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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ängste, Phobien, Blöde Sachen und wie man damit umgeht



Caro
25.12.2011, 02:21
Hallo Gemeinde!
Ich hatte grade ein längeres Gespräch darüber, und ich dachte mir: "Hey, ist doch eine super Idee für einen Thread!"

Ich habe eine furchtbare Arztphobie.

Mir ist das nie richtig klar geworden, weil ich es vermeide, zu einem zu gehen. Ich weiß nicht, ob ich Ärzte hasse oder wirklich Angst habe, ich gehe aber nicht hin, ich weigere mich und ich will nicht. Jetzt scheint es aber so, dass es recht akut wird, dass ich mal zu einem gehen müsste.

Und ich will nicht.

Ich war schon immer recht pummelig. Das hat mir eine furchtbar bezaubernde Schulzeit beschert, die mein Selbstbewusstsein total zu Grunde gerichtet hat. Ich traue mich nicht, in der Öffentlichkeit zu essen, ich sehe in jedem Fremden einen abschätzigen Blick, heck, ich habe sogar ein bisschen Angst vor dem BMT, weil ich permanent meine Umgebung abscanne, ob mich jemand verurteilen könnte.
Zwei Jahre lang hatte ich eine heftige Essstörung und habe 25 Kilo abgenommen, aber das hat auch nicht viel an meinem Selbstwertgefühl gedreht, ich habe mich sogar noch schlechter gefühlt. Inzwischen habe ich halbwegs Frieden mit meinem Körper geschlossen, obwohl ich wieder zugenommen habe. Hey, ich finde mich sogar relativ geil, und es wird mir auch immer wieder bestätigt.

Natürlich habe ich wieder zugenommen, und jetzt kommen wir zum Problem: Ich esse zu wenig, um zuzunehmen, tue es aber trotzdem. Meine Oma hat mich heute auf die Idee gebracht, dass ich ein Problem mit der Schilddrüse haben könnte - hatte sie auch, und sie musste ihr entfernt werden. Ich hab mir mal die Symptome angeschaut und es würde ziemlich gut passen - Antriebslosigkeit, Haarausfall, trockene Haut, Gereiztheit, Gewichtszunahme. Weil sowas ziemlich unschön endet, müsste ich mal zum Arzt. Und davor habe ich Angst.

Genauer gesagt habe ich Angst, gesagt zu bekommen, ich solle doch erstmal "einfach" abnehmen. Dass mir nicht geglaubt wird, als würde ich eine Bequeme Ausrede fürs Fettsein suchen. Ich habe auch keinen Hausarzt, zu dem ich Vertrauen hätte, ich habe da sehr schlechte Erfahrungen gemacht (Emotionale Probleme? "Versuchen sie doch mal abzunehmen!" // Blasenentzündung? "Nehmen sie ab, dann löst sich das Problem!" // Schnupfen? "Es gibt da tolle Abnehmpräperate!"), mein Leben lang. Ich will nicht negativ "beurteilt" werden. Mein Gott, ich bin eben nunmal keine Elfe und werds nie sein. Aber ich fürchte trotzdem immer, darauf reduziert zu werden, vor allem bei Ärzten.

TL,DR:

Was habt ihr für Ängste, wie kämpft ihr dagegen an, redet ihr drüber? Wollt ihr auch einen Seelenstrip machen? Und: Wie komme ich zu einem Schilddrüsentest mit möglichst wenig "Boah, iss mal weniger und mach Sport!" ("ach, so geht das? Sorry, dass ich sie belästigt hab, hätte mir das nur mal einer VORHER gesagt!")

