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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 6 - Die Quarantäne



Daen vom Clan
30.08.2012, 19:56
CGF & Friends präsentieren:
http://i.imgur.com/Ntq01.png

Spielleitung:
Layana und Daen

Regelwerk:
Jeder Spieler spielt einen Überlebenden, der sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs in einer gesperrten Abfertigungshalle des Flughafens in Sidney, Australien befindet. Die Gründe dort zu sein sind ebenso frei wählbar wie das Herkunftsland.

Ziel des Spiels wird es sein, mit möglichst vielen Überlebenden vom Startpunkt zum Evakuierungszentrum zu gelangen. Im Spiel werden dabei 8 unterschiedliche Stationen = Tage auftreten.
Jeder Tag ist dabei eine Station (beispielsweise: eine alte Schule, eine Brücke, ein Wald, die Kanalisation, das Dach eines Hochhauses, ein Freizeitpark), in dem sich die Helden herumtreiben und RP machen können. Jede Station ist für sich während des Tages sicher, die Zombiegefahr wird nur beim Wechseln zur nächsten Station durch Lösen der Stationsaufgabe gefährlich.

Am Ende jeden Tages ziehen sie weiter und müssen dafür eine bestimmte Aufgabe lösen: So muss beispielsweise beim Verlassen der Schule ein Angriff der Zombies abgewehrt werden, bei dem 2 Spieler zurückbleiben müssen um die Flucht gelingen zu machen. Die 2 betreffenden Spieler können sich freiwillig melden oder es wird abgestimmt wer die Aufgabe übernehmen wird, weil man bei diesen Aufgaben auch sterben kann und somit aus dem Spiel ausscheidet.

Es wird Szenarien geben, die unterschiedliche Anzahlen von Helden erfordern, üblich werden 2-3 sein, ebenso kann und wird es passieren, dass diese 2-3 Personen zwei unterschiedliche Szenarien zu lösen haben, sprich, der Wert der ausgesandten Spieler auf Kampf und Intelligenz könnte geprüft werden.
Sind die jeweils notwendigen Spieler bestimmt, gilt der Tag als geschafft und die restliche Gruppe rückt sofort in die nächste Station vor, es beginnt also ein neuer Tag.
Für die beiden, die die Flucht gesichert haben, wird es spannend. In obigen Beispiel handelt es sich um ein Kampf- und ein Intelligenz-Szenario, also zählt also zuerst der Kampfwert, dann der Intelligenzwert.
Hat ein Spielerchar 7 Punkte in Kampf, hat er eine 70%ige Chance die Aufgabe zu überleben und er stößt normal am nächsten Tag zur Gruppe. (Hier würde der Spielleiter "würfeln" und die Spieler per PN informieren).
Wurde schlecht gewürfelt - also eine 8-10 erwürfelt, stirbt der Char und Layana oder ich informieren den Spieler ebenfalls, so dass dieser einen schönen Abgang schreiben kann.

Ist die 8. Station erreicht und überstanden, haben die überlebenden Spieler gewonnen!


Charakterwerte
Es gibt insgesamt fünf relevante Charakterwerte:
Kampf: Für Stationen mit dem Szenario: Kampf (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Zombies beseitigen, einen Ort verteidigen)
Intelligenz: Für Stationen mit dem Szenario: Intelligenz (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: einen Computer hacken, einen Weg finden)
Agilität: Für Stationen mit dem Szenario: Gewandtheit (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: einen Parcour zur Ablenkung laufen)
Geschick: Für Stationen mit dem Szenario: Geschick (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Handwerk, einen alten Laster als Fluchtmöglichkeit wieder betriebsfähig machen)
Charisma: Für Stationen mit dem Szenario: Charisma (mögliche Einsatzgebiete am Ende einer Station: Interaktion mit anderen Überlebenden)



Ein Beispiel:
Jeder Stationstext beginnt mit einer kleinen Szenariobeschreibung:
Am dritten Tage gelangen die Spieler in den Stadtpark von Sidney. Dort kommen sie in einer Containerfestung des Militärs unter, in der sie sicher sind. Um jedoch zu Station 4 zu gelangen, wissen die Spieler, dass sie nach der Ruhepause und dem Kraftschöpfen (also am Ende des Rollenspieltages) eine dort zurückgelassene Kanone abfeuern müssen, um für Ablenkung zu sorgen und dann zwischen den herbeischlurfenden Zombies zu entschwinden.
Die Spieler erfahren, dass mindestens 2 Spieler notwendig sind, um die Kanone abzufeuern und sie wissen, dass ein Abfeuern der Kanone dem Rest der Gruppe die Flucht ermöglicht.
Im Laufe des Tages müssen die Überlebenden zwei Spieler bestimmen, die sich der Stationsaufgabe annehmen. Einer meldet sich dabei freiwillig, ein weiterer wird per Abstimmung bestimmt und muss teilnehmen. (Weigerungen sind nach der Abstimmung nicht möglich)
Da zwei Spieler die Aufgabe übernehmen, endet der Rollenspieltag und die Gruppe rückt auf Station 4 vor.
Die Spielleiter kümmern sich nun um die beiden ausgesandten Spieler, welche die Stationsaufgabe übernommen haben. Das Abfeuern der Kanone erfordert Intelligenz, die anschließende Flucht Agilität.
Spieler 1 hat: Intelligenz 8 und Agilität 6
Spieler 2 hat: Intelligenz 6 und Agilität 3
Jeder Punkt steht dabei für 10% Gelingen, bedeutet, für Spieler 1 gelingt die Intelligenzprobe zu 80% und die Agilitätsprobe zu 60%.
Die Spielleiter würfeln nun verdeckt und die Proben für beide Spieler und teilen ihnen per PN das Ergebnis mit.
Die SL würfeln:
Für Spieler 1 für Intelligenz eine 4 und für Agilität eine 5. Beide Werte sind UNTER dem Charakterwert, Spieler 1 überlebt also und stößt zur Gruppe.
Für Spieler 2 für Intelligenz eine 1, jedoch für Agilität eine 9. Obschon die Intelligenzprobe gut gelingt, versagt der Spieler 2 bei der Agilität und wird dieses Szenario nicht überleben.

Die SL gibt beiden Spielern nun Bescheid - auch das jeweilige Ergebnis des anderen -, damit beide entweder getrennt oder zusammen das Ergebnis im Rollenspiel schildern können.
Als Beispiel könnte ein erschöpfter und verschwitzter Spieler 1 im RP berichten, wie Spieler 2 es nicht überlebt hat und wie froh er ist, selbst überlebt zu haben.
Station drei gilt als abgeschlossen, der Tag 4 beginnt mit Station 4 - einem gruseligen Vergnügungspark. Mit Zombieclowns. Was auch sonst?


Weitere Charaktermerkmale:

"Anführer": Jede Gruppe braucht einen Anführer. Am nullten Tag wählen alle Spieler ihren Gruppenanführer.
Dieser hat fortan bei der Abstimmung drei Stimmen, wenn es darum geht, die Personen zu bestimmen, die die Stationsaufgabe erledigen müssen, sofern sich keine Freiwilligen finden.


Um die Sache spannend zu machen, gibt es weitere einmalige Fähigkeiten, die in den Szenarien benutzt werden können. Dies kann öffentlich oder heimlich per PN an die Spielleiter geschehen. Jede Fähigkeit kann dabei nur einmal während des gesamten Rollenspiels eingesetzt werden.
Ab einer gewissen Anzahl an Spielern kann es auch sein, dass bestimmte Rollen zweimal zugewürfelt werden.
Die Namen der Fähigkeiten müssen keinen Einfluss auf das Rollenspiel haben, es sind nur Bezeichnungen.
Jede Fähigkeit wird einmalig nur unter den Spielern verlost, nicht jeder Spieler wird eine bekommen, die Fähigkeiten können im Rollenspiel auch geheimgehalten werden:


"Der Saboteur" = Ein anderer, einzelner, ausgesandter Spieler stirbt in jedem Fall. Beim Tageswechsel schreibt der Saboteur die SLs an und benennt das Opfer seiner Sabotage.

"Der Supporter" = Ein anderer, einzelner, ausgeschickter Spieler überlebt in jedem Fall. Beim Tageswechsel schreibt der Supporter die SLs an und benennt den Begünstigten, den er einmalig bei seiner Aufgabe beschützen wird. Es ist nicht erforderlich, dass der Supporter mit ausgesandt wird, er kann auch beim Rest der Gruppe bleiben und diese Fähigkeit ausspielen.

"Der Charismat" = Kann einmal fest einen einzelnen oder alle notwendigen Spieler für eine Aufgabe bestimmen. Dies macht er öffentlich mit einem markanten Befehl oder einer heldenhaften Rede und dem OOC-Hinweis(!) dass er die Fähigkeit grade ausspielt. Die benannten Spieler haben entsprechend zu reagieren.

"Der Star" = Wenn der Spieler auserwählt wurde, kann er einen weiteren Spieler bestimmen, der ihn auf jeden Fall begleiten muss. Dadurch kann die Anzahl der Spieler für die Aufgabe auch überschritten werden.

"Das Improvisationstalent" = Wenn der Spieler eine Aufgabe übernimmt, kann er den Szenariofokus verändern, aus einer "Stationsaufgabe Angriff" beispielsweise eine "Stationsaufgabe Handwerk" machen. Dies gilt dann für alle an der Aufgabe teilnehmenden Spieler, er kann dies vorher ankündigen.
Sind zwei verschiedene Stationsaufgaben erforderlich, kann er nach Wunsch auch beide umändern, es müssen jedoch zwei verschiedene sein.

"Der Kleptomane" = Ein Spieler kann einem anderen Spieler versteckt 3 Punkte einer Fähigkeit klauen. Diese werden dem Kleptomanen verdeckt von der SL angerechnet, die Änderungen sind permanent, die gestohlenen Punkte können das Limit von maximal 9 Punkten einer Fertigkeit nicht überschreiten.

"Der Schnüffler" = Kann am Stationsübergang einen Spieler beschatten und sein geheimes Charaktermerkmal erfahren. (auch wenn es bereits ausgegeben wurde.)

"Der Held" = Kann sich selbst freiwillig für eine Aufgabe melden, diese gilt dann auf jeden Fall als gelöst, der Char stirbt jedoch ebenso unrettbar. (Die Sonderfertigkeit Supporter bleibt wirkungslos, er ist schließlich ein Held!) Wenn der Held eine Aufgabe für sich erwählt, kann, darf und muss ihm kein anderer Spieler zu Hilfe eilen, selbst Szenarion für mehrere Spieler werden einsam gestemmt. So ein Held!

"Der Schurke" = Wenn dieser Spieler mit anderen Spielern eine Stationsaufgabe bespielt, kann er einen der ausgesandten Spieler opfern, um sein Überleben zu garantieren. Der Spieler seiner Wahl stirbt dabei garantiert, der Schurke überlebt dabei sicher. Wenn der Spieler mit dem Merkmal Schurke sterben würde, wird er vorab per PN darüber informiert und kann sich entscheiden, diese Fähigkeit einzusetzen. In diesem Fall bekommt der zum sterben verurteilte Spieler die Ergebnismeldung, dass er wegen eines wirklich dummen Zufalls gestorben ist...

"Gebissen!" = Wurde ein Spieler während einer optionalen Nebenaufgabe von einem Zombie gebissen, wird er unweigerlich sterben. Regeltechnisch bedeutet dies dass ein Gebissener nach kurzer Zeit sterben wird, den genauen Punkt geben die Spielleiter dann an den Spieler per PN weiter. Sollten sich die Spieler des Gebissenen nicht entledigt haben, wird er inmitten der Station zum Zombie und stellt die Gruppe damit vor große Gefahr.


Spielplan:
Geplant ist, dass jeder Tag, wie bei den Werwölfen, 2-3 Real-Tage geht.


Disclaimer: Es ist ein Rollenspiel mit Regelwerk. Natürlich wäre es manchmal logischer, wenn anstatt 3 Spielern 5 gehen würden oder wenn man - anstatt auf Station X vorzurücken - sich in Station Y verschanzen würde und wir ein Herr-der-Fliegen-RP starten würden. Ich wäre auch in Schach bedeutend stärker, wenn ich mit allen Figuren gleichzeitig ziehen dürfte, deswegen: Es ist wie bei den Werwölfen: Ein Brettspiel mit Rollenspielinhalten, nicht umgekehrt.
Erfreuen wir uns also an dem neuen Szenario und haben einfach Spaß an einem kooperativen Spiel. :)

Daen vom Clan
30.08.2012, 19:56
Station 6 – Die Quarantäne
Startzeit der Station im Spiel: Nachts, 00:10:, 08. Juli 2012
Stationsaufgabe beginnt: Nachts, 04:19, 08. Juli 2012

Dauer des Tages in realer Zeit: 30.08. - 03.09.
Stationsaufgabe - Stichtag: 03.09. / 21:00 Uhr
Wer seine Sonderrolle einsetzen möchte: bitte bis dahin per PN bei CGF melden!


http://i.imgur.com/qPGmf.png



UserCharakterAlterBerufNationalität

Lynx – Clover – 22 – Straßenmusikerin – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif

Karl – Andris – 62 Ingenieur – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/lettland.gif

Ligiiihh – Niki – 15 – Kellner - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/vietnam.gif

Mivey – Fawyer – 40 - Unternehmer – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png

Streicher – Alistair – 30 – Gelegenheitsjobber – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/irland.gif

DSA-Zocker – Riley – 24 – Arbeitslos – http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif

Andromeda - Dani - 30 - Coffeshopbesitzerin - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/germany.gif

Viviane - Tess - 29 - Assistenzärztin - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/switzerland.gif

Jerome Denis Andre - Cyrillus Ägidius - 51 - katholischer Priester - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/germany.gif

Mephista - Leo - 7 - Tochter - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/mexico.gif

Shinshrii – Ellen – 27 – Domina– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif

BlackRose - Helena - 21 - Zollbeamte - http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif

Schattenläufer – Dob – 33– KFZ-Mechaniker– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif

Indy – Suparman – 26– Kanalreiniger– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif

Grufty – Ethan – 18– Schüler– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/australia.gif

MetaLevel – Ian – 23– Student– http://www.onlinefussballmanager.de/bilder/fahnen3d_nationen/usa_29x18.png





http://i.imgur.com/rvrLv.png
Die Stadt hinter ihnen brannte. Der Royal Botanic Garden war in Flammen aufgegangen, das Wahrzeichen Sydneys lag in Trümmern und noch immer warfen die Bomber ihre tödliche Fracht über der Stadt ab. Nach wenigen Minuten brannte es auch dort wo sie das Crown-Hotel vermuteten. Der mitternächtliche Himmel war durch das flammende Inferno in helles orangefarbenes Licht getaucht, das zusammen mit den tiefschwarzen Gewitterwolken den starken Kontrast eines Scherenschnitts darstellte. Die kurze Fahrt durch die Woolloomooloo-Bay hatte sie all‘ ihre Kraft gekostet, das Wasser dort war aufgewühlt durch die Bombeneinschläge, der stete Wechsel von heißer brandiger Luft zu nasskaltem Regen tat sein Übriges. Vollkommen erschöpft kamen sie schließlich an der Westseite von Garden Island an, wissend, dass die rettenden Schiffe nicht mehr weit weg sein konnten.
Doch dann tat sich ihr bisher größtes Problem vor ihnen auf. Sprichwörtlich.
Die Unmengen an Stahlbauteilen die in den Unterlagen im Soldatencamp erwähnt wurden, hatten tatsächlich einen Zweck: Die Garden Island Halbinsel war zweigeteilt, eine fünf Meter hohe Mauer aus Stahl- und Betonbauteilen erhob sich in die gewittrige Luft und schien scharf bewacht. Nicht nur von Soldaten der Nationalgarde die sich auf der Mauer befanden, davor drängten sich die Untoten zu hunderten und tausenden. Und so viel wie die Überlebenden beobachten konnten, musste sich die Fähre hinter der Stahlwand befinden.
Kaum dass die Überlebenden angelandet waren, hörten sie Schüsse die die Nacht zerrissen und auch das eintönige Raunen der Untoten überlagerten – schnell hechteten sie in Deckung und konnten nur zusehen wie ihre Boote von den Maschinengewehren zerfetzt wurden.
Wie es schien waren sie eingekeilt zwischen den Untoten und der Nationalgarde und das einzige was sich auf der Halbinsel nicht finden ließ, war Hoffnung oder ein Ausweg. Zumindest bis sie das feine Lichtsignal erkannten, dass in ihre Richtung leuchtete und immer wieder flackerte.
Vorsichtig robbten sie darauf zu und näherten sich über den Asphalt der Uferpromenade schließlich dem Lagerhauskomplex der Insel. Wellblechungetüme türmten sich auf und boten Schutz vor den Untoten und Versteck vor den Soldaten. Verweste Zombies, noch im Blaumann und Schutzhelm streiften hier ebenso durch die engen Gassen der Lagerhallen und Industriekomplexe wie Jene die vor ihrem Ableben Wissenschaftler oder Soldaten waren und so gingen die Überlebenden behutsam und vorsichtig vor, ihre Waffen mussten leise sein und so hielt vor Allem Suparmans Tonfa blutige Ernte. Endlich waren sie an einem großen Lagerhaus angekommen, oben auf dem Dach vermuteten sie das Lichtsignal. Es war Alistair, der sich bereiterklärte, als Erster den Aufstieg an der Feuerleiter zu wagen und die anderen fieberten mit ihm während er Stufe um Stufe der rostigen Leiter erklomm, nicht wissend was ihn oben erwarten würde – eine Falle oder die Rettung?
Schließlich war er oben verschwunden, der Regen stach den Überlebenden mit schweren Tropfen in die Augen wenn sie nach oben blickten, doch wagte niemand den Kopf zu senken. Endlos zähe Sekunden vergingen, dann erschien das Gesicht des Iren. Grinsend reckte er den Daumen nach oben und die anderen Überlebenden kletterten ebenfalls rasch nach oben.
„Lilien Sanders, 2nd Special Reconnaissance.“, stellte er die erleichtert lächelnde Frau vor, die jeden der Überlebenden ernst zunickte und erst beim Anblick von Leo ein wenig lächeln musste. „Eine Frau?“, entfuhr es Fawyer. „Hatte McCormack nicht gesagt…“ „McCormack schickt euch?“, unterbrach ihn die Späherin sofort. „Dann müsst ihr nicht mehr sagen. McCormack ist einer richtig dreckigen Sache innerhalb des Militärs auf der Spur. Wenn er euch zu mir geschickt hat, dann könnt ihr euch meiner Hilfe absolut sicher sein – versprochen! Und was die ‚Frau‘ angeht. Ein Insider – in der Recon haben wir nur ‚Männer‘.“ Sie deutete auf die Aufbauten auf dem Dach. „Macht es euch gemütlich bis wir uns einen Plan zurechtgelegt haben wie wir euch durch die Quarantäne und in die Sicherheit der Schiffe bekommen. Es sind noch 4 andere Überlebende hier, im Übrigen.“ Danach widmete sie sich wieder mit dem Fernglas ihres Scharfschützengewehres der Stahlmauer und den Untoten davor.
Als die Überlebenden in Richtung des notdürftig aufgespannten Zeltdachs blicken, erkennen sie eine still und trostlos dasitzende Gruppe aus fünf Personen. Am auffälligsten dürfte der recht bekannte Schauspieler sein, der da missmutig dreinblickend saß, außerdem eine abgekämpft wirkende asiatische Frau, ein älterer Mann in Strickjacke der zu schlafen schien und zwei Kinder.


http://i.imgur.com/Jf7Pn.png
http://juliameister.net/daen/station6.jpg
Legende:
1.) Versteck von Sanders auf dem Lagerhaus Winterspell.

2.) Hugh - the fucking - Jackman würde sich hier einfach durchwinkend durchgrinsen.

3.) Lagerhalle und Belüftungsrohre - für Noah die perfekte Möglichkeit, durch die Mauer zu kommen.

4.) Der Kran konnte die Mauer nie vollenden und die Gardisten dort sind der Erschöpfung nahe. Yuki will mitten hindurch!

5). Ein Baum, von Joshua entdeckt und nahe genug um zu versuchen mit seiner Hilfe die Mauer zu überwinden...

6.) Ludwig Schwabenstein ist sich sicher, mit genug Verstand im Kopf die Wachen hier umgehen zu können.



http://i.imgur.com/ZG9Uf.png

Lagebericht:

Part I:
Garden Island ist abgeschottet. Der Lagerhauskomplex auf dem sich die Überlebenden befinden, ist inmitten der heißen Zone voller Untoter. Direkt im Norden erhebt sich fast unüberwindbar die Stahlmauer der Quarantäne und dahinter müssen die Evakuierungsschiffe liegen… so die Hoffnung. Derzeit existiert noch kein Plan wie die Mauer zu überwinden sei. Aber vielleicht wissen die Personen vor Ort ja mehr?


Part II:
Nun da die 5 ihre Pläne mitgeteilt haben, müssen die Überlebenden sich aufteilen und die Mauer überwinden. Diesmal muss jeder seinen Part dazu beitragen.

WICHTIG: Optionale Aufgaben werden sofort (wenn die SLs es lesen) durchgeführt, Stationsaufgaben beim Stationswechsel am Ende der Station.

Team „Kampf um Yggdrasil“
Anzahl: Alle die auf Agilität würfeln wollen.
Erledigt von:
Probe auf: Agilität
Hintergrund: Joshua Mitchell hat sich einen Weg ausgekundschaftet, der eine komplizierte Kletterpartie an Baum und Mauer voraussetzt und gerne erklärt er voller Stolz den Weg.


Mögliche Option: Der Junge würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß er, dass er mit seiner Verletzung beeinträchtigt ist.
Wenn Josh Mitchel die Gruppe begleitet, retten sie ihn zwar, die Probe auf Agilität wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.



Team „Izanami“
Anzahl: Alle die auf Kampf würfeln wollen.
Erledigt von:
Probe auf: Kampf
Hintergrund: Yuki Spicehands hat einen leicht bewaffneten Außenposten ausfindig machen können der leicht zu überrennen sein sollte – genug Waffenkraft vorausgesetzt.

Mögliche Option: Yuki würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß sie, dass sie mit ihrer Verletzung beeinträchtigt ist.
Wenn Yuki die Gruppe begleitet, retten sie sie zwar, die Probe auf Kampf wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.


Team „Das Orakel von Delphi“
Anzahl: Alle die auf Intelligenz würfeln wollen.
Erledigt von:
Probe auf: Intelligenz
Hintergrund: Professor Ludwig Schwabenstein hat sich einen Weg ausgekundschaftet der durch bewachtes Gebiet führt. Mit immenser Konzentration und Aufmerksamkeit könnte man sich die Patrouillenwechsel einprägen und jedes freie Zeitfenster nutzen um die Mauer zu überwinden.

Mögliche Option: Dr. Schwabenstein würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß er, dass er mit seiner Verletzung beeinträchtigt ist.
Wenn Dr. Schwabenstein die Gruppe begleitet, retten sie ihn zwar, die Probe auf Intelligenz wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.



Team „Das trojanische Pferd“
Anzahl: Alle die auf Charisma würfeln wollen.
Erledigt von:
Probe auf: Charisma
Hintergrund: Hugh Jackmann ist dort gestrandet wo die Überlebenden nun sind. Er hat das Verhalten der Nationalgardisten genau beobachtet und kann den Überlebenden erklären was zu tun ist um sich wie selbstverständlich als Gardisten auszugeben und sich damit durch die Absperrung hindurchzubewegen.

Mögliche Option: Mister Jackmann würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß er, dass er als bekannter Schauspieler zu auffällig ist.
Wenn Hugh Jackmann die Gruppe begleitet, retten sie ihn zwar, die Probe auf Charisma wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.



Team „Styx für Styx vorwärts“
Anzahl: Alle die auf Geschick würfeln wollen.
Erledigt von:
Probe auf: Geschick
Hintergrund: Noah Mitchel hat sich einen Weg ausgekundschaftet der durch die Lüftungsschächte einer Fabrikhalle führt. Allerdings sind dort zahlreiche mechanische Gefahren zu überwinden…

Mögliche Option: Der Junge würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß er, dass er mit seiner Verletzung beeinträchtigt ist.
Wenn Noah Mitchel die Gruppe begleitet, retten sie ihn zwar, die Probe auf Geschick wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.



Team „Gehenna und Exodus“
Erledigt von:
- Lilien Sanders (auf Station an der Tess teilnehmen wird)
-
-
-
-
Probe gelingt automatisch
Hintergrund: Für jeden Freiwilligen, der sich meldet und bei Sanders zurückbleibt, wird für eine einzelne Station ein Würfelbonus von -1 freigeschaltet. Eine 10 bleibt dabei trotzdem immer tödlich.

http://i.imgur.com/qFr9X.png
Keine.


http://i.imgur.com/SwMIs.png
Tess: Die geretteten Ressourcen aus Station 5 können dazu benutzt werden die eigenen Mali (CH+K) zu negieren oder den Malus der Stationen für K und CH durch die NSCs auszugleichen.

Streicher
30.08.2012, 20:03
Die Sprossen der Leiter waren verdammt glitschig, und mehr als nur einmal drohte er abzurutschen. Oben angekommen hievte er sich dann über die Kante auf das Dach und erschrak fast, als ihm ein Gewehrlauf unter die Nase gehalten wurde. Die Waffe entlang schauend, sah er die Frau, die sie in den Händen hielt.
"Hey, wir sind nicht hier um Ärger zu machen", erklärte er und richtete sich auf, "Wir sind gerade die Scheiß Bucht dort hinten entlang gerudert um zum Evakuierungspunkt zu gelangen. Aber die Dreckskerle haben auf uns geschossen. Gehören sie zu denen?"
"Nein.", bekam er als knappe Antwort.
"Hören sie, wir haben nicht vor irgendwelche Schwierigkeiten zu machen."
Einen Augenblick lang betrachtete ihn die Frau, dann senkte sie das Gewehr und hielt ihm die Hand entgegen.
"Lilien Sanders, 2nd Special Reconnaissance", stellte sie sich nun freundlich vor, "Keine Sorge, hier sind sie sicher, ich hab sie alle schon aus der Entfernung kommen sehen."
Der ire atmete erleichtert auf, gab ihr seine Hand und stellte sich vor.
Über die Kante des Daches gelehnt, deutete er dann den anderen an nach oben zu kommen.

Alistair kniete sich vor Leo nieder und umarmte sie.
"Das hast du verdammt nochmal gut gemacht Kleines", "lobte er sie, "du machst den Kobolden alle Ehre."
Er war froh, dass sie es geschafft hatte heil aus dieser Sache herauszukommen.
"Dafür hast du dir den Titel des Mutigsten Kobolds aller Zeiten redlich verdient."
Die Kleine grinste stolz. Dann wuschelte ihr der Ire durch die Haare und trat auf Tess zu.

Ohne Vorwarnung umarmte er sie zu ihrer Überraschungen und gab ihr dann die Hand.
"Du hast dein Wort gehalten, das bedeutet mir viel", sagte er ernst, "du hast die Kleine wie versprochen zu mir gebracht. Ich bin ihnen was schuldig."

Etwas abseits der anderen stellte er sich dann an den Rand des Dachen, zündete sich eine Zigarette an, wobei er bemerkte, dass ihm der Tabak ausging.
[Verdammt ...]
Den Rauch in die gewittrige Nach hinaus blasend blickte er auf die Untoten hinunter und begann zu überlegen, was sie als nächstes tun könnten.

Indy
30.08.2012, 20:07
Suparman wischte das Blut von seiner Tonfa während er schweißgebadet die 5 Überlebenden erblickte. "5 Leute? Hatte Sanders nicht von 4 anderen Überlebenden gesprochen? Oder zählen die Kinder nur halb?" bemerkte er verwirrt.
Egal. Moment mal, kannte er diesen Kerl nicht? Hatte der nicht in irgendeinem Film mitgespielt? Der Name lag ihm auf der Zunge.

Gendrek
30.08.2012, 20:14
Stumm saß er in einer Ecke.
Gott verdammte Welt, wieso kam es nur so weit? Wieso ging alles nieder, alles in Flammen auf? Wieso wurde all das genommen was er hatte?
Familie, Freunde, Haus, Land... alles.
Nurnoch eines hatte er, seine Auszeichnungen und eine dicke kubanische Zigarre die er sich in den Mund stopfte und sie mit einem verdammt teurem Zippo anzündete.
Vor ein paar Tagen hat er Rauchen noch verabscheut, aber sie würden eh alle sterben, warum also nicht jetzt anfangen sich kaputt zu machen?

Ein tiefer Zug, ein langer, dicker Rauchschwall. Er schaute sich um, Regeln prasselte in sein Gesicht.
Wer war denn dieser Kerl da?
"Hey, was glotzten so? Noch nie gesehen wie Hugh Jackman in der Scheiße sitzt?!"

T.U.F.K.A.S.
30.08.2012, 20:24
Drahtbürste in den Lauf.
Durchreinigen, ordentlich durchreinigen.
Hin und her schob sie das Reinigungsutensil, um den völlig verdreckten Lauf ihrer Browning wieder auf Vordermann zu bringen.

Reinpusten. Reinschauen.
Keine Krümel übrig.
Weiter mit dem Griffstück.
Purer Automatismus hatte Überhand genommen, seitdem sie den letzten Menschen hinter sich gelassen hatte, der ihr in irgendeiner Art und Weise eine Stütze war inmitten all des biblischen Chaos'.

"Alles ist im Arsch. Einfach alles!"

Nichts hätte sie lieber getan, als umzukehren und ihn da rauszuholen. Man hätte aushalten können. Man hätte warten können, bis es ein Gegenmittel gab. Irgendein geniales Hirn musste doch schon auf das Gegenmittel gestoßen sein? Es konnte doch nicht sein, dass die Welt nur noch aus beschissenen Wegelagerern, Intriganten und einfach abgestumpften Verrückten bestand?

Und selbst wenn es so war, zu welcher Gruppe gehörte sie jetzt? Sie war zu sehr eine ehrliche Haut, um intrigant zu sein. Doch vielleicht war es genau das, was sie zur falschesten Schlange im Raum machte? Sie dachte vielleicht nur, dass sie auf nichts weiter fixiert wäre als ihre Pflicht zu tun, obwohl in Wirklichkeit...?

Nein.
Nein, nein. Duty First. Die Pflicht kommt zuerst. Und ihre Pflicht-
"Und doch hab' ich sie alle sterben lassen, als sie mich am meisten brauchten."
Ihre Pflicht war es jetzt, diese beschissene Apokalypse zu überleben. Nichts einfacher als das. Mit ihrer neuen coolen Kriegsnarbe würde es wahrscheinlich etwas schwieriger werden, aber die Pflicht kommt verdammte Scheiße zuerst.

Und in dem Moment, als sie das Griffstück vor sich hielt wie eine geladene Waffe, merkte sie, dass sie direkt auf eine gemischte Gruppe von Leuten zielte, die gerade den Unterschlupf betraten.
Yukari Rothrock hatte so eine komische Eingebung, als hätte sie diese Leute die ganze Zeit begleitet. Sie kamen ihr in diesem Augenblick vor wie alte Bekannte, was ihr ein mildes Lächeln entlockte.

Vielleicht war doch noch nicht alles im Arsch.

Indy
30.08.2012, 20:25
"Hugh Jackman? Nein, der Name sagt mir überhaupt nichts. Sicher, dass du so heißt? Aber sag mal, wie hat es euch alle hierher verschlagen? Seid ihr auch über die Ullumulludingsbucht hierhergekommen?" Er konnte sich den verdammten Namen von dieser Bucht einfach nicht merken.

Gendrek
30.08.2012, 20:35
"Scheiße, natürlich heiße ich Hugh Jackman. Ich weiss doch wohl selbst wer ich bin."
Hugh zog an seiner Zigarre. Am liebsten hätte er gehustet, aber hey, er hat als Logan qualmen müssen, da wird er sich den Huster verkneifen können.
"Vor ein paar Tagen ging mein Unterschlupf unter und ich hab mich durchgeschlagen... bin irgendwann mit einem Kajak durchs Wasser hierher. Bin fast abgesoffen durch die verdammten Strömung. Die anderen haben sich auch mehr schlecht als Recht hier eingefunden, das Mädel da..." Hugh nickte in Richtung von Yuki "...die is noch nich so lang hier. Aber wie jeder von uns hierher gekommen ist... frag mich leichteres. Ich bin froh überhaupt hier zu sein."

Lynx
30.08.2012, 20:35
Es war ein wenig beengt und immer noch regnerisch - doch sie hatten es geschafft. Sie hatten einen Ort gefunden, der vorerst sicher war - sogar andere Überlebende, die ihnen eindeutig freundlich gesinnt waren, gab es hier. Der Verlust von Isabelle saß allen noch tief in den Knochen, aber hier konnten sie immerhin einmal verschnaufen.
Clover stand erst ein wenig beschämt am hintersten Ende der Gruppe. Léo, die sie vorhin überglücklich empfangen hatte und am liebsten nicht mehr losgelassen hätte, wollte sich neugierig einen besseren Überblick verschaffen und ging weiter nach vorne, wo auch Alistair und bestimmt auch Riley standen.
Die Sängerin wollte aber am liebsten erst einmal unsichtbar bleiben. Ihr merkwürdiges Gefühl war vollkommen umsonst gewesen und es war ihr peinlich, wie sie sich von allen quasi verabschiedet hatte. Es war nicht falsch, den Menschen zu sagen, wenn sie einem etwas bedeuteten, aber die Sache mit Ian... Meine Güte. Alleine beim Gedanken daran lief sie rot an. Hoffentlich dachte er jetzt nichts Schlechtes von ihr, Notfalls würde sie später mit ihm sprechen müssen, um sich zu entschuldigen. Du darfst ihm deine Gefühle nicht zeigen.

"Hey, was glotzten so? Noch nie gesehen wie Hugh Jackman in der Scheiße sitzt?!", konnte man von vorne eine tiefe Männerstimme hören.
Clover schlich sich nun doch etwas weiter nach vorne, um die anderen Überlebenden etwas genauer in Augenschein zu nehmen. Eine Asiatin, die ihnen allen auf merkwürdige Art und Weise zulächelte. Ein schlafender Mann. Zwei Kinder. Jungs.
Clover sah kurz die Frau an, die sich ihnen als Lilien Sanders vorgestellt hatte. Nein, da war ja nun wirklich gar keine Ähnlichkeit mit den Kindern vorhanden... zumindest so weit man das hinter der Tarnbemalung erkennen konnte. Die Asiatin schied sowieso aus. Die beiden Jungen schienen auch eher aneinander zu kleben, als an einem der Erwachsenen hier.
Überrascht stellte Clover fest, dass Alistair wohl recht gehabt hatte - sie konnte besser mit Kindern, als sie gedacht hätte, denn warum sonst machte sie sich nun plötzlich Sorgen um diese völlig Fremden? Und diese zwei hier sahen aus, als könnten sie ein bisschen Zuwendung gebrauchen.

Vorsichtig trat Clover so nahe es ging an das aufgespannte Zeltdach, damit sie nicht zu laut sprechen musste. "Hey, ihr beiden!", sagte sie zu den Jungs, die sie vollkommen ausdruckslos ansahen, aber anscheinend bemerkten, dass sie gemeint waren. "Möchtet ihr vielleicht etwas Süßes?" Clover griff in ihre Tasche und holte zwei kleine, quadratische Schokoladen hervor, die sie von den Kissen aus dem Crown Hotel hatte.

Andromeda
30.08.2012, 21:03
Vom Regen in die Traufe. Noch nie hatte dieser Spruch besser gepasst, dachte sich Dani als sie endlich die rettende Leiter emporkletterte. Oben auf dem Dach erwartete sie - noch mehr Kinder. Einem konnte sie ja noch aus dem Weg gehen, aber gleich dreien inzwischen? Und dann noch Hugh Jackman. Nicht dass Dani ihn groß gekannt hätte, sie machte sich nicht sonderlich viel aus Filmen, aber es gab der ganzen Situation noch etwas zusätzlich groteskes. Hätte es nicht wenigstens Jonny Depp sein können?? Sie ließ sich neben die asiatisch aussehende Frau fallen, die ihre Waffe putzte und auf einmal ein Lächeln auf dem Gesicht hatte. Dani selbst war es höchstens nach einem zynischem Grinsen, aber das Lächeln der Asiatin hatte nichts davon. Dani kramte in ihrer Tasche und fand schließlich den Beutel mit Tabak, der die ganze Aktion mit den Booten erstaunlicherweise trocken überlebt hatte, und hielt ihn der Frau hin. "Wenn es irgendeinen Grund zu positiven Gedanken gibt, würde ich ihn gerne hören. Wenn es dir nichts ausmacht." Denn der einzige Grund für mich ist leider erst gestorben, ergänzte sie in Gedanken. Ausserdem hatte es Isabelle nicht geschafft, Dani hatte sie auf nicht einmal 18 geschätzt. Kein Alter um zu sterben. Scheiße.

DSA-Zocker
30.08.2012, 21:03
Die Fahrt war furchtbar gewesen - und doch war sie irgendwie fast spurlos an Riley vorbeigegangen. Er war beinahe teilnahmslos im Boot gesessen - wie viel mehr musste er noch überstehen, mussten sie noch überstehen, bis es endlich vorbei war? Dann waren sie gekrochen, zwischen den Zombies durch, darauf bedacht, nicht aufzufallen, denn das hätte ihr Ende bedeutet. Und die ganze Zeit hatte ihn eine nagende Angst, eine nagende Sorge im Griff gehabt, gepackt gehalten. Wie war es Léo ergangen? Er hatte Alváro und ihre Umhängetasche nicht einen Moment losgelassen, umklammert gehalten, ihre letzten Worte an ihn noch in seinem Kopf ... "Wenn doch irgendwas schieflaufen sollte, dann ist in Álvaro alles Wichtige drinnen. Oh, und sag dann bitte Papa, wenn ihr ihn mal sehen solltet, dass er nicht böse auf Euch sein soll, okay?"

Als sie dann endlich das Versteck von Lilien Sanders erreicht hatten, hatte Riley sofort begonnen, sich umzusehen. Dort hinten stand Clover, bei zwei Kindern, da konnte er Ian entdecken und dort hinten Niki. Immer ängstlicher drehte sich Riley, immer fester hielt er Alváro, klammerte sich fest. Dann endlich sah er sie und ein tonnenschwerer Stein fiel von seinem Herzen. Auch sie hatte ihn wohl gesehen und stürmte auf ihn zu. Er stellte Alváro und die Umhängetasche sorgfältig auf den Boden und umarmte sie dann fest, als sie bei ihm angekommen war.

"Ich bin froh, dass du es geschafft hast, ich hatte Angst um dich. Hier, da ist Alváro, ich hoffe es geht ihm gut, ich habe versucht so gut wie möglich auf ihn aufzupassen."

Viviane
30.08.2012, 21:03
Die heftige Umarmung des Iren brachte Tess aus dem Konzept. „Du.“ Als Alistair ihr die Hand reichte grinste sie verlegen. „Kein Grund mehr für das „sie“, scheiße Alistair wir haben uns alle mehrmals den Hintern gerettet. Tess. Einfach nur Tess. Ich... bin nich besser oder so als ihr auch wenn ich einige Medizinwälzer in meinem Hirn hab. Unser Kobold hier is'n echter Held.“.

Ihr Blick schweifte über die anderen Flüchtlinge, die unter einer Plane saßen. Zwei Kinder, eine Asiatin, ein Alter Mann und … na toll den letzten konnte sie nicht sehen weil sich Mr. Tonfa-Suparman davor breit machte. War aber sowieso eng hier oben, aber irgendwann würde sie sich die drüben näher ansehen und eventuell Verletzte versorgen. "Und doch hab' ich sie alle sterben lassen, als sie mich am meisten brauchten."
Wer hatte das gesagt? … Die Stimme klang weiblich, aber ihr eigener Trupp sammelte sich bereits so dicht, das Tess den Ursprung nicht mehr ausmachen konnte. Ihr Herz krampfte für einen kurzen Moment zusammen. Isabelle... sie hatte sich freiwillig dazu entschlossen. Sie wäre auch gegangen wenn ich sie nicht angefunkt hätte. Und sie hätte sich auch dazu entschlossen Leo einen Weg zu bahnen, wenn sie selber es nicht vorgeschlagen hätte. Das hatte sie in ihren Augen gesehen. Feurig, voller Lebenslust, voller Hoffnung. Liebe.Scheiße, Ethan würde ihr und Dob sicher den Arsch aufreißen wenn er davon erfuhr wie die Kleine draufgegangen war. Wenn... aber er musste es nicht erfahren.

Sie kniete sich direkt neben Alistair und wendete sich dann der Frau hinterm Scharfschützengewehr zu, die irgendeinen niedrigen Rang zu haben schien - Lance Corporal eventuell, aber diese englischen Militärränge durchschaute sie irgendwie noch nicht ganz - der Rang hinderte sie nicht daran brilliant und effizient zu handeln. Und verflucht gut auszusehen. Sie bewunderte die Frau.

„Lilien Sanders also. Ich würd mich gern vorstellen und sie zu ihrer Meinung bezüglich der Lage befragen. Mein Name ist Teresa Ehliger, ich bin Schweizer Ärztin und wie der ganze Trupp hier von Airport aus hierher gekommen. Danke das sie uns vom Wasser hierhergelotst haben. Ohne sie wären wir da draussen von diesen Bastarden der Nationalgarde niedergeschossen worden. Was die mit der Landzunge westlich von hier angestellt haben, haben sie ja sicher mitbeobachten können. Scheiße, dieser Maddoxx wusste das unser Trupp sich da verschanzt hatte und hat seine Mistbomber trotzdem alles wegsprengen lassen. McCormack hat uns den Tip mit den Booten gegeben. Und die Jungs von der ADF, denen wir bei der Crownstreet geholfen haben... also eher der Ire hier, Alistair, hat ihnen geholfen, die haben uns von dem Evakuierungspunkt hier erzählt. Wir sind seit dem 1. Juli durch... naja ist ja auch egal. Ich... scheiße welcher Tag ist heute eigentlich? Wir waren ne Weile in den Kanälen... is Donnerstag? Freitag?
Und wir... haben drei Freunde ausm Flughafen in einem Heli hierhergeschickt. Terence, Reed und eine Blonde Sarah. Wissen sie was mit Hubschraubern passiert wenn sie hier ranfliegen? Schießen die alles ab? Terence war einer der ADF Leute, n guter Pilot... er... hätte sicher per Funk Kontakt hergestellt. Haben sie Funk?“
Sie brabbelte. Und wie sie brabbelte.
„Tut mir Leid, ich will sie nicht von ihrer Aufgabe abhalten. Ich versuch nur den Überblick zu behalten. Wie... sehen die Schritte hier bei der Quarantäne aus wenn die von der Nationalgarde niemanden ran lassen um sie zu untersuchen? Können sie versuchen mir die Lage zu erklären, Mrs. Sanders? Und wenn wir irgendwas für sie tun können, sagen sie Bescheid. Wir stehen alle in ihrer Schuld.“
Dann schwieg Tess und trommelte angespannt auf ihren Rucksack, dessen Verschluss gerissen war und aus dem die Mullbinden herausquollen und die große Blechkiste mit dem + darauf - die jedem auf dem Dach von weitem sagen würde, wo die Frau Doktor war.

[ooc: Tess macht sich so Gedanken, die sich ein Arzt in Epidemiefällen macht, also welche Maßnahmen wohl ergriffen worden sind um diese 5 Meter hohe fette Mauer zu erklären und wie die Truppe aussehen müsste um erfolgreich gemeinsam durch eine Quarantäne zu kommen.]

Indy
30.08.2012, 21:06
"Scheiße, natürlich heiße ich Hugh Jackman. Ich weiss doch wohl selbst wer ich bin."
"In Ordnung. Wenn du es so sagst, werde ich dem Glauben schenken. Du siehst mir auf jeden Fall wie einer aus, der sich schon verteidigen kann. Freut mich dich kennenzulernen. Mann nennt mich Suparman.
Habt ihr was zu trinken hier? Ich muss meine letzten Vorräte im Truck vergessen haben und der ist uns leider abgebrannt. Nein, sieh mich nicht so an, es war nicht meine Schuld, wirklich nicht, sondern diese verdammten Bomber, die uns dort drüben über die Köpfe hinweg geflogen sind. Jetzt sitzen wir also auf dem Trockenen."

Moment, der Truck. Genau, jetzt fiel ihm wieder die Radiosendung ein, die er bei der Fahrt gehört hatte.
"Hey, Ire. Hast du die Radiosendung im LKW mitbekommen? Da haben irgendwelche Irish Streetbusters oder so einen Gruß dir zu Ehren ausgesprochen und dann hat dieser Willy irische Musik gespielt. Ist aber nicht meine Musikrichtung. Und dieser Willy, keine Ahnung, ob der noch lebt oder so. Und wer ist überhaupt dieser Irre - sorry Alistair - der hier pennt. Der ist mir unheimlich."

Ty Ni
30.08.2012, 21:07
vor wenigen Stunden
Joshua hatte in den vergangen Stunden über seinen Bruder gewacht. Beruhigend strich er immer wieder über das dreckige Haar des schlafenden Noah. Der Kleine war erst 6, doch er hatte in den letzten Tagen Außergewöhnliches geleistet. Jetzt, im Schlaf, sah er herzerweichend sorglos aus. Nur die zerrissene Kleidung und der notdürftige Verband um den Fußknöchel störten diesen Eindruck. Die kleinen Hände schlossen sich im Schlaf und die Riemen seines winzigen Rucksacks mit Mickey Maus Aufdruck. Dieser enthielt Noahs größten Schatz, der Ihnen in den letzten Tagen gute Dienste geleistet hatte: Das Werkzeug, dass Mama ihm zum Geburtstag geschenkt hatte.
[Mama...]
Sie würden sie finden. Das hatte er seinem kleinen Bruder versprochen.
Joshuas größter Schatz lag schlafend auf seinem Schoß. Sein Bruder war das letzte, was ihm von seiner Familie geblieben war und er liebte ihn mehr als alles andere auf der Welt.
[Wie gut, dass er schläft und das nicht sehen muss.]
Am Horizont brannte die Stadt. Fliegerlärm und das Donnern der detonierenden Bomben hallten durch die Nacht und Joshua, der am Ende seiner psychischen und physischen Kräfte war, weinte. Er weinte die Tränen der vergangenen Tage. Tage der Flucht und der Angst. Er weinte um all die Menschen, die gerade starben und er weinte um seine Oma - die gebissen worden war und ihn und seinen Bruder fortgejagt hatte - und um seine Mutter, die nicht bei ihm sein konnte, weil sie irgendwo hier draußen war. Hoffentlich.
Jetzt, wo sein kleiner Bruder schlief, erlaubte er sich diesen Moment der Schwäche. Gleich würde er wieder stark sein. Gleich.
Als Josh keine Tränen mehr hatte, fiel auch er in einen bleiernen Schlaf.

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Jetzt
Noah hatte sich Joshs Messer aus dem Rucksack geangelt und schnitzte gerade an einem Stück Holz herum, als die Gruppe den Unterschlupf betrat.
Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete er jede einzelne Person, die die Leiter hinaufstieg. Er suchte nach jemand ganz bestimmten. Aber sie war nicht dabei.
Seufzend ließ der Junge seine Schnitzerei sinken. Er krabbelte, so gut es ihm mit seinem verstauchten Knöchel möglich war, zu seinem Bruder hinüber, der in einen tiefen Schlaf gefallen war. Die dunklen Haare Joshs waren im Bereich der Stirn klitschnass. Noah streckte seine kleine Kinderhand aus und legte sie prüfend auf die Stirn des Älteren. Sie war heiß. Heißer als heute morgen. Das Fieber war gestiegen. Mammi hätte jetzt eine Hühnersuppe gekocht...
Noah würde es ja selbst versuchen, wenn sein Bruder dafür nur gesund werden würde, aber es gab weder Zutaten noch einen Herd. Selbst wenn es einen Herd gegeben hätte, hätte Noah einen Hocker gebraucht, um daran arbeiten zu können.

Stattdessen betrachtete der Kleine sich die Gruppe nun genauer. Sie waren müde, dreckig und wirkten sehr traurig. So sahen ausnahmslos alle Menschen aus, die er in letzter Zeit gesehen hatte. Auch Josh...
Am interessantesten fand er definitiv das Mädchen mit den schönen Haaren. Sie hatte ein liebes Gesicht, einen tolles Plüschtier und musste ungefähr in Joshs Alter sein. Noah hatte schon seit Tagen keine anderen Kinder mehr gesehen. Er wippte aufgeregt auf seinem Platz herum, hin und hergerissen davon, das Mädchen anzusprechen und seinem Bruder nicht von der Seite zu weichen.

"Hey, ihr beiden! Möchtet ihr vielleicht etwas Süßes?" Noah erschrak, als plötzlich eine Frau vor ihm auftauchte und ihm mit einem strahlenden Lächeln Schokolade entgegenhielt. Der Schock war aber schnell überwunden, als er sah, was sie in ihren Händen hielt.
"Boah! Schoki! Danke!" Noahs großen blaugrünen Augen leuchteten förmlich vor Freude und Aufregung, als er seine Hand nach der quadratischen Packung ausstreckte. Er hatte schon so lange keine Schokolade mehr gegessen!
Die Frau musste ein Engel sein. Mindestens.
"Mein Bruder schläft. Er hat sich erkältet.", fügte er dann eifrig flüsternd hinzu, "Aber ich hebe ihm eine auf. Der freut sich bestimmt!"

MeTa
30.08.2012, 21:11
Wieder einmal war Ian überfordert gewesen mit der Intensität und Schnelligkeit, mit der die Ereignisse auf ihn einprasselten. Ellen hatte ihm ihren Koffer in die Hand gedrückt. Er hatte ihr gerade zeigen wollen, wo der Fluchtweg lag, da kam Clover zu ihm, drückte ihm die Dose Rubicon Mango in die Hand und legte ihre auf seine. "Ian, ich... ich bin froh, dass es dich gibt." Er stand nur wortlos da. Sag etwas. Los, sag's ihr!, hatte er sich innerlich zugebrüllt. Sie hatte doch mitbekommen müssen, wie sein Herz klopfte. Es fühlte sich an, als würde es seine Brust mehrere Zentimeter nach Außen drücken. Schmerzhaft - aber doch so schön.

Dann war sie gegangen und hatte ihn mit der Dose zurückgelassen. Es war der süßeste Schluck, den er je hatte trinken dürfen.

Und jetzt? Er stand auf dem Dach, sah sich um. Seine Gruppe. Andere Leute. Verdammt, da war sogar Hugh Jackman. Kann ich nicht einen coolen Schauspieler treffen? Er grinste nur sehr kurz, bevor die Wut ihn wieder übermannte. Warum kannst du dich nicht durchsetzen? Wenn du dich durchgesetzt hättest, wäre Isabelle nicht gestorben. Klar, keiner hatte darüber geredet - aber jedem dürfte es bewusst gewesen sein. Sie war nicht da. Und die Art, wie Tess dreinblickte, als sie an Land gegangen sind, sprach Bände. Isabelle war tot. Sie würde ihre Mutter nie sehen dürfen. Und es war seine Schuld. Sie war an seiner Stelle gegangen. Er hätte gehen müssen.

Immer wieder ballten sich seine Hände zu einer Faust. Seine Fingernägel pressten sich in die Innenflächen seiner Hand und rissen die Haut auf. Dann lockerte er den Griff, nur ihm erneut anzuspannen. Irgendwas müsste er tun. Irgendetwas, um das loszuwerden, was ihn gerade plagte. Du hast es doch verdient. Wieder blickte er rund um sich. Kein Selbstmitleid. Abermals blieben seine Augen auf der rothaarigen Sängerin liegen. Ich muss es ihr sagen, bevor es zu spät ist. Doch sie schien etwas Besseres vorzuhaben. Die Kinder. Natürlich. Die Kinder waren jetzt wichtiger. Ich muss es ihr nur sagen, bevor... - er erinnerte sich daran, wie Isabelle vor ihrem Tod mit Ethan zusammengesessen hatte. Das ganze war ziemlich eindeutig. Hatten sie es geschafft, es sich rechtzeitig zu sagen?

Er setzte sich etwas abseits vom Rest auf das Dach, schnippte mit den Fingerspitzen gegen den Untergrund und hoffte darauf, dass Clover bald Zeit für ihn haben würde. Im Moment schien es ihm einfach richtig, seine Gefühle loszuwerden. Das würde ihm Kraft geben. Auch, wenn sie ihn auslachen würde. Klar, sie ist nett zu mir... und sie ist "froh, dass es mich gibt". Er lachte kurz spöttisch über die Hoffnung, die diese Worte in ihm für kurze Zeit entflammt hatten. Trotzdem...

...ich MUSS es ihr sagen!

Daen vom Clan
30.08.2012, 21:24
Sanders hatte der Ärztin schweigend zugehört, nachdem sie ihr kurz nach der Vorstellung kräftig die Hand geschüttelt hatte um dann wieder in bequemer Hab-Acht-Stellung zu verweilen.
Als der Name "McCormack" fiel, konnte die Ärztin deutlich ein heftiges Schnaufen erkennen und wie dem Scout eine Frage unter den Nägeln brannte, doch es schien, als würde es die Soldatin nicht wagen, Tess zu unterbrechen.

Als sie schließlich geendet hatte, fuhr sich Lilien durch die kurzen, strohblonden Haare und sie blickte in Richtung der Mauer.
"Den Tag kenne ich selber nicht genau.", gestand sie. "Ich...habe seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen, so fühlt es sich zumindest an. Ich nehme Aufputschmittel, seit fast alle Eagle-Eyes schwarz geworden sind. Ich glaube fast ich bin die Einzige hier die noch da ist. Ich erstatte...stündlich Bericht. Der Schotte hat ja sonst Niemanden mehr..."
Sie blickte in den flammenerhellten Himmel und räusperte sich leise.

Hinter der Mauer sind noch Evakuierungsboote. Die ADF traut sich hinter der Mauer nicht zu agieren, auf den Booten sind zu viele Zeugen. Aber sie wollen auch keine Menschenseele aus der Quarantäne lassen. Sehen Sie die beiden Leichen da vorne?" Sie reichte ihr den Feldstecher des Scharfschützengewehres. "Junges Ehepaar, offensichtlich reich und kerngesund und frisch verheiratet. Die Garde hat sie gar nicht an die Mauer kommen lassen, haben sie einfach erschossen, trotz ihres Rufens. Und die Liste ist lang. Ich habe keine Ahnung wie man zu den Schiffen kommen kann."
Sie trank einen kleinen Schluck aus ihrer Feldflasche und bot sie dann Tess an. Das Wasser war lauwarm und schmeckte nach Asche...
"Hubschrauber kommen auf keinen Fall durch. Was sich der Mauer nähert, wird abgeschossen. Sie haben auch einige Maschinen erwischt. Sauber Schüsse. Präzision. Sie wollten definitiv keine Überlebenden."

Sie blickte Tess nur traurig und starr an, als die Schweizerin von "Hilfe" sprach.
Dann wandte sie sich wieder ab um die Mauer weiter zu beobachten...

T.U.F.K.A.S.
30.08.2012, 21:25
"Wenn es irgendeinen Grund zu positiven Gedanken gibt, würde ich ihn gerne hören. Wenn es dir nichts ausmacht."

Die blonde Frau hielt Yuki den Tabakbeutel hin wie ein Zeichen des guten Willens. Sie war klatschnass, die Haare hingen ihr teilweise vorm Gesicht, dessen Ausdruck Yuki nicht ganz deuten konnte. Sie kannte die Frau nicht, sie wusste nicht, was sie erlebt hatte in den letzten Tagen. Aber ihr Gesicht sprach eine eindeutige Sprache: Sie hatte mindestens genausoviel verloren wie sie selbst und machte trotzdem weiter. Denn was sollte man schon machen? Im Dreck steckenbleiben und solange darin warten, bis einen der Sog von alleine nach unten zog? Yuki konnte sich das nicht erlauben, und anscheinend dachte die Blondine genauso - auch wenn sie nichts weiter als Bestätigung für diesen Gedankengang suchte.

Behutsam legte sie das Pistolen-Griffstück samt des Putzlappens auf den kleinen Holztisch vor ihr, auf welchem die restlichen Einzelteile ihrer zerlegten Pistole und die zweite Browning lagen, und wandte sich der Frau zu, die sie immernoch mit verlorenem Blick anschaute und ihr den Tabakbeutel hinhielt.

"Vielen Dank, aber...", sagte Yuki und hebte ihre linke Hand, an der der kleine und der Ringfinger nichts weiter waren als in vergilbte Bandagen gebundene Stummel. "... wenn, dann müsstest du für mich drehen."

Shinshrii
30.08.2012, 21:25
Ellen schwang sich als eine der Letzten von der Leiter, und ließ sich, kaum oben angekommen, erst einmal auf die Brüstung sinken.

Während sie versuchte, nach den nervenaufreibenden letzten Stunden wieder zu Atem zu kommen, hörte sie neben sich Tess und Sanders miteinander sprechen. "Sie knallen einfach alles ab, was sich bewegt? So eine Scheiße..." Sie schüttelte den Kopf und schaute in Richtung der abweisend aufragenden Mauer. An Sanders gewandt, fuhr sie fort: "Dann werden wir hier wohl 'ne Weile bleiben müssen... Hören Sie, wann haben Sie und die anderen hier zuletzt was gegessen? Wir haben ein bißchen was aus dem Lager auf der anderen Seite der Bucht mitnehmen können, bevor..." Sie blickte über die Schulter, deutete mit einer Hand auf die brennende Skyline hinter sich, und ihre Stimme erstarb.

"Gott, von hier aus sieht es sogar noch schlimmer aus... von Bondi Beach bis Greenacre, das ist wirklich..." Sie schüttelte den Kopf, wie um unwillkommene Gedanken zu vertreiben. "Und ich hab gehofft, über die beiden beim Radio noch ein paar Leute warnen zu können... das da drüben kann doch keiner überlebt haben...! Ich hoffe, sie waren irgendwo weiter draußen."

Streicher
30.08.2012, 21:27
Ihm fiel die Zigarette aus dem Mund und hinunter in die Massen von Untoten.
"Irish Streetbuster?", wiederholte er ungläubig und blickte dem Indonesen hinter her.
[Nein, das kann nicht ...]
Er hatte doch selbst gesehen, wie das ganze Gebäude in dieLuft geflogen war, und wie man die Leute, die aus den Trümmern hervorgekrochen kamen kaltblütig erschossen hatte. Wie jeder Flüchtling einzeln niedergemäht wurde. Wie man in ihre Häuser eingedrungen war und die zu der Zeit nicht anwesenden im Schlaf erschossen hatte.
Und doch müssen einige überlebt haben. Wie kann das sein?
Vollkommen verblüfft lies er sich neben Tess auf den Boden nieder und rempelte sie dabei ausversehen an.
"Sie haben überlebt", sagte er fassungslos und starrte gerade aus, "Sie sind nicht alle tot."
Gottverdammt, das erfüllte ihn mit neuer Hoffnung. Nicht nur, dass es Überlebende der Attentate gab, nein, die hatten auch die Zombieapokalypse soweit überlebt. Scheiße, wenn er das hier überleben sollte, dann könnte er seine alten Freunde wiedersehen.
"Yihaaa!", brüllte er und hieb in die Luft.
Er musste nur überleben. Er musste überleben, die Kinder finden und sie dann nach Irland bringen. Zusammen mit seinen alten Kumpels würde er dann richtige Kerle aus ihnen machen.
Breit grinsend legte er Tess einen Arm um die Schultern und deutete dann nach Nordwesten.
"Dort meine Liebe, liegt meine Zukunft, die grüne Insel meines Herzens. Dort, werd ich mein Glück finden, erneut. Das ist mein Ziel."
[Schieße ja man!]
Es war ihm egal wie schnulzig das klang, es war die Wahrheit.

Andromeda
30.08.2012, 22:00
Als Dani die Hand der anderen Frau sah, erschrak sie kurz und man konnte das Mitleid deutlich in ihrem Gesicht sehen, bis sie sich gleich darauf wieder gefangen hatte. Das letzte was die andere jetzt vermutlich wollte war Mitleid von einer völlig Fremden. Ohne weiter darauf einzugehen, drehte sie zwei Zigaretten und reichte eine der Asiatin. Nachdem sie sogar ein funktionierendes Feuerzeug aus ihrer Tasche gefischt und Yuki Feuer gegeben hatte, zog sie hingebungsvoll an der Zigarette, während ihre andere Hand unbewusst nach der Marke von Michail griff. Er hatte ihr Feuer gegeben, als sie das letzte mal einen Joint geraucht hatte...
Nicht dran denken.
Stattdessen konzentrierte sie sich wieder auf die Frau neben sich. Sie war außerordentlich hübsch, daran konnte auch ihr abgerissenes Aussehen nichts ändern. Und doch hatte sie nichts Püppchenhaftes an sich, was nicht nur an der zerlegten Waffe neben ihr lag.
"Der Grund ist, dass du und ich hier sind. Und dass wir niemals die vergessen, wegen denen wir noch hier sind", antwortet sie Dani schließlich. Ein Moment der Stille folgte, in dem sie beide auf eine seltsame Art und Weise verbunden schienen, bevor Yuki weitersprach: "Vor allem dann, wenn die nicht mehr hier sind. Das muss reichen als Antrieb."
Dani warf ihr einen langen, nachdenklichen Blick von der Seite zu. Zumindest hoffte sie, dass er so wirken würde, denn in ihr sah es ganz anders aus. Aber sie würde jetzt nicht in Tränen ausbrechen, trauern konnte sie später - hoffentlich - noch. Die Frau hatte recht, sie war es ihnen schuldig, jetzt nicht völlig zusammenzubrechen. Auch wenn sie Verräter in ihrer Gruppe mitschleiften. Wo war eigentlich Helena?
"Vor allem wenn die noch hier sind, die es eigentlich nicht verdient haben...", sagte Dani leise, so leise dass sie sich nicht sicher war, ob Yuki es überhaupt gehört hatte. Was tat sie hier überhaupt? Sie quatschte eine völlig Fremde an, und begann halbwegs tiefsinnige Gespräche zu führen. Ok, es gab schlicht nicht mehr viele, die keine Zombies waren, aber den letzten Satz hätte sie sich echt schenken können. Andererseits konnte sie auch gerade niemanden aus der Gruppe mehr sehen, mit der sie seit Tagen auf der Flucht war. Zuviel war passiert, zuviel war ungeklärt.
Irgendwo in ihrem Hinterkopf kam kurz der Gedanke hoch, dass ihr die Stimme der Asiatin bekannt vorkam, aber das konnte eigentlich nicht sein...

T.U.F.K.A.S.
30.08.2012, 22:03
"... die es eigentlich nicht verdient haben..."

Yuki zog an der Zigarette und versuchte krampfhaft, sowohl eine Reaktion auf den Spruch der Blonden als auch das Husten zu unterdrücken. Sie hatte seit 5 Jahren nicht mehr geraucht, vom obligatorischen Passivrauchen in Brisbanes Soldatenkneipen mal abgesehen. Aber in dieser Zeit musste man alles nehmen, was man an Befriedigung kriegen konnte - und wenn es nur ein Nikotinflash war, der sie wie ein Holzhammer ins Gesicht traf.

Worauf diese Frau anspielte, war Yuki nicht ganz klar. Gab es Streit, Verrat, Stutenbeißen? Sie wollte nichts damit zu tun haben. Wenn es Streit untereinander gab, musste die Gruppe das selbst klären - sowas lernte man bereits in der Grundausbildung und lernte es immer wieder im regulären Dienst. Sie musste es am eigenen Leib erfahren, nachdem sie im Rausch mit dem Freund einer Kameradin geschlafen hatte. Die Luft war dick und konnte nur durch ein halbwegs freundliches Sparring geklärt werden, das schnell zum "Legendären Catfight 2009" avanchierte, bei der sie und ihre Gegnerin den halben Fitnessraum und danach Yukis Stube zerlegten. Der Preis war recht hoch für ein Unentschieden: Drei gebrochene Rippen, ein stark überdehntes Knie und verstauchte Handgelenke war Yukis Bilanz, während ihre Gegnerin eine gebrochene Nase zu verzeichnen hatte und sich beim Flug in Yukis Kleiderschrank den linken Arm gebrochen hatte, vom Sachschaden mal ganz zu schweigen. Sie wusste noch, dass dieser Kampf Gesprächsthema Nummer 1 bei ihren männlichen Kollegen war. Fuck, wäre das nicht geschehen, hätte sie längst Seargant sein können. Was sie trotzdem nicht davon abhielt, Scout Sanders als einen Dienstgrad unter sich zu betrachten. Gute Soldatin, sehr loyal, mit hohem Tatendrang, aber vielleicht ein bisschen zu sehr Gutmensch für diese Art von Situation.

Wo war sie gerade noch gewesen?

Ah, ja, die Verräter-Sache, oder was auch immer die Frau neben ihr implizierte. Wie hieß sie eigentlich?
"Ich bin übrigens Yukari. Yukari Rothrock, kannst mich auch Yuki nennen.", sagte sie, streckte der Frau die rechte Hand aus und setzte das freundlichste Lächeln auf, was sie sich selbst im Moment abringen konnte.
"Dani. Dani Köhler. Kannst mich Dani nennen.", antwortete die Frau mit einem gewissen ironischen Unterton.

Köhler.

Der Name sagte Yuki was. Es war, als würde ein kleines Männchen in ihrem Kopf eine Glocke läuten, so laut fiel plötzlich der Groschen. Der Blick hellte sich langsam auf und sie bekam nur ein "Ihr seid... du bist..." heraus, was von Dani nur mit einem verwirrten Blick quittiert wurde.

Dann hörte sie eine vertraute Stimme von der Balustrade her. Sehr leise, etwas untergehend im Stimmengewirr der anderen Leute, aber dennoch verständlich für Yuki.
Sie schaute kurz von Dani weg, um an der Balustrade zu begutachten, wem die Stimme gehörte: Da waren Sanders, eine sehr streng aussehende Frau die aussah wie eine Mixtur aus Biologielehrerin und Klappse-Patientin und...
Die Rothaarige von Willys Google-Suche-Einträgen.

"Entschuldige mich kurz, ich bin gleich wieder da.", sagte Yuki und stand wie von der Hornisse gestochen auf, um der Rothaarigen entgegen zu kommen. Den Kippenstummel schnippste sie beiläufig weg, während sie strammen Schrittes auf die Frau zuging und nur diese vertraute Stimme vernahm:

"Ich hoffe, sie waren irgendwo weiter draußen."

Sie blieb stehen, nur einen oder zwei Meter von der Frau entfernt. Es war, als sähe sie eine alte Freundin wieder, eine alte Bekanntschaft, jemanden der ihr all die Zeit nahegestanden hatte. Und dabei hatten sie nie ein Wort miteinander gewechselt. Mit halb geöffnetem Mund stand Yuki erst einmal da und sagte nichts, wartete auf eine Reaktion von der Rothaarigen. und sie bekam sie, als sie sich kurz losmachte vom Gespräch mit der Biologie-Lehrerin und Yuki zunächst ratlos ansah. Ein Lächeln formte sich auf dem hübschen Gesicht, und als Ellen gerade ein freundlich gehauchtes "Hi." herausgebracht hatte, da fiel Yuki ihr förmlich in die Arme und umarmte sie.

"Oh Gott, ich wusste einfach, dass wir uns irgendwann sehen werden!", schluchzte sie vor Freude, während Ellen, anscheinend immer noch etwas planlos im Schock, zaghaft die Umarmung erwiderte.

Viviane
30.08.2012, 22:07
Als sie nach Alistairs Freudenschrei von ihm die schwere Pranke auf die Schulter bekam grinste sie wieder verlegen. Sie freute sich mit ihm, konnte nicht anders. Aber diese plötzliche menschliche Nähe war irgendwie ungewohnt. „Is'n guter Plan Alistar, immerhin ist Irland so heimelig wie eh und je, wenn Crazy Willy Recht behält. Wieso also nicht.“
Nachdem sie sich mit einem winzigen Schluck die Lippen angefeuchtet hatte, gab sie Sanders die Feldflasche zurück. „Ist der Platz hier sicher oder sollen wir in Deckung bleiben und ruhig sein? Nicht das der Ire beim nächsten Sprung einen Kopf kürzer ist. Wir sehen vielleicht nicht so aus, aber es gibt nen Grund wieso wir es bis hierher geschafft haben. Vielleicht könnten Fawyer oder Helena oder sogar der Ire hier sie ne Weile auf ihrem Platz ablösen, ich kann das zur Not auch machen wenn sie ne Runde Schlaf brauchen - auch wenn ich nicht so aussehe, ich weiß wie man mit ner Waffe umgeht."

Ellens Stimme unterbrach ihren Gedankengang um die Sicherung des Lagers. "Hören Sie, wann haben Sie und die anderen hier zuletzt was gegessen? Wir haben ein bißchen was aus dem Lager auf der anderen Seite der Bucht mitnehmen können, bevor... Gott, von hier aus sieht es sogar noch schlimmer aus... von Bondi Beach bis Greenacre, das ist wirklich..." Sie nahm die Idee mit dem Proviant sofort auf – das sie nicht früher daran gedacht hatte. „Ellen hat recht, wie siehts bei ihnen mit Proviant aus? [Tess reicht Sanders eine volle Wasserflasche aus der Kiste und 4 Müsliriegel; sie versucht den gesundheitlichen Zustand von Sanders einzuschätzen – würde die Adrenalinspritze sie umbringen oder ihr dabei helfen wieder zu Kräften zu kommen; würde für letzteres auch Schlaf ausreichen?] Wir haben genug Proviant von drüben mitgenommen, da Ian – dieser Typ der aussieht wie ein unschuldiges Lämmchen – mal gemacht hat, was ich ihm gesagt hab. Wundern sie sich nicht, falls er sich als Anführer vorstellt, er denkt nur weil 4 von unsren Leuten ihn ganz nett finden, führt er unsren Trupp an. Ich lass ihn in dem glauben, bevor er irgendwen tritt weil er gefrustet ist.“
Tess schüttelte den Kopf. Sie wusste nicht wieso – aber Hölle, nachdem Helena begonnen hatte Selbstgespräche zu führen und sie die einzige verbliebene Staatsperson war, die sich um Gesetze scherte, erschien ihr der Anblick von Sanders wie eine himmlische Erscheinung. „Sagen sie, wenn ich zuviel rede. Ich... hab tausend Fragen, die mir auf der Seele brennen, aber sie scheinen hier ja wirklich ne Weile ohne Infos festzusitzen. Ich geb ihnen gerne sämtliche Infos über die Funksprüche, die ich mitbekomme hab oder die wir schriftlich festgehalten haben. Aber... Duty first, haben sie hier auf dem Dach Verwundete die ich mir mal anschauen soll?“

Dann stolperte wieder jemand gegen sie - es war Ellen die eine Frau mit asiatischen Zügen im Arm ... naja weniger hielt, als von ihr im Klammergriff umfasst wurde. "Oh Gott, ich wusste einfach, dass wir uns irgendwann sehen werden!" Wer zum Teufel war das Schlitzauge? Tess fragender Blick wurde von Ellen ebenso fragend erwidert.

Lynx
30.08.2012, 22:25
"Mein Bruder schläft. Er hat sich erkältet. Aber ich hebe ihm eine auf. Der freut sich bestimmt!" Clover warf einen kurzen Blick auf den schlafenden Jungen. Sie hatte keine Ahnung, wie man mit bloßem Auge erkennen sollte, ob jemand krank war oder nicht, aber wenn jemand nicht einmal aufwachte, wenn eine Gruppe von 16 Leuten plötzlich auftauchte, war das vielleicht nicht das beste Zeichen. "Hast du die ganze Zeit auf ihn aufgepasst?", fragte Clover den etwas älter aussehenden Jungen, und er nickte. "Du ganz alleine?"
Der Junge errötete ein wenig und nickte wieder. "Also Mama hat gesagt, dass wir aufeinander aufpassen sollen. Darum passen wir gegenseitig auf. Aber Josh passt schon manchmal ein bisschen mehr auf. Weil er schon so groß ist. Schon 8! Und ich bin erst 6. Wir sind auf einem Floß hierhergekommen. Das habe ich ganz alleine gemacht."
Noah schwellte in kindlichem Stolz seine Brust und deutete auf ein kleines notdürftig zusammengezimmertes Gefährt aus Holz, dass am Strand lag. Für einen 6jährigen eine beachtliche Leistung.
"Und weil ich meinen Fuß verletzt habe und unser Ruder kaputt gegangen ist, ist Joshua ins Wasser gestiegen und hat das Floß bis hier her geschwommen! Er ist so schnell. Aber er ist krank geworden."
Noah machte ein besorgtes Gesicht und fügt leiser hinzu:
"Und jetzt passe ich darauf auf, dass er nicht noch kränker wird und ganz schnell wieder gesund ist."

Clover sah den Kleinen beeindruckt an. Die beiden hatten sich alleine und ohne Ruder bis hierher durchgeschlagen? "Ihr seid... wow! Da wird eure Mama bestimmt sehr stolz auf euch sein." Clover zögerte kurz. Wo war ihre Mutter? Sie wollte jetzt nicht unsensibel sein, und trotzdem brannte sie darauf zu fragen, was mit den Eltern passiert war. Aber nein, eines nach dem anderen. Das Wichtigste zuerst.
"Weißt du was, wir haben hier eine ganz tolle Ärztin bei uns in der Gruppe, vielleicht hat sie ja Medizin für deinen Bruder." Clover lächelte den Jungen aufmunternd an. "Und wenn er wieder wach ist, müsst ihr unbedingt Léo kennen lernen, das ist das Mädchen da hinten." Sie zeigte unhöflicherweise mit dem Finger auf Léo. "Und dann stelle ich euch noch Alistair vor, und Riley und Ian,..." Gut, Ian vielleicht nicht. Unbewusst ließ sie ihren Blick schweifen und entdeckte ihn, wie er vollkommen alleine etwas weiter weg vom Rest saß. Er sah ähnlich aus wie in dem Moment, in dem sie ihn im Royal Botanic Garden mit ihrem Gestammel überrascht hatte. Ein bisschen verärgert vielleicht.
Als Ian den Kopf leicht in ihre Richtung zu drehen schien, wirbelte Clover herum und sah wieder zu Noah. Ihr Herz klopfte, als hätte er sie bei irgendetwas ertappen können. Es konnte so nicht weiter gehen, sie musste mit ihm sprechen, so schnell wie möglich.
"Ich werde mal die Ärztin fragen, ob sie gleich herkommen kann, ja?", sagte sie lächelnd zu dem Jungen, der seinem Bruder gerade wieder über die Stirn fuhr. "Sie sieht vielleicht ein wenig grimmig aus, aber ihr braucht keine Angst vor ihr haben. Sie kennt sich aus und deinem Bruder wird es gleich wieder besser gehen. Sie sieht sich bestimmt auch dein Bein an."
Etwas zögernd wandte Clover sich zum Gehen. Irgendetwas an den beiden Jungen hatte sie innerhalb von kürzester Zeit dazu gebracht, sich große Sorgen um sie zu machen.

Tess hatte sich gerade mit dieser Sanders unterhalten und Clover wartete kurz ab, damit sie die beiden nicht unterbrechen musste. Relativ schnell, nachdem die Frau etwas sagte von Verletzungen und Scharfschützen und was noch alles, tippte die Sängerin Tess auf die Schulter. Obwohl sie inzwischen schon hin und wieder mit ihr zu tun gehabt hatte, flößte die schnippische Art der Ärztin ihr immer noch Respekt ein. "Ähm, ich wollte dich fragen, ob du dir die Jungen da drüben ansehen kannst?" Sie deutete auf Josh und Noah. "Der eine hat eine Erkältung, aber ich weiß nicht, ob es wirklich nur das ist. Der andere hat sich am Fuß verletzt, aber auch da weiß ich nicht, wie schlimm es ist. Es wäre wirklich toll, wenn du sie dir ansehen könntest. Die zwei haben niemanden, der sich um sie kümmert und... sie brauchen sich gegenseitig." Aus irgendeinem Grund hatte sie ein mulmiges Gefühl und sie sah Tess flehend und mit großen Augen an. Vielleicht taten die Jungen ihr einfach nur leid, aber sie würde auf jeden Fall später gleich noch mal zu ihnen schauen. Dann am besten mit Léo im Gepäck, die ja ungefähr im selben Alter war und es bisher immer noch geschafft hatte, allen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Tess versprach, sich die Jungen bald anzusehen, wollte aber ohnehin alle Leute, die sie hier neu getroffen hatten, untersuchen. Clover nickte, und während sie wartete, dass Tess ihre Runde machte, wollte sie noch etwas aus der Welt schaffen. Sie war nervös, ihre Beine fühlten sich zittrig an. Verdammt, beruhige dich. Sie wusste nicht, warum sie solche Angst davor hatte, mit Ian zu sprechen, oder zumindest redete sie sich es ein. Wenn er irgendetwas bemerkt hatte, wenn er ihre bescheuerte Aussage richtig gedeutet hatte, dann würde er ihr jetzt sagen, wovor sie am meisten Angst hatte: Dass er sie nicht mehr in seiner Nähe haben wollte.
Sie brauchte keine erwiderten Gefühle, sie wollte ihn auch niemandem ausspannen und sie wünschte sich nur, dass er glücklich war. Das einzige, was sie für sich selbst haben wollte war die Möglichkeit, jetzt noch in seiner Nähe zu sein und hin und wieder sein Lächeln sehen zu dürfen, das alle Probleme für einen kurzen Moment verschwinden ließ.

"Hey Ian." Ihre Stimme klang niedergeschlagener, als sie es sich vorgestellt hatte. Sie räusperte sich. "Kann ich mich kurz zu dir setzen?" Sie hatte keine Ahnung, was sie ihm sagen sollte und sie wünschte sich, sie hätte sich einen Plan zurecht gelegt. Jetzt saß sie erst einmal nur stumm da, unfähig, irgendetwas zu machen.

Shinshrii
30.08.2012, 22:40
Während Tess Wasser und Müsliriegel aus der Kiste kramte, wandte Ellen sich zu der Asiatin um, die gerade zielstrebig zu der kleinen Dreiertruppe dazugestoßen war. Mit Yukis erwartungsvoll-ungläubigem Blick konfrontiert, zögerte sie kurz, sichtlich aus dem Konzept gebracht.
Einen langen Augenblick später setzten Verstand und Manieren wieder ein, und ein zögerndes, höfliches Lächeln überzog ihr Gesicht. "Hi..." begann sie und wollte eigentlich mit "... kennen wir uns?" fortfahren - aber da hatte fiel ihr schon ein Armvoll schluchzende Yuki um den Hals.

"Oh Gott, ich wusste einfach, dass wir uns irgendwann sehen werden!" Vollkommen perplex erwiderte Ellen die Umarmung vorsichtig, und tätschelte Yuki leicht verloren wirkend den Rücken, während sie über deren Rücken einen fragenden Blick mit Tess tauschte. Sie war sich fast sicher, die Frau noch nie im Leben gesehen zu haben, aber irgendwie... irgendwie kam sie ihr doch bekannt....

"...dass wir uns irgendwann sehen werden!"

"Oh mein Gott... die Stimme... Yuki?" Das bestätigende Nicken, dass sie mehr fühlte als sah, und die sie noch einen Tick fester drückenden Arme waren Ellen Bestätigung genug. Aus voller Kraft erwiderte sie jetzt die Umarmung, und spürte wie ihre Augen feucht wurden. Zig Tage unter Untoten, in den Ruinen der Zivilisation, gestorbene Kameraden links und rechts des Weges - und ausgerechnet in diesem Moment ließ sie in Tränen ausbrechen? Ha. Verrückt.

"Ich fass es nicht, ich dachte ihr wärt... es ging alles so schnell nach dem Funkspruch... habt ihr mich gehört? Das Ding hat dermaßen gerauscht, ich dachte schon..." brabbelte sie vor sich hin, Tränen in den Augenwinkeln. Als sie hochsah und Tess' noch fragenderen Gesichtsausdruck bemerkte, riß sie sich mit Mühe weit genug zusammen um einen halbwegs zusammenhängenden Satz zustandezubringen. "Das ist Yuki, Tess. Yuki! Du weißt schon, aus dem Radio?" Sie löste sich ein Stückchen aus der Umarmung, um Yuki anschauen zu können. "Ich fass es nicht... ihr habt es tatsächlich geschafft! Wie seid ihr da rausgekommen? Und wo ist eigentlich Wi..." Der Schatten, der plötzlich über Yukis Gesicht huschte, ließ in Ellen eine schreckliche Ahnung aufkommen. "Oh... oh nein..."

Daen vom Clan
30.08.2012, 22:47
Sanders versuchte offensichtlich die Rührung und die Gier zu unterdrücken, als sie das Essen sah und sehr zaghaft griff sie danach.
Als sie sie dann aber in den Händen hielt, riss sie die Verpackung recht undamenhaft doch pragmatisch auf und kaute mit großem Genuss.
"Hölle, muss Ewigkeiten her sein. Hatten nie viel gehabt, haben alles immer den Kindern gegeben...", raunte sie kauend und damit nuschelnd.

Dann sah sie die Ärztin ernst an.
"An Verletzungen haben wir hier genug. Jeder hat seine Blessuren abbekommen, aber alle Verletzungen zusammengenommen, würden wir nicht auf eine Leiche kommen. Das ist die gute Nachricht."
Sie nahm einen tiefen Schluck von der Feldflasche, dann lächelte sie ein wenig erfrischter.
"Aber fragen Sie die Leute lieber selbst. Ich kann nur schlecht mit Menschen. Und...halten Sie den Kopf unten. Wir wissen, dass die Garde Scharfschützen hat und unendlich Muniton.", warnte sie flüsternd.

Andromeda
30.08.2012, 23:08
Yuki überhörte ihren letzten Satz, ob mit Absicht und nicht, war unerheblich. Sie schien ohnehin gerade mehr mit der Zigarette beschäftigt, so wie sie das Gesicht verzog, sie schien eigentlich nicht zu rauchen. Schließlich stellten sie sich einander vor.
Yuki? Wo zum Henker... Yuki!
Sie sah die andere nur verwirrt an.
"Fuck. Scheiße! Nicht wirklich??"
Als Dani das stammelte, marschierte Yuki schon auf Ellen zu und umarmte diese überschwänglich. War sie eben noch so gefasst, schien sie jetzt den Tränen nahe. Aber wie zur Hölle kam Yuki hierher? So lange war es doch nicht hergewesen, dass sie die letzte Sendung gehört hatten, oder doch? Dani fehlte inzwischen jegliches Zeitgefühl. Aber ihr Gedächtnis hatte sie nicht betrogen, sie wußte doch dass sie die Stimme gekannt hatte. Leicht benommen folgte sie der Asiatin und beobachtete nur still die Szene.

T.U.F.K.A.S.
30.08.2012, 23:16
Bei all der Freude, die sie in diesem Moment empfand, war auch dieses ungute Gefühl, dass sie am liebsten Ellen Willy vorgestellt hätte. Sie hätten sich bestimmt super verstanden:
Hi, Ellen! Das ist mein Kumpel William Stern. Er mag Kinder - aber nicht so pädo-artig - und er ist ein echt netter Kerl, wenn er nicht gerade seine 5 Minuten hat in denen er denkt, die Welt wäre gegen ihn. Hab ich schon erwähnt, dass er von nichts anderem gesprochen hat als seiner Tochter, die ebenfalls beim Militär ist? Der einzige Grund, warum er sich überhaupt den Militärkanal abgehört hatte? Und hab ich schon erwähnt, dass er nicht einmal was furchtbares getan hat, als er deine Bilder bei Google sah. Hättest ihn sehen müssen. War goldig. Er hat nur gegrinst und mit dem Kopf genickt, so als wolle er "Jupp, die nehm ich" sagen wollen. Aber nicht wie eine Prostitu-nicht dass ich denke du wärst eine, aber halt so einfach - weißt du? Als Freundin.

Sie bekam nicht ein einziges Wort heraus davon. Da war nichts, keine lustige Ironie, kein Gelächter, da waren nur vier Worte:
"Er...", sie stockte kurz und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen, "Er wollte nicht gehen."

Das nahm Ellen sichtlich mit, die beim Klang dieser Worte nur die Hände vor den Mund hielt und Yuki traurig ansah. Sie konnte es nicht dabei belassen, so wie es aussah. Und so sehr es ihr auch wehtat. Und die Freude wich nciht komplett zurück, aber sie wich stark genug zurück, als dass ihr schmerzhaft etwas bewusst wurde. Und zwar mehr als bloß der scheiß Durchschuss in die Schulter, den sie sich auf dem Weg hierher eingefangen hatte und - wahrscheinlich durch die starke Umarmung - wieder anfing höllisch wehzutun.

"Willy ging runter, um seiner Mum zu helfen.", fing sie an und verzog das Gesicht, teils vor Schmerz, teils vor Trauer, "Aber da war sie bereits eine von denen. Biss ihn. Dann kamen die verkackten Bomber und haben alles plattgemacht."

