Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 2 - Museumsdorf Aku Aku auf Wallis et Futuna
Daen vom Clan
20.08.2013, 21:17
CGF & Friends präsentieren:
http://i.imgur.com/Ntq01.png
Spielleitung: Daen und Streicher
Grafische Unterstützung: Tako und Shinshrii
Regelwerk:
Jeder Spieler spielt einen überlebenden Zivilisten, (Wissenschaftler oder Soldaten nur nach Absprache und selten!), der sich zum Zeitpunkt des Spielbeginns in der zur Festung umgebauten Marine-Basis Asoa in der südpazifischen Inselkette Wallis et Futuna befindet. Die Gründe dort zu sein sind ebenso frei wählbar wie das Herkunftsland – euch allen gemein ist aber, dass ihr Flüchtlinge seid und hier Unterschlupf gefunden habt.
Ziel des Spiels wird es sein, die gestellten Aufgaben (Stationen genannt) während einer langen Reise zu überleben, um die Geschichte für das Finale in Staffel 3 vorzubereiten. Im Spiel werden dabei 8 unterschiedliche Stationen vorkommen.
Jede Station stellt dabei eine Situation, ein Szenario oder ein Gebiet dar(beispielsweise: eine alte Schule, eine verlassene Insel, ein Wald, die Kanalisation, das Dach eines Hochhauses, ein Freizeitpark), in dem sich die Helden herumtreiben und RP machen können. Jede Station ist für sich während des Spieltages sicher, die Zombiegefahr wird nur beim Wechseln zur nächsten Station durch Lösen der Stationsaufgabe gefährlich.
Am Ende jeden Tages ziehen die Spieler weiter und müssen dafür eine bestimmte Aufgabe lösen: So muss beispielsweise beim Verlassen der Schule ein Angriff der Zombies abgewehrt werden, bei dem 2 Spieler zurückbleiben müssen um die Flucht gelingen zu machen. Die 2 betreffenden Spieler können sich freiwillig melden oder es wird abgestimmt wer die Aufgabe übernehmen wird, weil man bei diesen Aufgaben auch sterben kann und somit aus dem Spiel ausscheidet.
Es wird Szenarien geben, die unterschiedliche Anzahlen von Spielern erfordern, üblich werden 2-3 sein, ebenso kann und wird es passieren, dass diese 2-3 Personen zwei unterschiedliche Szenarien zu lösen haben, sprich, der Wert der ausgesandten Spieler auf Kampf und Intelligenz könnte geprüft werden.
Sind die jeweils notwendigen Spieler bestimmt, gilt der Tag als geschafft und die restliche Gruppe rückt sofort in die nächste Station vor, es beginnt also eine neue Station.
Für die beiden, die die Flucht gesichert haben, wird es spannend. In obigen Beispiel handelt es sich um ein Kampf- und ein Intelligenz-Szenario, also zählt also zuerst der Kampfwert, dann der Intelligenzwert.
Hat ein Spielerchar 7 Punkte in Kampf, hat er eine 70%ige Chance die Aufgabe zu überleben und er stößt normal am nächsten Tag zur Gruppe. (Hier würde der Spielleiter "würfeln" und die Spieler per PN informieren).
Wurde schlecht gewürfelt - also eine 8-10 erwürfelt, stirbt der Char und die SL informieren den Spieler ebenfalls, so dass dieser einen schönen Abgang schreiben kann.
Ist die 8. Station erreicht und überstanden, haben die überlebenden Spieler gewonnen!
Charakterwerte
Es gibt insgesamt fünf relevante Charakterwerte:
Es gibt insgesamt fünf relevante Charakterwerte die bei den Stationsaufgaben geprüft werden:
Kampf: Für Stationen mit dem Szenario: Kampf (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Zombies beseitigen, einen Ort verteidigen)
Intelligenz: Für Stationen mit dem Szenario: Intelligenz (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: einen Computer hacken, einen Weg finden)
Agilität: Für Stationen mit dem Szenario: Gewandtheit (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: einen Parcour zur Ablenkung laufen)
Geschick: Für Stationen mit dem Szenario: Geschick (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Handwerk, einen alten Laster als Fluchtmöglichkeit wieder betriebsfähig machen)
Charisma: Für Stationen mit dem Szenario: Charisma (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Andere Überlebende um Hilfe bitten, einen Militärschlag gegen euren Unterschlupf verhindern)
Der sechste Wert im Spiel ist "Nahrung". Fällt der Wert unter die Anzahl der Spieler, dann erleiden diese einen Mali von 1 auf ihr Würfelergebnis, d.h. Aufgaben scheitern eher.
Nahrung spielt erst ab Tag 1 eine Rolle, nicht im Intro.
Ein Beispiel:
Jeder Stationstext beginnt mit einer kleinen Szenariobeschreibung:
Am dritten Tage gelangen die Spieler in die malerisch gelegene Lagune der Marinebasis. Dort finden sie eine gruselige Meereshöhle vor, die sich nicht nur perfekt verteidigen lässt, sondern auch Spuren ehemaliger Bewohner aufweist. Um nun zu Station 4 zu gelangen – einem Flugfeld mit einer zur Flucht tauglichen Cessna - wissen die Spieler, dass sie nach der Ruhepause und dem Kraftschöpfen (also am Ende des Rollenspieltages) einen Weg finden müssen, eine unstabil aussehende Hängebrücke am hinteren Ende der Höhle zu überwinden. Die Spieler sehen sofort, dass sie sich dazu aus der Deckung der Höhle begeben müssen und sicherlich von einigen herumstreunenden Zombies gesehen werden, die sofort Witterung aufnehmen und die Spieler bei der Flucht jagen werden.
Die Spieler erfahren, dass mindestens 2 Spieler notwendig sind, um die Seile der Brücke fest zu halten, so dass die Brücke stabil genug ist, um dem Rest der Gruppe die Flucht zu ermöglichen.
Im Laufe des Tages müssen die Überlebenden zwei Spieler bestimmen, die sich der Stationsaufgabe annehmen. Einer meldet sich dabei freiwillig, ein weiterer wird per Abstimmung bestimmt und muss teilnehmen. (Weigerungen sind nach der Abstimmung nicht möglich)
Da zwei Spieler die Aufgabe übernehmen, endet der Rollenspieltag und die Gruppe rückt auf Station 4 vor.
Die Spielleiter kümmern sich nun um die beiden ausgesandten Spieler, welche die Stationsaufgabe übernommen haben. Das Gegenstemmen der Seile erfordert Kraft, die anschließende Flucht Agilität. Kraft wird in diesem Fall über Kampfwert simuliert,
Spieler 1 hat: Kampf 8 und Agilität 6
Spieler 2 hat: Kampf 6 und Agilität 3
Jeder Punkt steht dabei für 10% Gelingen, bedeutet, für Spieler 1 gelingt die Kampfprobe zu 80% und die Agilitätsprobe zu 60%.
Die Spielleiter würfeln nun verdeckt und die Proben für beide Spieler und teilen ihnen per PN das Ergebnis mit.
Die SL würfeln:
Für Spieler 1 für Kampf eine 4 und für Agilität eine 5. Beide Werte sind UNTER dem Charakterwert, Spieler 1 überlebt also und stößt zur Gruppe.
Für Spieler 2 für Kampf eine 1, jedoch für Agilität eine 9. Obschon die Kampfprobe gut gelingt, versagt der Spieler 2 bei der Agilität und wird dieses Szenario nicht überleben.
Die SL gibt beiden Spielern nun Bescheid - auch das jeweilige Ergebnis des anderen -, damit beide entweder getrennt oder zusammen das Ergebnis im Rollenspiel schildern können.
Als Beispiel könnte ein erschöpfter und verschwitzter Spieler 1 im RP berichten, wie Spieler 2 es nicht überlebt hat und wie froh er ist, selbst überlebt zu haben.
Station drei gilt als abgeschlossen, der Tag 4 beginnt mit Station 4 - einem verwüsteten Airfield in dem torkelnde Zombies in der Nähe von scharfen Tretminen herumschlurfen.
Weitere Charaktermerkmale:
Um die Sache spannend zu machen, gibt es weitere einmalige Fähigkeiten, die in den Szenarien benutzt werden können. Dies kann öffentlich oder heimlich per PN an die Spielleiter geschehen. Jede Fähigkeit kann dabei nur einmal während des gesamten Rollenspiels eingesetzt werden.
Ab einer gewissen Anzahl an Spielern kann es auch sein, dass bestimmte Rollen zweimal zugewürfelt werden.
Die Namen der Fähigkeiten müssen keinen Einfluss auf das Rollenspiel haben, es sind nur Bezeichnungen.
Jede Fähigkeit wird einmalig nur unter den Spielern verlost, nicht jeder Spieler wird eine bekommen, die Fähigkeiten können im Rollenspiel auch geheim gehalten werden:
"Der Anführer" = Sollte die Gruppe sich entschließen, einen Anführer zu wählen, so hat dieser die Sonderfertigkeit, Charaktere bestimmen zu können, die an einer Stationsaufgabe teilnehmen müssen. Bei einem Grundcharisma (also ohne Items und Buffs) von 1-3 kann er diese Sonderfertigkeit einmal im Spiel einsetzen, bei einem Wert von 4-6 zweimal. Im Gegensatz zu Staffel 1 wird der Anführer OOC auch von mir als „Schiedsrichter“ und Ansprechpartner eingesetzt, d.h. wenn Entscheidungen der Gruppe auch mich nicht eindeutig wirken, werde ich mich an den Anführer per PN wenden und er gibt letzten Endes den Ausschlag. Wählt euren Anführer also weise. ^^
"Der Supporter" = Ein anderer, einzelner, ausgeschickter Spieler überlebt in jedem Fall. Beim Tageswechsel schreibt der Supporter die SL an und benennt den Begünstigten, den er einmalig bei seiner Aufgabe beschützen wird. Es ist nicht erforderlich, dass der Supporter mit ausgesandt wird, er kann auch beim Rest der Gruppe bleiben und diese Fähigkeit ausspielen. Diese Fähigkeit kann nicht auf sich selbst angewandt werden.
"Der Charismat" = Kann einmal fest einen einzelnen oder alle notwendigen Spieler für eine Aufgabe bestimmen. Dies macht er öffentlich mit einem markanten Befehl oder einer heldenhaften Rede und dem OOC-Hinweis(!) dass er die Fähigkeit grade ausspielt. Die benannten Spieler haben entsprechend zu reagieren. Wenn der Charismat seine Fähigkeit ausspielt, überstimmt er damit die Fähigkeit des Anführers.
"Der Star" = Wenn der Spieler auserwählt wurde, kann er einen weiteren Spieler bestimmen, der ihn auf jeden Fall begleiten muss. Dadurch kann die Anzahl der Spieler für die Aufgabe auch überschritten werden.
"Das Improvisationstalent" = Wenn der Spieler eine Aufgabe übernimmt, kann er den Szenariofokus verändern, aus einer "Stationsaufgabe Angriff" beispielsweise eine "Stationsaufgabe Handwerk" machen. Dies gilt dann für alle an der Aufgabe teilnehmenden Spieler, er kann dies vorher ankündigen.
Sind zwei verschiedene Stationsaufgaben erforderlich, kann er nach Wunsch auch beide umändern, es müssen jedoch zwei verschiedene sein.
"Der Kleptomane" = Ein Spieler kann einem anderen Spieler versteckt 3 Punkte einer Fähigkeit klauen. Diese werden dem Kleptomanen verdeckt von der SL angerechnet, die Änderungen sind permanent, die gestohlenen Punkte können das Limit von maximal 9 Punkten einer Fertigkeit nicht überschreiten und das Minimum von einem Punkt nicht unterschreiten.
"Der Schnüffler" = Kann am Stationsübergang einen Spieler beschatten und sein geheimes Charaktermerkmal, sowie dessen Werte, erfahren. Sollte die Sonderfertigkeit bereits ausgespielt worden sein, dann erfährt der Schnüffler alle Details, sollte sie noch nicht benutzt worden sein, wird die Sonderfertigkeit „gestohlen“, d.h. der Schnüffler als Fertigkeit wird durch die gestohlene Fertigkeit ersetzt.
"Der Held" = Kann sich selbst freiwillig für eine Aufgabe melden, diese gilt dann auf jeden Fall als gelöst, der Char stirbt jedoch ebenso unrettbar. (Die Sonderfertigkeit Supporter bleibt wirkungslos, er ist schließlich ein Held!) Wenn der Held eine Aufgabe für sich erwählt, kann, darf und muss ihm kein anderer Spieler zu Hilfe eilen, selbst Szenarion für mehrere Spieler werden einsam gestemmt. So ein Held ist das!
"Der Schurke" = Wenn dieser Spieler mit anderen Spielern eine Stationsaufgabe bespielt, kann er einen der ausgesandten Spieler opfern, um sein Überleben zu garantieren. Der Spieler seiner Wahl stirbt dabei garantiert, der Schurke überlebt dabei sicher. Wenn der Spieler mit dem Merkmal Schurke sterben würde, wird er vorab per PN darüber informiert und kann sich entscheiden, diese Fähigkeit einzusetzen. In diesem Fall bekommt der zum Sterben verurteilte Spieler die Ergebnismeldung, dass er wegen eines wirklich dummen Zufalls gestorben ist. Sollten weitere Spieler an der Stationsaufgabe teilnehmen, entscheidet ein Würfelwurf mit 25% darüber, ob diese Spieler etwas vom Vorgehen des Schurken mitbekommen haben.
Spielplan:
Geplant ist, dass jeder Tag, wie bei den Werwölfen, 2-3 Real-Tage geht.
Disclaimer: Es ist ein Rollenspiel mit Regelwerk. Natürlich wäre es manchmal logischer, wenn anstatt 3 Spielern 5 gehen würden oder wenn man - anstatt auf Station X vorzurücken - sich in Station Y verschanzen würde und wir ein Herr-der-Fliegen-RP starten würden. Ich wäre auch in Schach bedeutend stärker, wenn ich mit allen Figuren gleichzeitig ziehen dürfte, deswegen: Es ist wie bei den Werwölfen: Ein Brettspiel mit Rollenspielinhalten, nicht umgekehrt.
Erfreuen wir uns also an dem ungewöhnlichen Szenario, dem Versuch einer fortlaufenden Handlung und haben einfach Spaß an einem kooperativen Spiel.
Trotzdem noch einmal eine ganz wichtige Sache: Nehmt das Spiel nicht so ernst. Mitfiebern und Leidenschaft sind gerne gesehen, aber übertreibt es nicht.
Bedenkt auch bitte, ob diese Art Rollenspiel bei dem der Charakter auch den Tod erleiden kann etwas für euch ist und seid euch darüber im Klaren, dass der Rollenspielanteil bisher bei Staffel 1 sehr sehr groß war. Es ist zu befürchten, dass viel geschrieben wird!
Ebenfalls wichtig: Das Rollenspiel war und ist als Dreiteiler geplant! Ihr befindet euch nun in Staffel 2, d.h. Ereignisse aus Staffel 1 werden weitergeführt und die Bühne für Staffel 3 wird vorbereitet. Es besteht absolut die Gefahr, dass die Staffel nicht mit einem klassischen Happy End endet. Wenn ihr mit dieser Art zu spielen Probleme habt, überlegt euch bitte die Teilnahme.
In diesem Sinne: Habt Spaß!
Daen vom Clan
20.08.2013, 23:01
Station 2 – Das polynesische Museumsdorf Aku Aku auf Wallis et Futuna
Startzeit der Station im Spiel: 06. August 2013, morgens, 7:30 – 06. August 2013, Abend, 21:00
Dauer des Tages in realer Zeit: 21.08. - 24.08. 23:59
http://i.imgur.com/qPGmf.png
Nahrung der Gruppe: 16+4 (Spielleiterentschuldigung)
Ereignisse der Nacht: Eine unbekannte Person mit der Fertigkeit „Kleptomane“ stiehlt Alice Guerlaine eine unbekannte Anzahl Kampfpunkte!
UserCharakterAlterBerufNationalität
Lynx – Dolores Thomas, geb. Williams – 44 – Lebensgefährtin – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Ligiiihh – Niki – 16 – Kellner/Testperson - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/vietnam.gif
BlackRose - Prudence "Granny" McAldrin - 72 - Geschichtenerzählerin - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Indy – Suparman – 27– Kanalreiniger– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Zitroneneis – Celina Blair – 21– Studentin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/england.gif
MetaLevel – Shelley Weinberg – 24– Ersatzkrankenschwester – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Gendrek – Gabriel Chevalier – 24– Arbeitslos– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/france.gif
steel – Alexandra "Gun Smith Lexi" Miller – 29– Polizistin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Nonsense – Alice Guerlaine – 21– Jura-Studentin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/france.gif
Ty Ni – Shoana – 28– Unterweltgröße– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/amerikanisch-samoa.gif
R.F. – Richard Matthew Fireburg – 19– Dieb– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/england.gif
Mephista – Leocadia Arellano-Felix – 8– Tochter– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Jerome Denis Andre – Fritz Jefimow – 25– Chemiestudent– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/germany.gif
Mivey – Nathan Archer – 42– Finanzmanager– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Tako – Gunther Ocean – 31– Sysadmin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Scav – David Stevens – 29– Kameratechniker– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Layana – Juliane Schiller – 29– Sportlehrerin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/germany.gif
Alzi – Ivan Dolvich – 59– Soldat a.D. / Söldner– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/russland.gif
Einleitung:
Sie waren auf der Flucht, seit dem die Toten begonnen hatten, die Lebenden zu jagen. Erst in Camp Hope sollte für viele Flüchtlinge das Martyrium enden, erst in Camp Hope versprach die Welt wieder ein Funken mehr Normalität. Doch nun waren sie gezwungen, sich erneut auf die Flucht zu begeben.
Umtost vom tropischen Sturm rannten sie über klebrig-nassen Sand, der jeden Schritt zur Tortur machte. Sie streiften durch das Unterholz, zerschnitten sich dabei Kleidung und Beine. Sie kletterten über spitze Felsen, unermüdlich, doch in der schwärze der stürmischen Nacht nur unendlich langsam vorankommend.
Dolores führte sie dank des erworbenen Wissens der Karte über kleine Schleichwege und versteckte Wartungspfade durch den Dschungel, doch immer in Sicht- oder Hörweite des Camps. Die Funkstation lag in der Nähe des Camps, im Nordwesten der Insel und wäre es ein Abendspaziergang in Sicherheit gewesen, es hätte nicht länger als eine halbe Stunde gedauert. Doch mit dem Wahnsinn der tödlichen Zombies und durch die fast absolute Dunkelheit waren es gut vier Kilometer, die sie zu bewältigen hatten und für die sie fast die gesamte Nacht benötigten.
Es mutete seltsam an, die große Mauer aus Beton und Containern, welche Vantowers errichtet hatte und die für viele Einwohner des Camps stets sinnbildlich für seine harte Hand gestanden war, rettete ihnen nun vielleicht das Leben, denn obschon die Zombies im Camp waren und dort mordeten, so konnten sie doch kaum hinaus. Doch natürlich hatte die Mauer auch ihre Schleichwege und versteckten Öffnungen und so konnten sich die Überlebenden nachts nicht sicher wähnen. Dank der Mauer blieben sie wenigstens vom Anblick der Untoten verschont, auch wenn die Schreie hinter der Mauer und den Zäunen Visionen eines Massakers erzeugten.
Als sie mit dem Licht des beginnenden Tages endlich an ihrem Ziel ankamen, waren die Schüsse und Schreie leiser und weniger geworden, schließlich waren sie ganz verschwunden und das Camp lag in seltsamer Stille da. Dolores hatte sie auf eine Anhöhe geführt, nur zwei Kilometer südwestlich von Camp Hope entfernt, doch durch dichten Dschungel getrennt. Das Gemeinschaftszentrum hatte für den Tourismus der Insel gestanden und es schien bittere Ironie, dass sie abermals in einer Attraktion für Reisende Unterschlupf und Sicherheit fanden.
Nur einen Kilometer von der Funkstation entfernt, quartierten sie sich im Museumsdorf Aku Aku ein, ein Name, der sinnbildlich für polynesische Geister stand. Es war gute und solide Handwerksarbeit, ein Dorf aus Holz und Gras, umgeben von einer festen, stabilen Palisade und einem Tor, welches sich problemlos schließen und verriegeln ließ. Eindrucksvolle Schnitzereien wechselten sich mit seltsam beunruhigenden Totenmasken ab, die als Schmuck im Dorf aufgehangen waren, selbstverständlich in großer Anzahl, wollte man den Touristen doch viel von der Kultur zeigen.
Das Dorf selbst bestand aus fünf Hütten, diese waren für die Reisenden frei begehbar und somit dankbarerweise auch komplett ausgestattet mit Tischen, Stühlen und Betten, alles jedoch im Stil der polynesischen Völker, doch stabil und bequem waren sie allemal.
Von dem Hügel aus, auf dem das Dorf erbaut worden war, konnten sie sowohl das Camp als auch die Funkstation sehen. Als sie endlich das Dorf betraten und das Tor verschlossen, ging sinnbildlich der Sturm vorüber und die Sonne zeigte sich warm, tröstend und trocknend…
http://i.imgur.com/ZG9Uf.png
Lagebericht:
Im Museumsdorf sind die Spieler in Sicherheit, solange daran gedacht wird, das Tor nach jedem Öffnen zu verriegeln. Trotzdem ist es keine Lösung auf Dauer, denn es gibt kaum Vorräte in dem Dorf und die Überlebenden wurden gerade Zeuge, wie mehrere hundert Untote ihr Camp in eine Legion aus Feinden verwandelt hatte.
Westlich vom Dorf, unten am Strand, liegt die Funkstation Mossad II, erreichbar über eine schmale Brücke. Doch schlurfen am Strand bereits Untote herum. Weitaus interessanter und faszinierender ist die große Yacht, weiß und prächtig, die hinter der Station an einem Ausleger schaukelt.
Den Überlebenden ist klar, dass die Nachricht, die die Soldaten so verändert hat und die ausreichend Grund dafür war, Vantowers von einem Wendepunkt der Geschichte sprechen zu lassen, in der Funkstation zu finden wäre. Und danach wäre das Boot die perfekte Option zur Flucht. Denn trotz Palisaden waren 18 Überlebende gegen sechstausend Untote keine sehr gute Quote.
Was die Situation verschärft ist, dass man beim Betreten des Strandes, auf dem Weg also zu Boot und Station, unweigerlich von Untoten angegriffen wird.
Doch da ihr die ganze Nacht durch den Sturm geschlichen seid, brauchen die Überlebenden vorerst einen Moment zum Ausruhen und sich kennenzulernen.
WICHTIG: Jeder Spieler kann nur an einer EINZIGEN Aufgabe teilnehmen! Die Teilnahme an einer Aufgabe muss in ROT geschrieben werden. Bitte schreibt erst in ROT eure Teilnahme auf wenn ihr euch sicher seid, dass ihr die Aufgabe machen werdet.
Optionale Aufgaben werden sofort (wenn die SLs es lesen) durchgeführt, Stationsaufgaben beim Stationswechsel am Ende der Station.
Team "Kinder des Hermes"
Anzahl: 1
Erledigt von:
Probe auf: Kampf ODER Geschick UND Agilität
Hintergrund: Die Tür der Station Mossad II ist nur unzureichend gesichert. Das Schloss lässt sich entweder geschickt knacken oder mit grober Gewalt überwinden. Sobald die Information gefunden wurde, ist es angeraten, vor den Toten auf das Boot zu flüchten.
Team "Söhne des Poseidon"
Anzahl: 1
Erledigt von:
Probe auf: Geschick
Hintergrund: Friedlich dümpelt die ‚Heather‘ – die persönliche Yacht von Vantowers – am Pier. Wird die Steuerung kurzgeschlossen, wäre es ein exzellentes Gerät zur Flucht.
Team "Eltern des Ares"
Anzahl: 1
Erledigt von:
Probe auf: Kampf
Hintergrund: Die schmale Brücke des Stegs ist einfach zu verteidigen, eine beherzte Person sollte ausreichen.
OPTIONALE AUFGABE: "Töchter der Artemis"
Anzahl: 1
Erledigt von:
Probe auf: Charisma ODER Agilität
Hintergrund: Der Strand ist lang, doch durchzogen von guten Verstecken wie Palmen und Felsen. Wer sich als Köder anbietet oder die Zombies mit Geschrei weglockt, verschafft den anderen drei Teilnehmern einen Bonus von 1 auf jede einzelne Würfelprobe.
http://i.imgur.com/qFr9X.png
Aufgabe Alpha
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Alice
Probe auf Agilität - bestanden
Hintergrund: Es gibt eine unheimlich anzusehende Statue eines Aku Aku inmitten des Dorfes. Sein Kopf schwebt in gut vier Metern Höhe. Am interessantesten ist jedoch, dass am Hinterkopf ein Speer und ein Schild angebracht sind, diese könnten formidable Waffen abgeben.
Erfolg: Kampf +3 zur freien Verteilung
Misserfolg: Agilität von -2 für 2 Stationen
Aufgabe Beta
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Intelligenz, erschwert um 1
Hintergrund: Seltsame trockene Kräuter liegen in einer Schale einer Hütte, die als die Behausung des Medizinmanns ausgewiesen ist. Können sie identifiziert werden, lassen sich durch den Konsum des Blattwerks (z.B. Tee) Boni ausmachen.
Erfolg: Ein Punkt Agilität und ein Punkt Intelligenz zur freien Verteilung,
Misserfolg: -2 Agilität und -1 Charisma für 2 Stationen durch Brechdurchfall
Aufgabe Gamma
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Gabriel
Probe auf Geschick - bestanden!
Hintergrund: Unromantischer kann man ein Kassenhäuschen nicht platzieren, doch zu eurem Glück befindet es sich innerhalb der Palisade. Wenn die Tür dort geknackt oder eingetreten wurde, gehört die Beute im Haus den Spielern.
Erfolg: Zwei neue, verstecke Nebenaufgaben
Misserfolg: ?
Aufgabe Delta
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Suparman
Probe auf Intelligenz - Fehlschlag
Probe auf Agilität - Bestanden
Hintergrund: Soweit ihr das erkennen könnt, befindet sich im Süden des Dschungels, drei Kilometer weiter, ein wilder Obsthain. Dort lässt sich sicherlich genug Nahrung finden…
Erfolg: Gruppennahrung + 10
Misserfolg: Charisma -2 für 2 Stationen durch Abgerissenheit
Aufgabe Epsilon (Plünderaufgabe)
Mögliche Teilnehmer: 1-2 (bei 2 Teilnehmern gilt jeweils der höchste Wert eines Teilnehmers)
Erledigt durch: Fritz und Jul
Probe auf Kampf ODER Agilität - bestanden!
Hintergrund: Ihr seid nicht weit weg von Camp Hope. Möglicherweise könnt ihr euch bis ins Hole vorkämpfen und versuchen, einige Gegenstände, Waffen oder Nahrung zu bergen…
Erfolg: Spezifische Boni in Höhe der Würfeldifferenz
Misserfolg: Sonderstatus gebissen!
Aufgabe Zeta (Plünderaufgabe)
Mögliche Teilnehmer: 1-2 (bei 2 Teilnehmern gilt jeweils der höchste Wert eines Teilnehmers)
Erledigt durch: Niki und Dolores
Probe auf Kampf ODER Agilität -bestanden!
Hintergrund: Ihr seid nicht weit weg von Camp Hope. Möglicherweise könnt ihr euch bis ins Sektor Beta vorkämpfen und versuchen, einige Gegenstände, Wissensobjekte oder Nahrung zu bergen…
Erfolg: Spezifische Boni in Höhe der Würfeldifferenz
Misserfolg: Sonderstatus gebissen!
Aufgabe Eta
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Lexi
Probe auf Charisma - Fehlschlag
UND Agilität - bestanden
Hintergrund: Es gibt ganz im Osten eurer Position noch die Funkstation Mossad I – dort scheinen sich Soldaten verschanzt zu haben. Wer den Marsch durch den Dschungel übersteht, kann Diese um Hilfe bitten.
Erfolg: Spezifische Boni
Misserfolg: ?
Aufgabe Theta
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Matt
Probe auf Geschick - Erfolg!
Hintergrund: Der Umhang aus weichem Leder, geschmückt mit Federn und wunderschönen Mustern ist Vieles. ER ist alt, staubig und unbequem. ABER man fällt darin einfach auf, wenn man zumindest die Schließe reparieren kann.
Erfolg: Team "Töchter der Artemis" erhält einen einmaligen Bonus von 1 ODER 2 Punkte Charisma zum freien Verteilen
Misserfolg: Charisma -2 für 2 Stationen durch den verdammten Juckreiz der Flöhe im Umhang
Aufgabe Iota
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: David
Probe auf Intelligenz - bestanden!
Hintergrund: Das Museumsdorf ist gespickt mit Hinweisen und Geschichte. Wer sich die Zeit nimmt und alle kleinen Schilder liest, der wird Einiges über die Region und Kultur erfahren.
Erfolg: Intelligenz +1 für die Person
Misserfolg: Intelligenz -2 für 2 Stationen durch Sonnenstich
Aufgabe Kappa
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Nathan
Probe auf Charisma, erschwert um 2 - bestanden
Hintergrund: In der Hütte des Medizinmanns ist eine Statue eines Totengeistes zu sehen, der offensichtlich einen aufrecht gehenden, hungrigen Toten darstellt, eine überraschend akkurate Darstellung eines Zombies. Es kann ja vielleicht nicht schaden, ein bisschen zu beten. Oder doch?
Erfolg: Ein Opferdolch, Kampf +1 zum freien Verteilen
Misserfolg: ?
Aufgabe Lambda
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch: Celina
Probe auf Charisma - bestanden!
Hintergrund: Es braucht schon richtig viel Erfahrung im Umgang mit anderen Menschen und den Freuden des Lebens, um die klare, sehr wohlduftende, ölige Flüssigkeit in der Flasche zu erkennen. Das Museumsschild weist die Hütte als die des Häuptlings aus, und wo sonst würde man das richtige Öl für die bekannte, traditionelle, hawaiianische Massage namens Lomo Lomi Nui finden?
Benutzt ein Überlebender das Öl muskelknetenderweise an einem anderen Überlebenden, gewinnt dieser neben der wohltuenden oder sinnlichen Erfahrung auch einen einmaligen Bonus von +2 Agilität für die nächste Aufgabe.
Erfolg: Einmaliger Bonus von +2 auf Agilität, Öl kann nicht auf sich selbst angewandt werden
Misserfolg: Nichts
Aufgabe My (Hintergrundwissen)
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Intelligenz
Hintergrund: Die Krankenakte von Niki konnte geborgen werden. Wer sich anstrengt und einarbeitet, kann vielleicht Etwas herausfinden...
Erfolg: Hintergrundwissen UND ein permanenter Punkt Intelligenz
Misserfolg: -2 Punkte Intelligenz für 2 Stationen durch die Verwirrung
versteckte Aufgabe Ny
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Geschick ODER Intelligenz
Hintergrund: Es befindet sich ein Safe im Kassenhäuschen. Wird der Tresor geknackt, gehört der Inhalt den Spielern.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?
versteckte Aufgabe Xi
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Charisma
Hintergrund: Mit dem Funkgerät aus dem Kassenhäuschen könnt ihr ein anderes Flüchtlingsboot ansprechen, welches sich bereits auf dem Weg befindet. Wenn ihr sie bittet, lassen sie euch entweder Nahrung, Schutzkleidung oder hygienische Utensilien da.
Erfolg: Nahrung +10 ODER Kampf +2 zur freien Verteilung ODER Charisma +2 zur freien Verteilung
Misserfolg: ?
http://i.imgur.com/Jf7Pn.png
http://www.traumlicht.org/hcsvntdracones/station2.png
Beschreibung: Oben im Museumsdorf seid ihr sicher. Doch wenn ihr die Serpentinen des hohen Hügels nach unten steigt und euch auf den Strand begebt, werdet ihr sicherlich angegriffen. Geht ihr über die schmale Metallbrücke, kommt ihr schließlich zur Funkstation und von dort aus zur Yacht. Doch ihr seid die ganze Nacht gelaufen und braucht DRINGEND eine Pause. Nehmt sie euch, erholt euch und dann rückt zur Funkstation vor!
http://i.imgur.com/SwMIs.png
Dolores Thomas: Dolores hat sich in der letzten Station Wege erfolgreich eingeprägt. Wenn sie als dritte Person Zeta oder Epsilon begleitet, wird für die Dauer der Mission jeder Wert der Teilnehmer auf 9 angehoben. (eine 10 ist jedoch IMMER ein Biss)
Alle Spieler aus Sektor Beta: Ihr kennt euren Wohnbereich. Ihr findet einen spezifischen Gegenstand mehr, wenn ihr bei Epsilon oder Zeta teilnehmt. (Glücksprobe, je höher die Zahl, umso besser der Gegenstand)
Alle Spieler aus dem Hole: Ihr kennt euren Wohnbereich. Ihr findet einen spezifischen Gegenstand mehr, wenn ihr bei Epsilon oder Zeta teilnehmt. (Glücksprobe, je höher die Zahl, umso besser der Gegenstand)
Shoana: Die mysteriöse Shoana hat viel gesehen in ihrem Leben. Und mit Gebeten und Kräutern der Region kennt sie sich aus, die Aufgaben Beta ODER Kappa sind für sie um einen Punkt erleichtert.
Suparman: Du hast dich monatelang im Dschungel herumgetrieben und kennst seine Gefahren. Die Aufgabe Delta ist für dich um jeweils einen Punkt erleichtert.
Lexi Miller: In Mossad I könnten alte Kameraden sitzen. Wenn sie die Aufgabe Eta übernimmt, ist ihre Probe um jeweils einen Punkt erleichtert.
Fuck.
Shelley hatte nichts getan. Nichts! Während des gesamten Aufenthalts im Gemeinschaftszentrum hatte sie nur nachgedacht und sich gefühlt keinen Zentimeter bewegt. Natürlich war sie mal nach hier und da gegangen, hatte manchmal sogar angesetzt, um irgendwem zu helfen, doch kam dieser Vorsatz immer viel zu spät.
Nachdem sie sich so umgesehen hatte - immer und immer wieder - war ihr klar, dass sie wohl die einzige Person vor Ort gewesen ist, die sich nie... nie auch nur ein bisschen eingebracht hatte. Anführerwahl? Nichts. Das Show 'n Tell von Lexi? Ein abwesend wirkendes, debiles Grinsen, bei dem sie fast froh war, dass niemand sie sah - hoffentlich. Und sonst? So viele Leute um sie herum taten so viele wichtige Sachen, an denen sie schlicht und einfach nicht beteiligt war. Sie hatte noch nicht mal den Entschluss gefasst, den verletzten Mann zu retten, bevor dieser starb. Sie hatte nicht mal versucht, Gabriel davon abzubringen, sein Leben für sie alle zu riskieren.
Es war nicht wirklich, als wäre sie dabei gewesen. Es war wie einer dieser Abende mit Freunden. Einer der Abende an dem man sich gegenseitig gefragt hatte: "Und? Was würdest du tun, wenn das und das passierte?" Ihre Antworten waren immer überlegt und klangen sicher. Bei der Flucht aus Sidney hatte sie doch auch bewiesen, dass sie es kann. Aber hier? Einfach dumm in der Gegend stehen und über das Nachdenken den Tatendrang verlieren. Das hätte ihre Antwort sein müssen.
Sie war die unbeteiligte Person gewesen. Teilweise fühlte es sich an, als wäre sie gar nicht da, als würde sie vor einem Monitor sitzen und sich eine dieser Youtube-Compilation-Videos ansehen. Alle hasteten wild umher und taten irgendwas, von dem sie nicht verstand, warum es getan wurde. Doch anstatt von bescheuerten Aktionen, bei denen sich Leute in irgendeiner Art und Weise verletzten, die lustig sein sollte oder anderen Aktionen, bei denen Leute Sachen taten, die akut beeindruckend waren, taten die Leute hier etwas vermutlich nicht weniger Beeindruckendes, retteten damit aber sogar Leben. Auch ihres.
Kein Video. Kein Benny Hill - Theme im Hintergrund. Stattdessen das Grunzen, Schlurfen und Kratzen von Zombies und das Schreien von überforderten, kurz vor dem Tod stehenden Menschen auf den unteren Ebenen. Etwas, das man durchaus gegen Benny Hill eingetauscht hätte.
Sie hatte zu viel nachgedacht und zu wenig getan. Und jetzt dachte sie wieder nur nach.
Mach etwas, du dummes kleines Mädchen!
Sie dachte an dieses eine, absolut bescheuerte Buch, welches ihr eine Kollegin beim Fernsehen kurz vor der Zombie-Sache geliehen hatte, mit der Anweisung, es unbedingt lesen zu müssen. Sie hatte es nie zu Ende gelesen. Es war fürchterlich. Irgendeiner dieser pseudopsychologischen Ratgeber zum Glücklichsein... und -werden. Es war Müll... doch der Titel passte nun.
Stop Thinking, Start Living.
Sie sah sich um. Ihre beiden Taschen hielt sie noch immer fest in der Hand. An den Fingern hatten sich vom übermäßig angespannten Drücken die obligatorischen weißen Stellen gebildet.
Wo war sie hier? Nach der Flucht aus dem Gemeinschaftszentrum war sie nicht sonderlich fit, doch wenigstens sorgten die langsam heraustretenden Sonnenstrahlen dafür, dass es ihr verhältnismäßig gut ging. Und die anbrechende Helligkeit hatte einen weiteren Pluspunkt: Diese seltsamen Masken, die überall im – vorerst sicher scheinenden – Dorf hingen, wären im Dunkeln sicher nicht die angenehmste Umgebung gewesen – nicht für sie.
Zu viel Zeit wollte sie jedoch auch nicht für das Umsehen verschwenden, das könnte sie später noch. Ein, zwei Blicke in die Runde genügten für das Erste, sonst würde sie sich ja doch wieder nur in einer scheinbar unendlichen Gedankenspiralen verlieren. Und nächstes Mal hatten diejenigen, die tatsächlich etwas taten, vielleicht weniger Glück.
Shelley hielt also Ausschau nach Gabriel, sah ihn schließlich und trat – die Taschen nicht loslassend – zu ihm, setzte erst dann die Beutel auf den Boden ab und besah sich den Franzosen, lächelte ihm aus der Nähe zu, wenn im selben Moment auch Besorgnis auf ihrer Miene stand. Sie nahm seinen Arm, schaute auf die Haut an seinen Händen und in sein Gesicht, nach möglicherweise entstandenen gefährlichen Kratzern und anderen Wunden Ausschau haltend.
“Bist du verletzt?“
Gabriel dachte während des Marsches nicht viel. Er wollte nur weg, wollte weg von diesem Ort der sich mit dem katastrophalen Ereignis welches sie direkt miterlebten, langsam verfremdet hat.
Die Insel strahlte keine Geborgenheit mehr aus, war kein Urlaubsparadies welches zum Daueraufenthalt avancierte. Jetzt war es ein Alptraum der sie alle einholte. Der Franzose hatte bis dahin nur einen einzigen Zombie in seinem Leben gesehen...
Die Bilder schossen nur für wenige Sekunden durch seinen Kopf. Er erinnerte sich an das Flugzeug, seine Eltern, Geschwister und die anderen Passagiere. Erinnerte sich an den hustenden und krächzenden Mann der zwei Reihen weiter saß.
Erinnerte sich an die Flugbegleitung die ihnen Getränke reichte und sich wenige Sekunden später entschuldigte und zurückzog weil sie Nasenbluten bekam.
Von da dauerte es nur wenige Minuten, das Flugzeug war bereits im Sinkflug als alles um Gabriel herum zerbrach.
Er schüttelte die Gedanken ab, wollte nicht mehr daran denken, konnte nicht mehr daran denken. Lieber zog er mit der Gruppe weiter und versuchte sich auf das jetzt zu konzentrieren.
Das Dorf... diese Art von offenem Museum war nicht unbedingt das was er sich erhofft hat. Doch wenn man bedenkt, dass sie aus einer Aula kamen, durch dessen Glasfront sich ein rostiges Schiff gebohrt hat, welches dutzende Menschen, darunter Kinder, einfach so unter sich begraben hat... dann war dieses Dorf eigentlich eine Art Paradies. Das Auge des Sturm.
“Bist du verletzt?“
Shelley stand neben Gabriel, er schaute kurz verwirrt ehe er sich abtastete. Er hatte nichts gemerkt, zumindest bis jetzt. Der Cocktail an Hormonen hatte ihm vermutliche jegliche Schmerzempfindung weggewaschen, doch als er über seine Hüfte strich merkte er doch ein wenig Schmerz.
"Uhm... je ne sais pas... weiss nicht." Gabe zog sein Shirt hoch und schaute an die Stelle die einen eigenartigen Druckschmerz ausstrahlte und sah dann den Grund dafür.
"Parbleu! Das Kabel, es hat sich eingeschnitten, nichts wildes."
Die Augen des Franzosen weiteten sich, schauten Shelley an ehe sein Kopf nach vorn sackte und in einer seiner Handflächen begraben wurden. Er rieb sich aufgeregt die Stirn ehe er wieder aufblickte. Das Adrenalin klang ab, deckte all die Anzeichen der Panik auf.
"Was habe ich da eigentlich vorhin getan? Das war doch der pure Wahnsinn..."
Die letzten Stunden gingen Nathan wie kurze Momentaufnahmen durch den Kopf.
Auf dem Rohr langsam nach unten klettern. Immer einer hinter dem anderen. Es war sehr schmal und rutschig. Unter ihnen war eine gigantische Horde der lebenden Toten, in Schach gehalten durch zwei der Ihren. Eine Armee der Toten, gegen Zwei, bewaffnet mit Stöcken und Prügeln. Doch sie gaben nicht nach. Nathan blickte nur kurz hinter sich, um zu sehen, wie die beiden sich gallant für sie einsetzten, dann folgte er den anderen.
Der Sturm aus der Ruine des Gemeinschaftszentrum. Sie alle folgten Mrs. Thomas. Nathan hatte nicht mitbekommen, dass sie eine Karte gefunden hatte, doch in der Hektik blieb auch keine Zeit zum fragen, man konnte nur die Beine in die Hand nehmen und rennen. Es war stockdunkel, doch wolkenlose Nachhimmel bot genug Licht.
Der ewig-scheinende Marsch durch den Dschungel. Überall Geschrei, nur die Mauer zwischen ihnen und dem Verderben. Sie alle waren bereits müde nach der Flucht aus dem Zentrum, doch keiner dachte an eine Pause, Zu groß die Gefahr. Die Angst war ihnen allen ins Gesicht geschrieben. Der Untergrund war uneben, hart, und keiner von ihnen hatte auch nur annährend geeignetes Schuhwerk. Trotz der Umstände schien Mrs. Thomas die Orientierung nicht zu verlieren.
Das erste Licht, dass die Baumkronen durchdrang, sagte ihnen endlich, wie lange sie tatsächlich unterwegs waren. Nach dem monoten Marsch hatten sie jegliches Gefühl für Zeit verloren. Selbst die Schreie und gelegentlichen Schüsse wurden seltener. Scheinbar waren die Untoten noch nicht tiefer hierher gedrungen, oder wenn dann nur einige Ausläufer, die große Masse war sicher noch im Camp Hope und fraß sich satt an all den die nicht schnell genug die Flucht ergriffen.
Wenig später verließen sie den Dschungel auch. Und sahen ihr neues Quartier, für den Moment. Ein primitiv wirkendes Dorf. Lebten etwa Einheimische auf dieser Insel?
„Nur ein Museumsdorf, für Touristen“, antwortete der asiatische Mann, der sich scheinbar besser auf der Insel auskennte.
Jetzt sah man auch, dass das Dorf komplett verlassen war, keine Menschenseele, aber auch keine Zombies. So hatten sie also, für den Moment, ihr neues Quartier für den Tag gefunden. Niemand bildete sich ein, dass sie hier lange bleiben konnte. Wie sollten sie dieses Ding auch länger verteidigen? Die einzige Rettung war auf See, sowieso stand für Nathan fest. Sein Blick, als sie das Dorf betraten, galt der Jacht in der Nähe. Hätten wir doch nur diesen Schlüssel mitgenommen, dachte er sich und fragte sich auch, ob er schon Schuld am Tod zweier Soldaten war. Er verwarf den Gedanken.
Nathan lag auf einer Bank vor einer Hütte. Es war die erstbeste Rastmöglichkeit, die er gefunden hatte. Betten würde es hier sowieso keine geben. Er war lange Wanderungen nicht gewohnt, noch weniger welche mit so einem Tempo. Er beklagte sich nicht, sie mussten rennen. Lieber erschöpft als tot. Aber die Nacht, verbracht auf seinen Beinen hatte seinen Preis, und er hatte auch nicht am meisten gezahlt. Nathan hob seinen Kopf und sein Blick ging zum Franzosen. Er wusste seinen Namen noch nicht, doch er schien bei seiner Aktion etwas abgekriegt zu haben. Doch er schien es wie ein Mann zu ertragen und schwer verletzt war er ja nicht. Nathan legte sich wieder hin. Er verschloss die Augen.
Sie waren schon etwas weiter Weg vom Camp Hope. Doch noch immer konnte man, leise im Hintergrund, das Schreien hören, und auch diese ... Tiere? War es vielleicht besser sie gar nicht mehr als Menschen zu betrachten? Nathan würde so nicht schlafen können. Aber auch wenn die Morgensonne ihm ins Gesicht schien, er war müde. Also probierte er sich ein wenig auszuruhen.
Was er heute noch tun würde wusste er nicht. Er verschloss nur seine Augen, und versuchte an nichts zu denken, vorallem an nichts, dass ihn jeder Zeit angreifen und zu einem Untoten machen konnte.
"Es war wahnsinnig cool!", antwortete sie Gabriel mit einem weiten, wohlwollenden Grinsen auf den Lippen. "Naja, die Landung war eher so mittelmäßig, aber der Rest..." - nach einem kurzen Moment, in dem sie ihn lächelnd ansah, wurde der Ausdruck auf Shelleys Gesicht wieder etwas ernster. "Du hast uns alle da raus gebracht. Danke!"
Gabriels Shirt fiel nach und nach wieder an seiner Hüfte hinunter, über die kleine Schnittwunde. Sie hielt den Stoff fest und drückte ihn wieder nach oben, besah sich die Wunde genauer. "Sieht wirklich nicht schlimm aus, aber man muss ja kein Risiko eingehen!" Kurzum bückte sie sich nach dem Medizin-Beutel und fasste ihn am untersten Ende, drehte ihn vorsichtig um und ließ so den Inhalt auf den nackten, durch die Sonne jedoch langsam wärmer werdenden Erdboden gleiten. "Das war ein dreckiges Kabel an einem dreckigen Rohr in einem dreckigen Camp auf einer dreckigen Insel. Und Entzündungen sind nervig!"
"Mais..." - "Ruhig jetzt! Es ist doch schnell erledigt und ich habe genug davon!", unterbrach sie Gabriels Widersprüche schon im Ansatz und nahm eine der zwei Flaschen Alkohol vom Boden. "Ich muss ja nichts nähen, oder so." Ein kleines, quadratisches Tuch vom Boden hebend, grinste sie den Franzosen wieder an. "Das tut bestimmt nicht viel doller weh als dein Sturz!" Das Behältnis nur leicht neigend, spülte sie etwas Alkohol aus dem Flaschenhals auf das Tuch und stellte die Flasche dann an eine ebene Stelle der Erde. Das Tuch führte sie langsam und sorgsam zu Gabriels Wunde, straffte die Haut um den Schnitt etwas mit den Fingerspitzen und tupfte ihn schließlich mit dem improvisierten Desinfektionstuch ab, lächelte dann wieder zufrieden, etwas überrascht davon, dass er sich nicht im Geringsten anmerken ließ, wie sehr das brennen musste.
"Aber nur, weil ich dich danach versorge, heißt das nicht, dass du öfter so etwas machen sollst!" Eine ihr selbst unbekannte Bestimmtheit lag in der Art, wie sie das sagte. Um genau diese zu kompensieren, schickte sie ein erneutes Lächeln hinterher, bevor sie ihr medizinisches Notfallpaket wieder zusammenräumte. "Beim nächsten Selbstmordversuch nehm' ich dir deine Rasierklinge weg!" Shelley grinste und nahm beide Taschen wieder in die Hände.
