Enkidu
27.02.2012, 07:12
Ah, erinnert ihr euch noch wie schön das damals war? Zum Beispiel in Final Fantasy IX. Quasi an jeder Ecke lauerte ein kleines Easter-Egg, ein Augenzwinkern an die Fans. Mal ist es nur eine kleine Text-Botschaft, aber oft waren es auch ausgedehnte Sidequests oder Funktionen, die sowas zum Inhalt hatten. Und wo ich gerade FFIX erwähne: In dem Spiel habe ich es erstmals so richtig als Feature empfunden. Klar, es ist sowieso ein gutes Spiel (wenn auch nicht mein Favorit), aber es wäre imho glatt nur halb so toll und spielenswert, wenn die Unmengen an Final Fantasy-Bezügen fehlen würden. Ich weiß zum Beispiel noch, was für ein tolles Gefühl das war, als Ramuh in besagtem Spiel in diesem Wald eine etwas random wirkende Geschichte erzählte, und wie stolz ich war, den Inhalt aus Final Fantasy II wiederzuerkennen - wohlgemerkt zu einer Zeit, in der die frühen Klassiker der Serie längst noch nicht so zugänglich und bekannt waren durch unzählige Ports auf allen Plattformen.
Naja, und dieses Gefühl ist mir seither irgendwie ein wenig abhanden gekommen. Als würden die Macher nicht mehr so viel Wert darauf legen, ihr Spiel sagen zu lassen "Ich bin ein Final Fantasy!" ...und ich frage mich, warum das so ist, wo es doch eigentlich so unheimlich einfach wäre, diese wohlige Gefühl der Bekanntheit zu erzeugen. In XIII (ja, ich weiß, ich meckere immer darüber) war mir das zum Beispiel deutlich zu wenig. Ich mein, versteht mich nicht falsch, es muss imho nicht immer so vollgestopft sein wie im neunten Teil (obwohl ich nix dagegen hätte). Es kommen ja immer andere Zusammenstellungen der bekannten Figuren und Dinge vor, und sie sehen meistens auch etwas (oder total) anders aus, da darf ruhig mal das ein oder andere fehlen. Aber wenn man gleich drei Viertel weglässt und der letzte Rest auch noch stark verändert wurde, sodass man zweimal hinschauen muss, um was wiederzuerkennen, dann geht für mich definitiv was verloren. In den letzten Jahren scheint es nämlich fast schon auszureichen, Chocobos einzubauen. XIII hatte zwar noch ein paar Anspielungen mehr, aber das beschränkte sich verdammt oft nur auf vernachlässigbare Text-Sachen. Klar ist es schön, wenn sie ein Luftschiff "Palmekia" nennen, aber das ist für mich nicht mehr viel wert, wenn sie dafür die Möglichkeit abschaffen, überhaupt selbst ein Luftschiff für die Party zu bekommen (geschweigedenn zu steuern) - obwohl das bis dahin in jedem Teil der Serie ein mehr oder weniger wichtiger Bestandteil des Spiels war! Und XIII ist nur das Extrembeispiel, das mir unter anderem deshalb so deutlich in den Sinn kommt, weil es da viele Gelegenheiten gegeben hätte, mehr zu machen. Ich kann damit leben, wenn in FFX keine Moogles als lebende Charaktere vorkommen, weil sie einerseits schon als Lulus Voodoo-Puppen verbraten wurden und es andererseits vielleicht wirklich nicht so gut in die traurige Welt von Spira hineingepasst hätte. In XIII hingegen ist das große, weite und unerforschte Pulse imho quasi prädestiniert dafür, ein paar dieser kleinen weißen Bommel-Typen zu beherbergen. Das hätte das Gefühl der Einsamkeit und Leere meiner Meinung nach nicht untergraben, da Moogles immer noch ne ganz andere Kategorie als Menschen sind und Pulse ja auch nicht berstend voll mit denen hätte werden sollen. XIII-2 zeigt, dass Moogles durchaus in diese XIIIer Welten hineinpassen können (tatsächlich eines der Dinge, die mir an XIII-2 am besten gefallen haben - und Mog ist mit weitem Abstand mein Lieblingscharakter aus dem Spiel, kupo).
Ja, die Puppen von Lulu. Was für eine geile Waffenklasse! Genau das meinte ich weiter oben mit der Interaktivität oder Feature-artigkeit solcher Serientraditionen. Da gab es Moogles, Kaktore, Moombas, Cait Sith und als ultimative Waffe dann den Onion Knight aus FFIII. Richtig originell und nicht zu aufdringlich eingebaut. Genauso wie Cait Sith aus VII - und dabei wird diese ulkige Tradition zur schönen Nebensache, da so ein Charakter der äußerlich wie gemacht dafür ist, durch die Story ganz neue und andere Impulse bekommt.
