Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zweifel am Zweck des Gedankenaustauschs
Lysandros
23.08.2003, 23:55
Uninteressanter Thread zu einer uninteressanten Zeit.
Sinnloses Gedankengediege inmitten symbolischer Bildschirmverzierungen.
Ein kleiner Trost der Funke am Rand, er glüht und lässt Gedankenmaschinerien zur Wallung bringen.
Unnutzes Wesenerweitern verbunden mit läppischer Tipparbeit.
Den Inhalt dieser paar Zeilen zu entschlüsseln, ist jetzt nicht das Thema des Threads, aber Ausdruck dessen, worum es gehen soll. Gerade kam mir der Gedanke und damit verbunden ein Widerwillen, warum der Mensch eigentlich ständig danach drängt, seine Gedanken, seine Meinung anderen mitzuteilen. Speziell bei Themen, die keine Antwort versprechen und in sich eine absurde Gedankenfabrik darstellen, frage ich mich desöfteren: Wieso und warum? Ist es eine natürliche menschliche Angewohnheit oder vielleicht auch ein von der Natur der Menschen generierter Charakterzug, der ihn dazu verleitet, über die verschiedensten Themen dieser Welt zu sprechen? Dabei bevorgt das menschliche Wesen Themen, die sich um ihn selbst drehen, aber in gewissermaßen auch an Relevanz mangeln und deren einzigen Zweck darin besteht sich auszutauschen. Oftmals werden wichtige Themen des Alltags gar nicht angesprochen, da sie alltäglich sind oder sie werden andauernd angesprochen um die Aufmerksamkeit anderer auf sich zu ziehen, damit sie um ihrer selbst willen bestehen können. Für mich stellt es ein Kuriosum dar, wie sich die menschliche Gesprächskultur und der Austausch von Gedankengut entwickelt hat. Beginnend mit dem lächerlich wirkenden Geschrei von Urmenschen über die ersten Züge einer Sprache, bis jetzt in die Überfüllung von Gedankenmaterial gebunden in symbolisierten Lauten, deren Zweck das Versehen von Objekten unserer Anschauung mit Begriffen ist, hat sich uns eine Schier unzählbare Ansammlung von Themenbereichen eröffnet, die aber scheinbar nur noch den einzigen Zweck hat, durch sich selbst zu bestehen. Und was nützt es eigentlich einem Menschen über philosophische Aspekte des Lebens zu diskutieren, wenn er mit den Problemen der Alltagswelt nicht mehr zurechtkommt? Ist das ein Versuch vor dem Problem zu flüchten, indem man sich ein neues Problem setzt, das keine Antwort kennt und somit vielleicht das eine mit dem anderen zu vergleichen und so zum Schluss zu kommen, dass es keine Antwort auf Probleme gibt? Oder ist es vielleicht sogar der Ausdruck einer Welt, die nur noch den Austausch von Information anstrebt, da alles andere irrelevant geworden ist?
aurelius
24.08.2003, 04:42
@ Lysandros:
:A Guter Thread! Gab mal so einen ähnlichen im QFRAT, hier. (http://forum.rpg-ring.com/forum/showthread.php?s=&threadid=12100) Eigentlich stellt deine Fragestellung ja den ganzen Sinn eines Forums in Frage, doch nicht nur das, auch unsere ganze Kommunikation.
Aber ich finde die Frage dennoch sehr interessant. Die Ansätze, die du geschrieben hast, auch. Vielleicht ist es wirklich eine Art Ablenkung. Andererseits ist es vieleicht auch die Neugier. Dass man immer neue Dinge durch die Kommunikation lernen will, die einem eigentlich gar nichts bringen.
Aber unsere ganze Gesellschaft ist ja darauf aufgebaut. Ich denke, 50% der in der Schule unterrichteten Sachen braucht man nie wieder in seinem Leben. Und die ganzen Wissenschaftssendugen, eigentlich haben sie gesellschaftlich keinen Sinn. Genau wie die Tatsache, dass die Menschheit auf den Mond geflogen ist (also besser gesagt ein kleiner Teil der Menschheit :p ).