"Ich schau mal, ob noch wer Hilfe braucht, ja? Und wenn du mir einen Gefallen tun möchtest, legst du dich erst mal hin und ruhst dich aus." Sie verließ Gabriel in der Hoffnung, dass dieser ihrem Wunsch nachkommen würde und sah sich um. Überall saßen, standen, lagen und liefen ihre abgekämpften Mitstreiter. Sie würde einfach mal in die Runde fragen, ob ihre Hilfe benötigt war, bevor sie sich selbst größere Fragen stellte und versuchte, Pläne zu schmieden. Was anderes konnte sie ohnehin nicht tun - oder traute es sich zumindest nicht zu.
"Ist irgendjemand verletzt?, rief sie laut, um auch wirklich jeden im Dorf ihre Worte hören zu lassen und wartete auf Reaktionen.
Irgendetwas tun. Das half.
T.U.F.K.A.S.
21.08.2013, 06:34
"Schön hier.", sagte Lexi mit sarkastischem Anstrich auf der Stimme und drehte sich eine weitere Zigarette. Wahrscheinlich, um gefühlte zwanzig Stunden des Wanderns wieder zu kompensieren. Aber wohl eher einfach, weil sie genau jetzt in diesem Moment was Ungesundes brauchte. Ein bisschen wie spät nachts bei Taco Bell zu futtern weil sonst nichts anderes auf und man selbst extremen Hunger hat um eine unchristliche Uhrzeit. Sie blickte kurz auf zu der Touristenattraktion um sie herum: Handgemacht geschnitzte (zumindest sahen sie aus) Skulpturen von... äh, Eingeborenenscheiß. Keine Ahnung, das letzte Mal war Lexi in einem Museum als sie 9 war.
Zwanzig Jahre her. Sheit, ich werde alt... Und alle die ich kenne sterben vor mir. Das ist 'ne scheiß Quote soweit.
Sie seufzte leise und stopfte die Zigarette zwischen die Lippen, um sie direkt danach anzustecken und erst einmal sitzend und mit dem Rücken an einer der Häuserwände lehnend zu entspannen. Qualm waberte aus Mund und Nase, als sie mit prüfendem Blick die ausgewählte Runde betrachtete. Wenn der Typ in der nazimäßigen Uniform das war, was dieser Gruppe aus alten Damen und irgendwelchen Beknackten einem Kämpfer am nähesten kam - dann war's jetzt schon vorbei. Aus. Schluss. Finito. Oder wie auch immer man's auf Französisch sagt.
"Ist irgendjemand verletzt?, schrie die unscheinbar wirkende Brünette, die mit einer Buddel Wodka Gabes Schürfwunden behandelt hatte. Was zum Teuefel war bloß in sie gefahren? Die war ja fast schlimmer als das französische Schulmädchen.
"Du bist gleich verletzt wenn du nochmal so rumbrüllst, Girly!", beantwortete Lexi die Frage laut und bestimmt, fixierte sie mit einem galligen Blick und zog noch einmal an der Zigarette. "Ich hatte ehrlich gesagt nicht vor, in einem fucking Touri-Dorf draufzugehen, wenn's dir nichts ausmacht. Wenn du helfen willst, hilf leise."
Reibungslos war vielleicht ein Wort, das etwas übertrieben und gar zu positiv war, aber es war das, was Dolores als erstes zu dieser Flucht eingefallen war. Der mutige Franzose hatte erst alles für einen Fluchtweg riskiert und sie würde ihm das nie vergessen. Überhaupt war sie überrascht, wie sehr sich alle Menschen auf dem Balkon eingesetzt und bewiesen hatten - der Gefangene hatte vielleicht nicht freiwillig, aber trotzdem mit voller Aufopferung gekämpft, der andere Kerl, den sie wenige Stunden zuvor für verrückt gehalten hatte (Fritz) hätte ebenso sein Leben für die Gruppe gegeben. Der Russe und die Blauhaarige hatten Waffen oder andere nützliche Dinge verteilt, Celina hatte Unterstützung von Soldaten erhalten, David Stevens hatte alles organisiert und sie alle waren zusammen erfolgreich geflohen. Fast schämte sie sich ein bisschen dafür, diese gesamte Gruppe von Anfang an für Gesindel gehalten zu haben, aber Dolores Thomas schämte sich nie, deshalb striff sie der Gedanke nur flüchtig im Vorbeiziehen.
Dolores hatte sich besser orientieren können, als sie es gedacht hätte. Tatsächlich war die alte, vergilbte Karte überraschend aktuell und genau gewesen - so gut wie alle Schleichwege waren genau da gewesen, wo sie sie sich eingeprägt hatte und selbst die Dunkelheit nach dem Stromausfall hatte sie nicht übermäßig irritieren können.
Erst jetzt fiel Dolores auf, dass sie ein paar Schnitte an den Beinen hatte - da, wo ihr unpraktischer, knöchellanger Rock aufhörte und ihre noch unpraktischeren Halbschuhe noch nicht angefangen hatten. Überhaupt merkte sie nun, dass ihre Füße schmerzten und sie zog sich erst einmal ihre Schuhe aus. Sie war so konzentriert gewesen, sie hatte irgendwie nichts anderes wahrgenommen, als die Umgebung - immer mit einem Blick auf die Gruppe, die ihr in diesen Momenten in blindem Vertrauen folgte. Zurecht.
Natürlich hatte sie die Schreie und das Chaos toben gehört, und natürlich war ihr bewusst gewesen, dass diese knapp 20 Leute vielleicht die einzigen waren, die es irgendwie heil aus dieser Sache rausschaffen konnten. Aber sie hatte sich einfach abschotten müssen, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Ein wenig Stolz kam nun in ihr auf, aber sie wusste, dass erst ein kleiner Teil geschafft war. Noch war ein Überleben nicht garantiert, und hier konnten sie bestimmt nicht ewig bleiben.
Dolores sah vom Hügel aus in der Ferne das Camp Hope. Das war es also gewesen - das Ende der Illusion von einem friedlichen Leben. Mit Ethan. Es wäre absolut unrealistisch gewesen zu hoffen, dass er irgendwie überleben hätte können - mit seinem Sonnenstich war er ohnehin geschwächt, und das Village war nach dem Gemeinschaftszentrum bestimmt schnell überrannt worden. Aber sie würde es auch ohne ihn schaffen, diesmal schon, und sie würde seinen Namen voller Stolz weiter tragen. Das war aber auch alles. Es tat nicht einmal richtig weh, denn irgendwie hatte sie immer gewusst, dass das Leben mit ihm eine liebliche Lüge, die nicht von Dauer sein konnte, gewesen war.
Die Gruppe, die nach dem langen Marsch wohl erst ein wenig verschnaufen wollte, erwachte nun langsam wieder zum Leben. Diese Shelley, die als Anführerin vorgeschlagen worden war und danach absolut gar nichts gemacht hatte, fragte ob jemand verletzt war. Soso, sie konnte also doch sprechen und brachte das zum Ausdruck, in dem sie viel zu laut herumbrüllte, entzückend.
Diese Alexandra Miller kümmerte sich aber offenbar schon darum, deshalb beschloss Dolores, nach Celina zu sehen, mit der sie auf dem Balkon kaum gesprochen hatte. "Alles in Ordnung bei dir?", sprach sie das Mädchen mit einem sanften Lächeln an, auch wenn die Frage sich in dieser Situation irgendwie lächerlich anhörte.
‚Das war mal ein etwas anderer Marathon‘ dachte Jul als sie nach ihrer Flucht aus dem Gemeinschaftszentrum die ganze Nacht durch den Dschungel und diverse versteckte Pfade der Insel gelaufen waren, geführt von dieser rothaarigen aus dem Village. Anscheinend waren das doch nicht alles verblendete Idioten da. Jul musste sich eingestehen, dass sie die Gruppe bei weitem nicht so gut hätte führen können. Sie kannte zwar sämtliche Wege im Hole, und auch einige andere des Camp Hope – sofern es ihr gelungen war bei ihren Joggingausflügen dorthin zu kommen – aber die schützenden Mauern des Camp hatte sie noch nie verlassen. Bei all ihrem Abenteuergeist, ihre Angst ist immer größer gewesen. Umso erleichterter war sie deshalb auch, als sie es schafften dieses Museumsdorf hier zu erreichen.
Obwohl der Weg an sich nicht weit gewesen ist, war die Nacht doch lang und anstrengend. Jul setzte sich ins Gras vor eine der Hütten. Das alles hier erinnerte sie an die Ausflüge ins Freileichtmuseum, wie sie sie selbst früher als Schülerin unternommen hatte, und vor etwa zwei Jahren hatte sie als Referendarin selbst noch einen solchen Ausflug begleitet. Bei dem Gedanken daran musste sie leicht schmunzeln. Zum Glück hatte sie dieses Mal keine 30 Sechstklässler dabei, die laut durch die Gegend brüllten und schrieen. In diesem Moment jedoch ließ diese Shelley ihre Stimme durch das ganze Dorf hallen: "Ist irgendjemand verletzt? Jul rümpfte die Nase und seufzte leise auf. „Nicht mal 10 Minuten Ruhe… Aber das wäre ja zu viel verlangt gewesen“ murmelte sie leise vor sich hin.
Jul ließ ihren Blick schweifen und blieb dabei bei einer großen Statue hängen, die mittig zwischen den Hütten stand. „Irgendwie unheimlich, dieser Typ.“ Dennoch konnte sie nicht aufhören dort hoch zu starren.
Dann halt nicht, du blöde..., dachte Shelley bei sich und warf Lexi einen Blick zu, der möglichst neutral wirken sollte. Nächstes mal kipp' ich dir den Alkohol direkt in dein scheiß Gesicht. Aber das findest du wahrscheinlich noch super.
Die Menschen waren im vergangenen Jahr noch viel größere Arschlöcher geworden als zuvor. Gewissermaßen verstand sie das. Sie dachte selbst wesentlich mehr Müll als noch in der Prä-Zombie-Zeit. Aber man musste doch nicht jeden idiotischen Gedanken aussprechen. Was sollten die Untoten denn tun? Die Palisade ist stabil genug, durch das Tor kommen sie auch nicht. Gut, als echte Polynesier können sie womöglich fliegen, stellte sie sich mit einem - den Ärger abklingenden - Grinsen vor.
Da ihre Hilfe offenbar für den Moment nicht gebraucht wurde und die Gedanken wieder mal drohten, Überhand zu nehmen und sie in stumpfer Lethargie unbeteiligt daneben stehen zu lassen, suchte sie sich eine andere Aufgabe. Sie waren ja gerade erst angekommen. Möglicherweise hatte sich noch niemand umgesehen.
Von den Schnitzereien und Masken, sämtlichem Schmuck und Malereien nicht unbeeindruckt lief Shelley also durch das Dorf, nach nützlichen Sachen Ausschau haltend. In den Häusern suchte sie, genauso wie draußen. Vielleicht hatte man im Dorf zu Schauzwecken ja das ein oder andere Feld bewirtet, was natürlich nicht garantierte, dass die darauf wachsenden Pflanzen noch immer in einem einwandfreien Zustand waren. Allzu viel wusste sie über das polynesische Pflanzenreich nun auch nicht, doch sie kannte zumindest diese Pflanze mit den Blättern, die aussahen, wie riesengroßes Laub, nur wesentlich fester und dicker waren und an langen, dicken Stiele wohl so hoch wachsen konnten wie Sonnenblumen. Wenn es sowas hier geben würde, dürfte das einfach zu finden sein. Wasserbrotpflanze, oder so.
Vollkommen außer Atem ließ Prudence sich auf einer der Bänke nieder. Nachdem sie an der Tür lauschte war so viel passiert. Der russische Soldat schaffte es, die Tür zu öffnen, etwas, wozu Prudence anscheinend nicht fähig war. Die Tür saß aber auch fest! Anschließend übergab er dem Somalier oder was auch immer der Typ war die Kletterschuhe und aus irgendeinem Grund dem Amerikaner aus dem Village ein Megaphon. Nur Gott mag seine Gründe DAFÜR kennen. "Alle verrückt hier". Prudence bekreuzigte sich und verfiel wieder in ihre Gedanken. Es ging alles so schnell. Ein Rohr krachte herunter und Ddann sollten alle ganz schnell flüchten. Einen anderen Ort suchen. Warum ausgerechnet Dolores die Gruppe anführte, war ihr ein Rätsel, aber anscheinend war sie erfolgreich: Die "Heather" schwamm nur wenige hundert Meter von ihnen entfernt im Meer, welches im Sonnenlicht trügerisch glitzerte.
Die alte Dame beschloss, sich umzusehen. Vorbei an der jungen, schlanken Frau, von der Prudence sich einbildete, dass sie vorhin Deutsch gesprochen hatte, welche die große Statue der Eingeborenen anstarrte. „Irgendwie unheimlich, dieser Typ.“ murmelte diese mehr zu sich selbst als an Prudence gerichtet. Prudence wollte einen Blick auf die "Heather" riskieren, die dort im Wasser trieb. Sie wusste, dass der General etwas für schnelle Geschosse übrig hatte, und Heather Vantowers hatte sicher was hergemacht, rein optisch. Nunja, jetzt wohl nicht mehr, dachte Prudence verbittert, als sie sich daran erinnerte, wie sich Heather einen Biss von dem jungen Soldaten genehmigte. Wie es wohl ihrem Sohn und ihrem Enkel ging? Sie hatte Sebastien unten bei den Ehrengästen gesehen, aber ihr Sohn war, soweit sie wusste, militärisch Verantwortlicher in Sector Beta, vielleicht war er dort geblieben? Vielleicht verteidigte er die Forscher, welche offensichtlich die Heilung gefunden hatten. Was sonst hätte General Vantowers so erfreut?
Ihre unfreiwilligen Mitstreiter sammelten sich an den zahlreichen Bänken, hier und da eine Unterhaltung, die junge Frau behandelte die Wunden des Albaniers. Prudence schürzte die Lippen. So ein Frauenheld.... Als sie eine Position gefunden hatte, die ihr einen Blick auf das Schiff gewährte, fand sie sich dort, wieder einmal neben dem russischen Soldaten wieder, der ebenso aufs Meer hinausblickte wie sie. Da sie wusste, dass sprachliche Kommunikation vermutlich nicht viel bringen würde, beließ sie es bei einem kurzen, anerkennenden Nicken, dem Ansatz eines Lächelns und betrachtete die "Heather", die so friedlich im Wasser trieb.
Zitroneneis
21.08.2013, 11:43
Du machst jetzt schon schlapp? Wie hast du es früher geschafft, von A nach B zu kommen? Ach ja, richtig, du hattest ja einen Chauffeur.
Wenn du noch langsamer gehst, halten die Zombies dich später vielleicht für einen Baum und lassen dich in Ruhe.
Was, tun uns die Füße weh? Bitte doch um eine Pause, wir haben es schließlich nicht eilig.
So ungefähr hatte die Wanderung zum Museumsdorf für Celina ausgesehen.
Anfangs hatte sie Wills Spitzen noch gekontert. Doch irgendwann hatte sie dafür nicht mehr die Energie gehabt. Ihre Gedanken waren abgedriftet, nur um von Will wieder in die harte Realität zurückgezerrt zu werden. Wann immer sie geglaubt hatte, ihre Beine würden unter ihr nachgeben, sie würde fallen und liegen bleiben, hatte Will seinen Spott geäußert und sie gnadenlos angetrieben.
Doch gleichzeitig war seine vertraute Stimme vermutlich das einzige gewesen, was Celina bisher einigermaßen bei Sinnen gehalten hatte. Seine ständigen Kommentare, die Art wie er alles auf die leichte Schulter nahm, verhinderten dass sie sich der Angst und Verzweiflung hingab.
So war es, seit er zum ersten Mal mit ihr gesprochen hatte.
Damals, unter Schutt begraben, völlig unbeweglich, mit Untoten, die gierig versuchten, sie zu erreichen, ihr das weiche Fleisch von den Knochen zu reißen.
Im Dorf angekommen, ließ Celina sich erschöpft auf eine Bank fallen. Da es nun wieder wärmer war, legte sie ihre Lederjacke ab. Eigentlich gehörte sie Derek. Damals, bei ihrer Flucht vom Kreuzfahrtschiff hatte er sie ihr umgelegt und durch die gewaltsame Trennung der beiden nicht zurückerhalten. Anfangs hatte sein Geruch noch an ihr gehaftet, doch er war schon längst verflogen. Und auch Derek hatte Celina nicht mehr zu Gesicht bekommen. Egal wie oft sie die Soldaten gebeten hatte, nach einem Neuankömmling Ausschau zu halten, auf den seine Beschreibung zutraf.
Doch jetzt spielten andere Dinge eine größere Rolle.
Und...? Was sagst du jetzt, Will? Wir haben es geschafft.
Nicht übel für eine kleine Prinzessin. Fragt sich nur, wie oft wir noch rennen müssen.
Ich würde gerne darüber nachdenken, wenn ich etwas ausgeruhter bin.
Bevor du hier einpennst... deine gute Freundin, der du neulich Kekse abgetreten hast, kommt auf uns zu.
"Alles in Ordnung bei dir?"
Celina nickte mit einem müden Lächeln. "Den Umständen entsprechend, nehme ich an. Ich bin nur froh, dass wir vorerst in Sicherheit sind." Ein wenig besorgt warf Celina einen Blick auf die zerkratzten Beine der Dame. "Und mit dir? Als unsere Führerin an erster Stelle zu gehen, war sicher kein Zuckerschlecken."
Erst jetzt wurde Celina bewusst, dass sie sich gerade geduzt hatten. Nun, vielleicht schweißte die ganze Situation die Menschen einfach zusammen.
Noch nie hatte sie erlebt, wie eine Gruppe Menschen, die sich untereinander kaum kannten, derart engagiert ihr Bestes gegeben hatte, um sie Sicherheit aller zu gewährleisten.
Und dann waren da noch diese Soldaten gewesen, die ihr eigenes Leben zum Schutz Fremder geopfert hatten. Celina hatte sie nicht sterben sehen, aber es wäre naiv zu glauben, dass sie es geschafft hätten.
Doch das Gesicht dieses jungen Soldaten würde sie nicht vergessen.
Er konnte nicht älter als sie selbst gewesen sein. Wie konnte man im Angesicht des eigenen Todes solche Entscheidungen treffen? Warum wurde man überhaupt so jung Soldat?
Celina würde es wohl nie erfahren.
Jetzt blieb ihr nur, seinen Mut und seine Aufopferung in Erinnerung zu behalten.
Und die Überlebenden, welche ebenfalls ihr Leben riskiert hatten, nicht zu vergessen.
"Dolores, ich bin froh, dass du uns alle sicher hierher geführt hast. Ich glaube nicht, dass wir es ohne deine Hilfe so gut geschafft hätten." Dann warf sie einen suchenden Blick durch das Dorf. "Vielleicht gibt es in einer dieser Hütten einen geeigneten Schlafplatz. Ich werde mir jedenfalls gleich einen suchen und meine Augen ein wenig zu tun. Aber vorher", ihr Blick fiel auf den Franzosen, die anderen beiden Helden des Tages konnte sie gerade nicht entdecken, "würde ich gerne meinen Dank auch an die anderen aussprechen, die ihr Leben riskiert haben, um einen Fluchtweg zu schaffen."
Mit einem freundlichen Lächeln trat Celina auf Gabriel Chevalier zu und sagte mit leichtem, britischen Akzent: "Excusez-moi, Monsieur Chevalier. Je voudrais vous remercier pour votre aide courageuse, hier soir." ("Entschuldigen Sie bitte, Herr Chevalier. Ich möchte mich für ihre mutige Hilfe gestern Abend bedanken.") Dann fügte sie, immer noch auf Französisch hinzu: "Ich hoffe, Sie wurden nicht verletzt?"
Was für ein Wetter. Kaum hatten sie ihre kleine Wanderschaft durch den Dschungel hinter sich und waren in das kleine, verlassene Dorf eingekehrt, fing auch plötzlich die Sonne wieder an zu scheinen.
Als erfahrener Inselparadies-Bewohner wusste Suparman natürlich sofort, wo sie sich hier befanden. Ein kleines, primitiv anmutendes Dorf, das offenbar mal als Touristenattraktion gedient haben muss. Und schon lange leerstehend. Ein Museumsdorf also. Er machte sich gar nicht erst die Mühe, die Hütten und Attraktionen nach essbaren Dingen zu durchsuchen, die sie auf der Flucht gebrauchen konnten, wusste er doch, dass er die letzten für ihn hier zugänglichen Vorräte schon vor Monaten geplündert hatte, als sich ihm die Gelegenheit dazu bot.
Westlich vom Dorf, den ganzen Strandverlauf lang, sah er auch die zahlreichen, schon seit seiner Ankunft auf dieser Insel verlassenen Häuser, die er immer wieder nachts nach nützlichen Dingen durchstöberte, die er klauen konnte, sofern es ihn die gelegentlichen Patrouillen der Soldaten in der Nähe von Mossad II zuließen. Doch waren auch dort die Häuser großteils leerstehend und boten nichts essbares (mehr) an. Die meisten der Vorräte, die sich dort mal befunden haben mussten, dürften schon vor langer Zeit nach Asoa transportiert worden sein, um das er aufgrund der vielen Patrouillen für gewöhnlich einen großen Bogen machte. Nunja, bis sie ihn im Dschungel gefangen und dorthin verschleppt hatten. Und den Rest hatte er schon geplündert und gegessen.
Aber inselkundig, wie er war, wusste Suparman natürlich sofort, dass sich südlich von ihrer Position ein wilder Obsthain, der Früchte und Kokosnüsse bereithällt, befand.
"Südlich von unserer Position befindet sich ein wilder Obsthain, der Früchte und Kokosnüsse bereithält." kam es aus seinem Mund.
Und er kannte selbstverständlich auch den besten Weg dorthin
Daen vom Clan
21.08.2013, 13:05
Der guten Shelley war leider kein großes Glück beschieden.
Das Dorf selbst war im Grunde "steril", denn Gäste hatte es hier seit einem Jahr nicht mehr gegeben und während die Sonne den Dschungel rund um das Dorf dampfen ließ, stromerte sie ein wenig durch die Ansammlung von Hütten.
Nach einigem Umherstreifen konnte sie wenigstens eine interessante Kleinigkeit aufstöbern: Ein bequem aussehendes Bett in der Häuptlingshütte. Mit weißen, trockenen Laken, aus denen sich sicherlich ausgezeichnete Verbände würden herstellen lassen.
Mephista
21.08.2013, 13:48
Erschöpft lehnte sich die junge Mexikanerin gegen die hohen Holzpalisaden, die sie und die Anderen bis auf Weiteres vor den Untoten schützen würden.
Ihr Körper war mehr des instinktiven Herdentriebs wegen der Gruppe bei der Flucht gefolgt, in ihrem Kopf lief unterdessen ein ganz anderes Programm ab.
Das Programm Selbstzweifel und Vorwürfe.
Léo machte sich nichts vor: Seit sie auf dieser Insel vor gut einem Monat im wahrsten Sinne des Wortes gestrandet war, war ihr Leben ein Riesenhaufen cerote de burro(Eselscheiße).
Als Person ohne wichtige Funktion für das Überleben der Menschen ward sie in’s Hole abgeschoben, nachdem man sie entdeckt hatte, und ein Loch war es wirklich gewesen. Ihre Existenz war hier nichts wert und dementsprechend war sie auch behandelt worden. Als würde sie nicht existieren. So hatte das Mädchen an ihrem dritten Tag auf der Insel sich das Loch im Loch gesucht, in dem sie wenigstens ungestört und unbegrabscht Nichts sein konnte.
An der aktuellen Situation war sie selbst schuld. Sie hatte ja unbedingt von Bord springen müssen, ohne Alistair und den Jungs etwas zu sagen oder sich von ihnen zu verabschieden. Die drei, mit denen sie fast ein Jahr lang in des Iren wunderschöner Heimat gelebt hatte, die ihr wirklich eine zweite Familie geworden waren und die sie hier nun von Tag zu Tag mehr vermisste. Die sie nun für tot halten mussten.Und das, weil irgendeine irrsinnige Eingebung ihr verheißen hatte, sie würde ihren Papa auf dieser Insel finden.
Nur um dann festzustellen, dass sie ihn nie finden würde, da sie zum Einen als Hole-Bewohnerin weder Zugang zu allen Sektoren der Insel hatte, in der er hätte sein können noch zum Anderen vollkommen allein nach ihm suchen konnte, ohne dabei ihre körperliche und seelische Unversehrtheit zu verlieren. Das hier war nicht Irland, das war die Vorstufe der Hölle.
Der Sturm und der Regen hatten die Tränen, die ihr bei diesen Gedanken das Gesicht hinunterrannen, zum Glück gut kaschiert. Die nun fast schon verhöhnende Sonne tat ihr übriges, indem sie sie schnell wegtrocknete. Léo blickte sich um. Die meisten aus ihrer zusammengewürfelten Gruppe waren schon wieder dabei, sich eifrig zu beraten, nach dem Anderen zu erkunden oder wichtige Sachen für ihr weiteres Vorgehen zu unternehmen.
Fast tröstlich erinnerte sie das an die lange und beschwerliche Flucht von Sydney. An Ian und Clover, von denen sie so hoffte, sie nochmal wiederzusehen; Andris, Riley und Tess, die ihr jeder auf seine/ihre Weise so wichtig gewesen waren; Niki und selbst dieser wie bekloppt fahrende Super-Mann, auch wenn sie mehr und mehr überzeugt war, dass die zwei Asiaten der Gruppe den Beiden unglaublich ähnlich sahen.
Doch sie würde später zu ihnen gehen und nachfragen. Oder irgend Etwas mit Irgendjemandem hier tun. Das Kind war so einen großen Menschenauflauf, mit dem man sich wirklich auseinander setzen konnte und sollte einfach nicht mehr gewöhnt. Sie versuchte sonst einfach nur so unscheinbar wie möglich durch die Massen zu huschen und und vermied soweit es ging, mit Leuten wirklich zu reden, da sich hier eh Niemand für sie interessiert hatte.
Léo brauchte jetzt erstmal eine Pause. So unauffällig wie möglich, Macht der Gewohnheit, ging sie in die nächstgelegene Hütte. Hier würde sie sich hinlegen und ausruhen und, wer weiß, vielleicht würden die Anderen sie beim Weiterziehen einfach vergessen und sie musste nicht wieder versuchen, wirklich gesellschaftsfähig zu werden.
Doch ihre fast schon depressiven Gedankengänge wurden durch die schlafende Person unterbrochen, die das weiche Bett belegte. Das Mädchen mit den blauen Haaren.
Sie hatte sie für eine komische Art Fata Morgana gehalten. Alles andere vergessend und wie magisch von diesem grellen blau angezogen schlich sie zu ihr und legte bedächtig ihre kleinen Hände auf das Haar, als wär es ein heiliges Relikt, um zu sehen, ob die junge Frau echt war.
Shelley nahm das - mitten im Dschungel ungewöhnlich - sauber aussehende Laken und nickte, nicht wirklich zufrieden, aber nun auch nicht komplett enttäuscht. Gerade in einer so misslichen Lage konnte man nie genug Verbände und dergleichen haben. Selbst wenn sie noch im Hole wäre, hätte sie recht zeitig zusehen müssen, an neue Stofffetzen zu kommen. Und das hier sah viel ordentlicher aus, als alles, was sie im Camp Hope bekommen hätte.
So setzte sie sich eine Weile auf das inzwischen unbezogene Bett des ehemaligen Häuptlings, schnitt und riss das Laken dabei in unterschiedlich große Tücher und rollte die meisten davon zu daumendicken Walzen zusammen, bevor sie alles im Medizin-Beutel verstaute, der nun wieder etwas schwerer wurde.
Shelley begab sich ohne beeindruckende Funde aus der Hütte und nahm sich vor, noch eine Weile im Dorf herumzuwandeln, vielleicht die ein oder andere Bekanntschaft zu knüpfen, mehr zu erfahren. Bevor sie selbst sich ausruhte, würde sie noch etwas unter den Wachen bleiben wollen, um zu helfen und vor allem, um nichts zu verpassen.
Hier und da warf sie dem ein oder anderen einen fragenden, Hilfe anbietenden Blick zu. Nur, als sie an Lexi vorbeitrat, konnte sie sich nicht verkneifen, betont leise "Bist du verletzt?" zu fragen, jedoch gerade laut genug, um es ihr hörbar zu machen. Gott, wie kindisch, stellte sie nur eine Sekunde später fest und setzte zu einem fast entschuldigenden Lächeln an. "Sorry, ich mein's ernst. Wenn was ist, sag Bescheid. Du kannst dann auch ruhig schreien, die Zombies komm' hier eh nicht hin." Schon wieder. Etwas weniger Zynismus von Zeit zu Zeit würde ihr wohl ganz gut stehen. "Na gut... bis...äh... dann!"
Sie schritt gemütlich weiter. Wenn sie richtig zählte, bestand die kleine aber feine Gruppe aus 18 Personen. Als sie aus Sidney floh, hatte sie deutlich weniger Begleiter. Ob mehr auch gleich besser bedeutete, war ihr nicht klar. Aber es war wohl ratsam, das Beste daraus zu machen. Gerade das kleine, hispanische Mädchen konnte ja so schlimm nicht sein und selbst die fürchterliche Seniorin hatte irgendwo unter der faltigen Schale möglicherweise ein kleines, verkümmertes Herz. Beiden schien es physisch gut zu gehen, wie ein Blick verriet.
Das braunhaarige Mädchen saß neben ihr auf dem Bett und strich ihr sanft durch die Haare. Sie hatte die Augen noch geschlossen, lächelte jedoch entspannt, die Behandlung sichtlich genießend.
"Was denn, gefällt dir das so?"
Das Mädchen lachte Verhalten, worauf ihr eine leichte Schamesröte ins Gesicht stieg.
"N-nein..."
"Na, dann kann ich ja aufhören."
Grinsend nahm sie ihre Hand weg.
"I-ist ja gut! Mach einfach weiter."
Bis auf ihr neckendes Kichern war für einen Moment nichts zu hören, bis sie das Mädchen erneut ansprach.
"Wie kommst du voran? Du weißt schon, mit dem lernen."
"Mhh...", sie drückte ihre blonden Haare ins Kissen, ließ sie ihr Gesicht nicht sehen, "ist nicht einfach. Aber gib mir noch ein paar Monate, dann kann ichs."
"Mach dir keinen Stress, Eierkopf. Wir haben alle Zeit der Welt und ich habs nicht eilig."
"Ich schon. Ich will hier weg... ich ertrage dieses Umfeld nicht mehr. Und die Anrufe... du weißt schon..."
"Hm", das Mädchen verstärkte den Druck ihrer Finger etwas, als sie antwortete, "dann streng dich besser etwas mehr an. Liegst hier faul rum und lässt dich verwöhnen. So lernt man keine Sprache."
Sie schaffte es gerade noch, dem Kissen auszuweichen, welches ihr um die Ohren geschleudert wurde, bevor sie lachend vom Bett fiel und auf dem Boden liegen blieb.
"Das ist mir... tausendmal lieber als dieses elende Studium...!"
Noch ein breites Grinsen.
"Ich weiß!"
Langsam begann ihre Wahrnehmung, sie ins Diesseits zurückzuholen, und das Erste, das ihr diesen Umstand bewusst machte, war das Brennen ihrer Finger. Dann ihre pochenden Kopfschmerzen und der bittere Nachgeschmack von Erbrochenem. Zudem fühlte Alice sich vollkommen durchgeschwitzt, sowohl ihre Haare als auch ihre Kleidung konnte man mit keiner Definition noch als "frisch" bezeichnen.
Sie waren heute Nacht vom ehemaligen, sogeschimpften Camp Hope in dieses kleine, abgeschiedene Dorf geflohen, welches nahe am Strand und eines Bootes lag. Viel hatte Alice noch nicht mitbekommen; kurz, nachdem sie hier angekommen waren, war sie auf die Knie gefallen und hatte sich die Seele aus dem Leib gekotzt. Der Stress, der Geruch von Tot und Verwesung wie auch nicht zuletzt der Anblick verschimmelter Leichen war etwas, das sie nicht noch einmal wiedersehen wollte. Und jetzt lag sie offenbar im Bett einer kleinen Holzhütte.
Vereinzelte Sonnenstrahlen kämpften sich durch die löchrige Fassade, sogar an diesem verfluchten Ort konnte man noch hören, wie zahlreiche Vögel ihre Lieder sangen und den Aufwachenden damit in den Tag geleiteten. Alice aber konnte auf diesen Tag getrost verzichten. Sie konnte auf die scheiß Sonne verzichten und auf die verdammten Vogelviecher, die eh nur Pest und Ohrenschmerzen brachten.
Gerade hatte sie sich mental endlich genug aufgerappelt, um aufstehen zu können, als sie spürte, wie etwas ihren Kopf berührte. Zuerst wollte Alice panisch zurückweichen, aber schnell bemerkte sie, dass es sich um... kleine Hände? handelte. Sie lagen einfach nur auf ihrem Haar. Als das Mädchen die Ohren spitzte, hörte es jemanden leise atmen.
Also kein Untoter. Aber wer sollte...?
Wer-auch-immer begann sanft, ihr Haar mit den Fingern abzutasten, warum-auch-immer, aber Alice nahm es die Motivation, herauszufinden, wer es war... denn... nunja.
"Mhhhhm..."
Ein entspanntes Grinsen zog sich über ihre Lippen, keine Sekunde später bemerkte sie, welchen Laut sie da gerade von sich gegeben hatte und diesmal passierte es; die beiden Hände erschrocken vor dem Mund zusammenschlagend hatte sich Alice blitzschnell in Sitzposition an die Wand am anderen Ende des Bettes gedrückt und starrte ihren Gegenüber an; ein kleines Mädchen.
"Wér..."
Ein Mädchen? Ihr war bisher keines aufgefallen. Da es direkt vor dem Eingang der Hütte stand, hatte es das gesamte Sonnenlicht im Rücken, was es schwierig machte, es wirklich zu erkennen. Wie bei einem schreckhaften Tier kroch Alice auf allen vieren langsam, ganz behutsam mit dem Gesicht zuerst und zusammengekniffenen Augen zu dem Mädchen, um zu erkennen, wer.. oder was da stand.
Offenbar völlig perplex wegen... irgendetwas stammelte die Kleine ertappt: "Äh... Léo... Hallo..." Die Augen blickten noch einmal über das kräftige Blau ihrer Haare. "...ist Deine Mama eine Meerjungfrau?"
Alice' Gesicht hing dem der Kleinen jetzt genau gegenüber, einige Momente hatten die beiden sich wie zwei Katzen verwirrt angestarrt, bis Leo etwas sagte.
Irritiert zog Alice die Augenbrauen nach oben, affektiv glitten ihre Pupillen auf ihre Haare, dann wieder zu Leo, Haare, Leo.
Wie, als ob sie erst jetzt bemerken würde, wer da vor ihr steht, rieb Alice sich wie im Traum die Augen, bevor sie das Mädchen wieder anstarrte wie einen Alien.
Auf einmal nahmen ihre blassen Wangen ein leichtes Zartrosa an und ein träumerisches Lächeln umspielte ihre Lippen. (http://www.youtube.com/watch?v=AjNPeKgLnC8)
"Bíst duuu süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüß!!"
Das arme Mädchen hatte keine Chance, zu reagieren, da war Alice auch schon aufgesprungen und hatte die kleine Leo in eine feste Umarmung geschlossen, rieb ihre Wange gegen die der wirklich bemitleidenswerden, kleinen Leo.
"Du... du... du bíst so kleín únd deine Augén sínd sooo groß... awwwwwwwwwwww!!" >////////////////////////////////////////////<
Alice war so fasziniert von dem kleinen Kind, dass sie garnicht bemerkte, wie sie wohl gerade im Begriff war, Selbiges äußerst qualvoll zu ersticken und zur vorsetzlichen Triebtäterin zu avancieren.
Léo indes fühlte sich nach einem ersten Moment des Schocks ob dieser mehr als unerwarteten Antwort der Blauhaarigen wie im Himmel. Es war schon... ewig her, dass sie Jemand umarmt hatte. Definitiv mit einer Meerjungfrau verwandt. Ein undefinierbarer Laut entwich ihrer Kehle, der ein wohliges Seufzen gewesen wäre, würde ihr nicht zunehmend die Luftzufuhr abgedreht. Umso größer war ihre Enttäuschung, als sie mit einem Mal heruntergelassen wurde.
"Í-ísch... es tut mír leid, isch.. es ísd nur..."
Einen Augenblick lang sah das Mädchen die Größere einfach nur an, unschlüssig, was sie tun sollte. Dann warf sie alle Bedenken auf die Seite, umarmte die Blauhaarige, soweit sie konnte- also knapp über der Hüfte- und drückte sich so fest sie konnte an sie.
Freudentränen stiegen ihr in die Augen, als sie der Meerjungfraustochter in den Bauch murmelte:
Gracias...
"Äh. Ísch.. das...w-w-wie?! Alsó... äh... äh... äh..."
Alice war verwirrt. Ja. Das traf es so ziemlich auf den Punkt. Sie hatte eine teufliche Schwäche für niedliche Kinder, doch das hatte sie seit Ewigkeiten verbergen können, bis... jetzt. In einem spontanen Anfall hatte sie das niedliche Ding an sich gedrückt und erwartet, dafür zurecht eine gescheuert zu bekommen, dass es pfeffert, oder zumindest auf Weinen und Schreien hin als Perverse hingestellt zu werden. Aber das... war unerwartet.
Okay, zugegeben, wunderschön, der Himmel auf Erden, das größte gerade vorstellbare Glück, ja, aber immer noch unerwartet.
Mit einem unsicheren Lächeln legte sie ihre Arme um die schmalen Schultern des Kindes, welches offenbar auch schon seit Ewigkeiten keine menschliche Wärme mehr gesehen hatte. Nach einer Weile des Schweigens, von der Alice hoffte sie möge ewig dauern, löste sie (Unter unvorstellbaren Schmerzen und verzweifeltem wie sinnlosen Ankämpfen gegen ihr Gewissen) ihre Arme von Leo und ging in die Hocke, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein.
"Ísch bín Alice... du 'eißt Leó, oui?"
Mit dem besten Lächeln, das sie in ihrem Zustand hinbekam, musterte Alice das dunkelhäutige Mädchen. Gerade noch fühlte sie sich selbst wie ein Haufen Pavianmist, und jetzt galt es, einem Kind ein gutes Vorbild zu sein.
Schon seltsam, wie das Leben manchmal spielte.
"Genau... Alice ist ein toller Name!"
Ein ehrliches Strahlen malte sich auf das kleine Gesicht, wie es lange nicht mehr in der Form zu sehen war. Vielleicht waren noch mehr aus ihrer Gruppe Inseluntypisch freundlich.
Wieder fingen Alice' Wangen an zu brennen und ihre Pupillen wie kleine Sternchen zu leuchten, als sie den Reflex unterdrücken musste, das Mädchen schon wieder zu drücken. Stattdessen erwiderte sie Leos ehrliches Lächeln. Wann hatte man gerade schonmal die Gelegenheit dazu? Daran mussten sich ihre Mundwinkel erstmal wieder gewöhnen.
"Ja... ísch findé íhn auch sér schön. Aber Leo íst ein süßér Namé."
Damit erhob sich Alice und ließ den Blick durch die Strohtür der Hütte gleiten. Leo war offensichtlich auch schlicht eine der Bewohner des Camps, welche gestern auf jenem Balkon waren. Dem Aussehen nach zu urteilen Hole. Ihre Brust zog sich unangenehm zusammen, wenn sie daran dachte, dass kleine Kinder dort leben mussten, aber das spielte jetzt ohnehin keine Rolle mehr. Es wäre angebracht, sich nützlich zu machen.
"'ey Leo, wóllen wir raúsge'en und schauén, ob wír den Anderen helfén könnén?"
Das Mädchen nickte lächelnd, also nahm Alice ihre kleine Hand und verließ mit ihr die Hütte.
Die Sonne malträtierte sofort ihre Augen, brannte unangenehm auf ihrer blassen Haut. Alice war kein großer Fan von heißen Tagen, und heute war offensichtlich so einer.
Nach einem Moment der Lichtgewöhnung blickte sich die Kleine mit neugewonnenem Lebensgeist um. Alice hatte vollkommen recht, sie musste endlich auch etwas dazu beitragen, der Gruppe zu helfen. Und was wäre das besser als- ihre Augen blieben an dem asiatischen Jungen, der Niki so ähnlich sah, hängen.
Jetzt oder nie.
Lächelnd drückte sie Alices Hand: "Du, ich gehe mal zu dem Jungen da, ich glaube, ich kenne den von ganz früher. Wir sehen uns sicher später nochmal, ja, Alice?"
"Mh-hm!", sie lächelte Leo ermutigend zu, vielleicht auch eine Spur dankbar, "bís spätér, kleinés Rehkítz!"
Die Hand wurde wieder losgelassen, noch einmal zum Abschied gewunken und schon rannte Léo zu dem, der Niki sein könnte.
Alice hingege lehnte sich an die Wand der Hütte und überblickte ersteinmal das Dorf. Genoss das warme, honigartige Gefühl in ihrer Brust und in ihrer Hand. Es war lange her, dass sie soetwas spürte.
ihre Aufmerksamkeit erregte zudem die massive Statue in der Mitte des Dorfes, welche die hiesigen Häuser bei weitem überragte...
Scavenger
21.08.2013, 16:09
Es regnete immer noch in Strömen als die Gruppe aus dem Gemeinschaftszentrum geflohen war und so kam es das sie sich kurze Zeit später durch den Dschungel der Insel schlugen. Dolores führte sie dabei dicht gefolgt von den anderen. Hier ein Schleichweg, da ein Schleichweg und irgendwann kamen sie an eine Lichtung wo eine Art Dorf stand. Als sie sich sicher waren das sie nicht von den Zombies die umher schlurften gesehen wurden rannten sie in das Dorf rein. David rannte als letzter um sicher zu gehen das die Gruppe auch wohlbehalten im Dorf angekommen war und niemand zurück gelassen wurde.
David war froh das niemand auf der Strecke geblieben ist und alle überlebt haben. Er ging zu den drei Tapferen Recken und bedankte sich dafür, dass sie ihr Leben riskiert haben um die Gruppe aus der Gefahrenzone zu bringen. „Danke euch dreien für dafür das ihr euer Leben für uns Riskiert habt“ sprach er ehrlich und auch erleichtert. Ebenso vernahm er wie Ms Miller mit der jungen brünetten die im Gemeinschaftszentrum total geschwiegen hatte und nur planlos umhergelaufen war, leicht aneinander geraten war als die Zivilistin laut rumschrie ob wer verletzt gewesen wäre. „Die Soldatin hatte schon recht, rumschreien ist sicher nicht förderlich, denn auch wenn die Zombies da draußen waren, bestand potenziell immer noch die Gefahr das sie sich mit genügen Kraft ein Weg hier rein bahnen konnten gingen Davids Gedanken durch seinen Kopf und waren das Puzzle was sie nun hier hatten am zusammen legen. Es waren immer noch 18 Leute und sie hatten nicht Genug Nahrung wenn sie heute Nacht von der Insel versuchen würden zu flüchten. Denn das war der Plan. Sie hatten das Boot am Anlegesteg gesehen, ebenso Mossad II. Nun mussten sie nur noch einen ordentlichen Plan aushecken wie sie dahin kommen. Nun fiel ihm auch wieder ein für was der Schlüssel hätte benutzt werden können. Das Dorf selber war offensichtlich eine Art Museum. Es gab in Kassenhäuschen und auch viele andere präparierte dinge die man hier finden konnte. Alles in allem würde es für den Tag reichen. Zumindest konnte man sich hier für eine kurze Zeit ausruhen und einige hatten das sicher auch nötig. Dieser Gefangene schien Interesse daran zu haben, ein in der Nähe liegenden Obsthain zu plündern. Doch David wollte erstmal sein Wort an die Gruppe richten. Ja er tat das gerne, denn es war unverzichtbar das man zumindest einmal in der Gruppe miteinander redet.
„Wollen wir mal schauen was das Dorf hier für uns bereithält, wir sollten in den Häusern schauen ob hier was Brauchbares existiert. Die die zu erschöpft sind haben nun die Möglichkeit sich auszuruhen. Alle anderen sollten auf jeden Fall alles Mögliche durchsuchen ob sie etwas brauchbares finden können was wir entweder dazu gebrauchen können um uns später den Weg zu Mossad II und dem Boot frei zu schlagen oder was wir auch so später noch gebrauchen könnten. Wichtig ist vor allem Nahrung. Denn mit leerem Magen lässt es sich schwer kämpfen. Also versuchen wir unser bestes. mit den Worten wendete er sich der Gruppe zu um die Situation zu klären auch wenn einige, wie schon festgestellt recht geschafft aussahen.
Danach drehte er sich zu dem Gefangenen „Ich weiß nicht was sie verbrochen haben oder was uns mit Ihnen noch erwartet, aber wenn sie sich das Zutrauen dann bitte, jede Nahrung kann uns helfen, aber Gnade ihnen Gott wenn sie uns Zombies oder sonst welche Dinge mitbringen stellte er klar. Danach fing David an sich erst einmal hin zu setzen und zu überlegen, denn auch der Regen hatte mittlerweile aufgehört und die Sonne schien frech vom Himmel. Er plante und überlegte die nächsten Schritte. Schließlich wollten sie alle überleben und das klappt nur wenn alles gut geplant ist und er da nicht die Leute in ihr verderben schickt.
Nun waren sie eine Ewigkeit durch die Dunkelheit gestapft und letztlich in einem anscheinend verlassenen Dorf angekommen. Zumindest war es hier wirklich ruhig, von den Lauten, die die Zombies weiter entfernt von sich gaben, abgesehen. Das hier keine Zombies auf sie lauerten beruhigte Matt fürs erste, aber er wusste, dass es wohl nicht lange so sicher sein würde. In der Zwischenzeit würde er sich aber hier ersteinmal umsehen, ob sich etwas brauchbares finden ließe.
Mit regem Tatendrang, trotz der Müdigkeit, machte Matt sich daran, die Häuser nach etwas brauchbarem zu untersuchen.
Gut. Wieder was zu tun!, dachte Shelley bei sich, nachdem sie den Worten des Anführers gelauscht hatte, der alle anwies, sich doch mal im Dorf umzusehen. Da sie das bereits getan hatte, führten sie ihre Schritte direkt zu David, der sich gerade setzte, nachdem er mit dem Asiaten, der im Gemeinschaftszentrum für alle kämpfte, gesprochen hatte.
"Hallo, Mr... ähm... Stevens?" Ein kurzes Nicken ihres Gegenübers verriet ihr, dass sie richtig lag. "Ich bin Shelley... ich habe eben das ganze Dorf abgesucht und nicht wirklich viel gefunden. Im Haus des Dorfhäuptlings habe ich ein sauberes Laken entdeckt, dass ich zurechtgeschnitten habe, um es später vielleicht als Verband zu benutzen." Sie kramte eine der zusammengerollten Wickeln für einen Moment aus dem Beutel und zeigte sie ihrem Anführer.
"Außerdem gab's in der Hütte auch 'ne kleine Flasche mit irgendeiner Flüssigkeit. Vielleicht Massageöl oder so, keine Ahnung. Und in... in einer anderen Hütte lagen irgendwelche Kräuter in einer Schale. Die sahen aber schon ziemlich vertrocknet aus - weiß nicht, ob damit noch was anzufangen ist."
Für einen Moment blieb sie ruhig, sah sich um und überlegte fieberhaft, was sie noch gesehen hatte. Doch viel war da nicht mehr. "Ich glaub', das war's... dann waren da halt noch Gewänder und so, irgendein ziemlich auffälliges, gefiedertes Ledergewand und Statuen und Masken, überall. Aber das... sieht man ja!"
T.U.F.K.A.S.