Byder
25.12.2011, 03:07
Was dein Problem angeht... ich habs ähnlich. Mit dem Arzt zumindest. Das hat wohl eher was mit meinem Stolz und mit meiner Faulheit zu tun. Kieferschmerzen? Gehen von alleine weg, einfach mal 2 Tage nicht den Mund aufmachen. Blutsynchroner Tinnitus? Geht auch wieder weg. Ich hab die letzten 6 Wochen öfter aus der Nase geblutet als die gesamten letzten 2 Jahre über? Geht wieder weg. Ein Gang zum Arzt, der mir dann sagt, was ich hab und dass ich Ruhe und Medikament X brauche? Lol ne.

Ich bin ein gesunder Mensch, unsterblich und bevor ich alt werde, passiert irgend ne Katastrophe. Krebs oder Tumore hab ich auch nicht, währ ja schon ziemlich unwahrscheinlich, oder? Sowas passiert nur Personen im Fernsehen, damit der Plot vorankommt. :A

Ich kann mir doch wohl schlecht eingestehen, dass das bullshit ist. Dafür hab ich zu viel Angst.

Was allerdings die von dir aufgezählten Symptome angeht:

Antriebslosigkeit: Schau mal aus dem Fenster.
Haarausfall: Wieder aus dem Fenster schauen.
trockene Haut Und nochmal.
Gereiztheit: Keep looking...
Gewichtszunahme: uuuuund hierzu kann ich mal kurz mein Halbwissen raushängen lassen. Ich habe mir irgendwann sagen lassen, dass "Einfach mal nichts/ weniger essen" ne schlechte Idee für den Körper ist. Für unser Selbstbewusstsein ist Körperfett ein Gift, für unseren Körper ein wertvolles Geschenk. Selbst unsere coolen Muskeln, für die wir hart schufften sind nichts im Vergleich zu dem, was der Körper in unserem gespeicherten Fett sieht. Was denkst du, wie reagiert dieser kleine Penner wohl, wenn du ihm das kostbare Zeug streitig machst?

In dem Moment, wo dein Körper einen Mangel (=starke abweichung von der gewohnten Zunahme) feststellt, geht er davon aus, dass irgendwas passiert ist und du ab sofort in einer postapokalyptischen Welt lebst, in der Nahrungsmittel knapp sind. Wär doch ziemlich schlecht, wenn er dann noch anfängt, Fett zu verbrennen, oder? Aber keine Sorge, bei der nächsten Gelegenheit, irgendwas zu Essen zu bekommen, wird er noch mehr als sonst einspeichern, damit du auch garnicht verhungerst.

Du verstehst hoffentlich, was ich damit sagen will.

Ich weiß leider nicht, wie viel du isst, aber als ich mir irgendwann gesagt hab, ich will abnehmen, fing ich an, wie ein bekloppter mal die Kalorien zu zählen. Und holy-fucking-shit, was durfte ich doch feststellen, wie viel unnötigen Kram ich mich hineingeschaufelt hab. Ich persönlich gehe davon aus, dass ich nicht mehr als 2000 kc brauche. Da ich noch ins Fitnesscenter gehe, habe ich einen noch höheren Energieverbrauch, weswegen sich jetzt auch schon gut gezeigt hat, dass ich einige gute Kilo verloren hab (viel mir persönlich erst vor 1 Woche auf :A).

Die Sache ist aber wirklich, dass du mehr Energie verbrauchen solltest, als du zu dir nimmst. Vor dem Schlafengehen nichts essen (Ich hab die Faustregel von 4-5 Stunden. Und in der Zeit höchstens Kaffee mit Milch) und kaum süße Getränke trinken. Schon alleine der Umstieg auf Nur-Wasser tut ne Menge für dich. Schlussendlich bleibt dir aber nichts anderes übrig, als dich mehr zu bewegen. Das tut ebenfalls ne Menge für dich. Und wenn du ersteinmal sichtbaren Erfolg hast, dann kannst du garnicht aufhören, in den Spiegel zu schauen. Ich meine, ich bin noch nicht schlank, aber das ist ne deutliche Reduzierung und das ist mitunter das einzige, worauf ich seit wochen stolz bin. :D