Sie sah kurz hinter sich. Dani stand etwas fassungslos da und schaute sie nur stumm an. Huh, und sie hatte sich schon beobachtet gefühlt. Die rechte Hand wanderte langsam zum links im Schulterbereich angelegten notdürftigen Druckverband, den Sanders ihr vorhin angelegt hatte. Feucht. Es blutete wieder. Was für ein super Preis dafür, dass sie-

"Er hat gesagt, ich solle gehen. Ich wollte nicht von seiner Seite weichen. Aber er zwang mich fast dazu zu gehen.", erzählte sie weiter.
"Ich... ich..."
Wehe, du heulst jetzt schon wieder!
"Ich hätte ihn nicht zurücklassen dürfen.", schloss sie in aller Ernsthaftigkeit ab, nachdem sie sich kurz geräuspert und gefangen hatte. Sie würde nach dieser Sache, wie auch immer sie enden würde, Zeit haben um zu trauern. Jetzt gerade konnte sie nichts weiter tun, als das, was sie Dani gesagt hatte: Einfach da sein. Und dran denken warum sie da war und nicht der, der es wahrscheinlich eher verdient hatte.

"Ich bin also abgehauen, geflohen, in 'nem Hummer-Jeep. Sah hinter mir das Gebäude in Flammen aufgehen."

Wie eine orangefarbene Fontäne wandern die Explosionen den Turm hoch, bis sie an der Spitze ankommen und Willy verschlucken.

"Bin dann irgendwann Richtung Norden gefahren, zum Hafen und so. Wurde dann überrascht von irgendwelchen Miliz-Arschlöchern, die meinen Wagen zu Klump geschossen haben. Hab' sie gut aufgemischt. Soll noch einer sagen ich wäre mit 'ner halben Hand eine scheiß Schützin.", sie lachte kurz auf, um danach wieder ins Ernsthafte zu verfallen, "Ich hab' sie glaub ich alle erwischt, sechs Stück. Hab' aber was abgekriegt.", sie deutete auf die schmerzende linke Schulter, auf die sie immernoch die rechte Hand hielt, "Und dann war ich hier, nach einem nervigen Fußmarsch. Hat mich ein bisschen aufgepäppelt.", hier nickte sie dem Corporal respektvoll zu, bevor sie sich abwechselnd der Biologie-Lehrerin und Ellen zuwandte. "Wie ist es euch ergangen, Ellen? Ich hatte mich an mehr Namen erinnert, sehe hier aber vielleicht 15 Leute von etwas mehr als 20..."

Mephista
30.08.2012, 23:18
Unglaublich war das Feuerwerk gewesen. Der gesamte Landzug, von dem sie wegpaddelten, eingehüllt in orange-roter Flammen, die wie im Tanz gen Himmel flackerten. Wie ein Äffchenbaby bei seiner Mama hatte sich das Kind an Tess festgeklammert während der Bootsfahrt und leise vor sich hingesummt. An die Ereignisse, als sie das Zielufer erreichten, konnte sie sich in der Hektik kaum noch erinnern, doch nun war sie hier, mit den anderen und auch ein paar neuen Gesichtern, auf diesem Dach.
Clover hatte sie herzlich umarmt und auch die Kleine war unglaublich froh, sie wieder in die Arme zu schließen. Nach einer kleinen Weile löste sie sich dann von ihr, denn sie wollte sich auch nach ihren anderen Freunden schauen. Sie kam bei Alistair und Tess an, von denen sie für die Sache mit Onkel McCoBlubbser und Onkel Maddox gelobt wurde.
"Das hast du verdammt nochmal gut gemacht Kleines, du machst den Kobolden alle Ehre.
Dafür hast du dir den Titel des Mutigsten Kobolds aller Zeiten redlich verdient."
Die Kleine grinste stolz. Mutigster Kobold alles Zeiten- das war echt was!
„ Unser Kobold hier is'n echter Held.“.
Ihr Grinsen wurde immer breiter, doch die Großen wollten jetzt lieber miteinander redden und, noch viel wichtiger, Léo schauen, ob es Riley, Álvaro und Campanilla gut geht.
Schnell hatte sie ihn gefunden und rannte auf ihn zu. Zur Begrüßung umarmte er sie fest und meinte:
"Ich bin froh, dass du es geschafft hast, ich hatte Angst um dich. Hier, da ist Alváro, ich hoffe es geht ihm gut, ich habe versucht so gut wie möglich auf ihn aufzupassen.“
Strahlend griff sie nach ihrem Plüschaffen, drückte ihn ganz fest an sich und erwiderte:
Ihm geht es blendend und er hatte gar keine Angst mit Dir gehabt. Nur ein paar mal ein bisschen wenig Luft, weil Du ihn so fest gedrückt hast, doch das heißt ja nur, wie sehr Du ihn liebhast…Oh danke, Riley, Du bist einfach klasse!
Sie schmiegte sich noch einmal fest an ihn, legte dann ihre Umhängetasche wieder um und nahm ihn bei der Hand. Sie schaute sich um, nach den Leuten, die sie nicht kannte. Da war eine hübsche Asiatin und zwei Jungs(zu den zweien musste sie früher oder später unbedingt hin!), bei denen Clover anscheinend bis eben gewesen war, die sich jetzt aber zu Ian gesellte. Zu ihm wollte sie dann endlich auch einmal, doch schien es, als ob die Beiden über was Wichtiges reden würden und jetzt wollte sie erstmal neue Leute kennenlernen- mit Riley!
Duu-uu? Ich glaube, wir sind hier jetzt ein paar mehr, wollen wir nicht schauen, wer die Neuen sind? Die wollen so einen Lieben wie Dich bestimmt ganz dringend kennenlernen!
Das Mädchen lächelte zu ihm hoch und war gespannt, wer hier noch alles sein würde!

Caro
30.08.2012, 23:22
Helena McAldrin schlurfte ein wenig verloren über das Dach.
Die Gruppe war damit beschäftigt die vor ihnen angekommen zu begrüßen und kennenzulernen, sie legte allerdings nicht direkt wert darauf, sofort alles und jeden zu beschnuppern. Im Gegensatz zu Machete der quirlig durch die Gegend lief, hechelte und sich seines Hundelebens erfreute. Er verstand vermutlich nicht wie ernst die Lage um sie herum war und irgendwie wünschte Helena sich gerade in den Kopf des Rüden hinein, vielleicht hätte sie dann zumindest ein wenig Ruhe vor dem Chaos um sie herum.

Machete störte sich nämlich nicht im geringsten daran wo er war, bei wem er war... vermutlich störte Machete nichtmals ob er war. Er schaute nur treudoof in die Versammlung von Menschen hinein. So wuselte er freudig umher und begnügte sich damit mit seinem Schwanz durch die Luft zu wedeln.

Helena hingegen lehnte sich lieber an die Ballustrade... schaute nachdenklich auf die gigantische, unüberwindbar scheinende Mauer. Irgendwie mussten sie da durchkommen, irgendwie.
Aus der Entfernung hörte sie nur ein erstaunt freudiges "Geil, da ist ja ein Hund!"
"Verdammt, hat irgendjemand eigentlich bereits eine Idee wie wir weiterkommen sollen? Die Typen lassen doch nichts und niemanden in Sichtweite."

Viviane
30.08.2012, 23:40
Keine Bisse? Sie fragte nicht. Die taffe Schützin hatte weißgott genug gesehen. „Sie werden lachen, ich kann eigentlich auch nicht gut mit Menschen. Aber... diese Scheiße hier verändert einen. Wir reden nachher weiter, wenn sie etwas Ruhe hatten. Ich seh mir die andren Mal an. Wir 16 sind ganz gut aufgestellt. Wir haben hier noch nen Haufen Trockenfutter, sogar ne Packung Peronin [die sie der Scharfschützin auch gleich in die Hand drückt] essen sie soviel sie wollen - wir sind jetzt eben ein noch größeres Team und das wir heißt das alles für alle da ist. Vor allem für taffe Leute wie sie. McCormack meinte zwar im letzten Funkspruch, er habe hier einen taffen Späher sitzen, der uns helfen würde, aber sie sind besser als alles was ich erwartet hätte, Sanders.“

„Leute, wir haben Scharfschützen der Garde da drüben. Haltet die Köpfe unten – sonst sind sie weg. Und ruht euch aus, das habt ihr euch verdient.“ Hatte sie das letzte wirklich gesagt? Egal. Sie winkte Helena, die miesepetrig dreinblickend an der Balustrade lehnte zur Schützin heran. „McAldrin, übernehmen sie die Deckung für unsre Truppe, wenn Sanders sie kurz einweist? Wir habens erstmal nicht eilig weiterzukommen, wir alle sollten zusehen das wir unsre Reserven auftanken. Und Sanders sollte sich jetzt erstmal hinlegen dürfen - und damit meine ich nicht auf dem Bauch, mit den Augen durch eine Zielvorrichtung blickend. Die Lage besprechen wir später, es ist mitten in der Nacht, da sehen wir sowieso nicht viel von dem was da draussen los ist. Sagen sie ihr worauf sie schießen soll und sie wird’s tun, Helena ist ne verdammt gute Schützin." Tess nickte Helena erneut respektvoll zu, nachdem sie ihre Bitte vorgetragen hatte. "Wir reden später weiter, wenn sie geschlafen haben. Aber eins noch - was sind das für Gebäude hier links von uns? Meinen sie ich könnte mir zumindest auf der rückseitigen Wand die Beine vertreten, da wo die Leiter ist ohne ins Visier der Schützen zu kommen? Ich mags nicht wenn es zugeht wie in einem überfüllten Kreissaal. Vor allem nicht wenn ich... versuch nen klaren Kopf zu kriegen.
Saubere Schüsse. Präzision. Sie wollten definitiv keine Überlebenden.
Es wurde Tess so langsam klar, das die Lage beschissener war, als sie sich es grade eingestehen wollte.Diese scheißverfickten Nationalgardistenschweine! Wenn sie diesen Maddoxx in die Finger bekam würde sie mit ihren Fingernägeln Hackfleisch aus ihm machen. Aber der Zorn hielt sich nur kurz, zu stark war die Trauer und der Verlust um die Toten.
"Wir haben … ausser dem Tod soviel anderes gesehen, was irgendwie noch nicht in meinen Kopf gesackt ist und...“ Sie schluchzte, fing sie aber wieder, bevor die Tränen flossen. „Zu allem Übel ist jetzt auch noch Crazy Willy draufgegangen, weil diese Scheißtusse von Yuki es nicht für nötig befunden hat ihm das Scheiß „DUTY“ dahin zu stecken wo es hingehört. Er hätte sie umlegen sollen, diese scheißschlitzäugige Verräterin...“ Es war nicht die Musik die ihr fehlte. Nicht die Nachrichten. Sondern einfach nur der Hauch, der Schein von Normalität – unterbrochen von Schüssen im Hintergrund, überspielt von australischer Musik. Normalität. Ein Anker in diesem Chaos das ihr drohte alles unter den Füßen wegzuziehen. Aber auf den Booten blieb das Radio stumm. Crazy Willy war zum letzten Mal auf Sendung gegangen. Scheiße.

Ellens Stimme holte sie wieder auf die Beine, nachdem sie Helena und der Schützin nochmal kurz zugenickt hatte und sich einige Müsliriegel und Wasser gekrallt hatte für die andren Flüchtlinge – sie war sich sicher das sie 50$ darauf wetten konnte wer hier heute nicht schlafen würde. Und das war nicht Ian. Sondern sie. "Das ist Yuki, Tess. Yuki! Du weißt schon, aus dem Radio? Ich fass es nicht... ihr habt es tatsächlich geschafft! Und wo ist eigentlich Wi..." Sie wollte sich schon desinteressiert wegdrehen, einfach weil in ihrem Kopf alles durcheinanderwirbelte - die Bomben, die Scheißbomber die sie um ein Haar aus dieser Welt in die nächste gesprengt hatten - als sie Yukis Worte aufschnappte. Die Wunden der Halb-Asiatin sah sie nicht, sie hörte nur was sie hören wollte – Aus Ellens Mund und dann aus Yukis Mund. Willy. Crazy Willy. Tot. Und die Stimme dieser Yuki war eindeutig die von... der Yuki!
"Willy ging runter, um seiner Mum zu helfen... Dann kamen die verkackten Bomber und haben alles plattgemacht. Wie ist es euch ergangen, Ellen? Ich hatte mich an mehr Namen erinnert, sehe hier aber vielleicht 15 Leute von etwas mehr als 20..."
Tess war mit zwei Schritten bei Ellen und Yuki und hieb der Radiomoderatorin - einer Soldatin des ADF und einer Bewaffneten und noch dazu Verwundeten - erstmal volle Kanne mit der Faust ins Gesicht. "Das ist dafür das du dir dein Scheiß "DUTY" nicht sonstwohin gesteckt hast, Yuki, und ihn allein gelassen hast, ••••••••." Einen Atemzug später umarmte sie die Halbasiatin - wiederwillig, aber impulsiv und stürmisch. "Und das ist dafür, das Willys letzte Worte an dich gerichtet waren. Und das diese drei Worte wohl nen Grund gehabt haben müssen. Fuck Yuki, willkommen im Team." Dann drückte sie der Verwundeten einige Müsliriegel und eine Flasche Wasser in den Arm und machte sich rar, weil der Gedanke an Willy die Tränen in ihr hochsprudeln ließ wie ne Limofontäne in einer Spritewerbung - aber sie kam kaum drei Schritte weit, da tippte sie Clover an. Tess zuckte daraufhin erstmal zusammen und musste sich zurückhalten dem Engel keine im Affekt zu scheuern. „Ja, Gott Clover, hab ich ein Schild umhängen auf dem „betatsch mich, ich steh drauf“ steht?
Kaum hatte Clover den ersten Satz gesatz gab Tess auch schon nach. Sie wollte einfach nur ihre Ruhe... sich irgendwo alleine verkriechen um runterzukommen.„ "Ja und ich seh mir die Kleinen an, aber du bist doch super im betüdeln, wieso kannst du sie nicht auf Trab halten? Und eine Erkältung und ein Wehweh am Fuß sind unsre geringsten Probleme, Sugar.“ Dann der Kulleraugenblick. Sie hasste Clover in diesem Moment. Aber nicht so sehr wie sich selbst, als sie nachgab. „Ja ich seh gleich nach den beiden wenn ich gleich eine Runde mach. In Ordnung?“ Clover nickte und schien zufrieden. „Schön. Wo war ich?“ ... dann suchte sie nach Dob. Um ihm was zu rauchen abzuschwatzen? Vielleicht. Um ihn zu umarmen, wie Alistair sie umarmt hatte und wie sie eben Yuki umarmt hatte? Eher nicht... aber sie wusste es selber nicht so wirklich. Aber sie wusste – bevor sie wieder ein Kind an der Backe hatte, das sich an sie klammerte wie ein verlorenes Koalababy, brauchte sie was zu rauchen.

~*~
Dobbedidob Dob Duuu - Insert some heartbreaking Action right here! (http://www.multimediaxis.de/threads/136121-ZOOOOOmmxBIES!-Station-6-Die-Quarant%C3%A4ne?p=3001288&viewfull=1#post3001288)
~*~

Die dunklen Augen vom älteren Jungen leuchteten fiebrig, Tess brauchte kein Thermometer um festzustellen das der Junge Fieber hatte. Joshua schlief, aber seine Augen flatterten sanft und ab und zu, als hätte er Alpträume. Wie lange war das schon so? Der Kleine mit den eindringlichen Augen, der bei Leo und Riley stand verzog nur den Mund, als zwei Fremde sich seinem Bruder näherten und blickte eingeschüchtert auf den breitschultrigen Iren. Der Ire war ihr gefolgt - oder wollte er selber nach dem Rechten sehen? Sie wusste es nicht. Tess winkte ab und deutete mit Blick auf den Kleinen, mit dem ausgestreckten Daumen auf den Iren. „Der tut nix, der will nur spie... hei!“ Alistair war an ihr vorbeigeprescht und packte den Älteren an den Schultern um ihm eindringlich in die Augen zu blicken, die eben wieder leicht flatterten und sich leicht geöffnet hatten. „Alistair, lass den Jungen los, der braucht Ruhe...“ Als keine Reaktion kam zuckte sie nur mit den Schultern und wandte sich an den alten Mann in Strickjacke der zu schlafen schien. Sollte der doch machen was er wollte. Bitte. Wenn der Junge dran glauben musste, wäre immerhin sie nicht schuld sondern der Ire, der ihn hielt wie einen jungen Welpen.

"Sir? Entschuldigen sie, das ich sie aufwecke, aber mein Trupp ist eben hier angekommen und ich hab hier einige Rationen für sie. Und ich bin Ärztin und würde mich gern sofort um ihre Wunden kümmern."

Ty Ni
30.08.2012, 23:45
Noah
So schnell die freundliche Frau gekommen war, so schnell war sie auch wieder weg. Und dabei hatte er total vergessen sie nach ihrem Namen zu fragen. Das würde er bei Gelegenheit nachholen.
Noah war froh, dass sich so eine nette Person in der Gruppe befand. War der Rest der Gruppe auch so? Und eine Ärztin war auch dabei! Das war so toll! Dann konnte sie Joshua wieder gesund machen!
Noah war jetzt noch gespannter auf diese Léo, wie die Frau sie genannt hatte. Da, sie hatte kurz rübergeschaut! Er wollte jetzt zu ihr und sie kennenlernen.
Vorsichtig stand der 6jährige auf ohne seinen linken Fuß zu belasten und deckte seinen großen Bruder mit seiner Jacke zu. Dann hüpfte an die Wand gestützt zu dem Jungen [Riley] und dem Mädchen mit dem Plüschaffen.
"Hallo." sagte er und strahlte die beiden an. "Ich heiße Noah und ihr? Also du heißt Léo, das hat mir die nette Frau mit den Schokoriegeln schon gesagt." er deutete auf Clover.
"Aber ich kenne ja noch nicht den Namen von dir [Riley] und dem Affen." Er sah Álvaro bewundernd an.


Joshua
Joshua hustete im Schlaf und runzelte die Stirn. Seine Hand glitt an die Stelle wo kurz zuvor noch sein Bruder gesessen hatte.
Er murmelte in seinem Fiebertraum leise vor sich hin.
"nnnh.. Noah? Ich kann noch schwimmen... wir sind gleich da...finden sie..."
Der Junge wurde immer unruhiger, wachte aber nicht komplett auf.

Mephista
31.08.2012, 00:16
Noch einmal schaute die Kleine in Richtung der beiden Jungs, doch da lag nur noch einer mit einer Jacke über seinen Körper. Neugierig sah sie sich nach dem anderen um. Da! Er hupfte ganz lustig an der Wand entlang-direkt auf sie zu. Als er schließlich vor ihnen zu ende gehoppelt zum Stehen kam, strahlte er sie mit einem freundlichen "Hallo." an.
Léo strahlte zurück, sie fand es total schön, dass hier auch mal Jemand war, der in ihrem Alter war. Und dann gleich im Doppelpack! Das Kind vor ihnen war ein bisschen kleiner als sie und hatte umwerfend blau-grüne Augen, die das Mädchen fasziniert betrachtete.
"Ich heiße Noah und ihr? Also du heißt Léo, das hat mir die nette Frau mit den Schokoriegeln schon gesagt." er deutete auf Clover.
Hey, Noah! Du hat einen echt tollen Namen, find ich! Sie drehte ihren Oberkörper rythmisch um die Achse, so dass ihre Arme und damit auch Rileys Arm leicht umherwedelten. Ein Nicken in die Richtung ihrer Sänger-Freundin folgte:
Das ist Clover und sie ist wirklich suuuuuuuuuuuper nett und kann irre gut singen! Und das hier sie ließ Rileys Arm noch mehr schlackern: ist Riley, und er ist ein ganz, ganz Lieber. Er hat vorhin total toll auf Álvaro aufgepasst, das ist mein bester Affenkumpel und er möchte Dich auch kennenlernen!
Mit einem Affenschlenker landete das Plüschtier in Noahs Armen. Léos Blick wanderte zu seinen Füßen und ihr fiel auf, dass er eigentlich nur auf einem von ihnen stand. Kleine Sorgenfältchen bildeten sich auf ihrer Stirn, als sie mit dem Finger auf sein Körperteil zeigte und ihn dann aus ihren braunen Kulleraugen groß ansah.
Ist was mit Deinem Fuß nicht in Ordnung? Hast Du ihn Dir wehgetan?

MeTa
31.08.2012, 00:18
http://www.youtube.com/watch?v=cDZ90V7072I

Er sah hoch. "Hey Ian. Kann ich mich kurz zu dir setzen?" Er nickte nur sanft und Clover setzte sich schräg neben ihn.

Warum? Warum setzt du dich zu mir? Ian sah sie eine Weile an, hatte so unfassbare Angst, dass sein Blick zu aufdringlich wirken würde, dass er irgendetwas falsch machen würde. Du hast dir etwas vorgenommen. Aber jetzt? Wann sonst? Willst du, dass es zu spät ist? Einige Male sah sie so aus, als würde sie den Mund öffnen wollen, aber das bildete er sich wahrscheinlich nur ein. Hör auf, sie anzustarren.

Obwohl diese Situation ihn fertig machte, ihn leiden ließ und sein Herz unter dem Hemd wieder ausrastete, fühlte er sich das erste Mal seit sie auf dem Festland waren nicht komplett schlecht. Sie war da. Sie lebte. Und das machte alles besser.

Sein elfter Geburtstag. Ian war immer schüchtern gewesen und hatte nicht viele Freunde. Aber die paar, die er hatte, waren toll. Und sie waren alle da gewesen. Nach und nach wurden sie abgeholt. Allesamt hatten sie länger aufbleiben dürfen, nur wegen seinem Geburtstag. Als er auch Keanu an der Tür verabschiedet hatte und herzhaft gähnte, legte seine Mom ihm die warme Hand sanft auf die Schulter. So, wie sie es immer tat, wenn es Zeit für das Bett war. Mit schweren Beinen vom vielen Tanzen und Spielen stieg er die Treppen hoch, stürmte in Endspurtmanier in sein Zimmer und warf sich auf's Bett. "ERSTER!!!", rief er glücklich und sah, wie sie hinterherlief. "Das gibt's doch nicht! Sag mal - willst du deine Mutter nicht auch mal gewinnen lassen?" Sie lachte, setzte sich schwungvoll auf die Bettkante und kitzelte ihn, was ihn wild strampeln und lachen ließ. Erst nach einer ganzen Weile hörte sie auf. Völlig außer Atem sah er sie immer noch freudestrahlend an. Wieder gähnte er. Der Tag war schön gewesen. Aber auch anstrengend. "So, ich mach jetzt das Licht aus... und du schläfst, ja?" "Jaaa, Mamaaa! Das musst du nicht immer sagen! Ich mach' das sowieso!" Sie beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn auf die Stirn. "Ich hab' dich lieb!", hauchte sie und stieg von seinem Bett, schlich zur Tür. "Mamaaa... was heißt Liebe?" Er erinnerte sich an seine Freundin Veronica, die ihm vor ein paar Stunden im Wandschrank gesagt hatte, dass sie ihn lieben würde, als sie 'Sieben Minuten im Himmel' spielten. Dann hatte sie ihn geküsst. Seine Mutter hatte nun schon nach der Türklinke gegriffen und ließ ihre Hand wieder herunterrutschen, drehte sich zu ihm um. Während sie wieder an sein Bett trat, begann sie, zu erklären: "Du weißt doch, dass Mama dich lieb hat... und du hast doch auch Mama lieb?" Er nickte kurz und sie fuhr fort. "Das heißt einfach, dass man jemanden ganz doll mag... und Liebe... heißt auch, dass man jemanden mag... nur irgendwie anders." "Ich weiß - ich bin doch kein kleines Kind mehr. Aber ich versteh' das nicht." Sie seufzte lächelnd und stupste seine Nase mit dem Zeigefinger an. "Wenn du jemanden liebst, dann möchtest du alles für ihn tun. Du möchtest, dass es der Person immer gut geht und es fällt dir schwer, an etwas anderes zu denken. Du liebst nicht einfach irgendwen, du liebst eine ganz besondere und bestimmte Person." Sie machte eine kurze Pause und wischte ihm die verschwitzten Haare aus dem Gesicht, ging zur Tür und schaltete das Licht aus. "Und wenn du jemanden liebst, dann weißt du es!"

Mehr als zwölf Jahre war das her. Und der Mensch, der ihn mit diesen Worten - und mit so vielen anderen - prägte, war tot. Eine kühle Nachtbrise pfiff über das Dach und ließ eine leichte Gänsehaut auf seinen Armen zurück. Wieder der Blick zu Clover. Es fiel ihm leichter. Es war der richtige Blick - und egal, wie sie dazu stehen würde... egal, wie unerreichbar sie für ihn war... allein das Wissen, die Person gefunden zu haben, von der seine Mutter gesprochen hatte, machte ihn glücklich.

"Clover!", sagte er und rutschte dabei direkt neben sie. "Ich... das ist... ich hab' das nie einem Menschen gesagt, einfach... weil es eben nie gepasst hat!" Kleine Zweifel beschlichen ihn. Warum war das so hart? Was kommt als nächstes? Na los - sag ihr, was du fühlst, aber dass ihr nicht zusammen sein könnt, weil du Spiderman bist. Ein kurzes Grinsen, welches sich augenblicklich zu einem liebevollen Lächeln verwandelte, als er ihr ganz bewusst in die Augen blickte, seine Hand nach vorne streckte und ihre berührte, sie umfasste, sein Herz dabei ausschlüpfen und nicht mehr in seiner verdammten Brust bleiben wollte. Dies war der Moment. Der Moment, der seinem Leben nicht irgendeinen Sinn gab, sondern DEN Sinn. Der Moment, in dem all die Stränge seines Lebens - alles was er jemals für Richtig gehalten hatte, alle Dinge, an die er jemals geglaubt hatte - zusammenliefen. "Um mich herum geht alles kaputt. Menschen sterben, Menschen morden, die Welt zerfällt, alles geht kaputt... aber ich erwische mich dabei, wie ich glücklich bin - wegen dir!"

Er genoss diesen Moment so sehr, genoss den sanften Wind, der ihr funkelndes Haar so herrlich zum Wehen brachte, genoss ihre zarten, weichen Hände, die er unter seinen zitternden Fingern spürte, genoss, dass er in diesem Moment nichts von all dem Schmerz fühlte und nur die eine Person wahrnahm, die für ihn in so kurzer Zeit die Wichtigste geworden war. Er genoss, dass er nicht zu spät kommen würde, um zu sagen, was er fühlte.

"Ich liebe dich!"

Streicher
31.08.2012, 00:56
Backgroundmusic (http://www.youtube.com/watch?v=otZ9nfgs3Qk)

Alistair hatte den Jungen gepackt und starrte ihm gebannt in die Augen.
[Nein, das kann nicht sein!]
Er zitterte leicht. Wieso zitterte er? Konnte es denn möglich sein, waren das etwa?
Er drehte sich um und blickte zu dem anderen Jungen, dann wieder zurück zu dem anderen. Er sah verängstigt aus, verängstigt und krank. Dann fiel dem Iren das Bild auf, dass das Kind fest in seinen kleinen Händchen hielt, das Bild (http://i.imgur.com/fR8cs.jpg) das ... er erkannte es erst nicht richtig, da es auf dem Kopf war, doch dann ... die Tatoos, diese Augen, dieses Gesicht. Das war Abby, ohne Zweifel!
Wieder starrte er dem Jungen in die Augen. Er zog ihn ohne Vorwarnung an sich, schien ihn aus Freude fast zu erdrücken. Tränen schossen seine Wangen hinunter.
"Ihr seid es", sagte er glücklich und irgendwie schluchzend.
[Du heulst schon wieder Alistair!]
Aber dieses Mal war es ihm egal. Sein Griff lockerte sich, auch wenn er den Jungen noch ewig halten konnte. Alistair konnte einfach nicht mehr, die Tränen flossen und flossen, er heulte förmlich vor Freude, und sah dabei über glücklich und gerührt aus.
Wieder schaute er auf das Bild. Es sah alt aus, hatte ein paar Flecken und war ein wenig zerknittert, doch für ihn war es das schönste Bild, dass er jemals gesehen hatte. Mit der Mütze wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht, auch wenn direkt darauf neue hervorquollen.
"Ihr seid die Kinder von Abby", presste er dann hervor, "ihr seid Joshua und Noah, nicht?"
Er lockerte den Griff um den Jungen und sackte zusammen.
"Ich hab euch tatsächlich gefunden, ich habe ...", er wischte sich wieder über das Gesicht.
Dann fiel es ihm erst ein. Sie wussten nicht, dass Abby ... sie wussten nicht das ihre Mutter ...
Sein Blick wurde wehleidig, trauernd.
Wie sollte er zwei so kleinen Kindern beibringen, dass ihre Mutter gestorben war? Wie sollte er ihnen erzählen, dass er keine fünf Meter entfernt von ihr war, und sie trotzdem starb? Sie würden ihn hassen. Sie würden ihn abgrundtief dafür hassen, dass er sie nicht retten konnte. Er hasste sich ja selbst dafür, auch wenn er es bis jetzt vesuchte nicht hervorstechen zu lassen, weil er andere Verpflichtungen hatte. Jetzt, da er ohne jeden Zweifel, die beiden Jungs von Abby gefunden hatte, konnte er sich nichts mehr vormachen.

Ty Ni
31.08.2012, 01:56
Noah
"Oooh", andächtig streichelte Noah den plüschigen Pelz Alvaros. Ihm wurde schmerzlich bewusst, wie sehr er sein eigenes Kuscheltier vermisste. "Mein Teddy heißt Denny. er ist ein Eisbär und darum ganz weiß. Aber ich musste ihn zu Hause lassen, weil er zu groß war." Léo hatte schöne Augen, fand Noah. Braun wie die von Mama und Josh. Nur ein bisschen heller. Aber sie sahen auch ein bisschen traurig aus. Alle waren immer so traurig. Waren ihre Eltern auch weg?
Ist was mit Deinem Fuß nicht in Ordnung? Hast Du ihn Dir wehgetan? Léos Frage riss den Jungen aus seinen Gedanken.
"Ich bin runtergefallen, als wir auf ein Dach geklettert sind. Jetzt kann ich nicht mehr auftreten. Aber Josh hat mich getragen, als wir rennen mussten." Er blickte zu seinem Bruder und stellte besorgt fest, dass sich ihm zwei Fremde genähert hatten: Eine düster blickende Frau und ein großer breitschultriger Mann, der sicher sehr stark war.
Noah schluckte.
Die Frau schien die Ärztin zu sein, denn sie untersuchte seinen Bruder. Aber wer war der Mann? Und was wollte er?
Als hätte sie seinen Gedanken gehört, drehte Tess sich zu Noah um und lächelte schief. „Der tut nix, der will nur spie... hei!“ die Frau unterbrach ihren Satz, als Alistair auf Joshua zustürmte.
Noah entwich ein leiser Schrei. "Was macht er da? Josh!" Er hüpfte in Richtung des Iren, stolperte aber und setzte sich auf den Hosenboden.
Alistair hatte Oberarme des älteren Jungen gepackt und sah ihn eindringlich an. Noah stockte der Atem. Von dem Iren ging keine Gefahr aus, das konnte man nun an seinem Gesichtsausdruck sehen.
Aber in seinem Blick lag etwas anderes, das er nicht einordnen konnte. Fragend sah Noah zu Léo auf. Plötzlich gab der Ire eine eigenartigen Laut von sich, zog Joshua in seine Arme und umarmte ihn fest. WAS?
Noahs Mund blieb offen stehen. Wie gut, dass er schon saß.

Joshua
Joshua wachte davon auf, dass jemand seine Arme packte. Entsetzt riss er die Augen auf und starrte in das Gesicht eines Fremden. Eines wild aussehender Mannes, dessen breite Schultern ihm das Licht nahmen. Der Platz neben ihm war leer. "Noah!", rief Josh panisch. Er verrenkte seinen Kopf und sah über die Schultern des Mannes seinen Bruder bei einem Mädchen sitzen. Noah war also in Sicherheit. Gut, dann...
Josh hatte den Gedanken noch nicht zuende gebracht, als ihm auch schon sämtliche Luft aus den Lungen gedrückt wurde. Die starken Arme des Iren lagen fest um den vor Fieber glühenden Körper und keiner von Joshs entsetzten Versuchen, sich zu befreien, hatte auch nur die geringste Wirkung.
"Ihr seid es"
Josh hörte schlagartig auf zu zappeln. Sein Körper versteifte sich.
[Wir sind... wer?] Waren das Tränen, die da auf seinen Nacken tropften?
"Ihr seid die Kinder von Abby! Ihr seid Joshua und Noah, nicht?"
Die Pranken fielen von Joshs Schulter.
"Ich hab euch tatsächlich gefunden, ich habe ..."
"Du kennst sie?! Du... du hast sie gesehen?" Alle Verwirrung viel von Josh ab und er starrte in die geröteten Augen des Iren. Er weinte tatsächlich.
[Sieh mich an. Sieh mich an. Sag mir, dass... ]
"Geht es ihr gut?"
Joshs Augen sahen tatsächlich aus wie Abbys. Nur mit einem ungesunden Fieberglanz darin.
Sie trugen einen Schmerz in sich, den Alistair nur zu gut kannte. Es waren die Augen eines Kindes, das zu früh erwachsen werden musste.
Aber noch sah er die Hoffnung darin leuchten. Eine Hoffnung, die er gleich töten musste.

Streicher
31.08.2012, 02:05
Backgroundmusic (http://www.youtube.com/watch?v=cHh2kGn8wBI)

Alistair sah ihm tief in die Augen, die ihm so wohlbekannt waren. Sie sahen genauso aus wie die von Joshuas Mutter. Er würde ihnen die Wahrheit sagen, keine Lügen. Doch wie sollte er es ihnen sagen? Er war kein Mann großer Worte, konnte sie nicht in Zuckerwatte packen wie andere. Nein, er konnte nur mit der harten und unfairen Wahrheit dienen. Nur damit, dass die Welt einen Menschen von ihnen genommen hatte, für den der Ire sein Leben gegeben hätte. Wenn er könnte, würde er sofort den Platz mit Abby tauschen, sein Leben gegen ihres. Nicht aus Feigheit, um den beiden Jungen nicht die Wahrheit sagen zu müssen, sondern weil sie diejenige war, die etwas hatte, für das es sich zu leben lohnt.
Wieder sah er in die dunklen Augen von Joshua, schaute nicht weg, wandte seinen Blick nicht ab. Die Welt würde für so zwei kleine Geschöpfe in tausend Teile zerspringen und er müsste es mit ansehen, er musste es ihnen sagen.
"Geht es ihr gut?", wiederholte der Junge nachdrücklich und besorgt.
Alistair schaute zu Noah hinüber, der geschockt zu ihm starrte. Von einem zum anderen Moment kroch er los, so schnell er konnte und schob sich neben seinen Bruder um den breitschuldrigen Mann mit seinen blaugrünen Augen anzustarren. Sie waren anders, nicht die von Abby, aber trotzdem eindringlich und einfangend, fast hypnotisierend.
Die Zähne zusammenbeißend legte er den beiden jeweils eine Hand auf den Kopf.
"Es tut mir leid ...", begann er, "sie ist ... sie ist tot."
Nachdem er die Worte gesagt hatte fühlte er sich taub. Die Welt um ihn herum verblasste. Nur die beiden Jungs vor ihm waren klar und deutlich zu erkennen.
Er wartete nur darauf, dass sie ihn verteufelten, er wartete nur darauf, dass sie ihn mit ihrem Hass überhäuften.
"Sie ... sie ist aber keines von diesen Monstern geworden. Sie ist als Mensch gestorben", erklärte er, "ich konnte sie nicht retten..."
Wieder rollten Tränen seine Wangen hinunter.
"Das einzige, was ich für sie tun konnte, war sie zu begraben, in einem Garten, unter einem Baum."
Seine Worte klangen für ihn hohl, der letzte Versuch eines Verurteilten sich vor dem Strick zu retten, auch wenn es aussichtslos war.

Ty Ni
31.08.2012, 02:40
BGM (http://www.youtube.com/watch?v=ieCHT3FrB1Q)

Joshs Welt brach auseinander. Er versuchte, sich zu sammeln, aber es glitt ihm durch die Finger wie ein Traum.
Sprachlos starrte er den Mann an, konnte nicht glauben... wollte nicht glauben...
Er suchte den Blick seines Bruders. Noah saß auf dem Boden wie ein Häufchen Elend. Ein Vogeljunges mit gebrochenem Flügel. In seinen Augen stand Fassungslosigkeit und eine stumme Bitte.
Dass das alles ein großes Missverständis war. Lass es nicht wahr sein. Bitte.
Als Noah den Gesichtsausdruck seines großen Bruders sah, wusste er, dass es wirklich geschehen war. Seine Mutter würde ihn nie wieder in den Arm nehmen. Sie würde nie wieder lächeln.
Noah brach in Tränen aus. Von stummen Schluchzern geschüttelt krümmte er sich auf dem Boden zusammen.
Joshua rückte mit aschfahlem Gesicht noch näher an seinen Bruder heran. Nahm in in die Arme. Er sah noch einmal in das Gesicht des Mannes. Der Mann der in den letzen Sekunden seiner Mutter bei ihr gewesen war. Er sah, dass auch er sie vermisste. Seine Augen sprachen Bände. Er hatte sie gemocht.
Dann kamen auch ihm die Tränen. Gemeinsam saßen die beiden Brüder auf dem kalten Betonboden, einander fest umschlungen und weinten.
Das schwarze Loch, dass Abbys Tod in ihr Leben gerissen hatte, würde heilen, aber es würde sich nie komplett schließen. Und sie wussten es.

Streicher
31.08.2012, 02:58
Keiner der beiden Kinder sagte etwas, sie saßen nur fest umschlungen vor ihm und die Tränen quollen ohne Unterlass aus ihren kleinen Äuglein. Wie sollten so junge Geschöpfe soetwas verkraften? Er hatte es damals ja selbst kaum ausgehalten.
Dann erinnerte er sich ... damals ... damals tauchte Jack auf. Spendete ihm Trost, half ihm wieder auf. Jetzt ... jetzt musste er Jack sein. Alistair musste veruschen für die beiden Jungen da zu sein, wie der pinke Kater es damals für ihn war. Nein, er musste mehr sein. Immerhin waren die beide das letzte was er noch hatte. Sie waren das letzte, was Abby dieser Welt hinterlassen hatte. Wertvoller als alles was er besitzt, und jemals besessen hatte.
Auch wenn er die beiden Jungen nicht wirklich kannte, fühlte er sich ihnen näher als jedem anderen hier, ein Band war zwischen ihnen, dass niemand anderes teilte, nur sie drei. Die Liebe zu Abby.
Er nahm die beiden Kinder in seinen Arm. Jedoch war die Umarmung nicht fest, nicht erdrückend, sondern sanft und trostspendend.
"Sie hat euch geliebt", sagte er entschlossen, "bis zum letzten Augenblick wart ihr das wichtigste in ihrem Leben. Euch zu finden, euch in Sicherheit zu wissen war ihr einziges Ziel."
Er nahm sie in seinen Schoß, lies sie nicht los.
"Und sie konnte mit gutem Gewissen von uns gehen", er hielt weitere Tränen zurück, denn er musste jetzt stark für beide sein, musste Selbstsicherheit ausstrahlen, "denn ich versprach ihr mich um euch zu kümmern. Ich gab ihr mein Wort, und das werde ich halten. Mit mir wird euch nichts geschehen."
Jetzt wurde seine Umarmung doch etwas fester, jedoch nicht schmerzhaft, sondern inniger. Er würde sie nie im Stich lassen, würde aus sie aufpassen, und wenn es ihn das Leben kosten würde.
"Ich werde nicht sagen, hört auf zu weinen, denn das darf euch niemand nehmen."
Joshua und Noah vergruben weinend ihre Gesichter in der Brust des Iren.

Schattenläufer
31.08.2012, 04:53
Dob zog an seiner Zigarette. Er saß ein wenig abseits von den anderen Überlebenden. Der Joint wirkte noch, alles war leicht und schwer zugleich. Isabelles Tod hatte er gar nicht richtig mitbekommen. Da war sie gewesen, hinter ihnen, gerannt (hatte es doch geschafft verdammt)! Aber plötzlich hatten sie die schwarzen Tiefen hinuntergerissen, und da war sie weg.
Dob wusste nicht, was er fühlen sollte. Junge Mädchen wie Isabelle sollten nicht sterben, aber... Scheiße verdammt, hätte sie sich halt ihnen nicht so aufgedrängt, Tess und er hätten das schon alleine hingekriegt! Und wenn sie'n Macker gehabt hätte, der ihr diesen Scheißplan aus dem Kopf geschlagen hätte... wer weiß.
Er nahm einen weiteren Zug und blies den Rauch aus, die Augen hielt er geschlossen. Was auch immer. Es war gut, am Leben zu sein. Scheiße.

Er sah zu Ethan hinüber. Konnte nicht leicht für den Kleinen sein. Er kannte diese Art Mensch. Beliebt in der Schule, aber immer auf der Suche, brauchten Bezugspersonen... seine war jetzt weg. Aus seinem Leben geklaut. Und er würde sich auf jemand anders stürzen. Wahrscheinlich auf nen coolen Typen wie Dob, oder Fawyer. Helden halt. Und er, der Robin Hood unter ihnen.
Scheiße, das war gutes Gras... aber es stimmte doch, oder? Der Kerl war ein Dieb, ein verdammter Gefühlsdieb, und er... er nimmt von den reich Gesegneten und gibt es den Benachteiligten. Braucht Bezugspersonen, die ihn anbeten oder die er anbeten kann, denen er geben oder von denen er nehmen kann...

Woah, woah. Was zur Hölle war das für ein Scheiß gewesen. Hatte er gerade echt eine halbe Stunde lang über Ethans... Psyche oder was auch immer nachgedacht? Oder waren es nur fünf Minuten gewesen?
Dob begutachtete stirnrunzelnd den Beutel Gras. Was für Teufelszeug war das? Tess hatte wohl doch nicht übertrieben.

"Dob, ich glaube, ich glaube ich könnte was zu rauchen gebrauchen."
Völlig unverwandt stand sie auf einmal da. Die Ärztin sah rastlos aus. Ihre Worte waren kühl und knapp, aber etwas nagte an ihr.
Dob reichte ihr den Tabak hin. "Greif zu, Schätzchen. Und ein kräftiges Hoch auf's Leben." Er grinste. Das tat er immer, wenn Leute so wirkten, als ob etwas an ihnen nagte. Oder sich generell anders verhielten, als sie sollten.
Tess trat ein wenig näher heran. "Ich dachte eher... mit Gras." Ein kurzes, verkrampftes Lächeln. "Das wäre gut."
Dob zog die Augenbrauen überrascht hoch. "Frau Doktor, bist du sicher? Ich mein ja nur, wir stecken auf dem Dach einer Lagerhalle fest und haben keinen Plan wie's weitergehen soll. Und ich werd mir hier garantiert keinen funktionierenden Fluchtplan ausdenken, nicht so mein Spezialgebiet, weißte? Und hey, ich würd mich ja gern mal als verdammter Chirurg versuchen aber ich glaube die Leute da drüben wären irgendwie froher, wenn sie wüssten dass ein echter, nüchterner Arzt sie wieder irgendwie zusammenflickt, wenn's nötig ist!"
Dob lachte schallend auf. Diese Tess war schon eine. Bei der wusste man nie, was als nächstes kommt. Und manchmal musste man sie anscheinend daran erinnern, was für eine verdammte Kontrollbestie sie war.
Den kurzen verzweifelten Blick sah er nicht. "Ja natürlich... du hast Recht. Besser nur eine normale Zigarette. Kannst du mir die vielleicht drehen? Ich meine, wenn Fluchtpläne schon nicht dein Spezialgebiet sind..." Fahrig gestikulierte sie mit den Händen in Richtung Tabak.
"Naja, mein eigentliches Spezialgebiet ist ja da unten zwischen meinen Beinen, ich meine, verdammt! Nicht zu vergessen Heldenmut, gutes Aussehen und unvergleichlicher Witz..." Dob redete vor sich hin, während er die Zigarette für Tess drehte. "...aber anscheinend sind auch erstklassige Zigaretten eine Spezialität von mir. Ich hab einfach zu viele gottverdammte Talente."
"Obendrein bist du ein selbstsüchtiger Labersack, der wirklich immer was auf die Fresse verdient hat, aber dafür hast du ja mich. Jetzt hör auf zu quatschen und gib her, ich muss gleich weiter und diese verdammten Blagen untersuchen, hab's Clover versprochen."

Tess steckte sich die Zigarette sofort zwischen die Lippen und fummelte mit dem Feuerzeug herum. Schließlich sog sie tief ein und ließ blies den Rauch sogleich wieder durch ihre Nase aus. Dob musterte sie.
"Aus dir werd mal einer schlau. Ehrlich. Gestern prügel ich dich zu Brei, und seitdem bin ich dein bester Kumpel. Verdammt, die Prügel hattest du echt verdient, aber ich kapier's nicht."
Für eine Weile starrte Tess Dob bloß mit großen Augen an. Er hielt sofort die Klappe, aber es war geschehen. Irgendein Damm in ihr war gebrochen.
Sie warf sich einfach noch vorne, direkt in die Arme des vollkommen überrumpelten Dob. Zwei kraftlose Hiebe landeten an seiner Brust, und er fragte sich noch, ob er sie jetzt wieder ohnmächtig prügeln musste. Da hörte er ihre Schluchzer. Gepresst drangen sie aus heißer Lunge gegen seine Schulter. Ihm blieb gar nichts Anderes übrig, als ihr unbeholfen über den Rücken zu streicheln. Schließlich schluckte sie mehrmals. Sie änderte ihre Position kein bisschen und weinte einfach in seine Schulter hinein.
"Ja verdammte Scheiße, du bist mein bester Kumpel, kapiert? Weil du nen Schlag hast, der einfach keine Kompromisse kennt, und weil du diese Scheiße hier einfach so schluckst und dich einen Dreck um irgendwas Anderes kümmerst als darum, wen du als nächstes flachlegen kannst! Und weil du mir offen sagst, wenn ich Scheiße baue. Und weil du es irgendwie, irgendwie geschafft hast, dass du vielleicht die einzige Person hier bist, der ich sowas sagen kann."
Sie machte eine kurze Pause. "Es ist alles zu viel langsam, okay? Ich dreh total am Rad."

Dob strich ihr vorsichtig durchs Haar. Einige Zeit standen sie einfach so da. Sie drückte sich noch enger an ihn.
"Dob-"
"Ey Schätzchen, keine Bange, das wird schon wieder."
"Dob, hast du-"
"Die Idee ist, einfach nicht so sehr auszuticken. Du bist ne gute Person, aber so'n Nervenzusammenbruch steht einfach niemandem gut-"
Tess wandte sich aus Dobs Umarmung. Sie starrte auf die riesige Beule in seiner Badehose. Dann blickte sie ihm direkt in die Augen.
"Dob, hast du gerade echt einen Ständer bekommen, als ich dir mein Herz ausgeschüttet hab?"
Er grinste verlegen. "Naja du musst zugeben, es war ne ziemlich heiße Situation, und..."
"...und jetzt stehen wir hier. Alle drei." Tess schüttelte leicht den Kopf. Wie schaffte dieser Kerl das bloß? Sie trat direkt vor ihn und presste ihre Lippen hart auf seine. Der Kuss dauerte nur wenige Sekunden. Dann ließ sie von ihm ab und gab ihm sogleich eine schallende Ohrfeige. "Du bist echt unmöglich, aber ich wünschte ich wäre nur einmal so fokussiert auf etwas wie du. Jedenfalls... du bist nicht ganz mein Typ. Und ich glaube, das gilt auch umgekehrt." Sie hielt kurz inne, und ein wenig Wärme trat wieder in ihre Stimme. "Trotzdem, danke."

Ihr Blick fiel noch kurz auf die Beule in der Badehose. Dann wandte sie sich ab und machte sich auf die Suche nach den beiden Kindern. Die anderen Überlebenden sollte sie auch noch überprüfen, nur für alle Fälle. Und dann würde sie mit den Anderen überlegen, wie sie hinter diese Mauer kommen könnten. Es musste irgendwie gehen, und sie würden es zusammen herausfinden.
Plötzlich prustete sie los vor Lachen. "Ich will echt mal wissen, wie du das machst", murmelte sie leise grinsend vor sich hin.

Mivey
31.08.2012, 07:18
Fawyer war jetzt schon eine Weile auf dem Dach dieses alten Lagerhauses. Hinunter zu gehen wäre wohl ihr Tod. Egal ob von Zombies oder den verrückten Millizen der Nationalgarde. So oder so, nichts worauf er gerade Bock hatte. Die Flucht vorhin lag ihm immer noch in den Knochen. Er wollte sich etwas ausruchen. Er lehnte sich sitzend gegen die notdürftig errichtete Barrikade und schloß die Augen.

Er versuchte sich zu erinnern, warum er überhaupt nach Sydney gekommen war. Es war ein Business-Trip gewesen. Er wollte Kunden finden. Es war zwar kaum eine Woche her, aber er fühlte sich an wie vor einer Ewigkeit. So viel war passiert, in dieser kurzen Zeit. Er wusste nicht was passieren würde wenn sie dieses amerikanische Schiff finden würden, aber es stand klar, dass es nie wieder so sein würde wie früher. Eine Welt erholt sich von so etwas nur langsam.

Er schloß seine Augen und versuchte Schlaf zu finden.

R.F.
31.08.2012, 07:39
Eine Frauenstimme (Tess) weckte Ludwig aus dem Schlaf. Sie war wohl Ärztin. "Sehr erfreut Miss...wie war noch ihr Name? Nun meiner ist Ludwig, Ludwig Schwabenstein. Sie wissen schon: Schwaben, wie Franken." ein leichtes Lächeln, gefolgt von einem schmerzerfüllten zusammenzucken. "Entschuldigen sie vielmals. Ich war gerade mitten in einer Vorlesung über die Analysis im n-Dimensionalen Raum, als plötzlich diese Zombieplage ausbrach. Leider war ich der einzige meiner Universität, der es geschafft hatte, herzukommen alle anderen wurden entweder von den Zombies erwischt, oder von den Soldaten erschossen." nach einem Seufzen fügte er noch hinzu "Arme Trottel, ich hatte ihnen gesagt, dass die Wahrscheinlichkeiten zu überleben, indem man bloße Gewalt anwendet, verschwindend gering sind, aber sie wollten nicht hören. Das haben sie davon, sie sind tot und mir geht es gut. Sie müssen wissen, als Professor und Dozent an der hießigen Universität weiß ich, wovon ich rede." Ludwig wollte aufstehen, musste aber feststellen, dass sein altes Leiden sich meldete. Es war während der letzten Zeit sogar noch schlimmer geworden.

T.U.F.K.A.S.
31.08.2012, 08:03
"DAS WAR KEINE ANTWORT AUF MEINE SCHEISSFRAGE!", rief Yuki der hyperaktiven Terror-Ärztin hinterher - die allerdins für eine hyperaktive Terror-Ärztin einen ziemlich harten Schlag hatte. "NOCH SO EINE AKTION UND ICH VERARBEITE DEINEN BILLIGEN 10-DOLLAR-ARSCH ZU WECHSELGELD!"

Sie war für eine Sekunde drauf und dran, der Ärztin hinterher zu rennen und ihr zu zeigen, was sie alles in Silat gelernt hatte. Zunächst hätte sie sie mit einem Ellbogencheck überrascht, ihr dann das Knie etwas überm Hintern in den Rücken gebohrt, per Polizeigriff den Arm gebrochen und ihr dann mit der rechten Faust in den Nacken zertrümmert. Es wäre ein schönes Gemetzel geworden, das wäre klar. Sie sollte froh sein, dass Yuki momentan körperlich etwas eingeschränkt und psychisch auf alles andere als Ärger hinaus war.

"Und danke. Trotzdem...", fügte sie dementsprechend leise ihrem wutentbrannten Ausbruch zu.
"Sie musste 'ne Menge Scheiße durchmachen in den letzten Tagen, so wie wir alle.", sagte Ellen, um das Verhalten ihrer Mit-Überlebenden zu erklären.
"Ich weiß.", antwortete Yuki und biss sich dabei kurz auf die Unterlippe, "Aber ihr solltet aufpassen, so einen bipolaren Scheißdreck kann ich nicht gebrauchen. Wenn die denkt, sie kann Leute wie Dreck behandeln und ungeschoren davonkommen, ist sie bei mir an der falschen Adresse.". Eine ihr ungewohnte Düsternis lag plötzlich in der Stimme, als sie sich Ellen zuwandt. "Sag' deiner Kollegin, dass ich das nächste Mal zurückschlagen werde.". Sie wollte sich gerade wieder aufmachen zu ihrer Browning (was getan werden musste, das musste getan werden), da blieb sie kurz stehen und lächelte Ellen an. "Ach ja: Und schön, dass du hier bist. Verdammt schön, dass du hier bist." Sie rannte zurück zu der Rothaarigen, drückte sie noch einmal fest und verschwand dann, an der immernoch perplexen Dani vorbei, zurück zu ihrer Pistole. Im Gehen wank sie noch kurz Hugh zu, der im echten Leben und mit grimmigem Blick im Gesicht noch sehr viel besser aussah als damals in "X-Men: Origins - Wolverine".

Obwohl, wo sie gerade darüber nachdachte: Was das für ein Scheißfilm war. Vielleicht sollte sie mal bei Gelegenheit fragen, was zum Geier er sich dabei gedacht hatte...

Die kleine Stereoanlage, die sie noch retten konnte - nichts weiter als zwei abgewetzt aussehende Boxen, die mehr Batterien fraßen als das Duracell-Häschen - war schon seit einiger Zeit stumm gewesen, um den Akku des daran angeschlossenen MP3-Players zu sparen. Das war alles, was ihr noch blieb von ihrer Arbeit der letzten Tage: Diese Boxen und dieser MP3-Player mit kaputtem Display. Sonst nichts.
"Und jetzt, hier auf Last of the Living FM - The Cure mit In between Days. It's fucking delicious...", sagte sie leise, mit einem gewissen Hauch von Wehmut in der Stimme, während sie langsam die Lautstärke des MP3-Players erhöhte. (vimeo.com/5210617) Nicht zu laut - nur laut genug, dass sie sich wieder vorstellen konnte, oben im Turm zu sitzen.

Yesterday i got so old
I felt like I could die
Yesterday I got so old
It made me want to cry

Go on go on
Just walk away
Go on go on
Your choice is made
Go on go on
And disappear
Go on go on

Away from here

Vielleicht war sie doch schuld. Aber sie war hier und er nicht.

Das musste erst einmal reichen. In der Apokalypse konnte sie es nicht erlauben, allzu hohe Standards zu haben.

Daen vom Clan
31.08.2012, 08:15
Sanders hatte den ganzen Gefühlsausbrüchen mit unbewegte Miene zugesehen und mit Seitenblick auf Helena sagte sie leise schmunzelnd: "Zivilisten, hm?"
Dann widmete sie sich wieder den Vorräten, die die Ärztin ihr dagelassen hatte und ordnete diese in 6 kleinen Häufchen an, den kleinsten schließlich aß sie selbst mit einem Happs.

Viviane
31.08.2012, 10:06
Ludwig Schwabenstein. Professor. So wie es aussah nicht verwundet. "Franken... äh Mr. Schwabenstein, ich ... kenne nur die fränkische Schweiz. Vom Namen her also... Tess, äh ich meine Teresa Ehliger, Schweizer Assistenzärztin. Sie sind also nicht verwundet? Dann müssen wir später weiterreden - ich muss mich erst um die Leute kümmern denen es nicht so gut geht. Entschuldigen sie mich." Scheißficken, was machte ein Eierkopf hier? Das brachte sie nach den letzten Tagen nun wirklich aus dem Konzept. dass die Wahrscheinlichkeiten zu überleben, indem man bloße Gewalt anwendet, verschwindend gering sind, aber sie wollten nicht hören Tess hätte ihm vielleicht doch einen Moment lang zuhören sollen... aber sie drückte ihm nur eine Wasserflasche und Trockenrationen für drei Tage in die Hände, rang sich ein Lächeln ab und tippelte zurück zum Iren und den zwei - inzwischen weinenden Jungs.

"Alistair?..." Der Hühne blickte mit wassernassen Augen in ihre Richtung, ließ die Jungs aber nicht los. "Das Zeug hier ist was für den Größeren, damit das Fieber runtergeht. Sorgst du dafür, das er in trockene Klamotten kommt?" Er wirkte abwesend, aber so wirkten sie ja alle. Sie steckte das Fiebermittel in seine Hosentasche, dann atmete sie tief durch - und machte sich bereit der Roothrock•••••••• gegenüberzutreten. Die Willy auf dem Gewissen... daa... die Willy geliebt hatte. Und eben einen verflucht guten Song auf ihrem MP3-Player reintaktete.

Sie kniete sich vor Yuki, die inzwischen wieder mit ihrer Waffe herumhantierte. "Können sie meinen Arsch auch noch zu Wechselgeld verarbeiten nachdem ich ihre Blutung gestillt hab?" sie blickte nur vielsagend auf die Schulterwunde. "Ein Kollege von mir meinte - wenn die Patienten noch schreien können, geht es ihnen wunderbar und sie sind ausser Lebensgefahr. Das hat sich bisher nicht gegenteilig beweisen lassen. Also, erzählen sie was hat sie da getroffen? Und was für Freaks haben sie da aufgegabelt - nen Professor und..." Tess fiel die Kinnlade herunter als sie sah wer da hinter dem Inder gesessen hatte - und immer noch mit einem männlichen Zähnefletschen dasaß, das ihr fast den Druckverband aus der Hand fallen ließ. "Das ist... Hugh fucking Jackman, seh ich richtig oder sehr ich inzwischen nur noch Tote weiße Leute?"

Tess macht sich nach der Offenbarung des Abends mit routinierten, ruhigen Bewegungen und ab und zu einem Grinsen und Kopfschütteln in Dobs Richtung daran, Yuki zu versorgen.

Ligiiihh
31.08.2012, 10:31
Der Himmel zog seine düsteren Wolken bis zum Horizont. Eine Lichtspende folgte nur vereinzelt mit schwachen Lichtstrahlen, die es schafften, durch dieses gigantische Wolkenmeer durchzudringen. Niki saß dabei an der Klippe und starrte aufs Gewässer hinaus. Er wartete. Es war sinnlos, aber dennoch tat er es. Alles, was ihm sein Schauen einbrachte, war das faszinierende Toben des Meeres beobachten können, wie es mit voller Wucht gegen die Insel prallte und doch keine Auswirkungen hatte. Es war beinahe fast schon so interessant anzusehen, dass er vergaß, wieso er wartete.

"Isa... wo bist du..."

Sie hatte sich im Hotel so nett um ihn gekümmert. Bei ihr hatte er das gleiche Gefühl, wie bei seiner Ziehmutter Alexis auch. Doch jetzt spürte er... nichts. Seine Haare wehten im Wind, seine Kleidung flatterte und ein winziger Tropfen Wasser flog seitlich von ihm weg. Dennoch... nichts. Er fasste sich einmal mit der Hand an sein Gesicht und stand dann auf. Er ging zu seinem Beutel, den er nicht weit weg von ihm abstellte. Den hatte er aus dem Hotel mitgehen lassen, um seine Kleidung mit sich tragen zu können. Er versuchte, so gut es ging, sie zu waschen. Wahrscheinlich nicht die beste Wahl, aber er zog sie wieder an. Es war niemand hier, also tat er es einfach. Als er sein improvisiertes Hemd auszog, umhüllte ihn eine kalte Meeresbrise, als hätte sie nur auf diesen Moment gewartet. Niki nieste einmal stark, aber Kälte vermochte er nicht zu spüren. Darüber wunderte er sich sogar selbst.

"Wie auch immer...", dachte er sich und zog sich fertig an. Er schnüffelte einmal. Geruchslos. Irgendwie hatte er es sauber gekriegt, man sollte ihn nur nicht besser fragen, wie. Er steckte seine andere Kleidungsalternative in den Beutel und machte sich auf dem Weg. Er suchte eine Person, irgendjemand. In der Ferne sah er Riley mit einer anderen Person. Er trat näher und konnte sehen, wie Riley und Léo sich glücklich miteinander unterhielten und weitergingen. Er fühlte sich nicht danach, die beiden in ihrer Welt jetzt zu stören. Er verzog ganz kurz seinen Mundwinkel nach oben und ging dann woanders hin. Ihm fiel daraufhin ein, dass die Shorts, die er anhatte, ja Ian gehörten. Schnell machte er sich auf dem Weg und hielt Ausschau nach seinem Gesicht. Vor allem achtete er auf die Leute, die größer waren, als er. Dann sah er Clover, sitzend. Er lächelte auf einmal und wollte ihr gerade näher kommen, als sein Blick sich etwas weiter zur Seite richtete und er Ian direkt neben ihr sah. Er wusste nicht, was er tun wollte. Gut fühlte er sich in der Nähe von beiden, doch offensichtlich herrschte ein wichtiger Moment zwischen den beiden. Da konnte er doch nicht einfach reinplatzen, oder...? Er trat näher und stieß ein "Ähm..." aus. Jedoch fiel ihm jetzt erst auf, dass er viele Meter weiter weg von den beiden entfernt war. Sie können ihn gar nicht hören. Er ging ein paar Schritte weiter vor und hörte es.

"Ich liebe dich!"

Geschockt weitete er seine Augen auf und schluckte. Schnell wandte sich Niki wieder von den beiden ab und setzte sich hinter einer Wand. Seine Hände umfassten seinen Kopf und er zog sie etwas durch seine Haare. "Verdammt, Niki, die Leute haben doch ihre eigene Probleme... wieso bist du so dauernd fehl am Platze...?!", dachte er sich und starrte ins Nichts.

T.U.F.K.A.S.
31.08.2012, 10:58
"Ja, richtig - das ist Hugh Jack-Autsch. AUTSCH!"
"Wenn Sie so herumzappeln, kann ich relativ schlecht arbeiten, Frau Radio. Also halten Sie einfach nur still."
"Ah, fuck me!", rief Yuki und packte die Ärztin am Handgelenk. "Nicht das erste Mal, dass ich mir sowas einfange, nicht das letzte Mal - aber wenn Sie ihre verdammten Zitterhände nicht unter Kontrolle kriegen, verliere ich die Beherrschung!"
Einem Moment lang herrschte Stille zwischen den bieden. Yuki saß momentan obenrum nur im BH da, das Gesicht der Ärztin nur wenige Zentimeter entfernt von ihrem. Die Arzt-Tussi musterte ihre Patientin wider Willen mit einem derart herablassenden Blick, dass Yuki kurz ein Schauer über den Rücken lief. Eine kleine Platzwunde an der Schläfe sprach jedenfalls Bände darüber, wie gut diese Frau in Sozialscheiß war. Ein echtes Sonnenscheinchen, ein ganz spezielles Schneeflöckchen. Jetzt wollte sie gerne den- oder diejenige kennenlernen, der sie so zugerichtet hatte.

Und ihn umarmen.

"Ruhig Blut, Süßsauer.", entgegnete die Frau mit sarkastischem Unterton. Für wen hielt die sich bitte, Doctor Cox? Aber entgegen ihrer Wortwahl berührte sie eher sanft Yukis rechte Schulter und singalisierte mit leichtem Druck darauf, dass sie sich nach vorne beugen sollte. "Hm, glatter Durchschuss. Da haben wir aber Glück gehabt, was? So bleiben bitte."
Konnte sie sich endlich mal entscheiden, ob sie grob oder freundlich sein wollte?
"Ich kümmer' mich um den Verband, Sie kümmern sich darum, meine Frage zu beantworten.".
Anscheinend nicht.

Als der Verband endlich runter war von der Schusswunde, seufzte die Ärztin laut und gab nur ein "Hallooo, großes Loch!" von sich.
"Sturmgewehr, wahrscheinlich AK-47, oder ein ähnlicher Ballermann mit 7,62 mm-Kaliber. Die Kugeln daraus reißen sich durch einfach alles: Blutgefäße, Knochen, SCHEISSE!", sie schrie kurz auf, als die Ärztin mit einem in Desinfektionsmittel getauchten Wattebausch über das "große Loch" vorne fuhr.
"Was ist denn jetzt schon wieder?", gab die Ärztin genervt von sich ohne vom Wattebausch aufzublicken, "Für eine Bad-Ass-Fatherfucker-Duty-First-Amazone sind Sie aber ein ganz schönes Weichei."
"Ich hasse es einfach, angeschossen zu werden - das ist alles."
"Wer hat Sie überhaupt angeschossen?"
"Ich bin mit dem Hummer unterwegs gewesen, in Richtung des Hafens, bin da von Wegelagerern überrascht worden."
"Wieviele?"
"Sechs, glaub' ich."
"Da dreckige halbe Dutzend also. Drehen Sie sich mal zu mir mit dem Rücken. Ach ja, sie kommen doch an den MP3-Player ran, könnten Sie vielleicht noch was von The Cure spielen, Boys Don't Cary oder so?"

Yuki nickte kurz und griff mit der rechten Hand zum MP3-Player, der sich wie die Anlage und ihre Pistolen auf dem Tisch befand. Ein kurzer Druck auf den "Next Track"-Button und... (www.youtube.com/watch?v=l8CDERzun4k)

I try to laugh about it
Cover it all up with lies
I try and laugh about it
Hiding the tears in my eyes
Because boys don't cry
Boys don't cry

"Du solltest nach der Killer-Karriere eine Karriere als geiler DJ in Erwägung ziehen. Oh, tut mir leid, ich wollte nciht unterbrechen - nur weiter. Du warst beim dreckigen halben Dutzend.
"Äh, ja. Danke. Bitte, ich meine - ich hatte nur die zwei Browning-Ballermänner, kein Sturmgewehr mehr. War unbrauchbar geworden weil ich keine Mun mehr zur Verfügung hatte für dieses Mistding. Hab' dann das gemacht, was ich am besten kann..."
"Leute in den Tod geschickt?"
"Kann man so sagen."
"Ein echter Killer, also?"
"Ein echter Killer, verdammt richtig."
"Aha."
"Wem nicken Sie da eigentlich die ganze Zeit zu?"
"Ach, nur Dob."
"Der Typ aus Perth mit den Zockerkumpels?"
"M-hm. So, ich leg' dann mal den neuen Verband an - ruhig bleiben."
"Hat er Ihnen eine übergekachelt?"
"Kann man so sagen."
"Hm. Ich kenn' ihn nicht, aber ich mag' ihn."
"Sie können mich auch mal, Misses Rothrock."
"Wie zum Geier ist dein Name eigentlich?"
"Nenn' mich einfach Tess. Mehr brauchst du nicht über mich zu wissen. Einfach nur Tess und letzte Ärztin in Australien, die noch nicht zu wandelndem Gammelfleisch mutiert ist."
"Und du warst Fan der Show?"
"Fan ist untertrieben. Der erste und letzte beschissene Groupie vom großartigsten Moderator unserer Zeit, Willy fucking Stern. So, nur noch fixieren..."
"Hör zu, es tut mir leid, dass es dazu gekommen ist. Aber ich hätte nichts tun können. Er war bereits infiziert."
"Hättest einfach bei ihm bleiben sollen. Das hätte ihm gefallen, so wie er für dich anscheinend empfunden hat. So, fertig."
"Okay."

In diesem Moment wirbelte Yuki herum und verpasste der Arzt-•••••••• eine gehörige Backpfeife, packte sie am Arm und hebelte sie über ihrem Rücken hinweg auf die Couch. Jetzt noch das Knie in die Beckengegend rammen und theatralisch die Faust in Zuschlag-Stellung bringen, das sollte die Ärztin etwas beruhigen.
"Willy war ein verdammt guter Kumpel, der sich ab und an zuviel herausnahm und zuviel in Sachen interpretierte, die ich zu ihm sagte. Er wusste, dass ich einsam war, er wusste, dass ich mir Sorgen machte und er wusste, dass ich den letzten Mann, für den auch nur ansatzweise etwas empfunden hatte enthaupten musste. Du verdammtes Miststück weißt gar nichts. Also bleib' cool."
Sie ließ die Worte einsinken und sah nun, dass an Tess' Hals ein Kruzifix hing. Immernoch in BH und mit der Faust immernoch in Schlagstellung fragte sie: "Glaubst du an Gott?"
Die Ärztin nickte.
"Nun, ich glaube auch an Gott. Ich bin ein Gott.", sie pausierte kurz, "Selbst du bist ein Gott.", wieder eine kurze Pause. "Jeder ist ein Gott, der über sein Los bestimmt." Sie stand auf und hielt der immernoch perplex auf der Couch liegenden Tess die Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Das war vielleicht zu hart. Nicht okay. Immerhin hatte die Ärztin auch leise die Lyrics zu "In between days" mitgeflüstert, was sie eigentlich sympathisch machte. Es war diese Situation, dieses Umfeld, diese verkackte Apokalypse. Alles einfach. Menschen drehten durch. Und Yuki hatte sich eigentlich geschworen, unnötigem Ärger aus dem Weg zu gehen, um genau das zu verhindern. Durchdrehen.

Zeit, sich endlich an diesen Schwur zu halten und Hilfe anzunehmen.

Obwohl diese Fotze es schon verdient hätte, das Nasenbein ins Gehirn getrieben zu bekommen.

"Ich glaube einfach daran, dass es keine falschen Entscheidungen gibt. Es fügt sich alles zusammen. Und jetzt gerade muss ich mich entscheiden, ob ich dir wehtue und damit wahrscheinlich einigen einen Gefallen tun würde. Oder ob du mir noch hiermit hilfst." Sie hob ihre lädierte linke Hand hoch, die rechte Hand immernoch von sich gestreckt.

"Lass' uns uns lieber gegenseitig helfen. Und zwing' mich nicht dazu, dir noch mehr wehzutun. Bitte."

Tess fiel wohl jetzt erst auf, dass ein Knie in der Blasengegend alles andere als angenehm war. Das Gesicht schmerzverzerrt, lachte sie dennoch auf und sagte: "Hey, hat dir eigentlich schonmal jemand gesagt dass du ziemlich prächtige Titten hast für ein Schlitzauge?"

Yuki überlegte, wei man am besten auf so ein zweifelhaftes Kompliment antworten sollte. Etwas witziges, was schlaues, sarkastisches? Oder-

Danke.

[ooc: Yuki hat so zugehauen, dass Tess keine Verletzungen davonträgt, sondern nur einen leichten Schock. Das ist die Rache für die Faust ins Gesicht, Vivi >:)[/ooc]

Lynx
31.08.2012, 11:59
Die Zeit schien für einen kurzen Moment einfach stehen zu bleiben und sich von da an rasant zurückzudrehen.
Der Royal Botanic Garden erschien vor Clovers geistigem Auge. "...das ist mir wirklich sehr wichtig... was du sagst."
Dann das Hotel. "Clover, es geht dir gut!"
Die Kanalisation. "Ich hab' gesehen, dass es dir geschmeckt hat - glaube ich... also... nicht, dass ich dich beobachtet hätte..."
Der Schrottplatz. "Ian Burrows - und der grüßt seinen Schatz Shelley Weinberg"

Clover hatte gehört, was Ian gesagt hatte und irgendetwas in ihr hatte es auch realisiert. Aber sie hörte für den Moment nur diesen einen Namen wieder und wieder in ihrem Kopf.
"Aber was ist mit..." Alles an ihrem Korper sträubte sich dagegen, diesen einen Namen zu sagen, aber sie durfte nicht nachgeben. Sie durfte jetzt nicht ihr Herz entscheiden lassen, das im Takt eines Technosongs der 90er Jahre schlug, sie durfte nicht ihre Hand entscheiden lassen, die von seinen sanften Fingern umschlossen war, sie durfte nicht ihre Lippen entscheiden lassen, die ganz andere Worte formen wollten als sie sollten. Es war schließlich nur der Hauch einer Stimme, den sie dazu bewegen konnte, es auszusprechen.
"...Shelley?"

Clover wusste, dass jetzt der entscheidende Moment gekommen war und sie fühlte, dass ihr wieder Tränen in die Augen stiegen. Verdammt, wann bin ich zu so einer Heulsuse geworden?
"Von dem Augenblick an, als ich ihren Namen im Radio gehört habe wusste ich, dass ich nicht zulassen kann, irgendwelche Gefühle zu dir zu haben. Sie muss so glücklich sein, dich zu haben." So unfassbar glücklich. "Wie könnte ich jemandem das nehmen? Ich habe mir geschworen, ihr das nicht anzutun. Aber... wenn du so mit mir redest..." Ein kurzer Schluchzer unterbrach den Satz, "...wie soll ich da stark bleiben?"
Die Tränen ronnen ihr nun über die Wangen - aus Verzweiflung, aus Glück, aus tausend unausgesprochenen Gefühlen, die sich in diesem Moment gesammelt hatten.

Clover wischte sich kurz mit der einen Hand verlegen die Nässe aus dem Gesicht. Die andere legte sie nun an Ians Wange.
"Ich habe noch nie jemanden wie dich kennen gelernt."
Sag's ihm. Hast du nicht gehört, dass du ihn glücklich machst?
"Wenn du da bist, weiß ich, dass alles gut wird."
Er hat es noch nie jemandem gesagt! Vergiss Shelley, du bist die, die er liebt!
"Wenn du glücklich bist, bin ich auch glücklich."
Sein Gesicht ist so nah, sieh dir doch seine Augen an, seine Lippen...
"Aber wenn das alles hier vorbei ist..."
Küss ihn!
"...dann wirst du deine Freundin wieder sehen."
Küss ihn, verdammt!!
"Und wenn du dann erkennst, dass es doch sie ist, die du immer geliebt hast..."
Vielleicht hast du nie wieder die Gelegenheit...
"...würde es mir unrettbar das Herz brechen."
Es ist sowieso zu spät, sag ihm doch endlich, dass du ihn mehr liebst als alles andere.
"Weil ich dich liebe."
Gut gemacht.

Andromeda
31.08.2012, 13:37
Dani stand etwas abseits und rauchte die nächste Zigarette. Noch hatte sie etwas Tabak, aber lange würde der nicht mehr reichen. Das war allerdings im Moment ihr geringstes Problem, und noch war es ja nicht akut. Sie beobachtete Dr. Frankenstein und Yuki, und kam sich dabei so nutzlos vor, wie die letzten Tage noch nicht. Sie hatte weder eine Waffe, noch war sie körperlich die Stärkste, noch hatte sie etwas anderes wirklich sinnvolles getan bis jetzt. Dafür hatte sie sich inzwischen völlig von der Gruppe isoliert. Der Rest schien sich irgendwie zusammengerauft zu haben, bis auf vielleicht Helena, die selbst abseits stand. Sogar Tess hatte sich irgendwie mit Dob geeinigt, ihr war nicht entgangen wie sie sich umarmt hatten. Und sie selbst? Seit Michail tot war, war sie völlig allein. Selbst wenn sie den ganzen Irrsinn hier irgendwie überleben sollte, würde sich daran nichts ändern. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie es in Amsterdam aussah. Bei den ganzen Touristen wäre es ein Wunder, wenn sich die Epidemie nicht dorthin ausgebreitet hatte.
Was half es ihr also, wenn ihr durch Michail klar geworden war, dass sie sogar töten würde um selbst zu überleben? Überleben für was, für wen? Während sie überlegte, war sie an den Rand des Daches getreten. War es hoch genug, dass sie schon den Aufprall nicht überleben würde, oder würde sie noch merken, wie die Zombies über sie herfielen?
Dann waren alle Opfer umsonst..
Warum verdammt noch mal sollte mich das interessieren?
Es hatte niemand gefragt. Michail nicht, bevor er sich opferte, Helena nicht bevor sie - aus welchen Gründen auch immer - Nikita in den sicheren Tod geschickt hatte, jeder hatte getan was er für richtig hielt, egal was die anderen dazu sagen würden.
Sie schnippte den Zigarettenstummel nach unten und drehte sich um. Vorher gab es noch ein paar Dinge zu klären, und den Anfang würde sie bei Dr. Frankenstein machen. Außerdem hatte sie noch deren Unterlagen. Warum zur Hölle gab das Miststück ihr immer ihre Sachen?
Entschlossen ging sie auf Tess zu und sagte: "Hier Dr. Frankenstein, lade deinen Scheiß das nächste mal bei jemandem anderen ab.", und drückte ihr das Notizheft in die Hand. Eigentlich wollte sie nicht weitersprechen, aber dann war es raus bevor sie noch wirklich nachdenken konnte: "Und viel Spaß mit Dob. Nachdem Michail ja jetzt tot ist, hab ich natürlich Verständnis dafür, wenn du dir gleich den Nächsten suchst. Darf ich erfahren wer nach Dob der nächste ist?" Gleich darauf war sie fast erschrocken über den Zynismus in ihrer Stimme. Ihr hatte mal jemand gesagt, dass sie gar nicht erst ausfallend zu werden brauchte, ihr Tonfall war manchmal schon mehr als genug.

Mephista
31.08.2012, 14:00
Das Mädchen fand den kleinen Jungen (Noah) total mutig, dass er und sein Bruder, den er Josh genannt hatte auf ein Dach geklettert waren. Gerade wollte sie ihm das mitteilen, als er wieder zurück zu Josh und Alistair, der ihn fest gepackt hatte, humpelte. Ein wenig verdutzt betrachtete sie die Szene.
Der Blick, den Noah ihr kurz zugeworfen hatte, war eine einzige Frage und brannte sich in ihren Kopf für die folgenden Momente. Er hatte so unglaubliche Augen, sie hatte noch nie solche gesehen und als dann Onkel Alistair und kurz darauf auch die beiden Jungs begannen zu weinen und sich in den Armen zu liegen, wurden seinen Augen in diesem eingebrannten Bild in ihr ganz wässrig.
Zwei Jungs und Alistair, der Ire bei ihnen, und hat ihnen etwas gesagt, woraufhin alle drei furchtbar traurig wurden. Onkel Alistair, Noah und Josh…zwei kleine Jungs…waren das…?
Léos Augen weiteten sich und füllten sich mit Tränen. Abby hatte zwei kleine Söhne gehabt und Onkel Alistair hatte ihr versprochen, auf sie aufzupassen, wenn ihr was passiert. Und das waren die Beiden, nur wenige Meter von ihr entfernt und hatten gerade erfahren, dass sie ihre Mama nie wieder sehen würden… Unweigerlich dachte sie an den Moment, als Axel mit Camapnilla in der Hand durch den Speisesaal im Crown Hotel ging und in ihr die Gewissheit aufgestiegen war, dass sie ihren Papa nie wieder sehen würde. Ein Tränchen kullerte ihre Wange herab, sie konnte ziemlich verstehen, wie die Beiden sich fühlen mussten, doch würde sie jetzt nicht zu den Dreien gehen und sie in den Arm nehmen, wie ein Impuls in ihr es einen Moment lang unebdingt wollte. Es war einfach nicht richtig, das war gerade eine Sache nur für die Drei.
Gerade wollte sie Álvaro zum Trösten an sich drücken, ihr fiel aber auf, dass Noah ihn mit sich genommen hatte. Sie öffnete die Umhängetasche und holte Papas Glückslama heraus und kuschelte dieses dafür. Es war besser, wenn ihr Affenkumpel erstmal bei dem kleinen Jungen blieb, er brauchte ihn bestimmt noch dringender als sie und sein Eisbär Denny war ja nicht hier, um ihm beizustehen.
Ein paar Minuten später wischte die Halbmexikanerin mit Campanillas weichem Fell die Tränen von ihrem Gesicht und blickte hoch zu Riley, der ihre Hand losgelassen hatte und seine Linke dafür sacht auf ihren Kopf gelegt hatte. Sie versuchte ihn anzulächeln, was ihr mehr schlecht als recht gelang
Also…wir wollten doch die Neuen kennenlernen, oder? Ich glaube, bei Noah und…Josh verschieben wir das auf später, die haben grade andere Sorgen… sie schniefte kurz, dann atmetet sie tief durch. Sie wollte doch nicht mehr traurig sein, damit sich ihre Freunde nicht um sie sorgen müssen und Josh und Noah, die bestimmt bald auch ihre Freunde werden, fänden das bestimmt auch nicht schön. Gefasst blickte sich das Kind nach einem der neuen Gesichter um und entdeckte dann beim Inder einen unglaublich hübschen Mann (Hugh Jackman). Ganz ungeniert wies sie in seine Richtung.
Schau mal, der sieht aus, als würde er gerne neue Leute kennenlernen! Ich gehe zu ihm, kommst Du mit?
Riley sah aus, als würde er den Mann erkennen und wollte eine Antwort stammeln, als Léo auch schon losstapfte und den jungen Mann mit sich zog, weil sie seine Hand wieder eisern ergriffen hatte.
Vor dem Hübschling angekommen, stellte das Mädchen fest, dass er von Nahem noch besser aussah als aus der Entfernung. Er könnte glatt einer der großen Schauspieler von Amerika oder so sein. Sie strahlte den Inder zur Begrüßung warm an. Rileys Hand wurde losgelassen und sie ging vor dem Fremden in die Hocke, um aus großen, braunen Augen zu ihm hochzuschauen und dabei den Kopf leicht schiefzulegen. Campanilla wackelte derweil in ihrer Hand munter vor sich hin.
Hallo, ich bin die Léo, und wer bist Du?

MeTa
31.08.2012, 14:55
http://www.youtube.com/watch?v=zI-YR4LBzL0

Okay. Es ist soweit. Ich sterbe. Ich sterbe wirklich. Wenn es sich wirklich so anfühlen würde, zu sterben, dann würde er sofort vom Dach springen und sich den schießwütigen Leuten entgegenwerfen. Er war kein Arzt - aber ein solcher Herzschlag konnte nicht mehr gesund sein. Kann man vor Glück sterben?

Auch auf Ians Augen bildete sich jetzt ein feuchter Glanz, der ihn irgendwie verschwommen, aber doch so klar, in das Gesicht der Schönheit blicken ließ. "Shelley ist mir sehr wichtig. Ich bin wegen ihr hier, sie war immer für mich da... sie ist meine beste Freundin." Es fühlte sich ungewohnt an, das zu sagen - aber nicht falsch. Und was fühlte sich in den letzten Tagen schon normal an? "Sie hat mich glücklich gemacht... durch Dinge, die sie tat, die sie sagte." Seine Finger lagen noch immer sanft auf ihrer Hand, strichen wie automatisch über sie. Die andere Hand hob er hoch, um mit einer zärtlichen Bewegung des Daumens eine erneut auftretende, einzelne Träne aus ihrem Gesicht zu wischen.

"Aber Du... du brauchst nur da zu sein und ich.... ich würde dir niemals das Herz brechen. Und... wenn wir hier rauskommen... dann will ich... immer für dich da sein... und... der Mensch sein, den du brauchst... den du verdienst." Auch die Feuchtigkeit in seinen Augen formte sich jetzt zu einer Träne, die heiß an seinem Gesicht runterlief und seine Lippen benetzte, auf ihnen einen salzigen Geschmack hinterließ. "Und wenn nicht... dann möchte ich trotzdem, dass du weißt... dass du die Einzige für mich bist... die Eine." Er lächelte sanft.

Das hier war nicht Sleepless in Seattle und das Dach, auf dem sie saßen, war mit Sicherheit nicht das des Empire State Buildings - aber Ian realisierte, dass Plätze und Bedingungen austauschbar waren. Große Szenen entstanden nicht durch Orte, sondern durch Personen. Ob Wolkenkratzer, Luxushotel, Kanalisation oder ein einfaches Dach. Du bist es. Und wir schaffen es hier raus. Wir überleben. Wir werden glücklich. Und ich halte all das Schlechte dieser Welt fern von dir. Ich würde für dich sterben.

Sein Blick war intensiv, aber unentschlossen. Nicht, weil er sich schlecht dabei fühlte, sie anzusehen - im Gegenteil -, sondern vielmehr, weil er sich nicht entscheiden konnte, welche Stelle des schönsten Gesichts der Welt die Blicke am meisten verdient hatte. So huschten seine Pupillen unruhig hin und her, abwechselnd ihre Augen und ihre Lippen musternd. Irgendwas schob ihn nach vorne und seine Augen hafteten jetzt fest auf ihren. Keine Kälte mehr. Nur noch Wärme. In seinem Bauch und in seiner Brust - nichts als Wärme.

Er behielt die Augen so lange wie möglich offen, um sie zu sehen, bis irgendetwas ihn dazu zwang, die Lider langsam runterzuschieben. Er spürte ihren warmen Atem auf seinen halb geöffneten Lippen und sie musste seinen spüren, als seine zweite Hand sich auf ihre andere Wange legte und er die letzten Zentimeter überwand.

Er spürte den süßen Duft ihrer Haut, das liebliche Gefühl ihrer weichen Lippen auf seinen, als er ihr so nah war, wie er nie zuvor jemandem gewesen ist, sich seine Lippen einfühlsam um ihre schlossen und einen zärtlichen, intensiven aber unaufdringlichen Kuss hinterließen.

gRuFtY
31.08.2012, 15:12
Er war am Ende. Auch aus dem letzten der Boote war seine Isabelle nicht ausgestiegen - sie hatte es nicht geschafft. Alles was ihm blieb, waren ihre Sache, sie hatte ihm ja ihren Rucksack geblieben. Wie in Trance war er der Gruppe gefolgt, doch wirklich anwesend war Ethan nicht. Als sie dann vorerst in Sicherheit waren, setzte er sich abseits der Gruppe hin und ließ seiner Trauer freien lauf.
Er würde sie nie wieder sehen. Nicht einmal ein Grab würde er ihr graben können, ohne ihren Körper geborgen zu haben. Er würde ihr irgendwann ein Denkmal setzen, doch jetzt fühlte er sich dazu nicht in der Lage. Sie hatte ihm gezeigt, dass das Leben, das er geführt hatte, kein gutes war und nun hatte er sie verloren - den ersten Menschen, der ihm wirklich etwas bedeutet hatte.
Abseits der Gruppe sitzend ließ Ethan zum ersten Mal ihn seinem Leben die Tränen einfach laufen.