21.08.2013, 17:34
"Roger that, El Presidente!". Lexi war sogar extra aus ihrer Hocke aufgestanden um strammstehend zu salutieren und dem Wahlanführer ein so-freundlich-wie-es-ihr-möglich-war-es Lächeln entgegen zu schleudern. Als der Blickkontakt abgebrochen war, senkten sich die Mundwinkel der Blondine wieder in gewohnte Stellung, bevor sie sich aufmachte um das Dorf ein bisschen zu erkunden. Und vielleicht mal zur Abwechslung fünf Minuten Ruhe zu finden. Wahllos öffnete sie die Tür eines der Häuschen und lehnte die Tür hinter sich so an, dass sie nicht komplett zu war, aber immerhin nicht direkt Blick auf das freigab was Lexi vorhatte.
Die karg eingerichtete Hütte bot nichts außer einer alten, staubübersähten Matraze die auf dem hölzernen Boden lag und eines ausgestöpselten und ebenfalls schön verstaubten Ventilators. Staubpartikel brachen das durch's Fenster einfallende Licht in der Luft, färbten es rötlich-braun, erzeugten damit eine heimelige Atmosphäre. Ganz schön abgefucktes Ambiente, wenn man bedachte dass Lexi gerade dabei zugesehen hatte wie fast alle ihrer Kameraden ein paar Kilometer weiter weg zerrissen worden waren.
"Sheeeeiiiit...", stöhnte Lex und ließ sich auf die Matraze fallen, was noch mehr Staub aufwirbelte als so bereits in der Luft verteilt war. Ausgebreitet, so als würde sie einen Schneeengel formen wollen, blieb sie eine Minute mit offenen Augen so liegen. Es war sauunbequem, die Federn der Matraze pieksten sie durch die Stoffschicht in Po und Rücken. Aber es wirkte hier und jetzt ein bisschen wie Akkupunktur. Beruhigend. Zen-mäßig. Mitte-finden-mäßig.
Soll ich...? dachte sie bei sich, als sie mit ihrer rechten Hand hinab an ihre Hüfte griff, mit dieser langsam in ihre Tasche streifte, Walkman und Kopfhörer schnappte und beides herausholte. Noch einmal schnell kramen und das Tape auswechseln. Beschriftung: Der Grund. Sie setzte die Kopfhörer auf, wechselte das 80er-Elektro-Rock-Tape gegen Der Grund und drückte Play. Sie hatte innerhalb des letzten Jahres dieses Tape mindestens 20mal gehört. Wenn nicht, sogar öfter. Sie konnte fast mitsprechen.
"O-okay, okay. Okay.
Okay.
Fucking shit, dieses Zeug ist der Burner. Oh mein verfickter Gott. Ich bin ernsthaft, also im Ernst, scheiße, ich bin besoffen wie russische Matrosen auf Landgang. Oh mein Gott.
Egal, fuck it. Los geht's!"
[Er klatscht ein paar Male in die Hände, von Mal zu Mal immer energischer]
"Also, ja, mein Name ist Miller. Axel Miller. Axel motherfucking Miller. Und ich bin kurz davor, etwas sehr, sehr, sehr sehr sehrsehrsehr blödes zu tun. Shit, ich sollte-"
[man hört das Rascheln von Jalousinenblättern. Erst auf, dann zu.]
"Shi-shi-shit, ich bin-SHIT das ist nicht gut. Ugh, okay. Ich habe eine Flasche Jacky D intus und... ich gehe jetzt los. Ich nehme meine motherfucking Jacke - und steig dann auf mein moth-motherfucking Moped - und dann werd' ich mir meine motherfucking Gun und meine motherfucking Marke zurückholen. Denn die liegen beide beim Chief auf'm Motherfucker. Tisch. Ich-ich meine Tisch. Motherfuckin' Tisch. Und dann-und-und dann-DANN gehört jemand hier wieder zu den Guten. Sheeeeiiiiit, die Guten haben dann einen mehr im Team, was los? Whoop whoop! Eure verfickten Ges-dings, ich geh' jetzt los und werd' wieder Cop. Das wird sau-motherfucking-geil! Lexi! LEXI! Eeeeeeeeyyyyyy wir sind bald wieder auf abgefuckter Tour, Big Sis! Bald sind wir wieder-"
[cut]
"-habe einen Riesen-scheiß-fehler begangen. Mein Kopf schmerzt wie Hölle, mein Rücken, meine Schulter, selbst meine Arschbacken schreien "Autsch" bei jeder Bewegung die ich mache. Nichts ist passiert, außer dass ich mal wieder nicht nachgedacht habe. Es-es tut mir leid, okay? Mir tut's nicht leid, dass mir wahrscheinlich die halbe Polizei von San Jose am Arsch kleben wird weil ich mich selbst wieder in den Dienst gerufen habe, nachdem ich jahrelang für diese Saubande die Drecksarbeit gemacht habe. Shit, frag' wen du willst - die Riesenrazzia letztes Jahr? Beschlagnamung von Koks im Wert von über 10 Millionen Dollar? Mein Verdient! Mein beschissener Verd-ah, fuck, ich sollte nicht so laut schreien. Sorry, Kopf. Wo-wo war ich? Ah ja: Mir tut's leid, Mum, Dad. Und... Lex? Falls du das hörst - ich werd' für 'ne Weile untertauchen, okay? Ich will nicht dass du nach mir suchst. Ich will nicht, dass du deinen Arsch für mich riskierst. Ich will nicht, dass du mir folgst. Ich will nicht, dass du denkst ich müsste gerettet werden oder so'n Scheiß. Du hast das immer gedacht, ohne dass ich es wollte. Jetzt bitte ich dich: Halt' für dieses eine verfickte Mal deine Aktionen zurück, okay? Folg' mir nicht. Ich muss meinen eigenen Weg suchen, und selbst wenn ich mich auf diesem Weg nur von Koalas und Kängurus ernäh-ah FUCK, das-das kam-ich, ich meine, FUCK - NEIN. Denk' nichtmal dran. Putz' Knarren, mach' deinen Scheiß, geh' zur Therapie und komm' mit deinem Leben wieder klar und lass' mich dafür ziehen. Zumindest für den Moment. Ich brauch' das. Das hier ist nicht der Spielplatz. Das hier ist kein Anruf um halb 4 Uhr morgens. Das ist mein Ernst: Folg' mir nicht.
Ich-
Shit.
Ich-ich liebe euch.
Es tut mir leid.
Puuuuh, okay, wo sind die verfickt-"
Direkt danach fing abrupt der Song an, der teilweise von ihr überspielt wurde. (http://youtu.be/7dhFvI5GpHA?t=34s) Zum Glück hatten die Typen von der Spurensicherung nichts von ihrer Kopieraktion mitbekommen. Und obwohl die bescheidene Aufnahmequalität von Axels Diktiergerät durch die bescheidene Aufnahmequalität des Walkman-Mikrofons (das sie extra für diese Aktion ausgemottet hatte) noch bescheidener wurde, war diese Aufnahme alles, was ihr momentan von ihrer Familie blieb - zwei verkorkste Aufnahmen mit einem fucking Diktiergerät. Und mit jedem Tag, den sie untätig herumlag so wie jetzt, schwanden die Chancen immer mehr, Axel jemals lebendig zu finden.
"Was 'ne Scheiße...", stöhnte Lexi mit trauriger Melancholie in der Stimme. Geheult hatte sie genug, als diese ganze Zombiesache losging. Aber nun - nun schien es ihr fast, als wäre sie abgestumpft worden durch all das hier. Es war ein guter Schutz vor allen möglichen Dingen, die Lexi zuwider waren (ungewollter Kontakt mit gewissen Personen, oberflächliche Konversationen, Arschlöcher die denken sie könnten sie runtermachen und entsprechend eine Reaktion auf ihre Aktionen erwarten) - aber wie lange würde sie all das aufrechterhalten können, bevor sie eine weitere Kernschmelze von Tschernobyl-Dimensionen durchleben müsste? Wie lange noch, bis die anderen herausfinden würden, dass sie nie und nimmer jemanden umbringen könnte nach-
Sieben Jahre alt. So alt wie das Mädchen da draußen. Vielleicht jünger. Und ich-
Mit beiden Händen krallte sie sich förmlich in ihren Schläfen fest, um das Kopfkino anzuhalten bevor es richtig losging. Die Kopfschmerzen waren höllisch. Zum einen wohl von der Platzwunde, zum anderen von der Erinnerung an...
Das.
Langsam erhob sich lexi, setzte die Kopfhörer ab während Morrissey weiter von dem Licht sang, das niemals erlöschen würde, und schaltete den Walkman aus, bevor er in ihrer Tasche verschwand. Langsam öffnete sie die Tür der Hütte. Die Brünette die gerne lauthals helfen wollte stand neben dem Glorious Leader, schnatterte über irgendetwas und sah sich dabei leicht verpeilt um. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr - aber sie konnte mit Verbänden und so gut umgehen. Wenn sich Lexi freundlich ihr gegenüberverhalten würde...
"Yo. Sheila, richtig?", sprach Lexi die Tussi an und zog das Barret hoch. Die Platzwunde kam zum Vorschein. Sie suppte etwas, aber es war nix, was sie umbringen würde. Unangenehm war's trotz alledem, einen derartigen Krater in der Stirn zu haben. "Du meintest, du wolltest helfen, nicht wahr?" Dann tat sie etwas, was keinem Miller leicht fiel: "Ich entschuldige mich sogar für den harschen Ton vorhin, okay? Ich hab's nicht so mit Sozial-... Gesellschafts-... Scheiß. Komm' selten unter Leute."
Als Shelley ihm das mit Alkohol getränkte Tuch auf die Wunde presste merkte er... nicht viel. Oder besser gesagt, er merkte etwas, kannte diese Art von brennen aber zu gut. Vielleicht hatte er sich zu sehr daran gewöhnt Schnittwunden im Salzwasser zu ertränken.
Dem Wunsch von Shelley, sich hinzulegen, dem würde er nur zu gern nachkommen. Die Ruhe würde er brauchen, würde ihm gut tun. Aber so richtig dazu kommen sollte er nicht wirklich.
"Excusez-moi, Monsieur Chevalier. Je voudrais vous remercier pour votre aide courageuse, hier soir. Ich hoffe, Sie wurden nicht verletzt?"
Gabriel schaute auf.
"Merci beaucoup! Je vais bien." ("Vielen Dank! Mir geht es gut.") Gabriel war überrascht, dass dieses Mädchen anscheinend Französisch sprach, auch wenn er einen britischen Akzent raushören konnte war es trotzdem bemerkenswert. Nicht viele Menschen lernten tatsächlich Französisch sprechen und beherrschten es dann auch fließend.
"Aber... du kannst mich ruhig Gabriel oder Gabe nennen."
Der Franzose lächelte die junge Dame breit an. Irgendwie genoss er es, dass man sich nun, wenn auch nur für wenige Momente, für ihn interessierte.
"Tu veux une fumere?" ("Willst du eine rauchen?") Gabe zog seinen Rucksack heran und kramte einen prall gefüllten Beutel frischen Tabaks hervor und ein, im Vergleich dazu, kleines Schächtelchen mit Papers. Während er auf eine Antwort wartete machte er sich schon direkt daran, sich eine Kippe zu drehen.
Schnell fügte er noch eine zweite Frage hinzu.
"Comment tu t'appelles?" ("Wie heißt du?")
"Yo. Sheila, richtig? Du meintest, du wolltest helfen, nicht wahr? Ich entschuldige mich sogar für den harschen Ton vorhin, okay? Ich hab's nicht so mit Sozial-... Gesellschafts-... Scheiß. Komm' selten unter Leute."
Lexi sprach zu ihr, als Shelley ihre Ausführungen David gegenüber gerade beendet hatte.
"Jo, äh... jaa - nee. Shelley, aber ja!", sagte sie, unverkennbar überrascht von der Entschuldigung, gerade nach ihren vorigen, kleinen Sticheleien. Sie besah sich die Wunde an der Stirn der Ex-Polizistin. "Sieht gut aus!", stellte sie fest. "Also... jedenfalls nicht richtig sch...limm!"
Erneut stellte sie die Beutel ab und griff abermals in die nun vollgepacktere Medizintasche. "Ein bisschen Alkohol sollte reichen!", fing sie an und befeuchtete wieder eines der quadratischen Tücher mit dem klaren Inhalt der Flasche. "Wobei, ich... müsste... auch noch Pflaster oder so haben... also so viereckige Wunddinger und Klebestreifen halt. Sieht vielleicht nicht toll aus, aber du hast ja 'nen schönen Pony... und die... da-den Hut!" Mit den Fingern legte sie vorsichtig die Haare bei Seite und tupfte die Wunde desinfizierend ab.
Als Lexis Fluchen ob des Brennens an ihrer Stirn schließlich abklang, holte Shelley noch eine weitere, etwas kleinere quadratische Wundauflage heraus und schnitt zwei Streifen Sensitiv-Klebeband zurecht, hielt der Waffenexpertin beides hin. "Das machst du besser selber, ich... äh...ja! Noch was, oder so?" Sie grinste wieder kurz. "Ja, du siehst, ich bin jetzt auch nicht mehr so gut, was sozial betrifft! Immer nur die selben oberflächlichen und zielorientierten Verhandlungen im Hole. Das bringt einen schon etwas raus..."
Es waren nur wenige Minuten die Jul einfach nur dasaß und die Statue anstarrte. Dabei fielen ihr ein Speer und ein Schild auf, welche hoch oben am Kopf der Statue angebracht waren. 'Vielleicht könnte man...?'
Sie kam nicht dazu weiter darüber nachzudenken, weil in diesem Moment David das Wort an die gesamte Gruppe richtete. Er bat sie darum das Dorf zu nach nützlichem Zeug und nach Essen zu durchsuchen. Jul knurrte nach der langen Nacht der Magen. 'Ein Frühstück wäre jetzt nicht schlecht' Sie stand auf und begann sich im Dorf umzusehen. Vielleicht würde sie ja in einer der Hütten noch ein paar essbare Reste finden. Doch leider war ihre Suche vergebens. Musste sie sich wohl auf die anderen verlassen.
Sie wollte gerade zurück zu David gehen um ihm die ernüchternde Nachricht mitzuteilen, da sah sie, wie Shelley gerade bei ihm stand und mit ihm redete. Jul blieb mit ein wenig Abstand von den beiden entfernt stehen (ihre Worte konnte sie nicht verstehen - aber sie konnte sie gut sehen) und beobachtete sie. Jul war unsicher. Sollte sie zu den beiden gehen oder lieber warten bis David alleine war?
Noch während sie überlegte kam Lexi auf die beiden zu und sprach Shelley an. Offenbar bat sie um eine Behandlung einer Wunde. Jul konnte von Glück reden, dass sie sich bis auf ein paar leichte Kratzer keine Verletzungen zugezogen hatte. Nichts was behandelt werden musste.
Ligiiihh
21.08.2013, 20:09
Niki war etwas perplex. Viel hatte er nicht getan, er hat nur sein kleines Büchlein gelesen und ist der Truppe gefolgt. Was nun? Man hatte ihn immer noch nicht wirklich wahrgenommen. Oder für voll? Er war sich nicht sicher. Vielleicht würde es nur darauf hinaus laufen, dass er sich solange mitziehen lässt, bis alle in Sicherheit waren. Aber was hatte das für einen Sinn?
"Auf diese Weise finde ich Alexis doch nie... ständig bin ich in Bewegung. Wie soll mir das weiterhelfen...?"
Während er nachdachte, setzte er langsam einen Schritt nach dem anderen. Sein Kopf gesenkt, die Hände gebunden hinter seinem Rücken. Ein typischer Gedankengang (badam-tss). Er versuchte dabei mitzukriegen, was um ihn herum geschah, vielleicht konnte er ja irgendwie nützlich gemacht werden. Von selbst traute er sich nicht, er war ja immerhin nur ein Kind.
Er beugte seinen Kopf wieder nach oben. Und sah plötzlich ein kleines Mädchen mit riesigen Augen, leicht gelocktem Haar in blonder Farbe und einem Blick, der durch ihn durchdrang wie ein Pfeil. Sie war es, oder? Ja, das war sie. Das war sie!
"Leo? Leo, bist du das?", fragte er sie ungeduldig, als er zeitgleich auf sie zulief und den Schultern packte, "...du bist es nicht wahr?! Oh Gott sei Dank, jemand, den ich kenne! W-Wie geht es dir?"
Leo änderte ihren Blick nicht, er kam ihr wohl etwas seltsam vor. Zwei Sekunden später verzog sie dann doch ein seltsames Gesicht, als ihr Gedächtnis wohl scheinbar in Fahrt kam.
"W-Was ist? T-T-Trete i-ich dir zu n-nah? T-Tut mir w-wirklich Leid... e-erkennst du mich noch? Ich bin's, N-Niki! D-Du weißt schon! Das Dino-Spielzeug! Wir haben mit Riley gespielt und..."
Riley... Riley...! Die Uhr... ...?
Zitroneneis
21.08.2013, 20:16
Celina merkte, wie sie sich in der Gegenwart des jungen Franzosen langsam entspannte.
Er schien ihr eine äußerst angenehme Person zu sein, also beschloss sie, sich noch ein wenig mit ihm zu unterhalten.
Mit einem dankbaren Lächeln griff sie nach der dargebotenen Zigarre.
Eigentlich war sie nie eine große Raucherin gewesen. Ihre gesundheitsbewussten Eltern hätten dies wohl auch nicht geduldet.
Nur manchmal hatte sie in Gesellschaft rauchender Freunde und später mit Derek gelegentlich an einer Zigarette gezogen.
Nun aber, nach all den aufwühlenden Ereignissen der vergangenen Nacht, war sie froh über jede Art der Beruhigung.
"Je m’appele Celina. Celina Blair. Je suis ravie de faire ta connaissance, Gabe." ("Ich heiße Celina. Celina Blair. Ich freue mich, deine Bekanntschaft zu machen, Gabe.") Dann zündete sie sich die Zigarette an und nahm einen langen Zug. Seltsam, wie gut sich das anfühlte. Vielleicht musste man erst in Lebensgefahr gewesen sein, um einen einfachen Luxus wie eine Zigarre wirklich zu genießen. Celinas Gesicht nahm einen entspannten Ausdruck an, als sie fortfuhr: "J’ai habité dans le Village aussi. Mais je n’ai pas parlé à toi, non?" ("Ich habe auch im Village gewohnt. Aber ich habe nie mit dir gesprochen, oder?")
Wo Will wohl war? Sollte er sich nicht eigentlich mittlerweile zu Wort gemeldet haben?
Es war Wunschdenken zu glauben, dass er endlich ihren Kopf verlassen hatte. Aber für den Moment schwieg er aus irgendwelchen Gründen.
Diese Gelegenheit sollte nicht ungenutzt verstreichen, eine nette Unterhaltung ohne eine ständig dazwischenfunkende Halluzination war schließlich auch mal schön. "Dein Balanceakt gestern Abend war sicher sehr anstrengend und definitiv nichts für Untrainierte. Darf ich fragen, was du früher für einen Beruf ausgeführt hast?", fragte Celina freundlich und noch immer auf Französisch.
Vielleicht kein allzu schlechtes Anfangsthema für ein Gespräch.
Es sei denn natürlich, das wäre ein Fettnäpfen.
Was bei ihrem Talent, welche zu finden, durchaus sein könnte.
...
Da war Will einmal nicht da und trotzdem zweifelte Celina ihre eigenen Fähigkeiten an.
Wieder einmal bereute sie, ihr Studium nicht begonnen zu haben.
Sicherheitshalber fügte sie nach einer kurzen Pause eine zweite Frage hinzu: "Und? Was glaubst du, könnte diese große Verkündung sein, die Mr. Vantowers vorhatte? Dieses... Missgeschick... mit dem Schiff hat er wohl kaum geahnt, auch wenn das natürlich eine große Veränderung war. Ich frage mich, ob man irgendetwas von anderen Überlebenden gehört hat, die ebenfalls Zufluchtsstätten gebildet haben?" Sie stieß einen Seufzer aus. "Aber es stellt sich immer noch die Frage, warum man darauf eingestellt war, Aufstände zu bekämpfen..."
Dr. Alzheim
21.08.2013, 20:30
Da waren sie nun also: Geflohen aus dem Gemeinschaftszentrum in ein Dorf aus fünf Hütten, von Palisaden umzäunt und durch ein Tor gesichert. Mindestens einen Wachtum hätte Ivan schon gerne hier gehabt, um zumindest halbwegs sicher Wache halten zu können und den Überblick über die nähere Umgebung zu haben. Er hoffte inständig, dass niemand - sollten sie die kommende Nacht hier verbringen - derart verrückt war und das Tor öffnete. Tja, und so stand er noch draußen und ging an der Palisade des Dorfes entlang, um eventuelle Schwachstellen auszumachen, obwohl er sich für ein paar Stündchen doch gern aufs Ohr gehauen hätte. Stabil waren sie ja, die Palisaden, das hätte er von einer Touristenattraktion nicht erwartet. Aber die Insel gehörte ja nicht zu seiner alten Heimat, wo, wie er der Überzeugung war, mehr Schein als Sein vor herrschte.
Als er nach nicht all zu langer Zeit wieder am Tor an kam und der Überzeugung war, die Palisaden würden wohl möglichen Eindringlingen von außen stand halten, ging es um das Dorf an sich. Da noch keiner großartig in Euphorie verfallen war ging Ivan nicht davon aus, dass hier Nahrungsvorräte gefunden wurden und wenn, wohl nur äußerst geringe Mengen. Vielleicht... zwei Tage, wenn sie sparsam waren, würden sie hier ausharren können, doch was dann? Er hatte etwas in nicht all zu weiter Ferne gesehen, was wie eine Funkstation aussah. Auch lag dort eine Yacht vor Anker, was alles soweit ganz gut aussah, wären nicht diese Untoten am Stand unterwegs. Einfach so blindlings über den Strand rennen würde sicher vielen von ihnen den Tod bringen, also würden sie wohl jemanden brauchen, der sich als Köder zur Verfügung stellt. "Hmm..." murmelte Ivan, als er unbewusst vor dem Tor auf und ab ging, darüber grübelnd, wie möglichst alle die Yacht lebendig und unversehrt erreichen könnten. Wenn er nur wüsste, was die Aufmerksamkeit aller Untoter sofort auf sich zog, ohne dass sie ihre Aufmerksamkeit von diesem einen... Ding oder Mensch... abwenden würden. Geräusche erregten bei Mensch und Tier die Neugier, so eventuell auch bei den Untoten. Und mit dem Megaphon sollte das auch kein Problem sein, allerlei Geräusche zu verursachen, doch wie würde eben jener, der die Geräusche verursacht, denn an den Untoten vorbei kommen?
"2 радиоего или мобильный телефон были бы практически…" (Zwei Funkgeräte oder Handys wären praktisch...) murmelte er und dachte weiter, dass ein Funkgerät und das Megaphon irgendwo am Strand platziert werden musste und man dann gezielt damit Geräusche verursachen könnte, ohnen auf Dauer jemanden in Gefahr zu bringen. Einzig das Platzieren wäre dann noch mit einem Risiko verbunden, das kalkulierbar war. Jemand wendiges würde das sicher in Windeseile realisiert bekommen, doch hatte Ivan keine Ahnung, ob denn jemand über Funkgeräte oder Mobilfunktelefone verfügte und sie auch gleich entbehren würde. Vor allem so genannte Smartphones waren vor der Untotenwelle nicht gerade günstig zu haben.
Dann wäre da noch die Funkstation, wo vielleicht noch das eine oder andere nützliche verborgen sein könnte. Siese Suchs-und-brings-zurück-Missionen ließen ihn für einen kurzen Moment in Erinnerungen schwelgen, doch brach er diese Gefühlsduselei schnell wieder ab. Er brauchte einen Plan, den er präsentieren konnte. Und er brauchte Leute, auf die man sich in dieser Zeit verlassen konnte. Und vor allem... das Kind... das könnte ein Problem werden, fürchtete er, doch waren auf der anderen Seite Kinder die Hoffnung der Menschheit, wenn sie denn überhaupt noch eine Chance auf Fortbestand hatte. Wer weiß schon heutzutage, wie es in den anderen Teilen der Welt aussieht? Und wollte Ivan das überhaupt wissen? Ach, das spielte keine Rolle, dachte er. Früher oder später werden sie es ohnehin heraus finden, was in der Welt los war, spätestens wenn sie mit dem Schiff irgendwo anlegen würden. Hoffentlich konnte jemand die Yacht navigieren. Ivan würde höchstens mit einem Helikopter etwas anzufangen wissen, aber nicht mit einem Schiff. Und dann galt es noch, den Fluchtweg für die anderen zu sichern und für denjenigen, der in diese Funkstation einsteigen würde. Ivan ging davon aus, dass der Steg schon schmal genug wäre, dass es eine klassische 1vs1-Situation auf dem Steg geben würde, ganz gleich wie viele dieser Untoten auf den Steg zu kamen. Mit dem Schwimmen schienen es die Untoten nicht wirklich zu haben... glaubte oder hoffte er, da war sich Ivan nicht sicher. Und wo waren die anderen eigentlich?
War es die Müdigkeit oder die Tiefe seiner Gedanken, dass er erst jetzt die ältere Dame neben sich bemerkte, wie sie ihm zu nickte. Er war... beruhigt, hatte er doch bei der Tür im Gemeinschaftszentrum angenommen, er hätte sie erschreckt, als er sie aufgebrochen hatte und sie auf Russisch zur Seite gebeten hatte... und das noch recht schnell und härter betont.
Er nickte zurück und lächelte kurz, er hatte es nicht so mit Lächeln und Fröhlichkeit, aber welcher Söldner hat das schon. "Ich hoffe... ich habe sie nicht... erschrocken... in diese Zentrum..." begann er in äußerst gebrochenem Englisch. Seltsam... es war das erste Mal, dass er sich Gedanken darüber machte, wie er auf andere wirkte...
Scavenger
21.08.2013, 21:27
Er hatte sich gerade hingesetzt als eine junge Frau auf ihn zu kam und sich mit dem Namen Shelley vorstellte. Er nickte ihr zu und sie erzählte ihm, das sie eben das Dorf schon durchsucht hatte aber nichts brauchbares gefunden hatte außer im Haus das wohl dem Häuptling gehörte. Sie erzählte ihm davon. David aber glaubte, dass vielleicht die anderen mehr Glück hatten, da sie vielleicht auf andere Kleinigkeiten achten würden als Shelley das tun würde.
„Nenn mich ruhig David, die Zombies werden keinen Unterschied machen, und da ist es meines erachtens netter wenn man sich zumindest beim Vornamen anspricht.“
sagte er zu ihr und lächelte leicht. Danach sprach er weiter
„Ich denke wir haben hier einen recht Mystischen Ort vorgefunden. Ich denke das hier vor einigen Hundert oder Tausend Jahren Dinge praktiziert wurden die wir nicht wissen wollen. Zumindest schließen einige der Masken dies nicht aus die man hier so hängen sieht. Was genau, da will ich jetzt nicht unbedingt drauf eingehen.“
er legte eine Hand auf ihre Schulter
„Sehr gut aber das Du aus den Laken ein paar Verbände hast machen können. Das wird sicher einmal, auch wenn ich es nicht hoffe, gebraucht werden. Aber sag, wie geht es dir? Du hast im Gemeindezentrum recht verwirrt gewirkt und schienst nicht in der Lage gewesen zu sein klar zu handeln. Ist alles ok?“ fragte er sie, doch zum antworten auf seine Frage kam Sie nicht mehr denn kurz darauf wurde Shelley von Der Soldatin abgelenkt und bat um ärztliche Hilfe.
Nach einiger Zeit bemerkte er dann auch das die sich ihm als Jul vorgestellte Deutsche in der Nähe stand und die beiden beobachtete. Er ging zu ihr rüber „Hey Jul, etwas Besonderes gefunden? Was Essbares oder sowas?“ fragte er die sportliche Frau und wartete auf eine Antwort, und vielleicht würde auch die junge Shelley, die ihm noch eine Antwort schuldig war, diese Schuld begleichen nachdem sie Ms Miller behandelt hatte. David selber hatte ihren Rang beim Militär vergessen… daher ging sie ihm immer nur als „Ms Miller“ in seinem Kopf umher.
Celina war eine angenehme Gesprächspartnerin und Gabriel genoss ihre Gesellschaft, immerhin... es war vorher schon wichtig Freunde zu haben und jetzt... jetzt um so mehr vermutete der junge Franzose.
"Ich glaube ich habe dich ein paar Mal gesehen... vielleicht mal Hallo gesagt aber sonst... ich kann mich an keine Gespräche erinnern, nein." Im Moment bereute er dieser Ablauf der Dinge, aber ändern konnte man das jetzt auch nicht mehr.
"Dein Balanceakt gestern Abend war sicher sehr anstrengend und definitiv nichts für Untrainierte. Darf ich fragen, was du früher für einen Beruf ausgeführt hast?"
Gabe musste grinsen, ja, er genoss die paar Streicheleinheiten die sein Ego polsterten. Zeitgleich war die Frage nach seinem Beruf aber auch unglücklich, davon konnte Celina aber nichts ahnen.
"Naja... ich habe nichts in die Richtung gearbeitet. Eigentlich bin ich Elektriker. Das Klettern und Balancieren habe ich mit meinen Freunden gelernt. Ich komme aus einem Vorort von Paris, da hatten wir früher nie so viel zu tun und haben uns dann halt auf Baustellen geschlichen..." Zwei Lügen, in zwei Sätzen.
Es war ihm unangenehm, dass er zwar seine Ausbildung zum Elektriker geschafft hat und sein Meister auch sehr zufrieden mit ihm war, es aber nie schaffte den Beruf tatsächlich auszuüben. Wenn er nicht diesen Job, ausgerechnet bei einer Sicherheitsfirma, bekommen hätte... er würde vermutlich als Zombie in Paris rumirren.
Die zweite Lüge... Langeweile. Es gab genug zu tun, aber er wollte einfach nur Scheiße bauen und hatte ein tiefes Bedürfnis danach den Leuten auf der Nase herumzutanzen. Nichts weiter.
"Und? Was glaubst du, könnte diese große Verkündung sein, die Mr. Vantowers vorhatte? Dieses... Missgeschick... mit dem Schiff hat er wohl kaum geahnt, auch wenn das natürlich eine große Veränderung war. Ich frage mich, ob man irgendetwas von anderen Überlebenden gehört hat, die ebenfalls Zufluchtsstätten gebildet haben?" Celina seufzte. "Aber es stellt sich immer noch die Frage, warum man darauf eingestellt war, Aufstände zu bekämpfen..."
"Naja... Missgeschick ist auch eine Form das auszudrücken... aber was mit VanTowers war? Ich würde ja glauben, dass sie etwas von anderen Überlebenden erfahren haben oder eine Art Medikament entdeckt haben. Vielleicht war es aber auch garnichts gutes? Immerhin, die Ausrüstung welche die Soldaten dabei hatten erinnern mich an 2005..."
Gabriel blickte bedacht zu Boden, er wüsste nur zu gern was VanTowers sagen wollte.
"Oder um ganz verschwörerisch zu sein... was ist wenn VanTowers uns evakuieren wollte, aber alle anderen Inselbewohner die nicht anwesend waren zurückgelassen werden sollten? Das hätte bestimmt für Unruhe gesorgt."
Was auch immer es war... sie würden es vermutlich nicht mehr erfahren.
Nathan war schon seit ein paar Stunden auf der Bank. Er hatte sich ein wenig erholt. An Schlaf war nicht zu denken, aber darauf hatte er auch nicht gehofft, das wäre naiv gewesen. Die Bank war, wie die meisten hölzerenen Bänke, recht hart und gerade mal besser geeignet als ein Steinboden. Dennoch war er trocken, und recht frei von Schlamm. Eine Eigenschaft, die auf einer Tropeninsel doch recht rar ist.
Er stand auf und sah sich um. Die Gruppe hatte sich im Dorf "eingenistet", alle waren an verschiedenen Orten, laberten miteinander, ruhten sich aus. Der Schock des Ereignissen war ihnen wohl allen, ihm natürlich inklusive, ins Gesicht geschrieben, doch es war noch zu früh um wirklich darüber zu reden, und vorbei war es auch noch lange nicht. Für PSD wäre noch genug Zeit, hier im Mitten des Gefechts um Leben und Tod war für solche Sachen wenig Platz. Man musste hart bleiben, oder brach zusammen. Nathan probierte ersteres. Er probierte an bessere Zeiten zu denken, vor dieser Insel, als er noch in New York, Manhattan war. Als er noch jemand war. Es war ein sehr schnelles Leben, kaum Zeit zum reflektieren, zum innehalten. Introspektion war nie sein Freund. Und manchmal war es auch einfacher nicht nachzudenken, sondern einfach mit Vollgas sein Leben zu genießen, nie zurückschauen. Doch alles holt einen ein. Er wusste, tief drinnen, dass er irgendwann vor die Fresse knallen würde. Nur damit hatte er nicht gerechnet, dass die menschliche Zivilsation endet. Er könnte darüber lachen. Es war wie in einem billigen Comic-Buch, von der Sorte, die er als Kind immer gern gelesen hatte. Welches Kind las den keine davon? Doch niemand, der gesehen hatte, was diese Monster einem Menschen antun konnten, würde darüber lachen. Es war real, absurd, aber auch grotesk real.
Einiges ging Nathan durch den Kopf. Selbst diese Insel, ihre letzte Zuflucht war nicht sicher. Was war dann die Zukunft? Für alle Zeit auf Schiffen leben? Niemals mehr das Land sehen, immer von einem Hafen zum anderen um Proviant zu stehlen? War das die Rettung der Menschheit? Die Flucht vor dem Land?
Nathan wusste keine Antwort darauf. Wer konnte schon in die Zukunft sehen. Doch es war nicht oft, dass die Zukunft einer ganzen Spezies aufs Spiel stand. 7 Millarden waren es gewesen, noch vor drei Jahren. Wie viel waren es jetzt? Vermutlich wollt er das gar nicht wissen.
Nathan stand auf. Er schüttelte seinen Kopf. Dieses Nichtstun würde ihn noch verrückt machen. Er entschied sich irgendwas zu tun. Am besten gleich hier. Im Dorf. Nathan wollte nicht länger warten. Es musste hier irgendwas geben. Selbst ein beschissenes Musem würde irgendwelches Inventar führen, irgendwas interessantes musste schon dabei sein. Und wenn nicht? Zumindest hatten sie es dann versucht.
Also sah sich Nathan im Dorf um, ob ihm irgendwelche Gebäude auffielen, in denen sich etwas interessantes aufhalten könnte. Falls sie eindeutig unverschlossen waren, blickte er auch, solange es nicht gefährlich schien, auch kurz hinein. Das Museumsdorf war nicht winzig, aber es eben doch nicht so groß wie ein echtes sein müsste. So lang würde das nicht dauern, dachte sich Nathan.
T.U.F.K.A.S.
21.08.2013, 21:56
"Sieht vielleicht nicht toll aus, aber du hast ja 'nen schönen Pony... und die... da-den Hut!"
Äh. Danke." Lexi war Komplimente nciht unbedingt gewohnt. Aber in der Not fraß der Teufel bekanntlich Fliegen. Und zumindest ein bisschen geschmeichelt fühlen konnte man sich ja - und sei es nur wegen der blöden, sich nie kämmen lassenden Haare.
"Autsch, fuuuuck das tut weh...", purzelte es leise aus Lexis Mund, als Shelley die Platzwunde mit Alkohol säuberte. Sie reichte ihr ein kleines zum Quadrat gefaltetes Tuch samt Klebeband hin. "Das machst du besser selber, ich... äh...ja! Noch was, oder so?"
"Nein... ich meine, äh, danke...", sagte Lexi leise, als sie halbkonzentriert das Pflaster auf die Stirn klebte. Schien zu halten. Also wieder das Barret tiefer ins Gesicht ziehen - perfekt. Als sie gerade im Begriff zu gehen war, setzte die Brünette noch einmal nach. Nicht, dass Lexi genervt war - ihr war nur nicht so richtig nach Kommunikation zumute, vor allem nicht nach Dem Grund.
"Ja, du siehst, ich bin jetzt auch nicht mehr so gut, was sozial betrifft! Immer nur die selben oberflächlichen und zielorientierten Verhandlungen im Hole. Das bringt einen schon etwas raus...", stammelte Shelley und grinste dabei schief.
"Is' nicht schlimm - ich glaube hier ist keiner wirklich gesellschaftskompatibel.", antworte Lexi mit dem Anflug eines Grinsens auf den Lippen. "Im Hole zu wohnen muss echt für'n Arsch sein. Aber wenn es dich tröstet - san Vantowers' Rockzipfel hängen zu müssen ist auch kein Pappenstiel." Gott, warum konnte sie nicht einfach aufhören zu reden? Langsam wurde es peinlich. Nervös drehte sie sich eine Zigarette, während sie weiterquatschte. "Aber jetzt sidn wir ja raus und können uns auf coolen Scheiß konzentrieren, weiß'wieichmein'? Hast du eine Mission? Ein Ziel oder so? Irgendwas? Ein Ziel ist gut, so unwahrscheinlich es sein mag - einfach "überleben wollen" ist doch scheiße. Mach' was großes aus dem Leben und setzt dir ein Ziel das genauso groß ist!, zumindest hat mein Bruder das immer gesagt. Er ist irgendwo in Australien, wahrscheinlich komplett auf sich allein gest-hier, ich-ich hab' ein Foto dabei, warte kurz..." Sie wühlte in ihrer Tasche wie eine alte Pennerin im Restmüllcontainer, bis sie das Foto herausfischte. "Axel, das ist er."
Sie reichte ihr ein Foto, das Axel und sie zeigte kurz bevor er die große Kernschmelze hatte: Beide breit grinsend auf einem Funfare in San Jose, als sie zu Besuch bei ihm war. Sie hatte da noch Haare bis knapp unter die Brüste, sogar eine leicht gebräunte Haut, wog wahrscheinlich drei bis vier Kilo weniger - und war glücklich. Genauso wie Axel, der zumidnest glücklich aussah. Im Hintergrund das Riesenrad, neonfarben leuchtende Streben erhellen den Abendhimmel und werfen kleine Reflektionen auf das Foto. Rechts hinten ein Schießstand. Und links hinten ein Typ der neben den Mülleimer kotzt. Zum Glück war der Kerl nur etwas verschwommen und bei wiederholtem Hinsehen zu erkennen.
"Cool, ne? Sheit, sobald ich ihn finde geh' ich mit ihm zurück aufs Riesenrad, ohne Scheiß. Das ist mein Ziel.", mit jedem Wort wurde sie melancholischer, versank fast darin. Für einen Augenblick schien es ihr fast, als wäre sie wieder in Therapie und kotze sich bei ihrem Psychiater aus.
"Sowas sagen normalerweise nur Cops in Actionfilmen, die noch zwei Wochen bis zur Pensionierung haben.", scherzte sie furztrocken zum Abschluss, bevor sie Shelley in die Augen schaute. "Sorry, ich-ich laber' zuviel, viel zu viel. Äh, wie sieht's bei dir aus?"
"Ich hoffe... ich habe sie nicht... erschrocken... in diese Zentrum..."
Prudence schüttelte den Kopf. "Nein, ich war...ein wenig überrascht, das mag schon sein, aber Schwamm drüber." Als sie den Russen wieder anblickte, konnte sie förmlich sehen, wie er sich fragte, was das jetzt alles mit Schwämmen zu tun hatte. Aber er schien verstanden zu haben, dass Prudence nicht wütend war. Allgemein ist er ein anständiger Kerl für einen Soviet. dachte sie so bei sich. Sie starrte wieder auf die "Heather". Lange würden sie nicht hier bleiben können, und ein General würde doch wenigstens ein paar Lebensmittel auf dem Boot haben, nicht wahr? Wie sie aus den Augenwinkeln sehen konnte, hatte sich auch der Russe wieder dem Meer zugewandt. Ihr fiel auf, dass sie wohl völlig ihre Manieren vergessen haben musste, sich nicht vorzustellen. Er hatte das aber anscheinend auch.
"Mein Name ist Mrs. Prudence McAldrin, Ehefrau von General McAldrin und Mutter von General McAldrin. Und sie sind...?" "Major Ivan Dolvich"
Prudence nickte kurz. Ivan sah seine Chance, jemand von seinem Plan zu berichten, sich vielleicht sogar auszutauschen. Wenn er ihr nur irgendwie verständlich machen konnte, dass sie das Schiff nehmen müssten, und das jemand als Köder agieren müsste. "Мы должны бежать....Flucht. Mit Schiff" Ivan nickte auf das Boot. Ja, soweit war Prudence auch selber schon gekommen. Sie sparte sich diesen Kommentar und nickte. "Ja, aber wir können nicht einfach dort hin spazieren!" "Ей нужно, чтобы кто-то вмешаться в качестве приманки ... Там нет другого пути! Was der Mann da sagte, klang für Prudence wie Rückwärtssprache, bedrohlich und absolut unverständlich. Auch Ivan musste das erkennen, konnte seinen Gedanken aber offensichtlich keinen passenden Ausdruck verleihen. Er zeigte auf die Zombies, die nach wie vor am Strand ihre Bahnen zogen, und machte Handbewegungen, die ein Weglaufen andeuten sollten. Schließlich vervollständigte er das sprachliche Bild mit einer Angelbewegung. Prudence verstand.
"SIE WOLLEN EINEN KÖDER AUF DIESE...WESEN LOSLASSEN? SIND SIE DENN VON ALLEN GUTEN GEISTERN VERLASSEN?!"
Ein wenig lauter als gedacht machte die alte Dame ihrem Ärger Luft. Einen Köder! Einen menschlichen Köder, um was? Um dann vor einem verschlossenen Schiff zu stehen, welches eh nicht gestartet werden konnte? Durch ihre Empörung wurden Prudence und Ivan Zentrum der Aufmerksamkeit. Vor allem die junge Krankenschwester sah die beiden Alten mit großen Augen an. Ivan, der sich sichtlich unangenehm von dieser Reaktion berührt war, versuchte sie zu beruhigen. "извините...Entschuldigung" "Überhaupt, was sollen wir dann tun, wenn wir am Boot sind! Hier ist wohl kaum ein Schiffsmechaniker, der das Boot einfach kurzschlie...."
Da fiel es Prudence wie Schuppen von den Augen. General Vantowers, in Weinlaune beim Bridgeabend. Sein gelalltes "Und...Prudi~...wenn du mal *hicks* eine Spritztour mit Heather..." "kihiiihi* "unternehmen willst...ganz einfach, das...das...Kabel...ein bisschen Fummeln...Wackelkontakt...*hicks*" klingelte in ihren Ohren. Es gab wohl niemand anderen, der wusste, dass die Yacht vom alten Vantowers zwar schön aussah, aber innerlich rostig,alt und am Knacken war.. Tja, da hatte Heather wohl einiges mit ihrem realen Namensvorbild gemeinsam...(Freiwillige Meldung für die Stationsaufgabe "Söhne (und Töchter) des Poseidon")
Gedankenverloren starrte Prudence wieder auf das Schiff. Sie würde jemanden brauchen, der sie begleitete und verteidigte, jemanden, der das Schloss der Funkstation knackte und ja....auch eine Ablenkung wäre nicht das Schlechteste. Sie seufzte kurz. "Я делаю это" murmelte sie leise an den Russen. "Ich mache es."
Zitroneneis
21.08.2013, 22:50
"Hm, das wäre natürlich auch eine Möglichkeit."
Nachdenklich schaute Celina in die Luft.
Im Grunde war es müßig, darüber nachzudenken, denn die Antwort würde ihnen wohl kaum weiterhelfen.
Aber was, wenn doch?
Vielleicht würde sie ihnen einen Hinweis geben, wie sie entkommen könnten.
Jedenfalls hatte Celina das Gefühl, dass es noch wichtig werden könnte. Und sei es nur, um ihre Neugierde zu stillen.
Plötzlich musste die junge Frau gähnen.
Sofort lächelte sie Gabe entschuldigend an. "Oh, Pardon! Die kleine Wanderung war wohl doch anstrengender als erwartet." Sie deutete in Richtung der nächstgelegenen Hütte. "Ich werde mir wohl einen Schlafplatz suchen und mich erst einmal ein wenig ausruhen. Merci pour le cigare et la conversation sympa, Gabe." ("Danke für die Zigarre und die nette Unterhaltung, Gabe.")
Das Schild besagte, dass die Hütte dem Häuptling gehört hatte.
Nun, ich denke, dass wir hier einen anständigen Schlafplatz finden werden.
Keine Antwort.
Vielleicht war Will tatsächlich endlich aus Celinas Kopf verschwunden.
Interessant war nur, dass sie ihre geistige Gesundheit ausgerechnet in solchen Zeiten zurückerlangte.
Hätte ich doch nur mein Studium begonnen...
Dieser Gedanke verfolgte sie, während sie die Hütte betrat.
Das Bett war nicht bezogen, sah aber trotzdem recht bequem aus. Also legte sie Jacke und Tasche sorgfältig zusammen, zog ihre Schuhe aus - und dabei fiel ihr die Flasche in dem Regal auf.
Neugierig trat die barfüßige Britin näher heran.
Irgendwo hatte sie diese ölige Flüssigkeit schon einmal gesehen, dessen war Celina überzeugt.
Mit prüfenden Blicken inspizierte sie die Flasche.
(Aufgabe Lambda)
Gott. Shelley genoss es, Lexi zuzuhören. Es war einfach echt. Echtes Reden, echte Emotionen, kein unnötiger Pathos, nur echte unterschwellige Melancholie. So anders, als all die sogenannten Sorgen, die sie sich beim Smalltalk mit den Villagern anhören musste, wenn sie wieder verhandelt hatte. So anders, als all die ausnutzenden, zwielichtigen Menschen im Hole, die verlangten, von ihr verarztet zu werden. So anders, als sie selbst. In Lexis Ausführungen lag etwas, dass ihr so fremd war. Diese Melancholie, aber auch eine sprachliche Spontaneität. Wenn Shelley an ihre eigene Gefühlswelt dachte, sah sie nicht viel vor sich. Lediglich ein großes schwarzes Loch, Lethargie. Sie war nicht wirklich glücklich. Aber sie war auch weit davon entfernt, unglücklich zu sein. Sie schaffte es ja sogar, Ian nicht großartig zu vermissen, solange sie nur nicht an ihn dachte.
Interessiert besah sie sich das einfache Foto, in dem mehr Bewegung lag, als im gesamten letzten Jahr ihres Lebens. Die grellen Neonfarben, das Riesenrad, zwei glückliche Menschen. Eine Szene, die Shelley sich in bewegten Bildern vorstellen konnte. Normalität, auch wenn man einen solchen Ausflug damals ja nicht als Normalität empfunden hatte. Sie konnte sich gut daran erinnern. Nicht lange, bevor sie nach Australien gezogen war, hatte sie mit Freundinnen aus der Schule einen Trip nach Florida unternommen und das Walt Disney Resort besucht. Was würde sie dafür geben, das zu wiederholen, selbst wenn es nur der kleine Ableger irgendwo in Europa wäre. Frankreich? Paris? Kann das sein?, dachte sie bei sich. Ich muss unbedingt Gabriel fragen, ob er schon da war.
"Sorry, ich-ich laber' zuviel, viel zu viel. Äh, wie sieht's bei dir aus?"
"Bei mir? Äh... keine Ahnung, ehrlich gesagt. Ich... die letzten Monate im Hole waren seltsam. Das was du sagst irgendwie... ich hab... einfach nur überlebt." Sie sah Lexi an, die Shelley ebenfalls direkt in die Augen blickte. "Aber ich glaube... durch das alles hier... d-das könnte irgendwie anders werden. Auf dem Balkon saß ich nur bescheuert rum, aber jetzt ist das irgendwie schon anders. Scheiße, ich will ja nicht sagen, dass das hier gut ist, aber es ist wenigstens überhaupt was, oder?" Sie grinste kurz. "Ich suche zwar nach niemandem, aber ich hab das Gefühl, dass da noch mehr ist. Und hey... wenn ich gar nichts zu tun habe, dreh ich mit Axel und dir 'ne Runde im R-..."