Vielleicht ist es so eine Art Grundneugierde, dass der Mensch alles erfahren will und über alles nachdenkt. Ich stelle mir da so einen Stamm in der Steinzeit vor. Der lebte seit Generationen glücklich in seinem Tal, aber irgendwann kam einfach jemand auf die Idee, das Tal mal zu verlassen, um das Nachbar-Tal zu erkunden. Evolutionstechnisch unsinnig, weil man im alten Tal alles hatte, was man brauchte, aber dennoch trieb es irgendjemanden fort. Und das hat den Menschen ja zu dem gemacht, was er ist, stetige Neu-Entdeckungen. Der Mensch will irgendwie alles wissen und deswegen denkt er soviel über abstrakte Dinge nach, weil er eigentlich etwas lernen will.
Und imo fängt der Mensch erst an zu denken, wenn er redet. Und so werden ihm viele Dinge erst klar. Das geht mir auch so, bevor ich nicht zu etwas befragt werde, denke ich auch nicht über etwas nach. Aber durch die Kommunikation untereinander wurde die menschliche Rasse so weit entwickelt. Und vielleicht ist der Drang heute lediglich ein Überbleibsel davon. Und da setzt dann wahrscheinlich der Profilierungsdrang ein, von dem im anderen Thread die Rede war, weil man so stolz auf sein Wissen ist, dass man es am liebsten gleich in die ganze Welt hinausposaunt.
Oder ist es vielleicht sogar der Ausdruck einer Welt, die nur noch den Austausch von Information anstrebt, da alles andere irrelevant geworden ist? imo kann man unsere Gesellschaft durchaus als Informations-aufgebaut betrachten. Wir haben den Luxus, dass es uns nicht mehr nur ums Überleben gehen muss und so haben wir Zeit um Informationen zu sammeln. Es geht nur noch um Wissen, den Wissen ist Macht. Ich denke nicht, dass alles andere irrelevant ist, nur müssen wir uns nicht mehr darum kümmern. Wir müssen nich den ganzen Tag arbeiten um zu überleben.
Änderte sich das, etwa durch eine Hungersnot, würden wir imo einfach eine Stufe der gesellschaftlichen Entwicklungsleiter hinunterstiegen und wieder auf dem Niveau der Überlebenskämpfer sein. Dann wäre es uns doch egal, ob wir auf dem Mond waren, oder ob wir "sind oder nicht sind", dann würden jegliche Moralvorstellungen verlieren. Dann gäbe es kein Teilen mehr, keine Höflichkeiten.
Imo ist die dieser Drang nachzudenken und sich auszutauschen einfach ein Luxux geworden, weil uns sonst langweilig wäre.
Kangarooo
24.08.2003, 05:19
Es ist eine Ironie:
Stellt den Sinn der Kommunikation in Frage, kommuniziert aber trotzdem! Die Kommunikation hat in ernsteren Zeiten (Kriegen oder Katastrophen) eher ihren Sinn als z.B. jetzt! In diesem Moment teile ich meine Reaktion auf diesen Thread mit, wenn man aber privat unter vier Augen redet, handelt man nur nach dem Zwang mit jemanden zu reden um mit ihm Interessen auszutauschen. Wer aber nie das Kommunizieren gelernt hat, wird sich nie mitteilen können, und auch nie Freunde finden! Also wäre es unüberlegt, die Fähigkeit des Redens einfach so in Frage zu stellen!
-[IoI]-Ins@ne
24.08.2003, 16:00
Erstmal :A-Topic!
Auch mich selbst beschäftigt die Frage, wozu Kommunikationsaustausch, über Themen, die weder relavant sind noch zu einem Ergebnis führen, gut sein soll..
Diskussionen, welche sich im Kreis drehen, wozu braucht der Mensch das?
Ich denke nicht, dass Neugier oder Profilierungssucht jetzt den Impuls geben, zum Teil sicherlich, aber keines Falls hauptsächlich...
Ist es eine natürliche menschliche Angewohnheit oder vielleicht auch ein von der Natur der Menschen generierter Charakterzug, der ihn dazu verleitet, über die verschiedensten Themen dieser Welt zu sprechen?
Nun, ich stelle mir das ungefähr so vor: Jeder Mensch fühlt in sich eine gewisse Leere, die er zu füllen versucht..
Der eine durch Wissenschaft, Theorie und Physik, der andere durch Philosophie, Psychologie und Biologie, ein dritter wiederrum durch Arbeit, Schweiß und Ablenknung, der vierte durch Schmerz, Liebe und Glaube... dies kann man beliebig fortsetzen...
