dran rumbasteln, ein Bedürfnis nach frischen Klamotten (und die Möglichkeit welche zu kriegen) und zur Abwechslung mal gute Laune. Durch die Kopfhörer peitschte Stevie Wonders Pornoorgel samt Funk-Orchester, die Jackson Five trugen ihren Teil dazu bei - da konnte man fast vergessen, dass derselbe Typ später "I Just Called To Say I Love You" gemacht hatte. Was'n Scheiß.
"Doo-Da-Wop - hi, gnä' Dame!", funkte sie der alten Schachtel entgegen, die ihr mit grimmigem Gesichtsausdruck entgegen kam. Was wohl ihr für 'ne Nachricht vermittelt worden war? Hm. Egal. Weiter in Richtung irgendeiner Kabine grooven. Sie tat eine kleine Piruette direkt vor dem Raum, aus dem die Omma rausgewatschelt war und merkte nicht, dass ihr Foto mit Axel aus der hinteren Jeanstasche fiel, als sie mit ihrem Hintern die Wand streifte vor lauter Spaß haben. Als es am Boden angekommen war, war sie bereits um die Ecke ge-cripwalk-t und öffnete wahllos irgendeine Kabinentür.
Tür auf.
Rein in den Raum.
Mit Arsch Tür zuwefen.
Kopfhörer absetzen.
Walkman aus.
Spaß haben-Modus ebenfalls aus.
"Schicke Hütte.", vermerkte sie mit einem Grinsen. Der Raum war klein, aber dennoch recht gut eingerichtet für eine Ein-Personen-Kabine. Nach rechts hin das knapp 1,20 Metr breite und circa 1,80 Meter lange Bett, nach links hin eine Schrankwand, nach vorne hin ein kleiner Schreibtisch samt integriertem Stuhl, direkt unter dem Bullauge, durch das man eine etwas verstaubte Sicht auf das Meer hatte. Schön. Sie wühlte zunächst in der Schublade des Schreibtischs, in dem sie zum einen einige Batterien für den Walkman herausfischen konnte. Dann fiel ihr ein Namenskärtchen auf, auf welchem in weißen Lettern auf schwarzem Hintergrund "Caroline" stand. Lex zog die rechte Augenbraue nach oben vor Überraschung. Wer war Caroline? Und wozu brauchte Caroline ein Namensschildchen? War Lexi high oder...? Sie fischte eine Liste mit Übersetzungen heraus:
How can I serve you? - Wie kann ich dienen?
You may call me...! - Sie können mich ... nennen!
Another one? (drinks) - Moechten Sie noch einen?
Die Liste ging immer so weiter. Übersetzungen auf Nazi. Was für ein abgefuckter Scheiß ging auf dieser Yacht ab? Lexi wusste, dass Deutsche irgendwie eine Schwäche für abgedrehte Fetische hatten - so wie Japse. Kein Wunder dass die zusammen versucht hatten, damals die Welt zu unterjochen. Aber wozu brauchte man Sachen wie "Wie kann ich dienen?"?
Es gab nur eine Möglichkeit, dieses Rätsel zu lösen. Lexis Blick fixierte den Kleiderschrank.
"Oh, sag' mir nicht..."
Langsam trat Lexi an den Schrank heran, betrachtete sich selbst kurz in der Spiegeltür. Sie sah unfassbar scheiße aus. Sie brauchte eine Dusche, ein heißes Bad, dazwischen einen Saunabesuch und eine Massage. Alles zusammen. Zum Mitnehmen bitte. Wenn's geht im Bucket, ja. Ein kurzer verstohlener Blick neben den Kleiderschrank offenbarte eine kleine Duschzelle, samt Shampoo und Duschgel auf dem Rand der Duschwanne. Gott, sogar Kur für empfindliche Haare. Fuck, das hier war ein bisschen wie das Paradies. Schnell und ohne groß zu überlegen streifte sich Lexi die Klamotten vom Leibe und hüpfte unter die Dusche. Um Sprit zu sparen, duschte sie nur die ersten paar Minuten warm, um später auf lauwarm und am Ende auf ein bisschen kalt umzuschalten. Rein theoretisch konnte sie sich Zeit nehmen - aber es gab noch Stuff zu tun, Knarren zu ölen, alles mögliche. Allerdings war das gerade für den Moment völlig egal, wo Lexi ihre persönliche Schaumparty schmiss und dabei noch einen Stevie Wonder-Song scheiße vor sich hinsang (http://www.youtube.com/watch?v=rhw_zbvxvb4). Very superstitious, indeed.
Immer noch sehr nackt und sehr nass nach dem Duschgang hüpfte Lexi quer durch das Zimmer, auf der Suche nach etwas handtuchartigem um sich abzutrocknen. Sie öffnete die linke der drei Türen des Kleiderschranks und vóila - oben lagen die flauschigen weißen Frottee-Duschtücher. Schnell schnappte sie sich eines davon und rubbelte das Wasser vom Körper, was für Außenstehende wahrscheinlich irgendwie lustig aussehen musste. Kurz betrachtee sie sich im spiegel: Die nassen Haare fielen schulterlang zur Seite, offenbarten die kantigen Züge des Gesichts. Mit ihren stahlgrau-blauen Augen musterte sie ihr Spiegelbild vorsichtig: Mann, sie musste dringend wieder Sport machen, hier und da war etwas Babyspeck an der Hüfte zu erkennen - und war ihr Arsch irgendwie größer geworden, oder sah das nur so aus weil die Yacht schon länger nicht mehr benutzt war und entsprechend der Spiegel über die Jahre an, äh, Konsistenz verloren hatte?
Ja, bestimmt letzteres.
Die mittlere Tür flog auf. Alltagsklamotten, allesamt in Lexis Größe. Sie tauschte das olivgrüne T-Shirt ein gegen ein ordinäres weißes Tanktop, tauschte entsprechend die Unterwäsche ein gegen bequemen weißen Slip samt bequemen weißen B-Cup-BH und verstaute die nun ausgetauschtes Klamotten in ihrer immer voller werdenen Tasche. "Gott, ich brauch' 'ne größere Tasche...", murmelte sie leise vor sich hin, bis ihr einfiel, dass der Schrank drei Türen hatte. Langsam wanderte der Blick von der vollgestopften Tasche zur rechten Tür. Ebenso langsam näherte sich ihre Hand dem Türknauf, drehte ihn, rupfte förmlich die Tür auf und...
Ein keckes Grinsen lag auf ihrem Gesicht. Scheiße, wenn nicht jetzt...
Und plötzlich wurde ihr klar, warum sie nie nie nie nie niemals jemals ever professionelle Haushälterin werden wollte. Ob die ständig so einen engen, unbequemen Scheißfummel tragen mussten? Nichts gegen Kleider oder so zu besonderen Anlässen - aber den ganzen Tag ey?
"Oh mein Gott....", purzelte es aus ihr heraus als sie sich im spiegel betrachtete. Dieses typische schwarz-weiße Hausmädchen-Kostüm ließ zwar irgendwie ihre Tailie schlanker und ihre Oberweite üppiger wirken - aber sonst war das Teil absolut unkomfortabel. Wenn in diesem Moment ein Zombie kommen würde... Aber irgendwie war es eigentlich auch gar nicht mal so unsexy. Klar, es war irgendwie etwas billig, etwas arg knapp vom Rock her, das war alles so dick aufgetragen - aber sie konnte verstehen, warum Deutsche das cool finden würden.
"Kánn isch íhnen eine Cock-e-tail-e bringèn, Monsieur?", stammelte sie mit dem schrecklichsten französischen Akzent seit Jerry Lewis, formte halb-verführerisch die Lippen zum Schmollmund. Hey, mit etwas Make-Up würde das schon was hermachen. Aber so war es irgendwie nur schöner Eskapismus, eine kleine Flucht vor sich selbst. Vor allem, als sie ihr Spiegelbild mit der Schrotflinte bedrohte und es anpöbelte: "Quatschst du mich an? Laberst du mich dumm an, huh?", ruckartig zog sie die Schrotflinte von unterm Rock hervor und lud durch (obwohl das Magazin leer war), "Was sagst du jetzt, hä? Hast nicht damit gerechnet dass ich ohne die hier nie aus dem Haus gehe, huh? Soll ich dir'n Puzzle ins Gesicht schießen oder was? Ich mach's, ich schwör puto, ich bin...!"
Leise surrte etwas über ihr, dann knackte irgendwo im Raum ein Lautsprecher.
"What's crackin' MC Lexi? Wenn du in die Kamera winkst, wink' ich vielleicht raus."
"What the shi-Gunther!?", erschrocken ließ Lexi die Schrotflinte fallen und hielt sich beschämt das Dekolleté mit den Händen zu, kreuzte die Beine, alles verkrampfte sich schlagartig in ihrem Körper - hauptsache er hatte nicht allzu klare Einsichten in... alles halt.
"Ja ja, durch die systemathische Analyse meiner Umgebung bin ich eben zufällig über diese Videoüberwachungsvideoeinrichtung hier gestolpert und da dachte ich mir dann so plötzlich "Who's that chick? Whos' that bitch? M-hm. Ey. Moment, die kennste!". Wie dem auch sei: Nächster Halt dann Akihabukakka oder was?"
"Wieviel hast du gesehen?"
"Nichts explizites, also nicht R-Rated Material, wenn du verstehst. Also eher so PG13-Shit. Also was ich damit meine, also, also - ich hab' deine Titten nicht gesehen."
"Ich schwör' dir, wenn du nur ein Wort davon den anderen erzählst, wirst du morgen deine Sonnenbrille im Arsch wiederfinden, hast du verstanden?", drohend streckte sie ihren Zeigefinger in Richtung der Kamera aus (ohne aber aus ihrer völlig verkrampften Haltung zu kommen). Dass sie eine blöde Kamera bedrohte, wurde ihr in dem Moment irgendwie nicht klar.
"Ich möchte dies so gut wie es nur irgend möglich ist vermeiden. Entsprechend kommen wir nun zum Zweck dieser Korrespondenz." Er legte eine dramatische Pause ein. "Mir ist langweilig. Kommste hoch? "Wer bin ich?" zocken?"
Lexi überlegte kurz - vielleicht war etwas Gesellschaft besser, als sich im Spiegel zu bedrohen und alberne Klamotten anzuziehen als wäre sie 14. "Gerne, klar, kein Ding! Was ist der Einsatz?"
"Darüber können wir ja diskutieren wenn du hier oben bist. Auf der Brücke. Also hier oben. Da wo ich bin."
Ein paar Sekunden Pause.
"Und vergiss mal nicht wo du das Maid-Kostüm hingel-"
In dem Moment flog Nathans Dolch in den Lautsprecher, der ein kurzes Knarzen von sich gab und dann unter Funkensprühen endgültig verstarb. Kurz danach landete Lexis Duschtuch über die Kameralinse. Sie traute Ocean nichts allzu furchtbares zu - aber sich unbeobachtet umziehen war ihr dann doch lieber als noch mehr Risiken einzugehen.
Neue Klamotte an. Alte Jeans über neue Unterwäsche. Taschen schnappen. Das Hausmädchen-Outfit ließ sie ausgebreitet auf dem Bett liegen - hoffentlich würde sie es nach der furchtbaren Spielrunde gegen Gunther nicht brauchen.
Zitroneneis
28.08.2013, 00:40
Celina stand auf dem Deck der Heather und beobachtete den Horizont. Nicht dass es dort etwas Interessantes zu sehen gab, es sei denn man betrachtete vierundzwanzigstündig gleichbleibende See als interessant. Celina jedenfalls gehörte nicht zu dieser Schlag Mensch.
Es war ihr aber auch ganz recht, denn ihre Gedanken drehten sich ohnehin um Dolores' Nachrichten, von der Celina unsicher war, wie glücklich sie darüber war, sie erhalten zu haben. Loslassen konnte sie trotzdem nicht. Es war wie ein großes Puzzle, das mit jedem Teil gleichzeitig vollständiger und
verstrickter, komplizierter, wurde...
Hey, Prinzessin!
Huh?
Können wir nicht einfach reingehen? Hier draußen fliegen uns bei dem Lärm noch die Ohren ab. Oder findest du das Panorama so geil?
Vergiss es! Ich gehe da nicht mit zehn Pferden rein. Da drinnen sind wir gefangen!
Ach so, das ist dein großer Plan. Auf dem Deck schlafen und wenn Zombies auftauchen einfach von Bord springen? Wird uns bestimmt in Sicherheit bringen. Ich sag dir was, Prinzessin: Du setzt deine Paranoia an die falschen Stellen!
Was hätte ich denn tun sollen, Will? Glaubst du, ich wäre gerne auf diesem Boot gelandet? Hier draußen habe ich immerhin die Möglichkeit runterauspringen, falls... falls doch jemand i-infiziert ist... o-oder wir auch von so einem verseuchten Sch-Schiff gerammt werden...
