Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 2] Tag 0,5 - Anführerwahl im Gemeinschaftszentrum
Daen vom Clan
13.08.2013, 23:28
CGF & Friends präsentieren:
http://i.imgur.com/Ntq01.png
Spielleitung: Daen
Grafische Unterstützung: Tako und Shinshrii
Regelwerk:
Jeder Spieler spielt einen überlebenden Zivilisten, (Wissenschaftler oder Soldaten nur nach Absprache und selten!), der sich zum Zeitpunkt des Spielbeginns in der zur Festung umgebauten Marine-Basis Asoa in der südpazifischen Inselkette Wallis et Futuna befindet. Die Gründe dort zu sein sind ebenso frei wählbar wie das Herkunftsland – euch allen gemein ist aber, dass ihr Flüchtlinge seid und hier Unterschlupf gefunden habt.
Ziel des Spiels wird es sein, die gestellten Aufgaben (Stationen genannt) während einer langen Reise zu überleben, um die Geschichte für das Finale in Staffel 3 vorzubereiten. Im Spiel werden dabei 8 unterschiedliche Stationen vorkommen.
Jede Station stellt dabei eine Situation, ein Szenario oder ein Gebiet dar(beispielsweise: eine alte Schule, eine verlassene Insel, ein Wald, die Kanalisation, das Dach eines Hochhauses, ein Freizeitpark), in dem sich die Helden herumtreiben und RP machen können. Jede Station ist für sich während des Spieltages sicher, die Zombiegefahr wird nur beim Wechseln zur nächsten Station durch Lösen der Stationsaufgabe gefährlich.
Am Ende jeden Tages ziehen die Spieler weiter und müssen dafür eine bestimmte Aufgabe lösen: So muss beispielsweise beim Verlassen der Schule ein Angriff der Zombies abgewehrt werden, bei dem 2 Spieler zurückbleiben müssen um die Flucht gelingen zu machen. Die 2 betreffenden Spieler können sich freiwillig melden oder es wird abgestimmt wer die Aufgabe übernehmen wird, weil man bei diesen Aufgaben auch sterben kann und somit aus dem Spiel ausscheidet.
Es wird Szenarien geben, die unterschiedliche Anzahlen von Spielern erfordern, üblich werden 2-3 sein, ebenso kann und wird es passieren, dass diese 2-3 Personen zwei unterschiedliche Szenarien zu lösen haben, sprich, der Wert der ausgesandten Spieler auf Kampf und Intelligenz könnte geprüft werden.
Sind die jeweils notwendigen Spieler bestimmt, gilt der Tag als geschafft und die restliche Gruppe rückt sofort in die nächste Station vor, es beginnt also eine neue Station.
Für die beiden, die die Flucht gesichert haben, wird es spannend. In obigen Beispiel handelt es sich um ein Kampf- und ein Intelligenz-Szenario, also zählt also zuerst der Kampfwert, dann der Intelligenzwert.
Hat ein Spielerchar 7 Punkte in Kampf, hat er eine 70%ige Chance die Aufgabe zu überleben und er stößt normal am nächsten Tag zur Gruppe. (Hier würde der Spielleiter "würfeln" und die Spieler per PN informieren).
Wurde schlecht gewürfelt - also eine 8-10 erwürfelt, stirbt der Char und die SL informieren den Spieler ebenfalls, so dass dieser einen schönen Abgang schreiben kann.
Ist die 8. Station erreicht und überstanden, haben die überlebenden Spieler gewonnen!
Charakterwerte
Es gibt insgesamt fünf relevante Charakterwerte:
Es gibt insgesamt fünf relevante Charakterwerte die bei den Stationsaufgaben geprüft werden:
Kampf: Für Stationen mit dem Szenario: Kampf (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Zombies beseitigen, einen Ort verteidigen)
Intelligenz: Für Stationen mit dem Szenario: Intelligenz (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: einen Computer hacken, einen Weg finden)
Agilität: Für Stationen mit dem Szenario: Gewandtheit (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: einen Parcour zur Ablenkung laufen)
Geschick: Für Stationen mit dem Szenario: Geschick (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Handwerk, einen alten Laster als Fluchtmöglichkeit wieder betriebsfähig machen)
Charisma: Für Stationen mit dem Szenario: Charisma (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Andere Überlebende um Hilfe bitten, einen Militärschlag gegen euren Unterschlupf verhindern)
Der sechste Wert im Spiel ist "Nahrung". Fällt der Wert unter die Anzahl der Spieler, dann erleiden diese einen Mali von 1 auf ihr Würfelergebnis, d.h. Aufgaben scheitern eher.
Nahrung spielt erst ab Tag 1 eine Rolle, nicht im Intro.
Ein Beispiel:
Jeder Stationstext beginnt mit einer kleinen Szenariobeschreibung:
Am dritten Tage gelangen die Spieler in die malerisch gelegene Lagune der Marinebasis. Dort finden sie eine gruselige Meereshöhle vor, die sich nicht nur perfekt verteidigen lässt, sondern auch Spuren ehemaliger Bewohner aufweist. Um nun zu Station 4 zu gelangen – einem Flugfeld mit einer zur Flucht tauglichen Cessna - wissen die Spieler, dass sie nach der Ruhepause und dem Kraftschöpfen (also am Ende des Rollenspieltages) einen Weg finden müssen, eine unstabil aussehende Hängebrücke am hinteren Ende der Höhle zu überwinden. Die Spieler sehen sofort, dass sie sich dazu aus der Deckung der Höhle begeben müssen und sicherlich von einigen herumstreunenden Zombies gesehen werden, die sofort Witterung aufnehmen und die Spieler bei der Flucht jagen werden.
Die Spieler erfahren, dass mindestens 2 Spieler notwendig sind, um die Seile der Brücke fest zu halten, so dass die Brücke stabil genug ist, um dem Rest der Gruppe die Flucht zu ermöglichen.
Im Laufe des Tages müssen die Überlebenden zwei Spieler bestimmen, die sich der Stationsaufgabe annehmen. Einer meldet sich dabei freiwillig, ein weiterer wird per Abstimmung bestimmt und muss teilnehmen. (Weigerungen sind nach der Abstimmung nicht möglich)
Da zwei Spieler die Aufgabe übernehmen, endet der Rollenspieltag und die Gruppe rückt auf Station 4 vor.
Die Spielleiter kümmern sich nun um die beiden ausgesandten Spieler, welche die Stationsaufgabe übernommen haben. Das Gegenstemmen der Seile erfordert Kraft, die anschließende Flucht Agilität. Kraft wird in diesem Fall über Kampfwert simuliert,
Spieler 1 hat: Kampf 8 und Agilität 6
Spieler 2 hat: Kampf 6 und Agilität 3
Jeder Punkt steht dabei für 10% Gelingen, bedeutet, für Spieler 1 gelingt die Kampfprobe zu 80% und die Agilitätsprobe zu 60%.
Die Spielleiter würfeln nun verdeckt und die Proben für beide Spieler und teilen ihnen per PN das Ergebnis mit.
Die SL würfeln:
Für Spieler 1 für Kampf eine 4 und für Agilität eine 5. Beide Werte sind UNTER dem Charakterwert, Spieler 1 überlebt also und stößt zur Gruppe.
Für Spieler 2 für Kampf eine 1, jedoch für Agilität eine 9. Obschon die Kampfprobe gut gelingt, versagt der Spieler 2 bei der Agilität und wird dieses Szenario nicht überleben.
Die SL gibt beiden Spielern nun Bescheid - auch das jeweilige Ergebnis des anderen -, damit beide entweder getrennt oder zusammen das Ergebnis im Rollenspiel schildern können.
Als Beispiel könnte ein erschöpfter und verschwitzter Spieler 1 im RP berichten, wie Spieler 2 es nicht überlebt hat und wie froh er ist, selbst überlebt zu haben.
Station drei gilt als abgeschlossen, der Tag 4 beginnt mit Station 4 - einem verwüsteten Airfield in dem torkelnde Zombies in der Nähe von scharfen Tretminen herumschlurfen.
Weitere Charaktermerkmale:
Um die Sache spannend zu machen, gibt es weitere einmalige Fähigkeiten, die in den Szenarien benutzt werden können. Dies kann öffentlich oder heimlich per PN an die Spielleiter geschehen. Jede Fähigkeit kann dabei nur einmal während des gesamten Rollenspiels eingesetzt werden.
Ab einer gewissen Anzahl an Spielern kann es auch sein, dass bestimmte Rollen zweimal zugewürfelt werden.
Die Namen der Fähigkeiten müssen keinen Einfluss auf das Rollenspiel haben, es sind nur Bezeichnungen.
Jede Fähigkeit wird einmalig nur unter den Spielern verlost, nicht jeder Spieler wird eine bekommen, die Fähigkeiten können im Rollenspiel auch geheim gehalten werden:
"Der Anführer" = Sollte die Gruppe sich entschließen, einen Anführer zu wählen, so hat dieser die Sonderfertigkeit, Charaktere bestimmen zu können, die an einer Stationsaufgabe teilnehmen müssen. Bei einem Grundcharisma (also ohne Items und Buffs) von 1-3 kann er diese Sonderfertigkeit einmal im Spiel einsetzen, bei einem Wert von 4-6 zweimal. Im Gegensatz zu Staffel 1 wird der Anführer OOC auch von mir als „Schiedsrichter“ und Ansprechpartner eingesetzt, d.h. wenn Entscheidungen der Gruppe auch mich nicht eindeutig wirken, werde ich mich an den Anführer per PN wenden und er gibt letzten Endes den Ausschlag. Wählt euren Anführer also weise. ^^
"Der Supporter" = Ein anderer, einzelner, ausgeschickter Spieler überlebt in jedem Fall. Beim Tageswechsel schreibt der Supporter die SL an und benennt den Begünstigten, den er einmalig bei seiner Aufgabe beschützen wird. Es ist nicht erforderlich, dass der Supporter mit ausgesandt wird, er kann auch beim Rest der Gruppe bleiben und diese Fähigkeit ausspielen. Diese Fähigkeit kann nicht auf sich selbst angewandt werden.
"Der Charismat" = Kann einmal fest einen einzelnen oder alle notwendigen Spieler für eine Aufgabe bestimmen. Dies macht er öffentlich mit einem markanten Befehl oder einer heldenhaften Rede und dem OOC-Hinweis(!) dass er die Fähigkeit grade ausspielt. Die benannten Spieler haben entsprechend zu reagieren. Wenn der Charismat seine Fähigkeit ausspielt, überstimmt er damit die Fähigkeit des Anführers.
"Der Star" = Wenn der Spieler auserwählt wurde, kann er einen weiteren Spieler bestimmen, der ihn auf jeden Fall begleiten muss. Dadurch kann die Anzahl der Spieler für die Aufgabe auch überschritten werden.
"Das Improvisationstalent" = Wenn der Spieler eine Aufgabe übernimmt, kann er den Szenariofokus verändern, aus einer "Stationsaufgabe Angriff" beispielsweise eine "Stationsaufgabe Handwerk" machen. Dies gilt dann für alle an der Aufgabe teilnehmenden Spieler, er kann dies vorher ankündigen.
Sind zwei verschiedene Stationsaufgaben erforderlich, kann er nach Wunsch auch beide umändern, es müssen jedoch zwei verschiedene sein.
"Der Kleptomane" = Ein Spieler kann einem anderen Spieler versteckt 3 Punkte einer Fähigkeit klauen. Diese werden dem Kleptomanen verdeckt von der SL angerechnet, die Änderungen sind permanent, die gestohlenen Punkte können das Limit von maximal 9 Punkten einer Fertigkeit nicht überschreiten und das Minimum von einem Punkt nicht unterschreiten.
"Der Schnüffler" = Kann am Stationsübergang einen Spieler beschatten und sein geheimes Charaktermerkmal, sowie dessen Werte, erfahren. Sollte die Sonderfertigkeit bereits ausgespielt worden sein, dann erfährt der Schnüffler alle Details, sollte sie noch nicht benutzt worden sein, wird die Sonderfertigkeit „gestohlen“, d.h. der Schnüffler als Fertigkeit wird durch die gestohlene Fertigkeit ersetzt.
"Der Held" = Kann sich selbst freiwillig für eine Aufgabe melden, diese gilt dann auf jeden Fall als gelöst, der Char stirbt jedoch ebenso unrettbar. (Die Sonderfertigkeit Supporter bleibt wirkungslos, er ist schließlich ein Held!) Wenn der Held eine Aufgabe für sich erwählt, kann, darf und muss ihm kein anderer Spieler zu Hilfe eilen, selbst Szenarion für mehrere Spieler werden einsam gestemmt. So ein Held ist das!
"Der Schurke" = Wenn dieser Spieler mit anderen Spielern eine Stationsaufgabe bespielt, kann er einen der ausgesandten Spieler opfern, um sein Überleben zu garantieren. Der Spieler seiner Wahl stirbt dabei garantiert, der Schurke überlebt dabei sicher. Wenn der Spieler mit dem Merkmal Schurke sterben würde, wird er vorab per PN darüber informiert und kann sich entscheiden, diese Fähigkeit einzusetzen. In diesem Fall bekommt der zum Sterben verurteilte Spieler die Ergebnismeldung, dass er wegen eines wirklich dummen Zufalls gestorben ist. Sollten weitere Spieler an der Stationsaufgabe teilnehmen, entscheidet ein Würfelwurf mit 25% darüber, ob diese Spieler etwas vom Vorgehen des Schurken mitbekommen haben.
Spielplan:
Geplant ist, dass jeder Tag, wie bei den Werwölfen, 2-3 Real-Tage geht.
Disclaimer: Es ist ein Rollenspiel mit Regelwerk. Natürlich wäre es manchmal logischer, wenn anstatt 3 Spielern 5 gehen würden oder wenn man - anstatt auf Station X vorzurücken - sich in Station Y verschanzen würde und wir ein Herr-der-Fliegen-RP starten würden. Ich wäre auch in Schach bedeutend stärker, wenn ich mit allen Figuren gleichzeitig ziehen dürfte, deswegen: Es ist wie bei den Werwölfen: Ein Brettspiel mit Rollenspielinhalten, nicht umgekehrt.
Erfreuen wir uns also an dem ungewöhnlichen Szenario, dem Versuch einer fortlaufenden Handlung und haben einfach Spaß an einem kooperativen Spiel.
Trotzdem noch einmal eine ganz wichtige Sache: Nehmt das Spiel nicht so ernst. Mitfiebern und Leidenschaft sind gerne gesehen, aber übertreibt es nicht.
Bedenkt auch bitte, ob diese Art Rollenspiel bei dem der Charakter auch den Tod erleiden kann etwas für euch ist und seid euch darüber im Klaren, dass der Rollenspielanteil bisher bei Staffel 1 sehr sehr groß war. Es ist zu befürchten, dass viel geschrieben wird!
Ebenfalls wichtig: Das Rollenspiel war und ist als Dreiteiler geplant! Ihr befindet euch nun in Staffel 2, d.h. Ereignisse aus Staffel 1 werden weitergeführt und die Bühne für Staffel 3 wird vorbereitet. Es besteht absolut die Gefahr, dass die Staffel nicht mit einem klassischen Happy End endet. Wenn ihr mit dieser Art zu spielen Probleme habt, überlegt euch bitte die Teilnahme.
In diesem Sinne: Habt Spaß!
Daen vom Clan
13.08.2013, 23:29
Station 0,5 – Das Gemeinschaftszentrum auf Wallis et Futuna
Startzeit der Station im Spiel: 05. August 2013, Abend, 19:36 – 05. August 2013, Abend, 23:02
Dauer des Tages in realer Zeit: 14.08. - 16.08. 23:59
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UserCharakterAlterBerufNationalität
Lynx – Dolores Thomas, geb. Williams – 44 – Lebensgefährtin – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Ligiiihh – Niki – 16 – Kellner/Testperson - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/vietnam.gif
Streicher – Abraham O'Mally – 26 – Zirkusartist/Messerwerfer – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/irland.gif
BlackRose - Prudence "Granny" McAldrin - 72 - Geschichtenerzählerin - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Indy – Suparman – 27– Kanalreiniger– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Zitroneneis – Celina Blair – 21– Studentin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/england.gif
MetaLevel – Shelley Weinberg – 24– Ersatzkrankenschwester – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Gendrek – Gabriel Chevalier – 24– Arbeitslos– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/france.gif
steel – Alexandra "Gun Smith Lexi" Miller – 29– Polizistin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Nonsense – Alice Guerlaine – 21– Jura-Studentin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/france.gif
Ty Ni – Aileen McKennitt – 26– Kellnerin/Tänzerin/Schmugglerin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/irland.gif
R.F. – Richard Matthew Fireburg – 19– Dieb– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/england.gif
Mephista – Leocadia Arellano-Felix – 8– Tochter– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Jerome Denis Andre – Fritz Jefimow – 25– Chemiestudent– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/germany.gif
Grufty – Emily Taylor – 22– "Rebellin"– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif
Mivey – Nathan Archer – 42– Finanzmanager– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Tako – Gunther Ocean – 31– Sysadmin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Scav – David Stevens – 29– Kameratechniker– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png
Layana – Juliane Schiller – 29– Sportlehrerin– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/germany.gif
Alzi – Ivan Dolvich – 59– Soldat a.D. / Söldner– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/russland.gif
Einleitung:
General VanTower ließ sein Rasiermesser mit bedächtigen Bewegungen über seine Wangen gleiten und war in seine Gedanken vertieft. Er hatte heute eine Ankündigung zu machen. Etwas war passiert. Etwas was den Verlauf dieses totalen Krieges gegen die Untoten empfindlich verändern würde. Und alle mussten es wissen. Er würde das Gemeindefest im Gemeindezentrum heute Abend für die Bewohner aller vier Sektoren öffnen und danach , dessen war er sich sicher , würde die Nachricht schneller als jede Infektion zu jedem Bewohner der Insel dringen…
Viele fleißige Hände aus Sektor Alpha hatten in den letzten Tagen emsig daran gearbeitet, das Gemeindezentrum in neuer Pracht erscheinen zu lassen. Einfachen Händlern aus dem Hole hatte es die Standlizenz gekostet, neue Händler aus dem Village waren nachgerückt und sie schmückten die Gänge zur großen Aula mit farbenfrohen Ständen, in denen sie Artikel anboten, die früher alltäglich waren, hier in Camp Hope jedoch mehr denn Je zu einem luxuriösem Statussymbol geworden waren. Zigarren und Spirituosen, Seife und Hygieneartikel, Hochglanzmagazine hübscher Damen, feine Kleidung und Schuhe waren neben allerlei Essen aus Bevorratung oder frischem Fang oder im Dschungel gesammeltem Obst die Ware, die angeboten wurde. Dazwischen immer wieder Stände und Tische, in Denen die Damen aus dem Village Kuchen zur freien Verfügung anboten.
Die Aula selbst war das Herzstück des Gemeindezentrums, hatte sie doch nach Osten hin eine riesige Glasfront hinter der man das Meer beobachten konnte, lichtdurchflutet und durch schräg stehende Fenster immer mit einem sacht kühlenden Windhauch gesegnet.
Ganz am Osten der Aula war bereits eine Bühne gezimmert worden, vor der Bühne fanden sich keine Stände mehr, sondern unzählige Stühle für die Privilegierten, die das Gemeindefest aus nächster Nähe würden betrachten dürfen. Und dann hatte die Aula da noch drei Stockwerke hoch die Balkone - große „Plattformen“, die sich links und rechts der Aula an die Wand schmiegten, die Mitte zum staunenden Betrachten frei ließen und die in jedem Stockwerk durch eine kleine Brücke verbunden waren.
Der General hatte verfügt, dass unten vor der Bühne nur Armeeangehörige, Soldaten und Einwohner des Villages sitzen dürften, während die anderen drei Stockwerke allen Personen aller vier Sektoren freistehen würden.
Es war 19:30 als die Pforten zur Aula endlich geöffnet wurden und sich die lange Schlange an den Ständen in den Gängen vorbeischlängelte, um die Sitzplätze einzunehmen. Überall standen die Kinder aus dem Village, angetan abermals in ihren Pfadfinder-Uniformen, um den Gästen mit einem recht einstudiert wirkendem oder ehrlichen Lächeln das Abendprogramm zu überreichen.
Ein kurzer Blick auf das Papier offenbarte, dass VanTowers zuerst noch einmal die Verschärfung der Sicherheitsrichtlinien auf der Insel im Blick hatte. Aus diesem Grunde wollte er eine neue Form von „bürgerbestimmer Initiativdemokratie“ testen, indem jeder Flügel jedes Stockwerks eine Art provisorischen und repräsentativen Anführers wählte, der im Anschluss an den Gemeindeabend mit dem General zu einer Diskussionsrunde dazu eingeladen werde, der das Ziel hatte, die Situation aller Menschen auf der Insel zu verbessern. So jedenfalls versprach es der Flyer im Abendprogramm vollmundig.
Die anderen Punkte hingegen waren die typische „Kost“ aus dem Village und Sektor Alpha: Zuerst sollte ein Soldat eine – sonst nur in der Kaserne von Alpha stattfindende - „Show&Tell – Sicherheitsunterweisung“ präsentieren, danach würde der Pfadfinder-Chor des Villages singen.
Das wichtigste Ereignis und Höhepunkt würde jedoch im Anschluss eine Rede des Generals sein. Eine Rede zur Lage der Insel und zum Krieg gegen die Untoten im Allgemeinen.
Einige der Gäste waren bereits auf Ebene 4, einem geschwungenen Balkon angekommen, andere stießen nun dazu...
Doch während die abendliche Feierlichkeit jeden Moment beginnen dürfte, türmen sich tiefschwarze Wolken am Himmel auf, die durch die große Glasfront betrachtet sicherlich einen heftigen Sturm versprechen würden...
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Lagebericht:
Die Spieler, die am Spiel teilnehmen, haben sich aus ureigensten Gründen dazu entschieden, dem Gemeindefest beizuwohnen. Während die Plätze in der Aula sehr schnell vergeben sind, sortieren die Soldaten die lange Schlange immer zufällig in die Treppenschächte der drei oberen Stockwerke ein und garantieren so eine – von VanTowers sicherlich beabsichtigte – Durchmischung der Angehörigen der vier verschiedenen Sektoren.
Auf dem linken Balkon in Stockwerk 4 werden sich nur die Spieler befinden. Dazu zwei Armee-Angehörige, die einen gefangenen, indisch aussehenden, Mann eskortieren.
Aufgabe Alpha - Die Wahl des Anführers
Hintergrund: General VanTowers will mit einem repräsentativ gewählten Anführer aus Balkon II, Stockwerk 4 sprechen. Und Diesen werdet ihr suchen und stellen, während ihr – hoffentlich - interessiert dem Abendprogramm lauscht.
Jeder Spieler muss dazu in rot einen Namen vorschlagen.
Der Spieler mit den meisten Nennungen ist fortan der Anführer , die Beschreibung steht oben in den Sonderrollen
Am Ende des Tages 0,5 gilt die Wahl als entschieden und Station 1 schließt direkt an. Mir ist bewusst, dass diese Art der Eröffnung recht linear wirkt, aber das wird sich mit den späteren Stationen noch geben und ihr als Spieler kommt dann wieder in gewohntere Fahrtwasser. Aber erst einmal brauche ich euch alle auf einem Fleck und den Anführer. ;)
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Ihr seid in Stockwerk 4 untergebracht, einem Balkon, von dem aus man die gesamte Bühne gut einsehen und die Geschehnisse dort einwandfrei verfolgen kann.
Der Balkon ist über eine Treppe (rechts) zu erreichen, die bis zum Boden führt und dann über eine schmale Brücke auf den ausladenden Balkon führt.
Das emsige Fest-Komitee hat Bänke und Stühle auf den Balkon bringen lassen, dort stehen zudem frische Getränke herum, außerdem Plastikbesteck und Pappteller, die jedoch keinen Inhalt zu haben scheinen.
Hinter euch seht ihr eine fest verschlossene Tür, linkerhand befinden sich Snack-Automaten aus der glücklichen Zeit vor der Apokalypse...
Die Wachmannschaft mit dem Gefangenen sitzt auf einer der vordersten Bänke und scheint das Spektakel unten interessiert zu verfolgen.
Über euren Köpfen seht ihr ein großes Rohr entlanglaufen, dieses schient Teil der ehemaligen Klima-Anlage zu sein, diese ist jedoch außer Betrieb nun und die Hitze durch die vielen Menschen tut wohl ihr Übriges.
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Lexi Miller: Heute Nacht wurde ein Funkspruch in chinesischer Sprache abgefangen. Dieser hat den General angeblich verstört dreinblickend zurückgelassen. Seitdem ist die Kaserne wie ein Hornissennest – man hat verzweifelt nach Jemandem gesucht, der des Chinesischen mächtig ist und ihn wohl in einem Inhaftierten aus dem Gefängnis des Holes gefunden. Seitdem ist die Kaserne wie ausgestorben, alle Soldaten wurden zum Gemeindefest beordert, nur die wichtigsten Offiziere und der Übersetzer sind noch in der Kaserne. Alle tun sehr geheimnisvoll.
Alle Spieler aus Sektor Beta: Den Wissenschaftlern wurde vor wenigen Stunden sämtlicher Kommunikationszugang gesperrt. Sektor Alpha spricht von einem „temporären Problem“ und verspricht, die Techniker schon morgen vorbeizuschicken.
Suparman: Als man ihn endlich aus dem Dschungel zerrte und zum Verhör in eine Zelle in Sektor Alpha steckte, hattest du nicht damit gerechnet, nach wenigen Stunden wieder „freizukommen“. Jiang, dein augenscheinlich chinesischer Zellennachbar wurde wenige Stunden nach deiner Inhaftierung heute Nachmittag mit großer Abordnung geholt. Um sich vor dir nicht noch verdächtiger zu machen, wurde Corporal Tannig und Private Sheng befohlen, dir die Freiheit zu geben, dem Gemeindefest beizuwohnen. Während Sheng augenscheinlich nur Augen für eine bestimmte Frau auf dem Balkon zu haben schien, scheint es, als wäre der Corporal mit den Gedanken nur bei seinem Funkgerät. Er scheint einen bestimmten Funkruf nicht erwarten zu können.
Prudence und Dolores: Mit einem sehr höflich formuliertem Brief hat euch General VanTowers gebeten, „freiwillig“ Balkon 4 zu nehmen um dort die Wahl des Anführers zu Gunsten eines „alphatreuen“ Abgesandten zu beeinflussen. Er versprach in seinem Brief, die „verursachten Umstände durch das Aufeinandertreffen mit den Halunken bei einem BBQ und einem gepflegten Bridge-Abend in illustrer Runde wieder gut zu machen.“
Aileen McKennit: Du hast die Anwesenheit von Shoana mehr gespürt als wirklich aktiv wahrgenommen, doch als du schließlich oben auf Balkon 4 bist, spürst du ein Stück Papier in einer deiner Taschen das dort wohl schon ruht, seit du das Gemeindezentrum betreten hast.
Gunther Ocean: Zwei deiner befreundeter Kollegen – beide ebenfalls Sysadmins vor dem Krieg – wurden seit heute Nachmittag in Sektor Alpha inhaftiert. Beide waren Kommunikationsspezialisten und vor allem in Sektor Alpha und Beta tätig.
Ivan Dolvich: Das geschulte, jahrzehntelang erfahrene Söldnerauge sieht es sofort: Nur ein Teil der Soldaten sind in Paradeuniformen erschienen. Ein Großteil der Soldaten, die euch eben noch freundlich in die Stockwerke verteilt haben, sind bewaffnet. Nicht mit scharfen Waffen sondern Schlagstöcken. Und an jeder Treppe sind Aufruhrbekämpfungsschilder drapiert. Was auch immer heute Abend bekanntgegeben wird, Jemand scheint mit Aufruhr zu rechnen.
"Was für ein fürchterlicher Tag!" dachte sich Suparman. Keine 5 Minuten war er abgelenkt und unbewaffnet, während er damit beschäftigt war, die Seitenwand seiner Behausung mit neuen Ästen auszubessern, da wurde er auch schon hinterrücks niedergeknüppelt. Mit seinem eigenem Tonfa! Daran lag kein Zweifel, das dumpfe Schlaggefühl des Schlagstocks kam ihm nur allzu bekannt vor. Und danach wurde es nicht besser. Nachdem er gefangen genommen wurde, durfte er ein sich gefühlt über Stunden erstreckendes, Verhör in einem ungemütlichen, kleinen Betonbau über sich ergehen lassen. Wo er herkomme. Was er alles über die Insel und Asoa wisse. Ob es noch mehr Leute wie ihn da draußen gäbe.