Sozusagen ist es das, diese Leere in einen Mensch, was ihn antreibt, ihn bewegt, was ihn kümmert und um was er sich sorgt.
Du Suche nach den Sinn des Lebens, die Herrkunft der Existenz, auf diesem Weg versucht der Philosoph und Psychologe, sich selbst zu definieren, den in seiner Vorstellung muss er sich erst "selbst definieren", um diese Leere zu füllen... (natürlich ist alles viel verwobener und nicht so klar durchsichtig, aber im Prinzip kommt es ungefähr hin)
Ganz anders, und doch gleich, der Wissenschaftler.
Durch den Aufbau der Welt, die Gesetze der Physik, versucht er sich und seine Umwelt zu erklären, versucht er sich einzuschätzen, sich zu definieren. Er versucht den Grund zu finden, warum er sich leer fühlt, um diese Leere zu füllen und sie zu vergessen.
Dann der Arbeiter, vorallem durch Ablenkung (Ablenkung von dieser Leere), aber auch durch seine Arbeit, versucht er sich selbst zu definieren, tut das, was er glaubt das für ihn das Beste ist und ihn glücklich macht. Dieser Versucht die Leere mit Leben zu überdecken, den Gedanken daran in Glück zu ertränken... (dies hat jetzt nichts mit Ignoranz zu tun, einfach ein anderer Weg)
Zuletzt noch diejenigen, die sich diese Leere mit Liebe füllen. Sie interessiert weder was sie dazu bewegt sich leer zu fühlen, noch interessiert sie der Grund, warum sie sich leer fühlen. Sie versuchen nicht, diese Leere zu verleugnen, aber auch nicht, sie zu erklären. Sie nehmen sie als gegeben hin. Sie füllen (oder glauben zu füllen, in Wahrheit ist es nur ihre Reaktion auf die Leere) die Leere mit Liebe, mit Glauben, und nicht zuletzt ist es dann der Schmerz, welcher verhindert, danach zu fragen warum sie diese Leere mit Liebe füllen.
Nun, hier nur mal vier verschiedene und doch ähnliche Menschentypen, wahrscheinlich gibt es unzählige verschiedene Menschengruppen, die andere Wegen haben, auf ihre Leere zu reagieren.
Warum ich das zu diesem Thema aufgelistet habe?
Nun, letztenendes dient die Kommunikation doch dazu, eben dieses verschiedenen Wegen zu erfahren, denn der Mensch ist faul und sucht immer den einfachsten Weg, der sich ihn bietet. Seine pseudo-im Kreis dreh- Diskussionen dienen im Stillen dazu, abzutasten, ob der Weg (die Einstellung zum Leben), den der andere Kommunikationspartner getroffen hat, leichter ist als der, welcher vor ihm liegt.
Trala La
24.08.2003, 21:08
Oh Mann, das wird ne Menschheitsumfassende Diskussion...
@Insane
Das sind imo sehr kluge Punkte die du nennst, ich würde aber nicht Menschen in solche Kategorien einteilen, denn imo ist jeder Mensch ein bisschen von jedem. Die Sache mit den philosophischen Themen, die sich mit dem Ursprung und der Existenz befassen, treiben die Wissenschaftler an, weiter zu forschen und sie haben schon viel erkannt, auch wenn sie wahrscheinlich nie ans Ziel kommen, aber gerade dann erkennt der Mensch, wo seine Grenzen sind, was auch sehr wichtig ist. Im Grunde kann man das Leben auch als ein riesiges RPG sehen mit unendlich vielfältigen Möglichkeiten innerhalb dieser Grenzen, wo jeder seine Geschichte erlebt. Was ich damit andeuten will ist, daß man es auch spielerisch sehen kann, daß Kommunikation auch ein Spiel ist, so wie alles andere im Leben, wie Religion, Politik, Wissenschaft, Philosophie, Liebe oder sogar auch Krieg und überhaupt Konflikte aller Art, denen wir uns stellen. Es geht dabei immer um Lebensgefühl, denn all diese Dinge ergeben logisch gesehen keinen Sinn, aber sie erwecken immer ein bestimmtes Gefühl, und Gefühle sind imo Essenz des Lebens. Am Beispiel der ,,sinnlosen Kommunikation" kann man es sehen, denn wir führen die Gespräche immer wieder. Und wir führen sie nicht nur um ihrer selbst willen, sondern um der Gefühle willen, die uns erfassen wenn wir uns in höhere geistige Sphären tummeln. Wir führen sie um des Spieles wegen.
aurelius
24.08.2003, 22:47
@ -[IoI]-Ins@ne:
Also ich muss Trala La insofern Recht geben, als ich diese strikte konkrete Trennung nicht nachvollziehen kann. Ich fand den Ansatz mit der leere und den verschiedenen Arten sie zu füllen sehr richtig, aber die Schlussfolgerung, jeder Mensch fülle diese Leere mit einem bestimmten Gut kann ich nicht nachvollziehen.