Viviane
31.08.2012, 15:19
[Zsfg: Yuki wird verarztet, die Jungs werden verarztet, Tess und Dani setzen sich ab]

Nach Yukis Offenbarung, das sie dem letzten Kerl den Kopf abgesäbelt hatte, sah Tess nicht im geringsten schockiert aus. Eher... auf eine faszinierte sadistische Art erregt und gebannt von Yuki. „Jeder ist ein Gott, der über sein Los bestimmt." Tess ergriff die ihr dargereichte Hand um sich wieder in die Vertikale zu hieven. War alles andre als einfach, mit einem Klingeln in den Ohren und einer Gänsehaut von der Hiebkraft, die sie jetzt immer noch schüttelte. „Es fügt sich alles zusammen. Und jetzt gerade muss ich mich entscheiden, ob ich dir wehtue und damit wahrscheinlich einigen einen Gefallen tun würde. Oder ob du mir noch hiermit hilfst.“
„Ja, alles fügt sich...“, flüsterte die Ärztin nur halblaut. Dann fiel ihr Blick auf das nette, hüpfende Paar Möpse direkt vor ihrem Gesicht. "Hey, hat dir eigentlich schonmal jemand gesagt dass du ziemlich prächtige Titten hast für ein Schlitzauge?"
"Danke." "Gern geschehen."

Tess machte sich dann daran die abgerissene Bluse und das durchgesiffte Top auszuziehen, bis sie nur noch in ihrem schwarzen BH dastand. „Was genau tust du da?“ „Ich muss … mich abkühlen. Irgendwie isses plötzlich verflixt heiß hier geworden.“
„Glaub mir Yuki, wer mich schlagen will hat es hinter sich oder... naja steht eher darauf mir im Schlaf was zwischen die Lungen zu jagen, weil sie ne feige Sau ist. Ich bin bereit zu sterben. Das bin ich seit Jahren. Also. Ich bin hier um den Job zu machen wegen dem ich noch lebe, Yuki. Nur dafür. Ficken, Liebe, Kinderkriegen? Hatte ich. Ich hab gelebt. So langsam sollte ich echt mal Sterben. Bin überm Mindeshaltbarkeitsdatum, seit... verfickt vielen Jahren. Daran ändert kein Schlag was, ausser du schlägst mir das Nasenbein ins Gehirn und bringst es zuende. Wäre nett und ich leg ein Wort für dich ein, das das nicht auf dein Konto geht.“
Nach den Schlägen legte sich Tess Zittern endlich und kam auch nicht mehr wieder. Merkwürdigerweise waren es grade die Dresche, die sie einsteckte, die ihr ein subtiles Gefühl von Sicherheit vermittelten.
„Ich seh mir ihre Hand an, Ironfist Yuki. Aber ich warn sie vor – der letzte Typ, den ich mit so ner Verletzung gesehen hab...“ „Was? Selbstmord weil er genug von dir hatte?“ „Ne. Zwei Bisse scheinen aus nem Helden auch nur Chappi zu machen. Also... halt still. Ich werd nicht beißen, aber ich hab auch keine Lust das du mir abkratzt durch den Blutverlust. Also gib die Hand schon her und halt still, Busenwunder.“
Der kleine und der Ringfinger waren nur noch als Stummel zu sehen. Die vergilbten Bandagen fielen fast von selber ab. Sie bemerkte Yukis Narbe am Hals. Streifschuss. „Was einen nicht umbringt, oder in den Wahnsinn treibt, macht einen härter.“ Krieg bestimmt die Regeln. Krieg hasst dich und deinen Feind gleichermaßen. Und Krieg hört erst für einige Zeit auf, wenn er gewonnen oder verloren ist. Krieg war ein Arschloch. Und sie war hier, um ihm wo auch immer es ging in den Arsch zu treten, koste es, was es... Genau das sah sie in den Augen der Frau, die bis vor wenigen Momenten nur eine Stimme in einem Elektronikkasten gewesen war.

„Wieauchimmer, sie können definitiv auf sich und ihren Prachthintern und die Prachtmöpse aufpassen, aber ich warn sie vor den drei Freaks unsrer Truppe. [...] Und ich Depp hab ihm meine Machete und Helena mein Gewehr gegeben. Wieauchimmer, den kann ich auch noch nicht einschätzen. Ich hoffe er trauert einfach nur ohne Rachegelüste zu entwickeln.“ Ethan saß zusammengesunken abseits der Truppe und seine Schultern zuckten. Naja.. vielleicht hatten sie doch nur drei Freaks an Bord. Vier. Sie selber eingeschlossen. Todessehnsucht zählte, auch wenn man aus religiösen Gründen nicht suizidial war, eindeutig zu den Faktoren die einem eine Karte im "Hab mich Lieb-Club" mit den weißen Jacken und einem Tattoo am Arm mit der Aufschrift "We are all mad here" besorgten. One-Way-Ticket. Rückgabe ausgeschlossen. Daran änderte auch ihr fluchtartiger Trip nach Australien nichts mehr. Wenn die Sicherungen durchgebrannt sind, müssen neue ran.
Tess wickelte die übrigen Bandagen zu einem Knäul zusammen und stopfte sie zurück in den Rucksack. „Hei, Yuki, wenn diese Scheiß Schulter nochmal durchblutet, dann sag mir bevor du umkippst Bescheid – ich kann zur Not die Gefäße unter die Lupe nehmen und flicken was geht um den Arm zu retten, falls es nötig wird - abbinden wär auch zur Not drin; aber das mach ich nicht bevor ich nicht geschlafen hab.“
Es klang wie eine Wettermeldung. Sachlich. Dabei sprach die verkorkste Ärztin von Yukis Waffenhand! Mit einer Hand würde sie nur halbsoviele Bastarde umnieten können. Hell, no!
„Das Album „Japanese Whispers“ hast du doch sicher von The Cure, oder Yuki? Nich? Ich hätte wetten können. Naja egal, mach mal mit der heilen Hand „Killing an Arab“ an – das war auf dem gleichen Album wie die andren zwei Songs. Ich hab die Hände voll, wie du siehst. Ja, danke. (http://www.youtube.com/watch?v=SdbLqOXmJ04&feature=related)"

I can turn
And walk away
Or I can fire the gun [...]
Whichever I chose
It amounts to the same
Absolutely nothing
I'm alive
I'm dead
I'm the stranger
Killing an arab [...]
Staring at the sea
Staring at the sand
Staring at myself
Reflected in the eyes
Of the dead man on the beach

Yukis Finger waren fachmännisch geflickt, die Blutung gestillt, die Verbände saßen wie eine Eins. "sie machen einen hervorragenden Job, Fräulein Ehliger." "Verpiss dich aus meinem Schädel, Chef. Es ist Krieg." "Camus ist großartig. Haben sie das Buch gelesen, über das der Song geschrieben wurde? Ich glaube Camus wusste wie wir uns fühlen. Ganz genau." Tess kniete danach einfach nur da. Über und über mit Kinderpflastern beklebt, nur in einem schwarzen BH und grünen Hosen, ein rotes Band an ihrem rechten Oberarm. "Du brauchst immer einen roten Faden..." "Verpiss dich, ma mié, ich will Ruhe" Ließ den warmen Abendwind um ihre Schultern streifen, sich das Haar aus dem Gesicht pusten und genoss den Song. Als er zuende war, wandte sie sich ein letztes Mal an Yuki. Distanziert, aber ihre Sympatie kam auf eine merkwürdige Art und Weise im Klang ihrer Stimme zum vorschein, die kratzig und rauchig und tiefer als sonst war.
„So langsam kapier ich das das keine "letzter Mann und letzte Frau im letzten Wolkenkratzer von Sydneynummer" war. Sie haben einen verflucht sympatischen Schlag. Im Gegensatz zu der Kindergartentruppe hier könnten sies wirklich schaffen. Stört es sie, wenn ich mich weiter an ihren Schatten halte?“
Tess mochte Yuki so wie man den starken Typen mit den vielen Narben liebt, der bereits nen Haufen Leute umgeknallt hat, wenn man selber seinen ersten Einsatz hat. Oder so wie man den Chefarzt liebt, der einem wenn der Patient am abkacken ist die OP aus der Hand nimmt und einen Kaffee trinken schickt, nachdem er Musik anmacht und locker aus der Hüfte an einem Herzpatienten herumschnippelt. Sie hoffte sehr, das sie sich an den Schatten dieser Frau heften konnte. Sanders war eine Dame – aber Yuki war ein Ass. Und in diesem Spiel wollte sie darauf nicht verzichten.

~*~

Die Jungs weinten immer noch. Alistair hatte stumm seine riesigen Pranken auf ihre Köpfe gelegt und blickte sie selber verloren an, als würde er sie stumm bitten zu machen das die Sonne plötzlich aus ihrem Hintern schien.

Okay … Kinder. Kinder mögen Süßes. Und nette Ärzte. Mal schauen ob sie noch ein wenig schauspielern konnte. Ansonsten musste sie die Jungs zwingen die Schokolade in ihren Hals zu würgen. „Hei ihr zwei. Ich hoffe Alistair hat euch... euch nicht erschreckt, er ist echt ein lieber Kerl auf den man sich verlassen kann.“ Keine Reaktion. Die beiden weinten nur still weiter. „Ich leg euch hier ein paar Sachen zu Essen hin, und du...“ Ein fragender Blick zu Alistair. „Joshua.“ „Ja, Joshua, du musst soviel trinken wie du kannst, wir haben ganz viel Wasser hier, ja? Alistair, das Fiebermittel... danke.“ Die Jungs wirkten beide angeschlagen – aber wie kritisch war ihr Zustand wirklich? Josh mixte sie erstmal das Fiebermittel – das würde sie ihm solange verabreichen bist das schlimmste am grippalen Infekt überstanden war. Ne Erkältung war das nicht mehr, das Fieber war zu hoch und er schien auch sonst übel ausgemagert zu sein. Oder er war einfach zierlich... wie Abby. Dreck, denk nich an sie.
„Hilf ihm beim trinken, Alistair.“ Joshuas Augen flimmerten nur, er biss die Zähne zusammen, als Tess die sachten Berührungen beim Atemgeräusche abhören und Pulsfühlen ausführte. „Und dann gönnen wir ihm Ruhe. Wenn das Fieber steigt und er nicht ruhig schläft, hol mich nochmal, dann machen wir ihm Wadenwickel – oder probieren ein andres Medikament aus.“
Der Junge mit den großen blaugrünen Augen hatte sie aufmerksam betrachtet, als sie an Joshua herumdoktorte. Sie hatte vorhin schon gesehen, wie es ihn hingelegt hatte – er hatte versucht zu hüpfen. „Darf ich mir dein Bein ansehen?“ „Noah, das is ne gute Idee. Zeig mal her.“ Alistair schnüffte noch immer, woraufhin im Tess nur eine Packung Taschentücher in die Hand drückte. „Also Noah... is gut, du musst jetzt nur stillhalten das...“ „Ich will nicht! Meinem Fuß geht’s prima, ich … will zu ...“ Dicke Tränen kullerten seine Wangen hinab, sein Mund war trotzig verzogen. „Noah... Alistair halt ihn fest.“ „Nein! Ich... ich... bitte...“ Zwei Handgriffe später hatte sie den Knöchel von der Hose und der Socke befreit – und es sah übel aus. Dick, angeschwollen, hässlich verfärbt unter einem miserablen Verband. Da war sogar Axels Kunstwerk besser gewesen.
„Alistair, hast du ihn? Ich muss schienen – ne Bandage reicht hier nicht aus das...“ ein sanftes Betasten des oberen Fußes brachte ihn wieder zum Jammern und er versuchte sich freizuzappeln. „Noah...wenn ich den Fuß nicht versorgen kann, dann bleibt er so, willst du das?“ „Wir wollen das ihr mit uns mitkommt, Jungs. Also Noah is gut. Lass Tess machen.“ Alistair redete beruhigend auf ihn ein – packte seine Oberarme fester – und Tess atmete nach einem weiteren inspizierenden Drücken am Fuß entlang beruhigt aus. „Nicht gebrochen. Ich schien das einfach, alles halb so wild Noah.“ Gott sei Dank kein Bruch. Mit Dreieckstüchern fixierte sie die Schiene, die sie watteweich ausgepolstert hatte. „Alistair – schau das der Fuß ordentlich durchblutet wird und hoch gelagert ist. Und ja, schau das Joshs Fieber nicht hochgeht. Wenn du ne Ablösung brauchst gib Bescheid.“ Dann wandte sie sich unsicher an die zwei Jungs. „Ihr wart beide sehr tapfer. Das habt ihr gut gemacht. Alles wird gut, okay?“ Noah war wirklich fit – groß gewachsen und der Fuß schien ihm kaum was auszumachen. Und er hatte Alvaro und damit das Herz von Leo erobert. Um ihn machte sich Tess absolut keine Sorgen. „Ich seh nachher nochmal nach Josh.“ Bedeutungsvoll blickte sie Alistair an, dann gönnte sie sich selbst wieder eine Pause.

~*~

Sie kletterte die Leiter hinter der Lagerhalle hinunter und setzte sich in das kleine Fleckchen Gras, das hier noch wuchs. Einen Atemzug später trat auch schon Dani auf sie zu. Dreck. Sie wusste doch das niemand hier sich darum scherte das sie mal ne ruhige Minute hatte. "Hier Dr. Frankenstein, lade deinen Scheiß das nächste mal bei jemandem anderen ab. Und viel Spaß mit Dob. Nachdem Michail ja jetzt tot ist, hab ich natürlich Verständnis dafür, wenn du dir gleich den Nächsten suchst. Darf ich erfahren wer nach Dob der nächste ist?" Tess konnte daraufhin nichtmal mehr lachen. „einsames, kleines frustriertes Miststück“ Danis Worte aus dem Kanal dröhnten in ihrem Kopf. Isas Worte. Rileys Beschimpfungen im Van.

Sie ließ Danis Frage unbeantwortet und entschloss sich zu kontern. „Was ist mit dir, Blumenkind? Ist dir der Stoff ausgegangen, oder wieso interessierst du dich plötzlich wieder für Dob, nachdem du uns gestern richtig schön in die Scheiße hast laufen lassen ohne mal deine eigenen Finger zu krümmen? Wärs dir lieber wenn er sein Gras bei dir ablädt und ich die Funksprüche mit ins Grab nehme damit du dein Hippihirn nicht mit was beschäftigen musst was über Anarchisten-Utopien hinaus geht? Was war los? Bist du so ne traurige Ische, wie du aussiehst? Hast du dich in Selbstmitleid selber zerfleischt? Ach halt warte – du hast dir in dem Zelt einen runter geholt an der Metallmarke von dem toten Russen. Deswegen stinkt es hier nach einer beschissenen Fotze.“ Sie hatte es satt dieses Sprengpotential hinter sich und um sich zu haben. Sie hatte es gründlich satt. Sie würde das jetzt klären. Auf welche Weise auch immer. Aber es reichte.

Caro
31.08.2012, 15:59
"Zivilisten, hm?"

Die Stimme von der Sanders-Tussi riss Helena aus ihren Gedanken. Mit hochgezogener Augenbraue schaute sie sich erst im kurz in dem kleinen Raum um und dann der bemalten Frau direkt ins Gesicht "Ich war bis letzte Woche auch Zivilistin, aber ich wurde anscheinend befördert. Würde meinen Daddy sicher stolz machen. Air Marshal Joseph McAldrin von der ADF, vermutlich heldenhaft hinter seinem Schreibtisch verreckt, während seine Sekretärin an seinem Schwanz rumgelutscht hat. Und sein wertes Töchterchen knallt jetzt Lebende, nicht-so-Lebende und alles, was sich bewegt oder bewegt hat." Ihr Blick fiel auf Ian und Clover, die grade einen Hollywoodreifen Filmkuss hinlegten. Was zur verfickten Dreckshölle? Woher haben DIE denn das Recht... Sie schüttelte den Kopf. Wie sagte ihr Daddy immer so schön? "Duty first".

"Also? Was soll ich abknallen? Mir würden da spontan ein paar Ziele einfallen...."

Gendrek
31.08.2012, 16:21
Gott war der Typ, dieser Indonese, ihm unsympathisch. Kreuzt auf, stellt ihn in Frage und bettelt dann um hochprozentiges... und die Truppe landete ausgerechnet hier? Es hätte jeder andere sein können, innerlich hoffte Hugh, dass sich unter den anderen zumindest ein paar befänden mit denen man ordentlich reden konnte.
"Nein, wir haben hier nichts zu saufen. Das ist glaube ich das Letzte was wir hier noch brauchen."

"Hallo, ich bin die Léo, und wer bist Du?"

Hugh schaute auf, ein... kleines Mädchen?
Er hatte schon vorhin geglaubt eines gesehen zu haben, aber er hätte nicht erwartet, dass nach den beiden Jungs noch ein Kind kommen würde.
Sie, die Erwachsenen hatten vielleicht schon hart zu kämpfen, aber die Kinder? Sie hatten doch wirklich das härteste Los von allen gezogen.
Wenn sie nicht starben, dann waren sie sicherlich Waisen und was gäbe es schlimmeres für ein Kind als auf diese Art allein zu sein?

"Eh, hallo Léo. Ich bin Hugh."
Wie sollte er vernünftig mit einem Kind umgehen? Er konnte schon mit den beiden Jungs nicht wirklich. Zu sehr schmerzte es ihn zwei Geschwister zu sehen...
"Sag mal Léo, findest du das nicht auch alles seeeehr, sehr aufregend hier? Kannst sehr froh darüber sein, so viele Leute um dich zu haben."

Hugh schaute rüber zu Riley der wie angewurzelt herumstand und ihn starr anschaute. Hm...
"Die passen bestimmt alle gut auf dich auf oder?"

Mephista
31.08.2012, 16:26
"Eh, hallo Léo. Ich bin Hugh."
Die Kleine musste lachen. Er hieß Hju? Sie hatte noch nie Jemanden getroffen, der so einen Namen hatte. Der hübsche Mann fragte sie, ob es nicht alles aufregend sei und nach einem Blick auf Riley, der gerade wie zur Salzsäule erstarrt dastand, endete er mit:
"Die passen bestimmt alle gut auf dich auf oder?"
Ein breites Grinsen legte sich auf ihr rundes Gesicht.
Hjuuu… das ist ein lustiger Name, heißt der was Besonderes, oder soll der einfach nur zum Kichern klingen?
Léo stützte ihren Kopf auf die Arme und wippte leicht vor uns zurück, als sie fortfuhr:
Und jaa, es ist total spannend, weil jeden Tag sind wir woanders und meine Freunde hier sind total toll und wir machen ganz viele Sachen zusammen! Ihr Blick wurde ernster. Aber manchmal ist es auch total traurig, weil wir waren am Anfang viel mehr und einige sind nicht mehr zurückgekommen, wenn sie uns geholfen haben, einen neuen Ort zu finden…und manchmal streiten sich die Großen ganz schlimm oder hauen sich und solche Sachen…Aber hier passen alle aufeinander auf, das ist toll, und Du und Noah und …Josh und die anderen gehören ja jetzt dazu!
Mit einer schwungvollen Geste war das Kuschellama an Léos Brust. Sie betrachtete Hjus Gesicht näher. In seinen Augen schien sie zu erkennen, dass es ihm irgendwie nicht gut ginge. Bis auf den Inder war keiner so wirklich in seiner Nähe, gerade nicht von den Neuen. Das Mädchen hob eine Augenbraue und kam ihn ein wenig näher:
Bist Du hier ganz alleine, Hjuu? Also, ich meine, Deine Freunde und Deine Mama und andere Familie und so?

T.U.F.K.A.S.
31.08.2012, 17:32
Verdammt nochmal, konnte diese Frau nicht einfach die Klappe halten?

Yuki hörte ihr zu, gezwungenermaßen. Wenn sie auch eine Zeitbombe war und irgendwann vor lauter Druck explodieren würde - ihr Handwerk verstand sie verdammt gut, das musste man ihr einfach neidlos lassen. Auf der einen Seite merkte Yuki, dass die Ärztin ihr gegenüber eine gewisse Abneigung hatte (ob's mit ihrer Abstammung zu tun hatte?), auf der anderen Seite merkte man in der Art und Weise, wie die Ärztin mit ihr sprach, dass sie wohl verdammt furchteinflößend gewesen sein musste, als sie der Tussi eine Tracht Prügel angedroht hatte.

Aber nun saß sie hier, während Frau Doktor ihre linke Hand verband und kam kaum zu Wort, so wie sich Tess' Wortdurchfall über ihr ergoss.

"Wo ist der Rest von deinen Fingern?", fragte Tess beiläufig, als sie die Bandagen entfernte.
"Granatenexplosion. Bin nicht schnell genug ausgewichen.", hakte Yuki ein und wusste nicht, ob die Deutsche (jedenfalls hatte sie einen starken deutschsprachigen Akzent) sie überhaupt hörte oder nicht.
"Scheinst halt kein Glückskeks zu sein, was das angeht... die hätte ich dir in Nullkommanix wieder dran genäht. Egal... was weg ist ist weg. Bringt mich auch zu deiner Frage von vorhin. Vor ein paar Stunden auf der Landzunge da drüben waren wir noch 19. Aber... drei haben ihr Leben gegeben um uns hierherzubringen. Ich hab mein Leben auch in die Waagschale geschmissen, aber der Tod zeigt mir nur den Stinkefinger, der •••••••. Hat Spaß dran mich zu verarschen und statt mir 17-jährige Schülerinnen, scheißverflucht gute Cops und die manifestierten Helden Russlands in die Hölle zu befehligen."

Yuki erinnerte sich: Über Funk hatte sie Gespräche abgehört, laut denen eine 17-jährige versucht hätte, mit ihnen zu verhandeln. Alle hatten sich noch gefragt, was zur Hölle sich diese Leute dabei dachten, eine 17-jährige Schülerin vorzuschicken statt selbst die Sache in die Hand zu nehmen. Verdammte Schafherde - wusste da wohl noch nicht, wie ernst die Lage werden würde. War Yuki desillusioniert, weil sie so dachte? Oder gar pessimistisch? Hey, schaut her, am Anfang waren sie dumme Vollidioten, jetzt sind diejenigen, die am stärksten oder geschicktesten oder hinterhältigsten waren hier. Die Spreu trennt sich vom Weizen. It's evolution, baby.

17 Jahre war kein Alter zum sterben. Scheiß Krieg.

"Wieauchimmer, Sie können definitiv auf sich und Ihren Prachthintern und die Prachtmöpse aufpassen, aber ich warn' Sie vor den drei Freaks unsrer Truppe - Helena hat ihren Lover verloren, gestern an... keine Ahnung, der Cop ist in die Luft geflogen. Und dann hat's bei ihr ausgesetzt. Aber sie hat bereits im Flughafen einen von unseren Leuten umgelegt. Also wenden Sie ihr nicht den Rücken zu und, naja, sogar ich halte meine Kommentare hinterm Damm, damit die Kleine keinen Bock auf Hot-Docs kriegt."

Sie deutete - leise über ihr eigenes furchtbares Wortspiel lachend - dabei auf die Frau, die neben Sanders an der Balustrade stand und völlig geistesabwesend zu einem Pärchen in der Halle blickte. War das die, die Dani meinte mit "... die es eigentlich nicht verdient haben..."? Wenn dem so war und die Frau eine derartige Art und Weise hatte, mit Personen umzugehen für ihr eigenes Überleben - nun, dann konnte ihr Yuki es nicht übelnehmen. Um zu leben, müssen manchmal Leute sterben. Vielleicht gab es Faktoren, die niemand sonst in der Gruppe kannte. Was es trotzdem nicht besser machte - Yuki entschloss sich, nachher mit Sanders zu besprechen was diese Frau anging. Vor allem durfte Sanders unter keinen Umständen Opfer dieser Frau werden. Wenn sonst niemand dafür sorgen würde...

"Der Priester, der keinen Ton rauskriegt seit Tagen, hat im Van zugegeben das er... naja sich für sowas wie die Hand Gotts hält. Irre der Kerl, hat schon Leute umgelegt aus... naja ich trau ihm zu, dass er mehr umlegt."

Yuki hatte noch nie viel übrig gehabt für Männer Gottes. Aber dieser Priester hatte - wie hatte es Rodriguez damals imemr ausgedrückt? - Cojones, das musste sie ihm anerkennen. Auch wenn sie seine Kreuzzug-Mentalität nicht unbedingt teilte. Sie, die selbst in Afghanistan und im Irak an solchen "Kreuzzügen" beteiligt war. Ach scheiße, vielleicht war sie doch nur desillusioniert.

"Und Ian, der plüschige Unscheinbare – der saß im Knast weil er nen Kinderficker umgelegt hat. Und ich traus ihm zu das ers wieder tut, wenn man ihn reizt. Der muskulöse Rugbyspieler da drüben, Ethan, hat gestern seine … Freundin kann man kaum sagen, aber er hat seinen Stützpunkt in der Gruppe verloren. Und ich Depp hab ihm meine Machete und Helena mein Gewehr gegeben. Wieauchimmer, den kann ich auch noch nicht einschätzen. Ich hoffe er trauert einfach nur ohne Rachegelüste zu entwickeln."

Ah, der Mann des Hollywoodpärchens. Es war schön zu sehen, dass sich inmitten all dieser Scheiße sowas wie Liebe entwickeln konnte. Klar, sie erschrak der Part mit dem Kinderf-Pädophilen etwas, aber sie wusste selbst nicht mehr, wieviele Pädophile, Koprophile, Nekrophile, oder Mütter, Väter, gar Kinder sie umgebracht hatte in den letzten sieben Tagen. Es machte einfach keinen Unterschied mehr. Hauptsache, er fand etwas Gutes, nachdem er sich augenscheinlich jahrelang durch die Scheiße gebuddelt hatte. Yukari musste bei dem Gedanken verschmitzt grinsen.

"Hei, Yuki, wenn diese Scheiß Schulter nochmal durchblutet, dann sag mir bevor du umkippst Bescheid - ich kann zur Not die Gefäße unter die Lupe nehmen und flicken was geht um den Arm zu retten, falls es nötig wird - abbinden wär auch zur Not drin; aber das mach ich nicht bevor ich nicht geschlafen hab."

Oh ja, große Klasse - erst die zwei Finger, dann der komplette Arm. Ironie des Schicksals. Aber solange sie ihn noch bewegen und benutzen konnte - solange würde sie ihn benutzen. Egal wie sehr es wehtun würde.

"Das Album „Japanese Whispers“ hast du doch sicher von The Cure, oder Yuki?"
"Äh nein, auf dem MP3-Player ist nur ein olles The Cure-Best Of, das mit den zwei CDs." War sie jetzt abgelenkt durch Tess, wie sie nur in ihrem BH und der grünen Hose vor ihr stand und...
Um Gottes Willen, so verzweifelt war sie noch lange nicht. Obwohl es schon ein merkwürdiges Gefühl war, eine von zwei Frauen zu sein, die sich erst fast miteinander geschlagen hätten und jetzt halbnackt da saßen und über Jungs und so redeten. Sie schämte sich nicht einmal, sie war nur - verwirrt. Ja, das war wohl das richtige Wort dafür. Die Frau, die kein Problem hatte, sich ein Unterkunftsgebäude mit 49 Männern zu teilen und dort auch mal nachts nach dem After-Training-Duschen komplett nackt, die pikantesten Stellen mit einem Badehandtuch abgedeckt, anzutreffen war - sie schämte sich jetzt, halbnackt eine Notfalloperation über sich ergehen zu lassen? Hell, no...

"Nich'?"
"Nope."
"Ich hätte wetten können."
"Und verloren. Haushoch.", setzte Yuki mit einem Grinsen nach.
"Naja egal, mach mal mit der heilen Hand „Killing an Arab“ an – das war auf dem gleichen Album wie die andren zwei Songs. Ich hab die Hände voll, wie du siehst."

Sie kannte sich wirklich verdammt gut aus.

"Ja, danke."
"Kein Problem."


I can turn
And walk away
Or I can fire the gun
Staring at the sky
Staring at the sun
Whichever I chose
It amounts to the same
Absolutely nothing

Sie sah es förmlich im Kopf der Ärztin rattern. Diese Frau brauchte Hilfe. Und nicht nur fachmännische Hilfe durch einen Psychiater, sondern vor allem war sie überfordert. Und ihr war klar, dass Tess darüber nachdachte, sich Yuki zur Verbündeten zu machen. Wozu auch immer. Diese Frau hatte was vor, und Yuki wusste nicht, ob das eine gute oder schlechte Sache war.

Der neue Verband saß 1A. Das war definitiv die Arbeit einer Meisterin, soviel war klar. Nur, was hatte es mit dem roten Faden auf sich, der rechts an ihrem Oberkörper herunterbaumelte?

Keine Zeit, groß darüber nachzudenken, denn schon kam die Frage aller Fragen:
"So langsam kapier ich, dass das keine Letzter Mann und letzte Frau im letzten Wolkenkratzer von Sydney-Nummer war. Sie haben einen verflucht sympatischen Schlag. Im Gegensatz zu der Kindergartentruppe hier könnten Sie's wirklich schaffen. Stört es Sie, wenn ich mich weiter an Ihren Schatten halte?"

Yuki dachte kurz nach.
"Bleiben Sie ruhig in meinem Schatten, solange Sie mir nicht im Weg stehen, Ma'am."
"Oh, Sie werden gar nicht merken, dass ich da bin."
Yuki stand langsam auf und die Ärztin folgte ihrer Bewegung, mit weit aufgerissenen Augen.
"Merken Sie sich eins, Ma'am.", fing Yuki an und zeigte mit dem Zeigefinger der geflickten linken Hand drohend auf Tess, "Ich bin nicht Ihre persönliche Armee, ich bin nicht der gottverdammte Juggernaught. Ich werde Ihnen helfen, aber nur, wenn Sie Ihre Leute dazu bekommen, mir zu helfen. Einige von denen sehen verdammt gut geschult aus was das kämpfen angeht. Sie inklusive. Vielleicht kling' ich gerade wie eine Söldnerin, aber so läuft das halt. Die Pflicht kommt zuerst: Ihre Pflicht ist es, die Leute hier - mich inklusive - zusammenzupuzzeln. Meine Pflicht ist es, einen beschissenen Krieg zu führen."
Tess nickte bestätigend, während Yuki mit dem Gesicht immer näher kam, den Zeigefinger sanft in das Kinn der Ärztin drückend wie den Lauf ihrer Browning.
"Und ich schwöre - wenn Sie mich über's Ohr hauen, Ihren Pseudo-Polizisten-Verräter-Bimbo auf mich hetzen oder mir irgendwelche Befehle geben wollen..." Sie kam immer näher. Es war fast wie das Gegenkonzept zu dem sich ihre Liebe gestehenden Pärchen auf der anderen Seite des Unterstandes. Zwei Frauen, zwei komplett unterschiedliche Mindsets - es war Spannung in der Luft, aus der entweder etwas unglaublich Gutes oder etwas Furchtbares entstehen könnte. Ihre Augen trennte ein Abstand von vielleicht fünf Zentimetern, die Nasenspitzen berührten sich fast.

"... dann stirbst du, verstanden? Du stirbst, hundertprozentig. Du kannst nach einer Waffe greifen - scheißegal, du stirbst zuerst. Vielleicht werden deine Leute mich erwischen nachdem dein lebloser Körper wie ein Sack Scheiße auf den Boden klatscht - aber nicht bevor ich dein Gehirn in Erdbeermarmelade verwandelt habe, 分かった?" [wakatta/"Kapiert?"]

Kurz war Stille zwischen den beiden. Die Warnung kam deutlich, deutlicher als Yuki es geplant hatte. Scheiße. Diese Frau machte irgendwas mit ihr. Irgendwas in ihrem Kopf schien auszusetzen, sobald diese Ärztin um sie herumrannte. Nichtmal Hugh Jackman hatte eine derartige Aura.

Doch Tess grinste nur über beide Backen und antwortete "Du siehst echt sexy aus wenn du dich aufregst." bevor sie sie sanft von sich stieß, um in Richtung der beiden Kinder abzuhauen. "Wir haben einen Deal, einarmige Banditin! Wir haben einen Deal!" sagte sie noch im Weggehen, während sich Yuki hastig ihr T-Shirt und die Army-Jacke anzog und sich danach erschöpft auf die Couch fallen ließ.

Andromeda
31.08.2012, 17:58
„Was ist mit dir, Blumenkind? Ist dir der Stoff ausgegangen, oder wieso interessierst du dich plötzlich wieder für Dob, nachdem du uns gestern richtig schön in die Scheiße hast laufen lassen ohne mal deine eigenen Finger zu krümmen? Wärs dir lieber wenn er sein Gras bei dir ablädt und ich die Funksprüche mit ins Grab nehme damit du dein Hippihirn nicht mit was beschäftigen musst was über Anarchisten-Utopien hinaus geht? Was war los? Bist du so ne traurige Ische, wie du aussiehst? Hast du dich in Selbstmitleid selber zerfleischt? Ach halt warte – du hast dir in dem Zelt einen runter geholt an der Metallmarke von dem toten Russen. Deswegen stinkt es hier nach einer beschissenen Fotze.“

Tess Worte hatten gesessen. Und doch blieb Dani - vorerst - erstaunlich ruhig. Sie hatte schon zuviel von Dr. Frankenstein gesehen in den letzten Tagen, um sich davon noch groß überraschen zu lassen. Sie hatte zuviel erlebt, um sich von diesen Worten noch wirklich verletzen zu lassen, zumindest für den Moment.

"Was zum Henker ist in deinem Scheißhirn eigentlich schief gelaufen? Es geht nicht um Dob, es geht noch nicht einmal um... Michail. Es geht um DICH. Dich und deine Scheißart hier jedesmal zum gottverdammten Rundumschlag auszuholen. Und sprich nicht von Dingen, von denen du offensichtlich keine Ahnung hast. Eigentlich dachte ich du wärst intelligent genug um zu sehen was hier abläuft. Wo wir gerade bei anarchistischen Utopien sind: Als erstes würde ich unseren absolut unqualifizierten Anführer absetzen und jemanden hinstellen, der verdammt noch mal in der Lage ist, die Dinge hier wenigstens etwas zu KOORDINIEREN!! Dann haben wir noch das klitzekleine Problemchen dass hier offenbar zwei Leute sind, die nichts besseres zu tun haben, als andere in dieser Gruppe zu sabotieren. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ICH möchte nicht von jemandem hier in den Rücken geschossen bekommen. DU machst nichts weiter, als hier dein kaputtes Ego auszuleben und zu bestätigen! Wenn der Preis des Überlebens der ist, dass ich in Zukunft nur noch mit kranken Leuten wir DIR zusammenleben muß, dann verzichte ich!"

Damit wandte sie sich ab, oder sie wollte es zumindest. Als sie Tess schon halb den Rücken zugedreht hatte, war es aus mit ihrer Selbstbeherrschung. Sie ballte die rechte Hand zur Faust, und ohne Vorwarnung drehte sie sich wieder um und schlug Tess mitten ins Gesicht. Sie spürte ein komisches Knacken in ihren Fingerknöcheln, aber das interessierte sie jetzt nicht, auch den Schmerz merkte sie nicht. Es war nicht wirklich wie in der Kanalisation, als sie das erste Mal auf die Ärztin losgegangen war, eher wie in dem Hotelzimmer, als sie geschossen hatte.
Schießen wollte..
Geschossen habe.
Als Tess noch nach hinten taumelte, sprang Dani die Ärztin an und langte nach ihrem Hals...


...

„Koordinator? Willst du etwa den Trupp anführen? Oder willst du dir das Duell mit Helena liefern? Ohne Gesetz im Hintergrund - vergelten wir nur Tote mit Toten.“ Danis Finger schlossen sich um ihren Hals, würgten sie. Das Blut schoss aus Tess' gebrochener Nase wie ein Wasserfall. Sie verzog keine Miene, entspannte sich sogar als der Druck zunahm.„Ist das alles was du kannst?“ Danis Rechte, dann die Linke legten sich fest auf ihren Hals und drückten zu. Tess ballte nur die Fäuste, senkte den Kopf und schloss die Augen. Ihr Körper verkrampfte sich.
Es schien fast so als wolle sich die Ärztin gar nicht wehren. Tess zitterte heftiger. Dann lächelte mit blauen Lippen. Nur ihre Brust flatterte. „...chhh... habs mir anders überlegt.“ Mit zwei Griffen packte sie Dani an den Händen, schlug mit ihrer Stirn gegen deren Nase und rang sie zu Boden. Sie hustete, rang gierig nach Luft. „Du bist sogar zu dumm um die Luftröhre zu finden, Anfängerin!“ Dann stolperte sie zur Treppe zurück um ausser Reichweite von Dani zu kommen.

Ty Ni
31.08.2012, 18:29
Kaum zierte die Schiene Noahs verunglücktes Gelenk, versiegten auch seine Tränen und er betrachtete interessiert die Konstruktion um seinen Knöchel. Man konnte förmlich sehen, wie es hinter den blaugrünen Augen arbeitete. "Danke, Frau Ärztin.", sagte er vorsichtig. Léo war schon wieder weitergezogen, aber Àlvaro hatte sie bei ihm gelassen. Noah drückte den Plüschaffen trostsuchend an sich. Ihm fehlte Denny. Ihm fehlte Mama. Er wusste nicht, was er tun sollte. Jetzt wo Mama nicht mehr da war, lohte es sich überhaupt noch, weiterzuziehen? Wo sollten sie denn hin, wenn Josh und er kein Zuhause mehr hatten? Sollten sie wirklich mit den anderen gehen? Ging das überhaupt? Noah stand auf und stakste ein wenig durch die Gegend. Natürlich konnte er den Fuß immer noch nicht belasten, aber dank der stabilisierenden Maßnahme tat es beim Hüpfen nun wesentlich weniger weh.
"Josh.", sagte Noah traurig, "Ich kann damit immer noch nicht laufen. Was machen wir denn jetzt? Wo sollen wir jetzt hin?"

Sein großer Bruder war gerade dabei, das Fiebermittel so schnell herunterzustürzen, wie es mit seinem geschwollenen Hals nur ging. Es schmeckte wiederwärtig. Und er brachte unangenehme Sachen gerne hinter sich. Er spürte immer noch die Pranke des Iren auf seinem Kopf ruhen. Josh war generell kein Kind, das viel Körperkontakt suchte, doch er ließ es zu, denn die Hand war warm und stark und es war eine gute Woche her, dass er eine solch beschützende Geste erfahren hatte. Josh sah fragend zu dem Mann auf, der an seiner Seite wachte. Alistair hatte die Ärztin ihn genannt.
Die Augen des Iren waren sturmgrau. Joshua sah Schmerz aber auch Stärke in ihnen. Und ... Zuversicht.
"Ihr kommt natürlich mit uns.", ertönte Alistairs tiefe Stimme, "Ich habe eurer Mutter versprochen, auf euch aufzupassen und der Ire hält sein Wort, wenn er es gegeben hat. Ich werde euch hier nicht zurücklassen. Darauf könnt ihr Gift nehmen. Seht euch um. Ihr seid nicht alleine." Er sah erst Joshua, der ihn von unten her intensiv anblickte, und dann Noah, dessen helle Augen wie Irrlichter flackerten, fest in die Augen.
[Abbys Kinder. Verdammt noch mal.] Er würde ihre Lebensaufgabe weiterführen. Für sie, für die beiden und auch für sich selbst.
"Es gibt eine Insel am anderen Ende der Welt: Irland. Sie ist wunderschön und ist ein Ort ohne Zombies. Wenn wir hier draußen sind, werde ich euch dorthin mitnehmen. Eure Mutter wollte euch mehr als alles andere in Sicherheit wissen." Alistair lächelte. "Und darum dürft ihr nicht aufgeben."

Noah blickte sprachlos von Joshua zu Alistair und wieder zurück. Man konnte sehen, dass er nicht ganz begriff, was gerade geschah, aber es schien etwas Gutes zu sein.
Joshua hielt seinen Blick nach wie vor auf Alistair gerichtet - der Junge hätte einen Starrwettbewerb mit einer Katze gewinnen können - und nach einer gefühlten Ewigkeit, in der sein Blick ihn förmlich zu durchbohren schien, nickte er langsam. Er traute dem Mann. er konnte sie hier rausbringen. Er hatte ein Ziel vor Augen. Sie würden mit ihm gehen. Josh entspannte seine vor Fieber schmerzenden Muskeln und genoss das Gefühl der Hand auf seinem Kopf.
Ein Beschützer.
"Wir werden nicht aufgeben.", versprach er.

Gendrek
31.08.2012, 19:01
"Hjuuu… das ist ein lustiger Name, heißt der was Besonderes, oder soll der einfach nur zum Kichern klingen?"
Das Grinsen und lachen des Kindes wurde erwidert. Für viele Menschen auf der Welt klang sein Name bestimmt eigenartig, aber hey... da war er nicht der einzige. Léo klang für ihn nun auch nicht nach einem kleinen Mädchen.
"Und jaa, es ist total spannend, weil jeden Tag sind wir woanders und meine Freunde hier sind total toll und wir machen ganz viele Sachen zusammen!"
Jetzt sah der Schauspieler allerdings etwas im Gesicht der Kleinen, was ihn sichtlich beunruhigte.
"Aber manchmal ist es auch total traurig, weil wir waren am Anfang viel mehr und einige sind nicht mehr zurückgekommen, wenn sie uns geholfen haben, einen neuen Ort zu finden…und manchmal streiten sich die Großen ganz schlimm oder hauen sich und solche Sachen…Aber hier passen alle aufeinander auf, das ist toll, und Du und Noah und …Josh und die anderen gehören ja jetzt dazu!"
"Sie sind tot Kleine... tot. Deine Freunde sind gestorben, für euch und ihr verliert die Nerven."
"Ja... wir gehören jetzt zu euch. Wir kommen auch hier zusammen wieder raus Léo."
Léo grinste, holte ein kleines Stofftier hervor und lehnte sich ein Stück nach vorn.
"Bist Du hier ganz alleine, Hjuu? Also, ich meine, Deine Freunde und Deine Mama und andere Familie und so?"
Treffer.

Hugh lehnte sich an die Mauer hinter ihm. Er hing seit einigen... seit vielen Stunden hier. Er schaute rechts an sich hinab, dort lag das Ding, welches ihm erlaubte hier zu sein. PSG-1 Scharfschützengewehr. Treffsicherheit auf bis zu 600 Metern Entfernung. Perfekt um die Lage zu sondieren, sich durchzuschleichen, Zombies und Menschen gleichzeitig beobachten zu können um bis jetzt unentdeckt hierher zu gelangen.
Aber nur er, hatte es geschafft.

"Meine... Freunde, sind vor kurzem ges... verschwunden. Wir waren alle auf einer großen Ranch, bis jemand ganz laut wurde und das alles nicht mehr spannend fand. Er hat sich einfach vorgestellt, das alles anders wäre und ist auf einem Motorrad weggefahren. Danach mussten wir alle gehen. Meine Mama... heh, keine Ahnung, ewig nicht gesehen und meine Familie.."
Hugh wurde still. Was sollte er dem Kind sagen?
"Meiner Familie geht es besser als mir. Meine Frau passt gerade auf unsere beiden Kinder auf. Aber ich weiss nicht genau wo sie sind."
"Das ist aber traurig"
"Ja, das ist garnicht schön oder?"
"Mach dir nichts draus Hju! Ich weiss auch nicht wo mein Papa ist. Seit wir am Flughafen sind hab ich ihn nicht gesehen. Aber wir waren in einem großen Hotel und mein Papa war da ganz in der Nähe, deswegen weiss ich, dass es noch irgendwo ist!"
"Ihr werdet ihn bestimmt finden."
"Aber deine Familie finden wir auch, ganz sicher!"
"Ah, ich werde sie schon irgendwann finden. Das passiert irgendwann von ganz allein."

Die kleine Léocardia erkannte die Traurigkeit in seiner Stimme, sie war kaum zu überhören. Selbst asoziale Kellerkindern die den Umgang mit Menschen velernt hatten, würden es erkennen.
Das kleine Mädchen holte griff an ihren Rucksack.
"Ein... Affe? Niedlich"
Sie kramte... kramte... und holte irgendwann eine Dose hervor die sie ihm freudenstrahlend entgegen hielt
"Hier Huj! Die habe ich von Ian bekommen. Rubicon Mango ist ganz lecker."
Der Schauspieler musste lachen, sie war so kindisch... was vielleicht daran lag, dass sie ein Kind war. Er griff nach der Dose und öffnete sie, es zischte laut ehe er lächelte und einen schluck nahm. Erfrischend und nötig.
"Ahh, danke Léo."
Lächelnd überreichte er die Dose dem Mädchen.
"Alleine für sie würde es sich lohnen sie rauszubringen... hoffentlich würden sie dabei zusammenarbeiten. Sie alle."

Streicher
31.08.2012, 19:04
Backgroundmusic (http://www.youtube.com/watch?v=L5G9G6aNKG0&feature=my_liked_videos&list=LL14q9lTDWmwVL4g1tkJRrSg)

"Wir werden nicht aufgeben."
Die Worte erfüllten den Iren mit Stolz. Sie strahlten die gleiche Stärke aus wie die Worte ihrer Mutter, als sie ihm sagte, sie wolle nicht, dass er geht. Alistair lächelte sanft. Anscheinend vertrauten sie ihm, die hassten ihn nicht, auch wenn ihn das nicht seinen eigenen Selbsthass vergessen lies. Mit einem neuen Ziel vor Augen fühlte sich alles schon viel einfacher an. Das war schon immer das, was er benötigte, mehr nicht, ein Ziel. All seine Versprechen galten immer nur der Absicht ein Ziel zu haben. Sie waren nicht bedeutungslos gegeben, aber trotzdem lag eine gewisse Prise Egoismus dahinter. Nur bei Abbys Kindern nicht. Selbstloser als hier konnte kein Mann sein. Ihr Erbe, ihre Söhne, ihr Ziel, und er würde es für sie weiterführen.

Josh und Noah sahen ihr so gottverdammt ähnlich. Besonders Joshuah, er hatte die Augen seiner Mutter.
Der Ire streichelte weiter beruhigend Noahs Kopf, während dieser ruhig in seinen Armen lag.
Wer war wohl ihr Vater? Lebte er noch? Abby hatte ihn gar nicht erwähnt, und die Kinder fragten auch nicht nach ihm. Es war egal, er hatte Abby sein Wort gegeben, er würde für die beiden Jungs sorgen.

Da er sie nun gefunden hatte, kamen jedoch ein paar Fragen auf. Er würde sie so gerne nach ihrer Mutter fragen, würde Geschichten über sie hören, würde gerne von ihnen wissen wie sie war, denn wirklich lange kannte er sie ja nicht. Doch damit würde er warten, wohl eine ganze Weile. Die Lücke, die der Tod hinterlassen hatte, würde erst heilen müssen, auch wenn sie eine Narbe hinterlassen würde.

Der Regen prasselte auf die Plane über ihnen nieder und der Donner grollte durch die Dunkelheit. Doch war das Klopfen beruhigend. Zum ersten mal seit er Abby getroffen hatte, fühlte er sich wieder lebendig. Er beobachtete die anderen aus ihrer Gruppe und erspähte dann Leo, die bei diesem Schauspieler hockte und sich mit ihm unterhielt.
[Leo ...]
Er erinnerte sich daran, dass auch ihr Vater verschwunden war. Ob tot oder lebendig, konnte er nicht sagen, doch hatte er ihr gesagt, er würde ihn finden, wenn es ihm möglich war.
[3 Kinder]
Er lachte kurz.
Wie sollte er sich denn um 3 Kinder kümmern? Er war sich ja schon fast sicher, dass er sich nicht mal um eines kümmern konnte. Die Zeit wird es wohl zeigen.
Dann erblickte er Clover die bei Ian saß. So leid es ihm tat, er würde sie nicht brauchen. Alistair würde alleine mit den Jungs und vielleicht auch Leo, klar kommen. Jedenfalls war sich eines sicher, und das würde er unter keinen Umständen zulassen.
[Nie im Leben.]

Noah lehnte sich an die Seite des Iren und schaute zuerst für ein paar Momente auf seinen Bruder.
"Er wird das schon schaffen", versicherte ihm Alistair, "ihr beide seid starke Jungs. Ihr habt es bis hierher geschafft, auch jetzt wird euch nichts mehr aufhalten. Dafür werde ich sorgen."
Dann wanderte der Blick des Jungen auf Leo.
"Du magst sie, oder?"
Noah schaute zu ihm hoch, dann wieder auf das Mädchen und nickte zögerlich.
"Sie ist wirklich nett. Und ich denke, sie mag euch auch. Ihr seid die ersten Kinder, die sie seid dem Anfang der ganzen Sch...", er stockte. Ab jetzt würde er wohl auf seine Aussprache achten müssen. Zumindest vorerst, bis sie alt genug dafür waren, "Sache, kennenlernte. Ich weiß noch nicht so ganz, aber wenn sie es möchte, kann sie auch mit uns nach Irland kommen."
[Irland, wenn sie dort ankamen, war alles vorbei, das ganze Chaos würden sie dann hinter sich lassen. Grüne Wiesen, dichte, magische Wälder. Die Farmarbeit, das Stadtleben, die Pubs. All das würde er ihnen zeigen. Die Gemütlichkeit, die Freundlichkeit und die pure Lebenskraft, die dieses grüne Herz ausstrahlte.]

R.F.
31.08.2012, 19:59
"Eine Assistenzärztin?" Tess war bereits verschwunden und Ludwig wollte gar nicht wissen, wo sie hin war. "Ganz schön schlampige Arbeit für jemanden, der unbedingt Arzt werden will." Als er aufstand, kamen die Schmerzen augenblicklich zurück, trotzdem versuchte er ein paar Schritte zu gehen. "Ein Wunder, dass die Gruppe bisher überhaupt überlebt hat." ein weiterer Schmerz durchfuhr sein rechtes Bein und Ludwig fluchte leise vor sich hin. "Wenn der Rest von denen auch so drauf ist, ich weiß nicht, ob ich ihnen vertrauen sollte...im schlimmsten Fall muss ich es wohl alleine versuchen..."

Daen vom Clan
31.08.2012, 19:59
"Ais Marshall Mc Aldrin?", hauchte Sanders und ließ die Waffe sinken deren roter Laservisierpunkt von der Stirn eines Untoten zum Asphalt wanderte, noch bevor sie abdrücken konnte.
Sie lag auf einer schmutzigen Decke, das Scharfschützengewehr vor sich und in ihrem verwundert dreinblickenden Gesicht war deutlich abzulesen das sie am liebsten aufgesprungen wäre um Helena zu salutieren.

"Ihr Vater, Miss McAldrin, Sie sollten wissen..." begann sie und es klang vorwurfsvoll als ihr Kopf herumruckte und sie die Streithähne ansah.
Dann fauchte sie: "Wen sie abknallen können?" Sie warf ihr eine schwere Handfeuerpistole zu. "Diese Idioten da vorne, die dort so einen verdammten Lärm machen."

Dann blickte sie wieder verärgert Richtung Mauer, gefolgt von einem "Oh-Oh...Mist..."

Caro
31.08.2012, 20:15
"Wen sie abknallen können? "Diese Idioten da vorne, die dort so einen verdammten Lärm machen."

Oh. Da kannte wohl jemand noch nicht die Dorftratscherei. Helena konzentrierte sich lieber wieder auf die rechte Seite der Mauer, um zu sehen, ob es da irgendwelche Löcher oder Schwachstellen gab, durch die sie vielleicht reinkommen konnten. Wen sie sich jetzt noch auf die ganze Keiferei für Anfänger einlassen würde, könnte sie Sanders Wunsch ja auch gleich nachkommen.

"Oh-Oh...Mist..."

Was? Was war denn JETZT schon wieder? Helena schaute Lillien von der Seite an und hoffte auf keine weiteren Katastrophen.

Ty Ni
31.08.2012, 21:42
Noah
"Sie ist wirklich nett. Und ich denke, sie mag euch auch. [...] Ich weiß noch nicht so ganz, aber wenn sie es möchte, kann sie auch mit uns nach Irland kommen."
Noahs Augen weiteten sich auf eine beachtliche Größe, als er diese Worte hörte. "Eeecht?", er warf die Arme in kindlichem Eifer in die Luft und umarmte stürmisch erst seinen Bruder und dann - mit kurzem Zögern auch den Iren. Seine kleinen Arme reichten natürlich nicht einmal annähernd um den breiten Brustkorb herum.
"Das muss ich Léo erzählen!", Noah zog sich hoch und hüpfte unbeholten auf das Mädchen zu - Àlvaro im Schlepptau. Anscheinend lag es nicht in seiner Natur, sich lange um etwas Sorgen zu machen. Oder er war ein Meister der Ablenkung.

Joshua
Joshua lächelte, als sein Bruder ihm so überschwänglich um den Hals fiel. Er schien diese Léo wirklich sehr zu mögen. Nachher musste er sich unbedingt ebenfalls mit ihr bekannt machen. Zuvor aber wollte er den Iren näher kennen lernen. Der breitschultrige Mann war ihm bis auf Namen und Herkunft vollkommen fremd. Joshua rutschte an die Wand und lehnte sich dagegen, so dass er dem Iren gegenübersaß. Er hatte Fragen. Viele.
Alistair schien ungefähr in Abbys Alter zu sein. Vielleicht ein bisschen älter. Und Abby hatte eine große Familie gehabt. Mehrere Geschwister, einen Vater, eine Mutter, Großeltern, Cousinen und Cousins, Tanten und Onkel...
Wenn Alistair aus Irland kam und es in Irland keine Zombies gab, dann...
"Wie groß ist deine Familie? Wohnt sie auch in Irland? Hast du Geschwister?"

Noah
Keuchend kam Noah neben Léo zum stehen. Sie unterhielt sich gerade mit einem Mann und der Kleine wollte eigentlich gar nicht stören, aber er MUSSTE sie auf die Neuigkeiten ansprechen.
"LÈO!", quietschte er aufgeregt, "Kommst du etwa auch mit uns und Alistair zu der schönen Insel? Dann können wir jeden Tag spielen! Jeden Tag! Dann haben wir auch eine Schwester!", er betrachtete Hugh Jackman und legte fragend den Kopf zur Seite, wie ein Welpe. "Kommst du etwa auch mit?"

Streicher
31.08.2012, 21:55
"Wie groß ist deine Familie? Wohnt sie auch in Irland? Hast du Geschwister?"
Alistair blickte starr auf den Jungen ohne zu antworten. Er hatte sich damit abgefunden, doch aussprechen war eine andere Sache. Gerade eben erst, hatte er erfahren, dass ein Teil seiner "Familie" noch am leben zu sein scheint.
Er fuhr sich durch die Haare unter der Mütze und schaute dann an der Plane vorbei in den dunklen Nachthimmel.

"Meine Familie", begann er dann einige Momente später, "... gibt es schon länger nicht mehr. Schon vor der ganzen Sache, lange davor, hab ich meine ... Eltern verloren."
Wieder blitzten die Bilder seines verstorbenen Vaters und Mutter auf.
"Allerdings hab ich gerade eben erst erfahren, dass meine ... ich würde sie als Brüder bezeichnen, nicht alle von mir gegangen sind. Einige von ihnen scheinen noch in Irland zu sein."

"Geschwister hatte ich jedoch keine, bin als Einzelkind, erst in Irland, dann im verfluchten Boston groß geworden", der Junge schaute ihn fragend an, "Ne Stadt in Amerika. Nichts im Vergleich zu Dublin auf Irland. Eigentlich ein ziemliches Loch, korrumpiert von oben bis unten und überall Mafiosie. Aber, von solchen Dingen musst du noch nichts wissen. In Boston wird es mittlerweile wohl sowieso anders aussehen."

Dann schaute er wieder zu Joshua und lächelte.
"Aber darüber musst du dir keinen Kopf machen. Es gibt nichts, was mich davon abhält mich um euch zu kümmen. Niemanden. Und es wird auch niemals wieder jemanden geben."

Die zwanghafte Erinnerung an die Toten, brannten wie Salz in einer Wunde, er gab dem Kleinen aber nicht die Schuld dafür. Woher sollte er es denn wissen? Zudem wollte er ein offenes Buch für sie sein, sie durften ihn alles Fragen, was sie wollten, und er würde versuchen ihnen so gut zu antworten wie er nur konnte.

"Ihr beide könnt mich alles fragen, egal was.", versicherte er Joshua dann.

T.U.F.K.A.S.
31.08.2012, 22:09
Nicht unbedingt so gut.
Mittelprächtig.
Zu oft gehört.
Na endlich. (http://www.youtube.com/watch?v=MI0a9hTh5AU)

Paranoid sah Yuki sich um. Ob irgendwer dieses Intermezzo gesehen hatte? Ob schon getuschelt wurde oder so? "Hey, guck' mal da ist die Frau, die..."
Ach, Blödsinn. Als ob sich Leute momentan darüber Gedanken machen würden. Sie betrachtete von ihrem isolierten Plätzchen aus die drei Kinder, die zumindest ihren Spaß zu haben schienen. Ab und an schien es, als würde einer der Jungs sie anschauen, nur um wegzusehen, bevor sie überhaupt die Möglichkeit hatte, ihm zuzuwinken. Als ob sie ihnen Angst einjagen würde.
Sie mochte Kinder. Sie mochte sie sehr. Sie wollte mindestens zwei haben, weil sie aus eigener Erfahrung wusste, dass Einzelkinder grundsätzlich egomane Arschgeburten waren. Und sie wollte keine Arschlöcher als Kinder, nicht wie die dicken Muttis im Woolworth, die nach ihren zehn Kindern namens Brian, Kyle oder Lenny riefen.

Aber sie hatte einfach kein Glück. Keine Möglichkeit. Vielleicht fühlte sie sich deswegen so fehl am Platze. Sie gehörte nicht zum Ladies' Team. Sie war eigentlich immer "Eine von den Jungs". Ihre Brüder hatten sie in der Hinsicht stark geprägt, ebenso ihr Vater. Hardrock, Videospiele, Kampfsport, Militär. Sie hatte Dinge gesehen, von denen einige nicht zu träumen wagten. Sie war um die halbe Welt gereist, hatte Zivilisten mit Nahrung versorgt, Terroristen gejagt, war dabei, als sie Saddam Hussein in seinem Erdloch fanden. Doch im Endeffekt zählte das alles nichts. Rein gar nichts. Jetzt, wo die drei Kinder durch den Unterstand rannten, sich freuten, und dazu noch dieses Pärchen da hinten.

"Fuck.", sagte sie leise zu sich selbst und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Und jetzt noch dieser Moment eben mit Tess. Es war zuviel auf einmal. Zuviele sich gegenseitig ausschließende Eindrücke: Lachende Kinder, schrecklich schizophrene aufkeimende Hassliebe, draußen der Krieg, drinnen das Drama.
Wäre sie bloß im Turm geblieben.

Um sich abzulenken, baute sie endlich die Browning zusammen, was mit anderthalb Händen eher schwierig war. Doch langsam hatte sie sich daran gewöhnt. Schlitten auspusten, Schlagbolzen und Lauf einführen, langsam nach hinten rutschen lassen, zusammengebauten Schlitten in die Schiene des Griffstücks einführen, Verschlusshebel rein. Magazin in den Magazinschacht einführen, als würde sie eine Kassette in ihr Autoradio schieben.
Verschluss nach hinten ziehen und nach vorne schnellen lassen.
*klack-klack*
Sie liebte dieses Geräusch.

Apropos Geräusch - was war das Gepolter, das vom Treppenhaus her zu hören war? Schien das niemand sonst mitzubekommen?

"くそ!" ["Kuso!/Scheiße!"], entfuhr es Yuki in ihrer Muttersprache (im wahrsten Sinne des Wortes, da ihre Mutter Japanerin gewesen war. War. Sie war immer noch Japanerin. Genauso, wie ihr Vater immer noch geborener Brite war. Diese beiden waren bestimmt noch am Leben. Yuki spürte das, in jedem verdammten Moment.). Sie steckte die geladene Browning in den Hosenbund, nahm allerdings rein zur Sicherheit noch ihr Katana mit, sollte es zum Nahkampf kommen.

Ob die Typen aus dem Außenposten jetzt schon zum Gegenangriff ausholten? Sie wusste es nicht. Alles was sie wusste, war, dass sie anscheinend momentan die einzige war, die dem Poltern auf den Grund gehen wollte. Also machte sie sich mit stampfenden, festen Schritten auf den Weg.

Ty Ni
31.08.2012, 23:46
Joshua
Der Junge hielt den Atem an, als er die Antwort des Iren hörte.
"Dann...dann bist du wie wir..."
Er stieß sich von der Wand ab und Alistair spürte eine federleichte Berührung an seinem Arm. Als er sienen Blick hob, sah er Joshuas schmale Hand, die dieser vorsichtig nach ihm ausgestreckt hatte. Eine tröstende Geste.
"Und wer hat dann damals auf dich aufgepasst, als deine Eltern nicht mehr da waren?"

Alistair sah den Jungen dankend für die Geste an.
Niemand, wollte er erst antworten, dann fiel ihm wieder Jack ein.
"Ein Freund, er hieß Jack. Ich hab viel von ihm gelernt. Er hat auf mich aufgepasst, als ich niemanden mehr hatte, so wie ich jetzt auf euch aufpassen werde."
Und er hatte ihn getötet, den Mann, der ihn vor den Tiefen des Abgrundes bewahrt hatte. Doch war das wirklich noch Jack gewesen? Er hatte ausgesehen wie einer von denen ... Würde er ihm, Alistair, das gleiche Schicksal bevorstehen?
Der Ire seufzte.
"Den Großteil meines Lebens hatte er mich begleitet, bis vor kurzem ... er musste gehen, an einen Ort, von dem er nicht wiederkommen wird."
Joshua saß eine Zeit lang schweigend da, denn er wusste nicht, was er sagen sollte.
"Du bist wie wir. Und du hast überlebt.", stellte er schließlich erstaunt fest, "Und du bist stark geworten. Dann können wir auch überleben und stark werden."
Plötzlich festigte sich sein Griff und er sah auf, als sei ihm etwas wichtiges eingefallen. "Alistair, wir können es tatsächlich schaffen, wir... Komm mit. Ich muss dir etwas Wichtiges zeigen."

Joshua sprang auf und lief hinaus in den Regen, er war wieselflink, obwohl man ihm deutlich ansah, dass das Fieber ihn geschwächt hatte. An der östlichen Ecke des Daches wartete er stumm, bis Alistair zu ihm aufgeschlossen war. Die Balustrade an dieser Seite war viel zu hoch für den Achtjährigen, um bequem darüberzugucken, aber Joshua erklomm sie in einer einzigen fließenden Bewegung und blieb in perfekter Balace darauf hocken.
"Siehst du die Bäume?", fragte er leise und deutete auf drei große Eichen, die sich in einer auseinandergezogenen Linie bis zur Stahlmauer zogen. [5] "Ich habe ein Seil gefunden, dass bis zum ersten Baum reichen sollte. Danach kommt man über die Kronen weiter. Auch hinter der Mauer stehen Eichen.", er sah den Iren eindringlich an. ,"Verstehst du? Ein Fluchtweg! Aber es ist ein schwieriger Weg. Und... Noah ...und ich...", er brach ab.
Alistair wusste, was der Junge sagen wollte. Noah konnte mit seinem Fuß unmöglich klettern. Und Joshua war in seiner gegenwärtigen Verfassung zu kraftlos, um die komplizierte Kletterpartie ohne Hilfe zu schaffen.

Shinshrii
31.08.2012, 23:58
Nachdem Yuki und Tess davongerauscht waren, verschwunden irgendwo hinter den Schornsteinen und Rohren, die über das Dach verteilt waren, wandte Ellen sich wieder um und sah, wie Sanders die 'Vorräte' - herrje, nicht mehr als ein paar von diesen winzigen Müsliriegeln! - sorgfältig aufteilte, und selbst nur einen kleinen Bissen davon verspeiste.

Sechs Häufchen, genausoviele wie außer ihr noch Überlebende hier oben gewesen waren, bevor Ellens Gruppe hereingeschneit war.

"Hören Sie, Sanders - nehmen sie alles davon. Gerade Sie sollten darauf achten, bei Kräften zu bleiben... und wie gesagt, wir haben noch einiges davon." Ellen sah sich suchend nach Ian und ihrem Rollkoffer um, und sah den einen bei Clover sitzen - uh... ganz klar beschäftigt! - , und den anderen vergessen an der Brüstung lehnen. "Ich seh mal zu, dass der Rest hier auch was zwischen die Zähne bekommt."

Ellen wandte sich von Sanders ab, noch bevor sie deren Austausch mit Helena mitbekommen konnte, und schnappte sich eine großzügige Handvoll von dessen Inhalt, um es unter Sanders Schützlingen zu verteilen.

Am nähesten war von hier aus der ältere Mann, der bei ihrer Ankunft noch vor sich hin gedöst hatte, jetzt aber anscheinend aufgewacht war - Ellen hatte beim Wühlen im Koffer noch einen Teil des Gesprächs zwischen ihm und Tess mitbekommen, und hört enun wie er grantig vor sich hin wetterte, während die Ärztin sich von ihm entfernte. "Wenn der Rest von denen auch so drauf ist, ich weiß nicht, ob ich ihnen vertrauen sollte...im schlimmsten Fall muss ich es wohl alleine versuchen..."

Schwabenstein, Schwabenstein... Den Namen kannte sie... Kein Kunde - Mathematiker, also keiner ihrer Dozenten - aah, genau!

"Was auch immer Sie vorhaben - ich denke, Sie sollten sich erst mal an dem hier versuchen." sprach Ellen ihn an, einen von den Energieriegeln in der Hand. "Und wenn sie einen Plan haben, hier rauszukommen, Herr Professor... nach dem, was ich über Sie gehört habe, hat er sicherlich Hand und Fuß." Sie schmunzelte angesichts seiner augenscheinlichen Verwirrung, und lächelte freundlich. "Ellen Boyd. Einige ihrer Assistenten haben die Stochastik-Vorlesungen für die Psychologen begleitet, da fiel ein paar Mal Ihr Name... meist in Verzweiflung, weil sich einer von uns mal wieder wirklich dämlich angestellt hatte." Sie zwinkerte, reichte ihm den Riegel und ließ sich neben ihm auf einem Ziegelsteinstapel nieder. "Ich kann nachvollziehen, dass unsere Gruppe Ihnen suspekt erscheint - aber immerhin haben wir es vom Flughafen bis hierher geschafft. Ein paar von uns haben so ihre Probleme - wer hätte die nach den letzten paar Tagen nicht? -, aber alles in allem sind sie ... in Ordnung. Den Umständen entsprechend."

Andromeda
01.09.2012, 00:06
„Du bist sogar zu dumm um die Luftröhre zu finden, Anfängerin!“
"Ich werd' dir zeigen wer heir die Anfängerin ist. Fick dich!", keuchte Dani nur, während sie sich das Blut, das nun aus ihrer Nase lief, aus dem Gesicht wischte.
Aaaaaaah, Scheiße, meine Nase...
Tess hatte einen ganz schönen Dickkopf. Dass diese eindeutig genug hatte, war ihr inzwischen völlig egal. Tess konnte rennen soviel sie wollte, aber es gab in diesem Moment keinen Ort, der zu hoch oder zu tief gelegen war für Dani. Mit ein paar großen Schritten hatte sie den Abstand zu der Ärztin überwunden und holte zum nächsten Schlag aus. Tess war zwar sichtlich benommen, konnte ihm aber noch ausweichen, so dass Dani durch ihren eigenen Schwung nach vorne fiel und hart auf der Treppe aufschlug. Bis sie sich aufgerappelt hatte, war Tess schon ein gutes Stück weiter nach oben gelaufen, aber Dani hatte sie bald eingeholt. Sie packte einfach blind zu - selbst wenn sie selbst fallen würde, sie würde diese miese •••••••• mit sich nehmen. Sie bekam Tess' Haare zu fassen und zog sie daran mit aller Macht zu sich. Tess blieb nichts anderes übrig, als ihr aufgrund des nun mangelnden Gleichgewichts wieder nach unten zu folgen. Lautes, metallisches Krachen war zu hören, als die beiden die Treppe herunterfielen, bis sie endlich unten ankamen und weiter über den Boden rollten. Dadurch, dass die Ärztin noch geschwächt war und Dani inzwischen nur noch rot sah, herrschte in etwa Gleichstand, so dass jeder nur versuchte die Hände freizubekommen, aber niemand wirklich einen Schlag austeilen konnte. Bis Dani schließlich aus dem Augenwinkel eine große Eisenstange sah. Sie befreite ihre Hände, wodurch sie ein blaues Auge kassierte, aber immerhin bekam sie die Stange zu fassen.
"Du Miststück. Sag nochmal was von Anfängerin. Wer ist jetzt die traurige Ische, hä?" Damit holte sie aus und war drauf und dran, Tess die Stange mit Anlauf über den Schädel zu ziehen...

T.U.F.K.A.S.
01.09.2012, 00:15
Es ist nicht wie in Actionstreifen, wo alle Schwerter "Wusch!"-Geräusche machen, wenn der Held damit herumfuchtelt. Man hört das Schwert im seltensten Fall kommen. Und genau diese Lektion lernte Dani gerade am eigenen Leib, als sie den Schneid von Yukis Katana-Klinge an ihrem Hals spürte.
"Runter mit der Stange, Dani.", schreiflüsterte Yuki kommandierend.
Die Hippie-Frau bewegte sich keinen Millimeter und stand da wie angewurzelt, mit zittrigen Händen die Stange fest umklammernd.
"Mach' keinen Scheiß - und wirf die verdammte Stange weg."
"Verschwinde, tu am besten so als hättest du gar nichts gesehen.", antwortete Dani mit gepresster Stimme, "Ich werde dieses selbstgerechte Miststück nämlich gleich erschlagen.", wobei ein fast gefährliches Funkeln in ihre Augen trat.
"Was hast du davon, wenn du sie umbringst? Sag' es mir."
Dani rührte sich immer noch nicht vom Fleck und blieb einige Sekunden lang stumm, bevor sie mit eiskaltem Zynismus in der Stimme "Ruhe. Himmlische, himmlische Ruhe." antwortete.
Tess lag am Boden und lachte auf, wobei sie sich anhörte wie eine Hyäne. "Ich werd' dich als ein beschissener Geist heimsuchen, Blumenkind!"
"Halt die verdammte Fresse! Gerade wolltest du doch noch sterben, oder warum hast du dich ewig nicht gewehrt?", schrie Dani los. Die hektischen Körperbewegungen sorgten dafür, dass die Schneide einen Hauch weit in Danis Haut schnitt. Genug, um zu bluten. Nicht genug, um ihr aufzufallen.
"Dann mach' es endlich und rede nicht! Siehst du, mit was ich mich jeden Tag abquälen muss, Süßsauer? Jeden verdammten Tag!"
"Ich hab' gesagt du sollst die Fresse halten, Tess. Halt' einfach deine Fresse...". Sie fing an zu weinen. Allerdings war das kein trauriges Weinen - das war ein irres, halb hysterisches Weinen, ein Ich-weiß-das-klingt-verrückt-aber-ich-werde-deinen-Schädel-einschlagen-Weinen.
"Respekt, meine Guteste! Respekt für soviele Eier, dass du dich überhaupt traust, mit so unter - eher über die Augen zu treten - nach allem was wir durchgemacht haben!". Da war ein überdeutlicher Sarkasmus zu hören in Tess' Stimme. Reiner Selbstmord, so auf eine Person zuzugehen, die nichts zu verlieren hatte.
"Nach allem, wobei ich dir geholfen habe!"
"Ein falsches Wort..."
"Siehst du, Süßsauer? Haha, verdammte Freaks, wohin das Auge blickt!"
"... und ich schwöre..."
"Sie ist sauer weil ich ihr den Mann ausgespannt habe - das passiert dir bestimmt auch öfter, nicht wahr Hotness?"
"... ICH..."
Nicht gut.
"... BRING..."
Sie ließ das Schwert nach hinten schwingen, so wie sie es gelernt hatte.
"... DICH UM!"
So wie Dani mit der Stange ausholte. Schön mit Auswärtsschritt zur Seite, um dann den vollen Schwung zu nutzen. Und mit diesem Schwung kracht der längliche Gegenstand auf den Kopf des feindes nieder, bis er endlich stirbt.

BAMM!

Plötzliche Stille. Das Katana lag am Boden, und Yuki stand da mit gezückter Pistole und zielte blind an die Decke, während sie die beiden abwechselnd ansah. Ein Warnschuss schien doch jedes Kommunikationsproblem zu lösen.

Ty Ni
01.09.2012, 00:24
Noah
Noah zuckte zusammen, als er ein metallisches Scheppern in der Nähe hörte. Zu seinem großen Entsetzen sah er, wie sich die Ärztin mit einer jungen Frau schlug. Und dabei waren es doch Erwachsene. Wieso taten sie das?
Blut. Sie bluteten! Schon wieder musste er von Léos Seite weichen.
Mit einem entsetzten Aufschrei hechtete der Kleine zu den beiden Frauen, die am Fuße der Treppe auf dem Boden lagen, Tess flach auf dem Rücken liegend, Dani mit einer Metallstange bewaffnet, die Arme zum Schlag erhoben. Der Junge war langsam und als er angekommen war, hatte sich die asiatische Frau bereits eingemischt und das Schlimmste verhindert.
Der Warnschuss ließ alle Anwesenden aufhorchen.

"NIICHT!", kreischte Noah verspätet. Er warf sich vor Dani auf Tess Brustkorb - der durch das plötzliche Gewicht ein lautes Keuchen entwich - und hob abwehrend seine kleinen Ärmchen, vollkommen entsetzt.
"Ihr dürft euch nicht schlagen! Wir müssen uns doch helfen! Und sie hat meinem Bruder Medizin gegeben. Du darfst ihr nicht weh tun!"

Streicher
01.09.2012, 00:27
Alistair lehnte sich ebenfalls über die Balustrade und folgte mit seinem Blick den Beschreibungen des Jungen. Dann half er ihm wieder runter und wuselte mit der rechten Hand durch seine Haare. Der Kleine hatte ihn gerade eine Möglichkeit eröffnet von hier wegzukommen. Er war stolz auf ihn.
"Keine Sorge, ich trag euch notfalls beide aufeinmal da rüber. Ich lasse keinen von euch zurück", er zwinkerte Joshua aufmunternt zu, dann erklang ein Schuss.
[Scheiße was war das!?]
Der Kleine sah Alistair erschrocken an, dann liefen sie um die Ecke und sahen wie die Asiatin eine Waffe in der Hand hielt, Dani eine Eisenstange und Josh hatte sich schützend über Tess ausgebreitet, die auf dem Boden lag.
Die Fäuste ballend betrat der Ire die Szenerie, packte Dani am Kragen und zog sie von Tess hinunter, während er in einer Bewegung die Waffe, die er von Leo bekommen hatte, aus dem Hosenbund zog und auf Yuki richtete, die ihre immer noch nach oben hielt.
"Pack die Scheiß Waffe weg", knurrte er und funkelte sie zornig an, "Wenn auch nur eines von euch verrückten Weibsbildern einem der Jungen etwas tut, beförde ich diejenige ohne mit der Wimper zu zucken über die Balustrade und jage sie dorthin wo der Teufel sie holen wird."
Ihm war die Sache todernst.
Noah hatte hinter dem Körper des Iren Deckung, da sich dieser schützend über den Jungen gelehnt hatte.
Joshuah kam nun auch dazu und krabbelte neben seinen Bruder.
"Und verdammt nochmal, keiner legt auch nur einen Finger mehr an die Ärztin, ist das klar?"
Er sah zu Yuki und dann zu Dani.
"Ist das klar?", wiederholte er, "Sie kümmert sich um alle, sie versorgt die Verwundeten, die Kinder, und riskiert ihren verfickten Arsch für euch, und das einzige was euch einfällt ist mit einer Scheiß Eisenstange auf sie loszugehen, und das vor Kindern?"
Er schnaufte wütend und spannte die Muskel an dem Arm an, an dessen Ende er die Waffe festhielt, so als müsse er sich zurückhalten nicht einfach abzudrücken.

Lynx
01.09.2012, 00:31
"Mama, warum ist ein vierblättriges Kleeblatt so viel wertvoller als ein dreiblättriges?" "Naja, die sind viel seltener. Man findet unter tausenden von Kleeblättern nur eines mit vier Fiedern." "Das ist alles?" "Hm... na gut, hör zu. Jedes Blatt eines Kleeblattes steht für ein bestimmtes Wort, eine Empfindung. Das erste ist die Hoffnung, die man niemals aufgeben darf. Das zweite ist der Glaube an sich selbst, den man nicht verlieren darf. Das dritte ist das Glück, das einem durch diese Lebensweise immer begleiten wird. Das vierte Blatt aber ist ein ganz besonderes. Es symbolisiert die Liebe. Ohne die Liebe ist ein Kleeblatt nicht mehr als eines unter vielen und kann kein vollkommenes Glück bringen. Ohne Liebe kann auch kein Mensch vollkommen glücklich sein."
Es war das einzige Mal gewesen, dass Clovers Mutter versucht hatte, ihrer Tochter etwas in Gefühlsdingen beizubringen. Aber es war das Wichtigste.

Clover hatte sich immer darauf hinausgeredet, ihre Liebe zur Musik wäre genug, um als Glücksbringer, als vierblättriges Kleeblatt zu gelten. Aber jetzt in diesem Moment, in dem Moment als die Zeit einfach stehen blieb, in dem Moment als sie Ians Lippen auf ihren spürte, wusste sie, dass sie so etwas nie gewesen war. Erst jetzt wuchs ihr ein viertes Blatt, erst jetzt erkannte sie, was Liebe war. Erst jetzt war sie vollkommen.

Wie aus einem tiefen Schlaf erwachend, öffnete sie langsam wieder die Augen, als Ian sich ein wenig von ihr entfernte. Sein Gesicht war aber immer noch so nah, dass sie seine Nasenspitze mit ihrer berühren konnte. "Ich glaube dir.", hauchte sie leise, denn sie hatte das Gefühl, sie wären in einem Vakkuum, in dem es nur sie beide gab und alle Worte nicht einmal mehr gesagt werden mussten, um sie zu verstehen. "Aber ich denke ich werde mich anstrengen müssen, um dich auch wirklich zu verdienen." Sie lächelte ihn an und in ihren Zügen lag kein einziger Zweifel mehr. Sie hätte ihm in dem Moment wahrscheinlich alles geglaubt. Dass Shelley nicht seine Freundin war, dass er niemals ihr Herz brechen würde, dass sie die Eine für ihn war... sie hätte niemals damit gerechnet, aber sie hatte fühlen können, dass es die reine Wahrheit war.

Gerade wollte Clover Ian noch einmal zu sich heranziehen, als das Vakuum um sie herum einfach zerplatzte und von irgendwo ein Schuss ertönte. Wieder einmal. Gleich danach konnte man erkennen, dass sich offenbar jemand zu prügeln schien. Wieder einmal.
Die ganze Sache hatte natürlich die Aufmerksamkeit aller auf sich gelenkt, und bald stürmte Alistair zum Tumult, die zwei Kinder inklusive. Meine Güte, die hatte sie vollkommen vergessen. Ich bin furchtbar. Mit einem Seitenblick auf Ian, der immer noch ihre Hand hielt und nun auch aufmerksam dem Treiben zusah, entspannte sie sich wieder. Das war es wert gewesen.
Jetzt schien jedenfalls auch nicht der geeignete Zeitpunkt, um nach den Kindern zu sehen, sie hingen irgendwie bei Tess, die am Boden lag und sahen abwechselnd von der Ärztin zum Iren und den anderen beiden Frauen. Irgendwie wirkten sie schon seltsam vertraut mit Alistair, wo der doch mit fremden Kindern wahrscheinlich wenig anfangen konnte. Zumindest würde er niemals von selbst auf sie zugehen, es sei denn... "Ich hab auch Abby etwas versprochen. Sie hatte zwei Söhne." Clover wurde kreidebleich.

Mephista
01.09.2012, 00:50
Zufrieden sah das Mädchen, dass Hjuu der Rubicon Mango anscheinend gut schmeckte. Bedächtig nahm sie die Dose an, zwinkerte dem hübschen Mann zu und nahm selber einen Schluck. Der Geschmack war einfach umwerfend. Sie fühlte sich gleich viel fitter und als würde sie sich jetzt alles trauen können. Glücklich setzte sie die Dose wieder ab und leckte sich über die Lippen. Hju schien immernoch unglücklich, dass seine Freunde und Familie nicht bei ihm waren, aber das war ja klar. Man ist immer glücklicher, wenn Leute um einen sind, die man sehr, sehr mag. Léo würde definitv versuchen, ihren neuen Bekannten irgendwie weiter aufmuntern zu können, abgesehen von einem leckeren Dosengetränk, was immerhin schon ein Lächeln verursachte.
Weißt Du, ich finde Dich voll in Ordnung und ich den-
"LÈO!", quietschte Noah aufgeregt, der auf einmal neben ihr aufgetaucht war. Er atmete schwer, wohl weil er sehr schnell zu ihr geeilt war und fuhr fort: "Kommst du etwa auch mit uns und Alistair zu der schönen Insel? Dann können wir jeden Tag spielen! Jeden Tag! Dann haben wir auch eine Schwester!"
Völlig perplex starrte sie den kleinen Jungen an und bekam kein Wort heraus. Was macht sie? Zur schönen Insel? Mit Onkel Alistair und ihm und seinen Bruder? Und dann war sie ihre Schwester??? Wollte Onkel Alistair sie denn mitnehmen zur Heimat der Kobolde, wenn sie irgendwann aufhören würden, von einem Ort zum nächsten zu rennen? Aber sie konnte doch Papa nicht alleine lassen, und Abuela und Mama und ihre Onkel…Aber was war, wenn sie…wenn…sie ihren Papa nicht wiederfinden würde und sie nicht mehr nach Tijuana zurückkonnte? Mit Onkel Alistair und Noah und Josh nach Irland zu gehen wäre sicher total spaßig, aber da waren doch auch noch Clover und Ian, die, wie sie gerade mit einer Kopfdrehung feststellte, wirklich Clover und Ian waren. Wie schön, dass die beiden sich sooo sehr lieb haben, sie könnte auch mit ihnen mitgehen, weil ohne Clover und Ian wollte sie auch nicht sein, aber was, wenn Ian doch sauer auf sie war und sie nicht dabeihaben wöllte? Und was war mit Riley und Andris und Tess und Hjuu?
In dem Moment merkte das Mädchen, wie viel ihr diese Leute hier alle bedeuteten. Egal, was passieren würde, sie wäre immer traurig. Doch wenn das hier zu Ende war, konnten sie nicht alle zusammen bleiben, das wusste sie ganz genau. Und so ertappte sich Leocadia bei dem Gedanken, dass sie wollte, dass es immer so weitergeht, damit sie immer alle zusammenbleiben konnten…
Während all diese Gedanken ihren Kopf völlig überfluteten, riss sie plötzlich Noahs Aufschrei zurück in die Wirklichkeit. Der Junge rannte wieder Weg um die Ecke, aus der Tumult rüberdrang. Auch Onkel Alistair und Josh strebten dorthin. Ein ungutes Grummeln machte sich in ihrer Magengegend breit, was nicht von schlechtem Essen herrührte, da sie gar nichts gegessen hatte, deswegen drückte sie die immernoch fast volle Dose kurzerhand den baff dreinblickenden Riley in die Hand. An beide Männer gewand meinte sie dann entschuldigend:
Ich schau mal nach, was da los ist, wir werden aber bestimmt wieder reden oder so, ja? Und ihr könnte ruhig weiter trinken, wenn ihr wollt!
Während sie davonflitzte, hörte sie Riley hinter sich langsam und völlig durch den Wind sagen: Oh man…Du bist Hugh Jackman…!
Schnell fand die Kleine den Quell des Lärmes. Die komische Frau (Dani) stand da und sah aus, als würde sie mit ihrem Blick Leute zum sterben bringen wollen;Tess lag auf dem Boden, Noah und Josh saßen irgendwie auf ihrem Brustkorb, Onkel Alitair kniete über ihr und zielte mit einer Pistole auf die Asiatin, welche ihr Knallspielzeug auf die Decke gerichtet hatte und wohl für den Knall verantwortlich gewesen war.
Das war Papas Pistole. Das Kreuz hing vom Griff herunter und Léo würde dieses Plastikspielzeug überall erkennen. Warum machte ihr liebster Irenonkel das? Sie hatte ihm doch ganz eindeutig gesagt, wofür sie ihm dieses Wunderding gegeben hatte, und sie auf Leute ihrer Gruppe zu richten, gehörte da ganz bestimmt nicht dazu.

Daen vom Clan
01.09.2012, 01:10
Sanders schloss kurz die Augen, atmete komplett aus, sah Helena hilfesuchend an, dann fuhr sie herum und mit ihrem Scharfschützengewehr zielte sie genau zwischen die Streithähne.
Eisig kalt war ihre Stimme und kein Funken Zögern, Zaudern oder Furcht war in ihren Augen zu sehen als sie den Finger um den Abzug krümmte.

"Auseinander. Und die Waffen fallen lassen. Jeder." Sie betonte jedes Wort gefährlich leise zischend, doch mit tödlichem Ernst in der Stimme.
"Wenn ihr streiten wollt - geht nach unten zum Feind. Solange ihr hier seid gilt mein Wort alles. Meine Festung. Meine Regeln. Und meine Regeln werden definiert durch meine Befehle."

