Majura
15.07.2012, 09:21
Hallo,
ich bin noch sehr neu hier im Forum. Ich würde gerne wissen wie ihr einige meiner mehr oder minder lyrischen Ergüsse findet und dafür wurde mir dieses Forum wärmstens empfohlen.
Das meiste ist schon viele Jahre alt, aber ich hätte gerne mal eine distanzierte Sichtweise darauf.
Geigenspieler
Der Geigenspieler ist in der Stadt,
die Menschen flüchten ins Haus.
Spielt er wie der Teufel doch.
Das Tanzen haben sie satt.
Man sagt, sein Spiel lässt Leben vergehen,
man sagt, der ist von schwarzer Macht.
Die Kinder hören die Warnung nicht,
laufen ihn zu sehen.
Am Stadtthor steht er lässig,
spielt eine schöne Melodie.
Die Kinder beginnen zu tanzen-
der Spielmann lacht gehässig.
Wie dem Rattenfänger einst folgen sie ihm
Aus der Stadt zum Friedhof hin.
Es fällt ein jedes in sein Grab,
des Geigers Melodie im Sinn.
Sein Lachen tönt über Wald und Flur,
die Eltern schrecken auf,
rennen panisch zum Stadtthor hin-
und hören fern die Geige nur.
Er sucht sich einen neuen Ort,
wo man ihm gerne lauscht.
Pass auf, sonst tanzt auch du für ihn.
Gib Acht, sonst bringt er dich fort.
Tod eines Traumes
Müde bin ich, geh zur Ruh’,
schon fallen mir die Augen zu.
Schwarz wird die Welt.
Klare Gedanken weichen Träumen,
unwirklich anmutende Bilder
gaukeln mir Szenarien vor, die ich zu erleben nicht hoffe,
muss ich doch fürchten in ihrer Banalität zu versinken,
zu ertrinken in dem Glauben
dieser Welt gewachsen zu sein,
in der Sehnsüchte gestillt und die Ängste genährt werden.
Könnt ich sie greifen, die Bilder,
zerstören würde ich sie,
zerreißen, verbrennen und verstreuen
in die Nacht, die sie geschaffen hat.
Schwarz wird die Welt...
...und ich träume.
Eine Schattenmelodey
Wie die alten Sangesmeister
will ich Töne tausendfach
zu einem schönen Lied verweben,
das schwebt dann durch die dunkle Nacht.
Mit der Laute will ich zaubern
eine zarte Melodey.
Sie soll von meinen Träumen flüstern
und Träume spinnen auch dabei.
-
Wenn doch nur ein Mensch verstünde,
die Worte, die er doch nicht kennt.
Und hören könnte all die Klänge,
die seinen Ohren all zu fremd.
Und wer erlöst die schwarzen Schatten,
die so drohend euch angaffen,
und nur woll'n, dass ihr versteht,
dass ihre Lieder Träume schaffen...?
Schwarzer Engel
Deine Flügel sinken nieder,
die schwarzen Federn sind zerzaust.
Das Tageslicht ist dir zu wider,
es ist dunkel, wo du haust.
Aus Asche ist dein Heil'genschein,
aus Trauer dein Gewand.
Dein Herz ist kälter noch als Stein,
aus Knochen nur ist deine Hand.
Schwarzer Engel, bist gekommen,
wie Weiherauch umgibt dich 's Leid,
hast meinen Sohn mit dir genommen,
doch war es noch nicht an der Zeit.
Das Licht der Sonn wird dich verbrennen.
Und glaube mir, ich wart nur drauf,
dass du endlich Schmerz wirst kennen.
Ja, dann lache ich laut auf.
Dann ist dein Federkleid zerstört,
wirst keinem mehr sein Kinde stehlen,
das unter die Lebenden gehört,
wirst nicht noch eins von ihnen quälen.
Ja, dann lache ich so laut,
dass die Hölle soll erbeben,
vereistes Herz wird aufgetaut,
und die Kinder...sie werden leben.
Weißer Bruder
Bruder, sag, wann wirst du wieder lachen?
Bruder, sag, warum du so traurig bist.
Ich seh dich an und seh nur einen Schatten
und weißes Fell, das grau geworden ist.
Nicht stolz, nur schleppend ist dein Gang
und trüb ist lange schon dein Blick.
Ein König, gefallen in die Dunkelheit,
zerlumpt und kein bisschen elegant.
Bruder, sag, wie soll ich dich noch trösten?
Bruder, sag, wie ich dich halten kann.
In dieser kalten Zeit will ich dich wärmen,
dass du wieder lachst - irgendwann...
Engelslachen
Dumpfes Licht erhellt den Raum,
Stille füllt ihn ganz.
Über einem Zwergenbett
Reih’n Tapire sich zum Tanz.
Dort unter ihren wachen Augen
Ruht ein Wesen – zart und rein.
Schaut man in sein Angesicht –
Man glaubt, es mag ein Engel sein.
Zur Faust geballt die kleine Hand,
Reglos liegt es da.
Angst, dass es gestorben ist,
wie im Traum einst es geschah.
Doch plötzlich huscht ganz unverhofft
Ein Lachen über sein Gesicht.
Glückseeligkeit durchdringt den Körper,
Dieses Lächeln – ein Gedicht.