Ich würde es eher so sehen, dass jeder Mensch seine Leere mit allen Teilen füllt. Nur halt in unterschiedlichen Mengen. Also es gibt Leute dir sehr viel Arbeiten, dort ihr Glück finden, mit Philosophie aber nichts anfangen können und ihre Leere deshalb auch noch mit der Liebe und der Physik füllen. Oder ein Philosoph, der den ganzen Tag über Wissenschaften nachdenkt und so sein Glück in seiner Arbeit findet, aber völlig taub ist, für Gefühle wie die Liebe.
Aber ich würde auch noch weiter gehen. Ich denke, diese Leere kann niemand ertragen. Das heißt, jeder Mensch ist darauf bedacht, seine Leere zu füllen. Wenn jetzt also ein Mensch den größten Teil seiner Leere mit der Liebe füllt, und diese pötzlich wegbricht, dass er dann schnell eine "Ausgleichfüllung" für die Leere in sich braucht.
Und das sieht man ja auch daran, dass viele Menschen sich nach einer unglücklichen Liebe erst mal in die Arbeit stürzen.
Und Menschen, die nichts von den 4 "Füllungen" haben, suchen sich also andere Füllungen. Zum Beispiel die Drogen. Denn Drogen füllen auch die innere Leere. Und so erklärt sich dann ja auch die Abhängigkeit davon, weil man einfach eine Füllung für die innere Leere braucht. Und gerade bei Drogen ist es ja oft so, dass man die anderen "Füllungen", also Arbeit, Liebe etc. völlig vernachlässigt. in dem Fall sind Drogen dann die einzige Möglichkeit, die innere Leere zu füllen, uns so geraten viele Menschen vollkommen in einen Kreislauf hinein, aus dem sie nicht mehr hinaus kommen. Aber so lässt sich auch erklären, dass manche Menschen abhängig von der Arbeit sind, weil sie nichts anderes haben, was ihre Leere füllt.
Ich finde den Ansatz mit den "Füllungen" für die Leere also ziemlich gut, nur ist es imo halt so, dass der "normale" Mensch sich nicht nur auf eine Form verlässt.
@ Trala La:
Ich finde die Idee mit dem RPG auch interessant. Wobei unser Leben ja irgendwie ziemlich langweilig ist, im Vergleich mit dem normaler Figuren eines RGP´s. Also ich musste noch nie die Welt retten und meine Heimatstadt wurde auch noch nie von einem langhaarigen Bösewicht niedergebrannt. ;) Deine Idee ist schon fast etwas für den Realitätsthread. Das Leben als Spiel, na ja, in gewisser Weise kommt es mir wirklich manchmal so vor. Praktisch ein Spiel, indem jeder Hauptcharakter ist und das kein festes Ende hat, (oder vielleicht doch?). Ach ja, und das natürlich unendlich lange dauert.
Wobei das Problem ja ist, dass man einerseits nur einen Versuch hat, keine Speicherpunkte benutzen kann und auch nie ausmachen kann, wenn man keine Lust mehr hat. Aber vielleicht hat unsere Gesellschaft wirklich irgendwie einen eigenen Willen, ist ein selbst agierendes Wesen bestehend aus uns Menschen. Und wir sind im Endeffekt nur kleine Beiträge zu diesem Wesen, alles was wir sagen ist nur ein klener unwichtiger Teil, aber aus all diesen Teilen besteht unsere Gesellschaft - oder dieses RPG, wenn man so will. Und wer weiß, vielleicht gibt ja alles zusammendoch einen Sinn, den wir als Teil nur nicht verstehen?
-[IoI]-Ins@ne
24.08.2003, 23:10
Original geschrieben von aurelius
@ -[IoI]-Ins@ne:
Ich finde den Ansatz mit den "Füllungen" für die Leere also ziemlich gut, nur ist es imo halt so, dass der "normale" Mensch sich nicht nur auf eine Form verlässt.