"SIE WOLLEN EINEN KÖDER AUF DIESE...WESEN LOSLASSEN? SIND SIE DENN VON ALLEN GUTEN GEISTERN VERLASSEN?!"
Was? Auch ohne sich versichern zu müssen, konnte sie unzweifelhaft erkennen, wer da schrie. Fast etwas entsetzt blickte sie in die Richtung des älteren Soldaten und der noch älteren Schreckschraube. Obwohl der Rest ihrer... Konversation wesentlich leiser stattfand, musste Shelley nur etwas ihre Ohren spitzen, um mitzuhören.
Überhaupt, was sollen wir dann tun, wenn wir am Boot sind! Hier ist wohl kaum ein Schiffsmechaniker, der das Boot einfach kurzschlie...." - eine Pause folgte, in der Mrs. McAldrin nachdenklich wirkte, dabei auf das Schiff sah, das einige hundert Meter vom Dorf entfernt am Strand stand. "Ich mache es."
Sofort drehte sich Shelley wieder nach Lexi um, einen fragenden Ausdruck auf ihren Lippen. Ob sie genauso verwirrt von den Worten der Oma war, konnte sie aber nicht wirklich ausmachen. "Sorry, Lex... ich muss eben...", fing sie an und trat auch schon in Richtung der beiden Alten, wandte sich unmittelbar an Prudence.
"Das ist gefährlich!", sagte sie und wurde sofort vom strengen Blick der Dorfältesten getroffen, der ihr wie ein unbarmherziger Stromschlag durch den Körper fuhr. "Natürlich weiß eine Frau ihres Formates am besten, worauf sie sich einlässt...", fügte Shelley beinahe entschuldigend hinzu. "Dennoch... Sie werden Hilfe benötigen." Sie sah in Richtung Strand, erblickte beim Mustern des Schiffes auch die offenbar verschlossene Funkstation, welche sich über eine metallerne Brücke erreichen ließ. "Ich bin wohl nicht die Richtige, um Sie vor den Zombies zu schützen und auch bei der Funkstation sehe ich mich nicht, aber... ich könnte mich zwischen den Palmen und Felsen am Strand verschanzen und die Monster ablenken."
[Freiwillige Meldung für die optionale Stationsaufgabe "Töchter der Artemis"]
Während die anderen sich gerade mit der Frage beschäftigen, wie sie den Strand erobern sollten, hatte Suparman eine bessere Idee. Er schnappte sich einen der großen Flechtkörbe, die hier rumlagen und verließ das Dorf Richtung Süden zum Obstklauben.
Aufgabe Delta
Daen vom Clan
22.08.2013, 09:58
Nathan besah sich die fünf Hütten genauer, doch so richtig Auffälliges konnte er nicht ausmachen. Eine Hütte war als die des Medizinmannes ausgeschrieben und entsprechend düster gehalten, eine andere als Hütte eines Häuptlings und damit ein gehöriges Stück größer und mit allerlei Firlefanz ausgestattet, der auf den Touristen eindrucksvoll wirken sollte, wie kleine Statuetten, auffällig gestaltete Flechtkörbe und Dergleichen mehr. Dort gab es auch eine größere Bettstatt, alles jedoch im Rahmen der Kultur gehalten.
Die anderen drei Hütten waren deutlich einfacher gefertigt worden und auch ihre Inneneinrichtung entsprechend spartanisch gehalten.
Das letzte Gebäude des Dorfes war dann noch das Kassenhäuschen, verriegelt und verrammelt...
Celina besah sich die ölige Flüssigkeit genauer und war sich so sicher, diese Flaschenform und das seltsame Zeichen auf der Flasche bereits schon einmal gesehen zu haben.
Probe auf Charisma - gelungen!
Doch erst als sie vorsichtig den Korken herauszog und kurz daran schnupperte, drangen die Eindrücke auf sie ein, wild und noch immer verschwommen. Ein Wellnesshotel aus glücklicheren Tagen, ein Spa-Bereich und ein Blick hinter einen Vorhang, in dem gerade Jemand massiert wurde. Doch vor allem erinnerte sie sich an das große Schild an der Seite, in der von den wohltuenden, den Körper und Geist reinigenden Lumi Lumi No - Massagen geschrieben wurde. In der westlichen Zivilisation bekannt als sogenannte "traditiionelle Massage aus Hawaii", bei den Völkern Polynesiens doch mit weitaus größerer Magie und Wirkung bedacht. Einem unbestimmten Impuls folgend, packte sie die Flasche einfach in ihre Tasche. Ob und wen sie massieren würde, das würde die Zeit zeigen...
Suparman griff nach dem Flechtkorb und machte sich auf den Weg Richtung Süden.
Er hatte so lange im Dschungel der Insel gelebt und vor allen Dingen überlebt, er war sich sicher, dass er eine ausreichende Menge an Vorräten würde beschaffen können.
Probe auf Agilität - bestanden!
Trotz der beschwerlichen Reise durch das dichte Unterholz kam er zügig voran, überquerte einen kleinen Bach von dem er wusste, dass sich darin erschreckend große Blutegel befanden und überquerte schließlich noch eine kleinere Ebene, auf der ihm die unglaubliche Hitze in der prallen Sonne noch mehr auffiel. Doch die Insel duftete und war friedlich und er genoß die Zeit im Dschungel.
Als er schließlich am wilden Obsthain angekommen war, konnte er den würzigen Duft des Obstes riechen. Reif waren die Bananen und standen in voller Frucht, sie hingen gar so schwer in ihren Stauden, dass Suparman sie bequem pflücken konnte, wenn er sich streckte. Abgerundet wurde sein Fund durch einige Kokosnüsse, die oben auf dem Korb platziert wurden.
Stolz blickte er auf die Ausbeute...
Probe auf Intelligenz - Fehlschlag!
...ließ seine Gedanken schweifen und nahm am Boden kriechende Gestalt erst wahr, als sich plötzlich Arme um seinen Fuß schlangen. Geistesgegenwärtig sprang er zur Seite und sah einen frisch Infizierten, einen Soldaten mit den selben Abzeichen wie Lexi Miller. Ihm fehlten beide Beine, sauber abgesägt durch eine Maschinengewehrgarbe und unerbittlich hungrig zog er sich weiter auf Suparman zu. Dieser taxierte den Zombie und sah dann mit Entsetzen, wie aus der baufälligen Wellblechhütte des Obsthains weitere Zombies strömten. Ihm wurde klar, dass sich auch andere Personen an den Obsthain erinnert haben mussten. Nur hatten sie vielleicht einen oder zwei Infizierten ebenfalls Unterschlupf gewährt und so, vielleicht mitten in der Nacht, im Sturm, waren sie dem Untod anheim gefallen.
Suparman war klar, dass er mit dem schweren Korb nicht würde entkommen können, seine Augen suchten fieberhaft nach dem besten Ausweg, denn die streunende Horde schnitt ihm mittlerweile den Rückweg ab. Gewandt wich er zurück, einer der Zombies stürzte über seinen Korb und fiel mit hängendem Gedärm inmitten des Obstes zu Boden, verfing sich selbst in einer Darmschlinge und kroch trotzdem weiter auf ihn zu.
Suparman machte, was er sonst immer tat und worin er gut gewesen war. Ein gesamtes Jahr lang. Er flüchtete in den Dschungel und plante seine Rückroute mit weitem Abstand zum Obsthain...
Und während die Untoten ihn weiter verfolgten, schlurfend zwar und langsam, doch mit der Sturheit einer Maschine, hatte der Dschungel ihn gefangen und umschlungen. Er wählte das wildeste Dickicht und den schlammigsten Sumpf für seinen Rückweg und konnte sich so sicher sein, dass die Untoten nicht nur seine Spur verlieren würden, sondern auch das Camp nicht erreichen sollten.
Als er schließlich nach mehreren Stunden wieder ankam, war er am ganzen Körper zerschunden, zerstochen und mit übelriechendem Schlamm bespritzt. Ohne Beute war er zurückgekehrt, doch erschöpft und vollkommen zerschlagen.
Während Matt sich in den Häusern nach potenziellen Diebesgut umsah, fiel ihm ein abgelegenes unscheinbares Häuschen auf, das durch ein rostiges Schloss verriegelt schien. Als Matt sich das Schloss näher ansah, zerfiel es im wahrsten Sinne des Wortes zu Staub, eine sich knarzend öffnende Tür zurücklassend, während der Eisenstaub im Winde in Kombination mit dem Geröchel der nicht mehr ganz so weit entfernt scheinenden Zombies eine eigenartige Melodie kreirte.
Matt schob die Tür auf und ein fahler Lichtschein trat durch Türöffnung, Fenster und diversen Löchern im Dach.. Dass hier schon lange keiner mehr war zeigte sich vor allem durch den Staub, der durch den Luftzug, der von draußen hereinwehte, aufgewirbelt wurde und den Unmengen an Spinnenweben, die nicht nur weite Teile des Daches bedeckten, sondern auch eine Art Absperrung bildeten, so als ob die Spinnen ihr Territorium abgesteckt hätten und auf die Art Eindringlinge davon abhalten wollten, sich Zugriff auf ihr "Eigentum" zu verschaffen. Einen näheren Blick auf die Umgebung werfend, musste Matt allerdings feststellen, dass es sich hierbei eh nur um Ramsch handelte; nichts, was es wert wäre, in Zeiten wie diesen verwendet zu werden; wobei es selbst in besseren Zeiten nutzlose wäre.
In der Mitte des Raumes stand ein alter, eher improvisiert wirkender, Kleiderständer, auf dem eine Art Laken hing. Bei näherer Betrachtung entpuppte es sich als eine Art alter Mantel, geschmückt mit Federn und Mustern, einige sahen aus wie Herzchen und andere wie Zielscheiben. Damit könnte man sicher auf sich aufmerksam machen; könnte also nützlich werden, wenn richtig eingesetzt. Matt schüttelte den Staub ab und betrachtete den Mantel an verschiedenen Stellen. Bevor er benutzt werden konnte, würde sich wohl jemand daran machen müssen, ihn erstmal notdürftig nutzbar zu machen.
Ob es nun Schlösser waren, die es zu öffnen galt, oder das Reparieren eines Verschlusses, im Grunde waren es immer die selben Handgriffe. Aufgabe Theta
Daen vom Clan
22.08.2013, 10:38
Eine ansehnliche Wolke staub stob auf, als Matt den Mantel in Beschlag nahm.
Er konnte sehen, dass neben dem Mantel eine verdreckte Kiste mit kleinen Nähutensilien stand, augenscheinlich sollte der Mantel geflickt und dann an prominenter Stelle im Museumsdorf aufgebaut werden, doch dazu war es nie gekommen. Die Muster waren verschlungen und an vielen Stellen noch nicht ganz vollständig, doch Matt konzentrierte sich zuerst einmal auf den Schließmechanismus ohne den der Mantel nicht mehr war als eine staubige Decke.
Probe auf Geschick - Erfolg!
Mit einigen Handgriffen konnte der Verschlussmechanismus so gelöst werden, dass er auch zukünftig nicht mehr blockieren würde.
Des Königs neue Kleider waren sozusagen bezugsfertig. Es stellte sich nur noch die Frage zu welchem Zweck er den Mantel einsetzen würde.
Dolores hatte nach dem Gespräch mit Celina, bei dem sie dieser versichert hatte, dass alles in Ordnung war, kurz überlegt, selbst eine Runde zu drehen und sich bei den aufopfernden Leuten aus der Gruppe zu bedanken. Aber eigentlich war so etwas gar nicht ihre Art - ihr lag vor allem Süßholzgeraspel, das nicht ernst gemeint war, und das war nun wirklich nicht das, was die Menschen hier gerade verdient hatten. Sie würde bei Gelegenheit ihre Dankbarkeit bestimmt noch irgendwie beweisen können.
Dolores rieb sich kurz ihre schmerzenden Füße und beobachtete ein wenig das Treiben in dem Museumsdorf. Nach einer kurzen Weile herrschte die Produktivität schon wieder vor, aber es wirkte erst einmal nicht so, als gäbe es im Dorf selbst besonders viele nützliche Dinge, die für eine weitere Flucht geeignet waren. Man musste wahrscheinlich schon etwas weiter ausschwärmen, um wirklich Nahrung, waffenähnlichen Tand oder Schutzausrüstung bekam.
Während sie sich ihre Schuhe wieder anzog, dachte Dolores wieder an die vergilbte Karte. Sie hatte sich vor allem auf Mossad II konzentriert, aber sie konnte zumindest sagen, dass das Village auf keinen Fall für einen Besuch zur Debatte stand. Im Bereich des Möglichem befanden sich eigentlich nur Sektor Beta und das Hole und von beiden wusste sie nicht, wie nützlich eine gefährliche Expedition dort hin sein konnte.
Trotzdem war sie fest entschlossen, erneut etwas zum Überleben aller beizutragen, Notfalls auch alleine.
So ging sie kurz entschlossen zu David Stevens, bei dem auch wieder diese sportliche Frau war. Sie hatte einfach den Drang, dem Anführer Bescheid zu sagen, irgendjemand sollte hier immerhin den Überblick haben, und auch wissen was sie vorhatte. "„Hey Jul, etwas Besonderes gefunden? Was Essbares oder sowas?“, sagte er gerade. Soso, Jul also, klang ja sehr neumodisch. "Entschuldigung, dazu möchte ich etwas vorschlagen", meinte Dolores schnell, bevor Jul überhaupt den Mund aufgemacht hatte, "Ist es in Ordnung, wenn ich außerhalb des Dorfes nach etwas Nützlichem suchen würde? Sie wissen ja, ich kenne einige Wege und hier scheint es wirklich nicht besonders viel Hilfreiches zu geben. Wenn genug Zeit ist, würde ich mich also vielleicht im Sektor Beta oder im Hole ein wenig umsehen und - wenn das in Ordnung geht - vielleicht auch Unterstützung mitnehmen." David sah sie leicht irritiert an, ließ sie aber schließlich gewähren. Jetzt musste sie nur noch jemanden finden, der sich in einem der beiden Sektoren vielleicht etwas besser auskannte als sie.
Sobald Shelley sich Lexi zugewandt hatte, entdeckte David sie. "Hey Jul," winkte er sie zu sich herüber, "etwas Besonderes gefunden? Was Essbares oder sowas?" Jul ging zu ihm hinüber und schüttelte leicht den Kopf. Sie wollte gerade dazu ansetzen ihm zu antworten, da kam auch schon die rothaarige Frau vorbei, welche sie in der Nacht her geführt hatte. "Entschuldigung, dazu möchte ich etwas vorschlagen" mischte sich Dolores in ihr Gespräch (welches noch nicht einmal richtig begonnen hatte) ein. "Ist es in Ordnung, wenn ich außerhalb des Dorfes nach etwas Nützlichem suchen würde? Sie wissen ja, ich kenne einige Wege und hier scheint es wirklich nicht besonders viel Hilfreiches zu geben. Wenn genug Zeit ist, würde ich mich also vielleicht im Sektor Beta oder im Hole ein wenig umsehen und - wenn das in Ordnung geht - vielleicht auch Unterstützung mitnehmen." David sah sie leicht irritiert an, aber bevor er antworten konnte, war sie auch schon wieder weiter gegangen. Jul sah nun endlich ihre Gelegenheit gekommen, sich mit David unterhalten zu können.
"Hey, David" begrüßte sie ihn mit einem verlegenen Lächeln. "Ich befürchte leider auch, dass hier nichts brauchbares zu finden ist. Außer vielleicht in dem verschlossenen Kassenhäuschen dort drüben. Da müsste vielleicht mal jemand schauen, ob sich das knacken lässt. Sonst nur lauter Masken, Schmuck und sonstiger esoterischer Kultkram." Bei den letzten Worten verdrehte sie ein wenig die Augen. Sie hatte nie viel von solchen Dingen gehalten. "Aber die Idee von der Rothaarigen - wie hieß sie noch gleich? - ist gar nicht so verkehrt. Ich hatte auch schon mit dem Gedanken gespielt ob es möglich wäre zurück ins Camp zu gehen um einige dort gebliebene Ausrüstung zu besorgen. Als wir uns gestern auf den Weg zum Gemeinschaftszentrum gemacht haben, hat vermutlich niemand daran gedacht, dass er nicht mehr zurück kehren würde. Somit dürfte sich dort noch einiges an brauchbaren Dingen finden. Auch wenn es gefährlich ist, wenn sie (sie deutete dabei auf Dolores) uns den Weg zeigt, könnten wir es schaffen. Wer weiß, wohin es uns verschlägt, wenn wir die Insel verlassen? Da sollten wir uns die letzte sichere Gelegenheit auf nützliche Ausrüstung nicht entgehen lassen."
Jul blickte David an und versuchte Tatendrang auszustrahlen. Auch wenn sie sich bei weitem schöneres vorstellen konnte, als sich noch einmal durch den Dschungel zu kämpfen, nur um das Elend im Hole zu betrachten, war ihr bewusst, dass sie sich nicht einfach zurück lehnen konnte, dass der Einsatz aller gefordert war. Der eigentlichen Gefahr durch die Zombies sah sie dabei gelassen entgegen. Bisher hatte sie es noch immer geschafft jedem von diesen Viechern davon zu kommen. Warum sollte es also dieses Mal anders sein?
Gedankenversunken ließ Alice ihren Blick über das kleine Dorf gleiten - wie auf Balkon 4 waren auch jetzt wieder alle stark beschäftigt.
Der Gefangene war vor kurzem in den Dschungel aufgebrochen und kehrte gerade in katastrophalem Zustand zurück, Alice hoffte, man würde sich seiner annehmen. Die fleischgewordene Mumie hatte offenbar ein Gespräch mit dem Russen und Leo hatte den asiatischen Jungen angesprochen, den sie erst kürzlich gezeichnet hatte. Wenn sieso darüber nachdachte, hatte Alice plötzlich höllische Lust, Leo zu zeichnen. Allein bei dem Gedanken färbten sich ihre Wangen blassrosa, doch sie zwang sich zur Disziplin; das hatte Zeit bis später. Jetzt galt es, auch etwaszu tun, aus eigener Kraft.
Neugierig suchte Alice mit den Augen den Ort ab, bis Selbige an der Statue im Zentrum hängen blieben; sie war relativ groß, doch am Interessantesten war der Speer und das Schild im Kopf. Daraus konnte man bestimmt was machen.
"'ey, Anfü'rér!", Alice zeigte mit dem Arm auf die Statue, "das da könnén wír doch síscher gebrauchén, níscht?!"
Der Blick des Mannes schoss hektisch von der Statue und wieder zurück, als er nur kurz nickte und sich dann wieder anderen Dingen zuwandt. Alles klar.
Alice knackte selbstsicher mit den Fingern. Leo stand auch noch in der Nähe!
Jetzt hatte sie die Chance, sich mal nicht helfen zu lassen, sondern jemand anderen zu beeindrucken! Sie würde die Aufgabe übernehmen! (Alpha)
"Leo, schau 'ér!"
Grinsend winkte sie dem kleinen Rehkitz zu, dessen Blick darauf auf sie fiel.
"Isch werdé jetzt diesén Míst da runterholén... schau zu, das wírd ziemlísch cool!"
Mit einem Zwinkern und einem ordentlichen Thumbs up wandt sich Alice dem Brocken vor ihr zu.
"B-bist du sicher, dass du das schaffst? Meerjungfrauen können doch nicht klettern... oder?"
Hnggggggghhhhhhh!!! >//////////////////////////////////<
Sie ist sooo süüüüüüüüüüüüüüüß!
Äh, Konzentration!
"Mach dír mal keiné Sorgén, gegén den Lüüftúngsschacht, den ísch herabklettérn mússde, íst das hier dér reínsde Spaszíergang!"
Das war es wirklich. Sie war diesen scheiß engen, heißen, zombiegefährdeten Schacht drei Stockwerke rauf und rab geklettert, dagegen war so ein... Stein doch nichtmal der Rede Wert.
Moment... erst der Schacht und jetzt die Statue... bin ich denn ein AFFE?!
Der erwartungsvolle Blick Leos, welche noch immer bei Nikki stand, bohrte sich in ihren Rücken, also wusch sie den Gedanken bei Seite und machte sich ans erklimmen.
http://www.youtube.com/watch?v=eGMN-gNfdaY
Alice stellte sich auf ein Stück des Podestes und versuchte sich, an einer höheren Stelle hinaufzuziehen. Es gelang, mit mehr Kraftaufwand, als sie erwartet hätte, zog sie sich in die Luft und hing an der Statue. Siegessicher grinste sie das Mädchen hinter sich an und wollte ihr gerade die Zunge rausstrecken, als sie merkte, dass ihre Hand keinen Widerstand mehr hatte.
"Oh sh-"
Alice hatte nichteinmal Zeit, zu fluchen, da war sie schon wieder unter schmerzvollem Aufprall auf dem Hintern gelandet.
"Ahhhh~!! Meín Derchéeee~"
Sich den schmerzenden Hintern haltend wälzte Alice sich jammernd auf dem Boden herum. Besorgt wollte Leo gerade auf sie zugerannt kommen, als sie mehr schlecht als recht ihren Halt wiederfand und mit der Hand abwinkte.
"Sch... schon gút! D-das war núr Spáß! Jetzt mach íschs ríschtíg!"
Das blauhaarige Mädchen drehte sich um und bewarf die Statue mit flammenden Blicken. Diesmal versuchte Alice es mit Anlauf; mehrere Meter von der Statue entfernt begann sie, in deren Richtung loszuspurten und wenige Zentimeter davor abzuheben; leider zu wenige Meter. Sie krachte auf Höhe des Podests mit Karacho dagegen und rutschte wie eine Fliege von einer Windschutzscheibe herunter.
Torkelnd kam sie wieder auf die Füße, winkte mit der Hand in alle Richtungen ab und versuchte es erneut. Zehn Minuten vergingen. Zwanzig. Dreissig. Vierzig. Eine Stunde. Zwei.
Alice stand keuchend und mal wieder mehr als am Ende vor der Statue; mittlerweile hatte sie sich von ihrer Jeansweste getrennt und trug nurnoch ein schwarzes Top, ihre Stiefel hatte sie ebenfalls ausgezogen, weil sie sich erhoffte, mit den nackten Füßen besser klettern zu können. Gebracht hatte das alles wenig. Seit mehr als einer Stunde machte sie sich jetzt hier vor versammelter Mannschaft zum Günther, sie schaffte es einfach nicht, an dieser spiegelglatten Statue hochzukommen.
"Jetzt hábe ísch die Fachsén endgültíg dícké!!"
Wie ein Affe sprang sie an die Statue und klammerte sich mit Füßen, Händen, Becken und sogar Zähnen überall fest, wo es nur ging. Sie musste unsagbar lächerlich aussehen, aber das war ihr gerade, mit Verlaub, Latte. Ohne Zeit zu verlieren umfasste ihre rechte Hand als nächstes eine höhergelegene Vertiefung, Alice zog sich daran langsam hoch, während sie sich mit ihren restlichen Gliedmaßen nach wie vor an die Statue heftete.
"Fghf.... Fghgf..."
Okay, das würde sie nie wieder im Leben loswerden. Das wars mit dem Image, dem Auftreten, dem Respekt, der Chance, auch nur irgendwie ernst genommen zu werden. Hätte sie gewusst, was sie noch erwartete...
Alice schaffte es fast bis zum Kopf des Meißelwerkes, das erste Mal, endlich hob ein freudiges Lächeln wieder ihre Mundwinkel herauf und in Euphorie griff sie mit beiden Händen sowohl nach Schild als auch Speer.
Keine gute Idee, wenn man bedenkt, dass man dann nicht mehr die Statue umfasst. Da war es nur äußerst mässig ein Trost, dass Alice das mit den Beinen durchaus tat: Unter einem schockierten Schreien sackte ihr Oberkörper nach hinten weg, und krachte mit schmerzhaftem Geräusch, von dem Alice einen Rückenbruch befürchtete, gegen die Statue. Mit den Beinen hatte sie sie nach wie vor umklammert, weswegen sie jetzt Kopfüber von Selbiger baumelte. Ihre Pupillen rollten unschlüssig in ihren Augen herum, unfähig, sich auf eine gemeinsame Blickrichtung zu einigen. Vage nahm Alice wahr, wie unter ihr eine verschwommene Leo - und zahlreiche weitere Gestalten - standen, aber Genaueres konnte sie nicht erkennen.
"Hihihihi.... Rehkítz, warúm bíst dú aúf einmál eín gestreiftés Kätzschen...? Gnihihi...."
In Alice' Kopf drehte sich alls, ein Wirbel aus bunten Farben und Sinneseindrücken fechtete einen leidenschaftlichen Kampf in ihrer Wahrnehmung aus. Ihr Kopf hatte offensichtlich auch was abbekommen. Erst, als Leo auf sie zeigte und etwas rief, kam Alice wieder zu sich.
"... Meerjung... dein...hirt..."
"Uäähh...?"
"Meerjungfrauentochter, dein T-shirt ist fast weg!"
Der Gedanke brauchte ganze drei Sekunden, bevor er von der einen Gehirnhälfte zur anderen gelangt war, sofort raste Alice' Blick zu ihrem Oberkörper; das T-Shirt war nicht weg, aber es hing ebenso an ihr runter, weswegen man ihren Bauch und... noch etwas mehr sehen konnte.
"Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"
Panisch riss Alice an ihren Beinen herum, bis ihr einfiel, dass sie ja nur loslassen musste. Gesagt, getan. Aus dieser Höhe war der Aufprall, vorallem auf dem Rücken, noch ein gutes Stück schmerzhafter, aber das war im Moment das geringste ihrer Probleme.
Oh Gott!
Oh Gott, diese Charme!
Dagegen wären fleischfressende Zombies ein Geschenk des Herren!
Oh Herr, hol mich zu dir!
Ahhhhhhhhhhhhh!
Wutentbrannt stampfte sie auf die Statue zu und trat mit voller Wucht dagegen.
"DU SCHEÍSS STEIN!!!!"
Unnlötig, im nachhinein zu erwähnen, dass sie keine Schuhe mehr anhatte und welche Folgen das nach sich zog.
"Auuuuuuuuuuu!!!!!!!!!!"
Jammernd sprang Alice im Kreis auf und ab, während sie sich den pochenden Fuß hielt.
Tränern von Schmerz und Frustration glänzten in ihren Augen, als einer der umstehenden Männer, sie konnte nicht sagen welcher, ihr anbot sich auszuruhen und die Sachen für sie runterzuholen.
"EINÉN SCHEÍSS!!"
Vor Wut fast explodierend kramte Alice eine Zigarette heraus, zündete sie an und steckte sie sich in den Mund, bevor sie ihre beiden Schlagringe anlegte und ein letztes Mal auf die Statue zurannte. Diesmal sprang sie früh genug und schlug ihre Ringe mit Kraft in den Stein, welcher zum Glück nicht sehr viel Widerstand bot. Noch ein Schlag, und dann noch einer. Wie Steigeisen arbeitete sie sich mit ihren Schlagringen nach oben vor und half sich mit den Füßen zusätzlich.
Noch ein kleines Stück... nur noch ein Stück...
Mit ordentlich Wumms drückte sie den Schlagring in das Gesicht der Statue, als sie sich heraufzog.
"Du ÁRSCHLÓCH!"
Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, bließ sie dem Stein den Zigarettenrauch ins Gesicht, bevor sie ENDLICH nach den Zielobjekten griff...
Mephista
22.08.2013, 13:22
"Leo? Leo, bist du das?", fragte er sie ungeduldig, als er zeitgleich auf sie zulief und an den Schultern packte, "...du bist es nicht wahr?! Oh Gott sei Dank, jemand, den ich kenne! W-Wie geht es dir?"
Zunächst unbewegt, dann jedoch mit zunehmender Verwirrung blickte das Mädchen ihren vermeidlichen Bekannten an. So aus der Nähe hatte er eindeutig Nikis Gesichtszüge, seine Stimme, seine Statur. Aber dennoch sah er unglaublich verändert aus. Seine Iris hatte einen fast schon dämonisch anmutenden Rotstich bekommen; die Haare waren enorm ergraut und insgesamt hatte er, im Vergleich zu früher, eine ungemein ungesunde Hautfarbe bekommen. Als wäre er halb zum Opa geworden.
Irgendwas ganz Schlimmes musste mit ihm passiert sein, dessen war sich das Mädchen sicher.
[COLOR=#000080]
"W-Was ist? T-T-Trete i-ich dir zu n-nah? T-Tut mir w-wirklich Leid... e-erkennst du mich noch? Ich bin's, N-Niki! D-Du weißt schon! Das Dino-Spielzeug! Wir haben mit Riley gespielt und..."
Seine Worte brachten sie mit ihren Gedanken wieder in das Jetzt. Ob es nun sein Stottern, die Erwähnung des unvergesslichen Spielzeuges oder doch Rileys Name war, der sie unweigerlich hinter sich Álvaros vollgepackten Bau umfassen ließ, konnte sie nicht sagen.
Doch es verfehlte seine Wirkung nicht. Freudentränen stiegen ihr in die Augen, ehe sie Niki auch schon kräftig umarmte.
“Niki, ¡Sí claro! (aber natürlich!)… Ich bin ja so froh, dass Du noch da bist!“
Nur schwer konnte sie sich wieder von ihm lösen (sie hatte schließlich einen ganzen Monat fehlenden Körperkontakt zu Menschen nachzuholen), ehe es auch schon aus ihr heraussprudelte, während sie ihm immer wieder mit den Händen über die Schulter oder die nun blassen Wangen fuhr:
“Wie geht es Dir? Du siehst ganz krank aus, hast Du Dich im Sturm erkältet? Aber davon werden einem die Haare und Augen nicht so komisch… Dir wurde doch nicht etwa was angetan? Hat Dir ein Zombie was von Deinem Leben weggesaugt? Und was hast Du eigentlich das ganze letzte Jahr gemacht? Warst Du immer hier auf dieser Insel? Dann würde es mich nicht wundern, dass Du so aussiehst…“
Tief schnappte sie nach Luft, ehe sie vor lauter Reden bewusstlos zusammensacken würde.
“ Díos … disculpe (Gott… Entschuldige.) Ich… ich freue mich einfach nur so, Dich zu sehen!“
Stark hob und senkte sich die kleine Brust vor Aufregung und Erwartung, und ebenso erwartungsvoll sah Léo den asiatischen Jungen nun an, um ihn auch mal wieder zu Wort kommen zu lassen.
Doch jäh wurde ihr Aufmerksamkeit auf etwas- oder besser Jemand anderes gelenkt.
"Leo, schau 'ér!"
Grinsend winkte die Blauhaarige ihr zu, sodass des Mädchens Blick unweigerlich auf sie fiel.
"Isch werdé jetzt diesén Míst da runterholén... schau zu, das wírd ziemlísch cool!"
Mit einem Zwinkern und einem ordentlichen Thumbs up wandt sich Alice dem Brocken vor ihr zu.
“B-bist du sicher, dass du das schaffst? Meerjungfrauen können doch nicht klettern... oder?"
"Mach dír mal keiné Sorgén, gegén den Lüüftúngsschacht, den ísch herabklettérn mússde, íst das hier dér reínsde Spaszíergang!"
Interessiert beobachtete Léo Alice’ Kletterobjekt. Eine recht glatte Steinstatue. Die Meerjungfrauentochter wollte wohl an das Schwert und den Schild ganz oben herankommen.
Sehr machbar, war die Statue doch eine… 4,5 auf der Arellano-Felix’schen Kletterskala.
Aber offensichtlich nicht für Abstämmige des Meerjungfrauen-Geschlechts. Sie hatte es doch gewusst. Eine kleine Weile beobachtete sie mit immer ungläubiger Alice’ zunehmend merkwürdiger werdende Versuche, diese Statue zu erklimmen.
Dann jedoch erinnerte sie sich wieder an den Jungen neben sich, der das Spektakel ebenso betrachtete, stubbste ihn leicht in die Seite und meinte lächelnd:
“Also?“
Daen vom Clan
22.08.2013, 13:59
Eben wollte Alice so beherzt zugreifen und die verdienten Früchte ihrer Arbeit einholen, da hörte sie ein leises Knacken. Panisch glitten ihre Finger über das Holz von Lanze und Schild, doch konnte sie sie wegen der angelegten Schlagringe kaum greifen und dann war es auch schon um sie geschehen. Sie sah den sonnendurchfluteteten Himmel ohne Wölkchen, sie sah die abgebrochene Nase der Statue in ihrer linken Hand und ihre rechte, leere Hand hilflos in der Luft rudern, als sie abermals unten aufschlug...
Die Luft wurde ihr aus den Lungen gepresst und der Sturz war ein schmerzhafter Schlag der nicht nur ihren Körper, sondern auch ihr Ego mit voller Wucht erwischt hatte.
"Es hat wohl nicht sollen sein...", dachte sie sich traurig und sah Leo an, auf einen Blick von Mitleid oder Ermunterung hoffend, doch das kleine Mädchen sah sie mit panisch aufgerissenen Augen an. In Sekundenbruchteilen sah sie auf ihren Leib herab, doch der schien unversehrt, der nächste Blick gehörte wieder Leo und sie erkannte, dass die Kleine nicht auf sie blickte, sondern mehr mit Entsetzen in den Augen einen Punkt über ihr fixierte.
Alice Kopf ruckte nach oben und sie sah, wie Speer und Schild nach unten sausten, bereit, sie tödlich zu erwischen.
Probe auf Agilität - bestanden!
Knirschend schlug der Speer neben ihrem Kopf ein und spritzte sachte Sand und Erde an ihre Seite. Schnell warf sie sich herum, als hinter ihr der schwere Schild aufschlug. Sie war auf allen Vieren, spinnengleich und schnell, nach vorne in Richtung Leo gekrabbelt, hatte sich dann herumgeworfen und sah das gruselige Antlitz der schwarzen Figur mit kalkweißen Augen, die auf das Schild gemalt worden waren, direkt aus einer Entfernung von nur einem halben Meter an.
"Isch gewinne!", schrie sie freudestrahlend dem Gesicht auf dem Schild entgegen und hieb bekräftigend mit den Händen auf den Boden.
Und dann kippte das Schild nach vorne und fiel direkt in Alice's Gesicht, als wollte es sagen: "Nö."
Grummelnd rieb sie sich die Nase und legte Schild und Speer neben sich, überlegend, was sie nun damit anzustellen gedachte.
Eine kümmerliche kleine Banane. Das war nicht die Ausbeute, die sich Suparman von seinem Ausflug erhofft hatte. Nicht einmal seinen Obsthain konnte er mehr betreten, ohne von diesen Zombies überrascht zu werden. Und nun war er zerschunden, voller Stichwunden und stank fürchterlich. Nicht, dass es einen Unterschied zu seinem vorherigen Zustand gemacht hätte. Nein. Aber er fühlte sich trotzdem miserabel und war jetzt erschöpft von den Strapazen der letzten Stunden. Niedergeschlagen lehnte er sich an die Hütte des Medizinmannes.
Scavenger
22.08.2013, 16:53
David hatte gerade die Frage an Jul gestellt als ihm diese Dolores Thomas dazwischen sprang und anfing zu reden. Sie sagte ihm etwas von Sektor Beta und dem Hole und das sie da hin wollte um Dinge zu holen. Ihm blieb keine Zeit irgendwie groß zu reagieren. Er nickte ihr zu und in dem Moment war Dolores auch schon wieder verschwunden. Perplex schaute er ihr noch ein paar Sekunden nach und richtete dann seinen Blick zu Jul die ihm davon erzählte und das bestätigte was ihm schon mehrere gesagt hatten. Hier im Dorf gab es nichts wirklich Nützliches was sie für ihre Flucht gebrauchen konnten abgesehen von dem Speer und dem Schild welches von der Blauhaarigen Französin vom Kopf der Statue gelöst wurde.
Jul sprach davon sich Dolores anzuschließen und ihr zu helfen noch einiges an Dingen aus dem Camp zu besorgen. Die Idee war, auch wie Jul schon sagte, gar nicht mal so verkehrt und würde ihnen sicher Helfen das sie den weiteren Weg vielleicht einfach beschreiten konnten. Denn offensichtlich würde das hier eine längere Reise werden, vor allem wenn sie auf dem Boot wären und dort dann anfangen würden über das Meer zu schippern, sollte das Ding sich überhaupt noch bewegen. „Die Idee ist nicht schlecht. Aber der Weg ist auch nicht einfach. Sind sie sich denn Sicher, dass sie das machen wollen? Sie könnten den Zombies zum Opfer fallen oder gar gebissen werden.“ okay, das war jetzt nicht sehr motivierend von ihm, aber sollte er verschweigen was die Wahrheit war? Nein das sicher nicht und er hoffte das Jul das jetzt nicht als Angst machen auffassen würde oder sowas. Denn die nackte Realität sah aktuell leider so aus.
Er klopfte ihr auf die Schulter und wünschte ihr und allen die diese Mission begleiten würden, viel Erfolg. Er selber wollte sich nun erstmal was ausruhen. So ging er an der der Sportlerin vorbei und bewegte sich auf eine der Hütten zu die noch recht passabel aussah. Er fand aber vorher einige Interessante Dinge die es zu untersuchen gab. Da seine Neugierde ihn nicht in Ruhe ließ, verschob er seine Pause die er sich gönnen wollte und ging den ganzen kleinen Informationen nach die er fand.
[Aufgabe: Iota]
Zitroneneis
22.08.2013, 19:31
Der abendliche Septemberwind war sehr kühl, fast schon kalt. Er bot aber gleichzeitig auch eine gewisse Erfrischung und die Ruhe hier war eine angenehme Abwechslung zum fröhlichen Getummel im Haus.
Die laute Musik konnte sie zwar bis hierhin vernehmen doch hier klang sie nur wie ein fernes Echo.
Vermissen würde man sie ohnehin nicht, das blasse junge Mädchen, welches keine Worte zum Thema Popstars fand und dafür umso mehr über Bücher zu sagen wusste. Bücher, die ansonsten niemand gelesen hatte.
Als sie Katies Einladung erhalten hatte, war Celina froh gewesen.
Sie mag mich, hatte sie gedacht. Sie sieht mich als Freundin. Und bestimmt werden dort noch andere nette Leute sein, die sich auch mit mir anfreunden möchten.
Aufgeregt hatte Celina die letzte Woche damit verbracht, zu überlegen, was sie anziehen, worüber sie sich unterhalten und natürlich auch, was ein gutes Geschenk sein würde. Sie war sich so sicher gewesen, dass man ihr bewundernde Blicke zuwerfen, dass man an ihren Lippen hängen, dass Katie freudenstrahlend ihr Geschenk begutachten würde.
Die herbe Enttäuschung kam schon bald nach Celinas Ankunft.
Katie begrüßte sie freundlich, zeigte ihr den Weg zum Partykeller und eilte dann einfach davon, um andere Gäste zu begrüßen.
Und das waren nicht Celinas einzige Unannehmlichkeiten.
Sie stach in gewisser Weise hervor, ja. Aber der knielange Rock und die ordentliche Bluse bildeten einen unangenehmen Kontrast zu den gegenwärtigen Jeans und T-Shirts.
Sie stellte sich zu einer Gruppe anderer Jugendlicher, aber beachtet wurde sie kaum und was sie sagen sollte wusste sie auch nicht.
Und als Katie ihr hübsch verpacktes Geschenk öffnete blieb der erwartete Freudenschrei aus. Sie bedankte sich zwar lächelnd, aber Celina war sicher, dass da für einen Moment auch eine gewisse Irritation in den Augen ihres Gegenübers zu sehen war.
Der Abend war nicht besser geworden und so hatte sie sich in den momentan menschenleeren Garten begeben, um etwas Luft zu schnappen und sich zu fragen, warum man sie überhaupt eingeladen hatte.
Wahrscheinlich, weil alle eingeladen wurden. Ich bin nur eine von vielen. Niemand besonderes eben.
Lange sollte Celinas Ruhe nicht währen, hörte sie doch plötzlich Schritte hinter sich.
"Oh, hier ist ja noch jemand."
Langsam drehte Celina sich zum unbekannten Sprecher um und bemühte sich, ihr bestes Lächeln aufzusetzen. So unecht es auch war, man sollte nie die Manieren vergessen.
"Ich wollte nur kurz frische Luft schnappen. Lass dich von mir nicht stören."
"Nun", sagte der Junge, der etwa in ihrem Alter oder sogar etwas älter war, "ich würde gern dasselbe sagen. Aber es sieht so aus, als müsste ich deine frische Luft jetzt verpesten, ich brauche nämlich eine Zigarette."
Auch das noch. Man hatte wirklich nirgends seine Ruhe.
"Wo wir schon mal dabei sind: Willst du auch eine?" Mit einem nicht unfreundlichen Grinsen hielt der Junge ihr eine Zigarette hin. "Sonst habe ich noch ein schlechtes Gewissen, hier einfach zu rauchen."
"Nein danke, ich bin Nichtraucherin", erwiderte Celina unsicher. Sie fügte aber schnell hinzu: "Aber wie gesagt, lass dich von mir nicht stören."
"Wie du willst."
Einen Moment lang stand Celina einfach nur da und schaute zu, wie der Junge sich die Zigarette anzündete. Sie wusste nicht was sie sagen wollte. In der Gruppe konnte sie untertauchen und wenigstens unsichtbar sein. Aber hier zu zweit zu schweigen war noch unangenehmer.
Als sie gerade schon gehen wollte, sprach der Junge sie erneut an. "Ich bin Derek?" Seine Augen wirkten lebendig und auf freundliche Art neugierig.
"C-celina."
"Bist wohl nicht sehr gesprächig?"
"Nein, i-ich... ach, es ist nur, dass ich nichts Wichtiges zu sagen habe."
"Na, dann bist du immerhin besser als die ganzen Leute, die alles was sie sagen für weltbewegend wichtig halten." Bei dieser Aussage musste Celina doch unfreiwillig lächeln. "Aber weißt du, nicht alles was man sagt muss wichtig sein. Ich höre auch gerne Unwichtiges."
Und so begann ein erstes Gespräch über unwichtige Dinge.
Hey, Prinzessin!
Hmm …?
Beweg endlich deinen Hintern und steh auf!
Derek...?
... im Ernst!? Nein, ich bin nicht dein Traumprinz. Nur deine ungeliebte Halluzination. Und jetzt werd’ endlich wach.
Celina blinzelte, rappelte sich auf und warf einen Blick aus dem Fenster. Dem Licht nach zu urteilen, konnte sie nicht besonders lange geschlafen haben.
Ein wenig ausgeruhter fühlte sie sich dennoch.
Wo warst du?
Huh?
Na, bevor ich geschlafen habe. Da hast du keinen Mucks von dir gegeben.
O, ich habe natürlich kurzzeitig deinen Körper verlassen um in meiner Geistform die Insel auszuspähen. Außerdem habe ich Würfel gezinkt, damit die Götter nicht zufällig unvorteilhafte Ereignisse für uns würfeln. Sind launisch, diese Götter. Die Würfel auch. Bin übrigens selbst einer - ein Gott, kein Würfel.
Will... ich bin Atheistin.
Wollte nur testen, ob du wieder wach bist.
Als Celina eine Bürste aus der Tasche kramte - ihre Haare sahen furchtbar aus - fiel ihr Blick auch auf die Massageölflasche.
Das waren noch Zeiten, damals im Wellnessurlaub, mit Mum und Dad.
Was gäbe ich für noch so eine Massage. Danach habe ich mich so lebendig gefühlt...
Kannst ja den Franzosen fragen, ob er dich damit massiert. Oder Mr. Glorious Leader. Glaub nicht, dass jemand ablehnen würde.
Will!
Jaja, ich bin schrecklich, das weiß ich schon. Aber selbst massieren kannst sich ihre Hoheit schlecht.
Vielleicht werde ich einfach jemand anderen massieren. Aber keinen Mann!
Draußen hielt Celina nach potentiellen Massageempfängern um. Entdecken konnte sie gerade diese beiden Kinder, das kleine Mädchen vom Getränkebüffett und dieser ungesund pigmentierte Asiate.
Hoffentlich würde keins der Kinder im Laufe des Tages durchdrehen, unter dem ganzen Stress.
Wenn Celina eines aus dem Konzept brachte, dann waren es schreiende Kinder.
Skeptisch beäugte Celina das Mädchen. besonders ängstlich wirkte sie nicht, aber das konnte sich ja noch ändern.
Vielleicht würde eine kleine Massage der Panik vorbeugen?
„Die Idee ist nicht schlecht. Aber der Weg ist auch nicht einfach. Sind sie sich denn Sicher, dass sie das machen wollen? Sie könnten den Zombies zum Opfer fallen oder gar gebissen werden.“ fragte David sie leicht besorgt. „Ja, bin ich“ entgegnete Jul selbstbewusst. „Ich bin schon Marathons gelaufen, die erwischen mich nicht so einfach“ fügte sie mit einem leichten Grinsen hinzu. David klopfte ihr auf die Schulter. „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg“ verabschiedete er sich vorerst von ihr. Er wollte sich nun selbst etwas ausruhen.
Jul sah sich nach Dolores um. Ihr war nicht wirklich wohl dabei, eine Frau aus dem Village um Hilfe bitten zu müssen, aber in der aktuellen Situation musste das hinten an stehen. Sie mussten nun alle zusammen halten, wenn sie weiter leben wollten. Und da es danach aussah, dass sie über kurz oder lang diese Insel verlassen würden, waren solche Etiketten wie „Village“ oder „Hole“ eh nicht mehr von Bedeutung. Ein Funke Hoffnung auf ein besseres Leben keimte in ihr auf. Sie erblickte die rothaarige Frau ein paar Meter weiter. „Entschuldigung“ sprach sie sie an und räusperte sich leicht. „Hi, ich bin Jul, ähm… Juliane Schilller. Sie haben uns in der vergangen Nacht hier her geführt, nicht wahr? Vielen Dank dafür. Sie scheinen sich ja wirklich gut auf der Insel auszukennen“ Jul versuchte einen höflichen und freundlichen Eindruck zu hinterlassen, wollte sie die Dame schließlich um ihre Hilfe bitten. „Danke. Ich bin übrigens Dolores Thomas“ „Nun, Dolores, ich habe gerade mitbekommen, wie Sie vorgeschlagen haben außerhalb dieses Dorfes nach Nahrung oder anderen hilfreichen Gegenständen zu suchen. Ich denke ebenfalls, dass wir es noch einmal wagen sollten ins Camp zurück zu gehen bevor wir diese Insel verlassen. Da ich einige Zeit im Hole verbracht habe, würde ich gerne dort anfangen. Es gibt dort ein paar Ecken, wo sich mit Sicherheit etwas Nützliches finden lässt. Da meine Geografiekenntnisse hier allerdings nicht so ausgereift sind, wollte ich Sie um Ihre Unterstützung bitten.“
In diesem Moment kam Fritz, der andere Deutsche mit dem Jul sich auf dem Balkon unterhalten hatte, an den beiden vorbei. „Hallo Jul" sprach er sie an. „Ich hoffe, du hast den Weg bisher gut überstanden“. „Hallo Fritz“ wandte sich Jul zu ihm um. „Ja danke, mir geht es gut. Ich überlege jedoch gerade mit Dolores Thomas hier, ob wir nicht noch einmal zurück gehen, um im Hole nach nützlicher Ausrüstung oder Nahrung zu suchen. Es ist zwar nicht ungefährlich, aber hier in diesem Dorf gibt es leider kaum Hilfreiches und wenn wir von der Insel fliehen wollen, können wir jede Unterstützung brauchen, die wir finden können“ erläuterte sie ihm ihren Plan. Während sie sprach, fiel ihr Blick auf einen jungen Asiaten mit auffallend weißen Haaren der nur wenige Schritte von ihnen entfernt stand und anscheinend ihre Unterhaltung interessiert belauschte.
Daen vom Clan
23.08.2013, 08:36
Es war fast ein wenig sonderlich, wie David, die Hände locker in den Hosentaschen, durch das Dorf marschierte und sich interessiert die Schilder las.