Nachdem sie erkannt hatten, dass außer zusammenhanglosem Gestammel momentan nicht viel aus ihm herauszuholen war, wurde er in seine Zelle gebracht und seinem chinesischen Zellennachbarn vorgestellt, der auch bald mit großer Abordnung wieder abgeholt wurde. Was diese zwielichtigen Gestalten mit Jiang, der einzigen Person seit langem, die ihn ansatzweise verstand und ihm sympathisch erschien, vorhatten?
Ihm blieb nicht lange Zeit, darüber nachzudenken, bis auch er von einem augenscheinlichen Corporal und einem gewissen Private Sheng aus seiner Zelle abgeführt wurde, um in einen mit viel zu vielen Leuten vollgestopften Raum geführt zu werden. Ihm war merklich unwohl dabei. Lange war er es her, dass er sich das letzte mal mit so vielen Menschen auf einem Fleck befand und daraufhin kurze Zeit später das Chaos ausbrach.
Er musste hier raus. Am besten auf direktem Wege raus aus diesem Ort, zurück auf die Insel, der richtigen Insel. Nicht diesem kleinen, schwer vom Militär bewachten Fleck, auf dem sich so viele Menschen zu drängen scheinten. Und seinen Tonfa finden. Ohne fühlte er sich fast nackt. Wo war sein Schlagstock abgeblieben? Lag er immer noch im Dschungel bei seiner Behausung? Wurde er konfisziert und in irgendeine Asservatenkammer gebracht? Oder hat ihn sich der Soldat, der ihm eins damit übergebraten hat, als Souvenir eingesteckt? Er würde diese Fragen unterwegs lösen müssen, wenn er überhaupt dazu kam. Seine Aufpasser schienen ihm gerade auch nicht viel Aufmerksamkeit zu schenken und der allgemeine Trubel, so fürchterlich er auch war, könnte sich ihm vielleicht auch als nützlich erweisen, um unbemerkt von hier zu verschwinden. Wären da nicht diese Handschellen...
Nathan war gerade am vierten Stock angekommen. Es schien eine Art Fest oder was auch immer geplant zu sein, war es doch in aller Munde, dass sogar der General was sagen wollte. Nicht häufig, dass man den Mann sah.
Selbst Nathan, als er mit der Crew und dem Schiff hier ankam und mit den Soldaten hier verhandelte bekam ihn nie zu Gesicht. In seiner Zeit auf dem Village sowieso nicht.
Entspannt schnappte er sich ein kühles Bier, das jemand bereits neben anderen Getränken auf die Bänke verteilt hatte, legte seine Angel zur Seite und entschied sich zu warten was den noch kommen würde.
Viel mehr konnte man ja kaum machen, bevor Vantowers seine Ansage beendet hätte.
Jerome Denis Andre
14.08.2013, 08:48
Auf der Empore, die das 4. Stockwerk bildete, angekommen blickte Fritz hinunter zwischen die
Reihen des Erdgeschosses. Nirgends war Rahel zu erkennen. Vermutlich ist sie wieder mal bei
Leroy, und seinen Karten hängen geblieben", dachte er bei sich. Ebene 4 war mit einer Menge
von etwa 15 Leuten angefüllt, aber definitiv nicht so überfüllt, wie es die unteren Ebenen waren, auf welchen
sich die Leute nur so drängten, und wo zwischen den Zivilisten immer wieder bewaffnete Soldaten herum
wuselten. Als Fritz sich nochmals auf Ebene 4 umsah, konnte er auch hier ein paar Soldaten entdecken.
Zu mindest die Soldaten die den Gefangenen her brachten waren kaum zu übersehen. Fritz jedoch
schlenderte hinüber zur Fensterfront, wo auf einer Bank ein sehr beunruhigt wirkender Mann saß, und
daneben am Boden ein blau-haariges, zeichnendes Mädchen. Fritz setzte sich zwischen die Beiden auf
die Bank, und blickte ebenfalls hinaus auf das Wasser. Es wirkt unruhig und vom Wind gepeitscht. Eine dunkle
Wolkendecke hing tief über den Wassern. Wenn Fritz mit Religion etwas mehr am Hut gehabt hätte, so hätte
er es eventuell als Vorzeichen gedeutet, für das, was sie alle noch erwarten würde. Das hatte er aber nicht, und
so geriet ob des düsteren Himmels nur in düstere Gedanken. Und leise sprach er Körners Worte, langsam
vor sich hin: "Wohl stürz ich vom Felsen die Täler entlang, Genährt von unzähligen Quellen, Wohl klirren die
Winde im Liebesgesang, und küssen die tanzenden Wellen. - Doch endlich entflieht mir die wogende Macht,
Begräbt sich tief in des Meeres Nacht, Wo die Fluten des Ozeans schwellen."
Dolores hatte sich an die äußerste Ecke einer der Bänke an den Tischen gesetzt und beobachtete das Treiben auf dem Balkon mit zusammengepressten Lippen. Was zum Teufel tat sie eigentlich hier? Eigentlich hätte Ethan hier sein sollen, aber der hatte sich beim Heckenschneiden wohl einen Sonnenstich zugelegt. Na das hatte er sich ja fein ausgedacht.
Die Zusammenstellung der Leute hier im vierten Stock ergab für sie überhaupt keinen Sinn. Ganz offensichtlich waren hier nicht nur viele Halunken aus dem Hole, da drüben, ihr fast gegenüber, war sogar noch ein Gefangener! Sie würde sich trotz des netten Briefes von General VanTowers noch einmal gehörig beschweren.
Dolores ließ ihren Blick schweifen und sah Granny McAldrin, die auch alles andere als begeistert wirkte. Überraschenderweise hatte sie aber noch kein Wort von sich gegeben und auch Celina, die nicht weit entfernt stand, starrte stumm in den Raum. Meine Güte, hier waren wirklich viele Frauen. Lauter junge Dinger, die wahrscheinlich nicht einmal wussten was gut für sie selbst war - wie sollten sie wissen was gut für eine Gruppe scheinbar zufällig zusammengewürfelter Menschen war? Selbst diese blauhaarige, unmöglich aussehende Frau war da. Und wie zur Hölle konnte es eigentlich sein, dass Kinder hier scheinbar herrenlos herumstreiften? Ein asiatischer, schüchtern aussehender Junge... Und noch schlimmer - ein kleines Mädchen hatte hier nun wirklich nichts zu suchen, sollte sie nicht eher bei den Pfadfinderinnen sein und sich auf das entzückende Konzert vorbereiten? Hier stimmte doch irgendwas nicht.
Dolores atmete mehrmals tief durch. Diese Situation war untragbar. Was erwartete General VanTowers eigentlich? Wie sollte hier irgendeine repräsentative Person gewählt werden, wo die eine Hälfte aus Gesindel und die andere Hälfte aus Frauen bestand? Noch einmal blickte Dolores durch die Runde und entdeckte den Franzosen, der am Strand mit diesem Schauspieler wohnte. Nein, der Junge sah aus als wäre er einzig und alleine dazu fähig, in rechtem Licht gut auszusehen. Und der Großteil der restlichen Vertreter des starken Geschlechtes kamen eindeutig aus dem Loch und sollten schleunigst wieder dahin zurückkehren.
Als Dolores schließlich ein leises Murmeln hörte - ein scheinbar Verrückter hatte sich ans andere Ende der Bank zur Blauhaarigen und einen anderen Kerl gesetzt - stand sie wieder auf. Hier hielt man es ja keine zwei Minuten aus. Und zumindest eine Kleinigkeit konnte man dagegen bestimmt unternehmen! So trat Dolores an die Wachmänner beim Gefangenen heran, stemmte ihre Hände in die Hüften und meinte mit bestimmten Ton: "Hat es irgendeinen Grund, dass wir hier mit einem offenbar Kriminellen auf engstem Raum zusammengepfercht werden? Gehört das hier zum guten Ton, die redlichen Bürger des Villages mit so jemandem ein Fest verbringen zu lassen? Können Sie sich kein anderes Plätzchen suchen, wir fühlen uns hier wirklich nicht wohl mit diesem Kerl hier."
'Brauchen die Soldaten und diese Village-People mal wieder einen Grund um sich zu profilieren, was?' dachte Jul als sie am Gemeinschaftszentrum ankam und die Ankündigung für das an diesem Abend stattfindende "Fest" vernahm. Sie überlegte kurz, ob sie wieder umdrehen sollte, aber dann fiel ihr ein, weshalb sie überhaupt hier her gekommen war. 'Dann will ich doch mal die Gunst der Stunde nutzen und sehen was sich so erwerben lässt.'
Sie war gerade erst an zwei Ständen vorbei geschlendert, als sie von einem der zuhauf anwesenden Soldaten freundlich aber bestimmt gebeten wurde, ihren Platz einzunehmen. Auf ihren fragenden Blick hin, wurde sie zu einem Balkon auf der 4. Ebene des Gemeinschaftszentrums eskortiert. 'Na toll, jetzt bin ich hier gefangen. War wohl nichts mit handeln.' Jul sah sich auf dem Balkon um. Es befanden sich etwa 20 andere Menschen hier. Ihr fiel auf, dass einige von Ihnen aus dem Village zu stammen schienen, während andere wiederum, genau wie sie, aus dem Hole kamen. Eine gutgekleidete rothaarige Frau mittleren Alters schien darüber nicht besonders erfreut zu sein. Warum sie wohl hier oben gelandet war?
Ihr Blick wanderte weiter, bis er auf eine Art kleines Buffet stieß. Essen stand dort zwar keins, aber die Ansammlung von Tellern und Besteck ließ vermuten, dass noch welches serviert wurde. Sollte heute ihr Glückstag sein? Und es gab Getränke! Sie hätte sich schon mit sauberem Leitungswasser zufrieden gegeben, doch als sie die eisgekühlte Coca Cola erblickte, konnte sie sich nicht mehr zurück halten. "Ah! Ich hatte schon ganz vergessen wie toll das schmeckt!" stieß sie nach einem tiefen Schluck aus.
Daen vom Clan
14.08.2013, 09:48
Private Sheng öffnete den Mund, klappte ihn sogleich aber wieder zu, offensichtlich eingeschüchtert von der resolut wirkenden Dolores.
Sein Blick wanderte hilfesuchend zum Corporal, der gerade zum wiederholten Male alle Kanäle an seinem Funkgerät durchwechselte, als hoffte er Etwas zu finden das nicht da war. Oder noch nicht, zumindest.
Dann räusperte er sich kurz, stand höflich auf und erwiderte mit fester Stimme: "Ma'm, bitte gehen Sie zu einem der Ihnen zugewiesenen Plätze. Ich werde mich persönlich für Ihre Sicherheit verbürgen." Er fügte leiser hinzu: "Die Menschen im Hole sind allesamt Abschaum, dessen sind wir uns bewusst, aber von dieser Person hier..." Er lächelte überlegen, holte aus und schlug Suparman schmerzhaft und heftig in den Nacken "...haben Sie nichts zu befürchten. Nur ein Entlaufener aus dem Hole, hier, um wieder zurückgeschafft zu werden."
Danach machte er Anstalten sich wieder zu setzen und nach dem Funkgerät zu greifen, während Private Sheng noch immer mit offenem Mund den Gefangenen anstarrte, augenscheinlich recht überrascht von der groben Behandlung durch den sadistischen Corporal.
Die junge Frau fiel Nathan ins Auge. Wie er hatte sie auch eines der Getränke geschnappt. Ihrer Reaktion nach war sie wohl kaum aus dem Village.
"Ah! Ich hatte schon ganz vergessen wie toll das schmeckt!"
Eine Schande wirklich, bei dem Aussehen.
Noch immer war nichts los, hier im vierten Stock. Einige Gäste, scheinbar auch einige aus dem Hole, waren eingetroffen, aber alle schienen noch angespannt zu warten was wohl so wichtiges hier passieren würde. Ein Fest war es sicher nicht, seit wann würden sich die strafforganisierten Millitärs um so was kümmern. Und was sollte man denn feiern? Nathan machte sich keine Hoffnungen über ein Ende er Apokalypse. Nee, von selbst würde sowas nicht verschwinden.
Doch dieses Grübeln half am Ende doch nichts. Lieber etwas die Zeit mit was anderem verbringen.
Er stand auf und gesellte sich zu einer der Bänke neben ihr.
"Was meint ihr worum es hier wirklich geht?", Nathan zeigte mit einer Geste um sich, " Ein großes Fest? Von diesem Soldaten organisiert? Aber gut, für alles gibts wohl ein erstes Mal." Er gönnte sich einen Schluck von seinem Bier.
Zitroneneis
14.08.2013, 10:55
Erleichtert stellte Celina fest, dass die 4. Etage bei Weitem nicht so überfüllt war wie das restliche Gemeinschaftszentrum.
Ein Stirnrunzeln konnte sie sich allerdings nicht verkneifen, als sie sah, wer sich hier angesammelt hatte.
Die Anwesenheit der alten McAldrin überraschte sie zugegebenermaßen nicht sonderlich. Die Frau hatte schließlich einen Ruf zu pflegen.
Außerdem erfreulich war, dass Mrs Thomas ebenfalls hier war. Die Dame hatte sich als eine sehr angenehme Zeitgenossin herausgestellt und das war in solchen Situationen viel Wert.
Zwei, drei weitere aus dem Village bekannte Gesichter meinte Celina noch zu erkennen. Aber der Rest...
Was, ist Ihrer Hoheit die Anwesenheit solch dreckiger Lochbewohner etwa zuwider?
Nein, das ist es nicht. Also, ich meine schon, aber... Sieh sie dir doch mal an! Celina deutete mit einer kleinen Geste in den Raum. Und hoffte, dass es keiner der Anwesenden gesehen hatte. Manchmal war es schwer, in Erinnerung zu behalten, dass Will nur ein Produkt ihrer eigenen Fantasie war. Der Mann dort drüben ist angezogen, als wäre tiefster Winter.
Ah, der neben Blaukopf?
Genau. Der kommt bestimmt aus dem Hole, wenn er noch nicht einmal angemessene Kleidung hat. Und der andere Mann auf der gleichen Bank! Führt der etwa Selbstgespräche?
Da kenne ich noch jemanden.
Celina ignorierte die Spitze und sah sich weiter um, bis ihr Blick an einem von zwei Wachmännern begleiteten Mann hängen blieb. Will! Trägt der Asiate Handschellen!? Haben die etwa einen Kriminellen hierher geholt?
Vielleicht hat er was Besonderes verbrochen und wird später an den Pranger gestellt, wie im Mittelalter. Als Teil der Show und so. Bestimmt unterhaltsam.
Lass das Witzeln, Will!
Weiß ja nicht, was du denkst, aber ich finde die Atmosphäre hier ziemlich angespannt. Wer weiß, was sie heute für Ankündigungen machen? Vielleicht brauchen sie ja einen Sündenbock für die Öffentlichkeit?
Celina wollte nicht darüber nachdenken. Aber tatsächlich hatte sie selbst ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache. Etwas lag in der Luft. Und so sehr sie sich auch bemühte, es zu verdrängen, das schleichende Gefühl von unterschwelliger Bedrohung blieb.
Nervös blickte sie aus dem Fenster. Es liegt sicher nur am Wetter. Bei so einem aufziehenden Sturm ist es kein Wunder, dass alle angespannt sind. Gut, dass ich meine Jacke dabei habe.
Red’ dir das weiter ein, wenn’s dich beruhigt, Prinzessin. Aber behaupte hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.
Auf deine Warnungen kann ich ganz gut verzichten, danke.
Zu ihrer ursprünglichen Sorge zurückkehrend, schaute Celina sich noch etwas im Raum um. Mrs Thomas schien gerade ein ernstes Wörtchen mit den leicht eingeschüchtert wirkenden Wachmännern zu reden. Eine Frau in Jeans und Top bediente sich an den Getränken. Ein Mann mit einer Angel hatte sich gerade auf einer der Bänke niedergelassen und trank ein Bier.
Ohne Frage, den Hole-Bewohnern gefiel es hier. Nun, Celina würde sich damit abfinden können, wenn sie ordentliche Manieren zeigten.
Und hoffentlich wurden diese Kinder von ihren Eltern betreut. Nichts war lästiger, als ungezogene, quengelnde, schreiende Kinder. Es erinnerte sie immer an damals als - nein, darüber wollte sie jetzt wirklich nicht nachdenken.
Der asiatische, kränklich aussehende Junge wirkte ohnehin nicht, als ob er Aufruhr anzetteln würde.
Und das kleine Mädchen sah eigentlich ganz süß aus.
Eltern waren aber weit und breit nicht in Sicht. Ob sie in dem Trubel wohl voneinander getrennt wurden?
Zögerlich setzte Celina sich auf eine der Bänke und wollte sich erst ein Glas Wasser nehmen, entschied sich aber dann für Wein. Das würde sie vielleicht ein bisschen beruhigen.
Die Kinder behielt sie trotzdem im Auge. Vielleicht sollte sie bei Gelegenheit die Wachmänner darauf ansprechen. Möglicherweise wurden sie ja irgendwo vermisst.
Jerome Denis Andre
14.08.2013, 10:56
"Ah! Ich hatte schon ganz vergessen wie toll das schmeckt!"
Fritz fuhr herum. War das ein deutscher Akzent, den er da heraushörte? Konnte das wahr sein?
Er versuchte nicht zu aufgeregt zu wirken, während er betont lässig zu der offensichtlich ebenfalls aus
dem Hole stammenden Frau hinüber schlenderte, sich ebenfalls eine Cola nahm, den Kronkorken am
Griff seines Schlägers abschlug, und die Flasche mit einem "Zum Wohle!" vors Gesicht hob, bevor
er schließlich einen großen Schluck daraus nahm.
Ein Mann mit einem Bier in der Hand kam auf sie zu. "Was meint ihr worum es hier wirklich geht?", Nathan zeigte mit einer Geste um sich, " Ein großes Fest? Von diesem Soldaten organisiert? Aber gut, für alles gibts wohl ein erstes Mal."
Jul starrte ihn an. Meinte er tatsächlich sie? Es hatte den Anschein. "Ich weiß es nicht" antwortete sie ihm. "Ich habe etwas von einer Sicherheitsunterweisung gehört. Das würde ja schon eher zu denen passen. Aber warum sie so einen großen Aufruhr darum machen kapier' ich auch nicht."
Sie kramte den Zettel hervor, der ihr am Eingang in die Hand gedrückt wurde. "Und was soll das hier?" sie tippte auf den Programmpunkt "bürgerbestimme Initiativdemokratie". "Verstehe ich das richtig, dass wir einen auswählen sollen, der uns vertritt? Wie soll das denn funktionieren?" Sie brach ab und sah Nathan an. Sie wollte eigentlich noch mehr sagen, beließ es aber dabei. Schließlich kannte sie den Mann nicht; sie hatte ihn noch nie im Hole gesehen - ganz davon abgesehen dass er auch nicht so aussah, als ob er da her käme - vermutlich also einer dieser privilegierten Village-People, von denen sie bisher noch nie jemand angesprochen hatte. Jul war sich daher unsicher, welche Absichten er verfolgte. Wollte er sie aushorchen? Oder gab es auch Ausnahmen von dem typischen Village-Klischee?
Jerome Denis Andre
14.08.2013, 12:20
"Na, super. Und wieder mal missachtet", dachte Fritz bei sich, als Jul ihn zugunsten des herbei geeilten Nathan
offensichtlich schlicht ignorierte; "Das fängt ja gut an." Fritz sah auf seine Cola. Vielleicht war die Situation für Smalltalk schlicht etwas zu
ernst? Er besah die Fremde, die ihm nun den Rücken zugewandt hatte einmal von oben bis unten. "Was solls?", dachte er, nahm noch
einen großen Schluck aus der Coke, stellte sein Getränk auf dem Tischchen ab, und trat näher an Jul und Nathan heran.
"Nunja. Die Regierung unseres kleinen *Tropenparadieses* will eben offenbar mit etwas mehr Bürgerbeteiligung herum experimentieren. Das
ist doch eine gut Sache!" Er stockte, und dachte an die Soldaten die unten herumwuselten. "Aber manch einer fürchtet wohl das hier gehe katastrophaler aus,
als die Paulskirchenversammlung." Fritz dachte kurz nach. "Aber bestimmt wird schon alles gut gehen. Jede Regierung sieht eben irgendwann ein,
dass es ohne das Volk nicht geht."
Eine Art Flyer hatte seinen Weg in Matts Hände gefunden. Anscheinend würde es heute eine Veranstaltung geben. Zu blöd, dass der Bereich von Soldaten bewacht wurde; es gab somit keinen Ausweg, sollten sie es auf Matt abgesehen haben. Erinnerungen kamen ihm hoch von einer Zeit, die gar nicht lange her war. Erinnerungen als er sich direkt vor den Augen des Militärs über Monate hinweg in einer vollbesetzten und abgeriegelten Militärbasis versteckt hatte.
Da er allerdings nicht der einzige in diesem Raum war, anscheinend nicht nur Bewohner des Hole hier zu sein schienen und mit Ausnahme seines Schals nichts allzu sehr darauf hindeutete, dass er mit dem Slum irgendetwas zu schaffen hatte, konnte Matt zumindest etwas aufatmen. Die Säuberungsaktion schien ohne ihn vonstatten zu gehen, zumindest das war etwas positives, solange er sich jetzt nicht verdächtig machte, selbstverständlich.
Aufgrund der Hitze, die unter anderem durch die nicht funktionierende Klimaanlage resultierte, holte Matt sich etwas zu trinken.
Dolores sah den Corpral prüfend an und musterte den Gefangenen danach noch einmal genau. Sehr gefährlich sah er tatsächlich nicht aus, eher etwas eingeschüchtert und nervös. Zu nervös war allerdings auch nicht allzu beruhigend. "Na gut, ich nehme Sie beim Wort, Corporal." Und mit einem abfälligen Blick auf sein Funkgerät fügte sie spitz hinzu: "Aber behalten Sie ihn gut im Auge." Sie wandte sich eher unbefriedigt von den Wachen - falls man den unfähigen Kerl, der den Corporal gerade überrascht angestarrt hatte als "Wache bezeichnen konnte - und dem Gefangenen ab. An der Szenerie hatte sich kaum etwas verändert, immer noch war hier ein ungeordneter Haufen von Leuten, von denen bestimmt mindestens die Hälfte gerade überlegte, wie er den Rest ausrauben (oder schlimmeres) konnte.
Dolores beschloss, erst einmal vielleicht auch etwas zu trinken. Weg konnte sie gerade ohnehin nicht und einfach nur unnütz herumzustehen und andere zu beobachten war nicht besonders höflich. Mit einem Glas in der Hand fiel so etwas immerhin etwas weniger auf. So holte sie sich erst einmal Wein, penibel darauf bedacht dem Kerl mit dem Schal, der sich auch gerade etwas zu trinken holte, nicht zu nahe zu kommen, und nippte kurz daran. Gar nicht so schlecht.
Ihr Blick folgte nun dem verrückten Murmler von vorhin, der sein Selbstgespräch anscheinend beendet hatte und sich einfach in die Unterhaltung von einer sportlich wirkenden Frau und einem Mann mittleren Alters einzumischen schien. Bei dem Mann blieb sie hängen. Wenn sie nicht alles täuschte hatte sie den doch schon einmal im Village gesehen und er sah auch nicht so heruntergekommen aus wie die meisten anderen. Dolores pirschte sich etwas näher heran. Später, wenn die anderen beiden von ihm abgelassen hatten, würde sie ihn vielleicht ansprechen. Er schien bisher - außer ihr selbst natürlich - der geeignetste Kandidat für einen Sprecher der Gruppe zu sein, und um dies zu überprüfen musste sie zumindest ein paar Worte mit ihm wechseln.
Zu seiner Unterhaltung mit dem jungen Dame, er wusste immer noch nicht ihren Namen, einen Umstand den er dringend ändern wolllte, hatte sich ein junger Deutscher in komischer Uniform eingemischt.
"Naja, bisher ging es ganz gut ohne das Volk. Ehrlich gesagt, und ich kann nur vom Village reden, melden die sich so gut wie überhaupt niemals. Naja, aber wenn die unbedingt eine Wahl abhalten wollen, solls an mir nicht liegen.", gab Nathan dem jungem Mann als Antwort.
"Aber wir haben uns ja gar nicht vorgestellt, ich bin Nathan Archer, ehemaliger Manager. Nicht das es für den Beruf jetzt noch viel Zukunft gibt."
Er reichte ihm seine Hand zum Schütteln.
Er wandte sich wieder an die Frau. Sie wollte offensichlich noch mehr sagen, aber brach jäh ab und starrte ihn an. War sie wütend? Die meisten aus dem Hole wären wohl auf die im Village schlecht zu reden, aber es war nicht Wut in ihrem Augen, eher .. Unsicherheit?
Nathan wollte ihr nicht zu nahe treten und sagte bloß "Ich schätze jeder nennt einen Namen, und wer die meisten Stimmen hat gewinnt."
Nur was das bringen sollte, wusste Nathan nicht. Er wandte seinen Blick auf den Gefangenen und seinen Wächter. Der General und seine Truppe hatten sich bisher, soweit er beurteilen konnnte, anständig verhalten, dem Umständen entsprechend eben. Aber das Sagen hatten sie. Da hatte niemand irgendwelche Zweifel. Solange sich also an ihrer Situation nicht viel ändern würde, könnten sie so viele Anführer wählen, wie sie wollten, was ändern würde sich nicht.
Skeptisch wanderte Alices Blick über die Halle. Sie hatte sich, wie so oft, seit heute Morgen in ihrer Zeichnerekstase verloren und so den Tag hier verbracht, eine Eigenschaft ihrer Obsession, die man definitiv nicht unbedingt als positiv bezeichnen konnte.
Mittlerweile war der Balkon, der sich am frühen Morgen noch wie ausgestorben präsentierte, berstend voll mit den verschiedensten Personen aus unterschiedlichen Schichten, die einfach nicht zusammenpassen wollten.
Da waren diese beiden Soldaten mit dem Gefangenen... war es überhaupt vertretbar, ihn hier Bein an Bein mit Bewohnern aus dem Village unterzubringen? nicht, dass Alice sich auch nur im geringsten um Klassen scherte, doch aus Sicht der Regierung war das eine... seltsame Entscheidung.
Ein Trio aus einer relativ unauffälligen Frau, einem Soldaten und irgendeinem Kerl tat sich an den Getränken gütlich und schwatzte dabei, nichts ungewöhnliches, wobei Alice sich auch hier über den Soldaten wunderte.
Die rothaarige, ältere Frau, welche gerade mit einem Soldaten gesprochen hatte, meinte Alice, schonmal gesehen zu haben, und lange konnte das nicht her sein. Aber wenn sie genauer darüber nachdachte, waren ihr solche Menschen unsagbar gleichgültig. In diesem Moment nahm sich ein blondes Mädchen, welches etwa in ihrem Alter sein musste, etwas des starken Weins vom Buffet, neugierig zog Alice erst eine und alsbald eine zweite Augenbraue nach oben; sie war sich nicht sicher, ob das Mädchen wusste, was es da für hochprozentigen, französischen Wein trank. Wohl eher nicht, zumindest wirkte sie auf Alice nicht wie die typische Säuferin, aber stille Wasser waren bekanntlich schon immer tief. Schließlich griff auch ein junger Kerl mit goldblonden Haaren, der deutlich mehr an das Hole erinnerte als der Rest, zu den Getränken. Mit gehetztem Blick sah er immer wieder zu den anderen Anwesenden, und besonders zu den Soldaten, und Alice musste unbewusst grinsen.
Idiot.
Weitere Personen schienen bald den Balkon zu betreten, und Alice beschloss, sich zu verdünnisieren. Zuerst dachte sie, hier würde nur irgendeine Feierlichkeit stattfinden... aber etwas stimmte nicht. Die Regierung plante irgendetwas unangenehmes, das verriet ihr ihr Instinkt, naja, und ihr Verstand, wenn sie sich so in der Halle umsah. Besonders dieser Balkon passte einfach nicht ins klassenfixierte Camp Hope. Irgendeine Scheiße würde hier heute ablaufen, und das war etwas, womit Alice wirklich nicht das Allergeringste zu tun haben wollte, geschweige denn mit den ganzen Pfeffersäcken hier.
Wirsch pakte sie ihre Sachen zusammen und steuerte mit eiligem Schritt die Treppe an, vor der ein Soldat stand, welcher nicht den Eindruck machte, als starre er dort nur Löcher in die Luft. Alice war es egal, ohne ihn eines Blickes zu würdigen machte sie sich daran, an ihm vorbeizuscheiten, natürlich so, dass sie mit der Schulter an die seinige stieß; sie hasste nunmal die Regierung mit all ihren Hunden.