Klar sind diese Formen für mich nur gewisse Grundfeste, um die verschiedesten Richtungen aufzuweißen..
Es ist ganz klar, das der Mensch im Bereich dazwischen liegt, so war es immer schon und wird es (wahrscheinlich) auch immer bleiben...
Was ich auflistete, war jetzt nicht die Kategorisierung der Menschheit sondern einfach nur ein paar Möglichenkeiten, wie Menschen ihre "Leere" füllen können.
Nun, hier nur mal vier verschiedene und doch ähnliche Menschentypen, wahrscheinlich gibt es unzählige verschiedene Menschengruppen, die andere Wegen haben, auf ihre Leere zu reagieren.
Vielleicht kam es daraus nicht allzu deutlich hervor.. sorry:(
RPG-Süchtling
25.08.2003, 02:33
Es liegt wohl einfach daran, dass der Mensch nunmal ein unvollkommenes Wesen ist. Das würde zumindest die Diskussionen um philosophische Themen erklären. Sie bewegen sich am Rande des menschlichen Erkenntnishorizontes und können somit mit dem menschlichen Geist nicht klar erfasst werden. Hier gibt es keine eindeutigen Wahrheiten. Ich rede über solche Dinge, weil es mich einfach faziniert, über so etwas nachzudenken. Stellenweise hebt es mich über das "Álltagsdenken" hinweg, in dem ich üblicherweise rumdümpel.
Und in unserer Gesellschaft brauchen wir das Kommunikationsmittel auch zum Überleben. Die Zeiten sind vorbei, da uns Papi mit auf die Jagd genommen hat und wir nur über zusehen gelernt haben. Für unsere heutigen Bedürfnisse, die auch immer schneller befriedigt werden wollen, ist es vonnöten, dass wir uns schnell und effizient über gewisse Dinge verständigen können.
Und dann wäre da noch die Sprache an sich, so unvollkommen wir der Mensch selber. Ich finde ja, die Sprache ist ein unzureichendes Kommunikationsmittel, um unsere Gedanken auszutauschen. Ist aber leider das beste, was wir im Moment zur Verfügung haben. Wir können damit unsere Meinungen meist nur sehr unzureichend vermitteln. Folgen sind Missverständnisse und wiederum neue Kommunikationsbedürfnisse.
Naja, das wichtigste ist wohl: Der Mensch mit seinem verwirrten Geist sucht ewig nach Sicherheiten, die er in sich selbst aber kaum findet. Also wo sollte er sonst danach suchen, als bei seinen Artgenossen, die ähnliche Probleme haben?
Der Kommunikation würde ich im Grunde erst dann jeglichen Sinn absprechen, wenn ich davon überzeugt wäre, dass es einen höheren, allgemeingültigen Sinn im Leben gibt, wofür man sie nicht benötigt (und davon bin ich nicht überzeugt).
Und wenn ich jetzt nochmal so drüber lese, was ich grade geschrieben habe, merke ich, dass 50% das Thema nicht treffen. Sorry für das. Die Sprache ist aber in dem Fall unschuldig. Bin nur saumüde.
Lysandros
26.08.2003, 01:27
Zitat von aurelius
Es geht nur noch um Wissen, den Wissen ist Macht.
Was bedeutet es Macht in Bezug auf Wissen zu haben? Dieser Ausspruch klingt zwar gut, aber was bedeutet er eigentlich und was ist Wissen?
-[IoI]-Ins@ne
Nun, ich stelle mir das ungefähr so vor: Jeder Mensch fühlt in sich eine gewisse Leere, die er zu füllen versucht..
Sozusagen ist es das, diese Leere in einen Mensch, was ihn antreibt, ihn bewegt, was ihn kümmert und um was er sich sorgt.
Interessante Theorie und könntest du diese Lehre auch beschreiben, nicht indem du sagst, womit man sie füllt, sondern was sie darstellt.
RPG-Süchtling
Es liegt wohl einfach daran, dass der Mensch nunmal ein unvollkommenes Wesen ist.