Mit blumigen Worten und ganz sicherlich für Touristen der westlichen Zivilisation geschrieben, entfalteten die Schilder ihre eigene Version vom glücklichen Leben auf der Insel im einklang mit der Natur bevor der böse Europäer und Amerikaner des Weges kam um sich die Inseln nach und nach einzuverleiben.
Einzig unangemehm für den Anführer war die Sonne, die heftig herunterbrannte und dass die Schilder allesamt auch nicht im Schatten standen.
Probe auf Intelligenz - bestanden!
Trotzdem waren sie informativ und gut geschrieben und David konnte sich den Großteil der dort beschriebenen Rituale, Lebensgewohnheiten und Geschichte merken.
Vielleicht war es noch einmal zu etwas gut...?
Jerome Denis Andre
23.08.2013, 09:36
„Hallo Fritz“ wandte sich Jul zu eben diesem um. „Ja danke, mir geht es gut. Ich überlege jedoch gerade mit Dolores Thomas hier, ob wir nicht noch einmal zurück gehen, um im Hole nach nützlicher Ausrüstung oder Nahrung zu suchen. Es ist zwar nicht ungefährlich, aber hier in diesem Dorf gibt es leider kaum Hilfreiches und wenn wir von der Insel fliehen wollen, können wir jede Unterstützung brauchen, die wir finden können“ erläuterte sie ihm ihren Plan.
Fritz war gerade zuvor aus einer der Hütten gekommen, in welcher er sich schlafend von den Strapazen des vorherigen Kampfes erholt hatte. Die Aussicht auf neuen Feindkontakt lockte ihn wenig. Er runzelte die Stirn.
Es stimmte freilich schon: Im Hole wären nicht wenige Sachen zu holen. Zumal seine Ausrüstung, inklusive zwei seiner Bücher, sowie seine geliebte Trompete noch in Rahels Hütte lagen. Dennoch sicher nichts, wofür er sein
Leben aufs Spiel setzen wollte. "Ich ...", setzte Fritz unentschlossen an. Dann traf es ihn wie der Blitz: Es war gut möglich, dass Rahel den Angriff der Untoten überlebt hatte. Es war seine Pflicht
zumindest die Augen nach ihr offen zu halten. - Außerdem würde der Ausflug die evtl. die Gelegenheit bieten die hübsche Deutsche etwas kennen zu lernen, die Fritz wenn er ehrlich zu sich selbst war, seit sie ihm auf Balkon
4 zum ersten Male auffiel, durchaus interessant fand. "Ich denke das ist eine Hervorragende Idee". Er lächelte breit. "Sag einfach bescheid, wenn du los willst".
In diesem Moment sah er Alice mit einem Schild und einem Speer an sich vorüber schreiten. "Entschuldige mich bitte kurz", sagte er zu Jul, und ging dann auf die Blauhaarige zu, und deutete auf
den Schild. "Brauchst du den? - Ich will mit Jul einen Abstecher ins Loch machen; Nach Nahrungsmitteln und sowas suchen. Ich denke dort könnte ich ihn gut gebrauchen."
Eine Weile dachte Alice jetzt schon darüber nach, was sie nun, da sie das Zeug geborgen hatte, damit anfangen sollte. Ein Teil ihres Gehirnes drängte sie, den Dreck einfach zu verbrennen, und das war definitiv der Teil, der ihrem Rücken und Hintern am nächsten lag. Sie selbst konnte mit Waffen garnichts anfangen und die Meisten waren schon gerüstet. Unmotiviviert erhob sie sich und trug das Zeug mit sich, schlurfte unmotiviert etwas durchs Dorf. Da trat auch schon ihr Retter an sie heran.
"Brauchst du den? - Ich will mit Jul einen Abstecher ins Loch machen; Nach Nahrungsmitteln und sowas suchen. Ich denke dort könnte ich ihn gut gebrauchen."
Das blauhaarige Mädchen zögerte keinen Moment, bevor sie Fritz Schild und Speer in die Arme drückte, und mit den Worten "Sweimál in meinér Schúld, Soldát!", abzog.
Für heute war ihr Körper genug beansprucht wurden. Sie setzte sich vor ihre Hütte und kramte ihren Block aus dem Rucksack heraus. Was gäbe es jetzt Schöneres als ein bisschen kritzeln?
Nur was sollte sie zeichnen...
Alice kaute einige Minuten auf ihrem Bleistift herum, bevor ihr die zündende Idee kam.
Grinsend und wie eine Wahnsinnige, die jedem Beobachter zurecht Angst gemacht hätte, begann sie den Bleistift über das Papier sausen zu lassen und saß für den Rest des Tages debil kichernd hinter ihrem Block...
Nathan spazierte also im Museumsdorf herum um nach irgendwelchen interessanten Gebäuden zu suchen. Das Dof war doch nicht so groß, wie es aus der Entfernung schien und auch bei weitem nicht so sicher. Immer wieder kam er an der Dorfmauer vorbei und ihm fiel ins Auge wie billig die Verarbeitung der hölzernen Palisade wirkte. Falls diese Dinger hier angestürmt kommen sollten, und sobald sie mit Camp Hope fertig waren mussten sie ja wo hin, würden sie nicht sonderlich lange Zeit haben sich zu verduften. Umso wichtiger also, dass sie möglichst schnell alles hier mitnehmen was nicht total nutzlos und niet und nagelfest ist, und schleunigst zu einem der Millitärposten.
Als er da so vor sich hin trottete, viel Nathan ein Pamplet auf. Es wirkte relativ alt, aber das könnte auch nur so verarbeitet worden um die Touristen zu beindrucken. Es stand auf sehr schlechtem Englisch darauf:
"Hier Sie kann anbeten unsere Statuten des Totengeistes!
Sein Seele von ganzen Dorf wacht und beschützen. Große Magie!
Wer verärgert, drohen große Gefahr!
Nur einen kleinen Gebet, wird ihnen großes Glück gebracht!
Probieren Sie jetzt! "
"Wasn der Müll? Das ist deren Entschuldigung für einen Touristenfalle. Gott, der Laden hier war wohl langweiliger als es noch aussah.", dachte er sich. "Aber warum nicht.. ha. Ist eh nicht so, als ob hier was finden könnte. Die ganzen verschlossenen Hütten hier krieg ich eh niemals auf."
Gleich darunter war eine kleine Karte gekritzelt, die wohl das Dorf darstellen sollte. Nathan brauchte eine Weile bis er verstand wie er sich darin orientieren sollte. "Tja, wenn das mal nicht abstrakte Kunst ist", murmelte er vor sich, als er endlich ausmachen konnte, wo diese Totengeiststature war.
So begab sich Nathan zur Hütte des Medizinsmann, saß sich vor der Totengeiststatue, die doch etwas ehrfurchteinflosend aussah, aber das lag sicher nur am Licht hier, hin und begann so gut er es vormachen konnte, zu beten.
Jerome Denis Andre
23.08.2013, 13:30
"Sweimál in meinér Schúld, Soldát!", abzog.
Fritz nickte voll Dank, und nahm den Schild entgegen. "Das sollte das Abwehren der Untoten vereinfachen", dachte er bei sich.
Als er den Speer in die Hand nahm, war er jedoch alles andere als begeistert. War sein Korbschläger gleichsam eine Feder, die es geschickt über das Papier der gegnerischen
Haut zu führen galt, so war dieses Monstrum ein ungeformtes Stück Kohle: Unhandlich, Schwer, und schlecht ausbalanciert ... kurzum: Im Kampf zu nichts zu gebrauchen.
Fritz ging hinüber zu der zeichnenden Französin und legte ihn neben sie. "Tut mir leid. Ich komme damit nicht klar. Ist mit der hohen Kunst des
Paukens nicht im geringsten zu vergleichen. Evtl. kann das Ding ja jemand anderes zu Nutzen bringen. Zumindest zum Beißer auf Distanz halten sollte dieser ... Knüppel
taugen. Fritz zwinkerte ihr zu. "Vielleicht auch um einen Graben damit zu überspringen."
Fritz kramte in seinen Taschen herum und wurde schließlich fündig. Ein Stück Schnur! Er band den Griff des Käsemessers verkehrt herum an den Griff seines
Degens. So könnte das funktionieren! Zufrieden trappelte er wieder zu Jul hinüber. "Bereit wenn du es bist", sagte er leise.
Sehr gut. Selbst Grumpy Grams schien zufrieden mit ihrer Idee. So könnte sie etwas wirklich Sinnvolles tun.
Shelley begab sich an die Westseite des Dorfes und sah sich den Abhang an, genauso wie den darunterliegenden Strand. Große Felsen, kleine Steine, Palmen - sicherlich auch einige Stolperfallen. Aber das musste kein Nachteil sein. Als Mensch mit durchschnittlicher Kontrolle über den eigenen Körper war sie vermutlich eher in der Lage, auf den Beinen zu bleiben, als der fitteste Zombie
Jetzt schon nach der optimalen Position für ihr Vorhaben zu suchen, schien ihr überflüssig und verfrüht, darum könnte sie sich später kümmern.
Aber sich nach Hilfsmitteln für die Flucht umsehen - das könnte sie allemal. Leider hatte sie keine Ahnung, wo das Megaphon war. Damit würden sich die Untoten sicher optimal ablenken lassen. Hatte sie nicht im Haus des Häuptlinges ein bunt gefiedertes Kostüm gesehen? Wenn DAS niemandes Aufmerksamkeit erregen würde, was dann?
So begab sie sich zu besagter Hütte, doch wurde von dem Schauspiel an der riesigen Statue in der Mitte des Dorfes abgelenkt. Die junge Französin kletterte waghalsig daran herum und war kurz davor, sich mehr als nur ernsthaft zu verletzen, was Shelley mit besorgter Miene beobachtete. Doch schaffte sie es schließlich und holte einen Schild und Speer von der Spitze des Bildnisses, offenbar ihr Ziel. Shelley sah sich beeindruckt um, ob sie die Einzige war, die fasziniert von den Kletterkünsten der Blauhaarigen war, doch tatsächlich sahen ihr auch andere dabei zu. Besonders das kleine Mädchen schien ebenfalls sehr interessiert, während der Gefangene aus dem Gemeinschaftszentrum wesentlich abwesender schien, als er sich scheinbar erschöpft an eine der Hütten lehnte. Gott, wie sieht der denn aus?, dachte sie sich, auf all die Kratzer und Stiche an den freien Stellen seiner Haut achtend.
Trotz des besorgniserregenden Anblicks des Asiaten führte ihr erster Weg sie doch zur Französin, ihr eigentliches Vorhaben bezüglich der Häuptlinghütte schon wieder vergessend. Inzwischen saß diese vor einer anderen Baute, grinste einen Papierblock an und kritzelte irgendetwas darauf. Was genau, konnte Shelley nicht wirklich erkennen.
"Äh, Entschuldigung?", fragte sie vorsichtig an und wiederholte es sofort, um die Faszination des Kletter-Asses vom Papier zu bekommen. "Entschuldigung?" Okay - langsam wurde es albern. "Ent- ... haaaallloooo?" Endlich Das gepiercte Gesicht sah sie an.
"Das Klettern..." fing sie an und dachte noch über die richtigen Worte nach. "Es war beeindruckend, aber... es sah auch schmerzhaft aus." Wie so oft, hob sie einen ihrer Beutel an und fischte nach einiger Suche eine kleine, fast zur Gänze aufgerollte rot-orangefarbene Tube mit weißem Deckel heraus. "Schmerzgel!", erklärte sie lächelnd und präsentierte die Tube zwischen Daumen und Zeigefinger. "Wenn du sparsam bist, kriegt der... zerstochene Typ vielleicht auch noch was ab!" Sie blickte in Richtung Suparman, bevor ihr Blick auch auf den Speer fiel, der neben Alice am Boden lag. Ob der mir hilft?
Keine zehn Minuten war sie in ihre Zeichnung vertieft gewesen, da hatte ihr der Soldat den Speer zurückgebracht.
"Crétin des Alpes..."
murmelte sie in sich hinein, ohne dem Speer weitere Beachtung zu schenken. Noch einmal weniger als zehn Minuten und die nächste Unterbrechung kündigte sich an.
Äh, Entschuldigung?", fragte sie vorsichtig an und wiederholte es sofort, um die Faszination des Kletter-Asses vom Papier zu bekommen. "Entschuldigung?" Okay - langsam wurde es albern. "Ent- ... haaaallloooo?" Endlich Das gepiercte Gesicht sah sie an.
Das ist doch nicht euer Ernst, kann man hier nichtmal ein paar Minuten in Ruhe auf einem Zettel rumkritzeln?!
"Das Klettern..." fing sie an und dachte noch über die richtigen Worte nach. "Es war beeindruckend, aber... es sah auch schmerzhaft aus." Wie so oft, hob sie einen ihrer Beutel an und fischte nach einiger Suche eine kleine, fast zur Gänze aufgerollte rot-orangefarbene Tube mit weißem Deckel heraus. "Schmerzgel!", erklärte sie lächelnd und präsentierte die Tube zwischen Daumen und Zeigefinger. "Wenn du sparsam bist, kriegt der... zerstochene Typ vielleicht auch noch was ab!" Sie blickte in Richtung Suparman, bevor ihr Blick auch auf den Speer fiel, der neben Alice am Boden lag.
"Láss steckén!"
Alice kannte die junge Frau nur vom sehen im Gemeinschaftszentrum und weil die Kinder im Village ab und zu von ihr sprachen. Wohl so eine Art Krankenfee im Hole. Davor hatte sie Respekt, aber die Salbe wollte sie nicht annehmen. Wie sähe das denn aus? Außerdem wäre sie an die schmerzenden Stellen am Rücken ohnehin nicht gekommen und die fremde Frau darum zu bitten, ihr die Salbe aufzutragen, wäre der Gipfel der Schamlosigkeit gewesen.
"Dér Typ da braúcht es dríngender, glaúube ísch! Gíbs dem!"
Sie wollte ihren Blick schon wieder ihrem Block zuwenden, als sie bemerkte, dass die braunhaarige Frau ihren Speer wie das Kind den Lutscher anstarrte. Wortlos griff sie danach und warf ihn ihr seitlich zu.
"Kánnst dú habén. Wenn dú mír was Gudes tun wíllst, massíer mir bei Gelegenhéit mál díe Schultérn, dié sínd fúrchtbar verspánnd!"
Das konnte sie bestimmt und es war das Maximalste, um dass man so jemanden bitten konnte, zumindest aus der Perspektive einer gepiercten Einzelgängerin. Nun endgültig wandt sie sich ihrer Zeichnung zu und hoffte inständig, nicht gleich wieder unterbrochen zu werden...
Nachdem Matt nun den Mantel repariert hatte, stelte sich die Frage: Was damit anstellen? Er könnte damit draußen rumlaufen und Staubmilben in der Gegend verteilen. Wenn die Truppe Glück hätte, würden die Zombies darauf allergisch reagieren und nen mords Hustenanfall bekommen. Also Mord im eigentlichen Sinne, wobei sich die Frage stellte, ob Zombies überhaupt ermordet werden könnten. Ganz zu schweigen davon, ob Zombies überhaupt atmen und sich nen Schnupfen holen konnten, geschweige denn eine Allergie besäßen. Er wusste nicht ganz warum, aber plötzlich bildete sich in Matts Kopf ein Bild von einem Zombie, der gerade ein Asthmaspray benutzte. Sowas wäre sicher ein lustiger Anblick.
Wie auch immer, die Frage blieb erhalten. Es lief darauf hinaus, dass Matt durchs Dorf stromerte und den Mantel herumschleppte, auf der Suche nach einer Person, der er den Flohteppich andrehen konnte. Die erstbeste Person, der er begegnete war diese Krankenschwester, die anscheinend gerade dabei war, die Leute zu verarzten. So warf Matt kurzerhand der Krankenschwester den Mantel über. "Viel Spaß damit!" sagte er und ging seiner Wege.
"Kánnst dú habén. Wenn dú mír was Gudes tun wíllst, massíer mir bei Gelegenhéit mál díe Schultérn, dié sínd fúrchtbar verspánnd!"
"Äh - jetzt, oder....?", wollte sie gerade fragen, nachdem sie dem Speer eher ausgewichen war, da sie sich ohnehin nicht zutraute, ihn beim ersten Anlauf zu fangen und sich nur verletzen würde. Doch da war die Französin schon wieder in ihre Zeichnungen vertieft und Shelley hielt es für das Beste, sie vorerst in Ruhe zu lassen.
Gerade als sie sich nach dem Speer gebückt, sich wieder aufgerichtet und ihn senkrecht in der Hand gehalten hatte, warf irgendjemand ihr etwas Weiches auf den Rücken. Sie blickte nach links und rechts zu ihren Schultern und sah die bunten, auffälligen Federn am Mantel des Häuptlings. Leder... - nicht ihr Lieblingsstoff, doch er würde seinen Zweck hoffentlich erfüllen.
"Viel Spaß damit!", sagte ihr der unscheinbare junge Mann, der - ohne sie dabei wirklich anzusehen - weiter wandelte. "Äh... d-danke!", rief sie ihm eher verdutzt hinterer. Woher wusste er, dass ich den wollte?
Für's Erste sollte sie den Mantel wirklich wieder abnehmen. Auch wenn der spendable Vorbesitzer und die tough wirkende Blauhaarige sich wohl um andere Sachen kümmerten und sie nicht mehr beachteten, wäre der Anblick - wenn doch jemand zufällig in ihre Richtung guckte - zu albern. Nicht, dass es ihr peinlich wäre, aber... ein wenig Selbstachtung sollte man bewahren, wenn man in einer Zombie-Survival-Gruppe ernst genommen werden wollte.
Shelley zog also den Mantel von ihren Schultern und wickelte ihn etwas um den Speer, um beides einfacher tragen zu können, auch wenn es - mit dem zusätzlichen Gewicht der zwei Beutel, die sie dauernd bei sich trug - schon merkbar schwerer wurde.
"Was jetzt noch?", fragte sie sich selbst für nur wenige Sekunden und fuhr dabei mit dem Blick durch das Dorf, bevor ihr der zerstochene Asiate wieder einfiel. Achja. Mit ihrem Gepäck beladen stolperte sie mehr in Richtung Suparmans, als dass sie ging, doch als sie ankam räusperte sie sich nur kurz, um auf sich aufmerksam zu machen.
Den Mantel samt Speer auf die Erde legend, hielt sie auch ihm die Salbe entgegen. "Schmerzgel, auch für Stiche!", klärte sie ihn auf. "Wenn es reicht, gut. Wenn nicht: Der Schlamm..." - erst jetzt bemerkte sie auch den üblen Geruch, der von ihm ausging - "... kühlt Stiche und mindert den Juckreiz zumindest für kurze Zeit. Aber probier's erst mal hiermit!"
T.U.F.K.A.S.
23.08.2013, 20:40
Shelley als Köder für die Viecher zu verwenden empfand Lexi als alles andere als cool. Klar, es war an und für sich ein taktisch kluges Manöver, um die Bestien zumindest abzulenken während den anderen etwas weniger Ärger am Arsch kleben würde. Aber... musste es gerade die einzige Person sein, die Lexi zumindest ein Stückweit sympathischer fand als den Rest? Sie waren so bereits zu wenige, um wirklich viel auszurichten - ihre geringe Zahl durch den Fleischwolf zu drehen nur um ein blödes Boot zu klauen (zumindest hatte sie soviel mitbekommen) erschien Lexi mehr als übertrieben. Es musste einen anderen Weg geben, einen der vielleicht weniger Menschen umbringen würde auf die Dauer.
Als der Typ mit dem Hipsterschal ihr den Mantel zuwarf, konnte sich Lexi nicht den dämlichen Spruch verkneifen. "Der Mantel steht dir. Mach' ihn nicht kaputt wenn du losgehst um wieder laut zu sein." sagte sie Shelley, die den Ex-Gefangenen verarztete, im Vorbeigehen und zwinkerte ihr zu. Kurz blieb sie stehen um ein "Das Foto darfst du behalten, nebenbei erwähnt. Ich hol's mir nachher wieder ab." fallen zu lassen - der Blick mit dem Shelley diesen einen glücklichen eingefangen Moment angestarrt hatte war für die Waffenexpertin Grund genug, es erstmal in ihren Händen zu lassen. Sie konnte ihr da wohl in der Hinsicht vertrauen. Und kurz schien es, als wolle entweder der Ex-Gefangene oder der weißhaarige Asiate ihr was sagen - letzterer zumindest stiefelte ihr ein paar Meter hinterher, stotterte etwas unverständliches. Sie hörte es nicht, zu konzentriert starrte sie in den Dschungel. Ja, da ungefähr. Grob die Richtung musste es sein.
Eleganter als erwartet streifte sie den Poncho von ihrem Körper und warf ihn neben sich auf den Boden. Jetzt kam ihr olivgrünes T-Shirt mit abgeschnittenen Ärmeln zum Vorschein. Darüber der lederne Schulterholster, der links die M1911-Pistole (nicht ein einziges Mal abgefeuert im letzten Jahr) und rechts zwei Ersatzmagazine hielt. Auch die Tasche ließ sie hier, nicht ohne sich vorher schnell noch eine Zigarette zu drehen und anzuzünden. "Könnte ma' jemand darauf aufpassen? Bin gleich wieder da. Geh' nur kurz'n paar Kumpels in Mossad I besuchen. Falls sie die Party noch nicht verlassen haben. [Aufgabe Eta]", zischte sie an der Kippe vorbei den Leuten hinter ihr zu und verschwand im Dschungel. Sie wusste anhand einer ollen Karte, wo sie in etwa hinmusste - der andere abgeranzte Komm-Bunker. Mossad I. Früher eine Flakstellung der australischen Defense Force, erbaut im Zweiten Weltkrieg um die Japse abzuhalten. Wieder in Dienst genommen um die Japse abzuhalten. Und Zombies. Was'n beschissener Teufelskreis. Und wenn Lex nicht alles täuschte, dürften entweder ein paar Soldaten oder wenigstens irgendwas nützliches dort verborgen sein. Irgendwas wartete auf sie.
Auch wenn sie dabei befürchtete, dass es sich um einen Kugelhagel und ein paar Vollpfosten mit Lagerkoller handeln könnte.
Aber was auch immer da auf sie wartete - nachher würde sie das Foto abholen. Und vielleicht dem Asiaten zuhören, falls er da noch mit ihr reden wollte.
Daen vom Clan
23.08.2013, 20:43
Nathan setzte sich bequem in den Schneidersitz vor die Statue und schloß die Augen.
Gerade wollte er zum Gebet ansetzen, als ihm einfiel, dass er wahrscheinlich nicht einmal das 'Vater unser' in seiner Gesamheit würde herunterbeten können.
Also entschloss er sich zum Meditieren. Sachte verlangsamte sich sein Atem und er sog behutsam die verbrauchte Luft in der Hütte ein...
Wieder versuchte er sich angestrengt eines richtigen Gebetes zu entsinnen, konnte sich aber vorstellen, dass christliche Gebete nicht wirklich das war was dieser Holzdämon hier gerne hören würde.
Also murmelte er leise vor sich hin und erzählte - ehe er sich versah - der schweigsamen Statue einen Schwank aus seiner Jugend und dann noch eine Geschichte und noch eine.
Schließlich spürte er das Ziehen in seinen Knien und schalt sich plötzlich einen Narren, mit diesem Gebilde aus Holz einen Monolog geführt zu haben.
Er blickte dem starren, unheimlichen Antlitz ins Gesicht, schüttelte dann missbilligend den Kopf und murmelte: "Nichts für ungut, Pappkamerad."
Probe auf Charisma - bestanden!
Aufgeräumt und im festen Wunsch, sich nicht weiter mit solchem Hokuspokus zu beschäftigen, wandte er sich von der Statue ab, klopfte dem Totem noch einmal auf die hölzerne Schulter und...
...dann sah er es - ein Opferdolch, tief ins Holz des Rückens der Statue getrieben.
"Echt jetzt?" grinste er den Holzdämon an und entfernte den Dolch und hielt ihn abwartend in der Hand.
1 Punkt Kampfkraft zum freien Verteilen.
Daen vom Clan
23.08.2013, 21:18
Lexi schlich vorsichtig durch den Dschungel, stets auf Vorsicht bedacht, ewiglich auf der Hut.
Probe auf Agilität - bestanden!
Nach einem strammen Marsch durch den brütend heißen Dschungel konnte sie endlich die Station vor sich sehen. Halb verborgen im Dschungel konnte man nackten, kalten Beton erkennen, fast überwuchert vom unbarmherzigen Urwald, der auch schon in Camp Hope immer am Vorrücken gewesen war und danach trachtete, jedes Bauwerk über den Lauf von Jahren zu erobern.
Der Schweiß stach ihr in die Augen als sie die schmalen, tiefschwarzen, dunklen Schießscharten taxierte, wissend, fühlend, dass sich dort mit Sicherheit Jemand befand. Eine Person, die sie vielleicht genauso beoabachtete wie sie den Bunker.
Probe auf Charisam - Fehlschlag!
Und urplötzlich peitschte ein Schuss durch die Luft und schnitt die zirpende Geräuschkulisse des Dschungels entzwei. Lexi presste ein mit aller Wut vorgetragenes "Sheit" zwischen den Zähnen hervor, als sie sich in Deckung warf und den Idioten verfluchte, der auf sie geschossen hatte und doch segnete sie dessen augenschienlich miese Zielfähigkeit...
Mit klopfendem Herzen presste sie sich an einen moosüberwuchteren, nach Natur duftenden Stein und wagte es doch nicht den Kopf zu heben.
So vergingen zwei Minuten, dann drei, dann vier.
Sie atmete tief durch und preschte wie von der Tarantel gestochen zum nächsten Stein. Kaum dass sie sich in Deckung geworfen hatte, peitschte abermals ein Schuss und sie sah Steinsplitter über ihrem Kopf wie Schrapnelle durch die Gegen fliegen.
Nun war sie wütend, doch zum Abwarten verdammt.
Wieder vergingen mehrere Minuten, diesmal wartete sie jedoch deutlich länger und bewegte sich keinen Millimeter.
Und dann rückte sie Meter für Meter zur Bunkeranlage vor. Totenstill war es nun, abgesehen vom Zirpen und Schaben der allgegenwärtigen Insektenwelt.
Wieder klopfte ihr Herz bis zum Hals als sie vorsichtig um den Betonklotz herumschlich und schließlich zu ihrer Verwunderung die Tür offenstehend vorfand.
Mit einem letzten kurzen Blick gen Himmel und innerlich mit ihrem Ableben rechnend blickte sie nach drinnen, die Pistole im Anschlag, doch war alles leer.
Kein Kamerad war zu sehen, kein Soldat, kein Zivilist und - verdammt noch eins - auch nicht das Scharfschützengewehr mit dem sie eben beschossen wurde.
Der Bunker war leer und alles was Lexi dank ihrer Erfahrung aus der Grundausbildung feststellen konnte, war, dass sich hier drei Personen befunden hatten bevor sie offensichtlich geflohen waren.
Und dann sah sie das rote Barett mit dem unverkennbaren Emblem.
"Verdammter Sheng.", murrte sie leise und machte sich dann mit leeren Händen wieder auf den Rückweg.
Nathan hielt den Dolch in der Hand. Es wirkte uralt, der Griff war aus Metal und erstaunlich glatt. Die Schneide war immernoch sehr scharf, das merkte Nathan als er probierte mit seinem Finger die Klinge lang zu fahren und sich schnitt. "Aua.", sagte er und leckte den Finger.
Mit diesen Dingen war wohl nicht zu spaßen. Nathan entscheid sich, dass es ihm in dieser Hütter von Minute zu Minute unheimlicher wurde. Zeit hier schleunigst raus zu kommen.
Wieder an der freien Luft, sah sich Nathan um was die anderen machten. Es herschte im Moment ein sehr geschäftiges Treiben. Jeder hatte wohl etwas zu tun. Nathan lief mal in die Mitte des Dorfes.
"Hey? Braucht hier jemand einen Dolch? Ansonten könnt der sich auch gut zum Dart spielen eignen. Der Medizinmann da hinten gibt sicher eine tolle Zielscheibe ab.", rief Nathan einfach mal in die Gruppe und sah sich um wer ihm antworten würde.
Ligiiihh
23.08.2013, 21:46
Niki war froh, jemanden anzutreffen, den er kannte, noch dazu ein jüngeres Mädchen, was gewisse Beschützerinstinkte weckte. So war er zumindest irgendwie nützlich.
"Mir g-geht es gut! Was hast du so alles durchmachen müssen? Es ist ja so viel Zeit vergangen..."
"Was hast DU eigentlich durchgemacht?", fragte Leo keck zurück, "Guck mal die Haare, die Augen, die Haut!"
Das war eine ziemlich gute Frage eigentlich. Er hatte sich diese Frage nie wirklich gestellt, aber irgendwie war sie doch gerechtfertigt. Bis jetzt hatte er das jedenfalls nicht hinterfragt. Doch die Antwort wusste er selber nicht.
"I-Ich war in Behandlung. Denke ich... da w-war dieser Unfall und danach habe ich laaange geschlafen..."
"Das passiert also, wenn man zu lange schläft...? Uuh..."
Niki wusste zwar selber, dass das Schwachsinn war, aber was sollte er schon großartig antworten? Schon die zweitnächste Frage zu diesem Thema hätte er höchstwahrscheinlich nicht beantworten können. Er grabbelte ein wenig in seiner Manteltasche herum. Nix zu finden. Oh je, das war ziemlich ärgerlich. Und was nun?
"Du...!, unterbrach sie ihn in seinem Gedankengang, "Du hast wohl zu tun! Also sehe ich dich später wieder, ja?"
"O-Okay, h-hoffentlich..."
Leo winkte ihm zu, während sie loslief. Er winkte mit einem debil wirkendem Lächeln zurück, als wäre die Welt um sie herum noch heil. Okay. Zurück zur Uhr. Das ist alles, was er von früher noch erhalt hatte. Wo zum Teufel konnte sie sein? Was für eine Frage. In seinem Zimmer von Sektor Beta natürlich. Aber da musste er erstmal hinkommen. Wer würde ihn hinbringen? Er erblickte eine recht taff wirkende Frau. Eine Stimme, die durch ihn durchschoss wie ein Pistolenschuss, lange ungepflegte Haare. Hey. Die war bestimmt badass genug, ihn vor den Zombiehorden zu bechützen.
Aber nee. Die ging weg, bevor Niki überhaupt ihre Aufmerksamkeit erregte. Obwohl er das Gefühl hatte, dass sie ihn doch bemerkt hatte. Egal, unweit von ihm standen drei Personen, die sich miteinander unterhielten. Er hatte nichts anderes zu tun, also belauschte er sie. Offensichtlich planten sie, einen kurzen Trip ins Hole zu wagen. Und hatten sie eben Sektor Beta erwähnt? Definitiv. Also, was überlegte er noch groß? Hingehen und fragen.
"Äh...", fing er an, sich selber zu präsentieren, "I-Ich... nun... habe gehört, ihr würdet gerne weggehen...? I-Ich würde g-gerne zurück zu Sektor Beta... i-ich habe da etwas vergessen, was sehr wichtig ist. U-Und da befinden sich bestimmt viele Sachen, die uns n-nützlich sein könnten! M-Medizin und so weiter weiß ich, wo das alles ist! I-Ich habe da viel Zeit v-verbracht..."
Er wurde etwas seltsam von der Seite angeschaut. Huh? Ein kleiner, asiatischer Junge mit fragwürdigem Aussehen fragt eiskalt danach, sich in gefährliches Gebiet begeben zu dürfen, um etwas für ihn Wichtiges zu holen. Und nebenbei anderes Zeugs. Möglichst nützlich. Also... ja?
"Wie heißt du überhaupt, junger Mann?", fragte Dolores etwas kritisch.
"M-Mein Name? N-Niki, w-werte Dame...!", antwortete er sichtlich eingeschüchtert.
"Okay, Niki. Zunächst einmal heiße ich Dolores Thomas. Dann will ich dir sagen, dass ich eigentlich alles andere als begeistert davon bin, dass jemand in deiner Verfassung einen solch gefährlichen Schritt wagt. Was ist es denn Wichtiges, was dir dort fehlt? Spielt es eine große Rolle in einer Welt wie dieser?"
Eigentlich nicht, aber Niki war zu dem Zeitpunkt einfach fest entschlossen: "D-Das machen wir ja nur n-nebenbei, wenn die M-Möglichkeit sich b-bietet... und j-ja... i-in einer Welt wie dieser ist dieser Gegenstand alles... w-was mir bleibt..."
Dolores sah etwas nachdenklich aus. Sie hatte noch natürlich eine sehr kritische Miene aufgesetzt, aber man sah ihr an, dass sie gerade über Nikis Worte nachdachte. Sie musterte ihn ein wenig, dann fing sie wieder an zu reden.
"Nun gut, Niki. Ich bin immer noch der Meinung, dass es für dich sehr gefährlich werden könnte. Allerdings muss ich schon sagen, dass mich das in gewisser Weise... beeindruckt. Dass du dir aber darauf nichts einbildest!"
"J-Ja, ma'am!" Und er wollte schon fast vor ihr salutieren. Zumindest stand er gerade wie eine Salzsäule.
"Ich werde dich dieses eine Mal begleiten. Mach keine Dummheiten, hörst du? Folge jedem meiner Schritte, dann passiert uns nichts."
Sie drehte sich zu den beiden anderen um: "Das heißt wiederum, Fritz, dass ich dir Juliane voll und ganz anvertrauen muss. Ich hoffe doch sehr, dass du damit zurecht kommst?" Und damit stand der Plan fest. Dolores würde Niki durch Sektor Beta führen (Aufgabe Zeta), um nach brauchbaren Gegenständen Ausschau zu halten.
Im Handumdrehen hatte Dolores schon die erste Person gefunden, die ebenfalls zurück ins Camp gehen wollte. Natürlich war das Hole nicht gerade ihr favorisiertes Ziel, allerdings würde es inzwischen überall aussehen, als hätte eine Bombe eingeschlagen - außerdem ließen sich gerade in den schlechtesten Gegenden die nützlichsten Dinge finden.
Gerade als Dolores mit Jul aufbrechen wollte, kam auch noch der Murmler vom Balkon dazu, der offenbar Fritz hieß. Er schien tatsächlich keinen Kampf zu fürchten, denn nachdem er vor einigen Stunden erst der ganzen Gruppe zur Flucht verholfen hatte, war er nun ohne Zögen bereit, sie ins Hole zu begleiten - irgendwoher hatte er sogar ein Schild besorgt, wie Dolores beeindruckt feststellte. Die paar Sympathiepunkte verspielte er allerdings gleich wieder, als der unhöfliche Kerl sie vollkommen ignorierte, obwohl sie die Idee überhaupt erst gehabt hatte.
Dolores räusperte sich sehr laut und warf Fritz dabei einen leicht beleidigten Blick zu. "Ich werde euch vorher erklären, wie wir am besten ins Hole kommen, damit wir uns unterwegs nicht so viel unterhalten müssen, wir wollen uns ja keiner unnötigen Gefahr aussetzen. Danach wäre noch ein Abstecher zu Sektor Beta sinnvoll, ich denke zu dritt sind wir so eine recht gute Truppe und-"
"I-Ich... nun... habe gehört, ihr würdet gerne weggehen...? I-Ich würde g-gerne zurück zu Sektor Beta... i-ich habe da etwas vergessen, was sehr wichtig ist. U-Und da befinden sich bestimmt viele Sachen, die uns n-nützlich sein könnten! M-Medizin und so weiter weiß ich, wo das alles ist! I-Ich habe da viel Zeit v-verbracht..."
Dolores war erst einmal völlig perplex. Das war doch noch ein Kind... oder bildete sich langsam schon ein Grauer Star bei ihr? Vorhin, auf dem Balkon, hatte sie den asiatischen Jungen schon einmal gesehen, aber aus der Ferne hatte er um einiges gewöhnlicher ausgesehen als jetzt. Er hätte genausgut ein alter Zwergwüchsiger sein können, aber anhand der Stimme war Dolores sich doch ziemlich sicher, dass es tatsächlich ein Junge war.
Während Niki schüchtern erklärte, dass er in Sektor Beta gehen wollte, drehten sich alle Zahnräder in Dolores' Kopf. Eigentlich wirkte er nicht, als hätte er die nötige - vor allem psychische - Stärke, die es auf so einem Ausflug brauchte. Andererseits war er offensichtlich auch irgendwie hierher gekommen, und was viel wichtiger war: Er kannte als scheinbar einzige Person Sektor Beta.
Das war in jedem Fall ein Vorteil für sie, den man nutzen musste. Aber einfach ein Kind in gefährliche Gefilde schicken...
Noch einmal musterte Dolores Niki. Er stotterte scheu vor sich hin, aber seine merkwürdig gefärbten Augen waren trotzdem vollkommen entschlossen. Sein Gegenstand war ihm ganz offensichtlich wirklich wichtig, und irgendwie hatte sie das Gefühl, der Junge würde auch ohne sie gehen wenn sie ihn nicht begleiten wollte. Das konnte selbst sie mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren. Außerdem kam sie nicht umhin, seinen Mut für ein bloßes... Ding mit nostalgischem Wert auch etwas zu beneiden. Sie hatte nichts aus ihrer Zeit vor der Katastrophe. Na gut, außer ihrer 500-Dollar-Handtasche, deren Wert nun niemanden mehr interessierte.
"Nun gut, Niki. Ich bin immer noch der Meinung, dass es für dich sehr gefährlich werden könnte. Allerdings muss ich schon sagen, dass mich das in gewisser Weise... beeindruckt. Dass du dir aber darauf nichts einbildest!" Der Junge wirkte als würde er die Luft anhalten, um sich nur ja nicht zu bewegen. "Ich werde dich dieses eine Mal begleiten. Mach keine Dummheiten, hörst du? Folge jedem meiner Schritte, dann passiert uns nichts."
Jul und Fritz hatten die Unterhaltung natürlich mitbekommen, und gerade die junge Frau sah auch nicht vollkommen überzeugt aus. "Wäre es dann vielleicht sinnvoller, wenn wir uns aufteilen? Fritz und ich gehen ins Hole und Sie gehen mit Niki zum Sektor Beta?" Dolores nickte. "Das ist eine gute Idee, das spart uns Zeit und dürfte effektiver sein." Und gefährlicher. Diese Frau hatte tatsächlich Mut und anscheinend auch etwas auf dem Kasten - rein logisch gesehen war es tatsächlich das Sinnvollste sich zu trennen.
"Das heißt wiederum, Fritz, dass ich dir Juliane voll und ganz anvertrauen muss. Ich hoffe doch sehr, dass du damit zurecht kommst?" Sie sah Fritz eindringlich und mit hochgezogenen Brauen an - eigentlich nur um ihn immer noch für seine vorhergehende Ignoranz zu bestrafen. "Gut, hört mir genau zu. Ich werde euch beiden erst mal erklären, wie ihr meiner Meinung nach am besten ins Hole kommt. Am besten verlassen wir zu viert das Camp und trennen und später."
Sie versuchte Jul und Fritz alles so genau wie möglich zu erklären und ließ beide das Gesagte nochmals wiederholen, um auch sicher zu gehen, dass sie es sich eingeprägt hatten. Dolores hatte das dumpfe Gefühl, für diese drei Leute hier verantwortlich zu sein, obwohl sie alle aus freien Stücken gehen wollten. Mit Niki verfuhr sie noch strenger - er musste ihr ganze drei Mal die Wegpunkte zum Sektor Beta aufzählen, aber beim letzten Mal stotterte er dann immerhin erheblich weniger.
"Nun gut, dann lasst uns aufbrechen, damit wir schnell wieder zurück sind." Dolores und die drei anderen machten sich auf den Weg. "Wir kommen alle heil wieder hierher zurück, verstanden? Und lasst uns nicht vergessen, die Tür zum Dorf wieder gut zu verschließen." Dolores begleitet Niki in [Aufgabe Zeta].
T.U.F.K.A.S.
23.08.2013, 21:51
"Das war doch mal eine richtig gute Idee!", schreiflüsterte Lexi vor sich hin als sie quer durchs Geäst latschte. Sheng also. Vollidiot, er hätte lieber treffen soll statt Hals über Kopf das Weite zu suchen als sie näher kam. Und dann planlos im Schock auch noch das Barret vergessen - intelligent war der Bursche nicht wirklich. Und trotzdem hatte sie ihn nciht erwischt. Es war wieder so, als wäre sie Police Officer. Und Sheng war dieser eine Typ dem jeder Cop irgendwann begegnet: Wenn man den einen Kerl schnappt, ist es als hätte man die Welt geändert. Man fühlt sich wie King Kong auf Koks, denn man hat diesen Drachen mehr oder weniger alleine besiegt.
Auf der anderen Seite war sie froh dass die Mistsau sie nicht getroffen hatte. Das Letzte, worauf sie jetzt Bock hatte waren Löcher im Pelz. Gerade jetzt, wo es wirklich, wirklich persönlich wurde. All das stampfte sich in Lexis Kopf zusammen zu purer Wut. Aber hier in diesem verkackten Dschungel konnte man sie schlecht auslassen. Also hob sie sich lieber die Wut für dann auf, wenn sie die Möglichkeit kriegen würde dem Penner mehrmals ins Gesicht zu boxen. Bis jetzt zweimal.
Wer waren die anderen zwei?, fragte sie sich. Da waren deutlich Schlammabdrücke am Boden zu sehen, die auf mindestens drei Personen schließen ließen. Drei Soldaten also. Oder vielleicht tatsächlich Vantowers selbst? Nee, der war hundert Pro schon längst über alle Berge. Oder Meere, je nachdem. Sie dachte weiter nach, während sie das Gestrüpp mit den Armen aus dem Weg schob, in der Hoffnung irgendwann wieder zum provisorischen Camp zurückzufinden. Sie kam zwar mit nichts zurück, aber wenigstens war sie noch halbwegs gesund. Am schwitzen wie ein Schwein und etwas fertig vom Fußmarsch, aber halbwegs gesund. Irgendwann würde sie bestimmt aufhören zu rauchen, denn auf Dauer tat der Scheiß für ihre Kondition alles andere als Wunder.
Als sie zurückkam, waren die meisten in irgendwelchen Gesprächen miteinander vertieft. Oder taten irgendwas Produktives.
"Und? Was hast du so gemacht Lexi?"
"Och nichts besonderes - bin nur 'ne gefühlte verfickte halbe Äquatorlänge quer durch den verkackten Dschungel gerannt, diejenigen von denen ich dachte sie wären meine Kameraden haben auf mich geschossen und bei all dem Bleihagel habe ich es leider verschwitzt irgendwas nützliches mitzubringen. Aber sonst: läuft!" Dann Zwei-Daumen-hoch-Geste wie The Fonz.
Leise gab sie ein "Eeeeeeeeyyyyyy..." von sich, als sie ihren Kram vom Boden aufhob. Den Poncho verstaute sie in der Tragetasche - bei der Affenhitze musste sie nicht unbedingt dick eingepackt durch die Gegend rennen. Locker hing die Tasche über ihrer Schulter, als sie langsam zu einer der Hütten ging, mit einem legeren Schwung im Schritt (The Fonz ging wohl in etwa so an einem... especially happy day) und sich direkt an die Wand neben der Tür hinhockte um durchzuatmen. Sie kramte eine kleine halbleere PET-Wasserflasche aus der Tasche und nahm einen kräftigen Schluck. Im Absetzen sah sie dann Nate oder wie der Typ hieß, mit einer Art aztekischen Opferdolch, den er wiederholt auf eine scheiße hässliche Statue warf - wohl in der Hoffnung, das Ding entweder zu killen oder besser im Dart spielen zu werden.
Wiederholt landete der Dolch nicht in der Statue, sondern daneben oder davor. Ab und an traf er, ja, aber es sah nicht unbedingt so aus, als würde er ernsthaft an seiner Zielgenauigkeit trainieren. Und wenn dem doch so war, musste Lex zumindest eingestehen, dass er sich schön festgebissen hatte in seinem Ziel. Ein blödes ziel, vielleicht. Aber ein Ziel.
"Yo... Nate.", sagte sie in einem fast kommandierenden Ton. So hatte sie das eigentlich nicht gewollt. Er drehte sich mit einem etwas verwirrten Gesichtsausdruck um, den Dolch immer noch in der Hand.
"Nathan.", erwiderte er und erntete nur das Heben Lexis rechter Augenbraue. "Nathan. Ich heiße Nathan. Nicht Nate."
"Oh.", kurz schaute sie zu Boden, "Sorry, ich hab's nicht so mit Namen." Sie pausierte und stand dann langsam auf. In der Zeit in der sie ihn beim Messerwerfen beobachtet hatte, hatte sie sich eine weitere Kippe gedreht, die noch unangezündet zwischen den Lippen hing. Das Barret saß etwas lachs auf dem Kopf - aber besser Kopfbedeckung irgendeiner Art als ein Sonnenstich, nicht wahr? "Ich komm' ma' kurz in dein Büro wenn's dir nichts ausmacht."
"Äh, sicher. Komm... komm in mein Büro.", antwortete er und deutete mit der rechten Hand vor sich auf den Boden als eine Art einladende Geste.
"Das ist mal ein geiles Messer.", sagte sie grinsend und fixierte mit ihrem Blick den Dolch, eher seine feine Verarbeitung und die wahrscheinlich unfassbar scharfe Klinge, die das Sonnenlicht in einem fast regenbogenartigen Farbspektrum nach oben reflektierte. "Bist du cool damit, wenn ich den mal kurz ausleihe? Ich muss ernsthaft ein bisschen - wie sagt man? - Spannung abbauen, ja."
Nathan nickte und übergab ihr den Dolch mit den Worten "Kannst du behalten. Das Ding nutzt mir höchstens als Zahnstocher." (Kampf +1 für Lexi. Yay.). Sie packte die Spitze mit dem rechten Daumen und Mittelfinger, atmete tief ein, stellte sich Shengs Gesicht auf dem Kopf der Statue vor - und warf dann mit aller Kraft, die Arme und Hüfte hergaben auf das Ziel. Ein lautes PFLOCK zeugte auf jeden Fall von einem Treffer. Und zwar genau in die Klöten (also zwischen die Beine. Zumindest vermutete Lex die Klöten des - was war es? Donnergottes oder so - dort) der sonst so furchteinflößenden Statue.
"Double Bullseye.", murmelte sie laut und begab sich zum Pappkameraden, um ihm den Dolch aus den Reproduktionsorganen zu ziehen. Das war zwar nicht mehr als ein Luckshot, aber ein bisschen stolz war sie trotzdem auf sich. "Was meinst du? Wollen wir uns abwechseln?", fragte sie und stiefelte mit dem Dolch in der Hand zurück zu Nathan - ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Und beide Daumen hoch.
Jupp, Shengs Hoden waren jetzt definitiv in der Schusslinie.
Und wo sie gerade an Asiaten dachte: Was war eigentlich mit dem weißhaarigen Jungen los? Hm. Die Antwort auf diese Frage müsste vorerst warten.
Zitroneneis
23.08.2013, 23:12
Celina konnte sehen, wie das kleine Mädchen sich von dem weißhaarigen Jungen verabschiedete.
Das ist dann wohl meine Chance.
Hätte dich nicht für so eine gehalten. Lagen deine Präferenzen nicht irgendwann mal bei Rauchern?
Worauf willst du schon wieder hinaus? Ich kann schlecht irgendjemanden hier um eine Massage bitten. Dann verwende ich das Öl lieber sinnvoll an jemand anderem.
Und dann nimmst du die Person, bei der ein geschuldeter Gefallen am wenigsten wert ist? Das kleine Mädchen anstatt einem Militaristen oder einem herzallerliebsten Franzosen oder dem Anführer oder deiner BFF... zur Hölle, sogar die gottverdammte Kampfoma wäre eine sinnvollere Wahl.
Kinder sind einfach unberechenbarer. Sie brechen leichter Absprachen oder tun vor Angst etwas Unerwartetes, das einem einen Strich durch die Rechnung macht.
Und mit Erwachsenen passiert so etwas nie...
Will hatte irgendwo schon Recht, sich bei dem Mädchen beliebt zu machen würde nicht viel bringen.