Sie ließ die Waffe betont langsam zwischen den streitenden Parteien wandern.
"Wie jeder hier habe ich in den letzten Tagen alle verloren die mir nahestanden. Was jetzt noch zwischen mir und einer Kugel durch meinen Kopf durch meine Pistole steht, ist mein Auftrag hier."
Noch immer war ihr Blick kalt und mitleidslos.
"Und der sagt aus die zu schützen, die sich nicht helfen können. Gefährdet ihr Jemanden aus diesem Lager gefährdet ihr ALLE. Und unser Feind wird nicht unterscheiden zwischen Kind und Erwachsen. Zwischen bewaffnet oder wehrlos. Er wird hier alle töten wenn er uns findet. Unser lebendiger und unser toter Feind.

Habe ich mich klar ausgedrückt?"

Sie senkte die Waffe, bereit jedoch, diese sofort wieder zu heben um nötigenfalls zu schießen.



Wenige Augenblicke zuvor...
...ließ Alistair sich die Hinweise von Joshua durch den Kopf gehen und dann nickte er langsam und nachdenklich.
Es könnte klappen - aber es wäre eine höllisch anspruchsvolle Kletterpartie...!


Team „Kampf um Yggdrasil“
Anzahl: Alle die auf Agilität würfeln wollen.
Erledigt von:
Probe auf: Agilität
Hintergrund: Joshua Mitchell hat sich einen Weg ausgekundschaftet, der eine komplizierte Kletterpartie an Baum und Mauer voraussetzt und gerne erklärt er voller Stolz den Weg.


Mögliche Option: Der Junge würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß er, dass er mit seiner Verletzung beeinträchtigt ist.
Wenn Josh Mitchel die Gruppe begleitet, retten sie ihn zwar, die Probe auf Agilität wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.

T.U.F.K.A.S.
01.09.2012, 01:29
Yuki stand überhaupt nicht auf melodramatische Auftritte, schon gar nicht von Leuten, die sich aufplusterten wie notgeile Pfaue.

Nun, Mister Irish Man..., fing sie an. Ruhig und flockig. Und die Waffe immer noch in der Hand, Ich bin wirklich sehr sehr traurig, dir das zu sagen - aber ich glaube, dass das mehr als nötig war. Und ich sehe hier gerade zwei Möglichkeiten: Nummer 1: Wir schießen uns gegenseitig übern Haufen und gehen in die Geschichte ein als die dümmsten Vollidioten der jüngeren Menschheitsgeschichte - oder Nummer 2:...", sie richtete ihre Waffe nun auf den Typen, der sie mit starkem irischen Akzent von der Seite angefahren hatte, ... du bleibst verdammte Scheiße cool und packst den Ballermann weg. Und dann nimmst du die Kinder und trollst dich dorthin, wo du hergekommen bist. Denn diese Situation - diese verkackte Situation kann nur geklärt werden zwischen der Tussi mit dem Stahlrohr und der Tussi die das Stahlrohr in die Fresse kriegen wird wenn du nicht sofort deinen versoffenen Arsch zurück bewegst, die Kids hier wegzerrst und wieder Kindergärtner spielst. Ich meine es todernst, Irish boy. Denn glaub's oder glaub's nicht: Ich hab' kein Bock auf ein Mexican Standoff wenn hier Kinder dabei sind."

Hier stand sie nun, richtete die Wumme auf einen ihr völlig fremden, der genau denselben Scheiß wie sie durchmachen musste und seinerseits nichts adneres tun wollte, als zu helfen. Sie verstand es. Aber es war fatal, er brachte damit nur noch mehr Leute in Gefahr. So wäre es maximal eine Person gewesen, die es erwischt hätte. Jetzt hatte sich die Zahl der potentiellen Opfer verdreifacht. Adrenalin schoss durch jede einzelne ihrer Venen, sie konnte ihr eigenes Herz schlagen hören über die Worte, die sie sprach und die der Irish boy von sich gab.
"He.", sie lachte kurz auf und ließ den Blick nicht ab von dem irischen Hühnen mit der nickelverzierten Beretta im Anschlag, "Du kannst mich ruhig über die Balustrade schmeißen. Ich war bereits da und ich hab Intel die dich und deine Kollegen interessieren könnte. Aber erst...", sie nickte mit dem Kopf in Richtung der beiden Duellanten, "Müssen wir diesen Scheiß hier unter Kontrolle bringen. Denn diese Frauen haben sich mehr zu sagen, als du ahnen kannst."

Ich hab' dir den Mann ausgespannt.
Ging es wirklich nur darum? Um einen Kerl? Um nichts weiter?

"Nette Oberarmmuskeln, nebenbei erwähnt.", vermerkte Yuki mit einem diebischen Grinsen, das allerdings recht schnell wieder verflog...

"Auseinander. Und die Waffen fallen lassen. Jeder."

Oh großartig. Sanders hatte noch gefehlt.

"Wenn ihr streiten wollt - geht nach unten zum Feind. Solange ihr hier seid gilt mein Wort alles. Meine Festung. Meine Regeln. Und meine Regeln werden definiert durch meine Befehle. Ist das klar?", setzte der Corporal nach und senkte behutsam die Waffe.

"Corporal, Sie haben ohne Scheiß kein Gefühl für Timing."

Daen vom Clan
01.09.2012, 01:49
"Ich werde weder für Timing, noch für Style, noch für Show bezahlt.", raunte sie wispernd.
"Ich werde dafür bezahlt Menschen zu beschützen. Wenn es sein muss vor sich selbst. Und ihr werdet unsere Deckung nicht preisgeben."

Streicher
01.09.2012, 01:52
Alistair zielte immer noch auf die Asiatin. Er überlegte. Was sollte er tun. Die Kinder nehmen und einfach die Szene verlassen? Er war Tess etwas schuldig. Sie hatte ihr Versprechen gegenüber ihm gehalten und Leo heil aus der Sache rausgebracht. Es war ihm nicht möglich sie einfach hier liegen und von den anderen zu Tode prügeln zu lassen.
Die Spitze der Waffe sank ein Stück weit runter.
Dann tauchte plötzlich Leo auf und schaute ihn und die Waffe entsetzt an.
"Ich bin Tess was schuldig, und selbst wenn die beiden ein Problem miteinander haben, ist mir das egal. Solange ich in ihrer Schuld stehe, rührt keiner diese Frau an."
Alistair senkte die Waffe und schob sie zurück in den Hosenbund, immernoch schützend vor den beiden Jungs kniend.
"Wenn sie einen Plan haben", erklärte er an Yuki gerichtet, "dann raus damit. Joshua, einer der Jungen hier, hat mir gerade eben eine Möglichkeit aufgzeigt, wie jemand der flink zu Fuß ist sicher über die Mauer kommen könnte."

Dann drehte er sich halb zu Dani herum.
"Also, wenn du unbedingt auf jemanden einschlagen willst, dann heb die Scheiß Eisenstange auf und lass deine Wut an mir aus. Wir brauchen die Ärztin, ich brauche sie. Die beiden Jungs sind nur halb so fitt wie sie aussehen. Und wenn sie draufgehen sollten, nur weil ihr zwei euch nicht ausstehen könnte ...", er brach ab und schaute sie nur wütend an. Dieser Blick würde mehr sagen als jedes weitere Wort, dass er hervorbringen könnte.
Die beiden Jungs scheuchte er mit einer Geste zurück zum Lager, dann baute er sich vor der am Boden liegenden Tess auf und schaute Dani auffordernd an.
"Na los, schlag zu."

Shinshrii
01.09.2012, 02:28
Ellen konnte die Szene, die sich da drüben abspielte, nur ungläubig beobachten. Gerade wollte sie aufspringen, um ... ja, was eigentlich? Sich der Stange in den Weg werfen? Ganz sicher nicht! ..., als auch schon Sanders mit dem Gewehr dazwischenging. Nach einigen atemlosen Augenblicken konnte Ellen sehen, wie sich die Mündung ihrer Waffe leicht gen Boden senkte, und Ellen wagte es, wieder Luft zu holen.

Mit einem gequälten Lächeln, das um Entschuldigung für ihre bekloppten Kameraden zu bitten schien, wiederholte sie ihren letzten Satz von vor ein paar Minuten ".... den Umständen entsprechend. DAS da ist jedenfalls neu...", blickte nochmal hinüber zu der Gruppe um die Streitenden, und rieb sich dann müde mit einer Hand über die Augen. "Gut, dass Sanders dazwischen gegangen ist. Fehlt grade noch, dass die Leute jetzt so kurz vor'm Ende noch durchdrehen." Besorgt beobachtete sie weiter die Situation.

T.U.F.K.A.S.
01.09.2012, 02:37
"Oh Gott, was ist das hier? Familientreffen?", fragte Tess eher verwirrt in die Runde. Dani stand immernoch da wie angewurzelt, aber ließ zumindest langsam das Stahlrohr sinken.
"Hey, hilf mir mal bitte...", sagte sie und streckte die Hand aus, an der der Ire sie standepde hochzog. Die beiden schienen relativ enges Verhältnis zu haben. Sie klopfte sich souverän den Staub vom Kittel und renkte mit ein paar Seitwärts-Kippbewegungen ihre Wirbelsäule hörbar knackend wieder ein, als wäre sie gerade aus einem tiefen Schlaf aufgewacht, statt ein Stockwerk weit eine Treppe heruntergekullert. Die Frau war tough. Ziemlich durchgedreht, aber tough.

Yuki steckte die Waffe zurück in den Hosenbund, hob ihr Schwert vom Boden auf und ging langsam auf Dani zu. Wie aus dem Nichts schoss Tess von rechts ins Bild und schubste die Soldatin zur Seite, und sagte mit unerwarteter Ernsthaftigkeit in der Stimme: "Ich hoffe für dich, dass uns die beschissenen Scharfschützen da drüben nicht gesehen haben. Wenn hier irgendeiner tot umfällt innerhalb der nächsten 24 Stunden, ist es einzig und alleine deine verfickte Schuld. Bis jetzt war alles shits'n'giggles - aber ich meine es verdammt nochmal ernst: zügel' deinen guten und deinen nicht so guten Abzugsfinger solange wir noch hier drin sind! Und wenn du nochmal eine Waffe ziehst und hier drin damit herumballerst, werd ich sie dir aus den Händen reißen, in den Prachthintern schieben und solange abdrücken bis es klllllickt.", sie sah Yuki noch einmal scharf an. Schon wieder sah man es in ihrem Kopf rattern, dass sie auf der einen Seite glücklich war, dass schlimmeres verhindert wurde - aber über die Art und Weise, wie es verhindert wurde, war sie ganz und gar nicht amüsiert. Sie blickte sich um, nickte kurz in die Runde und warf der immer noch recht katatonisch dastehenden Dani einen halb respektvollen, halb verachtenden Blick zu. Sie stemmte sich gegen die Wand, verschränkte die Arme und schaute Yuki mit einem Halbgrinsen an. "Du wolltest was sagen?"
"Na komm' schon, spuck' endlich aus was du zu sagen hast.", fügte der Ire grimmig hinzu.

Da war er wieder, der Gedanke, dass sie sich am besten aus all dem Scheiß raushalten sollte. Aber für das, was sie vorhatte, brauchte sie jeden, den sie kriegen konnte. Und da konnte sie so ein Drama nicht gebrauchen. Zu blöd, dass ihr die Eingebung viel zu spät kam. Denn jetzt spürte sie, dass die Gruppe sich ihrer nicht mehr sicher war. Shit.
"Ich... es...", brachte sie noch gerade so heraus. Sie war nie gut im Entschuldigen. Und der bohrende Blick des kleinen Latina-Mädchens und der beiden Jungs machte die Sache nicht leichter für sie. Also verfiel sie wieder in ihr Soldatenverhalten und ratterte herunter, was sie wusste:

"Da ist ein Außenposten, nicht weit weg von hier. Leicht bewaffnete Typen, maximal zwanzig Nationalgardisten, die aussehen als hätten sie seit Tagen nicht mehr geschlafen. Corporal, ich könnte da Ihre Hilfe gebrauchen für mehr Intel. Ich hab' einen Angriffsplan, der vielleicht etwas tollkühn klingt und ausgerichtet war auf den Fall der Fälle, dass hier ein paar Soldaten aufschlagen - aber einige von euch sehen kampferprobt genug aus. Und wenn wir diesen beschissenen Außenposten platt gemacht haben, können wir uns einen Vorteil verschaffen gegenüber den Pennern, die die Mauer bewachen. A) Weniger Verstärkung die dazustoßen kann falls was schiefgeht, B) Verringerte Wahrscheinlichkeit eines spontanen Alarms der unseren Fluchtplan zunichte machen könnte C) Wir können etwaigen Proviant dort an uns nehmen und für uns verwenden. Ich bräuchte allerdings die Hilfe eines Taktikers, der mit mir nochmal den Plan durchgeht, damit nix schiefgeht. Also: Was meint ihr?"

Uns. Unseren. War es etwa schon soweit?

Egal, die Überlebenden hatten jetzt definitiv etwas zum nachdenken. Und vielleicht war das die beste Möglichkeit, sich für ihre dumme Spontanaktion zu entschuldigen.
"Der Plan würde nebenbei erwähnt vorsehen, dass ich mitkomme. Wenn ihr mich dann dabei haben wollt, natürlich...", fügte Yuki halblaut hinzu und schaute zu Boden.

Andromeda
01.09.2012, 09:17
Oh Scheiße. Dass das hier so ausartete, hatte Dani nicht bedacht. Eigentlich hatte sie überhaupt nicht nachgedacht, als sie der Ärztin noch einmal hinterher war. Sie wusste nur, dass sie die Beleidigung doch nicht so ganz schlucken wollte, auch wenn sie die scharfe Zunge der Ärztin inzwischen kannte. Dass die Eisenstange dann auch noch dagelegen hatte, war doppelt beschissen. Diese lies sie langsam zu Boden sinken, und stand ebenfalls auf, als der Ire Tess nach oben half. Dabei merkte sie, dass sie wohl das Meiste abbekommen hatte, als sie die Treppe nach unten geschlittert waren, Tess war auf ihr gelegen.
Sie senkte den Blick schuldbewußt zu Boden, und nuschelte den beiden Kindern zu: "Ihr habt recht, sowas tut man nicht." Was zum Teufel war nur in sie gefahren? Als Yuki anfing von ihrem Plan zu erzählen, nutzte sie die Gelegenheit, sich halbwegs unauffällig in eine Ecke zu verziehen.

Daen vom Clan
01.09.2012, 10:55
Corporal Sanders wollte sich ihre Erleichterung nicht anmerken lassen als sich die Situation sichtlich entspannte und si hoffte, es würde ihr gelingen, denn ihr Schutzwall funktionierte in beide Richtungen.
Keine Gefühle zeigen, keine Gefühle empfinden.
Es war einfach kein Platz für Emotionen am Ende der Welt, befand sie.

"Der Außenposten, Ma'm?", sprach sie tonlos und blickte unwillkürlich nach hinten in die Richtung der Mauer.
"Die Männer dort sind erschöpft weil der Kran dort den Geist aufgegeben hat. Schon vor Tagen. Die Untoten haben ihre Angriffe dort verstärkt, es ist, als würden sie spüren, dass sie dort Erfolg haben könnten."
Sie blickte Yuki durchdringend an.
"Und Sie sind verletzt.", konstantierte sie mitleidslos.



Team „Izanami“
Anzahl: Alle die auf Kampf würfeln wollen.
Erledigt von:
Probe auf: Kampf
Hintergrund: Yuki Spicehands hat einen leicht bewaffneten Außenposten ausfindig machen können der leicht zu überrennen sein sollte – genug Waffenkraft vorausgesetzt.

Mögliche Option: Yuki würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß sie, dass sie mit ihrer Verletzung beeinträchtigt ist.
Wenn Yuki die Gruppe begleitet, retten sie sie zwar, die Probe auf Kampf wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.

Mivey
01.09.2012, 12:05
Fawyer hörte wieder das allgemeinen Stöhen und das entfernte Donnern des Krieges um sie herum, er war wohl wirklich erschöpft gewesen, bei so einem Lärm einschlafen zu können. Erst einige Sekunden später öffnete er seine Augen. Wie erwartet war die Gruppe auf dem Dach eines alten Lagerhauses. Sie hatten auch einige andere Überlebende gefunden, es fiel ihm gleich wieder ein. Diese Sanders, unerwartet eine Frau, aber niemand hatte auf ein Geschlecht hingewiesen. Einige anderen waren auch dar, darunter auch Hugh Jackman von allen Personen. Diese Welt wird auch immer verrückter...

Die anderen schienen auch aufgebracht weitere Überlende zu treffen, die Stimmung wirkte sehr emotionsgeladen, doch Fawyer hatte die meiste Zeit geschlafen und keine Möglichkeit noch irgendein Interesse sich näher zu erkundigen, was da geschehen war.

Kaum aufgestanden erkundigte sich Fawyer auch, was der momentane Plan war. Sie steckten fest, und mussten weiter. Im Gegensatz zu den Tagen davor, würde es diesmal nicht genügen eine einfache Bresche zu schlagen damit der große Rest entkommen konnte. Jeder stand für sich. Naja, wirklich für andere Opfern konnte man sich also nicht. In gewisser Weise fühlte sich Fawyer damit besser. Sie würden diesmal sterben, viele von ihnen. Aber man musste sich nicht verantwortlich fühlen, niemand starb für jemand anderen.

Er hatte auch schnell erfahren welche Vorschläge es bisher gab. Die Idee mit dem Kampf gefiel ihm am besten, die Tatsache, dass eine verletzte mitkommen wollte eher weniger.
Wenn sie es aber schaffen sollten, hätten sie mir ihr eine wichtige Verbündete die ihnen vor Ort sehr helfen könnte. Schwierig da abzuwiegen was man tun sollte. Fawyer überlegte eine Weile und kamm dann zu seiner Entscheidung. Das war kein Moment für lange Überlegungen.

Er richtete sein Wort an Yuuki.
"Der Plan ist gewagt, hohes Risiko. In wiefern macht es da Sinn zusätzlich noch eine verletzte mitzubringen? Das würde doch alle anderen gefähren. Könnten sie damit Leben, dass einer oder mehrere deswegen krepieren? Ich selbst bin dafür, dass sie kommen. Ich traue mir die Belastung locker zu, und vor Ort wären sie ein wichtiges Asset. Und nebenbei gewöhnt man sich wohl daran, für andere eine Bresche zu schlagen. Wär doch langweilig wenn heute alle so egoistisch wären."

Fawyer meldet sich für Aufgabe Izanami und stimmt dafür Yuuki mitzunehmen.

T.U.F.K.A.S.
01.09.2012, 12:44
Sanders' Kommentar verleitete Yuki fast dazu, einen kecken Spruch zu bringen von wegen "Nur eine Fleischwunde." - doch nach der Sache, die in den letzten paar Momenten abgelaufen war, konnte sie sich das weher schlecht als recht erlauben. Auch wenn sie rangälter als Sanders und ihr damit eigentlich weisungsbefugt war. Aber es war ja nicht so, dass konstruktive Kritik in der ADF verpöhnt war.

Sie atmete schwer aus. Sanders hat recht, meine coole neue Kriegs-Verletzung hält mich davon ab, mit etwas größerem als einer Faustfeuerwaffe zu schießen, weshalb ich maximal im Nahkampf dabei sein könnte., stellte Yukari fest, wobei sie damit gleichzeitig nur die Halbwahrheit erzählte.

Was sagte Tess noch? Wenn es wieder anfängt zu bluten, muss der komplette Arm ab. Es schmerzt hart, aber bewegen kann ich ihn noch. Was ist, wenn der Arm zwischendrin krampft? Oder Tess nicht in der Nähe ist, um mich zusammenzuflicken an Ort und Stelle? Verdammte Scheiße. Und von der Hand mal ganz abgesehen...

"Aber glaubt mir wenn ich sage, dass ich knappe 7 Jahre effektive Kampferfahrung und 'ne Menge Willenskraft in die Waagschale werfen kann.", fügte sie mit fester Stimme hinzu. Sie hoffte auf das Verständnis der Gruppe, nicht darauf, dass niemand eine halbverkrüppelte Veteranin durch die Gegend schleppen wollte.
Sie kramte in ihrer Feldbluse und zog einen zusammengefalteten, etws zerknüllt aussehenden Zettel aus der linken Brusttasche und hielt ihn den Anwesenden hin. "Hier ist der Plan:"

http://i1064.photobucket.com/albums/u363/philsteel/derplan.jpg

"Direkt vor dem Eingang zum Vorposten stehen zwei Gebäude, neben Gebäude 1 liegt ein circa ein Meter hoher Schutthaufen. Wir teilen uns auf in drei Gruppen: Erste Gruppe bezieht Stellung in Gebäude 1, zweite Gruppe in Gebäude 2 und die dritte Gruppe versteckt sich hinter dem Schutthaufen (rote Linien). 1 und 2 geben Deckungsfeuer und locken damit die verpennten Nationalgarde-Arschgeigen aus ihrem Versteck. Währenddessen nutzt Gruppe 3 die Möglichkeit, um sich an die Mauer dort zu begeben und den Feind zu flankieren (grüne Linien). Wenn der Widerstand abgeklungen ist, ziehen sich Gruppe 1 und Gruppe 2 aus den Gebäuden zurück und gehen in Deckung, während 3 Feuerschutz gibt (gelbe Linien). Und wenn keiner mehr herauskommt, setzen sich alle drei Gruppen in Bewegung und stürmen das Lager. Jeglichen Widerstand, den wir dort antreffen, eliminieren wir. Permanent. (orangefarbene Linie)

Alternativ reicht es auch aus, Gruppe 3 aus Gebäude 2 Feuerschutz zu geben. Der Plan ist in der Hinsicht recht flexibel."

Die Siutations-Analyse des blonden Typen mit dem altmodsich aussehenden Maschinengewehr und seine spontane Entscheidung, den Plan so umzusetzen, ehrte Yuki in vielerlei Hinsicht. Dieser Typ sah aus wie die Sorte Mann, die sie hier gebrauchen konnte: Flexibel, spontan, auf den Punkt und ohne Bullshit drumherum. Unkompliziert halt.

"Vielen Dank, Mister...?", begann Yuki, stockte allerdings als es um den Namen des Kerls ging.
"Fawyer. Einfach Fawyer.", antwortete der Typ mit einem eher stoischen Gesichtsausdruck.
"Ich bin Yukari. Könnt mich Yuki nennen, geht schneller von den Lippen.", sagte Yuki noch, setzte ein halbwegs freundliches Lächeln auf und blickte in die Runde. In der Hoffnung, dass sie noch mehr Hilfe bekommen würde.

Viviane
01.09.2012, 13:09
[Zsfg: Confusion! Lesbensex! o/ /// Tess schickt die Kinder weg, dann klärt sie mit Dob, Alistair und Dani die Situation]
Fahrstuhlwartemusik: http://www.youtube.com/watch?v=1dotLQHUsIA

Lebendiger Schmerz. Ich will bis in den letzten Knochen zertrümmert werden um zu spüren das ich lebe. - Leben. Tot. Leben. Es gibt keine Tür mit der man aussteigen kann, nicht wahr?
In ihre blauen Lippen kehrte die Farbe zurück. Die roten Striemen pochten. Sie fand es okay auf dem Rücken zu liegen mit drei Kerlen über sich. Aber die beiden auf ihrer Brust waren erstens zu jung und zweitens verflucht nochmal minderjährig. Und viertens waren sie Patienten, die ins Bett gehörten. Und übers breite Kreuz des Iren konnte sie die Ballertussi nicht mehr sehen. Alistair erntete bewundernde Blicke von den Kindern – und auch von Tess. Ein Beschützer.
"Müssen wir diesen Scheiß hier unter Kontrolle bringen. Denn diese Frauen haben sich mehr zu sagen, als du ahnen kannst." Dani war nicht nur bereit jemanden der aufgegeben hatte und am Boden lag, zu beseitigen, sie würde es auch nur deswegen tun weil sie in ihrem Stolz gekränkt worden war. 5 Freaks. Ganz eindeutig 5 Freaks.
Aber die Kinder... der fiebrig zitternde Josh war sogar an ihre Seite geeilt... sie gingen vor. Noahs „Danke Frau Ärztin“ und sein Aufschrei „Wir müssen uns doch helfen!“ klang glockenhell in ihr. Wieso mussten Kinder ihnen sagen, was Sache war? „Noah, du hast recht, wir haben uns alle drei falsch verhalten. Wir müssen uns gegenseitig helfen. Yuki hier wollte niemanden verletzten nur... das wir aufhören uns zu hauen und reden. Ihr beide wart sehr tapfer und ich danke euch dafür, das ihr mich beschützt habt. Alistair und ihr zwei helft mir sicher gleich meine kleinen Schrammen zu versorgen, nicht? Aber vorher möchte ich das Josh sich wieder hinlegt, damit er gesund werden kann. Noah, meinst du du kannst ihm helfen? Das wäre toll. Und Leo? Hilfst du Noah und Josh? Onkel Alistair und ich regeln das hier. Ohne Haue oder... die Blitzdinger. Versprochen. Alles ist okay, wir tun jetzt alle was Sanders gesagt hat. Okay? Okay. Dann sehen wir uns gleich Jungs.“ Clover lief den dreien kreidebleich entgegen und kümmerte sich um sie.

~*~

„Ist doch genug Dob für alle da, also was genau soll das Gezanke Mädels? Auch wenn ich es natürlich verstehe das die Frauen sich um mich reißen.“ Dob flankierte nun Dani, er sah als einziger mit breitem Grinsen fast so aus, als würden seine Eier bei dem Gedanken an einen Dreier richtig dick anschwellen. Tess versuchte klar im Kopf zu werden. Yukis Vorschlag klang gut, aber sie selber fühlte sich wackelig auf den Beinen. An so einem Manöver konnte sie nicht teilnehmen.

„Tess, nunmal ohne Scheiß. Wieso hast du dich nich gewehrt – unter Tage hast du die Kleine alt aussehen lassen. Das blau im Gesicht isn echt schlechter Schminktipp von Dani. Steht dir nich besonders.“, machte sich ihr Prügelbuddy etwa Sorgen um sie? Fawyer und Yuki blieben am „Kampfplatz“ stehen und nur Alistair folgte ihr an die Dachnische, wo Dani saß. Etwas kleinlaut murrte Tess nur, „Ich wollte nur wissen ob ich schon tot bin oder ob die Kleine was dran ändern kann wie ich mich seit Tagen fühle.“„Ja einsame spitzenklasse, wirklich toll. Das hättest du aber auch rausfinden können ohne deine Nase zu Matsch oder deine Kehle zu nem zerdrückten Tetrapack machen zu lassen, oder? Boah Tess du... das Blut da, is wien Wasserfall. Ich würd ja nen Arzt holen aber...“ Tess kramte zwei Wundtücher aus dem Rucksack und einen Moment später pressten sich die beiden Frauen die Dinger notdürftig ins Gesicht.

"Gehts dir gut?", fragte der Ire die Ärztin, mit einem besorgten Blick über ihre Schulter.
"Scheiße nein", sagte Tess und tippte sich vorsichtig auf die etwas krumme Nase, "Aber wenn du mal eben zwei Sekunden Zeit hättest, könntest du mir vielleicht mit deinem Hammer die Nase einrenken."
Sie grinste ihn doof an.
Alistair schüttelte amüsiert den Kopf, legte seine Hände an ihre Nase - in dem Moment blickte Dob Dani von der Seite mit einem Grinsen an „Scheiße, das machst du nicht, nimm deine Dreckspfoten da weg!“ und Knacks-knacks! renkten die beiden die Sache wieder ein.
"Oh SCHEIßE", gab die Ärztin von sich. Von Dani kam nur ein von Stoff gedämpfter Schmerzensschrei.
"Nen bisschen Eis drauf und dann wird das schon wieder", klugscheißerte der Ire und klopfte ihr aufmunternt auf die Schulter.
"Ja ja, schon klar."
Sie fluchte noch einen Moment lang.

Es geht um DICH. Dich und deine Scheißart hier jedesmal zum gottverdammten Rundumschlag auszuholen. Was zum Henker ist in deinem Scheißhirn eigentlich schief gelaufen? Sie versetzte sich in Danis Lage, so gut das ging. Verwöhntes Gör erlebt zum ersten Mal Konter und sah in ihr wohl die pure Boshaftigkeit. Schwarzweiß Denken vom Feinsten. Das war kein Wettkampf mehr, in dem sie sich piesacken konnten zur Unterhaltung. Das sie die Kleine so unterschätzt hatte war dumm gewesen. Es klickte in ihrem Kopf. „Was ist dein Problem?“ Dani interessierte sich doch nicht etwa wirklich...? Naja, einen Versuch war es wert. Das schlimmste was passieren konnte war, das die Deutsche vom Dach sprang.

Tess machte einen Schritt auf Dani zu und ließ sich dann in die Hocke nieder. „Ich kapier immer noch nicht nicht wieso du...“, fing die Deutsche an. Der Krieg macht selbst Pazifisten zum eiskalten Mörder. Aber vielleicht verstand Dani sie. So wie sie Dani verstand. Mit Blick auf die Kinder in Hörreichweite, versuchte Tess ihre Gedanken zu ordnen ohne jemandem Angst einzujagen. Grüne Augen trafen auf Blaue. Und dann siegte die Vernunft und die (etwas beschönigte) Ehrlichkeit.
„Dani – da war absolut gar nichts mit Michail. Ich hab ihn nur von Ryan abgelenkt, als er den niederschießen wollte. Und ich bereus nicht ihn geküsst zu haben. Aber ich hatte nie vor ihm ein Haus, n Hund und Kinder anzuhängen. Das was ich in den Kanälen gesagt hab, war gelogen. Aber was gestimmt hat war - ich hatte Ryans Wohl im Blick. Das du so abgegangen bist, war anfangs ganz unterhaltsam. Aber... scheiße, dir ist schon klar das du mich heute zweimal fast umgebracht hättest? Und es ist egal was ich will – ich frag mich was du willst. Willst du eine Mörderin sein? Hast du eine Ahnung wie sich das anfühlt? Er hätte das nich gewollt.“

Etwas lauter fuhr sie fort. „Dani trifft keine Schuld. Ich kam nach Australien um... jemanden zu treffen und um etwas hinter mir zu lassen. Aber ich hab ihn bisher nicht getroffen und ich hab Dani wehgetan... sie an die Grenze getrieben... in der Hoffnung das sie mich zu ihm bringt. Aber ich will nicht mehr. Ich würde gerne hier bei euch... bleiben. Und wenns geht hätte ich gern keine Angst mehr. Das... kenn ich so nich, aber ihr zwei jagt mir ne Scheißangst ein. Ihr Verrückten.“ Sie lachte krächzend auf. Jetzt sah sie nicht nur aus wie eine Hyäne, sondern klang auch noch wie eine. Sie blickte Dani in die Augen. Ihr eigener Schmerz spiegelte sich in den Augen der jungen Frau. Die alles noch vor sich hatte. Die alles anders machen konnte, wenn … wenn sie nicht aufgab wie sie es getan hatte.

„Ich hatte einen Sohn. Einen Bruder. Einen Geliebten. Ich hab sie alle drei verloren. Dani – ich weiß wie sich das anfühlt. Aber ich hab Michail da nicht rausgeschickt. Und sein Verlust trifft nicht nur dich. Sondern uns alle. Und du wirst lernen müssen es zu akzeptieren – den Tod kann niemand ändern. Er ist ein stummer Gast, der sich in unser Leben schleicht und uns ein Stück unsrer Selbst stiehlt. Und wir... lernen damit zu leben. Oder enden so wie ich, wenn man sich selbst nur dadurch definiert was einem die Liebe dieser Menschen geschenkt hat. Und sich dann nur noch durch das Loch im Herzen definiert, das die Form von ihnen hat. Aber ich denke... sogar in mir steckt mehr. Ich muss nur... danach suchen. Und wenn ich das kann dann kriegst du das auch hin. Du hast die Wahl. Und du weißt was er gewollt hätte.“ Sie deutete zitternd auf die silbrige Marke, die Dani um den Hals trug. Sie versuchte wieder aufzustehen, brach aber mit zittrigen Knien zusammen. Sie wollte nicht mehr sterben. Sie hatte es gedacht aber... als ihr Herzrasen ihr als es genug war „LEBEN“ zugeschrien hatte... da schrie es auch Namen. Und es waren nicht die Namen der Toten. Nicht nur.

~*~

Dani stand immer noch etwas abseits und versuchte, ihre Gedanken zu sortieren während sie immer wieder hektisch das Blut aus ihre Gesicht wischte, das ihr immer noch aus der Nase lief. Auf einmal standen Dob, Alistair und Tess vor ihr.
Sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit, was die Ärztin dann sagte. Es traf sie wie ein Blitz direkt in ihr Herz. Nein, sie hatte es nicht gewußt, nicht einmal geahnt. Sie hatte immer wissen wollen, warum Tess war wie sie war, ihrer Ansicht nach war niemand einfach von Grund auf Böse, so wie sie Tess erlebt hatte in den letzten Tagen, aber damit hatte sie nicht gerechnet.
"Ich...Oh mein Gott. Das.. das wußte ich nicht, ich wollte nicht...", stammelte sie, da ging Tess auch schon zitternd und wie ein Häufchen Elend zu Boden. Dani hätte nie gedacht, dass sie Tess einmal in diesem Zustand sehen würde, das erschreckte sie und brachte sie endgültig wieder zur Besinnung. Sie selbst hatte seit Michail tot war nichts mehr gewollt als dass sie einfach mal jemand in den Arm nehmen würde, und doch zögerte sie bei Tess noch einen Augenblick, da sie nicht wußte, ob sie jetzt ausgerechnet Dani um sich haben wollte. Dann überwand sie sich aber doch, ließ sich neben ihr auf den Boden fallen und nahm sie in ihre Arme. "Es tut mir leid, so leid...", flüsterte sie ihr unter Tränen ins Ohr, während sie ihr mit einer Hand über die Haare strich. Alles weiter an Worten, die Dani durch den Kopf gingen, wäre lächerlich gewesen in dieser Situation, und so schwieg sie während die Ärztin in ihren Armen hing.

~*~

Körperliche Nähe als Trost war etwas wunderbares. Sie hatte fast vergessen wie wunderbar das war. Sie weinte. Dann verirrten sich ihre eigenen Hände in die blonde Wuschelmähne, sie fuhren sich still durchs Haar. Dani blieb nach ihrer Entschuldigung stumm. Tess schmiegte sich an die weiche bestickte Tunika dann murmelte sie an Danis Ohr. „Ich hab kein Interesse an Leuten mit falschem Lächeln. Oder denen, die nur Lächeln weil sie die Wahrheit nicht sehen wollen. Aber deine Wut ist... was gutes. Es ist alles okay, Sweetheart, der Platz der Psychopatin ist nur schon an mich vergeben. Wie wärs wenn du den Tank spielst?" Danis Schultern und ihre Brüste zuckten sanft gegen Tess fast unbekleideten Körper.

Wenn man eine heimatlose Taube ist, weil nur die Toten einem Heimat und Zuhause gegeben haben, dann... sollte diese Taube vielleicht einfach schaun das sie losflattert und nicht am verbrannten Taubenschlag zurückbleiben. Ich will diesen Wahnsinn nicht mehr, ich will... aussteigen. Das ganze ist eine Zumutung. Ich war eine Zumutung für euch alle.

„Auch wenn das Leben scheiße ist, ich bin froh dabei zu sein. Und wenn Macken jemanden wirklich erst liebeswert machen, dann lieben die uns hier nach der Aktion einfach noch mehr. Und falls nicht – scheiß auf sie.“
„Damit kann ich leben, denke ich. Ach und wenn du das nächste Mal Selbstmord begehen willst, da ist ein Dach, aber lass mich da raus.“
„Ah. Das Dach hatte ich ganz übersehen. Danke für den Tip.“
Blau trifft auf Grün. Und ehe Dani es sich versah drückte ihr Tess einen tränenfeuchten spontanen Versöhnungskuss auf.

„Hei Mädels, wartet auf mich!“ Dob warf sind von hinten über Dani und die drei fielen vorm Iren zu Boden. Tess lachte leise auf, und blickte Dani ernst an, die Arme ausgebreitet auf dem Rücken liegend den sturmgrauen Himmel im Augenwinkel. „Es gibt keinen mehr, der sie anführen kann, Dani. Keinen besseren. Und Helena und der andre bekommen was sie verdient haben. Nichts geschieht ohne Grund. Karma. Ja?“
Selbst bei selbstgerechten Egomanen wie Ian hoffte sie einfach auf das Beste.

MeTa
01.09.2012, 13:14
Erst ein Schuss konnte Ian aus seiner isolierten Welt reißen, die Clover ihm für einen Moment beschert hatte. Während er sich umsah, stand sie auf und trat in Richtung des Tumults. Seine Blick huschte nur ziellos durch die Gegend. Ihre Worte waren hängengeblieben. Und es war nicht nur, wie sie es sagte - in ihrer üblichen, sanften, ihn allen Schmerz der Welt vergessen lassenden Art -, es war auch, was sie sagte.

"Aber ich denke ich werde mich anstrengen müssen, um dich auch wirklich zu verdienen."

Was zum...? SIE wird sich anstrengen müssen, DICH zu verdienen? Er lachte kurz auf und es war, als spürte er noch immer ihre Lippen auf seinen. And so the lion fell in love with the... - wieder ein Lachen. Er fühlte sich für einen kurzen Moment so, als würde er seinen Kopf gegen das Dach schlagen wollen. Twilight? Echt jetzt?

Er stand auf und sah sich um. Alles war so unwirklich. Er verstand in diesem Moment einfach nicht, warum Leute gestresst und aggressiv waren, sich gegenseitig übel zurichteten, wo der eigentliche Feind doch nicht hier war. Schließlich entdeckte er Ellens Koffer. "Oh!"

Er nahm ihn von der Kante des Dachs und zog ihn, in leicht geduckter Haltung, über das Dach zu der Rothaarigen. "Sorry... ich hab` den Koffer ganz vergessen... hatte... andere Dinge im Kopf!" Er zwang sich dazu, nicht zu lächeln, aber es gelang ihm eher schlecht als recht. "Ich wollte dir sowieso danken. Du vergisst nicht, dass du ein Mensch bist. Das ist... viel in dieser Zeit. Du tust viel für uns und dir ist es egal, ob es wahrgenommen wird oder nicht. Danke!" Er umarmte sie spontan. Irgendwie hätte er gerade die ganze Welt umarmen können. Sogar Hugh Jackman. Komm, Ian. Sei fair - nicht alle seine Filme waren schlecht.

Shinshrii
01.09.2012, 14:22
"Sorry... ich hab` den Koffer ganz vergessen... hatte... andere Dinge im Kopf!" Ellen sah zu Ian hoch, und konnte sich angesichts seines krampfhaft um Neutralität bemühten Gesichts ein Grinsen nicht verkneifen. "Ja, das hat man gesehen" antwortete sie, und ihr Blick huschte dabei kurz hinüber zu Clover, bevor sie Ian zuzwinkerte. Die folgende Umarmung erwiderte sie kurz, löste sich dann wieder und bedeutete ihm mit einem Wink auf den Koffer, sich ebenfalls eine Kleinigkeit zu nehmen.

"Ich versuch einfach, einigermaßen ruhig zu bleiben. Ich meine, sicher - 'beschissen' beschreibt die ganze Situation hier nicht mal ansatzweise, aber binnen weniger Tage so dermaßen durchzudrehen..." Bei diesen letzten Worten hatte sie die Stimme gesenkt und nickte nur leicht in Richtung des knapp verhinderten Catfights. "Schätze jeder geht anders damit um. Ich erlaube mir einfach nicht, jetzt einen auf hysterisch zu machen, auch wenn ich's weiß Gott gerne würde. Ich denke mal, jeder hier ist mehr oder weniger nahe an 'nem Nervenzusammenbruch und hat Alpträume - ich jedenfalls hab sie, und wie! - aber... " Sie zuckte mit den Schultern " Bis jetzt klappt das mit der freiwilligen Selbstkontrolle ganz gut, ich hoffe ich halts weiterhin durch." Sie musterte Ian. "Wie gehts dir? Kommst du klar?"

MeTa
01.09.2012, 14:52
Ian folgte Ellens Aufforderung und nahm sich einen Energieriegel aus dem Koffer.

"Ja, ich... habe auch Albträume. Es ist schlimm..." - wenn es schlimm ist, warum kriegst du dann das beschissene Lächeln nicht aus dem Gesicht? Verhalte dich angemessen - "...aber im Moment... ist das alles sehr unwirklich und wirkt nicht mehr so bedrohlich." Das kurze, verschmitzte Aufblitzen eines Lächelns folgte. "Ich will einfach nur alle hier rausbringen!" Er blickte sich um und nahm gedankenverloren einen Biss vom Riegel, der ihm sehr gut tat, auch wenn so langsam die Angst zurückkehrte. Die Angst vor der Bedrohung. Die Angst vor Verlust.

"Es gibt nicht viele Menschen auf der Welt, die... mir wichtig sind." Ian setzte ein unsicheres Grinsen auf. "Klingt komisch - aber... das hier fühlt sich gerade an, als würde ich diese Gruppe schon ewig kennen und nicht erst eine Woche. Selbst bei den Arschlöchern unter ihnen hoffe ich auf das Beste."

Mephista
01.09.2012, 15:40
Es war absolut nicht okay, was Onkel Alistair da mit Papas Pistole machte, und das würde sie ihm auch gleich sagen. Das eine Mal, als sie gesehen hat, wie Papa dieses Ding auf einen Menschen gerichtet hatte, hatte es einen furchtbaren Ausgang, und jetzt wusste sie auch wieder, welchen.
" Joshua, einer der Jungen hier, hat mir gerade eben eine Möglichkeit aufgzeigt, wie jemand der flink zu Fuß ist sicher über die Mauer kommen könnte."
Die Worte brachen ihre Bestimmtheit, ihrem Irenonkel sobald sich die Gelegenheit ergab, zu sagen, dass das so nicht ging, jäh ab. Léo blickte zu dem Bruder Noahs Er hockte an Tess’ Seite und schien irgendwie krank zu sein. Mit ihm hatte sie bisher noch kein Wort gewechselt, doch das würde sich bald ändern, das war mal ganz klar. Kletterpartien waren ihre Leidenschaft und nur zu gerne würde sie wissen, was der Junge sich da gedacht hatte.
Die nette Ärztin bat nun Noah und sie, Josh wieder hinzulegen und etwas auf ihn zu achten. Wenige Augenblicke später kamen die Jungs schon in ihre Richtung, um mit ihr zurück zu ihrem Platz zu gehen, doch bevor sie sich aufmachen wollte, schenkte sie der Asiatin noch ein breites Lächeln. Warum genau, wusste sie nicht, aber sie wollte es gerade. Ihr Blick wanderte weiter zu Onkel Alistair ihr Lächeln blieb gleich breit, doch zog sie die Augenbrauen zusammen, in der Hoffnung, er würde verstehen, dass sie das, was sie sagte, ernst meinte, als sie auf Papas Pistole zeigte:
Die ist nur für die wütenden Leichen, okay? … Ich dann mal mit Josh und Noah und ich pass gut auf, dass nichts passiert, versprochen!
Damit wand sich die Südamerikanerin zu den Jungs um. Sogleich stützte sie Noah damit er nicht so stark humpeln musste und ergriff mit der freien Hand die Joshs, die ein wenig schwitzig war, doch das störte sie wenig. Außerdem war ein Stück größer als sie, sodass sie in ihrer akzuellen Position Probleme hatte, sein Gesicht richtig zu erkennen, und das, obwohl er den Kopf stark gesenkt hielt.
Während sie zu dritt langsam zurückgingen, meinte sie an Noah gewand:
Du hast dich ja gut um Álvaro gekümmert, er fühlt sich richtig wohl bei Dir. Und wie Du auf Tess aufgepasst hast, das war echt mutig!
Sie drehte ihren runden Kopf und fuhr dann für den anderen Jungen fort:
Und Du heißt Josh, ja? Josh klingt irgendwie wie José, so heißt ein Cousin von mir, der ist ein richtiger Fiesling! …Aber Du bist bestimmt keiner, oder?
Am Lagerplatz der Knaben angekommen, half Léo Josh beim Hinlegen und konnte dabei sein Gesicht zum ersten Mal richtig sehen. Es war ganz niedlich für einen Jungen, hatte eine kleine Stubsnase, nicht so klein wie die seinen Brüderchen oder ihre eigene und er war puterrot und versuchte, ihren Blick zu meiden, was sie nicht wirklich verstehen konnte. Hatte sie irgendwas Komisches im Gesicht kleben? In einem glücklichen Moment ah sie dann seine tiefbraune Augen. Abbys Augen. Das Mädchen hatte sie nur einmal wirklich von Nahem gesehen, doch an diese Augen erinnerte sie sich gleich. Die Handwerkerin hatte echt zwei hübsche Jungs bekommen, was schon was heißen soll…
Apropos, da fiel ihr siedendheiß etwas ein. Schnell überprüfte sie, ob Josh auch bequem lag, dann stand sie auf und meinte zu den Beiden:
Ihr, ich muss mal eben ganz kurz rüber zu dem hübschen Mann und dem mit der Dose daneben, dauert gar nicht lange, versprochen, und dann, wenn Du Dich gut genug fühlst, Josh, kannst Du mir ja vielleicht etwas über diesem Kletterpfad erzählen, von dem Onkel Alistair vorhin gesprochen hat, ich würde das gerne ausprobieren!
Ein Strahlen wurde den Jungs zugeworfen, dann eilte das Mädchen schnell zu Riley und Hjuu.
Ersterer saß inzwischen immernoch völlig perplex da und murmelte zu Hjuus leichter Belustigung immernoch:
..Gott, da sitzt Hugh Jackman… vor mir… ich …oh man, das ist einfach, …..hey, Léo, das ist ….Hugh Jackman….und du hast mit ihm….geredet…einfach so….da…
Léo musste kichern, tätschelte den Armen liebevoll auf dem Kopf und meinte dann an Hjuu gewand:
So, da bin ich wieder! Ich hoffe, Du hattest ein bisschen Spaß mit Riley, auch wenn er momentan sich etwas komisch verhält, also normalerweise ist er nicht so, keine Angst. Was mir gerade eingefallen ist: Vorhin hat Onkel Alistair gesagt, dass Josh einen Weg über die Mauer wüsste und ich werd ihn dann noch danach fragen, weil ich das voll toll finde. Ähm…warte…achso, ja und die Asiatin hatte dann noch die Idee, irgendwie ein paar böse Jungs zu verhauen, um an der Mauer vorbeizukommen und da habe ich mich gefragt, ob Du bei ihr mitmachen willst, weil Du ja dieses Riesenknalldingens hast ein Fingerzeig auf das gigantische Gerät neben ihm oder ob Du eine eigene Idee hast, wie Du hier runter vom Dach kommst und ob ich Dir da helfen kann vielleicht?
Gespannt blickte sie ihn an.

Shinshrii
01.09.2012, 16:18
Ellen nickte. "Gar nicht mal so abwegig, das mit dem ewig kennen. Solche Extremsituationen können Sachen mit unseren Köpfen anstellen... und ich denke, wir habens im Gegensatz zu einigen anderen noch ganz gut getroffen. Sich um praktisch Unbekannte zu sorgen ist immerhin gesünder als zu versuchen, ihnen den Schädel einzuschlagen."

Sie schüttelte den Kopf und musterte Ian dann lange und eindringlich. " 'n Tipp: versuch dir diese Ruhe zu bewahren. Ich fürchte, wenn wir versuchen da hinüberzukommen, wird es nochmal richtig häßlich... " Abermals flog ihr Blick kurz hinüber zu den verhinderten Streithähnen. "Die da scheinen sich wieder halbwegs zusammengerissen zu haben - ich hoffe es fängt nicht noch ein anderer damit an."

R.F.
01.09.2012, 17:08
"Es ist schön zu wissen, dass man auch außerhalb von mir redet." Ludwig nahm den Riegel und setzte sich ersteinmal wieder hin. "Nun, ich schätze, jeder versucht auf die Art zu überleben, für die er am besten geeignet ist. Auch wenn man sich bei einigen fragt, wie man nur so viel Glück haben kann." er blickte beunruhigt und ein bisschen müde zu dem Schauspiel, dass einige der anderen Überlebenden weiter veranstalteten.

Während Ludwig noch überlegt, gesellte sich auch Ian hinzu, welcher sich mit Ellen ein bisschen unterhielt.

"Auf jeden Fall gibt es hier einige, die anscheinend einen Plan haben, hier herauszukommen, allerdings erscheinen die mir viel zu gefährlich, wobei..." Ludwig räusperte sich "...auch mein Plan einige Tollkühnheit besitzt. Aber wir wissen ja ohnehin, dass es keine absolute Erfolgswahrscheinlichkeit von 100% gibt." nun lachte er kurz auf, es kam Ludwig schon so vor, als würde er eine Vorlesung halten. "Wie dem auch sei. Als ich mit meiner Gruppe hier ankam, kurz bevor die sich entschlossen hatte, eine Selbstmordaktion durchzuführen, ist mir etwas aufgefallen: Der Weg wird zwar bewacht, allerdings gibt es ein kleines Zeitfenster, in dem die Wache unwachsam ist, nämlich dann, wenn Wachablösung erfolgt. In diesem Zeitraum, in dem der Wachposten abgelöst wird, wäre es möglich hindurchzuschlüpfen. Wir müssen also nur wissen, wann diese Wechsel vonstatten gehen."

Gendrek
01.09.2012, 17:38
Hugh schaute ein wenig verdattert.
Ein Plan hier rauszukommen... klar, natürlich hatte er den. Aber morden und rumklettern war nicht wirklich sein Ding.
"Mhh, naja..."
Der Schauspieler räusperte sich.
"Ja, ich hab da einen Plan. Aber was der Junge versuchen will, lieber nicht. Da brech ich mir ja jeden Knochen und..."
Er nickte in Richtung von Yuki, ließ kurz ein feixendes Lächeln aufblitzen.
"Nein nein Léo, was die Frau will, liegt mir nicht. Auch wenn ich das große Pusteding hier habe, damit mache ich kein Bumm Bumm. Vielleicht bei all den Zo... bei diesen Menschen die so komisch riechen und stolpern. Aber nicht bei denen dort an der großen Mauer."

"Ja aber wie willst du denn dann hier wegkommen? Wenn du nicht klettern und hauen willst, dann musst du doch hier bleiben."
Das Mädchen klang dabei irgendwie traurig, aber Hugh Jackman, wäre nicht Hugh Jackman wenn er nicht schon irgendeine Idee hätte wie er sich retten kann. Sich und andere. Hugh legte seine Hand auf Léos Kopf und strich kurz über ihr wuscheliges Haar, lachte dabei freudig auf.
"Keine Sorge Léo. Auch wenn ich das "Riesenknalledings" nicht benutze. Schau mal hier..."
Der Schauspieler deutete auf das Zielfernrohr des PSG-1 Scharfschützengewehrs.
"...damit kann man ganz weit gucken und genau das habe ich einige Zeit gemacht!"
"Das ist aber nicht nett. Einfach so Leute beobachten, was wenn die das nicht mögen?"
"Ja, das mag sein. Aber nur weil ich das getan habe, weiss ich wie wir hier herauskommen könnten."
Léo blickte Hugh gespannt an, die aufmerksamen Kinderaugen schauten gespannt auf seine Lippen, warteten was sie preis geben würden.
"Ich weiss genau wie sich diese Menschen, dort an der Mauer, verhalten. Wie sie laufen, wie sie miteinander umgehen. Ich kenne ihre Gesten, habe ihre Gesichter genau einstudiert. Ich könnte euch allen in kurzer Zeit beibringen wie man sich genau so verhält wie diese Leute dort. Ihr könntet ziemlich einfach durchkommen, nur ich muss ein wenig mehr aufpassen. Weisst du Léo, ich bin ein Schauspieler und viele Leute haben meine Filme gesehen. Alleine würde ich es aber vermutlich nicht schaffen, da falle ich leider zu schnell auf."

MeTa
01.09.2012, 17:54
Ian nickte, als Ellen zu ihm sprach und ihn dabei eindringlich ansah. "Ja - ich bin froh, dass wir nicht alle den Kopf verloren haben. Ich versuche, auch so zu...", begann er, als der Mann, den er bislang übersehen hatte seinen Plan schilderte, sich dabei vorwiegend an Ellen wandte. Doch auch Ian lauschte interessiert und musterte den Mann, als er seine Erklärungen ausgeführt hatte.

"Entschuldigen Sie!", sagte er verschmitzt lächelnd. "Ich hab' mich hier einfach so dreist dazugestellt. Ian mein Name. Ian Burrows!" Er reichte dem Mann die Hand, welcher sich ihm als Ludwig Schwabenstein vorstellte. "Das klingt nach einem guten Plan... jedenfalls habe ich bis jetzt keine bessere Idee. Können Sie die ungefähren Zeitabstände schon bestimmen, in denen die Wachen wechseln? Sonst würde ich mich wohl dazu bereiterklären, das ganze eine Weile zu beobachten. Vielleicht finden wir ja einen Rhythmus! Ich finde diesen Weg jedenfalls besser. Durchkämpfen ist nicht meine Stärke... und Sie haben es ja auch bis hierher geschafft!"

Streicher
01.09.2012, 17:58
Leo wandte sich an den Iren und schaute ihn ernst an
"Die ist nur für die wütenden Leichen, okay?"
[Nur für wütende Leichen...]
Dann würde er ihr das Teil wohl oder übel wieder zurück geben müssen, denn nicht nur wütende Leichen waren eine Bedrohung für die Jungs.

Alistair schaute auf die drei am Boden liegen herunter.
[Scheint so, als würde hier keiner mehr auf den anderen losgehen.]
"Falls was is, Tess, sag einfach Bescheid, dann bin ich zur Stelle", mit diesen Worten drehte er sich um und ging in Richtung der beiden Jungs, wobei ihm Leo entgegen kam.
Angekommen kniete er sich zu ihnen runter.
"Na, alles klar?"
Noah nickte.
"Dann is gut. Hör mal", er begann zu flüstern, sodass ihn der langsam wegdösende Joshua nicht hören konnte, "Joshua hat mir vorhin seinen Plan mit dem Klettern erklärt. Allerdings ist das für dich wohl keine Option mit der Verletzung am Bein."
Der Junge nickte wieder und schaute besorgt zu Alistair hoch.
"Mach dir keinen Kopf Kleiner, ich lasse keinen von euch beiden hier, vielleicht hast ... "
Bevor er fortfahren konnte sprach ihn Yuki auf einmal an.
"Hey Rageking", sagte sie grinsend, "Lust die Kerle da drüben mal eben auszukundschaften? Ich hab nur einen Arm zur Verfügung vielleicht könntest du mir da mit deiner Muskelpranke zur Hand gehen und das Fernglas für mich halten."
Für eine Sekunde musterte der Ire die Asiatin und schaute dann auf die verletzte Hand.
"Klar, kein Problem", antwortete er ihr und wandte sich dann kurz an Noah, "Vielleicht hast du auch nen Plan, wie wir einige der Leute hier raus bringen können. Überleg dir was, ich helf kurz der Dame hier, dann komm ich zurück."
Clover stand ebenfalls bei den Kindern, hatte jedoch kein Wort gesagt, sondern schien irgendwie vollkommen sprachlos. Alistair nickte ihr nur kurz zu und ging dann zusammen mit Yuki los.

T.U.F.K.A.S.
01.09.2012, 18:01
Sie verschanzten sich auf der Dachgeschoss-Balustrade, direkt hinter ein paar Sandsäcken, die eher unvorteilhaft, aber zumindest so aufgetürmt waren, dass die scheiß Scharfschützen sie von ihren Positionen auf der Mauer aus nicht besonders gut ins Visier nehmen konnten. Sanders hatte ihr sauteures Recon-Fernglas unachtsam auf einem Beistelltisch liegen gelassen, was Yuki ziemlich gut in die Hände spielte. Sanders war seit ihrem Warnschuss nicht mehr besonders gut auf sie zu sprechen.

"Danke, übrigens - dass du mitgekommen bist.", sagte Yuki zu dem Irish boy, der sich als Alistair herausgestellt hatte. Sie erinnerte sich: Irish Streetbusters und so. Huh. Interessante Mixtur: Hoodlum und Kinderfreund.
"Kein Problem. Wie hast du diesen Vorposten eigentlich gefunden?", fragte Alistair und zog dabei die linke Augenbraue hoch vor Verwunderung.
"Er ist ziemlich direkt gegenüber vom Unterstand. Die Vollpfosten haben stundenlang Leute dahingeschickt, um den Kran zu reparieren. Hab' sie dabei beobachtet. Die Typen sehen alles andere als frisch aus und haben diesen Scheißkran immer noch nicht heilbekommen.", sagte Yuki, während einzelne Regentropfen auf sie niederprasselten, was sie besonders im Nacken und in ihrem Ausschnitt spürte.

Ich schwör, wenn der Kerl glotzt...

"Dementsprechend haben die da drüben das Mauerstück nicht fertig bekommen.", sie reichte Alistair das Fernglas. "Siehst du die Lücke da? Circa 10 Meter nichts als offenes Gelände."
"Ich sehe nichts.", sagte Alistair verdutzt, während er krampfhaft durch das Fernglas blickte. Er hielt es nicht falschrum, alles sah gut aus. Eigentlich...
"Was soll das heißen, 'Ich seh' nichts'?"
"Ich sehe halt nichts. Nur Dunkelgrau und ab und zu weiß und... Scheiß."
Da fiel es Yuki wieder ein. "Ah, shit, warte." Sie griff kurz herüber und drückte ein grünes Knöpfchen, das auf dem Griffstück ziemlich in der Mitte zu finden war. "Sorry, hab' vergessen, die Nachtsicht einzuschalten."
"Hattest erst gedacht, ich hätte das Fernglas falschrum gehalten, nä?", vermerkte der Ire und suchte mit dem Fernglas nach der Lücke in der Mauer.
"Hab' nie gesagt, dass ich dich für dämlich halte."
"Aber du hast mich nen versoffenen Arsch genannt."
"Und? Stimmt's oder stimmt's nicht?"
"Es liegt mir im Blut, me Lassy. Durch meine Adern fließt reines irisches Blut und wir werden mit Whisky im Blut geboren. Scheiße, ich habe schon mit 16 eine halbe Fußballmannschaft untern Tisch gesoffen, Mädchen!", sagte der Ire und hatte wohl die Lücke in der Mauer gefunden. Zumindest hielt er das Fernglas nun still.
"Ich hab' mit 16 'ne halbe Fußballmannschaft gevögelt."
Entsetzt dreinschauend und sehr langsam drehte Alistair seinen Kopf in Richtung der diebisch grinsenden Halbasiatin.
"Das... das ist'n Scherz oder?"
"Klar war's ein Scherz. Was denkst du bitte von mir?", sagte Yuki beruhigend, während sich Alistair wieder mit dem Fernglas der Mauer zuwandt.
"Es war 'ne ganze Fußballmannschaft.", setzte sie mit überdeutlichem Sarkasmus und einem noch breiterem Grinsen nach, was Alistair anscheinend an den Rand der Raserei brachte. Er wandte sich diesmal schneller herum, weniger entsetzt als genervt dreinblickend und ließ seinen Blick nur auf ihr ruhen, während sie "Ich mach' nie halbe Sachen, Irish Boy." nachsetzte.
"Du nimmst dir ganz schön was raus, hat dir das schonmal jemand gesagt?", sagte er ruhig, aber doch mit einer gewissen Aggression in der Stimme, bevor er sich wieder dem Vorposten widmete.
"Ich verzieh' mich, hier: Mach' du das alleine, so beschissene Zicken-Sprüche brauch' ich mir nicht anzuhören bei einer derartigen Operation.", sagte er etwas pikiert und robbte von dannen.
"Wir klären das bei 'nem Sparring oder so, Irish Boy!", schreiflüsterte sie ihm noch hinterher, allerdings reagierte er nicht.

Gut, musste sie doch alleine scouten.

Yuki schaute durch das Fernglas, damit sie sich noch einmal ein aktuelles Bild von der Lage drüben im Vorposten machen konnte.


"Ich hörte, dass hier vom Vögeln gesprochen wurde?", erklang eine vertraute Stimme direkt in Yukis Ohr, die erschrocken herumfuhr - direkt neben ihr saß nun auch noch Tess, die sie leise kichernd ansah, nachdem sie sich in Militärmanier platt auf dem Boden angekrochen hatte. Der Schlamm auf ihrer Brust und dem Bauch ließ sie mehr denn je wie ein Hyäne aussehen - tarnte sie aber auch vor etwaigen Blicken.
"Boah kuso, du hast mir 'nen Scheißschrecken eingejagt! Was hast du denn plötzlich hier verloren? Immer wenn ich in deiner Nähe bin passieren furchtbare Dinge."
"Dob fragte gerade, ob du unserer noch nicht ganz wirklich geschehenen Orgie beiwohnen willst.", sagte Tess keck grinsend. "Sieht so aus als ob unser Sunnyboy heute asiatisch essen will, wenn du verstehst."
"Sorry, nicht interessiert.", antwortete Yuki knapp und schaute paranoid an den Sandsäcken vorbei auf die Mauerbrüstung, ob sie dort eine Gestalt erkennen konnte, die es auf Tess absehen könnte. Die Ärztin schaute indes kurz nach hinten, wo Dani saß und kicherte derweil wie Schulmädchen. An Yuki war die Versöhnung der beiden nicht komplett vorbeigegangen.

Nur eine Umarmung, den Kuss hast du dir nur eingebildet.

In dem Moment, als sich der Dob-Typ auf die beiden gestürzt hatte wie ein notgeiler Rauhhaardackel war sie abgezogen, um auf andere Gedanken zu kommen. Andere Gedanken als... naja, andere Gedanken einfach. Der Irish Boy war mehr als heiß darauf gewesen, sie aufs Dach zu begleiten. Und als sie wieder hochgestiefelt waren, hatte sie erfolgreich die beiden ignoriert. Und jetzt saß eine der beiden neben ihr und warf grinsende Blicke zurück zu Dob und Dani, als wäre sie ein besonders mutiger Mitspieler, der sich hier raus an die Front wagte. Es war schön. Es war eine Ablenkung vom Wesentlichen. Sie dachte wieder soldatisch und nicht wie das, was sie war.

Eine 30-jährige, in jeder Hinsicht verkrüppelte Frau.

Spare parts and broken hearts
Keep this dirty world turinin' round

Danke, Boss.

"Und, wie sieht's aus da drüben im Nationgarde-Puff?"
Yuki weihte sie in das ein, was sie gesehen hatte und überreichte ihr das Fernglas. "Hier, sieh' dir das mal an da drüben."


Und so checkte Tess, ob es wirklich nur Ermüdungserscheinungen der Soldaten da drüben waren, die sie so fertig aussehen ließen - oder vielleicht etwas anderes... sie achtete auf blasse Gesichter, verfärbte schwärzliche Bisse und falls sie sowas nicht sah auf sonstige Eingebungen ihrer medizinischen Natur, die ihnen hier weiterhelfen konnten um hinter die Mauer zu kommen.

Shinshrii
01.09.2012, 18:46
"Das klingt vielversprechend, Professor - riskant, aber für die unter uns, die nicht bis an die Zähne bewaffnet sind, sind die Chancen auf ihrem Weg mit Sicherheit besser als wenn wir versuchen, uns mitten durch die Nationalgarde durchzukämpfen." Ellen schaute hoch in den dunklen, nächtlichen Himmel. "Insbesondere, wenn wir den Schutz der Nacht nutzen können... es bringt uns ja nichts, die Wachen unten bei der Ablösung zu umgehen, wenn wir dann von einem Scharfschützen 'ne halbe Meile weiter erwischt werden."

Angesichts von Ians Worten nickte sie. "Gut. Herr Professor, wo genau rechnen Sie uns die besten Stellen aus, wo genau sind diese Wachposten? Können Sie und Ian sich die Sache näher ansehen, soweit das von hier oben aus möglich ist?" Ellen blickte sich und sah, wie sich Yuki und Alistair gerade Richtung entfernten Rand des Daches verschwanden. "Ich werde mich mal erkundigen, ob jemand anders vorhat, sich wild durch die Garde durchzuballern - wo auch immer sie zuschlagen wollen, an der Stelle sollten wir es nicht mit durchstehlen versuchen." Sie lächelte gequält. "Und möglichst sollten wir VORHER aufbrechen, wenn jemand vorhat mit Gewalt durchzubrechen. Danach werden die Wachen garantiert nicht mehr unaufmerksam sein." Sie nickte beiden noch einmal zu und stand dann auf, um herauszufinden wer welche Alternativpläne hatte.

Spontan griff sie sich noch einige Riegel aus dem Koffer, um sie unterwegs an diejenigen zu verteilen, die bisher noch keine erhalten hatten. Als nächste lagen auf dem Weg... die kleine Leo, die sich unterhielt mit Riley und einem Mann, der mit dem Rücken zu ihr saß.

Daen vom Clan
01.09.2012, 19:15
Die Herzen der Umstehenden wurden ein wenig leichter, als sowohl Professor Schwabenstein als auch Mister Jackman jeweils eine weitere Alternative aufzeigen konnten, wie die Mauer zu überwinden sei.
Beide schienen sich ihren jeweiligen Plan gut überlegt zu haben, denn die Mauer war ihr letztes großes Hindernis das zwischen dem sicheren Tod durch lebende und tote Feinde und der Sicherheit des Lebens war.
Doch dieses Hindernis wuchs in ihren Gedanken und Herzen in den Himmel.
Dieses Mal würde es keine Ablenkung geben, keine Möglichkeit, einfach so durchzuschlüpfen.
Wer die Worte der wunderbaren anderen 6 Überlebenden hörte und den Gedanken weiter verfolgte, dem wurde sofort klar: Diesmal würde JEDER einzelne der 16 Überlebenden sein Leben in die Waagschale legen müssen...!



Team „Das Orakel von Delphi“
Anzahl: Alle die auf Intelligenz würfeln wollen.
Erledigt von:
Probe auf: Intelligenz
Hintergrund: Professor Ludwig Schwabenstein hat sich einen Weg ausgekundschaftet der durch bewachtes Gebiet führt. Mit immenser Konzentration und Aufmerksamkeit könnte man sich die Patrouillenwechsel einprägen und jedes freie Zeitfenster nutzen um die Mauer zu überwinden.

Mögliche Option: Dr. Schwabenstein würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß er, dass er mit seiner Verletzung beeinträchtigt ist.
Wenn Dr. Schwabenstein die Gruppe begleitet, retten sie ihn zwar, die Probe auf Intelligenz wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.



Team „Das trojanische Pferd“
Anzahl: Alle die auf Charisma würfeln wollen.
Erledigt von:
Probe auf: Charisma
Hintergrund: Hugh Jackmann ist dort gestrandet wo die Überlebenden nun sind. Er hat das Verhalten der Nationalgardisten genau beobachtet und kann den Überlebenden erklären was zu tun ist um sich wie selbstverständlich als Gardisten auszugeben und sich damit durch die Absperrung hindurchzubewegen.

Mögliche Option: Mister Jackmann würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß er, dass er als bekannter Schauspieler zu auffällig ist.
Wenn Hugh Jackmann die Gruppe begleitet, retten sie ihn zwar, die Probe auf Charisma wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.

Daen vom Clan
01.09.2012, 20:38
Tess hatte ihre militärische Erfahrung nur aus Filmen, doch während sie sich über den Sandsack bewegte, schrie sie ein dünnes Stimmchen in ihrem Hinterkopf an und wollte sie warnen, doch es war zu spät. Ihr Grimmen im Magen, ihr geistiges Auge, ihr sechster Sinn wollten ihr zurufen und zeigten ihr Bilder von Yuki die in den Nachthimmel schoss, von schwerbewaffneten Gardisten und der Tarnschminke im Gesicht von Sanders.
Doch die Ärztin war wie eine Maschine, gefangen im Rausch der Möglichkeiten, ein Sklave ihrer Neugier und dem Wunsch der Hilfsbereitschaft. Sie schmiegte sich an die Sandsäcke und hob den Kopf über die Deckung der Sandsäcke.
Das Bild war scharf und deutlich und kugelrund. Die Ärztin konnte durch die Lücke am Kran erkennen, wie mehrere Gardisten offensichtlich gebissene Kameraden fesselten und enthaupteten. Doch dort war noch mehr. Ein einzelner Mann in auffallend unscheinbarer Uniform ließ die Gebissenen, die besonders groß und kräftig waren , fesseln und mit Ledersäcken über dem Kopf in einen LKW abtransportieren.
Tess wollte unbedingt noch mehr erkennen, den Grund erfahren, ihre Situation weiter verbessern, als sie plötzlich mitten in den Lauf eines Scharfschützengewehrs starrte und sich zur Seite warf – in der Hundertstelsekunde, in der der Sandsack neben ihrem Gesicht Sand und kleine Sackfetzen spie. Mit rasendem Herzen lag sie hinter den Säcken und spürte keinen Schmerz. Ihr Herz lächelte und ihr Verstand machte einen jauchzenden Freudensprung – und dann gefror beides – denn sie hatte oben das Fernglas, ihr einziges Fernglas, liegenlassen und es war als hörte sie bereits wie dieses am Sandsack entlangrutschte und nach unten zu fallen drohte. Gegen jede Warnung, gegen jeden Verstand und gegen jede Wahrscheinlichkeit jagte ihr Oberkörper hoch und sie warf sich abermals auf die Sandsäcke. Ihre Hand schoss nach vorne und fischte das Fernglas in der letzten Millisekunde vor dem freien Fall auf. Ihre Beine katapultierten sie nach hinten – aus der Schusslinie – doch war es zu spät…

Ein greller Blitz explodierte in ihrem Leib und sie fiel nach hinten, die anderen konnten nicht sehen, was sie getroffen hatte oder wo…

-2 auf alle Werte für Tess.

Mit einer blitzschnellen Drehbewegung war Sanders an Yuki. Genauso schnell war Alistair herangerauscht, der sofort die blutüberströmte Ärztin an seine Seite bettete und sie umsorgte.

„Welcher Anime?“, fragte Sanders Yuki mit schneidender Kälte in der Stimme währen sie ihren Ellbogen gegen Yukis Hals presste und sie so hinter den Sandsäcken an dieselben fixierte.
Yuki sah sie verständnislos an.
„Aus welchem verfickten Anime Sie glauben dass Sie entstammen, verfickte Scheiße,“ zischte die Späherin und hielt ihre Pistole – im Gangsta-Style waagrecht – an Yukis Gesicht.
„Was zur Hölle….“, wollte Yuki ansetzen als Sanders auch schon weiterzischte. „Sieht diese Pistole aus als hätte sie Kulleraugen und dicke Möpse die bei Windstärke 1 wackeln?“
„Hölle, NEIN!“, entfuhr es Yuki und wollte sich von den Sandsäcken abstoßen, doch Sanders hielt sie weiter fixiert, dann hielt sie die Pistole wieder normal und fluchte leise zischend: „Seht gut, dann können wir ja aus Ihrer Welt der japanischen Comic-Helden zusammen in meine Welt der Erwachsenen und Soldaten zurückkehren.“
Sie lockerte ihren Griff und sah Yuki mit tödlichem Ernst an:
„Ich weiß wahrhaftig nicht in welcher Schwanzlutscherbrigade Sie gedient haben, aber ich schwöre bei Gott, viel können sie Ihnen nicht beigebracht haben. Sie beklauen Kameraden, gefährden eine Gruppe Zivilisten inklusive Kinder und alter Leute, Sie haben ihren Schutzbefohlenen sterben lassen, eine Ärztin zu einer Selbstmordmission getrieben und waren zu keiner Sekunde das Vorbild das diese Leute an Ruhe und Zuversicht hätten brauchen können.“
Sie stieß sich selbst von der Halbjapanerin ab und ihre Abscheu schien in keinster Weise gespielt: „Ich hoffe sehr, dass viele Ihrer Einheit noch leben. Denn wenn sie tot sind und Sie hier so sehen würden, sie würden sich wie ich schämen, dass Sie zu uns gehören.“
Sie spuckte vor Yuki demonstrativ aus, dann tauchte sie ihren Zeigefinger in das Blut der Ärztin am Sandsack und hielt es Yuki direkt vor die Augen. „Ich rate Ihnen dringendst, ab sofort mit der Gruppe zu arbeiten. Bevor NOCH mehr fremdes Blut an Ihren Fingern klebt.“

Mit einem raschen Seitenblick auf Alistair der ihr signalisierte, dass Tess außer Lebensgefahr war, blickte Sanders in die Runde der Überlebenden.
„Gut, anstatt die Situation zu verfluchen müssen wir das Beste daraus machen: Die Garde weiß nun dass wir hier sind, kann uns aber nicht erreichen da die Horde uns trennt und sie ihren Posten nicht verlassen können.“ Sie nickte ernst in die Runde. „Die Situation ist damit für uns alle ernster und gefährlicher geworden. Aber wir haben noch einen Vorteil: Geben wir ihnen was sie wollen.“


Team „Gehenna und Exodus“
Erledigt von:
- Lilien Sanders (auf Station an der Tess teilnehmen wird)
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-
Probe gelingt automatisch
Hintergrund: Für jeden Freiwilligen, der sich meldet und bei Sanders zurückbleibt, wird für eine einzelne Station ein Würfelbonus von -1 freigeschaltet. Eine 10 bleibt dabei trotzdem immer tödlich.

Dann kniete Sanders neben Tess nieder und sie neigte den Kopf und salutierte. „Ma’m, was Sie getan haben war sehr tapfer. Wo auch immer Sie versuchen zu entkommen, ich werde Ihre Station mit einem Ablenkungsmanöver versehen. Und wenn ich dabei sterben muss. Ohne Fernrohr wäre mein Gewehr einen Dreck wert.“

Dann richtete sie sich auf und ihr Blick Richtung Yuki ließ keinen Zweifel daran wo die Soldatin die Japanerin in wenigen Stunden erwarten würde.

Viviane
01.09.2012, 20:42
[Zsfg: Tess bekommt einen Streifschuss ans Bein (alle Werte -2). Wird von Sanders notoperiert, nachdem sie Alistair zu den Kindern geschickt hat und Yuki mit der Situation überfordert ist. Dann kümmern sich Dani und Dob um sie]

Es war ihr wie eine großartige Idee erschienen. Ausspähen. Wie im Film. Vielleicht einige Schüsse auf die Bastarde abgeben, bevor sie ihre neue Deckung entdeckten. Aber das hier war kein Film. Tess bereute das sie nicht irgendwo einen Autospiegel abgebrochen hatte, oder jemandem einen Schminkspiegel abgeschwatzt hatte – wie sie es seit dem Schrottplatz vorhatte. Im Film hatte es mit dem „Um-die-Ecke-schauen“ jedenfalls so immer problemlos geklappt. Würde sie das nächste Mal machen.

Sie erhaschte einen kurzen Blick mit dem Fernrohr – Infizierte wurden gefesselt und enthauptet („Die Nationalgarde weiß ganz genau was das Virus bewirkt und wie es funktioniert, kennt vielleicht sogar die Zeiten?“) ein Mann in besonders schlichter Uniform (vielleicht einer der in Lagern arbeitete?) ließ besonders arbeitstaugliche Gebissene fesseln und mit Ledersäcken über dem Kopf in einem LKW abtransportieren. (Haben sie ein Gegenmittel? Sind das Versuchsobjekte? Oder … Kampfmaschinen gezüchtet um zu vernichten?) Wofür? „Yuki... da...“ Dann sah sie den Scharfschützen. Und der zielte... genau...

In sicherer Deckung galt ihr einziger Gedanke dem „geliehenen“ Zielfernrohr. Ihre einzige Möglichkeit die Garde im Auge zu behalten. Sie wären verloren, wenn sie nicht wussten wenn die Garde einen Spähtrupp in ihre Richtung ausschickte und Sanders sie nicht kommen sah. Sanders, die sie alle gerettet hatte. Sie schnellte zurück, warf sich halb längs über die Barrikade – ihre Beine verhalfen ihr dazu das Gleichgewicht zu halten – sie erwischte das kleine Rohr haarscharf und schnellte schon siegessicher zurück... aber es war mehr als die Schwungkraft aus ihren Beinen, die sie zurückwarf. Viel mehr.

Black Hawk Down - Leave no man behind (http://www.youtube.com/watch?v=Dvn14S3vLIU)

Für einen kurzen Moment verlor sie jegliches Gefühl als eine Welle sie vom Bein aus erfasste. Ihre Beine... hochgeklappt, wie auf einem Badestrand. Ihre Beine... Ihre wunderschönen durchtrainierten, sehnigen Beine. Das Schönste an ihr. Ein irres flirren, das ihre Zähne klappern ließ. Ihr Herz stockte... stolperte... schlug träge als hätte es vergessen was seine Aufgabe war. Kalter Schweiß rann ihren Körper, ihre Hände hinab. Aber das Fernrohr hielt sie weiter umklammert. Auch als ihr Blickfeld kleiner und kleiner wurde und ihr Gehör versagte.

~*~

„Tess? TESS?“ Alistair. Beschützer. Ihr Joker.Wieso war er hier und nicht bei den Kindern? Aus dem Augenwinkel sah sie verschwommen wie Sanders Yuki in den Klammergriff nahm und ihr die Waffe an den Kopf drückte. Nicht!... doch sie konnte nicht sprechen.


Warmes sickerndes Gefühl irgendwo. Kein Schmerz. Keine Angst. Nichts als Leere.

Wenn ich die Wahl hätte. Ich würde gehen.
durch die rote Tür
hinein ins nächste Leben
Freiheit.
Entscheiden dürfen.
Was hält mich hier?
Nur der Sog der Leben anderer.
Nur der Sog der hasserfüllten Augen.
Und ein Kreuz auf meinen Schultern.

Entscheidungen.
verändern soviel

Bewirken... ich kann noch etwas... bewirken bevor ich...

Verrat.
Verrat.
Verrat.
Helena hatte sie alle verraten.
Irgendwer hatte Axel verraten.
Yuki hatte Willy verraten.

Jetzt hat sie mich verraten. Sie hatte gewusst das die Scharfschützen in Stellung waren. Hat doch vor mir durch das Fernrohr gesehen. Sie wollte das ich sterbe. Um die genaue Position der Schützen für ihren eigenen Vorteil zu nutzen?
„solange Sie mir nicht im Weg stehen, Ma'am.“ Solange sie mich benutzen konnte. Wenn du dich auf jemanden verlässt, bist du verlassen.
„Wenn Sie mich über's Ohr hauen ... dann stirbst du, verstanden?“ Hast du mich verraten Ironfist-Yuki? Falls ja, stirbst du.
„Du stirbst, hundertprozentig.“ Sie würde sterben. Hunderprozentig. Die Frage die noch offen blieb war – Wann. Und wieviele Leben sie damit retten konnte. Oder wer hinter ihr stand und den Abzug drückte. Oder hinter wem sie stand und den Abzug drückte. Ob sie es überhaupt könnte.

Alle die ich liebte sind an die Bar. Wieso bin ich noch hier? Eine Schwester soll angesichts seines Anblickes in Tränen ausgebrochen und umgekippt sein.
 Kleiner Bruder, kleiner Bruder. Wo bist du kleiner Bruder? Die Schmerzspritze verursacht am meisten Schmerzen. Kommen sie ohne die aus? Keine Betäubung. Nie. Ich hab mich schon so lange mehr nicht mehr selbst gespürt... Michails Lippen. Ihre eigene Erregung. Wie ein Blitz der den Nachthimmel zerteilt. Aber hell, gut, lebendig. Der Schwanzschlag eines Kois. Wasserläufer. Kolibri. Unendlichkeit. Leben. Tot. Leben. Es gibt keine rote Tür mit der man aussteigen kann, nicht wahr?

~*~

Der Ire drückte seine Hand fest auf die Wunde, nachdem Yuki sie binnen Sekunden geistesgegenwärtig von den Sandsäcken weggeschleift hatte. Unter ihr zog sie eine Spur aus Blut über den Beton. Der Boden wurde durch einen tief eingeschnittenen Streifschuss an Tess rechtem Bein - den Unterschenkel entlang - mit Blut bespritzt. Die Sandsäcke waren bespritzt mit Blut. Überall war Blut. Ihr Blut. Sanders kniete neben ihr nieder und salutierte. Tess dachte es sei ein Abschiedgruß an sie... ironisch, einem Narren gegeben. Ein Narr des Schicksals, der sterben würde ohne gelebt zu haben. Aber ihr Blick wurde klarer und Sanders Augen blickten sie fest und respektvoll an. Wie Terence sie angesehen hatte. „Ohne Fernrohr wäre mein Gewehr einen Dreck wert.“ Ohne sie Sanders, wäre keiner hier mehr am Leben. Wer bin ich, sie zu verstümmeln? Ich bin nicht Gott. Yuki... sie wollte Gott spielen. Ian... Cyrillus... Helena... wer waren sie über das Leben anderer zu richten? Wer... was... Tess Augen schlossen sich. Sie war kreidebleich. Ihr Puls versackte. Sie starb.

„Irgendwas stimmt hier nicht... ich... die Kompressen funktionieren nicht oder so, obwohl ich sie angefeuchtet hab siffts da immer noch alles durch. Und sie ist ganz kalt, an den Armen... die Beine auch.“ „Was? Lassen sie mal sehen.“


Tess Bein vor der OP (http://i670.photobucket.com/albums/vv62/kleinehexe123/schoenebeine.png)

Als der Ire mit dem Druck auf den Kompressen nachließ spritzte eine Blutfontäne einen halben Meter hoch aus Tess Oberschenkel, die Yuki und Sanders und den Boden mit Blut bedeckte. Tess röchelte leise, kehrte für einen kurzen Moment wieder in die Runde zurück. „Hnnn... Alistair. Die Kinder. Mach das sie das hier nicht sehen. Verschwinde.“ „Ab...“ „VERSCHWINDE!“ Vom Schrei geschwächt warf sie sich wieder auf den Boden. Ihre Gedanken waren messerscharf, als der Adrenalinschub einsetzte. Aber ihre Hände und Füße waren vom Kreislauf abgeschnitten. Ihr Körper kämpfte ums Überleben. Und sie würde es auch tun.
Tess Blick traf Yukis Blick. „Rucksack... nimm... nicht die Kompressen! Schneiden... du musst... da wo die Kugel vorbei is... das Gefäß … greifen und abklemmen... mach ... ich... krieg meine Hände nicht hoch... krieg das alleine nicht... GOTT! AAAHH...“, sie biss die Zähne zusammen. „Tess, red keinen Mist, ich hab sowas noch nie...“ Sanders war da. Sanders war bereit ihren Anweisungen folge zu leisten. Es war Sanders, die das Blut wegwischte und die Hände auf die Wunde presste. Yuki hatte genug gesehen. Sie konnte nicht – wollte nicht – war überfordert mit der Situation. Es war Sanders, die Tess Oberschenkel abband um den Blutverlust einzudämmen. Bis Tess Atem sich wieder beschleunigte. Der Schockmoment und die Nachwehen des Hochgeschwindigkeitsgeschosses überstanden waren. Trockener Mund, weite Pupillen. Sie funktionierte.

„Das hat n Gefäß erwischt.“ Keiner antwortete ihr. Brauchten sie nicht. Sie spürte keinen Schmerz mehr. Als die körpereigenen Gifte in ihre Lungen und die Nieren schossen, spürte sie nichts. Sie funktionierte – emotionslos. Paradoxerweise spulte sie das OP-Prozedere ab wie andere Leute Kaffee kochten. „Das Gefäß ... mit ner Klemme und dann.... argh...“ Tess verdrehte die Augen. Sanders griff nach ihrem Unterschenkel und langte ohne zu zögern tief in den keilförmigen Streifschuss. „Ich spür den Puls, Tess, aber ich komm nicht an die Blutbahn ran.“ „Schneiden. Du musst sie abklemmen... führt vom … runter... oberer Teil...“ Sanders schnitt. Griff wieder in die Wunde. Fischte. Verlor die angefetzte Vene. Griff wieder zu. Platzierte nach 5 Minuten die eine Ewigkeit dauerten eine Klemme. „Ich habs.“

Tess lächelte. Es sah auf der Ecke aus, als seien 6-7 Liter ausgelaufen, aber es war nur ein halber. Sanders schnellen Reflexen und ihrer Einschätzung sei Dank. Sie würde leben. Sie beugte sich so gut sie es konnte hoch, blickte auf ihr Bein. Sanders hatte dreimal geschnitten um an die Bahn heranzukommen. Die Wundränder waren verbrannt und abgestorben. „Nicht nähen. Ruhigstellen. Schienen. Abdecken. Fleisch über die Sache wachsen lassen. Schau ob du ne kleinere Klemme findest. Was... was man drinnen lassen kann. Die andren Blutbahnen werdens schon richten.“ Sie lächelte den Corporal friedlich an. Ihre Brust flatterte, hob und senkte sich panisch. Dann schloss sie die Augen. Ihr Körper zitterte heftig als das Adrenalin versackte und der Kreislauf wieder versuchte sich von alleine zu stabilisieren. Sie bemerkte es wie sie es bei einem Patienten vor sich bemerken würde. Distanziert.