Daen vom Clan
14.08.2013, 14:42
Auf der engen Treppe, auf der der Soldat seinen Dienst tat, gab es wenig Möglichkeiten sich zu verstecken oder gar zu entschwinden und man könnte meinen, dass der Schulterstoß des zierlichen Mädchens den Soldaten in der Gestalt und Ausstrahlung einer Bulldogge nicht groß tangierte.
"Wo denkst du, gehst du hin, Mädchen?", knurrte der Soldat und versperrte Alice den Weg.
Im Gegensatz zu den sonstigen Gepflogenheiten hatten die Soldaten keine Schusswaffen am Mann sondern lediglich die Knüppel. Auf dem Rücken trug er ein Aufruhrbekämpfungsschild, locker an einem ledergürtel gebunden.
"Der General legt Wert darauf, dass bei der Abstimmung der Volksvertreter alle Sektorbewohner vertreten sind. Wenn man dich auf die 4 geschickt hat, Kleines, dann bleibst du besser auf der vier." Er rümpfte die Nase und machte scheuchende Bewegung nach oben. "Gib deine Stimme ab und warte auf die Ansprache des Generals, dann kommst du wieder zurück in dein Loch. Das ist hier keine Ferieninsel..."
Damit verschränkte er die Arme und und sah das Mädchen herausfordernd an.
Dieses kleine Flitt....Prudence hatte die Begegnung auf der Wiese vor dem Gemeindezentrum noch nicht verdaut. Dass sie jetzt nun auch noch hier mit diesem...Ding...auf einer Ebene gefangen gehalten wurde, schlug dem Fass doch echt den Boden aus! Was hatte dieser blauhaarige Teufel hier verloren? Vantowers' Brief hatte sie zwar schon auf das Zusammentreffen mit Bewohnern des Drecklochs vorbereitet, aber was sie hier sah, war wirklich eine Zumutung. Die Hälfte der Anwesenden war vermutlich kriminell. Gut, dass es hier genug Soldaten gab, die sich um die Sicherheit sorgten. Unten, knapp vor der Tribüne, konnte Granny ihren Enkelsohn Sebastian erkennen, der anscheinend für die Betreuung der höheren Gäste zuständig war. und...war das Heather Vantowers dort auf den Stuhlreihen? Warum durfte Heather Vantowers unten im Zuschauerraum sein, während sie, Prudence McAldrin, hier oben versauern musste. Was für eine schreiende Ungerechtigkeit!
Prudence warf dem blauhaarigen Teufel, die sich anscheinend mit einem der Wachsoldaten anlegte, einen bösen Blick zu und humpelte auf die Bank zu, auf der ein älterer, grobschlächtiger Mann saß. Mit einem Ächzen ließ sie sich auf der breiten Bank nieder, die aufs Meer zeigte. Bis die Rede begann, würde sie noch ein wenig die Aussicht genießen.
"Wo denkst du, gehst du hin, Mädchen?", knurrte der Soldat und versperrte Alice den Weg.
Irritiert starrte Alice hinauf zu dem Soldaten, mit einem Blick, der in etwa ausdrückte "Meinst du das ernst?"
"Was sóll diesér Scheiß, du-"
"Der General legt Wert darauf, dass bei der Abstimmung der Volksvertreter alle Sektorbewohner vertreten sind. Wenn man dich auf die 4 geschickt hat, Kleines, dann bleibst du besser auf der vier."
In Sekundenbruchteilen schlug Alice' Irritation in blanke Gereiztheit um, als sie den Soldaten deutlich lauter nun anfuhr.
"Es géht mir an meiné süßé, französisché Ársch vorbei, worauf der Géneral Wert légt, außerdem...", unter dem drohenden Blick des Soldaten wurde sie plötzlich wieder um einiges kleinklauter, "I-isch... wurde nischt hierher geschi-"
Er rümpfte die Nase und machte scheuchende Bewegung nach oben. "Gib deine Stimme ab und warte auf die Ansprache des Generals, dann kommst du wieder zurück in dein Loch. Das ist hier keine Ferieninsel..."
Damit verschränkte er die Arme und und sah das Mädchen herausfordernd an.
Alice' Kopf zuckte wie eine Sprungfeder nach oben, ihr Mund stand offen und ihre Augen waren leicht geweitet.
"Lo...? Isch... Ferieninsél?! Du militärischér Fils de pute, isch..."
Sie war drauf und dran, ihm ihren Ausweis unter die Nase zu halten, aber zum einen wollte sie hier nicht wegen ihres Familienstandes herauskommen und zum anderen... waren hier auch Village-Bewohner. In Wut und Irritation wanderte Alice' Blick abwechselnd zu dem Soldaten und den restlichen Anwesenden, während sie sich auf der Lippe herumbiss. Sie wollte nicht hier bleiben, aber den Mut, den Soldaten zu schlagen oder sich gar an ihm vorbeizuprügeln, hatte sie nicht.
Stinksauer und einmal mehr rastlos enttäuscht von den hiesigen Zuständen und der Missachtung jeglicher Gesetze drehte Alice sich von der Treppe weg, nicht aber, ohne dem Kerl noch Flüche entgegenzuspucken.
"Isch hoffé, dir fälld beím baiser dér Queue ab!"
Damit knallte Alice ihren Rucksack in eine Ecke und lehnte sich daneben mit verschränkten Armen an die Wand.
Nach der Szene wollte sie noch viel wenigermit den Leuten hier sprechen. Hoffentlich wäre der Abend schnell vorbei, und hoffentlich hatte sie sich geirrt.
Anführer, pah!
Jerome Denis Andre
14.08.2013, 15:53
"Naja, bisher ging es ganz gut ohne das Volk. Ehrlich gesagt, und ich kann nur vom Village reden, melden die sich so gut wie überhaupt niemals. Naja, aber wenn die unbedingt eine Wahl abhalten wollen, solls an mir nicht liegen.", gab Nathan dem jungem Mann als Antwort.
"Aber wir haben uns ja gar nicht vorgestellt, ich bin Nathan Archer, ehemaliger Manager. Nicht das es für den Beruf jetzt noch viel Zukunft gibt."
Er reichte ihm seine Hand zum Schütteln. Fritz ergriff diese, lächelte, und sagte: "Fritz Jefimow. Ehemals Chemiestudent und Bursche in der altehrwürdigen
Amicitia. Mittlerweile gehe ich ab und an jedoch Professor Doktor Abdul Al Mutakamelah, sowie Abigail Turner, aus Sektor Beta zur Hand. Es ist mir eine Ehre
Euch kennen zu lernen."
Nathan schüttelte still den Kopf, und wandte sich wieder an die Frau. Sie wollte offensichlich noch mehr sagen, aber brach jäh ab und starrte ihn an. War sie wütend? Die meisten aus dem Hole wären wohl auf die im Village schlecht zu reden, aber es war nicht Wut in ihrem Augen, eher .. Unsicherheit?
Nathan wollte ihr nicht zu nahe treten und sagte bloß "Ich schätze jeder nennt einen Namen, und wer die meisten Stimmen hat gewinnt."
Fritz nickte zustimmend, und sah der Frau dann in die Augen. "Apropos Name - Wie ist denn der deine?"
Scavenger
14.08.2013, 16:57
Die Halle füllte sich immer mehr mit Menschen die hier reingeschoben wurden. Stimmt es war ja noch ein Gemeindefest was heute stattfinden würde. Doch in Anbetracht der Tatsache, was er abgefangen hatte, wusste er nicht wie gut die Idee war das jetzt noch zu veranstalten. Natürlich kann sich das Ganze auch einfach um eine Fehlmeldung handeln. Doch in Anbetracht der Tatsache das sich der Himmel mit Tiefschwarzen Wolken verdeckte, ließ ihn immer mehr daran glauben das die Meldung kein Trick war, um Mithörer zu entlarven. Neben ihm nahm ein Mann Platz der kurz darauf scheinbar anfing mit sich selber zu reden und dann war da dieses blauhaarige Mädchen welche kurz danach aufstand[b] und zu einem der Wachmänner. Wieder schaute er zum Fenster raus und beobachtete die Wellen auf dem Meer, aber nichts ungewöhnliches was nicht auch bei anderen Stürmen passierte, war zu sehen.
Um ihn herum wurde es immer voller und lauter und einige Menschen unterhielten sich, lachten miteinander wie es schien und begrüßten sich. Menschen aus allen Teilen der Basis waren hier wild zusammengewürfelt. Dann werde ich mich wohl auch mal in das Getümmel stürzen dachte er sich und ging auf dem Balkon ein wenig umher. So wirklich kennen tat er niemanden und in seinem Kopf versuchte er eh gerade den Raum zu sondieren obwohl er eigentlich versuchen wollte mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Doch die Aus dem [b]Village schauten die Menschen aus dem Hole an als wären sie der größte Abschaum und scheinbar redeten sie auch über diese Menschen so. Er selber war jetzt sicher nicht der ungepflegteste Mensch der im Hole lebte, aber dank der Soldaten gab es ja kaum Klamotten die man irgendwie kaufen oder erhandeln konnte, da diese wohl eher alles an die im Village wohnenden Weiter gaben was sie bekamen. So wandelte er nun umher sondierte Raum und Menschen um vielleicht in eine Interessante Diskussion mit einsteigen zu können.
Gabriel lehnte an Ballustrade, stützte sich mit den Ellbogen ab während er die Szenerie unter sich beobachtete.
Eigentlich sollte er doch garnicht hier oben sein, die Einladung war doch nichtmals auf ihn ausgetellt. Aber wer hätte schon denken können, dass irgendwas wirklich, also wirklich, wichtiges und besonderes stattfinden würde?
Der Bote der heute morgen bei Gabriel und Hugh war, sagte zumindest nichts davon.
„Wenn der Sack nicht gestern Abend noch so tief in die Flasche geguckt hätte, würde er heute Abend hier stehen. Aber neiiiin, wir mussten ja ganz dringend einen heben...“
Gabriel seufzte laut und schaute um, überblickte ein wenig die Lage auf dem Balkon, betrachtete ein wenig genauer die Versammlung.
Das laute Fluchen eines jungen Mädchens, unterbrach ihn dabei, entlockte ihm einen weiteren Seufzer.
„Kein Wunder, dass so viele Menschen Franzosen nicht leiden können... wenn sowas frei rumläuft.“
Auch wenn er selbst aus keinem gehobenen Kreis stammen mochte, Manieren konnten ihm seine Eltern einprügeln.
Gabriel drehte sich herum, lehnte nun mit dem Rücken an dem Geländer ehe er sich räusperte „J'attire votre attention sur élection... ähh...“ Er war ein wenig nervös, obwohl er schon ein Jahr auf der Insel lebte, dachte und sprach Gabriel immer noch Französisch und merkte es manchmal garnicht, meist waren es die verwirrten Gesichtsausdrücke die ihn darauf aufmerksam machten. Schnell räusperte er sich erneut.
„...dürfte ich um ihre Aufmerksamkeit bitten? General VanTower will, dass wir jemanden von uns auswählen und nachher runterschicken, wollen wir das vielleicht noch erledigen bevor das gesamte Programm anfängt abzulaufen?“
T.U.F.K.A.S.
14.08.2013, 17:44
"Ich soll was?". Entsetzt schaute der Private drein, als Lexi ihren lose zusammengeklatschten Plan fürs Show and Tell mitteilte. "Oh Gott, nein. Nein, nein, nein, Doppel-Nein - das kannst du dir in die Haare schmieren. Eher tacker' ich meine Hoden an 'nen Bürostuhl als dass ich da raufgehe und-"
"Ich kann gerne das Tackern übernehmen, Ajax.", unterbrach Lexi im ausdruckslosen Ton. Der rothaarige Soldat schluckte laut. Sie standen vor der Tür zum Festsaal, die Waffenschmiedin lässig mit dem Rücken an der Wand neben der Tür abgestützt, während Ajax dastand als hätte er X-Beine, mit einem Gesichtsausdruck der schiere Panik und heftigstes Lampenfieber erahnen ließ.
"Ich-du-wir-du machst...!", sagte der Private laut, unterbrach sich allerdings selbst und schreiflüsterte den Rest seines Gedankengangs, sodass zumindest die meisten Leute hier nicht hören konnten was er sagte. "... du machst mir das Leben zur Hölle wenn du das durchziehst, Lex! Ich mach' keine Späße, du schleppst mich da jetzt ernsthaft rauf und-?"
"Ja."
Kurze Pause. "Und du willst ernsthaft, dass ich-?"
"Ja."
Wieder ein paar Sekunden lang Funkstille. "Und was machst du in der Zwischenzeit?"
Entrüstet stemmte sie die Hände in die Tailie. "Ich versuche, an einer Disziplinarstrafe vorbeizuschlittern, du Arsch!", erwiderte sie lauter als geplant. Geschockt von ihrer eigenen Lautstärke zuckte sie zusammen und begann wieder zu schreiflüstern. "Ich muss da raufgehen und mit einem Haufen Erwachsener sprechen als wären sie 12, was denkst du wie ich mich dabei fühle?"
"Es war deine gottverdammte Idee!"
"Du hast gesagt es wäre eine gottverdammte Super-Idee und du laberst mir schon seit Tagen ein gottverdammtes Ei ans Knie von wegen: du würdest gerne mal außerhalb der gottverdammten Waffenkammer was mit mir unternehmen!"
"Das beinhaltete aber nicht auf eine gottverdammte Bühne vor der gottverdammten halben Insel als Publikum zu rennen und von dir mit einer gottverd-"
"Hör' auf mir gottverdammt nochmal zu widersprechen - das ist ein Vortrag und keine verkackte Diskussion!". Die letzten Worte schreiflüsterte Lex so laut, dass sie die Blicke einiger Umstehender quasi spüren konnte.
Im Allgemeinen war die Stimmung unter den Soldaten momentan eher eisig. Irgendwas mit einem Funkspruch, vorhin hatte man sie noch gefragt ob sie des Chinesischen mächtig sei. "Du meintest mal irgendwas mit Chinatown und ich dachte... Ach, doch nicht? Naja, okay." Was zum Geier hatten die mit einem Schlitzauge vor? Selbst der General schien auf Draht zu sein, rotierte förmlich, so sagte man. Der Weg zum Gemeindezentrum war der ruhigste Spaziergang seit Tagen, nicht einmal die Kittelträger waren unterwegs. Etwas roch faul, sie spürte das. Das war wie das eine Mal, als kurz vor einer Gangschießerei die Straßen Queens' fast wie leergefegt waren. Bei der Schießerei damals kamen drei Leute ums Leben, Dutzende waren verletzt, darunter viele Cops. Und für einen der Toten war sie verantwortlich. Sie allein. Scheiße, warum gerade jetzt, warum musste sie gerade jetzt daran denken und ihre Gedankengänge komplett entgleisen lassen?
"Alles gut bei dir?", fragte Ajax mit Besorgnis im Blick.
Sie beschloss, nicht auf die Frage zu antworten. "Sheeeeeiiiiiit, das werden die längsten zehn Minuten meines Lebens.", sagte sie mit lakonischem Tonfall und schloss die Augen, drehte sich auf dem Absatz zur Wand hin und verpasste dieser sachte eine Kopfnuss verpasste.
"Pffff, wir kriegen das hin. Wenn wir schon Leeds' blöde Mistknarre gesäubert kriegen, dann werden wir wohl eine alberne Bühnenshow gewuppt kriegen!", entgegenete Ajax sichtlich enthusiastischer als noch vor ein paar Minuten. Lex lächelte mild die Wand an, wandte sich zu dem Private um und legte ihre Hand auf seine Schulter.
"Bereit? Wir sind gleich dran."
"Nein. Kein Stück."
"Perfekt, genau das wollte ich hören.", sagte sie grinsend und zerrte den Jungspund hinter sich her, hinein in den Saal.
Daen vom Clan
14.08.2013, 17:57
General Vantowers wirkte bleich, angespannt und müde. Wer genau hinsah, konnte sehen, dass seine Hand zitterte, als er schließlich unten auf der Bühne stand und seinen Blick über die Gäste schweifen ließ – offensichtlich auch die Personen auf Balkon zwei und drei mit einbeziehend.
Er schluckte einmal schwer und es war offensichtlich, dass er immer wieder in Richtung eines Soldaten blickte, der gleich mehrere Funkgeräte am Leibe trug und verneinend den Kopf schüttelte.
Sacht legte der alte General seine Hände auf das Rednerpult welches gestern erst zusammengezimmert wurde und mit wachem Blick und weithin hörbarer Stimme begann er zu sprechen.
„Einwohner von Camp Hope, wie wenigen Überlebenden und Gleichgesinnten.“ Er machte eine Pause und blickte schnell in Richtung des Funkers.
„Wir bekommen nicht oft die Möglichkeit, Teil der Geschichte zu werden. Doch vor einem Jahr wurden wir gegen unseren Willen dazu gezwungen, den Anfang einer möglichen Auslöschung unserer Spezies zu erleben. Doch die Menschheit hat sich als stark erwiesen…“
Einige Zeit noch fuhr der General so fort, lobte vor Allem die Errungenschaften der Militärs und der Wissenschaftler aus Sektor Beta und lobte den Rückhalt der Familien im „Village“. Ein Wort über das Hole jedoch verlor er nicht.
„Wir haben nun vielleicht die Möglichkeit, wieder Geschichte zu erleben.“
Er nickte ernst in die Runde. „Doch bevor wir uns dem widmen, was diesen Krieg nachhaltig verändern wird, müssen wir alle lernen, wieder Menschen zu sein. Wir alle wissen, was das Hole aus seinen Einwohnern gemacht hat und ich weiß, dass ich als Anführer Entscheidungen getroffen habe, die das Überleben aller hier garantierten. Trotzdem – ich stamme aus den USA, die einzige Sprache die ich spreche, die die der Demokratie. Aus diesem Grund habe ich die Besucher des Festes aufteilen lassen in Gruppen.“
Wieder ein nervöser Blick in Richtung des Funkers.
„Ich wünsche nun dass jedes Stockwerk einen Repräsentanten wählt. Diese Person werde ich heute Nacht so dringen brauchen wie unsere frühere Nation ihren Präsidenten. Lassen Sie sich Zeit, Einwohner von Camp Hope, und bis Sie Ihre Entscheidung getroffen haben, erlauben Sie mir, ein paar der Traditionen zu pflegen, die wir beispielsweise in Sektor Alpha haben.“
Er lächelte unbestimmt in Richtung einiger Soldaten, er schien mit den Blicken eine bestimmte Person zu suchen.
„Wir nennen es „Show & Tell“ - die unverbrüchliche Kameradschaft unter Soldaten, die sich gegenseitig das Wissen aus dem Krieg lehren. Begrüßen Sie nun mit mir zusammen unseren ersten Gast – ‘ Soldatin Alexandra Miller, ID 423AC aus der Abteilung für Waffeninstandsetzung‘.“
Er nickte wieder unbestimmt in Richtung der Soldatengruppe und eilte dann schnellen Schrittes zurück zum Funker.
T.U.F.K.A.S.
14.08.2013, 18:15
Vantowers flüchtete regelrecht von der Bühne, während Lex und Ajax eher zurückhaltend auf die Bühne stapften. Fest umklammerte sie die handgeschriebenen Notizen. Sie müsste improvisieren, aber zum Glück hatte sie im Vorfelde dafür gesorgt, dass sie nciht soviel reden müsste. Ajax' Arbeit hingegen war leicht: Er musste einfach nur da sein und es über sich ergehen lassen, damit sie nicht komplett alleine auf dieser nun unendlich groß erscheinenden Bühne stehen müsste. Erwartungsvolle Blicke löcherten sie, als sie nervös von oben in die Runde schaute.
Die die? Er muss nervöser sein als ich, um so einen Versprecher in der Rede einzubauen..., dachte sie noch, schaute kurz Vantowers hinterher, der allerdings aus ihrem Blickfeld verschwunden war, und wandte sich dem Publikum zu.
"Hi allerseits.", fing sie zögerlich an. Enfernt hörte sie jemanden husten. Gut, zumindest waren sie nicht am schlafen. "Ich bin Gunsmith Lexi Miller, das da...", sie deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger auf Ajax, "... ist mein Vorarbeiter Private Andrew Ajax..."
"Angelo.", korrigierte der schräg hinter ihr stehende Ajax leise, aber wohl doch deutlich für die anderen hörbar. Hier und da kicherten einige Soldaten, während Lexi ihn über ihre Schulter ansah und einen Blick der töten könnte zuwarf, bevor sie sich wieder mit ausdruckslosem Gesicht der Meute zuwandte. Sollte er doch nach vorne kommen und so tun, als hätte er eine Ahnung was er da tat.
"Wir wissen alle, was momentan in der Welt abgeht. Und ich habe für mein Show and Tell heute überlegt: 'Was hilft uns?' - ich meine: Uns als Gemeisnchaft hilft nur, jedem Mann, jeder Frau und vor allem jedem Kind einfach und unkompliziert beizubringen, wie sie sich verteidigen. Verteidigung ist bekanntlich... äh, der beste Angriff. Nein, moment, ich meine Verteidigung ist wie... äh..." Fuck, es lag ihr auf der Zunge. Vielleicht war Improvisieren doch eine Scheißidee gewesen. "... es ist.... wichtig, ja. Wichtig und vor allem ist niemand zu jung, um Sachen zu lernen, die Hand in Hand damit einhergehen, wie zum Beispiel...", ein kurzer, verhaltener Blick auf die Notizen, "'Heilige Scheiße, sie sidn überall und sie fallen nicht um, wie komme ich da bloß wieder raus?' - Äh...". Der Blick wanderte wieder zu Ajax. Dieser hatte mitgeschrieben, was sie diktiert hatte und passend umgeschrieben. Zumindest dachte sie das. Stattdessen hatte er Wort für Wort ihre Ausführungen niedergeschrieben, statt sie besprochen umzutexten und familienfreundlich zu machen. "Ich meine: Jeder sollte wissen, wo die Schwachstellen unserer, äh, Klassenfeinde, äh, liegen damit wir sie, äh... mit extremer Genauigkeit niederstrecken können. Munition ist rar, Äxte werden irgendwann stumpf - damit zählt jeder Schlag. Und das müssen wir vor allem Familien zugänglich machen, wir müssen unseren Kindern eintrichtern:...", Blick auf die Notiz, "'Hör zu, das da ist nicht dein Onkel Stan, sondern jemand der dir deine Rübe abbeißt als wäre sie so'n bekackter Mikado-Stick.'" - okay, nun reichte es ihr. Entschlossen erhebte sie die Stimme, deutlich angepisst über Ajax' schludrige Arbeit. "Entsprechend ließ ich mich von meiner Jugend inspirieren, wo wir Instruktions-Videokassetten für alles hatten. Sachen wie 'Rap about Fire Safety' und so. Und wie das aussehen könnte, möchte ich hier und jetzt präsentieren."
Sie nickte Ajax zu, welcher von hinter seinem Rücken eine schlecht angekritzeltes Stück Pappe hervorzog und sich dieses per zweckentfremdeten Haargummi übers Gesicht streifte. Die Maske sollte ein Zombiegesicht darstellen, entsprechend hielt Ajax die Arme vor sich wie das Frankenstein-Monster und grummelte laut vor sich her, zwischendrin ein geflüstertes "Keine Sehschlitze, Lexi! Ich dachte du würdest Sehschlitze einbauen!" fallen lassend. Sie schluckte kurz doch ignorierte diesen Faux Pas für den Moment - so griff sie geschwind unter ihren Poncho und zog eine Browning M1911-Pistole aus dem Schulterholster. Nicht die echte, diese verweilte für den Moment in ihrer Seitentasche. Ein Raunen ging dennoch durch die Menge. "Keine Sorge, Leute - ist nur eine Softair - seht ihr?", rief sie und schoss eine gelbe Plastikkugel vor sich auf die Bühne, die laut klirrend abprallte und nicht mehr gesehen war. 2,0 bar Druck. Eine Kugel würde nicht töten, aber definitiv wehtun. Es sei denn man trug entsprechende Schutzkleidung. "Alles safe! Und jetzt stellt euch einfach vor, wie hinter uns eine farbenfrohe Kulisse steht, leise läuft ein Hiphop-Instrumental im Hintergrund, es ist TV-Zeit um 14 Uhr und die Kids warten auf ihr Idol, der sie über das Überleben in der harten untotenverseuchten Welt schult. Mein Kumpel Ajax hier spielt einen echten Zombie, den wir am besten angekettet als... naja, seht ihr jetzt gleich.", sagte sie lächelnd, warf den ersten (bis jetzt komplett nutzlosen) Notizzettel neben sich auf die Bühne und bereitete sich darauf vor, sich die nächsten paar Minuten komplett zum Arsch zu machen.
Oh Mann.
Okay.
Einatmen.
Ausatmen.
Los geht's.
Mit verstellter Stimme sprechend, das Barret auf ihrem Kopf drehend sodass der Schirm nach hinten zeigte und die Knarre in ihren Hosenbund direkt überm Schritt stopfend begann sie zu sprechen.
"Yo, Kids - heute will ich euch ein bisschen was zu unseren Gegnern erzählen. Der Gegner der eure Mums und Dads zu Steaks machen will, yo." Ha, es zahlte sich doch aus, im Ghetto großzuwerden. "Zombie sein ist whack, aber das wisst ihr bereits! Deshalb will ich euch in der heutigen Folge von 'Zombies and you' über Schwachstellen und effektive Methoden aufklären, euch zu verteidigen!" Sie schaute kurz auf ihre Notiz, während Ajax immer noch auf der Stelle wankte und vor sich hin grummelte. Sie zog die 1911 aus dem Hosenbund und präsentierte sie dem Publikum. "Das ist 'ne Gat namens Browning M1911. Die handelsüblichste Faustfeuerwaffe in den USA. Etwas mehr als einen Kilo schwer, hält 7 Kugeln im Magazin und eine in der Kammer, yo, und ist übelst easy zu handhaben. Ihr solltet trotzdem eure Mums und Dads um Erlaubnis fragen bevor ihr sie benutzt. Denkt dran: Das ist kein Spielzeug, das' 'ne Knarre. Knarren killen Homies. Killt nicht eure Homies.", Pause. Text vergessen. Egal, die Disziplinarstrafe war so oder so vorprogrammiert. "Seid keine Homiekillers." Wieder eine Sekunde Pause. "Homies."
So schnell es ging verwarf sie diesen Monolog und drehte sich seitlich zum Publikum hin, mit der unbewaffneten Hand auf Ajax deutend. "Das da ist'n Zombie. Und obwohl es sich so ähnlich anhört wie 'Homie' ist ein Zombie kein Homie. Er mag früher euer Homie gewesen sein, oder vielleicht ein Familienmitglied - aber nun ist das da eine Hülle ohne Seele, wisstihrwie'chmein'?" Sie umklammerte fachmännisch den Schlitten der Softair, zog ihn nach hinten und ließ ihn wieder nach hinten schnellen. Im Magazin waren circa 30 Kugeln. Das dürfte für eine saftige Rache an Ajax reichen.
"Lexi w's h'ste v'r?!", murmelte Ajax gegen die Pappe auf seinem Gesicht an.
"Also denkt dran: Zombie ist nicht gleich Homie. Wenn ihr das Okay von euren Mums und Dads gekriegt habt, zielt ihr auf den Zombie und drückt ab. Hierbei muss man ein paar Sachen beachten: Wenn ihr den Mofo nicht direkt cappen wollt dann hilft nur eines: Gezielte Schüsse in die Beine und/oder Füße, yo!"
Es klackte viermal laut, und schon flogen die gelben Plastikkugeln mit hoher Geschwindigkeit auf den nichtsahnenden Ajax zu und trafen beide Knie und Oberschenkel. Er fiel laut schreiend zu Boden und umklammerte mit beiden Händen erst das linke, dann das rechte Bein. "Aaaaaaahhhhhh verdammte Scheiße tut das weh! Fuuuuuck!", brach's aus ihm heraus.
"Bleib' In-Character, verdammt!", schreiflüsterte Lexi ihm in ihrer normalen Stimme zu, während er weiterhin laut wimmernd am Boden kniete, sich aber nach diesem Schock langsam aufrappelte. Die eingeschränkte Sicht machte ihm deutlich zu schaffen, er stolperte beim Aufstehen fast nach hinten hin gegen die Rückwand.
"Es verlangsamt einen Zombie enorm, nicht mehr gehen zu können. Der kann definitiv beim nächsten Streetdancing-Contest einpacken, yo!", rief Lexi, mit der unbewaffneten Hand ein E für Eastcoast formend. Die Notizen hatte sie vor Schreck zu Boden fallen lassen, als Ajax anfing zu schreien. Aber sie konnten jetzt nicht aufhören.
"Aber es cappt seinen Ass nicht - genau wie Schüsse in den Bauch..."