Aber vielleicht würde die Massage einfach dafür sorgen, dass das Mädchen sich bei der späteren Flucht nicht aufregen würde. Keinen Erwachsenen aus dem Konzept bringen würde.
Langsam trat Celina an das Mädchen heran.
"Holla, kleines Fräulein", begann sie mit einem freundlichen Lächeln. "Bestimmt war die Wanderung ganz schön anstrengend für dich und du fühlst dich sicherlich verspannt."
Dann zog sie die Ölflasche hervor und hielt sie dem Mädchen lockend vor das Gesicht. "Weißt du, was das ist? Das ist ein ganz altes Zaubermittel von Hawaii, wenn du damit eingerieben wirst, wird es dir viel besser gehen. Möchtest du es ausprobieren?"
Das kleine hispanische Mädchen äußerte Begeisterung, also wandte Celina ihre Massagekünste an ihm an.
"Na, wie fühlst du dich?"
Jerome Denis Andre
23.08.2013, 23:19
"Das heißt wiederum, Fritz, dass ich dir Juliane voll und ganz anvertrauen muss. Ich hoffe doch sehr, dass du damit zurecht kommst?" Dolores sah Fritz eindringlich und mit hochgezogenen Brauen an - eigentlich nur um ihn immer noch für seine vorhergehende Ignoranz zu bestrafen. Er nickte. "Gut, hört mir genau zu. Ich werde euch beiden erst mal erklären, wie ihr meiner Meinung nach am besten ins Hole kommt. Am besten verlassen wir zu viert das Camp und trennen und später.", meinte daraufhin Dolores.
Als Jul und Fritz schließlich aus dem Tor traten überschattete ihn ein Gefühl des Unwohlseins. Der Ort der einst seine neue Heimat war, würde Fritz nun ein Ort der Gefahr sein.
Dennoch blickte er zu Jul hinüber, und zwang sich zu einem Lächeln. "Sicherlich werden wir im Hole das eine oder andere nützliche finden", [Aufgabe Epsilon] sagte er, und
legte seiner Begleiterin die Hand auf die Schulter. "Nur Mut!"
Diese bestätigende Aufforderung und Zusage galt mehr ihm selbst denn ihr. Dennoch nahm sich Fritz vor, so es möglich war, im Hole zusätzlich zu den Vorräten Rucksack und Trompete
zu bergen, sowie Ausschau nach Rahel zu halten.
"Ja, verstanden" antwortete Jul, nachdem Dolores ihr und Fritz den Weg erklärt hatte. Jetzt würde es also los gehen. Ein wenig mulmig war ihr schon zumute, als die vier das Tor öffneten und kurz darauf außerhalb des Zaunes standen. Noch waren keine Untoten in Sicht, aber sie konnten nicht darauf vertrauen, dass dies so bleiben würde. Jul gab sich Mühe, sich diese Angst nicht anmerken zu lassen, aber offensichtlich gelang es ihr nicht ganz. "Nur Mut!" versuchte Fritz sie aufzuheitern und legte ihr seine Hand auf die Schulter. "Kein Problem, wir schaffen das schon" entgegnete sie mit sicherer Stimme und machte sich auf den Weg. "Du hältst mit deinem Schild einfach alle von uns fern, die uns was böses wollen, und wenn's hart auf hart kommt, lauf ich einfach weg" fuhr sie mit leichtem Lachen fort. "Außerdem haben wir ja Dolores. Sie wird uns schon sicher führen."
Und so begaben die vier sich auf den Weg in Richtung Camp Hope. Sie kamen gut voran, Dolores schien perfekt alle Schleichwege zu beherrschen, so dass sie ohne Zwischenfälle bis an den Punkt kamen, an denen sich ihre Wege trennen würden. "Passt gut auf euch auf" rief sie Niki und Dolores noch zu, als diese die Abzweigung in Richtung Sektor Beta nahmen, während sie mit Fritz weiter in Richtung Hole ging [Aufgabe Epsilon]. Was sie wohl dort erwarten würde?
Seit sie sich von den anderen getrennt hatten, hatten Dolores und Niki geschwiegen. Der Junge schien sich den Weg ebenfalls gut gemerkt zu haben, denn er lief wie automatisch neben ihr her, ohne allzu sehr auf ihre Schritte zu achten. Hoffentlich war er nicht zu unaufmerksam, aber Notfalls würde Dolores für sie beide wachsam genug sein.
Überhaupt war sie überrascht wie aktiv sie sich gerade fühlte. Kurz bevor sie alle losgegangen waren, hatte sie kurz gezweifelt, ob der Zeitpunkt für den Ausflug nicht etwas optimistisch gewählt war- sie hatte sich nicht ausgeruht und war schließlich nicht mehr die Jüngste. Ihre Beine hatten geschmerzt und eigentlich war es um ihre Kondition auch eher bescheiden bestellt. Aber genau jetzt, in diesem Moment, war es als hätte ihr jemand Adrenalin eingespritzt - sie fühlte sich nicht nur fit und als wären all ihre Sinne geschärft, sondern sogar fast draufgängerisch. Als würde sie im Moment jede Kreatur in der Luft zerreißen können, die ihr oder dem Kleinen auch nur ein bisschen zu nahe kam.
Sektor Beta lag still hinter den massiven Mauern, die man schon von weitem sehen konnte. Anders als sonst tummelten sich oben keine Soldaten oder Wachen - das Eindringen würde wohl ein Leichtes werden, denn verschlossene Zugänge oder strenge Sicherheitsmaßnahmen gab es keine mehr.
Dolores und Niki konnten durch einen Notausgang hinein, was offensichtlich die beste Entscheidung war, die sie treffen hätten können. Sie landeten direkt hinter einem großen, steril wirkenden Gebäude - es war nicht mehr als eine kleine Seitengasse, die ein sehr weiser Mensch wohl für eine mögliche Evakuierung eingeplant hatte. Man hörte von hier aber sofort, dass Sektor Beta alles andere als verlassen war. Typisches Schlurfen durchzog die morgendliche Stille - so prägnant, dass es hunderte der Kreaturen sein mussten. Niki zögerte nicht lange, drückte sich an die Gebäudewand und lugte kurz um die Ecke und Dolores hätte fast einen entsetzten Laut ausgestoßen. Sie zog ihn am Kragen seines Mantels forsch zurück. "Bist du verrückt?", zischte sie ihm leise zu. "Ich sagte doch, du sollst mir nicht von der Seite weichen." Niki nickte etwas verlegen. "E-es ist nur... i-ich wollte sehen wo g-genau wir sind s-sonst... ich muss da hin, wo ich aufgewacht bin." Aufgewacht? "Und?" "D-das gesamte Camp scheint vollkommen überlaufen zu sein. Überall n-nur...d-du weißt schon. W-wir können nirgends anders hin...a-aber ich glaube, hier will ich s-sowieso...rein." Dolores nickte. Es lief wirklich alles perfekt - vielleicht zu perfekt. Aber hier waren sie, beim Notausgang des Gebäudes, das Niki gesucht hatte. Niemand von ihnen musste an Untoten vorbei, und das würde hoffentlich so bleiben.
Es handelte sich offenbar um ein Labor, doch es glich eher einem Labyrinth, dessen Gänge durch dutzende Türen abgegliedert waren. Niki hatte offenbar eine genaue Vorstellung davon, wo er hinwollte und Dolores folgte ihm eine Weile. Bei einer langen Reihe Glasfenster blieb sie stehen, während der Junge in einen Raum am anderen Ende des Korridors verschwand. "Ich komme gleich nach.", sagte sie nachdenklich. Irgendetwas gefiel ihr an dem Bild, das sich ihr da bot, nicht. Viele Geräte, die sie nicht kannte, viele Behälter mit undefinierbaren Flüssigkeiten und Reagenzgläser. Alles war unbeschadet, aber eine der Glasscheiben war eingeschlagen. Etwas hier stimmte doch nicht.
Als Dolores vorsichtig näher auf die Glasscheibe zutrat, sah sie es. Da lag jemand. Ganz offensichtlich ein Wissenschaftler, denn der weiße Kittel verriet ihn. Sie starrte eine Weile lang durch die zerbrochene Scheibe - das Zeug da drinnen... irgendetwas Nützliches würde dort in jedem Fall sein. Aber die ganze Situation war viel zu verdächtig, um sich kopflos hinein zu begeben.
Dolores nahm sich ihr Stofftaschentuch, das sie immer in der Jacke ihres Kostüms hatte und hob eine große Glasscherbe vom Boden auf. Vorsichtig stieg sie durch das zerbrochene Fenster und stubste den Körper am Boden mit der Spitze ihres Schuhes an. Keine Reaktion. Sie trat nun mit mehr Kraft zu und schaffte es dabei, den Körper in eine seitliche Lage zu drehen. Im Gesicht hatte der Wissenschaftler unzählige Kratzwunden und unter seinem Mantel zeichneten sich auf einem weißen Pullover Blutflecken ab. Es sah nicht aus, als wäre dieser Mann hier an seinen Verletzungen verblutet, dafür war hier zu wenig der roten Flüssigkeit. Aber woran war er dann...
Dolores hob die Glassscheibe in ihrer Hand energisch über ihren Kopf und ließ ihren Arm so schnell wie möglich nach unten schnellen. Die Scherbe bohrte sich in den Hals der Mannes, aber er regte sich nach wie vor nicht. "Verzeihung.", murmelte sie spöttisch. "Ich musste nur auf Nummer Sicher gehen." Dann klopfte sie sich etwas staub von ihrem Rock und begann sich umzusehen.
Ligiiihh
24.08.2013, 14:09
"O-Oh mein... Gott..."
Niki musste es beim Anblick seines Zimmers laut aussprechen, als er den sonst so reinlich weißen Patientenraum in einem Zustand der Verwüstung wiederfand. Eine bedrohliche Blutspur fuhr von der Zimmerwand neben seinem Bett hinunter und bremste unsanft auf dem Boden ab. Der Gestank breitete sich aus, als würde er sich in einem tiefsten Loch einer Metallfabrik befinden. Unbehagen überkam ihm, er hielt instinktiv seine Arme mit den Händen ganz fest und machte sich eng. Es grauste ihn bei dem Gedanken, dieses Zimmer durchsuchen zu müssen. Aber ja, da "musste" er nun mal durch. Den Schwanz einzuziehen? Das war keine Option. Vor allem, wenn man schon so weit gekommen ist.
(Ich hoffe, es ist noch da...), dachte er sich, als er sich sein Kissen schnappte und in den Freiraum zwischen dem Kissen selbst und dem Bezug griff. Und rumwühlte. Dann klopfte er vorsichtig von außen drauf. Und wühlte nochmal.
"Hä?", stieß er versehentlich aus, (W-Wo ist es denn hin??)
Er schaute erstmal wild um sich herum. Nichts zu finden. Ein bisschen wurde er jetzt schon panisch. Es war eine typische Reaktion auf das Nichtauffinden des Gegenstands nach den ersten zwei Stellen, an denen man sucht. Jedenfalls versuchte er das Geschehen zu rekonstruieren. Die Blutspur... verlief recht gerade. Das Kissen war außerdem sehr ausgebeult. Also musste jemand draufgelandet sein. Wahrscheinlich bei einem Angriff? Ein Blick unter dem Bett konnte ja nicht schaden. Er hockte sich hinunter, beugte seinen Kopf unter das Bett und...
"U-UAAAAHH!", schrie er mit der Hand vor dem Mund, um den Lärm zu dämpfen. Dabei fiel er nach hinten und stieß sich mit den Füßen immer weiter ab von dem, was er sah.
(M-Mein Betreuer, e-er ist...? Er ist...!) ...völlig zerfleischt. Kleidung und Haare waren noch wiederzuerkennen. Aber sein Gesicht war total entstellt, falls überhaupt noch vorhanden. Der Körper zu großen Teilen angebissen, die Beine und Hände getrennt. Die Blutlache unter ihm war völlig getrocknet und ein Teil der Bodenfliesen geworden.
(Er hat sich doch nicht etwa hier verstecken wollen? Wenn man hier gefunden wird, dann... ...) ...hatte man keine Chance. Es war nicht viel Raum hier drunter, als dass man irgendetwas hätte ausrichten können.
Niki wurde übel. Er wollte sich übergeben, aber er kriegte sich vorerst wieder zusammen. Er näherte sich zwangsweise der... Leiche (?) und sah ein kleines Funkeln unweit vom Kopf seines ehemaligen Betreuers. Er streckte seine Hand raus, sie zitterte wie ein ängstlicher Hund. Als wäre es zu heiß zum Anfassen, schnappte er mit einer zuckartigen Bewegung nach diesem funkelnden Gegenstand, und als er ihn ganz fest hielt, stand er auf und lief hinaus. Aber so schnell, dass es nicht mehr feierlich war.
Er war dem Tod noch nie so nahe. Er hatte so einiges durchgemacht, lockte eine Horde Zombies weg, schlich sich durch bedrohliche Gebiete, bekam den Tod eines Kameraden unmittelbar neben ihm mit und wurde durchgeschossen. Aber einer Leiche so nah? Noch nie. Natürlich wusste er, dass es ihn zwangsläufig irgendwann treffen würde, aber nach so langer Zeit hatte er sich einfach nicht darauf vorbereitet.
(Die Uhr...), dachte er sich und betrachtete seinen Fang auf der offenen Handfläche. Zweifellos, es war Rileys Taschenuhr. Er zog sie auf... sie wirkte etwas kaputt, aber das würde Niki mit seinem "Handwerksgeschick" schon irgendwie hinkriegen.
Niki wollte zurück zu Dolores. Genau ein Raum davor blieb er jedoch stehen und blickte durch die Glasfenster. Dort wurde er immer "behandelt", wie es ihm gesagt wurde. Er wagte einen Schritt hinein. Ungewöhnlicherweise war hier alles recht... unangetastet. Dort ein paar Kratzer, hier und da etwas umgeschmissen, aber sonst... kein Blut, keine Leichen. Er schaute sich ein wenig um. Jetzt, wo er nicht beaufsichtigt wurde, musste er das natürlich ein wenig ausnutzen. Die Geräte waren uninteressant, er durchwühlte lieber die Schränke. Diese wurden unschönerweise ziemlich leergeräumt, augenscheinlich im Zuge der "Tue alles um zu überleben"-Massenpanik. In kleineren Schubladen fand er kleine Aufputschpillen und eine interessante Ampulle, beide beschriftet und für nützlich empfunden. Die Zeit drängte, also durchflog er schnell nochmal die Aktenschränke. Zu viel, um alles durchzulesen. Was er allerdings AUF einem Aktenschrank sah, war ein kleines Grundregelwerk zur Physik und Chemie, sowie eine Krankenakte zur Testperson 01, bürgerlich... Trần, Tuấn Phương Anh.
(Oh! Das könnte hilfreich sein...) Denn zumindest bestand die Möglichkeit, dass er damit ein paar Fragen zu sich selbst beantworten konnte. Nichts kann haarsträubender sein, als offene Punkte über sich selbst zu besitzen.
Okay, genug herumgelungert. Mit schnellen, weiten Schritten bewegte er sich in Richtung Dolores, die sich in einem etwas größerem Raum befand, der ähnlich aussah, wie Nikis Behandlungsstätte. Nur ein wenig... mysteriöser, größer...
...unheimlicher.
"Woher kommst du eigentlich?" fragte Jul Fritz, nachdem sie sich von Dolores und Niki getrennt hatten. "Aus Berlin. Und du?" - "Oh, ein Hauptstädter! Ich war einmal in Berlin, damals mit der Schule. Muss toll sein dort zu leben. Ich bin in der Nähe von Düsseldorf aufgewachsen. Und studiert habe ich dann in Köln." Sie machte eine kurze Pause. Es war ungewohnt sich wieder mit jemandem auf Deutsch zu unterhalten, hatte sie doch seit gut 1 1/2 Jahren nur noch Englisch gesprochen. Aber es tat auf eine gewisse Weise auch gut. Gedanken an zu Hause keimten in ihr auf. "Wie es jetzt in Deutschland wohl aussieht?" - "Ich fürchte ziemlich chaotisch. Als es passierte war ich in Berlin, die Stadt glich einem Schlachtfeld. Ich habe es nur mit viel Glück heraus geschafft und konnte über die Ostsee flüchten. In den anderen Städten wird es wahrscheinlich ähnlich aussehen." Jul senkte leicht den Kopf. Vor der Katastrophe hatte sie zwar mit dem Gedanken gespielt, nicht wieder nach Deutschland zurück zu kehren, aber es war ihr ein tröstlicher Gedanke gewesen, dort immer noch ein zu Hause zu haben, wenn alle Stricke reißen würden. Aber nun? Ob ihre Eltern wohl noch lebten? Vielleicht würde sie es eines Tages schaffen nach Ihnen zu suchen, über den Rhein oder so...
Den Rest des Weges schwiegen sie. Bis sie den Eingang zum Camp erreichten. "Heilige Scheiße!" entfuhr es Jul. Das Hole war im wahrsten Sinne des Wortes ein tiefes schwarzes Loch geworden. Als Jul und Fritz dort ankamen viel es ihnen anfangs schwer sich zu orientieren. Hohe Flammen schlugen aus vielen Gebäuden. Beißender, schwarzer Rauch schränkte Sicht und vorankommen ein.
Stahlträger Lagen Quer über dem zentralen Platz hinter dem Eingang zum Hole verteilt. In der Mitte des Platzes stand ein Viereck aus Knie hohen Wänden aus Sandsäcken, um welches konzentrische Bahnen aus toten Menschen – oder etwas das einst ein Mensch gewesen war – herum lagen. Ein gigantischer Traumfänger aus Blut und Körpern.
Fritz sah hinüber zu Jul, die wie angewurzelt da stand. Ihr Gesicht war bleich geworden. Ihre Augen starr. Fritz erinnerte sich daran, wie viel Überwindung es ihn gekostet hatte über den zerbombten Leichenberg zu klettern, der einst einmal der Alexanderplatz gewesen war, um voran zu kommen. Man brauchte eben etwas, wenn man so etwas zum ersten mal sah.
„Ich … äh ... mach das schon“, sagte er, und begann vorsichtig über die Leichen hinweg zu steigen. In der Mitte angekommen wurde ihm offenbar, was die Kreise gezogen hatte. Ein umgestürztes Stationäres MG mit zerbrochenem Lauf lag hinter den Sandsäcken. Daneben zwei Soldaten, beinahe bis auf die Knochen abgenagt. Ein dritter, blutüberströmter Soldat saß etwas abseits, und schien noch zu atmen. Fritz ging neben ihm in die Knie. „Hallo Soldat“, versuchte Fritz unsicher.
„Nicht … viel … Zeit ...“, ächzte dieser, und deutete auf seine Brust. Ein Stück des Laufes des Mgs steckte darin. Offenbar hatte es eine Explosion gegeben. „Zombies … im Norden“, quälte sich der Soldat, „Im Süden sind …. Kameraden … finde Sie … Geben Hilfe.“ „Danke“, sagte Fritz, „Ich werde Ihnen das nie vergessen! Soll ich Ihnen hier raus helfen?“ „N … ein … Ich will …. bei meinen Kameraden sterben.“
In der Zwischenzeit rannte Jul in die nächstbeste Hütte, die nicht in Flammen stand und hoffte, dass sie nicht hinterrücks angefallen wurde. Doch sie hatte Glück, die Hütte war leer. Sie sah sich schnell um, ob es lohnte hier noch etwas mitzunehmen. Bis auf einige alte Zeitungen und Stöcke konnte sie zunächst nichts entdecken, doch dann erblickte sie einen "Stock", der größer und dicker wirkte als die übrigen. 'Vielleicht lässt der sich ja noch als Knüppel benutzen?!' dachte Jul und als sie ihn in die Hand nahm, stieß sie einen Pfiff aus. "Cool, ein Baseballschläger!" Offensichtlich war er von den bisherigen Plünderern übersehen worden. 'Detroit Tigers, hm? Keine Ahnung, ob die gut sind, aber mir wird er bestimmt gute Dienste leisten.' (Kampf +1 für Jul) Mit einem fetten Grinsen trat sie zurück ans Tageslicht. "So, jetzt kann ich mich wenigstens auch wehren."
Fritz eilte zurück zu Jul. „Die Straße nach Norden, welche ich eigentlich nehmen wollte, ist versperrt. Aber im Süden gibt es offensichtlich eine Gruppe von Soldaten, die uns helfen könnte.“
Die beiden machten sich auf den Weg in den Süden. Die Straßen waren wie leer gefegt. Vereinzelte Zombies kamen den beiden zwar entgegen, aber diese stellten keinerlei Probleme dar. Mal umtänzelte Jul die Untoten geschickt, bis sie über ihre verwesenden Beine stolperten, mal erlöste Fritz' Haudegen sie von ihrem kläglichen Dasein.
„Schau mal“, sagte Jul plötzlich, und deutete auf einen kleinen Stand, auf welchem ein Korb mit Tomaten stand, „die können wir doch super gebrauchen!“ Sie lief hinüber zu dem Stand, und im selben Moment sprangen drei Beißer aus der Dunkelheit des Hauses hinter dem Stand, rissen eben diesen um, und begruben Jul unter sich.
Fritz' Augen weiteten sich entsetzt. „NEIN!“
Geschwind rannte er auf das schreiende Gerangel zu. Einem der Toten rammte er das hölzerne Schild in den Kopf, die Anderen beiden befreite er von eben jenen. Er half Jul auf. „Ist dir etwas passiert?“, fragte er besorgt. „N .. Nein“, stammelte Jul. In diesem Moment tat Fritz etwas, was ihn selbst überraschte: Er drückte sie fest an sich. Ein ehrliches „Gott sei dank!“ entwich ihm.
Ein paar Augenblicke, und eine peinliche Stille später folgten die beiden wieder der Straße.
„Verdammt“, dachte sich Fritz, „hab dich doch etwas unter Kontrolle! So was musst du eigentlich viel subtiler ang...“
In diesem Moment sah er es: Eine Gruppe von fünf Soldaten lagen rund fünfzig Meter vor den beiden auf dem Boden. Fritz rannte los. Neben den Soldaten angekommen bemerkte er nicht nur, dass sie tot waren, und dass sie keine Waffen mehr bei sich hatten, sondern vor allem, dass sie nicht durch Bisse, sondern durch Kugeln und Schnitte ums Leben gekommen waren. „Was zur ...“
PENG.
Ein Schuss rauschte durch den Rauch, und Fritz ging zu Boden. Der Schuss hatte sein Bein getroffen. Als er versuchte sich wieder aufzurappeln traf ihn jedoch etwas Hartes am Rücken.
Er rollte herum, und schon trafen ihn die nächsten Schläge. Vier Männer standen um Fritz herum und schlugen auf ihn ein. Drei davon mit Holzlatten, ein Vierter mit einer Rohrzange. Fritz spürte wie die Gegenstände die ihn trafen stetig neue Wunden schlugen. Aber tun konnte er nichts. Schmerzen lähmten ihn, und jeder Versuch sich zu erheben wurde durch einen stumpfen Schlag unterdrückt. Fritz spürte, wie ihm das Leben langsam entglitt. Nur der Gedanke, dass die Räuber Jul nicht gesehen hatten; dass sie entkommen konnte, gab ihm noch einen gewissen Halt.
Plötzlich wichen drei der vier panisch zurück. Der Vierte, der die Rohrzange trug, war röchelnd vornüber gekippt; der Degen, den Fritz fallen gelassen hatte steckte in seinem Rücken. Jul rannte auf den nächsten der Männer zu, und noch ehe er reagieren konnte, pfefferte sie ihm den Baseballschläger auf den Kopf, worauf er ächzend in sich zusammen brach. - Einer der Verbleibenden stürzte mit erhobenem Brett schreiend auf Jul zu, doch diese duckte sich geschickt unter dem Schlag weg, und schlug den Angreifer mit dem Griff des Schlägers k.o. Den letzten brauchte sie nur anzusehen, und er ergriff schreiend die Flucht. „Was für eine Frau“, dachte Fritz.
„Ich denke wir sollten von diesem Ort verschwinden“, meinte Jul. Fritz hatte dem nichts entgegen zu setzen, packte jedoch zuvor noch die Rohrzange ein. Die könnten sie sicherlich noch gut gebrauchen.
Reagenzgläser, Flüssigkeiten, komplizierte Geräte - mit alledem konnte Dolores nun wirklich nichts anfangen. Auf den sauberen, metallischen Tischen in dem Labor war aber absolut nichts anderes zu finden. Offensichtlich hatte hier ein wichtiger Teil der Forschungen stattgefunden, aber niemand hatte es für nötig befunden, irgendetwas zu beschriften oder Dokumente zu hinterlassen.
Dolores roch an einem runden, gläsernen Behälter, der neben einem Dutzend anderer stand und dessen Inhalt eine leicht bräunliche Farbe hatte. Es roch ganz ekelhaft und bildete schon einen leichten Film an der Oberfläche - gemeinsam mit einer achtlos liegengelassenen Pipette, die noch halb gefüllt war vermutete sie, dass hier jemand mitten in der Arbeit unterbrochen worden war.
Rechts davon stand ein kleiner, rechteckiger Kasten, der einem Kühlschrank glich, allerdings war die Tür aus dickem Glas, so dass man hindurchsehen konnte. In dem Ding waren unzählige, gleich aussehende Reagenzgläser, mit deren Inhalt man wahrscheinlich Regentonnen füllen hätte können. Dolores versuchte, eine der Etiketten zu lesen - denn hier waren alle Reagenzgläser tatsächlich fein säuberlich beschriftet - und wäre fast ein paar Schritte zurückgestolpert. Hier, in diesem fragilen Kühlschrank, waren mehrere Dutzend Extrakte des Zombievirus.
Was hatten die Wissenschaftler in diesem Labor genau gemacht?
Dolores hörte Schritte hinter sich und erblickte Niki, der mit vollen Händen zu ihr gestoßen war. Er schien irgendwelche Pillen gefunden zu haben, aber auch Dokumente und irgendeine Ampulle. "Warst du erfolgreich?", fragte sie den Jungen und sah neugierig auf seine Ausbeute. "I-ich glaube schon." "Ich habe irgendwie noch nichts Nützliches gesehen. Hast du denn auch gefunden, was du gesucht hast?" Niki nickte nur und sah sich äußerst unbehaglich um.
Dolores seufzte und wollte sich schon zum Gehen wenden, als ihr Blick noch einmal auf den toten Wissenschaftler fiel. Es deutete alles darauf hin, dass er noch etwas Wichtiges aus diesem Raum holen hatte wollen - warum sonst würde er hier ganz alleine in einem Labor liegen, in dem kaum etwas zu Schaden gekommen war? Vielleicht hatte er etwas in seinem Doktorenkittel, das einen Hinweis auf die Geschehnisse hier geben konnte. So zerrte Dolores so lange an der Leiche herum, bis sie es - unter entsetzten Blicken von Niki - geschafft hatte, den Mantel von dem toten Körper herunterzuzerren. Hoffnungsvoll griff sie in die Taschen, doch sie waren leer. Der Kittel an sich war aber eigentlich ziemlich schick, wirkte neu und hochwertig, und hatte eine praktische Brusttasche, die von einem Namensschild geziert war. Sie beschloss, den Kittel mitzunehmen, zu irgendwas würde er vielleicht einmal gut sein.
Während sie also versuchte, das neue Kleidungsstück irgendwie in ihre Tasche zu stopfen, stieß sie mit ihrem Schuh an etwas Kleines auf dem Boden. Sie griff nach dem winzigen Fläschchen, das in Richtung des toten Wissenschaftlers gerollt war und erkannte erst jetzt, dass es wirkte als hätte dieser seinen Arm genau in diese Richtung gestreckt. Vielleicht wollte er genau diese Medizin greifen, bevor er aus ominösen Gründen gestorben war?
"M-Ma'am? D... D-Dolores? I-ich glaube da hat sich etwas..." "Warte kurz, ich muss nachdenken." Dolores besah sich das Fläschchen und erkannte nach kurzer Überlegung, dass es sich um Beruhigungsmittel handelte. Das konnte ihr wirklich noch etwas bringen, aber was wollte ein Sterbender damit anfangen? Oder hatte er nicht gewusst, dass-
Etwas packte sie an ihrem Knöchel - so schnell, dass sie einen kurzen, spitzen Schrei ausstieß. Eine Hand hatte sich mit festem Griff um ihren Fuß geschlossen und Dolores sah voller Entsetzen in ein totgeglaubtes Gesicht, das sie aus dunklen Augenhöhlen gierig anstarrte. Verdammt! Wie gelähmt beobachtete Dolores, wie der untote Wissenschaftler sich aufrichtete - die Glasscherbe in seinem Hals fiel achtlos herunter. Ich hätte ihm schon den Kopf abschlagen müssen. Bevor sie auch nur irgendwie reagieren konnte, schien Niki seine gesamte Kraft zusammenzunehmen, nahm Anlauf und rammte die Kreatur mit so einer Wucht, dass sie taumelnd genau auf den Kühlschrank mit dem Virus krachte, der in tausend Scherben zerbarst. Augenblicklich ertönte eine ohrenbetäubende Sirene, begleitet von einem roten, blinkenden Licht, das von kleinen Warnlampen über den Türen ausging. Was zum-? Der Strom war ausgefallen, warum zum Teufel ging hier ein Alarm los?
Dolores zerrte Niki an seinem Ärmel zur Öffnung in der Glasfront. "Wir müssen hier raus, SOFORT!" Sie rannten die Korridore entlang - Niki preschte voraus, weil er die Wege immer noch besser kannte als Dolores und sie versuchte verzweifelt, das Tempo zu halten.
Von allen verdammten Räumen im ganzen Camp Hope waren sie ausgerechnet in dem gelandet, der für die Forschung offenbar so wichtig gewesen war, dass es irgendwo ein Notstromaggregat geben musste. Irgendetwas Großes musste da drinnen von den Wissenschaftlern veranstaltet worden sein. Und natürlich war ein Labor auf einen Stromausfall vorbereitet, das hätte sie sich auch gleich denken können. Zum Glück für sie war offenbar nur dieser Kühlschrank oder andere Teststoffe entsprechend gesichtert gewesen - Gottlob waren es nicht die Türen gewesen, durch die sie hereingekommen waren.
Es kam Dolores wie eine Ewigkeit vor, die sie da durch die Räumlichkeiten rannten, aber nach einer Weile waren sie beim Notausgang angekommen, der ihnen das Hineinkommen so erleichtert hatte. Die Sirenen waren durch das gesamte Gebäude hörbar gewesen und die Chance war groß, dass die Zombies durch den Lärm inzwischen auch die kleine Seitengasse gefunden hatten. Dolores sah Niki kurz fest in die Augen. "Egal was passiert, lauf weiter und schau nicht zurück. Wir müssen es nur bis hinter die Mauer schaffen, im offenen Gelände können wir uns gut verstecken." Und damit stieß sie die Tür mit einem Ruck auf, ließ Niki vorauslaufen und sah im Augenwinkel noch zwei schlurfende Gestalten, die vielleicht mit drei Schritten bei ihnen sein konnten-
dann rannte sie selbst los, sah weder nach links noch nach rechts, stürmte durch die Tür in der Mauer, die Niki schon passiert hatte und sie rannten so lange, bis sie die massive Schutzumrandung, die Sektor Beta abschirmte, nicht einmal mehr von Weitem sehen konnten.
Sie waren noch nicht ganz zurück im Dorf, als Dolores kurzerhand stehen blieb und schnaufend versuchte, wieder genug Luft zu bekommen. Langsam war ihr Höhenflug wieder verschwunden und die Anstrengung machte sich bemerkbar. So keuchte sie eine Weile lang und blickte auf Niki, der ebenso völlig außer Puste war und ein merkwürdiges Lachen entfuhr ihr. Wenn sie sich selbst nicht besser gekannt hätte, hätte sie fast gemeint, zu kichern. "Gut gemacht, Niki.", sagte sie schließlich lächelnd, als sie sich wieder einigermaßen gefangen hatte. "Das war ein Abenteuer, was?"
Daen vom Clan
24.08.2013, 16:31
Die beiden Plündergruppen kamen erst am späten Nachmittag von ihrem schweißtreibenden und aufregendem Ausflug zurück ins Lager.
Schnell war das Tor für sie geöffnet und erschöpft, doch zumeist mit der Ausbeute zufrieden, ruhten sie sich aus und erzählten einander von ihren Geschehnissen.
Das verlorene Camp Hope, das bürgerkriegsartige Chaos im Hole und nicht zuletzt die erbeuteten Gegenstände, die sie unter Einsatz ihres Lebens erbeutet hatten und die nun zwischen ihnen in der Mitte ausgebreitet lagen:
Aus Sektor Beta konnte folgendes geborgen werden:
- edler Doktorenkittel mit Namensschild, +1 Charisma zum freien Verteilen
- 1 Ampulle mit Betäubungsmittel ohne spezifizierte, genauere Funktion
- Aufputschpillen, die permanent +1 auf Agilität bringen, zur freien Verteilung
- Grundregelwerke von Physik und Chemie, die, wenn gelesen, entweder einen Punkt Bonus auf Intelligenz ODER Geschick bringen, zur freien Verteilung
Außerdem:
- Beruhigungsmittel, die einer gebissenen Person einen weiteren Tag Leben schenken! (d.h. anstatt zwei Tagen weiterleben, sind und wären es drei Tage)
- Nikis Krankenakte
Aufgabe My (Hintergrundwissen)
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Intelligenz
Hintergrund: Die Krankenakte von Niki konnte geborgen werden. Wer sich anstrengt und einarbeitet, kann vielleicht Etwas herausfinden...
Erfolg: Hintergrundwissen UND ein permanenter Punkt Intelligenz
Misserfolg: -2 Punkte Intelligenz für 2 Stationen durch die Verwirrung
Die Abenteurer aus dem Hole konnten zudem Folgendes beisteuern:
- Baseballschläger mit Aufschrift der Detroit Tigers, Kampf +1 zum freien Verteilen
- schwere Rohrzange, die wahlweise entweder 1 Punkt Kampf oder 1 Punkt Geschick gibt, zur freien Verteilung
Ligiiihh
24.08.2013, 21:08
"D-Das war für mich ziemlich beängstigend!", teilte Niki ihr mit einem finsteren Angstgesicht mit, die Pupillen ganz klein, der Mund eigenartig wackelig.
"Als du aber diesen... Widergänger da zur Seite gestoßen hast...", erinnerte Dolores ihn, "war das ganz schön mutig. Von außen hin traut man dir das nicht zu."
"Ich h-hatte nur eine Panikreaktion, n-nichts weiter..."
Niki zitterte noch am ganzen Körper. Er wollte sich irgendwie beruhigen und nahm die Pillen aus seiner Tasche. Er schaut sich kurz die Verpackung an, dann öffnete er sie und schluckte alle mit einem Handschwung (Agilität von Niki +1).
"Sag mal, weißt du, was du da tust?", fragte sie ihn skeptisch.
"D-Das bringt nur meinen Kreislauf i-in Schwung... ich bin gerade so fertig, ich brauchte die alle... e-es wird mir schon gut gehen, ich kenne mich damit aus..."
"So so... du kennst dich mit sowas aus, ja?", wiederholte sie seine Worte und meinte dann scherzhaft, "Dann musst du das Grundregelwerk da eigentlich gar nicht mehr lesen, oder?"
Niki hielt die ganze Zeit schon über ein kleines Büchlein in der Hand, welches er nebenbei durchblätterte. Er steckte es nur ab und zu schnell weg, wenn er beispielsweise sich beeilen musste.
"I-Ich kenne das schon. Ich habe das schon einmal z-zum Lesen bekommen, als ich noch i-in Sektor Beta gewohnt habe... a-aber es ist gut, dass ich das hier nochmal ü-überfliegen kann, so k-kann ich mir d-das Wissen dazu b-besser verinnerlichen (Intelligenz von Niki +1)."
"Wissen ist Macht, findest du nicht? Hätten wir heute nicht die Pfade genommen, die ich mir letztens eingeprägt hatte, dann weiß Gott, was heute alles passiert wäre..."
Sie waren schon bald am Dorf angekommen, als die Akte in Nikis anderer Hand all ihre Blicke auf sich zog. Seine Finger waren etwas wackelig beim Halten dieses Ordners und sein Gesicht war auch nicht unbedingt das Sorgloseste.
"Was ist das eigentlicht?", fragte sie ihn, ihre Blicke dabei so gerichtet, dass Niki sofort wusste, worum es ging.
"D-Das? E-Eine Akte von mir, i-ich weiß noch nicht, was drin steht... b-bevor dies alles hier geschah, w-wurde ich in Sektor Beta gepflegt. Ich wurde damals in einem komatösen Zustand hier hergebracht... u-und als ich dann vor sechs Wochen nach einem einjährigem Schlaf aufwachte, d-da führte man noch g-ganz viele Tests an mich aus..."
"Sowas. Ein Jahr Koma und anschließende Tests? Wobei na ja... so siehst du aber auch aus... weißt du denn, wann sie dich entlassen hätten?"
"N-Nein...! Ich wusste nicht mal, wozu die Tests gut waren, n-nichts wurde mir erzählt... a-als ich mit euch im G-Gemeinschaftszentrum war, war dies mein e-erster Tag überhaupt, an dem ich mal wieder d-draußen w-war..."
"Bitte? Das klingt aber ziemlich suspekt. Ich dachte mir auch schon, dass man vom Koma hinterher nicht so aussieht wie du. Dieses ganze Labormaterial, was ich dort fand... das hat für mich nach ziemlich unkoscheren Dingen ausgeschaut. Vielleicht bist du darin involviert?"
"I-Ich bin mir n-nicht sicher... ich erhoffe mir, d-durch diese Akte mehr über mich herauszufinden..."
"Dann lass uns doch einen Blick hineinwerfen, am besten gleich jetzt. Jede Sekunde kann kostbar sein."
Niki nickte zustimmend. Eigentlich wollte er sie deshab gleich lesen, allerdings waren sie unwissentlich bereits im Dorf wieder angekommen, wo sie von den anderen Leuten erwartungsvoll wieder aufgenommen wurden. Es blieb also jetzt noch keine Zeit, sich das vorzunehmen. Und nicht zuletzt deshalb, weil Niki es dann schlichtweg einfach wieder vergessen hatte.
Gabriel saß stumm inmitten des Dorfes, seine Hand langte in den Tabaktbeutel mit dem eine 6-köpfige Kettenraucherfamilie vermutlich einen Monat lang überleben könnte.
Seit er das Zeug anbaute, qualmte er es auch. Er war mehr oder weniger dafür verantwortlich den Tabak zu verarbeiten, also war er auch dafür verantwortlich, dass der Kram gut schmeckte.
Während er beobachten konnte, wie alle um ihn herum fleißig Dinge verrichteten und sich mehrere Leute, teils in Gruppen, aus dem Museumsdorf schlichen tat er… nicht viel ausser sich eine Zigarette zu drehen und sie anzustecken.
Der dicke Rauch der ihm vor ein paar Stunden im Halse stecken bleib war vergessen, neuer füllte seinen Rachen.
Seine Gedanken konnten frei fliegen, kreisen und sich die Horrorszenarien ausmalen, welche wohl noch auf sie alle warten mochten. Während er dort so saß und nachdenken wollte, bemerkte er die alte Schachtel. Das Hexenweib. Das miese Lästermaul welches sich vermutlich auch noch einbildete etwas gutes für das Allgemeinwohl zu tun. Gabriel konnte dieses Weib, biblischen Alters, nicht ausstehen manchmal hätte er ihr am liebsten…
“Tss! Alle machen etwas für die Gemeinschaft, aber der Herr ist sich wohl zu fein dafür und macht lieber Pause was?”
Gabriel ignorierte die alte Schachtel, würdigte sie keines Blickes.
“Jaja und wenn der Palästiner kein Englisch verstehen will, dann versteht er es nicht.”
“Mon Dieu! Tu sale bête. Ich will mich einfach nicht mit ihnen abgeben wenn sie es nichtmals schaffen es in ihren alten, verkalkten Schädel zu hämmern, dass ich Franzose bin. Bei Gott, ist es so schwer für sie sich mal nicht das Maul über mich zu zerreißen?”
Die alte Dame schnaubte wie ein wütender Stier und Gabriel konnte die Wut in ihren Augen förmlich explodieren sehen. Soll es ihm egal sein, er hatte ja von Anfang an keine Chance von ihr bekommen.
“Ich mach mir verflucht nochmal Gedanken darüber wie es im Village aussieht und wie es den Leuten geht, die mir etwas bedeuten. Aber das können sie ja nicht nachvollziehen.”
“Mach dir darum keine Gedanken. Man braucht nicht über Leute nachdenken denen nichts an einem liegt. Du verschwendest deine Zeit.”
Ein von Arroganz geprägtes Lächeln blickte Gabriel fies an, seine Antwort fiel ebenso spöttisch aus. Der übriggebliebene Stummel seiner Zigarette flog Prudence entgegen, traf sie auf ihren Schuhen. Wie eine Dampflok zog die Alte ab und ließ Gabriel mit seinen Gedanken wieder allein.
Manchmal wünschte er sich, dass er einen Pflasterstein finden würde… ohne Sarkozys Vollstrecker…
“Verdammt… damit hast du doch abgeschlossen.”
Gabriel stand auf, klopfte sich den Dreck von der Hose und ging langsam auf die Palisaden des Dorfes zu. Er konnte während seines Ganges beobachten, wie nach und nach die Erkundungstrupps zurückkehrten, anscheinend unversehrt und teils beladen mit Gegenständen.
Sie hatten Glück, dachte Gabe, denn er rechnete bei jeder riskanten Aktion damit, dass jemand nicht zurückkehrte.
Der Franzose blickte an die Holzmauer… wenn er es schaffen könnte… er würde es einfach versuchen. Die Steigeisen würden ihm helfen, den Rest tat bestimmt seine Erfahrung im Freerunning und Parkour.
Gabe schnallte sich die Steigeisen an die Schuhe, rieb sich die Hände und fing an an einem der kleinen Türme der Palisade empor zu klettern. Vielleicht könnte er sich ja ein wenig Überblick verschaffen, vielleicht könnte er das Village aus der Entfernung sehen.
Seine Gedanken drehten sich dabei um Hugh. Er hatte sein Leben so nachhaltig verändert… ihm kann nichts passiert sein… ihm darf nichts passiert sein.
Daen vom Clan
24.08.2013, 22:54
Das Village sah trostlos aus, beziehungsweise das, was Gabriel hinter den fetten schwarzen Rauchwolken eines sicherlich hässlichen Brandes so erkennen konnte.
Was die Untoten nicht verschlingen würden, das würden das Feuer wohl verzehren. Und so schloss Gabriel mit dem Gedanken ab, dass es Jemand anderes außer des kläglichen Haufens unter ihm geschafft haben würde.
Doch dann sah er ein Boot mit hoher Geschwindigkeit sich vom Strand absetzen...
Eine Chance von 1 zu 1000...
Auf den letzten Metern zum Dorf hatten Dolores und Niki noch Zeit gefunden, sich ein bisschen zu unterhalten. Diese Akte hatte der Junge die ganze Zeit fest gehalten und schnell war klar gewesen, dass sie ihm wichtig war. Und diese Geschichte mit dem Koma, den Tests und der Tatsache, dass er in diesem suspekten Labor untergebracht gewesen war... irgendetwas an dieser Sache war verdächtig... und unglaublich spannend! Dolores brannte darauf, mehr zu erfahren, doch als sie im Dorf angekommen waren, gab es erst einmal Wichtigeres.
"Falls du sie nicht alleine lesen möchtest,", sagte sie am Ende mit einem beruhigenden Blick, denn Niki wirkte nervöser, je länger er die Akte anstarrte, "sag mir einfach Bescheid. Du kannst jederzeit zu mir kommen wenn dir etwas auf dem Herzen liegt. Jetzt werde ich mich allerdings erst einmal ausruhen."
Juliane und Fritz waren gerade auch zurückgekehrt, was Dolores ziemlich erleichterte und ihr nun erlaubte, sich auch wirklich einmal fallen zu lassen. Die geplante Flucht aus dem Dorf war anscheinend noch nicht vollkommen vorbereitet, und so setzte sie sich vor eine der kleinen Hütten ins Gras und lehnte sich mit einem Stöhnen an die Hüttenwand. Bei einem Blick auf ihre schmerzenden Beine stellte sie mit Erstaunen fest, dass aus dem Gras genau neben ihrem Knöchel wie ein einsamer Kämpfer ein vierblättriges Kleeblatt herausragte.
"Mama, warum ist ein vierblättriges Kleeblatt so viel wertvoller als ein dreiblättriges?"
Die Stimme hallte in ihrem Kopf wider, als hätte sie sie gerade erst vor kurzem gehört. Was hatte sie damals geantwortet? Irgendeinen Humbug, den sie aus einem Gedichtband geklaut hatte.
"Mrs. Collins hat gesagt, sie hätte dich heute wieder vor dem Einkaufszentrum gesehen, Barbara. Du lungerst jeden Tag dort herum und tust, als müsstest du dein Geld auf der Straße verdienen."
"Nenn mich bitte nicht Barbara."
"Weißt du, wie unangenehm das für uns ist? Du blamierst mich und deinen Vater. Die Leute glauben schon, wir hätten Geldprobleme."
"Aber Mama, ich zaubere jedem dort ein Lächeln auf die Lippen, weißt du was das ist - lächeln? Ich mache die Menschen glücklich, wie ein Klee-"
"Aber mich machst du sehr, sehr unglücklich, Barbara."
An solche Sachen erinnerte sie sich Wort für Wort. Sie hätte jeden kleinen Streit mit ihrer Tochter noch einmal detailgetreu nacherzählen können - und da gab es viel Material - aber ihr wollte einfach nicht einfallen, was sie auf die Frage nach dem Kleeblatt geantwortet hatte. Genauso wusste sie nicht mehr, was eigentlich die Worte gewesen waren, mit denen sie sich von Barbara verabschiedet hatte.
Aber es war ohnehin nicht wichtig, all das war längst vergangen. Dummes Pflänzlein, dass sie so unverblümt an Dinge erinnerte, die abgeschlossen waren. Dolores stand nun wieder auf - Ausruhen hatte immer den Nachteil, dass man zum Nachdenken kam - und sah sich kurz um. Was gab es zu tun?
Sie erinnerte sich an das Beruhigungsmittel, das sie in der Tasche hatte und entschied, dass sie selbst wohl nicht viel damit anfangen würde. Andere hatten es wahrscheinlich nötiger und es gab zumindest eine Person, die das vielleicht besser beurteilen konnte.
Shelley war gerade dabei, dem Gefangenen vom Balkon irgendwelche Tipps zu geben. Ein übler Geruch ging von ihm aus, aber Dolores versuchte darüber hinwegzusehen - immerhin hatte der Kerl ihnen bei ihrer letzten Flucht essentiell geholfen. "Entschuldigung, Shelley, nicht wahr?", sprach sie die junge Frau an. "Ich habe hier ein Beruhigungsmittel gefunden und dachte, Sie sollten es vorerst verwahren." Sie gab Shelley das kleine Fläschchen und zögerte kurz. Dann holte sie den Doktorenkittel aus ihrer Tasche, der nun ein bisschen zerknittert aussah, aber immer noch recht edel. Für einen Doktorenkittel. "Sind Sie eigentlich medizinisch ausgebildet?" Die Frage klang skeptischer, als es geplant gewesen war, und um darüber hinwegzutäuschen sagte sie schnell: "Wir waren nämlich in einem Forschungslabor und falls Sie über medizinisches Wissen verfügen wäre es vielleicht gut, unsere Entdeckungen mit Ihnen zu teilen." Als müsste sie ihre Aussage beweisen, reichte sie Shelley den Doktorenkittel (Shelley Charisma +1). "Niki, der asiatische Junge, hat auch eine Akte gefunden und wenn es ihm recht ist, könnten Sie später auch einen Blick hineinwerfen, um etwas Licht in gewisse Angelegenheiten zu bringen."
"Entschuldigung, Shelley, nicht wahr?", hörte sie Mrs. Thomas sagen und wandte sich um. Nur wenige Sekunden später war sie um ein Fläschchen mit Beruhigungsmittel und einen Arztkittel reicher.