Dobs Stimme. „Super Arbeit, Yuki. Große Klasse du Sushi-Hirn. Die konnte sich nichtmal um den Wissenschaftler kümmern. Solange hättest du noch warten können, bevor du mit ihr so eine Aktion startest, oder?“ Danis Stimme. „Wie geht es ihr denn?“

„Na komm, hilf mir ihr wenigstens was unterzulegen um sie zurück zu den andren zu tragen, sonst fressen uns hier oben auf dem Dach noch Zombats.“ „Zombat?“ „Vampirfledermäuse. Stehen auf Ketchupflecken wie hier. Shit, soviel Blut hab ich nicht gesehn seit..."
Schwanken. Von Ferne registriert. Jemand nimmt ihr das Fernrohr aus der schweißnassen Hand. Sanders Gesicht, das ihr für einen Moment lang Frieden schenkt. „Danke.“, formen ihre Lippen.

Stille.

„Warn verflucht schlechter Film.“
„Dob, pass auf ihren Kopf auf!“
„Ah, sorry Doc.“

Doch noch Stille. Nacht und Nacht.

~*~

Sie wusste nicht ob sie weggedöst war oder ob sie einen ganzen Tag verschlafen hatte. „Wie ist die Lage?“

„Wir haben ein paar Fluchtpläne ausgebuddelt. Bevor du fragst - keiner davon ist von mir. Scheint so als müsste ich einen Vibrator oder so lahmlegen. Kann so schwer nich sein, was meinst du? Du kennst dich doch sicher damit aus, wenn du so lange keinen Stecher an dich rangelassen hast?“ Sie antwortete nicht. „Ich rauche mehr, an den Tagen, wenn ich mich nicht mit dir prügeln kann. Weißt du wie ungesund das ist?“ „Tja, Sunnyboy, allein für deine Sprüche..." "... lohnt es sich auf ne gute Prügelei zu verzichten.“ Als er lachte stieg ein Rauchwölkchen aus seiner Nase, das sie fasziniert beobachtete.

Dani blickte über seine Schulter auf sie herab und stieß ihn ungeduldig an. "Ey Mann, rutsch rüber, unter der Decke ist noch Platz." "Was willst du? Lass mich hier sitzen ey. Erst wollt ihr alle meinen Tabak. Dann meine Decke. Ich bin nicht Sterntaler, wie unser Doc hier." „Wir sollten vielleicht versuchen zu schlafen. Wenigstens Tess.“
„Dob rutsch rüber.“ Er blickte sie nur aus nachdenklichen Augen an. Dann kräuselten sich seine Lippen wieder zu einem Lächeln. „Ich verstehe, na komm schon in meinen Schoß du kleines Luder. Nur der Tod kann die Gier nach mir stoppen, ich versteh das.“ Sie robbte vorsichtig einige Zentimeter an seine Seite. Ihr Bein pochte, aber der straffe Verband war gut fixiert. Dob war herrlich warm. "Ach Schnauze. Und pups mich ja nicht im Schlaf an, sonst schick ich dir ne Granate rüber, ich schwör!" "Hnnn ja is klar." Sie fühlte sich merkwürdig, als sie sich an seine Seite schmiegte. Dobs Arm gleitet wie von selber um ihre Hüfte und legt sich auf ihre Brust. Drückt einmal kurz zu.
„Du sagst ja gar nix.“ „Na schön, wir wärs mit - "Oh ja, Dob ich will dich. Oh Baby. Oh Baby." Genug? Also. Willst du das ich erfriere? Her mit der Decke.“ Er seufzte theatralisch, reichte ihr aber die Decke auf der er gesessen hatte und hockte sich selber auf den blanken Beton. Seine Hand blieb wieder über ihrem Herz liegen. „Keiner weiß wie weit es hinter der Mauer ist, nicht?“ „Sonne kommt, am Ende doch immer.“ „Was ist das, n Rätsel?“ „Es soll heißen das du keine Angst haben sollst, vor dem was kommt.“ Dob blieb still.

„Wie sieht der Himmel aus, der grad über dir steht?“
„Ahm... ich bin kein Wetterfrosch, aber es sieht nach... Nacht aus. Eindeutig.“
Tess konnte nicht anders als zu grinsen.
„Dob? Ich spüre nichtmal mehr meinen Hunger. Oder Durst. Dabei müsste ich durch den Blutverlust nen ordentlichen Brand haben. Ich glaub ich bin wirklich tot.“
„Soll ich dich schlagen? Ich mach das gerne – natürlich nur, damit du weißt das alles okay ist.“
„... ja mach mal.“
Er schlug sie. Dani keuchte entsetzt auf. Das war vielleicht etwas zu fest gewesen.
„Und?“
„Ich hab immer noch keine Lust auf Sex mit irgendwem – Hunger in jeglicher Form scheint also im Moment nicht wirklich notwendig zu sein um zu überleben. Dabei könnte man wenn man dich in der Gegend hat, fast glauben das "Täglich Brot" auch "Täglich Sex" beinhalten muss. Aber ich denke nicht mehr das ich tot bin. Danke.“
„Gern geschehen, Doc.“

„Doc? Wenn du dachtest das du tot bist – gibt es in deinem Nirvana dann nen Haufen sexfreudige Jungfrauen die so aussehen wie ich?“
„Nein Dob. Meine Hölle sieht so aus.“
Dani lachte leise.

Seine Hand blieb auf ihrem Busen liegen, während sie sich leicht zum Himmel drehte – und den Nordstern sah, der hinter der Stahlwand für sie schimmerte. Auch wenn es nur ein Stern war, dem ihr Schicksal nicht egal war. Einer reichte Tess vollkommen. Selbst wenn es ein notgeiles Sternchen war, das die Finger nicht bei sich lassen konnte.

Shinshrii
01.09.2012, 21:16
Ellen näherte sich dem Unbekannten und Leo, sich vorsichtig in Deckung haltend. Während Ian dem Professor seine Hilfe angeboten hatte, hatte sie Fetzen des Gesprächs jener beiden mitbekommen. [Der will allen Ernstes versuchen, der Garde was vorzumachen?] Die Sache mit dem Schauspielern war ihr dabei leider entgangen - da hatte sie schon längst wieder das Wort ergriffen.

"Sie wollen tatsächlich, dass sie der Nationalgarde was vormachen können? Entschuldigen Sie, dass ich so reinplatze, aber glauben Sie wirkl..." Ihre Worte erstarben, als der Unbekannte sich zu ihr umdrehte. Sie stand mit offenem Mund da, mitten im Satz erstarrt, und dachte: [Oh. Oh. Ieks. Äh. Holy shit. Oh Gott. Hnnng....] So zwitscherte ihre innere Stimme drauflos, Ellens Ringen nach passenden Worten - und einem angemesseneren Gesichtsausdruck - fröhlich ignorierend.

Erst als sie die Augen schloß und der furchtbar unkooperativen Stimme einen kräftigen mentalen Tritt verpasste, verließ diese die freudig-quietschige Endlosschleife. [Mrrrr.. Äh...okay, Mund zu, Lächeln anknipsen - nicht zuviel -, kein Quietschen und Fangirlen, der muss mindestens soviel durchgemacht haben wie wir, schön, also einfach zurückrudern wegen der Garde-Sache und ganz normal und höflich sein. Ieks].

Der innere Monolog dauerte nur eine Sekunde, dann schloß Ellen den überrascht offenstehenden Mund, zauberte ein freundlich Lächeln auf ihr Gesicht und fuhr fort: "Oh, 'tschuldigung - ich hab Sie erst nicht erkannt. Vergessen Sie, was ich gesagt hab... dass ein Profi wie sie das hinkriegt, glaub ich sofort. Ellen Boyd." Sie hielt die zwei Handvoll Energieriegel hoch und lächelte entschuldigend, wie um klarzumachen warum sie ihm jetzt nicht die Hand geben konnte. "Hier, nehmen Sie sich was davon - wir konnten ne ganze Tasche davon retten, und ich glaube, die Kraft werden wir noch brauchen können." Sie hielt die Riegel auch auffordernd in Rileys und Leos Richtung. "Ihr beiden natürlich auch. Auf denen in der blauen Packung sind Schokostückchen, Kleines."

Wieder an Hugh gewandt, fuhr sie fort: "Also - was genau schwebt Ihnen da vor? Wie könnten wir es da hineinschaffen?"

Gendrek
01.09.2012, 23:19
"Sie wollen tatsächlich, dass sie der Nationalgarde was vormachen können? Entschuldigen Sie, dass ich so reinplatze, aber glauben Sie wirkl..."
Hugh drehte sich noch während er von hinten angesprochen wurde herum. Die Stimme der rothaarigen Schönheit erstarb augenblicklich, stattdessen stand sie für eine Sekunde einfach nur da und starrte. Starrte mit offenem Mund, brachte nur hin und wieder ein kleines Krächzen und ein stotterndes Geräusch hervor.
"Heilige..."
"Oh, 'tschuldigung - ich hab Sie erst nicht erkannt. Vergessen Sie, was ich gesagt hab... dass ein Profi wie sie das hinkriegt, glaub ich sofort. Ellen Boyd."
"Schon gut Ellen, passiert manchmal."
"Wobei... ah egal"
Ellen hielt Léo, dem komischen stotternden Mann und Hugh ein paar Energieriegel hin, dankend nahm er einen davon entgegen. Erst eine Dose pure Erfrischung, jetzt noch was ordentliches zwischen die Zähne? Wo war er gelandet? Die Truppe fing an ihm zu gefallen, der Zusammenhalt, in Teilen, und die Fürsorge die manche untereinander teilten war genau das, was er brauchte. Genau diese Art würde er bei seinen Schützlingen brauchen.

"Also - was genau schwebt Ihnen da vor? Wie könnten wir es da hineinschaffen?"
Hugh richtete sich zum erstenmal auf, es klirrte kurz, ehe er wieder an seiner Zigarre zog.
"Also. Da sie so lieb fragen Ellen, ich nenn sie mal Ellen, können mich Hugh nennen. Also Ellen, ich sitz hier schon seit einiger Zeit und starre so durch mein kleines Visier. Ich hab ne Menge gelernt von den Nationalgardisten. Wie gesagt, ich weiss wie sie laufen, wie sie sich grüßen, was für Handzeichen sie austauschen wenn alles okay ist und ich weiss wie man sich verhalten muss, wenn kackendreist durch den Eingang spazieren will."
Hugh drehte sich herum, jetzt konnte jeder sehen was da so klirrte. Er hatte ernsthaft die original Wolverine-Krallen mitgehen lassen und trug sie in seiner Hose mit sich herum. Ein Schwall Rauch entweichte seinen Lippen ehe er mit dem brennenden Stummel auf die Mauer deutete.
"Mein Plan sieht so aus, wir versammeln ein paar Leute die mit der Masse verschmelzen können, ich zeig ihnen wie sie gucken, wie sie reden, wie sie grüßen, ich bring ihnen notfalls sogar bei wie sie zu atmen haben."
Er wendete sich schnell herum, grinste breit zu Ellen. Gott wie er grinste... ein Schauspieler wie aus dem Buche, es war kein Wunder, dass ihn viele Menschen mochten.
"Sie müssen übrigens mit dem Brustkorb atmen. Bauchatmung passt nicht zu denen, die meisten sind sehr kontrolliert da oben. Aber egal, weiter im Text. Ich bring ihnen alles bei, alles. Sie werden für 15 Minuten, vom Scheitel bis zur Sohle ein Gardist sein der vollends aus dem Lehrbuch entspringt. Das einzige was Probleme bereiten könnte sind die Uniformen, aber da fällt mir garantiert noch etwas zu ein."
Ungeniert riss es die Verpackung des Energieriegels auf.
"Ah und was dazu kommt... ich werd da nicht durchmarschieren können. Nicht ohne ein paar fähige Leute die mir dabei helfen im Hintergrund zu bleiben. Wenn die mein Gesicht sehen, ist es vorbei. Sie haben mich sofort erkannt, er hat mich erkannt..." Hugh deutete auf Riley. "...die werden es auch tun... und jetzt hör doch mal auf zu stottern Kleiner."
Jackman trat auf Riley zu, klopfte ihm fest auf die Schulter.
"Keine Bammel haben, ich bin auch nur ein Mensch. Nur weil ich millionenfach auf DVDs gepresst wurde, bin ich kein Gott, ja?"

Shinshrii
01.09.2012, 23:46
"Okay, Hugh... also Brustatmung, mmh? Das sollte ich hinkriegen, darin hab ich Übung." Als sie an das Korsett in ihrem Rucksack dachte, huschte ein breites, schmutziges Grinsen über Ellens Gesicht, bevor sie sich wieder fasste und des kleinen Mädchens wegens ihre Züge wieder unter Kontrolle brachte.

"Was die Uniformen angeht - gibts vielleicht Patrouillen, denen man auflauern könnte? Ich meine, Kleidung wie die liegt ja schließlich ... nicht ... irgendwo ... rum ..." Schon als Ellen anfing zu sprechen, meldete sich da plötzlich eine vage Erinnerung in ihrem Hinterkopf... [Was war das, was war das doch gleich...? OH!]