Der gerade wieder aufgestandene Ajax hielt hilfesuchend die Hand vor sich. "Wa-wa-wag dich du Miststü-", entfleuchte es ihm halbstotternd, bevor ihn drei Kugeln am Bauch trafen, was mit einem weiteren mädchenhaften Schmerzensschrei quittiet wurde. Er hatte die Schutzkleidung nicht an, die Lexi vorbereitet hatte. Ups. Erst jetzt dämmerte es ihr.
"... oder in die Brust!"
Klack klack klack. Drei Treffer auf den gerade aufstehenden Ajax, die ihn sofort wieder nach hinten hin zu Boden warfen und ihm ein weiteres gequält gerufenes "AHHH SCHMERZEN!" entlockten.
"Er hat weiterhin so rein wissenschaftlerisch gesprochen eine Kampfkapazität von 60%! Also hilft nur eins, meine kleinen Gangstas!", rief sie enthusiastisch und schritt auf Ajax zu, der mit der Quasi-Augenbinde versuchte von der Bühne zu flüchten und dabei nur direkt in Lexis Arme taumelte. Unsanft beförderte sie ihn zu Boden und hielt die Softair ein paar Zentimeter vor seine Stirn. Die Pappe würde die Kugel bestimmt abfedern, nichts würde passieren. Oder dachte sie das gerade nur, weil sie sich wirklich wie ein Rapper aus Queens fühlte? Denn so schlecht fühlte es sich gar nicht an.
"Bullet in the Head wie John Woo, yo!", verkündete sie stolz. "Lasst euch aber nicht soviel Zeit dabei wie ich gerade - ihr seid noch Gangstas in der Ausbildung - diese Bad Mamma hier ist 'ne E-X-P-E-R-T-I-N wenn ihr versteht! Also, macht's kurz und schmerzlos..."
"Ichmpf h'sse d'ch L'xi! D'ch soll d'r Blitz beim Scheifen treff'n!", murmelte Ajax in die Pappe, bevor die Softairkugel mit Leichtigkeit die Pappe durchschlug und direkt zwischen seinen Augen einen roten Punkt hinterließ. In diesem Moment wusste der Rotschopf, wie es sich anfühlen musste, Migräne zu haben.
"Ah! Fuck fuck fuck fuck fu-hu-hu-huuuuuuck!", rief er, während er sich vor akutem Schmerz auf dem Boden windete. "Oh Gott mein Schädel explodiert! Oh-oh-oh mein Go-ho-ho-hooooott!"
Lexi stand grinsend auf, steckte die Wumme lässig in den Hosenbund und sagte ihren Abschiedssatz, während sich Ajax weiterhin vor Schmerzen nicht zurückhalten konnte. "Das war'n nur'n paar Safety Tips von MC Lexi - Kids, beachtet diese Hinweise und auch ihr könnt den Wiederaufstieg der Menschheit miterleben und sogar euren Kiddies später davon erzählen! Solange merkt euch: Zombies sind keine Homies! MC Lexi over and out!"
Stramm stehen. Salutieren. Und während der ganze spaß beim Publikum einsinkt den immer noch laut fluchenden Ajax von der Bühne zerren.
"Du schuldest mir was, Lexi! 'ne scheißriesige Menge!"
"Du warst großartig als Zielscheibe."
"Fick dich, Lexi! Du machst mir besser ein verdammt gutes Angebot oder ich bin schneller aus der Waffenkammer raus als Scheiße aus 'ner Gans!"
"Ich überleg' mir was, okay? Solange solltest du wissen, dass-"
Und dann kam die Reaktion des Publikums.
Aileen lauschte andächtig den Worten Lexis und absolvierte in meisterhafter Umsetzung das Unterdrücken eines Lachanfalles. Stattdessen saß sie würdevoll auf ihrem Platz in der Ebene 4, ein sanftes Lächeln in ihren Mundwinkeln und versuchte, in ihrer besten Bluse und einer verboten hellen Stoffhose (es hatte sie Stunden gekostet, sie in diesen Zustand zu bringen) nicht allzusehr nach Holebewohner auszusehen. Abe, der dicht neben ihr saß, versaute diesen Eindruck mit seinem dreckig weißen Shirt und den zerzausten Haaren natürlich gründlich. Er hatte ob der kreativen Ansprache den Kopf zur Seite geneigt und rieb sich nachdenklich das Kinn. Wahrscheinlich versuchte er, den Vortrag als Kunstprojekt zu interpretieren und durchsuchte es gerade nach tieferen Sinnesebenen als "Ich habe Nikotinentzug."
Hinter ihrer arglosen Fassade tobten die Gedanken in Aileens Kopf. Sie hatte Abe bisher nichts von der Schwangerschaft erzählt und so sehr sie auch nachdachte immer noch keinen Weg erdacht, es ihm möglichst schonend beizubringen. Das wirklich üble Gefühlt, dass ihr in der Magengegend saß, stammte jedoch nicht aus dieser Richtung. Was auch immer dieser Abend bereithielt - es konnte nichts Gutes sein. Einen kurzen Moment lang kam ihr der Gedanke, nach Shoana zu suchen - sie hatte sie bisher nicht in den Rängen entdeckt. Vielleicht wusste sie, was hier vor sich ging. Eigentlich wiederstrebte Aileen nichts mehr als das. Sie dachte an den Zettel, der ungelesen in ihrer Hosentasche steckte.
Im selben Moment brach ein unglaublicher Lärm aus lautem Lachen, Klatschen, Buhrufen und aufgeregten Stimmen los: Lexi hatte ihren Beitrag beendet. Abraham neben ihr klatsche höflich, die Augenbrauen immer noch nachdenklich zusammengezogen - während sich andere Herrschaften in der Ebene deutlich empörter zeigten.
Aileen enthielt sich einer Reaktion. Den Tumult nutzend, zog sie heimlich den Zettel hervor und las.
Dr. Alzheim
14.08.2013, 20:16
Ivan hatte eigentlich längst in seiner Behausung sein wollen, doch die urplötzliche Soldatenpräsenz hatte ihn daran gehindert, den "Balkon" zu verlassen, also war er an das Geländer heran getreten, hatte dort Platz genommen und beobachtet, was sich weiter unten so alles tat, wie zahlreiche Menschen in die Räumlichkeiten kamen, die Bühne vorbereitet wurde, die Pfadfinder die Koordination der glücklichen mit Sitzplatz übernahmen und letzten Endes diese... Show... statt fand. Eine Show deshalb, weil trotz der widrigen Umstände auf der Insel verdächtig wenige Soldaten ihre Paradeuniformen trugen, während die meisten ihre reguläre Uniform trugen, samt Bewaffnung und die beschränkte sich einzig auf Schlagstöcke. Auch war ihm am Treppenabgang, wo man ihn gestoppt hatte, ein Schild aufgefallen, das beschrieb, was im Falle eines Aufruhrs zu tun sei. Er kannte diese Schilder eher als Seiten eines Lehrbuchs, wie er es als Kadett bei der roten Armee bekommen hatte damals. Auch waren die Soldaten allgemein recht angespannt, wenn sie einen derart barschen Tonfall an den Tag legten wie bei dieser jungen Frau, die wohl knapp an den zwanzig Jahren vorbei war. Auch mit ihm war man nicht all zu freundlich gewesen, doch ließ Ivan das recht kalt.
Über diese... Show... die sich auf der Bühne zugetragen hatte, musste er nur müde lächeln. Hätte er nicht seine RPK74 samt Munition bei seinem Eintritt in den Ruhestand abgeben müssen, würde er sicher eher von Nutzen sein als so, nur mit seinem Kampfmesser, das er unter seinem stets geschlossenem Mantel trug. Ein Schuss aus seinem Gewehr würde schon genügen, um einem der Untoten den Kopf vom Körper abzutrennen. Zwar war eben dieser Schuss äußerst laut, doch effektiv. Damals, tja... als er noch in besserer Verfassung und aktiver Söldner war. Damals gab es Anrufe vom Auftraggeber, der Auftrag wurde vorgestellt, Geld wechselte seinen Besitzer, es gab Zielkoordinaten und eine Namensliste der weiteren Söldner, die daran teil nahmen und ehe Ivan es sich versah, war er damals im Einsatzgebiet und seilte sich meist von einem tiefer fliegendem Helikopter ab, gemeinsam mit dem Rest des Teams. Dieser verrückte Fidel Dahan zum Beispiel, der mit einer automatischen Waffe in der Hand absolut unberechenbar wurde, allerdings jeden noch so komplexen Sprengsatz legen und entschärfen konnte. Oder sein Neffe, mit dem Ivan und Helmut Grunter gemeinsam äußerst viele Aufträge abwickelten.
Ivan schüttelte den Kopf. Neben den Leuten, die außer ihm noch auf diesem Balkon verweilten, behielt er zwei Soldaten mit einem Gefangenem im Blickfeld. Wie einer dieser Untoten, von denen die Rede war - wenn er dieses Gerede überhaupt richtig verstanden hatte, die Leute sprechen hier zum Teil einfach zu schnell - sah der Gefangene nicht wirklich aus, dennoch machten die beiden Soldaten, die ihn bewachten, einen recht angespannten Eindruck auf ihn. Als ob Ärger in der Luft lag. Hier oben auf dem Balkon schien noch alles verhältnismäßig ruhig zu sein wie auch sonst, wenn man von der... Show... einmal ab sah. "Если они разделяют нас теперь в группах, то контакт к внешнему миру…" (Wenn sie uns nun in Gruppen aufteilen, um Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen...) murmelte Ivan. Natürlich, es war das einzige, was auch nur halbwegs Sinn machen würde. Die Soldaten würde man überwiegend hier lassen, um zumindest diesen Ort sicher zu halten. Doch wohin die Reise gehen sollte... tja... das wäre wohl Sache dieses einen Generals, der - so hatte Ivan bei der Auseinandersetzung der jungen Frau mit den Soldaten gehört - wohl Wert darauf lag, dass alle anwesend wären. Die Situation schmeckte Ivan ganz und gar nicht, doch auf der anderen Seite war es vielleicht das, was seinem Leben wieder mehr Schwung verleihen könnte. So im Nachhinein betrachtet war dieses ewige Schlafen, die See anstarren, Schlafen, die See anstarren und so weiter nicht unbedingt das, was er sich unter einem für ihn geeignetem Ruhestand vorgestellt hatte. Seine RPK74... die hätte er gerne wieder, doch würde er sicher keine einfach so erhalten. Den Soldaten würde man das Groß der Ausrüstung zukommen lassen und eventuellen Trupps, die man entsandte, würde man allerhöchstens... entbehrliches mitgeben wie beispielsweise eher ältere Bewaffnung, die ohnehin ausrangiert gehörte. So war es zumindest zu seiner Zeit bei der roten Armee. Niemand von den Rekruten damals, als er selbst noch einer war, hatte eine neue Feuerwaffe, ein neues Kampfmesser oder neue Helme bekommen. Und genau das wiederum könnte einer der Gründe für diese Schilder sein, die das Vorgehen bei einem Aufbegehren aufzeigten.
Dabei war es eine logische Konsequenz, Bürger auszuschicken, vielleicht mit einem oder zwei Soldaten zusammen, um zumindest symbolisch zu zeigen, dass alle Parteien an einem Strang zogen und nur gemeinsam ein Ausweg aus der gegenwärtigen Situation gefunden werden kann. Doch wenn er sich so die Menschen betrachtete, wie sie hier auf dem Balkon und unten vor der Bühne saßen, würden nicht alle diese Ansicht teilen. Einige würden sicher fordern, das Militär soll sich dem Problem annehmen und für den Schutz der Zivilbevölkerung sorgen. Wo das hin geführt hatte, hatte man ja gesehen, als der Ausbruch dieser... Seuche... stattgefunden hatte. Ivan hatte selbst bei seiner Flucht aus seiner Heimat gesehen, wie sehr sich die Menschen auf die trügerische Sicherheit von Dritten verlassen hatten, nur um später von den Untoten überrannt zu werden. Das war ihm glücklicherweise nicht geschehen und er hatte es hier her geschafft, unverletzt, allerdings nur noch mit seinem Kampfmesser, während seine Schusswaffe schon auf halbem Weg irreparabel beschädigt war. Ja, das wäre ganz seinem Sinne, eventuell einen letzten großen Auftrag annehmen und eine Gruppe Menschen zum vorherbestimmten Ziel führen. Wenn man ihm doch nur eine RPG74 mit reichlich Munition geben würde.
Ivan stand auf und wandte sich mit dem Blick dem Balkon zu, auf dem er sich befand. Die Menschen hier schienen ein bunt gemischter Haufen verschiedenster Herkunft zu sein. Er verschränkte die Arme vor sich und sah in die Runde, nachdenkend, ob und wie er denn seine Mutmaßung mitteilen sollte. "Как я объясняю то только?" (Wie erkläre ich das bloß?) murmelte er. Hätte er nur im Ruhestand sich mehr mit deutscher und englischer Sprache beschäftigt...
Die Show der blondhaarigen Frau war vorbei, und Alice musste sich den Bauch halten, welcher ihr vor lachen schmerzte. Das erste Mal seit gefühlten und tatsächlichen Ewigkeiten hatte sie unbeschwert und ausgelassen lachen können, ja sogar einige Tränen hatte es ihr in die Augen getrieben. Als die schallenden Wellen des Applauses abgeklungen waren, hatte das blauhaarige Mädchen sich noch nicht wirklich beruhigt, ihre Seiten stachen wie tausend Nadeln und befahlen ihr, endlich mit Lachen aufzuhören. Einen Moment später realisierte sie, wie laut sie in den vergangenen Minuten gekichert hatte und wandt sich um; der Balkon war nicht allzugut beleuchtet, darum erkannte sie nicht, ob sie angestarrt wurde, aber die brutale Stille sprach Bände. Schnell fasste sich Alice und starrte mit einem kurzen räuspern verächtlich auf die Bühne.
"Was soll diesér Sirkús?! Glauben diesé Idióden wirklisch, jemand fíndet das lúsdig?!"
Eigentlich war klar, dass diese Ansprache nach ihrem Lachanfall ihr endgültig jegliche Glaubwürdigkeit nahm, darum zog sich Alice beschämt in ihre Ecke zurück, als sie ein Murmeln auffing.
"Как я объясняю то только?"
Ebenfalls etwas distanziert von der Gruppe stand ein sichtlich betagter offenbar Russischer Soldat, der etwas vor sich hin brabbelte. Einige Atemzüge lang musterte Alice ihn, bevor sie auf ihn zuging.
"Что объясняют?" (Was erklären?)
Alice hasste Soldaten, und die Regierung hier im Besonderen. Doch dieser alte Mann wirkte auf sie dermaßen verdaddert und verloren, dass sie sich nicht davon abhalten konnte, mit ihm zu sprechen.
Wenn er kein Englisch sprach, konnte er einem ja fast schon leid tun. Außerdem käme sie hier vielleicht endlich raus, wenn sie einem Soldaten half.
Auf ihren Satz hin starrte er sie nur perplex an, also versuchte sie es nochmal, annehmend, er hätte sie nicht gehört.
"Не говоришь ли ты никто по-английски?" (Sprichst du kein Englisch?)
Ungeduldig wartete Alice ab, was er entgegnen würde. Und hoffte, danach könne sie hier schnell weg.
Dr. Alzheim
14.08.2013, 20:57
Es war eigenartig, dass die junge Frau, die ihm durch ihre... Unstimmigkeit... mit den Soldaten aufgefallen war, ihn nun direkt ansprach. Sie musste ihn für einen fast schon senilen, überforderten alten Mann halten, so wie er nach den Worte suchte. Er wollte schließlich keine Panik verursachen, weil dann bräuchten sie diese Untoten nicht mehr, um die Basis und alles in ihr existierende zu vernichten.
"A bit... it is... hard to speak with that... poor skills of mine." (Etwas... es ist... schwer zu sprechen mit den... schwachen Fähigkeiten meinerseits) begann er und rutschte in sein schnelles Russisch zurück. "Кажет к мне, здесь вещам снесите слишком, которые потребуют нам некоторые. Каждое согласится с им с случится." (Mir scheint, hier tragen sich Dinge zu, die uns einiges abverlangen werden. Nicht jeder wird damit einverstanden sein mit dem, was geschehen wird.). Ivan sprach schneller und fließender Russisch, doch fiel ihm erst recht spät der fragende Blick der jungen Frau auf und wieder machte sich das Sprachproblem bemerkbar.
"Ivan Dolvich." begann er schließlich nach einer kurzen Pause und reichte ihr die rechte Hand.
Damit hatte Matt nun überhaupt nicht gerechnet und dementsprechend wusste er auch nicht, wie er darauf reagieren sollte, dass der General von ihnen verlangte, jemanden zu wählen, der für sie sprechen sollte. Ganz abgesehen davon, dass er überhaupt keinen Grund haben sollte, irgendjemandem zu vertrauen, der sich in diesem Raum aufhielt. Wenn es zu einer Abstimmung kommen sollte, würde er wohl die unauffäligste aller Antworten geben, nämlich die, der Mehrheit.
Was allerdings auf die Rede des Generals folgte, war für Matt noch unverständlicher. Wollte das Militär sie jetzt auch noch provozieren, indem sie sich aufspielten, als wären alle anwesenden, nicht Militär-zugehörigen, Leute kleine Kinder? Noch vor ein paar Monaten hatte Matt jede Gelegenheit eines Show 'n Tell genutzt, um sich in der Kaserne damals frei zu bewegen, hier war aber alles von Soldaten abgeriegelt worden, womit er eindeutig in der Falle saß. "Was soll das? Was haben die nur vor, so eine Show zu liefern? Gerade in solchen Zeiten würde man doch vom Militär jede mögliche Kompetenz erwarten und dann lassen sie sich sowas leisten?"
Es blieb ihm wohl nichts anderes, als abzuwarten. In der Zwischenzeit würde er wohl sehen, wohin diese Rohre an der Decke führten.
"A bit... it is... hard to speak with that... poor skills of mine."
Alice' Mundwinkel zuckten leicht in die Höhe, als der Veteran sich auszudrücken versuchte.
<"Ja, das Selbe gilft für mich mit russisch. Ich habs mal in Eigenstudium gelernt, aber kanns nur gebrochen...">
Als nächstes legte der alte Mann einen Redeschwall in seiner Muttersprache hin, von dem Alice hauptsächlich nur mitbekam, dass die Leute mit etwas nicht einverstanden sein würden. Er schien zu bemerken, dass sie nicht ganz mitkam, also war er es, der nun lächelte und ihr die Hand entgegenstreckte.
"Ivan Dolvich."
Alice zögerte einen Moment, bevor sie ihm die Hand schüttelte.
"Alice Guerlaine."
Der Soldat hier schien ihr ganz in Ordnung zu sein. Man sollte auch nicht alle über einen Haufen scheren, das müsste gerade sie wissen. Als die beiden sich so anstarrten, fiel ihr auf, dass sie ihr Auftreten vernachlässigte, also sah sie wieder hinunter zu der Bühne, während sie in möglichst rauem Tonfall weitersprach.
<"Also, was willst du erklären? Will die Inselregierung heute Abend irgendeinen Mist abziehen..?">
Nicht, dass sie zur neugierigen Sorte gehörte. Aber lieber Vorsicht als ein tiefes Grab.
Scavenger
14.08.2013, 22:06
Mit einem Mal wurde es ruhig und der General führte eine Rede und danach irgend so eine Militärtussie die meinte sie müsse die Dinge erklären wie als wenn vor ihr Kinder saßen die aus der New Yorker Bronx kamen. Die komplette Rede war eigentlich eine der Sinnlosesten die er jemals mitbekommen hatte. Mein Gott, sie erklärte denen da unten gerade wie sie Zombies zu töten haben.
Er bekam mit wie ein recht Englisch, offensichtlich Vereinigtes Königreich, aussehender Mann sich ebenfalls über diesen doch recht misslungenen Auftritt beschwerte:
"Was soll das? Was haben die nur vor, so eine Show zu liefern? Gerade in solchen Zeiten würde man doch vom Militär jede mögliche Kompetenz erwarten und dann lassen sie sich sowas leisten?" hörte er von ihm.
Er gesellte sich in die Nähe des Mannes und reagierte ebenfalls auf seine Aussage und versuchte mit ihm über das Thema ein wenig zu plaudern und auch seiner Missgunst dieses Auftrittes und dieser lächerlichen Aufführung Luft zu machen. „Ernsthaft, wie lächerlich ist das bitte, glaubt die Alte etwa wir wurden hier direkt von unseren Wohnzimmern in diese Basis geschafft? So gut wie jeder hier hat um sein überleben gekämpft und mehrere von diesen Dingern umgenietet, mit Waffen oder Gegenständen… ernsthaft“ er schüttelte den Kopf und konnte nicht verstehen warum da einige anfingen zu Applaudieren. Denn den Oskar gewinnt die damit auch sicher nicht.
„Unverständlich das die Leute bei sowas dann auch noch Applaudieren.. Aber vielleicht machen sie das auch nur weil sie den ‚Unterhaltungsfaktor‘ belustigend fanden.“ meinte er in einem leicht ironischen Unterton.
Zitroneneis
14.08.2013, 23:22
Dieser Vortrag war nicht was Celina erwartet hatte.
Im ersten Moment war sie sogar unsicher, ob sie ihn urkomisch oder abgrundtief peinlich finden sollte. Will hatte sich jedenfalls schnell für ersteres entschieden und schien sehr bedacht darauf zu sein, sie damit anzustecken.
Da Celina jedoch noch nicht genug Wein getrunken hatte, um ihre Beherrschung zu verlieren, blendete sie die Stimme in ihrem Kopf so gut es ging aus, beobachtete das Geschehen mit einem höflichen Lächeln und stimmte am Ende in den allgemeinen Applaus ein.
Besonders überzeugt war sie aber nicht von der Nützlichkeit des Vortrags. Wobei es wohl auch nicht schaden würde, und ein paar bildungsferne Kinder hatten sicher noch etwas davon lernen können.
Vielleicht wollen sie auch nur vom Wesentlichen ablenken.
Was genau meinst du?
Nun... wenn sogar süße, weltfremde Prinzessinnen wie du von der allgemeinen Nervosität angesteckt werden...
So eine kleine Comedy-Einlage zur Auflockerung - die wollen hier keinen Aufruhr, verstehst du? Und wer weiß, was später noch an Nachrichten kommt.
Ja, das machte Celina tatsächlich nervös. Die "Möglichkeit, wieder Geschichte zu erleben" klang im ersten Moment großartig - bis man sich wieder daran erinnerte, was letztes Mal passierte, als man Teil der Geschichte war. Celina konnten weitere Erlebnisse dieser Art gestohlen bleiben. Langsam nippte sie an ihrem zweiten Glas Wein.
Das stimmt allerdings. Ich bin gespannt, welche Neuigkeiten Mr Vantowers später haben wird...
Aber das hier? Das wirkte doch eher wie ein schlecht geplantes Schülerprojekt.
Offensichtlich war Celina nicht allein mit ihren Zweifeln. Gerade konnte sie hören wie ein Mann, der Akzent ließ auf amerikanische Herkunft schließen, seinen Ungläubigkeit über das Applaudieren der Massen aussprach. Als sie sich umdrehte, sah sie den etwa Dreißigjährigen, dessen Worte anscheinend an einen Jungen mit Schal gerichtet waren.
Aufgrund seiner nicht gerade nagelneuen Kleidung und da sie ihn noch nie im Village gesehen hatte, schloss Celina auf einen Hole-Bewohner. Deshalb war ihm wohl auch nicht bewusst, dass es der Anstand gebührte, mitzuklatschen. Ansonsten machte er bei genauerer Betrachtung aber einen recht ordentlichen Eindruck. Nicht übermäßig ungepflegt und auch nicht wie ein prähistorischer Vormensch am Gaffen.
Normalerweise hätte Celina an dieser Stelle einfach damit fortgefahren, die Reaktionen der anderen im Raum zu inspizieren und sich unauffällig zu verhalten. Aber der Wein hatte sie kontaktfreudig gestimmt, also trat sie ein paar Schritte auf den Mann zu.
Wow, die Prinzessin lässt sich dazu herab, mit einem einfachen Bürger des Hole zu sprechen?
Halt den Mund, Will. Es ist nicht so, als gäbe es hier viel zu tun, außer darauf zu warten, dass ein Sprecher gewählt wird.
Und du kennst schon deinen Kandidaten?
Woher soll ich das jetzt schon wissen? Aber es ist garantiert nicht die alte McAldrin.
Immerhin sind wir da einer Meinung. Du kannst ja ganz lady-like versuchen, die Leute zu überreden, sie nicht zu wählen. Falls du nicht wieder missverstanden wirst.
Celina ignorierte Will fürs Erste, eine immer leichter gelingende Übung, und gesellte sich zu dem kopfschüttelnden Amerikaner.
"Nun, ein bisschen Applaus für diese außerordentlichen Bemühungen hat noch niemandem geschadet." Will musste ansteckend sein, anders konnte Celina sich die Ironie in ihrer eigenen Stimme nicht erklären. Oder es war der Wein. Zwei Gläser waren vielleicht etwas zu viel gewesen. Mit einem milden Seufzer fuhr Celina fort: "Ich hoffe nur, dass sich die Kinder kein Beispiel an den Zieldemonstrationen nehmen und demnächst ihre Geschwister als Zielscheibe ausprobieren." Wahrscheinlich der Wein. Obwohl diese Befürchtung der Wahrheit entsprach. Vielleicht sollte man das Thema wechseln. "Aber immerhin muss man ihnen zu Gute halten, dass die Stimmung nach Mr Vantowers’ Rede aufgelockert wurde. Ich frage mich ja, was diese großen Veränderungen sind, von denen er gesprochen hat. Und, warum die Repräsentanten so wichtig sein werden." Sie warf dem Amerikaner ein fragendes, aber freundliches Lächeln zu.
Vielleicht hatte man ja in anderen Bereichen der Insel etwas gehört, schließlich war das Hole bei Weitem größer und zwielichtiger als das Village. Und ein paar aufschlussreiche Informationen wären praktisch, wenn es darum ging einen Repräsentanten zu wählen.
Daen vom Clan
14.08.2013, 23:50
Vantowers war nervös gewesen, doch als Lexi und Ajax die Bühne betraten, gestattete er sich ein fast huldvolles, ermunterndes Nicken.
Fast schien es als würde der alte General lächeln wollen, doch schnell gefror ihm der Gesichtsausdruck fest und während die Bühnenshow anhielt, wurde er immer blasser und blasser.
Der Blick, mit dem der General Ajax und Lexi beim Verlassen der Bühne maß, war von tödlicher Kälte und besetzt mit einem großen Hauch von Disziplinarstrafe.
Doch hinter dem General johlten und feixten die anderen Soldaten und so Vantowers nicht nach nicht hinten blickte, warfen sie den beiden Bühnenkünstlern Luftküsse zu oder zeigten breit grinsend den Daumen nach oben - zumindest bis ein Offizier das Gebaren verbot und Lexi zur Abstimmung auf Balkon 4 schickte und Ajax in die Truppe des Erdgeschosses steckte.
Die Menge schien ob der Bühnenshow in der Tat zwiegespalten zu sein, viele konnten den Humor und den Sinn, die Angst zu nehmen, darin erkennen, wieder Andere fluchten lauthals oder schimpften leise.
Was auch immer die Meinung des Einzelnen war - Lexi und ihr Partner hatten in der gesamten Aula einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Droben auf dem Balkon öffnete und entfaltete Aileen vorsichtig den Zettel und es schien sie nicht zu wundern, dass auch der Zettel leicht mit demselben Parfum bestäubt war wie es Shoana zu tragen pflegte. Augenscheinlich ließ diese seltsame Frau nichts dem Zufall, um sowohl sinnverwirrender als auch geheimnisvoller zu wirken. Auf dem Zettel stand nur ein Satz geschrieben. Doch die Buchstaben waren fahrig und offensichtlich in großer Eile geschrieben worden und wirkten so nur noch eindringlicher, flehender, endgültiger.
Auf dem Zettel stand... (-> PN)
Gerade als Matt den Rohren mit den Blicken folgte, sprach ihn ein Mann an, der dem Akzent nach wohl aus Amerika stammte. Er schien ebenfalls seine Zweifel zu haben, was diese Veranstaltung anbetraf. Außerdem tauchte noch diese junge Frau auf, die anscheinend schon ein wenig Alkohol konsumiert hatte.