Vergessen sind die langen Stunden,
die man durchwacht in jeder Nacht,
alle Ängste, alle Sorgen,
wenn so ein kleiner Engel lacht.
ich bin noch sehr neu hier im Forum. Ich würde gerne wissen wie ihr einige meiner mehr oder minder lyrischen Ergüsse findet und dafür wurde mir dieses Forum wärmstens empfohlen.
Das meiste ist schon viele Jahre alt, aber ich hätte gerne mal eine distanzierte Sichtweise darauf.
Geigenspieler
Der Geigenspieler ist in der Stadt,
die Menschen flüchten ins Haus.
Spielt er wie der Teufel doch.
Das Tanzen haben sie satt.
Man sagt, sein Spiel lässt Leben vergehen,
man sagt, der ist von schwarzer Macht.
Die Kinder hören die Warnung nicht,
laufen ihn zu sehen.
Am Stadtthor steht er lässig,
spielt eine schöne Melodie.
Die Kinder beginnen zu tanzen-
der Spielmann lacht gehässig.
Wie dem Rattenfänger einst folgen sie ihm
Aus der Stadt zum Friedhof hin.
Es fällt ein jedes in sein Grab,
des Geigers Melodie im Sinn.
Sein Lachen tönt über Wald und Flur,
die Eltern schrecken auf,
rennen panisch zum Stadtthor hin-
und hören fern die Geige nur.
Er sucht sich einen neuen Ort,
wo man ihm gerne lauscht.
Pass auf, sonst tanzt auch du für ihn.
Gib Acht, sonst bringt er dich fort.
Tod eines Traumes
Müde bin ich, geh zur Ruh’,
schon fallen mir die Augen zu.
Schwarz wird die Welt.
Klare Gedanken weichen Träumen,
unwirklich anmutende Bilder
gaukeln mir Szenarien vor, die ich zu erleben nicht hoffe,
muss ich doch fürchten in ihrer Banalität zu versinken,
zu ertrinken in dem Glauben
dieser Welt gewachsen zu sein,
in der Sehnsüchte gestillt und die Ängste genährt werden.
Könnt ich sie greifen, die Bilder,
zerstören würde ich sie,
zerreißen, verbrennen und verstreuen
in die Nacht, die sie geschaffen hat.
Schwarz wird die Welt...
...und ich träume.
Eine Schattenmelodey
Wie die alten Sangesmeister
will ich Töne tausendfach
zu einem schönen Lied verweben,
das schwebt dann durch die dunkle Nacht.
Mit der Laute will ich zaubern
eine zarte Melodey.
Sie soll von meinen Träumen flüstern
und Träume spinnen auch dabei.
-
Wenn doch nur ein Mensch verstünde,
die Worte, die er doch nicht kennt.
Und hören könnte all die Klänge,
die seinen Ohren all zu fremd.
Und wer erlöst die schwarzen Schatten,
die so drohend euch angaffen,
und nur woll'n, dass ihr versteht,
dass ihre Lieder Träume schaffen...?
Schwarzer Engel
Deine Flügel sinken nieder,
die schwarzen Federn sind zerzaust.
Das Tageslicht ist dir zu wider,
es ist dunkel, wo du haust.
Aus Asche ist dein Heil'genschein,
aus Trauer dein Gewand.
Dein Herz ist kälter noch als Stein,
aus Knochen nur ist deine Hand.
Schwarzer Engel, bist gekommen,
wie Weiherauch umgibt dich 's Leid,
hast meinen Sohn mit dir genommen,
doch war es noch nicht an der Zeit.
Das Licht der Sonn wird dich verbrennen.
Und glaube mir, ich wart nur drauf,
dass du endlich Schmerz wirst kennen.
Ja, dann lache ich laut auf.
Dann ist dein Federkleid zerstört,
wirst keinem mehr sein Kinde stehlen,
das unter die Lebenden gehört,
wirst nicht noch eins von ihnen quälen.
Ja, dann lache ich so laut,
dass die Hölle soll erbeben,
vereistes Herz wird aufgetaut,
und die Kinder...sie werden leben.
Weißer Bruder
Bruder, sag, wann wirst du wieder lachen?
Bruder, sag, warum du so traurig bist.
Ich seh dich an und seh nur einen Schatten
und weißes Fell, das grau geworden ist.
Nicht stolz, nur schleppend ist dein Gang
und trüb ist lange schon dein Blick.
Ein König, gefallen in die Dunkelheit,
zerlumpt und kein bisschen elegant.
Bruder, sag, wie soll ich dich noch trösten?
Bruder, sag, wie ich dich halten kann.
In dieser kalten Zeit will ich dich wärmen,
dass du wieder lachst - irgendwann...
Engelslachen
Dumpfes Licht erhellt den Raum,
Stille füllt ihn ganz.
Über einem Zwergenbett
Reih’n Tapire sich zum Tanz.
Dort unter ihren wachen Augen
Ruht ein Wesen – zart und rein.
Schaut man in sein Angesicht –
Man glaubt, es mag ein Engel sein.
Zur Faust geballt die kleine Hand,
Reglos liegt es da.
Angst, dass es gestorben ist,
wie im Traum einst es geschah.
Doch plötzlich huscht ganz unverhofft
Ein Lachen über sein Gesicht.
Glückseeligkeit durchdringt den Körper,
Dieses Lächeln – ein Gedicht.
Vergessen sind die langen Stunden,
die man durchwacht in jeder Nacht,
alle Ängste, alle Sorgen,
wenn so ein kleiner Engel lacht.