"Jain!", antwortete sie schließlich auf die Frage bezüglich ihrer medizinischen Ausbildung. "Vor ein paar Jahren, nach dem Schulabschluss, hab' ich in Westafrika unter einigen Ärzten gearbeitet und dabei viel gelernt. Naja... und seit den... Zombies tue ich eigentlich kaum was Anderes. Aber eine wirkliche Ausbildung habe ich nie gemacht."
Sie steckte das kleine Fläschchen in den Beutel, froh um die wachsenden Vorräte, und besah sich den Kittel. Es war gerade mal zwei Tage her, als bereits die dritte Leiche eines Arztes oder Wissenschaftlers in ihrer Wellblechbehausung abgegeben wurde. Spätestens jetzt war es an der Zeit, dieses Wissen zu teilen. Vielleicht würde es ja früher oder später noch irgendeinen Wert haben. Shelley sah Dolores an, für einen kurzen Moment kam sie ihr seltsam bekannt vor - vermutlich hatte sie sie mal im Village gesehen... oder es war ihr auffällig rotes Haar.
"Wissen Sie, da fällt mir ein... kurz bevor die Sache im Gemeinschaftszentrum passierte, wurden... innerhalb von nicht mal 2 Tagen drei solche Leichen bei mir abgeliefert. Ich meine... nicht mal irgendwelche Leichen... ALLES Leichen in Kitteln. Ich hatte das bis gerade verdrängt, aber... jetzt glaube ich schon, dass das irgendwas bedeuten muss."
Sie legte sich den weißen Stoff über den Arm, während sie den albernen Mantel, in welchen der Speer gewickelt war, schon an die Tür der Hütte gelehnt hatte, an der Suparman saß. Ihre Augen musterten den Kittel für eine Weile, sie wurde dabei fast etwas melancholisch. "Ich hoffe, dass ich nicht so ende... niemand von uns!" Dann blickte sie wieder auf, sah in die Augen der Villagerin. "Vielen Dank, dass Sie mir die Sachen anvertrauen. Und wenn... Niki..?... einverstanden ist, werfe ich später wohl auch einen Blick in die Akte, aber nur dann." Sie lächelte für einen Augenblick, bevor sie Dolores musterte, beinahe untersuchte.
"Haben Sie sich bei ihrem Ausflug denn verletzt?"
Jerome Denis Andre
25.08.2013, 15:11
Als Jul und Fritz humpelnd wieder im Dorf angekommen waren, lächelte letzterer sie unsicher an.
"Ich ... ähm ... Danke für die Hilfe gegen diese Unholde vorhin. Das war wirklich ... wirklich heldenhaft und
mutig." Er sah an seinem Bein hinab. "Ich denke ich lasse das da jedoch besser mal schnell ansehen.
Entschuldige mich bitte."
Fritz humpelte zu Shelley hinüber, und lies seinen mit Schürfwunden und blauen Flecken übersäten Körper neben ihr
zu Boden. "Ähm ... Hallo ...", sagte er, krempelte sein Hosenbein hoch, und deutete auf die sichtbare Rille in seinem
Bein. "Ich will wirklich nicht stören, aber ich habe einen Streifschuss abbekommen, und würde ... würde dich doch
sehr bitten das irgendwie zu verbinden."
Dolores hob eine Braue und fragte sich, ob die Frage so gemeint war, wie sie klang. Im Unterton schwang eher Vorsicht als ärztliche Fürsorge mit. "Nein, nicht einmal ein Kratzer.", antwortete sie deutlich, sah dabei aber automatisch auf ihre Beine, die einige leichte Schürfwunden aufwiesen. "Die sind noch vom Weg hierher. Ich muss meinen Füßen nur noch ein wenig Ruhe gönnen, dann kann es auch wieder weiter gehen." Sie setzte sich betont sorglos lächelnd, während sich Shelley offenbar trotzdem selbst überzeugen wollte, ob da nicht doch irgendwo frische Wunden waren. Vielleicht verdächtige Wunden? Nun, man konnte nie vorsichtig genug sein, da hatte die junge Frau schon recht, aber so viel Verantwortungsgefühl, mit einem Biss nicht in ein Dorf voller Menschen zurückzukehren, hatte Dolores Thomas allemal.
"Wissen Sie, ich persönlich finde, dass es immer sehr wichtig ist, möglichst informiert zu sein.", sagte sie schließlich, um das Schweigen zu durchbrechen. "Ich meine nicht über alles und jeden, aber bei essentiellen Dingen sollte man die Augen nicht verschließen. Wissen kann zwar auch gefährlich und höchst unangenehm sein, aber es sichert einem auch das Überleben - man kann Hergänge nachvollziehen, nimmt Gegebenheiten anders wahr und kann sich auch auf alles Kommende besser einstellen." Shelley wusste wahrscheinlich nicht worauf sie hinauswollte, zumindest sagte sie immer noch nichts. "Das mit Ihren Leichen finde ich höchst beunruhigend, aber macht mich auch neugierig. In dem Labor habe ich Reagenzgläser mit dem Virus gefunden, der uns diese Katastrophe erst eingebracht hat - das waren mehrere Dutzend dieser Behältnisse und sie waren mit einem Alarm gesichert. Ich bin nach Ihrer Schilderung nun sicher, dass in diesem Sektor Beta etwas stattgefunden hat, das entweder unfassbar schrecklich, oder ein Durchbruch sein hätte können." Sie merkte, dass sie sich in einen Redeschwall hineingesteigert hatte, aber so etwas lag ihr einfach. Informationen zusammentragen, verknüpfen und darüber spekulieren. Nichts anderes hatte sie im Village und selbst in Sydney damals getan - nur dass die Themen da doch ein wenig anders gewesen waren.
"Wie auch immer, ich hatte gehofft, Sie könnten sich eher einen Reim darauf machen." Dolores klang etwas enttäuscht und fast vorwurfsvoll, aber das junge Ding konnte ja nichts dafür und war immer noch besser, als wenn die Gruppe niemanden gehabt hätte, der sich auch nur in entferntester Weise mit Medizinischem auskannte.
Plötzlich humpelte Fritz auf sie zu - offenbar hatte er doch mehr abbekommen, als man auf den ersten Blick erkennen hatte können - und erforderte die ganze Aufmerksamkeit von Shelley. Dolores nutzte die Zeit und entspannte sich noch ein wenig - diesmal umgeben von Leuten und nicht von Grünzeug, das ihre Erinnerungen ankurbeln wollte.
"Wie auch immer, ich hatte gehofft, Sie könnten sich eher einen Reim darauf machen."
Shelley bemerkte die Enttäuschung, die in der Stimme von Mrs. Thomas lag. "Zum aktuellen Zeitpunkt kann ich das nicht behaupten. Aber ich hoffe doch sehr, dass wir schnell mehr Informationen sammeln, die das Puzzle langsam klarer w-" - "Ähm ... Hallo ...". Fritz war es, der sie unterbrach. Doch Dolores wusste wohl sowieso bereits, was sie hatte erzählen wollen - und sie schien auch ganz froh darüber, eine kurze Verschnaufpause zu haben.
"Ich will wirklich nicht stören, aber ich habe einen Streifschuss abbekommen, und würde ... würde dich doch
sehr bitten das irgendwie zu verbinden." Der robuste Deutsche humpelte schon deutlich und setzte sich neben sie auf den Boden, krempelte sein Hosenbein hoch und offenbarte, wovon er sprach.
"Hui, da hast du aber Glück gehabt!", stellte sie fest, als sie sich die Wunde an der Innenseite seiner linken Wade besah. "Ein paar Millimeter weiter links und das Schienbein wär' wohl durch gewesen." Sie zog sich kurzerhand den Kittel über - in erster Linie, da er sauber war und sie ihn nicht auf den Boden werfen wollte -, setzte sich in einen entspannten Schneidersitz auf den Boden neben Fritz und griff in die Tasche, kramte einen der frisch aus dem Laken des Häuptlings zusammengeschusterten Verbände hervor, legte ihn sich in den Schoß, bevor sie die Wunde genauer besah, sich dabei weit nach vorne beugte. "Hmm, ich kann keine Splitter von 'ner Kugel erkennen, oder so... trotzdem, ich werd' einfach mal etwas Alkohol reinkippen, Nummer sicher...", murmelte sie, holte die Flasche hervor und schüttete ganz ohne Tuch etwas daraus in die Rille in der Haut des Chemiestudenten. "Soo...", fügte sie konzentriert hinzu, sah noch mal in die nun feuchte Wunde, die aber rein aussah.
"Erst schießen, dann fragen, was?", grinste sie Fritz etwas an, die Ursache der Verletzung natürlich ahnend, während sie den improvisierten Verband nahm, ihn mit den Fingern etwas straffte und dann sorgfältig um den Riss am kräftigen Bein legte, immer wieder herumwickelte, dabei in der Höhe etwas variierte, um die Stelle nicht zu klumpig werden und die geschundene Haut unter einer dünnen Lage Stoff besser atmen zu lassen. "Als würde man Menschen nicht von Zombies unterscheiden können...", fügte sie fast verärgert hinzu und riss den Verband mittig auf, wickelte die zwei dadurch entstandenen dünnen Stränge um das Bein und verband sie schließlich in einem festen Knoten miteinander. "Das sollte reichen!", sagte sie, strich und zog ihr Werk noch etwas glatt und sah es dann zufrieden an.
Mephista
25.08.2013, 17:17
Celinas Angebot kam ebenso plötzlich wie unerwartet. Zudem hatte das Mädchen noch nie eine wirkliche Massage bekommen, aber das Öl und/oder die Hände der jungen Frau ließen sie hinterher wünschen, öfter mal eine zu bekommen. So entspannt und gleichzeitig belebt und energiegeladen hatte sie sich ewig nicht mehr gefühlt.
"Na, wie fühlst du dich?", kam die Frage.
Mit strahlendem Gesicht setzte Léo sich auf und erwiderte, während sie sich ihr Kleid wieder überzog:
“Ganz ehrlich?... Suuuuuuuuuuuupertoll! Ich glaube, jetzt könnte ich ohne Probleme bis nach México und Irland laufen… oder schwimmen, vielen vielen Dank!“
Energisch hüpfte sie auf Celina zu und wollte ihr schon fast um den Hals fallen, als sie bemerkte, dass sie vielleicht zu anhänglich wirkte, wenn sie jetzt Alles und Jeden knuddeln würde. So drückte sie liebevoll die noch leicht vom Öl benetzten Hände der Frau.
“Werde ich nicht vergessen, dass Du so nett zu mir bist, ganz bestimmt!“
Noch einen Moment stand sie einfach da, dann zuckte die junge Mexikanerin mit den Schultern und umarmte ihre kompetente Masseuse und somit auch Neufreundin.
Doch schon wenige Augenblicke später löste sie sich wieder von ihr. Sie musste irgendwas tun, sie konnte nicht einfach stillstehen oder –sitzen.
“Ich geh nach draußen, ich … ach, ich habe mich lange nicht mehr so gut gefühlt, nochmal muchas Gracias!!!“
Rasch packte sie sich Álvaro und ein Grinsen später war die Kleine auch schon nach draußen gehuscht und entschied spontan, eine der Hütten zu erklimmen. Dies stellte kaum ein Problem für sie dar und durch die Massage hätte sie wohl selbst den Mount Everest im Schlaf erklommen, wenn er denn nicht gerade in Asien wäre.
Auf dem Dach angekommen genoss Léo die sanfte Brise, die ihr in’s Gesicht und durch die Haare wehte. Von hier aus hatte man einen tollen Blick über die Umgebung jenseits der Palisaden, welche sie ja aufgrund anderweitiger einnehmenderen Gedanken auf der Flucht kaum wahgenommen hatte. Nur zu deutlich waren die Sektoren zu sehen, insbesondere natürlich das Gemeindezentrum samt dem Schiff des Todes, das für all das hier verantwortlich war. Rauchschwaden stiegen von einem der besseren Teile auf, ob nun Village oder Beta konnte das Kind nicht sagen und ihre Ohren mochten sie täuschen, doch schien der Wind dumpf den grässlichen und doch leider nur allzu vertrauten Chor von Schreien hinüberzutragen.
Schaudernd wandte sie ihren Blick dem nähergelegenen Strand zu. Ruhig schwappten die Wellen vom Ozean her heran, brachen sich zum Teil am Strand oder dem Bug des Bootes, dass am Steg anlag. Krabben grätschten über diesen, der unterbrochen war von einer Art…. Bunker? Black Box? Umkleidekabine? Die ihrerseits über einen weiteren Steg zum Strand führte.
Léo fühlte sich eigentlich hier im Dorf hinter den Palisaden recht sicher, zumal am Strand noch keine Untoten zu sehen waren. Aber es konnte sicherlich nicht schaden, einen Plan B oder zumindest eine Möglichkeit zu haben, aufs Meer hinaus zu fahren- sei es zum Fischen, Flüchten oder Delphine schauen gehen.
Eine Idee keimte in dem Mädchen und eilig krabbelte sie wieder herunter von der Hütte, um Jemanden zu finden, dem sie diese mitteilen konnte. Aber wem? Nach kurzem ratlosen Umhersehens erblickte sie Nathan und ein auf seltsame Art vertraute Frau, zu denen sie kurzerhand hinüberlief. Vorsichtig wurde der Mann angestubbt.
“Hey Nathan, und hey…“, ein Blick zu der mit einem Dolch bewaffneten Frau- an wen erinnerte sie sie nur?-“… Du… Ich weiß nicht, ob ihr es wisst, aber da am Strand ist ein Boot. Wenn wir an das rankommen, haben wir… naja, ein Boot eben! Damit kann man bestimmt ganz tolle Sachen machen, oder, wenn die Toten doch hier reinkommen, damit wegfahren, oder?“
Sie hoffte wirklich, dass ihre Idee in den Ohren der Großen nicht zu dumm klang, sie hatte schon genug Erfahrung damit, nicht ernstgenommen zu werden.
“Die Sache ist nur, dass da so ein…Ding, ein Bunker oder so, dazwischen bei den Stegen ist und ich konnte nicht genau sehen, was das ist und ob es nicht vielleicht zu ist, weil das könnte ja problematisch werden, um zum Boot zu kommen…“
Erwartungsvoll blickte sie die Beiden an, ob sie damit etwas anfangen konnten.
Nathan bewunderte gerade die Messer-Künster von Lexi, sie war scheinbar allergisch darauf wenn man sie Miss Miller nannte, als sie das kleine Mädchen Leo ansprach, dasselbe, dass ihn im Gemeinschaftszentrum geholfen hatte, die anderen überlebenden zu finden. Ohne ihre gute Beobachtungsgabe hätte er ja sie bei dem Tohuwabohu wohl nie gesehen.
“Hey Nathan, und hey…“ sie blickte zu Lexi " .. Du"
"Na, Kleine? Was ist?", sprach er sie an, als sie sie zu ihnen kam.
Ich weiß nicht, ob ihr es wisst, aber da am Strand ist ein Boot. Wenn wir an das rankommen, haben wir… naja, ein Boot eben! Damit kann man bestimmt ganz tolle Sachen machen, oder, wenn die Toten doch hier reinkommen, damit wegfahren, oder?“
“Die Sache ist nur, dass da so ein…Ding, ein Bunker oder so, dazwischen bei den Stegen ist und ich konnte nicht genau sehen, was das ist und ob es nicht vielleicht zu ist, weil das könnte ja problematisch werden, um zum Boot zu kommen…“
Eine sehr gute Idee sogar. Tja, nur so einfach wie hinlaufen würde es kaum werden.
"Weißt du, als du mir gezeigt hast, dass es noch andere Überlebende gab? Naja, einer von denen hatte auch einen Schlüssel, für genau das Boot. Leider, genau als er es mir zuwerfen wollte ... ist er von seiner Hand gerutscht. Er liegt wohl immernoch dort. Ohne den wird es wohl etwas schwieriger zum Boot zu kommen. Wir sollten aber schon schauen, dass wir von diesem Dorf wegkommen, da hast du sicher recht. Du bist ein sehr schlaues Ding, weißt du das?"
T.U.F.K.A.S.
25.08.2013, 17:54
Lexi hatte irgendwie nie einen richtigen Draht zu Kindern. Vielleicht lag es daran, weil sie selbst noch nicht das "Glück" gehabt hatte eines zu bekommen und ihr deshalb ein bisschen der Gezug fehlte - entsprechend überließ sie vorerst Nathan das Reden.
"Weißt du, als du mir gezeigt hast, dass es noch andere Überlebende gab? Naja, einer von denen hatte auch einen Schlüssel, für genau das Boot. Leider, genau als er es mir zuwerfen wollte ... ist er von seiner Hand gerutscht. Er liegt wohl immernoch dort. Ohne den wird es wohl etwas schwieriger zum Boot zu kommen. Wir sollten aber schon schauen, dass wir von diesem Dorf wegkommen, da hast du sicher recht. Du bist ein sehr schlaues Ding, weißt du das?"
Nun, es hätte uns auf jeden Fall etwas Arbeit gespart wenn du ihn gefangen hättest - aber gut, man kann ja bekanntlich nicht alles haben.
"Gott, ja - schlau bist du und goldig!", platzte es aus ihr heraus, immer noch ein bisschen sonor aber auf jeden Fall etwas freudestrahlender als sonst. Sie wandte sich dem Mädchen zu und grinste sie an, schnippste dafür gar die Kippe zur Seite weg. Das Mädel musste ja nicht unbedingt sehen wie Leute direkt vor ihrer Nase quarzen. "Wir haben uns glaub' ich noch nicht vorgestellt - i-ich bin Lexi. Lexi Miller. U-Und wie heißt du?" Das Mädel starrte etwas verloren in ihre Augen. Was war los? Kannte sie sie etwa von irgendwoher? Klar, das Mädel erinnerte sie ein bisschen an ihre Kindheitsfreundin Mercedes - aber Mercedes (falls sie noch lebte) war mittlerweile fast so alt wie Lexi selbst, hatte eventuell gar schon Kinder die auch so aussahen wie sie damals. Vielleicht war es nur der lateinamerikanische Einschlag der Kleinen. Vielleicht war es auch nur der Dolch, den Lexi bemüht unauffällig in der Tasche verschwinden ließ. Sie war absolut nicht gut in normaler Alltags-Konversation mit Menschen - aber mit Kindern? Get the fuck outta here, noch schlimmer. Schlimmer als schlimm. Sie konnte sich noch daran erinnern wie sie mit Axel zusammen Kindern Zeugenbefragungen unterzog, die meistens mit kaputten Möbeln und Geschrei endeten, weil die beiden an den Gören verzweifelten.
"Das... das hast du toll gemacht, ja. Ein Boot... Wuuuh, yeah!", ließ Lex etwas planlos verlauten und tätschelte der Kleinen ein paar Male auf den Kopf. Erstaunlich: Ein Haufen Soldaten und sonstige kampferfahrene Leute gehen drauf - überleben tun ein Haufen Normalos, Gunther, ein gottverdammter Russe und ein Kind. Sagenhaft. Soviel Glück musste man erst einmal haben. Lass es, sie ist doch kein Hund!, hallte es in ihrem Kopf wider und sie stoppte abrupt das Tätscheln. Als hätte jemand einen Schalter umgelegt drehte sie sich zu Nathan und dachte eine Runde laut, in gewohnt stoischer Art, ganz ohne Grinsen: "Deswegen also haben die sich zu Mossad II verzogen. Das Boot, Vantowers - es ergibt alles Sinn. Glaub' ich. Wir sollten das am besten El Presidente und den anderen stecken, bevor wir blind unsere Leute in Richtung Fleischwolf jagen." Noch einmal drehte sie sich zum Mädchen, das immer noch ein wenig geistesabwesend wirkte. "Hey, Kleine - hast du sonst irgendwas gesehen? Was is' los?"
Mephista
25.08.2013, 18:40
Die Worte Nathans ließen das Kind den Kopf neigen und stolz grinsen. Nur selten loben sie die Großen für ihre Ideen, wenn sie nicht gerade ihr Papa, Alistair, oder damals auch Ian oder Clover waren.
"Gott, ja - schlau bist du und goldig!", ertönte es eben von der Dolch-Frau, die daraufhin ihre Zigarette wegwarf.
"Wir haben uns glaub' ich noch nicht vorgestellt - i-ich bin Lexi. Lexi Miller. U-Und wie heißt du?"
An WEN erinnerte sie sie nur, bei der heiligen Jungfrau! Es rumorte ordentlich in dem kleinen Kopf, doch das Maximum, was sie herauskramen konnte, war, dass es Jemand von den Leuten gewesen sein musste, mit dem sie in Sydney vor einen jahr geflohen war und das diese dumpfe Erinnerung und jeder Blick in das Gesicht der Frau ihr ein ungutes Gefühl im Magen und ein unerklärliches Gefühl des irgendwo-unerwünscht-reingeplatztseins bescherte.
So murmelte sie ein: “Ich... bin Leocadia, kannst mich Léo nennen…“, während das Mädchen immernoch angestrengt versuchte, sich weiter zu erinnern.
"Das... das hast du toll gemacht, ja. Ein Boot... Wuuuh, yeah!", gefolgt von einer Tätschel-Attacke höchster Güter, der Gott sei Dank nicht allzu lange anhielt, waren die Folge. Irgendwie war diese Frau etwas…seltsam. Oder besser gesagt, vergleichend zu den meisten Leuten, die sie kannte oder kennenlernte, seltsamer.
Es schien, als sei Lexi etwas aufgegangen, da sie sich mit einem, "Deswegen also haben die sich zu Mossad II verzogen. Das Boot, Vantowers - es ergibt alles Sinn. Glaub' ich. Wir sollten das am besten El Presidente und den anderen stecken, bevor wir blind unsere Leute in Richtung Fleischwolf jagen." an Nathanwandte.
Mossad II. Klang irgendwie nach einem komischen Vogel, aber zu so einem kann man sich ja schlecht verziehen. Vielleicht meinte sie damit aber auch…
Noch einmal drehte sie sich zum Mädchen, "Hey, Kleine - hast du sonst irgendwas gesehen? Was is' los?"
Ein paar Sekunden zögerte Léo, doch dann meinte sie langsam: “Ich weiß nicht, was ein Mossad II ist, aber wie gesagt, da war der Steg vom Strand zu so einem komischen Gebäude, und von da aus dann wieder ein Steg zum Boot. Vielleicht ist das ja das, man muss auf jedenfall da durch, um an das Boot zu kommen. Und wenn das zu ist, haben wir ja auch ein ziemliches Problem... außer, es ist nicht grade so ein Hochsicherheitszeug, dann könnte ich vielleicht…weil ich hab von einem super Iren ganz viel über so Handwerkszeug gelernt. Und hier im Hole war das auch voll nützlich, um an Schlössern… also, ähm, jedenfalls, ich könnte das dann bestimmt aufmachen. (Meldung für Aufgabe „Kinder des Hermes auf Geschick und Agilität)
Gabe schaute über seine Schulter, blickte hinter sich auf den Boden der ein paar Meter entfernt war. Die Höhe war kein Problem, er hielt sich an den Holzpfählen fest, zog die Dornen der Steigeisen aus dem Holz heraus und drückte sich ab.
Krachend landete er auf dem Boden und rollte sich ab. Erste Lektion, immer abrollen, immer, das erspart Knochenbrüche und nimmt einem nicht das Momentum. Ersteres war in der gegenwärtigen Situation vermutlich wichtiger als letzteres.
Der Franzose dachte über das nach was er gesehen hatte. Sein Kopf sagte ihm, dass er es niemals gewesen sein könnte... sein Bauch drängte aber darauf das genaue Gegenteil zu denken. Zu welchem Entschluss auch immer sein Gehirn und Bauch kommen sollten, seine Beine hielten sich aus dem Streit heraus und setzten sich lieber in Bewegung.
Beschäftigte Hände, sind glückliche Hände...
Sein Weg war unkoordiniert, schlangenförmig und vollkommen impulsiv, kam jedoch auch irgendwann zum Stillstand. Gabriel schaute auf, sein Blick fiel auf das alte, klapprige Kassenhäuschen.
Beschäftigte Hände, sind glückliche Hände...
Er schaute auf das unschuldige, dicke Hängeschloss an der Türe. Nahm es in die Hand, wiegte es ab, ließ es baumeln und schlug einmal heftig gegen die Türe.
"Beschäftigte Hände..."
Gabriel erinnerte sich zurück, er konnte das. Hat es schon ein paar Mal gemacht. Zwar hatte er damals Werkzeug dabei aber was solls? Er wusste wo das Schloss am schwächsten war, wo man es aufbrechen konnte. Mit ein wenig Geschick und Fingergefühl können auch brutale Akte ohne immense Kraft gelöst werden.
Er sah sich um und fand schnell was er suchte, immerhin, Steine gab es hier genug. Gabe schnappte sich einen schweren, leicht oval geformten Stein und griff erneut an das Hängeschloss...
"..sind glückliche Hände."
So machte sich Gabriel daran, das Kassenhäuschen zu knacken in der Hoffnung, dass es ihm gelingen würde. [Aufgabe Gamma, Probe auf Geschick]
Daen vom Clan
25.08.2013, 22:31
Gabriel näherte sich dem Kassenhäuschen und besah sich das Schloss genauer.
Es fiel ihm nicht ganz so leicht, denn die Sonne war mittlerweile weit fortgeschritten und auf seinen Schultern lastete der Druck des baldigen, zwingenden Aufbruchs.
Konzentriert begann er seine Arbeit...
Probe auf Geschick - Bestanden!
...und hatte Erfolg.
Das schwere Schloss fiel zu Boden und die Tür schwang auf. In dem dunstigen Zwielicht des Abends konnte Gabriel schnell alles Wichtige von Belang ausmachen:
Ein Safe und ein Funkgerät, dessen Batterie schon lange erloschen waren, doch dafür lagen weitere, baugleiche Batterien in einer Schublade nebendran.
versteckte Aufgabe Ny
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Geschick ODER Intelligenz
Hintergrund: Es befindet sich ein Safe im Kassenhäuschen. Wird der Tresor geknackt, gehört der Inhalt den Spielern.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?
versteckte Aufgabe Xi
Mögliche Teilnehmer: 1
Erledigt durch:
Probe auf Charisma
Hintergrund: Mit dem Funkgerät aus dem Kassenhäuschen könnt ihr ein anderes Flüchtlingsboot ansprechen, welches sich bereits auf dem Weg befindet. Wenn ihr sie bittet, lassen sie euch entweder Nahrung, Schutzkleidung oder hygienische Utensilien da.
Erfolg: Nahrung +10 ODER Kampf +2 zur freien Verteilung ODER Charisma +2 zur freien Verteilung
Misserfolg: ?
Gabriel schlug mit dem Stein ein letztes Mal beherzt zu und schaffte es tatsächlich den, alten, teils mit Rost bedeckten Bolzen des Vorhängeschlosses zu zerschlagen. Das schwere Stück Metall fiel dumpf auf den Boden und Gabe öffnete grinsend die Türe.
Sein Blick fiel sofort auf das Funkgerät welches in der kleinen Kabine lag, darunter jede Menge alte, vergilbte Dokumente die wohl schon lange vergessen waren. Der Franzose griff sich das klobige Stück Elektrik und versuchte es einzuschalten... nichts. Kein Rauschen, kein Knacken, keine Leuchte... das Ding war mausetot, schien aber unbeschädigt zu sein. Er kramte weiter herum, zog die einzelnen Schubladen eines kleinen Aktenschränkchens auf und fand neben zahlreichen Aktenordner in denen Rechnungsbelege verstaut waren auch ein paar Batterien.
Er musste einfach hoffen und beten... und auf die Fähigkeiten der anderen vertrauen, er selbst würde das Ding nicht anrühren. Bevor er die Leute wieder unbedacht auf Französisch zutexten würde, wollte er das Ding an jemand redegewandteren abgeben.
Sein Blick schweifte noch einmal durch das Kassenhäuschen, hatte er etwas übersehen? Er schaute unter den Tresen und tatsächlich... ganz hinten glänzte etwas metallisches. Er konnte es kaum im Licht ausmachen, aber als er den klobigen Kasten hervorzog und dabei feststellte, dass er dort einen Safe in den Händen hielt, legte sich ein noch breiteres Grinsen auf seine Gesichtszüge. Der Versuch ihn einfach zu öffnen ging jedoch nach hinten los aber... was konnte man erwarten?
Schnell packte er das Funkgerät ein und kam aus der kleinen Kabine gestürzt und verkündete etwas lauter, so, dass es jeder im Dorf hören konnte.
"Hey! Ich habe dieses Funkgerät im Kassenhäuschen gefunden, traut sich jemand damit zu hantieren? Ausserdem steht dort ein Safe, da ist vielleicht etwas nützliches drin, nur müssten wir ihn irgendwie aufbrechen."
Nathan dachte nocheinmal darüber nach. Sie mussten in den Bunker, nach ihrer Beschreibung war der einzige Weg zum Boot. Der Bunker wäre vermutlich besetzt, und wenn die Leute da drinn nicht total bescheuert sind, verschlossen. Also bräuchte man einen Schlüssel. Dafür wäre wohl der Schlüssel im Gemeinschaftszentrum gedacht gewesen. Für diesen Bunker, Mozart II, oder so. Also würden sie sich anderweitig zugang verschaffen müssen, dann versuchen alle 18 von ihnen sicher dorthin zu bringen. Hmm... Klang also als müssten sie wieder so eine Aktion wie im Gemeinschaftszentrum abziehen. Ein Team müsste sich auch um die Sicherheit kümmern.
Nathan kniete sich nieder und blickte Leo an. Er wusste nicht wie er das der Kleinen sagen sollte. Es war ihm klar, dass sie helfen wollte. Gerade in solchen Zeiten konnte sie ihren Elan wohl nicht unter Kontrolle halten. Aber sie war nur ein kleines Mädchen. Sie konnte nicht gehen. Nicht so.
"Hey Kleine, ich versteh schon, du willst uns helfen, aber das geht einfach nicht." Er atmete kurz ein und griff in sein Hemd. "Nicht ohne das hier." Er reichte ihr einen merkwürdig aussehenden Köder. "Das ist mein Glücksköder. Mit ihm hab ich nie einen Fang verfehlt. Du wirst ihn jetzt mehr brauchen als ich. Nein! Nein! Das .. das geht schon in Ordnung. Versprich mir nur, dass du ihn wieder bringst. " Er blickte ihr tief in die Augen. Sie schien sehr angespannt. Er versuchte sie zu beruhigen " Hab keine Angst. Dir wird nichts passieren. Geh zu dieser Bunkertür, schau, dass du nicht von den menschenfressenden Zombies gegessen wirst und zeig es ihr!"
Gerade als sie das Bein des Deutschen versorgt hatte, trat Gabriel aus dem Kassenhäuschen, welches er offenbar aufgebrochen hatte.
"Hey! Ich habe dieses Funkgerät im Kassenhäuschen gefunden, traut sich jemand damit zu hantieren? Ausserdem steht dort ein Safe, da ist vielleicht etwas nützliches drin, nur müssten wir ihn irgendwie aufbrechen", rief er und zog damit für einen Moment wohl die Aufmerksamkeit fast des gesamten Dorfes auf sich.
Und Shelley... sie hatte sowieso nichts zu tun, also könnte sie sich nützlich machen. Irgendwie müsste sie die Zeit bis zur Flucht ja überbrücken, ohne in Überlegungen und Angstzuständen zu versinken, von denen sie sich bisher ja auch ganz passabel hatte ablenken können. Vielleicht ließe sich mit dem Funkgerät ja irgendwer kontaktieren, der Waffen oder Nahrung für die Gruppe hatte. Wenn man im Hole etwas lernte, dann das Betteln und Verhandeln.
"Entschuldigt mich!", sprach sie zu Dolores, Suparman und Fritz und trat augenblicklich zum Franzosen, Speer, Mantel und Jutebeutel vorerst zurücklassend."Gabriel, ich... würde mich gern um das Funkgerät kümmern! Vielleicht lässt sich damit ja jemand erreichen..."
Er nickte und gab ihr das klobige Teil samt frisch aussehenden Batterien ohne zu zögern, schob nur ein kurzes Lächeln und ein ebenso kurzes "Oui!" hinterher. Sie nahm das schwere Elektrogerät und stolperte damit - so schnell sie konnte, um nicht unter dem Druck einzubrechen - in die nächste Hütte, stellte es auf einen der altmodisch und seltsam aber irgendwie nett designten Holztische und schob die Batterien in die dafür vorgesehenen Schächte. Eine kleine Welle der Euphorie durchdrang sie, als sie das Gerät anschaltete und es tatsächlich ein konstantes, wenngleich von gelegentlichem Knacken unterbrochenes, Rauschen von sich gab. Jetzt müsste nur noch jemand am anderen Ende sein, antworten und sie unterstützen wollen. Ob das so einfach würde?
Sich ein Herz fassend, nahm sie die Sprechmuschel des Mikrofons in die Hand und führte sie sich an den Mund. Sollte sie Unterstützung bekommen, würde sie als erstes nach Waffen fragen.
[OOC: versteckte Aufgabe Xi, Ziel: Kampf + 2]
Zitroneneis
25.08.2013, 23:54
Na, da hast du dir ja eine schnuckelige neue Freundin gefunden.
Sieht ganz danach aus...
Überrascht ob der überschwenglichen Reaktion des kleinen Mädchens stand Celina einen Moment lang einfach verwundert da und blickte dem Kind nach. Als es begann, anscheinend sehr angeregt mit Mr. Archer und Miss Miller zu reden, wandte sie sich nur kopfschüttelnd ab.
Wie kann so ein kleines Kind unter diesen Umständen noch so lebhaft und überschwenglich sein?
Wen interessiert das denn? Es ist ja echt süß von dir, dich so herzallerliebst um ein armes möglicherweise verwaistes Kindchen zu kümmern. Aber meinst du nicht, dass du die Zeit etwas sinnvoller nutzen könntest, Prinzessin? Zum Beispiel, indem du deine BFF mal fragst, wie es draußen aussieht?
Dolores, die deutsche Sportlehrerin, der andere Deutsche und der kleine Albino-Asiate waren gerade anscheinend von einem kurzen Ausflug nach draußen wiedergekehrt. Aus ihren Gesprächen ging hervor, dass sie sich im Sektor Beta und im Loch nach hilfreichen Gegenständen umgesehen hatten.
Dolores hatte sich nach einer Unterhaltung mit der jungen Ärztin von der Gruppe abgesetzt und wirkte müde. Müde, aber unverletzt.
Celina hob die Hand zum Gruß und ging dann auf die ältere Frau zu. "Es ist schön, dass ihr alle wohlbehalten zurückgekehrt seid", sagte die junge Britin, auf den Lippen ein ehrliches Lächeln. "Das freut mich wirklich sehr." Mit gedämpfter Stimme und nun ernsthafter Mimik fuhr sie fort: "Wie sieht es dort draußen aus? Konntet ihr etwas in Erfahrung bringen?"
Empörend. Geradezu...ein Skandal. Und niemanden kümmerte es, dass dieser Inder ungestraft durch das Gelände streifen durfte! Und...und...Es war schlicht unfassbar. Prudence war erst in eine Art Schock verfallen. Genau wie diese blauhaarige Göre hatte dieser Quarzer sie belästigt, und kam auch noch ungestraft davon. Das hätte es früher nicht gegeben!
Lautlos (nunja, so lautlos sie eben konnte, ihre knackenden Gelenke würden sie noch einmal umbringen!) verfolgte sie den jungen Mann, der erst sinnlos aufs Meer geglotzt hatte und nun - konnte man es denn fassen! - das Kassenhäusschen mit einem Stein aufbrach. war es denn zu glauben? Selbst in diesen Zeiten, wo Geld nichts mehr wert war, mussten diese Islamisten klauen. Natürlich! Im Schatten einer Hütte verborgen sah sie, wie er mit seinem Diebesgut wieder herauskam. Ein altes Funkgerät. Jetzt lässt sich dieser nutzlose Italiener auch noch von diesem...diesem...Weibsbild mit Arztkittel feiern. Vor allem, woher denn der Arztkittel? Prudence wagte stark zu bezweifeln, dass dieses Mädchen eine fachgerechte Ausbildung erhalten hatte. Sonst wäre sie ja wohl kaum im Hole gelandet, sondern würde an der Seite eines Arztes an der Rettung der Menschheit forschen.
Sie trat auf den Platz, warf Gabriel einen vernichtenden Blick zu und gesellte sich zu der kleinen Gruppe um den mutigen Deutschen und die schlanke Frau, die offensichtlich einige Blessuren hatten. Woher auch immer die kamen, aber wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um, sagt das alte Sprichwort. Anscheinend hatten sie eine Zange aufgetrieben. Die wäre natürlich gut, um das Schiff zu bearbeiten, aber diese diebischen Elstern waren wohl nicht auf die Idee gekommen, sie ihr zu überlassen. Unverschämt, diese jungen Leute. Mit eisigem Blick trat sie an die Gruppe heran. "Sie wissen aber schon, dass wir hier nicht ewig bleiben können? Zu diesem Zweck werden wir das Schiff des Generals nehmen. Je mehr Werkzeug wir haben. desto besser. Ich hoffe doch, sie wissen, was das bedeutet!
Müde und erschöpft, aber glücklich noch am Leben zu sein, hatten sie es zurück ins Dorf geschafft. Fritz humpelte gleich hinüber zu Shelley, um sich seine Wunde am Bein verbinden zu lassen. Jul setzte sich unterdessen ins Gras ruhte sich ein wenig aus. Wer weiß, wie lange sie die Ruhe hier noch genießen konnten?
Just in dem Moment trat die alte Dame, die sie schon des öfteren gesehen (und zu ihrem Leidwesen auch gehört) hatte, auf sie zu. Sie wirkte nicht gerade sympathisch auf Jul. Andererseits: wen konnte Jul denn schon wirklich leiden?
"Sie wissen aber schon, dass wir hier nicht ewig bleiben können? Zu diesem Zweck werden wir das Schiff des Generals nehmen. Je mehr Werkzeug wir haben. desto besser. Ich hoffe doch, sie wissen, was das bedeutet!" blaffte sie sie mit eisigem Blick an. Jul musste sich zurück halten, nicht allzu deutlich die Augen zu verdrehen. Man gönnte ihr wohl wirklich keine Verschnaufspause.
"Das Boot soll also aufgebrochen werden?" entgegnete sie ihr kühl. "Nun, Mam, ich weiß nicht, ob sie was nützt, aber wir haben die hier im Hole gefunden" fuhr sie fort, und hielt Prudence die Rohrzange (Geschick +1 für Prudence) hin. "Mehr Werkzeug habe ich leider nicht, aber ich hoffe, dass es wenigstens eine kleine Hilfe ist."
Jul wusste nicht so recht, was die alte mit der Zange wollte, aber das war ihr in diesem Moment egal. Sie wollte einfach nur ihre Ruhe haben.
Daen vom Clan
26.08.2013, 08:20
Als Shelley das Funkgerät einschaltete, hatte sie schon ein flaues Gefühl im Magen, doch nichts konnte sie auf die Schreie und das Chaos vorbereiten, das nun blechern und panisch aus dem Funkgerät drang. Und doch konnte sie neben dem Schmerz der Verlorenen auch kleine Bastionen der Hoffnung hören, Schiffe, die es geschafft hatten, abzulegen und sich in Sicherheit zu bringen.
Sie versuchte verschiedene Kanäle, offensichtlich um einen wenig frequentierten Kanal zu finden um nicht übermäßig viele Zuhörer auf sich aufmerksam zu machen, hatten sie doch einen Gefangenen dabei. Außerdem konnte sie sich bei den siebzehn anderen Überlebenden sicher sein dass es keinen Gebissenen gab - das würde sich aber schnell ändern, wenn weitere Flüchtlinge zu ihnen ins Dorf aufschließen würden.
Endlich hatte sie einen Kanal gefunden in dem ein gewisser "Sheng" gerade durchgab, dass sie gut ausgestattet mit insgesamt drei Leuten sich in Richtung China aufmachen wollten - eine waghalsiges und irrsinniges Unterfangen bei der Größe des Bootes, welches dieser Sheng gerade durch den Äther bekannt gab.
Die junge Krankenschwester fasste sich ein Herz und drückte auf "Senden"...
Probe auf Charisma - bestanden!
...und schilderte in bewusst und gut gewählten Worten ihre derzeitige Notlage.
Sie konnte fast hören und fühlen, wie Sheng überlegte, bevor er mit belegter Stimme seine Zustimmung gab, Ausrüstung zu entbehren.
Der Unwillen, doch mehr noch die Angst, war in seiner jungen Stimme deutlich zu hören, doch es schien, als würden sich zwei weitere Stimmen im Hintergrund leise flüsternd einmischen, Shelley glaubte möglicherweise einen irischen Dialekt herauszuhören.
"Ich habe ein Scharfschützengewehr, aber dieses brauche ich selber...", kam es stockend von ihm und leise Unruhe auf dem kleinen Boot war durch das Funkgerät zu hören, dann fuhr er schnell fort: "...aber meine Schrotflinte bringe ich euch ans Pier!"
Shelley nickte stumm, wollte sich ihre Freude noch nicht anmerken lassen.
"Mehr kann ich nicht für euch tun..." murmelte Sheng noch leise und der Funkkontakt erstarb.
Wenige Zeit später nur, konnte Shelley erkennen, wie ein kleines Boot auf das Pier zuhielt, an dem die Heather vertäut war und eine dunkle Sporttasche auf das Holz des Piers geworfen wurde.
Jetzt hieß es hoffen und bangen dass Sheng sie nicht betrogen hatte und die Sporttasche wirklich das enthielt was besprochen wurde...
Nachdem dieser "Sheng" ihr seine Schrotflinte versprach und der Funkkontakt daraufhin verstarb, war Shelley aus der Hütte gerannt und hatte erwartungsvoll auf das Meer geblickt, in der Hoffnung, er würde sein Versprechen wahr machen. Und tatsächlich - ein kleines Boot dockte kaum an und war auch schon wieder weg, als die dunkle Sporttasche auf dem Holz landete. Zu gerne hätte sie ihm ein "Dankeschön" zugerufen, doch innerhalb des Camps ließ sie lautes Rufen inzwischen besser sein, also tat es ein leises Murmeln auch.
Bei der Flucht würden sie die Tasche mitnehmen können. Und sie müssten darauf hoffen, dass wirklich drin war, was Sheng versprach. Aber welchen Grund hatte er, zum Pier zurückzufahren und dann etwas anderes hin zu werfen als das, was er ankündigte?
Sie begab sich zurück in Richtung Dorfmitte und wandte sich an alle, sprach dabei deutlich hörbar, aber nicht zu laut. "Hallo, alle!", fing sie eher zurückhaltend an, doch fasste dann sofort etwas Mut. Verdammt, irgendwer müsste doch jetzt mal Tacheles reden. Ob überhaupt alle wussten, was der Plan war? "Die gute Mrs. McAldrin hat heute Mittag den Plan geäußert, das Boot vorne am Pier entführen zu wollen. Ich halte das für einen guten Plan und finde keinen anderen, der uns so effektiv von dieser Insel bringt. Sie hat sich selbst dazu bereiterklärt, sich um das Flottmachen des Schiffs zu kümmern, danke dafür."
Sie sah sich um. Öffentliche Reden haben ihr nie gelegen, zumindest fand sie das selbst. Andere sagten ihr oft, dass sie ein großes Talent dafür hätte und andere mitreißen würde.
"Gabriel hat, wie ihr sicher mitgekriegt habt, ein Funkgerät aus dem Kassenhäuschen geholt. Dieses habe ich benutzt und konnte damit ein kleines Flüchtlingsboot erreichen. Die Crew war gerade auf dem Weg nach China, doch hat einen kurzen Halt gemacht, um uns ein kleines Geschenk da zu lassen." Sie machte eine kurze, bedeutsame Pause, fühlte sich fast wie eine der großen PR-Personen auf diesen Messen, auf denen sie selbst nur Hostess gewesen war. "Eine Schrotflinte liegt in einer schwarzen Sporttasche am Pier, wir müssen sie bei der Flucht einfach mitnehmen." Sie blickte kurz in Richtung des dunklen, aus dieser Distanz nur schwerlich auszumachenden Flecks auf dem Holz. "Wenn die Zeit für Sie, Mrs. McAldrin, oder einen der anderen Vorreiter oder Nachzügler zu knapp ist, würde ich das wohl übernehmen, denn ich werde die Zombies am Strand entlang führen, von den metallernen Stegen weg, um euch ein bisschen Zeit raus zu schlagen."
Gott, das hörte sich ja vielleicht schrecklich an. Als würde sie dafür gefeiert werden wollen, also warf sie etwas hinterher, versuchte dabei, besonders CHARISMATisch zu klingen. "Kein großes Ding und das Mindeste, was ich tun kann... und muss, nachdem ich auf dem Balkon des Gemeinschaftszentrums nur tatenlos daneben stand und jeden Einzelnen von euch im Stich gelassen habe. Ich werde es tun und wir werden alle sicher auf das Boot kommen!" Sie ließ ein ehrlich zuversichtliches Lächeln folgen. "Schließlich habe ich heute morgen schon bewiesen, der beste Schreihals zu sein!", sagte sie grinsend und schob ein kurzes "Danke!", hinterher, da ihr gerade die Person einfiel, von der sie als erstes wegen ihrer Lautstärke angemotzt wurde - und der sie noch etwas schuldete.
"Sorry Lexi!", prustete sie sofort, als sie neben der Waffenexpertin in einer Hütte stand, in der auch Nathan und die kleine Mexikanerin waren, kramte das Foto von ihr und ihrem Bruder Axel wieder hervor, dass sie sorgfältig in ihrer gerade dafür passenden Jeanstasche verstaut hatte und war fast erleichtert, dass es noch immer aussah wie zuvor. "Ich hab das echt ganz vergessen, weißt du? Das Foto hat für einen Moment so glücklich gemacht und dann hat die Oma schon irgendwas geschrien und ich bin weg!" Sie grinste kurz. "Aber gut, dass ich überhaupt noch daran gedacht habe. Am Strand würd' ich das nur verpeilen!"
[OOC: Shelley offenbart Sonderfähigkeit Charismat und überzeugt alle davon, dass sie wirklich wirklich wirklich die optionale Stationsaufgabe "Töchter der Artemis" erledigen sollte, auch wenn sie schon gefunkt (Xi) hat]
"Es ist schön, dass ihr alle wohlbehalten zurückgekehrt seid"
Celinas Stimme riss Dolores etwas aus ihrer Müdigkeit, wegen der sie gerade beinahe weggenickt wäre. "Wie sieht es dort draußen aus? Konntet ihr etwas in Erfahrung bringen?"
Nun war Dolores auf einen Schlag wirklich wieder hellwach und setzte sich etwas aufrechter hin, um sich besser unterhalten zu können. "Ich sage dir eines, meine Liebe, irgendetwas Merkwürdiges ging vor dem Vorfall mit dem Gemeinschaftszentrum auf dieser Insel vor sich. Sektor Beta war komplett überrannt und ich glaube im Hole sah es auch nicht besser aus, aber Niki und ich konnten uns trotzdem ein wenig in einem Labor umsehen..."
Dolores erzählte Celina alles was sie wusste - von den toten Wissenschaftler, den Versuchen an Menschen (sie erwähnte dabei aber erst einmal nicht, dass Niki davon betroffen gewesen war) und dem Virus, der im Labor gehortet worden war. Wieder ließ sie einen ganzen Redeschwall auf ihr Gegenüber nieder, aber bei Celina hatte sie das Gefühl, dass sie sich auch nicht zurückhalten musste. Das Mädchen hatte nicht nur vortreffliche Manieren, es wirkte auch klug und interessiert. Vielleicht ein bisschen so wie eine junge Dolores.
"Lori, ich möchte, dass du meine Frau wirst. Ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen."
Ein kleines Ziehen in der Magengegend. Verdammt, weg mit dem Mist.
Woher kamen diese ganzen Erinnerungen plötzlich?