Das Argument, dass solche Dinge nicht in dunkle-düstere Welten passen zieht bei mir jedenfalls nicht: Erstens lassen gerade solche locker-lustigen Elemente die richtig fiesen Momente erst erstrahlen (einem Spiel das krampfhaft dunkel emo ist und gefühlsmäßig nur grau in grau zeigt, nehm ich das nicht ab) - eine Frage der Authentizität - und zweitens gibt es genug Gegenbeispiele in der Serie selbst wie etwa FFVI und VII oder aktuell Type-0 (das ansonsten wirklich hart zu sein scheint und keine Angst hat, Blut zu zeigen... und trotzdem gibt es Moogles mit großen Nasen).
Warum ist das so? Ich vermute es hängt unter anderem damit zusammen, dass die Serie seit dem Weggang der alten Größen wie insbesondere Sakaguchi ein Stück weit auseinandergefallen ist und sich zurzeit auf der Suche nach der eigenen Identität befindet. Es gibt drei verschiedene Teams, die sich nun um die FFs der Hauptserie kümmern. Und die stehen ein Stück weit in firmeninterner Konkurrenz zueinander. Deshalb hat das von Matsuno maßgeblich beeinflusste XII nicht die üblichen Summons, sondern die Zodiac-Esper die teilweise aus Tactics übernommen wurden. Ich fand das neue Design der Kaktoren dort zwar ungewohnt aber durchaus gelungen. Viel trauriger war ich, dass es in dem Spiel keine Tomberrys gab.
Okay, die Online-Teile XI und nun XIV sind bzw. werden voll sein mit so einem Zeug, das bringt die Natur eines MMORPGs schon automatisch mit sich, da so viel mehr Zeit ist, diese Dinge auszubauen. Außerdem bindet sowas die Fans stärker an das Produkt. Aber es ist so unglaublich lange her, dass ich dieses urtypische "FF-Gefühl" in einem klassischen Offline-Singleplayer-RPG erlebt habe. Tatsächlich wird das wohl in IX gewesen sein. Und das vermisse ich schon. Auch die musikalischen Themen gehen oft total unter. Dabei war es für mich sonst immer ein Hochgefühl, die Prelude am Anfang oder das bekannte Final Fantasy Thema im Abspann zu hören.
Spieler sammeln doch gerne. Wie wäre es mit einem Sidequest, in dem man bestimmte kleine Objekte finden und sammeln kann? Sowas wie Sammelfiguren innerhalb des Spiels, das müssen auch gar nicht viele sein, vielleicht so zwischen zehn und zwanzig. Und die, die man hat, werden dann irgendwo ausgestellt und können dort genau begutachtet werden. So ein kleiner Chocobo, ein Moogle, ein Kaktor, ein Tomberry, ein Kristall, ein Schwarzmagier usw. Oder warum nicht eine Mini-Modellbausammlung von Luftschiffen, wo man kleine Kopien der gesamten Serien-Luftschiffe finden kann? Teilweise in Läden kaufen, teilweise bei ner Auktion oder als Belohnung für das Besiegen von optionalen schweren Bossen. Sowas fände ich total klasse! Oder wie wäre es, wenn es mal (wieder) einen Chocobo, einen Moogle oder einen Cid in der Party gäbe? Natürlich direkt steuerbar und nicht nur als Gast. Speziell jetzt nach XIII-2 könnte ich mir sowas supergut vorstellen.
Und ganz generell würde ich mich tierisch freuen, wenn Final Fantasy XV sich ganz bewusst als Final Fantasy präsentiert, gerade jetzt zum 25. Jubiläum der Serie. Ich wünsche mir ein Spiel nicht nur mit Chocobos und Kristallen, sondern auch eines mit Moogles, Luftschiffen, klassischen Schwarz- und Weißmagiern, Kaktoren, Tomberrys, Bombern (die auch wie welche aussehen und nicht so wie in XIII plötzlich Pen & Paper-RPG-Würfel sind), mit Cid, mit einem Kampf gegen Gilgamesh, mit den bekannten musikalischen Themen und den guten, alten Summons in neuem Gewandt. Eines mit den alten Geschichten und liebevollen kleinen Ideen. Ein Spiel, das Final Fantasy atmet. Die Serie hat dieses riesige Erbe, warum wird es nur so halbherzig genutzt? Fuck, ich fände es sogar klasse, wenn nur so als kleine Crossover-Anspielung (zum Beispiel bei oben erwähnten Figurensammlungen) ein Rabite aus Seiken Densetsu, ein Slime aus Dragon Quest oder auch dieses einäugige gelbe Lehrer-Monster aus SaGa auftauchen würde!