"Veränderungen? Mit Sicherheit. Die Unterwelt im Hole redet schon seit Tagen von nichts anderem mehr als der Tatsache, dass das Militär eine Razia durchführen will. Ich wette, die nehmen in diesem Moment den ganzen Slum auseinander, während wir hier mit dieser...Show...beschäftigt werden." Als Matt bemerkte, wovon er sprach, vergewisserte er sich, dass die Soldaten ihn nicht gehört hatten, bevor er weiterredete "Trotzdem. Ich verstehe nicht, wieso sie jetzt plötzlich so einen auf Einigkeit machen. Wollen sie etwa einen Krieg anzetteln? Gegen wen denn? Die Zombies scheinen die Insel ja zu meiden."
Scavenger
15.08.2013, 00:26
David war gerade dabei wieder zu einem nächsten Satz auszuholen den er in Richtung des sprechen wollte, als ihm eine weibliche Stimme davon abhielt.
"Nun, ein bisschen Applaus für diese außerordentlichen Bemühungen hat noch niemandem geschadet."
Er drehte sich um und schaute in das Gesicht einer jungen Dame. Sie schien aus dem Village zu kommen, zumindest sagte ihr gepflegtes Aussehen das aus. Wie dem auch sei, er musste bei der mit einem leicht ironische Unterton ausgesprochenen Aussage, leicht lachen.
„Oh, Natürlich, dieses Paradebeispiel, wie man es am besten nicht macht, sollte auf jeden Fall in die Geschichtsbücher eingehen.“
Die Ironie in dem Satz die einen förmlich ansprang, konnte er nicht unterdrücken. Er drehte sich nun komplett zu ihr um und lehnte sich an den Zaun des Balkons.
„Wahrscheinlich werden die Kinder Morgen alle mit Spielzeug-Pistolen rumrennen und kleine gelbe Kügelchen verschießen, da sie denken damit kann man Zombies Töten, die ja keine ‚Homies‘ sind…“ antwortete er ihr als sie sich dazu äußerte das sich hoffentlich nicht ab morgen die Kinder gegenseitig abschlachten.
In Gedanken wollte er ein anderes Thema versuchen einzuleiten, doch die die Anfang zwanzig wirkende junge Dame kam ihm da zuvor. „Da bin ich auch gespannt drauf was Er damit meint. Was wollen sie machen, und warum Repräsentanten?“ er überlegte kurz.
Auch der Mann mit dem Schal meldete sich nun zu wort. Ebenso erwähnte er das Gerücht was seit Tagen im Hole rumerzählt wurde. Das fiel ihm dann auch wieder ein das die ja scheinbar irgendwas im Hole suchten oder zumindest das Hole noch schlechter dastehen lassen wollten als es eh schon dasteht. Ob das überhaupt noch möglich war. Zumindest würden sie bei einer Razia sicherlich einige Dinge finden die sie so nicht erlaubt haben.
„Sollten sie das tun dann hätten sie alle Menschen hier eingesperrt, aber offensichtlich sind in dem Raum nicht alle ‚Bewohner‘ der Basis anwesend. Zumindest fehlen einige aus dem Hole deren Gesichter ich kenne. “ er machte eine kurze Pause. Dann fing er wieder an zu reden „Vielleicht hat es was mit…. “ sollte er das wirklich sagen? Sollte er wirklich wagen die Vermutung die er hatte mit der Frau zu teilen? Sie machte zumindest einen vertrauenswürdigen Eindruck, auch wenn er den Eindruck hatte das sie vielleicht ein wenig zu viel Wein getrunken hatte oder was man hier sonst noch so an Alkoholischen dingen finden konnte. Konnte er dem Mann aber auch vertrauen? Schließlich war es ein Hole-Bewohner. Da unten interessiert einen nur das Eigene Interesse und Leben. Es vergingen Sekunden bis er wieder daran dachte das er bei seiner Vermutung am Anfang des Satzes abgebrochen hatte. Er Entschloss sich das Ganze dann doch zumindest etwas anders zu erklären als er das gehört hatte. „Also, ich denke das hier irgendwas ganz anders läuft als es sollte. Ich meine draußen Tobt ein Sturm, beziehungsweise türmt er sich geradezu vor unserer Haustüre auf und wird wohl mit voller Wucht die Insel treffen. Wahrscheinlich haben sie uns deshalb alle her gebracht oder zumindest ein Teil, denn solche Stürme bringen meinst auch Flutwellen mit…“ Das er einen Funkspruch abgefangen hatte der sowas erwähnte, behielt er erst einmal für sich, er wollte das ganze vorerst auf logische Art versuchen zu erklären.
„…und was das für die Insel hier bedeutet brauch ich wohl auch einer im Village lebenden Dame nicht erklären oder? “ er schaute sie mit einem ernsten Blick an.
„Aber…“ da merkte er dann das er sich ja nicht mal vorgestellt hatte „… wie unanständig von mir. Ich habe mich ja nicht mal vorgestellt. Mein Name ist David, David Stevens. Früher mal beim Fernsehen tätig gewesen, heute Bewohner dieses drecksloch von Hole… “
er war sich in dem Moment unsicher ob er ihr die Hand reichen sollte, sein Anstand sagte es ihm, aber viele Bewohner des Villages waren sich zu fein, die Hand eines im Hole lebenden zu schütteln.
Er hoffte, dass sie keine dieser Menschen war und reichte erst mal, der Frau die Hand.
Dr. Alzheim
15.08.2013, 08:29
Ivan verstand es nicht wirklich, was Alice mit "Will die Inselregierung heute Abend irgendeinen Mist abziehen..?" meinte. Ganz zu schweigen davon, dass er die militärische Führung nicht wirklich als Regierung im eigentlichem Sinne sah. Er hatte sich zugegebenermaßen auch zu wenig mit den geltenden Hierarchien beschäftigt um in den Militärs mehr als nur Sicherheitspersonal zu sehen. Die klassischen Informationen, über die so ziemlich jeder zu verfügen schien, waren ihm durchaus geläufig, also der Teil mit Wissenschaftlern, die nach einem so genannten Heilmittel suchten, von denen man aber nie etwas hörte.
"They are not planning... несколько тупоумно" (Sie planen nicht... etwas dummes) antwortete Ivan nach kurzem Überdenken der Worte von Alice. "Возможно внешняя занятость" sagte Ivan äußerst schnell und wandte sich wieder dem Geländer zu, um mit Blick auf die Bühne dem weiteren Geschehen zu folgen. Er wusste nicht einmal, was er hoffen oder glauben sollte, geschweige denn ob Alice seine Worte verstanden hatte oder nicht. Mit einem kurzen Blick durch die Runde war er sich nicht einmal sicher, ob die Gruppe hier, sollte der General das planen was Ivan befürchtete, überhaupt dazu in der Lage war, dieses Vorhaben umsetzen zu können. Das und die Grundeinstellung vieler aus den so genannten besseren Bezirken würde dem sicher im Weg stehen, doch wäre man hier wieder bei besagtem Symbolcharakter, der sich Ivan allein durch seine Beobachtung erschlossen hatte. "Оно планирует полет" (Er plant eine Mission) sagte er, was selbst mit gebrochenstem Russich für Alice verständlich sein sollte.
"They are not planning... несколько тупоумно"
Er wirkte auf Alice nicht sehr überzeugt von seinen Worten, aber das konnte auch nur an seiner allgemein unsicheren Art liegen. Eine Weile schwieg der Soldat, ließ seinen Blick durch die Halle gleiten, also tat sie es ihm gleich. Dann, eher als sie es erwartet hatte, entsprang Ivan ein weiterer Satz.
"Оно планирует полет"
Alice griff sich ans Kinn und dachte einige Momente lang nach.
Mission... Mission...
Darunter konnte sie sich auf diesem gottverlassenem Eiland nichts Konkretes vorstellen, dafür hatte sie sich bisher auch viel zu wenig um die Angelegenheiten der Gesellschaft hier geschert bzw. tat es immer noch nicht. Trotzdem, ärgerlich und vorallem gefährlich klang das nichtsdestoweniger. Das Mädchen schluckte nervös ob des Gedankens, in einer kleinen Gruppe Fremder irgendwohin geschickt zu werden. Das würde sie nicht hinbekommen. Für den Moment jedoch war sie darauf bedacht, sich keine Angst anmerken zu lassen.
<"Klingt ja fabelhaft",> brachte sie mit beinahe unmerklich zitternder Stimme und einem gezwungenen Grinsenheraus, bevor sie Ivan den Rücken zukehrte <, "Na jedenfalls, wenn du was zu sagen hast, übersetz ichs dir von mir aus. Behalt das im Kopf, denn eine Hand wäscht die Andere, пра́вда?">
Mit diesen Worten verließ sie ihn und setzte sich wieder an einen kleinen Tisch in der Ecke, da sie nicht das Gefühl hatte, noch mehr aus dem schweigsamen Russen herauszubekommen und ihr das zudem erstmal genug Konversation war. Mit so vielen Leuten hier fühlte Alice sich schon ohne Worte unwohl genug. Eine Mission also. Missgestimmt schüttelte Alice den Kopf.
Hoffentlich interpretierte sie in die Angelegenheit nur zu viel rein. Ablenkung war jetzt das Gebot der Stunde. Mit diesen Gedanken kramte sie ihren Block hervor, und begann, die Personen, ihr Umfeld, aktuelle Impressionen niederzuzeichnen...
„Ich bin Juliane“ antwortete sie, „aber bitte nennt mich Jul.“ Sie sah Fritz und Nathan an und versuchte sich dabei ein halbwegs freundliches Lächeln abzuringen. Anscheinend waren die beiden tatsächlich daran interessiert sich mit ihr zu unterhalten. Mehr wollte sie jedoch erst einmal nicht von sich Preis geben, das Misstrauen schwang nach wie vor mit. „Ich frage mich nur, wie man bei einer solchen anscheinend zufällig zusammen gewürfelten Gruppe, die sich auf diesem Balkon befindet, einen Sprecher finden soll. Wir haben hier doch nichts gemeinsam.“ Und speziell an Nathan gewandt sprach sie weiter „Bei dir im Village ist das Leben doch ein ganz anderes als im Hole. Euch fehlt es an nichts, natürlich meldet ihr euch da nicht zu Wort. Bei uns sieht es leider anders aus. Da ist jeder Tag ein erneuter Kampf ums Überleben.“ Juliane wandte ihren Blick ab. Sie hatte es nicht geschafft einen verbitterten Unterton zu unterdrücken. Da war dieser Nathan schon so freundlich zu ihr - alle übrigen Village-People würden sie noch nicht einmal ansehen, geschweige denn das Wort an sie richten - und sie schaffte es dennoch wieder alles zu versauen.
In diesem Moment trat General Vantowers unten auf der Bühne ans Mikrofon. Jul war froh darüber sich erst einmal nicht mehr mit Nathan und Fritz auseinander setzen zu müssen. Doch seine Rede besserte ihre Laune in keinster Weise. Im Grunde hätte sie es sich ja denken können. Lobhudeleien auf die Alphas und Betas, und natürlich alle super tollen Village-People. Alle übrigen, also auch sie, waren Abschaum. „Wir alle wissen, was das Hole aus seinen Einwohnern gemacht hat“. Jul stand mit ineinander verschränkten Armen da und schnaubte leise in sich hinein. „Wenn du mal was an den Lebensbedingungen im Hole ändern würdest… aber nein, dann müsstest du dich ja mit Otto-Normal-Bürgern abgeben, wie könntest du nur…“ fluchte sie leise, mehr zu sich selbst als für andere Ohren gedacht.
Es folgten zwei Soldaten, die eine sogenannte „Show & Tell“-Vorführung gaben. Jul erwartete nicht viel, doch mit einem Auftritt wie von dieser Lexi Miller hatte sie nicht gerechnet. Sie musste schmunzeln und fragte sich, ob Lexi unfreiwillig oder absichtlich komisch war. Wenn sie nicht wüsste, dass da draußen tatsächlich noch Zombies herum liefen, würde sie das Ganze für eine Parodie der vergangenen Ereignisse halten.
Nachdem Lexi und Ajax ihre Vorstellung beendet hatten, stimmte sie zurückhaltend in den Applaus ein. „Das gefällt mir gar nicht“ flüsterte sie Fritz auf Deutsch zu, bevor sie lauter und auf Englisch hinzufügte „Was denkt ihr, was das ganze hier soll?“
Jerome Denis Andre
15.08.2013, 10:47
„Ich bin Juliane“ antwortete Jul, „aber bitte nennt mich Jul.“ Fritz deutete eine kurze Verneigung an.
Eine Geste der Wertschätzung bei der er zwar schon mehr als einmal gemerkt hatte, dass sie kaum noch verstanden wurde, aber dennoch eine Geste die er sich nicht nehmen lies.
Jul sah Fritz und Nathan an und lächelte. „Ich frage mich nur, wie man bei einer solchen anscheinend zufällig zusammen gewürfelten Gruppe, die sich auf diesem Balkon befindet, einen Sprecher finden soll. Wir haben hier doch nichts gemeinsam.“ Und speziell an Nathan gewandt sprach sie verbittert weiter „Bei dir im Village ist das Leben doch ein ganz anderes als im Hole. Euch fehlt es an nichts, natürlich meldet ihr euch da nicht zu Wort. Bei uns sieht es leider anders aus. Da ist jeder Tag ein erneuter Kampf ums Überleben.“ Fritz nickte bei Juls letzten Worten zustimmend, und sah Nathan an, gespannt was er denn antworten würden. Für jemanden aus dem Village schien er zwar ganz in Ordnung, aber wenn es eines gab, was Fritz sicher wusste, dann war es das, dass es schwer war seine eigene Herkunft zu verleugnen.
In diesem Moment trat General Vantowers unten auf der Bühne ans Mikrofon. Seine Rede schockte Fritz. „Wir alle wissen, was das Hole aus seinen Einwohnern gemacht hat“, da konnte er ihm zwar zustimmen, denn er sah selbst täglich im Hole wie jener Ort den Leuten Kraft, Hoffnung und Freiheitsdrang raubte. Aber sah denn der General nicht, dass jene Situation durch ihn und die anderen Alphas selbst geschaffen ward? Und dann dieses "Geschichte schreiben". Was das wohl zu bedeuten hatte? Fritz hatte ein sehr ungutes Gefühl dabei. Es folgten die beiden Soldaten Soldaten, die eine sogenannte „Show & Tell“-Vorführung gaben. Fritz hätte sich mehr Ernsthaftigkeit gewünscht, und schüttelte den Kopf. Dass ein Lächeln heimlich seine Lippen umspielte konnte er sich jedoch nicht verkneifen.
„Das gefällt mir gar nicht“ flüsterte Jul Fritz auf Deutsch zu. Mir ebenfalls nicht," entgegnete dieser.
Dann fügte sie lauter und auf Englisch hinzu: „Was denkt ihr, was das ganze hier soll?“
Fritz legte die Stirn in Falten. "Ich weiß es beim besten Willen nicht, aber ich denke wir sollten ab jetzt Vorsicht walten lassen. Ich denke uns ist allen noch wohl bewusst, was es bedeutete, als wir das letzte mal
Geschichte schrieben. Und auch diese Einteilung in Gruppen scheint mir alles andere als ein positiver Schritt. Es wäre nicht das erste mal in der Geschichte, dass eine solche Einteilung ... Schwierigkeiten bedeutet." Er sah zuerst
Jul in die Augen, und dann kurz zu Nathan. "Es mag nur ein ungutes Bauchgefühl sein, aber mir ist gar nicht wohl bei der ganzen Sache. Auch wenn ich den Schritt zu Demokratisierung dieser Insel sonst nur begrüßen würde."
Zitroneneis
15.08.2013, 11:28
Offensichtlich gab es auch im Hole anständige Menschen.
Was erwartest du, wenn im Village auch Gestalten wie Miss "isch flüche auf Français" Blaukopf landen?
Na, das ist ein Argument...
Der Junge im Schal, wohl ebenfalls Engländer, wenngleich mit Sicherheit aus ganz anderem Milieu als Celina, wirkte nicht gerade bedrohlich. Sein Kommentar über die Unterwelt stimmte sie allerdings aufmerksam. Vielleicht sollte sie Abstand von ihm halten, um nicht in schmutzige Geschäfte verwickelt zu werden.
David Stevens, wie der Amerikaner sich gerade vorstellte, machte dagegen einen ziemlich sympathischen Eindruck und seine Flut-Theorie, so beunruhigend sie auch war, klang plausibel.
Freundlich lächelnd ergriff Celina seine Hand. "Blair. Celina Blair." Sie hielt kurz inne und fügte dann mit leicht säuerlichem Lächeln hinzu: "Mittlerweile hätte ich wohl mein Psychologie-Studium begonnen, hätte ich nicht vor einem Jahr recht unfreiwillig 'die Möglichkeit, Teil der Geschichte zu werden' ergriffen. Und... nun, irgendwie bin ich hier gelandet." Der Wein mochte sie etwas aufgelockert haben, aber sie war bei Weitem nicht angetrunken genug, um leichtfertig und fröhlich über die Details ihrer Reise zu sprechen. Die Menge an Alkohol, die dafür notwendig wäre, würde sie wahrscheinlich entweder ins Koma oder gar in ein frühes Grab senden.
Gleichermaßen erwähnte sie ihr Elternhaus bewusst nicht. Natürlich hatte es ihre Eintrittskarte ins Village gesichert und natürlich vermochte es dort Eindruck zu schinden, wenn man die Tochter eines bekannten Diplomaten war. Aber das einem Gegenüber zu erzählen, das zwangsweise ins Hole gesteckt wurde, würde wohl kaum einen guten Eindruck hinterlassen.
Stattdessen fuhr sie also fort: "Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Mr Stevens." Dann blickte sie besorgt aus dem Fenster. "Eine Evakuierungsmaßnahme also? Ja, dieses Unwetter sieht in der Tat übel aus..." Plötzlich war Celina froh, dass sie sich heute ins Gemeinschaftszentrum begeben hatte, ohne zuvor eine offizielle Einladung erhalten zu haben. Sollte es wirklich zu Überschwemmungen kommen... nun, sie wollte nicht noch einmal ganz alleine in einer Notlage auf den unwahrscheinlichen Fall einer Rettung ausharren.
Du hättest doch mich, Prinzessin.
Ja. Das ist wohl auch das Einzige, was solche Situationen schlimmer machen könnte...
Nachdenklich wandte Celina sich erneut Mr Stevens und damit zwangsläufig auch dem suspekten Jungen im Schal zu. "Das ist plausibel. Aber ob das alles ist, was hinter dieser Veranstaltung steckt? Mr Vantowers wirkte ja ziemlich angespannt bei seiner Rede. Und diese ganze Geheimniskrämerei und das Reden von nachhaltigen Veränderungen, Geschichte, Demokratie..." Dann machte sie eine weitläufige Geste in den Raum und fügte hinzu: "Abgesehen davon, dass dieses Gebäude noch weitaus mehr Menschen fassen würde, als anwesend sind, ginge es in erster Linie um eine Evakuierung."
Es sei denn, natürlich, man hätte absichtlich nur ein paar Leute eingeladen und den Rest sich selbst überlassen. Um länger mit Vorräten versorgt zu sein und weniger Gesindel aushalten zu müssen. Aber sicher würde so was in dieser demokratischen Idylle niemals vorkommen.
"Aber wozu dient diese Repräsentantenwahl, Wil- äh wirklich?" Jetzt fing sie schon wieder an, laut mit Will zu sprechen. Mit entschuldigendem Lächeln in Richtung von Mr Stevens und dem Jungen im Schal hustete Celina ein paar Mal und hoffte, dass ihre Selbstgespräche dadurch niemandem auffielen.
Immerhin war ihre Frage nicht vollkommen aus dem Kontext gestellt worden.
Gerade unterhielt er sich mit der jungen Dame, die sich eben als Julianne vorgestellt hatte, und Fritz, als die eigentliche Hauptatraktion des Abend stattfand. Das "Show & Tell", eher "Hit &Yell" war einzigartig gewesen. Nathan probierte zwar sich zurück zu halten, aber musste dann doch lauthals lachen. Er hatte absolut keine Ahnung was irgendein vernünftiger Mensch mit diesem Mensch erreichen wollte, der General musste sich wohl auch erst sammeln bevor er dieses Theater ignorieren sollte.
Gott, wenn dieser Saftverein uns führt, ist es ein Wunder, dass die Insel noch nicht zehnmal von Zombies überrant wurde, dachte sich Nathan als er sich eine Lachträne von den Augen wisch.
Nach ein paar Minuten konnte sich Nathan wieder beruhigen und hörte Jul wie sie ihm antworte. Man konnte klar ihr Verbitterung über die Zustände im Loch hören. Nathan hatte nicht viel davon mitbekommen, das meiste eher aus hören sagen. Nur bei seiner Ankunft hatte er aus der Entfernung einen Eindruck bekommen, es war ein regelrechtes Slum. Nathan war kein ungebildeter Mann, er wusste, dass es an vielen Orten der dritten Welt, gerade in großen Städten, viele solcher Orte gab. Hoffnungslosigkeit und der Traum auf ein besseres Leben brachte Menschen dorthin. Hier auf Wallis und Fortuna war es nicht anders. Es wäre nicht möglich allen ein so gutes Leben wie ihm und den anderen im Village zu ermöglichen. Das war eines der Regeln nach denen die Menschen, die Wirtschaft funktionierte. Nathan hatte sich damit abgefunden. Man musste nur schauen, dass man selbst am richtigen Ende der Pyramide war. Oben.
Aber das wollte Jul nicht hören. Sie suchte wohl nach etwas positivem. Auch Fritz schien eher besorgt zu sein, wenn auch nicht so verbittert wie Jul.
Er erwiederte an beide gewandt. "Ich denke, wenn wir es schaffen könnten große Teile der Insel zu nutzen, für Landwirtschaft und anderes würden wir alle davon profitieren. Noch leben wir doch nur von den Resten die über See eintreffen. Falls wir es schaffen autark zu werden, hätten wir mehr für alle, auch die im Hole. Auch gebe es mehr Platz, mehr Lebensraum. Wer weiß? Vielleicht geht es ja um sowas bei dieser " er musste lachen als er an die Aktion dieser beiden Clows dachte " Veranstaltung. Irgendwas wird schon im Gange sein, glaub nicht, dass Vantowers nur langweilig ist."
Er stand auf, sein Bier war fertig.
"Ich geh mir mal einen Snack holen. Wer weiß wie lang dieser Zirkus noch geht. Haltet meinem Platz frei!"
Nathan ging zum Snack-Automaten, und sah ihn sich näher an (Ob er Münzen brauchen würde, oder nicht. Geld war heutzutage nur rar aufzutreiben)
Nathan ging es auch um mehr, im war aus den Augenwinkeln aufgefallen, dass ihn jemand beobachtet hatte, scheinbar sehr interssiert. (Dolores)
T.U.F.K.A.S.
15.08.2013, 17:02
Stapf. Stapf. Stapf. Langsam stiefelte Lexi die Trppen hinauf zum Balkon, nach außen hin wie immer recht stoisch scheinend, innerlich aber breit am grinsen. Das war eine 1A-Show, wenn es auch nicht einmal im Entferntesten so ablief wie geplant. Sie konnte nicht einmal Ajax danken oder ihm irgendeine Gegenleistung anbieten damit er nicht für immer aus der Waffenkammer ausbüchsen würde. Hm, sie würde sich schon was überlegen.
Mehrere Leute standen bereits versammelt dort oben, einige in Gespräche vertieft, andere eher angepisst dreinschauend und den Rest ignorierend. Eine bunte Menge, soviel konnte man sagen. Ihr fiel allerdings zu allererst die Soldaten mit dem Gefangenen auf. Und einer von den beiden kam ihr direkt bekannt vor. Kurz huschte sie an den beiden vorbei, nur ein flüchtiges "Hi Sheng." fallen lassend. Sie konnte nicht wirklich gut mit ihm, aber er war wohl einer der wenigen halbwegs normalen Leute auf dieser Insel. Zumindest normaler als Leeds oder Psychopaten ähnlichen Kalibers - wie sein Kollege der dem Gefangenen einen gemeingefährlichen Nackentakko verpasste, direkt vor den Augen der älteren Dame die wohl vorher mit ihm geredet hatte. Doch es gab Sachen mit höherer Priorität als das: Ein kurzer Blick nach links und sie fixierte direkt die Bar mit den Kaltgetränken, welche sie ohne großartig auf Umstehende zu achten ansteuerte. All das Geschreie hatte ihre Kehle trocken gemacht. Bier wäre allerdings eine beschissene Idee, da ihre Alkoholtoleranz alles andere als hoch war - nicht dass es hier überhaupt etwas Alkoholisches gäbe, wo mindestens ein Kind anwesend war. So schnappte sie sich eine Flasche Limonade, entfernte den Kronkorken unter Einsatz ihrer Zähne und nahm einen kräftigen Schluck. Warm wie Kamelpisse, wie erwartet. Bestimmt das einzige ungekühlte Getränk auf diesem blöden Tresen.
Leise fluchend, aber dennoch die Limoflasche im Gehen vernichtend, bahnte sie sich den Weg zurück zu der Wachmannschaft, zwischendrin dem Tabak-Franzosen ein verhalten winkend und mit den Lippen "Ich komm' gleich rüber." formend.
"Hey, Sheng. Irgendeine Ahnung was hier abgeht? Vantowers murmelte irgendwas von einer Wahl, ich hab's akustisch nicht verstanden.". Sie nickte kurz den Gefangenen zwischen ihnen an, während sie aus ihrer Tasche Drehtabak und Papes fummelte um sich eine Zigarette zu drehen. "Und wer ist der Typ überhaupt? Neue Rekrutierungsmethode?"
Herrlich. Prudence war schon immer der Ansicht, man kann nicht früh genug anfangen, den Kindern beizubringen, wie man eine Feuerwaffe bedient. Ihr Sohn Marshall, der heute General ist, ist schon mit 4 Jahren mit seinem Vater in den Wald zum Schießen gegangen. Die Art der Vermittlung mag zwar...unorthodox sein, aber wenn das dem Ziel diente, sollte das Granny recht sein. Und gerade sah sie, wie die junge Soldatin auf ihren Balkon hinaufkam. Eine gute Gelegenheit sie zu beglückwünschen.
So näherte sich die Granny von hinten an Miss Miller an, die gerade mit einem Soldaten sprach. Ungeachtete dessen fasste sie die junge Frau am Arm und schenkte ihr ein seltenes Lächeln. "Entschuldigen sie, Sie sind Miss Alexandra Miller, nicht wahr? Eine herrliche Vorführung. Wissen sie, das Show and Tell war ja EIGENTLICH meine Idee, bei einem Bridgeabend mit General Vantowers, einem GUTEN persönlichen Freund von mir." Ihr aufmunterndes Lächeln schien Lexi zu verwirren. Ihr war nicht ganz klar, warum ausgedehnter Kontakt mit dem General ein Grund zur Freude war, wenn sie an seinen Gesichtsausdruck nach der Show dachte. "Jedenfalls, Sie scheinen ganz meiner Meinung, Kinder können nicht FRÜH genug lernen, wie man mit Waffen umgeht, grade in diesen Zeiten." Granny nickte bekräftigend. Lexi verdattertes Stottern interpretierte sie als Zustimmung. "Es muss eine große Ehre sein, vom General für diesen Anlass ausgewählt zu werden. Sie sind sicher eine außergewöhnliche Soldatin, direkt auf dem Weg zum Offizier, richtig, mein Kind?" Sie stieß ein kehliges Kichern aus, was Lexi endgültig den EIndruck gewinnen ließ, dass die Frau ein wenig wahnsinnig war. "Jedenfalls, wir sind GERADE dabei, einen Sprecher für unsere kleine...Gruppe zu wählen. Und wer wäre da besser geeignet, als eine mutige Frau im Militärdienst. Das wird sicher auch den General von ihren Fähigkeiten überzeugen, und ihnen eine schöne Beförderung bescheren, vertrauen sie mir. Na, was sagen sie?" Sie strahlte Lexi an. "Also..ähm..." "HERRLICH!" Lexi konnte nur noch einen hilflosen Blick an Private Sheng werfen, da spürte sie auch schon den erstaunlich kräftigen Arm der alten Dame auf der Hüfte.
"RUHE!"
Mit diesem prägnanten Ruf, der schon manche Gruppe geschwätziger Kinder zur Aufmerksamkeit gebracht hatte, zerschnitt Prudence das Stimmengewirr auf dem Balkon. Also sie sich der meisten Blicke sicher war, räusperte sie sich kurz.
"Wie sie sicher wissen, sollen wir einen Repräsentanten unserer Gruppe zu General Vantowers schicken. Sie stimmen mir sicher zu, dass Miss Alexandra Miller die geeigneste Person ist. (Hätte Prudence zur Seite geblickt, Lexis geschockter Blick wäre ihr nicht entgangen. Die wollte vieles, aber mit Sicherheit nicht in die Nähe des Generals. Nicht nach der Rapnummer.) Sie gehört zum militärischen Personal der Insel, ist erfahren in der Führung von Gruppen und wird sicher im Interesse aller Bürger eine weise Wahl treffen, um unser Wohl weiterhin zu garantieren."