Komm schon, selbst du solltest wissen, dass deine Argumente nicht ziehen, wenn du sogar im inneren Gespräch mit deiner gottverdammten Halluzination stotterst.
... Also gut wir gehen rein. Aber DU suchst uns einen vernünftigen Zeitvertreib!
Im Aufenthaltsraum war die erste Person in Sichtweite, gleichzeitig die letzte, der Celina über den Weg laufen wollte. Die Kampf-Oma mochte der Gruppe das Weiterkommen ermöglicht hatte, aber die junge Britin hatte ihre erste Begegnung miteinander nicht vergessen. Still schob sie sich an der alten Frau vorbei, hoffend nicht bemerkt zu werden, und schaute sich weiter im Raum um.
Am Bücherregal standen Dolores und der kleine Asiate (Niko? Miki?) mit besorgten Gesichtern.
Celina selbst konnte momentan auch kein Bild der Lebensfreude abgeben, immerhin versuchte sie gerade, unerwünschte Erinnerungen an Schiffe zu verdrängen. Immerhin war die kleine Hispanierin nirgends zu sehen...
Sie hoffte, dass ihr bleiches Gesicht im Licht hier nicht besonders auffallen würde, verschränkte die feuchten, zitternden Hände hinter sich, setzte ihr bestes sorgloses Lächeln auf und trat auf den Jungen und die Dame im besten Alter zu.
"Nun, es scheint eine lange Reise zu werden." Suchend schaute sich Celina im Raum um, nach einem halbwegs angenehmen und verbindlichen Thema.
Hey, Prinzessin! Du willst doch bestimmt irgendwann eine spießige alte Tante werden? Kannst ja jetzt schonmal Rommee üben.
Naja... es gibt wohl schlechtere Beschäftigungen...
"Habt ihr beiden eventuell Lust auf eine Runde Rommee, gegen die Langeweile? Oder etwas anderes?"
Und dann erblickte Celina die Schublade.
Wirst noch zur Trinkerin, was Prinzessin?
Als Beruhigungsmittel taugt Alkohol alle Male.
Entschlossen ergriff sie eine Flasche mit roter Flüssigkeit.
"Dieser Wein sieht auch wunderbar aus."
Der Plan mit dem Boot war überraschend reibungslos verlaufen. Wieder dieses Wort - reibungslos. Dolores hatte erst nur mitbekommen, wie ein kleines Mädchen und der Russe über den Strand gelaufen waren und hätte vor Schreck beinahe einen Schlag bekommen - wer zum Teufel war auf die Idee gekommen ein Kind als Vorhut diesen Bunker aufbrechen zu lassen? Wenn sie das herausfand, würde die verantwortliche Person bald einen Kopf kürzer sein.
Immerhin hatte diese Shelley mit ihrem Gebrüll dem Russen die Arbeit erleichtert und das Mädchen vor weiterem Schaden bewahrt. Selbst die alte McAldrin war zu etwas gut gewesen und hatte das Ablegen des Schiffes erst möglich gemacht, und niemand war verletzt worden.
Dolores mochte Schiffahrten. Früher hatte sie oft Kreuzfahrten unternommen und Mister Williams regelmäßig angefleht (oder gebeten - Dolores Thomas flehte niemanden an!) sich eine eigene Yacht zu kaufen. Selbst jetzt in dieser Zeit empfand sie die Tatsache, dass sie weit und breit kein Land um sich hatten als Erleichterung. Das Meer hielt die Untoten ab und alles was sich hier auf dem Schiff ereignete würden sie schon in den Griff kriegen. Oder über Bord werfen. Probleme ließen sich auf so einem Boot eigentlich schnell erledigen.
Dolores hatte also beschlossen, sich nach Niki umzusehen und wurde mit einem Haufen neuer Informationen belohnt, die sie erst einordnen musste. Am einfachsten war es erst einmal, sich um Prudence zu kümmern, die natürlich nicht allzu begeistert war und Desinteresse vortäuschte. "Ich hoffe nur, dass dieses Kind nicht infiziert ist. Und was...meine Enkelin angestellt hat, interessiert mich auch nicht." Prudence drehte sich weg - aus der alten Schachtel war wie immer nichts Nützliches herauszubringen - und Dolores zog Niki etwas unwirsch zur Seite. Er zitterte am ganzen Leib und sie konnte es ihm nicht verdenken.
"Beruhige dich.", sagte sie deshalb erst in einem möglichst sanftem Ton. Sie musterte ihn kurz und versuchte noch einmal ihre Gedanken zu ordnen, denn die Sache mit dem Jungen war ungleich schwieriger als die Machenschaften mit den McAldrins. "Wie gesagt, bisher ist nichts mit dir passiert, eine Infektion steht daher gar nicht zur Debatte." Zumindest nicht die, die wir kennen. "Ich werde dich im Auge behalten." Das klang ein wenig forsch und misstrauisch. "Ich meine, ich werde auf dich aufpassen, ja? Wir werden herausfinden, was genau mit dir passiert ist, und bis dahin brauchst du dir keine Sorgen machen. Mit dir ist momentan alles in Ordnung, und falls sich daran etwas ändert bin ich da, um..." Um was? Wäre Niki eine Gefahr für die Gruppe, wusste Dolores genau was sie tun würde. Das, was sie nicht tun hatte können, als Mister Williams sich erst ihre Schwester gegriffen hatte und dann auf sie losgehen wollte. Das, was Ethan sonst für sie getan hatte.
"Bin ich da, um eine Lösung zu finden." Ja, das klang doch gut. Eigentlich glaubte sie sogar selbst daran, dass mit dem Jungen ohnehin nichts geschehen würde, aber man musste immer alle Möglichkeiten im Auge behalten. "Du musst mir aber einen Gefallen tun. Erzähl Shelley Weinberg von deiner Akte. Sie hat ein bisschen ärztliche Erfahrung und es kann ja nicht schaden, wenn sie eingeweiht ist, nicht wahr?"
Niki nickte - oder zitterte er einfach nur immer noch so stark? - als Celina den Raum betrat. Gutes Timing - ihr wollte sie vielleicht auch noch die ein oder andere neueste Erkenntnis berichten. "Nun, es scheint eine lange Reise zu werden. Habt ihr beiden eventuell Lust auf eine Runde Rommee, gegen die Langeweile? Oder etwas anderes? Dieser Wein sieht auch wunderbar aus."
Dolores war die Schublade noch gar nicht aufgefallen, doch jetzt kam sie ihr wie eine Offenbarung vor. "Oh, was für ein netter Vorrat." Zielsicher griff sie nach dem Sherry und lächelte Celina an. "Gegen eine Runde Kartenspielen hätte ich auch nichts."
Jul erwachte schweißgebadet und mit einem ziehenden Brennen im Gesicht. Sie öffnete blinzend die Augen. ‚Mist, ich muss eingeschlafen sein‘ Die Sonne stand bereits hoch am Himmel brannte sich in ihre Haut. „Autsch!“ entfuhr es ihr, als sie sich aufrichte und sich die Augen reiben wollte. Sie hatte sich anscheinend einen Sonnenbrand zugezogen. „Tolle Wurst“ mumelte sie vor sich hin. ‚Das kann ja noch eine super Zeit hier auf dem Schiff werden‘
Jul stand auf und sah sich ein wenig an Deck um, am vorherigen Abend war sie nicht mehr dazu gekommen. Gleich neben den Liegen entdeckte sie einen kleinen Bastkorb mit Angelruten. Und daneben Sonnenmilch. ‚Welch ein Glück! Ich muss wohl doch nicht die restliche Zeit drinnen verbringen.‘ Sie schnappte sich die Flasche und mit einem erlösenden „Ahhh“ cremte sie sich Gesicht, Schultern und Arme ein und genoss die kühlende Wirkung, die die Lotion auf ihrer Haut hinterließ. Anschließend legte sie die Sonnenmilch zurück in den Korb. Bestimmt wollten die anderen auch noch von ihr Gebrauch nehmen, da wäre es das Beste sie hier zu lassen, wo sie auch jeder finden konnte.
Sie wanderte weiter und entdeckte einen weiteren Korb. Neugierig warf sie einen Blick herein. „Na so was, hatte mir den alten Vantowers nicht als Sportler vorgestellt“ wunderte sie sich, als sie die Sportutensilien wie Baseballhandschuh, Federballschläger, eine Frisbee, diverse Bälle und ein paar Hanteln fand. Jul dachte an den Baseballschläger, den sie gestern gefunden hatte und der jetzt neben der Liege lag auf der sie geschlafen hatte, und nahm sich den Baseballhandschuh sowie einen dazu passenden Ball. Sie wusste leider nicht allzu viel über Baseball, da dieser Sport in Deutschland nicht allzu weit verbreitet war und daher auch an den Schulen und Universitäten nicht unterrichtet wurde. Aber hatten sie nicht einige Amerikaner an Bord? Die konnten ihr doch bestimmt etwas über den „Volkssport der Amis“ erzählen. Zu schade, dass hier an Bord nicht ausreichend Platz war, um richtig Baseball zu spielen. Dennoch blickte sich Jul um und entdeckte auch recht bald Nathan, mit dem sie sich im Gemeinschaftszentrum schon unterhalten hatte, welcher recht beschäftigt mit einer Angel zu sein schien. Soweit sie sich erinnert, war er Amerikaner. Er hatte ihr jedoch auch erzählt, dass er Manager gewesen sei. Ob er sich so mit Sport auskannte?
Sie überlegte weiter, wer denn noch so an Bord war und ihr viel David ein. Jaa, David sah schon eher so aus, als ob er sich mit Baseball auskennen würde. Ihr Blick wanderte über das Deck, doch leider konnte sie ihn nirgends entdecken. Vermutlich hatte er sich irgendwo untern zurück gezogen. ‚Schade‘. Hinunter gehen und nach ihm suchen wollte sie aber auch nicht. ‚Wie sähe das denn aus?‘ schalt sie sich selbst dafür, dass sie auch nur für einen Sekundenbruchteil diesen Gedanken gehabt hatte und war in diesem Moment froh, dass sie niemand beobachtete und falls doch waren ihre Wangen durch den Sonnenbrand ohnehin leicht gerötet.
Mit dem Baseball in der einen und dem Handschuh in der anderen Hand ging sie also hinüber zu Nathan. „Hallo Nathan“ sprach sie ihn leise, ja fast schon flüsternd, an. Sie hatte keine Ahnung vom Angeln und war sich nicht sicher, ob man sprechen durfte oder ob es ganz ruhig sein musste, damit die Fische anbissen.
Jerome Denis Andre
28.08.2013, 09:58
Fritz war sehr froh darüber, endlich von der Insel gekommen zu sein. "Um so weiter man von einem Beißer weg ist, um so besser",
dachte er bei sich. Nur, dass er nicht wusste, wie es Rahel ergangen war stimmte ihn ein wenig traurig. Und natürlich der Verlust seiner Trompete, sowie zwei
seiner drei wertvollen Bücher. Körners Gedichte hatte er zwar noch, aber sowohl Kabale und Liebe, als auch das deutsche Grundgesetz, waren im Hole zweifellos
verbrannt.
Fritz sah sich auf dem Boot um. In einer der kleineren Kabinen fand er in einem der Schränke Unterwäsche, ein Hemd, und ein Handtuch. "Perfekt."
Rasch eilte er in eine der Duschen, und Schloss hinter sich ab. Schnell fielen die Klamotten, und schnell fand sich Fritz unter einem angenehm warmen Schwall Wasser wieder.
"Herrlich". In der Duschkabine lag auf einer Ablage ein schmächtiges kleines Stück Kernseife. Aber nach den Ereignissen der letzten beiden Tage war dieses Stück Seife der
reinste Luxus. Fritz seifte sich ein. Dabei fiel sein Blick auf die Narbe die quer über seine Brust verlief. Sie stammte von einem Satisfaktionskampf. Fritz war bisher ein einziges
mal nur in einer Beziehung gewesen. Nahezu genau zwei Wochen lang. Dann hatte ein anderer Verbindungsstudent ihm Lisa ausgespannt. Das einzige Mal, dass ihn ein Bundesbruder
verraten hatte. Das einzige mal, dass er heimlich, und wider den Comment seiner Verbindung tief gefochten hatte. Das einzige mal, dass er sich einen Schmiss holte. "Robert
sah danach allerdings schlimmer aus", dachte sich Fritz. - Das einzige mal, dass er bisher verliebt gewesen war.
Fritz trat aus der Dusche, legte Hose, Rüstung und Hemd an, und band sich den Korbschläger um. "Und nun merke ich, wie es mir wieder passiert. Verdammt. Dabei
ging es doch schon das letzte mal alles andere als gut." Fritz schulterte den Schild. "Ach, Gefühle sorgen nur für Unordnung im Leben!"