Wie wichtig ist euch das? Könnt ihr gut darauf verzichten und hättet ihr gar jedesmal lieber ein komplett eigenständiges Spiel das durch nichts an die alten Teile erinnert, oder könnt ihr FFIX-mäßig nicht genug davon kriegen? Denkt ihr auch, dass das ein wesentliches Element ist oder war, das in letzter Zeit teilweise vernachlässigt wurde, oder freut ihr euch zwar über ein paar nette kleine Details dieser Art, aber haltet sie für kein Muss, solange die Basics wie Chocobos mit dabei sind?
Gerade jetzt, wo sich die Spielmechanik und der Aufbau mit jedem einzelnen Hauptteil massiv verändert, würde ich etwas mehr Kontinuität in dieser Hinsicht sehr begrüßen.
Naja, und dieses Gefühl ist mir seither irgendwie ein wenig abhanden gekommen. Als würden die Macher nicht mehr so viel Wert darauf legen, ihr Spiel sagen zu lassen "Ich bin ein Final Fantasy!" ...und ich frage mich, warum das so ist, wo es doch eigentlich so unheimlich einfach wäre, diese wohlige Gefühl der Bekanntheit zu erzeugen. In XIII (ja, ich weiß, ich meckere immer darüber) war mir das zum Beispiel deutlich zu wenig. Ich mein, versteht mich nicht falsch, es muss imho nicht immer so vollgestopft sein wie im neunten Teil (obwohl ich nix dagegen hätte). Es kommen ja immer andere Zusammenstellungen der bekannten Figuren und Dinge vor, und sie sehen meistens auch etwas (oder total) anders aus, da darf ruhig mal das ein oder andere fehlen. Aber wenn man gleich drei Viertel weglässt und der letzte Rest auch noch stark verändert wurde, sodass man zweimal hinschauen muss, um was wiederzuerkennen, dann geht für mich definitiv was verloren. In den letzten Jahren scheint es nämlich fast schon auszureichen, Chocobos einzubauen. XIII hatte zwar noch ein paar Anspielungen mehr, aber das beschränkte sich verdammt oft nur auf vernachlässigbare Text-Sachen. Klar ist es schön, wenn sie ein Luftschiff "Palmekia" nennen, aber das ist für mich nicht mehr viel wert, wenn sie dafür die Möglichkeit abschaffen, überhaupt selbst ein Luftschiff für die Party zu bekommen (geschweigedenn zu steuern) - obwohl das bis dahin in jedem Teil der Serie ein mehr oder weniger wichtiger Bestandteil des Spiels war! Und XIII ist nur das Extrembeispiel, das mir unter anderem deshalb so deutlich in den Sinn kommt, weil es da viele Gelegenheiten gegeben hätte, mehr zu machen. Ich kann damit leben, wenn in FFX keine Moogles als lebende Charaktere vorkommen, weil sie einerseits schon als Lulus Voodoo-Puppen verbraten wurden und es andererseits vielleicht wirklich nicht so gut in die traurige Welt von Spira hineingepasst hätte. In XIII hingegen ist das große, weite und unerforschte Pulse imho quasi prädestiniert dafür, ein paar dieser kleinen weißen Bommel-Typen zu beherbergen. Das hätte das Gefühl der Einsamkeit und Leere meiner Meinung nach nicht untergraben, da Moogles immer noch ne ganz andere Kategorie als Menschen sind und Pulse ja auch nicht berstend voll mit denen hätte werden sollen. XIII-2 zeigt, dass Moogles durchaus in diese XIIIer Welten hineinpassen können (tatsächlich eines der Dinge, die mir an XIII-2 am besten gefallen haben - und Mog ist mit weitem Abstand mein Lieblingscharakter aus dem Spiel, kupo).
Ja, die Puppen von Lulu. Was für eine geile Waffenklasse! Genau das meinte ich weiter oben mit der Interaktivität oder Feature-artigkeit solcher Serientraditionen. Da gab es Moogles, Kaktore, Moombas, Cait Sith und als ultimative Waffe dann den Onion Knight aus FFIII. Richtig originell und nicht zu aufdringlich eingebaut. Genauso wie Cait Sith aus VII - und dabei wird diese ulkige Tradition zur schönen Nebensache, da so ein Charakter der äußerlich wie gemacht dafür ist, durch die Story ganz neue und andere Impulse bekommt.
Das Argument, dass solche Dinge nicht in dunkle-düstere Welten passen zieht bei mir jedenfalls nicht: Erstens lassen gerade solche locker-lustigen Elemente die richtig fiesen Momente erst erstrahlen (einem Spiel das krampfhaft dunkel emo ist und gefühlsmäßig nur grau in grau zeigt, nehm ich das nicht ab) - eine Frage der Authentizität - und zweitens gibt es genug Gegenbeispiele in der Serie selbst wie etwa FFVI und VII oder aktuell Type-0 (das ansonsten wirklich hart zu sein scheint und keine Angst hat, Blut zu zeigen... und trotzdem gibt es Moogles mit großen Nasen).