Will natürlich nicht sagen, dass die Idee mit der Schilddrüse ne ganz schlechte ist, aber vielleicht habe ich dir gerade einen Punkt beschrieben, über den du noch nicht nachgedacht hast. Und vielleicht solltest du den Stolz und deine Angst überwinden. Ich tu mich dabei selbst schwer, aber jeder Mensch ist ja anders und vielleicht packst du das leichter als ich. Deine aufgezählten Symptome sind aber, besonders in dieser Jahreszeit, kein Indiz dafür, dass mit dir etwas nicht in Ordnung ist. Will das nur gesagt haben, bevor du dich gänzlich verrückt machst.


Zum Thema selbst: Ich hab immer sehr starke Verlustängste gehabt. Das ist aber innerhalb des letzten Jahres stark geschwunden. Unangenehm sind mir aber weiterhin Fahrstühle (mangelnde Kontrolle). Ansonsten will ich dazu nicht allzuviel sagen, da ich finde, dass das ziemlich persönlich ist und ich nicht drüber reden muss.

Caro
25.12.2011, 03:16
Die Sache ist - ich will gar nicht abnehmen. Ich bin zufrieden so, wie es jetzt ist, auch wenn viele Leute das furchtbar und ekeleregend und anstößig und weiß-nicht-was finden. Ich will nur nicht darauf reduziert werden.

Byder
25.12.2011, 03:19
Dann fang doch am besten bei dir an.

Caro
25.12.2011, 03:23
Ich spreche die Sache an, es ist ein Teil von mir, auf den ich mich viel zu lange viel zu sehr konzentriert habe. Aber darum soll es ja eigentlich gar nicht gehen. Danke trotzdem für deinen Text, aber...der Thread soll doch was ganz anderes behandeln ;___;

J.R.
25.12.2011, 07:15
Die Sache ist - ich will gar nicht abnehmen. Ich bin zufrieden so, wie es jetzt ist, auch wenn viele Leute das furchtbar und ekeleregend und anstößig und weiß-nicht-was finden. Ich will nur nicht darauf reduziert werden.

Stell dich mal vorm Spiegel und sei ehrlich zu dir selbst. Bist du wirklich mit dir selbst zufrieden? Wenn ja, wo ist dann das Problem. Scheiß doch drauf, was die anderen von dir denken oder halten. Wichtig ist nur, dass du mit dir selbst zufrieden bist. Über die Meinung irgendwelcher Dritten solltest du drüberstehen. Ich würde mir nur selbst an die Brust fassen und den Mut zusammennehmen und zum Arzt gehen allein wegen deiner Gesundheit, falls es schlimmer wird.
Man muss ja nicht gleich das Schlimmste erwarten und falls der Arzt dich darauf reduzieren will, würde ich einfach mal Klartext mit ihm reden. Das kann ich dir von meiner Sicht nur raten. Ob du das nun annimmst oder nicht ist allein deine Entscheidung.

Trishna
25.12.2011, 13:35
Diese Phobie wie du sie beschreibst habe ich auch, bzw. so ähnlich wie du.

Zum Allgemeinarzt gehe ich nur wenn ich wirklich nicht mehr in der Lage bin zu Arbeiten, da ich auch sehr viel respekt gegenüber meiner Maschine habe, eine kleine Unachtsamkeit und ich fahr ein Crash der es in sich hat und dann erklär mal der Firma, sry ähm ich bin ja eigentlich krank ;)
Aber davor um Gottes willen, nö, ich mag Ärzte nicht und dabei bleibt es auch.
Wichtig ist, dass du einen Arzt aufsuchst, den du einigermaßen vertrauen kannst. Nimm den von deiner Oma oder deinen Eltern, nimm nicht irgendein, nur weil du jetzt vermutes was du hast, lass dir da ruhig etwas Zeit, solange es nicht akut ist.
Letzendlich zählt es viel mehr, dass du dieser Person sagen kannst was mit dir ist, ansonsten bringt dir das alles leider gar nichts!