Obwohl diese Worte wie Hohn in den Ohren der Bewohner des Holes klingen mussten, war Prudence der festen Überzeugung, das Richtige zu tun. Und nicht zuletzt wäre auch der General sicher erfreut, in der "demokratischen Gruppe" ein Gesicht des Militärs zu erkennen. Sie wartete gespannt auf die Reaktion der Gruppe und ignorierte Lexis Gezappele geflissentlich.
Gabriel wusste nicht was er sagen sollte. Nicht was er denken oder allgemein tun sollte. Was auch immer Lexi da unten abgezogen hat, einerseits wollte er vor Freude weinen, aber andererseits...
Er lehnte jedenfalls mit weit aufgerissen Augen an der Ballustrade und blendete das Gejohle, Gepfeife und die lauten Buhrufe um ihn herum aus.
Das leise „Merde“ in seiner Gedankenwelt wiederholte sich stetig und wurde immer lauter und er hoffte bei allem was ihm lieb und teuer war, dass er Lexi zu Gesicht bekommen würde.
Erst als die krächzende Stimme der alten McAldrin, einem Rohrstock welches ein Kind auf die Finger traf gleich, das Treiben niederschlug konnte er sich aus seinen Gedanken reißen.
"Wie sie sicher wissen, sollen wir einen Repräsentanten unserer Gruppe zu General Vantowers schicken. Sie stimmen mir sicher zu, dass Miss Alexandra Miller die geeigneste Person ist.“
Tatsache, da stand sie. Aber das einzige was Gabriel in den Augen von Lexi lesen konnte war eher der Gedanke, dass VanTower ihr den Kopf noch mehr abbeißen würde, als er es vermutlich sowieso schon tun würde.
Gabriel ignorierte die weiteren Worte von der alten „Lady“ und drängte sich sofort zu den beiden vor.
„Mon Dieu! Ich glaube nach so einem...“ Gabriel überlegte kurz was er sagen sollte. Lexi wusste mit Sicherheit, dass sie sich zur Sau gemacht hat, aber er wollte das auch nicht wirklich laut aussprechen. Schon alleine weil sie so ziemlich seine beste Kundin war.
„...anstrengenden Akt ist das letzte was Lexi braucht eine Art Krisengespräch mit dem General. Ich würde mich als Gegenkandidat aufstellen. Eigentlich bin ich nur die Vertretung von Mister Jackman, dem Schauspieler. Wenn der General also einen Repräsentanten jeder Gruppe haben möchte, dann wäre ich für Hugh... also... momentan noch mich, wenn Hugh also wieder pässlich ist, würde er das natürlich übernehmen.“
Die braunen dunkelbraunen Augen des Franzosen blickten durch die Menge, ehe er kurz nickte.
„Merci beaucoup pour votre attention!“
Er drehte sich noch auf den Schuhen um und griff an Lexis Arm, zerrte die Arme mit sich und griff schnell an ihre Schulter und schüttelte sie durch.
Durch sein Zischen und französisch-englisches Kauderwelsch hindurch konnte Lexi nicht viel verstehen, abgesehen von jeder Menge Kraftausdrücke. Wispernd schaute er Lexi direkt an.
„Scheiße, Scheiße, Scheiße, putain de merde! Lexi, Rombière, Lexi was zum?! Tu veux la bagarre? TU VEUX LA BAGARRE?! Bist du high? Lexi, war der Stoff nicht in Ordnung oder was ist mit dir los?!“
Abgesehen von dem etwas zu laut geratenem Fluch, zeterte Gabriel so verflucht leise, das höchstens Sheng ihn hätte hören können, vielleicht aber auch noch die alte Schabracke von Prügeloma.
Dr. Alzheim
15.08.2013, 21:12
Alexandra Miller sollte die Gruppe anführen? Die Person, die aus einer Einweisung über den Schusswaffengebrauch gegen die Untoten ein derartiges Desaster gemacht hatte, dass nur sprichwörtliche fünf Minuten länger einen Aufstand heraufbeschworen hätte? Sicher war sie Teil des Militärs unter dem General, der quasi das Oberkommando führte, doch zweifelte Ivan daran, dass ihr die Ernsthaftigkeit der Lage und der eventuell kommenden Geschehnisse bewusst war. Sicher war es auch das naheliegendste, einen Militärangehörigen zum Truppenführer zu wählen, würde doch die Konversation mit dem General schneller statt finden als wenn es jemand ohne militärische Kenntnisse war.
"She's not the only soldier here." (Sie ist nicht der einzige Soldat hier) meinte Ivan in für ihn ungewohnt klarem Englisch. Er verschränkte die Arme vor sich und ärgerte sich insgeheim darüber, dass er nicht besser darin war, eine der westlichen Sprachen so fließend wie russisch zu sprechen, also atmete er tief durch und konzentrierte sich darauf, seine Gedanken mitzuteilen. Vielleicht würde man auf ihn hören, vielleicht auch nicht. So oder so würde es keinen Unterschied machen. Zudem sah keiner der anderen wie ein fähiger Soldat aus, doch das traf auf viele der Söldner zu, mit denen er früher Einsätze erledigt hatte. Mit einem Mal hatte er das Bild vor Augen, als sie in einem Land, das sie von einer Diktatorin befreiten, einen auf der Flucht befindlichen Inselbewohner trafen, der einen Eiswagen gestohlen hatte und damit quasi um die Welt geflohen war, sich aber letztlich seiner Einheit an schloss und sich meisterhaft im Verborgenem bewegen konnte und mit Pistolen allgemein effektiv umzugehen wusste. Leider hatte er die Einheit mit Ende des Einsatzes verlassen und so war auch der Kontakt abrupt abgebrochen. Ivan hatte über Umwege heraus gefunden, dass er wohl auf seine Insel zurück gekehrt sei, doch evaluieren konnte er den Report nie.
"I believe, they're planning a kind of mission to the mainland... maybe he knows the reason or he IS the reason." (Ich glaube, sie planen eine Art Mission zum Festland... vielleicht weiß er den Grund oder er IST der Grund dafür) Ivan deutete auf den Gefangenen bei den beiden Soldaten mit einer Kopfbewegung. Super, er war gerade richtig in Fahrt mit seinem Englisch. Hoffentlich hielt diese Fahrt weiter an, damit er seine Gedanken und Vermutungen weiter ausführen konnte. "It's obvious why we are here, people from different locations of this base... they are planning this mission with a kind of... of symbolism, because we all are from different locations of this base. This would stand for a kind of co-operation of everybody living here safe from the dangers of the outside world." (Es ist offensichtlich, warum wir hier sind, Menschen von verschiedenen Bereichen dieser Basis... sie planen eine Mission mit einer Art... Symbolik, eben weil wir alle von verschiedenen Bereichen dieser Basis sind. Dies könnte für eine Art Kooperation aller hier lebender stehen, die wir hier sicher sind vor den Gefahren der Außenwelt). Ivan machte eine kurze Pause, ehe er weiter sprach. "If you want, i may be an... alternative... candidate..." (Wenn sie wollen, kann ich eventuell ein... alternativer... Kandidat sein) Und schon war sein anfangs guter Lauf vorbei. Zu dumm auch, doch zumindest das Wesentliche hatte er aussagen können und sich somit als dritter Kandidat ins Gespräch bringen. Deutlicher wäre das wohl, hätte er seine gute alte RPG74 noch, aber... nun, das war vergangen. "As said, if you want, I, Ivan Dolvich, could do it." (Wie gesagt, wenn sie wollen, kann ich, Ivan Dolvich, es tun).
Ivan war innerlich nervös. Reden war nicht unbedingt seine Stärke, denn die lag mehr auf dem Schlachtfeld, wenn es darum ging, dem Feind aus dem Weg zu gehen, ihn an optimalen Punkten auszuschalten oder Befreiungsmissionen auszuführen. Vielleicht hörte ja jemand zu und würde seine Vermutungen teilen. Und selbst wenn er nicht der Anführer werden würde, würde er den Anführer oder die Anführerin mit seinem Wissen unterstützen... eine Übersetzerin hatte er ja quasi an der Hand, falls er keinen weiteren guten Lauf mit seinem Englisch haben sollte.
Jerome Denis Andre
15.08.2013, 22:23
Fritz neigte sich zu Jul hinüber. "Dieser Mann wirkt deutlich kompetenter, als die anderen beiden, nicht?", meinte er leise.
Dann trat er vor, und erhob seine Stimme. "Was dieser Mann sagt, macht Sinn. So sehr ich es um der Demokratie willen hoffen
wollte, so glaube doch auch ich nicht, dass diese Veranstaltung nur einberufen wurde, um einen neuen Wahlmodus zu testen.
Es kann gut sein, dass an dem hier gewählten Anführer bald mehr hängt, als wir es nun vermuten. Wenn ich mir diesen Mann
so ansehe, dann scheint er mir des Kampfes fähig zu sein." Fritz hielt kurz inne, und sah bewusst hinüber zu Lexi Miller.
"Aber Kampfeskraft allein macht keine gute Führungsperson. Ein Fuchs, der in Erwartung auf seine erste Mensur hinpaukt,
handelt am Anfang häufig so ungestüm und enthusiastisch, dass er Fehler macht; Er lässt seine Deckung fallen. Sein Mut
wird ihm zum Verhängnis." Fritz sah hinüber zu Jul, und sprach dann mit den Worten Körners: "Vor uns liegt ein glücklich Hoffen;
Liegt der Zukunft goldne Zeit. - Steht ein ganzer Himmel offen; Blüht der Freiheit Seligkeit." Dann sah er hinüber zu Prudence;
Blickte ihr direkt in die Augen. "In der nächsten Stunden Schoße, liegt das Schicksal einer Welt. - Und es zittern schon die Loose;
Und der eh'rne Würfel fällt." Fritz sah sich in der Runde um. Er war sicherlich kein großer Redner, aber er hoffte, dass er mit
seinen Worten wenigstens so etwas wie Zusammenhalt schaffen könnte. "Mein Würfel fällt auf Ivan Dolvich".
Fritz sah Ivan an, und nahm dann wieder seinen Platz neben Jul ein.
Kabelhölle, lautes Lüftersurren, Racks voller Hardware, die eigentlich nicht mehr laufen sollte (und sich auch weitesgehend daran hielt) und mittendrin irgendwo ein mit Schraubenzieher bewaffneter Gunther Ocean. Zufriedener Klappser auf den Mainframe, Feierabend.
Feierabend hieß in dem kleinen Büro/Werkstatt/Rechenzentrumhybriden allerdings trotzdem erstmal da bleiben und sich vorsichtig und über diverse Umwege in das einwählen, was vom Internet übrig geblieben ist. Was in erster Linie sein eigenes BBS ist.
Ocean hatte die Zeit auf Wallis & Fortuna produktiv genutzt und die Forschungsrechner fleissig "werben" lassen, leider starben die User viel zu schnell wieder weg. Welcome to Zombocom in-fucking-deed.
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Die User mochten zwar wegsterben, aber Spambots waren auch nach der fucking Zombieapokalypse nicht totzukriegen.
Keine neuen Nutzer, dafür aber ein neues Topic vom Dude auf dem Schiff aber viel wichtiger (und ungewöhnlicher) eine persönliche Nachricht von Jeff. Der gehörte zur kleinen Riege der Kommunikationstechniker auf Wallis & Fortuna und trieb für gewöhnlich in Sektor Beta sein Unwesen.
"Komisch, dass er mir ne PN schickt. Ich seh den doch jeden Tag?", dachte sich Ocean beim Öffnen der Nachricht.
Wenige Sekunden später war Ocean jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen. Jeff hatte die PN wohl Momente vor seiner Festnahme abgeschickt um ihn zu warnen. Auch Rick hatten die Soldaten einkassiert und wenn Ocean da richtig schlussfolgerte war er wohl als nächstes dran.
"Fuuuuuuck"
Wo konnte er jetzt hin? Heute war Gemeindefest oder so. Vielleicht konnte man da untertauchen? Da verstecken, wo sie einen am wenigsten erwarteten?
Sicherheitshalber packte Ocean die knock-off Sonnenbrille in den Rucksack (ein genialer Plan, ohne die würde ihn niemand erkennen!) und setzte sich in Bewegung.
...und irgendwie war er plötzlich wirklich in der Aula des Gemeindezentrums. War natürlich ausschließlich seinen Infiltrationskünsten zu verdanken, ganz bestimmt, ja. Die Sache mit der Tarnung klappte wunderbar, kein Soldat erkannte ihn. Nichtmal der eine Typ, unter dessen Aufsicht er noch letztens erst in Sektor Beta am alten IBM rumfummelte und der ihn sogar namentlich grüßte.
Oder vielleicht hatte der nur einfach nichts von seinem Haftbefehl gehört. Wie dem auch sei, Ocean saß kurz darauf relativ flott im vierten Stock auf einem Balkon rum und verfolgte mit seiner halben Aufmerksamkeit das Programm während er mit der anderen Hälfte unglaublich unauffällig war. Dupont und Dupond hätten es nicht besser hinbekommen.
Das Programm erwies sich als furchtbar unterhaltsam, danach kehrte allerdings relativ schnell wieder Spannung auf dem Balkon ein.
Es ging um die Wahl einer kompetenten Person, die dann irgendwas machen sollte und ehe Ocean sich versah flogen schon die Namen durch die Luft. Da Ocean ohne Zweifel von den Anwesenden am meisten Kompetenz besaß (die Miller gab immerhin noch einen guten zweiten Platz ab, zumindest ging ihr Filmgeschmack klar) stahl er sich zu den Snackautomaten. Nicht, dass da nachher noch jemand ihn nominieren würde, die ganze Stealthnummer wär sofort im Arsch.
Am Snackautomaten stand n Typ rum, der die Maschine untersuchte, als ob ihre Beschriftung Rückschlüsse auf die Stringtheorie zulassen würde. Ocean schob ihn beiseite, betrieb ein wenig Fingerakrobatik und zog kurz darauf einen Riegel aus der Klappe hervor. Die Entsperrcodes der Automaten auf Wallis & Fortuna waren nie vom Werkstandard geändert worden.
"Snickers?", fragte er den Typen.
Scavenger
16.08.2013, 00:33
Die junge Dame stellte sich als Celina Blair vor und ergriff widererwartend seine Hand. „Es freut mich ebenfalls, Sie kennenzulernen, Ms Blair. Psychologie-Studium also… Zumindest können Sie jetzt versuchen die Psychologie von Untoten sabbernden Zombies zu analysieren. Hoffen wir das Sie dazu noch kommen werden wenn dieser ganze Spuk hier vorbei ist.“ es war zwar total unnötig dieses Thema so weit auszuführen, aber David wollte das zumindest einmal gesagt haben. Er hörte der ihr zu was sie zu seiner Vermutung zu sagen hatte und gab ihr durch nicken zu verstehen das er Ihr zuhöre. „Nun, wie gesagt es ist erst mal nur eine Vermutung… deswegen will ich das noch nicht so groß an die Glocke hängen. Denn es kann auch sein dass das Unwetter einfach vorbei zieht. Aber wenn es der Fall ist das wir voll getroffen werden, dann sind die restlichen Menschen die jetzt im Hole oder im Village ungeahnt ihren Abendlichen Alltag nachgehen ziemlich… aufgeschmissen.“ holte er etwas weiter aus. „Wir hier oben wären sicher… relativ zumindest… aber die da draußen… eine Chance.“
Dennoch aber musste er ihr Recht geben, hinter dem ganzen muss noch was anderes stecken. Denn gerade die Wahl eines Repräsentanten war mehr als unlogisch.
„Ich muss Ihnen aber soweit recht geben, das da scheinbar noch mehr dran sein muss als Das Wetter. Denn warum will der General einen Repräsentanten von jedem haben? “
David fasste sich an sein Kinn und überlegte einen moment.
„Da ist auf jeden Fall etwas weitaus größeres geplant. “ Er konnte nicht mehr viel sagen als sie plötzlich von einem Lauten "RUHE!" zusammengeschreckt wurde
„Himmel, Herrgott“ entwich es dem Amerikaner nur als er der Alten Dame zuhörte.
Da schlug diese doch tatsächlich die vor einigen Minuten hier oben angekommen Soldatin vor die auf der Bühne eben, so eine Lachnummer abgezogen hatte um uns zu Repräsentieren? Nachdem sich noch einige andere Gemeldet hatten die Repräsentanten zu spielen, fasste David sich leicht an den Kopf „Ohweia… das kann ja was werden.“ sprach er zu der jungen Ms Blair. „Die will wirklich diese Militärtussi da als Repräsentantin für uns wählen? Nach der Lachnummer da auf der Bühne vorhin?“ Dann blickte er zu den anderen beiden die sich scheinbar auch dafür interessierten mal das Sagen zu haben. „Und der Kerl da?“ er deutete mit einer Geste zu dem Französisch klingenden Kerl „Der scheint mir jetzt auch nicht die Idealbesetzung zu sein. Ebenso wenig wie der kaum englisch sprechende Russe da drüben“
David schaute der jungen Villagebewohnerin wieder ins Gesicht.“ Nun, wir kommen hier wohl nur raus wenn wir alle zusammenhalten. Ich bin vielleicht nicht der Militärmensch, oder habe einen gehobenen Status, aber zumindest weiß ich auf was es ankommt.“ er wendete sich ab und richtete seinen Blick in die Runde.
„Dürfte ich auch mal gerade um die Werte Aufmerksamkeit bitten.“ sprach er vor der Gruppe.
„Was sie da sagen, Gnädigste mag vielleicht stimme. Die Werte Dame ist vielleicht vom Militär, aber wenn ihre Führungsfähigkeiten so gut sind wie ihre Vorträge vor ein paar Leuten, dann sehe ich uns auf Verlorenem Posten. Nehmen sie mir das bitte nicht übel.“ versuchte er stets freundlich zu bleiben, auch wenn seine Stimme einen leichten hauch von Ironie vorzeigte. „Nun es klingt recht offensichtlich was die hier vor haben. Uns in Gruppen sammeln, und dann wahrscheinlich von der Insel jagen weil da draußen ein Mega Unwetter anrauscht und wir zufälligerweise an der dünnsten stelle der Insel unsere Basis haben“
schließlich war er nicht dumm und hatte Umrisse der Insel schon irgendwo öfters als Karte gesehen. Entsprechend wusste er wie und wo sie genau lagen auf der Insel. „Desweiteren…“ er pausierte kurz „… habe ich vor kurzem beim instandsetzen einiger Funkgeräte eine Meldung wahrgenommen die mich persönlich leicht beunruhigen würde und zumindest erklären würde warum nicht ALLE Menschen der Basis heute hier eingeladen wurden.“ er deutete darauf das im Village und im Hole noch einige viele Menschen gerade ihren ‚normalen‘ Alltag nachgingen. „Denn offensichtlich kommt eine Menge Wasser auf uns zu, und ich meine damit nicht den Regen. Denn dieses Unwetter da draußen“ er deutete auf das Fenster „Wird, wenn es uns wirklich trifft, und davon gehe ich zum allgemeinen Zeitpunkt aus, eine Menge Wasser vor sich her schieben. Und Wie Wasser aussieht das auf eine Küste zu geschoben wird, brauch ich ihnen ja sicher nicht zu erklären.“ er holte kurz Luft. Im Grunde hatte er genug geredet. Er wandte sich wieder ab und warf noch ein kurzes „Danke für ihre Aufmerksamkeit, nun hoffe ich das wir eine Person finden, deren Pläne durchdachter sind als eine Bühnenaufführung die mehr schlecht als recht war.“ Er stellte sich wieder zu Celina schaute zu ihr „Ich hoffe, das hat jetzt nicht ihre Meinung über mich verschlechtert. “ sprach er zu ihr. Ebenso hoffte er das die Menschen hier vielleicht auch ihn selber David Stevens wählen würden.
„Ich weiß nicht so recht“ entgegnete Jul als Fritz sich für Ivan aussprach. „Wir sollen hier einen Sprecher für unsere Gruppe wählen, keinen Kämpfer. Einer, der zu Verhandlungen mit dem General muss. Da wünsche ich mir doch einen etwas wortgewandteren Menschen als den alten Russen da. Und diese Miller halte ich nach der Vorstellung von eben auch nicht gerade für eine geeignete Wahl.“ Jul wollte gerade noch die Vor- und Nachteile von Gabriel abwägen – immerhin hatte er mal im Hole gelebt und kannte die Zustände dort noch – als sich ein Amerikaner zu Wort meldete und etwas von einem Unwetter erzählte. Sie blickte zu den Fenstern. Der Himmel hatte sich tatsächlich enorm zugezogen, offensichtlich war ein Gewitter im Anmarsch. Ob es tatsächlich die von dem Mann angesprochenen Ausmaße annahm, vermochte sie nicht zu sagen, aber es klang in ihren Ohren noch als logischste Erklärung.
Jul stand auf und ging zu David hinüber. „Wenn dies hier eine Evakuierungsmaßnahme darstellt, verstehe ich aber nicht, warum das Oberkommando hier nicht zuerst all die oberprivilegierten Village-People in Sicherheit gebracht hat. Würden Sie von dort kommen, würde ich Sie glatt als Lügner hinstellen. Aber da dem nicht der Fall ist, glaube ich Ihnen, dass Sie überzeugt sind von dem was sie sagen. Vielleicht ist ja auch wirklich was dran. Zu einem Teil haben sie es auch geschafft mich zu überzeugen. So einen Menschen brauchen wir als Vertreter. Könnten Sie sich das vorstellen? Wenn ja, stimme ich dafür, dass Sie (David Stevens) unsere Interessen beim General vertreten.“ Jul wollte sich schon wieder abwenden, da fiel ihr auf, dass sie den Namen des Mannes gar nicht kannte. „Ach, ich bin übrigens Jul“ fügte sie hinzu und sah ihn erwartungsvoll an.
Der Inhalt von Shoanas Zettel war sehr kurz und sehr eindeutig.
Aileen wurde blass. Ihrem ersten Impuls folgend, sah sie sich nach Shoana um - prickelte es doch in ihrem Nacken, so als würde sie sie beobachten - doch sie konnte die Puffmutter nirgends entdecken.
Wir müssen hier weg.
Der Blick der jungen Irin fiel auf die Wachen an der Treppe und sie verfluchte sich selbst dafür, hier hergekommen zu sein.Aus den Aufgenwinkeln beobachtete sie Abraham, der die beginnende Anführerwahl aufmersam verfolgte.
Sie hatte die Szene mit der Wache und dem blauhaarigen Mädchen durchaus mitbekommen.
Unsere Einzige Chance ist es, schnell unsere Stimmen abzugeben und uns dann zu verziehen.
Aileen sah sich nun zum ersten Mal die Leute auf Ebene 4 genauer an. Sheng hatte sie bereits zu Anfang entdeckt und wich seitdem seinem Blick aus. Einige Leute kamen ihr aus dem Hole bekann vor. Von wenigen kannte sie sogar den Namen. Als der Amerikaner seine kleine Rede beendet hatte, sah Aileen ihre fünf Minuten gekommen.
Sie zupfte ihre Bluse zurecht, prüfte ihre Frisur aus brünetten Locken, setzte eine würdevolle Miene auf und richtete dann die Aufmerksamkeit auf sich, indem sie mit einem Satz auf die Lehne einer Bank sprang um sich dort mit der Grazie der Tänzerin, die sie war, kerzengerade im Gleichgewicht zu halten. Sie wartete, bis der Großteil der Blicke auf ihr lag und begann, mit lauter und klarer Stimme zu sprechen.
"Mein Name ist Aileen McKennit. Auch ich habe etwas mitzuteilen. Unabhängig von den Vermutungen und Gerüchten, die über unseren Anwesenheitsgrund herrschen - mögen sie begründet sein oder nicht - wurde uns die Aufgabe übertragen, einen Anführer zu wählen und wir sollten diese Aufgabe ernst nehmen. Es wurden bereits einige Kandidaten vorgestellt, die in ihrer momentanen Aufgabe große Kompetenz besitzen mögen, jedoch ist ein guter Kämpfer noch lange kein guter Anführer. Und ein guter Anführer muss nicht zwingen kämpfen können. Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber Planlosigkeit ", Ihr Blick streifte Ivan und Lexi. ", kann hierbei ebenso tödlich für die Gruppe enden wie sprachbedingte Kommunikationsprobleme. Wir brauchen jemanden, der in der Lage ist, sein eigenes Wohl hinter das Wohl der Gruppe zu stellen. Jemanden, der in brenzligen Situationen kluge Entscheidungen treffen kann. Jemamdem, dem die Menschen am Herzen liegen. Es gibt unter uns Anwesenden eine Person, von der ich weiß, dass sie all diese Kriterien erfüllt. Sie hat es bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Es ist eine Person, bei der tagtäglich viele Hilfe suchen und so einige von uns mögen sie kennen: Shelley Weinberg."
Mit einer ausladenden Geste wies Aileen auf die verdutzte junge Frau. Vermutlich kannte sie Aileen nicht einmal, Shelleys Name jedoch war im Hole wohlbekannt.
"Sie ist es, die ich wähle und die ich euch als Wahl empfehle. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit."
Aileen deutete eine knappe Verbeugung an tauschte mit einem koordinierten Sprung ihre exponierte Position gegen einen Platz in der Menge.
Daen vom Clan
16.08.2013, 08:50
"Hey, Sheng. Irgendeine Ahnung was hier abgeht? Vantowers murmelte irgendwas von einer Wahl, ich hab's akustisch nicht verstanden.". Sie nickte kurz den Gefangenen zwischen ihnen an, während sie aus ihrer Tasche Drehtabak und Papes fummelte um sich eine Zigarette zu drehen. "Und wer ist der Typ überhaupt? Neue Rekrutierungsmethode?"
Shengs Augen traten aus den Höhlen und Lexi wurde fast unwohl, so erschrocken und ertappt, wie er Lexi ansah und nervös fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen.
Lexi konnte sehen, wie der Blick des jungen Asiaten immer wieder von Lexi hin zu einer gut aussehenden Frau auf dem Balkon und zu ihr zurück wanderte.
"Wow, Miller, äh...schön dich zu sehen. Äh, wahnsinns Vortrag da unten, echt der Wahnsinn." Er versuchte sich an einem Lächeln, brachte aber nur die Karikatur dessen zustande.
"Die...ähm... die Funker haben heute morgen einen Funkspruch vom Festland abgefangen. In chinesisch, äh..." Sein Blick wanderte wieder zu Aileen und seine Anspannung nahm sichtbar weiter zu. "Seitdem...ist der Alte total von der Rolle..." Er räusperte sich kurz und Lexi nickte, ihn weiter taxierend und so wechselte Sheng schnell das Thema: "Der...äh... Gefangene, ist ein Gefangener..." "Was du nicht sagst.", unterbrach ihn Lexi murmelnd, während sie weiter an der Zigarette drehte und obschon dieser Ton unter Soldaten absolut üblich war, wurde Sheng noch nervöser. "Ehm, der Gefangene hat Freigang..." Er warf dem Corporal einen hilfesuchenden Blick zu, doch dieser hatte die Soldatinnoch gar nicht wahrgenommen und starrte abwechselnd den Gefangenen und das Funkgerät an. "...das machen wir nun immer so.", murmelte Sheng noch sichtbar angespannt.
Es brauchte keine besonders große Menschenkenntnis, um herauszufinden, dass Sheng sich in seiner Haut alles Andere als wohl fühlte.
Nathan nahm den Automaten näher in Augenschein und konnte feststellen, dass der Automat sehr stabil aussah und darüberhinaus noch gut gefüllt war, augenscheinlich kamen nicht viele Gäste auf die vierte Ebene des Gemeinschaftszentrums. Bei genauerer Betrachtung konnte er auch feststellen, dass einige der Riegel schon abgelaufen waren oder ihnen das feuchtwarme tropische Klima nicht allzugut bekommen war, doch der Großteil sah aus, als würde er noch schmecken. Und Schokolade war seit der Apokalypse sowieso ein sehr rares Luxusgut. Bevor er jedoch weitere Gedanken investieren konnte, trat eine weitere Gestalt auf ihn zu und tippe einen schnellen Code ein, gefolgt von der Ziffer, die für den Snickers-Riegel stand.
Gunter bot dem Mann neben sich den Riegel an und wusste, dass dieser Entsperrcode noch genau vier weitere Male heute benutzt werden konnte, bevor er sich dann für 24 Stunden deaktivieren würde. Trotzdem, immerhin waren es insgesamt 5 Riegel, die er würde ziehen können.