Er ging wieder hinaus aufs Deck. Es war bereits früher Morgen, und die Sonne lugte langsam über den Horizont. Jul lag schlafend auf einer der Liegen. Vorsichtig und leise setzte sich
Fritz auf die Liege neben sie. Nachdem sie gestern so mutig im Kampf gegen diese Räuber gewesen war hatte sie sich den Schlaf definitiv verdient. Er betrachtete ihr ruhiges Gesicht,
und lächelte. Was für eine Frau ... Aber wenn er nur wüsste, wie er die Sache angehen sollte. Fritz wusste über diverse chemische Formeln bescheid, aber davon wie man zu einer Frau
Chemie aufbaute hatte er keine Ahnung; Er traute es sich einem scharfen Schwert zu stellen, aber vor dem Schwert der Liebe hatte er furchtbare Angst.
Fritz dachte darüber nach ob in Kabale und Liebe etwas über die Liebe zu lesen war, was ihm helfen könnte, aber verwarf den Gedanken recht schnell wieder: Das Trauerstück endete
im Tod der beiden Liebenden. Nein, so wollte er sicher nicht vorgehen! Fritz zog das Büchlein mit den Gedichten Körners aus der Tasche, und blätterte auf der Suche nach etwas hilfreichen
darin herum.
"Der Knabe schwärmt mit heißerem Gefühle, Durch Berg und Täler treibt ihn sein Gemüte", las Fritz still, "Der neue Morgen bringt ihm neue Luft. Und jeder Schmetterling ist sein Gespiele,
und seine Schwester jede Frühlingsblüte." Fritz runzelte die Stirn. "Der Liebe stille Kraft keimt in der Brust", murmelte er leise vor sich hin. Er schüttelte enttäuscht den Kopf. Nein. Das
brachte ihn auch nicht weiter.
Er stand auf. Irgendwo musste es doch Rat geben. Da kam es ihm: Der Franzose. Wer würde sich mit Romantik besser auskennen als ein Franzmann?!
Fritz machte sich auf die Suche nach ihm, und fand ihn schließlich in der Küche; Sicher um irgend ein leckeres Gericht zuzubereiten. Der Deutsche
lies sich neben dem Franzosen auf einem Stuhl nieder, sah ihm eine Weile bei der Arbeit zu, und sammelte dann allen Mut, und alles bruchstückhafte
Schulfranzösisch zusammen:
"Eh, Monsieur Gabriel ... eh ... Vous avez sûrement expérience ... avec les femmes, non?" Er hielt einen kurzen Moment inne. "Quelle est la meilleure façon de ... eh ...convaincre une femme ... eh ... m'aimer?"
Daen vom Clan
28.08.2013, 10:02
Gabriel hatte sich schnell einen Überblick über die Küche verschafft und dabei auch unbenutztes Geschirr sowie Küchenutensilien aller Art gefunden.
Die Vorräte allerdings sahen nach einem kleinen Vermögen aus, ausreichend, eine ganze Armee zu versorgen.
Doch als Gabriel sich gewahr wurde dass damit 18 Personen zu versorgen wären und Vieles von den Vorräten auch bereits seit eniem Jahr abgelaufen war, stellte sich schnell Ernüchterung ein...
Vielleicht würde es ihm gelingen ein schmackhaftes Mahl für den ersten Tag zu zaubern, doch die Folgetage würden ohne Frage hart werden.
Mephista
28.08.2013, 11:13
Über die Reling gebeugt hatte Léo der nunmehr untoten Insel mit gemischten Gefühlen nachgeblickt, bis der Horizont sie verschluckte. Wie sie auf der Diana II vor so langer Zeit Sydney und auf dem Zigeunerschiff vor nicht ganz so langer Zeit Irland hinterhergeblickt hatte. Letzteres hatte ihr während des fast schon meditativen Zurückblickens mehr als nur einen Stich in der Brustgegend versetzt. Dieser blöder, unüberlegte Sprung… das Einzige, was sie wirklich in ihrem bisherigen Leben bereute- abgesehen vielleicht von kleineren Süßigkeiten-Eskapaden, auf die hier zum Wohle des guten allgemeinen Geschmacks nicht näher eingegangen werden sollen.
Und doch, auch wenn sie die Zeit auf dieser Vulkaninsel absolut nicht gemocht hatte, die Leute ihr, bis auf die hier dieser kleinen Gruppe (?), alle extrem unangenehm gewesen waren und sie auch wirklich froh war, endlich weg von diesem Ort zu sein- machte das Mädchen der Anblick der immer kleiner werdenden Insel sehr traurig.
Auch bei Sydney und der grünen Insel waren sie vor den bösen Toten geflohen, aber in beiden Fällen war sie keine Sekunde traurig vom Anblick gewesen.
Womöglich, weil der Blick nach vorn sie hoffnungsvoller und besser stimmte als der Blick zurück.
Wahrscheinlich, weil Personen bei ihr gewesen waren, denen sie blind vertraute und die sie wirklich unglaublich lieb hatte.
Und vielleicht, nur vielleicht, weil sie auf dieser Insel nicht Alles getan hatte, um den Menschen zu finden, der ihr trotz allem am wichtigsten auf dieser Welt war- und sie leise das Gefühl beschlich, das sie ihn niemals wieder sehen wird…
¡No! Papa está disponible en algún lugar mirando para mí también, ¡no puedo renunciar! (Nein! Papa ist irgendwo da draußen und sucht auch nach mir, ich darf nicht aufgeben!
Entschlossen stampfte die Kleine mit dem Fuß auf, woraufhin ihre Knie nachgaben und sie reichlich unästhethisch auf die Planken plumpste. Ihr war garnicht aufgefallen, dass sich ihre Beine und irgendwie generell alles mit einem mal so schwer anfühlte. (Über etwaige Nebenwirkungen oder nicht dauerhaftes Anhalten der Pimpzustände hiesiger polynesischer Massageöle hätte man sie ja ruhig mal aufklären können…)
… Eso es sólo porque estoy ...cansado...(Das ist nur, weil ich... müde bin...
Mühsam rappelte sich Léo wieder auf. So sehr hatte sie die Flucht eigentlich gar nicht geschlaucht und es waren seitdem ja auch schon einige Stunden vergangen. Die Sonne war inzwischen, ebenso wie die Insel, hinter dem Horizont verschwunden und sie selbst seit nun über 24 Stunden durchgehend wach. Eine Mütze voll Schlaf kann da sicher nicht schaden.
Mit Álvaro auf dem Rücken, der Geheimmappe unterm Arm und dem nun einem (vorerst) besseren Zweck zugeführten Glücksköder im Ohr schlurfte sie in das Innere des Bootes, dass sich als Yacht herausgestellt hatte.
Die ihres Papas* war wohl schöner gewesen, aber man beklagt sich als Kind nicht, vor allem, wenn man einem Monat in einem Loch in einem alten Vulkan gelebt hatte.
(*Oder besser gesagt ihrer Mama; schließlich hatte Angela Franscisco geschlagene 3 Monate in den Ohren gelegen, dass sein bereits vorhandenes Speedboot nun absolut nicht ausreicht, um eine Dame wie sie gebührend an der Küste Baja Californias zu präsentieren. Mehr als einmal hatte Léo sich vorgestellt, wie, so die Toten von San Diego illegal nach México auswandern, Mama und Abuela mit der Yacht da wegschippern und sich dann den ganzen Tag nur aufregen und gegenseitig wünschen würden, die Andere doch am Pier zurückgelassen zu haben.)
Es war ungewohnt und doch wunderschön vertraut, nach so langer Zeit mal wieder in so luxeriöser Umgebung zu sein. Wie sich ein Stück längst vergessene welt wieder vor Augen zu führen. Trotz Müdigkeit vor Neugier angestachelt erkundete sie den hinteren Teil des Schiffes, bis ihr etwas Kleines, viereckiges auf dem Boden auffiel. Vorsichtig hob sie auf, was vom Gefühl in ihren Fingern her eine Photographie sein musste. Mit regem Interesse drehte sie das Ding um, um daraufhin direkt in ein ihr durchaus bekanntes Gesicht zu Blicken.
Ob einer von den Anderen es verloren hatte, oder ob es schon länger hier rumlag?
Sie hatte keine Ahnung, aber würde es sicherlich nicht so einfach wieder auf den Boden legen.
Nachdenklich, das Photo in ihrer Hand eindringlich betrachtend, führten Léos Schritte sie weg von den weichen Betten und dem dringend nötigen Schlaf hin zu einer Art Gemeinschaftsraum, in der sich schon einige Leute befanden. Kurz nickend lächelte ihnen das Mädchen fahrig zu und setzte sich dann an eine der Eckbänke an den ausladenden Tisch. Auf den sie die Geheimnismappe legte, denn in Gedanken war sie vollkommen bei dem, was in ihrer andern Hand lag.
Axel.
Schon beim ersten Anblick war ihr wieder die Melodie von Laputa in den Sinn gekommen, die sie damals gespielt hatte, als ...
Sie hätte nicht behaupten können, dass sie ihn besonders gemocht hatte, aber trotzdem war er mit seinem Namen in ihrer Erinnerung geblieben. Vor allem die Begegnungen beim Sumpf und im Hotel, wo sie auch jetzt noch, wenn sie sein Gesicht sah, jedes Mal ein Gefühl des Irgendwo-Reinge-...
Axel Miller. Lexi Miller.
Oh... polvo...
Shelley hatte wohl Recht damit gehabt, Lexi die Schrotflinte anzuvertrauen. Die ehrliche Freude, die Umarmung und vor allem das Fachsimpeln schienen eindeutige Zeichen dafür zu sein, dass die Waffe bei ihr in guten Händen war.
Noch glücklicher als über die Freude der Blondine war sie aber über die Tatsache, dass sie nun alle Pflichten erledigt hatte - für den Moment jedenfalls. Das bedeutete, sie konnte eine der Duschen benutzen und sich danach ausruhen. Und das hatte sie auch nötig. Beides.
So verließ sie vorerst das Deck und suchte die Zimmer im Inneren des Schiffes nach Duschkabinen ab, wurde doch recht schnell fündig und... das Wasser war sogar warm. Sie merkte sich den entsprechenden Raum und kehrte etwas später mit ihrer Kleidungstasche zurück, durchsuchte sie nach frischen Sachen und fand auf den ersten Blick zumindest ein Unterwäscheset - und gleich das. Sie fischte das bikini-ähnliche Daisy-Chains aus Elle Macphersons "Intimates"-Reihe heraus. Den süßen, schwarzen Balconette-BH mit den zurückhaltenden, weißen Spitzenverzierungen am Dekolletee und das dazu passende Höschen legte sie dann auf das Bett neben der kleinen Duschkabine, in die sie stieg, nachdem sie sich entkleidet hatte. Shelleys Laune wurde nur noch besser, als sie auf der schmalen Ablage in etwa auf Augenhöhe kleine Fläschchen mit Duschgel, Shampoo UND Conditioner entdeckte, wie es sie oft in Hotels gab. UND noch von Lush. Gott, man konnte über Vantowers und seine Nächsten ja sagen, was man wollte - aber DAS hier war super.
Nach einer der vielleicht besten Duschen ihres Lebens - Shelley fragte sich für einen Moment sogar, warum die Menschen nicht immer mit Meerwasser duschten, man war ja immerhin schon auf die Idee gekommen, Duschgel mit Meersalz zu verkaufen - stieg sie aus der Kabine, fand ein Handtuch - warum habe ich da nicht vorher nach geguckt? - und trocknete ihre Haut ab, die sich nach dem gefühlten Peeling durch das Meerwasser wirklich angenehm anfühlte. Dann legte sie sich die Unterwäsche an und betrachtete ihr verschwommenes Spiegelbild in der milchig-gläsernen Duschkabinenwand. Sie sah nicht viel, aber was sie sah, gefiel ihr.
Die Haare mit dem Handtuch hochtoupierend, verließ sie das Zimmer mit der Tasche - die nun ausschließlich mit Schmutzwäsche gefüllt war - und stieg, nach Jasmin duftend, zurück auf das Deck. Klar - ein Bett würde sich super machen. Aber wenn sie schon die Möglichkeit hatte, sich auf einer Luxusjacht zu sonnen, dann würde sie das auch tun. Sie bräuchte nur etwas - ah, perfekt. Irgendwer meinte es wirklich gut mit ihr. Dort neben den Liegen am Vorderdeck des Schiffes lag eine Tube Sonnenmilch in einem Körbchen.
Shelley setzte sich, cremte ihren Körper nach und nach mit der Milch ein und legte sich dann bäuchlings auf die ungeahnt bequeme Liege, schloss die Augen und spürte die warmen Strahlen der Sonne angenehm auf ihrer Haut, bevor sie einschlief.