Wie gesagt mir geht es ähnlich Hauptsächlich mit Zahnärzten, ich bin immernoch auf der suche nach einem kompetenten Arzt der auch auf meine Phobie eingeht!

Beim Frauenarzt habe ich z.b. 2 Jahre mich gesträubt hin zugehen und mir meine Pille lieber über eine Bekannte besorgt, inzwischen habe ich eine relativ gute Ärztin, wodurch ich mal wieder den legalen Weg gehen kann.

Geholfen hat mir eigentlich immer sehr gut mein Menne, der mich bei fast jeden Arzt besuch begleitet und versucht da zu sein, besonders bei Zahnärzten brauche ich eine Person im Raum der ich vertrauen kann, früher hat es mein Vater gemacht nun er.
Ich bekomme vorher immernoch Panik, aber die nimmt mir mein Menne auch sehr gut ab inzwischen, indem wir viel reden darüber, ich mache auch kein Geheimnis um diese Angst, denn wnen man direkt bei den Ärzten davon redet sieht man letzendlich auch, wie gut sie damit umgehen und was sie dagegen machen wollen.

Vreeky
25.12.2011, 18:23
*sich dazu setzt*
~cheerio~

Sag ich auch ma was:
Wenn andere Menschen meine gesundheit(mein leben) sozusagn in der Hand haltn...
...davor hab ich immer dickste panic...!
Wenn ich schon im Bus/Auto (egal was...) sitze, also andere
mich rumfahren, steigt im hinterkopf der gedanke: "was wenn jetzt...!? UAH!" *panicpanic*
...ich also keine macht über die jeweilige situation habe... dreh ich innerlich am rad!
(Im gesamtn hab ich ne leichte Agoraphobie die wohl zu dem führte was da obn steht...)

Bei Ärztn ists dann ähnlich!
Ich müsste ohnmächtig umkippn damit man mich zum arzt bekommt!
Und wenn ich dann noch aufwachn sollte, würde ich vor Shock sterbn XD
Zum glück bin ich noch nich umgekippt... aber wer weiß wann!? xD

(Extremster "Überlebensdrang" der mich mein Leben kosten könnte...
Doch ich werde das wohl nich ablegn können.
Dafür is diese Panic zu berechtigt... oft fehl am platz aber berechtigt!!)

Wenn ich krepier bin ichs wenigstnz selbst schuld! T.T

Macht euch ma gedanken welche ängste/phobien sich "lohnen" zu besitzn...
...und lacht über die "unnötige scheiße"! *smile* (boah... tiefgründig)
zbsp "angst" davor zu habn das einem gesagt wird "öh ess weniger!" is schwachsinn!
Ich habe das vergnügn mich mit starkn untergewicht rumquähln zu dürfn xD
Hausarzt sagt: fehlfunktion der schilddrüse... (Redn kann ich ja mit Ärztn^^)
Alle anderen sagn: Biste in'ner Depriephase!? Ess mehr! ... und ja es nervt! Doch es NERVT halt nur...
...bin schon ziemlich kopf-krank aber das verstehe ich nich. =D
Ich schrei dann aggro rum und knall meine meinung frontal in deren Visage!
(Auf ... eh ... chilliger basis natürlich xD Bin ja nen ganz ruhign xD)
Zack!!! Sache für mich gegessn... Die habn alle einfach kein plan!

Bevor ich mehr scheiße rede...(alles der alk schuld... jai!)
*aufsteht und schnell wegrennt*

Glannaragh
27.12.2011, 20:02
TL,DR:

Was habt ihr für Ängste, wie kämpft ihr dagegen an, redet ihr drüber? Wollt ihr auch einen Seelenstrip machen? Und: Wie komme ich zu einem Schilddrüsentest mit möglichst wenig "Boah, iss mal weniger und mach Sport!" ("ach, so geht das? Sorry, dass ich sie belästigt hab, hätte mir das nur mal einer VORHER gesagt!")
Doch, ich hab die ganze, traurige Geschichte durchgelesen, nicht nur das Fettgedruckte...