Celina wollte gerade etwas erwidern, als Shelley anfing, ihre Worte an die Gruppe zu richten. Aufmerksam hörte Dolores zu. Nachdem die..."Ärztin" die Füße im Gemeinschaftszentrum noch still gehalten hatte, drehte sie jetzt offenbar voll auf. Gut so. So lange jeder sich nützlich machte, stiegen die Chancen zu überleben. Und ein Überleben mit dieser Gruppe - das musste Dolores immer mehr feststellen - war nun wirklich nicht das Übelste, das man hätte haben können. Sie lächelte Celina an. "Schön, dass du nachgefragt hast. Vielleicht finden wir im Laufe dieser... Reise noch mehr heraus." Und sie freute sich ehrlich darauf.
Smooth wie ein Criminal stahl sich Ocean, der bisher hauptsächlich durch taktische Aufklärung des Dorfes (= sehr beschäftigt aussehend um die Häuser herumpirschen) geglänzt hatte, in das Kassenhäuschen...
In dem es stockfinster war.
Ocean konnte nichtmal die eigene Hand sehen, geschweige denn einen Safe oder so.
Ey, hier, Gaston! Gaspard! Beweg mal deinen Arsch nach hier.
Gerome brauchte einen Moment um zu checken, dass Ocean ihn meinte.
"Da, pass auf, hier. Safe. Wo ist der Safe. Ich sehe keinen Safe. Ich seh gar nichts. Hat die Hütte ne Lampe oder so? Was ich meine ist: Wo ist der Safe, Gérard. Der Safe."
Gabe zeigte sich Ocean gegnüber äußerst engagiert. Mit einem "Da."
Ocean schaute für einen Moment durch seine überzeugend gefakete Sonnenbrille nach "da".
"Da ist nix. Völlige Schwärze. Wie deine Lunge, wenn du weiter so machst. Wie kannst du bei dem Licht was erkennen, völlig unmöglich."
Gabe seufzte einmal laut und quetschte sich an Gunther vorbei. Mit einem leisen Ratschen entzündete sich ein Streichholz.
"Da."
Gabe schaute irgendwo unter den... Tresen(?) und Ocean wurde bewusst, dass er seine Sonnenbrille noch anhatte.
"Achso. Ja."
Ocean stopfte die Sonnenbrille hastig in eine Jackentasche.
"Klar. Hatte ich auch gesehen, wollte nur sicher gehen. Natürlich. Unübersehbar. Dachte es würde schon nicht so offensichtlich sein."
Pause.
"Ja, okay. Dann guck ich mal. Nach dem Safe. Alleine. Weil sonst ist es hier viel zu voll. Ah und das Ding da, das Streichholz, ja genau, das, nimm das mal weg sonst verbrennst du dir noch die Finger oder so. Oder mir. Also, du verbrennst mir die Finger. Also, verbrenn mir bloß nicht die Finger. Das ist gefährlich. Für meine Finger. Für deine Finger."
Mittlerweile wurde es tatsächlich langsam gefährlich für Gabes Finger. Er seufzt nochmal, trat das Streichholz aus und verzog sich.
Auch ohne Sonnenbrille war es ziemlich dunkel im Kassenhäuschen und Ocean musste ein wenig nach dem Safe tasten.
Als er ihn dann endlich zu fassen bekam, trug er ihn zuerst nach draußen. Schwer wie Blei, das Gerät. Mein lieber Mann.
Kaum ins Freie getreten wurde er schmerzhaft daran erinnert, warum er die Sonnenbrille sonst permanent aufhatte. Safe abstellen, Sonnenbrille aus der Tasche kramen, aufsetzen, nicht mehr nackt und der Sonne ausgeliefert fühlen.
Echte indische Qualitätsarbeit.
Auch nach längerer intensiver Betrachtung sah der Safe ziemlich safe aus. Aber alles sah safe aus, bevor Ocean Penetration Testing (gescheitertes Startup #6) sich daran versuchte. Außer vielleicht die heiße Bedienung vom Starbucks, die blieb dann auch trotz umfassender Informationsbeschaffungsphase ziemlich safe. Kein passender Exploit. Aber der Safe war nicht die heiße Bedienung vom Starbucks und außerdem hatte Ocean sich mal angeeignet, wie man so einem Safe zuleibe rückt1.
Manche Tasten des Zahlenfeldes waren offensichtlich ziemlich abgenutzt, aber wie war die Reihenfolge?
(Aufgabe Ny, Intelligenz)
1 Irgendwann zwischen gescheitertem Startup #3 und #4. Wärs besser gelaufen, wer weiß, Ocean wär vielleicht Quereinsteiger in das Safe-Knacken-Business geworden, so bleib es aber bei einer Anklage wegen Einbruch.
Scavenger
26.08.2013, 20:39
David nichts mehr mit, er war so vertieft in das lesen aller Informationen die die Schilder und Beschriftungen der Hütten, Gegenstände und was es da noch so alles gab, das er gar nicht merkte das ein Teil der Truppe nochmal ins Camp Hope zurück gerannt war um dort einige Habseligkeiten und vielleicht auch Waffen und ähnliches zu holen. So verging die Zeit um ihn als er Masken betrachtete, mit den Fingern über die Verstaubte Riffelung ging um die Unebenheiten zu spüren. Es durchzog ihn ein wenig mit Ehrfurcht wenn er sich diese Masken und Reliquien eines so Mystisch belebten Volkes ansah und berührte. So durchstreifte er das Dorf und suchte sich alle Informationen zusammen die er finden konnte.
In der Hütte des Medizinmannes war er wohl auf etwas sehr …. Privates gestoßen, denn scheinbar war der gute Mann, wenn es denn einer war, nicht nur zum Brauen von heilenden Medizinen da. In einem Fach fand er doch sehr eindeutig wirkende Utensilien. Offensichtlich war derjenige der hier die Medizin kontrollierte auch für das „Wohl der Frauen“ zuständig und ebenso hatte er direkt daneben Utensilien für das ausweiden von Körpern… David wollte nicht unbedingt wissen welche Fetische der gute Mensch in der Hütte noch hatte und verlies diese dann lieber einmal um sich der Hütte des Häuptlings zu widmen. Es roch in der Hütte doch recht angenehm, trotz dass sie wohl schon Ewigkeiten leer stand und hier vielleicht nur Touristen reingeschaut haben. Der Geruch, war zugegeben, sehr angenehm und brachte ihn doch glatt auf andere Gedanken. Es erinnerte ihn zumindest ansatzweise daran wie es früher war, bevor die Zombies-Apokalypse ausbrach. Die Hübsche Aufnahmeleiterin bei der er auch des Öfteren zu Besuch war.. leider hatte er sie nicht mehr gesehen nachdem das alles passiert ist. Doch auch sie hatte ab und an einen solchen spirituell anregenden Duft in ihrer Wohnung. Was auch immer sie machte, sie benutzt wohlmöglich was ähnliches, auf chemischer Basis hergestelltes Zeug.
Es riss ihn aus den Gedanken als er draußen ein Boot hörte. Es wurde langsamer und dann wieder schneller. Er ging aus der Hütte wieder raus und schaute sich in dem Dorf um. Die meisten waren wohl noch nicht allzu lange hier. Einer war am Bein verletzt, und auch die anderen die offensichtlich außerhalb der Palisade waren, sahen sehr mitgenommen aus. Er begutachtete die Beute und ging weiter. Zumindest waren sie nun einigermaßen gut ausgerüstet. Hoffte er. Scheinbar würde die ältere Dame mit de Rohrzange in der Hand etwas vorhaben. Vielleicht könnte sie das Boot kurzschließen und ans Laufen bringen. Das junge Mädchen sah auch so aus als wenn es mit in der Ersten Welle zum Boot oder der Station rennen wollte. Klar, sie war sicher flink und recht wendig, um den langsamen Zombies auszuweichen, aber sie war immerhin noch ein Kind… ob er das zulassen sollte? Sicher war er sich nicht. Auch Shelley schien sich für etwas vorzubereiten. War er wirklich so lange weg, das er die ganze Planung nicht mitbekommen hatte? Scheinbar war der Informationsfluss des Dorfes so extrem das er die Zeit sogar vergessen hatte. Naja, was er auch alles kennengelernt hatte, er hoffte das es ihnen irgendwann noch einmal nützlich sein könnte.
Nun wollte er ab nicht das die 2 Frauen und das Kind da alleine rausgehen, irgendwer musste ihnen doch den Rücken frei halten wenn sie sie da an der Funkstation und dem Boot zu schaffen machten. Sein Blick wanderte über das Dorf und nach einigen Augenblicken war es klar. Der offensichtlich angeschossene konnte es nicht machen, und die anderen männlichen Kerle hier sahen dem ganzen jetzt nicht so gewachsen aus. Selbst Die Soldatin war schon was mitgenommen wie es ihm schien, aber natürlich konnte er sich auch täuschen. Blieb im Endeffekt nur noch einer Übrig.
Er ging auf den Russen, den er das letzte Mal großartig im Gemeinschaftszentrum wahrgenommen hatte, zu und stellte sich neben ihm. In einfachem Englisch begann er dem Russischen Kleiderschrank zu erklären was der Plan war. Nachdem er ihm das erklärt hatte, äußerte David seinen Wunsch ihm gegenüber „Nun, es sieht so aus als wenn Sie der einzige wären der uns aktuell den Rücken freihalten könnte damit wir auf das Boot dort drüben kommen. Ich würde daher gerne haben das Sie uns den Rücken frei halten. “ schweigend blieb er neben ihm stehen und wartete auf eine Reaktion
[ooc: das ist KEINE Ausspielung des Anführerbonus]
Daen vom Clan
26.08.2013, 21:03
Ocean hatte Erfolg - und das gerade noch rechtzeitig!
Probe auf Intelligenz - bestanden!
Die Tür des Safes schwang auf und zu sehen war eine erkleckliche Ansammlung von Werkzeugen und eine gut gefüllte Geldkassette.
Werkzeuge, +2 auf Geschick, zum freien Verteilen.
Dr. Alzheim
26.08.2013, 21:03
Der Mann hatte recht mit dem, was er ihm sagte. Fast jeder schien etwas getan zu haben, während Ivan diverse Szenarien im Kopf durchgegangen war, was denn wie am Besten getan werden könnte und staunte nicht schlecht, als er sah, wer denn der Stoßtrupp sein sollte:
Die alte Dame, der er seiner Auffassung nach mehr Angst machte als sie wohl zugab, dann ein Kind, das er so nie wirklich gesehen hatte und schließlich dieser Mann, der ihn ansprach. Wie das funktionieren sollte... da hatte Ivan keine klare Vorstellung, allerdings war ihm mit Blick auf das Team, in dem er sich nun befand, seine Aufgabe klar. Nicht "Search-And-Retrieve" sollte sein Ding sein, sondern "Defend-Their-Back", das war er schon öfter getan hatte. Und so nickte er lächeld und hielt Hammer und Kampfmesser in den Händen, bereit, diese Dinge auch im Kampf einzusetzen. "Ich werde versuche meine bestes, zu schutz von Truppe" fügte er hinzu.
(Ivan tritt als Elternteil von Ares auf)
"Mh."
Eine 1, eine 3 und eine 7.
"Mmmhm."
4 Zeichen.
"Mmhhmhmhmhm."
Klack, klack, klack, klack.
Mit einem Piepsen schwang die Tür auf.
8D!
Whooaah. Oh Gott. Oh Gott. Ein paar komische Werkzeuge und EIN RIESENHAUFEN CASHMONEY.
Ocean schaute kurz über seine Schulter - Luft rein! - und stopfte sich die Taschen voll. Und noch voller. Am vollsten.
Er wollte sich grad schon auf den Weg machen, als ihm auffiehl, dass dieser Geoffroy-Junge bestimmt wissen wollte, was im Safe war.
Erneuter Blick in den Safe. Klar, das würde klappen, das musste klappen, es würde ganz definitiv klappen, Gunter du bist ein Genie. Man sollte einen Film über dich machen. Oceans 11.000$ oder so. Naja, war wohl eher weniger, aber der Gedanke zählt.
Gunter trat hinter dem Kassenhäuschen hervor, trat die Tür zu, Hände voller Werkzeug. Irgendwelche Zangen und ne Säge und nen Hammer? Keine Ahnung, war ihm auch egal.
"Ich hab dann mal den Safe geknackt! War nicht ganz einfach, mein lieber Mann, Jungejunge! Aber gegen Ende konnte ich den ausgeklügelten Öffnunsmechanismus überlisten. Mit viel List. Und Analyse. Ich hab den Safe analysiert. Und dann halt geknackt. Wie ein Panzerknacker, jap."
Er hielt auf Geoffroy und das kleine Mädchen und so ein paar andere von den Leuten zu.
"Aufjedenfall war Werkzeug drinnen. Ganz viel. Total krass, ne? Super nützliches Werkzeug. Bin schon gespannt, was ihr so damit anstellen werdet, jap. Sonst war nix drin. Gar nichts. Auch kein Geld. Gerade kein Geld. Nur Werkzeug. Komischer Safe, vielleicht bezahlen die hier mit Sägen oder so, jaja,wahrscheinlich machen so Polonaisen das so. Kein Geld. Nur Werkzeug."
Ocean schaute das Mädchen an. Die wirkte irgendwie ziemlich... wehrlos im Gegensatz zum Rest? Keine Chance, dass die mal nen Safe knacken könnte oder so.
"Guck mal Mädchen. Du musst wissen: Für jede Aufgabe gibt es das richtige Werkzeug. Wie an nem Computer! Und es ist voll wichtig, dass man das richtige Werkzeug für die Aufgabe verwendet. Das ist so'n Spruch, den hab ich mir ausgedacht. Glaub ich. Zumindest kannste den Kram hier haben (Werkzeug geht an Leo), dann kannst du vielleicht auch mal nen Safe knacken oder ein Boot bauen oder so. Boote bauen ist cool, wollte ich immer mal machen. Naja, ich schau mich mal weiter um.
Kein Geld im Safe, nope."
Mephista
26.08.2013, 21:08
"Hey Kleine, ich versteh schon, du willst uns helfen, aber das geht einfach nicht." Er atmete kurz ein und griff in sein Hemd. "Nicht ohne das hier." Er reichte ihr ein merkwürdig aussehendes…Etwas. "Das ist mein Glücksköder. Mit ihm hab ich nie einen Fang verfehlt. Du wirst ihn jetzt mehr brauchen als ich. Nein! Nein! Das .. das geht schon in Ordnung. Versprich mir nur, dass du ihn wieder bringst. " Er blickte ihr tief in die Augen. Sie schien sehr angespannt. Er versuchte sie zu beruhigen " Hab keine Angst. Dir wird nichts passieren. Geh zu dieser Bunkertür, schau, dass du nicht von den menschenfressenden Zombies gegessen wirst und zeig es ihr!"
Obwohl sie diesen Glücksbringer zunächst nicht annehmen wollte, nahm sie ihn nun etwas irritiert entgegen und betrachtete ihn eingehend. Irgendwie erinnerte er sie an einen Fisch, nur irgendwie doch ganz anders. Vielleicht…
Mit einem schnellen Handgriff war ihr rechter Ohrstecker entfernt und vorsichtig schob sie sich den Metallhaken in das Loch. Was erwartungsgemäß gut funktionierte. Breit grinse sie Nathan an. Zwar verstand sie nicht, warum er einen so riesigen Ohrring andauernd mit sich als „Glücksköder“ herum schleppte, aber die Geste zählte und ihr war Glück immer recht.
“Muchas Gracias! Die Tür bekomm ich ganz sicher auf. Und Deinen Glücks…k.ö.d.e.r bekommst Du auch zurück, versprochen!“
Kurz und innig drückte sie den netten Mann, dann drehte sie sich um in Richtung Dorfeingang. Doch bevor sie losstapfen konnte, sprach sie ein Mann mit einem Haufen Werkzeug im Arm an:
"Guck mal Mädchen. Du musst wissen: Für jede Aufgabe gibt es das richtige Werkzeug. Wie an nem Computer! Und es ist voll wichtig, dass man das richtige Werkzeug für die Aufgabe verwendet. Das ist so'n Spruch, den hab ich mir ausgedacht. Glaub ich. Zumindest kannste den Kram hier haben, dann kannst du vielleicht auch mal nen Safe knacken oder ein Boot bauen oder so. Boote bauen ist cool, wollte ich immer mal machen. Naja, ich schau mich mal weiter um.
Kein Geld im Safe, nope."
Und mit diesen Worten drückte er ihr zwei Zangen, eine Säge und einen Hammer in die Hände.
Äh…okay…danke…
Der Mann entfernte sich schon wieder, anscheinend hatte er gerade anderes im Sinn.
Konnte sicher nützlich sein beim Türöffnen.
Irgendwie hatte Léo das Gefühl, als ob heute ihr Geburtstag und Weihnachten zusammen waren. Trotz der ganzen Untoten, die jetzt wieder voll unentspannt herumlaufen. Erst fangen Leute an, hier nett zu ihr zu sein, dann bekam sie eine Massage, dann einen total tollen Ohrring-Glücksbringer auf Zeit und jetzt noch Werkzeug- warum auch immer.
Für diese Leute hier war es auf jeden Fall wert, jede Tür aufzumachen, egal, wie schwer es werden würde!
Beflügelt von diesen Gedanken und der noch immer kraftspendenden Wirkung der Massage ging sie zum Eingang, an dem eine junge, braunhaarige Frau gerade hinauslief. Scheinbar wollte sie die Toten weglocken, damit sie einfacher zum Boot kamen. Sonst wär es ja total dämlich, in eine ganz andere Richtung zu laufen.
Das Mädchen legte die Werkzeuge kurz auf dem Boden ab, packte Álvaro vor sich, verstaute die Säge und den Hammer darin, holte Rileys weißen Schal heraus und packte sich ihren Affenkumpel wieder auf den Rücken.
"EY, IHR FICKER!!!", tönte es aus einiger Entfernung vom Strand. Kein Wunder, dass die Toten außerhalb von México so wütend geworden sind. Sie würde auch sauer werden, wenn man sie die ganze Zeit so anmault.
Die Zangen steckte sie sich an zwei Laschen ihres Kleidchens, wo eigentlich ein Gürtel durchgesteckt werden sollte und band sich den Schal höchstprofessionell um. Einige Augenblicke lang betrachtete sie den Strand, schloß die Augen und fragte sich, warum genau sie eigentlich diese tolle Idee gehabt hatte, das unbedingt ganz alleine zu machen.
Die Augen öffneten sich wieder, voller Entschlossenheit.
“Dann mal los.“
Wie ein Pfeil schoss Léo über den Sand auf den Strand und Steg zu. Den wenigen Zombies, die der Herumschreienden nicht gefolgt waren, konnte sie ohne große Mühen ausweichen und war schon kurze Zeit später vor der Bunkertür angelangt.
Dichtgefolgt von dem behelmten Mann, der sich offenbar vorgenommen hatte, alle Untoten hier noch toter zu machen, da er sich mitten auf den Steg stellte und jeden von diesen selbigem Schicksal zuführte. Das half ihr eigentlich enorm, so musste sie sich nicht viel darum scheren, was hinter ihr ablief.
Das Mädchen besah sich das Schloss näher. Nichts mit Elektronikzeugs, das war schon mal gut. Und auch sonst schien es nicht gerade das beste Modell zu sein, was sich die (ehemaligen) Besitzer hierfür angeschafft hatten. Einen Moment lang überlegte sie, ob sie die neuen Werkzeuge gleich einweihen sollte, auf der anderen Seite waren weder die Zange noch Hammer oder Säge wirklich hilfreich. So löste Léo einfach ihre gute alte und bewährte Haarnadel aus dem Haar, mit der sie vorsichtig aber bestimmt in das Schloss fuhr und absolut gekonnt (also vollkommen planlos) darin herumwühlte. Vor lauter Konzentration steckte leicht die Zunge heraus, bis es endlich klickte und auch dieses Schloss sich der Leocadia beugen musste.
Glücklich steckte sie die Haarnadel zurück ins Haar und öffnete den Bunker- oder was auch immer das war. Die ersten der Gruppe waren inzwischen schon herangekommen und stürzten bereits hinein und hindurch zur anderen Tür, allen voran eine Oma, von der Léo nicht das Gefühl hatte, dass sie der normale Abuela-Typ war.
Eigentlich wollte sie den Anderen so schnell wie möglich durch das Gebäude zum Boot folgen, allerdings verwarf sie den Plan, sobald sie eingetreten war. Die Luft war leicht muffig, aber trotzdem faszinierte sie die Innenaustattung. Sie erkannte ein Sprechdingens wieder, das fast genauso aussah, wie das, mit dem sie damals mit dem Blubbsermann und seinem Freund geredet hatte, damit das Feuerwerk in Sydney nicht so früh losging. Und generell sah hier alles total wichtig und so aus. Als hätte sie eine Geheimhöhle entdeckt. Besonders faszinierte sie eine Mappe, die ganz in der Nähe des Sprechdingens lag.
Kurzerhand schlug die Kleine sie auf und entdeckte darin Blätter mit irgendwelchem Kauderwelsch, bis auf ein Wort, was ganz groß dastand und klar zu lesen war.
CHINA.
Ob der Rest dann chinesisch war? Könnte gut sein, sie hatte davon gehört, dass die Leute in dem Land eine ganz komische Schrift haben. Auf jeden Fall würde sie das mitnehmen, das war ihr Schatz von dieser Geheimhöhle und vielleicht würde sie sogar den anderen davon erzählen- dann könnte einer der Großen ihr sogar vielleicht noch sagen, was der Rest bedeutete.
Gesagt, getan. Die Mappe unterm Arm rannte sie aus dem Bunkerteil hinaus auf den Steg Richtung Boot. Sie hatte offenbar fürchterlich viel Zeit verplempert, denn sie war eine der Letzten, die merkwürdigerweise kaum erschöpft an Bord ging.
http://www.youtube.com/watch?v=2rfjVUT6jfY
Und natürlich blieb alles an ihr hängen. Alle anderen waren entweder zu faul, oder zu unfähig. Ein kleines Kind wurde losgeschickt, hinein in die Massen an Wiedergängern, ungeachtet der Tatsache, dass auch der Marokkaner oder sonstwer dazu in der Lage gewesen wären. Prudence blickte dem kleinen Mädchen nach, das flink in Richtung des großen Bunkers rannte. Nunja, dann ist es wohl langsam an der Zeit, zu gehen. Die Nahrung im Dorf würde nicht ewig reichen – und wenn Prudence ehrlich war, wollte sie schon immer einmal wissen, wie es auf der Yacht der Vantowers so aussah. Wenn nicht jetzt, wann dann? "Mr. Ivan, kann es losgehen?" Als Antwort gab es ein gegrummeltes "да"
Prudence nahm ihre Rohrzange nickte dem alten Russen nocheinmal zu und schaute in die Runde. Vielleicht waren auch die einen oder anderen schwarzen Schafe dabei (ihr Blick fixierte Gabriel), aber sie hätte es durchaus schlechter treffen können. Allerdings auch erheblich besser. Sie seufzte schwer, legte ihre Hand an den Riegel des Palisadentores und dann konnte es auch schon losgehen. Irgendjemand musste sich ja opfern.
Also ging es los. Da sie ja nun wirklich nicht mehr die Jüngste war und ihre Knie nicht mehr so mitmachen wollten, war es von höchster Wichtigkeit, langsam vorzugehen. Vorsichtig schlich Prudence von Düne zu Düne, von spärlichem Busch zu spärlichem Busch, und versuchte, immer einen großen Abstand zu den Wesen am Strand einzuhalten. So wie es ihr beigebracht wurde. So, wie es ihr dieser disziplinierte Mann beigebracht hatte, den sie geheiratet hatte. Jeden dritten Sonntag bestand er auf das Querfeldein-Training. Um in Form zu bleiben, sagte. Als ihr Sohn geboren war, wurde es immer mehr. Immer häufiger. Und es war ja auch erfolgreich. Frau des Generals. Mutter des Generals. Sie würde das schaffen. Wie es sich gehörte. Auch die Enkel waren erfolgreich. Sebastien war ein stattlicher Bursche und Helena war ein liebreizendes Mädchen, sicherlich eine gute Partie wäre sie gewesen...
Ihre Strategie war äußerst erfolgreich. Ohne Hast kam sie an der „Heather“ an, die majestätisch im Meer schwamm und in ihrer sauberen Schönheit fast ein wenig deplatziert wirkte. Sie war ordentlich vertäut, und aus der Nähe sogar gar nicht so groß. Aber trotzdem zu groß für Prudence. Ihre Fingerspitzen reichten an den Rand des Decks, aber sie würde sich niemals hochziehen können. Wäre sie erst einmal oben, dann wäre das kein Problem mehr, sie könnte den kleinen Steg des Bootes sicher herunterfahren, damit auch die anderen herunter kommen können. Okay. Ein Plan musste her.
In Form eines Fasses an dem Steg war der auch schnell gefunden. Als Prudence sich das Fass in Position ruckelte ging alles gut. Als Prudence darauf kletterte, ging alles gut. Als Prudence sich abstützte, um auf das Deck zu klettern, ging nicht mehr alles gut.
Das metallene Fass krachte vom Steg ins Meer. Es war offensichtlich schwer, und der Knall beim Aufprall war laut. So laut, dass die Wiedergänger sich langsam, aber begeistert in Bewegung setzten, in Richtung des schmalen Stegs, an dem Ivan bereit stand.
So schnell, wie sie konnte machte sich Prudi auf den Weg in Richtung Brücke. Oder was sie zumindest für die Brücke hielt. "Und...Prudi~...wenn du mal *hicks* eine Spritztour mit Heather..." "kihiiihi* "unternehmen willst...ganz einfach, das...das...Kabel...ein bisschen Fummeln...Wackelkontakt...*hicks*" Verdammter Alkohol. Würde eine illustre Runde mit Schnaps und Wein nun doch noch einmal ihr Leben retten. Was für eine Ironie des Schicksals.
Prudence war zwar noch nie Boot gefahren, aber die Steuerkonsole fand sie recht schnell. War ja auch kaum zu übersehen. Allerdings wurde Prudence aus dem Kabelgewirr unterhalb des großen, weißen Kastens nicht wirklich schlau Rote Kabel, Blaue Kabel, alles leicht bräunlich angeschmort und vermutlich schon seit längerem eine wackelige Angelegenheit. Nunja, Aussen Hui, Innen pfui eben, das war ja eine klassische vantowerische Verhaltensweise.
Dann blieb ihr wohl nicht anderes übrig. Sie wusste, dass jedes Schiff eine Steuerungskonsole hatte, mit welcher man manuell den Motor starten könnte. Das würde ja reichen. Mit einem beherzten Tritt ließ sie die Gangway herunterkrachen, etwas beherzter, als es ihr zu Mute war. Ob Ivan Erfolg hatte, konnte sie nicht sehen, allerdings machten sich ihre Mitstreiter schon auf dem Weg zum Boot. Es musste wohl schnell gehen. Sie fand die Konsole nur wenige Meter hinter der Position, die von Ivan verteidigt werden sollte. Als sie die Abdeckung abnahm, waren die junge Sportlehrerin und der blauhaarige Teufel schon fast am Schiff angekommen.
Auch hier sah Prudence etwas ratlos auf die zahlreichen Kabel, die für sie keinen wirklichen Sinn ergeben wollten. Immer mehr Leute liefen hinter ihr entlang auf die „Heather“. Irgendetwas musste doch zu tun sein, irgendetwas musste doch möglich sein. Die alte Dame starrte auf die Rohrzange, auf die Steuerungskonsole und wieder auf die Rohrzange. Vielleicht würde hier dasselbe funktionieren wie bei dem Kasten, diesem Computer, den Sebastien für sie angeschleppt hatte. Mal dagegengetreten, schon sprang er an und ruckelte nicht mehr.
Ihr Griff um die Rohrzange wurde fester und was mit einem kleinen Stupser in die Innereien des Schiffs begann, entwickelte sich zu einem Verzweifelten Eingedresche auf die Steuerungskonsole. „Willst-du-Scheiss-Ding-ENDLICH-funktionieren!“ Lexi, die gerade vorbeieilte, kommentierte das sich bietende Bild mit einem leisen „Sheeeit“.
Prudence schlug mit steigender Verzweiflung auf die Konsole ein. Mittlerweile waren alle anderen an ihr vorbei auf das Schiff gerannt, was Ivan tat, wusste sie nicht und es war ihr auch egal. „Dieses-Schiff-muss-FUNKTIONIEREN-AAAARHHH“. Mit jedem Schlag wurde ihre Wut größer, sie spürte förmlich schon den Atem der verwesenden Leichen (Hatten Zombies überhaupt einen Atem? Egal. Weitermachen) im Nacken. Prudence hatte es eigentlich schon aufgegeben, als die Heather mit einem beinahe höhnischen Brummen ansprang.
Scheissding.
Als Letzte(?) humpelte Prudence auf die Heather mit einem siegessicheren Grinsen im Gesicht. Sie hatte sie alle gerettet. Gut, der Russe und das kleine Mädchen haben geholfen. Aber das war auch egal. Sie hatte überlebt.
Ihr Mann wäre stolz auf sie.
Dr. Alzheim
26.08.2013, 21:17
Es überraschte, wie die ältere Dame vor ging. Es schien beinahe so, als hätte sie dies früher des öfteren getan... oder in Filmen gesehen, doch darüber wollte sich Ivan nun keine weiteren Gedanken machen. Klarerweise war er ihr gefolgt, um sie im Ernstfall schützen zu können. Tropfendes Blut an seinen Waffen machte deutlich, dass dies mindestens ein Mal der Fall gewesen sein musste und seine... spezielle... Art hatte den angenehmen Nebeneffekt gehabt, dass die ältere Dame wohl nicht mitbekommen hatte, wie Ivan einen der Untoten daran gehindert hatte, nach ihr zu greifen. Das Messer in den Kopf, mit dem gleichen Arm um den Hals und den Hammer zwei weitere Schläge in den Kopf versetzend hatte er diesen Untoten aus dem Verkehr gezogen. Er hatte gegen viele gekämpft in seiner Söldnerzeit, doch dass er besagten Untoten vom Steg aus sah, wie er sich aufrichtete und - zwar deutlich wankender, aber dennoch schlurfend - weiter seinen Weg einigen anderen Untoten zum Steg folgend fort setzte. Er ließ den Hammer und das Kampfmesser in der Hand einmal herum kreisen und wich auf dem Steg zurück, bis er etwa mittig auf ihm stand. Sein Plan war recht simpel:
Einer nach dem anderen würden die Untoten den Steg betreten und mit gezielten Stößen und Hieben würde er sie so recht einfach zurückdrängen können.
Ob die anderen drei wussten, was sie taten? Die meisten Sorgen machte ihm der Umstand, dass ein Kind Teil der Gruppe war. Und Kinder galten als die Zukunft, auch zur Zeit von Mütterchen Russland, also musste zumindest das Kind überleben. Die ältere Dame... hatte er das richtig verstanden, dass sie die Yacht knacken wollte? Egal, viele Wenns und Abers, die ihn nur aufhielten.
http://www.youtube.com/watch?v=hYs58omqtCg
Anders als diese Untoten, von denen der erste, der etwas von der Gruppe der heran nahenden entfernt war, betrat den Steck und mit einem Hammerschlag gegen den Kopf und einem Stoß des Kampfmessers in die Brust, das er seitlich in Richtung Herz aus dem Leib heraus riss, gefolgt von einem weiterem Schlag gegen den Kopf, dem ein weiteres äußerst deutliches Knacken wie bei brechendem, trockenem Holz folgte, begleitet von einem Schulterstoß gegen das Brustbein fiel der Untote rücklings auf den Boden, aus Kopf und Torse schwer blutend. "Hey, Blut, jetzt kann ich Fingermalen" hatte einmal ein... Söldner... bei solchen Dingen gesagt, was Ivan ein Lächeln entlockte und ihm (subjektiv gefühlt) neue Kraft verließ. Ganz wie in alten Zeiten würde er dem Team den Rücken frei halten. Und glücklicherweise erhob sich dieser Untote nicht mehr auf seine Beine. Gut, also Kopf und Herz mussten wohl die Schwachstellen sein. Welch ein Zufall, dass er die richtigen Werkzeuge in den Händen hielt.
"Dawai, Dawai, ihr drei!" schrie er laut und ernst mit Blick auf die Untoten gerichtet, in der Hoffnung, dass sich die drei anderen wirklich beeilen würden... und erfolg hatten mit dem, was sie da hinter ihm zu vollbringen versuchten.
Shelley sah sich ein letztes Mal im Dorf um.
Hatte sie irgendetwas vergessen? Alle Verletzten waren zumindest halbwegs versorgt, die medizinischen Notvorräte waren sicher, sie trug den überaus dämlich aussehenden Mantel über dem Kittel (in dem sie absolut unterging, was aber irgendwie süß aussah) und hielt in der rechten Hand lediglich den unhandlichen Speer. Ja - und Lexi hatte ihr Foto wieder.
Keine großen Worte verlierend, stand sie als eine der Ersten beim Tor und als es sich schließlich öffnete, rannte sie los, jedoch nicht den vorgefertigten Weg den Hügel runter laufend. Stattdessen wandte sie sich sofort nach rechts und nahm den steilen Weg über den - mit Gras, Palmen und kleineren Steinen überzogenen - Abhang. Hier und da geriet sie ins Stolpern, doch - ganz nach Plan - schlang sie hin und wieder einen Arm halb um einen Palmenstamm und nahm sich so selbst etwas Geschwindigkeit, bis ihre Füße den vorerst erlösenden, weichen Sandboden berührten, sie sich auf einer Linie mit dem Metallsteg befand, der die Funkstation und den Bootsteg verband. Natürlich tummelten sich gerade unmittelbar vor dem Steg eine ganze Horde an Untoten, während zu ihrer Rechten nur vereinzelt einige Monster auszumachen waren. Erstere müssten definitiv weg von dort, um den anderen den Weg zu sichern.
"EY, IHR FICKER!!!", schrie sie und hoffte schon im nächsten Moment, dass gerade die minderjährigen Bestandteile ihrer Zombie-Survival-Group nicht zu genau hinhörten, wenn sie ihre Australisch-Kenntnisse präsentierte, an denen sie in den letzten zwei Monaten im Hole eher passiv hatte arbeiten können. Doch die Zombies nahmen sie wahr. Es war fast entspannend, die über Monate angestaute Wut und Sorge auf diese Weise kompensieren zu können. "Ja, kommt her, ihr drecksbescheuerten Scheißteile! AAAAAAAAAAAHHHHHHH!!!" Wie sie so da stand - unter der Last ihres Mantels und den langsam versagenden Stimmbändern - und den wankenden Gestalten wüste Beschimpfungen um die Ohren warf, stahl sich ein kurzes Grinsen auf ihr Gesicht. Selbst für die verwesten Hirnlosen dürfte sie in diesem Gewand und dem zerzausten Haar absolut lächerlich und geschmacklos aussehen. Aber zumindest gegen "geschmacklos" hatte sie nichts.
Die Horde wankte auf Shelley zu und sie lief nur langsam rückwärts den Strand entlang, um die Zombies nicht das Interesse verlieren zu lassen, immer wieder nach hinten blickend, schauend wie weit die lebenden Toten in ihrem Rücken noch von ihr entfernt waren und immer wieder eine kleine aber feine Botschaft aussendend. "Wenn ich so aussehen würde wie ihr, ne... ich würde mich am Strand nicht blicken lassen!" Ihr Blick fiel besonders auf eine massige Zombiefrau an der Front, die wohl schon vor dem Ableben ihre monströsen Oberschenkel in einen fürchterlichen und viel zu kleinen Bikini gezwängt hatte. Shelley wollte eine weitere Spitze austeilen, doch ihr Atem war bereits zu unkontrolliert, um irgendetwas Vernünftiges herauszubringen. Wozu auch? Der ausdruckslose und gleichzeitig gierige Ausdruck auf den Visagen der Seelenlosen blieb der gleiche, was sie auch schrie.
Dann kam das Grunzen hinter ihr näher und auch die Horde vor ihr schloss langsam weit genug auf, um sie die Flucht nach hinten antreten zu lassen. Sich umdrehend und "LALALALALALALAAAA!" johlend lief sie einfach an den wenigen Zombies vorbei, weiter den Strand entlang nach Norden. Immer wieder sah sie über ihre eigene Schulter zurück und grölte wirres Zeug, damit die Untoten sich nicht einfach wieder umdrehten. Die Speerspitze blieb beim Laufen einige Male im Boden hängen und brachte sie fast dazu, das Gleichgewicht zu verlieren, doch irgendwie gelang es ihr auch jetzt immer, auf den Beinen zu bleiben.
Zuflucht fand sie schließlich hinter einer langen Wand aus hohen Felsen, größer als sie selbst. Sie verschanzte sich im Schutze dieser, lehnte den Stab an den - durch die Sonne aufgewärmten - Stein und verbrannte sich beinahe die Hände, als sie wenige Zentimeter hochkraxelte, um darüber hinweg sehen zu können. Jackpot. Die Kolonne verfolgte sie noch immer und im Moment, in dem ihr Haarschopf über die Felsen stieg, funkelten sie dutzende gierige Mäuler an. Einen Großteil der Viecher dürfte sie weggelockt und dem Rest ihrer Mitstreiter genug Zeit eingebracht haben, um Mossad II zu erkunden und das Boot startklar zu machen. Doch wie kam sie selbst jetzt hier raus?
Schwer atmend sah sie die Armee der Finsternis näher kommen, sich hektisch umblickend. "Toller Plan, Shel!", lobte sie sich selbst sarkastisch. Immerhin hatte sie die Selbstironie noch nicht verloren. Doch spätestens, wenn die Zombiezähne - oder das, was davon übrig war - sich in ihr Gehirn fraßen, dürfte es damit auch zu Ende gehen. Natürlich könnte sie noch einige hundert Meter am Strand entlanglaufen, doch für viel mehr reichte ihre nicht mehr als durchschnittliche Kondition auch nicht. Und die Sandbank wurde gen Norden eher schmaler. Sie könnte im Osten über den Abhang fliehen, doch der war so steil, dass zwar ihre Verfolger nicht hinaufkommen würden, sie selbst sich aber auch nicht im Stande fühlte, unbeschadet voranzukommen. In Gedanken sah sie sich schon herunterpurzeln und bewusstlos am Boden liegen bleiben, eine perfekte Mahlzeit für die Zombies darstellend, die sich nur durch den Mantel wühlen müssten und vermutlich weniger Probleme mit Sand zwischen den Zähnen hatten als sie selbst. Auch das Meer schied als Fluchtweg aus. Shelley war keine überragende Schwimmerin. Das Untotengesindel vermutlich auch nicht, aber... nee.
Und dann fiel ihr Blick wieder auf den Speer. Ne, oder?
http://www.youtube.com/watch?v=RY3XiM7oGj0
"Du schließt das Wasser und den scheiß Hügel aus, aber das findest du gut?", fragte sie leise, sich selbst verfluchend - doch sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Scheiße! Es gab vermutlich dreiunddreißig Millionen einfachere und ungefährliche Wege, das hier zu lösen.
Das Grunzen und Fauchen der wütenden Untotenmeute kam immer näher und ein Blick durch die kleinen Spalten zwischen den Felsen verriet ihr erst, wie unfassbar nah sie schon waren und dass sie sich zu allem Überfluss nach links und rechts aufteilten. Kein Fluchtweg mehr - nur noch ab durch die Mitte. Fuck!
So nahm sie sich den Mantel von den Schultern und warf ihn über das Gestein, in der Hoffnung, sich so noch etwas Zeit herausschlagen zu können. Und tatsächlich schien das die Aufmerksamkeit der Zombies wenigstens für einen kurzen Augenblick zu fesseln. Ein paar von ihnen probierten anschließend wohl in verzweifelten Versuchen, die Steinwand zu erklimmen, während andere den Weg um die Felswand nahmen, sie langsam einkesselnd. Shelley griff nach dem Speer, hielt ihn fest in der verschwitzen Hand. So ungerne sie damals bei der rhythmischen Sportgymnastik die Kreide für die Hände benutzte, so sehr sehnte sie sich nun danach.
So weit es ging, trat sie zurück und blickte auf die Felswand, die jetzt plötzlich doppelt so hoch aussah, wie noch vor ein paar Sekunden. Dabei waren es wahrscheinlich nur zwei Meter Höhe, die sie in ihrem steinernen Gefängnis von dem sicheren Rest des Strandes trennten. Zwei Meter. Es gab Menschen, die zwei Meter ohne Stab übersprangen. Sportler. Olympioniken. Oh, scheiße.
Aus der anfänglich fernen Angst wurde nun eine ganz reale. Und zudem machte sich auch die Müdigkeit zu spüren. Shelley hatte ewig nicht geschlafen, auch wenn die letzte Nacht im Hole verdammt entspannend war. Sie hatte nie genauer darüber nachgedacht, aber jetzt - kurz davor - begann der Tod seine Endgültigkeit zu offenbaren, was ihr einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Was, wenn sie es nun nicht schaffen würde? Sie könnte nicht mit Axel und Lexi eine Runde im Riesenrad drehen, wie sie es sich heute zuerst scherzhaft vorgenommen hatte. Doch jetzt schien es wie ein Vorhaben, das unbedingt umgesetzt werden müsste.
"Hast du eine Mission? Ein Ziel oder so? Irgendwas? Ein Ziel ist gut, so unwahrscheinlich es sein mag - einfach "überleben wollen" ist doch scheiße.", drangen ihr die Worte der Waffenexpertin wieder in die Ohren. Wusste sie, dass es unwahrscheinlich war, dass sie Axel wiederfand, klammerte sich dennoch an die Suche nach ihm, um ein Ziel zu haben? Wie sollte man in einer so großen Welt jemanden finden, wenn die Person überhaupt noch lebte? Unmöglich. Aber... Ian hatte sie doch auch gefunden. Er nahm es sich vor, hatte überlebt und sie gefunden, auch wenn das Wiedersehen anders war, als sie es sich immer erhoffte. Gott, wie Recht Lexi hatte. Shelley brauchte ein Ziel, jetzt sofort. Mindestens eines. Sie würde diese verdammte Riesenradrunde drehen oder... oder nach Disney World, mit irgendwem, wenn es noch stand. Und sie müsste Gabriel das versprochene Eis ausgeben. Ja, das war ein gutes Ziel.
Sie festigte den Stand im weichen Boden, sah aufgeregt nach vorne, während ihr Herz sich offenbar vorgenommen hatte, ihre Brust von innen zu durchbrechen. Klar - so müssten die Zombies wenigstens nicht an ihrer Haut rum kauen, sondern könnten direkt zu den Organen. Das würde ihr womöglich auch etwas Schmerzen ersparen.
Die bedrohliche Felswand erhob sich vor ihr, als die Zombies von der Seite herantorkelten. "Jetzt oder nie!", spornte sie sich selbst an, für einen kurzen Moment ihr eigenes, zwölfjähriges Ich vor dem geistigen Auge sehend. "Warum machen wir so einen Sportmist überhaupt? Das brauchen wir eh nie wieder. Da ist ja Mathe sinnvoller, ich hab' da echt kein' Bock drauf", sagte das kleine, dürre Mädchen. "Fuck you, Vergangenheits-Shelley!", rief sie und rannte los, der Saum des zu großen Kittels wehte im Wind. Vielleicht würde er ja als Cape funktionieren.
Jeder Schritt drohte, ihr letzter zu werden, so sehr zitterten ihre schlanken Waden auf dem viel zu weichen Untergrund. Sie versuchte ihren Atem zu kontrollieren, den Speer irgendwie fest und waagerecht in beiden Händen zu halten und als sie gerade die - nach ihr greifenden - Hände im Augenwinkel sah, die ersten kalten Finger der wandelnden Leichen an ihren Armen spürte, stieß sie den Speer wuchtig in den Boden und hob zumindest für den Bruchteil einer Sekunde ab, bevor ihr Magen schmerzhaft auf der Oberkante des abgerundeten Felsens landete, was sie aufkeuchen ließ. Noch bevor sie abzurutschen drohte, griff sie geistesgegenwärtig mit beiden Armen nach vorne, hielt sich fest und trat nach unten aus, wo die zerfledderten Finger nach ihren Beinen griffen. Und dann zog sie sich unter aller Anstrengung ihrer Kraft hoch, zog und zog, bis es ihr gelang, den Oberkörper über den harten Stein zu drücken und sie auf der anderen Seite eher purzelnd hinunterfiel, der Mantel des Häuptlings ihren Fall jedoch etwas abfederte.
Sie stand auf - die Beine kurz davor einzuknicken -, griff nach dem Gewand und rannte den zombiefreien Strand entlang, in Richtung des Metallsteges, der gefühlte Kilometer entfernt war. Ihr Herz musste sie unterwegs verloren haben, denn sie spürte es nicht mehr schlagen.
Noch bevor sie wirklich realisierte, was gerade passiert war, blickte sie zurück und erst das bewundernde Staunen, das sie in den fahlen Gesichtern ihrer Feinde zu erkennen glaubte, ließ die Euphorie in ihr aufbrennen.
"FUCK! Habt ihr das gesehen?" Zu wem sprach sie da überhaupt? "Scheiße... scheiße, scheiße, foah-w-waas?", prustete sie, während Atem und Herzschlag langsam zurückkehrten. "Ich bi-ich bin... ich b-bin da...!", stotterte sie sich selbst zu und lief dann schnellen Fußes weiter, bevor sie doch wieder eingeholt werden würde.
Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht und einem zwar überall schmerzenden aber insgesamt doch heilen Körper erreichte Shelley schließlich den Metallsteg zur "Heather", auch wenn die "MS Awesome" ein wesentlich passenderes Fluchtgerät für sie gewesen wäre, wie sie selbst fand. Die schwarze Schrotflinten-Tasche lag noch immer da und die Nachwuchs-Olympionikin hievte sie hoch, nahm sie stolz mit, als sie unter Jubelarien (oh, rly?) auf das Schiff stieg.
Daen vom Clan
26.08.2013, 21:19
Kaum das der Letzte von ihnen an Bord war, zogen Suparman und Ivan die Gangway wieder an Bord, dabei einen Untoten ins Meer schüttelnd, der gerade schwankend und schlurfend aufentern wollte und mit fast vorwurfsvollem Blick in den salzigen Fluten verschwand.
Die Heather schnurrte mittlerweile wie ein zufriedenes, milchgesättigtes Kätzchen und die gute Prudence hatte das kleine Steuerrad schon in der Hand, begierig darauf, sich den sachten Fahrtwind durch die grauen Locken wehen zu lassen, ganz so, wie dieser Marionettenkapitän Vantowers während ihrer Bridge-Runden immer erzählt hatte...
Ein Ziel hatten sie noch nicht, das wussten sie, barg der riesige Ozean doch dadurch gleichzeitig mehr Sicherheit wie auch Gefahr. Prudence blickte sich verstohlen nach den Anderen um und erkannte, dass sie nur darauf warteten, dass sie das Schiff aus der Bucht und zu einem unbestimmten Ziel lenken würde und ihr wurde klar, dass diese Welt tot und verloren war, es einem göttlichen Glückstreffer gleichkäme, wenn sie eine weitere bewohnbare, sichere Insel finden würden. Sie beschloss, dass sie es den Anderen zu sagen hatte - so viel Ehre und Anstand mussten sein, man war ja schließlich ein einer anständigen Familie groß geworden und sie hob an zu sprechen. Doch dann kam Leo angelaufen, plumpste sichtlich glücklich auf eine kleine Holzaufbaute neben Prudence, ließ die Beine baumeln und hielt mit einem fröhlichen "Schau mal was ich gefunden habe..." die aus der MOSSAD II mitgenommene Mappe hoch. Die alte Dame wollte Leo gerade leicht schelten dass man Ältere immer zu siezen hatte, als ihr Blick auf das große Wort, mit dickem Edding geschrieben, fiel: "China"
War dies der Fingerzeig den sie brauchte?
Und so legte sie den Gang ein, ließ die Motoren vom satten Schnurren einmal zu einem zufriedenen Brummen aufheulen und lenkte das Boot dann schließlich ins offene Meer hinaus, Richtung China...
Powered by vBulletin® Version 4.2.3 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.