Nathan war schon eine Weile am Angeln. Noch hatte nichts angebissen, aber es war auch das erste Mal, dass er von einer fahrenden Jacht aus etwas fischen wollte, es würde wohl noch etwas länger dauern, bis er etwas zu sich locken konnte. Aber damit hatte er kein Problem. Das war kein Sport bei dem man es eilig haben durfte. Nur der Geduldige würde etwas fangen, Beständigkeit war der richtige Weg.
Plötzlich hörte er neben sich ein etwas schüchternes. „Hallo Nathan“
Er drehte sich um. Es war Jul, die Frau mit der er noch am Abend der Schiffsunglücks gesprochen hatte. Es schien wie eine Ewigkeit her, und ihnen beiden konnte man die Strapazen der letzten 3 Tage gut ansehen. Natürlich waren ihr Aussehen nichts im Vergleich zu denen die sich mutig gegen die Zombiemassen gestürtzt hatten, aber spurlos war so etwas an keinem vergangen.
"Hallo Jul. Schön mal wieder in Ruhe zu reden, es schein so lange her seit dem letzten mal, nicht?", er lächelte ihr entgegen.
"Wenn du willst, kannst du dich gern neben mir hocken. Unten ", er wies ihr den Weg, " sind noch ein, zwei Sessel, ... und sogar zwei Angeln! Lust es mal auszuprobieren?"
Mehl, Eier, Zucker, vertrocknete Gurken, schimmelige Pilze, schimmelige Tomaten... leicht pampige Tomaten, Zwei Packungen Reis, Kaviar...
"Bon sang de bonsoir..."
Mehrere Dosen Kaviar. Leute im Hole hungern lassen aber sich ordentlich Kaviar reinschaufeln? Aber irgendwie beruhigte ihn das auch, manche Leute aßen Kaviar... Knäckebrot! Knäckebrot soweit das Auge reichen konnte. Ein ganzer Schrank voller verdammten, trockenen, brüchigen, splittrigem Knäckebrot. Gabriel wusste was es die nächsten Wochen zu Essen gab. Knäckebrot mit Aufstrich, Knäckebrot mit Käsepampe, Knäckebrot mit Resten, Knäckebrot als Suppeneinlage, Knäckebrot bis die Gaumen der Passagiere mit Brotsplittern durchzogen waren.
Hier muss es doch noch irgendwas anderes geben... irgendwas, von Knäckebrot konnte man doch nicht leben. Gabriel riss die weiteren Schränke auf. Töpfe. Pfannen. Besteck. Edles Besteck. Nochmal Töpfe. Dosen. Senf... moment.
Gabriel ging einen Schritt zurück nach rechts.
"Dosen... Ravioli und Erbsensuppe mit Speck. Das meiste ist zwar abgelaufen aber..."
"Eh, Monsieur Gabriel ... eh ... Vous avez sûrement expérience ... avec les femmes, non?"
Wie? Was?
"Quelle est la meilleure façon de ... eh ...convaincre une femme ... eh ... m'aimer?"
Gabriel hatte garnicht gemerkt, dass sich Fritz in die Kombüse geschlichen hatte und sich einfach auf einen Stuhl in seiner Nähe gesetzt hat.
"Mhh, eine Frau dazu bringen dich zu lieben ist... schwierig. Die Liebe lässt sich nicht erzwingen, aber Beziehungen... naja, die lassen sich auch nicht erzwingen aber man kann Amor unter die Arme greifen."
Fritz schaute ihn ratlos an. Der Bursche sah aber auch... altbacken aus, kein Wunder, dass er nach Rat suchte.
"Regel eins. Frauen sind auch nur Menschen. So wie du und ich. Sie kommen von keinem anderen Stern, sie essen, atmen, reden, denken wie wir und machen auch noch andere Dinge... mach dir also keine Illusionen, dass Frauen elfengleiche Gestalten sind, die auf ewig nach Rosenblüten duften."
Gabe ließ sich nach hinten fallen, stützte sich geschickt an einer Arbeitsplatte ab um sich nicht gleich aufs Gesicht zu legen.
"Regel zwei. Wenns nicht auf den ersten Blick funktioniert hat, dann versuch eine Freundschaft zu etablieren. Beziehungen haben drei Grundpfeiler. Liebe, Sex und Freundschaft. Erfüllst du zwei, hast du eine Art Beziehung, erfüllst du alle drei, dann hast du im Lotto gewonnen."
Warum waren alle eigentlich so scharf darauf mit ihm Französisch zu sprechen? Wollten sie ihn beeindrucken?
"Regel drei. Versuch nichts zu erzwingen. Du solltest zwar nett und freundlich sein und auch immer mal wieder zeigen, dass du sie doch... mehr magst als andere, aber sei nicht zu aufdringlich. Du würdest es nicht mögen wenn jemand hinter dir her wäre, der dir ständig irgendwelche Komplimente oder Geschenke an den Kopf wirft. Das nervt und macht einem ein schlechtes Gewissen wenn man diese Nettigkeiten nicht erwidern kann oder will."
Eigentlich sollte sowas jeder wissen und sich zu Herzen nehmen aber... in solchen Angelegenheiten legt der Verstand ja auch mal gern die Füße hoch.
"Und noch ein kleiner Tipp am Rande... versuch dich etwas... normaler... zu verhalten. Ich weiss, ich weiss... jeder ist etwas Besonderes, eine Schneeflocke und so. Aber seine schneeflockigkeit sollte man erst nach und nach enthüllen. Sonst bekommt die andere Flocke Angst und verschwindet. Weisst was ich mein? Also weniger auf Napoleon, mehr auf Neapolitaner, alles klar?"
Man... hatte er das grad wirklich gesagt?
Offenbar durfte man beim Angeln reden. Zumindest tat Nathan dies, als er Jul freundlich begrüßte und sie einlied sich zu ihm zu setzen. Dies lies sie sich nicht zwei mal sagen und holte sich einen der Sessel zu ihm hinüber. "Danke schön" Sie besah sich eine der Angeln. "Ich habe noch nie geangelt und absolut keine Ahnung, wie man damit umgeht. Ich weiß daher nicht, ob ich dir so eine große Hilfe wäre." Dennoch legte sie Baseball und Handschuh vorerst auf den Boden und nahm eine Angel in die Hand. "Aber vielleicht wäre es mal eine nette Abwechslung etwas neues zu lernen. Könnte uns hier ja unter Umständen noch hilfreich sein." Sie grinste ihn an und erklärte sich damit bereit sich von Nathan das Angeln beibringen zu lassen.
Dr. Alzheim
28.08.2013, 15:04
Ivan hörte hinter sich Gerede, dem er nicht all zu gut folgen konnte. Er wandte sich um und sah, wie eine wohl knapp dreißig jährige Frau eine Angelrute griff und bei einem Mann stand und ihm etwas sagte, was er nicht ganz verstand. Vielleicht würde er es ebenfalls versuchen, Fische zu fangen. Der Proviant, den sie dabei hatten, würde nicht mehr all zu lange reichen und Fisch, wenn er denn geräuchert oder eingelegt wurde, würde eine Weile halten. Ausnehmen würde er Fische sicherlich können, doch das Fangen... tja... einen Versuch war es sicherlich wert und außerdem, wenn er es nicht ausprobieren würde, würde er nie wissen, ob es denn funktionierte oder nicht. Außerdem, wenn die Reise etwas länger als nur einen oder zwei Tage dauern würde, wäre genügend Zeit, weitere Fische zu fangen und das gemeinsame Überleben der Gemeinschaft zu sichern.
Also trat Ivan zu der kleinen Gruppe bei den Angelruten und sagte "Я попытаюсь оно также... ich meinen... ich es ebenfalls versuchen werde." und griff eine der Angelruten. "Wenn mir jemand zeige, wie geht." setzte er nach, die Rute in der Hand haltend. "Wenn Reise länger... wir habe mehr..." und da war sie wieder, die Sprachbarriere. Die anderen beiden schienen dennoch zu verstehen, was er ausdrücken wollte, nämlich sich bereit zu erklären, sich ebenfalls das Angeln mit der Angelrute beibringen zu lassen.
Nathan hatte schon mit Jul angefangen über das Angeln zu reden. Er zeigte ihr wie sie einen Köder befestigen musste, und worauf sie genrell beim Auswerfen achten sollte. Sie brauchte nur ein paar Versuche unter Anweisung bis sie es verstanden hatte, sie schien ein Naturtalent zu sein.
Just in diesem Moment kam der Russe zu ihnen und sagte "Я попытаюсь оно также... ich meinen... ich es ebenfalls versuchen werde." und griff eine der Angelruten. "Wenn mir jemand zeige, wie geht." setzte er nach, die Rute in der Hand haltend. "Wenn Reise länger... wir habe mehr..."
"Hi, Ich bin Nathan.", sagte er sehr deutlich und streckte ihm seine Hand entgegen. Er hoffte, dass der Slawe vor ihm zumindest die grundlagen beherschte. "привет .. Ich heiße Ivan.", und schüttelte seine Hand in einem festen Griff.
"Okay ... also, wie ich Jul gerade erklärte, das wichtigste am Anfang ist das richtige Auswerfen des Köders." Er machte einige ruckartige Bewegungen mit der Angel. "So darf das auf keinen Fall aussehen. Das ist kein Spiel der Yankies, und ihr wirft die Route nicht wie einen Basebal-Schläger. Die Bewegung muss in einem Zug über die Schulter gehen. Es geht darum ,dass ihr den Köder genau richtig weit wirft. Zu weit, und ihr habt zu wenig Seil auf der Angel, zu wenig weit und der Köder tumpelt nur vor euren Füßen. Etwas Übung braucht man dafür schon, aber macht euch keine großen Gedanken, beim ersten Mal sieht das keiner arg.",
Bald waren alle Köder im Wasser und der eigenntliche spannende Teil des Angeln fing erst an. So saßen die drei nahe der Bord-Kante und warteten. Nathan schaute auf seine "Schüler", er war sicher, dass sie das Angeln schnell lernen würden und einen guten Fang einbringen könnten.
(ooc: 5000 BAAM!)
Scavenger
28.08.2013, 16:53
Da waren sie nun von der Insel runter. Endlich, nach Monaten in diesem Hole war David endlich froh aus dem Drecksloch raus zu sein was nun mit Rauchschwaden immer weiter am Horizont verschwand. Nachdem er sich informiert hatte das es nach China gehen würde, dachte er sich das es wohl gut wäre einfach mal für einige Zeit zu entspannen und vielleicht auch mal eine Dusche zu nehmen. Also verschwand er unter Deck und nach ein wenig Suchen wurde er in der Kabine von Vantowers fündig. Hatte dieser Dreckige General seine eigene Dusche in seiner Luxusschiffchen. Aber aktuell wollte er sich darüber nicht beschweren, schließlich kam es im Aktuell zugute das der Kerl hier eine fette Yacht mit massig Zimmern und Duschen hatte. Also trat er entkleidet unter die Dusche und genoss das wohlig warme Wasser. Wie lange hatte er im Hole schon keine Dusche mehr gehabt die wirklich auch warmes und vor allem Sauberes Wasser über seinen Körper laufen ließ. Es war einfach eine Art Urlaub für ihn.
Nachdem er nun frisch geduscht war und in ein paar sauberen Klamotten, die er in einem der anderen Zimmer gefunden hatte, am Körper hatte, überlegte er sich was die nächsten Schritte waren die er vorbereiten wollte. Schließlich, wenn sie wirklich in China landen würden, sollten sie vorbereitet sein auf alles was dort passieren könnte. Doch aktuell interessierte ihn viel mehr was der alte Vantowers so alles in seiner Kabine hatte. „Mal sehen was der olle Vantower so alles in seiner Bude versteckt hat. Irgendwas Informatives muss es ja geben Vielleicht würde er ja sogar was Nützliches finden. Er fing also an Schubladen zu durchsuchen und kramte in Bücherregalen rum. Schaute nach versteckten Einlässen oder anderen Dingen die irgendwo im Boden oder der Wand eingelassen waren um irgendwas zu verstecken oder sowas. So begann David die Wohnkabine von Vantowers zu durchsuchen nach etwas interessantem, brauchbaren oder Dinge die man später vielleicht gebrauchen könnte
Dr. Alzheim
28.08.2013, 18:14
*wusch*
Ivan holte nach Befestigen des Köders gemäß der Anleitung dieses Mannes, der sich ihm als Nathan vorgestellt hatte, mit der Angelrute über die Schulter aus und ließ Haken samt Köder nach vorn über Bord schnellen und ins Wasser eintauchen, in der Hoffnung, dass der Köder einen Fisch anlocken würde. So wie es wohl auch die anderen hofften, die ebenfalls mit ihren Angeln gemäß der Einweisung Köder an den Haken befestigt und sie mit Schwung aufs Meer über das Schiff befördert hatten. Dieser Nathan erklärte Ivan, er solle doch etwas von der Leine zurück kurbeln, damit er in dem Fall, dass ein Fisch anbeißen würde, noch etwas Leine auf Reserve hätte. Ivan folgte den Anweisungen, bis Nathan zustimmend nickte.