"Ich hab da eine Idee - ich hoffe bloß, wir haben sie nicht liegen lassen. Bin gleich zurück!" Eilig erhob sie sich und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. [Wer hatte die Tasche mit den Uniformen mitgenommen? Wir hatten gesagt, wir nehmen sie mit, aber wer, wer hat sie sich gekrallt?] Ein paar hastige Minuten fieberhafter Suche später - niemand schien sich so recht erinnnern zu können, wo die Tasche abgeblieben war - wollte Ellen schon fast die Hoffnung aufgeben, da sah sie sie: direkt hinten an der Treppe in eine Ecke geworfen, halb unter einem der übers Dach verlaufenden Rohre versteckt. Eilends hetzte sie hin und riß die Tasche auf, um den Inhalt zu überprüfen.

~~~~

Einige Minuten später tauchte sie wieder in Hughs Sichtfeld auf, eine schwere Tasche über der Schulter, und eine Jacke in einem nur allzu unangenehm vertrauten Olivton über dem Arm. Sie ließ die Tasche von der Schulter gleiten und setzte sich wieder hin. "Es hat sie tatsächlich einer mitgeschleift - Wink des Schicksals, wirklich." Auf seinen verwirrten Blick hin zog sie die Tasche auf und fuhr dabei fort: "Wir sind bei der Flucht drüber gestolpert - jede Menge Nationalgarde-Uniformen ... allesamt Fälschungen. Nach dem was wir in der Nähe gefunden haben, wohl für eine Art Sondereinsatzkommando, das sich als Gardisten ausgeben sollte. Haben das Zeug nur nie abgeholt." Sie nahm ein, zwei Kleidungsstücke aus der Tasche und reichte sie strahlend lächelnd ihm zur Begutachtung. "Sind keine perfekten Kopien, aber wenn wir die Sache nachts angehen, bei schlechtem Licht und allem, könnte es klappen. Was denken Sie?"

Ty Ni
01.09.2012, 23:57
Die Jungs war unglaublich erleichtert, als sie sahen, wie sich die Situation wieder entspannte. Noah drückte sich an Josh, der still neben ihm gekauert hatte und warf Alistair, der ihnen Deckung gegeben hatte, einen dankbaren und bewundernden Blick zu.
„Noah, du hast recht, wir haben uns alle drei falsch verhalten. Wir müssen uns gegenseitig helfen. Yuki hier wollte niemanden verletzten nur... das wir aufhören uns zu hauen und reden. Ihr beide wart sehr tapfer und ich danke euch dafür, das ihr mich beschützt habt. Alistair und ihr zwei helft mir sicher gleich meine kleinen Schrammen zu versorgen, nicht?“
Der Junge nickte eifrig. Sie hatte seinen großen Bruder verarztet. Natürlich würden sie ihr helfen.
„Aber vorher möchte ich das Josh sich wieder hinlegt, damit er gesund werden kann. Noah, meinst du du kannst ihm helfen? Und Leo? Hilfst du Noah und Josh?

Josh stieß einen leisen Protestlaut aus, als die beiden Kinder auf ihn zueilten. Er war doch der Älteste der dreien. Er musste selbstständig sein. „Wartet, ich kann alleine...“, seine Stimme versiegte, als sich Léos kleine Hand um die seine schloss, uns sie ihm ein warmherziges Lächeln schenkte. Josh spürte, wie sein Gesicht heiß wurde. Aus irgendeinem Grund bereitete es ihm Schwierigkeiten, ihr in die Augen zu sehen, obwohl Léo wirklich sehr niedlich war und ihre großen runden Augen ihn freundlich anstrahlten. Er versuchte, eine aufrechtere Haltung einzunehmen, um einen nicht ganz so hilflosen Eindruck zu machen, doch es gelang ihm einfach nicht, den Kopf vollständig zu heben.

Noah war weniger befangen. Im Gegenteil: als Léo ihm stützend unter die Arme griff, weiteten sich seine Augen in freudiger Überraschung und er lachte sie offen an. Während die drei in Richtung Lager gingen, eröffnete Noah dem Mädchen seinen brandneuen Plan.
„Álvaro ist echt toll! Wenn wir wieder in Sicherheit sind, werde ich mir ein neues Kuscheltier suchen. Und dann können die beiden miteinander spielen! Ich könnte einen Tiger holen! Dann können wir einen Dschungel für die beiden bauen. In einem Baum!“
Léo fiel glockenhell in sein Lachen ein. „Oder einen Elefanten. Dann kann Àlvaro auf ihm reiten.“ sie wandte sich zur anderen Seite. “Und DU heißt Josh, ja? Josh klingt irgendwie wie José, so heißt ein Cousin von mir, der ist ein richtiger Fiesling! …Aber Du bist bestimmt keiner, oder?“
„Ja! Ich meine.. .nein! Natürlich nicht, ich mag nämlich keine Fieslinge.“, beeilte sich Josh zu sagen. Noah hob erstaunt den Kopf. Sein Bruder klang irgenwie heiser. Ob das vom Fieber kam? Er sah wirklich übel aus.

Kaum war Léo von dannen geeilt, mit dem Versprechen, bald wiederzukommen, als sich auch schon Alistiars gewaltige Silhouette vor ihnen aufbaute und sofort in die Knie ging, um mit ihnen auf einer Augenhöhe zu sein. Joshua war schon halb eingeschlafen. Noah aber lächelte, rutschte näher an den Iren heran und lehte sich vertrauensvoll gegen sein Bein.
"Na, alles klar?", flüsterte Alistair.
Noah nickte eifrig.
"Dann is gut. Hör mal. Joshua hat mir vorhin seinen Plan mit dem Klettern erklärt. Allerdings ist das für dich wohl keine Option mit der Verletzung am Bein.Vielleicht hast du auch nen Plan, wie wir einige der Leute hier raus bringen können. Überleg dir was, ich helf kurz der Dame hier, dann komm ich zurück."
„Oh! Ich weiß was viel besseres als Klettern! Ich erzähle es dir gleich!“ Noah sah dem Iren hinterher und ging im Kopf noch einmal den in seinen Augen total genialen Plan durch.
Der mit dem Fliehen. Nicht der mit dem Dschungel.
Er wippte aufgeregt auf seinem Platz hin und her, bis Alistair endlich wiederkam. "Alistiar!", erschrockener Blick auf Josh, der im Schlaf ein leises Geräusch von sich gab, "Ich meinte: Alistair. Ich hab was ganz tolles entdeckt. Gestern, als wir einen Unterschlupf gesucht haben." Der Kleine krabbelte auf die Balustrade zu und sah Alistair bittend an. Dieser verstand sofort und streckte lächelnd die Arme aus, um Noah hochzuheben. Vorsichtig lugten die beiden über den Rand. "Da vorne", wisperte Noah. "Siehst du es?"
Alistair sah... eine Lagerhalle. [3]
Er hob fragend eine Augenbraue, was Noah nicht sehen konnte. Dieser plapperte munter weiter drauf los. "Wenn wir da durch steigen, können wir bis nach hinten durch. Wir werden nicht mal nass vom Regen. Und bestimmt passen alle durch. Aber wir brauchen das hier." , er zappelte ein bisschen herum, bis der Ire ihn auf dem Boden absetzte, immer noch verwirrt. Noah krebste zu seinem Mickey Maus Rucksack, öffnete ihn und legte nacheinander Werkzeuge auf den Boden. Sie waren alt aber gut gepflegt. "Um die Ventilatoren kaputtzumachen und so. Sonst tun die uns weh."
Moment.
Alistair blickte noch einmal zum Lagerhaus hinüber. Tatsächlich. Jetzt sah er es auch: Ein großes Gitter in erreichbarer Nähe. Es gehörte zu einem Lüftungsschaft. Und das Gebäude zog sich durch den Wall hindurch.
Er sah aber auch den großen Ventilator, der die gesamte Breite des Schachtes einnahm und sich bedrohlich drehte. Er musste irgendwie außer Gefecht gesetzt werden. Deshalb die Werkzeuge.
Alistair lächelte und zerzauste dem Jungen den dunklen Haarschopf. "Das hast du dir sehr gut ausgedacht. Wirklich gut. Du scheinst ein Auge für solche Dinge zu haben."
Der Ire wusste genau, von wem Noah das geerbt hatte.
Noah sah Alistiar mit großen Augen flehend an. Er wirkte plötzlich bedrückt. "Sie werden mich doch mitnehmen. Oder? Vielleicht, wenn ich ihnen mein Werkzeug ausleihe und ganz lieb bin?"
Der Knöchel könnte allerdings ein Problem darstellen...

Gendrek
02.09.2012, 00:26
Eigentlich wollte er gerade dazu ausholen, um zu erklären wie er sich das mit den Uniformen gedacht hatte.
Eigentlich hatte er sich da noch garnichts überlegt... es gab schlicht weg keine Patroullien und naja... sonst blieb halt nichts.
Aber bevor Hugh irgendwas erklären konnte, rauschte die bildhübsche Frau auch schon ab.

"Huh... okay, auch gut."
Er knabberte zaghaft an seinem Energieriegel. Erst knusperte es, dann kam die zähe Masse die alles miteinander verband und den Riegel vermutlich so sättigend machte, wie er war.
Allerdings trug dieser Faktor in keinster Weise zum guten Geschmack bei... leider.
Als Ellen jedoch wiederkam und zeigte, was sie gesucht hat...

Hugh war vollkommen weg. Das. War. Die. Rettung.
Er konnte sich nicht zurückhalten. Er musste sie einfach umarmen, ihr diesen dicken Schmatzer auf die Stirn drücken, sie dabei mit dem wenig rasierten Gesicht, seinen Bartstoppeln kratzen und hochheben.
"Gott ihr seid die verdammte Rettung!"
Hugh war glücklich, sehr glücklich.
"Verdammt, wenn wir hier rauskommen und noch leben, dann müsst ihr nur pfeifen, ich werd euch gern den ein oder anderen Gefallen tun."

Mephista
02.09.2012, 00:33
Begeistert hatte Léo Hjuus Plan gelauscht und riesige Riesenaugen bekommen, als er sagte, dass er Schauspieler ist. Sie hatte es doch gewusst! Glücklich hatte sie ihn angestrahlt und wollte ihn gerade ob seiner unglaublichen Kreativität loben, da kam plötzlich die rothaarige Schönheit (Clover ist aber auch voll schön ^_^) an und beriet sich mit ihm genau über diesen Plan. Sie nahm sich auch herzlich dankend für Riley und sich zwei der Riegel mit und würde sie später mit ihm essen.
Gespannt lauschte das Mädchen den Beiden, Riley stotterte noch immer komisches Zeug vor sich her, was anscheinend auch Hjuu langsam nervte, denn er wies den jungen Mann mit einem Klaps auf die Schulter darauf hin. Sofort verstummte Riley und schien, als ob ihn Medusa angeschaut. Léo wollte die beiden Planbesprecher nicht bei den Vorbereitungen stören, also lächelte sie ihnen zeinkernd zu, bevor sie sanft an ihrem erstarrten Freund ruckelte, bis dieser zumindest seinen Kopf zu ihr drehte und schaffte es irgendwie, ihn zurück zu Noah und Josh zu ziehen. Kurz vor ihnen bemerkte sie Onkel Alistair und auch Clover, die den beiden Jungs Gesellschaft leisteten. Josh schien gerade zu schlafen und Noah ihrem Irenonkel aufgeregt etwas zu erzählen. Und so entschied sich Léo für die logischste Variante. Sie stürmte mit einem lauten CLOVER! auf ebenjene zu und umarmte sie ganz fest.
Glücklich blickte sie zu ihr hoch und es sprudelte aus ihr heraus:
Du und Ian habt euch gebusselt, ich habe es ganz genau gesehen! So wie meine Mama und Papa es immer machen! Werdet ihr jetzt heiraten? Darf ich da dabei sein und die Blumen austreuen, bevor Du in einem wuuuuuuuunderschönen Kleid durch den Kirchengang läufst? Ja? Und dürfen Josh und Noah dann auch dabei sein? Und Onkel Alistair natürlich! Und Riley! Und Andris! Jaaaa? Och, ich freu mich so!
Sie knuddelte sich ganz fest an ihre Lieblingssängerfreundin.

Lynx
02.09.2012, 00:50
Inzwischen hatte Clover wahrscheinlich ein dutzend Mal versucht, Gewissheit über die beiden Jungen, die inzwischen munter Bekanntschaften geschlossen hatten, zu erlangen. So schlich sie ein wenig um alle herum, beobachtete ein wenig die Situation und fand doch nie einen guten Moment - vor allem weil innerhalb von kürzester Zeit schon wieder so viel passierte. Aber eigentlich brauchte sie ja keinen Beweis - alleine wie Alistair die beiden Jungen ansah sagte ihr, dass es auf jeden Fall Abbys Kinder sein mussten. Trotzdem wollte sie es hören, am besten vom Iren selbst. Mit Worten. Sein Nicken war ihr nicht genug.

Sie hatte nicht vergessen, was sie Alistair versprochen hatte, doch er hatte bisher keine Intention gehabt, sie irgendwie darauf aufmerksam zu machen oder mit ihr darüber zu sprechen. Aber was erwartete sie eigentlich, nachdem sie ihn erst abgewiesen und wenig später mit Ian hier am Dach die traute Zweisamkeit genossen hatte. Beim Gedanken daran fühlte sie ein wohliges Kribbeln im Bauch und sofort huschte ihr ein Lächeln übers Gesicht. Es war gar nicht so einfach zu verbergen, wie glücklich sie im Moment war, aber die Situation erforderte es, eine gewisse Haltung zu bewahren. Man hatte nicht verträumt zu lächeln wenn vor einem die verwaisten Kinder herumliefen, die man nach dieser Sache mit einem verrückten Iren erziehen sollte. Sie lachte über die merkwürdige Situation. Reiß dich zusammen. Du solltest dir Sorgen machen. Aber es fühlte sich gerade alles so sorglos an...

"CLOVER!" Eine vertraute Stimme riss Clover aus ihren Gedanken, fegte wie ein Hurricane über sie hinweg und umarmte sie. " Du und Ian habt euch gebusselt, ich habe es ganz genau gesehen! So wie meine Mama und Papa es immer machen! Werdet ihr jetzt heiraten? Darf ich da dabei sein und die Blumen austreuen, bevor Du in einem wuuuuuuuunderschönen Kleid durch den Kirchengang läufst? Ja? Und dürfen Josh und Noah dann auch dabei sein? Und Onkel Alistair natürlich! Und Riley! Und Andris! Jaaaa? Och, ich freu mich so!"
Léo grinste sie an und schien sie gar nicht mehr loszulassen. Clover lachte und die Hitze schoss ihr in die Wangen, die sich sofort röteten. Sie hatte gar nicht daran gedacht, dass natürlich alle gesehen haben mussten, was passiert war. Wieder ein kurzes Kribbeln beim Gedanken daran, aber diesmal war die Verlegenheit doch durchsetzungsfähiger. "Also erst einmal sehen wir zu, dass wir hier rauskommen, ja?", war die ausweichende Antwort, die auch Léo nicht vollkommen zufriedenzustellen schien. "Aber danach darf ich die Blumen streuen und Josh und Noah tragen dann die Ringe auf so hübschen Kissen!" Clover lachte und entschied sich, einfach mal unverbindlich zu nicken. Ihr Blick fiel dabei auf Noah und Josh.
"Hör mal Léo, ich muss mal kurz mit Onkel Alistair sprechen, ja? Pass gut auf die beiden auf!" Sie strich der Kleinen kurz über die Haare. Sie war wirklich ein Goldstück.
Clover sah Alistair an, der natürlich alles gehört haben musste. "Ist das in Ordnung?"

Shinshrii
02.09.2012, 00:52
"Gott ihr seid die verdammte Rettung!" Ja, sie hatte sich Zurückhaltung auferlegt - aber als sie bei der kräftigen Umarmung den Boden unter den Füßen verlor, konnte Ellen nicht anders, und ihr entfuhr ein reichlich würde- und atemloses Quietschen. "Ieks! Heyhey, erdrück mich nicht!" brachte sie lachend hervor, lehnte sich ein wenig zurück und schaute Hugh mit breitem Grinsen an, von seinem Fröhlichkeitsanfall angesteckt.

Mit einem ungewohnt kecken "Pass auf was du versprichst, am Ende komm ich noch drauf zurück" zwinkerte sie ihm zu, löste sich dann aus der Umarmung und bückte sich wieder zu der Jacke (und einigen anderen, darin eingeschlagenen Kleidungsstücken), die sie vorhin über dem Arm getragen hatte. "Ich werd mal eine anprobieren - nicht dass uns am Ende noch die Hälfte fehlt, oder sie nicht passen."

Rasch entledigte sie sich ihres Kapuzenpullis, musterte dann mit kritischem Blick ihr reichlich mitgenommenes T-Shirt... und zog sich das auch kurzerhand über den Kopf, um ein neues, frisches anzuziehen, bevor sie das Uniformhemd darüber anzog. Rasch folgte die Uniformhose, und zuletzt streifte sie sich die dazugehörige Jacke über. Ein paar rasche Handgriffe, und ihr Haar war fest zu einem Knoten zusammengefasst.

Zufrieden mit ihrem Werk, drehte sie sich wieder zu Hugh um und breitete zur Begutachtung des Gesamteindrucks die Arme aus. "Und? Denkst du, wir kommen damit durch?"

Streicher
02.09.2012, 01:13
Alistair nahm Noah hoch auf den Arm.
"Ich werde keinen von euch beiden hier zurücklassen, und wenn ich dich höchstpersönlich da durchtragen muss, verstanden?", versicherte er dem Jungen, der danach sichtlich erleichtert aussah.
"Das ist ein sehr guter Plan", lobte er dann Noah, "Der wird einigen von uns wahrscheinlich das Leben retten. Ich bin wirklich stolz auf euch zwei."
Noah lächelte.
[Gott, er lächelt genauso wie seine Mutter.]
Er legte seine Stirn an die des Jungen und schloss für einige Sekunden die Augen. Er hatte sie tatsächlich gefunden und gab wirklich für jeden einen Weg aus dieser Sache rauszukommen. Was wollte er mehr? Selbst wenn er bei dem Versuch sterben würde, hätte er zumindest Abbys Kinder gerettet.

Plötzlich hörte er zuerst Leos und dann Clovers Stimme von der Seite. Wieder in die Realität zurückgeholt, setzte er Noah vorsichtig ab, der daraufhin zu seinem Bruder hinkte und sich neben ihm niederließ.
"Hör mal Léo, ich muss mal kurz mit Onkel Alistair sprechen, ja? Pass gut auf die beiden auf! Ist das in Ordnung?"
Alistair seufzte.
"Natürlich."
Zusammen entfernten sie sich ein Stück von den drei Kindern, allerdings nur soweit, sodass Alistair die Kinder noch im Auge behalten konnte.

Clover lächelte ihn kurz und verlegen an, dann schaute sie auf die Jungs und wieder zurück zu dem Iren.
"Sind das ... das sind Abbys Söhne, nicht war?"
Alistair zündete sich die Zigarette an, die er sich gerade gedreht hatte und nahm einen Zug.
"Sind sie.", antwortete er knapp.
Für einen Moment herrschte Stille.
"Ian also, hm?", durchbrach der Ire dann das Schweigen.
Clover lief wieder rot an und nickte zögerlich.
Ein weiterer Zug an der Zigarette.
"Deine Entscheidung. Ich werd nicht groß darüber reden, was ich davon halte."
Er schnippte die Asche von der Zigarette und setzte sie erneut an.
"Was die Sache mit den Kindern angeht", er schaute sie direkt an und konnte die Ungeduld der jungen Frau sehen, "bist du an nichts gebunden. Ich komm auch allein mit ihnen klar. Die Jungs sind taff, wahrscheinlich werden sie irgendwann einmal taffer als ich sein. Kommen ganz nach ihrer Mutter."
"Ich ...", begann Clover, doch der Ire unterbrach sie mit einer knappen Handbewegung.
"Nein", erwiderte er, "Wie gesagt, es ist deine Entscheidung, für wen du was empfindest, das geht mich gar nichts an. Aber ich bin für die beiden Jungs verantwortlich und Ian wird sich gefälligst von ihnen fernhalten. Du magst über ihn denken was du willst, aber er ist ne falsche Schlange."
Clover sah ihn sichtlich geschockt an.
"Alistair ..."
Wieder stoppte er sie bevor sie reden konnte. Er wollte eigentlich nichts von ihr hören.
"Das kannst du ihm von mir aus gerne sagen, denn wenn er Noah oder Joshua zu nahe kommt, werd ich ihm Eigenhändig seine Zuckergussummantelte Zunge herausreißen."
Einfach nur stumm dastehend, schien die rothaarige Frau nicht zu wissen, was sie sagen sollte. Der Ire seufzte. Er wollte ihr eigentlich eine Hand auf die Schulter legen, nein, er würde sie am liebsten in den Arm nehmen. Sie sah für ihn immer so aus, als wolle sie, dass sie jemand drückt. Die Zigarette zwischen zwei Finger nehmend lehnte er sich an die Wand.
"Hör mal, ich hab dir schonmal gesagt, dass ich dich gut leiden kann. Daran hat sich nichts geändert. Ich werd immer noch soweit es geht darauf aufpassen, dass du und Leo hier heil aus der Sache rauskommen. Selbst den verlogenen Arsch von Ian werd ich hier rausziehen müssen, weil ich es dir gesagt hab. Aber danach", er schubste sich wieder von der Wand ab und schnippte die Zigarette weg, "gehen wir getrennte Wege. Ich mache dir keine Vorwürfe, darüber musst du dir keine Sorgen machen. Du hast ein Ziel gefunden, für das du Leben willst, und du hast jemanden gefunden, MIT dem du leben willst. Ich freue mich für dich. Aber der Kerl wird sich von mir und meinen Jungs", er hatte wirklich meine Jungs gesagt, fiel ihm auf, "fernhalten. Am liebsten wäre mir auch, wenn ich Leo mitnehmen könnte, aber die scheint bei euch bleiben zu wollen, und ich werde sie garantiert nicht zwingen."
Am liebsten würde er wieder zu den beiden Jungs gehen und die Sache damit als abgehakt verzeichnen, doch das würde es wohl nicht sein. Wenn er sie so ansah ... Es war unfair, warum musste ihm jeder Mensch genommen werden, der ihm etwas bedeutete? Für einen kurzen Augenblick stieg eine unglaubliche Angst um Abbys Söhne in ihm auf, für einen Moment konnte man diese sogar in seinem gesicht sehen. Wie ein Schatten der darüber huscht.
"Du musst nichts sagen", begann er dann tröstend und mit etwas trauriger Miene, "Ich hab mittlerweile gemerkt, wie unangenehm dir meine Nähe eigentlich ist, wie du dich versteifst und verkrampft. Du musst dir für mich keine tröstenden Worte einfallen lassen."
Er fühlte das zusammengefaltete Notenblatt in seiner Hosentasche, als er die Hand hineinschob.
"Ich bin dir dankbar für deine Hilfe, und auch für die nett gemeinten Absichten, aber das einzige wohin das führen würde, wäre eine Entscheidung die dir das Herz zerbrechen würde. Und das ist das letzte was ich will. Geh mit ihm, genieß dein Leben und sei glücklich."
Er griff das Notenblatt und hielt es fest in den Händen.
"Und vergiss nicht, solltest du jemals Hilfe brauchen, kannst du immer auf mich zählen."
Dann schwieg er. Was sollte er auch noch sagen? Gehen konnte er, wollte er mittlerweile vielleicht auch, nicht einfach so. Etwas verloren stand er vor ihr, denn er konnte nichts tun. Keine tröstende Umarmung, kein aufmunternder Stubser. Die letzten Tage hatten ihm gezeigt, soetwas wollte sie nicht, zumindest nicht von ihm.

Viviane
02.09.2012, 06:50
„Hilf mir hoch Dob.“
„Vergiss es.“
„Ich muss wissen ob Terence noch lebt, also hilf mir rüber zu Sanders und dem verfickten Funkgerät.“
„Was macht das für einen Unterschied?“
„Dob, mach einfach...“
„Ich mach nie einfach. Erst recht wenn ich das Gefühl habe, du bist drauf und dran Scheiße zu bauen. So gut sollteste mich inzwischen kennen, Sweetiepie.“
„Wenn er nicht mehr lebt, hab ich keinen Grund irgendwohin zu gehen. Dann bleib ich hier an Sanders Seite.“
„Ein Grund mehr dich nicht ans Funkgerät zu lassen.“
„Wieso?“
„Weil du immer noch nen Knacks hast in deiner Birne. Sicher von dem ganzen Ketchup das die Blondine da hinten verspritzt hat, beim Versuch dich zu „behandeln“.
„Ich brauch deine Hilfe nicht.“
„Nichtmal meine Spezialbehandlung?“

~*~

Tess schaffte es irgendwie nach dem Rippenhieb alleine auf die Beine zu kommen und loszuwanken. Sie kniete sich neben Sanders um auf gleicher Augenhöhe wie sie zu sein und um ihren Unterschenkel zu entlasten. „Corporal Sanders? Danke für ihren Einsatz vorhin. Ich verdanke ihnen mein Leben – zum zweiten Mal. Dafür... gibt es keine Worte. Aber wenn sie Fragen haben, würd ich sie gern beantworten.“
Sanders blickte aus ihrer Hab-Acht-Haltung hoch.
„Ich hätte nur noch eine Bitte. Kann ich mit ihrer Funkausrüstung Kontakt zu der Truppe im Heli aufnehmen, von denen ich vorhin gesprochen habe?“

Wohin? Diese Frage hatte in Tess Kopf gehämmert und ihr keine Ruhe gelassen.

„Sie meinten doch, das sie McCormack alle halbe Stunde Bericht erstatten. Ich will nicht weiter als nötig – nicht wenn es hier noch Leute gibt, die rausgeholt werden müssen.“ Oder wenn es keinen Ort gibt, an den ich gehen kann. Dann würde ich hier bleiben und mit ihnen sterben Corporal.

Sie hoffte das Sanders ihr diesen einen Funkspruch erlaubte. Es würde gut tun Terence zu hören. Es würde ihr Lebensmut schenken. Es würde ihr Hoffnung darauf geben, das es mehr Sterne gab als den einen, der sichtbar über ihr stand.

[ooc: Falls sie es nicht erlaubt, versucht Tess Terence über das Funkgerät, das Mike Anderson der Truppe gegeben hat (und von dem sie Terence ein Exemplar im Hotel gegeben hat, mit Absprache eines Sendekanals) zu erreichen, in der Hoffnung das er sich irgendwo in näherer Umgebung aufhält, wo das Empfangssignal noch stark genug ist.]

T.U.F.K.A.S.
02.09.2012, 11:02
Sanders hatte sich etwas arg in ihren Worten vergriffen und Yuki war kurz drauf und dran gewesen, dem Miststück eine vor den Latz zu knallen für den "Schwanzlutscherbrigade"-Spruch - aber sie hatte recht gehabt.

Nun, mit Verlaub, Corporal - Sie hocken hundert Stunden lang mit einer Windel um den Arsch auf einem beschissenen Baum und warten darauf, dass ihr Ziel in annehmbarer Position für ein einzelnen Schuss ist, Ma'am.

Tess' Blut im Gesicht, an der Kleidung, am ganzen verdammten Körper.

Nun, Ma'am, wie sollte ich voraussehen, dass sie sich an mich heranschleicht? Sie wegschicken?
Ja, das hätte ich wahrscheinlich tun sollen.

Sie rannte zurück zu ihrer Couch und kramte in ihrem Armeerucksack nach Wechselkleidung. Wenn sie jetzt jemand so sah - kurz vor einer Mixutr aus Heulen, Schreien, In die Wand schlagen und Kotzen - dann scheiß drauf, schlimmer konnte es eh nicht mehr kommen.

Shit, Sanders, haben Sie schonmal ein abgebranntes Dorf eingenommen und das "Sieg" genannt? Und hab' ich Sie heute schon gefragt, warum Sie dumme Nuss Ihr scheiß Zielfernrohr in der Gegend rumstehen lassen? Oh, sorry, Ma'am - ich war zu sehr beschäftigt das zu tun, was Sie eigentlich tun müssten, Ma'am. Recon und so, Ma'am. Während Sie hier den gottverdammten Babysitter raushängen lassen, Ma'am. Mit Verlaub, ihr Kommando ist soviel wert wie ein Dingofurz, Ma'am.

"Verdammte Scheiße, wo...", flüsterte sie leise, während sie den Inhalt ihres Rucksacks auf dem Sofa verteilte: Magazine, en paar Handgranaten, Willy Lieblings-CD - Bruce Springsteens "The River" in einer Art Special Edition...

Mehr konnte ich nicht von ihm retten.

"Keine Klamotten. Schlechteste Frau der Welt.", flüsterte sie wieder mit einer Spur Zynismus in der Stimme.

Sie würde nichts mehr unternehmen bis zur Operation Izanami. Fuck, sie hatte es noch gesagt: Jedes Mal, wenn sie versuchte jemandem zu helfen, starb er durch einen Fehler den sie machte. Sie war nachsichtig gewesen, sie hatte diesen einen verdammten Schatten auf der Mauer nicht rechtzeitig gesehen, sie hatte Tess nicht gesagt dass sie ihren beschissenen Kopf unten lassen soll statt die Früchte von Yukis Überheblichkeit Sanders gegenüber zu ernten. Niemand verdient sowas.

Tess' Blick, als Yuki da stand und sich planlos im Schock versuchte zu entsinnen, was nochmal beim Erste Hilfe-Training alles gelehrt worden war.
"Scheiße, Tess - ich bin Soldatin und kein Arzt!", wollte sie sagen. Raus kam nur ein geblubbertes, angsterfülltes "Ich kann nicht.". Raus kam nichts außer heißer Luft.
Mir liegt dieser Sozialscheiß nicht.
Charisma 8 ist ein Witz, Miss Rothrock.
Intelligenz 2, Miss Rothrock.
"Fuck!", schreiflüsterte sie in die Couch hinein, als sie merkte, wie nutzlos sie hier eigentlich war. Es gab nur zwei Dinge die sie jetzt tun konnte:

Hoffen, dass nicht nur Fawyer mit ihr das Camp ausradieren würde.
Und nachher das tun, was sie am besten konnte - das Einzige, was sie tun konnte: Ihren Job.

Duty first, Yuki. Du behämmertes Miststück, Duty first! Was um Gottes Willen ist los mit dir? Du bist Soldat. Du kämpfst. Du lässt dich nicht von irgendwelchen Weibsen ablenken und kriegst dafür einen auf den Sack. Mach' deinen Job. Mach' den Job, den Sanders von hier aus nicht tun kann.

Das 6. Batallion konnte schlecht sehen, wie daneben sie sich hier benahm - sie war die einzige, die noch übrig war. Somit hatte sie nichts zu verlieren, aber das 6. RAR hatte was zu verlieren: Seinen Ruf.

Ich werd' der Sanders zeigen, was ich die letzten 7 Jahre gemacht habe.

Sie stand langsam von der Couch auf und betrachtete noch einmal die linke Schulter. Fachmännischer Verband. Hielt selbst als sie Tess von den Sandsäcken wegwuchten musste. "Mal sehen, wieviele Sit-Ups ich damit hinkriege."
Nur testweise. Sobald es wehtut, hörst du auf.
Ja.
Augenblicklich.
Ja.
Sie brauchen dich nachher, glaubs oder glaubs nicht.
Okay.

Daen vom Clan
02.09.2012, 13:08
Alistair ließ sich den Plan durch den Kopf gehen und - verdammt noch eins - das Kind hatte Recht:

Team „Styx für Styx vorwärts“
Anzahl: Alle die auf Geschick würfeln wollen.
Erledigt von:
Probe auf: Geschick
Hintergrund: Noah Mitchel hat sich einen Weg ausgekundschaftet der durch die Lüftungsschächte einer Fabrikhalle führt. Allerdings sind dort zahlreiche mechanische Gefahren zu überwinden…

Mögliche Option: Der Junge würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß er, dass er mit seiner Verletzung beeinträchtigt ist.
Wenn Noah Mitchel die Gruppe begleitet, retten sie ihn zwar, die Probe auf Geschick wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.


Sanders saß in ihrer eigenen Ecke und sie mied die Anderen, als würde sie einen Moment Ruhe für sich selbst haben zu wollen während sie sich das Blut von Tess von den Händen wusch und dafür den Rest ihrer kleinen Flasche Mineralwasser benutzte.
Als die Ärztin dann schließlich auftauchte, stand sie rasch auf und deutete ein respektvolles Salutieren an und als die Ärztin sich nach dem Funkgerät erkundigte, zögerte sie keine Sekunden diesen, ihren letzten, Schatz der Ärztin anzuvertrauen.

Diese suchte sich einen ruhigen Platz und sie versuchte Terence zu erreichen. Doch was sie hörte gefiel ihr nicht. Und was sie nicht hörte noch viel weniger.
Sie versuchte Frequenz um Frequenz, Notruf um Notruf und immer wieder mit wachsender Verzweiflung die bekannten Kanäle - doch es war nur Rauschen zu hören. Tödliches, unheilerkündenes Rauschen.
Die Art von Rauschen die klar machte, dass das Funkgerät in Ordnung war, die andere Seite des Gerätes jedoch nicht...

Lynx
02.09.2012, 13:42
Alistair hatte die Bedeutung von "Ich muss mit dir reden" offensichtlich nicht ganz verstanden - zumindest redete erst einmal nur er. Nicht, dass es Clover prinzipiell gestört hätte, immerhin erfuhr sie so ziemlich schnell, was nun Sache war. Allerdings merkte sie, wie langsam aber sicher mit jedem Satz etwas in ihr hochkam. Diesmal waren es überraschenderweise keine Tränen, sondern ein Anflug von Wut, die sich langsam ausbreitete wie Gift.
"Lässt du mich wohl mal ausreden?", fuhr es schließlich aus ihr heraus, als Alistair schließlich schwieg. Ihre Stimme war hoch und piepsig - wie immer wenn sie wütend war.
"Du kannst sowas nicht in einem riesigen Monolog alleine entscheiden!", sagte sie und tippte ihm mit ihrem Zeigefinger auf die Brust. Der Ire sah sie irritiert an und wusste offenbar nicht, ob er ihre Wut ernst nehmen, oder sich darüber amüsieren sollte.
"Du kannst gerne sagen, wer sich von Abbys Kindern fern halten soll und du kannst gerne sagen, dass ich mein Versprechen nicht halten muss, aber du kannst mir das nicht befehlen! Ich hätte vielleicht auch gerne die Möglichkeit gehabt, darauf zu antworten, aber du lässt mich ja nicht! Eine Unart, sowas. Eine unhöfliche Unart!" Sie holte tief Luft, weil sie aufgebracht und schnell gesprochen hatte und dabei sah sie wahrscheinlich ein bisschen aus wie ein blassroter Luftballon. "Da kannst du ja gleich sagen, dass du auch nicht willst, dass ich den Jungs zu nahe komme." Der Gedanke daran ließ sie kurz inne halten, weil sie so etwas eigentlich nicht hören wollte. Aber es war besser, die Sache jetzt anzusprechen als irgendwann, wenn es alles nur noch schlimmer machen würde.

Clover räusperte sich und konzentrierte sich aufs Wesentliche. "Was du von Ian hältst, ist auch deine freie Entscheidung.", piepste sie. "Aber mich würde mal interessieren, warum er so eine falsche Schlange in deinen Augen ist. Was ist passiert? Was hat er gemacht? Und komm mir nicht damit, dass er mir das selbst sagen soll." Sie schüttelte enttäuscht den Kopf. "Ich dachte, du bist mein Freund. Ich hatte gehofft, dass man als Freunde auch Bedenken äußert. Ich bilde mir schon meine eigene Meinung und ich vertraue Ian, aber ich würde trotzdem gerne wissen, was dich denn so an ihm stört? Deiner Meinung nach laufe ich ja anscheinend in mein Verderben." Sie schüttelte ungläubig den Kopf, aber dann wurde ihr Blick traurig und ihre Stimme hatte sich wieder etwas beruhigt. "Oder... sind wir keine Freunde mehr?" Sie sah Alistair nun forschend in die Augen, aber sein Blick war unklar. "Ich verkrampfe mich in deiner Nähe nur, weil ich nicht mehr sicher bin, ob du meine überhaupt ertragen willst."

Andromeda
02.09.2012, 13:50
Dani war die ganze Zeit mit Dob bei Tess geblieben. Mehr als der Anblick des Blutes hatte sie der Schock gelähmt, dass Tess tot sein könnte. Tess, die sich bisher nicht hatte unterkriegen lassen, die für Dani irgendwie die Aura der Unverwundbarkeit umgab, auch wenn sie durch die Schlägereien schon ziemlich mitgenommen war. Ausserdem stellte sie fest, dass Dob tatsächlich nicht so übel war. Er dachte zwar nur an das Eine, aber ansonsten - oder vielleicht gerade deswegen - war er ein offener, direkter Mensch, Eigenschaften die Dani durchaus zu schätzen wusste.
Als der Zustand von Tess stabil zu seien schien und sie nach dem Funkgerät verlangte, drückte sie ihr noch einen spontanen Kuss auf die Stirn, und sagte zu Dob: "Du machst das hier schon, oder?", wobei sie ihm auf die Schulter klopfte. Hoffentlich würde Sanders der Ärztin erlauben das Funkgerät zu benutzen, sonst würde Dani sie schon dazu bringen. Wenn es jemand verdient hatte, dann Tess, die im wahrsten Sinne des Wortes ihren Kopf bzw ihr Bein hingehalten hatte, um an Informationen zu kommen. Aber zuerst wollte sie nach Yuki sehen, die das ganze ziemlich mitgenommen zu haben schien. Schließlich fand sie sie auf dem Dach, wo sie dazu ansetzte, Sit-Ups zu machen. Vermutlich keine gute Idee in ihrem Zustand.
Dani setzte sich neben Yuki und versuchte, Blickkontakt mit ihr zu bekommen. Sie schien wirklich völlig durch den Wind, wohingegen sich Dani erstaunlicherweise gerade mal wieder etwas gefangen hatte. Oder es war der Moment geistiger Klarheit vor dem kompletten Wahnsinn, wer wußte das schon.
"Meinst du das ist jetzt wirklich eine gute Idee? Mal unter der Annahme du hast nicht vor, deiner Schulter den Rest zu geben."

Yuki saß nur da und starrte leer in Richtung des Lochs in der Mauer. Nur noch ein paar Stunden.
"Ich muss wissen, wie sehr ich sie belasten kann.", sagte sie mit fast roboterartiger Intonation. "Nicht, dass ich nachher einem der Garde-Penner seine AK klauen und sie nicht benutzen kann, weil die Schulter schlappmacht."
"Naja, aber du meintest selbst, dass da nichts geht im Moment. Dass du Hilfe brauchst, bei diesem Plan da."
"Könnte es auch alleine versuchen. Würde allerdings wahrscheinlich dabei draufgehen.", sagte Yuki und drehte nun endlich den Kopf in Danis Richtung, schaute sie allerdings nur aus den Augenwinkeln an. "Hatte ich nicht vor." Sie grinste kurz und wandt sich wieder ab, den Blick geradeaus gerichtet. "Wie geht's Tess? Kommt sie klar?"
"Den Umständen entsprechend. Dafür, dass sie ein scheißriesiges Loch im Bein hat, scheint es ihr ganz okay zu gehen."
"Das ist gut. Ich weiß nicht was ich getan hätte, wenn sie jetzt-", Yuki beendete den Satz gar nicht erst. Dani würde schon wissen worauf sie hinauswollte. "Es klingt vielleicht etwas komisch, aber ich muss wissen, was sie gesehen hat, bevor das Arschloch auf der Mauer sie erwischt hat. Ich habe nur keine Ahnung, ob ich ihr gerade unter die Augen treten kann, ohne dass sich Sanders auf mich stürzt."
"Oder ohne, dass du schon wieder durch die Gegend ballerst und den Rest der Heilsarmee auf uns aufmerksam machst.", sagte Dani mit einer Spur Ironie in der Stimme und grinste Yuki an, die das Grinsen spontan erwiderte.
"Touché.", witzelte Yukari leise und wandte sich endlich Dani zu. "Hey, ist noch was übrig von deinem Tabak-Zeug? Ich glaube ich könnte erstmal 'ne Zigarette vertragen nach der ganzen Scheiße."

Dani grinste immer noch, als sie den Tabakbeutel aus der Tasche zog. Viel war nicht mehr da, aber Yuki hatte es sich mehr als verdient, vor allem da Dani alles andere als Unschuldig an dem ganzen Drama war. Bei dem Gedanken verdüsterte sich ihr Gesicht kurz, bevor sie Yuki wieder ansah: "Sorry übrigens. Für vorhin. Und danke dass du dazwischen bist." Sie wollte das nur gesagt haben, da nicht klar war, wer die nächsten Stunden überleben würde. Dann reichte sie Yuki die Zigarette.

Streicher
02.09.2012, 14:37
"Ich verkrampfe mich in deiner Nähe nur, weil ich nicht mehr sicher bin, ob du meine überhaupt ertragen willst."
Alistair schaute zuerst verwirrt, dann traurig an.
"Sag sowas nicht", begann er dann und kam einen Schritt näher.
Er hob die Hand kurz an, in der Absicht ihr übers Gesicht zu streichen, hielt dann jedoch für ein paar Sekunden inne, bevor er die Tat dann umsetzte.
"Ich ... nichts würde ich momentan mehr wollen, als das du mir mit den Jungs hilfst. Aber ..."
Die Wut mit der die junge Frau gerade eben reagiert hatte war echt, nicht gespielt, und trotz dessen, das dieser Anblick ungewohnt war, gab es nichts, worüber er sich amüsieren sollte.
Seine Hand senkte sich und er trat wieder einen Schritt zurück.
"Du willst wirklich wissen, was ich über Ian denke?", fragte er dann ernst
Sie nickte.
"Ja."
Alistair seufzte.
"Ich rechne es ihm hoch an, dass er dich un Leo vor all dem beschützen will. Aber das war es auch. Sein ganzes Gerede davon, dass er uns alle hier rausbringen will ist nur Gelaber. Nichts hat er bis jetzt dafür getan. Und komm du mir auch nicht mit der Ausrede, dass ihn niemand gelassen hat. Er hat kein einziges Mal den Mund aufgemacht um sich für eine Aufgabe zu melden oder sich durchzusetzen. Er trifft keine Entscheidungen, und bricht bei jeder Möglichkeit zusammen. Wenn er wirklich zum Wohl der Gruppe handeln wollen würde, und nicht nur darauf aus wäre ein gutes Bild vor dir und den anderen zu machen, würde er seine selbsternannte Anführerschaft ablegen und sie in fähigere Hände geben. Im Endeffekt ist er nur auf den Ruhm aus, dem ihm die Sache einbringt. Ich kenne solche Leute, und sehe doch, wie er sich in deiner Gegenwart verhält und wie, wenn du nicht da bist. Er ist nichtmal ehrlich zu sich selbst. Solche Menschen hasse ich und kenne oder wohl eher kannte ich zu genüge. Sie machen anderen etwas vor um sie mit ihren Worten einzulullen aber in Wirklichkeit, sind sie jemand ganz anderes."
Eine kurze Pause folgte, nur für ein paar Sekunden.
"Du musst mir auch nichts von seiner ach so tragischen Vergangenheit erzählen. Wenn du wüsstest, wie meine aussieht, wüsstest du wie lächerlich solch ein Versuch wäre. Ich habe Dinge gesehen und getan, die kein normaler Mensch tun sollte. Und trotzdem stehe ich, Herr meiner Sinne, und stehe dazu, im Gegensatz zu diesem Penner."
Er deutete auf seine Brust.
"ICH habe meinen Arsch für euch riskiert, für euch alle, mehr als einmal. ICH mache die Drecksarbeit, die er nicht erledigen kann. ICH war da um dir aufzuhelfen, nicht ER."
Er kam wieder einen Schritt näher.
"Das soll keine Umstimmaktion werden, wie es sich anhört. Es ist wie gesagt deine Entscheidung, und daran will ich nichts ändern. Aber die Jungs von Abby werden nicht durch solch einen Menschen beeinflusst werden. Ich will, nein, ich habe versprochen, dass ehrbare Männer aus ihnen werden, und dafür werde ICH sorgen. ICH selbst, ob mit oder ohne deine Hilfe."
Er sah sie entschuldigend an.
"Ich ... " , dann wankte er zurück an die Mauer und sackte auf den Boden, "ich bin immer allein gewesen. Seit meine Eltern gestorben waren."
[Jack ... niemand außer mir konnte ihn sehen ... niemand hatte mir je geglaubt, dass er existiert hat.]
Alls die Bilder aus seiner Erinnerung, auf allen verblasste das Bild des pinken Katers, und leere blieb an dessen Stelle zurück.
"Und als ich eine neue Familie fand, dauerte es nicht lange, bis ich auch diese verlor."
Bitter verzog er die Miene.
"Und dann fand ich jemand neues. Jemanden der mir wieder etwas bedeutet hat, der mir WIRKLICH etwas bedeutet hat. Abby. Doch auch das war nicht von Dauer. Jedes Mal, wenn ich jemanden finde, wird er mir genommen."
Er schaute zu ihr hoch.
"Ich bin ein ehrlich Mensch, Clover, ich weiß nicht ob meine Gefühle für dich, die über Freundschaft hinausgehen, nicht nur auf Einsamkeit begründet sind. Aber selbst dann, hab ich auch dich verloren. Und jetzt, jetzt habe ich Abbys Jungs gefunden. Was glaubst du wohl wird passieren? Das beste was ich hoffen kann, ist das sie es hier rausschaffen und lediglich ich sterben werde."
Er hoffte wirklich, dass sie seine Worte nicht verletzen würden. Er meinte es nicht böse, doch wollte er nicht Lügen, wollte er nicht einer der Menschen werden, die wie Ian waren.
"Ich mag dich wirklich, deswegen musst du dir nicht einreden, dass mir deine Gegenwart unangenehm wäre. Ich gab dir ein Versprechen, ich habe dir gesagt, nimm mich als deinen Glückbringer, und das bleibt auch so. Nicht, weil mich meine Worte daran binden, sondern weil meine Freundschaft zu dir mich an die Worte bindet."

Lynx
02.09.2012, 18:03
"Okay.", sagte Clover nach einem kurzen Moment der Stille. Sie setzte sich neben Alistair und sah etwas gedankenverloren nach oben. "Okay,", wiederholte sie noch einmal. "Ich verstehe dich." Der Ire warf ihr einen kurzen, ungläubigen Blick zu. "Nein wirklich. Ich kann sehr gut nachvollziehen was du meinst." Sie warf nun einen Blick auf Ian, der etwas weiter entfernt bei einem der beiden Männer der neuen Gruppe war. Sofort musste sie lächeln. "Das heißt aber nicht, dass ich dir recht gebe."
Sie seufzte kurz, schluckte ihr Lächeln hinunter und sah Alistar danach ernst in die Augen.

"Ich weiß, was du alles für die Gruppe getan hast, und für mich hast du wahrscheinlich mehr getan, als ich je wieder zurückgeben könnte. Wie ich schon einmal sagte, du bist für mich auf jeden Fall ein Held, aber das heißt nicht, dass nur deine Handlungen und Taten richtig sind. Du siehst die Welt auf deine Weise, und da darfst du über Ian denken, was du möchtest. Aber nicht jeder hat erlebt, was du erlebt hast und nicht jeder kann sich so entwickeln wie du es für richtig hältst." Sie legte ihren Kopf schief und lächelte ihn versöhnlich an. Sie wollte, dass er bemerkte, dass sie es keinesfalls böse meinte. "Du weißt, dass viele hier deiner Meinung sind, aber ich sehe das alles ein bisschen anders. Ein Anführer wie Ian mag dir keine Sicherheit geben und nicht das Gefühl, als würde er irgendetwas leisten. Du bist ein Mann der Tat. Man kann aber auch anders etwas leisten. Er tut nicht nur so, ihn kümmern die Leute. Man schafft es kaum, ihn mal alleine zu erwischen, weil er andauernd versucht, sich zu kümmern. Ich weiß, ich kann nichts sagen, was dich umstimmt, aber ich möchte dir erklären, dass es Menschen gibt, die genau so jemanden wie Ian brauchen. Jemanden mit Verständnis und mit der Fähigkeit, sich in andere einzufühlen. Léo hat jemanden wie Ian gebraucht, als sie den leblosen Andris gefunden hat. Isa hat jemanden wie Ian gebraucht, als sie am Schrottplatz Sorgen hatte. Helena hat jemanden wie Ian gebraucht, als sie drauf und dran war durchzudrehen."
Sie räusperte sich kurz verlegen, da sie das Gefühl hatte, plötzlich eine Wahlkampfkampagne zu leiten.

"Das ist meine Meinung, und die war es von Anfang an, nicht erst seit... na du weißt schon. Du magst mich für töricht halten, aber ich weiß ganz genau, dass er es nicht für den Ruhm macht." Welchen Ruhm denn überhaupt? Die Sache hat ihm doch ohnehin nichts als Ärger gebracht. "Ich glaube an Ian."
Alistair seufzte und schüttelte den Kopf, sagte aber erst einmal nichts. Clover stieß ihm mit dem Ellenbogen sanft in die Seite. "Entschuldige, ich hab einfach drauflos geredet, du wolltest es wahrscheinlich gar nicht hören."
Sie zupfte kurz nachdenklich an einem Faden, der sich aus einer Naht an ihrem Kleid gelöst hatte.

"Auf jeden Fall solltest du nichts für die Zukunft zu sehr von deiner Vergangenheit abhängig machen." Sie stoppte kurz, weil ihr wieder einfiel, was Alistair vorhin gesagt hatte. "Du musst mir auch nichts von seiner ach so tragischen Vergangenheit erzählen." Was meinte er überhaupt damit? Clover hatte keine Ahnung von einer tragischen Vergangenheit, aber es war auch nichts, was sie mit Alistair besprechen sollte. Sie würde Ian später, oder irgendwann in einem geeigneten Moment, wohl danach fragen müssen.
"Die Jungs und du, ihr werdet es alle drei schaffen, das weiß ich. Du wirst nie wieder alleine sein, ganz egal was sonst passieren mag." Sie erhob sich nun wieder, weil ihr langsam alles vom Sitzen auf dem harten Untergrund weh tat. Beim Aufstehen klopfte sie Alistair zaghaft auf die Schulter. "Es ist schön, dass du ehrlich zu mir bist, und ich möchte auch ehrlich zu dir sein. Ich möchte eine Lösung finden, ich möchte mein Versprechen halten und ich möchte nicht, dass du das Gefühl hast, mich zu verlieren. Ich bin noch nicht tot." Sie lächelte ihn kurz aufmunternd an. "Aber meine Gefühle werden sich nicht ändern. Ian wird immer der sein, den ich von ganzem Herzen liebe."

Streicher
02.09.2012, 18:51
Er nickte zustimmend.
"Das war nicht meine Absicht, zumindest nicht bewusst. Allerdings trennt nicht nur der Tod Menschen von einander."
Sein Lächeln war schon etwas frölicher, als er sich wieder aufrichtete.
"Die Vergangenheit bestimmt nicht unsere Zukunft, sie zeigt nur wer wir waren, und was aus uns werden kann. Ich mache das was kommt nicht davon abhängig, und ich zwinge auch niemandem mein Weltbild auf, und nein, meine Meinung über Ian hast du damit nicht geändert. Ich habe nicht gesagt, das Worte schlecht sind. Allerdings sollte man sich nicht nur auf sie alleine stützen, genauso wenig, wie man sich nur auf Taten stützen darf."
Er schaute sie direkt an.
"Ich versuche soweit es mir möglich ist, beides zu verbinden, indem ich mich den Untoten entgegenwerfe, oder jemanden der mit Selbstzweifeln am Boden liegt wieder aufhelfe, indem ich jemanden vor einer dummen Tat bewahre, die er noch bereuen würde, oder indem ich ein kleines aufgebrachtes Kind tröste, dass um seinen Vater trauert."
Seufzend ging er einen Schritt auf zurück auf die beiden Jungs zu.
"Ich will mich nicht selbst beweiräuchern, auch wenn es vielleicht danach klingt. Ich sage dir nur, dass es anders geht, und wenn ich das kann, können das auch andere."
Er drehte sich eine neue Zigarette. In dem Tütchen mit dem Tabak waren danach zu seinem Unmut nur noch ein paar Krümel übrig geblieben.
"Ich hab es gerade eben schonmal gesagt, aber, ich werde immer zur Stelle sein, wenn du Hilfe brauchst, du weißt ja wo du mich finden kannst."
Kurz grinste er.
"Aber meine Meinung über Ian hat sich nicht geändert. Die Jungs werden nicht in seiner Nähe aufwachsen, meine Insel wird er nicht betreten. Und selbst wenn ich sterben sollte, wird er sich von ihnen fernhalten. Du nimmst Joshua und Noah unter keinen Umständen mit. So eine gute Mutter du auch wärst, sie werden nicht mit euch kommen. Ich finde jemand anderen dafür."
Mit der Zigarette im Mund wollte er eigentlich schon wieder losgehen, doch blieb er aprubt stehen, da ihm seine Worte härter vorkamen, als sie sein sollten.
"Ich bin nicht wütend, oder böse auf dich, ich bin dir wirklich dankbar dafür, dass du einen Weg finden willst, dein Versprechen einzuhalten, das ehrt dich. Aber ... es geht einfach nicht. Es hält dich nichts daran, ich habe dich danach gefragt, und wollte dir keinen Zwang auflegen."
Dann klopfte er sich auf die tattoowierte Brust und lächelte sie an.
"Selbst im Tod wird dir dieses Kleeblatt auf immer Glück bringen. Und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du mit ihm glücklich wirst, und vielleicht, irgendwann, wird aus Ian der Mann, der es verdient sich einen Anführer zu nennen."
Mit diesen Worten ging er zu den beiden Jungs, seinen beiden Jungs, zurück. Und lies sich neben Noah auf den Boden nieder. Der Junge grinste und Alistair piekste ihm in die Seite, wodurch der Kleine lachend zusammenzuckte und sich dann an die Seite des Iren anlehnte.
Leo saß ebenfalls bei den beiden und schien sich gerade eben noch mit ihnen unterhalten zu haben, jetzt lächelte sie nur goldig wie immer vor sich hin, und der Ire wuselte ihr durchs Haar und lächelte zurück.

MeTa
02.09.2012, 20:52
Ian stand noch eine ganze Weile bei Ludwig und sah sich gemeinsam mit ihm um, beobachte die Waffen. Doch einen Rhythmus konnte er nicht wirklich ausmachen. Außerdem ist dieses Rumstehen und immer in die selbe Richtung Glotzen ätzend.

Je länger er dort stand, desto unruhiger wurde er. Auch die gelegentlichen Blicke, die er Clover zuwarf trugen dazu bei. Sie sprach mit Alistair und das gefiel ihm nicht. Er konnte nicht einmal genau sagen, warum ihn das beunruhigte - aber dieser Kerl hatte etwas gegen ihn, hielt ihn für eine falsche Schlange und würde sich sicherlich nicht davor scheuen, ihr das auf die Nase zu binden. Sie sagt, sie liebt dich. Sie wird sich schon nicht von ihm beeinflussen lassen. Warum sollte sie? Sie ist klug und selbstständig genug, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Auch wenn du ihre Entscheidung nicht verstehst. Wie konnte sie ihn lieben? Was konnte jemand wie er einer Frau wie Clover anbieten? Er versuchte sein Bestes, aber scheiterte für seine Begriffe kläglich dabei. Was ist es?

Ludwig musterte Ian, der nach einer Weile durch diese intensiven Blicke aus seinen Gedanken gerissen wurde. "Entschuldigen Sie!", fing er an. "Ich... halten Sie hier die Stellung ohne mich? Schauen Sie weiter, ja? Ich... ich werd' verrückt bei dem ganzen bewegungslosen in die Gegend blicken."

Mit diesen Worten verließ er seine Position und sah sich um. Er hatte hier und da einige Gesprächsfetzen und damit Ideen für das Vorankommen aufgegriffen. Auch, wenn es ihm nicht gefiel, das zugeben zu müssen - aber so richtig begeistert war er von keinem Plan. Wieder ein kurzer Blick zu Clover, die inzwischen nicht mehr bei Alistair stand. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Ja! Er würde machen, was sie macht. Sie begleiten, welche Entscheidung sie auch treffen würde. Er würde alles für ihr Überleben tun.

So viele Gedanken flogen wirr durch seinen Kopf. Sollte er zu ihr gehen, mit ihr reden? Über was?
Sollte er zu dem Iren, erneut ein klärendes Gespräch suchen. Der will nicht mit dir reden. Er hat sein Urteil gefällt.

So blieb er einfach stumm und unbeweglich stehen. Erst nach einer ganzen Weile löste sich wieder seine Lethargie und der spontane Schub trieb ihn an, in Ellens Koffer nach einigen Energieriegeln zu suchen. Als er sich schließlich ein weiteres Mal umsah, erblickte er Niki, der offenbar nicht so richtig etwas mit sich anzufangen wusste. Ian trat auf ihn zu.

"Hey Niki! Alles klar bei dir?" In seiner ausgestreckten Hand hielt er einen der Riegel für den vietnamesischen Jungen. "Ich dachte mir, dass du vielleicht ein bisschen Gesellschaft haben möchtest." Er musterte ihn und lächelte. "Oder wärest du lieber alleine?"

Ligiiihh
02.09.2012, 21:47
In seiner deprimierten Sitzposition hob Niki seinen Kopf etwas an und sah einen ihm ausgestreckten Schokoriegel mit einem Auge. Er schniefte einmal und sah Ian direkt ins Gesicht. Ihm war das unangenehm, allerdings konnte er nicht mehr wegschauen. Ians Gesicht schaute überrascht, als er Nikis traurigen Blick sah. Eine Träne lief sogar noch in Richtung seines Kinns. Niki starrte ihn weiter an, ohne eine Antwort zu geben. Mit jeder Sekunde wurde er zittriger und die Luft blieb ihm weg. In diesem Moment kniete sich Ian zu ihm runter, sodass beide auf Augenhöhe waren. Diesen Moment nutzte Niki, um etwas zur Seite zu schauen. Dann musste er ihm nicht direkt ins Gesicht blicken.

"Niki...", fing Ian an zu reden, "...wenn du nicht mit mir redest, wird es keinem helfen. Keinem von uns beiden." Nikis Augen drehten sich etwas seitlich nach unten. "Niki. Jetzt rede doch schon..." Er wollte die ganze Zeit antworten, aber er brachte kein Wort raus. Dieser Umstand, dass sich jemand um ihn kümmern wollte, er aber nicht reden konnte, brachte ihn wieder zum Weinen. Mit seinem Ellbogen versuchte er, sein Gesicht zu verdecken. "Ach, jetzt komm schon", tröstete ihn Ian, während er mit der Hand seine Schulter streichelte, "es ist doch jetzt jemand bei dir, kein Grund zu Weinen." Niki fing an zu reden: "W-w-warum... w-warum b-bist du jetzt hier..." Ian schaute ihn seltsam an. "Was fragst du?" Niki ringte nach Worten und brachte nur folgende raus: "S-solltest... du nicht b-bei... bei Clover sein?" Die Situation wurde immer seltsamer für Ian. "W-wenn man eine Person liebt... dann will man doch immer bei ihr sein, nicht...? Deswegen ist... niemand gerade hier... wo ich bin..." Er wusste selber nicht wer, was er sagt. Irgendwas deprimierte ihn. Doch er wusste nicht, was, also konnte er auch keine richtigen Worte fassen.

Mephista
02.09.2012, 21:56
Da Clover sich mit Onkel Alistair unterhalten wollte, stieß das Mädchen zu den Geschwistern und Riley, der bei ihnen saß und einerseits besorgt auf die beiden versehrten Jungs schaute und andererseits unentschlossen die immernoch gut gefüllte Dose Rubicon Mango in der Hand wiegte.
Mit einem strahlenden Lächeln hockte sie sich dazu und blickte von einem zum Anderen. Josh schlief und hatte Schweißperlen auf der Stirn. Besorgt fragte sie sein Brüderchen, was mit ihm los sei, worauf er sie über sein Fieber informierte. Deswegen war er vorhin also so rot gewesen! Léo hatte schon Angst gehabt, es wäre wegen ihr gewesen. Behutsam kroch sie zu seinem Kopf und legte ihn in ihren Schoß, um mit ihrem Handrücken seine Stirn zu fühlen. In der Tat war sie unglaublich heiß und die Kleine wollte ihm unbedingt helfen.
Also begann sie, sacht auf die betreffende Stelle zu pusten und dabei durch Joshs kurzes, dunkles Haar zu streichen, damit die Gesundung schneller voranschritt. Riley beobachtete ihr Verhalten neugierig, wurde sich dann der recht kalten Dose in seiner Hand bewusst und zog mit dieser vorsichtig kleine Kreise an den Schläfen des kranken Jungen.
Auch Noah begutachtete neugierig das Werk der beiden, als Léo, weiterpustend, ihre Augen auf ihn richtete und meinte:
Ich finde übrigens die Idee *huuuuuhh* mit dem Dschungel total genial. *huuuuuuuuhh* Und da willst Du Dir echt einen Tiger besorgen? *huuuuuuuhh* Ich meine, das wird bestimmt überhaupt nicht einfach *huuuuuuuuhh* einen zu fangen! Aber wenn Du willst, kann ich Dir dann dabei helfen! *huuuuuuuuuuuhh* Das wird bestimmt total toll, und wenn *huuuuuuuuuuuhh* Du dann Deinen Tiger hast, dann können Álvaro und er oder sie *huuuuuuuuuuuhh* immer Fangen oder Wettklettern oder so spielen! *huuuuuuuuuuuhh* Obwohl, ich glaub, beim Klettern würde Álvaro auf jeden Fall gewinnen! *huuuuuuuuuuuhh*
Apropos! fiel Léo ein, als Onkel Alitair zurückkam, Noah neckisch piekste und ihr durchs Haar wuschelte.
Also…was, ah ja! Da fiel mir nämlich gerade ein,*huuuuuuuuuuuuhh* dass Dein Bruder ja einen Weg gefunden hat, wie man hier runter*huuuuuuuuuuuuuhh* und über die Mauer da hinten klettern kann!*huuuuuuuuuuuhh* Wenn es ihm besser geht, würde ich ihn gerne fragen,*huuuuuuuuuuhh* wie genau er sich das vorgestellt hat, denn solche Sachen mag ich total gerne machen!
Ihr Stimme sprühte vor Aufregung und ihre Augen glänzten, sodass sie sogar vergaß, Joshs Stirn weiterhin zu bepusten.
Weil bevor wir zu Euch auf’s Dach kamen, da sind wir ja mit Booten von einem Park rübergepaddelt, weil der Onkel Maddox Bomben draufgeschmissen hat, das gab ein Rieeeeeeesen-Feuerwerk! Ich hab nochmal mit ihm und Onkel McCoBlubbel über das Funkdingen geredet und deswegen haben sie noch ein paar Minuten gewartet, bevor das große Feuerwerk losging. Aber trotzdem musste ich ganz schön flink zwischen den ganzen Toten rennen und aufpassen, nicht auszurutschen, weil der Boden ganz matschig war, aber ich hab es ja hinbekommen und da wird dieses Klettern bestimmt ein Klacks!
Stolz lächelte sie Noah und Onkel Alistair an, und pustete dann nach einer kleinen Weile wieder über Joshs Stirn.

MeTa
02.09.2012, 23:22
Ian hätte nicht damit gerechnet, dass Niki so traurig ist, als er ihn ansprechen wollte. Aber vielleicht war es genau deswegen die richtige Entscheidung gewesen - auch, wenn ihm nicht klar war, was den kleinen Asiaten bedrückte.

"Hey, Niki." Er versuchte, möglicht sanft und verständnisvoll zu klingen. "Ja, ich liebe Clover. Und ich bin gerne bei ihr. Aber dich mag ich auch - sonst wär' ich ja nicht hier, huh?" Er setzte sich näher an den Jungen und sah ihn an. "Traurig sein und sich um Dinge kümmern ist keine Schwäche! Aber man muss es manchmal einfach loswerden, wenn es einen zu sehr bedrückt!"

Er legte die Hand auf Nikis Schultern und lächelte abermals. "Also möcht' ich, dass du mir erzählst, was du hast - oder zumindest, was gerade in deinem Kopf vorgeht. Vielleicht kann ich dir ja helfen."

Ligiiihh
03.09.2012, 01:44
"Ich..." Niki stockte. Er konnte es nicht richtig beschreiben und entschied sich, einfach nur das zu sagen, was man von außen sehen konnte. "...ich... immer, wenn ich sehe, dass die Leute... glücklich miteinander sind..." Nikis Mund zog sich nach unten. Er schluckte einmal und sprach weiter: "Dann... ich weiß auch nicht... mir wird dann auf einmal ganz... komisch..." Ein kalter Hauch zog durch seinen Körper. Er zitterte einmal kurz und wischte sein Gesicht mit seinem Ärmel ab. "Nein... nein, vergiss... i-ich rede mal wieder nur Blödsinn." Niki stand auf und brach den Augenkontakt ab. "Ich bin doch nur ein seltsamer kleiner Junge...", murmelte er vor sich hin und begann, wegzugehen. Ian saß da und war selbst ein wenig verwirrt von Nikis Verhalten. "N-Niki, jetzt geh doch nicht so einfach." Ian ging schnellen Schrittes auf Niki zu und tippte ihn an seine Schulter. Doch die einzige Reaktion Nikis war mit einem leeren Gesicht, kaum eine Emotion zu erkennen, Ians Hand wegzuschieben. Das überraschte Ian, da so eine kalte Geste von Niki das Letzte wäre, was man von ihm erwarten würde. Niki drehte sich allerdings nochmal kurz um und streckte seinen Beutel aus. "...deins."

Er übergab ihm die Shorts und ging zu einem Haufen Leuten. Unbemerkt und vor allem unbeachtet setzte er sich auf den Boden und stützte seinen Kopf mit seiner geballten Faust ab. "Oh Niki... was machst du denn da bloß für Sachen...", dachte er sich leise. Er schüttelte einmal den Kopf und dachte an nichts.

Streicher
03.09.2012, 01:54
Dieses Bild, wie Leo vor ihm saß, mit Joshs kleinem Kopf in ihrem Schoß, und wie sie seine vom Fieber glühende Stirn anpustet, es war einfach nur herzerwärmend. Er wünschte sich wirklich, er könnte die kleine auch mitnehmen. Aber so wie es aussah, würde sie bei Clover und Ian bleiben wollen.
Alistair streichelte der Kleinen lächelnd über den Kopf.
"Deine Arbeit mit Leeland war klasse, Leo, ich selbst hätte es nicht besser machen können. Und wie du dich um Josh kümmerst, ich bin dir wirklich dankbar."
Dann schaute er zu Riley, der die kalte Dose an die Stirn des Jungen hielt.
"Dir Danke ich auch, Riley, nicht nur für die Hilfe mit Josh. Ich hab es zwar schonmal gesagt, aber die Sache mit der Lampe war wirklich mutig von dir. Ohne dich hätte ich die eigene Hand vor Augen nicht sehen können."
Wieder an Leo gewandt bat er sie dann: "Hör mal, ich muss Tess gerade mal ne Kleinigkeit berichten, passt du solange für mich auf Josh auf?"
Leo nickte zwischen dem Pusten eifrig, und Alistair erwiderte dies dankbar.

Wieder auf zwei Beinen, trottete er zu Tess und Sanders hinüber. Müde rieb er sich mit dem Handballen der reche Hand eines der Augen.
[Verdammt ...]
Seit dem Schrottplatz hatte er nicht wirklich geschlafen. Vielleicht mal eine halbe Stunde oder so, aber mehr nicht. Als er die Gelegenheit dazu hatte, ließen ihm Albträume nicht zur Ruhe kommen, und jetzt? Keine Chance, dafür war keine Zeit.
"Hey Tess, Sanders, Dob", kündigte er sich schon aus einiger Entfernung an und wandte sich dann an die Ärztin, "Leo hat mir gerade von ihrer Heldenaktion vorhin erzählt."
Mit einem breiten Grinsen ließ er sich vor ihnen einfach auf den Boden plumsen, er war wirklich verdammt müde.
"Die Kleine hat es doch tatsächlich geschafft unseren Badass-Leeland weich zu kochen."
Er musste kurz Lachen bei der Vorstellung.
"Ich stelle mir gerade vor, wie unsere süße Leo unbeholfen mit dem Funkgerät herumhantiert, und Leeland sie bei ihren Worten förmlich vor sich sehen konnte. Bei sovielen zuckersüßen Worten muss es ihn gehörig aus den Latschen gehauen haben, jedenfalls hatte der Luftangriff eindeutig Verzögerung."
Kurz überlegend, schaute er zu Dob.
"Hey, hast du noch ne Zigarette für mich übrig?"
"Klar man, an denen solls nicht liegen."
In seinem Bademantel kramend suchte er nach den Glimmstängeln und warf dem Iren dann eine zu.
Mit einem "Danke" fing dieser sie und zündete sie sich beim aufstehen auch direkt an.
"Dachte nur, wäre vielleicht interessant für euch zu wissen."
Gerade wollte er gehen, da fiel ihm noch was ein.

[Alistair fragt Tess nach dem Chirurgenwerkzeug für Noah]

"Hast du nicht auch Adrenalinspritzen dabei? Vielleicht könnten wir damit die Belastung für der Trupp senken, den Yuki mitnehmen muss. Dann kann sie vielleicht auch mit ihrer verletzten Hand ne Waffe halten, Schmerzen sollte sie da ja dann so gut wie keine haben. Aber, is deine Entscheidung. Danke jedenfalls für das Chirurgenwerkzeug, ich geh dann mal und setz deine Anweisungen um."

Dann machte sich der Ire auf den Rückweg, schob sich an einigen der anderen vorbei. Plötzlich geriet ihm etwas zwischen die Füße, und beinahe wäre Alistair umgefallen. Erschrocken drehte er sich um und sah einen verängstigten kleinen Jungen auf dem Boden, der sich schützend die Arme über den Kopf hielt.
[Oh Scheiße.]
Vor dem Kleinen ging er in die Hocke und lehnte siche etwas zu ihm runter.
"Hey Kleiner, tut mir Leid, hab dich bei all den Leuten nicht gesehen, was machst du denn auch auf dem Boden?"
Er half dem Jungen auf und staubte ihn ab.
"Glaub ich hab dich schonmal bei uns gesehen, bist jedenfalls keiner von den neuen."
Alistair lächelte ihn an.
"Wie heißt du?"
"Niki", antwortete er etwas zögerlich und knapp.
"Aye, Nikki, und wie alt bist du? 8? Sowie Leo?"
"N... Nein, ich bin 15."
"15? Bist aber ganz schön klein dafür."
Er musterte den Jungen.
"Na, macht nix, kommt alles noch", grinste der Ire und klopfte ihm auf die Schulter, "Ich hab ne Idee, komm doch mit und leiste Leo und meinen Jungs Gesellschaft. Die freuen sich bestimmt dich kennen zu lernen."
Etwas schüchtern, aber trotzdem neugierig, schaute Niki an Alistair vorbei in Richtung der anderen Kinder.
"Okay", sagte er dann.
"Na dann, aufgehts."

Zusammen mit Nikki ging Alistair zurück zu den anderen und setzte sich dann neben Noah.
"Das ist Niki", stellte er den Jungen vor, bevor er Noah andeutete sich vor ihn zu setzen, "gehört auch zu uns. Ist 15 Jahre alt. Nen bisschen schüchtern wie es scheint, aber is ja alles kein Ding."
Er zwinkerte Niki zu und begann dann den Anweisungen von Tess folgend das Bein von Noah mit dem Chirurgenwerkzeug zu verarzten.
Als er fertig war, trat der Junge ein zwei mal mit dem Bein auf und bemerkte zu seiner Freude, dass keine Schmerzen spürte, dann lief er ein Stück, und wieder zurück. Freudestrahlen, umarmte er Alistair.
"Danke!", rief er glücklich,
"Kein Problem Kleiner, ich kümmer mich um euch. Allerdings ist das nicht allein mein verdienst. Tess hat die Mittel dazu gestellt, und außerdem hat sie mir gesagt, was genau ich machen muss. Ohne ihren Rat, hätte ich die Sache wohl nur schlimmer gemacht."
[Oh man ...]
Er schaute kurz um sich. Überall Kinder. Dabei dachte er eigentlich, er könnte kein Stück weit mit Kindern umgehen. Aber wie es aussah, schien es eine ihm von der Natur gegebene Gabe zu sein.
[Vielleicht sollte ich nen Kinderheim oder so auf Irland aufmachen. Wie es scheint, lieben mich die Racker.]
Er dachte eine Weile darüber nach, vorallem, dass er wohl seine alten Hooliganfreunde dann als Kinderbetreuer mit einspannen würde. Bei diesem Bild, musste er schallend Lachen. Vielleicht würden sie auch einfach aus all den Kids kleine Boxchampions machen.

Viviane
03.09.2012, 03:39
[Zsfg: Funksprüche durch Tess, Alistair, Ellen an alle um die 5 Stationsaufgaben deutlich zu machen; Sonstiges: Sanders holt Info "McCormack ist tot" aus Leo heraus, Tess will das Sanders mit ihnen kommt und das "keiner zurückbleibt"]

Sleepmakeswaves - It's Dark, It's Cold, It's Winter (http://www.youtube.com/watch?v=yxoijqbnqoA&feature=related)

„Verdammt.“ „Tess? Hat Blueeyes mir nen Gruß zukommen lassen?“ „Sie essen wohl grade. Is niemand rangegangen, Dob.“ Sein Grinsen verschwand für einen kurzen Moment, als er sich über den Schnurrbart strich. „Soll ichs weiter versuchen?“ „Nein, Sanders will vielleicht noch nen eigenen Funkspruch abgeben. Und ich habs auf allen Frequenzen versucht.. das.. Empfangsteil scheint... defekt zu sein.“
Sie humpelte zurück zu Sanders um ihr das Gerät zurückzugeben, als Dob sie am Arm packte. „Lass mich versuchen Sarah zu erwischen. Bitte.“ Sanders nickte, deutete Dob aber sich direkt neben ihr niederzulassen und das Funkgerät bloß nicht vollzuaschen. (Dob versucht weiter mit dem Funkgerät Terence zu erreichen)

Alistair empfahl Tess für Noah einfach eine Fußdämpfung zu basteln, damit er wieder auftreten könnte. Aus einem Reifen könnte er mit den Skalpellen was passendes schnitzen. „Dann kann er ihn ein wenig belasten, aber es zerlegt ihn nicht bei jedem Tritt. Ist Joshs Fieber gesunken?“ Alistair nickte nur, während er an der Zigarette zog und blickte besorgt zurück zu den Jungs.

Tess nutzte den Moment und reichte Sanders eine Notiz mit den Funkzielen die sie erarbeitet hatten. (Militär, Nationalgarde, Crown Hotel, Lance Corporal Patton Pharmacy (Crownstr/Cleevelandstr), Terence, Chemiewerke – Code 12-6-D eventuell Sicherheitscode)
Dann die Notizen zu ihren Funden, die sie mit Clover vor einigen Stunden gemacht hatte

- Nachdem mehrere japanische Militärschiffe ohne Ankündigung im australischen Hoheitsgebiet aufgetaucht waren, hat die ADF unter Leitung von General McCormack aus Vorsicht die Seeseite Sydneys befestigen lassen und bereits unauffällig Militärgerät in diese Region geschafft.
- Anfangs hat die Nationalgarde ihren Teil dazu beigetragen indem ein gewisser Leeland große Mengen an Stahlbauteilen an die äußeren Stadtteile Sydneys hat liefern lassen.
- Besagter Leeland hat dann McCormack unter Aushebelung der Befehlskette angedroht keine Maßnahmen gegen die japanischen Schiffe vorzunehmen falls diese in Sichtweite kommen würden.
- Es schien, als wäre dieser Befehl von ganz oben abgesegnet geworden.
- Als die Katastrophe ausbrach, haben sich zahlreiche Soldaten erst geweigert zu schießen und sind den Untoten sogar mit medizinischem Gerät entgegengelaufen um zu helfen. Ein Großteil der Sanitäter wurde dabei zerrissen, einige wenige Überlebende mit Bisswunden wurden dann in die Schanze gebracht um sie dort in Ruhe versorgen zu können.

Ergänzung durch Therese Ehliger:
Beim Eintreffen auf Schanze 2 fanden wir keinen lebenden Soldaten mehr vor, nur noch Infizierte. Durch heldenhaften Einsatz von Alistair McDougal, Riley Walker, Michail S. Dostojewski und Axel Miller wurde die Schanze für kurze Zeit begehbar gemacht, wobei jedoch Dostojewski und Miller ihr leben ließen. r.i.p. Kameraden. Dort wurden dann auch diese Hinweise in Aufzeichnungen gefunden. Die Echtheit wird durch Barbara Lorette Williams "Clover" bestätigt.

Die Schanze wurde durch Bombadierung und Raketenabschüsse auf Befehl von Maddox Leeland vernichtet, der zivile Verluste von 17 Personen in Kauf nahm. Durch General McCormack wurden wir gewarnt und konnten über die Bucht nach Osten entkommen.


Und eine weitere mit den Infos zur Nationalgarde.
21.1 Testreihe „Yukiyama“ in einem jap. Bergdorf (Beteiligte: Maddox Leeland, Dr. Shiro Mosuka, Col. Sanderwist) ADF unter Terence mussten Einträge disbezüglich löschen
15.3. 2. Testreihe evtl. unter dem Namen „Jiang Shi“ schief gelaufen. "Testobjekt" entkommt – „vermeiden eines 2. Yukiyamas" durch hartes durchgreifen gefordert
25.5. Wissenschaftler (im Laborkittel) mit asiatischen Zügen in den Kanälen unter Cleevelandstr/Crownstr. „erbittet Evakuierung“ durch Leeland – der Funkspruch wird aber nicht abgesendet. Nach dem 1.7. finden Überlebende vom Flughafen Sydney den Pager und diese Informationen am infizierten "Agenten", der einen unsrer Leute in den Tod reißt. (Ryan, we miss you)

Beim absenden des Evakuierungsspruchs durch den Pager an die Zielnummer (ansäßig in Sydney, Nr ist... xyz) meldet sich Maddox Leeland - Nationalgarde - "Wie ist ihr Status, wo ist der Rest ihres Teams." Er nennt den Absender "Agent" Im Hintergrund ist Maschinenrattern zu hören. (Bunker?)

Jay Wellerson – auf seinem Schrottplatz im Osten Sydney befindet sich Patient 0 - ein japanischer Diplomat, der in der Klinik in Sydney behandelt werden sollte. Er verstirbt auf dem Flug dorthin aber. Eine Nationalgardeeskorte empfing den Sarg für die Rücksendung vor einem Monat am Flughafen. (~1.6.) Überlebende vom Flughafen Sydney finden nach dem 1.7. (ca. eine Woche) eine Limosine der japanischen Botschaft mit Patient 0 auf seinem Schrottplatz. Merkmale des Toten: 2 Stiche im Hals (definitiv postmortem, evtl. nachdem er zum Infizierten wurde – Hinweis darauf: Menschenfleisch im Magen) Patient 0 befand sich im Zustand eines „Zombies“, weißt keinerlei Gewalteinwirkungen bis auf zwei Einstichte (keine Flüssigkeitsinjektion oder Hautreaktionen) auf – ist aber klinisch und faktisch tot. Blutprobe befindet sich im Besitz von Terence.

In Wellersons Privatunterlagen finden sich Hinweise auf regelmäßige Beseitigung von Problemautos für die Luftwaffe. Ein gewisser „Chucky“ war bei der Übergabe von Patient 0 (bzw. dem Wagen in dem dieser im Kofferraum verborgen war) dabei und erwähnte das die Leute die Patient 0 ablieferten „keine von der Luftwaffe waren“. Im weiteren fanden sich Hinweise auf „Harrison“ die Wellersons Freundin Clara auf das Schuff „Anastasia“ bringen wollte. Und nur auf dieses Schiff. Wellersons Leiche wurde in Sydney in der Warrenfield Garage 9 aufgefunden – mit der Notiz „Es ist alles eine Lüge“.

Am Schrottplatz nehmen die Überlebenden Funkkontakt zum Militär auf. Eine japanische Truppe fordert sie auf, sich am Hafen in Sydney "in Sicherheit zu bringen" und versichert "sie abzuholen".

Unter dem Schrottplatz fanden sich Fälschungen von Nationalgardeuniformen. Die Vermutung liegt nahe, das sich Personen als Gardemitglieder getarnt haben um an die Diplomatenleiche zu kommen und diese auf Wellersons Schrottplatz verschwinden zu lassen. Wer die Personen waren ist ausser „Chucky“ wohl keinem bekannt.

Gez. Theresa Ehliger, Schweizer Assistenzärztin, nach dem Ausbruch des Virus am 01.07.2012 (genaues Datum unbekannt, etwa eine Woche) unter Beschuss der Nationalgarde an der Evakuierungsstation Garden Island

Sanders Schatz – das Funkgerät - kehrte eben aus Dobs Händen heil wieder in ihren Besitz zurück als der Ire von Leo sprach. Sanders Augen glänzten feurig. „Sie haben ein Kind an den Funk gesetzt?“ Tess schluckte. Leo kam in diesem Moment angetanzt. „Onkel Alistair...?“ wurde aber von Sanders Schnauben eingeschüchtert und verstummte. „Sie haben ein Kind an den Funk gesetzt und wollen mir jetzt hoffentlich nicht weißmachen das das Kind den letzten Funk mit McCormack entgegengenommen hat?“ „Was ist mit Onkel McCoblubbel?“ Sanders schloss die Augen, sammelte sich und ihr Blick flößte selbst Alistair Respekt ein. „Was hat Onkel Mc... noch so gesagt, Kleines?“ Ein ermutigendes Nicken von Tess und dem Iren brachte Leo zum reden. „Da... der nette Onkel hat uns vom Feuerwerk und den Gummibooten erzählt. Und... als der nicht so nette Maddox ihn angeschrien hat – weil er mit mir geredet hat – da... war ein Knallblitzkrawumms das war so laut das ich mir die Ohren zugehalten hab... ich weiß nicht...“ Leo blickte mit großen Kulleraugen den Iren an. „Erzähl weiter, Leo.“ „Der Onkel, der viel lieber war als Maddox hat nur ganz komisch geschnauft und dann nichts mehr gesagt.“

McCormack. General der ADF-Truppen. Erschossen. Tot. Scheiße. Alistair packte Leo auf seinen Rücken und verschwand, als Sanders erst weiß und dann rot anlief. Tess versuchte zu retten, was zu retten war.


„Ja. Vielleicht eine halbe Stunde vor der Bombadierung hat er uns gegen den Befehl von Maddox von den Booten erzählt. Für den irren Maddox muss das wie eine Verbrüderung, wie Verrat gewirkt haben. Das dann auch noch Leo dafür gesorgt hat, das Maddox Flieger uns nicht auf die letzten Meter versenkt haben, das ist ein Wunder, Corporal. McCormack tat es – für seine Überzeugungen. Er sagte das er einen Späher im Osten hätte. Er wusste das sie uns helfen würden. Das sie sein Werk fortführen würden. Er ist für uns gestorben. Er hätte gewollt das sie uns helfen. Aber nicht um den Preis, das sie als einzige zurückbleiben. Kommen sie mit uns Sanders. Und wenn ich sie da rüber tragen muss, damit sie keinem andren zur Last fallen. Ich würds tun. Ich will das sie mit der Truppe rausgehen, Corporal Sanders.“
(Tess erklärt sich bereit die Mali, die auf eine Gruppe anfallen würden der sich Sanders anschließt, geballt auf ihren Int-Wert zu nehmen)
„Haben sie Kinder, Sanders? Es müssen keine aus Fleisch und Blut sein – gibt es Träume, die sie verwirklichen wollen? Dinge die sie lernen, Orte an die sie gehen wollen? Dann ist das Leben ihnen näher als mir. Ich will das Sie Leben, Sanders. Für McCormack, für jeden unsrer toten Kameraden, die die wir liebten und die nicht mehr leben können und für ihre eigenen Träume – die, die sie haben und die, die noch auf sie warten. Wir leben in einer Welt, die Menschen wie sie braucht, Corporal. Sie haben eine größere Verantwortung als wir Zivilisten es auch nur erahnen können. Sich darüber zu beschweren was für Entscheidungen sie treffen, ist ein Luxus, der nur mit Unwissen einhergeht. Mit dem Tod eines zutiefst ehrbaren und unbeschreibbar leidenschaftlich guten Mannes, wurde einer Gruppe von immerhin halbwegs guten Leuten das Leben geschenkt. Sie haben weder Zeit noch die Nerven um uns zu erklären aus welchen Beweggründen sie handeln. Aber ich bin mir sicher, wofür auch immer sie sich entscheiden: McCormack wäre stolz auf sie. Sie haben uns allen das Leben gerettet. Geben sie mir die Chance ihnen und ihm diese Ehre zu vergelten. Kommen sie mit uns Corporal Sanders.
Gibt es irgendwas mit dem wir unsre Chancen verbessern können? Wenn wir diese Scharfschützen loswerden müssen, erkläre ich mich bereit den Lockvogel zu spielen damit unsere Schützen und sie ihnen sobald sie schießen Gegenfeuer geben. (Tess versucht Sanders optionale Möglichkeiten zu entlocken. Die Scharfschützen der Garde auszuschalten ist vielleicht eine davon.)
Und jetzt kommen sie. Dieser Krieg braucht keine toten Helden oder Standbilder die davon erzählen wielange man einen Platz verteidigt, wie lange man Befehle befolgt hat. Er braucht Soldaten wie sie, die erzählen was vor dem Wahnsinn war. Und die mithelfen Gesetz und vor allem auch Menschlichkeit nicht vergessen zu lassen. Die mutig genug sind, eine Truppe Zivilisten zu begleiten - auch wenn ihre eigenen Chancen dadurch sinken. Sie waren bereit für mich ihr Leben zu geben. Das ist eine Ehre, die ich nicht annehmen kann und als Ärztin auch nicht darf. Ich bitte sie inständig, Corporal. Keiner wird zurückgelassen. Wir gehen beide – oder bleiben beide hier."
Sie hoffte das Sanders mitkommen würde. Damit sie selber ebenfalls vom sinkenden Schiff verschwinden konnte, ohne ihre Pflicht als Arzt – zum Wohle aller Menschen zu handeln – zu verletzen.

„Ellen hier. Ludwig und Hugh haben zwei Pläne – der eine berücksichtigt den Wachwechsel am Eingang rechts, wo sich die klugen Köpfe reinmogeln könnten, der andre ist der, das wir uns als Gardemitglieder tarnen, mit Hugh ein wenig proben und durch den Seiteneingang ganz links reinmarschieren. Aber Hugh braucht noch einige unauffällige Leute. Ich komme auf jeden Fall mit ihm und wäre froh um Verstärkung. (Ellen meldet sich für "Das trojanische Pferd") Und es sind genug Uniformen da, für jeden für den diese Tarnung in Ordnung ist. Mit den Uniformen kommen wir mindestens bis an die Mauer, dann zeigt sich wie gut die Pläne sind.“

Tess blickte auf Sanders und entschied sich der Schützin Zeit zu geben um eine Entscheidung zu treffen. „Wir müssen los, solange es dunkel ist. Die Scharfschützen sollen keinen von euch erwischen – also hört auf Ellen und zieht die Uniformen an. Alle. Wir erkennen uns dadurch, das wir auf Waffen, Frisuren und Größe der andren, Merkmale der falschen Uniformen achten. Ich hab am eigenen Leib gespürt, was die Typen mit Zivilisten machen. Und wenn wir hinter der Mauer sind drehen wir alle unsere Uniformmützen mit dem Visier nach hinten - das hilft hoffentlich, damit wir uns gegenseitig nicht über den Haufen schießen.
Fawyer und Yuki haben es auf den geschwächten Aussenposten in der Mitte abgesehen. Wer noch genug Schlagkraft hat, soll sich ihnen anschließen. Aber da sind auch verflucht viele Infizierte. Und... Infizierte wurden gefesselt und enthauptet. Ein Mann in besonders schlichter Uniform ließ besonders arbeitstaugliche Gebissene fesseln und mit Ledersäcken über dem Kopf in einem LKW abtransportieren. Ich weiß nicht was das bedeutet, aber es ist nichts gutes. Vor allem nicht wenn die Garde die Männer für weitere Projekte benutzt. Wenn ihr da reinlauft – seht zu das ihr den LKW knackt und diese Kampfmaschinen umlegt, bevor sie euch umlegen. Oder haltet euch ganz von dem LKW fern.
Wenn jemand noch einen Plan hat, teilt er ihn über Funk mit. Wer mit ihm kommen will, versammelt sich auch gleich in seiner Nähe. Wir nehmen jeden mit. Keiner wird zurückgelassen, der sich nicht selber dafür entscheidet. Wenn es nach mir geht wird absolut keiner zurückgelassen. Kein einziger. “

Sie trottete zum Seesack, aus dem die Uniformen glitzerten. Sie selber war froh darum, das sie später in die groben Metallbehangenen Uniformen steigen konnte. Für den Wissenschaftler nahm sie eine Jacke mit besonders vielen Orden mit. Und eine für Dob und Dani. Und Yuki. Tess zog ihr Knie an und griff nach ihrem Rucksack um sich die letzten Reste Obst einzuverleiben. Der Rosenkranz fiel ihr über den Ausschnitt aufs Bein. Die Kinderpflaster an ihren Armen wirkten neben dem zerschlagenen Gesicht wie ein schlechter Scherz. Und dann wartete sie auf Sanders Antwort. (http://i670.photobucket.com/albums/vv62/kleinehexe123/tess-1.png)

„Ahm... Alistair hier. Josh hat noch eine Idee, wie man kletternderweise über die Bäume kommen könnte. Mitm Seil auf die erste Eiche – dann über die andren drei über die Mauer und dann runter wieder in die Bäume. Sollten aber nur wirklich Flinke Leute machen. Und Noah... was sagst du Leo? Ah... Noah meinte das es Verbindungsschächte vom Nachbargebäude durch die Mauer hindurch gibt. Naja, er is Abbys Sohn und hat ein Händchen dafür, wenn euch da was in den Weg kommt montiert ers kurzerhand ab. Soweit von mir.“

Daen vom Clan
03.09.2012, 11:14
Dob atmete tief ein und aus und innerlich wappnete er sich auf jedes Ergebnis das der Funkspruch mit sich bringen würde. Er war sich sicher dass er mit ihrem Tod würde leben können und er würde sicherlich auch nicht seine coole Anmut verlieren wenn er ihre verliebte Stimme nun hören würde die ihm ewige Treue schwört. Doch das einzige mit dem Dob in diesem Moment nicht leben konnte, war dieses enervierende Rauschen des Schweigens aus dem Funkgerät. Er wusste gar nicht warum ihn diese Unsicherheit so wütend macht, es war nur eine von vielen Frauen seines Lebens. Eine… von vielen…
„Easy Boy.“, fauchte Sanders von hinten und Dob sah, dass er das Funkgerät vor Wut so fest umklammerte dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Mit sanfter Gewalt, doch ohne Vorwurf, entrang Sanders ihm das Funkgerät und legte es wieder zu ihren Sachen.
Dob konnte niemanden aus Terence‘ Gruppe erreichen.


Sanders war während Tess‘ langem Monolog so nachdenklich wie tonlos sitzengeblieben und hatte nur starr nach vorne geschaut, ihre Bewegungen wirkten fast mechanisch, als sie einen der Energieriegel aß nachdem sie die Verpackung mit den Zähnen aufgerissen hatte. Danach streckte sie sich müde und es schien als hätte sie eine Entscheidung getroffen die eine große Last von ihren Schultern nahm. Sie winkte Tess mit einer kurzen Bewegung heran, bot ihr die Hälfte des Energieriegels an und begann dann zu sprechen.

„Kinder und Träume? So weit wage ich nicht zu denken.“ Sie lächelte dünn und ihr Blick verlor sich in der Ferne. „Mein Großvater war Maschinengewehrschütze unter Gordon Bennett im zweiten Weltkrieg.“, begann sie unvermittelt. „Ich weiß nichts von diesem Mann, ich habe ihn nie kennengelernt und niemals seine Stimme gehört. Er war bei der Belagerung von Singapur im zweiten Weltkrieg dabei. Als die Japaner am 14. Februar 1942 die Verteidigungslinien durchbrachen um auf das Alexandra-Hospital vorzurücken, bekam seine Einheit und er den Befehl zum Rückzug um kriegswichtiges Material und Personal zu retten. Sein Hilfsschütze und er weigerten sich, sie zerstörten das Funkgerät, verminten die Straße, luden alles an Waffen was sie hatten und dann gruben sich noch tiefer in ihre MG-Stellung ein. Als die Japaner angriffen, leisteten sie ihnen Widerstand bis ihnen die Munition ausging und sie…“, Sanders stockte „…überrannt und gelyncht wurden. Trotzdem waren es zwanzig Minuten, die sie den Leuten im Krankenhaus erkauft hatten damit diese fliehen konnten. Niemand hat je erfahren ob, und wenn Ja, wie vielen sie ihr Leben gerettet haben, aber ist das wichtig?“

Sie lehnte sich zurück und sah Tess wieder an. „Wissen Sie, ich habe diesen Mann nie getroffen, trotzdem verehre ich ihn. Ich selbst habe keine Kinder, aber ich habe Familie. Ich denke mir würde der Gedanke sehr gefallen, wenn eines Tages die ungeborenen Kinder meines kleinen Bruders so über ihre Tante reden würden. Oder Sie erzählen Ihren kleinen Rackern mal von mir.“ Sie lächelte wehmütig.

„Sehen Sie, in Momenten wie diesen ist es unglaublich leicht, die Beine in die Hand zu nehmen und einfach wegzulaufen und zu hoffen, dass niemand bemerkt, dass man seinen Posten verlassen hat. Aber es gibt eine Person vor der man nie weglaufen kann und das ist man selber. McCormack war wie ein Vater für mich, wie ein Freund. „ Sie reckte trotzig das Kinn vor. „Und ich werde meinen Posten erst verlassen wenn er mir den Befehl dazu gibt. Und wenn er tot ist, dann ist das sein Problem.“ Sie blickte in den Nachthimmel.
„In diesem Moment in dem die Zivilisation zusammenbricht, gibt es für mich keine Personen oder Menschen mehr. Für mich gibt es nur noch ein Wappen. Ich will die Uniform ehren, die ich trage. Ehe der neue Tag anbricht, werden noch mehr Menschen gefallen sein, der gekrönte Adler der Königin soll dann aber noch immer im Wind wehen.“
Sie verzog den Mund und blickte in Richtung Yuki, sprach dann leise weiter: „Einige von uns sind Soldaten geworden um Krieg zu spielen, andere, weil sie daran glauben, dass aus Dienen Gutes erwachsen kann. Und ich weiß dass ich in die Fuß-Stapfen meines Großvaters treten werde, wenn ich hier bleibe und für euch das Ablenkungsmanöver spiele. Vielleicht erinnert sich Miss Ho-Chi-Minnie-Maus da hinten ja auch nochmal irgendwann daran wie es war diese Uniform überzustreifen und leistet mir Gesellschaft. Dann können wir schon zwei Fluchtpunkte sichern, wahrscheinlich ist es sogar von tödlicher Wichtigkeit, nachdem sie die Garde unseren Aufenthaltsort verraten musste.“

Tess blickte sie an und wollte zu einer Antwort ansetzen, doch Sanders legte ihr eine Hand auf die Schulter und sagte mit ernstem Nachdruck: „Ich will nicht unbedingt sterben. Aber in Schande leben noch viel weniger. Ihr seid so weit gekommen und habt so schreckliche Dinge erlebt, es ist klar, dass ihr euch für die einzigen Überlebenden haltet. Aber das habt ihr vor wenigen Stunden auch noch gedacht und nun habt ihr die anderen fünf getroffen. Ihr wart nicht die ersten die ich hier beschütze und aufsammele und so Gott will, seid ihr vielleicht nicht die Letzten. Tess, Sie müssen das verstehen, mein Platz ist hier. Vereint mit dem Versuch gute Menschen wie Sie durch die Mauer zu bringen und andere gute Menschen in Empfang zu nehmen.“

Sie streckte Tess dann die offene Hand zum besiegelnden Handschlag hin.

Caro
03.09.2012, 13:17
Mit hochgezogener Augenbraue hatte Helena das Gespräch zwischen Miss-Weltenretterin-Tess (Wo auch immer DAS jetzt herkam) und der Militärtussi verfolgt. Naja, Tussi war das falsche Wort. "Niemand wird zurückgelassen". Selten so einen Schwachsinn gehört. Sie dachte an Axel, und Tränen stiegen in ihr auf, die sie mühsam zurückhielt.

Hätte ich ihn doch nur nicht aus mir rausgeprügelt.

Mit einem Knie auf dem versifften Sofa spähte sie vorsichtig zur Mauer, befand, dass es gerade keine akute Gefahr gab und drehte sich zu Tess und Lilien um. "Das ist ja eine ganz wunderschöne Gesichte, aber bevor unser niedlicher Wirbelwind (Sie sah Tess, die ein wahrhaft erbärmliches Bild abgab kurz an) gleich weiterwirbelt: Wir haben schon Leute zurückgelassen. Also komm mir jetzt nicht mit diesem Friedefreude-Militärgeschwätz. In der Zwischenzeit war auch Machete zu seiner Herrin gekommen und drückte seinen Kopf gegen Helenas Beine. "Machete würde eh nicht lebendig da rein kommen. Axel wurde umgebracht. Von einem von euch. Das letzte, was ich tun werde, ist mit euch mitzukommen. Und ich glaube, da seid ihr auch gar nicht so scharf drauf.

Helena blickte kurz zu der irren Hippie-Tusse, der Asiatin und dem obdachlosen Penner, der neben...Hugh fucking Jackman? saß. Sie blickte zu dem Hollywood-Päarchen, dass nach einer Woche schon die ewige und große Liebe in sich erweckt hatte. Sie blickte zu den drei Kindern. Gott, wie sie Kinder hasste.

"Nein, nein, ich werde hierbleiben, bei Miss-wie-war-ihr-Dienstgrad nochmal-Sanders. Ich gebe einer von den Gruppen Feuerschutz, so gut ich kann. Welche, weiß ich noch nicht. Im Zweifel der, deren Mitglieder ich am wenigsten nicht leiden kann. Und Machete bleibt hier. Hier bei mir."

MeTa
03.09.2012, 14:50
Ian sah Niki noch eine Weile ratlos hinterher, hielt es aber für das Beste, ihn vorerst nicht anzusprechen. Vielleicht würde er einfach einen Moment für sich brauchen, auch wenn er eigentlich das Gegenteil vermutete.

Durch die Funksprüche vergaß er dann auch erstmal, wie ungewöhnlich kalt und abweisend der kleine Junge gerade gewesen war und lauschte. Hmm. Klingt alles nicht so ganz optimal - aber irgendwie müssen wir ja raus. Nicht weit von ihm stand Clover. Sie würde seine Entscheidung fällen.

"Hey!", sprach er sie an und lächelte. Es war irgendwas Seltsames dabei, sie jetzt anzusprechen - nach dem vorigen Gespräch und dem gemeinsamen Kuss. Trotzdem genoss er es wieder mal. "Ehm... weißt du schon, welcher Gruppe du dich anschließen möchtest?", fragte er fast etwas monoton, da er in Gedanken nicht wirklich bei der Sache war, sondern vielmehr bei ihr und dem schönsten Moment seines Lebens, der nicht lange zurücklag.

"Ich mach' das, was du machst. Ich lass dich nicht mehr alleine." Ein kurzes Grinsen, das schnell wieder erlosch. "Also... wenn du damit einverstanden bist."

Lynx
03.09.2012, 14:51
Nach dem Gespräch mit Alistair stand Clover noch eine Weile unbeholfen herum. Einen Moment lang fühlte sie gar nichts, alles in ihr war plötzlich leer und taub. Du nimmst Joshua und Noah unter keinen Umständen mit. Ich finde jemand anderen dafür.
Die Worte hatten sie nicht wirklich verletzt, denn der Ire hatte recht - es ging einfach nicht anders. Er hatte die Entscheidungsgewalt über die Kinder, und er hatte seine eigenen Gründe, die ihm niemand nehmen konnte. Gerade wenn er sterben würde, müsste man seine Wünsche noch mehr berücksichtigen.
Aber es war ein merkwürdiges Gefühl, dass das Ziel, das man eine Weile lang vor Augen gehabt hatte, sich einfach in Luft auflöste.

Dann kamen plötzlich eine Reihe von Funksprüchen herein. Es schien unterschiedliche Fluchtplänen zu geben, die alle riskant klangen, aber wohl die einzigen Möglichkeiten waren, die sie hatten. Schichtwechsel der Wachen nutzen, Außenposten überrennen, durch Lüftungsschächte kriechen - all das klang gefährlich und Clover gefiel es auch nicht, dass die Gruppe sich für all diese Vorhaben auch noch aufspalten müsste. Für sie selbst kam eigentlich nur einer der Pläne in Frage, es war das einzige, was sie sich zutraute und bei dem sie niemandem ein Klotz am Bein sein würde.
"Hey! Ehm... weißt du schon, welcher Gruppe du dich anschließen möchtest?" Ian war nun an sie herangetreten. Er war vorhin etwas unentschlossen in der Gegend herumgestanden und Clover war fast erleichtert, dass er sie nun ansprach. Sie wollte ihn immerhin nicht nerven oder ihn bei Anführerkram stören. "Ich mach' das, was du machst. Ich lass dich nicht mehr alleine. Also... wenn du damit einverstanden bist." Die Sängerin strahlte ihn an. "Warum sollte ich nicht einverstanden sein?" Sie hielt jedoch kurz inne und sah verlegen zu Boden. "Ich hatte eigentlich vor, mit Ellen und dem Schauspieler zu gehen. Ich denke das wäre das einzige, wo ich niemanden behindere - ich glaube nicht, dass ich besonders gut darin wäre, Leute in einem Außenposten umzunieten oder mich an Wachen vorbeizuschleichen, oder..." Hör auf zu plappern.
"Also, ich werde mir wohl die Uniform überwerfen. Aber... also, wenn dir das zu dämlich ist, dann musst du nicht..." "Ich sagte doch, ich mach' das, was du machst."

Ellen stand schon in voller Montur vor Hugh Jackman, der einen beeindruckten Pfiff ausstieß. "Entschuldigung?", fragte Clover schüchtern, als sie Ellen auf die Schulter tippte. Die rothaarige Schönheit sah sie überrascht an, da die beiden wahrscheinlich noch nie mehr als ein, zwei Worte miteinander gewechselt hatten. Aber Ian kannte sie anscheinend ein bisschen besser, weshalb er das Reden übernahm. "Wir würden euch später gerne mit den Uniformen begleiten." (Ian & Clover melden sich für "Das trojanische Pferd") Hugh beäugte die beiden kurz kritisch. "Ja, dürfte gehen." Ellen händigte ihnen also die Uniformen aus und Clover sah sich nach einem Ort um, an dem sie sich ungestört umziehen konnte. Selbst wenn sie sich nicht komplett ausziehen musste war es ihr doch unangenehm, dabei beobachtet zu werden. In solchen Situationen verfing sich immer gerne ihr Ellenbogen im Stoff und sie würde herumhampeln wie ein Pavian. Das musste nun wirklich niemand sehen.
"Ich komme gleich wieder", sagte sie zu Ian und zögerte kurz. "Es bedeutet mir viel, dass du das mit mir machen willst. Danke."

Ligiiihh
03.09.2012, 15:56
Niki saß auf dem Boden und beobachtete die Kinder um ihn herum. Diese redeten glücklich miteinander und schauten ab und zu Niki von der Seite an. Er grinste ab und zu zurück, wirkte insgesamt aber ein wenig teilnahmslos. Wie auch immer, die Gruppe war wieder kurz davor, weiterzuziehen und Niki musste sich entscheiden, wie er nun weiterkommen würde. Er informierte sich ein wenig und entschied sich dann für Dr. Schwabensteins Methode, die Mauer zu überwinden. Bis es aber soweit war, setzte er sich wieder zu den Kindern und schaute weiter zu.

gRuFtY
03.09.2012, 16:32
Er hatte nicht viel mitbekommen. Im Gegenteil, Ethan war wie in seiner eigenen Welt. Auch seit Headset hatte er schon ewig nicht mehr auf. Was er mitbekommen hatte, war, dass sie wohl bald hier aufbrechen mussten. Er würde sich seinen Weg schon freikämpfen [Izanami]. Doch war ihm das fast egal.
Er konnte es mehr erahnen als wirklich sehen, doch schaute Ethan sehnsüchtig in Richtung des Meeres. Vieles würde er dafür geben, dort jetzt Isa zu sehen, vielleicht nicht munter und wohl auf, aber zumindest am Leben und nicht zombifiziert. Wie war sie eigentlich gestorben? Er hatte bisher niemanden gefragt und es hatte ihm niemand gesagt. Er entschied sich, jemanden aus dem letzten Boot zu suchen und nachzufragen. Diese Tess, sie müsste im letzten Boot gewesen sein.
Ethan stand auf und suchte Tess, um zu erfragen, wie er seine Isa verloren hatte.

T.U.F.K.A.S.
03.09.2012, 19:00
~*~

"Das ist einfach verdammte Scheiße cool, Dani!", sagte Yukari freudig erregt als sie Danis Werk betrachtete. Vor ihr lag auf dem Boden ausgebreitet der zusammengeklaute Schutzanzug. Es hatte keinen Grund gegeben, sie anzuziehen. Aber für das, was auf sie gleich zukommen würde, brauchte sie jede Art von Schutz, die sie kriegen konnte.

Es war bald soweit. Sie musste sich bereit machen. (http://www.youtube.com/watch?v=DVo--8BlJPI&feature=related) Sie streifte die schusssichere, olivgrüne Weste über, auf der sie im linken Brustbereich mit einem Edding in schwarzen Lettern die Worte "La riesgo siempre vive" geschrieben hatte, ein paar Zentimeter darunter standen kleingeschrieben die Namen ihrer engsten Kameraden, Freunde, Menschen die sie bis jetzt verloren hatte:

Cam Carpenter Rodriguez Ridley Jeremy Willy

"Jeremy war noch nicht einmal geboren und war bereits tot. Ihm hätte die Welt gefallen, nachdem sich die Spreu vom Weizen getrennt hatte."

Als Tess auf sie zutrat, hatte Yuki bereits ihr Schwert auf dem Rücken, die Gelenke mit Schützern bedeckt, Wollhandschuhe in denen die verlorenen Finger auswattiert waren, und Tarnfarbe in Streifen im Gesicht.
"Und? Wie sehe ich aus?"
"Scheiße, du erinnerst mich gerade an jemanden.", sagte Dani mit traurigem Tonfall, zog an dem Zigarettenstummel und ließ langsam Rauch aus dem Mund weichen. "Nur in weiblich."
"Shiiit, matey. Yukari Rothrock, badass Fatherfucker. So sieht's aus."

Yuki sah aus wie eine wandelnde Festung. Wie ein Held. Bereit um hardcore stuff zu erledigen. Mit australischem Akzent.
Aber Tess wusste es besser. Das wussten Ärzte ja immer. Von ihren Schlurfgeräuschen aufgeschreckt, drehte sich Yuki grinsend zu ihr um.
Ein Schlag ihrer rechten Hand – wie geplant abgeblockt. Dann die linke Hand – mühelos berührte sie Yukis Wange. Und sie sah Yuki an, das die sanfte Berührung ihr mehr weh tat als jeder Faustschlag. "Scheiße, so hoch kannst du den Arm nicht bewegen, nicht wahr?""Hör zu, ich....""Ich hoffe, du bist zufrieden mit deiner Leistung - denn jetzt weiß ich genau, wie es sich anfühlt eingeschränkt zu sein. Nicht komplett. Nichts halbes, nichts Ganzes.". "Ich hab' dich nicht gezwungen, mit aufs Dach zu kommen.""Und ich hab' dich nicht dazu gezwungen, in die scheiß Luft zu ballern. Sieh's dir genau an!", sie deutete auf die abgebundene Wunde und stolperte dabei mehrere Schritte zurück, als sich ihr Gleichgewichtssinn verabschiedete. Eine humpelnde Hyäne. Großartig. "Jetzt weiß ich wie es ist, in deinem Schatten zu sein, Samurai Girl. Kannst froh sein das ich nicht tot bin. Ich würd dir als Geist noch den Arsch aufreißen." Die Frage... „Wusstest du das die Scharfschützen auf uns zielen?“ Hast du mich verraten? „Ich …“ Yuki sah die versteckte Wut in Tess Augen. „Was hätte ich davon dich vorzuschicken?“
„Infos. Wo die Scharfschützen sitzen, etwa.“
„Bullshit, Doc, absoluter Bullshit. Nein, ich wussts nicht. Und ich würd n Teufel tun meine einzige Hoffnung den hier“, sie wackelte mit ihrem schwachen Arm ,“zu behalten nicht für so ne Info rausballern.“

Gut. Dann war das ja geklärt. Gott sei Dank. Helena, Ian und Cyrillus waren genug Mordlustige in der 22 Mann starken Truppe. Da brauchte es kein durchgeknalltes Schlitzauge. Vor allem weil sie zu Yuki einen andren Draht hatte als zu den anderen. Durch das Radio hatte sie das Gefühl sie schon ewig zu kennen.

Tess lächelte milde, trat etwas näher an Yukari heran und streichelte ihr mit der rechten Hand erneut über die Wange. Sie ließ kurz ab, um Yuki in ihrer Kampfmontur zu mustern. "Du siehst aus als könntest du es kaum erwarten, dich mitten in die Schlachtbank zu werfen."
Yuki schüttelte langsam den Kopf. "Ich seh aus wie jemand, der 'ne Schuld zu begleichen hat." Sie merkte, wie Tess ihr (aus Absicht?) jetzt auf die Brust schaute und den Spruch las. "Den Spruch hab' ich von 'nem Kameraden aufgeschnappt. Es ist spanisch und heißt soviel wie 'Wer was riskiert, lebt ewig.'."
Tess nickte bestätigend und sah kurz zu Dani hinüber. "Kannste mir 'nen Stift geben?"

