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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Heldentod



caesa_andy
18.06.2012, 10:47
Da im Augenblick ja wohl die Woche der "bedeutsamen" Themen zu sein scheint, will ich mal. Und stelle die Frage, was ihr persönlich vom "Heldentod" haltet, der ja immer mal wieder Thema in dem einen oder anderen Spiel ist. Man denke da z.B. An FF7, in welchem Aerith die Gruppe verlassen musste, oder an ME 2, wo es gar die ganze Party treffen konnte. Wie geht ihr damit um?


Wie denkt ihr als "Konsument" darüber?
-Sollte ein Held so sterben, wie es für seinen Charakter passend ist? Also ein Magier a'la Gandalf im Kampf gegen einen finsteren Dämon?
-Oder kann ein Held auch mal einfach so von der Leiter fallen und das wars dann? So wie Captain Kirk, in StarTrek 7.
-Muss der Tod eines Helden im Spiel eine tiefere Bedeutung für die Handlung haben?
-Stört es euch, wenn der Tod eines Charakters so unpassend erscheint, dass ihr das Gefühl hattet, der Entwickler wollte den Charakter einfach loswerden?
-Gehört zum Tod eines Helden immer eine kitschig-herzerwärmende Todesszene a'la Aerith, in welcher der Protagonist seinem sterbenden Kameraden bis zuletzt die Hand hält? Oder findet ihr es besser, das Thema so kurz wie möglich abzuhandeln?
-Ist es am Ende gar das Beste, gar nicht näher auf den Tod einzugehen und dem Konsumenten selber die Entscheidung zu überlassen, ob ein Charakter tot ist, oder ob er sich doch noch irgendwie retten konnte?
-Wollt ihr, ähnlich wie in ME2, einen Einfluss darauf haben, ob ein Charakter stirbt, anstatt das die Handlung den Tod einfach erzwingt?
-Seid ihr grundsätzlich pickiert, wenn ein Charakter das zeitliche segnet, den ihr mochtet?
-Oder stört euch eigentlich nur, der Zaitaufwand, den ihr in das Trainig dieses Charakters investiert habt, wenn es am ende doch nix gebracht hat?
-Findet ihr den Tod eines Spielbaren Charakters tragischer, als den eines wichtigen NPC's?
-Was denkt ihr vom Klischee des dahinscheidenden Protagonisten am Ende der Handlung?
-Sollte ein Charakter vor seinem Tod sein Ziel erreichen können (z.B. das entführte Kind retten o.ä.) oder findet ihr es tragischer, wenn der Tod quasi das kritische Scheitern präsentiert?
-Oder ist euch das alles egal, so lange sein Tod nur gut inszeniert ist?

Und wie denkt ihr als "Entwickler" ?
-Lasst ihr überhaupt jemals wichtige Charaktere - den Antagonisten mal außen vor - sterben?
-Gehören eure Charaktere EUCH und ihr könnt machen was ihr wollt, oder nehmt ihr Rücksicht auf die zu erwartetenden Reaktionen der Spieler?
-Haben eure eigenen Lieblingscharaktere bei euch einen "Unverwundbarkeitsbonus" oder sind sie gar immer die ersten, die dran glauben müssen?
-Findet ihr, dass der Tod eines Charakters ein praktikables Mittel ist, um die Handlung zu bewegen, auch auf das Risiko hin, den Spieler damit vor den Kopf zu stoßen?
-Würdet ihr jemals einen spielebaren Charakter "zwischendurch" und unerwartet sterben lassen, auch auf das Risiko hin, dass dieser bis dahin der stärkste und meist gespielte Charakter des Spielers war?
-Würdet ihr die Entscheidung über den Heldentod aus der Hand geben? Z.B. durch "nicht zeigen", oder indem ihr sein Überleben vom Spieler abhängig macht?
-Oder ist es euch wichtig, durch den Tod eines Charakters eine Aussage zu treffen, welche der Spieler gefälligst akzeptieren soll und wo er nicht dran herumzudrehen hat?
-Habt ihr schonmal einen Charakter nur deshalb in ein Spiel eingebaut, damit ihr ihn an einem bestimmten Punkt sterben lassen könnt?
-Habt ihr schonmal einen Charakter sterben lassen, weil ihr ihn zwar in die Handlung eingebaut habt, aber irgendwie nicht so recht wusstet, was ihr mit ihm anfangen sollt?






Um einen Einstieg zu finden werde ich die Frage selber beantworten, aber ihr braucht das natürlich nicht zu tun. Viel interessanter dürften die unterschiedlichen Sichtweisen auf das Thema sein, wie man damit umgeht.