Nun hieß es... warten. Die Angler setzten sich auf einige herbei geholte Liegen und beobachteten ihre Angeln. Das Ganze war anders als Speerfischen früher in seiner Jugend... und um ein Vielfaches langweiliger, doch wie sollte es auf See anders gehen? Speerfischen war eine Sache, die in Flüssen statt fand, wenn sie nicht all zu tief waren, auf See waren es Angeln und Fangnetze. Ja, ein Fangnetz wäre jetzt sicherlich praktisch und würde das Fischen um ein Vielfaches erleichtern. Und da sie gerade zu dritt da saßen, fragte Ivan diesen Mann nach einem solchen. "Sagt... ist an Bord... eine... Управлять сетью... eine Treib...Netz? Oder eine... Schlepp...Netz?" fragte er mit kurzem Blick auf Nathan, dann wieder zurück zu seiner Angel. Dort regte sich bislang nichts. "Wir könne fange mehr in schneller..." fügte er hinzu, "auch wenn nicht gut für Meer." fuhr er fort. "Habe Sie durchsuche Schiff? Sie gefunde Netz?" fragte er weiter, auch wenn er es für recht unwahrscheinlich hielt, dass auf der Yacht eines hochrangigen militärischen Mannes ein solches Netz vorhanden war. Auf der anderen Seite... nur wer fragt, bekommt Antworten. Und wer Köder auswirft, wird wohl auch etwas fangen, doch bis jetzt schien es die Fische nicht sonderlich zu interessieren, dass neben dem Schiff drei Köder auf sie warteten, um sie in die Falle zu locken. Doch wenn Ivan eins als Soldat und Söldner gelernt hatte, dann war es das Warten, selbst unter unwirtlichen Bedingungen... inklusive Langeweile.
Der Klang der Maschine hatte sich für einen kurzen Moment geändert, bevor er wieder zu seinem alten wechselte. Anscheinend hatte jemand in der Zwischenzeit den Autopiloten eingeschalten, oder irgendwas in der Art. Für jemanden, der die Ohren nicht die ganze Zeit über offen hielt, war es kaum zu hören und auch Matt, der auf seine Umgebung schon eher Acht gab, hatte es nur gerade so mitbekommen. Die kleine Zange glitt ihm aus der Hand und prallte mit einem Scheppern auf dem harten Boden auf, was allerdings vom Klappern des Motors übertönt wurde. Mit leicht zitternden Beinen versuchte Matt sich hochzuhieven, was dadurch erschwert wurde, dass das Schiff durch den Wellengang leicht hin und her schaukelte. Der Schneidersitz war nicht unbedingt eine von Matts Lieblingsarten zu sitzen, aber auf so einem harten Boden besser als gar nichts, vor allem, wenn man keinen vernünftigen Stuhl zur Verfügung hat.
So kam es also, dass Matt sich am Motorblock festhielt, um nicht gleich umzufallen. Bis er wieder auf beiden Füßen stehen konnte, nutzte Matt die Zeit, den Raum nochmal näher zu erkunden. Geradeaus vor ihm war eine Tür, die hinaus zu den anderen führte. Sie war aus Metall, um eventuelle Feuerausbrüche im Maschinenraum möglichst einzudämmen, und hatte eine Art Rad, um sie aufzudrehen. Einen Verschluss gab es keinen, jedenfalls konnte man sich hier nicht einschließen, selbst wenn man es wollte. Im Moment jedenfalls war die Tür geschlossen und sicher würde wohl so schnell keiner auf die Idee kommen, hier reinzukommen. Ein weiteres beeindruckendes Merkmal dieser Tür war, dass sie anscheinend wärmedämmend war, was für eine Metalltür schon recht eigenartig ist. Höchstwahrscheinlich lag es wohl aber an der Lackierung; die hatte so eine kühlend hellblaue Farbe, genauso wie der Rest dieses Raumes. Es gab einem ein bisschen das Gefühl, als würde man im türkisblauen Meer schwimmen, natürlich nur, wenn man den Lärm und die Wärme der Maschine ignorierte. Dieses Blau hatte etwas beruhigendes und Ruhe war das wichtigste, was man gebrauchen konnte, wenn man auf der Flucht vor Zombies war. Das war auch einer der Gründe, weshalb Matt sich recht schnell dazu entschieden hatte, sich in den Maschinenraum zurückzuziehen. Auch wenn der Raum an und für sich abgeschieden erschien, also wenn man sich im inneren befand, so hatte die Tür zusätzlich zu ihrer metallenen Art und hellblauen Lackierung noch ein kleines Fenster, durch das ein fahles Licht in den Raum schien. Es war eine der wenigen Lichtquellen, die im Moment den Raum erhellten.
Der Weg zwischen Tür und Motor war eher schmal; so schmal, dass im Normalfall nur eine Person Platz hatte, aber immer noch genug Freiraum, um dieser Person im Ernstfall alle Freiheiten zu gewähren, die nötig waren, die Maschine in Gang zu halten. Der Lichtschein, der durch das Türfenster drang, traf auf den hellblauen Fußboden und ein Nebel aus Staub wirbelte knapp über dem Boden, was deutlich zeigte, dass hier schon seit einiger Zeit niemand mehr war. Zwar hatte das Schiff den Eindruck gemacht, dass jemand sich auf irgendwas vorbereitet hatte, allerdings wohl recht überstürzt, weshalb weniger Acht darauf gegeben wurde, dass auch der Motor vernünftig lief. Nunja, bisher lief er noch ganz in Ordnung und so schnell würde wohl nichts schlimmes damit passieren; obwohl...Matt war ja kein Ingeneur, weshalb er es nicht genau sagen konnte, aber der Motor klang zumindest wie ein Motor, der funktionierte, das war ja schonmal was.
So ganz stimmte es natürlich nicht, dass der Boden voller Staub war, denn schließlich hatte Matt sich ja hier eingenistet und damit schonmal den gröbsten Staub allein durch seine Anwesenheit vertrieben. Das war nicht nur dadurch deutlich gemacht worden, dass er überall Fußspuren hinterlassen hatte, was in anderen Fällen ein tödlicher Fehler war, sondern auch, weil sich unter dem Schal, den er als Sitzkissen missbrauchen musste, jede Menge Staubhäschen gebildet hatten. Dementsprechend nahm Matt den Schal auf und schüttelte ihn ein paar mal, um die Staubflocken herauszubekommen, wobei er noch viel mehr davon aufwirbelte, was darin endete, dass Matt ein paar Mal nießen musste.
Nachdem der Nießanfall wieder abgeklungen war, erblickte Matt zu seiner Rechten und Linken abgeschlossenen Schränke; ok, nur einer war abgeschlossen, die anderen waren entweder geknackt (irgendwo hatte Matt ja auch seine neuen Dietriche ausprobieren müssen), offen, oder hatten einen merkwürdigen Verschluss, den man mit Dietrichen so nicht öffnen konnte. So richtig konnte er die Art des Schlosses nicht zuordnen. Es war kein Zylinderschloss, das war klar. Es sah auch gar nicht so aus. Mit einer Kreditkarte konnte man da wohl auch nichts ausrichten. Vielleicht gab es ja irgendwo auf dem Schiff Hinweise, die dazu führen könnten, die Geheimnisse dieses Schrankes zu lüften.
Wie auch immer. Diese Schränke waren allerdings ebenfalls Zeuge davon, dass hier schon seit einiger Zeit keiner war. Jeweils zu Matts Linken und Rechten befanden sich drei Schränke. Was sie gemein hatten, sollte sich offenbaren, wenn man sie näher betrachtete: sie waren voller Spinnenweben und überall krabbelten kleine Milben herum. Beginnend mit dem ersten Schrank auf der Linken Seite: der Schrank war von Anfang an offen gewesen und neben besagter Fauna hatte Matt dort die Werkzeuge gefunden, die er benutzt hatte, um sich seine neuen Dietriche zu basteln. Es waren mehrere verschiedengroße Zangen, Hämmer, Nägel, Schraubenzieher und alles andere, was man sonst so als Hobbyhandwerker so brauchte. Nicht alles hatte Matt als nützlich empfunden, aber es war halt eine Erwähnung wert.
Der zweite Schrank von links war verschlossen gewesen und hatte eine ganze Weile gebraucht, bis er sich von Matt hatte knacken lassen. Am Schloss hatte es allerdings nicht gelegen, viel eher hatte Matt mehrmals festgestellt, dass er sich noch sehr verbessern musste, wenn er einen vernünftigen Dietrich haben wollte. Dementsprechend war dieser Schrank derjenige, der am längsten brauchte, um ihn zu öffnen, denn als Matt einen passenden Dietrich fertig hatte, passte dieser dementsprechend auch in alle anderen Schlösser der anderen Schränke. Allerdings konnte Matt sich dieses behelftmäßigen Werkzeuges zugleich entledigen, als er sich den Inhalt dieses Schrankes ansah. Wieder war die Fauna zahlreich, doch neben besagten Spinnenweben befand sich einiges an verwertbaren Werkmaterials unter anderem auch nützliche lange und vor allem dünne Nadeln, die sehr viel mehr aushielten als das Metall der Büroklammern. Allerdings sei gesagt, dass Matt nochmal ordendlich Zeit dafür investieren musste, um letztlich besagte Nadeln in Formzu bringen und in dem Sinne war er auch froh, vor ein paar Jahren eine Thetanusimpfung gehabt zu haben.
Der dritte Schrank war leer. Auf der rechten Seite wiederum gab es noch einen Schrank mit diversen Flüssigkeiten, wobei einige sich als Öl herausstellten, das mit Sicherheit dazu benutzt wurde, den Motor in Schuss zu halten, einen Schrank in dem vergammeltes Essen stand (als Matt das sah, wurde ihm zumindest klar, warum hier so viel Staub rumschwirrte) und nicht zuletzt besagter verschlossener Schrank, den Matt auch nach langem Anstarren nicht öffnen konnte. "Wenn selbst Anstarren nichts hilft, hilft gar nichts mehr." hatte einer von Matts ehemaligen Kontakten mal gesagt. Das war, lange bevor die Zombieplage ausgebrochen ist.
An den Ecken der Decke hatten sich bereits ein paar Spinnen eingenistet und schienen recht erfolgreich Eindringlinge der fliegigen Art fernzuhalten. Einige Spinnen gingen sogar Kopfüber von der Decke, anscheinend gerade dabei, einen geeigneten Ort für ihr Netz zu finden. Ein paar Lampen hingen herunter, deren Lichtschalter allesamt an der Tür zu finden waren, allerdings waren sie ausgeschaltet, schließlich fand Matt, dass das Licht, das durch die Fenster schien, mehr als nur ausreichend sei. Ganz davon abgesehen, dass Matt sich in der dunklen Umgebung dann doch ein wenig wohler fühlte, als dort draußen, auch wenn es mit der Nacht auch anscheinend endlich wieder vernünftige Temperaturen angenommen hatte.
Dann war da noch der Motor, der direkt an der Außenwand platziert war. Er machte noch immer seine monotonen Geräusche, die selben, die er schon seit dem Zeitpunkt machte, in dem Matt sich hier unten einquartiert hatte und mit Sicherheit schon seitdem das Schiff mitsamt fertigen Motor gefertigt und an seinen Rechtmäßigen Besitzer übergeben wurde, zusammen mit diesem verantwortungslosen Techniker, der sein Essen im Schrank direkt beim Motor liegengelassen hatte und der sich anscheinend nicht allzu viel Mühe gegeben hatte, hier alles in Schuss zu halten.
Direkt am Motor zu stehen, bewirkte, dass man anfing gewaltig zu schwitzen. Auch wenn der Raum insgesamt einen kühlen Eindruck machte, der Motor sprach eine andere Sprache: in seiner Umgebung hatte die Temperatur um einige Grade zugelegt, wahrscheinlich mehr noch als die Sonne draußen alles kochte. Es wäre wohl unerträglich, würde es in dem Raum nicht noch einige Ventilatoren geben, die die Temperatur ein bisschen herunterdrückten. Sie befanden sich an der selben Wand, an der auch der Motor war und hatten ihren eigenen Takt, mit dem sich sich drehten. Im Moment waren sie anscheinend auf mittlerer Geschwindigkeit, was vermuten ließ, dass sie sich mit einer recht gemütlichen Geschwindigkeit fortbewegten. Trotzdem hätte Matt die Lüftung gerne hochgestellt, einfach nur, um es noch ein bisschen kühler zu haben.