Wie antworte ich dir am besten...? Also, Ängste hab ich, genauer gesagt Angststörungen und Depressionen, die behandlungsbedürftig sind. Das beantwortet auch gleich die Frage, wie ich dagegen ankämpfe und ob ich darüber rede. Ja, ich rede darüber, mit meiner Therapeutin und auch mit Menschen, die es interessiert und die mehr darüber wissen wollen, was eigentlich in einem wirren Hirn wie dem meinen vorgeht.
Allerdings war das nicht immer so. Ich hab mich lange davor gefürchtet was die Leute oder Verwandte wohl sagen könnten wenn rauskäme, daß ich... nunja, nicht dem Standard entspreche (verrückt bin). Geändert hat sich das nach einem mehrwöchigen stationären Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik, weil einfach nichts mehr ging - ja, ich war in der Klapse :eek:!
Warum erzähl ich das? Weil mich letztendlich meine schreckliche Angst, Fehler zu machen, nicht gut genug zu sein, keine Kontrolle zu haben und irgendwem deshalb machtlos ausgeliefert zu sein, bis da hin gebracht hat. Übrigens, und diesen kleinen Seitenhieb kann ich mir bei den vielen interessanten Vorstellungen, die über Psychatrien kursieren, nicht verkneifen: Nein, man hat mich nicht gegen meinen Willen mit Medikamenten vollgestopft, nicht irgendwo angebunden, keine interessanten Experimente mit mir gemacht und mich auch nicht behandelt, als sei ich unmündig. Hab ich noch was vergessen? Egal.

Vielleicht hilft dir das auch bei dem "Problem", das du mit deinem Körper hast - oder vielmehr nicht hast, aber andere Leute (Ärzte) scheinbar. Die Frage ist nicht: "Wirst du stigmatisiert?", sondern vielmehr: "Läßt du dich stigmatisieren?"
Ich lasse das nicht mehr zu. Wer sich vor mich hinstellt und mir sagt, ich sei ihn Wahrheit nicht krank sondern nur zu faul oder zu blöde, mein Leben auf die Rolle zu kriegen, dem sage ich auf den Kopp zu, daß ich ihn für einen ungebildeten Trottel halte, der mir intellektuell und an Lebenserfahrung in etwa so weit unterlegen ist wie ein Wimperntierchen. Und vermutlich habe ich damit sogar recht.
Du, meine liebe BlackRose, hast eine Eßstörung hinter dir und hast sie gemeistert - ganz ehrlich, dadurch kennst du deinen Körper wahrscheinlich besser als die meisten Menschen. Wer will dir eigentlich was erzählen? Irgendein Arzt, der dir nicht richtig zuhört und das seelische Leid nicht sehen mag, daß sehr offensichtlich aus so einer Geschichte spricht? Such dir nen anderen Doc. Wenn der sowas abläßt, ist der seine Approbation nicht wert.
Klingt der letzte Satz arrogant und stur? Gut. Hier geht nämlich Selbstschutz vor alles andere. Ein Arzt kackt trotz Universitätsabschluß und möglicherweise Doktortitel auch nur im Sitzen. Such dir nen anderen Doc.
Das bezieht sich hauptsächlich auf den Fall, daß ein Arzt dir nicht zuhört, und sich nicht interessiert für das, was dir Sorgen macht. Natürlich wird dich ein verantwortungsbewußter Mediziner immer auf dein Gewicht hinweisen, wenns zu viel ist, genau wie er es ansprechen wird, wenn jemand raucht oder zu viel trinkt. Das ist von Seiten des Arztes nix persönliches und, ganz wichtig: ist nicht dazu gedacht, dich persönlich oder als Mensch abzuwerten! Es ist sein Job.
Schilddrüsenfehlfunktionen können übrigens tatsächlich dazu führen, daß man nicht abnimmt bzw. immer weiter zunimmt. An deiner Stelle würde ich einem Arzt sagen daß du abklären möchtest, ob da etwas bei dir vorliegt und ihm auch die Information weitergeben, die du oben geschildert hast. Sowas muß übrigens nicht in eine OP ausarten, möglicherweise helfen dir schon Iodtabletten ;).

