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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : something to forget



sp
23.08.2003, 09:47
der Fall
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durch die Ritzen meiner Hände
fliesst mein Land und auch mein Gut
sitz ich hier nicht ohne Wände
streich die Seele frisch mit Blut

durch die Ritzen meiner Hände
flieht das Weibe längst verjährt
dem Leben müd und ohne Ende
steigt der Hass, von Traurigkeit genährt

durch die Ritzen meiner Hände
Licht, doch meine Sicht blockiert
wenn ich doch nur Frieden fände
den Nachtisch Leben nie zuvor probiert

durch die Ritzen meiner Hände
fallen Körner sanft und rein
wie die Uhr des langen Lebens
möcht ich, einmal nur Unsterblich sein

basti-kun
23.08.2003, 18:18
=O

larva....genial!
ein einfach nur grandioses gedicht! und es hört sich verdammt professionell an...alle achtung.

sp
23.08.2003, 18:57
basi.. danke... das musste ich mal schreiben, als mich vor ungefähr einem Jahr ne Freundin verliess.. allerdings haben mir deine auch gefallen.. hast du mal versucht etwas in deutsch zu schreiben ?

derweil überkam es mich noch des öfteren ^^






weiss/Spuren
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ein kalter Abend
seichter Nebel begleitet
wohlwollend den Dunst der Erinnerung
Narben entstellten mein reines Antlitz
kein Schritt, kein Laut, kein Atemzug mehr
vermag ich dieser Welt zu schenken
......
was bleibt ist Hoffnungslosigkeit

Kristallen gleich berührt der Schnee
in zyklischen Intervallen meine Haut
die geschundenen Hände nehmen den Strick
und formen ihn lautlos zu einem Werkzeug
ein Werkzeug der Macht, der Überlegenheit
......
was bleibt sind Erinnerungen

einst thronte mein Verstand über der Welt
das Verlangen nach Anerkennung jedoch,
schlug rasch in Lust und Begierde um
7 Seelen schwer ward fortan mein Gewissen
doch der Geist so frei und ungebunden
......
was bleibt ist Trauer

ungebremst vegetierte ich 3 Jahre
bis der kleine Rebell mich verriet
Mitleid wurde mir keins geschenkt
der Gabentisch voll Pein und Folter
erkannte ich jedoch des Lichtes Glanz
......
was bleibt ist Reue

So endet meine Odyssee
das Meer blutrot getauft
die See gar stürmisch
entfacht der stille Schmerz in mir
den letzten Schrei
......
was bleibt ist weiss

basti-kun
24.08.2003, 03:04
@larva, ich habs versucht, aber ich kanns nicht ^^ ich finde immer dass es dumm klingt...englisch funktioniert einfach besser.

und was du erzählst beweist mal wieder, dass richtig gute gedichte einfach von inenn aus empfindungen heraus und nicht aus ideen stammen müssen.

Akai Nami
24.08.2003, 03:48
@larva

Mir persönlich gefallen beide Gedichte wobei mir das zweite viel besser gefällt, weil es so schön traurig ist. Das erste ist mir etwas zu philosophisch, obwohl es bei mir richtiges Nachdenken brachte. Also von 100 möglichen Punkten gebe ich dir 101 Punkte. Also super! http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif Bitte mehr von deinen Gedichten. http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sm_12.gif

-[IoI]-Ins@ne
24.08.2003, 17:11
Nun, als ich dein erstes Gedicht las, dachte ich :
naja, ganz nett, aber eher Zufall dass mit den Metaphern..

Jetzt, nach dem 2ten, muss ich eingestehen, dass ich dir unrecht getan habe. Du weißt, was du tust, wovon du berichtest, und du vermagst dieses Gefühl auch mir übermitteln.
Ich weiß nicht, ob man es besser ausdrücken könnte, als du es getan hast...
Also wirklich :A , mehr!;)

sp
27.08.2003, 17:09
hier noch etwas experimentelles... ist aber auchschon etwas älter ^^









Gedankenspiel
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gespaltene zungen die wahrheit enthaupten
mediale ideale mich meiner selbst beraubten
klagende mäuler die unschuld vergessen
die eigene existenz von der zukunft gefressen

unheiliger boden meinen nährstoff stellt
die stetige angst meine äste fällt
nicht schlafend über die landschaft wachen
mit gras und getier gegen den morgen lachen

frühzeitig meiner müdigkeit erlegen
fühl ich in mir eine stimme sich regen
"Der Hass auf die menschliche Kreatur
brennt in mir wie ein ewig bindend Schwur"

-[IoI]-Ins@ne
27.08.2003, 17:27
einfach:A

basti-kun
27.08.2003, 21:58
Original geschrieben von -[IoI]-Ins@ne
einfach:A

dito dito dito dito!!!

man hat es doch eher selten, dass jemand gedichte wudnerschön schreiben und sie dann sogar noch mit inhalt füllen kann...

sp
01.09.2003, 08:19
folgendes ist ungefähr 2 Monate alt... ist mein erster und einziger versuch etwas auf englisch zu schreiben:






sorrow
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Looking through my little window
thinking about the endless love
trying to write with just a pencil
and the stars watching above

the solitude i feel will kill me
there is a moment i regret
i know i made a silly mistake
that i will never forget

many words released by my mouth
all they seemed to do you harm
never ment to let this happen
always tried to keep my charm

one moment passed and i feel sorry
but i know it is too late
my heart cries out and i worry
that your smile begins to fade

Zoot
02.09.2003, 03:39
echt gut.
Du könntest bestimmt auch gut lieder schreiben.

sp
18.09.2003, 05:56
mal wieder etwas sehr experimentelles:




Eine Reduktion
~~~~~~~~~~~~~~

Menschen sehnen sich nur allzu oft
nach Gefühl und Zärtlichkeit, "man hofft"
unterdrückte Wahrheiten gehen verloren
und schon -"sieh da"- ein Trauerspiel geboren
zwei liebende, ihr herz einst voller kühle
baden nun so blind im Meer der Gefühle

im Walde tief, am hellen lichtungsplatz
sind sie allein, sie und ihr schatz
das harmonische farbenspiel der zeit
beobachtet das munt´re treiben zu zweit
das wilde lustgewitter keine Zierde
verliert sich im See der Begierde

lautlos gleitet ihre hüllenhafte gestalt
durch jenen vakuumgefüllten wald
vereinsamt schleicht sie durch die nacht
hinab zum Wasser, "GIB ACHT, gib acht"
ihrem herz ein sonderbarer keim entsprungen,
stirbt er im Fluss der Erinnerungen

die spur verfolgt, den quell entlang
sie leis´ ihr klagendes liedchen sang
das ende naht, ihr herz so schnell,
sieht sie das weisse licht, so grell
der Wind trägt fort, geschwind, auf dauer
ihr letztes Geschenk: die Träne der Trauer

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betrachten wir nun diese reduktion
in umfangreicher rekapitulation
so fällt uns auf:
"was bringt das leben schon?"

die erfüllung ist nicht lust noch liebe
die existenz, begonnen in der wiege
belohnte uns,
mit nächten voller frust und hiebe