Es gab zwar keinen Schalter, der die Lüfter steuerte (zumindest konnte Matt keinen ausfindig machen), dafür aber einen großen roten mitten auf dem Motor, über dem mit großen roten Buchstaben stand: "Selfdestruct button! Please don't push! Thanks!" Was wohl passieren würde, wenn Matt den drückte?
Neben dem Motor und den Ventilatoren war da auch noch der Hauptgrund dafür, weshalb Matt auch ohne eingeschaltete Lampen genug Licht hatte: mehrere Fenster säumten die Schiffswand und versorgten den Raum mit ausreichend Licht. Der Mond schien voll und spendete sehr viel Licht. Zusätzlich war der Himmel wolkenfrei und offenbarte einen wunderschönen Sternenhimmel. Wer den Himmel aufmerksam beobachtete durfte, wenn er Glück hatte, sogar das Schauspiel einer Sternschnuppe miterleben. Es heißt ja, dass derjenige, der sich etwas wünscht, während eine Sternschnuppe vom Himmel segelt, diesen Wunsch erfüllt bekommt.
Was die anderen wohl gerade dort oben trieben? Vielleicht sollte Matt doch einmal einen Blick nach draußen werfen. Er würde aber wohl nicht mehr allzu lange in der Gegend herumlaufen und sich so schnell wie möglich noch eine Mütze voll Schlaf holen. Wer weiß, was sie alles noch erwartete und ob sie so schnell wieder zu schlaf kommen würden. Wenn er nebenbei noch etwas zu Essen auftreiben konnte, wäre der Abend perfekt.
So kam es also, dass Matt sich seinen Schal und seine neuen Werkzeuge nahm und sich seinen Weg durch den Maschinenraum bahnte.
Prudence schlich sich durch die Gänge der Yacht, wobei es dank des Wellenganges "wackeln" eher treffen würde.
Das war ja aber auch typisch! Egal was ihre Enkelin auch tat, immer war es eine Schmach für die ganze Familie. Egal was man diesem Kind auftrug, egal welche Erwartungen man in sie setzte, immer schaffte sie es, einen auf ganzer Linie zu enttäuschen und vor aller Welt bloß zu stellen und wenn man dann einmal, nur einmal denkt, dass endgültig Schluss mit dieser Misere war...dann SOWAS.
Nein, selbst die lebendig gewordenen Toten konnte ihre Enkelin nicht davon abhalten, weiterhin Schande für die McAldrins zu bedeuten.
Doch was trieb eigentlich ihr guter Junge? In was für furchtbare und dunkle Machenschaften wurde er da gezogen? Hoffentlich würde er nicht gleichermaßen enden, wie es... wie es... ach! Das war zum Haare raufen. Hoffentlich endete er nicht wie Helena! Alleine der Gedanke war absonderlich, geradezu an den Haaren herbeigezogen und vollkommen undenk...bar.
Ja, genau das war es. Undenkbar, unmöglich, vollkommen aus der Luft gegriffen und geradezu lächerlich, dass ihr Sohn eine falsche Richtung einschlug. Das musste ein eingefädelter Komplott dieser Dolores sein, ja ja. Jetzt wo sie ja ohne Erbe da steht... das musste es sein. Erst die gute Beziehung von Prudence zu ihrem Sohn sabotieren, sich dann an ihn heranwerfen und sich schließlich in das Erbe der McAldrins schleichen, so wie sie es bereits mit dem guten Commander Thomas tat? Nein, so weit werde ich es nicht kommen lassen. In diesem Moment kam die junge Polizistin, welche Prudence nur wenige Tage vorher zur ANFÜHRERIN wählen wollte, tanzend und summend an ihr vorbei. "Doo-Da-Wop - hi, gnä' Dame!" schnalzte sie ihr entgegen, mit einer guten Laune, dass es zum Haare raufen war. Naja. Wenigstens eine hatte gute Laune.
Wo war eigentlich dieses Kind? Dieses kleine Mädchen? Da will man ihr schon etwas vorlesen und nirgendwo hört man das fröhliche Lachen eines kleinen Kindes.
Just in diesem Moment bewegte sich Prudence wieder am Gemeinschaftsraum vorbei, blickte aber auch nur für wenige Augenblicke hinein, ehe sie sich wieder abwendete. Nein, hier würde sich kein Kind aufhalten. Raucher, Alkoholiker, Drogenabhängige und Kriminelle vielleicht, aber kein Kleinkind!
Aber vielleicht auf dem Deck? In der Sonne spielten Kinder ja gern. Würde sie das kleine Mädchen also auf dem Sonnendeck finden?
Gerade, als sie die Treppen zum Sonnendeck hinaufgehen wollte, konnte sie es riechen. Prudence Nasenflügel bebten. Das war doch...! Dieser Geruch. Ganz eindeutig Heather Vantowers. Die hatte auch immer diesen muffigen Vanillegeruch aufgetragen, diese Naturkosmetik, von der sie so viel hielt. Diese •••••••• würde doch nicht...nein, quatsch, die •••••••• war ja tot.
Die Duftspur nach Vanille, Erdbeere und Gutmenschentum zog Prudence zu der jungen Krankenschwester, die sich gestern noch im Arztkittel an diesen Nigerier heran gemacht hatte. Und jetzt? Der Anblick schockierte Prudence bis ins Mark. Wie unverfroren! Und das auf einem Schiff mit Kindern an Bord! Prudence war EMPÖRT.
"Junge Dame, ich kann ihren Hintern sehen!"
Ians Stimme am anderen Ende des Telefons klang weinerlich und gebrochen.
"Sh-Shel... i-ich bin im G-g-ef...ängnis!" Die letzten Worte prustete er beinahe heraus. "Was?" Eine eloquentere Antwort war ihr nicht eingefallen. Was sollte Ian im Gefängnis? Das war der letzte Ort, an dem man jemanden wie ihn vermuten würde. "I-i-ich bin im... Gefängnis.... allespassiertesoschnellundich..." - für einen Moment brach seine Stimme komplett ab, unter heftigen Schluchzen brachte er nur noch dahingehaspelte Bruchstücke an Wörtern heraus, die durch die schlechte Leitung metallern klangen. "Was ist passiert, Ian? "Ich h-hab nur ein...en Anruf... Federal Det-Det-Det...mmfh... Detention Center, Down...town!"
Einen Anruf. Und den nutzte er für sie. Für einen Moment wurde ihr wieder ganz warm, doch dann schüttelte sie sich fast etwas. Reiß dich zusammen!, fauchte Shelley sich in Gedanken selbst an. "Was ist passiert, Ian? Sag mir, was los ist!"
"Junge Dame, ich kann ihren Hintern sehen!"
Äh? Nein. Das hatte Ian nicht gesagt. Shelley drehte ihren Kopf schlaftrunken zur alten Dame, blinzelte ein, zwei Mal und nahm dann auch den empörten Gesichtsausdruck von Grumpy Grams wahr. Sie wandte sich weiter um und blickte an ihrem Körper entlang zu ihrem Po. Das Höschen saß - und WIE es saß. Gott, sie liebte diese Unterwäsche. Und ein bisschen auch ihren Po.
"Ich trage einen Slip!", sagte Shelley der Oma in ihrer Müdigkeit mit einem Hauch von Vorwurf in der Stimme, drehte sich dabei auf den Rücken, da dieser bereits fürchterlich brannte. Wie lange hatte sie überhaupt geschlafen? Und warum nahm die blöde Kuh sich raus, sie aus ihrem Schlaf zu wecken? Verdammt, sie brauchte den Schlaf, auch wenn der Traum nicht der Allerschönste gewesen ist.
***
"Das...Das sehe ich." Prudence antworte so würdevoll, wie sie in Anbetracht der...Umstände...in der Lage war. Jetzt hatte sich dieses Mädchen auch noch umgedreht und entblößte ihre Brüste, zumindest weiter als Prudence es sich je getraut hätte. "Wie heißen sie eigentlich? Sie hatten es ja bisher noch nicht einmal nötig, sich mir vorzustellen!"
***
Shelley riss sich gerade noch zusammen und sparte sich einen blöden Kommentar, der ihr wahrscheinlich nur mehr Ärger eingebracht hätte.
"Shelley... Shelley Weinberg!", antwortete sie brav und hoffte, dass das Gespräch damit beendet wäre und sie sich wieder ausruhen könnte. "Weinberg?", hakte das Ömchen kritisch nach. Na klar - Antisemitismus fehlte jetzt noch. "Yap, Weinberg!", sagte Shelley locker, während es unter der Oberfläche schon brodelte. "Aber bevor Sie ihren persönlichen Holocaust planen, sollten Sie wissen, dass ihre Feinde momentan nicht die mit den großen, sondern die mit den kleinen, verfaulten Nasen sind!", scherzte sie. Oh scheiße, mein großes Maul.
***
"Werfen sie mir etwa...vor, ich hätte etwas gegen sie?", polterte Prudence. Diese Göre! Konnte sich wohl gar nicht vorstellen, dass man mit dem Alter eben auch nicht mehr alles versteht! "Ich möchte sie nur bitten, ihre Blöße zu bedecken. Es sind Kinder an Bord!" Beleidigt drehte sich Prudence um.
***
"Hey, hey, nur ein Spaß!", warf Shelley der Alten noch hinterher. "Und ich zeige nicht mehr, als man in jedem öffentlichen Freizeitbad sieht." Sie grinste und fügte leise, nur für sich selbst hörbar hinzu: "Ja, heutzutage dürfen Leute wie ich in öffentliche Freizeitbäder!" Und dann schloss sie wieder die Augen.
Diese Ruhe...
Daen vom Clan
29.08.2013, 08:46
Nathan, Ivan und Jul waren noch die folgenden Tage damit beschäftigt, immer mal wieder die Angelruten auszuwerfen und nach anfänglichen Schwierigkeiten wünschten sie sich wirklich ein Treibnetz herbei, doch trotz intensiver Bemühungen war auf der Yacht keines zu finden.
Trotzdem konnte sich ihre Ausbeute durchaus sehen lassen:
Glücksprobe Nathan - bestanden!
Glücksprobe Jul - misslungen!
Glücksprobe Ivan - bestaden!
Der Gruppenvorrat an Nahrungsmitteln steig um 4 Punkte.
David durchstöberte die Wohnkabine von Vantowers und konnte nur ein wenig saubere Kleidung finden und einmal einen Satz militärische Kleidung die allerdings keinen besonderen Schutz bot. Das wirklich "nützlichste", dass er zu finden in der Lage war, war lediglich eine Packung unbenutzter Kondome...
Dieser Vantowers...
"Nein, leider, konnte keines finden. Ich schätze Vantowers war weniger am industriellen Fischfang intressiert und mehr am entspannen, nicht, dass ich es ihm Übel nehmen könnte.", sagte Nathan zu Jul und Ivan als er von seiner Erkundung im Schiff zurück kam. Er hatte seine Angel zurückgelassen und die anderen gebeten für ihn zu fischen, falls sich etwas regen sollte. Die Idee des Russen war sicher nicht schlecht, mit so einem Netzt könnte man sicher zehn mal mehr Fische in noch kürzerer Zeit fangen.
"Mach dir nichts drauß, Ivan. Wir tun einfach was wir können, falls in China, wo auch immer in Chchina, noch andere Menschen leben, wird Nahrung hoffentlich kein so großes Problem werden.", sagte Nathan ihm, als er seine Angel wieder entgegen nahm. Er hoffte, dass Ivan ihn überhaupt verstanden hatte. Er schien sich mit Fischen gut auszukennen, und dem ersten Eindruck entgegen auch recht intelligent zu sein.
Nathan hatte die Angel weniger als fünf Minuten wieder in der Hand, als er ein mächtiges Zucken bemerkte. Die Leine wurde mit großer Kraft gezogen. "Shiit ... das könnte ein wirklich großer sein!", sagte er aufgeregt und zog an der Kurbel. Er wusste, dass er nicht zu schnell ziehen durfte. Die Leinen hielten viel aus, aber nicht alles. Die anderen schauten ihm gespannt dabei zu, wie die Leine immer näher und näher zum Schiff kam ... bis endlich ein mittelgroßer Thunfische die Wasseroberfläche durchbrach und wie verrückt auf der Leine herumzappelte. Nathan zog ihn gekonnt höher und brachte ihn zu einem kleinen mit Wasser gefüllten Behälter, dort ließ er ihn schließlch frei.
"So halten die länger frisch, einen Tag können wir ihn so problemlos halten", erklärte er den anderen.
Der Fisch war der erste Fang des Tages, und noch einige mehr würden in den nächsten Tagen sein Schicksal teilen.