Spieler


-Sollte ein Held so sterben, wie es für seinen Charakter passend ist? Also ein Magier a'la Gandalf im Kampf gegen einen finsteren Dämon?
-Oder kann ein Held auch mal einfach so von der Leiter fallen und das wars dann? So wie Captain Kirk, in StarTrek 7.
-Muss der Tod eines Helden im Spiel eine tiefere Bedeutung für die Handlung haben?
-Stört es euch, wenn der Tod eines Charakters so unpassend erscheint, dass ihr das Gefühl hattet, der Entwickler wollte den Charakter einfach loswerden?
Kommt grundsätzlich auf das Genre und die Bedeutung eines Charakters an. Bedeutsame Charaktere - erst recht Hauptpersonen - sollten im High-Fantasy-Genre meiner Ansicht nach niemals bei einem "Haushaltsunfall" sterben. Man sollte ihm schon die Ehre eines Todes zuteil werden lassen, der die Welt (idealerweise den Spieler) erzitten lässt. Das heißt nicht, dass jeder Held wie Boromir bis zum letzten Tropfen Blut auf den Beinen stehen muss, als wäre er ein Fels. Aber ein Held sollte immer irgendwie ermordet werden, an einem Fluch sterben, von einer Tödlichen Falle zermalmt, während er einem Freund das leben rettet, er sollte 1.000 Feinde mit sich in den Tod reißen ... irgend so was. Ich weiß, das klingt ziemlich nach dem bösen Wort "Klischee". Aber ehrlich gesagt, glaube ich, dass es wichtig für den Spieler ist, zu sehen, dass der Tod eines seiner Charaktere gebührend dargestellt wird. Man stelle sich einfach die Frage, ob StarWars heute StarWars wäre, wenn Darth Vader damals bei der Schlacht um den Todesstern von einer explodierenden Konsole getötet worden wäre.
Der Tod eines wichtigen Charakters muss immer ... auf die eine oder andere Art und weise ... "Nachwehen" im Rest der Handlung erzeugen. Ich denke da z.B. an das Spiel Tomb Raider Underworld, in welchem die Entwickler einen relativ wichtigen nebencharakter sterben ließen ... einfach so, aus heiterem Himmel. Nach seinem Tod wurde er dann nur noch zwei mal am Rand erwähnt, das wars. So etwas nenne ich "Schlechtes Drehbuch". Der Tod eines wichtigen Charakters kann massives Potential entfallten. Er kann seine Kameraden in depressionen stürzen, oder sie zu wütenden Racheengeln machen. Einfach zu sagen "Und da lag er in der Kiste und wachte nie wieder auf", ist ein Idiotischer weg, einen Charakter aus der Handlung zu entfernen, weil viel Potential vergeudet wird.


-Gehört zum Tod eines Helden immer eine kitschig-herzerwärmende Todesszene a'la Aerith, in welcher der Protagonist seinem sterbenden Kameraden bis zuletzt die Hand hält? Oder findet ihr es besser, das Thema so kurz wie möglich abzuhandeln?
-Wollt ihr, ähnlich wie in ME2, einen Einfluss darauf haben, ob ein Charakter stirbt, anstatt das die Handlung den Tod einfach erzwingt?
Alles kann am Ende gut, oder schlecht sein. So eine Szene, wie der Tod von Boromir aus HdR, wo Boromir im Todeskampf seine Fehler einsieht und Aragorn ihn schließlich doch noch als Gefährten akzeptiert ist natürlich ganz großes Kino. Aber einfach nicht immer sinnvoll. Viele Leute WOLLEN solche Herzschmerz-Szenen beispielsweise auch gar nicht sehen. Und je nach Situation sind sie einfach unnötig. Beispielsweise wenn einer der heldem im Großen Finale von 100 Feinden eingekreist wird. Wenn dann nach dem schlacht seine Kameraden einfach den kadaver finden, umringt von unzähligen getöteten Feinden, finde ich eine solche "Stumme" Szene viel wirkungsvoller, als wenn der Todgeweihte dann doch noch irgendwie lebt um sich von seinen gefährten zu verabschieden.
Das der Spieler den Tod eines wichtigen Charakters selber in der Hand hat, finde ich allerdings weniger gut. Meistens wird diese Option durch einen relativ unspektakulären Tod erkauft, der dann in der Handlung ziemlich schnell vergessen wird - ich denke da z.B. an ME2 oder den Tod von Malik aus DeusEx:HR. Wenn der Spieler den Tod eines Charakters verhindern kann, kann dieser keine größere Bedeutung für die Rest der handlung entfalten ... denn diese verläuft ja ähnlich undabhängig davon, ob der Charakter überlebt, oder nicht. Das man z.B. als Spieler beim Zocken die Möglichkeit bekommt, hier und da mal ein paar Zivilisten oder unwichtige NPCs zu retten, finde ich eine gute Sache und kann die Dramatik steigern.
Die Haupthandlung sollte aber ncht vom Zufall abhängen.

-Ist es am Ende gar das Beste, gar nicht näher auf den Tod einzugehen und dem Konsumenten selber die Entscheidung zu überlassen, ob ein Charakter tot ist, oder ob er sich doch noch irgendwie retten konnte?

Tot ist tot, fertig. Wenn ein Spiel so aufgebaut ist, dass die Frage des Todes von MEINER Interpretation abhängt, wirkt das auf mich immer so, als wenn der Entwickler schlicht nicht den Mut hatte, Tacheless zu reden. Entweder er will eine Aussage treffen, oder er will es nicht. Aber eine Aussage treffen, ohne eine Aussage zu treffen, ist Cheaten.

-Seid ihr grundsätzlich pickiert, wenn ein Charakter das zeitliche segnet, den ihr mochtet?
Ja, allerdings.

-Oder stört euch eigentlich nur, der Zaitaufwand, den ihr in das Trainig dieses Charakters investiert habt, wenn es am ende doch nix gebracht hat?
Wenn ich ehrlich bin ... bei Aerith hat mich ihr frühes ableben AUCH deshalb massiv geärgert, unter anderem auch deshalb, weil ich ihr extra die regenschirm-Waffe im Golden-Saucer besorgt hatte. Grundsätzlich ist das aber ein Umstand, der mich immer nur beim ersten mal stört. Ich merke aber durchaus, dass ich - wenn ich FF7 spiele - Aerith praktisch nie in meiner aktiven Gruppe habe.