Aileen hatte ihre Rede gerade beendet, als das Prickeln in ihrem Nacken fast unerträglich wurde, das Gefühl, beobachtet zu werden, wurde eindringlich. Und tief in ihren Eingeweiden war ein leichtes Ziehen zu spüren. Sie hatte Shoana vorher nicht gesehen und machte sich nun ebenfalls keine Hoffnungen oder Illusionen, doch dann sah sie die seltsame Frau und ihr Herz machte einen Sprung - die Puffmutter stahl sich in diesem Moment im Rücken einer Wache aus dem Raum, war sie seltsamerweise doch im Erdgeschoss, wo Vantowers nur die "Ehrengäste" aus dem Village und dem Sektor Alpha zugelassen hatte.
Nathan war noch ganz verwundert, was er an diesem Automaten machen sollte, einen Münz-Schlitz konnte er nicht finden, nicht, dass er überhaupt Münzen bei sich hatte, als schon ein Mann zu Hilfe kam, der aussah als sei er aus einer schlechten Kopie von Saturday Night Fever entwischt und, Nathan musste zwei Mal hinsehen, ein Flash-Drive als Halsband trug.
Noch bevor er sich vollends diese Gestalt ansehen konnte, tippte er mit rasender Geschwindigkeit etwas in den Automaten und reichte ihm einen, erstaunlich gut aussenden Snickers-Rigel vor die Nase.
"Snickers?", frage er ihn. Er nahm dankbar den Riegel an.
"Hey, danke Kumpel! Dachte schon der Automat hier wär nur ne Attrape!"
Er reichte dem Mann seine Rechte als Gruß. "Nathan Archer, ehemaliger Manager und seit neuestem Angel-aficionado." Er hatte immernoch die Angel über seine linke Schulter gelegt.
Langsam begannen um sie herum mehr und mehr Leute mit der eigentlichen Wahl.
"Sieht so aus, als ob die Wahl begonnen hätte. Wär wohl der glückliche President wird?"
Dolores hatte die ganze Zeit über ruhig an ihrem Wein genippt, die Ansprache von General VanTowers angehört, höflich und besonders lange am Ende der Vorstellung dieser Soldatin geklatscht und mit einem Lächeln den Vorschlägen für den Repräsentanten gelauscht. Aber innerlich brodelte es in ihr. Nicht nur, dass diese ganze Sache höchst bedenklich war - alleine die dauernden Blicke auf die Funkgeräte der Soldaten waren nicht sonderlich beruhigend, geschweige denn die Gerüchte, die sich auf diesem Balkon langsam ausbreiteten wie ein Lauffeuer - die Alternativen für einen Anführer waren auch noch wirklich dürftig.
Diese alte Schachtel. Natürlich wählte sie jemanden, der Kontakt zum Militär hatte, ganz ungeachtet der Tatsache, dass diese Miller offenbar die chaotischste Person war, die diese Gruppe momentan hergab. Es war richtig vom Franzosen gewesen, gleich eine Gegenwahl aufzustellen, aber sie bezweifelte dass er Ahnung von politischem Feingefühl hatte. Der Schauspieler, den er nur vertreten wollte, konnte da vielleicht schon eher etwas ausrichten, aber der war nun mal nicht hier. Und wer Shelley Weinberg sein sollte wusste Dolores nicht einmal. Sie sah jedenfalls nicht so aus, als könne sie tatsächlich wichtige Entscheidungen treffen oder einen kühlen Kopf bewahren - sie wirkte eher wie ein junges, naives Ding, das einen Heiligenschein zu tragen schien. Aber in dieser Welt hatten Gutmenschen keinen Platz. Und das Gerede dieses David Stevens war alles andere als beruhigend. Er hatte vielleicht Recht und machte sich immerhin Gedanken, aber er schien nicht wie jemand, der eine Gruppe wirklich vereinen und vertreten konnte - dazu sah er ein bisschen zu sehr auf die anderen Kandidaten herab.
Dolores hatte das Nachdenken satt. Sie wusste worauf es ihr am meisten ankam - sie wollte eine erfahrene, vertrauenswürdige Person, die sich verständigen konnte. Womit der Russe natürlich auch ausschied, obwohl er sonst einige Qualitäten vorzuweisen schien. Und es sollte dann schon jemand sein, mit dem sie persönlich vielleicht auch das ein oder andere gemeinsam hatte. Es konnte ja nie schaden, gute Kontakte zu einer höhergestellten Person zu pflegen.
Dolores trat zu den Snackautomaten, wo der Mann stand, mit dem sie sich eigentlich vor dem ganzen Trubel schon unterhalten wollte. Doch gerade als sie etwas sagen wollte, funkte ein höchst skurril aussehender Kerl dazwischen. Er wirkte wie aus einer äußerst billigen Schmierenkomödie, schien aber zumindest im Bereich von Snackautomaten etwas auf dem Kasten zu haben. Haha.
"Nathan Archer, ehemaliger Manager und seit neuestem Angel-aficionado.", hörte sie da den anderen Mann sagen und die Aussage stimmte sie äußerst zufrieden. Ein Manager also. Das waren ja nun wirklich nicht die schlechtesten Vorraussetzungen. "Sieht so aus, als ob die Wahl begonnen hätte. Wär wohl der glückliche President wird?" "Hätten Sie keine Lust dazu?", antwortete Dolores schnell mit einem charmanten Lächeln und drängelte sich dabei neben Nathan. Der sah sie mit unübersehbarer Verwirrung an. "Verzeihung, ich weiß, dass ich gerade sehr unhöflich bin, mich hier einzumischen. Ich bin Dolores Thomas." Sie reichte Nathan und gezwungenermaßen auch dem anderen Kerl die Hand und gab ein verlegenes Lachen zum Besten. "Aber ehrlich gesagt finde ich bisher keinen Kandidaten geeignet und habe mich ein wenig nach Alternativen umgesehen. Sie scheinen mir ein sehr vernünftiger Mann zu sein - Sie interessieren sich nicht so sehr für dieses Gehabe hier und das ist meiner Meinung nach genau was wir brauchen. Sie würden nicht nur Ihre eigenen Interessen vertreten, nicht wahr? Und dann waren Sie immerhin ein Manager - verzeihung, das konnte ich nicht überhören - da wissen Sie immerhin etwas von Verantwortung."
Dolores lächelte. "Ich würde Sie (Nathan Archer) auf jeden Fall wählen." und sie blickte mit einem Nicken zu dem anderen Mann in der Hoffnung, er würde sich selbiges durch den Kopf gehen lassen.
Zitroneneis
16.08.2013, 11:24
So, du hast die Wahl. Ein Russe, der kaum englisch spricht? Ein Mädel aus dem Hole, das du nicht kennst? Einen Franzosen? Ich persönlich würde ja zu gerne sehen, wie MC Lexi das ganze angehen würde. Aaaaaber so wie es aussieht wirst du wohl eher den Amerikaner wählen, von dem du so angetan bist. Stimmt’s, Prinzessin?
Oh Will, ich wünschte du würdest die Lage etwas ernster sehen. Und da wir nicht wissen, was genau Mr Vantowers vorhat, sollte man die vernunftbegabteste Person schicken.
Oh ho, will da etwa jemand sich selbst vorschlagen?
Du glaubst doch wohl selbst nicht, dass ich mich dafür verantwortlich machen werde, einer Gruppe von Wählern eventuelle schlachte Botschaften zu überbringen. Nein danke, es gibt ja genug Freiwillige.
Damit richtete Celina ihre volle Aufmerksamkeit erneut auf Mr Stevens.
„Ich hoffe, das hat jetzt nicht ihre Meinung über mich verschlechtert. “
Darauf lachte sie nur leise: "Nein, nicht im Geringsten. Ich finde es großartig, dass Sie die Verantwortung hierfür übernehmen möchten."
Dann stellte sie ihr Glas ab, begab sich an eine gut sichtbare Position und rief mit in den Raum: "Darf ich einen Moment um Ihre Aufmerksamkeit bitten, meine werten Damen und Herren?" Als sie sich aller Aufmerksamkeit sicher war, fuhr sie fort: "Ich bin erfreut, zu sehen wie viele engagierte Menschen hier anwesend sind, die gerne etwas für das Allgemeinwohl beitragen möchten. Doch in dieser Situation ist genaues Abwägen unerlässlich." Sie wandte sich dem russischen Soldaten zu. "Mr Dolvich, es ehrt Sie in höchstem Maße, dass Sie sich dazu bereit erklären, unsere Gruppe zu repräsentieren. Jedoch glaube ich, ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, denn nicht jeder kann und sollte von Geburt an der englischen Sprache mächtig sein, dass aufgrund der Sprachbarriere jemand mit größeren Englischkenntnissen besser geeignet wäre." Jetzt sprach sie Alexandra Miller an. "Miss Miller, Ihr recht unkonventioneller Vortrag hat bei uns allen einen bleibenden Eindruck gelassen und ich bin überzeugt von Ihren Fähigkeiten als Soldatin. Dieser Beruf ist es jedoch, der mich davon überzeugt, dass Sie nicht die am besten geeignete Person sind. Ich möchte Sie nicht in die unangenehme Lage bringen, die Interessen unserer Gruppe gegen die Ihres Vorgesetzten anzufechten. Das sollte eine neutrale Person übernehmen." Dann wandte sie sich an den Franzosen. "Monsieur Chevalier, auch Ihnen sei gedankt, dass Sie sich so großmütig als Vertretung für Mr Jackman anbieten und ich habe keinen Zweifel an Ihren Talenten. Aber solange Mr Jackman nicht anwesend ist, sollte er auch von niemandem gewählt werden und gleiches gilt natürlich für seine Vertretung." Diese Shelley Weinberg kannte Celina nicht, aber die junge Frau aus dem Hole wirkte eher verdattert als erfreut. Sicher auch keine optimale Kandidatin. Also wandte Celina ihre Worte erneut der Allgemeinheit zu: "Meine verehrten Damen und Herren, ich kenne ihn nicht länger als irgendjemand hier, aber die kurze Zeit, die ich im Gespräch mit Mister Stevens verbracht habe, hat mich zu der Überzeugung geführt, dass er ein guter Kandidat wäre, unsere Interessen zu vertreten. Zudem bin ich zuversichtlich, dass er in der Lage sein wird, Klarheit im Gespräch mit Mr Vantowers zu schaffen und zu klären, weshalb anscheinend nur ein Teil der Inselbevölkerung zu dieser wohl äußerst wichtigen Veranstaltung überhaupt eingeladen wurden. Deshalb verleihe ich ihm meine Stimme."
Mit diesen Worten trat sie aus dem Mittelpunkt zurück, griff sich erneut ihr Glas und hob es mit einem zuversichtlichen Lächeln in Mr Stevens’ Richtung.
"Ich bin sicher, dass Sie die richtige Wahl sind."
Dr. Alzheim
16.08.2013, 11:49
Viel Gerede, von dem Ivan nur einen Bruchteil verstand, wenn überhaupt. Man hatte ihm nicht wirklich weiter Beachtung geschenkt, sondern sich intensiv mit der Vertreterwahl befasst. Auch schien es fast so, als würde etwas abgekartetes laufen, also dass die Wahl wohl ebenfalls Symbolcharakter besaß. Beinah wie zu Zeiten des eisernen Vorhangs, wo es zwar auch Wahlen gab, doch eigentlich schon von vornherein fest stand, wer sie gewinnen würde. Auch als ihm jemand, dessen Name er nicht behalten konnte, aufgrund der fehlenden Englischkenntnisse die Führungsposition absprach, regte sich nichts in ihm. Keine Enttäuschung, keine Boßhaftigkeit, nicht einmal Aggressionen, Wut oder dergleichen. Wie er doch die Zeiten vermisste, in denen die Aufträge klar definiert waren und auch, wer das Kommando hatte. Aber sei es drum.
"Как также, я буду содержать, в виду того что я чонсервная банка реально знаю или предварительного подчета никто от вас." (Wie dem auch sei, ich werde mich enthalten, da ich niemanden von Ihnen wirklich kenne oder einschätzen kann.) warf Ivan in die Runde ein. Er räusperte sich und setzte nach mit "Ich... kenne ich niemanden von Ihnen... ich nich kann abgebe meine Stimme." versuchte er in äußerst gebrochenem Englisch seine Position klar zu machen. Diese Frau, die ihn zuletzt angesprochen hatte, hatte durchaus recht mit dem, was sie sagte. Die Sprache war das Problem, wie in seiner Anfangszeit als Söldner auch. Er verschränkte die Arme vor sich und nickte dem Mann zu, dem diese Frau zugelächelt hatte, diesem von ihr als Mister Sevens bezeichneten. Auch wenn Ivan nicht abstimmen würde, die Wahl dieses Mannes machte seiner Auffassung nach durchaus Sinn. Bei so vielen Menschen, die weit besser englisch sprachen als er war es eine strategisch kluge Wahl. Er war sich nicht sicher, ob er den Mann mehr als eine Art Techniker sehen sollte. Er wusste es nicht genau wieso, doch Techniker hatten die Angewohnheit, in selteneren Fällen in der Welt herum zu kommen, fast wie Söldner, nur eben nicht unbedingt mit Waffen und auch nicht als Teil von Eingreiftrupps. Ein Fernsehtechniker im Sinne eines Kameramanns wäre sicherlich von enormem Vorteil, haben diese Leute seiner Auffassung nach recht schnell den Überblick über so ziemlich jede Situation auf offenem Gelände. Und genau das würde die Gruppe brauchen, jemanden mit Weitsicht, der den Überblick behielt. Und wie zum Teufel sollte er diese Gedanken jetzt in englische Worte packen?
Gabriel schüttelte leicht den Kopf, die Reden waren ja schön und gut, wenigstens hatten ein paar Leute damit schonmal bewiesen, dass sie mit Worten um sich werfen konnten.
"Tut mir ja sehr Leid was gegen sie zu sagen Mr Stevens, aber ich hab weder einen Beweis für die diesen beunruhigen Funkspruch noch denke ich, dass sie sich als Anführer eignen. Da mag ein Gewitter auf uns zu kommen, das kann jeder sehen und vielleicht wird es etwas stürmischer. Aber diese Information macht sie in meinen Augen nicht kompetenter. Ich kann sehen, dass sie sich zumindest Mühe geben nett und freundlich zu sein, aber wenn sie bereits jetzt anfangen Leute wie Lexi aufgrund einer Bühnenperformance schlecht zu reden, dann sehe ich sie schlicht nicht als Anführer dieser Gruppe. Anführer schweißen zusammen zum Beispiel durch Freundlichkeit und Diplomatie aber nicht durch ironische, stichelnde Bemerkungen."
T.U.F.K.A.S.
16.08.2013, 12:47
"... das machen wir immer so."
Mit einer hochgezogenen Augenbraue, die Kippe lässig zwischen den Lippen liegend, schaute sie den sichtlich nervösen Chinamann an. Und bevor Sie weiter nachsetzen konnte, sprach sie diese komische alte Dame an und faselte etwas über eine Anführerwahl, gepfeffert mit einem Schuss großelterlicher Authorität, mit der sie sich für ein paar Sekunden Ruhe verschaffte vor der durcheinander quatschenden Gruppe.
"Ich... äh, okay, danke... ich glaube aber, dass-"
Plötzlich schüttelte sie der durchgeknallte Franzose als wäre sie nicht ganz dicht. Oder er. Oder beide. Bruchstücke von französischen Flüchen und Fragen ob sie auf Drogen wäre hüpften lustig aus dem sich schnell öffnenden und schließenden Mund des Tabakbauerns, bevor sie ihn sanft, aber bestimmt mit einer Hand von sich wegstieß.
"Du kennst meine Einstellung zu Drogen, Gabe. Die Show ist etwas chaotisch abgelaufen - aber wenn du das scheiße fandest, solltest du mal das Tape meiner Highschool-Aufführung von Hamlet sehen." Kurze Pause. "Ich war Hamlet." Noch einmal Pause, um die Zigarette anzuzünden. "Ich war grauenhaft."
Und schon kam diese komische, introvertierte junge Brünette hervor und sprach sie so extrem förmlich an, dass Lexi sich mehr wie ein General fühlte als alles andere. Als wäre sie die einzige Militärperson hier im Raum. Beschwichtigend hob sie die Hände. "Wow, wow, wow - jetzt mal ganz ruhig und der Reihe nach: danke für die Blumen, aber ich bin zuallererst Polizistin und-" Der Sysadmin unterbrach sie mehr oder weniger durch eine Daumen-hoch-Geste in ihre Richtung, bevor er stolz mit einem Snickers in der Hand an ihr vorbeimarschierte. Perplex schaute sie dem Macker hinterher - hatte er sie gerade irgendwie stumm zur Anführerin auserkoren? Sie schüttelte den Kopf, zog an der Zigarette und blies etwas Rauch aus während sie weiterredete. "Ich war jahrelang im Streifendienst, ich hab' Erfahrungen mit bösen Jungs." Sie schaute Sheng scharf an. Mit dem Typen stimmte was nicht, sie spürte es förmlich. Die Art und Weise wie er diese Frau mit den gelockten Haaren flüchtig ansah, kalte Schweißperlen - wenn sein Kollege nciht neben ihm säße würde sie eine Runde "Guter Bulle, böser Bulle" spielen, um endlich die Wahrheit rauszufinden. Chinesischer Funkspruch also. Deswegen hatten sie den ganzen Tag nach Asiaten gesucht. Sie fuhr fort, die Kippe von links nach rechts über die Lippen wandern lassend: "Und ich hatte ein paar Male die stellvertretende Führungsposition bei Drogen- und Waffenrazzias. Das eine Mal war etwas chaotisch, als wir in einem Hochhaus gefangen waren und uns den Weg vom obersten Stock runterkämpfen mussten." Warum sie das gerade laut gedacht hatte, wusste sie jetzt auch nicht so genau. Wahrscheinlich weil es ihr letzter Einsatz im aktiven Dienst war. Alpträume suchten sie bis heute heim. Sie hatte genügend Zeit gehabt, das richtig zu verdauen, denn direkt nach dieser Sache ging's in die WaKa. Und danach...
"Ich bring ihn zurück, Mum."
Geistesabwesend schaute sie geradeaus ins Leere und gab in gewohnt monotoner Art ein "Chef spielen liegt mir nicht mehr so." von sich, bevor sie Nathan auf die Schulter klopfte und mit deutlicher Ironie "Dir liegt das bestimmt besser." vor sich hin murmelte. Lieber der andere Amerikaner im Raum (soviel verriet sein Akzent) als der gottverdammte Russe.
Wow, wow, wow. Wo kam das denn auf einmal her? Kaum, dass er den ersten Bissen von seinem Riegel zu sich genommen hätte, wurde er schon mitten in einem Pseudo-Wahlkampf hinein geritten. Zuerst diese recht energische, um es nett zu formulieren, Mrs. Thomas, die ihn schon eine Weile beobachtet hatte, und jetzt aus dem nichts als Repräsentant vorschlug.
Gunther schien diese plötzliche Einmischung wenig zu stören. Mit einem weiteren Riegel im Mund ließ er die beiden in Ruhe und schien nur zuzuhören.
"Hätten Sie keine Lust dazu?", antwortete die Frau mit einem verkrampften Lächeln, das wohl als „charmant“ durchgehen sollte.
So plötzlich wie sie aus dem nichts anfing zu reden, sah er sie nur verwundert an. "Verzeihung, ich weiß, dass ich gerade sehr unhöflich bin, mich hier einzumischen. Ich bin Dolores Thomas." und streckte ihm geradezu befehlsmäßig die Hand hin. "Aber ehrlich gesagt finde ich bisher keinen Kandidaten geeignet und habe mich ein wenig nach Alternativen umgesehen. Sie scheinen mir ein sehr vernünftiger Mann zu sein - Sie interessieren sich nicht so sehr für dieses Gehabe hier und das ist meiner Meinung nach genau was wir brauchen. Sie würden nicht nur Ihre eigenen Interessen vertreten, nicht wahr? Und dann waren Sie immerhin ein Manager - Verzeihung, das konnte ich nicht überhören - da wissen Sie immerhin etwas von Verantwortung."
Nathan selbst wusste immer noch nicht, was von dieser Wahl und die Rolle die man gewinnen konnte erwarten sollte. Solange General Vantowers was zu sagen hatte, blieb alles beim alten. Warum stritten sich da manche überhaupt um diese abstruse Veranstaltung.
Nathan erwiderte die Begrüßung von Mrs. Thomas.
„Oh, ich bin geehrt von ihrer hohen Meinung von mir, Mrs. Thomas. Es ist doch Mrs. , oder? Ich denke, ich habe sie schon mal im Village gesehen, mit ihrem Mann wenn ich mich nicht irre. Schon komisch wie hier Leute aus allen Teilen der Insel vermischt sind, sonst sind die so auf Trennung bedacht? Aber zurück zum Thema: Ich wäre natürlich geehrt diese ..“ Er blickte sich kurz im Balkon um.“… illustre Gruppe von Leuten zu vertreten. Ich befürchte nur, dass diese Rolle bei weitem überschätzt wird. Zumindest solange diese „Army“ über uns wacht. “
Nathan wusste nicht ob er wirklich „kandidieren“ sollte. Es war albern, aber es sprach auch nichts dagegen. Ein paar Reden halten vielleicht, schlechter als diese Miller könnte es ja kaum werden. Vielleicht ein paar extra Rationen. Falls zu nervig wird, konnte er ja zurücktreten. Einem Village-People wie ihm würde doch niemand ernsthaft Probleme bereiten, wenn er sich querstellen würde.
Als dann just jene Miller ihm auf die Schulter klopfte sagte er.
„Na gut, scheinbar ist eine Beteiligung meiner Person wirklich gefragt. Ich, Nathan Archer, stelle mich dann zu dieser, ach so wichtigen, Wahl.“
Hoffte er zu gewinnen? Kaum, dieser Stevens hatte schon drei Stimmen, und so wie er darum kämpfte würde er wohl sicher noch den einen oder andern auf seine Seite bringen.
Nathan ging zu seiner Bank und genoss den Riegel. Es war eine Ewigkeit, seit dem er einen richtigen Schoko-Riegel gegessen hatte. Amerikaner aßen vielleicht nur Müll, aber immerhin war es geschmacksvoller Müll.
"Grhml..."
Keine zehn Minuten waren vergangen und die Leute gingen sich wegen dieser Anführersache an die Gurgel.
Perfekt, ja, richtig GEIL, genau wegen DIESER Scheisse wollte ich nicht mehr hier sein, wenn es losgeht!
Alice stand noch immer mit verschränkten Armen an eine Wand gelehnt und starrte die Gruppe skeptisch an. Mit niemandem hier hatte sie viel zu tun, die Nominierten waren für sie größtenteils nur weitere Gesichter, keiner davon schien ihr weniger inkompetent als der andere.
Wahrscheinlich hat von denen keiner ein einziges Mal ein Gesetzbuch gesehen...
Sie stöhnte unmerklich. Es half ja nichts, wenn sie hier weg wollte, musste sie jemanden wählen. Im Prinzip wäre es Alice recht gewesen, auf den Nächstbesten zu zeigen, als ihr Blick auf den Russen fiel.
Plötzlich huschte ein leichtes Grinsen über ihre Lippen.
Was gäbe es in so einer Situation Besseres, als den Hund der Regierung, der eine Sprache spricht die die Meisten hier nicht verstehen, auf seiner Seite zu haben?
Ja, das wäre nicht die Schlechteste Idee. Wenn es zum Äußersten kam, würde er ihr vielleicht sogar etwas schulden. Bisher war es ihm noch zu unangenehm, sie als Dolmetscherin zu verwenden, was sie angesichts ihres Aussehens nachvollziehen konnte, doch man wusste ja nie.
"Isch nominieré Ivan Dolvisch!"
rief sie zwischen die schnatternden Grüppchen, bevor sie sich wieder im schweigen verlor und die Leute auf der Rängen der Halle beobachtete.
Daen vom Clan
16.08.2013, 15:16
Es war ein stetes Summen und Rumoren, es schien, dass die Diskussionen lauter wurden, je höher die Balkone reichten.
War es auf dem Erdgeschoss schnell mit einem sachten Nicken getan, um ausgerechnet Heather Vantowers als Sprecherin zu erkoren, so schien die Sachlage auf den anderen beiden Balkonen bei Weitem noch nicht so entschieden.
Erst schien es, als ob auf dem ersten Balkon mit Shoana eine recht schnelle Siegerin feststand, denn es waren gerade die kleinen Fische im Hole, die Schmalspurgauner und die verzweifelten Speichellecker, die sie als Sprecherin sehen wollten und dies auch gemäß dem Motto: "Tu Shoana Gutes. Und sprich darüber!" recht lautstark verkündeten. Diese Stimmen erstarben jedoch sehr schnell, als die geheimnisvolle Frau plötzlich nicht mehr aufzufinden war und entsprechend rasch waren die Gefolgsleute Shoanas wieder in eigene Grabenkämpfe verstrickt.
Der dritte Stock selbst schien deutlich lethargischer zu sein, ein Offizier dort unten hatte mit fester Stimme verkündet, dass er das Amt gerne übernehmen würde und seitdem waren die Gespräche verstummt und die Gegenstimmen nicht laut geworden.
Oben, auf dem vierten Balkon versuche Sheng sich aus dem Sichtbereich von Lexi zu stehlen und sich mit offensichtlicher Unauffälligkeit in Richtung Aileen zu postieren. Schüchtern und scheu warf er ihr einen verstohlenen Blick zu und lächelte so hilflos und ratlos wie ein Jugendlicher bei seinem ersten, ernstzunehmenden Date.
Corporal Tanning sah von seinem Funkgerät auf und erblickte da zum ersten Mal Lexi.
Er maß sie mit einem Blick und schnarrte dann los: "Hab Sie gar nich' kommen hören, Miller. Erklären Sie sich mal - was sollte denn dieser Bühnenzauber da unten?"
In all der Zeit, die Matt bisher damit zugebracht hatte, Aufträge auszuführen, war es ihm so ziemlich egal gewesen, wer denn nun diese Person war. Insofern interessierten ihn auch nicht die Einzelheiten, welche dieser komischen Gestalten, mit denen er sich in einem Raum aufhalten durfte, denn nun sein "Vertreter" sein sollte. Tatsächlich fragte er sich sogar, ob irgendeiner dieser Leute die Kompetenz besaß irgendwen zu vertreten. Sich selbst nominieren, kam für Matt natürlich auch nicht in Frage, die Leute hielten ihn doch sowieso schon für auffällig und schienen ihn eher zu meiden.
Das Beste, was er tun konnte, war jemanden zu nominieren, der sowieso schon von einer Mehrheit akzeptiert wurde. Blöd nur, dass die meisten hier sich sowieso noch nicht kannten.
Am Ende gab Matt seine Stimme David Stevens.
Scavenger
16.08.2013, 16:07
Nachdem sich David wieder zurück zu der Jungen Ms. Blair stellte und sie ihm bestätigte, das sich ihre Meinung über ihn nicht verändert hätte, grinste er zufrieden. Celina hatte wohl nun auch etwas zu verkünden und stellte sich gut sichtbar für die Gruppe auf dem Balkon hin. Als sie anfing zu reden kam eine Dame zu ihm die auch ihn direkt ansprach. Am Akzent der der Dame merkte er das sie scheinbar Deutsche war. Sie sprach ihn auf seine Vermutungen an:
„Wenn dies hier eine Evakuierungsmaßnahme darstellt, verstehe ich aber nicht, warum das Oberkommando hier nicht zuerst all die oberprivilegierten Village-People in Sicherheit gebracht hat. Würden Sie von dort kommen, würde ich Sie glatt als Lügner hinstellen. Aber da dem nicht der Fall ist, glaube ich Ihnen, dass Sie überzeugt sind von dem was sie sagen. Vielleicht ist ja auch wirklich was dran. Zu einem Teil haben sie es auch geschafft mich zu überzeugen. So einen Menschen brauchen wir als Vertreter. Könnten Sie sich das vorstellen? Wenn ja, stimme ich dafür, dass Sie unsere Interessen beim General vertreten.“
Danach stellte sie sich ihm als Jul vor.
„Oh, freut mich sie kennen zu lernen Jul, mein Name ist David, David Stevens.“ stellte er sich ihr ebenfalls vor. „Aber danke für ihr vertrauen, ich hoffe das mir zumindest ein paar vertrauen werden. Auch wenn ich sicher keiner bin der da diplomatisch irgendwie durch die Blume redet.“ rechtfertigte er sich für seine doch recht direkte ansage zu den Kandidaten die bisher aufgestellt wurden.
Während seines Gespräches mit Jul kam sprach ihn dann auch der Franzose nochmals an und erzählte ihm etwas von wegen das er seine Ironie und so disqualifizieren würden als Anführer der Truppe zu gelten.