Dr. Alzheim
29.08.2013, 14:33
Kaum hatte der Mann neben ihm, der sich als Nathan vorgestellt hatte, den ersten Fang des Tages gemacht, sollte auch Ivans Angel einen Ruck erfahren. Doch durch die Einweisung gelang es Ivan, den Fisch durch etwas anziehen der Leine in eine Art Panik zu versetzen und durch Zugabe von etwas Leine für einen Moment trügerische Sicherheit gewähren, nur um mit Gefühl die Leine weiter zu straffen, bis der Fisch - auch hier war es Thunfisch - schließlich an Bord gehievt und in einem für die Ausbeute der Angelei bereit gestellten Behälter zu fangen. Fast so groß wie der von Nathan. "С острогой было бы легке... ich meinen... mit Harpune... mit Speer es wäre leichter" meinte Ivan, als er den mit einem neuen Köder bestückten Angelhaken wie von Nathan gezeigt mit Schwung über die Schulter erneut über Bord in die See fliegen ließ. "Solle wir werfe Köder in Wasser zu gefangene Fisch, dann er lebe länger, oder?" fragte er Nathan. Räuchern kam ja aufgrund des Platzmangels an Bord nicht wirklich in Betracht und auch das Kühlen des Fisches mit reichlich Eis war sicher unmöglich, schließlich waren sie auf einer Yacht und nicht auf einem Fischkutter.
Sollte es an Bord noch brauchbare Zutaten geben... eventuell eine Tube Senf, etwas Salz und Pfeffer sowie Kräutermischungen, so würde es wohl ein gutes Fischgericht mit Senfsauce geben. Da lief Ivan schon das Wasser im Mund zusammen, als er weiter wartete, ob ihm das Glück nicht doch noch einmal Hold sein und ein weiterer Fisch anbeißen würde.
Jul musste grinsen, als Nathan erklärte, dass sie die Angelrute nicht wie einen Baseballschläger nach vorne schnellen lassen sollte. Hatte sie nicht kurz zuvor noch über Baseball nachgedacht? Ihre Gedanken schweiften davon und es fiel ihr nicht direkt leicht sich rein auf das Angeln zu konzentrieren. Doch nach einigen Übungsschwüngen und dank Nathans tatkräftiger Unterstützung gelang es ihr, den Köder in guter Entfernung auszuwerfen. Nun hieß es warten.
Jul genoß die Ruhe, die hier an Deck herrscht. Um sie herum nur das weite Meer. Und dennoch war es schön, nicht allein zu sein. Nathan war wirklich eine nette Gesellschaft. Zu ihnen gesellt hatte sich auch noch der ältere Russe, der sich ihnen als Ivan vorstellte. Er sprach nicht besonders gut Englisch, aber es genügte, um sich über das Wichtigste verständigen zu können.
Es dauerte nicht lange, da hatte Nathan auch schon den ersten Fisch am Haken. Und auch Ivan hatte kurz darauf Glück. Nur ihre Angelrute wollte sich noch nicht regen. Jul fand es aber nicht weiter tragisch. So musste sich immerhin auch nicht damit abmühen die zappelnde Beute an Bord zu ziehen und vom Haken zu befreien. Außerdem graute ihr ein wenig davor die doch reichlich glitschig aussehenden Fische anzufassen. Davon abgesehen sahen sie nicht schlecht aus, durchaus essbar. Die gesamte Gruppe würde davon zwar noch nicht satt werden, aber sie hatte die berechtigte Hoffnung, dass sie während ihres Aufenthaltes hier noch ein paar Fische mehr fangen würden.
Nach einer Weile verspürte Jul ein dringendes Bedürfnis und sie bat daher Nathan darum auf ihre Angelrute mit Acht zu geben und begab sich unter Deck. Auf der Suche nach einer Toilette (und wenn sie einmal dabei war vielleicht auch einer Dusche) öffnete sie die nächstbeste Tür und landete in einer der Kabinen. Doch diese war nicht leer. David war gerade dabei die Schränke der nicht gerade kleinen Kabine zu durchsuchen. Unsicher blieb sie in der Tür stehen.
"Hier. Regeln: Erstens: Du redest nicht über 'Wer bin ich?'. Zweitens: Du redest nicht über 'Wer bin ich?'. Drittens: Wir beschränken uns auf bekannte Persönlichkeiten und fiktive Figuren und fiktive Abbildungen von bekannten Persönlichkeiten, also wie wenn ich jetzt nen Film über dich machen würde aber du da anders bist als in echt, aber dadurch wärst du ja nicht fiktiv. Also, was ich meine: Nicht "Der eine Red Shirt hinten links aus der 562ten Folge von 'Star Trek Atlantis'" oder so. Und viertens: Es wird nicht geschummelt. Kein Schummeln. Wer schummelt, wird geklatscht. Wenn du schummelst gibts außerdem Maid-Kostüm." Mit Lexis Feuerzeug zündete Gunther einen 100 Dollar-Schein an, mit welchem er wiederum eine kubanische Zigarre anzündete. Dekadent. Erster Zug, Husten.
"Öhm, ich will dir ja nicht den Spaß verderben, aber is' das nicht'n bisschen gefährlich?", fing Lexi an und deutete auf den Steuerknüppel, den Gunther eher halbherzig mal nach links, mal nach rechts schwenkte um den Kurs der Yacht zu ändern - während er gleichzeitig einen Meter weiter die Videoüberwachungsanlage bediente (vor allem das Sonnendeck war jetzt wohl hoch im Kurs...), ab und an mal hochschaute um zu sehen ob sie im Begriff waren einen Eisberg zu rammen, nebenbei eine Mappe zu bearbeiten, deren Inhalt verdächtig nach kaputtem Druckertreiber aussah (Aufgabe Beta) und mit Edding und Tannings Notizblock über die erste Person nachdachte, die die Ex-Polizistin erraten sollte. Die neben ihm stehende Lexi streckte die Hand aus und nahm den brennenden Hunnie entgegen um sich selbst eine von Tannings Zigaretten anzustecken. Zum drehen war sie in diesem Augenblick zu faul. Bevor sich der Schein in Asche verwandeln konnte, war er bereits immernoch qualmend zu Bode ngesegelt und verstarb endgültig unter der Sohle ihres Kampfstiefels.
"Quatsch. Siehste irgendwas, was wir rammen könnten? Außerdem ist das voll Kinderkram."
"'n Schiff steuern?"
"Klar. Hatte da mal so nen Simulator für."
Sie schaute verdutzt drein. "... es gibt Simulatoren dafür?"
"Natürlich. Ich kann auch Flugzeug fliegen. Flight Simulator, das einzig gute Microsoft Produkt..." Er grinste und die Zigarre grinste mit ihm.
Lexi ließ das für zwei Sekunden einsinken, bevor sie "Du hast echt zuviel Freizeit, oder?" an ihrer Kippe vorbei knurrte.
"Freizeit?" Empört ließ Gunther den Steuerknüppel los, um die Hände in die Hüfte zu stützen und Lexi bestimmt über seine Sonnenbrillengläser hinweg anzusehen. "Gunther Ocean hat nie Freizeit. Ocean ist immer beschäftigt. Super beschäftigt. Ich weiß niczhtmal was Prokrastination ist. Ich weiß nichtmal, ob ich das gerade richtig ausgesprochen hab, so wenig weiß ich, was das ist. Ich lern jeden Tag neuen Kram, somit ist kein Tag verschwendet, kein Tag unproduktiv, kein T-okay, ja manchmal ist mir schon fad. A-Popo:..."
Für ein paar Momente hielten die beiden Blickkontakt und Funkstille, bevor Gunther abrupt das Steuer losließ und Lexi einen beschriebenen Zettel zwischen Stirn und Barret klemmte. So schnell sie konnte schnappte sie sich ebenfalls Notizblock und Edding, kritzelte einen Namen darauf ohne dass Gunther es lesen konnte und klemmte den Zettel hinter sein Brillengestell.
"Bin ich Chow Yun-Fat?", fragte er direkt wie aus zwei Pistolen geschossen.
"Nein."
"Bin ich Tony Leung?"
"Nein."
"Bin ich der Typ aus 'A Better Tomorrow 2', der versucht Ti Lung mit 'ner Axt zu killen?"
"Nein. Bin-"
"Bin ich...?"
"Ich hab 'Nein.' gesagt, das heißt ich bin dran!"
Gunther pausierte kurz. "So war das nicht vereinbart."
"Immer wenn jemand 'Nein.' sagt ist der andere dran. Das ist Standard-Shit."
"Das sagst du nur, weil du nicht willst, dass ich gewinne. Philip Kwok?"
"Natürlich will ich nicht dass du gewinnst." Maid-Kostüm, Maid-Kostüm, Maid-Kostüm... "Und nein."
Wieder kurze kreative Pause. "Okay. Regel Nummer 6: Immer wenn der Gegenübrige 'Nein.' sagt, ist der andere dran."
"Gut. Schön dass wir das geklärt haben." Sie atmete halb erleichtert, halb genervt aus. "Also: Bin ich 'ne Frau?"
"Ja."
"Mach' ich Leute platt oder bin ich normal unterwegs?"
"Das gilt nicht."
"Hä, wieso gilt das nicht?"
"Wie soll ich denn auf sowas mit 'Ja.' oder 'Nein.' antworten? Dann wären wir ja voll im Suggestivfragen-Loophole gefangen. Also du. Weil du immer dran wärst. Bescheißerin."
"Was, wie, von wegen "beschei-"okay, fuck it, du hast recht. Also siebte Regel: Fragen müssen mit 'Ja' oder 'Nein' beantwortet werden."
"Okay."
"Also, bin ich eine Kriegerin?"
"Ja."
"Habe ich einen Ehemann, oder 'nen festen Freund oder so?"
"Nein. Also: Bin ich Japanese?"
"Nein. "
"Wie 'Nein.'?"
"Ja, 'Nein.' halt. Egal: Kill ich Leute?"
"Ja."
"Aber ich kille keine Unschuldigen, oder?"
"Nein. Bin-"
"Bin ich so 'ne Mittelalter-Fantasy-Tussi mit 'nem komischen Kampfschrei?"
"Was? Ey, ich hab' 'Nein.' gesagt."
"Ja, aber es war ein 'Nein.' das 'Ja.' bedeutete." Pause. "Weil, meine Aussage wurde ja positiv bestätigt und so'n Scheiß."
"Ja, aber nein, aber... ey, ist das so'n Frauen-Ding? Von wegen 'Nein heißt Ja und Ja heißt Nein und Vielleicht heißt Nein'?"
Langsam wurde sie sauer. "Nein, du hast nur meine verkackte Aussage bestätigt, also zählt das 'Nein' als 'Ja'."
"Voll nicht."
"Voll doch."
Die beiden schwiegen sich ein paar Sekunden lang gegenseitig an, tauschten Blicke aus, ließen Zigarren-/Zigarettenrauch aus ihren Mündern aufsteigen wie Schornsteine, sahen völlig albern aus mit den Karten vorm Gesicht - und zankten sich wie 10-Jährige. Und einer steuerte währenddessen ein Schiff und entschlüsselte gleichzeitig geheimste Dokumente.
"Sorry, Gesellschaftsspiele enden bei mir immer im mittelschweren Massaker."
"Bin ich John Woo?"
Daen vom Clan
29.08.2013, 19:16
Gunther hatte das Format des Codes relativ schnell verstanden und zeichnete während des Steuerns immer wieder einzelne Buchstaben auf, während seine Augen flink wie Wespen auf der Nahrungssuche über das Papier flogen.
Als ihm schließlich - nicht nur wegen des Rauches die Augen brannten - schob er den Block beiseite in Richtung Lexi, grinste freudestrahlend und bat die Waffenschmiedin vorzulesen.
Lexi zuckte mit den Schultern und begann:
"Killt man Zombies hart im Garten, holt man später wohl nen Spaten."
Gunther blickte sie entgeistert an, doch Lexis Miene verriet, dass es sich um keinen Scherz handelt.
Schnell und im Kopfe tausend Variablen und Algorithmen durchgehend, riss er der Frau den Block aus der Hand und überflog den Text...
"Ein Code im Code. Raffiniert. Aber nicht raffiniert genug für einen Gunther Oceans, meine Damen und Herren.", murmelte er und seine Hand jagte schreibend über das Pergament, besessen, den wahren Code zu finden.
Probe auf Intelligenz: Bestanden!
Gunther gewinnt +1 Intelligenz
Schließlich legte er den Stift beiseite und zeigte Lexi das Geschriebene:
"Basis Yukiyama wurde aufgegeben. Neuer Stützpunkt wurde Laohouto. Nehmen Verfolung auf. Mannstärke in YY stark gefallen. Zivilist FJAF bringt uns nach Yinglou. Weitere Berichte bei Ankunft. Einheit TwilightHope out."