Warum ist das so? Ich vermute es hängt unter anderem damit zusammen, dass die Serie seit dem Weggang der alten Größen wie insbesondere Sakaguchi ein Stück weit auseinandergefallen ist und sich zurzeit auf der Suche nach der eigenen Identität befindet. Es gibt drei verschiedene Teams, die sich nun um die FFs der Hauptserie kümmern. Und die stehen ein Stück weit in firmeninterner Konkurrenz zueinander. Deshalb hat das von Matsuno maßgeblich beeinflusste XII nicht die üblichen Summons, sondern die Zodiac-Esper die teilweise aus Tactics übernommen wurden. Ich fand das neue Design der Kaktoren dort zwar ungewohnt aber durchaus gelungen. Viel trauriger war ich, dass es in dem Spiel keine Tomberrys gab.
Okay, die Online-Teile XI und nun XIV sind bzw. werden voll sein mit so einem Zeug, das bringt die Natur eines MMORPGs schon automatisch mit sich, da so viel mehr Zeit ist, diese Dinge auszubauen. Außerdem bindet sowas die Fans stärker an das Produkt. Aber es ist so unglaublich lange her, dass ich dieses urtypische "FF-Gefühl" in einem klassischen Offline-Singleplayer-RPG erlebt habe. Tatsächlich wird das wohl in IX gewesen sein. Und das vermisse ich schon. Auch die musikalischen Themen gehen oft total unter. Dabei war es für mich sonst immer ein Hochgefühl, die Prelude am Anfang oder das bekannte Final Fantasy Thema im Abspann zu hören.
Spieler sammeln doch gerne. Wie wäre es mit einem Sidequest, in dem man bestimmte kleine Objekte finden und sammeln kann? Sowas wie Sammelfiguren innerhalb des Spiels, das müssen auch gar nicht viele sein, vielleicht so zwischen zehn und zwanzig. Und die, die man hat, werden dann irgendwo ausgestellt und können dort genau begutachtet werden. So ein kleiner Chocobo, ein Moogle, ein Kaktor, ein Tomberry, ein Kristall, ein Schwarzmagier usw. Oder warum nicht eine Mini-Modellbausammlung von Luftschiffen, wo man kleine Kopien der gesamten Serien-Luftschiffe finden kann? Teilweise in Läden kaufen, teilweise bei ner Auktion oder als Belohnung für das Besiegen von optionalen schweren Bossen. Sowas fände ich total klasse! Oder wie wäre es, wenn es mal (wieder) einen Chocobo, einen Moogle oder einen Cid in der Party gäbe? Natürlich direkt steuerbar und nicht nur als Gast. Speziell jetzt nach XIII-2 könnte ich mir sowas supergut vorstellen.
Und ganz generell würde ich mich tierisch freuen, wenn Final Fantasy XV sich ganz bewusst als Final Fantasy präsentiert, gerade jetzt zum 25. Jubiläum der Serie. Ich wünsche mir ein Spiel nicht nur mit Chocobos und Kristallen, sondern auch eines mit Moogles, Luftschiffen, klassischen Schwarz- und Weißmagiern, Kaktoren, Tomberrys, Bombern (die auch wie welche aussehen und nicht so wie in XIII plötzlich Pen & Paper-RPG-Würfel sind), mit Cid, mit einem Kampf gegen Gilgamesh, mit den bekannten musikalischen Themen und den guten, alten Summons in neuem Gewandt. Eines mit den alten Geschichten und liebevollen kleinen Ideen. Ein Spiel, das Final Fantasy atmet. Die Serie hat dieses riesige Erbe, warum wird es nur so halbherzig genutzt? Fuck, ich fände es sogar klasse, wenn nur so als kleine Crossover-Anspielung (zum Beispiel bei oben erwähnten Figurensammlungen) ein Rabite aus Seiken Densetsu, ein Slime aus Dragon Quest oder auch dieses einäugige gelbe Lehrer-Monster aus SaGa auftauchen würde!
Wie wichtig ist euch das? Könnt ihr gut darauf verzichten und hättet ihr gar jedesmal lieber ein komplett eigenständiges Spiel das durch nichts an die alten Teile erinnert, oder könnt ihr FFIX-mäßig nicht genug davon kriegen? Denkt ihr auch, dass das ein wesentliches Element ist oder war, das in letzter Zeit teilweise vernachlässigt wurde, oder freut ihr euch zwar über ein paar nette kleine Details dieser Art, aber haltet sie für kein Muss, solange die Basics wie Chocobos mit dabei sind?
Gerade jetzt, wo sich die Spielmechanik und der Aufbau mit jedem einzelnen Hauptteil massiv verändert, würde ich etwas mehr Kontinuität in dieser Hinsicht sehr begrüßen.