„Es tut mir ja sehr leid wen Ihnen meine Art und Weise, mit den Dingen umzugehen nicht passt. Ich bin vielleicht kein Diplomat und kann mich hinter Worten verstecken, aber ich bin zumindest nicht auf den Kopf gefallen um zu erkennen dass das da draußen nicht nur ‚ein kleines Unwetter‘ wird. Das Ganze Unwetter Gerede mag nicht gerade ermutigend sein für den ein oder anderen, aber es schön zu reden oder unter den Tisch fallen zu lassen und stattdessen diese fadenscheinige Veranstaltung hier zu Tage zu bringen, ist meiner Meinung auch nicht die Optimalste Lösung, finden Sie nicht auch?“ setzte er einen Fragenden Blick zu dem Franzosen.
"Vielleicht mag ich nicht der beste für den Job sein wenn die Wahl auf mich fallen würde, für die ich mich sicher nicht freiwillig gemeldet habe wenn es denn so enden sollte, aber zumindest werde ich die Meinungen der Menschen hier anhören und versuchen das beste Mittelmaß zu finden. Im Gegensatz zu den Militärs die sich hier Vorschlagen lasse. Wenn ein Militär hier das Sagen bekommt, dann wird das so enden wie jede Gruppe von Zivilisten die sich unter einem Menschen vom Militär unterordnen mussten. Selbst dieses Camp ist doch der beste Beweis dafür. Zwei-Klassen Trennung. Mir persönlich ist es egal, aber ich will hier keinem Militär das sagen überlassen wenn wir hier wirklich am Ende auf uns alleine gestellt sind. Dann lieber einem Zivilisten.“
Erklärte er dem Franzosen in einem normalen ruhigen Ton damit nicht alle die Diskussion zwischen den beiden mitbekommen. Da das nur unnötiges zeitverzögern wäre und nichts zur Sache trägt ob die beiden ein Problem miteinander hätten, auch wenn David da jetzt noch kein Problem drin sah das der Mann vor ihm, David nicht als Anführer für fähig hielt. Auf eine Reaktion wartend schaute er auf dem Balkon durch die Menschen durch die sich dort tummelten und heiß diskutierten.
Dann kam Celina wieder zurück zu ihm und sagte das er sicher eine Gute Wahl wäre. Damit fand er Bestätigung darin das sein Gerede doch nciht so verschreckend war als er vermutete oder ihm gesagt wurde. Er wandte sich zu ihr "Danke, Ihre Ansprache war aber auch nicht schlecht, Sie hätten sicher auch das Zeug dazu" antwortete er ihr darauf.
AUSGERECHNET DIE! Ausgerechnet Heather Vantowers, diese...diese...liederliche Person, diese...Als hätte der General SO eine Frau verdient! Prudence war sich auch ganz sicher, dass die etwas mit so einem jungen Hüpfer hatte, diesem Tunesier, der bei Mr. Jackman lebte und sich hier nun aufspielte, ganz sicher machte sie ihm schöne Augen, ganz sicher war sich Prudence da. Und diese Frau sollte nun eine der Sprecherinnen werden, eine Position, die sicher mit viel Ansehen verbunden war? Nun, ganz typisch für so eine Person, Prudence würde sich nicht so herabwürdigen und als Bekannte des Generals zu der Versammlung gehen. Pah.
Allerdings hatte sie auch den Brief des Generals im Kopf. Sicherlich wäre der General viel ERFREUTER, wenn jemand auffällig unauffälliges zu der Versammlung gehen würde, allerdings sollte es schon jemand aus dem Village sein, der den Status Quo vertrat. Da ihr Plan mit Lexi recht offensichtlich scheiterte, musste ein Ersatz her - der ach-so-demokratiebessene Kerl aus dem Rattenloch schien gerade zu gewinnen. Die Vantowers würden noch Monate über sie beim Bridgeturnier spotten!
Sie räusperte sich kurz. "Auch wenn es mir SEHR für Miss Miller Leid tut, dass sie diese Chance nicht wahrnehmen will, so will ich mich trotzdem an dieser Wahl beteiligen, indem ich Mr. Archer wähle."
Daen vom Clan
16.08.2013, 18:42
Es passierte schnell und vor allem passierte es gleichzeitig. Auf allen Kanälen der meisten Funkgeräte.
Ein leises Knacken war zu hören, ein unterdrücktes Rauschen und auf Balkon 4 jagte sofort der Finger des Corporals auf die Taste zum Stummschalten des Funkgerätes und zum Umleiten des sonst deutlich hörbaren Funkspruchs auf seinen Knopf im Ohr.
Und wer seinen Blick in Richtung des Generals schweifen ließ, der konnte sehen, dass der alte Mann in genau derselben Sekunde hektisch an sein Ohr griff, auch hier, als wolle er einen ankommenden Funkspruch genauestens belauschen. Eine zu klassische Bewegung, eindeutig eine Stressreaktion…!
Nur wenige Sekunden dauerte der Funkspruch, die Anspannung in den Gesichtern der Beiden war deutlich zu sehen, ebenso deutlich erkennbar die grenzenlose Erleichterung, die wie eine bleierne Maske von den Gesichtern der beiden zu fallen schien um einem Antlitz purer Dankbarkeit und Freude Platz zu machen.
Mit herrischer Geste beorderte der General einige der Offiziere zu sich, die neben und hinter ihm saßen und schnell und hektisch gestikulierte er mit ihnen – und das Erstaunen, die Erleichterung und die Fassungslosigkeit, die Hand in Hand auf den Gesichtern der Offiziere ging, verbreitete sich wie ein unruhiger Virus. Wie auch immer die Nachricht lautete, die nun über den Äther geisterte, sie bewegte Jeden, der sie hörte und ließ sie doch fieberhaft grübeln und nachdenken.
Als die Unruhe im Erdgeschoss der Aula schon fast zu spüren war, nickte der General hektisch in Richtung einer Versorgungsoffizierin, von der Einige in Lexis Einheit Stein und Bein schworen, dass sie etwas mit dem General hatte, und die Angesprochene eilte sogleich in Richtung der Pfadfinderinnen.
Vantowers schloss die Augen, als man ihm Stift und Zettel reichte. Und dann begann er hektisch zu schreiben. Wahrscheinlich die wichtigste Rede seines Lebens.
In der Zwischenzeit wurden die Pfadfinderinnen auf die Bühne geführt. Sie lächelten, kicherten und tapsten mit Tippelschritten und glänzenden Augen auf die Bühne zu und schließlich hinauf.
Und mit glockenhellen Stimmchen begannen sie die einstudierten Lieder zu singen – das wahrscheinlich schönste und unschuldigste Ablenkungsmanöver aller Zeiten, dass da unter den grauen, tiefhängenden Sturmwolken je inszeniert wurde…
Mephista
16.08.2013, 19:42
~Früher an diesem Tag~
Sie erwachte mit einem Magenknurren in vollkommener Schwärze.
Nach einigem Herumtasten fand ihre Rechte die Streichholzschachtel und die Linke den Kerzenstummel vom Vortag. Kurz darauf brachte zuerst der Schein des entzündeten Streichholzes und dann der der Kerze Licht ins Dunkel. Wände aus kaltem, schwarzem Stein. Vier Fotos, mehr schlecht als recht an einigen Vorsprüngen der nächsten Wand aufgestellt. Eine Armbanduhr neben einem offenliegenden Heft, in dem Jemand mit einem Bleistift wohl einen Roman verfassen wollte, aber durch Müdigkeit nicht über ein „Querido Diario (Liebes Tagebuch)“ hinausgekommen ist.
Und eine notdürftig hergerichtete Schlafstatt mit einer löschblattdicken Decke, einem Kleidchen als Matratze und einem dreibeinigen Affenplüschtier als Kopfkissen.
Aus diesem „Bett“ setzte sich nun das bis auf Unterhose und Sandalen nackte und unsagbar dreckige Mädchen auf. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es bereits fast drei Uhr am Nachmittag war.
Verdammt …
Nach knapp einem Monat auf dieser Insel schlief sie nun achtzehn Stunden am Tag- Tendenz steigend. Wenn das so weiterginge, würde sie irgendwann garnicht mehr aufwachen.
Das Kind räkelte sich ausgiebig, um danach geschwind die Uhr umzutun und die Decke samt Heft und Stift in ihr Stofftier zu packen. Ihr Kleid wurde ausgeschüttelt und hastig angezogen. Liebevoll, inzwischen schon fast rituell wandte sie sich nun den Fotos zu; über jedes fuhr sie sanft mit den Fingern, drückte ihnen einen sachten Kuss auf und verstaute sie dann in der Brusttasche an ihrem Herzen: Zuerst das Familienfoto Arellano-Felix’, auf dem ihre Mama, Abuela und alle lieben Onkel mit drauf waren. Dann das Foto, dass während der Fahrt auf der Diana II von Ian und Clover auf ihr Bitten hin gemacht worden war. Das dritte zeigte sie selbst zwischen zwei grinsenden Jungs und vor einem etwas verrückt, aber unglaublich stolz aussehendem Mann, im Hintergrund schier endlose grüne Weiden und ein trüber Himmel- wie sehr sie sich wünschte, wieder zu dieser Insel zu kommen. Und zuletzt das Abbild ihres Papas vorm Panorama des Sydneyer Freizeitparkes vom Tag, als alles den Bach runterging.
Bestärkt durch das Gefühl, von diesen ihr liebsten Menschen immer begleitet zu werden, nahm sie ihren besten Affenkumpel an sich, löschte das Kerzenlicht und begann, aus der kleinen Höhle zu klettern. Die Griffe beherrschte sie inzwischen im Schlaf, jeder Stein des Austieges war ihr bestens bekannt. Und so fiel zuerst etwas orange-rundliches auf den Boden der hintersten Ecke des Vulkanhöhlensystems, gefolgt von einem langhaarigen, schmuddeligen Mädchen, welches sich wohl als Einzige durch den kaum sichtbaren Spalt eineinhalb Meter weiter oben in ihr kleines Reich hinein- und hinausquetschen kann.
Einer neuer (fast schon wieder vergangener) Tag wartete nur auf Léo.
~*~
Das Gemeinschaftszentrum war ein fester Anlaufpunkt in ihrem Tagesplan. Hier gab es immer Jemandem, der ihr für ein Lächeln oder auch zwei etwas zu Essen gab. Oder von dem sie sich etwas „borgen“ konnte- ohne Garantie, es der Person wiedergeben zu können. Doch schien es, als ob heute viele die gleiche Idee gehabt haben, denn der Ort war übervoll mit Menschen. Was dem Mädchen gar nicht behagen wollte.
Die Sonne neigte sich bereits wieder dem Horizont entgegen. Als eine der Letzten kam sie an einem unglaublich herausgeputzten Pfadpfinderjungen des guten Teils der Insel vorbei, der ihr freudestrahlend einen Flyer in die Hand drückte und ihr einen schönen Abend wünschte. Verwirrt lächelte sie zurück und konnte sich im Weitergehen kaum bei ihm bedanken, denn schon wurde sie unsanft am Arm gepackt. Léo fühlte sich merkwürdig ertappt, obwohl sie heute noch gar nicht dazu kam, sich irgendetwas auszuborgen und blickte schuldbewusst hoch zum Gesicht des Soldaten, der sie abschätzend musterte. Nach einem Moment meinte er kurz:
„Vierter Stock- da lang.“ Und schob sie damit in Richtung einer Treppe, die sie ohne große Rückfragen erklomm. So hatte sie auch gleich ein Vorsprung, falls dem Mann auffiele, dass sein Putensandwich den Besitzer mehr oder weniger temporär gewechselt hat.
Oben angekommen stellte sie zu ihrer Erleichterung fest, dass sich hier kaum Leute aufhielten. In den unteren Stockwerken tummelten sich die Menschen wie die Pinguine während der Polarnacht. Und wenn es eine feststehende Regel seit letztem Jahr gab, dann die, dass große Menschenaufläufe nur Ärger bedeuteten.
Zwei Leute standen unten auf der Bühne und redeten seit ihrer Ankunft irgendetwas über … irgendetwas. Vielleicht eine Art Comedy-Show. Ihre Aufmerksamkeit galt aber mehr dem Buffett, oder besser gesagt dem Getränketeil des Buffetts, da der Rest nicht vorhanden war. Möglichst unauffällig trank sie eine kleine Flasche Orangensaft leer und nahm sich dann eine weitere samt zweier Flaschen Coca Cola mit zurück an ihren Platz. Der Saal grölte inzwischen zum größten Teil und so begann das Mädchen gut gelaunt ihre Leihgabe zu verspeisen, während die anderen ihrer Ebene sich anschickten, einen „Anführer“ zu wählen.
Ein dumpfe Erinnerung an den Flughafen von Sydney erwachte in ihr…
Daen vom Clan
16.08.2013, 20:49
Private Sheng war sichtlich froh, dem Verhöhr von Lexi entkommen zu sein.
Er hatte die Munition gestohlen. Er hatte seine Kameradin damit betrogen und im Grunde auch das eherne Gesetz unter den Soldaten verletzt. Wenn Aileen nur nicht solche Augen hätte. Wenn es nicht dieser Mund gewesen wäre, der schlanke, verheißungsvolle Leib, der so viel Versprechen gleichzeitig gab und brach. Seit er sie gesehen hatte, brachte sie ihn um den Verstand...
Doch Aileen hielt ihn auf Abstand, becircte ihn nur, um ihn dann wieder fallen zu lassen, die widersprüchlichen Gefühle in seiner Brust schmerzten fast, doch dann wiederrum... schenkte sie ihm diese Blicke. So wie jetzt.
Es war hoffnungslos für den jungen Asiaten. Sie war es wert, die Kameraden zu hintergehen. Sie war es wert, von Lexi verprügelt zu werden, sollte die Soldatin Jemals seinen Verrat herausfinden.
Aileen lehnte zusammen mit Abraham am Balkongeländer und blickte nach unten. Dorthin, wo Shoana verschwunden war, fast schien es, als würde der Zettel in ihrer Seitentasche brennen und drängen und... treten, wie ein Kind im Mutterleib trat. Ärgerlich wischte sie genau diesen Gedanken beiseite und schürzte die Lippen, starrte weiterhin nach unten.
Abraham trat an sie heran und flüsterte: "Was auch immer passiert, mir gefällt das nicht."
Aileen sah ihn nur stumm an und nickte unmerklich. Gesunder Menschenverstand allein reichte, zu spüren, dass große Veränderungen in der Luft lagen. Doch die unterbewusste Warnung, das Gefühl der Unruhe schrie noch viel lauter in ihr.
Sie musste es einfach wagen. Sie schenkte Abraham einen verstohlenen Blick und griff unbemerkt seine Hand, drückte diese in kurzen Abständen, ein unsichtbares Zeichen, eine Zeichensprache entworfen für die Unterwelt und sie sagte ihm, sie kurz alleine zu lassen.
Abraham runzelte die Stirn, nickte dann und verschwand.
Aileen atmete tief durch, lauschte auf den Pfadfinderchor und inszenierte sich bewusst. Sie wusste, dass Sheng sie beobachtete und jetzt wollte sie ihm einen Grund geben, weiter an seinem Verrat zu arbeiten und ihr zu helfen.
Verspielt spielte sie mit ihrem Haar und blickte dann wie zufällig nach links, Sheng direkt in die Augen. Dieser erbleichte und errötete zugleich, er fühlte sich ertappt und konnte doch den Blick nicht von ihr abwenden.
"Diese Musik erinnert mich... an Weihnachten." Es war das Erste was ihr einfiel, vielleicht nicht das Klügste und entsprechend verwirrt war Shengs Gesichtsausdruck. Sie seufzte innerlich und fragte sich, wie oft man mit einem Zaunpfahl wohl würde winken müssen. "Weihnachten macht mich sentimental. Weckt in mir... das Bedürfnis..." Sie betonte das letzte Wort besonders. "...mich anzuschmiegen, gehalten zu werden, weißt du."
Sheng nickte nur stumm, die Augen aufgerissen wie ein Häschen vor der Schlange und Aileen kam mit wiegenden Hüften auf ihn zu.
"Ich sehne mich nach Berührung.", hauchte sie und Sheng trat vor und streckte die Hand aus, mechanisch, als wolle er einen Lichtschalter einschalten. Innerlich zum Bersten gespannt und genervt, doch äußerlich jungmädchenhaft kichernd, schlug sie ihm auf die Hand. "Doch nicht hier. Wie wäre es in deinem... Zimmer?"
Shengs Mund stand seit geraumer Zeit offen, entsprechend schwer fiel ihm das Antworten. Aileen kam ihm jedoch zuvor. "Ach Nein, dein Zimmer ist keine gute Wahl. Wir würden Jemanden brauchen, der die Tür bewacht."
Sie hatte ihn fast, sie spürte, wie Sheng fieberhaft nachdachte und sich seine durch Blutarmug "gehandicapten" Gehirnwindungen nur langsam entwirrten. "Aber wie wäre es wenn mein Bruder Abe auf die Tür aufpasst?", sprach die Irin an Shengs Stelle und der Asiate nickte nur stumm.
Wie unter Hypnose, atemlos jedoch vor Vorfreude, ging der Asiate voran und Abe und Aileen beeilten sich, sich direkt hinter ihm einzureihen.Sheng schien so aufgeregt, er vergaß sogar seine komplette Ausrüstung, die nun herrenlos auf der Brücke lag.
Sheng war ein schlechter Lügner. Doch war er in seinem pochenden Herzen fest entschlossen und schritt auf den Wachposten auf der Treppe zu.
Den beiden Iren kam es wie ein Wunder und Alptraum zugleich vor, aber Sheng schaffte es Beide durchzuschmuggeln und außerhalb des Gemeindezentrums zu schaffen.
Er berief sich dabei auf den General, auf Lexi Miller, auf Heather Vantowers und den verschollenen Barack Obama. Aber er schaffte es.
Sheng war ein schlechter Lügner, ein Verräter und ein begabter Liebhaber. Aber Letzteres sollte Aileen niemals erfahren...
"Ihre Art und Weise mit den Dingen umzugehen ist ihre Sache, ich sagte lediglich, dass es einen richtigen Anführer für eine Gruppe benötigt und sie, wie sie sagten, können nicht gut mit Worten umgehen und in meinen Augen gibt es nur zwei Arten von Anführern. Die, die alle durch Freundlichkeit und Worte besänftigen und..." Gabriel verstummte kurz "...und die, die so verhasst sind, dass sich die Gruppe in ihrer Wut eine große Gemeinsamkeit finden und dadurch zusammenhalten. Sie sind weder ein Diplomat, noch sind sie ein Arsch, so scheinen sie zumindest nicht."
Der Franzose schaute auf die Bühnen unter sich, es war bis auf den Platz ganz unten ein Trauerspiel, sowas wollte er hier eigentlich nicht haben.
"Da keine weiteren Stimmen für mich gefallen sind und vermutlich auch nicht mehr fallen werden, würde ich meine Stimme an Nathan geben. Bitte sehen sie darin keinen Affront Mr. Stevens, aber es würde nun auch keinen Sinn mehr machen meine Stimme an jemand anderen zu geben, die meisten haben sich ja nun bereits entschieden."
Ohne noch weitere Worte wechseln zu wollen schlich sich Gabriel in eine Ecke, setzte sich auf den Boden und öffnete langsam seinen Rucksack. Die Situation war aus irgendwelchen Gründen angespannt und... seine Hände schwitzten, Finger zitterten und... er griff tief in seinen Rucksack hinein. Heraus kam eine kleine, gravierte Blechbüchse welche er gekonnt aufschnappen ließ. Mit zwei Finger fummelte er einen, eigens für sich gedrehten, Zigarillo heraus und zündete in mit einem Streichholz an.
Suparman erkannte die Chance. Einer seiner beiden Bewacher war plötzlich, offensichtlich hocherfreut, mit 2 irisch anmutenden Personen aus dem Gemeinschaftsraum verschwunden und hatte seine Ausrüstung dabei zurückgelassen. Der andere schien, wie schon die ganze Zeit über, immer noch mit seinem Funkgerät beschäftigt zu sein und schenkte ihm keine Aufmerksamkeit.
Neugierig und behände machte er sich daran, die Ausrüstung näher zu untersuchen. Beispielsweise nach einem Schlüssel und anderen Dingen, die er gebrauchen konnte.
Mephista
16.08.2013, 22:11
Zwei Flaschen und ein Putensandwich später hat Léo zwar noch nicht verstanden, warum fast alle Leute hier versammelt waren und Anführer wählen sollten, aber sich dafür die Gruppe hier etwas näher ansehen können. Ein oder zwei kamen ihr seltsam bekannt vor, und die interessantesten Haarfarben waren vertreten. Aber die machte noch lange keinen guten Boss.
Das Mädchen stand auf, um sich einen weiteren Saft zu holen und stubbste im Vorbeigehen einen blonden Mann (David) an.
Ich finde, Du solltest das mit dem Anführern und so machen…“, sprach’s und ward weiter dabei, dass Getränke-Buffett zu plündern.
Zitroneneis
16.08.2013, 22:29
Na, sieht die Welt schon etwas verschwommener aus, Prinzessin?
Bitte... unterlasse einmal deine Übertreibungen. Ich kann ja gar keinen klaren Gedanken fassen.
Natürlich meine Schuld, wie immer. Könnte nicht an den drei Gläsern Wein liegen.
Zumindest in einer Hinsicht musste Celina ihrem unsichtbaren Freund zustimmen: Mehr sollte sie keinesfalls trinken, so verlockend es auch war.
Aber in diesem durchmischten Publikum und unter dieser allgemeinen Anspannung würde sie einen klaren Kopf brauchen.
Also beschloss die junge Engländerin, diesmal wirklich nur ein Glas Wasser zu nehmen, während sie langsam und vorsichtig zum Getränkebüffett ging. Immerhin schwankte sie nicht, etwas schummrig war ihr aber schon.
Als sie sich das Wasserglas griff, bemerkte Celina neben sich eine kleine Gestalt. Eine ziemlich mitgenommen aussehende kleine Gestalt.
Suchend blickte Celina sich um, konnte aber niemanden entdecken, der ein Elternteil des kleinen Mädchens zu sein schien. Vielleicht waren sie getrennt worden. Man konnte Kinder doch nicht alleine hier herumlaufen lassen.
Ich sollte den Wachmännern Bescheid geben. Vielleicht sucht jemand die Kleine schon.
Na, da hast du deine Gelegenheit verpasst. Der Chinese da scheint jedenfalls gerade besseres vorzuhaben, als nach Eltern zu fahnden.
Tatsächlich konnte Celina aus den Augenwinkeln erkennen, wie der junge Asiate mit der hübschen, dunkelhaarigen Frau und einem Mann verschwand.
Was sind das bitte für Zustände?
Gönn anderen doch ihren Spaß, Prinzessin. Nur weil du selber momentan keinen hast...
Das ist nicht der Punkt!
Empört über diesen ausgesprochenen Mangel an Pflichtbewusstsein wandte Celina sich nun selbst dem Mädchen zu.
Freundlich lächelnd begann sie: "Hallo, kleines Fräulein. Wo sind denn deine Mama und dein Papa? Oder bist du alleine?" Sie erntete einen verdatterten Blick. Lallte Celina etwa? Oder verstand das Kind vielleicht kein Englisch? Sie sah ja eher südländisch aus.
Also wiederholte Celina sicherheitshalber ihre Frage auf Französisch: "Bonsoir, petite Mademoiselle..."
Das schien das Mädchen definitiv nicht zu verstehen. Angestrengt kramte Celina in ihrem Hinterkopf nach den paar Brocken Spanisch, die sie irgendwann gelernt hatte, als Gäste aus Spanien zu Hause zu Besuch gewesen waren.
Als sie sich bemühte, ihre Frage zu übersetzen, begann das Mädchen zu lachen.
Komm, sogar ich höre die Grammatikfehler. Das Mädchen hat dich bestimmt die ganze Zeit verstanden und hatte nur Angst vor der betrunkenen Tante.
Das könnte Celina ihr nicht einmal übel nehmen, wie sie sich zähneknirschend eingestand.
Shoana verließ das Gemeinschaftszentrum, hinaus in ihre Freiheit. Sie füllte ihre Lungen mit der sirupartigen Luft und spürte das Prickeln auf ihrer Haut - es lag eine elektrische Spannung in der Luft. Zum einen vom aufziehenden Unwetter, zum anderen von der Unsäglichkeit des Planes, der nun unmittelbar vor der Durchführung stand. Sie sollte sich jetzt erleichtert fühlen, dankbar, dass ihr Sicherheit gewährt wurde, doch je weiter sie sich von dem Gebäude entfernte, desto größer wurde das ungute Gefühl in ihrer Magengegend, die Schuld.
Das Schicksal ist nicht ein in Stein gemeißelter Weg, dem wir nicht entfliehen können - es sind die Entscheidungen, die Wege, auf die das Universum uns führt und die wir unweigerlich treffen müssen, weil wissen dass sie richtig sind. Weil wir sie sonst ewig bereuen würden.
Es war wohl diese Art von Schicksal, die Shoana traf, als sie unter der anthrazitfarbenen Unwetterfront eine Entscheidung fällte, die ihr Leben für immer verändern sollte.
Aileen retten. Das Kind retten.
Shoana wollte dieses Kind, mehr als alles andere. Manchmal sind es totesmutige Enscheidungen, die das Leben bewahren und lebensbejahende Entscheidungen, die den drohenden Tod in Kauf nehmen.
Sie lachte in den Gewitterhimmel, verabschiedete sich von ihrer sicheren Rettung und drehte auf dem Absatz um, rannte zurück ins Gemeindezentrum. Die Wachen zuckten zusammen, als sich ihre dunkle Gestalt an ihnen vorbei ins Verderben drängte. Shoana genoss ihre Verwirrung. Sie eilte auf die vierte Ebene, rempelte fast die Wache dabei um und sog atemlos die Situation in sich auf. Wo war sie? Shoana konnte so einige wohlbekannte Gesichter aus dem Hole entdecken, darunter auch David, den Amerikaner, der ihr Funkgerät repariert hatte. Aileen jedoch konnte sie nirgends entdecken und auch Abraham war wie vom Erdboden verschlugen.
Aus den Augenwinkeln registrierte Shoana einen Soldatenrucksack und schließlich das Fehlen Shengs, den sie schon seit Tagen in Beobachtung hatte, denn durch seinen Lieferantenstatus konnte dieser möglicherweise Aileen und damit die Geschäfte gefährten. Im Kopf der Puffmutter setzten sich blitzschnell die Puzzleteile zusammen.
Das Schicksal war brutal zu ihr an diesem Abend:
Als sie zur Galerie stürzte, konnte sie gerade noch Aileens lockigen Haarschopf sehen, der durch den Ausgang verschwand. Sie wollte ihr folgen, doch die Wachen waren unerbittlich im Einhalten ihrer Pflicht.
Der Rückweg war ihr versperrt.
Daen vom Clan
16.08.2013, 23:06
Suparman warf einen letzten Blick auf den Corporal, der noch immer auf sein Funkgerät starrte.
Und er sah Shengs herrenlosen Rucksack am Anfang der Brücke.
Schnell und behände, die Umstehenden so ignorierend, wie sie ihn ignorierten, schlich er heran, kniete sich nieder und versuchte nützliche Objekte oder gar den Schlüssel auszumachen.
"Suchst du den hier?", erklang eine fauchende, boshafte Stimme hinter ihm und ehe sich Suparman aufgrund seiner unterlegenen Position aufrichten konnte, spürte er, wie Tanning ihm heftig in den Rücken trat.
Suparman schlug auf dem Boden auf und Wut regte sich in ihm als er den Corporal erblickte, der spöttisch winkendend den Schlüssel zu den Handschnellen in den Fingern balancierte.
Als Tanning auf ihn zuschritt, um offensichtlich einen weiteren Tritt zu landen, jagte Suparman nach oben, stieß sich mit den Füßen gegen die Brüstung ab und traf den Soldaten heftig mit dem Kopf im Bauch. Dabei trat er den Rucksack aus seiner Reichweite auf die Mitte der Brücke, doch Tanning ging zu Boden. Schnell richtete Suparman sich auf und sah sich gehetzt um. Tanning hingegen hatte den Blick eines Irren. Er schritt auf auf den Gefangen zu, ballte die Fäuste und ließ ein paar Mal die Faust gegen den Leib des Gefesselten krachen, Suparman schwindelte es, er schlug hart auf dem Rücken auf und konnte gerade noch sehen wie der Corporal über ihm stand, mit dem Fuss zum heftigen Tritt in sein Gesicht ausholen wollte.
Dann durchbrach ein Blitz den Nachthimmel, etwas passierte. Und Suparman sah den feinen Regen aus Blutstropfen, die von Tanning auf ihn herunterregneten...
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