-Findet ihr den Tod eines Spielbaren Charakters tragischer, als den eines wichtigen NPC's?
In Bezug auf das Spiel ja ... für die Handlung kann beides ähnlich bedeutungsschwer sein, auch wenn ich mich jetzt an kein Konkretes beispiel erinnern kann.

-Was denkt ihr vom Klischee des dahinscheidenden Protagonisten am Ende der Handlung?
Ich HASSE es. Entweder eine Handlung hat ein Happy-End, oder sie hat ein Bad-End. Aber eine Handlung als Happy-End auslaufen zu lassen und dann trotzdem nochmal auf die Tränendrüse zu drücken, indem man in der letzten Szene den besten Freund des Protagonisten abkratzen lässt, nur damit "irgendwer" gestorben ist, finde ich absolut fürchterlich.

-Sollte ein Charakter vor seinem Tod sein Ziel erreichen können (z.B. das entführte Kind retten o.ä.) oder findet ihr es tragischer, wenn der Tod quasi das kritische Scheitern präsentiert?
Kommt auf den allgemeinen Tenor der Handlung an. Eine Handlung, die mit einem durchgehend positiven Unterton einher geht, sollte einen Charakter nicht so brutal scheitern lassen. Eine eher depressive und Melancholische Handlung sollte aber genau das tun, um stärker zu unterstreichen, wie hoffnungslos die Lage ist.

-Oder ist euch das alles egal, so lange sein Tod nur gut inszeniert ist?
Die Inszenierung ist mir persönlich weit weniger wichtig, als die Bedeutung für die handlung.



Entwickler


-Lasst ihr überhaupt jemals wichtige Charaktere - den Antagonisten mal außen vor - sterben?
Ja, allerdings. Ich habe diesbezüglich wenig skrupel ... aber ich lasse nie einen Charakter sterben, nur damit "irgendjemand" tot ist. Wenn ich einen Charakter sterben lasse, dann wird dieses Ende zumeist schon durch die vorherige Handlung aufgebaut. Ich lege wert darauf, dass der Tod eines Charakters - wenn er kommt - den Spieler nicht überrumpelt. Er soll schon sagen können "Ja, das ist ein passender Abschluss für die Geschichte, dieses Charakters".

-Gehören eure Charaktere EUCH und ihr könnt machen was ihr wollt, oder nehmt ihr Rücksicht auf die zu erwartetenden Reaktionen der Spieler?
Meine Charaktere gehören mir, ganz klar. Wenn ich jemanden verrecken lassen will, dann mach ich das auch. Da könnten noch so viele Leute "Bitte, Bitte" machen.

-Haben eure eigenen Lieblingscharaktere bei euch einen "Unverwundbarkeitsbonus" oder sind sie gar immer die ersten, die dran glauben müssen?
-Habt ihr schonmal einen Charakter nur deshalb in ein Spiel eingebaut, damit ihr ihn an einem bestimmten Punkt sterben lassen könnt?
Ich spiele grundsätzlich kein "Russisches Roulette". Wenn ein Charakter irgendwann sterben wird, dann weiß ich das schon vorher ... denn er SOLL sterben. Seind Tod hat eine bedeutung für das Spiel. Das problem ist also nicht, ob ich einen Lieblingscharakter sterben lassen würde, sondern in dem fall eher umgekehrt, dass es schon hin und wieder vor kommt, dass sich ein zum Tode verurteilter Charakter, mit der Zeit zu meinem Lieblingscharakter entwickelt. Dennoch halte ich am Drehbuch dann auch fest.

-Findet ihr, dass der Tod eines Charakters ein praktikables Mittel ist, um die Handlung zu bewegen, auch auf das Risiko hin, den Spieler damit vor den Kopf zu stoßen?
Ja, absolut.

-Würdet ihr jemals einen spielebaren Charakter "zwischendurch" und unerwartet sterben lassen, auch auf das Risiko hin, dass dieser bis dahin der stärkste und meist gespielte Charakter des Spielers war?
Nein. Mich hat die Aerith-Geschichte derart geärgert, dass ich das grundsätzlich NIE machen würde. Zuzulassen, dass der Spieler einen Charakter über 10 oder 15 Stunden Spielzeit mitleveln lässt, ihn ausrüstet und Spielen lernt, nur um ihn dann plötzlich aus der Handlung zu nehmen, ist ein Unding. Spätestens ab dem Punkt, ab der der Charakter zugang zu seinem "Bau dir deine eigene Party"-Menü hat, kann er sich sicher sein, dass von den spielbaren Hauptcharakteren niemand mehr stirbt.

-Würdet ihr die Entscheidung über den Heldentod aus der Hand geben? Z.B. durch "nicht zeigen", oder indem ihr sein Überleben vom Spieler abhängig macht?
-Oder ist es euch wichtig, durch den Tod eines Charakters eine Aussage zu treffen, welche der Spieler gefälligst akzeptieren soll und wo er nicht dran herumzudrehen hat?
Bei unwichtigen Nabenrollen ja. Bei wichtigen PCs oder NPCs allerdings nicht. Wie gesagt, gebe ich dem Tod eines Charakters IMMER einen Sinn. Das könnte ich aber nicht, wenn ich nicht vorher sagen könnte, ob der Charakter tatsächlich stirbt. Zudem kommt, dass ich ehrlich gesagt diese Fan-Fictions HASSE, in denen die so genannten Fan's irgendwelche Charaktere wieder auferstehen lassen, die in der Handlung gestorben sind. Denn das zeugt von mangelndem respekt der handlung gegenüber. Wenn ich einen Charakter sterben lasse, dann bedeutet dieser Tod etwas. Wenn ein Spieler lieber glauben will, das der Charakter doch überlebt hat, sagt mir dass, dass er den Sinn hinter dessen Tod nicht verstanden hat. Der Spieler soll also WISSEN, das ein Charakter tot ist, wenn er tot ist.