Mephista
29.08.2013, 20:01
¡Polvo, polvo, polvo, polvo…!
Das Mädchen befand sich in einer nicht einfach zu lösenden Zwickmühle.
Nun konnte sie Lexi nie wieder unter die Augen treten, ohne dass sie an Axel und seinen einschlagenden Abgang denken musste.
Und Gefahr laufen, der Frau das zu verraten.
Was absolut nicht passieren durfte.
Auf der anderen Seite hatte sie die Wahrheit verdient.
Sie selbst würde auch wissen wollen, wenn ihr Papa nie mehr wieder kommen würde.
Deswegen macht sie ja das ganze Aufheben.
Auf der anderen Seite würde diese Nachricht ihre Welt zum Einsturz bringen.
Einen Vorgeschmack darauf hatte sie ja damals kurz im Hotel bekommen.
Womit wir wieder bei Axel wären.
Und Lexi.
Die sie ab jetzt also dringend meiden musste, damit sich diese ganze Problematik garnicht erst wieder ergibt.
Aber sie musste ihr noch das Bild zurück geben.
¡Polvo!
Mit geröteten Wangen sprang Léo auf. Sie musste dringend an die frische Luft, um den Kopf irgendwie wieder frei zu bekommen. Und das Lied aus Laputa zu spielen. Am besten beides zusammen.
Axels Abbild auf Papier wurde vorerst unfreiwillig der Hall of Fame der tollsten Menschen in Léos Leben in ihrer Brusttasche hinzugefügt, ehe sie nach oben ans Deck raste- Bis ein Hindernis in Form der Oma ihren stürmischen Gang aprubt beendete.
Disculpe…, nuschelte sie kleinlaut.
RUMS!
Disculpe… nuschelte das kleine Mädchen, welches Prudence unsanft aus ihrem Gedanken holte. Es war fast von Glück zu sprechen, dass Prudence nicht die Treppen hinab fiel und sich alle Knochen brach. Sie sah das Mädchen tadelnd an. "Junge Dame, ich erwarte eine Entschuldigung!". "Entschuldigung" presste Leo aus sich heraus. Sie musste schnell weg! Sie wollte das Lied hören und eigentlich einfach nur ihre Ruhe haben. Und jetzt stand da diese Oma! "Wie ist denn dein Name, junge Dame? Ich kann dich ja nicht ewig "junge Dame" nennen!" "Leocadia." Schüchtern versuchte Leocadia, einen Ausweg zu finden. Diese Frau war sicherlich nicht wie ihre Abuela! "Möchtest du eine Geschichte hören?". "Mh...?" Leo schien ein wenig verwirrt. "Eine Geschichte?". "Jawohl! Du wirst ja wohl Geschichten kennen, Leocadia!" Was für eine blöde Frage. Natürlich kannte Leo Geschichten. Die des Dios de las Muertos war ja sogar wahr geworden!
Und so nahm Prudence das kleine Mädchen an die Hand und die beiden setzten sich auf eine der Sonnenliegen nahe des Decks. Prudence schlug eine der Seiten in dem Märchenbuch auf, welches sie aus der Privatbibliothek von Vantowers hatte.
Die jüngste und schönste der sechs Töchter des Meerkönigs ist aus der Art geschlagen. Still und nachdenklich sitzt sie meist in ihrem Teil des Meeresgartens, züchtet Blumen, die aussehen wie die rotleuchtende Sonne und betrachtet das einzige Fundstück von einem der untergangenen Schiffe, das ihr etwas bedeutet: eine weiße Marmorstatue in Gestalt eines Knaben. Das einzige, was sie noch lieber mag, sind die Geschichten ihrer Großmutter von den Menschen.
An ihrem fünfzehnten Geburtstag darf sie, wie in den Jahren zuvor ihre Schwestern, von den Klippen aus die Welt der Menschen beobachten. Jahrelang hatte sie diesen Tag herbeigesehnt, ihre Phantasie beflügelt durch die Berichte ihrer Schwestern. Es soll ihr Schicksalstag werden, denn gleich nach dem Auftauchen sieht sie ein festlich geschmücktes Schiff, auf dem ein Prinz seinen sechzehnten Geburtstag feiert. Als des Schiff wegen eines plötzlichen Unwetters untergeht, rettet sie den Prinzen und legt in bewusstlos in einer Bucht ab. Von Ferne beobachtet sie wehmütig, wie ein schönes Mädchen den Prinzen findet.
Nach ihrer Rückkehr drehen sich ihre Gedanken mehr denn je um die Menschen. Von ihrer Großmutter erfährt sie, dass bei den Menschen vieles ganz anders ist als bei ihnen: Sie haben eine viel kürzere Lebenszeit, die noch dazu in den meisten Fällen von Sorgen beschwert ist. Nach ihrem Tod jedoch steigt ihre unsterbliche Seele in den Himmel auf, während von ihresgleichen nichts anderes bleibt als ein bisschen Meeresschaum. Die kleine Seejungfrau ist bereit, für eine unsterbliche Seele — und die Nähe des Prinzen — jeden Preis zu zahlen. Der Preis ist hoch, denn sie kann nur dann eine Seele bekommen, wenn ein Mensch sie mehr als Mutter und Vater liebt und sich mit ihr vermählt. Dazu muss zuallererst ihr Fischschwanz durch ein Paar Beine ersetzt werden, was der kleinen Seejungfrau jeden Tag unerträgliche Schmerzen bereitet und unumkerbar ist. Außerdem fordert die Meereshexe, die sie von dem Fischschwanz befreit, als Lohn ihre wunderschöne Stimme. Und trotz all der Opfer ist das Risiko hoch: Heiratet der Prinz eine andere, muss sie sterben, ohne eine Seele erlangt zu haben.
Zwar gelingt es der kleinen Seejungfrau, als Findelkind in die Nähe des Prinzen zu kommen. Bald liebt er sie — wie eine Schwester. Stumm muss sie mit ansehen, wie der Prinz um das schöne Mädchen wirbt, das er nach seinem Schiffbruch als erstes erblickte und das er für seine Retterin hält. Ihre betrübten Schwester bitten sie, den Prinzen zu töten, um sich selbst zu retten, was die kleine Seejungfrau nicht übers Herz bringt. Am Morgen nach seiner Hochzeitsnacht löst sich ihr Körper in Meeresschaum auf.
Was für eine traurige Geschichte. Als Prudence mit der Geschichte fertig war, sah Leocadia sie mit großen Augen an. Als sie erzählte, dass die kleine Meerjungfrau dem Tode geweiht war, wich die Farbe aus dem Gesicht der jungen Mexikanerin. Was hatte dieses Mädchen nur mit Meerjungfrauen?
Scavenger
29.08.2013, 21:34
Na klasse, Vantowers hatte zwar Klamotten und Uniform hier aber sonst nichts wirklich Brauchbares. Und das letzte was er gebrauchen konnte um gegen die Zombies erfolgreich zu sein, waren diese Packung Kondome die offensichtlich für des Generals Privatvergnügen mit seinen Affären und vielen Geliebten, gedacht waren. So ein Egoistischer Kerl ist das… Weiter in den Schränken wühlend sprach er leise mit sich selber „Was soll man bitte mit den Gummis… Läuft diese Apokalypse jetzt unter der Kampagne Safer-Sterben? Pff“ nicht wissend das er gerade beobachtet wird. Er packte die Kondome also einfach irgendwo in seine Jackentasche. Man könnte sie ja zumindest mal gebrauchen, und wenn nicht für die Schönste Nebensache der Welt dann zumindest könnten sie vielleicht anderweitig helfen. So sortierte er die Dinge die er durchwühlt hatte noch ein wenig zu Recht damit es nicht ganz so unordentlich aussah. Schließlich mussten man ja hier einige Tage bis China noch leben.
Während er so wieder das Durcheinander was er so angestellt hatte aufräumte sah er nach einigen Momenten eine Gestalt in der Tür stehen. Er drehte sich zu ihr rum und stellte fest, dass es sich um die Jul handelte. Er stellte sich lässig ihr gegenüber ein paar Metern entfernt hin und räumte an dem vor ihm Stehenden Schreibtisch weiter auf. „Vantowers war schon ein kleiner Verbrecher.. Ich meine, man muss sich hier nicht einmal groß umsehen um zu erkennen das er sich den größten Luxus gegönnt hatte während alle anderen wie Hunde gehalten wurden“ sprach er zu Jul gerichtet. Er ging um den Tisch rum Alleine schon die Möbel sind sicher mehr wert als alle im Hole zusammen an „Warenwert“ hatten“ schätzte er die meisten aus Massivholz bestehenden Möbel ab. „Aber, Sie sind sicher nicht her gekommen um sich meine Theorien über das Schwein von Vantowers an zu hören. “ er merkte das sie vielleicht ein wenig unsicher war „Wenn Sie sich frisch machen wollen, Duschen und Toiletten hat der werte General auch hier, einfach dort durch die Türe gehen. Sie funktioniert sogar, ich hab sie vor kurzem erst ausprobiert.“ erzählte er ihr, ohne zu wissen was sie eigentlich wollte. Also ließ er sie erst einmal zu Wort kommen bevor er weiter reden würde ohne zu wissen was los war.
Jul stand regungslos in der Tür und wusste nicht so recht, was sie tun sollte. Offenbar hatte David sie noch nicht bemerkt. Sollte sie wieder gehen und versuchen leise die Tür zu schließen? Andererseits war das die Gelegenheit sich mal in Ruhe mit David zu unterhalten. Musste sie doch zugeben, dass sie noch nicht besonders viel über ihn wusste.
Schließlich sah David sie doch und drehte sich zu ihr um. "Hi" sagte sie, ohne genau zu wissen, wie sie ein Gespräch anfangen könnte. Doch in dem Moment fing David auch schon an ihr etwas von Vantowers zu erzählen. Offenbar war dies seine Privatkabine gewesen. Schließlich zeigte er ihr auch den Weg zur Dusche. "Danke. Ja, ich war eigentlich auf der Suche nach einer Toilette. Und eine Dusche täte sicherlich auch mal ganz gut. Ich hoffe, ich hab dich - ähm, Sie - nicht gerade bei irgendwas gestört?" - "Nein, keine Sorge. Ich habe nur gehofft hier etwas nützliches zu finden, aber bis auf Klamotten und so scheint hier nichts zu sein." - "Schade. Nun, ich habe eben mit Nathan und dem Russen ein paar Fische gefangen. Vielleicht könnten wir uns ja gleich, nachdem ich mal eben da drin verschwunden bin (sie zeigte dabei auf die Duschkabine), zum Essen zusammen setzen und dabei überlegen, wie wir weiter vorgehen wollen?" Jul setzte zu einem leichten Lächeln an, oder zumindest versuchte sie es.
Oh man, sie war echt nicht zu spontanem Smalltalk gemacht, erst Recht nicht wenn ihr, wie gerade, kein vernünftiges Thema einfiel.
Jerome Denis Andre
30.08.2013, 08:55
Fritz, hörte sich interessiert die drei Ratschläge des Franzosen an.
Der Ratschlag Frauen nicht als etwas Besonderes zu behandeln war für Fritz neu. Das widersprach allem, was er bislang über das Thema gelesen hatte.
Welcher Heroe gewann am Ende der Geschichte denn sein Mädchen nicht, indem er quasi alles für sie tat? - Dann wiederum war nun mal der Franzose
ein Franzose. Wenn er sagte, dass Romantik so funktionierte, dann tat sie es sicherlich auch. Daran gab es keinen Zweifel.
Eine Frau nicht zu bedrängen verstand sich eigentlich von selbst. Eigentlich eine Frage der Ehre.
Der dritte Ratschlag machte Fritz sorgen. Ihm war schmerzlich bewusst, dass er alles andere als "normal" war.
"Also weniger Schneeflocken ...", seufzte er, "Gut. Ist notiert."
Unsicher sah Fritz Gabriel an. "Merc... Äh ... Danke. Ich werd' versuchen die Ratschläge zu beherzigen."
Er stand auf und verließ das Zimmer. Normal Verhalten. Nicht auf ein Podest heben. Also Jul keine Gedichte offerieren,
sondern in einer normalen Situation Kontakt aufnehmen. Als ehemalige Sportlehrerin war sie ja eventuell an einer sportlichen
Freizeitgestaltung interessiert. Fritz nahm sich vor die Sportgeräte zu besehen. So der alte Vantowers nicht zufällig auch
irgendwo eine Fechtausrüstung versteckt hätte, dann würde er zumindest Jul zu einem Federball Match herausfordern,
sobald sie ihm wieder über den Weg liefe - das nahm er sich fest vor.
Daen vom Clan
30.08.2013, 09:03
Eine Fechtausrüstung konnte Fritz in der Tat nicht auftreiben. Wohl aber das erhoffte Federballset.
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