Und so stand Tess stumm da, Dani hinter ihr mit ehrfürchtigem Gesichtsausdruck, und schrieb mit dem schwarzen Edding noch weitere Namen unter die bereits dort stehenden.

Nikita Mike Travis Kekoa Ryan Abby Michail Axel Isabella

nach kurzem zögern fügte sie noch die Namen der Toten hinzu, die für ihre Gruppe gestorben waren. Oder durch ihre Gruppe.

McCormack Norman Tyler Harrison Wellerson&Clara

Und die, deren Form die Krater in ihrem Herz hatten

Jay Sebastian

Den Namen ihres Bruders schrieb sie nicht. Sie wollte und konnte nicht Abschied nehmen. Noch nicht.

Sie trat einen Schritt zurück. Yukis Blick traf ihren. Worte waren in diesem Moment überflüssig.

~*~


"Du hast gesagt, du würdest mir helfen wenn ich dir helfe. Deine Schuld hat sich durch den Scheiß der auf dem Dach abgegangen ist so ungefähr grob verzehnfacht. Also wirst du mir folgende drei Gefallen tun: Erstens: begleite meine Leute sicher zum Hafen - wenn du da mit rausgehst, will ich das du meine Leute beschützt. Und sie nicht in Gefahr bringst mit deiner Cowboynummer von vorhin. Stirbt einer von denen, stirbst du - und zwar sobald du es wagst mir wieder unter die Augen zu treten. zweitens: Verlier um Gottes Willen nicht die Weste und sorg' dafür, dass wir nicht noch mehr Namen unter die pinseln müssen, die da bereits stehen. Und drittens:...", Tess stockte kurz und grinste Yukari an. "... was auch immer passiert, und was auch immer du planst: Spiel um keinen Preis den Helden. Denn ich will nicht deinen Namen auf diese Liste da kritzeln. Kapiert?"
Yuki nickte ein paar Male mit dem Kopf, während sie "Okay, das krieg' ich hin." flüsterte.

Tess klabusterte eine Spritze aus ihrem Rucksack, schnappte sich Yukis schwachen Arm und klopfte hingebungsvoll bis eine der Venen hervortrat. „Ich werd dir ne Aufputschspritze verpassen, die deinen Arsch eine Etage höher schiebt. Ich hab keine Lust das du unsre Leute aufhälst – aber auch nicht das Australiens Stimme hier kurz vorm Zieleinlauf verreckt. Bereit?“ Sie stach zu und injizierte die Adrenalinspritze, die Yuki wieder fit machen würde. „Braves Mädchen. So, und jetzt...", sagte Tess und seufzte laut, "back to business, wie man so schön sagt. Hat Dani dir gesagt was geplant ist? Ich hab vorhin noch durchgegeben, das eure Kampftruppe sich um eine besonders kräftige Meute von Infizierten kümmern muss, die in einem LKW verladen wurden. Sind entweder Versuchskaninchen oder Überkämpfer – seid vorsichtig, aber macht sie kalt. Wenn wir verhindern können das Maddox Pläne aufgehen wäre das so ziemlich das Beste was passieren könnte. Und... sei nett zu dem Iren. Nett im Sinne von, zeig ihm Respekt. Er hat für uns alle den Arsch hingehalten. Und ich mag ihn, er ist einer von den Guten."

Ihre Hand lag an Yukis Halsnarbe. Strich darüber. „Und lass den Scheiß mit dem rauchen – das sorgt nur dafür, das du noch mehr leckst als eh schon.“ Dann nahm sie Yuki die Kippe aus dem Mund und zog selber daran. „Is wirklich ne Scheiß Idee verwundet zu rauchen. Fast so beschissen wie in die Uniformen hier zu klettern. Ich hoffe ihr habt nen Military-Fetisch. Und hepp.“

„Du ziehst den Kram nicht an, Tess?“ „Später. Erstmal...“ sie schnippelte mit ihrem Taschenmesser die Fingerkuppen von ihren Lederhandschuhen, damit sie wenigstens etwas besser motorisch funktionierte und band sich das versiffte schwarze Top als improvisiertes Bandana um den Kopf um die wilde schwarze Mähne zu bändigen. Dann zog sie genüsslich an der Zigarette. „...mach ich eine Zigarettenpause. Und schau wie euch die Klamotten stehen.“ Sie grinste – und sah dabei Dob auf unheimliche Weise verdammt ähnlich. Nur das ihr Grinsen mit der Kippe im Mund eher wirkte wie eine Hyäne, die durch ein Kakteenfeld geschleift worden war.

Danis Kuss auf die Stirn war... merkwürdig selbstverständlich gewesen. Sie hatte tief mit ihren grünen Augen in das unendliche Blau der Iriden geblickt und sich für einen Moment sicher gefühlt. Und das tat sie auch jetzt, als sie wieder ihren Blick suchte.
Ich mag dich, Dani. Du bist anders. Du hast wie ich nichts zu verlieren. Nur alles zu gewinnen.
Am Horizont blinkte ein zweiter Stern blass auf.

Ihr Blick fiel auf Alistair und die Kinder. Der Kellner vom Flughafen saß dort. Die zwei Jungs. Leo. Es war ein hübsches Bild. "Dort meine Liebe, liegt meine Zukunft, die grüne Insel meines Herzens. Dort, werd ich mein Glück finden, erneut. Das ist mein Ziel." "Ich bin Tess was schuldig, und selbst wenn die beiden ein Problem miteinander haben, ist mir das egal. Solange ich in ihrer Schuld stehe, rührt keiner diese Frau an." "Falls was is, Tess, sag einfach Bescheid, dann bin ich zur Stelle"
Ein dritter Stern.

Es wurde Zeit. Zeit zu gehen.

Tess blickte auf die blutige Dachkante. Dann auf die brennende Stadt. Vielleicht hatte sie schon ihren letzten Morgen gesehen.

~*~

"Sanders?", fragte Yukari vorsichtig, als sie in Sanders' private Ecke stapfte. Das Adrenalin machte sich in ihren Adern breit, sie spürte es. Sie fühlte sich gut. Verdammt gut. Doch sie wollte nicht losziehen, ohne Sanders ein paar letzte Worte auf den Weg zu geben. Trotz des extrem hohen Adrenalinspiegel sprach sie ruhig und besonnen, was für sie fast ein kleines Wunder war in dieser Situation.

"Ist mir egal, ob Sie's hören wollen oder nicht. Ich bin in Ihren Augen ein Arschloch, aber ich bin nicht Soldatin geworden weil ich Uniformen cool finde - sondern weil es mir im Blut liegt. Meiner Familie im Blut liegt. Und ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber ich und Sie hier...", sie schüttelte den Kopf, "Um Gottes Willen, das wird nichts. Ich erkenne es an Ihrer Attitüde mir gegenüber, Sie wollen, dass ich hier bleibe und Däumchen drehe. Aber Ihr Platz ist hier, mein Platz ist da draußen. An der Front. War es schon immer und wird es immer sein. Das funktioniert nicht mit uns beiden - so komisch das klingt."
Sorry, nicht mein Typ.
"Scheiße, Sanders, wissen Sie - ich war mal wie Sie. 'ne Idealistin. 'ne Optimistin. Durch die Wüsten Afghanistans und Iraks hindurch - "Alles wird gut". Bis ich wegen dieser ganzen Zombiekacke mein ungeborenes Kind verloren habe. Sowas geht nicht spurlos an einem vorbei. Sowas... ja." Sie räusperte sich kurz, um zu verdecken dass ihr in diesem Moment die Worte fehlten und fuhr fort. "Ich erwarte nichts von Ihnen, Sie leisten hier schon verdammt gute Arbeit. Aber wenn Sie jemanden hassen wollen, dann mich. Nicht das 6th RAR. Das waren allesamt verdammt gute Leute. Freunde von mir. Alle tot." Sie hielt kurz inne, um erleichtert auszuatmen. Das war weniger aggressiv als geplant. "Ich werde jetzt da raus gehen und das machen, was ich am besten kann. Ihnen viel Glück hier. Man sieht sich."

Sie salutierte dem Corporal kurz und kehrte auf dem Absatz um, im Begriff zu gehen - aber irgendwie spürte sie, dass Sanders noch was zu sagen hatte. Also verlangsamte sie extra ihren Schritt, damit der Corporal sie noch aufhalten konnte.

Streicher
03.09.2012, 19:12
Alistair hatte von seinem Platz aus gesehen, wie Tess Yuki die Adrenalinspritze verabreicht hatte.
[Okay, scheint als sei die Sache geritzt, werd ich wohl Yuki bei ihrem Plan helfen. //Izanami]

Er hoffte wirklich, dass jemand mit Noah gehen würde. Wahrscheinlich Dob und Andris. Gerade letzterer schien auf Kinder gut aufzupassen, was ihn beruhigte.

Leo würde wohl Josh helfen, zumindest hatte er beiläufig etwas in der Art mitbekommen, und er hatte auch keinen Zweifel daran, dass sie es schaffen würde. Immerhin ist sie durch ein Meer von Toten geflitzt, nachdem sie einen Militär überzeugt hatte eine Bombardierung hinauszuzögern. Dagegen war das hier ein Klacks.

Der Ire zog seine Tasche zu sich und öffnete sie.
"So Leute, da es ja bald losgeht, solltet ihr euch vielleicht noch ein wenig stärken. Ich hab vom Stützpunkt genug Zeugs mitgenommen um die ganze Gruppe ne Woche durchzufüttern."
Dann schaltete er auf Funk.
"Wer Hunger oder Durst hat, kann sich was aus meiner Tasche nehmen. Hab alles was ging vom Stützpunkt auf der anderen Seite der Bucht mitgehen lassen. Sollte für jeden was dabei sein."

Ty Ni
03.09.2012, 19:39
Josh bemerkte im Halbschlaf, wie sein Kopf, den er an die kalte Betonmauer geleht hatte, behutsam in zwei kleine Hände genommen und auf etwas Weiches gebettet wurde.
Die Kopfschmerzen, die das Fieber und der harte Untergrund ihm bereitet hatte, ließ dadurch deutlich nach. Er hörte undeutlich Stimmen, die ihn umgabenund manchmal leise lachten. Noah. Léo. Alistair. Dann noch eine junge männliche Stimme, die ihm nur vage bekannt vorkam. Die Kühle an seiner Stirn tat gut. Josh entspannte sich sichtbar und seufzte leise im Schlaf.

Noah schmiedete derweil eifrig Pläne mit Léo. "Tiger fängt man mit Erdnussbuttersandwiches! Das habe ich in einem Comic gelesen. Ja, sie sind ein bisschen schwer zu halten, weil sie sich dauernd raufen wollen, aber ich werde einfach ganz schnell groß und stark, wie Alistair und dann kann ich das locker aushalten. Ich möchte trotzdem einen Tiger, weil die klug und verspielt sind. Und plüschig.n Hihihi... Niiihicht, Alistiar! Das kitzelt doch!", der Kleine kicherte vergnügt, als der Ire ihm in die Seite stupste.
"Deine Arbeit mit Leeland war klasse, Leo, ich selbst hätte es nicht besser machen können. Und wie du dich um Josh kümmerst, ich bin dir wirklich dankbar."
Noah nickte bestätigend. Das war wirklich sehr mutig von Léo und Riley gewesen.
Der Ire verließ die kleine Gruppe, um mit Tess zu sprechen, was Noah zum Anlass nahm, sein Geplapper fortzusetzen.
"Du möchtest dann wirklich klettern? Übst du schon für den Dschungel? Und was machst du, Riley? Josh kann auch toll klettern. Aber er... oh, seht mal. Er wacht auf!"

Josh gab ein brummendes Geräusch von sich und öffnete eines seiner Augen einen Spalt weit.
Er zuckte zusammen, als er nach oben lugte und Léos lächelndes Gesicht erblickte, sowie Riley, der die Dose an seine Schläfe hielt. Verlegen setzte er sich auf.
"Guten Morgen, Josh! Geht es dir schon besser?"
"Oh, ja... Vielen Dank.", er schaffte es, sie anzulächeln. "Seid ihr etwa schon die ganze Zeit hier? Wie geht es der Ärztin? Wir wollten sie doch verarzten."
Noah schnappte nach Luft.
"Oh ja! Tess! Kommt, wir suchen uns die schönsten Pflaster für sie aus!"
Die vier fielen über den stark geplünderten Pflastervorrat her und waren gerade dabei sich lautstark über die Auswahl zu beraten, als Alistair mit Niki im Schlepptau wieder zurückkam. Nachdem die Kinder ihn begrüßt hatten, räumte Josh sein improvisiertes Lager ein wenig zur Seite, damit der Junge Platz fand.
Alistair lächelte beim Anblick der herumwuselnden Kinder. Sie redeten heillos durcheinander:

"Oh mann, schau mal, da liegt ja noch Schokolade! Wir teilen sie durch sechs."
""Möchtest du auch einen Schluck von dem Mangosaft?"
"BOAR! EIN TIGERPFLASTER!"
"Hallo Niki! Du kannst uns helfen, die Pflaster für Tess auszusuchen! Wir haben schon das mit dem Dino, die mit dem Rennautos und die beiden Froschpflaster."
"Und das Tigerpflaster, nä? Das Tigerpflaster auch, Léo, stimmts?"
"Hallo, Niki. Ich heiße Josh. Und ist mein kleiner Bruder Noah."
"Aber ich werde größer als du. Das hat Mama gesagt und dann bin ich der große Bruder! Hihi!"
"Haha, Noah, das ist doch keine Sache der Größe. Josh wird immer der große Bruder sein, weil er älter ist."
"Vielleicht wirst du ja auch gar nicht größer."
"... und dann trage ich dich, wenn du dir den Knöchel verstauchst."
""Ups, passt auf die Dose auf."
"Woaaar! Ein zweites Tigerpflaster! IN BLAU!"
"Komm mal her, Noah. Ich hab was für dich."

Noah löste sich von den Tigerpflastern und nahm brav vor dem Iren Platz.
Joshua setzte sich interessiert daneben und merkte sich jeden einzelnen Handgriff Alistiars.
"Ich kann wieder laufen! Juhuu! Joshua! Jetzt musst nur noch du gesund werden!"
Joshuas Gesicht hellte sich auf. Er umarmte glücklich seinen kleinen Bruder. "Vielen Dank, Alistair. Echt. Danke."
"Kein Problem, ich kümmer mich um euch. Allerdings ist das nicht allein mein verdienst. Tess hat die Mittel dazu gestellt, und außerdem hat sie mir gesagt, was genau ich machen muss. Ohne ihren Rat, hätte ich die Sache wohl nur schlimmer gemacht."
"Okay, nehmt euch die Pflaster, ich bin dafür, wir gehen jetzt zu ihr und bedanken uns!"

Mit Chor aus zustimmenden Lauten erhob sich die Kinderprozession und bewegte sich feierlich in Richtung Tess. Noah stapfte stolz voran, Josh, der immer noch blass aber immerhin nicht mehr wie der wandelnde Tod aussah, war ihm dicht auf den Fersen. Neben ihm ging Léo. Sie trug die Pflaster wie eine Opfergabe vor sich und sah dabei aus wie ein Engel. Riley hatte Niki, der zuerst keine Anstalten gemacht hatte, mitzugehen, aufmunternd die Mangosaftdose in die Hand gedrückt und bugsierte ihn vor sich her.
"Frau Arzt! Wo willst du denn hin? Warte auf uns!"
"Wir wollten uns bei dir bedanken, dass du uns gesund gemacht hast. Dank dir kann Noah jetzt wieder laufen und mein Fieber ist auch schon gesunken."
"Und danke, dass du dich immer um die Gruppe kümmerst, das ist sehr lieb von dir. Wir haben was für dich." Léo streckte der verwundeten Frau ihre kleinen Hände entgegen. Darauf lagen fein säuberlich nebeneinander die ausgewählten Pflaster, die Schokolade (die Kinder hatten sich entschieden, sie Tess zu schenken, anstatt sie selbst zu essen)und eine Holzfigur in der Form von etwas, das wahrscheinlich ein Tiger sein sollte. Noah grinste breit. Er hatte die letzten Tage immer wieder daran geschnitzt.
"Jetzt musst du ganz schnell wieder gesund werden. Ja?"
"Wir kleben dir jetzt die Pflaster auf."
"Genau. Musst du schön stillhalten. "
Sogleich wurde Tess von den Kindern umschwärmt, die sie zu sich herunterzogen und mit großem Eifer die Pflaster auf die schlimmsten Stellen klebten.

DSA-Zocker
03.09.2012, 19:45
Ian und Clover so zu sehen, so fröhlich und glücklich, hatte ihm einen Stich in sein Herz gejagt. Er hatte versucht, begeistert zu sein, als er Hugh Jackman kennengelernt hatte. Er wusste, dass er niemanden hatte, er war allein. Klar, es gab Léo, es gab Niki, aber wenn das Alles vorbei war, dann würde er alleine zurückbleiben. Er griff sich kurz in die Tasche und fand das Kleeblatt, den Glücksbringer, den Clover ihm gegeben hatte. Er spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen, die er nicht zurückhalten konnte.

Dann griffen sie schon wieder nach ihm, die Hände, die Arme, er konnte erneut die Fratzen vor sich sehen, die ihn nie wieder in Ruhe lassen würden, niemals wieder. Er würde zurückbleiben, er würde versuchen, Sanders zu unterstützen, den anderen eine sichere Flucht zu ermöglichen. Das war das letzte, was er noch tun konnte, das einzig Sinnvolle.

Riley stand auf, um sich zu verabschieden. Zuerst ging er zu Alistair, teilte ihm seinen Beschluss mit, zurückzubleiben: "Danke, dass du versucht hast mir zu helfen. Du wirst gut auf die Kinder aufpassen, das weiß ich. Pass auch auf Léo auf."

Als er bei Niki angelangt war, holte er die alte Taschenuhr seines Großvaters aus der Tasche hervor und gab sie ihm: "Du musst sie einmal täglich aufziehen, denk daran.", es tat ihm weh, Niki mit Tränen in den Augen zu sehen, aber Riley hatte sich entschieden, Er sah sich um, suchte Léo und fand sie schließlich. Er hielt ihre Schultern, zog sich dann seinen Schal aus und legte ihn um ihren Hals: "Dir steht er viel besser als mir und du wirst da ganz bestimmt noch reinwachsen. Pass gut auf dich auf!"

Dann wandte er sich erneut um, das Kleeblatt in der Hand. Der Weg zu Clover kam ihm viel länger vor, als er eigentlich war. Als er angekommen war, sagte er mit zittriger Stimme: "Ich wollte mich von dir verabschieden, ich werde hier bleiben und versuchen, euch bei der Flucht zu helfen. Du solltest deinen Glücksbringer mitnehmen, ich werde ihn nicht mehr brauchen. Ach, und viel Glück, dir und Ian.", bei diesem letzten Satz meinte Clover, in Rileys Stimme einen leichten, bitteren Unterton wahrgenommen zu haben.

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Er lief auf Sanders zu, stellte sich vor: "Ähm... ich bin Riley. Ich werde hierbleiben und den anderen helfen (Riley bleibt zurück -> Vereinfachung auf Charismaprobe)"

Indy
03.09.2012, 19:50
Suparman hatte mitbekommen, wie die Japanerin eine seltsame Spritze verabreicht bekam und plötzlich fit und munter wieder aufsprang. "Whoah." entkam es ihm.
Er wollte auch unbedingt auch so einen Shot haben. Vielleicht konnte er ja auch auf eine Dosis von diesem was-auch-immer-das-war hoffen, wenn er Yuki beim Stürmen des Außenpostens begleitete. [Suparman meldet sich freiwillig für Izanami]

Caro
03.09.2012, 20:05
Helena war leidlich überrascht, dass sich Riley (Riley? Riley. War das sein Name? Sicher? Egal.) auch meldete um mit Lilien zurückzubleiben. Schön, schön. Eigentlich dachte sie zwar, er gehöre zur Glitzi-Glitzi bunten Familienspaßwelt dazu, aber da hatte sie sich wohl geirrt. Sie nickte ihm freundlich (naja, so freundlich, wie man halt nicken kann, wenn man allgemein als Mörderin bekannt ist und man sich im Kampf mit der eigenen inneren Stimme die Nase gebrochen hat, DIE IM ÜBRIGEN SCHEISSE WEHTUT!) zu. "Okay, du willst also die Schauspiel-Laientruppe beschützen? Und Miss Sanders beschützt den Army-Trupp um die Wahnsinnige, in der Hoffnung, dass sich die Holländerin und die Ärztin nicht wieder gegenseitig die Köpfe einhauen? Dann bleibt für mich ja nur nur..." Sie schaute zu dem kleinen Kindern.

"Och nö"

[Helena meldet sich für "Gehenna und Exodus“ und beschützt die Agilitätsaufgabe von Léo und Anhang]

Shinshrii
03.09.2012, 20:13
Ellen hatte mitgehört, wie sich mehr und mehr Leute bereit erklärt hatten, zurückzubleiben um dem Rest die Flucht zu erleichtern. Sie senkte einen Moment den Blick, schien nachzudenken - und verfiel dann in fieberhafte Aktion. Zwar hatte man sich nicht bewusst auf einen gemeinsamen Startzeitpunkt geeinigt, aber dennoch schien die Zeit zu drängen - bald würde die Dämmerung einsetzen, und eine allgemeine Aufbruchsstimmung lag in der Luft.

Hastig erfragte sie sich von denjenigen, die sich an ihrem Possenspiel beteiligen würden und darum kaum Gepäck mitnehmen konnten, genug Rucksäcke für die Ablenker, und - nachdem sie genug beiseite gelegt hatte, damit alle sich noch einen oder zwei Riegel einstecken konnte - befüllte sie zu gleichen Teilen mit dem übrigen Fertigfutter aus dem Rollkoffer, sowie allen weiteren Vorräten, die andere zurückzulassen bereit waren - Wasser vor allem, aber auch einigen Kleidungsstücken zum Wechseln. Socken, Shirts, Unterwäsche. Dann schnappte sie sich Stift und Notizblock, und einige rasch hingeworfene Skizzen später war sie dann soweit.

Mit dem leichten Fluchtgepäck in der Hand begab sie sich zunächst zu Riley.
"Hey, Riley? Ich ..." Sie leckte sich nervös über die Lippen. "Danke. Danke dafür, dass du versuchst es uns leichter zu machen." Sie schüttelte den Kopf. "Hör mal... für den Fall, dass ihr danach von hier verschwinden müsst - ich hab hier ein paar Sachen fertiggemacht." Sie hielt ihren Rucksack hoch. "Paar Vorräte, und ein bißchen was zur Gegend - es gibt ein kleines Stück südlich von hier ein paar Hotels, vielleicht ist das Feuer nicht bis dahin gekommen. Ich war da ein paar Mal, hab aufgeschrieben was mir noch einfiel. Da sollte es ruhig sein - wer da gewohnt hat, hat wahrscheinlich versucht mit Yachten zu entkommen, als das Ganze anfing." Sie stellte ihm Rucksack und hineingeklemmte Notizen hin, trat dann auf ihn zu und umarmte ihn kurz und kräftig. "Danke. Pass auf dich auf, ja? Sobald wir drüben sind, werden wir versuchen euch Hilfe zu schicken."

Dann nahm sie die übrigen Taschen auf, und machte sich auf den Weg zum Rest der Zurückbleibenden. Jeder erhielt ein ähnliches Paket von ihr.

Streicher
03.09.2012, 20:44
Der Ire gab Riley die Hand.
"Ich weiß zu schätzen, was du vor hast, und ich sehe es in deinen Augen, ich werde es dir wohl nicht ausreden können. Ich will nur das du weißt, solltest du die Sache hier überstehen, dann wird ein Platz in Irland für dich freigehalten. Vielleicht könnte ich, oder meine Kumpels deine Hilfe bei der Erziehung der Kiddies gebrauchen. Sag ihnen einfach, Alistair schickt dich, dann wirst du für sie wie ein Bruder sein."
Anerkennend nickte der Ire.
"Und mach dir um die Kinder keine Sorge, wenn ich das hier heil überstehe, dann sind sie bei mir in den besten Händen."
Grinsend stand er dann auf, die Kinder hatten sich inwzischen um Tess versammelt.

Einsam und verlassen erblickte er den alten Andris, der auf einem alten Autoreifen saß und sich gemütlich eine Zigarette nach der anderen zu Gemüte führte.
"Na, alles klar?", fragte der Ire als er neben ihm stehen blieb.
"Hm?", Andris sah zu ihm hoch, "Ja ja, alles in Ordnung. Geht mir alles hier nur ein wenig zu schnell."
Alistair grinste.
"Kein Problem, wir lassen dich schon nicht zurück. Hör mal, ich glaube das beste wäre, wenn du mit dem kleinen Noah dort mitgehst. Der hat vor durch die großen Lüftungsschächte der Lagerhalle zu gehen. Könnte deine flinken Hände sicherlich gebrauchen. Ist zudem das Kind von Abby, also von Natur aus handwerklich begabt."
Alistair zog an seiner eigenen Zigarette.
"Alle andern Pläne sind für dich, nimms mir nicht übel, wohl ein wenig hektisch oder riskant."
Andris lachte kurz rau.
"Wird wohl so sein. Keine Sorge, ich komm schon durch."
"Pass bitte auf Noah auf, der Junge bedeutet mir viel, seid Abby uns verlassen hat."
Der Alte nickte und schenkte dem Irn doch tatsächlich ein faltiges Lächeln.
"Danke, und gesell dich doch ein wenig zu den anderen, von mir aus auch den Kindern, oder komm mit mir. So alleine musst du hier nicht sitzen."
Andris nickte, blieb jedoch sitzen.
"Ja ja, immer mit der Ruhe."
[Andris meldet sich für die GE-Aufgabe, Styx für Styx vorwärts]

Als nächstes suchte der Ire nach Dob. War allerdings nicht all zu leicht. Erst als ihm einfiel, dass er ihn das letzte mal bei Tess gesehen hatte, ging er zu dem Kinderhaufen, dass sich um die Ärztin versammelt hatte und fand dort auch Mister Bademantel, der verzweifelt versuchte sich die Bälgern fernzuhalten, die selbst auf ihm herumkrabbelten, als sie um die Frau wuselten.
Der Ire grinste.
"Hey Dob kommst, du klar?"
"Scheiße man, wo kommen die ganzen Zwerge aufeinmal her!"
Er kämpfte sich auf und stand dann erschöpft vor dem Iren und schüttelte sich.
"Man, wie in nem Kindergarten. Kannst du nich mal auf die kleinen Teufel aufpassen?"
"Hey, hör mal, du hast doch das Werkzeug damals gefunden. Mein Junge, Noah", Alistair deutete auf eines der Kinder, "Hat nen Plan entwickelt, wie wir einige von denen rausbringen können."
"Ich weiß, haste vorhin schon erzähl, und Tess hats nochmak über Funk verbreitet."
"Gut, ich denke du wärst da gut aufgehoben. Andris wird auch den Weg einschlagen. Und naja, nen Kind und nen alter Mann? Ich denke die könnten deine fähigen Hände und klaren Verstand gebrauchen."
"Jo, logisch, nur bei dem klaren Verstand kann ich dir nichts versprechen."
"Sieh einfach zu, dass du und die anderen heil auf der anderen Seite rauskommen."
"Ey, ich bin soweit gekommen, da werd ich jetzt nicht stehen bleiben."
Dob legte eine Hand an die Hüfte um sich abzustützen und zwinkerte ihm selbstsicher zu.
"Klar man?"
"Klar", antwortete der Ire und grinste, "Wir sehen und auf der anderen Seite."
Mit einem kräftigen Klaps auf die Schulter, verabschiedete er sich von Dob.
[Dob meldet sich für die GE-Aufgabe, Styx für Styx vorwärts]

Damit hätte Alistair alles erledigt, fast alles.
Aus seiner Tasche holt er sich die letzte Flasche Whisky und ging dann zu Suparman rüber.
"Hey Kumpel, wir haben noch was offen!", rief er ihm zu und schwenkte dabei die Flasch hin und her.
Suparman grinste und kam ihm entgegen.
"Freu mich schon drauf, kann die Sache hier ja nicht nüchtern angehen."
Alistair klopfte ihm stolz auf die Schulter
"Richtige Herangehensweise! Na dann, dir gebührt der erste Schluck."
Der Asiate nahm den Whisky und setzte zu einem großen Schluck an. Genüssliche Laute von sich gebend, wischte er sich danach mit dem Handrücken über den Mund.
"Guter Whisky."
Dann reichte er dem Iren die Flasche,der einen nicht minderen Schluck nahm.
"Stimmt", bestätigte er.
Aufeinmal hörten sie Schritte und eine raue alte Stimme fragte:
"Auch nen Schluck für nen alten Mann übrig?"
Andris stand vor ihnen und grinste sie durch seine Falten hindurch an.
"Klar!"
Alistair reichte ihm den Whisky und der alte Mann nahm einen Schluck.
"Tut gut", erklärte er und reichte dann die Flasche weiter.

Fröhlich plaudernd, und saufend standen die drei nun für einige Zeit dort herum und genossen die Ruhe vor dem Sturm.
Alistair blickte dabei immer wieder auf die Kinder, Leo, Josh und Noah und hoffte sie heil hier rausbringen zu können. Dann winkte er den ganzen Pulk zu sich. Nur Niki blieb unsicher stehen.
"Du auch", ermutigte ihn Alistair und der Kleine folgte dem.
Vor den Kindern in die Hocke gehend umarmte er sie dann allesamt und hob sie dann mit einem Mal schnaufend in die Luft. Die Kleinen lachten und schüttelten sich, dann setzte sie der Ire wieder ab.
"Hört mal, macht mir ja keine unnötigen Sorgen und kommt heil aus der Sache raus, ihr alle, verstanden?"
Sie nickten, selbst Niki, wenn auch etwas zögerlich.
Alistair wuselte dem Kleinen Asiaten durch die Haare.
"Aye, du auch, und wenn du willst, nehmen wir dich danach mit nach Irland."
Er grinste, die Idee mit dem Hooligan-Kindergarten im Hinterkopf.
Joshua und Noah zog er dann noch einmal extra zu sich und umarmte sie.
"Egal was passiert. Ihr werdet danach in Sicherheit sein. Und wenn ihr auf der anderen Seite seid und mich nicht finden könnt, haltet euch an Tess, oder meinen Kumpel Suparman hier. Der wird schon dafür sorgen, dass euch nichts passiert."
Die beiden schauten ihn etwas besorgt und traurig an, nachdem er sie aber ein weiteres Mal in den Arm nahm und dann kitzelte, schickte Alistair sie fröhlich zurück zu den anderen Kindern.

"Ich hoffe ich bürde dir damit nicht zu viel auf", sagte er dann zu Suparman, "Nur wenn ich es nicht schaffe, brauchen sie zumindest vorerst jemanden, der sich darum kümmert, dass sie heil durchkommen. Wenn möglich, bring sie nach Irland, zu meinen Freunden. Sag ihnen, dass ich möchte, dass sie sich um die Jungs kümmern und ordentliche Männer aus ihnen machen, und wenn nicht, kehre ich als wütender Kobold zurück und mache ihnen Feuer unterm Hintern."
Suparman grinste nur und nahm den letzten Schluck aus der Flasche.

Eines hatte er jetzt noch zu tun.
Der Ire ließ sich neben Tess nieder und stubste sie etwas kräftiger an.
"Hör mal, ich hoffe du hast vor deinen Arsch hier rauszubewegen und kommst nicht auf die Idee hier zu bleiben. Ich brauch jemanden der sich um die Kleinen von Abby kümmert, falls es mich erwischt."
Tess schaute ihn verwirrt an.
"Du hast schon richtig gehört. Du sollst das machen. Suparman könnte dir dabei unter die Arme greifen. Und ich will keine Widerworte hören, ansonsten jag ich dich hier mit meinem Hammer raus, klar?"
Er grinste und Tess grinste zurück.
Mit einem kräftigen, eher männlichen Handschlag, verabschiedeten sich die beiden, und Alistair machte sich bereit die Hölle auf Erden zu entfachen um den Gardeärschen mächtig einzuheizen.

Viviane
03.09.2012, 20:58
Bevor sie zu Yuki und Dani ging, ergriff Tess Sanders Hand mit einem erleuchteten Lächeln im Gesicht. Sie wirkte mehr als zufrieden, fast so als sei ihr eine große Last von den Schultern genommen. Sie hatte ihren Entschluss gefasst.

~*~

Insert Maskottchen-Aktion here (http://www.multimediaxis.de/threads/136121-ZOOOOOmmxBIES!-Station-6-Die-Quarant%C3%A4ne?p=3003275&viewfull=1#post3003275)

Bevor sie umgezogen wie sie war nach dem Wissenschaftler schaute wartete sie das Gespräche zwischen Sanders und Yuki ab.

Dann trat sie auf Yuki zu, drückte ihre heile Schulter und klopfte mit der andren Hand auf ihr Herz, wo die Namen standen. "Du bist jetzt unser neues Maskottchen. Ich will keine Klagen hören. Wir sehen uns an der Bar."

Yuki lächelte.

~*~

„Also Leute ich hab keine Lust das ihr hier bis zum Sankt Nimmerleinstag hocken bleibt, so sympatisch mir Sanders auch ist – wir alle haben wenn wir geballt und im Team vorgehen die größte Überlebenschance für alle. Yuki führt den Trupp um die Kämpfer an – hört auf das was unser Maskottchen sagt und passt auf die Weste und die Muties in dem LKW auf. Alistair, Suparman, Fawyer und Ethan haben sich dafür gemeldet. Ich wär dafür das der Priester mit euch kommt – falls er sich so fit fühlt. [Tess wählt Cyrillus für „[Izanami] - falls er nicht durch Inaktivität draussen ist]

"Ich werde auch mitkommen.", sagte Dani und sah Tess dabei fest an.
Tess Blick wurde weicher, ihre Schultern entkrampften sich. "Ich bin froh dich an meiner Seite zu Wissen, Dani." Dann lächelte sie ihr Hyänengrinsen und drückte Dani kurz an sich, bevor sie sich in die Militärkluft mit den vielen Orden warf.

Ludwig kommt mit uns dreien, Dani, Niki und mir mit. So wie ich das sehe machen sich Leo und Josh für die Klettertour bereit. Und Ellen, Ian, Clover und Hugh... Mr. Jackman... versuchen es durch den Vordereingang. Helena und Riley helfen Sanders um unsre Flucht zu decken. Ich drück euch die Daumen, das ihr mehr Glück habt den Schützen auszuweichen als ich. Und danke. Dann wollen wir mal los. God bless ya all. Wir sehen uns auf der anderen Seite.“

~*~

Irish Man is irish

"Mein Junge, Noah"
Sie grinste.
"Und wenn ihr auf der anderen Seite seid und mich nicht finden könnt, haltet euch an Tess, oder meinen Kumpel Suparman hier. Der wird schon dafür sorgen, dass euch nichts passiert."
Dann grinste sie nicht mehr. Nicht wegen dem Tonfamann - das verstand sie ja noch - aber...

Als Josh und Noah den irischen Abschiedsgruß vermittelt bekamen, krächzte sie ein wenig durcheinander. „Alistair... du irrer Ire! Das...“ Der Ire zog nur bedeutsam die Schultern hoch und deutete auf die Kinder, die ihre Pflaster hingebungsvoll an Tess zerschrundenen Armen nachklebten, wo sie drohten sich abzulösen. Er ließ sich neben ihr nieder – und sogar Dob hörte für einen Moment auf zu rauchen und lauschte gespannt. „Ich brauch jemanden der sich um die Kleinen von Abby kümmert, falls es mich erwischt.“

Tess schluckte nur, Dob hingegen brach in schallendes Gelächter aus.
„Gut. Josh und Noah. Die sind mehr als in Ordnung. Aber 4 Kinder?" Sie blickte ihn ein wenig panisch aus ihrem blaugeprügelten Koalaauge an. "Du kommst wieder. Alistair." Es klang weniger wie eine Bitte, als wie eine nüchterne Feststellung. Und eine Forderung. "Denn sonst hast du die Längste Zeit einen Hammer gehabt, irish Boy! Ganz sicher. Du bist immer wieder gekommen. Egal wie, wir sehen uns auf jeden Fall drüben.“ Sie ließ es offen welches drüben sie meinte, aber sie war ehrlich gerührt. Irland. Sein Land.
Irgendeins der Kinder sprang hinter ihr hoch und zog eines der Pflaster aus ihrem Haar. Tess keuchte und ging in die Knie.
Seine... „Drecksblagen allesamt!“

~*~

Tess meldet sich für Orakel von Delphi
"Niki? Du willst wirklich mit uns kommen? Na dann, geh einfach neben Dr. Schwabenstein, wir kriegen das mit der Wachabslösung schon. Ich bin ganz hinten, damit ich keinen mit meinem Dreck... ich meine mit dem Bein aufhalte." Sie würde sich echt dran gewöhnen müssen in der Gegenwart der Kinder nicht zu fluchen. Boah, Alistair, wenn du abkratzt hab ich mindestens nen Koboldhort mit Whiskey verdient, für das was du mir da überverantwortest. Aber die vier Sterchen die um den hellen Stern am Firmament tanzten brachten sie trotzdem zum Lächeln.

Daen vom Clan
03.09.2012, 21:37
Sanders wuchtete gerade eienn Sandsack auf die Barriere und sank an ihr schitzend und erschöpft zu Boden als Yuki auf sie zu trat und mit ihr sprach.

"Na, Hölle'n Glück, dass die 'Front' in Richtung Evakuierungsstation liegt, was?", murmelte sie laut genug für Yuki und leise genug damit Niemand außer Sie dies auch hörte. Wie erwartet blieb Yuki stehen und drehte sich um.
"Ihr Glück, Rothrock ist, dass diese braven Menschen bessere Menschen sind als ich und Sie noch in deren Mitte geduldet werden. Aber: andere Einheit, andere Schule. Tun Sie was Sie tun müssen und grüßen Sie den Rettungsdampfer von mir."
Trotzig verschränkte sie die Arme und blitzte Yukari an. "Wissen Sie was das Gute am Leben als Soldat ist: Kein Krieg ist verloren solange noch Einer in Uniform und Waffe atmet und lebt. Aber unsere Leben als Soldaten sind wertlos wenn es kein Land und keine Leute mehr gibt. Also geben Sie alles, Soldat, dass Sie dieses Mal auf der Gewinnerseite sind. Ich werd's nämlich nicht sein. Vor drei Minuten haben sie...."

Dann beugte sie sich zu Yukari vor und flüsterte ihr Etwas ins Ohr.
Die ungleichen Frauen salutierten voreinander, dann drehte sich Yukari weg um weitere Vorbereitungen zu unternehmen.


"Sind sie bereit, McAldrin?", schnarrte Sanders dann Helena an. "Sie können doch Befehle folgen, nehme ich an? Auch wenn Sie die ganze Welt hassen?"
Helena schnaubte.
"Ich brauche Ihre Hilfe, McAldrin.", sagte Sanders knapp und beugte sich zu ihr.


Dann trat Riley auf sie zu und Lilien Sanders Gesichtszüge entgleisten.
"Hör mal zu Kleiner, das hier ist kein Ort für Kinder. Hat dir Rothrock den letzten Freifahrtsschein geklaut?"
Doch sie sah in Rileys Gesicht seine Entschlossenheit und sie schüttelte entgeistert den Kopf.
"Na dann willkommen bei der Truppe, Riley. Für dich habe ich einen Spezialauftrag."

Andromeda
03.09.2012, 21:40
"Ich werde auch mitkommen.", sagte Dani und sah Tess dabei fest an.
[Meldung für das Orakel von Delphi]

Streicher
03.09.2012, 22:00
[Cyrillus bleibt zurück und unterstützt die Intelligenztruppe, Orakel von Delphi]

Daen vom Clan
03.09.2012, 22:22
Und so beginnt es...!

Indy
03.09.2012, 22:25
Suparman wusste nicht, wie lange sie ihre Zeit hier oben verbracht haben, aber wenn ihn seine innere Uhr nicht im Stich gelassen hatte, schien es nicht mehr lange zu dauern, bis die ersten Sonnenstrahlen hervorkamen. Und bis dahin sollte ihre Selbstmordaufgabe bereits erledigt sein. Langsam wurde ihm klar, dass es bei diesem Einsatz keine Spritze, wie sie Yuki vorhin erhalten hatte, für ihn zu holen gab. Aber nun war es zu spät, wieder einen Rückzieher zu machen. Er hatte sich bereit erklärt, bei dem Angriff auf den Außenposten dabei zu sein und musste das nun durchziehen.

Der Sturm auf den Außenposten nur noch schnell und doch wie in einem Zeitraffer. Er, Yuki, Alistair, Fawyer und Ethan rannten voller Tatendrang, die Dunkelheit auf ihrer Seite, auf die schlecht befestigte Mauer zu. Mutig sprintete Suparman vorraus und huschte, leicht wie ein Kobold, durch die Lücke in der Mauer in Feindesgebiet. Fast wie ein Ire fühlte er sich dank dem stärkenden Whisky von Alistair. Mal sehen, ob er auch genausogut wie einer prügeln konnte.

Mit dem Schlagstock bewaffnet und dem Überraschungseffekt auf seiner Seite, überrumpelte er sogleich seinen ersten Feind. Dieses mal waren es keine Zombies gegen die er kämpfte. Es waren Menschen, so wie er, bei ihrer vollen geistigen Leistungsfähigkeit, der Fähigkeit Empathie zu empfinden, Überlebenswille zu zeigen und zu lieben. Einige von ihnen waren vermutlich verheiratet oder hatten Kinder. Oder beides. Aber das spielte jetzt alles keine Rolle. Als Handlanger der Nationalgarde waren sie nun einmal seine Feinde und mussten aus dem Weg geräumt werden, damit sie ihre eigene Haut retten konnten. Außerdem waren sie bis an die Zähne bewaffnet, im Besitz von Waffen, mit denen sie auch umzugehen wussten und hätten vermutlich genauso wenig gezögert, sie davon abzuhalten, die Mauer zu durchqueren. In einem Zwinkern bemerkte er am ersten Gardisten, den er mit einem gezielten Tonfaschlag auf den Kopf, zu Boden beförderte, ein kleines Namensschild. "Tut mir leid für dich, Private Linus. Solltest du verheiratet gewesen sein, werde ich mich um deine hinterbliebene Frau kümmern. Versprochen." murmelte er im Halbrausch und eilte wieder ins Gefecht.

Er wusste nicht mehr, wieviele der Anderen er bereits niedergeknüppelt hatte, als er im Rausch für einen kurzen Moment die Orientierung verlor und gefährlich in der Luft taumelte. Dieser Augenblick reichte jedoch, um unerwartet von hinten getroffen zu werden. Irgendetwas schlug ihn mit einem heftigen Hieb auf den Nacken auf den Boden. Suparman griff mit zitternden Händen in seine Nackengegend und fühlte etwas feuchtes. Blut benetzte seine Hände. Benommen und in halber Panik betrachtete er die rote Flüssigkeit an seinen Fingern, während er die Geräusche des Kampfes nur dumpf im Hintergrund warnahm. Als wäre der Schauplatz des Gefechtes so fern...

http://christianessl.at/bilder/blut.jpg

Suparman rappelte sich wieder auf und schob den blutenden Gardisten von sich runter, der auf ihn draufgefallen war. Wie gut, dass das nicht sein Blut war.

Shinshrii
03.09.2012, 22:31
Das Glück schien wenigstens dieses eine Mal mit ihnen zu sein, denn von den lebenden Toten kreuzte fast keiner ihren Weg. In knappen Worten klärten die vier, wie sie in etwa vorgehen wollten, und dann setzte Ellen sich an die Spitze des Trupps. Hatte sie auf den ersten Metern noch nervös ihre Uniform zurechtgezupft (eine der wenigen, die ihr nicht viel zu groß gewesen war - ein höherer Rang, der ihr die 'Führung' ihrer kleinen Vier-Mann-Armee eingebracht hatte), gewann sie mit jedem Schritt, mit jedem Atemzug mehr und mehr an Ruhe, fiel tiefer in ihre Rolle.

Und als sie dann um die letzte Ecke traten, direkt ins Sichtfeld des nur zwei Dutzend Meter entfernten Wachpostens, und sofort rote Punkte auf ihrer Brust zu tanzen begannen, da musste sie sich nicht einmal mehr anstrengen, zu spielen.

"Stehenbleiben! Parole!" erklang ein Ruf von den Sandsäcken vor der Mauer. Ellen ging mit bestimmtem Schritt weiter, legte in ihre Bewegungen genau das richtige Maß an mühevoll beherrschter Verärgerung. [Sie verlangen eine Parole - gut. Dann halten sie uns immerhin für ihre eigenen Leute... hoffen wir dass es was nützt.] "Major Amanda Hopkins - machen sie das verdammte Tor auf!"

"Ich sagte stehenbleiben!" Weitere rote Punkte erschienen, irrlichterten nun auch über die Oberkörper der drei anderen, und einer pendelte sich zielgenau auf Ellens Stirn ein. Endlich blieb sie stehen, und ihre Augen verengten sich. Ihr Blick glitt suchend über die Barriere, bis sie den ungefähren Standort des Sprechers ausfindig gemacht hatte. "Sonst was? Wollen Sie einen vorgesetzten Offizier erschießen?!" - "Äh.." Ein Kopf schob sich ein Stück hinter einem naheliegenden Sandsack empor, und der Soldat musterte die Neuankömmlinge. Seine Augen weiteten sich merklich, als er Ellens Rangabzeichen bemerkte. "Ma'am, ohne Parole darf hier niemand durch." Immerhin betrachtete er sie nicht als Bedrohung, denn er erhob sich etwas weiter aus der Deckung.

Ellen verschränkte die Arme und fixierte den Mann mit einem wahrhaft eisigen Blick. Weit hinter sich - weit hinter den anderen - hörte sie ein leises, röchelndes Stöhnen. Nein, mehrere. Sie wendete leicht den Kopf in die Richtung, ohne den Blick abzuwenden, und wandte sich dann - von den nahenden Untoten augenscheinlich unbeeindruckt - wieder dem Wachposten zu. "Wir haben die Parole nicht ..." Ihr Blick flog über die zwei Sterne auf seiner Schulter "... Lieutenant...?" - "Taylor, Ma'am'."

Sie verdrehte die Augen, eine Geste, die ihm zusammen mit einer leichten Gewichtsverlagerung klarmachte, dass sie nicht gegen ihn gerichtet war, sondern gegen etwas anderes. "Also, Lieutenant Taylor: Das hier macht MIR genausowenig Spaß wie IHNEN." Ein entnervtes Ausatmen [Genug Peitsche, jetzt langsam mit dem Zuckerbrot anfangen]. "Hören Sie - unser Heli vorhin beim Bombardement runtergekommen. Wir können von Glück reden, dass wir uns ohne Waffen bis hierher durchschlagen konnten." Das Röcheln klang jetzt näher. "Wir sind vom Public Relations Service, und sollten längst da drin sein und den armen, verwirrten Flüchtlingen nahelegen, was sie hier draußen 'wirklich' gesehen haben und was nur 'paranoide Spekulationen' sind." Einige Worte im letzten Satz hob sie durch mit den Fingern angedeutete Gänsefüßchen hervor, und fuhr dann mit einem knappen Lächeln fort. "Also, lassen Sie uns jetzt rein, Lieutenant Taylor?"

Einen langen, langen Moment tat sich gar nichts - Taylor musterte sie und ihre Kameraden eingehend, und langsam wurde Ellen nervös. Das Röcheln klang jetzt verdammt nah... und vorfreudig.

Dann, endlich, nickte der Lieutenant."Also gut, Ma'am - sie und ihre Leute können durch. Aber ich muss den Vorfall melden." Er wandte sich in Richtung Tor und hob die Hand. "Tor öffnen, vier Mann kommen durch!"

Unbehelligt traten die vier durch das Tor. Hinter sich hörten sie vier rasch aufeinander folgende Schüsse. Das Röcheln verstummte.

gRuFtY
03.09.2012, 22:36
Yuki schien einen ziemlich plausiblen Plan zu haben. Auch wenn Ethan nur halb zuhörte, er klang ganz brauchbar. Dennoch beschäftigte ihn mehr, was er erfahren hatte Isa wurde nicht von Zombies erwischt. Sie war nur zu langsam, hat es nicht ins Boot geschafft und ist untergegangen in den Fluten.
Er war nicht sicher, ob er der Besatzung des letzten Bootes die Schuld an ihrem Tod gab. Sicher, sie konnten nicht ewig warten, aber eine halbe Minute länger hätte gereicht und sie würde noch leben. Seine Gedanken schweiften ab. Was würde er alles dafür geben, sie noch einmal zu sehen, vielleicht ihre Lippen zu küssen.


http://www.youtube.com/watch?v=ZZJo1GVblFE
Dann ging es los. Es ging alles zu schnell.
Yuki gab das Zeichen zum Aufbruch, und während die Gruppe aufbrach, fiel Ethan etwas in Auge: Dort im Morgengrauen trieb etwas draußen im Wasser. Konnte das wirklich sein? Während die anderen Bereits halb vom Dach runter waren, schnappte sich Ethan das Fernglas des Scharfschützengewehrs von dieser Sanders. Das konnte doch nicht sein, oder? Doch. Doch, tatsächlich. Er senkte das Fernglas und traf eine Entscheidung. Die Zeit floss träge dahin, er glaube, es dauerte Minuten, gar Stunden, bis er sich entschieden hatte, doch passierte alles nur innerhalb von Sekunden.
Der Rest der Truppe um Yuki war bereits unten angekommen, als auch er endlich den Abstieg begann. Sie bewegten sich alle zügig, doch kam es Ethan vor, als bewegten sie sich alle wie sehr langsam, er nahm alles in Zeitlupe wahr.

Fawyer. Suparman. Yuki. Alistair.
Vielleicht würde letzterer es verstehen. Schließlich hatte auch er seine Liebe verloren. Wahrscheinlich würde er, wenn er wieder zur Gruppe stoßen würde von den meisten anderen nur Unverständnis ernten. Es war ihm egal.
Unten angekommen warf er, einer Intuition folgend, sein Headset zu Boden. Ein letztes Mal lächelte er die Gruppe an, die ihm gerade, bis auf Alistair den Rücken zukehrte. "Ich muss das tun. Aber ich wünsche euch viel erfolg. Bis später."
Eine Träne rollte über Ethans Wange. Dann rannte er los.

Einige Zombiegrüppchen lagen zwischen ihm und dem Wasser. Nicht viele und die Machete, die Tess ihm geschenkt hatte, leistete ganze Dienste. Er zählte nicht mit. Warum auch? Es war ihm egal, wie viele von den Untoten er erledigte. Was zählte war nur eins: Das er das Wasser in einem Stück erreichte. Er hatte offensichtlich Glück, auch wenn seine rechte Wade anfing wie Feuer zu brennen.


http://www.youtube.com/watch?v=eya7cf47Evo

Da trieb sie. Seine Isabelle, noch immer lächelt. Ob sie wohl an ihn gedacht hatte, als sie starb? Ob sie sich wohl, als sie noch kämpfte, auch gewünscht hatte, ihn noch einmal zu küssen? Eine Weile stand Ethan einfach nur am Ufer und betrachtete Isas mittlerweile Schönheit, die noch immer erhalten war. Was war dies nur für ein riesiger Zufall, dass sie gerade hier angespült wurde?

Leider war das Ufer hier befestigt, so, dass es schwer werden würde, sie aus dem Wasser zu holen, dennoch versuchte Ethan es. Er fand eine Leiter, legten seinen und auch Isas Rucksack, die er beide dabei hatte, ab und kletterte ins kalte Wasser. Die Kälte betäubte sogleich seine Glieder, doch störte ihn das nicht. Er hatte seine Isabelle wieder.
Nicht mehr einzeln, sondern scharenweise rollten ihm die Tränen mittlerweile über die Wangen. Er schluchzte, als er Isas leblosen Körper ergriff und diesen zur Leiter zurück zog.
Wie er befürchtet hatte, war es schwer, mit ihrem Körper die Leiter zu erklimmen, doch nachdem Isa ihm drei Mal beinah weggerutscht wäre, war er mit ihr oben angekommen.

Einen Moment saß er nur neben ihr und weinte. Eine zynische Stimme in seinem Kopf fragte ihn, ob er jemals in seinem Leben schon so geweint hatte. Er konnte sich nicht daran erinnern, aber es war ihm auch egal. Er war erschöpft davon, Isa die Leiter hoch gewuchtet zu haben. Doch noch etwas machte ihm zu schaffen. Der Schmerz aus seiner Wade, den er bisher ignoriert hatte, war geblieben.
Als er sein Bein betrachtete, sah er, warum. Einer der Untoten hatte ihn erwischt.
Ethan wusste, was das bedeutete. Er würde hier sterben. Doch zumindest war er nicht allein. Zumindest war seine Isa bei ihm.

Es lag hier einiges an Schutt am Ufer. Notdürftig sammelte er einiges davon für zwei Dinge zusammen. Das erste war ein Kreuz. Aus zwei stangenförmigen Metallresten und etwas Seil formte er diesen und rammte es nahe der Hütte, an der mittlerweile Isa Körper lag, in den Boden. Es war nicht viel, nicht das Grab, dass er sich für sie erhofft hatte, aber es war etwas. Es war ein Zeichen.

Ein letztes Mal betrachtete Ethan Isa. "Ich habe dich geliebt. Ich liebe dich noch immer.", flüsterte er ihr zu. Dann küsste er sie.
Dies war nicht Dornröschen und Isa wachte nicht wieder auf. Der Kuss war seltsam, da er Isa ihn natürlich nicht erwidern konnte, und dennoch genoss Ethan ihn. Es war das letzte, was er von ihr haben würde. Er legte ihr ihre Hände in den Schloss, unter diese die Bilder ihrer Mutter, ihren Rucksack neben sie. Dann begann er sie unter dem Schutt zu begraben.
Es fühlte sich falsch an, sie unter Metallresten und ähnlichen Abfällen zu begraben, es war Ethan fast zu wider, doch er wollte nicht, dass ihr Körper irgendwann von einem Zombie verspeißt werden würde.

Als sie begraben war, stand die Sonne bereits deutlich am Himmel. Schade, irgendwie hatte er gehofft, einen letzten Blick auf den Sonnenaufgang werfen zu können, doch wurde ihm dieser Wunsch nicht gewährt. Den Sonnenaufgang hatte er mit Arbeiten verbracht. Eigentlich hatte er gar nicht verdient, Isa noch ein letztes Mal zu sehen, dachte er dabei. Er selbst war ein schlechter Mensch gewesen, ein Kleptomane. Auch wenn er sich einredete, dass dieser Kekoa sich für die Gruppe freiwillig geopfert hatte - vielleicht hätte er ja sogar überlebt, hatte Ethan ihm nicht Ausrüstung geraubt. Aber niemand konnte das mehr sicher sagen. Ethan wusste, dass Kekoa davon aus ging, nicht zur Gruppe zurück zu kehren, als er sich gemeldet hatte und irgendwie wie Ethan froh, dass seine Sucht Kekoa und nicht jemanden, der Leben wollte, getroffen hat. Sicher, die Schuld, die er trug, belastete den neuen Ethan, den Ethan, den Isa aus ihm gemacht hatte, sehr, doch würde sie schwerer Lasten, wenn er jemand anderen beraubt hätte.
Er konnte sich nur trösten, dass er wirklich glaubte, er hätte sich geändert. Seit der Kanalisation oder spätestens dem Hotel. Seit dem war er ein anderer Mensch und die Schuld trug doch eigentlich der alten Ethan. Der, den Jonas King damals so geprägt hatte. Es schien so unendlich lange her zu sein. Was The King wohl gerade trieb? Ethan hätte ihn gerne irgendwann zur Rede gestellt und ihn dafür zur Sau gemacht, wie er sein Leben beeinflusst hat. Nein, er hätte ihn nicht verprügelt, auch wenn King das sicher erwartet hätte. Die Genugtuung hätte er Jonas nicht gegönnt.
Und seine Eltern? Ob sie noch am Leben waren? Er hatte ihnen so oft so viel unrecht getan. Er hatte sie beraubt, belogen und viel zu oft zur Verzweiflung gebracht. Isa war die ganze Zeit auf der Suche nach ihrer Mutter gewesen, und er, er hatte sich einen Dreck um seine Eltern geschert.

Doch kamen diese Erkenntnisse zu spät. Irgendwann während seinen Gedanken hatte Ethan angefangen, sein eigenes Grab auf zu schütten. Mittlerweile war es fertig geworden. Es war ein seltsames Gefühl, vor seinem eigenen Grab zu stehen, aber er sah keine andere Möglichkeit. Direkt neben Isas Grab, an der Rückseite des Hauses am Ufer stand er nun also. Alles, was ihm blieb, war, sich selbst in das Grab zu legen, die Machete an den Hals zu legen, die Plastikplane herunter zu ziehen, damit er völlig bedeckt war, zu hoffen, dass der Schutt planmäßig nachrutschen und ihn bedecken würde - und den Schnitt mit der Machete durchzuführen.

Es waren keine Zombies in der Nähe. Gut. Auch, wenn er ihnen wenig Intelligenz zutraute, war er froh, dass niemand Einblick auf die Grabstätte hatte und niemand die Beiden so schnell finden würde. Ein letztes Mal blickte er zum Kreuz, dann zu Isa. Mit Gedanken an Isa und lächelt führte er seinen letzten Plan aus.

MeTa
03.09.2012, 22:39
Ian lief neben Clover auf die Absperrung zu, während Ellen die Führung der kleinen Gruppe übernahm und Hugh etwas versteckt hinter den beiden ging, um nicht erkannt zu werden. Jedem hier war bewusst, dass er die Mission gefährdete - aber hätten sie ihn zurücklassen sollen? Warum nicht. Er zuckte bei dem Gedanken kurz zusammen. Aber an seiner Position veränderte sich nichts. Er würde so Einiges tun, um sie hier raus zu bringen.

Verabschiedet hatte er sich nicht. Er konnte nicht. Er sah nicht ein, dass dies ein endgültiger Abschied war - von niemandem. Irgendein kleiner, krankhaft optimistischer Teil ihn ihm glaubte daran, dass alles gut werden würde. Zumindest Riley hatte er zwar danken wollen - aber dessen Blick nach zu urteilen, legte er darauf keinen großen Wert. Also ließ er es sein und konzentrierte sich nur auf das hier.

Als sie ankamen ging alles unerwartet schnell. Nach Ellens überragender Darbietung wurde das Tor sofort geöffnet und sie alle durften hindurchtreten, was sich als wichtig herausstellte, da in ihrem Nacken bereits die Untoten warteten. Ian strengte sich an, nicht breit zu grinsen. Noch sind wir nicht durch!, dachte er, obwohl ihn das Gefühl des Triumphes schon fast übermannte. Doch erst dann realisierte er die Patrouillen der Garde auch auf dieser Seite des Tores. Neben ihm sprach Clover.

"Was ist denn jetzt noch?"
"Was war das?"
"Ich habe gefragt, was denn jetzt noch ist. Wir konnten uns gerade so in Sicherheit bringen und jetzt..."
"Wer hat denn dich in die Garde gelassen, Mädchen?"

Sie hatte angefangen, zu weinen und der Gardist trat näher zu ihr. Ian musste sich einmischen. Du darfst nicht zu emotional sein. Recht trocken sagte er: "Sie ist noch nicht so lange dabei." Es war das Erste, das ihm eingefallen war und er hoffte inständig, dass sie es schlucken würden und keine weiteren Fragen hätten. Doch stattdessen meldete sich ein zweiter Gardist.

"Hey, du da! Willst du uns nicht auch mal dein Gesicht zeigen?", sprach der Kerl und wandte sich dabei direkt an den Schauspieler. Oh, fuck! Das war's. Ian war sich sicher. Irgendeiner würde das Gesicht erkennen. Es war vorbei. Dann ging alles schnell.

Clover warf sich nach vorne und schluchzte augenblicklich kräftig in die Uniform des Gardisten vor ihr. Gefühlte tausend Waffen wurden entsichert - so klang es - und auf sie gerichtet. Es lenkte von Hugh ab, aber jetzt war sie in akuter Gefahr und nichts hätte Ian mehr Angst bereiten können. Ein Stechen in der Brust, dann im Bauch, sein Kopf dröhnte, seine Beine zitterten. Er drückte sie so kräftig es ging durch, um seine Angst nicht öffentlich zu machen. Würden sie auf Clover schießen, würde auch er sterben. Er würde sich ihnen entgegenwerfen, hoffen, dass er noch ein bis zwei von ihnen mitnehmen könnte. Und dann würde er mit ihr sterben und hoffen. Hoffen, dass es, entgegen dem was er in seinem Leben geglaubt hatte, doch ein Leben nach dem Tod geben würde.

Was? Hör auf! Mach was! Sieh' nicht zu! Angst dominierte ihn. Aber sie dominierte noch nicht seinen Körper. Irgendetwas gab ihm weiterhin die Kraft, sich nichts anmerken zu lassen. Auch seine Stimme blieb ungewöhnlich straff und fast belanglos, als er anfing:

"Sir, dürften wir jetzt weiter?" Er wandte sich direkt an den Mann, in dessen Uniform sie weinte. " Es tut mir ja Leid, das zu sagen, aber was Sie hier veranstalten, ist enorme Zeitverschwendung!" Wie kannst du so ruhig bleiben? "Gönnen Sie dem Mädchen eine Pause und lassen Sie jemanden über alles Weitere entscheiden, dessen Aufgabe das ist." Weil ich muss. "Also los!"

Gleichgültig dreinblickend sah er den Mann an, auch wenn es in ihm kochte und er kurz davor war, an der Angst zusammenzubrechen. Dieses Mal musste er stark bleiben. Und er hoffte so sehr, dass seine Worte Anklang fanden.

Lynx
03.09.2012, 22:40
Der Weg zur Absperrung erschien Clover unendlich weit. Die gefälschte Uniform kratzte und bei jedem Schritt hätte sie sich den Stoff am liebsten vom Körper gerissen. Die hochgeschlossene Uniform schien ihr beinahe den Atem zu nehmen, aber wahrscheinlich war es nur die Nervosität und die Angst, die ihr den Hals zuschnürten.
Der Plan war eigentlich ganz simpel - Ellen sollte vorangehen und Clover und Ian müssten so gut wie möglich von Hugh ablenken, damit sie es am Ende alle schaffen würden.
Die Sängerin sollte dabei wie ein bemitleidenswertes Häufchen Elend wirken und das würde ihr bestimmt nicht schwer fallen. Sie fühlte sich ohnehin nicht allzu gut, denn der Abschied von Riley saß ihr noch tief in den Knochen. Es war kein guter Abschied gewesen. Er hatte ihr sogar ihren Glücksbringer zurückgegeben. Selbst die Tatsache, dass sie ihre Ukulele zurücklassen hatte müssen, schmerzte sie nicht so sehr wie dieser Abschied. Dinge konnte man ersetzen, Menschen nicht. Auch bei dem Gedanken, Léo ganz alleine gehen lassen zu haben, wurde ihr schlecht.

Als sie alle schließlich bei der Absperrung ankamen, legte Ellen sofort einen überzeugenden Auftritt hin. Das Tor wurde umgehend geöffnet, doch der Blick dahinter bot keinen beruhigenden Anblick. Zahlreiche Wachen patroullierten und neugierige Augen schienen sie zu durchbohren. Der direkte Schein einer Taschenlampe beleuchtete Clovers Gesicht und sie musste blinzeln. Perfekt.
"Was ist denn jetzt noch?", sagte sie mit bebender Stimme und zitterte dabei am ganzen Körper. Das war nicht mal gespielt. "Was war das?" Die Blicke waren nun auf die Sängerin gerichtet und sie bemerkte, wie ihr das Herz bis zum Hals klopfte. Ihre Stimme wurde sofort weinerlich und der starrende Blick der Wache, die ihr am nähesten stand, machte sie fast verrückt - was aber immerhin dazu führte, dass ihr tatsächlich langsam aber sicher die Tränen kamen. "Ich habe gefragt, was denn jetzt noch ist. Wir konnten uns gerade so in Sicherheit bringen und jetzt..." Tränen kullerten ihr nun über die Wangen und die Patroullie schien höchst irritiert. "Wer hat denn dich in die Garde gelassen, Mädchen?", fragte einer von ihnen streng und trat auf sie zu, bis er ihr genau gegenüber stand. Sein linkes Auge zuckte misstrauisch. Sieh bloß nicht so genau auf die Uniform, oh bitte, sieh bloß nicht dort hin.
"Sie ist noch nicht so lange dabei.", sagte Ian beschwichtigend, während Clover ihren Blick senkte und laut zu schluchzen begann. Im Augenwinkel sah sie, dass der Kerl von der Garde seine Hand an seiner Waffe hatte und nur eine kurze Bewegung gereicht hätte, um zu schießen.

Von etwas weiter weg konnte man nun eine andere Männerstimme hören. "Hey, du da! Willst du uns nicht auch mal dein Gesicht zeigen?" Sie meinten Hugh. Sie mussten einfach Hugh meinen, und wenn sie entdecken würden, wer er war, dann war alles vorbei. Für sie alle.
Clover warf sich kurz entschlossen der Wache, die ihr immer noch gegenüber stand, entgegen, krallte sich an seiner Uniform fest und schluchzte so laut wie möglich in den kratzigen Stoff. Ein dutzend "Klick"-Geräusche folgten - Waffen waren entsichert und höchstwahrscheinlich auf sie gerichtet worden. Clover konnte nichts sehen, da ihr Gesicht immer noch gegen die Brust der Wache gedrückt war, aber sie fühlte die Spannung, die sich aufgebaut hatte. Ihr Herz hämmerte gegen ihren Oberkörper, gespielte Tränen vermischten sich mit echten. Sie würde hier sterben, genau jetzt.

Ich kann jetzt nicht sterben. Vor Clovers geistigem Auge erschienen zahlreiche Bilder. Sie sah Léos Gesicht und fühlte gleichzeitig die Sonnenbrille, die die Kleine ihr geschenkt hatte, in der Innentasche der Uniform. Léo würde am Boden zerstört sein, wenn Clover nicht mit den anderen kommen würde, ihr Lachen und ihre Fröhlichkeit einfach aufgesaugt werden und verschwinden.
Ich darf jetzt nicht sterben! Clover erinnerte sich an Rileys Blick bei seinem Abschied - sie sah die Trauer in seinen Augen, wenn er herausfinden würde, dass sein Zurückbleiben umsonst gewesen war.
Jetzt nicht mehr! Sie sah Alistair, der voller Gram die ganze Welt verfluchen würde, einfach weil er sein Versprechen nicht halten hatte können. Auch wenn da dieser Bruch zwischen ihnen war wusste Clover, dass er ihren Tod nicht einfach gleichgültig hinnehmen würde. Wahrscheinlich würde er dann auf Ian losgehen, ihm die ganze Schuld geben...
Ich kann sie alle nicht im Stich lassen. Ian durfte sie nicht sterben sehen. Er konnte sie nicht retten und das würde ihn enttäuschen. Sie wollte ihn nicht enttäuschen.
Ich kann jetzt nicht sterben...

Eine ruckartige Bewegung holte Clover aus ihrer Angststarre. Sie wusste nicht, ob Ian oder Ellen irgendetwas unternommen hatten, aber plötzlich hatte die Wache die schluchzende und zitternde Clover verärgert von sich weggeschoben. "Macht, dass ihr weg kommt." Erleichterung durchströmte Clover und sie war drauf und dran, mit Ellen und Ian einfach zu gehen, als die Männerstimme von vorhin sich wieder einmischte. "Moment noch."
Der Mann trat auf Hugh zu.
"Kinn hoch, Gesichtskontrolle."

Schattenläufer
03.09.2012, 22:43
Dob stupste den kleinen Noah unbeholfen an.
"Also, äh, kleiner Mann. Alistair meinte, du hast nen Plan? Irgendwie durch Rohre kriechen und auf die andere Seite der Mauer kommen, so war's doch?"
Noah nickte und blickte zu dem Mann hinauf, der vor ihm stand. Wieso der wohl nur eine Badehose anhatte? Naja, egal!
"Wir müssen aber die Ventilatoren irgendwie ausmachen. Ich hab hier diese Dinger, mit denen man das machen kann!"
Noah hielt Dob die Werkzeuge hin, die er in seinem Rucksack verstaut hatte. Dob grinste. "Ich hab meine eigenen. Das wird verdammt einfach. Wir montieren einfach alles ab, was uns in den Weg kommt."

Auch Andris gesellte sich zu den beiden. "Wenn wir uns da unten durch die Büsche bewegen und keinen Mucks machen, sollten wir an den Zombies vorbeikommen. Die sind gerade eher an der Mauer interessiert, das sollte kein Problem werden. Ach, und das hier wird in den Rohren nützlich sein." Aus seiner Jacke zog er eine Taschenlampe hervor.
Die drei nickten sich stumm zu, Noah sah die beiden dabei stolz an. Er wurde wie ein Großer behandelt! Es gab nichts mehr zu besprechen. Noah lief zur Leiter, Dob und Andris folgten ihm.

Das Schlurfen und Stöhnen der Zombies war von überall zu hören, doch in den Schatten waren sie sicher und gelangten unbemerkt zu dem Gitter, hinter dem ein großer Ventilator in gefährlicher Geschwindigkeit rotierte.
"Lasst mich da mal ran, mit sowas kenne ich mich aus", meinte Andris. Seine Augen sagten jedoch etwas anderes. Er erinnerte sich an die Dusche auf dem Schrottplatz. Die Finger waren alt und wund, wie lange würden sie ihm noch ihren Dienst erweisen? Aber es musste einfach gutgehen. Ein paar Schrauben würden ihn nicht in den Tod schicken.
Andris machte sich an die Arbeit. In Windeseile hatte er die Schrauben vom Gitter gelöst. Den Ventilator dahinter verkeilte er mit einer Zange, löste ihn mit einiger Mühe aus seiner Fassung und legte ihn schließlich auf das feuchte Gras.
"Na also", flüsterte er triumphierend.

Noah machte Anstalten, als erster in den Schacht zu kriechen, doch Dob hielt ihn zurück.
"Hey, hey, hey. Hey. Ich hab keine Ahnung was uns da drin erwartet, aber ich werde verdammt nochmal nicht zulassen, dass ein kleines Kind da zuerst reingeht. Schon gar nicht mit ner Verletzung am Fuß."
Noah wollte widersprechen, doch Andris nickte entschieden, und damit war die Sache entschieden. Noah würde als zweiter, Andris als letzter in die Dunkelheit kriechen. Andris reichte Dob die Taschenlampe. Dieser schaltete sie ein, nahm sie zwischen die Zähne und kraxelte in das Loch in der Wand.

Der Lüftungsschacht war groß genug, dass Dob sich bequem auf allen Vieren vorwärts bewegen konnte. Der Weg wand sich ständig und an einigen Stellen mussten die drei handwerklich begabten Überlebenden auch in die Höhe klettern, was besonders Noah große Schmerzen bereitete. Doch er presste die Lippen zusammen und ertrug stumm den Schmerz. Er wollte sich vor den Großen nichts anmerken lassen. Dass Andris hinter ihm noch viel mehr zu kämpfen hatte, bemerkte er gar nicht. Müde und mit schmerzenden Knochen bewegte sich dieser langsam voran.

"Was zur Hölle ist das hier", entfuhr es Dob, als er um eine weitere Ecke bog. Der Schacht gabelte sich, und einer der Wege endete abrupt in einer klaffenden Öffnung. Der Schacht war an dieser Stelle einfach auseinander gerissen. Vorsichtig kroch Dob weiter nach vorne, da spürte er auch schon, wie das Blech unter seinem Gewicht nachgab.
"Bleibt zurück! Verdammte Scheiße, hier geht's nicht weiter."
Unter sich sah er in weiter Entfernung den Boden der Lagerhalle, beleuchtet im schwachen Licht des brennenden Sydneys durch die Fenster.
Andris war mittlerweile in den anderen Schacht geklettert. "Hier sieht es sicher aus! Wenn mich mein Orientierungssinn nicht täuscht, führt dieses Rohr auch hinter die Mauer. Aber viel Gewicht halten die Verankerungen hier wohl auch nicht aus. Wir sollten uns schnell was überlegen!"
Dob fluchte. Er hatte jetzt echt kein Bock auf verdammte Rätsel! Vorsichtig sah er durch die Öffnung und erspähte das abgebrochene Ende des Lüftungsschachtes, das lose in der Luft baumelte.
Ob er es mit einem gewagten Sprung erreichen konnte?

Normalerweise war Dob nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, aber das hier schrie einfach alles nach einer Katastrophe. Er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache.
"Okay, okay. Wir machen es so, und ich will verdammt nochmal keine Widerrede hören, weil ich jetzt kein Bock auf Diskussionen hab. Ich werde hier runterspringen und versuchen, da drüben zu landen und wieder in den Schacht zu klettern. Ihr beiden nehmt den anderen Weg. Wir sehen uns auf der anderen Seite."
"Mein Junge, das ist viel zu-"
"Ich sagte Schnauze halten, verdammt!"
Andris seufzte. Je länger sie hier warteten, desto müder wurden seine Knochen, und auch die Verankerungen der Lüftungsschächte.
"Also gut, wir teilen uns auf! Komm Noah, wir gehen hier entlang!"
Dob reichte Noah noch schnell die Taschenlampe. Das Innere der Lagerhalle war fürs Erste ausgeleuchtet genug, und die beiden hatten sie nötiger. Dann kraxelten Andris und Noah davon, Andris voraus.

Dob blickte ein letztes Mal durch die Öffnung. Scheiße, er war ein verdammter Actionheld, wenn das klappte. Wenn ihn die Mädels jetzt sehen könnten! Er dachte plötzlich an Sarah. Wenn er jetzt sterben würde, wäre die Sache wohl auch gelaufen.
Ob sie jetzt gerade wohl an ihn dachte?
Und wenn ja, hatte sie dabei etwas an?

Er nahm seinen ganzen Mut zusammen, griff nach dem Blech an der Öffnung und stieß sich mit voller Wucht ab. Nach einer halben Umdrehung in der Luft landete er hart auf dem anderen Ende des Lüftungsschachtes, welches sich unter der Last bog und wand. Fieberhaft suchte er mit den Händen nach Halt, während die Konstruktion sich langsam aus ihrer Verankerung löste und Dobs Körper bereits bedrohlich über dem Abgrund hing.
Wie durch ein Wunder gelang es ihm schließlich, sich auf den Bauch zu drehen. Panisch kletterte er das fallende Rohr empor. Oben tat sich ein weiterer Riss auf. Gottverdammt, was für ein Scheißplan war das gewesen?! Er hätte es verdammt nochmal besser wissen müssen.
Das wackelige Ende des Schachtes löste sich von dem stabileren hinteren Teil, der durch die Wand führte. Das war's, dachte Dob nur. Scheiße. In einem letzten Versuch warf er sich mit ganzer Kraft nach oben...

...und fand Halt. Seine Hände ergriffen die Öffnung des Rohres, das durch die Wand nach außen führte. Mühsam zog er sich nach oben. Dann gönnte er sich eine Verschnaufpause. Scheiße, das war knapp gewesen!
Der letzte Teil des Weges stellte keine Gefahr mehr dar. Mit seinem Werkzeug löste Dob ein letztes Gitter, dann war es vorbei. Keuchend und erschöpft schob sich Dob durch das Ende des Rohres und purzelte kopfüber in ein Gebäude auf der anderen Seite der Mauer.

Er blickte sich um. Da war noch ein anderes Rohr. Hier würden Andris und Noah wohl gleich herauskommen. Vorsorglich schraubte er das Gitter ab, um ihnen das letzte Stück zu erleichtern.

Gendrek
03.09.2012, 23:15
Es lief alles glatt. Alles lief perfekt. Ellen schlug sich faszinierend durch, die Frau hatte wahnsinniges Talent, diesen Ton den sie drauf hatte... der pure Wahnsinn. Wo auch immer diese Frau gelernt hatte so gut zu schauspielern, bei ihm war es nicht und er war wirklich beeindruckt.
Sie wären fast durchgekommen... fast.
Verdammte Garde. Verdammte Nationalgarde. Sie wollten sie untersuchen.
Hugh wusste genau in diesem Moment, dass es vorbei war. Sie gingen auf Clover zu, richteten den Schein einer Taschenlampe in ihr Gesicht.
"Was ist den jetzt noch?"
"Hoffentlich..."
"Was war das?"
"Nein, scheiße..."
Hugh konnte förmlich dabei zusehen wie der zierlichen Sängerin die Tränen über die Wangen liefen. Sie wusste, ebenso wie Hugh, dass sie aus dieser Situation nicht mehr entkommen konnten.
"Wer hat denn dich in die Garde gelassen, Mädchen?"
"Sie ist noch nicht so lange dabei"
Ian gab sich Mühe...
"Hey, du da! Willst du uns nicht auch mal dein Gesicht zeigen?"
Der Mann der dies sagte, meinte Hugh. Er trat langsam auf ihn zu.
Es ging schnell, sehr schnell.e Clover kippt einfach nach vorn, krallte sich an den uniformierten Gardisten vor ihr und... fing an zu weinen. Lautstark zu weinen. Aber das klicken der Sicherungen war kein beruhigendes Geräusch. Sie würden sterben... dumm dreist durch den Haupteingang marschieren, wer kommt schon auf so eine beschissen dumme Idee?
"Sir, dürften wir jetzt weiter? Es tut mir ja Leid, das zu sagen, aber was Sie hier veranstalten, ist enorme Zeitverschwendung! Gönnen Sie dem Mädchen eine Pause und lassen Sie jemanden über alles Weitere entscheiden, dessen Aufgabe das ist. Also los!"
"Bitte... bitte lasst uns gehen, lasst uns einfach gehen..."
Die eisige Starre die alles gerade zum umgeben schien wollte sich nicht lösen. Sie stand einfach im Raum, war da und verhöhnte die vier Flüchtlinge und ihr bestreben, ihren Willen zu überleben.
Hugh hob das Gesicht kein einziges Mal. Er konnte nicht, er durfte nicht.
Die erlösenden Worte klangen dumpf und schwer in seinen Ohren...
""Macht, dass ihr weg kommt."
"Ja, schnell! Schnell weg hier bevor..."
"Moment noch"


http://www.youtube.com/watch?v=mfbV6sSrn_4

Hugh sah dem Verderben ins Angesicht, der Nationalgardist kam auf ihn zugestapft, es war der reinste Albtraum.
Sie kamen so weit, wären fast durchgekommen und jetzt? Jetzt würden sie auffliegen. Ihre Tarnung war gut, sie war durchdacht. Nur konnte man eine Sache nicht faken... sein Gesicht. Sein entlarvendes, verfluchtes Gesicht.
Warum zum Teufel kannte man ihn nur so gut? Es hätte so gut klappen können, selbst die imitierten Uniformen hätte die Garde nicht erkannt, aber Hugh...

Er hielt sein Gesicht gesenkt, es war das einzige was er tun konnte... beten, Gesicht senken und hoffen, dass die anderen drei laufen würden. Vielleicht würden sie es schaffen. Über die Grenze flüchten und in Sicherheit, weit weg von den heißen, fliegenden Kugeln welche die Luft durchsieben würden.
Er spürte den Lauf eines Gewehrs an seiner Schulter.

"Kinn hoch, Gesichtskontrolle"
Scheiße...
Es verging eine Sekunde.
"Hey, haben sie mich gehört? Schauen sie mich an, ich will ihr Gesicht sehen!"
Er müsste es tun, jetzt gleich. Ein weiteres Mal würde der Mann in Uniform nicht fragen...

An seinem Auge zog alles vorbei. Er hatte viel getan in seinem Leben. Er hatte Erfolg, großen Erfolg... er hatte eine Familie.
Seine Familie... würde er sie sehen wenn er tot ist? Was würde überhaupt mit ihm passieren? Würde man ihn erschießen? Auf der Stelle?
Würde man ihn einsperren? Was würde passieren wenn er jetzt sein Gesicht hebt?
Sie werden auffliegen, wegen Hugh würden sie es vielleicht alle nicht schaffen.

"ANSCHAUEN!"
Scheiße... das war der Moment. Der Moment in dem die Fassade bersten würde. Doch er würde nicht kampflos untergehen, Hugh wäre nicht Hugh, wenn er der Angst nicht ins Gesicht spucken würde!
Bekämpfe deine Angst, sonst wirst du verlieren.
Kämpfe Hugh... kämpfe um ihr Leben!
Du hast es vielleicht nicht geschafft den Tod von deinen Kindern zu verhindern... du hast es nicht geschafft zu verhindern, dass Deborah über sie herfiel. Wäre er eine Stunde früher Zuhaus gewesen... dann würde er bis in die Ewigkeit des untoten Daseins mit ihr über die Welt wanken.
Aber er war nicht Zuhaus. Seine Frau war es. Sie wurde zu einer von ihnen und labte sich an ihren Adoptivkindern... der Anblick war furchtbar. Er brach in Tränen aus.
Hugh weinte, er wollte sie nicht so sehen.
Er wollte niemanden so sehen, jeder hat das Recht auf Leben. Jeder hat das Recht darauf dieser Hölle zu entfliehen und verflucht... wenn er sein Leben in die Waagschale werfen sollte, dann würde er das tun. Er würde ausholen würde jetzt zuschla... !

Es knackte. Es rauschte.
"Brauchen Hilfe, brauchen Verstärkung. Durchbruch an der unfertigen Quarantänemauer, wiederhole, Durchbruch der Quarantäne!"
Der Gardist der Hugh eben noch anschrie griff sofort an sein Funkgerät.
"Hier ist Lt. Drew. Bestätige, schicken Unterstützung vom Haupttor."
Das rauschen erstarb schlagartig. So schnell wie es kam.

"Verdammt, hauen sie ab! Haben sie es nicht gehört?! Schnappen sie sich eine Waffe und helfen sie dem Mann, verflucht und bewegen sie ihren Arsch schneller ja?!"

Hugh lief... zusammen mit den anderen. Sie liefen und liefen. Ihre Füße trugen sie immer weiter, durch das Lager, weit über die Grenze, Meter um Meter addierte sich auf ihre Distanz zur Gefahr.
Sie sahen den rettenden Hafen. Er kam immer näher, bis sie endlich in Sicherheit waren.
Hugh schaute hinauf in den dunklen Himmel.
"Ich hoffe ihr seid da oben... Daddy kommt. Versprochen."

T.U.F.K.A.S.
04.09.2012, 07:48
"Okay, ihr kennt den Plan, ihr wisst was uns entgegentreten wird. Primärziel ist es, diese beschissenen LKWs zu sprengen und die Super-Zulus zu erledigen. Wir werden uns in zwei Gruppen aufteilen, sobald wir erstmal im Lager sind: Superman und ich kümmern uns um den restlichen Widerstand in Form von Hobbysoldaten und Zulus. Alistair, Fawyer, Ethan... Ethan... Ethan?"
"Was, ich...?"
"Ethan, hab' ich deine Aufmerksamkeit?"
"Ja, Sir - ich meine Ma'am, ich war nur in Gedanken..."
"Deine Gedanken können uns im falschen Augenblick das Leben kosten. Schieb' sie zur Seite, ich will Fokus auf..."
"Hey, Yuki, nimm ihn nicht so hart ran, er hat *tuschel flüster*"
"Oh... oh, okay, sorry, ich wusste-"
"Ist... ist oaky, Ma'am."
"Ich brauche dich, ich brauche jeden von euch und ich brauche jeden von euch zu 100 Prozent, verstanden Ethan? Nur noch dieses eine Mal, dann hast du es hinter dir, dann hast zu Zeit zu trauern. Zeit nachzudenken."
Zeit über das nachzudenken was Sanders sagte. Was sie für uns tat in diesem Moment.

Ich werd' dichthalten, Corporal. Den Gefallen tu ich dir gerne.
"Jetzt in diesem Moment haben wir einfach keine Zeit, okay? Verstehst du mich?"
"Ja, ich... ich verstehe."
"Gut. Dann los, Jungs - zeigen wir's diesen Krieg spielenden Arschgeigen!"

Yukari mit gezücktem Schwert, Ethan und Suparman gingen vor, Fawyer und Alistair folgten. Schnell und leise, im Schutze und in der Stille der Nacht, ab und zu unterbrochen durch das Schmatzen der Schuhe im Schlamm, entfernte Schuss- und Explosionsgeräusche, Geschrei aus dem Vorposten und das dumpfe Umfallen der erlegten Untoten, die die drei Nahkämpfer schnell und effizient aus dem Weg räumten. Ethan wirkte bereits geistesabwesend, als sie den Unterstand verlassen hatten. Und als sie nach einigen Minuten des Schleichens und Tötens und der allgemeinen Funkstille untereinander endlich an Gebäude 1 angekommen waren, merkten sie, dass Ethan nicht mehr da war.
Alistair stieß sich von der Hauswand ab und schaute panisch in das Nachtdunkel hinein, hoffend irgendetwas zu erkennen. "Ethan?", schreiflüsterte er deutlich besorgt, "Scheiße, wo zum Geier ist er hin?"
"Ich weiß nicht, eben war er noch neben mir...!", antwortete Suparman lallend und sah abwechselnd nach links und rechts.
"Nein, lasst es.", sagte Alistair erstaunlich ruhig. "Er ist weg. Ich hab' ihn gehen lassen."
"'Gehen lassen'?", fragte Yuki leise und mit deutlichem Missmut in der Stimme. Alistair erwiderte ihren fragenden Blick mit einem "Er wollte es so.".
"Tess sagte, dass keiner zurückbleibt! Und ich werde mich daran halten!", zischte Yuki und stapfte auf Alistair zu, im Begriff ihm eine reinzuhauen.
"Hey, Leute...", unterbrach Fawyer, der in der Zwischenzeit kurz verschwunden war, die Diskussion und hielt Ethans Ear Piece hoch. Worte waren überflüssig in diesem Moment.
Alistair schaute Yuki durchdringend an. "Dein Plan funktioniert doch immer noch, oder?"
Einer geht, du lässt ihn ziehen...

Du riskierst sein Leben, unser Leben, das Leben von... verdammte Scheiße, Sanders.

Der Lance Corporal atmete entnervt aus. "Der Plan kann geändert werden. Ein Plan, der nicht geändert werden kann ist ein Scheißplan, Alistair! Ein Mann weniger ist echt scheiße bei derartiger Überzahl, aber wir machen das Beste draus und solange..."
Yuki wandte sich Fawyer zu und klatschte zweimal in die behandschuhten Hände. Wie auf Kommando warf er ihr das Ear Piece zu, dass sie zunächst am Ärmel ihrer Uniform halbwegs sauberrubbelte und sich dann ins rechte Ohr stopfte.
"Solange müssen wir mit dem klarkommen, was wir haben. Hört ihr mich?"
Die drei Männer nickten zögerlich.
"Gut, dann bezieht Stellung wie besprochen, ich werde mich hinter dem Schutthaufen verschanzen, alles nach Plan. Lass knacken!"

Sie konnte es kaum abwarten.
Mitten in die Schlachtbank werfen.
Das Adrenalin klang nicht ab, es ließ sich stärker fühlen, es machte sie besser als je zuvor. Kurz bedankte sie sich gedanklich bei dem Penner, der die Granate nach ihr geschmissen hatte vor einer Woche.
Es ist besser so. Ich kann Sanders nicht noch mehr Scheiße aufbrummen, als sie verdient hat. Fuck, Corporal, warum musstest du gerade mir diese Info geben? Warum verdammt nochmal gerade mir?
Es ist nicht meine Schuld.
Früher oder später hätten sie es eh getan.
Später.

Verdammte Scheiße.
"Hi!" Plötzlich saß der verrückte Indonese neben ihr und sah sie mit glasigen Augen an. Hatte er etwas getrunken?
"Was zum... Suparman, ich hatte doch gesagt du sollst Feuerschutz geben!", schreiflüsterte Yuki mit einer gewissen Aggression in der Stimme. Demonstrativ hielt Suparman sein Tonfa hoch und fragte die offensichtliche Frage: "Und wie soll ich euch damit nochmal Feuerschutz geben...?"
Yuki nickte bestätigend. Gut, dann war sie wenigstens nicht alleine wenn sie die Mauer stürmen würden.

"Alles klar, Fawyer, Alistair - Phase 2 starten!"
Und plötzlich wurden die übernächtigten, teilweise gar infiziert wirkenden Gardisten am Haupteingang überrascht von einem Bleigewitter, das Yuki so seit dem Irak nicht mehr gesehen hatte. (http://www.youtube.com/watch?v=RbBXFwuEzu8&feature=plcp) Alistair gab Stoff mit der Pistole, während Fawyer mit schwerem Maschinengewehrfeuer die nun panisch um sich schießenden Vollidioten in Deckung zwang.
"Los geht's!", sagte sie zu Suparman und die beiden rannten los in Richtung der Mauer. Schüsse schlugen links und rechts im Boden ein und wirbelten Schlamm auf. Der wieder einsetzende Regen
Oder hatte es die ganze Zeit geregnet und ich hab's einfach ignoriert?
gab dem Ganzen einen theatralischen Touch. An der Mauer angekommen, warf Yuki eine der zwei Sprenggranaten, um die in Deckung verbliebenden Gardisten mit etwas Gewalteinwirkung aus besagter Deckung zu zwingen.

"Fire in the hole!"

Ein ohrenbetäubender Knall erschütterte die Nacht, ein greller Lichtblitz erleuchtete hinter den Sandsäcken, die größenteils dem Druck der Explosion nachgaben und nach vorne wegflogen. Drei Gardistenkörper wurden durch die Luft geschleudert wie Puppen, ihre Gliedmaßen entweder nicht mehr am Körper oder weit von ebenjenem ausgestreckt. Von hier aus konnte sie abgesehen von einem halben Dutzend oder mehr erschossenen Gardisten keine weiteren Feindverluste erkennen.
"Zeit, vorzurücken!", rief Yuki selbstsicher sowohl sich als auch-wo war Suparman?
Der verrückte Asiate rannte vor ihr an der Mauer entlang, schnurstracks in Richtung der Staubwolke, das Tonfa in Hab-Acht-Stellung. Yuki folgte nach genervtem Augenrollen mit den gezückten Brownings. "Okay, Phase 3 wird übersprungen weil unser indonesischer Freund Hummeln im Arsch hat! Wir rücken vor!", schrie Yuki ins Mikrofon des Ear Piece und folgte ihm ins Feindlager.

Durch den Staub hindurch konnte sie nicht sehen, wo sich Suparman befand.
Sillhouetten hinter der Staubwolke.
Mit Schusswaffen anstürmend. Befehle schreiend.
Neben ihr zwei Gestalten.
Fawyer und Alistair gingen neben ihr her, die Waffen im Anschlag. Aber wo zum Teufel war Suparman?

Als sie endlich die Staubwolke verließen, gingen sie hinter dem nächstbesten in Deckung, das sie finden konnten. Neben ihnen erstreckten sich Teile des Lagers, einige Vorräte konnten bereits hier geborgen werden. Alistair tat sich direkt an ihnen gütlich, während Yuki noch abwarten wollte. Yuki steckte kurz den Kopf heraus und sondierte die Lage - zehn Meter von ihrer Position entfernt, ungefähr zehn Uniformierte, einer davon - ein verkackter Riese - der mit 'ner Machete wild um sich schlug und offensichtlich Infizierte auf einer Art Schafott köpfte, während seine Kameraden Probleme hatten, das andere Dutzend Zulus und gebissene Soldaten zu bändigen mithilfe der Gewehrkolben. Hinter der chaotischen Szenerie standen die zwei Laster - die Primärziele. Ein Typ in unscheinbarer Uniform begutachtete den Frachtraum des vorderen LKWs und blickte milde grinsend zum Eingang des Vorpostens. Etwas weiter entfernt stand der Kran, so als ob er zufrieden über die Szenerie blicken würde.
"Perfektes Timing.", flüsterte Yukari und beobachtete vor allem den besonderen Uniformträger, der sich nun zur Fahrerkabine des vorderen LKWs begab. "Das Chaos können wir ausnutzen."
"Dafür!", erschallte leise, aber gut für die drei hörbar eine Stimme von rechts. Suparman lag hinter einem Stapel enthaupteter Körper, wild grinsend und augenscheinlich immer noch berauscht, und wuchtete die Leiche eines Gardisten herunter. Auf dem Namensschild konnte sie schemenhaft den Namen "Linus" erkennen, und die Schulterklappen ließen nicht darauf schließen, dass er einen höheren Dienstgrad als Private hatte.
Stapel enthaupteter-
Erst jetzt fiel Yuki auf, dass sie alle vier hinter verdammten kopflosen Leichen lagen. Ein höllischer Gestank kroch in ihre Nase. Doch sie blieb stark und sah sowohl Alistair als auch Fawyer an, dass sie nicht alleine war mit diesem Mindset.
Fawyer nickte stumm, während Alistair ein "Holen wir uns die Bastarde!" zischte und die Revolvertrommel der frisch erbeuteten Magnum nachlud.
Patronen in die Kammern.
Kammer wieder einfahren lassen.
Harter Abzug.
Klack-klack.
Musik in Yukis Ohren.

Die drei ließen aus ihren Waffen die Hölle los auf den Trupp. Patronenhülsen flogen ihnen direkt entgegen, als sie aus der Deckung heraus feuerten und den Haufen aufscheuchten, der sich in alle Richtungen versprengte und wild auf die Deckung des Izanami-Trupps schoss. Leichte Ziele, die wie die Fliegen starben. Alistair ließ Köpfe platzen als wäre es der gottverdammte St. Patrick's Day bei der NRA. Der Machetentyp rannte nach links aus Yukis Blickfeld, nachdem der LKW-Fahrer ihm Einlass in den Boliden verwehrt hatte und Gas gab.
"Fawyer!", rief Yuki dem Blonden zu und warf ihm ihre zweite Sprenggranate hin. Er wusste sofort was zu tun war.
Er zog den Sicherheitsstift und schleuderte das kugelrunde Projektil grob in Richtung der LKWs. Wieder erhellte eine Explosion die Nacht und setzte sofort den hinteren Lastwagen in Brand, der nur Sekunden später in einer orangenen, pilzförmigen Explosion in die Luft flog. Die Druckwelle warf die übrigen Soldaten und Zombies sofort um, welche noch nicht durch den Frontalangriff hingerafft worden waren.
"Mh!", rief er und haute sich mit geballten Fäusten auf die Brust. "So macht man das da wo ich herkomme!" Dann bemerkte er den sich schnell entfernenden zweiten Laster.
"Der andere entkommt! Verdammt!", rief Fawyer und gab eine langgezogene Salve auf den anderen LKW ab, nachdem sie ihre Deckung verließen. Doch es war zu spät, er war bereits zu weit entfernt.

"War das alles?", fragte Alistair grinsend und sein neues Lieblingsspielzeug - eine Schrotflinte, die er sich wohl zusammen mit der Magnum angeeignet hatte - durchladend, als er ihr Werk betrachtete. Dutzende Leichen, einige davon brennend oder in Teile gerissen durch die Explosion, Blut das sich mit dem Schlamm vermischte und so eine süßlich-verdorben riechende Brühe ergab, das Knistern des Feuers, das im Wrack des Lastwagens loderte - und dieses Gefühl in Yukaris Bauch, als ob das noch nicht alles gewesen wäre.

Aus den lodernden Flammen des LKWs erschien es ihr fast, als würde-
Verdammt.
Kam da einer der Super-Zulus...? Oder war sie nur-?
Das Adrenalin. Es fickt mit meiner Wahrnehmung. Stay frosty, Spicy Hands.
Das Vieh klappte, ein letztes lautes, unheilig wirkendes Grunzen von sich gebend leblos zusammen nachdem von Fawyer und Alistair
oder nur der Irish boy?
einige Schüsse auf ihn abgefeuert worden waren. Die Haut kohlschwarz, der Körper massiv wie Stahlbeton. Alistair grinste zufrieden und es schien fast, als wäre alles gut.
Der Machetentyp. Wo ist der Typ mit der Machete?

Wie gesagt: Fast.

Der Machetenmann atmete schwer und gut hörbar, als er auf die Vierer-Truppe zugeschritten kam. (http://www.youtube.com/watch?v=SnaoZqKBB2s&feature=plcp) Mindestens zwei Meter hoch und aus Yukis Perspektive genauso breit, die schwarze Kopfbedeckung die einem mittelalterlichen Helm glich verdeckte sein Gesicht, der nackte Oberkörper war gestählt durch Muskeltraining und Aufputschmittel, die Beine und Füße bekleidet durch eine Militärhose und Kampfstiefel, die Haut bleich, der Gang starr und militärisch in Reinform, um seinen Hals hingen mindestens zwei Dutzend Erkennungsmarken - wahrscheinlich von Soldaten, die er geköpft hatte - und neben sich ließ er locker die Machete in der rechten Hand schwingen. Abrupt kam er zum stehen und sah die vier Kämpfer an. Er hatte eine Schusswunde am Bauch, etwas dunkel wirkendes Blut trat heraus - aber es schien fast, als würde ihn das null interessieren. Was ihn interessierte, waren ihre Köpfe.
Er unterbrach seinen monotonen, röchelnden Atem-Rythmus und keuchte das Wort "Abhacken...!" in ihre Richtung, bevor er sich mit der freien Hand eine Spritze in den Hals jagte und die komplette dort drin befindliche Flüssigkeit in sich pumpte. Er warf die nun leere Spritze hinter sich weg und trat einen Schritt nach vorne. Wie aus Reflex steckte Yuki die sowieso leergeschossenen Brownings in ihre Beinholster und zog das Katana aus der Scheide.
"Suparman und ich locken ihn in den Nahkampf, ihr beiden macht das was ihr am besten könnt. Wie sieht's munitionstechnisch aus?"
"Fast leer."
"Beschissen."
"Gut, das passt mal wieder alles wunderbar zusammen."

Einen Kampfschrei von sich gebend, rannte sie dem Oger-artigen Typen entgegen und ließ das Schwert auf ihn niedersausen. Er blockte den Hieb mit der Machete ab und gab ihr einen hämmernden Tritt in die Magengegend, der sie einige Meter nach hinten fliegen ließ. Alistair und Fawyer ließen derweil die Waffen sprechen, während Suparman selbst im Nahkampf Probleme bekam mit diesem Kerl.
"Alles cool, ich bin... ich bin... oh mein Gott, autsch!", röchelte Yukari im Aufstehen, während der Oger sich nun auch Suparman entledigt hatte, der eine Spur im Schlamm dort hinter sich herzog, wo ihn der Faust schlag des Machetenmannes nach hinten geworfen hatte.
"Abhacken!", rief der Kerl wieder, während er Suparman immer näher kam. Sie musste reagieren. Schneller sein. Sie rappelte sich auf, hob das Schwert über ihren Kopf und rannte schnurstracks auf den Riesen zu, der im Begriff war, Suparman einen Kopf kürzer zu machen. Das Vieh schluckte die Kugeln einfach, die Fawyer und Alistair auf ihn abgaben.
"Weg von ihm du verdammtes Monster!", schrie sie, sodass sich der Typ umdrehte und sie nun fixierte. Sie tauschten einen Hieb nach dem nächsten aus, er schnitt ihr zweimal nicht tief in den rechten Arm, konnte allerdings sonst keinen Schaden ausrichten. Sie nutzte eine Schwachstelle in seiner Verteidigung und das Schwert streifte seine Halsschlagader - er fiel einfach nicht um.

Erschöpft. Ausgelaugt.
Haluzinier' ich? Scheiße Tess, hast du mir irgendwas in die Spritze reingemischt was da nicht reinsollte?

Suparman rappelte sich auf, konnte allerdings mit seinem Tonfa nichts weiter tun als den Machetenmann von Yuki absehen und sich für einen Augenblick ihm zuwenden zu lassen. Sie konnte diese Gelegenheit gut nutzen, doch war sich im Klaren, dass-
"Verdammte Scheiße, ich krieg' keinen Schuss hin! Fuck! Weg da ihr beiden, WEG!", schrie Alistair mit deutlicher planloser Panik in der Stimme. Niemand von ihnen hatte sowas je erlebt - der ultimative, universelle Soldat, der einfach nicht tot umfallen wollte, selbst wenn man ihn mit zwei Maschinengewehr- und drei Schrotflintenmagazinen vollpumpte, auf seinen Oberkörper mit einem Schlagstock eindreschte oder ihm wie jetzt ein Schwert in den Bauch rammte.
"Jetzt stirb endlich du Stück Scheiße!", zischte sie mit einem zornigen Blick in ihren Augen. Doch er tat ihr den Gefallen nicht. Er schlug mit der linken Hand nach hinten aus und warf den wieder in den Angriff gehenden Suparman zurück in den Schlamm, dann packte er mit rechts Yukis Schwert kurz vorm Griff und schob es immer weiter in seinen Bauch.
Kann nicht weitermachen. Das muss es einfach sein. Er muss doch irgendwann tot umfallen. Er muss einfach!
"Scheiße Yuki, weg da!"
"Ich hab' gesagt du sollst sterben, hörst du?", zischte sie abermals zwischen ihre zusammengebissenen Zähne, während sie ums Verrecken nicht das Schwert ihres Großvaters loslassen wollte.
"Du sollst dich verpissen, hau endlich ab!"
Jetzt war sie nur noch wenige Zentimeter vom Körper des Ungeheuers entfernt. Die Klinge des Schwerts schaute mittlerweile aus seinem Rücken heraus.
"Stirb' endlich! Stirb' verdammt nochmal!" Die Sicherheit und Aggression in ihrer Stimme wich mittlerweile purer, nackter Angst. Die Tatsache, dass auf der Brust des Machetenmannes die Worte "Mate. Feed. Kill. Repeat." standen, rückte das Gefühl der Angst ins Territorium des puren Terrors.

Dann packte er ihren Hals.

Oh shit.

"Nein!", hörte sie noch Alistair schreien, während es ihr vorkam als würde ein Stahlträger auf ihrem Kehlkopf liegen. Sie rang nach Luft, zappelte wild umher. Nonchalant schlug der Machetenmann ihre Hände vom Schwert, packte es am Griff und zog es sich langsam und für Yukari gut sichtbar aus dem Bauch, bevor er es von sich weg warf und es nach einigen Metern Flugentfernung mit der Klinge im Schlamm stecken blieb.
"Verdammte Scheiße, lass sie los du Mistvieh!", schrie Alistair abermals und gab mehrere gezielte Schüsse auf die Beine des übermächtigen Feindes ab. Dieser blickte nur kurz zur Seite, so als ob er "Ich bitte dich..." sagen würde und verstärkte nun seinen Würgegriff.
"Arrrgggh, verdammte - ARGH!", entfleuchte es dem Lance Corporal, bevor der Oger sie mit voller Wucht wegwarf wie ein zusammengeknülltes Stück Papier und sie mit dem Rücken voraus gegen ein ausgebranntes Wrackteil des Lasters knallte.

Wir sehen uns an der Bar, Sanders...

Dann umgab sie Schwärze, noch schwärzer als diese Nacht. Sie spürte ein letztes Mal die Regentropfen auf ihrem Körper einschlagen wie Fliegerbomben, schmeckte das Blut das sich nun in ihrem Mund befand, hörte die lauten Explosionen in der Ferne, und bereute leise, bevor sie endgültig das Bewusstsein verlor.

Ligiiihh
04.09.2012, 18:24
Niki, Tess, Dani und Von Schwabenstein machten sich schon bereit. In der Hocke bewegten sie sich vorwärts und beobachteten mehrere Minuten lang die Wachen, indem sie ihre Köpfe vorsichtig über die toten Winkeln schwenkten. Überraschenderweise koordinierten sie sich alle sehr gut und konnten ohne jegliche Probleme sich an den Wachposten vorbeischleichen. Ludwig gab lobende Handzeichen, jedoch war sich jeder dessen bewusst, sich jetzt nicht darauf ausruhen zu können. Man könnte sagen, dass er sie auf ihre Überheblichkeit geprüft hatte. Jedoch... das Ziel winkte schon und jeder war sich sicher: Gleich sind wir durch.

Von Schwabenstein stand vorne und kundschaftete sich aus, Tess war direkt hinter ihm um sicherzugehen, dass sie niemand momentan beobachten würde. Niki kniete sich kurz hin, um sich vor lauter Aufregung beruhigen zu können, denn das Letzte, was sie jetzt brauchen würden, wäre eine Panikattacke von auch nur einer Person in der Truppe. "Gleich haben wir's...", dachte er sich sehr leise und ballte seine Hände zu schweren Fäusten. Er schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Im selben Moment drehte sich Dani zu ihm um. "Scheiße". Und mehr nicht. Sie bewegte sich mit voller Kraft, aber vorsichtig zu ihm und warf ihn ein Stück nach hinten. Überrascht stützte sich Niki fast liegend am Boden ab und richtete sich wieder auf. Er wollte Dani gerade einen besorgten Blick zuwerfen, als er plötzlich große Panik verspürte und seine Augen weit öffnete. Zitternd sah er Dani verletzt am Boden noch mühevoll hockend.

Tess bemerkte den kleinlauten Krach und wollte gerade wütende Gesten zuwerfen, als sie Danis panischen Blick sah. Schnell bewegten sich beide aufeinander zu, doch Dani drehte sich und lag mit dem Rücken auf dem Boden. Niki saß nur hilflos neben ihnen. Sein Herz raste. "Das... das hätte ich sein können... das hätte... das hätte ich sein können...", dachte er sich immer und wieder, "...aber... warum...? WARUM zum Teufel ist SIE es?!" Er knirschte mit seinen Zähnen. "Scheiße... verdammte scheiße... wieso ist es hier so dreckig?! Dani, steh auf!", flüsterte Tess laut. "Keine Chance... hier kann ich sie nicht behandeln. Verdammte scheiße, wie konnte das passi-" "Hey!", machte sich Ludwig bemerkbar, "wir müssen jetzt durch, oder die Schützen machen hier weiter! Wir haben Glück, dass ein Idiot geschossen hat, der ist jetzt erstmal Wachen alarmieren gegangen. Das und die reine Luft vor uns jetzt müssen wir ausnutzen, sonst sind wir tot." Panisch schaute sich Niki um, ohne einen Nutzen daraus ziehen zu können. Er sah Dani auf dem Boden, wie sie langsam ohnmächtig wurde und der Weg vor ihm, der ihn sofort aus dieser Misere ziehen würde. Tess schaute unter Druck weiter nach etwas, was Dani helfen könnte. Gerade, als Niki behiflich sein wollte, griff sich Von Schwabenstein seinen linken Arm und rannte mit ihm fort. Niki wehrte sich nicht. Er schaute nach hinten, aber er selbst bewegte sich immer weiter vorwärts...

"D... Dani..."

Was hatte er schon für eine Wahl...?

Andromeda
04.09.2012, 20:00
Ausnahmsweise mal mit Musik (http://www.youtube.com/watch?v=uxdK_2EgpDs)


Sie lagen in Deckung und warteten auf die nächste Wachablösung. Es konnte nichts schiefgehen, mit der Hilfe von Ludwig hatten sie innerhalb kürzester Zeit den Wachplan herausgefunden, und in Abhängigkeit der Laufwege genau geplant, wann sie an welchen Posten vorbeikonnten. Die ganze Sache war absolut sicher, wenn es auch nicht die geringste Toleranz für Fehler gab. Die zwei Verletzten - Tess und Ludwig - waren ebenfalls einkalkuliert mit ein paar Extrasekunden. Bisher waren sie auf diese Weise auch schon an allen kritischen Punkten vorbei gekommen, und jetzt würde sie ihr Glück hoffentlich nicht verlassen. Dieses mal ging es wirklich ums Ganze, dachte sich Dani, als sie mit Tess, Niki und Ludwig in der Deckung lag und auf den nächsten Moment wartete, um weiterzulaufen.
Es war in den letzten Tagen öfter knapp gewesen, aber noch nie war sie selbst so weit vorn mit dabei gewesen. Ihr Herz klopfte so laut, dass sie fürchtete, dass es die Wachen hören mussten, aber unbeirrt liefen sie an der kleinen Gruppe vorbei. Sie verkniff sich gerade noch ein erleichtertes Aufatmen, als sie in die Runde blickte. Mit einem kurzen Seitenblick stellte sie fest, dass die Wache ausser Hörweite war und sagte leise: "Ok, weiter gehts, bald haben wir es geschafft."
Sie lächelte den anderen aufmunternd zu und wunderte ich im gleichen Moment, woher sie die Zuversicht nahm. Sie hatte eine Scheißangst, dass die Wachen jeden Augenblick wieder kommen würden, weil irgendetwas ihren Plan geändert hatte. Es gab Duzent Möglichkeiten, über die sie jetzt wohl besser nicht nachdenken sollte. Für ein paar Sekunden fürchtete sie gar, sie würde den Mut nicht aufbringen, die sichere Deckung noch ein weiteres Mal zu verlassen, allerdings war auch die Rettung noch nie so nahe gewesen. Ja, sie war es ihnen schuldig, allen die Gefallen waren für die Gruppe. Ludwig sah auf seine Uhr und gab ihnen das Zeichen.
Nach einem letzten Blick in die Richtung, in der die Wachen verschwunden waren, rappelten sie sich auf und gingen so leise wie möglich weiter, wenige Meter trennten sie noch von der Rettung. Vor lauter Konzentration sich an den Zeitplan zu halten und ja keinen Lärm zu machen, hätte es Dani fast übersehen. Den kleinen roten Punkt auf Nikis Stirn. Vermutlich war es eh nur einer Fügung des Schicksals zu verdanken, dass sie sich überhaupt nach ihm umdrehte.
Scheiße.
Ohne weiter nachzudenken, gab sie dem Jungen einen Schubs, der ihn zu Boden gehen ließ und bei dem sie selbst einen Schritt nach vorn tat, für eine Warnung blieb keine Zeit. Gerade noch rechtzeitig, dachte sie sich noch, bevor sie einen Schlag in die Seite spürte und gegen Tess taumelte.
Was zum..? Sie schaffte es nicht, den Satz zu Ende zu denken, da verließ sie schon die Kraft in den Beinen und sie sackte haltlos zusammen, die Hände an die Seite gepresst. Als sie am Boden liegend vorsichtig eine Hand wegnahm, konnte sie sehen, dass die Handfläche voll Blut war. "Scheiße.", würgte sie hervor, wobei sie auf einmal einen ekelhaften Blutgeschmack im Mund hatte. "Woher..?", setzte sie an, und warf Tess einen panischen Blick zu. Diese gottverdammten Scharfschützen hatten Niki aufs Korn genommen, und statt ihm hatten sie jetzt Dani getroffen.