-Habt ihr schonmal einen Charakter sterben lassen, weil ihr ihn zwar in die Handlung eingebaut habt, aber irgendwie nicht so recht wusstet, was ihr mit ihm anfangen sollt?
Nein, niemals.

Kelven
18.06.2012, 15:00
Das sind aber ganz schön viele Fragen!

Sollte ein Held so sterben, wie es für seinen Charakter passend ist? Also ein Magier a'la Gandalf im Kampf gegen einen finsteren Dämon?
Ich denke nicht, dass es so etwas wie einen passenden Tod gibt. Höchstens einen verdienten, aber der gilt nur für Hassfiguren. ;)

Muss der Tod eines Helden im Spiel eine tiefere Bedeutung für die Handlung haben?
Wenn schon einer sterben muss, dann auf keinen Fall nur for teh DRAMA. Man bewegt sich dabei immer auf einem schmalen Grat.

Gehört zum Tod eines Helden immer eine kitschig-herzerwärmende Todesszene a'la Aerith, in welcher der Protagonist seinem sterbenden Kameraden bis zuletzt die Hand hält? Oder findet ihr es besser, das Thema so kurz wie möglich abzuhandeln?
Es kommt auf die Umsetzung an. Pathos ist geil, aber theatralisch weinende alte Klageweiber nicht. Kurz behandeln würde ich solche Szenen aber nie, das wirkt so, als würde der Entwickler sie selbst für bedeutungslos halten.

Ist es am Ende gar das Beste, gar nicht näher auf den Tod einzugehen und dem Konsumenten selber die Entscheidung zu überlassen, ob ein Charakter tot ist, oder ob er sich doch noch irgendwie retten konnte?
Das ist die Schlechteste aller Möglichkeiten. Vage Enden kommen mir immer wie Mutlosigkeit vor. Man möchte es möglichst vielen Recht machen.

Wollt ihr, ähnlich wie in ME2, einen Einfluss darauf haben, ob ein Charakter stirbt, anstatt das die Handlung den Tod einfach erzwingt?
Wenn der Tod für die Handlung wichtig ist, muss sie ihn ja erzwingen, und wenn nicht, dann würde ihm wohl die dramatische Wirkung fehlen. Wahrscheinlich wäre es mir als Spieler aber schon lieber, wenn ich den Tod verhindern könnte.

Seid ihr grundsätzlich pickiert, wenn ein Charakter das zeitliche segnet, den ihr mochtet?
Auf jeden Fall, der Erzähler sollte mir dann nie persönlich über den Weg laufen. =3 Ne, wirklich gefährlich wird es nur, wenn es der einzige Charakter war, den ich sympathisch fand. Dann ist die Geschichte für mich schon mal unten durch. Mir geht es hauptsächlich um die Sympathie.

Was denkt ihr vom Klischee des dahinscheidenden Protagonisten am Ende der Handlung?
So ein Tod ist in vielen Fällen leider nur dazu da, damit es melodramatisch wird und deswegen schlecht.

Sollte ein Charakter vor seinem Tod sein Ziel erreichen können (z.B. das entführte Kind retten o.ä.) oder findet ihr es tragischer, wenn der Tod quasi das kritische Scheitern präsentiert?
Ich möchte als Spieler nie scheitern.


***

Lasst ihr überhaupt jemals wichtige Charaktere - den Antagonisten mal außen vor - sterben?
Das hab ich schon, aber heute würde ich es mir wohl sehr gut überlegen, zumindest bei den spielbaren Charakteren.

Gehören eure Charaktere EUCH und ihr könnt machen was ihr wollt, oder nehmt ihr Rücksicht auf die zu erwartetenden Reaktionen der Spieler?
Ja, ich schreibe die Geschichte so wie sie mir gefallen würde.

Findet ihr, dass der Tod eines Charakters ein praktikables Mittel ist, um die Handlung zu bewegen, auch auf das Risiko hin, den Spieler damit vor den Kopf zu stoßen?
Nur bei NPCs, dort kann man es schon mal machen.

Würdet ihr die Entscheidung über den Heldentod aus der Hand geben? Z.B. durch "nicht zeigen", oder indem ihr sein Überleben vom Spieler abhängig macht?
Bei einem Rollenspiel wohl nicht, in einem Horrorspiel vielleicht schon (hier aber nur so, dass der Spieler den Tod spielerisch verhindern kann).

Habt ihr schonmal einen Charakter nur deshalb in ein Spiel eingebaut, damit ihr ihn an einem bestimmten Punkt sterben lassen könnt?
Kann ich aus dem Stegreif nicht sagen, aber bei NPCs könnte das durchaus sein.