Alle drei Zitate sagen aus, dass dem Menschen etwas fehlt, das er zu erstreben versucht. Vielleicht ist der Begriff "unvollkommenes Wesen" in diesem Zusammenhang am besten und der Mensch neigt dazu diese "Unvollkommenheit" - ich habe das Wort hier in Anführungszeichen gesetzt, da ich nicht weiß, was es hieße, vollkommen zu sein - mithilfe von Kommunikation zu beseitigen. Ich finde hierbei die Theorie von Insane interessant, die IMO besagt, dass der Mensch verschiedene Rollen zu erfüllen hat und versucht sich in diese Rollen einzufühlen, damit er die "Leere" füllt. Diese Rollen dienen im Prinzip seinem Leben einen Sinn zu geben und das Gefühl des "keinen Halts" - ich meine damit ein Gefühl das wohl jeder kennt, der einmal begriffen hat, dass schlussendlich alles nichtig ist; Sprüche dazu wären das Leben ist sinnlos, etc. - von sich zu wenden. Und durch Kommunikation versucht man nun seine Gedanken auszutauschen; nun ich sehe ein, dass dies scheinbar etwas Essentielles für den Menschen darstellt, ansonsten könnte er genauso suizid begehen.
Aber mich würde speziell interessieren, wieso immer wieder die gleichen Thema aufgerollt werden und man manchmal stundenlang immer das gleiche bespricht, ohne dabei mehr Wissen anzuhäufen; der Mensch diskutiert um des Diskutierens willen. Oder auch die Diskussion über Gedankengebäude, die keinen reelen Bezug haben; was versucht man damit zu erreichen?
-[IoI]-Ins@ne
26.08.2003, 18:06
Was bedeutet es Macht in Bezug auf Wissen zu haben? Dieser Ausspruch klingt zwar gut, aber was bedeutet er eigentlich und was ist Wissen?
Wissen ist die Macht der Zukunft und der Vergagenheit, denn der Wissende vermag andere Leute mit seinem Wissen so zu beeinflußen, dass er "Macht" über sie gewinnt. Dies kann im positiven wie auch im negativen Sinn geschehen.. Dennoch ist Wissen eine Macht, über die man bewusst verfügt, dass heißt, man trägt auch für diese Verantwortung und muss sie kontrolieren können.
Das "mächtige" am Wissen ist jetzt nicht unbedingt die Manipulation, viel mehr ist es das Erkennen, welches dann zum Verstehen führt, und wer die Welt versteht und erkennt wie sie sich bewegt, vermag diese auch ein wenig in seine Richtung zu beeinflußen. Insofern ist Wissen Macht.
Dennoch:
Aber mich würde speziell interessieren, wieso immer wieder die gleichen Thema aufgerollt werden und man manchmal stundenlang immer das gleiche bespricht, ohne dabei mehr Wissen anzuhäufen; der Mensch diskutiert um des Diskutierens willen. Oder auch die Diskussion über Gedankengebäude, die keinen reelen Bezug haben; was versucht man damit zu erreichen?
Je öfter ich darüber nachdenke, um so undurchsichtiger wird es für mich, muss ich ehrlich zugeben...
Vielleicht ist es nur ein neues Gesellschaftsbild, in der es als elegant und geistreich angesehen wird über solche Themen zu debattieren?
Interessante Theorie und könntest du diese Leere auch beschreiben, nicht indem du sagst, womit man sie füllt, sondern was sie darstellt.
Es ist schwer, wie beschreibt man etwas (physisch, vielleicht auch psychisch) nicht Vorhandenes, welches uns beeinflußt?
Ich stelle es mir ungefähr so vor, dass diese Leere ein Teil von uns ist, sowie auch unsere Hoffnung ein Teil von uns ist.
Diese Leere zwingt uns unterbewusst, mehr zu verlangen, mehr zu wollen, sowie auch unsere Hoffnung uns (indirekt) zwingt, mehr zu erwarten.
Sozusagen ist diese Leere unsere Triebfeder, welche unser Denken und unsere Handlungen antreibt und bestimmt. Was es für einen Sinn hat? Nun, es mag vielleicht romantisch klingen, aber ich denke, dass diese Leere (oder vielmehr deren Füllung) in uns Menschen ein Gefühl des Friedens und des Glücklichseins hervorruft, sowie auch unsere Hoffnung in uns Stärke und Mut hervorruft.
Und eben nach diesem "inneren Frieden" streben die Menschen, denn der Mensch strebt danach glücklich zu werden, und demzufolge ist es unsere "innere Leere", welche in uns das Verlangen hervorruft, "glücklich" sein zu wollen.
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