Dani. Nein. „Verdammt.“ Ihre Finger krallten sich in die Fetzen der Uniform, als Niki und Ludwig durch den verlassenen Posten rannten. Sie konnte Dani nicht zurücklassen. Wollte es nicht. Würde es nicht, solange ihr Herz noch schlug. „Ich lass dich nicht hier. Sie zu das du deinen Hintern hochbekommst, sonst schleif ich dich rüber.“ Rote Lichtpunkte wanderten am Boden neben den Baumschatten. Knackende Funkgeräte über ihnen und vom unbemannten Wachposten. Schusssalven in der Ferne. Ihre Chance war vertan. Ihr kaputtes Bein trug kaum sie selbst, wie sollte sie da einen Schwerstverwundeten rausbringen? Und die verfluchten Scharfschützen hatten sie mit ihren Nachtsichtgeräten aufgespürt und gleich würde hier ein Trupp sein um nach dem Angeschossenen zu suchen. Und zu vernichten, was von ihm übrig war. Sie presste die rechte Hand auf die blutende Schusswunde. Mit der andren umklammerte sie Danis Hand.

Keine Angst.
In Danis Augen sah sie keine Angst. Keinen Vorwurf.
No, they can't dig a hole the right size to fit all of our dreams
Be it blood, be it ink, but at least we were free
Loszulassen hatte sie nie gelernt. Sie konnte es nicht. Auch nicht mit dem eigenen Tod im Nacken.
Sie würde keinen mehr retten. Nur noch beerdigen, was sie liebgewonnen hatte. War das ihr Schicksal?
„Wir sehen uns wieder.“
Lass mich nicht allein. Nicht jetzt wo ich...
„Danke.“
Ich wusste bis du mich mit deiner Faust getroffen hast nicht das … Die Zeit mit dir. Ich weiß jetzt was ich will.

Die blauen Augen sagten ihr, zusammen mit dem Stück Metall, das sich in ihre Hand drückte, alles was nicht gesagt werden konnte. Nicht mehr gesagt werden musste, weil Tess Dani auch ohne Worte verstand.
Stirn berührte Stirn. Eine schwarze Locke umkringelte eine blonde Strähne. Als sich Danis Mund mit blutigem Schaum füllte schmeckte Tess das metallene Salz.
Der rote Himmel von Sydney brannte und schwarzer Schnee fiel über ihnen herab, als sich die Hand vom Bauch löste und der Schwall Blut sich den kürzesten Weg nicht mehr über die Lippen sondern aus der Wunde suchte.

~*~

Sie brauchte nicht in die Augen der Ärztin sehen um zu wissen, dass sie sterben würde. Es würde hier und jetzt zu Ende gehen, seltsamerweise bekam sie keine Panik. Sie wurde eher ruhig und gelassen, auch den Schmerz spürte sie nur noch wie aus weiter Ferne. In ihrem Aschgrauen Gesicht war ein fast friedlicher Ausdruck. Sie bereute nichts in ihrem Leben, auch nicht, dass sie Helena nicht sabotiert hatte, wenn sich ihr die Chance geboten hätte. Was konnte einem Rache schon geben, vor allem noch auf diese hinterhältige Art und Weise? Sie bereute es auch nicht, dass sie es in ihrem Leben nicht zu mehr gebracht hatte. Sie war zufrieden gewesen, war es nicht das, was zählte? Und wer weiß, vielleicht würde sie Michail wieder sehen, oder ihre Eltern... Ihre Gedanken verwirrten sich immer mehr, aber auch das merkte sie nicht mehr wirklich. "Du mußt es schaffen.", hauchte sie Tess zu. "Und vergiss niemanden. Versprech es mir." Dann wurde sie von einem krampfhaften Husten geschüttelt, und noch mehr Blut lief aus ihrem Mund. Sie schaffte es noch einmal, die Augen zu öffnen und in den Himmel zu sehen. Obwohl es bald beginnen würde zu dämmern, konnte sie noch die Sterne sehen, bevor ihr Blick starr wurde...

~*~

Die Sonne ging auf.
Ein blassblauer Stern verschwand in diesem Moment.
Für immer.
„Ich verspreche es.“, flüsterte Tess der Toten zu.

Viviane
04.09.2012, 20:37
Als die übrigen Sterne verloschen hockte Tess immer noch neben der Toten. Sie hatte keinen Gedanken an sich selber verschwendet. Als der Puls in Danis Hand erstarb, küsste sie sie auf den Hals – auch dort war kein Puls mehr. In ihrem Gesicht waren nur zwei schmale Streifen zu sehen – alles andre war bedeckt von Erde, Dreck und Ludwigs Schuhcreme für 5,71% mehr Überlebenschance. Scheiß doch auf Mathematiker. Scheiß auf das Schicksal. Scheiß auf … Sie schluchzte lautlos. Sie hatte nicht bemerkt das sie weinte. Haltlos. Aber nun schüttelte sich jede Pore ihres Körpers vor Schmerz. All das, was sie verloren hatten. Sie konnte nur an das denken was sie verloren hatten. Du warst anders. Was besonderes. Sie konnte ihren Blick einfach nicht von den starren blauen Jeansblauen Augen abwenden. Wieso lebte sie während alle um sie herum starben? Wieso konnte sie nichts tun? Es war ihr verdammter Job Leute zu retten. Engel in weiß. Die Leute sehen nur einen Arztkittel, aber eigentlich sind wir... Engel. Lebensretter. Die Gegenspieler des Todes.
Sie hatte noch gewitzelt, als alles so klar schien. „Hinkebein hält euch nur auf. Aber vielleicht mögen die Gardisten ja auch ein Tigerpflaster.“ Aber sie konnte nicht mehr. Genug.
Ihre Lippen waren mit Danis Blut bedeckt, ihre Hände waren mit ihrem Blut bedeckt, ihr Gesicht leuchtete rot im Feuerschein der Stadt und in der Morgendämmerung.

Versprechen. Du hast ihr ein Versprechen gegeben. Beweg dich.

Sie blickte auf die Erkennungsmarke. Sie hatte ihren vorherigen Trägern kein Glück gebracht. Wie auch wenn die Dinger „Grabstein“ heißen? Die dunklen dichten Baumwipfel über ihr rauschten, wandten sich im Sonnenlicht wie wehende Algenfahnen, schlossen sich zu immer neuen Mustern zusammen, als sie Dani zwischen den hochgerankten mächtigen und moosbewachsenen Wurzeln einer der mächtigen Eichen zog und sie dort hineinbettete. Das blau flirrte noch einmal kurz violett im wiedergespiegelten Feuerschein, blickte zum Himmel hinauf, dann schloss sie Danis Augen zum letzten Mal. Tess atmete durch, lauschte weiter – zwei Soldaten nahmen ihren Platz an der Mauer ein, wie Ludwig es vorhergesagt hatte, ihre aufgeregten Stimmen drangen bis zu ihrem Versteck. Die Zeitspanne zum durchschlüpfen war um. Das Ende würde kommen. So oder so. Sie ließ sich Zeit – jetzt war es egal, was geschehen musste würde geschehen.
Sie wandt sich keuchend aus der Uniformjacke. Tarngrün. Scheiß doch auf Tarnung. Und bedeckte damit die verschränkten Beine der Toten. Ihre goldenen Creolen blitzten kurz auf, dann legte sie sie in Danis Hand. „Geh damit an die Bar und hol Willy einen mit.“

Konnte man zum Zombie werden, wenn man bereits tot war? Tess wusste es nicht. Patient 0 war und blieb ein Rätsel. Aber sie wollte auf Nummer sicher gehen. Sie würde Dani nicht zu einem Monster werden lassen, auch wenn es unwahrscheinlich war... die beiden Stiche hatten sie zu sehr verwirrt. Allein beim Gedanken an die Leiche pochte ihre Lunge schmerzhaft auf. Sie hatte nur noch das Skalpell... allein der Gedanke die Leiche zu schänden jagte ihr Schauer über den Rücken. Nicht so.
Ihre Augenbrauen zogen sich ernst und nachdenklich zusammen. Mit beiden Händen umfasste sie dann zärtlich ihr totenblasses Gesicht, wie als wollte sie sie erneut küssen. Dann legten sich die Ellenbogen um den Hals und mit den Lippen an ihre Stirn gepresst und mit zusammengebissenen Zähnen ruckte sie der Toten plötzlich den Kopf herum. Tess Beinwunde riss unter der Anspannung ihrer Muskeln wieder auf. Glatter Genickbruch. Sie machen vor Ort einen wirklich guten Job, Fräulein Ehliger. Ja. Ich wollte immer schonmal Tote töten. Sie haben keine Ahnung wie gründlich ich den Scheißjob mache, Dr. Lölti. Scheiße.

Die blonden Haare wellten sich über den Hals, als sie sie losließ.
Ihr Verstand verdrängte, was sie jetzt besser tun sollte. Planen, Improvisieren, Laufen, Flüchten, Verstecken.
You're only opening the book
You're only on the first line of what's going to take a little while

Irgendwo an der Mauer entbrannte der Kampf. Schüsse. Schreie. Alistair war da draussen. Dob war da draussen. Die Kinder waren da draussen. Sie alle waren da draussen und kämpften. Und sie hatte ein Versprechen zu halten. Also würde sie auch kämpfen. Es wenigstens versuchen. Sie warf einen letzten zärtlichen Blick auf Danis Antlitz, dann kroch sie aus der Deckung.
Sie blickte hinter dem breiten Stamm hervor und ihr Mund blieb offen, von dem das was sie sah.

[Listening to: Ruhe in Frieden, Blumenmädchen. (http://www.youtube.com/watch?v=xK4y2ejNsnc&feature=related)]

Wie durch ein Wunder zogen die beiden Gardisten am Kontrollpunkt ab. Wie durch ein Wunder schweiften die roten suchenden Punkte am Boden von ihrem Versteck fort, das von der steigenden Sonne nach und nach immer mehr an Tarnung verlor und wendeten sich dem Kampfgeschehen zu. Und es kam keine Ablösung, kein Ersatz – ihr Team hatte ihr durch das entstandene Chaos, ihre Opfer und mit durch das Einsetzen ihrer Fähigkeiten den Weg freigemacht. Tess wartete noch drei Atemzüge lang - dann rannte sie los, stolperte, fiel. Mit jedem Schritt hinterließ sie einen roten Abdruck auf dem Untergrund, bei ihrem Sturz hinterließ ihr Körper eine Kuhle mit einem blutigen Abdruck im Boden – aber sie stand wieder auf. Ihre Schritte waren beflügelt vom Frieden in Danis Gesicht und der Gewissheit das Sanders Recht haben würde. Irgendwer würde überleben. Sie war nicht alleine hier draussen.

The only "surrender" tonight, shall not be our own
And maybe there is blood from the past, but that is not from me
They can take away one man, and they can take away his mic
But they cannot take us all

Du mußt es schaffen. Und vergiss niemanden. Versprech es mir.

Somewhere in time
The truth shines through
And the spirit knows
What it has to do

And you can be stronger
Than anything you know
Hold on to what you see
Don't let it go

Don't you let it go

Ihr Schatten rannte links von ihr. Die Sonne erwärmte ihre eiskalte, zitternde Haut. Und vor ihr lag der rettende Hafen. Die Mauer und der Tod blieben hinter ihr zurück.

Ich verspreche es.

Streicher
04.09.2012, 20:56
Es war soweit, Yuki rief sie zu sich. Alistair schulterte seine Tasche und zog die Pistole aus dem Hosenbund um sie kurz zu checken und dann wieder zurück zu stecken. Dann fielen ihm jedoch wieder Leos Worte ein
[Nur für wütende Menschen!]
„Scheiße“, fluchte der Ire und lief zu Sanders rüber, „Hey Sanders!“
Sie drehte sich zu ihm herum und schaute ihn fragend an.
„Ja?“
„Haben sie zufällig ne Waffe für mich übrig?“
„Damit kommen sie aber spät zu mir“, sie griff an ihren Rücken und zog eine 44er Magnum hervor.
Er staunte nicht schlecht, als die Frau ihm das gute Stück und eine Packung mit Patronen überreichte.
„Scheiße, was ne Waffe“, entfuhr es ihm.
„Nja, passen sie mir nur gut darauf auf.“
Alistair legte ihr eine Hand auf die Schulter und grinste sie an.
„Nennen sie mich Alistair Mam, das haben sie sich mehr als verdient.“
Er salutiert kurz spaßeshalber und marschierte zu den anderen zurück. Yuki begann dann ihren Plan zu erklären.
Während sie und Ethan wohl das Ablenkungsmanöver am Schutthaufen übernehmen würden, gingen Suparman und Alistair durch die Mitte und Fawyer über die rechte Flanke. Der Ire klopfte seinem Asiaten-Freund auf die Schulter.


http://www.youtube.com/watch?v=b3V1lb0bzzY&list=PL48FC83052C5CD692&index=7&feature=plpp_video
Einen Augenblick lang standen sie noch da, dann sah er die beiden Jungs, die auseinander gingen. Josh kam gerade in seine Richtung Alistair ging direkt auf ihn zu und nahm ihn in die Arme.
"Bitte bleib am Leben.", murmelte er und schaute zu ihm hoch.
Der Ire grinste breit.
"Natürlich, Kleiner. Du glaubst doch wohl nicht, dass sich ein Ire so einfach unterkriegen lässt! Und da Irland bald auch deine Heimat sein wird, darfst du das auch nicht, hast du verstanden?"
Der Kleine nickte
"Und das du mir gut auf die kleine Léo aufpasst."
Joshs Wangen wurde rot wie Tomaten und er nickte erneut.
"Na los. Wir sehen uns auf der anderen Seite!"
Dann ließ der Junge Alistair los und ging los um auf Leo zu warten.

Als nächstes stapfte der Ire zu Noah. Der Kleine packte aufgeregt seinen Rucksack, als der Hünenhaften Schatten sah, der sich über ihn legte. Er wusste sofort wer es war und drehte sich breit grinsend herum.
"Startklar", sagte er, Alistair sah die Angst, die er zu unterdrücken versuchte.
Er griff den Jungen und hob ihn, darauf achtend, dass er nicht ausversehen das kleine Beinchen verletzte, auf seinen Arm.
"Hey Kumpel", sagte er sanft, "Du musst dir keine Sorgen machen. Wir sehen uns wieder."
Noah grinste nicht mehr, sondern schaute ihn traurig an.
Alistair drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Iren-Ehrenwort, keiner wird mich von euch beiden trennen, ich hab eurer Mutter mein Versprechen gegeben. "
Noah wirkte weniger traurig und fiel dem Iren um den Hals.
"Ich hab Angst um dich", schniefte er.
"Brauchst du nicht, du musst jetzt stark sein. Dob und Andris kommen mit dir und werden dir helfen, so gut sie können. Du kannst ihnen vertrauen."
Noah sah ihn an und wischte sich über die Augen.
"Okay", murmelte er und lächelte dann.
"Du bist nen starkes kleines Kerlchen, du hast den Plan ganz alleine entworfen, und hast es zusammen mit deinem Bruder bis hierhin geschafft. Nichts wird euch jetzt noch aufhalten aus dieser ganzen Sache heil ab zu ziehen."
Alistair setzte den Jungen ab und legte ihm die Hand auf den Kopf und klopfte mit der anderen hand auf seine Brust.
"Hiermit geb ich dir ein Teil meiner Irenkräfte, die wird dir helfen, wenn du sie brauchst."
Breit grinsend wuselte er ihm noch einmal durch die Haare und bekam ein Lächeln zurück, was ihn an Abby erinnerte, wieder einmal. Sie trugen so viel von ihr in sich. Sie mussten einfach überleben, komme was wolle.
Alistair zog dem Kleinen seinen Rucksack auf und dann lief dieser auch schon gewappnet und bereit zu Andris und Dob hinüber.


http://www.youtube.com/watch?v=SzzuB_HWf_M
„Dann mal los Freunde“, breit grinsend ging er zur Leiter, griff die Seitenhalterungen und lies bis nach unten durchrutschen. Recht schnell war der Außenposten in Sicht, doch anstatt, das alles nach Plan verlief, blieb Ethan aufeinmal zurück. Während die anderen drei weiterliefen, blieb Alistair stehen und schaute zu dem jungen Mann, der hinunter zum Wasser blickte. Er erkannte den leblosen Körper der dort angeschwemmt wurde, eine junge Frau, das Mädchen vom Flughafen, dass als ihre Anführerin vorangegangen war.
"Ich muss das tun. Aber ich wünsche euch viel erfolg. Bis später."
Der Ire nickte und klopfte sich dann Glück wünschend auf die Brust, denn er verstand die Gefühle, die Ethan in dem Moment übermannten. Er selbst hatte sich in die Fluten aus Zombies gestürzt um Abby, wenn auch tot, dort rauszuholen, und er würde es keinem verübeln, nein, er rechnete es dem jungen Mann hoch an, dass er Isabelle die letzte Ehre erweisen würde.

Ein Mann weniger, aber damit würden sie klarkommen, meinte Yuki, auch wenn es die Sache nicht leichter machen würde. Laut ihrem abgewandelten Plan sollten Fawyer und er die rechte Flanke übernehmen, während Suparman durch die Mitte lief und Yuki das Ablenkungsmanöver auf der linken ausführen würde.
Alistair nickte und dann gingen alle auf ihre Postionen. Zusammen mit Fawyer stand er an der Häuserecke des 2. Gebäudes und lugte vorsichtig herum. Sie warteten darauf, dass die Asiatin das Feuer eröffnete und Suparman losstürmte, doch es blieb aus, und letzterer war nirgends zu sehen.
Dann plötzlich rauschte es über die Ohrstöpsel und Yukis Stimme war zu hören.
"Alles klar, Fawyer, Alistair - Phase 2 starten!"
Der Ire nickte seinem Kollegen zu und gemeinsam rannten sie geduckt um die Ecke und nahmen die ersten Gardisten und Zombies unter Beschuss. Vollkommen überrascht fiel die vordere Reihe wie die Fliegen, während der Rest sich panisch in Deckung schmiss.
Aus dem Augenwinkel konnte Alistair dann Yuki und Suparman zur Mauer stürmen sehen. Damit ja nicht zu viele ihr Feuer auf sie richten würden, stand er nun auf und zerfetzte die Schädel ihrer Feinde mit der Wucht seiner Magnum. Rechts von ihm donnerte Fawyers Maschinengewehr, dass einen nach dem anderen niedersäbelte.
Suparman stürmte derweil weiter nach vorne und schmiss sich wie ein Derwisch in die Massen und knüppelte einen Gegner nach dem anderen mit seinem Tonfa nieder.
Über die Mauer hinter der Yuki Schutz genommen hatte kam aufeinmal eine Granate geflogen und landete hinter den Sandsäcken. Kurz darauf zerriss eine Explosion das Lager und wirbelte Ausrüstung, Gardisten und Staub durch die Luft.
"Okay, Phase 3 wird übersprungen weil unser indonesischer Freund Hummeln im Arsch hat! Wir rücken vor!"
Sie konnten Suparman nirgendwo entdecken, ebenso wenig jedoch auch nur einen weiteren Feind. Die Lage ausnutzend, krabbelte der Ire über ihre momentane Deckung und suchte nach neuen Vorräten und fand eine Pumpgun mit passender Munition.
An den beiden LKWs entdeckten sie dann jedoch weitere Gardisten, die gerade mit dem Beladen fertig waren.
Alistair kam zurückgeschlichen und lies sich neben Fawyer und Yuki nieder. Von Suparman war immer noch keine Spur zu sehen.
"Perfektes Timing. Das Chaos können wir ausnutzen.", flüsterte Yuki ihnen zu und deutete zu den beiden Transportmitteln.
Plötzlich tauchte der wildgeworden aussehende Indonese hinter einem Stapel enthaupteter Leichen auf.
„Dafür!“, sagte er gedämpft und gesellte sich zu seinen Kameraden.
Als Yuki die Nase rümpfte sog auch Alistair noch einmal tief die Luft ein und zuckte dann kurz erschrocken mit dem Kopf zurück.
[Was ist das?]
Ein genauerer Blick verriet ihm, dass ihre vermeintliche Deckung aus einem Haufen von kopflosen Leichen bestand. Während die anderen stumm blieben, ging Alistair in die Hocke und knurrte:
"Holen wir uns die Bastarde!" , dann lud er seine Magnum nach.
Zusammen kamen sie hinter den Leichenbergen hervorgeschossen und feuerten was ihre Waffen hergaben.
Der Ire schoss zuerst die Revolvertrommel leer, schob sich die Knarre dann in den Hosenbund und wechselte zur Pumpgun, bei dessen Wucht die Gegner gleich Meter nach hinten flogen.
Das Gegenfeuer der Gardisten war unkoordiniert und planlos.
Yuki warf Fawyer eine Granate zu, die dieser gleich darauf in Richtung des hinteren LKW warf, während sich der vordere in Bewegung setzte. Ein Feuerball hüllte das Transportfahrzeug ein und Autoteile flogen durch die Luft, der bereits gestartete Wagen war jedoch nicht mehr aufzuhalten.
"War das alles?"
Alistair grinste breit und lud seine Schrotflinte durch. Es schien so, kein Gegner regte sich mehr, nur die Flammen des Wagens reckten sich dem dämmernden Himmel entgegen. Stille herrschte.


Plötzlich war ein Knurren und Grunzen zu hören. Fawyer und Alistair schauten sich verwirrt um. Dann war er zu erkennen, der Muskelberg der hinter dem Wrack des LKWs hervor gehinkt kam und schwer keuchend auf die zu hielt.
„Scheiße!“, fluchte Fawyer und deutete auf das Monstrum.
„Nicht laber, draufhalten!“, forderte ihn der Ire auf und zusammen pumpten sie das Biest mit Kugeln voll und noch bevor es sie erreichte sank es leblos zu Boden.


http://www.youtube.com/watch?v=C-qafe5vkq8
„Verdammt, nochmal Glück gehabt“, entfuhr es Fawyer der seine Waffe durchlud.
Doch das sollte noch nicht alles gewesen sein. Denn aus dem Rauch schälte sich eine weitere Kreatur hervor. Doppelt so breit, blass mit dicken hervortretenden Venen und einer Scheiß Machete in der Hand die er lüstern nach Blut vor und zurück schwenken lies.
Das Biest sah zu ihnen rüber und das einzige was es von sich gab war ein knurrendes „Abhacken“. Dann jagte sich der Muskelberg eine Sprite in den Hals und stapfte weiter auf sie zu.
Yuki erkundigte sich nach der Munition bekam jedoch nur enttäuschende Antworten.
Mit einem Kampfschrei auf den Lippen und dem Katana in den Händen stürmte sie dann plötzlich auf das Biest zu. Doch es schien wirkungslos. Selbst ein Eingreifen von Suparman richtete nichts aus. Stattdessen wurde letzterer mit einem mächtigen Schlag nach hinten geschleudert. Betäubt blieb er liegen, während der Muskelberg auf ihn zu ging.
In der Hoffnung ihren Gegner irgendwie abzulenken, schmiss sich Yuki erneut auf das Monstrum und bohrte ihr Schwert tief in den Körper dessen, bis die Spitze auf der anderen Seite hinauslugte. Verbissen hielt sie den Griff fest, und selbst auf Zurufe hin ließ sie nicht los. Dann packte das Monster sie am Hals, würgte sie und warf Yuki dann auf ein ausgebranntes Wrack.
[Für Abby, für die Kinder!]
Alistair brüllte und zusammen mit Fawyer jagte er auch noch das letzte bisschen Munition das sie hatten in den Fleischberg, doch immer noch nichts. In einem Anflug aus Raserei Schmiss der Ire dann seine Pumpgun gegen den Kopf ihres Gegners, wodurch er kurz taumelte, ausreichend und das Katana in dessen Bauch zu greifen. Wahnsinnig grinsend drehte er es einmal herum, schlitzte dem Muskelberg dann den Bauch auf und zog das Schwert heraus. Doch selbst mit halb heraushängenden Innereien lebte der Typ noch. Sich unter einem Schlag hinwegduckend wich der Ire aus und hackte dann in einer fließenden Bewegung eine der Pranken ab, doch immer noch nichts.
Dann hörte er nur ein leises „Plump“ und Fawyers Stimme die „Deckung!“ schrie. Also griff sich Alistair den Indosenen und warf sich hinter die die kopflosen Leichenberge.

Es war soweit, Yuki rief sie zu sich. Alistair schulterte seine Tasche und zog die Pistole aus dem Hosenbund um sie kurz zu checken und dann wieder zurück zu stecken. Dann fielen ihm jedoch wieder Leos Worte ein
[Nur für wütende Menschen!]
„Scheiße“, fluchte der Ire und lief zu Sanders rüber, „Hey Sanders!“
Sie drehte sich zu ihm herum und schaute ihn fragend an.
„Ja?“
„Haben sie zufällig ne Waffe für mich übrig?“
„Damit kommen sie aber spät zu mir“, sie griff an ihren Rücken und zog eine 44er Magnum hervor.
Er staunte nicht schlecht, als die Frau ihm das gute Stück und eine Packung mit Patronen überreichte.
„Scheiße, was ne Waffe“, entfuhr es ihm.
„Nja, passen sie mir nur gut darauf auf.“
Alistair legte ihr eine Hand auf die Schulter und grinste sie an.
„Nennen sie mich Alistair Mam, das haben sie sich mehr als verdient.“
Er salutiert kurz spaßeshalber und marschierte zu den anderen zurück. Yuki begann dann ihren Plan zu erklären.
Während sie und Ethan wohl das Ablenkungsmanöver am Schutthaufen übernehmen würden, gingen Suparman und Alistair durch die Mitte und Fawyer über die rechte Flanke. Der Ire klopfte seinem Asiaten-Freund auf die Schulter.


http://www.youtube.com/watch?v=b3V1lb0bzzY&list=PL48FC83052C5CD692&index=7&feature=plpp_video
Einen Augenblick lang standen sie noch da, dann sah er die beiden Jungs, die auseinander gingen. Josh kam gerade in seine Richtung Alistair ging direkt auf ihn zu und nahm ihn in die Arme.
"Bitte bleib am Leben.", murmelte er und schaute zu ihm hoch.
Der Ire grinste breit.
"Natürlich, Kleiner. Du glaubst doch wohl nicht, dass sich ein Ire so einfach unterkriegen lässt! Und da Irland bald auch deine Heimat sein wird, darfst du das auch nicht, hast du verstanden?"
Der Kleine nickte
"Und das du mir gut auf die kleine Léo aufpasst."
Joshs Wangen wurde rot wie Tomaten und er nickte erneut.
"Na los. Wir sehen uns auf der anderen Seite!"
Dann ließ der Junge Alistair los und ging los um auf Leo zu warten.

Als nächstes stapfte der Ire zu Noah. Der Kleine packte aufgeregt seinen Rucksack, als der Hünenhaften Schatten sah, der sich über ihn legte. Er wusste sofort wer es war und drehte sich breit grinsend herum.
"Startklar", sagte er, Alistair sah die Angst, die er zu unterdrücken versuchte.
Er griff den Jungen und hob ihn, darauf achtend, dass er nicht ausversehen das kleine Beinchen verletzte, auf seinen Arm.
"Hey Kumpel", sagte er sanft, "Du musst dir keine Sorgen machen. Wir sehen uns wieder."
Noah grinste nicht mehr, sondern schaute ihn traurig an.
Alistair drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Iren-Ehrenwort, keiner wird mich von euch beiden trennen, ich hab eurer Mutter mein Versprechen gegeben. "
Noah wirkte weniger traurig und fiel dem Iren um den Hals.
"Ich hab Angst um dich", schniefte er.
"Brauchst du nicht, du musst jetzt stark sein. Dob und Andris kommen mit dir und werden dir helfen, so gut sie können. Du kannst ihnen vertrauen."
Noah sah ihn an und wischte sich über die Augen.
"Okay", murmelte er und lächelte dann.
"Du bist nen starkes kleines Kerlchen, du hast den Plan ganz alleine entworfen, und hast es zusammen mit deinem Bruder bis hierhin geschafft. Nichts wird euch jetzt noch aufhalten aus dieser ganzen Sache heil ab zu ziehen."
Alistair setzte den Jungen ab und legte ihm die Hand auf den Kopf und klopfte mit der anderen hand auf seine Brust.
"Hiermit geb ich dir ein Teil meiner Irenkräfte, die wird dir helfen, wenn du sie brauchst."
Breit grinsend wuselte er ihm noch einmal durch die Haare und bekam ein Lächeln zurück, was ihn an Abby erinnerte, wieder einmal. Sie trugen so viel von ihr in sich. Sie mussten einfach überleben, komme was wolle.
Alistair zog dem Kleinen seinen Rucksack auf und dann lief dieser auch schon gewappnet und bereit zu Andris und Dob hinüber.


http://www.youtube.com/watch?v=SzzuB_HWf_M
„Dann mal los Freunde“, breit grinsend ging er zur Leiter, griff die Seitenhalterungen und lies bis nach unten durchrutschen. Recht schnell war der Außenposten in Sicht, doch anstatt, das alles nach Plan verlief, blieb Ethan aufeinmal zurück. Während die anderen drei weiterliefen, blieb Alistair stehen und schaute zu dem jungen Mann, der hinunter zum Wasser blickte. Er erkannte den leblosen Körper der dort angeschwemmt wurde, eine junge Frau, das Mädchen vom Flughafen, dass als ihre Anführerin vorangegangen war.
"Ich muss das tun. Aber ich wünsche euch viel erfolg. Bis später."
Der Ire nickte und klopfte sich dann Glück wünschend auf die Brust, denn er verstand die Gefühle, die Ethan in dem Moment übermannten. Er selbst hatte sich in die Fluten aus Zombies gestürzt um Abby, wenn auch tot, dort rauszuholen, und er würde es keinem verübeln, nein, er rechnete es dem jungen Mann hoch an, dass er Isabelle die letzte Ehre erweisen würde.
Mit einem stummen Abschiedsgruß drehte er sich dann um und schloss zu den anderen auf. Yuki warf dem Iren einen fragenden Blick zu, doch dieser winkte ab, und statt weiter darauf einzugehen, machte sie sich sofort daran die linke Flanke abzudecken, während Fawyer sich nach rechts zog.
Suparman schien auf einmal wie im Rausch. Kurz nachdem die Asiatin das Feuer eröffnet hatte, sprang stürmte er um das Gebäude herum und mitten in die Gegner herein.
„Du verrückter Penner!“, rief Alistair ihm lachend nach und stürmte bis an die Hausecke hinterher um seinem Kumpel Feuerschutz zu geben. Die Waffe hatte ordentlich Wumms und einen enormen Rückschlag, allerdings war der Ire damit vertraut. Es war nicht das erste Mal, dass er solch einen Revolver benutzte.
Während Suparman die ersten Gardisten und Zombies umknüppelte, mähten Schüsse die Schüsse von den hinteren dreien aus dem Team die nieder, die dem Wahnsinnigen am nächsten kamen.
Bamm!
Einem der Soldaten riss die Magnum förmlich den Schädel von den Schulter.
Bamm!
Dem nächsten säbelte es den rechten Arm ab.
Währenddessen wirbelte der irre Asiate wie ein Derwisch durch die Reihen, Yuki feuerte aus zwei Pistolen aufeinmal und Fawyer stand grölend mit einem Fuß auf eine alte Waschmaschine gestellt zu seiner Rechten und feuerte was seine Waffe hergab.
Der Rausch des Kampfes packte den Iren und mit einem breiten Grinsen kam er den Feinden Schritt um Schritt näher, führte neue Patronen ein, und schoss weiter. Keiner von diesen Bastarden sollte überleben, keiner sollte für die anderen eine Gefahr darstellen. Langsam drängten sie Gegner weiter zurück und Yuki und Fawyer rückten nach.
Bamm!
Die Kugel erwischte einen Gardisten, der von hinten auf Suparman zugestürmt kam. Zum Schrecken des Iren begrub dieser den Asiaten mit unter sich. Für einige Sekunden war er nicht mehr zu sehen, doch dann schoss er wieder nach oben, und zerschlug den nächsten Gardistenschädel, der ihm zu nahe kam.
Dann fuhren die Trucks los. Doch sie sollten nicht so einfach davon kommen. Wer auch immer sie geworfen hatte, über Alistairs Kopf flog eine Granate direkt auf den hinteren der beiden Fahrzeuge zu und zersprengte es keine Sekunde später in tausend Teile.
Rauch, Staub und Splitte verteilten sich in der Luft. Es herrschte Stille. Alle Gardisten und Zombies in der näheren Umgebung schienen ausgeschaltet. Die Gruppe fand sich in der Mitte des kleinen Camps zusammen und begann alles notwendige aufzusammeln, Munition, extra Waffen, Granaten, Sprengstoff, alles was nicht Niet und Nagel fest war.
Der Ire schob sich die Magnum neben Leos Pistole in den Hosenbund und hob eine Pumpgun vom Boden auf, zusammen mit der passenden Munition.


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Plötzlich waren jedoch seltsame Geräusche zu hören. Zuerst nur ein Keuchen, dann ein Grunzen. Aus den Überresten des Trucks und der Staub- und Rauchwolke die einen genaueren Blick darauf verbarg, schälte sich eine zweimanngroße Gestalt. Bleiche Haut, dicke, hervortretende Venen. Es war einer der Muskelberge, die hier abtransportiert werden sollte, und er lebte, auch wenn er zu hinken schien.
„Schieße, wo kommt der denn auf einmal her!“, hörte er Fawyer brüllen.
„Feuer!“, schrie Yuki und sofort begannen sie das Monstrum mit Kugel voll zu pumpen.
Der Muskelberg ließ einen kehligen dumpfen Schrei aus seinem Maul heraus und sank unerwartet schnell zu Boden.
Doch für eine Siegesfeier war es früh. Als der Muskelberg zu Boden sank, tauchte direkt hinter ihm aus der Wolke ein weiteres Monstrum auf, ebenso so groß und wütend, jedoch anscheinend kern gesund.
Mit einem Brüllen stürmte es auf die ihm am nächsten stehende Yuki zu, die sofort nach ihrem Katana griff und die Klinge tief in das faulige Fleisch gleiten ließ. Das schien den Freak jedoch nicht zu beeindrucken, denn mit einem mächtigen Hieb seiner Pranke beförderte er die junge Frau Meterweit durch die Luft und ohne sich zu regen knallte sie auf den harten Boden.
Suparman brüllte dem Monstrum auf die gleiche Weise entgegen und rannte dann los um es mit seinem Tonfa zu bearbeiten. Hinter seine mit Muskel bepackten Arme in Deckung gehend, schützte es sich vor den Angriffen, während Fawyer all seine Munition in den Rücken des Biestes feuerte und Alistair mit der Pumpgun drauf hielt.
Der Muskelberg brüllte auf, dann traf ihn das Tonfa des Asiaten am Schädel, ein lautes Knacken war zu hören, er hatte das rechte Auge getroffen, das nun zu Matsch in den Kopf eingedrückt war.
Dem Iren ging derweil die Munition aus.
[Für Abby, für die Kinder!]
Er stürmte los, griff sich im Laufen das Katana und setzte in dem Moment zum Sprung an, indem eine der Pranken zu einem Schlag ausholte. Wie Butter schnitt die Klinge durch das Fleisch und durch den Knochen des Armes und die abgetrennte Gliedmaße viel leblos zu Boden. Suparman machte eine Drehung um Schwung zu holen und kickte das Monstrum zurück, sodass es taumelnd und vor Schmerzen schreiend zurückwisch. Dann hörten sie ein dumpfes Plump und Fawyer schrie ihnen ein „Deckung!“ entgegen.

Mivey
04.09.2012, 21:12
Die Zeit auf dem Dach war schnell vergangen. Für Fawyer zumindest. Im Gegensatz zu den anderen, die den Moment ihrer vielleicht letzten Ruhe nutzten um noch einmal im Streit Frust auszulassen, ihren Kummer loszuwerden oder einfach zum Reden, hatte sich Fawyer zurückgezogen. Er meldete sich für die Mission den Außenposten anzugreifen, aber sonst sprach er kaum etwas.

Es war seiner Art gewesen sich auf das vorzubereiten was kommt. Die nächsten Stunden würden viele nicht überleben, vielleicht nicht mal er. Eine Menge ging ihm durch den Kopf als Yuki die vier Männer aufrief. Sie mussten los. Fawyer holte seine M14A1 heraus, nahm genug Munition mit und ließ seinen Tasche stehen, wie würde ihn nur behindern. Sie war sowieso praktisch leer, den letzten Energy-Drink hatte er sich gegönnt als er sich von ihrer Jagd hier rauf erholten.
Bevor er bei der Fünfer-Gruppe war blieb er noch stehen – etwas hatte er vergessen. Er ging zurück und holte etwas unhandliches aus der Tasche. Eine Granate für das Sturmgewehr. Er ahnte, dass sie brauchen könnte. Wenn ich schon verrecke, dann mit Jage ich gleich einige von diesen Arschlöchern mit mir.

Yuki erklärte ihnen noch einmal den Plan. Es war in drei einfache Phasen geteilt. Leicht zu merken. Ihre ganze Hoffnung basierte auf einem schnellen Überraschungsangriff. Je länger das ganze dauert, desto schlechter ihre Chancen. Das war Fawyer klar. Die Trucks mitgehen zu lassen wär wohl das optimalste Szenario. Er selbst wäre mit Überleben schon zufrieden.
Nach dem kurzen Briefing gingen sie los. Yuki mit Schwertern und Pistolen, der Rest mit was sie gerade auftreiben konnten. Am schlechtesten Wohl der Asiate, das Stöckchen würde ihm keinen Gefallen tun. Fawyer fiel aber auf, dass er einen komischen Gesichtsausdruck in den Augen hatte, fast schon – fröhlich. Naja, bei diesen schmalen Augen kann man sich auch nie sicher sein.

Das Niemandsland zwischen dem Lagerhaus und ihrem Ziel, kurz „Gebäude 1“ genannt, war schnell überwunden. Der Kleine haute ab, aber zuerst dachte Fawyer er hätte es wohl mit der Angst zu tun. Er wirkt abgelenkt. Sein Ear-Set lag auch passend da.

Sie gingen ohne ihn weiter.

Er und Alistair rückten langsam vor. Der Plan war simpel…

Fawyer und Alistair sollten den anderen Feuerschutz geben. Sie gingen langsam durch die letzten hundert Meter, unendeckt. Sie vesteckten sich hinter zwei Autowracks und warteten auf ihren Befehl. Phase 1 bestand aus der Positionierung. Jetzt hieß es einfach warten. Er und der Ire waren angespannt. Jedes Geräusch schien lauter und jede Bewegung bedrohlicher.

Fuck, wo bleiben diese Penner? Die Sekunden fühlten sich an wie Stunden. Vorne konnte Fawyer bereits die Gardisten hören. Sie schienen aufgeregt, aber niemand schrie. Waren vermutlich immer noch beschäftigt damit die Infizierten in die Trucks zu laden.
Alistair und er warten auf Yukis Befehl. Eine unwirkliche Stille lag über dem Vorposten. Sie schienen dort etwas zu … zerhacken? Die Schreie waren das einzige, was man klar erkennen konnte. Sonst nur Stille. Das Warten war zerreibend. Aber sie hielten dem Druck stand, keiner von ihnen rannte verrückt – ein Schrei von hinten? Fawyer drehte sich in die Richtung, aber konnte über dem Schutt nichts sehen. Es klang wie der Asiate… Er hatte doch nicht?!
Dann der Befehl.

"Alles klar, Fawyer, Alistair - Phase 2 starten!"

Fawyer konnte nicht mehr warten, er brachte sich in die Hocke und schoß auf den erstbesten Gardisten den er sah. Daneben. Zuerst war er in Schock, dann reagierte er, und nicht nur er. Die Hölle brach los.

Der Angriff begann schnell. Die Gardisten reagierten schneller als erwartet und schnell flogen von beiden Seiten die Kugeln durch die Luft. Noch bevor Fawyer dazu kam überhaupt einen Gardisten zu erwischen, wurde er bereits am Arm getroffen.
Die Welt stand einen Augenblick still, ein pochender Schmerz breitet sich von seinem linken Oberarm aus. Er hielt seine Hand auf die Wunde, doch das macht es nur schlimmer, und ließ sie blutrot zurück.
Es war nur ein Streifschuss, aber sein Sakko war angerissen und eine rote Spur war deutlich zu sehen. Fawyer verbarg seine Wut kaum und nutzte den Affekt um sich noch härter zu rächen. Nach einem Schwall von seiner M14 fielen einige Gardisten – ob der Schütze darunter war konnte er nicht wissen.

Er musste schon einen komischen Eindruck machen. Mitten in diesem Chaos und Kriegsfeld stand ein adrett gekleideter Mann in einem Anzug mit einem uralten Sturmgewehr und einem Gesichtsausdruck der klar machte, dass er es ernst meinte.

Von den anderen sah er zunächst nichts, sie alle waren noch in den Anfangspositionen. Für jeden von den sie abknallten kam ein neuer an die „Front“. Mehr als einmal musste Fawyer sein Gewehr nachladen. Plötzlich sah er seine Chance. Er verließ seine Deckung und rannte auf ein umgeworfenen Truck zu. Schüsse verfolgten ihn, dann ein Sprung - und geschafft.
Langsam kamen sie weiter und weiter voran. Meter für Meter. Die Gardisten waren nicht vorbereitet auf so einen Sturm, auch wenn sie in der Überzahl waren.
Die Gardisten zogen sich langsam zurück, verloren an Boden und die Kampfgruppe rückte vor bis sie alle schließlich Seite an Seite kämpften.

Dann standen sie vor dem letzten Männern der Nationalgarde am Vorposten. Hinter ihnen gleich die Trucks. Ein gingantischer Kerl war beschäftigt Zombies zu töten. Fawyer, Alistair, Indy und Yuki waren hinter Deckung. Holen wir uns die Bastarde!", schrie der Ire und das Chaos begann.

Fawyer konzentrierte sich auf die anderen Gardisten, den Riesen ignorierte er fürs erste. Den müssten sie alle gemeinsam drannehmen, das war ihm klar. Dann warf plötzlich Alistair eine der Granaten, mitten auf einen der Trucks. Der andere war leider entkommen.

Fawyer hatte kaum Zeit sich vor der Explosion in Deckung zu bringen. Ein Lichtblitz, dann eine Druckwelle, die alle Gardisten, samt Truck und allem wegfegte. Auch Fawyer spürte sie deutlich, aber außer einem Summen im Ohr kam er gut davon.

Es herschte wieder Stille.

Es war … leise. Eine gigantische Rauch- und Staubwolke nahm den Vorposten ein.

Vorsichtig begann sich die Gruppe zu entspannen. Fawyer sah sich um. Sie alle waren angeschlagen, Fawyers linker Oberarm brannte wie die Hölle, er bemerkte auch ,dass er ihn nicht mehr gut bewegen konnte. Er versuchte keine Gedanken daran zu verschwenden. Als er die anderen betrachtete fiel ihm etwas auf. Etwas war hinter der Staubwolke … etwas großes. Er wollte etwas sagen, doch sein Brüllen kündigte ihn an.

Der Riesengardist stürmte auf sie los. Die Munition war knapp, alle waren schon erschöpft, aber das Adrenalin trieb sie voran.

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Doch bevor er seine Absichten umsetzen konnte, stand Yuki auch schon vor ihm und hackte mit ihrem Schwert auf ihn ein, Auswirkungen schien dies jedoch nicht zu haben, ebenso wenig ein weiterer Angriff von Suparman.
"Verdammte Scheiße, ich krieg' keinen Schuss hin! Fuck! Weg da ihr beiden, WEG!", schrie Alistair mit deutlicher planloser Panik in der Stimme. Niemand von ihnen hatte sowas je erlebt - der ultimative, universelle Soldat, der einfach nicht tot umfallen wollte, selbst wenn man ihn mit zwei Maschinengewehr- und drei Pistolenmagazinen vollpumpte, auf seinen Oberkörper mit einem Schlagstock eindrosch oder ihm wie jetzt ein Schwert in den Bauch rammte.
"Jetzt stirb endlich du Stück Scheiße!", zischte sie mit einem zornigen Blick in ihren Augen. Doch er tat ihr den Gefallen nicht. Er schlug mit der linken Hand nach hinten aus und warf den wieder in den Angriff gehenden Suparman zurück in den Schlamm, dann packte er mit rechts Yukis Schwert kurz vorm Griff und schob es immer weiter in seinen Bauch.
Kann nicht weitermachen. Das muss es einfach sein. Er muss doch irgendwann tot umfallen. Er muss einfach!
"Scheiße Yuki, weg da!"
"Ich hab' gesagt du sollst sterben, hörst du?", zischte sie abermals zwischen ihre zusammengebissenen Zähne, während sie ums Verrecken nicht das Schwert ihres Großvaters loslassen wollte.
"Du sollst dich verpissen, hau endlich ab!"
Jetzt war sie nur noch wenige Zentimeter vom Körper des Ungeheuers entfernt. Die Klinge des Schwerts schaute mittlerweile aus seinem Rücken heraus.
"Stirb' endlich! Stirb' verdammt nochmal!" Die Sicherheit und Aggression in ihrer Stimme wich mittlerweile purer, nackter Angst. Die Tatsache, dass auf der Brust des Machetenmannes die Worte "Mate. Feed. Kill. Repeat." standen, rückte das Gefühl der Angst ins Territorium des puren Terrors.
Dann packte er ihren Hals.
"Nein!", hörte sie noch Alistair schreien, während es ihr vorkam als würde ein Stahlträger auf ihrem Kehlkopf liegen. Sie rang nach Luft, zappelte wild umher. Nonchalant schlug der Machetenmann ihre Hände vom Schwert, packte es am Griff und zog es sich langsam und für Yukari gut sichtbar aus dem Bauch, bevor er es von sich weg warf und es nach einigen Metern Flugentfernung mit der Klinge im Schlamm stecken blieb.
"Verdammte Scheiße, lass sie los du Mistvieh!", schrie Alistair abermals und gab mehrere gezielte Schüsse auf die Beine des übermächtigen Feindes ab. Dieser blickte nur kurz zur Seite, so als ob er "Ich bitte dich..." sagen würde und verstärkte nun seinen Würgegriff.
"Arrrgggh, verdammte - ARGH!", entfleuchte es dem Lance Corporal, bevor der Oger sie mit voller Wucht wegwarf wie ein zusammengeknülltes Stück Papier und sie mit dem Rücken voraus gegen ein ausgebranntes Wrackteil des Lasters knallte.
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Der Machete schwingende Riesengardist hatte gerade Yuki von sich geschleudert. Sie hatten alles nach Plan erledigt. Nach Plan eingedrungen, trotz des kleinen Ethans, der wohl abgehauen war. Trotz des verrückten Asiaten, der meinte er sei Rambo. (Wenn überhaupt kam dafür, nur er, der Sturmgewehr schwingende Mann im Anzug in Frage) Trotz all dessen hatten sie den Vorposten übernommen und sogar einen der Trucks in die Luft gejagt, das Wrack stand noch immer vor ihnen, Rauchwolken erhoben sich über Syndey, sicherlich noch von weitem sichtbar. Die Druckwelle hatte alles weggeblasen. Niemand konnte all das überlebt haben, doch der Beweis ihrer Niederlage stand vor ihnen. Ein über zwei Meter großer Riese mit einem Loch im Bauch. Der Riese, der hunderte Salven im Kopf und Torso problemlos überstanden hatte. Der Riese, der auf sie zu rannte.

Fawyer wollte ihm eine neue Salve mitten ins Gesicht geben, er ahnte, dass es nichts bringen würde, aber er würde nicht aufgeben. Niemals. Er drückte ab. Ein alzu bekanntes Klicken. Keine Munition.
Das wars wohl...

Das Monster rann auf Superman und Alistair zu, die gerade ein letzte Attacke mit den Schwertern machte.


Keine Muni, keine Waffen mehr, und dabei waren wir so nah dran... sooo nah dran. Die Granaten hätten ihn ... Die Granate!
Fawyer wusste was zu tun war, er nahm seine Waffe in die Hand, schalte kurz an einem Hebel und rannte los. "DECKUNG!", gab er noch Alistair zu erkennen, der sich augenblicklich zurückzog.

„Hey, Hulk! Hast du genug davon, kleine Mädchen zu verprügeln. Lust auf einen echten Kampf?“, rief er der Bestie zu.

Der Riese starrte ihn nur emotionslos an. „Muss … zerhacken..“ und rannte los.

Der Riese rannte mit voller Wucht, schneller als der schnellste Athlet der Welt, Fawyer wartet auf den richtigen Moment. Seine Hände zitterten, auch wenn er versuchte es zu unterdücken
Noch 10 Meter.
Näher….
Noch 5 Meter.
Nur noch etwas…
Noch 2 Meter.
Jetzt!

Fawyer drückte ab.

Ein grelles Leuchten, er sah noch einen letzten Blick von Riesen, in Fetzen. Die Granate traf ihn mitten vor dem Torso, die Arme wurde losgerissen, der Kopf platzte wie eine Melone.
Dann wurde es schwarz.

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http://www.youtube.com/watch?v=SwSQA8zIh_w
Nachdem sich die Wolke aus Tod und Verderben, und der Rauch gelegt hatten, standen nur noch die zwei Männer, Alistair hielt das Katana immer noch fest in der Hand und grinste breit, er und Superman grinsten breit.
Fawyer war nirgendwo zu sehen. Ihr grinsten verstummte. Die Wucht der Explosion war gewaltig gewesen, aus ihrer Sicht war er mitten drin gewesen. Dort wo er stand war nur noch eine einzige Schuthalde, alles voller Staub und Dreck und Rauch. Fawyer hatte sich für sie geopfert. Für sie alle. Er fühlte sich auf einmal schlecht, dass er ihn damal verprügelt hatte.
Alistair drehte sich um, um nach Yuki zu sehen, vielleicht war sie noch am Leben.

Dann ein Husten.
"Fawyer!?", rief er aus! ER und der Indonese rannte in den Trümmerhaufen und sahen ihn. Seine Kleidung war verbrannt, auch sein Gesicht und seine Hände hatten Brandspuren, außerdem hatte er noch eine schlimme Wunde am linken Arm, aber er lebte.
"Was? Meinst du so ein ... verrückter Zombiesoldat bringt mich .. einfach ... um? Und worauf wartet ihr? Helft mir auf!", er hatte Schwierigkeiten zu sprechen, Erschöpfung und Schmerzen fordeteten alles von ihm nicht sofort in Ohnmacht zu fallen.
Superman half ihm auf und Fawyer stützte sich dankbar an ihm auf, seine Beine gaben einige Male nach, aber der Indonese half ihm immer wieder auf.

„Ach, das wird schon wieder, Fawyer! Klasse Arbeit Jungs“, merkte er an und stolperte dann in Richtung Yuki. Sie lag immer noch da, und bewegte sich nicht.
„Hey“, er stupste sie vorsticht mit dem Griff des Schwertes an, „alles klar?“
Keine Reaktion.
„HEY“, brüllte er ihr dann entgegen, „AUFWACHEN!!!“
Immer noch nichts. Er überprüfte ihren Herzschlag, es pochte langsam unter ihrer Uniform.
Zurücklassen konnten sie sie ja nicht, also wollte er sie hoch heben. Er schob gerade seine Arme unter sie, als Yuki plötzlich ihre Augen aufriss und ihn wütend anstarrte.
„Hände weg von meinem Arsch!“, keifte sie ihn an und befreite sich aus seinem Griff.
„Lebst ja doch noch“, grinste Alistair und hielt ihr die Hand entgegen, „komm ich helf dir auf.“
Yuki schaute ihn zuerst misstrauisch an und schnappte sich dann die Pranke des Iren um von ihm beim Gehen gestützt zu werden.
„Mein Katana?“, fragte sie etwas panisch, doch beruhigte sich sofort, als Alistair ihr das gute Stück unter die Nase hielt.
„Alles am Mann, und deine beiden Pistolen hab ich auch dabei“, sagte er hob sein Hemd hoch um die beiden Schmuckstücke im Hosenbund an seinem Bauch zu zeigen, "Dein Plan hat funktioniert."

Dann dachte er an die beiden Joshua und Noah, an Leo, an Niki. Er hatte es wirklich geschafft, er war heil aus der Sache rausgekommen und sie würden es auch, er wusste es, sie mussten, besonders seine Jungs und Leo. Wenn nicht, dann … dann gäbe es nichts mehr was ihn hielt. Dann hätte er sein Versprechen gebrochen, und das bedeutete, sein Leben wäre nichts mehr wert …

Ty Ni
04.09.2012, 22:03
Noah beobachtete stumm, wie sein großer Bruder die Sachen zusammenpackte. Die Zeit hier war nun zuende und irgendwie machte ihn das sehr sehr traurig. Er hatte sich noch von Clover verabschiedet, der netten Frau mit der Schokolade, von Riley, Niki, Tess und noch einigen anderen, denen er über den Weg gelaufen war. Von einigen kannte er die Namen nicht, aber die Gruppe gehörte in Noahs Augen zusammen und er ahnte, dass er nicht alle wiedersehen würde. Der Frau namens Sanders hatte er artig die Hand gegeben.
„Vielen Dank, Frau Soldat, dass sie auf uns aufgepasst haben. Mein Bruder und ich gehen jetzt, denn wir wollen nach Irland, aber vielleicht sehen wir uns ja noch mal wieder. Viel viel Glück!“
Es fehlten aber noch die schwersten Abschiede. Noah seufzte.

"Josh?"
"Hey, Noah. Da bist du ja. Hier sind deine Sachen. Pass gut auf dich auf."
Die beiden Brüder umarmten sich fest.
"Ich hab dich lieb, Josh."
"Ich dich auch."
"Wir sehen uns doch wieder, ja?"
"Natürlich. Und Léo und Alistair auch."
Sie lösten sich voneinander und sahen sich in die Augen. Sie brauchten keine Worte für das, was sie in diesem Moment miteinander austauschten. Geschwister streiten sich um das größte Eis, nehmen sich gegenseitig das Spielzeug weg und sind trotzdem Verbündete, bereit, füreinander zu bis aufs Blut kämpfen. Sie waren Geschwister und sie würden es immer bleiben. Auf ewig verbunden. Auch jetzt, wo sie sich umdrehten und getrennte Wege gingen.

Josh ging und der jüngere der beiden Brüder stand mit seinem kleinen Rucksack in den Händen verloren in der Gegend herum. Plötzlich ertönten schwere Schritte und ein gewaltiger Schatten fiel auf die kindliche Gestalt. Noah wusste sofort wer es war und drehte sich breit grinsend herum.


"Startklar", sagte er. Alistair sah die Angst, die er zu unterdrücken versuchte.
Er griff den Jungen und hob ihn, darauf achtend, dass er nicht ausversehen das kleine Beinchen verletzte, auf seinen Arm.
"Hey Kumpel", sagte er sanft, "Du musst dir keine Sorgen machen. Wir sehen uns wieder."
Noah grinste nicht mehr, sondern schaute ihn traurig an.
Alistair drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Iren-Ehrenwort, keiner wird mich von euch beiden trennen, ich hab eurer Mutter mein Versprechen gegeben. "
Noah wirkte weniger traurig und fiel dem Iren um den Hals.
"Ich hab Angst um dich", schniefte er.
"Brauchst du nicht, du musst jetzt stark sein. Dob und Andris kommen mit dir und werden dir helfen, so gut sie können. Du kannst ihnen vertrauen."
Noah sah ihn an und wischte sich über die Augen.
"Okay", murmelte er und lächelte dann.
"Du bist n starkes kleines Kerlchen, du hast den Plan ganz alleine entworfen, und hast es zusammen mit deinem Bruder bis hierhin geschafft. Nichts wird euch jetzt noch aufhalten aus dieser ganzen Sache heil ab zu ziehen."
Alistair setzte den Jungen ab und legte ihm die Hand auf den Kopf und klopfte mit der anderen hand auf seine Brust.
"Hiermit geb ich dir ein Teil meiner Irenkräfte, die wird dir helfen, wenn du sie brauchst."
Breit grinsend wuselte er ihm noch einmal durch die Haare und bekam ein Lächeln zurück, was ihn an Abby erinnerte, wieder einmal. Sie trugen so viel von ihr in sich. Sie mussten einfach überleben, komme was wolle.

Alistair half ihm, seinen Rucksack aufzusetzen und Noah rannte los. Er fiel Léo um den Hals, die gerade auf dem Weg zu Joshua war und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Pass gut auf dich und meinen Bruder auf, ja? Ich mag dich voll. Das mit dem Dschungel machen wir auf jeden Fall!“
Im Weglaufen schrie er noch: „Und ich wollte schon immer noch eine Schwester haben!“
Da. Mister Bademantel und der alte Mann. Noah kam schlitternd zum stehen.

Dob stupste den kleinen Noah unbeholfen an.
"Also, äh, kleiner Mann. Alistair meinte, du hast nen Plan? Irgendwie durch Rohre kriechen und auf die andere Seite der Mauer kommen, so war's doch?"
Noah nickte und blickte zu dem Mann hinauf, der vor ihm stand. Wieso der wohl nur eine Badehose anhatte? Naja, egal!
"Wir müssen aber die Ventilatoren irgendwie ausmachen. Ich hab hier diese Dinger, mit denen man das machen kann!"
Noah hielt Dob die Werkzeuge hin, die er in seinem Rucksack verstaut hatte. Dob grinste. "Ich hab meine eigenen. Das wird verdammt einfach. Wir montieren einfach alles ab, was uns in den Weg kommt."
 
Auch Andris gesellte sich zu den beiden. "Wenn wir uns da unten durch die Büsche bewegen und keinen Mucks machen, sollten wir an den Zombies vorbeikommen. Die sind gerade eher an der Mauer interessiert, das sollte kein Problem werden. Ach, und das hier wird in den Rohren nützlich sein." Aus seiner Jacke zog er eine Taschenlampe hervor.
Die drei nickten sich stumm zu, Noah sah die beiden dabei stolz an. Er wurde wie ein Großer behandelt! Es gab nichts mehr zu besprechen. Noah lief zur Leiter, Dob und Andris folgten ihm.
 
Das Schlurfen und Stöhnen der Zombies war von überall zu hören, doch in den Schatten waren sie sicher und gelangten unbemerkt zu dem Gitter, hinter dem ein großer Ventilator in gefährlicher Geschwindigkeit rotierte.
"Lasst mich da mal ran, mit sowas kenne ich mich aus", meinte Andris. Seine Augen sagten jedoch etwas anderes. Er erinnerte sich an die Dusche auf dem Schrottplatz. Die Finger waren alt und wund, wie lange würden sie ihm noch ihren Dienst erweisen? Aber es musste einfach gutgehen. Ein paar Schrauben würden ihn nicht in den Tod schicken.
Andris machte sich an die Arbeit. In Windeseile hatte er die Schrauben vom Gitter gelöst. Den Ventilator dahinter verkeilte er mit einer Zange, löste ihn mit einiger Mühe aus seiner Fassung und legte ihn schließlich auf das feuchte Gras.
"Na also", flüsterte er triumphierend.
 
Noah machte Anstalten, als erster in den Schacht zu kriechen, doch Dob hielt ihn zurück.
"Hey, hey, hey. Hey. Ich hab keine Ahnung was uns da drin erwartet, aber ich werde verdammt nochmal nicht zulassen, dass ein kleines Kind da zuerst reingeht. Schon gar nicht mit ner Verletzung am Fuß."
Noah wollte widersprechen, doch Andris nickte entschieden, und damit war die Sache entschieden. Noah würde als zweiter, Andris als letzter in die Dunkelheit kriechen. Andris reichte Dob die Taschenlampe. Dieser schaltete sie ein, nahm sie zwischen die Zähne und kraxelte in das Loch in der Wand.
 
Der Lüftungsschacht war groß genug, dass Dob sich bequem auf allen Vieren vorwärts bewegen konnte. Der Weg wand sich ständig und an einigen Stellen mussten die drei handwerklich begabten Überlebenden auch in die Höhe klettern, was besonders Noah große Schmerzen bereitete. Doch er presste die Lippen zusammen und ertrug stumm den Schmerz. Er wollte sich vor den Großen nichts anmerken lassen. Dass Andris hinter ihm noch viel mehr zu kämpfen hatte, bemerkte er gar nicht. Müde und mit schmerzenden Knochen bewegte sich dieser langsam voran.
 
"Was zur Hölle ist das hier", entfuhr es Dob, als er um eine weitere Ecke bog. Der Schacht gabelte sich, und einer der Wege endete abrupt in einer klaffenden Öffnung. Der Schacht war an dieser Stelle einfach auseinander gerissen. Vorsichtig kroch Dob weiter nach vorne, da spürte er auch schon, wie das Blech unter seinem Gewicht nachgab.
"Bleibt zurück! Verdammte Scheiße, hier geht's nicht weiter."
Unter sich sah er in weiter Entfernung den Boden der Lagerhalle, beleuchtet im schwachen Licht des brennenden Sydneys durch die Fenster.
Andris war mittlerweile in den anderen Schacht geklettert. "Hier sieht es sicher aus! Wenn mich mein Orientierungssinn nicht täuscht, führt dieses Rohr auch hinter die Mauer. Aber viel Gewicht halten die Verankerungen hier wohl auch nicht aus. Wir sollten uns schnell was überlegen!"
Dob fluchte. Er hatte jetzt echt kein Bock auf verdammte Rätsel! Vorsichtig sah er durch die Öffnung und erspähte das abgebrochene Ende des Lüftungsschachtes, das lose in der Luft baumelte.
Ob er es mit einem gewagten Sprung erreichen konnte?
 
Normalerweise war Dob nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, aber das hier schrie einfach alles nach einer Katastrophe. Er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache.
"Okay, okay. Wir machen es so, und ich will verdammt nochmal keine Widerrede hören, weil ich jetzt kein Bock auf Diskussionen hab. Ich werde hier runterspringen und versuchen, da drüben zu landen und wieder in den Schacht zu klettern. Ihr beiden nehmt den anderen Weg. Wir sehen uns auf der anderen Seite."
"Mein Junge, das ist viel zu-"
"Ich sagte Schnauze halten, verdammt!"
Andris seufzte. Je länger sie hier warteten, desto müder wurden seine Knochen, und auch die Verankerungen der Lüftungsschächte.
"Also gut, wir teilen uns auf! Komm Noah, wir gehen hier entlang!"
Dob reichte Noah noch schnell die Taschenlampe. Das Innere der Lagerhalle war fürs Erste ausgeleuchtet genug, und die beiden hatten sie nötiger. Dann kraxelten Andris und Noah davon, Andris voraus.

http://www.youtube.com/watch?v=VbIdnMgfb-4&feature=related
Hinter ihnen fiel krachend das Rohr in die Dunkelheit. Das ungleiche Paar schwieg, arbeite sich mit zusammengebissenen Zähnen weiter vorran und betete dafür, dass Dob es geschafft hatte. Noah leuchtete Andris, der vorauskroch und auf diese Weise die Hände für etwaige Abmontagen freihatte.
Aber nicht alle Hindernisse waren leicht zu überwinden: Nach einiger Zeit gewöhnte Noah es sich an, ein kleines Bündel Metallteile mit sich zu führen, die sie in den Schächten abgebaut oder gefunden hatten, denn sie stießen in regelmäßigen Abständen auf drehende Ventilatoren, zwischen deren Rotorblätter sie die Metallteile aus Noahs Fundus klemmen mussten, bis Andris das Hindernis außer Kraft gesetzt hatte. Sie stießen auch auf Gitter, die so groß und schwer waren, dass es vier Hände brauchte, um sie zu halten. Aber sie schafften es.
Es war erstaunlich, wie gut Andris und Noah ohne viele Worte zusammen funktionierten. Die Rollen waren schnell aufgeteilt und so arbeiteten sie wortlos Hand in Hand und kamen damit ziemlich gut voran.
Schließlich sahen sie am Ende eines Schachtes den Nachthimmel. „Wir sind da“, jauchzte Noah. Es war das erste, was er seit einer halben Stunde gesagt hatte.
„Nein, Kleiner, ich schätze, du bist da.“
„Was? Aber...“
„Schau.“, Andris seufzte, „Ich passe nicht durch diesen Schacht. Für dich dagegen ist es ein leichtes.“
Noah starrte ungläubig den Schacht an. Das Zwischenstück war tatsächlich viel zu eng für den alten Mann. Die Geräusche hinter dem Metall verrieten, dass die Größe des Rohres zugunsten der Belüftungsmechanik verkleinert worden war. Noah schossen Tränen in die Augen. Das war so ungerecht! So kurz vor dem Ziel!
„Wir suchen einen anderen Weg!“
Andris lächelte müde.
„Es gibt nur einen Weg, mein kleiner. Und das ist der, den Dob gegangen ist.“
Noah riss die Augen auf.
„Aber Andris, das geht doch nicht. Du muss mit uns kommen.“
Er umarmte weinend den alten Mann. Andris legte ruhig seine faltige Hand auf den Rücken des Jungen. „Pass mal auf, mein Junge. Du kletterst da jetzt nach draußen zu Dob und ihr geht. Versprichst du mir das? Ich suche mir einen anderen Weg. Dann komme ich nach.“
Noah gefiel das nicht, aber es blieb ihm nichts anderes übrig. Er nickte traurig, sah Andris ein letztes mal an und krabbelte dann durch den verengten Schacht ins Freie.
Er fiel Dob in die ausgebreiteten Arme.
„Sieh mal einer an. Da seit ihr ja endlich. Ich hab mir hier die Beine in den Bauch gestanden.“
Das Honigkuchenpferdgrinsen erlosch, als Noah nur weinend seinen kleinen Kopf in Dobs Halsbeuge barg.
„Wo ist Andris?“
„D...Der Schacht ist zu klei..hein. Sniff Und er ha... hat gesa.. hagt, wir sollen weitergehen!“
„WAS? Von wegen!“ Dob setzte Noah auf dem Boden ab und lehnte sich, soweit es ihm eben möglich war in den Schacht herein.
„Hey! Andris! Ich weiß, dass du mich hören kannst! Wir warten hier auf dich, hast du verstanden? Such dir nen Weg. Mein Gott, nimm zur Not das Gebäude auseinander, aber beweg gefälligst deinen Arsch hier raus, okay?“, seine Stimme versagte an dieser Stelle, die Antwort blieb Andris ihm schuldig. „Andris, verdammt! Wir lassen dich nicht zurück!“
Dob und Noah warteten in der Nacht auf ihren Gefährten. Aber zurück kam er nie.

~-~

Andris lächelte müde. Er wusste, dass er keine Chance hatte. Der Weg hinter ihm führte in den Abgrund. Er hatte ein langes Leben gehabt. Jetzt blieb ihm nur noch der Tod. Er war kein Mann der umständlichen Gesten oder vieler Worte. Es blieben ihm mehrere Möglichkeiten. Alle liefen auf das gleiche heraus. Sollte er zurückkrabbeln nur um sich in den Abgrund zu stürzen? Nein. Den Abgrund der Welt hatte er bereits hinter sich. Andris war ein praktisch denkender Mann und so wählte die direkteste Methode.
Mit einem müden Lächeln, dem Tod aufrecht entgegen blickend, streckte er seine Hand aus und zog den Metallstab aus dem Ventilator.

Mephista
04.09.2012, 22:20
Die Gruppe machte sich bereit. Josh räumte das improvisierte Lager der beiden Brüder zusammen und verteilte mit großer Sorgfalt ihre wichtigsten Habseligkeiten auf die beiden Rucksäcke. Auf Größe oder Gewicht konnte nicht viel Rücksicht genommen werden. Er wusste genaugenommen nicht, ob er Noah je wieder sehen würde und für den Fall, dass einer der beiden es nicht schaffen sollte, wäre es gut, wenn der verbliebene Bruder seine eigenen Sachen im Gepäck hatte. Innerhalb weniger Minuten war alles verstaut, denn Noah und Josh besaßen nicht viel. Nur das Bild von Abby lag noch in Joshs Händen. Mama. Joshua berührte das Foto mit den Fingerspitzen, als könne er dadurch ihre Hand nehmen und spürte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. Er schluckte seine Traurigkeit herunter. Dafür war jetzt wirklich keine Zeit. Und jetzt musste er sich beeilen und eine Entscheidung treffen, denn es gab schließlich nur ein Bild. Josh überlegte nicht lange. Er strich ein letztes Mal über Abbys lächelndes Gesicht und packte das Foto in Noahs Rucksack.
"Josh?"
"Hey, Noah. Da bist du ja. Hier sind deine Sachen. Pass gut auf dich auf."
Die beiden Brüder umarmten sich fest.
"Ich hab dich lieb, Josh."
"Ich dich auch."
"Wir sehen uns doch wieder, ja?"
"Natürlich. Und Léo und Alistair auch."
Sie lösten sich voneinander und sahen sich in die Augen. Sie brauchten keine Worte für das, was sie in diesem Moment miteinander austauschten. Geschwister streiten sich um das größte Eis, nehmen sich gegenseitig das Spielzeug weg und sind trotzdem Verbündete, bereit, füreinander zu bis aufs Blut kämpfen. Sie waren Geschwister und sie würden es immer bleiben. Auf ewig verbunden. Auch jetzt, wo sie sich umdrehten und getrennte Wege gingen.
Joshua drehte sich nicht zu Noah um, als er sich den Rucksack aufsetzte und sich das gefundene Seil um Oberkörper hing. Es war alles gesagt und er trug seinen Bruder im Herzen.

Zielsicher steuerte der Junge auf die östliche Gebäudeseite zu. Er sah Alistair bei den Kämpfern stehen, sah ihm in die Augen und lächelte. Der Ire löste sich von der Gruppe, eilte auf Josh zu und sie umarmten sich.
"Bitte bleib am Leben.", murmelte Josh ungefähr auf der Höhe von Alistairs Bauchnabel.
"Natürlich, Kleiner. Du glaubst doch wohl nicht, dass sich ein Ire so einfach unterkriegen lässt! Und da Irland bald auch deine Heimat sein wird, darfst du das auch nicht, hast du verstanden?"
Josh nickte.
"Und das du mir gut auf die kleine Léo aufpasst."
Josh errötete und nickte erneut.
"Na los. Wir sehen uns auf der anderen Seite!"
Josh ließ den Iren los und rannte auf seine Position. Hier war alles getan. Jetzt wartete er nur noch auf Léo.

*/\*

Noch immer hatte Léo feuchte Augen von dem Geschenk und dem Abschied von Riley. Fest hatte sie ihren großen Freund umarmt und hätte ihn am liebsten nie mehr losgelassen, doch ihn zog es zu Clover und der Militärsfrau und so musste das kleine Mädchen sich von ihn lösen, ehe er davon ging. Ehrfüchtig band sie sich nun seinen Schal um den Hals, egal, ob sie darin unglaublich schwitzte oder nicht. Er war superweich und ewig lang und Léo würde ihn wie ihren Augapfel hüten, das schwor sie sich. Noch einmal blickte sie hinüber zu Riley, der bei dieser Militärsfrau stand und mit ihr sprach. Sie lächelte- ganz sicher würden sie sich irgendwann mal wieder sehen, das mussten sie einfach! Alle anderen waren bereits so geschäftig dabei, sich auf ihre Vorhaben vorzubereiten, dass das Mädchen keinen von ihren Freunden dabei noch stören wöllte. Hinter der Mauer würde man sich ja bestimmt wiedersehen. Also wand sie sich um und ging zu der Dachkante, von der aus die drei Eichen eine Linie zur Mauer zogen und Josh bereits auf sie wartete.
Geschwind zog sie ihre
Lieblingsspange (http://4.bp.blogspot.com/-WopuMgaNUbI/T9q_mQyO5VI/AAAAAAAAA_c/ifConcG7GL4/s1600/IMG_2658.JPG) aus Álvaro hervor und steckte damit ihr langes lockiges Haar zusammen, damit es sich nicht in den Ästen verfangen konnte.
Bist Du bereit, ein wenig herumzuklettern? fragte sie mit einem strahlenden Lächeln.
Joshua lächelte schüchtern zurück und nahm das Seil ab.
„Ja, lass uns klettern. Hier. Ich habe dieses Seil gefunden. Es sollte zum ersten Baum reichen. Von da aus schaffen wir es ohne. Allerdings muss einer von uns springen um es drüben zu befestigen.“, er verzog sorgenvoll das Gesicht.
Léo musterte den Abstand von der Brüstung bis zum ersten Ast. Am Fuße des Baumes tummelten sich die Untoten zwar nicht so stark wie am Strand, aber es war auch keine zombiefreie Zone. Der Sprung wäre wahrscheinlich machbar, wenn man gut Anlauf nahm, aber definitiv riskant.
„Ich würde vorschlagen, dass wir uns die Enden um den Bauch binden. Dann kann der, der springt nicht herunterfallen.“
„Ich mach das. Ich springe und knote das Seil an einen Ast. Das schaffe ich schon.“, sagte Léo
Josh wollte protestieren, aber das Mädchen klang so zuversichtlich, dass er schwieg. Er würde den Sprung in seinem jetzigen Zustand wahrscheinlich nicht schaffen, das wusste er.
Josh schloss die Augen. „In Ordnung“, sagte er leise. Konzentriert knoteten die Kinder die Seilenden um ihre Hüften. Léo lächelte Josh aufmunternd zu, machte einen Satz und landete mit der Geschmeidigkeit einer Katze auf der Brüstung.
„Bereit?“
Josh nahm einen festen Stand ein, stemmte sich gegen die Mauer und nickte mit blassem Gesicht. Léo sprang.
Sie flog durch die Luft, ihr Zopf und das zerrissene Kleid flatterten hinter ihr her und beschrieben eine perfekte Flugbahn. Kleine Hände schlossen sich nach dem Ast und … rutschten ab. Beide Kinder schrien, als Léo fiel und sich das Seil um Josh Hüfte spannte, so dass der Junge ruckartig an der Wand nach oben rutschte. Er konnte gerade noch Halt finden und stemmte sich mit aller Kraft gegen Léos Gewicht. Das Mädchen schwang in großem Bogen auf die Mauer der Lagerhalle zu und schaffte es gerade noch, sich um die eigene Achse zu drehen, so dass ihre Beine den Aufprall abfedern konnten. Der Stoß vibrierte ihr schmerzhaft in Muskeln und Knochen.
Einen halben Meter unter ihr streckten die Zombies die Hände nach ihr aus und verstärkten das Grauen der kleinen Léo. Sie zwang sich dazu, nicht zu schreien, aber es war eh schon zu spät. Auf der Mauer regten sich Läufe von Maschinengewehren. Die feindlichen Schützen hatten den doppelten Kinderschrei sehr wohl vernommen.
„Beeil dich!“
Auf Joshs Stirn standen Schweißperlen, als er mit aller Kraft das Seil mit dem Mädchen daran nach oben zog. Schneller! Warum hatte er nicht mehr Kraft? Seine Arme protestierten. Er hatte nicht genug Zeit! Er würde es nicht schaffen, bis...

*/\*

Dicht neben ihnen ertönte ein Schuss. Den beiden Kindern blieb beinahe das Herz stehen, aber es waren nicht die Feinde, die geschossen hatten, sondern Helena die mit Machete an ihrer Seite wie eine Kriegsgöttin brüllend die Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
Josh und Léo sahen kurz ihr Gesicht im Dunkel der Nacht, nur belichtet durch das Mündungsfeuer, dann war Léo wieder auf der Mauer. Ohne zu zögern sprang sie ein zweites Mal und landete sicher auf dem Ast.
Léo band schnell das Seil ab, knotete es mehrmals um den Ast, auf dem sie nun saß und winkte Josh zu. Dieser sprang ebenfalls. Er schaffte wie erwartet die Strecke nicht – das Seil schnitt erneut schmerzhaft um seine Mitte ein – aber er fing sich schnell und kletterte im Lärm des Kugelhagels das Seil hinauf, noch bevor es wieder zurückgeschwungen war. Die beiden Kinder saßen sich einen Moment lang schwer atmend, die kleinen Körper voller Adrenalin gepumpt, auf dem Ast gegenüber. Nach einigen Momenten lachten sie sich schließlich an und fielen sich erleichtert um den Hals, bevor sie ihre Kletterpartie fortsetzten.
Das Mädchen band das Seil um den Ast wieder los und abermals um ihre Hüfte. Sicher ist sicher. Vorsichtig neigte sie sich zu Josh und flüsterte ihm fast lautlos zu:
Ich klettere vor und schaue nach der dem einfachsten Weg, damit es nicht zu anstrengend für Dich mit dem Fieber wird. Das wir länger dauern, aber dann sollte es kein Problem werden, es bis zur Mauer zu schaffen. Und wir müssen ja eh leise sein, damit uns weder die bösen Toten noch die fiesen Soldaten bemerken, also wird das wohl ganz gut sein. Und das Seil ist jetzt auch gut, wenn mal ein Ast einnickt oder so. Ist das okay?
„Ja.“, hauchte er zurück.
Sie nickte ihm ernst zu und machte sich dann gleich daran, lautlos durch das Geäst zu kraxeln. Behutsam testete sie jeden Ast auf seine Belastungsgrenze und als sie den besten Weg zur Krone der nächsten Eiche gefunden hatte, kletterte sie genauso vorsichtig wieder zurück zum angespannt wartenden Josh. Stumm zeigte sie ihm mit Gesten die nacheinander die Äste an, die er ohne Probleme erklettern konnte. Dem Jungen fiel es aufgrund seines Gesundheitszustand um einiges schwerer als der Mexikanerin, doch eine Weile später befanden sich die beiden Kinder schon in der Krone des zweiten Baumes.
Erneut bewegte sich Léo voran, den optimalen Weg für Josh herauszubekommen. Dies gestaltete sich bei diesem Exemplar erheblich schwieriger, da ihn wohl irgenein Parasit oder das Wetter unglaublich morsch gemacht haben. Zahlreiche Äste, die in Frage kämen, gaben viel zu leicht auf ein sachtes Auftreten ihres Fußes nach, oder knackten berdohlich, wenn das Kind ihr Gewicht drauf verlagerte oder waren schlicht zu dünn, als dass man sie besteigen hätte können.
Alle stabilen Äste waren nicht ohne größere Anstrengung oder fast schon zirkusreife Akrobatik zu erreichen, sodass sie sich beim Rückweg den Kopf zerbrach, wie sie ihren Mitkletterer sicher zum dritten Baum befördern sollte. Josh war ihre tiefen Sorgenfalten nicht entgangen, als sie wieder vor ihm hockte und missmutig flüsterte er ein „Wir sitzen hier fest, richtig? Mehr eine Aussage denn eine Frage. Ein paar Augenblicke lang schaute sie ihm in seine tiefbraunen Augen, ehe sie energisch den Kopf schüttelte. Sie nahm den lockeren Teil des Seils und wand ihn um die beiden herum, so dass der Abstand auf einen knappen halben Meter verkürzt wurde.
Wir schaffen das, Josh, es wird viel schwerer für Dich, als ich wollte, weil der Baum total doof zum Klettern ist, aber ich werde Dir helfen, so gut ich kann.
Und so stiegen die Kinder gemeinsam durch das morsche Geäst. Ein ums andere Mal reichte Léo dem Jungen die Hand, um ihn zum nächsten Ast zu ziehen oder krallte sich ganz fest um einen dicken, noch stabilen Ast, damit Josh zur nächsten sicher Bank pendeln konnte. Die enorme Anstrengung stand ihm ins Gesicht geschrieben, seine Haare klebten an der nassen Stirn. Das Gekletter ging mit deutlich mehr Raschlern von statten und so mussten die Beiden häufig unterbrechen und still horchen, ob kein Soldat auf sie aufmerksam geworden war.
Schließlich atmete auch Léo schwer, aber glücklich, als sie sich zusammen mit dem angeschlagenen Jungen auf einem starken Ast der letzten kraftvollen, jungen Eiche befanden. Dieser Baum würde im Vergleich zum vorigen keine Herausforderung darstellen, war er doch sehr flach angelegt und verlief einladend wie eine Treppe hinauf zur Stahlmauer, hinter der sich die gesamte Hoffnung von allen erstrecken sollte.
Mit neuem Optimismus machten sich die beiden Kinder daran, sich durch die Äste zu bewegen. Léo musste hier keinerlei Vorarbeiten leisten, da der einfachste Weg so offensichtlich sich darbot. Lautlos und behände wie zwei Pumas kamen die Kinder voran, die Soldaten würden sie jetzt nicht mehr hören können, doch durch diese Zuversichtlichkeit achteten sie nicht drauf, was am schiefen Stamm ihrer gewahr wurde und sich mit plumpen, vermodernen Händen und Körpern daran machte, zu ihnen zu kommen…
Nur noch ein Meter war zu erklimmen bis zur Mauer, da schrie Josh entsetzt auf, als die angefressene Hand einer älteren Frau sich um seinen Knöcheln schloß und ihn zu sich zog, um von seinem jungen Fleisch zu kosten. Der Junge verlor das Gleichgewicht und riss damit auch die Kleine von den Beinen, die mit einem dumpfen Aufprall auf einen nebengelegenen Ast knallte. Den Schmerz ignorierend rappelte sie sich schnell hoch, um Noahs Bruder zur Hilfe zu eilen, der verzweifelt mit seinem freien Fuß die Tote wegzutreten versuchte.
Pansich trat sich mit und die blutverkrusteten Zähne näherten sich gefährlich der jungen Haut des Jungen, als ein platzierter Kopfschuss das untote Leben aus der Frau holte. Laute Stimmen in der Ferne wurden laut, es klang nach zackigen Befehlen und sowohl Josh als auch Léo wussten, dass das ein sehr, sehr schlechtes Zeichen war.
Ohne zu zögern halfen sie sich gegenseitig hoch und stürzten weiter in Richtung Mauer. Immer mehr Zombies drängten den Baum zu ihnen hinauf Schüsse fielen. Der Kopfschuss war bestimmt kein Glückstreffer gewesen. Hoffentlich hatten die Soldaten sie nicht gesehen doch darüber machten sie sich im Moment keine Gedanken. Die Militärtypen halfen im Moment sogar noch mehr, da sie die Untoten größtenteils davon abhielten, weiter zu ihnen emporzukriechen und die lebenden Leichen ihrerseits lenkte das Interesse des absolut lebendigen Feindes von den Kindern weg.
Hastig kletterten sie auf die Mauer, schauten nicht nach rechts und links, sondern nun auf den glorreichen Baum vor ihnen, der ihnen komplette Sicherheit gewähren würde. Ohne noch groß auf Lautstärke zu achten, fasste Josh Léo fest bei der Hand und beide sprangen in die grüne Krone. Glücklicherweise bremsten einige dünnere Äste ihren Aufprall, sodass sie ohne Verletzungen sich durch die größeren Äste auf die andere Seite der Eiche winden konnten. Große Gedanken um sein Fieber oder ob es zu anstrengend wäre, machte sich Josh nicht mehr, sie waren so nah dran…
Plötzlich brach ein Ast unter Léos Fliegengewicht zusammen und beide Kinder riss es hart nach unten auf den ausgedörrten, aber komplett Zombiefreien Boden. Josh landete zuerst und Léo kurz darauf halb auf ihm, doch sie verschwendeten keine Zeit und krochen zum Stamm, wo die Soldaten sie nicht sehen konnten.
Erschöpft lagen sie da, aber überglücklich- Léo schlang vor Freude ihre Ärmchen um Josh und küsste ihn auf die Wange.

Daen vom Clan
04.09.2012, 22:21
http://www.youtube.com/watch?v=i6OtF7daIPM&feature=related

Zum Schluss ging alles ganz schnell und als sie schließlich nur noch zu viert oben auf den Dächern standen, konnte man zumindest an den Gesichtern von Helena und Lilien ablesen, dass sie sehr froh waren, dass der Trubel, die Unsicherheit einer großen Gruppe und die Wartezeit endlich vorbei war.

Was Cyrillus an stoischer Ruhe und Gelassenheit ausstrahlte, schien Riley gänzlich abzugehen, denn er flitzte von einer Ecke zur anderen und schien offensichtlich nichts mit sich anfangen zu können.
„Also, Verteidigungsanlagen.“ , beschied Helena McAldrin knapp und Sanders nickte kurz. Es schien, als würden sich die beiden Frauen ohne weitere Worte verstehen – was aber nichts an der gegenseitigen Antipathie zu ändern schien. Aber auch wenn sie sich abstießen wie zwei negative Pole – sie arbeiteten unglaublich schnell und effizient zusammen. Dann warf Sanders McAldrin einen Blick zu, gefolgt von einem verschwörerischen Nicken. Und Helena McAldrin verschwand die Treppe nach unten, offensichtlich unterwegs um aus den weitläufigen Lagerhallen weiteres Material für die Barrikaden zu holen.
In der Zwischenzeit lag Sanders auf den Sandsäcken und beobachtete immer wieder mit kurzen fahrigen Blicken das Vorankommen der einzelnen ausgeschwärmten Teams, nicht ohne noch einmal Yukari zu verfluchen, die der Gruppe jeden Überraschungsmoment durch ihre Dummheit genommen hatte und das Los der Vier auf dem Dach auch deutlich verschlechtert hatte.
„Wo warst du?“ , fragte Riley schüchtern, als Helena wieder nach oben kam und sie bedachte ihn mit einem Blick der pure Missbilligung versprach. "Unten.“ , blaffte sie ihn kurz an und ließ ihn stehen, gesellte sich dann zu Sanders und zeigte die seit Stunden festgefrorene Fratze schlechter Laune auf ihrem Gesicht. „Und? Kommen Sie durch?“

„Schwer zu sagen. Die Garde ist wachsam und die Kampfgruppe wird es entsprechend hart haben.“, seufzte die Späherin und ließ sich an den Sandsäcken nach unten gleiten. „Die Kampfgruppe ist hart. Sie haben…Yuki“, beschied sie mit einem Unterton in der Stimme, der keinen Widerspruch duldete und unhörbar für Sanders schwang der eigentliche Name mit, den sie hatte wirklich nennen wollen: „-wenn Axel unter ihnen wäre.“
„Werden wir sehen. Ich weiß nur dass mein Großvater Yukis Großvater den Arsch aufgerissen hat.“
„Und wie stehen unsere Chancen, Admiral?“
Die Art wie Helena das „Admiral“ spöttisch betonte und in die Länge zog, ließ Sanders innehalten und die beiden Frauen blickten sich lange ohne einen Funken Sympathie an.“
„Noch nie habe ich gleichzeitig so viel und so wenig von einem McAldrin in einer Person gesehen.“
Helena verdrehte die Augen.

Sie saßen dann alle vier schweigend nebeneinander gegen die alte, stinkende Sandsackbarriere gelehnt und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Lilien Sanders hatte die Augen geschlossen und ein seltsames Hochgefühl erfüllte sie. Eine Mischung aus peitschender Angst und brennender Vorfreude schob sich wie ein Wurm aus rotglühendem Metall durch ihre Eingeweide und ihre Wünsche und Hoffnungen sandte sie zu allen Kriegsgöttern dieser Erde, damit sie die Flüchtenden beschützen würden. Denn nur ein Erfolg der Flüchtenden würde ihre unausweichliche Niederlage dann in einen Sieg verwandeln…

Sie blickte auf ihre Uhr und dann schien die Welt stillzustehen. Aufblickend sah sie Cyrillus ruhig und friedlich betend, ein Berg aus Ruhe und Gelassenheit. Riley, kalkweiß und mit zitternden Lippen, eine Signalfackel umklammernd und dann Helena, Helena McAldrin, Tochter eines großen Mannes des Wappens, welches sie selbst anstelle eines Herzens trug. All der Hass und die Abscheu den eine Frau für diese Welt empfinden konnte, war ihr ins Gesicht geschrieben und stand Pate für das Flackern in ihren Augen die man nur hatte, wenn das Herz vom Messer persönlicher Verluste geritzt worden war. Sanders hatte schon mit schlechteren Leuten gekämpft, beschied sie und in einer fließenden Bewegung stand sie auf, zog ihre Pistole mit Leuchtmunition und schoss die erste Patrone in die größte Ansammlung von Untoten an der Mauer die fernab der 5 Landungspunkte lag und mit grimmigem Blick sah sie, wie sich das Magnesium durch die verfaulte Haut fraß und Bewegung in die Männer an der Mauer kam. Grell flackerte das rote Licht und warf Schatten auf das Gesicht von McAldrin, die sich als nächstes erhob und zwei selbstgebastelte Rohrbomben warf. Laut knallte es hinter den beiden Frauen als diese schon längst wieder in Deckung gehechtet waren, das Sirren von Kugeln in ihren Rücken.
Cyrillus und Riley waren von Sanders ganz an die Seiten befohlen worden wo die Heckenschützen sie nur schwer würden erfassen können und beide feuerten ebenfalls in die Dunkelheit , wissend, dass es mehr auf Lärm und Chaos denn auf wirkliche Treffer ankam.

„3 Minuten?“, vergewisserte sich McAldrin und Sanders nickte, während sie sich vom Bauch auf den Rücken rollte und ihr Sturmgewehr entsicherte. Beide Frauen warfen sich dann wie gegen eine unsichtbare Welle ankämpfend gegen die Sandsackbarriere, verharrten dort kurz und erhoben sich im Wechsel immer wieder um auf die Männer an der Mauer zu schießen, dabei konzentrierten sie sich auf die Bereiche wo kein Überlebender ihrer eigenen Truppe hätte sein sollen.
Schließlich waren drei Minuten verstrichen und ihr Feind hatte sich buchstäblich auf sie „eingeschossen“. Helena hatte einen Streifschuss an der Wange, Sanders hielt sich ächzend die Seite und sah in ihrer Kampfmontur aus wie eine tarngrüne Schildkröte die auf dem Rücken gelandet war, während ihre Ausrüstung sie durch die Verletzung mehr behindern als beschützen würde. „Scheint als müssten Sie das übernehmen, McAldrin.“, knurrte Sanders leise stöhnend und Riley fragte mit leise Stimme dazwischen: „Was übernehmen?“
„Halt den Mund.“, spie Helena dazwischen und Sanders blickte Cyrillus und Riley ernst an. „Wir haben hier zu wenig Munition. Ihr Beide müsst sofort nach unten und uns ordentlich Nachschub holen, sonst werden wir hier oben noch schneller tot sein als die fünf Gruppen da unten. Habt ihr verstanden?“ Sanders kniff die Augen zusammen um sich gegen die herumsausenden Sandkörner und Leinenfetzen zu schützen, die mittlerweile wie trauriger Schnee auf die Vier herunterregnete und vom wütenden Hornissenschwarm der Kugeln ihrer Feinde Zeugnis gaben. „Wo genau?“, sprach der Priester mit gottgebener Ruhe und Helena antwortete an Sanders Stelle, die gerade leise ächzte, als sie ihre Kevlarweste aufschnürte und die Wunde an ihrer Seite begutachtete um dann frustriert den Kopf gegen den kühlenden Sandsack zu schmiegen.
Als die Beiden die Leiter nach unten verschwunden waren ließ sich Helena neben die Soldatin fallen und knurrte. „Und Sie denken die beiden fallen drauf rein?“
„Wenn Sie…schnell sind…“
„Natürlich. Mit einer Wunde funktioniert Schnelligkeit immer noch am besten.“, spottete Helena zynisch und nahm ihr die abgeknüpfte Weste aus der kraftlosen Hand. „ICH mache das.“ Abermals sank Sanders hilflos und wütend gegen die Sandsackbarriere und blickte in den Nachthimmel in dem Leuchtspurgeschosse wie Sternschnuppen ihre Bahn zogen. „Wie romantisch.“, fluchte sie trocken.

Riley und Cyrillus waren mittlerweile im Kellergewölbe der Lagerhalle angekommen und der flackernde Schein ihrer kleinen Taschenlampen konnten nur nackte, salpetergeschwängerte Betonwände entblößen. Direkt hinter ihnen schlich Helena, hier unten war die Geräuschkulisse nur noch wie ein sachter Regenfilm zu vernehmen, das unablässige Stöhnen der Untoten war genauso in den Hintergrund gerückt wie das Maschinengewehrfeuer der verfeindeten Parteien. Die Zollbeamtin konnte sehen, wie der Priester und der junge Mann hektisch den Boden absuchten, jedoch außer alter Pappe und einigem anderen Müll nichts finden konnten.
Und dann tat sie es...


Helena kam schweißgebadet vom Sprint wieder oben an und warf sich neben Sanders in Deckung. Ein Blick zwischen den ungleichen Frauen reichte zur Kommunikation, ein Wort – weder ein freundliches, noch ein unfreundliches – schien nicht notwendig. Sie kommunizierten durch die Aufgabe die vor ihnen lag und sie schossen weiter auf die Mauer ohne treffen zu wollen.
Und dann – viel zu früh – ließ der Beschuss nach. Jetzt sahen sich Helena und Lilien doch alarmiert an, denn auf keinen Fall konnten die Trupps schon durch sein…



„Weiterfeuern, General?“, fragte der untersetzte kleine Mann dem die Uniform der Garde ein wenig zu klein schien und der Angesprochene ließ ihn warten, während er sich in aller Seelenruhe eine Pfeife anzündete. „Unsinn, Sie Schwachkopf. Das ist ein Ablenkungsmanöver, kapieren Sie das etwa nicht?“ Er bellte lachend und stieß eine Wolke Rauch aus. „Suchen Sie lieber nach denen die durchschlüpfen wollen und erledigen Sie jeden Einzelnen. Aber lassen Sie den Person die wir eingeschleust haben in jedem Fall unversehrt, verstanden?“
Der Gardist nickte und lief mit dem geschulterten Scharfschützengewehr zu einer der vielen Schießscharten.


„Scheisse, warum feuern die nicht weiter?“, dachte sich Lilien Sanders und ihre Gedanken rasten, ein Blick auf Helena offenbarte, dass sie dasselbe dachte.
„Sie halten uns für tot.“, stellte die Zollbeamte dann lakonisch fest und mit schmerzverzerrtem Grunzen rollte sich Sanders zur Seite, sie hatte mittlerweile nur noch ein grünes Tanktop an und ihre Wunde blutete stark. Fast schon dümmlich grinsend riss sie aus ihrem Rucksack ein in sündhaft teures blaues Tuch eingeschlagenes Paket hervor und als Helena es erkannte, stöhnte sie nur leise und griff kopfschüttelnd nach einem herumliegenden Besen.


„Was zur Hölle… ist das?“ entfuhr es dem Gardisten und der General blickte von seinen Unterlagen auf. Er kniff die Augen zusammen und Wut braute sich in seinem Bauch zusammen. Mit schnellen Schritten ging er auf das Fenster zu und starrte durch das Panzerglas nach draußen. Und während ihm sein eigenes Spiegelbild im Glas seinen Zorn und seine zuckendes Augenlid offenbarten, konnte er erkennen, wie mehrere Gestalten auf dem Dach tanzten und dabei mit weit ausholenden Bewegungen das Banner der Australian Defense Force schwenkten. Bengalos und Signalflacken brannten und hüllten das hohe Gebäude in hellem Schein. Der General kaute auf dem Stiel seiner Pfeife und Hass sprühte in seinen Augen. Die Flagge zeigte einen Adler, gekrönt von Schwertern und wie der Schein des brennenden Sydneys hinter hinten durch den blauen Stoff flackerte, verlieh der Flagge etwas Martialisches.

„Die verdammte ADF. Irrsinnig und stolz bis zuletzt.“, brüllte des Generals Adjutant, doch der alte General, den seine Leute nur „den Hai“ nannten, würdigte ihn keinen Blickes.
„Idiot. Viel schlimmer ist dass sie mit diesem Spektakel jeden verdammten Überlebenden, jeden Reporter und jeden verdammten Samariter anlocken. Schießt die beiden da runter. SOFORT.“
„Mit allem was wir haben?“
„Mit allem, Sohn, mit allem was sie haben.“
„Was ist mit dem Stoßtrupp Sir, Sie sagten, es könnte ein Ablenkungsmanö…“
„Darauf geschissen. Der Infiltrator wird sich darum kümmern. Und jetzt, wo dieser Gutmensch Leeland Maddox weg ist und Phase II gestartet wurde, ist es sowieso unerheblich was sie sehen. Ich will dass Sie Ihre Leute zusammenrufen und die ADF da runterschießen!“ Wieder glimmte die Pfeife kurz auf, dann setzte er bellend nach:
„Und dann bringen Sie mir den gefangenen Texaner her. Ich muss mit diesem Mister Arellano über sein Angebot sprechen.“
„Zu Befehl.“ Schnell salutierte der Artillerist und rannte nach draußen, alle umstehenden Gardisten einsammelnd, die bereits auf dem Weg gewesen waren um Geister und Gespenster des „Hais“ zu jagen.

Der Gardist grinste böse, als er die schweren Mörsergeschütze sah, die seine Männer gerade in Position brachten und auf das Lager Sanders' ausrichteten…

DSA-Zocker
04.09.2012, 22:22
Die anderen waren aufgebrochen, sie waren nur noch zu viert auf dem Dach zurückgeblieben. Riley spürte, wie die Angst, die seit sie im Flughafen aufgebrochen waren, ein ständiger Begleiter gewesen war, zurückkehrte, sich an ihn heranschlich und schließlich mit voller Wucht traf und er fragte sich, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, zurückzubleiben, jegliche Hoffnung auf Rettung, auf ein Überleben aufzugeben. Er sah sich nochmal auf dem Dach um, konnte Léo, Alistair, Niki und Clover fast noch sehen, Alváro in Léos Armen, Alistair hatte eine Flasche Whisky in der Hand und da hinten lag Clovers Ukulele. Er schüttelte kurz den Kopf - dort lag sie ja tatsächlich, Clover musste sie zurückgelassen haben. Geduckt eilte er noch schnell zu ihr, nahm sie an sich. Falls sie es irgendwie, der auswegslosen Situation zum Trotz, doch irgendwie überstehen sollten, falls er sie irgendwann wieder treffen würde, dann würde er ihr die Ukulele übergeben.

Gegen die Sandsäcke gelehnt hatten sie noch einen letzten Moment der Ruhe. Riley dachte an die letzten Tage, an die Gefahren, die sie überstanden hatten. Er schloss die Augen, zitterte. Immerhin war er diesmal weiter von den Zombies entfernt - vorerst. Er hatte Angst. Angst vor den Zombies, Angst um Léo und Niki, Angst um Alistair, um Clover. Aber er hatte keine Angst mehr vor dem Tod, er hatte sich mit seinem unvermeidlichen Schicksal abgefunden. Fest umklammerte er die Signalfackel.

"Hier, nimm die Pistole. Leg dich dahin und dann schießen, sobald ich das Signal gebe. Wir müssen die verdammten Arschlöcher ablenken."

Riley nahm die Waffe von Sanders entgegen, sie fühlte sich fremd an. Er hatte noch nie eine Pistole in der Hand gehabt, hatte noch nie geschossen. Er kroch auf die Seite, an den Rand der Barriere, dort, wo er vor den Schüssen der Nationalgarde möglichst gut geschützt sein würde. Kurz darauf feuerte Sanders und die Leuchtkugel schien in Zeitlupe durch die Dunkelheit zu fliegen, mitten in eine Gruppe Zombies, sich durch die verfaulten Gliedmaßen brannte. Dann ging es los, Schüsse schlugen in seiner Nähe ein, knapp unter ihm, die Hölle brach los. Er zielte in die Dunkelheit, wagte sich nicht weit hinter der Deckung hervor und drückte ab. Der Rückstoß drückte die Pistole nach oben, beim nächsten Mal würde er damit rechnen. Hoffentlich würde das Ablenkungsmanöver funktionieren, hoffentlich würde es klappen. Er schloss die Augen, es machte ohnehin keinen Unterschied, ob er etwas sah oder nicht, und versuchte an die schönen Momente zu denken, die er in den letzten Tagen erlebt hatte, während er einen Schuss nach dem anderen abfeuerte.

"Was übernehmen?"
"Halt den Mund."
"Wir haben hier zu wenig Munition. Ihr Beide müsst sofort nach unten und uns ordentlich Nachschub holen, sonst werden wir hier oben noch schneller tot sein als die fünf Gruppen da unten. Habt ihr verstanden?"

Cyrillus hatte noch gefragt, wo sich die Munition verbergen sollte, Riley hatte in der Zwischenzeit eine kleine Taschenlampe und Clovers Ukulele mitgenommen - er würde sie nicht hier liegen lassen, wo sie den Schüssen der Nationalgarde zum Opfer fallen könnte. Dann kletterten sie hinunter vom Dach, in die Lagerhalle hinein, fanden den Eingang in den Keller, in das Kellergewölbe. Sie traten ein, leuchteten mit der Taschenlampe umher, streiften mit dem blassen Lichtkegel die kahlen Wände, den zugemüllten Boden. Der Kampflärm, die Pistolen, die Gewehre, das Stöhnen der Zombies, all diese Geräusche drangen nur noch gedämpft an ihre Ohren. Riley kam es plötzlich kalt vor, er spürte, wie sich die Haare an seinen Armen und seinen Beinen langsam aufstellten. Er blickte kurz zu Cyrillus, sah ihn fragend an: "Wo ist denn jetzt die Munition?"
"Wir werden sie suchen."

Sie durchsuchten den Müll, den gesamten Boden, die wenigen kaputten Regale, die noch standen, wurden nicht fündig. Allerdings fanden sie einen kleinen Durchgang, einen Gang, in dem Schienen verliefen - aber genau in diesem Moment hörten sie aus der Richtung des Eingangs ein lautes Knallen, dann ein Klicken. Alarmiert sprangen die Beiden herum, eilten zur verschlossenen Tür, versuchten sie zu öffnen, waren sich dagegen, aber es half nichts. Sie waren eingesperrt und der einzige Weg, der sich ihnen noch bot, war der Gang, der in die Dunkelheit führte. Dann fiel Riley der Rucksack auf, der neben der Tür lag - gefüllt mit Schutzwesten, Waffen und Munition, Verpflegung, Erste Hilfe Sets und sauberer Kleidung. Riley und Cyrillus legten die Westen an, nahmen beide eine der Waffen an sich. Helena und Sanders hatten sich für sie geopfert, ihnen das Leben gerettet.

"Lass uns beten", sagte Cyrillus. "Mach die Taschenlampe aus."

Und so beteten sie im Finstern, beteten für Helena und Sanders, für die anderen Überlebenden, die Gefallenen.

Dann standen sie wieder auf, Riley machte die Taschenlampe an, stapfte los, hinter ihm Cyrillus.

Er ließ die Hände und Fratzen, die Zombies, hinter sich.

Caro
04.09.2012, 22:23
Sanders war nach links in den Rauch verschwunden, und Helena war jetzt ganz allein, in der Gewissheit, dass es alle zumindest zu ihren Standorten geschafften hatten und Riley und Cyrillus in Sicherheit waren. Lilien und sie hatten doch großartige Arbeit geleistet. Mit einem ungekannten Willen, Leben zu zerstören schoss Helena auf alles, was noch vor der Mauer patrouillierte. Eine leise Stimme tief in ihrem Hirn lacht dabei leise, ganz leise. War sie denn die einzige, die das hörte?

Da bin ich wieder.

Das Lächeln war wieder da. Das Lächeln, das sie im Flughafen hatte, als sie den Russen in den Tod schickte. Das Lächeln, als Axels Stimme in ihrem Kopf zurückkehrte. Mühsam musste sie sich zurückhalten, als ihr Fadenkreuz Danis Rücken ins Visier nahm.

Nicht jetzt.
Du könntest.
Fick dich.

Sanders kam aus ihrer Deckung, klatschte kurz in die Hände und grinste Helena an. Wenigstens was. „Na, bereit fürs große Feuerwerk, Liebchen?“ „Meine Munition neigt sich dem Ende, also, get the party started.“ Die beiden Frauen lächelten sich an, wissend, was jetzt folgen sollte. Helena sah sich nach ihrem treuen Gefährten um. Aber Machete war nirgends zu sehen. Braver Hund. Als sie auf dem Spalt an der Rückwand blickte, sah sie ihn schwanzwedelnd im Gebüsch schnuppern. Gut. Sie nickte Leutnant Sanders zu. Sie war an der Leiter aufs Dach der Baracke, und Helena folgte ihr. Mit einer Hand an der Sprosse nach oben atmete sie nochmal durch.

Ích komme, Axel. Ich komme zu dir.

Musik. (http://www.myvideo.de/watch/8660431/Yellowcard_Three_Flights_Up_Instrumental)

Oben angekommen zog der Rauch, der vom komplett zerstörten Sydney herüberzog scharf in ihrer (gebrochenen) Nase. Die Stadt brannte und warf lange Schatten auf das Wasser, aber der Sternhimmel funkelte hell über ihren Köpfen. Der Mond erleuchtete die Szenerie. Es war fast...schön. Ein Schuss aus Liliens Pistole zerstörte das Idyll. „So lange wir leben, kämpfen wir.“ Ein Gardist etwas weiter unten fiel vorn über in den Matsch. Ein schönes Bild. Lilien packte jetzt auch die Flagge der Gardisten aus und schwank sie wie wild geworden hin und her, füllte das Dach, das jetzt ihre letzte Bühne war, vollkommen aus.

Helena aber starrte zum Botanic Garden, wo ein Feuer die letzten Überreste von Axel auffraß. Ein Lächeln umschmeichelte ihre Lippen. Gedanken an das Crown Hotel kamen auf, an den Pool, an den Kuss, an mehr. An den Dampf in der Dusche, an Axels weiche Haut, seine Hände, die ihre Hüfte griffen und geben die gefliesste Wand pressten. Das Gefühl, als er nicht wiederkam.

„Da kommen sie“ flüsterte Lilien. Sollen sie doch. Die beiden letzten Soldatinnen standen mit leeren Magazinen auf dem Dach. Sie waren bereit. (http://minus.com/lGIgypFQVoUbe)


Ein wunderschöner Ausblick auf das Evakuierungsgelände, auf dem ein Mörser aufgebaut wurde, der in die Richtung der kleinen Baracke ausgerichtet war.

Die Schultern. Seine Narben. Der sanfte Kuss auf dem Gelände des Schrottplatzes.

Eine laute Explosion schleuderte das Geschoss aus dem Rohr des Raketenwerfers.

Ihre Brüste, die sich an seinen Körper pressten. Seine Hand, die sich im Schlaf an ihre Hüfte legte.

Sanders breitete ihre Arme aus und begann fast hysterisch zu lachen.

Axels Stimme, die ihr sagte, das alles gut wird. Sie sich entspannen soll.

Es schien, als explodierte das Geschoss mit feuriger Wucht direkt an Sanders ausgestrecktem Körper . Die Hitze und die Splitter der Bombe erschütterten das Gebäude und rissen einen Krater in den Schlamm unter ihnen. Helena schloss die Augen.

...Ich komme zu dir.

Daen vom Clan
04.09.2012, 22:26
http://www.youtube.com/watch?v=5OPhZ6fHDDw

Riley und Cyrillus hörten plötzlich einen ohrenbetäubenden Donnerschlag, gefolgt von vielen weiteren Detonationen. Staub rieselte von der Decke und der Boden erzitterte leicht. Sie sahen ihren Atem in kleinen Rauchwölkchen, als sie beschlossen hatten, dem Schienenpfad zu folgen der sie tiefer Richtung Osten gebracht hatte. Als kleine Steine von der Decke rieselten und die Wucht der Einschläge kein Ende nehmen wollte, rannten sie schnell weiter.

Als die beiden schließlich nach fast einer halben Stunde das Tageslicht des neuen Morgens sahen und aus dem Schacht einer leeren Fabrikhalle krochen, sahen sie durch die gesplitterten Fenster nur noch Feuer und Trümmer, wo einst das Lager von Lilien Sanders gewesen war. Es schien als hätte das Haus auf dem das Lager gewesen war zu existieren aufgehört um einem staub- und steinübersätem Krater Platz zu machen. Der Tod von Helena und Sanders schien vollkommen sinnlos. „Warum haben sie uns weggeschickt?“, murmelte Riley leise als aus dem schweren Militärrucksack auf Cyrillus Rücken ein leises Knacken zu hören war. „Hier ist Randon Millers, ich komme aus Süden, fahre Richtung Garden Island und habe Kinder bei mir.
Bitte, die…die letzten Tage waren die Hölle… ist hier noch irgendjemand am Leben? Wir brauchen Schutz, Hilfe, Ausrüstung…“

Und der Priester lächelte den jungen Mann an. Der Samen einer neuen lebenswichtigen Aufgabe war ausgebracht worden und von den Früchten wollten die Beiden nichts für sich behalten. Er drückte auf die „Senden“-Taste…