Habt ihr schonmal einen Charakter sterben lassen, weil ihr ihn zwar in die Handlung eingebaut habt, aber irgendwie nicht so recht wusstet, was ihr mit ihm anfangen sollt?
Absolut niemals.

caesa_andy
18.06.2012, 15:59
Das sind aber ganz schön viele Fragen!
Deshalb schrieb ich ja, das es unnötig ist, auf jede Frage sepparat einzugehen ;) Die frage sollen mehr als Denkanstoß fungieren, nicht so sehr als Wegweiser ;)


Ich denke nicht, dass es so etwas wie einen passenden Tod gibt. Höchstens einen verdienten, aber der gilt nur für Hassfiguren. ;)
Doch natürlich gibt es den. Für einen Charakter z.B. der das ganze Spiel als verteidiger der Schwachen eingetreten ist, wäre es nur mehr als gerecht, ihn am Ende ebend auch sterben zu lassen, in dem er bspw. durch seinen Tod ein paar Kinder vor einer Meute Feinde rettet ... oder ähnliches. Es wäre jedenfalls unwürdig, ihn daran krepieren zu lassen, das ihm ein 12 Jähriger mit seiner zwille eine Biene hinter das Visier schießt und er dann an einer insektengift-Allergie zu grunde geht, weil der Verschluss vom Helm klemmt. Deswegen auch mein Beispiel mit Captain Kirk. Dieser Mann war Dekaden lang eine Filmische Legende und stirbt schließlich, weil er von einer Leiter fällt ... so was geht gar nicht.


Ich möchte als Spieler nie scheitern.
Du nicht. Aber ein einzelner Charakter. Die meisten Charaktere bekommen ja hintergründe und persönliche Quests spendiert. Theoretisch könnte einer deiner Charaktere also aus dem leben treten, bevor er sein "soll" erfüllt hat.

Kyojiro
18.06.2012, 16:21
Also ich mag Heldentode wenn sie passend sind und in dem Zeug was ich maker bau ich sowas auch hin und wieder ein. ;)
Klar ist es nicht toll wenn ein Lieblingscharakter stirbt, aber gerade das lässt sie einem ja noch mehr ans Herz wachsen.
Ich habe schon einige Spiele gespielt wo, meine Lieblingscharaktere sterben oder die Gruppe verlassen und dann irgendwann durch einen selbst getötet werden müssen. Auch wenn die ganze Gruppe am Ende stirbt muss das auch kein schlechtes Ende sein, es gibt halt nicht immer ein Happy End. Ich seh mir oft alte Chinesische Filme an, da sterben auch immer alle Hauptprotagonisten am Ende, außerdem ist es ja realistischer, man kann nicht immer ein überragender Held sein, das hat sich langsam abgenutzt finde ich.^^

caesa_andy
18.06.2012, 16:29
Ich habe schon einige Spiele gespielt wo, meine Lieblingscharaktere sterben oder die Gruppe verlassen und dann irgendwann durch einen selbst getötet werden müssen. Auch wenn die ganze Gruppe am Ende stirbt muss das auch kein schlechtes Ende sein, es gibt halt nicht immer ein Happy End. Ich seh mir oft alte Chinesische Filme an, da sterben auch immer alle Hauptprotagonisten am Ende, außerdem ist es ja realistischer, man kann nicht immer ein überragender Held sein, das hat sich langsam abgenutzt finde ich.^^

Leider sind beide Varianten inzwischen Klischees. Will man also ohne Klischees makern, darf der Held am ende weder überleben, noch sterben...was irgendwie schwer umsetzbar ist :D Vieleicht sollte man ein Spiel machen, wo der Held am Ende in eine andere Dimension gesaugt wird, oder so ... :D
Ich finde es halt nur dumm, wenn ständig alle am Ende fröhlich sind, aber dann halt doch ebend noch der Beste Kumpel des Protagonisten krepiert, damit selbiger sein tränenüberströmtes Gesicht in die kamera halten darf. Der einzige Punkt, unter dem ich den späten heldentod akzeptiere, ist zur auflösung eines moralischen Dilemmas. Etwa wenn der Charakter ein verbrecher ist, und eigentlich in Knast gehört, die Handlung über aber immer für das gute eingestanden ist. Dann ist der Heldentod ein Ausweg, um dem Charakter einen halbwegs würdevollen abgang zu gewähren.

Kelven
18.06.2012, 19:05
@caesa_andy
Ich denke nicht, dass der Tod eines Charakters auf seinen Lebensweg zugeschnitten sein muss. Selbst wenn er sich vorher immer heldenhaft aufgeführt hat, wie z. B. Kirk, muss er deswegen nicht unbedingt wie ein Held sterben (wobei Kirk das ja sogar getan hat, er ist nicht beim Apfelpflücken gestorben).


Du nicht. Aber ein einzelner Charakter.
Ich meinte schon mich vertreten durch den Charakter. ;) Da ich alle spielbaren Charaktere spiele, möchte ich nicht, dass einer von ihnen am Ende der Geschichte scheitert.

Kyojiro
18.06.2012, 19:16
Also das was ich maker, ist eher alles Spontan :D der Held ist dann eigentlich auch nie wirklich ein Held^^
Das entwickelt sich dann immer so mit der Zeit alles.

Und Kirks tot hätte besser ausfallen müssen, ich meine so wie der sich daran festgekrallt hat, hätte er auch
eigentlich überleben können. xD

real Troll
18.06.2012, 20:57
Ich sehe in diesem Fall die Erzählung als sehr in die Spielmechanik eingebettet an. Stirbt der Held anfangs in den Standardkämpfen, heißt es "Game over" und ich muss neu laden. Stirbt er in der Mitte des Spiels - gleichfalls. Patze ich im Finale, habe ich ebenfalls verloren. Es ist nach so einem Vorlauf erzählerisch ziemlich anspruchsvoll, den Heldentod ganz zum Schluss glaubhaft als Spielerfolg zu inszenieren, damit der Spieler nicht mit dem schalen Geschmack der Niederlage aus dem Spiel entlassen wird, obgleich er doch alles richtig gemacht hat. Plötzlich verkehrt sich die bisherige Wertung, aus "Verloren!" wird "Gut gemacht!". Wenn man ohne Gespür für diesen Kontrast bastelt, geht es vermutlich schief.

Ich denke, wer nicht gerade ein talentierter Erzähler ist, sollte von so einem Stilmittel lieber die Finger lassen und auf das ebenso handelsübliche wie schön befriedigende glückliche Ende zurückgreifen: Held rammt Schuft das Schwert in die Kehle, Siegerpose, Prinzessin wirft sich Held in die Arme, Schlussbild als Schattenriss vor dramatischem Himmel, Abspann. :)
Dennoch kann ich mir eine Reihe an Geschichten vorstellen, die mit dem Heldentod funktionieren. Aufopferung für das allgemeine Beste ist eine vermutlich recht akzeptierte Variante. Oder eine persönlichere Geschichte um einen alten Mann, der am Ende seines Lebens noch einmal alles daran setzt, sich den lang ersehnten Traum zu erfüllen und im Finale mit einem Lächeln ins Grab überwechselt. Dann kann ich sagen: Schade drum, aber passt schon. Beim Spielen bin ich knallharter Romantiker.

MajinSonic
18.06.2012, 22:31
Ich werde mir diese Fragen auch mal vornehmen, weil ich das Thema sehr interessant finde. Dann wollen wir mal.

-Lasst ihr überhaupt jemals wichtige Charaktere - den Antagonisten mal außen vor - sterben?
Sicher...der ein oder andere darf schonmal dran glauben.

-Gehören eure Charaktere EUCH und ihr könnt machen was ihr wollt, oder nehmt ihr Rücksicht auf die zu erwartetenden Reaktionen der Spieler?
An sich ja. Wobei es dabei auch immer darauf ankommt, wie es passiert. Wenn der Held stolpert und mit dem Auge im rostigen Nagel hängenbleibt ist das zwar meine Sache, aber sicher wird es nicht auf viel Begeisterung stoßen. Trotzdem müsste der Spieler es hinnehmen, wenn ich es so tun würde. Doch ich würde nicht...

-Haben eure eigenen Lieblingscharaktere bei euch einen "Unverwundbarkeitsbonus" oder sind sie gar immer die ersten, die dran glauben müssen?
Unverwundbarkeitsmodus klingt gut... aber dem ist nicht so. Ggf. würde ich sogar diese Figur sterben lassen.

-Habt ihr schonmal einen Charakter nur deshalb in ein Spiel eingebaut, damit ihr ihn an einem bestimmten Punkt sterben lassen könnt?
Ja, das auch. Aber hauptsächlich bei Nebencharakteren.

-Findet ihr, dass der Tod eines Charakters ein praktikables Mittel ist, um die Handlung zu bewegen, auch auf das Risiko hin, den Spieler damit vor den Kopf zu stoßen?
Irgendwo ist es doch immer praktikabel. Denn eine Figur stirbt ja nicht nur um Tod zu sein. Irgendwas sollte damit schon erreicht werden. Wenn also der Held stirbt, so könnte das Grund für eine Aktion von Held 2 sein, die widerrum etwas anderes anstellt, was er sonst nicht getan hätte. (fehlender mut oder so und nun von hass getrieben.)

-Würdet ihr jemals einen spielebaren Charakter "zwischendurch" und unerwartet sterben lassen, auch auf das Risiko hin, dass dieser bis dahin der stärkste und meist gespielte Charakter des Spielers war?
Nein, dieses Risiko wäre zu groß, dass der Spieler mir dann den Kopf abreisst ;)

-Würdet ihr die Entscheidung über den Heldentod aus der Hand geben? Z.B. durch "nicht zeigen", oder indem ihr sein Überleben vom Spieler abhängig macht?
Ich würde es den Spieler schon "entscheiden" lassen. Durch Gameplay...

-Habt ihr schonmal einen Charakter sterben lassen, weil ihr ihn zwar in die Handlung eingebaut habt, aber irgendwie nicht so recht wusstet, was ihr mit ihm anfangen sollt?
Nein... das nun wirklich nicht...

LG
MajinSonic

Blacky89
19.06.2012, 03:39
-Sollte ein Held so sterben, wie es für seinen Charakter passend ist? Also ein Magier a'la Gandalf im Kampf gegen einen finsteren Dämon?
-Oder kann ein Held auch mal einfach so von der Leiter fallen und das wars dann? So wie Captain Kirk, in StarTrek 7.
Hm, wenn man es "passend" machen würde, könnte man schnell in Klischees abdriften und sich an
zu offensichtlichen Elementen bedienen. Dann weiß der Spieler gleich "oh okay, jetzt geht es mit XY zu Ende..."
Es kann auch mal ganz überraschend passieren, während einer Schlacht. Es wird wild herumgeschossen und der
Hauptheld redet mit seinem Kumpel und wie sie halt sind, scherzen sie rum. Plötzlich wird er mitten im Satz von einem
Kugelhagel weggeballert. So völlig unvorhersehbar. In einer Sequenz halt...

-Muss der Tod eines Helden im Spiel eine tiefere Bedeutung für die Handlung haben?
-Stört es euch, wenn der Tod eines Charakters so unpassend erscheint, dass ihr das Gefühl hattet, der Entwickler wollte den Charakter einfach loswerden?
Also ich will nicht das Gefühl haben, dass der Charakter jetzt einfach weg musste, weil man nichts mehr
mit ihm anzufangen wusste. Es sollte schon einen Sinn haben bzw der Handlung möglicherweise eine Wendung
geben, oder gar der Grund für das ganze Abenteuer sein.

-Gehört zum Tod eines Helden immer eine kitschig-herzerwärmende Todesszene a'la Aerith, in welcher der Protagonist seinem sterbenden Kameraden bis zuletzt die Hand hält? Oder findet ihr es besser, das Thema so kurz wie möglich abzuhandeln?
Eine Sache der Inszenierung und momentanen Lage im Spiel. Haben sie grad eine gefährliche Bestie gelegt und nach dem
Kampf erstmal Ruhe, könnte man eine kitschige Szene einbauen, in der alle in Tränen ausbrechen
und ein Grab geschaufelt wird. Befinden sie sich aber noch in einer Gefahrenzone, sollte es erstmal nicht die
Aufmerksamtkeit auf sich ziehen, weil es sonst unrealistisch wirkt.

-Ist es am Ende gar das Beste, gar nicht näher auf den Tod einzugehen und dem Konsumenten selber die Entscheidung zu überlassen, ob ein Charakter tot ist, oder ob er sich doch noch irgendwie retten konnte?
Hm, könnte man machen, wenn man vorhat, die Figur dann doch nochmal auftauchen zu lassen. Sollte das aber noch
nicht sicher sein, dann kann man das ja irgendwie so einbauen, dass der Held nur Gerüchte über XYs Tod
aufgeschnappt hat, sich aber nicht ganz sicher sein kann. Aber dann wohl doch damit abfindet.
Entweder ist XY tatsächlich tot oder taucht dann überraschend später im Spiel oder im nächsten Teil wieder auf.

-Wollt ihr, ähnlich wie in ME2, einen Einfluss darauf haben, ob ein Charakter stirbt, anstatt das die Handlung den Tod einfach erzwingt?
-Seid ihr grundsätzlich pickiert, wenn ein Charakter das zeitliche segnet, den ihr mochtet?
-Oder stört euch eigentlich nur, der Zaitaufwand, den ihr in das Trainig dieses Charakters investiert habt, wenn es am ende doch nix gebracht hat?
Hm... also als Spieler wäre mir das egal, ob ich Einfluss drauf hab oder nicht. Aber wenn, dann soll es auch gut
umgesetzt werden. Denn das hat ja dann verschiedene Konsequenzen.
Und klar ist es dann blöd, wenn eine Figur, die ich mag plötzlich für immer weg ist. Erst recht, wenn ich sie vorher
lange spielen konnte und das auch gern getan hab. Bei Aeris war das damals zum Glück nicht so der Fall^^

-Findet ihr den Tod eines Spielbaren Charakters tragischer, als den eines wichtigen NPC's?
Ja! Aber auch nein. Es kommt drauf an, wie die Verbindung zu dem jeweiligen Charakter ist.

-Was denkt ihr vom Klischee des dahinscheidenden Protagonisten am Ende der Handlung?
Würde das gar nicht soo sehr als Klischee ansehen. Kommt drauf an, wie. Wenn er sich selbst
opfern muss, um den Darklord of Death zu killen, dann ist es cheesy. Wenn aber in einem epischen
Zweikampf beide (Held und Obermotz) in nem Double-KO draufgehen, dann kann das cool sein.

-Sollte ein Charakter vor seinem Tod sein Ziel erreichen können (z.B. das entführte Kind retten o.ä.) oder findet ihr es tragischer, wenn der Tod quasi das kritische Scheitern präsentiert?
Wäre mal was anderes. Bzw wäre das ein gutes Mittel, um den Spieler mal kurz zu verulken. Mann spielt
schon ein paar Stunden und glaubt, man wäre am Ende des Spiels. Man steht auch tatsächlich vor der
Befreiung der Prinzessin - doch dann stirbt der Held durch einen fiesen Hinterhalt! Alle Bemühungen schienen
umsonst... Credits... aber dann gehts auf einmal doch noch weiter! Irgendwie. Will meinen Gedanken jetzt
nicht zu sehr ausführen, sonst wird er mir noch geklaut :D

-Oder ist euch das alles egal, so lange sein Tod nur gut inszeniert ist?
Egal ist es auf keinen Fall, aber gut inszeniert sollte er eig schon immer sein. Egal, wie er stattfindet.

Corti
19.06.2012, 09:40
Wie denkt ihr als "Konsument" darüber?

Ich mag Charaktertode. Ich liebe Gundam dafür, dass recht schonugslos alles drauf gehen kann, von Protagonisten bis Kindern, alles (ältere Serien bevorzugt), das zeigt, dass Personen wirklich in Gefahr sind. Oft kann man sich ja drauf verlasen, dass sie es schon irgendwie alle schaffen.

Sollte ein Held so sterben, wie es für seinen Charakter passend ist? Also ein Magier a'la Gandalf im Kampf gegen einen finsteren Dämon?
Nicht zwangsläufig.
Oder kann ein Held auch mal einfach so von der Leiter fallen und das wars dann? So wie Captain Kirk, in StarTrek 7.
Starb Kirk an der Leiter oder war's Picards Unfähigkeit einen Faustkampf zu gewinnen? =p Die Fans haben da geteilte Meinung, zuweilen nehmen sie es Jean Luc a immernoch übel. Anyway: es muss nicht immer Kampf, Kawumm und Explosionen sein. Krankheit, Vergiftung gehen ja genau so.
Muss der Tod eines Helden im Spiel eine tiefere Bedeutung für die Handlung haben?
Wenn ein wichtiger Charakter stirbt geht das selten ohne sein Umfeld zu beeinflussen. Gleichzeitig muss es nicht einschneidend für die Handlung sein, ich würd auch für die Atmosphäre jemanden "killen".
Stört es euch, wenn der Tod eines Charakters so unpassend erscheint, dass ihr das Gefühl hattet, der Entwickler wollte den Charakter einfach loswerden?
Stört es nicht immer wenn der Zweck offensichtlich ist aber die Sache irgendwie nicht passt?
Gehört zum Tod eines Helden immer eine kitschig-herzerwärmende Todesszene a'la Aerith, in welcher der Protagonist seinem sterbenden Kameraden bis zuletzt die Hand hält? Oder findet ihr es besser, das Thema so kurz wie möglich abzuhandeln?
Kann man so nicht sagen. Kalt und nüchtern hat ja auch was, je nach dem was man erreichen will. Ich steh aber nicht auf Tränen und "Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeinn!!!!" Oder Tote die dann irgendwem im Arm liegen und noch ne Viertelstunde sabbeln können bevor der Kopf nach hinten knickt O_o
Ist es am Ende gar das Beste, gar nicht näher auf den Tod einzugehen und dem Konsumenten selber die Entscheidung zu überlassen, ob ein Charakter tot ist, oder ob er sich doch noch irgendwie retten konnte?
Kann man so nicht bewerten. Ich sehe das als Mittel und Werkzeug, man kann es benutzen um bestimmte Wirkung zu verursachen.
Wollt ihr, ähnlich wie in ME2, einen Einfluss darauf haben, ob ein Charakter stirbt, anstatt das die Handlung den Tod einfach erzwingt?
Warum nicht?
Seid ihr grundsätzlich paniert, wenn ein Charakter das zeitliche segnet, den ihr mochtet?
Nein.
Oder stört euch eigentlich nur, der Zaitaufwand, den ihr in das Trainig dieses Charakters investiert habt, wenn es am ende doch nix gebracht hat?
Das würde mich stören.
Findet ihr den Tod eines Spielbaren Charakters tragischer, als den eines wichtigen NPC's?
Tragischer nein, nerviger ja wenn dieser vorher aufgebaut wurde.
Was denkt ihr vom Klischee des dahinscheidenden Protagonisten am Ende der Handlung?
Kann funktionieren, wobei ich einen "Was aus den helden wurde..." im Abspann netter finde als wenn ein Held draufgeht.
Sollte ein Charakter vor seinem Tod sein Ziel erreichen können (z.B. das entführte Kind retten o.ä.) oder findet ihr es tragischer, wenn der Tod quasi das kritische Scheitern präsentiert?
Kann ich so nicht verallgemeinert sagen.
Oder ist euch das alles egal, so lange sein Tod nur gut inszeniert ist?
Nein.

Und wie denkt ihr als "Entwickler" ?
Ich verändere mal die Reihenfolge der Fragen, da ein wesentlicher Punkt bei mir einen großen Unterschied macht: Spielbarkeit.
Würdet ihr jemals einen spielbarenCharakter "zwischendurch" und unerwartet sterben lassen, auch auf das Risiko hin, dass dieser bis dahin der stärkste und meist gespielte Charakter des Spielers war?
Würde ich nicht tun, aus dem simplen Grund, dass es nicht meiner Art des Gameplaydesigns entsprechen würde einem Spieler plötzlich einen ganzen Helden, der eventuell entsprechend als Gameplayfaktor ausgearbeitet wurde, abzuknöpfen. Das hat was Unfaires finde ich.

Wenn ich in den Folgefragen also jemanden sterben lasse, dann NPCs, die ja auch wichtig sein können.
Lasst ihr überhaupt jemals wichtige Charaktere - den Antagonisten mal außen vor - sterben?
Ja.
Gehören eure Charaktere EUCH und ihr könnt machen was ihr wollt, oder nehmt ihr Rücksicht auf die zu erwartetenden Reaktionen der Spieler?
Rücksicht? Nein. Kalkuliere ich das? Ja, natürlich. Wenn der Spieler betroffen ist, dann ist das leider geil.
Haben eure eigenen Lieblingscharaktere bei euch einen "Unverwundbarkeitsbonus" oder sind sie gar immer die ersten, die dran glauben müssen?
Nichts von beidem.
Findet ihr, dass der Tod eines Charakters ein praktikables Mittel ist, um die Handlung zu bewegen, auch auf das Risiko hin, den Spieler damit vor den Kopf zu stoßen?
Natürlich.
Würdet ihr die Entscheidung über den Heldentod aus der Hand geben? Z.B. durch "nicht zeigen", oder indem ihr sein Überleben vom Spieler abhängig macht?
Unter Umständen.
Oder ist es euch wichtig, durch den Tod eines Charakters eine Aussage zu treffen, welche der Spieler gefälligst akzeptieren soll und wo er nicht dran herumzudrehen hat?
Auch das zuweilen.
Habt ihr schonmal einen Charakter nur deshalb in ein Spiel eingebaut, damit ihr ihn an einem bestimmten Punkt sterben lassen könnt?
Jein. Eingebaut nein, geplant war es, dass sie stirbt, allerdings wurde sie nicht erdacht nur um zu sterben, was nicht heisst, dass dies nicht für ihre Rolle notwendig gewesen wäre.
Habt ihr schonmal einen Charakter sterben lassen, weil ihr ihn zwar in die Handlung eingebaut habt, aber irgendwie nicht so recht wusstet, was ihr mit ihm anfangen sollt?
Nein.