Wie gesagt, laß dich nicht aufgrund deines Körpergewichts stigmatisieren. Du hast es nicht nötig, dich darauf reduzieren zu lassen. Gerade du! Ja, ich lese immer wieder mal in deinem Blog und bin beeindruckt, amüsiert und fühle mich als Frau verstanden. Du hast was drauf! Ich weiß, das ist der harte Weg. Mir gehts im Bezug auf meine geistige Leistungsfähigkeit nicht anders. Aber warum solltest du irgendeinem Blindgänger das Recht einräumen, dich abfällig zu behandeln, wegen so einer Trivialität wie Figur? Nach allem, was du erlebt und gemeistert hast? Ganz ehrlich, wenn dir einer so blöd kommt, darfst du ganz legitim die Nase mal so hoch tragen, daß es reinregnet und dem kleinen Kretin darüber bescheid geben, was er für ein erbärmliches Würstchen ist. So lange bis er begriffen hat, daß er dich nicht zum Opfer machen darf. Auch hier gilt wieder: Selbstschutz vor allem anderen.

Darüber hinaus find ich die übrigen Antworten, dies schon in diesem Thread gab, echt toll. Danke für eure Gedanken und die Einblicke, die ihr gegeben habt :).

Dennis
28.12.2011, 10:50
Was habt ihr für Ängste, wie kämpft ihr dagegen an, redet ihr drüber? Wollt ihr auch einen Seelenstrip machen? Und: Wie komme ich zu einem Schilddrüsentest mit möglichst wenig "Boah, iss mal weniger und mach Sport!"[/B]

Ich habe Klaustrophobie. Das bedeutet, dass ich mich in Bergwerken unwohl fühle, es im Augustinerkeller trotz freier Versorgung nicht länger als eine Stunde ausgehalten habe und vor allem: Fahrstühle.
In großen, verspiegelten und modern aussehenden Fahrstühlen kann ich noch relativ entspannt fahren. Aber in den alten, saulahmen, grauen und engen Fahrstühlen wie sie oft im Einsatz sind kann ich ums Verrecken nicht einsteigen. Da bricht mir in kürzester Zeit der Schweiß aus, ich werde zittrig, kurzatmig.
Ist aber kein großes Problem: Meist kann man ja auch auf Treppen ausweichen. So bin ich während dem Studium zwei Semester lang täglich drei bis viermal in den sechsten Stock gelaufen. Das weckt den Geist und macht das Studieren einfacher.

Ansonsten mag ich keine Spinnen (beschränkt sich auf die fiesen, großen, haarigen) und alleine im Dunkeln sein find ich auch scheisse. Aber das sind Sachen, mit denen man eigentlich locker fertig wird. Bei ersterem dienen Taschentücher und Staubsauger zur Beseitigung, bei Letzterem reicht es meist, zielstrebig und ohne nach links und rechts zu schauen dahin zu gehen wo ich hinwill.

Zu deiner Arztfrage. Die "Nehmen Sie ab!"-Aussage wirst du immer bekommen. Und dein Arzt meint damit nicht "Gott, Fettie bist du hässlich." sondern "Es wäre gesünder, Sie würden abnehmen.", womit er ja auch recht hat. Ich bin mit meinen 80 kg sicherlich kein Schwergewicht, muss mir aber trotzdem regelmäßig mal sagen lassen, dass ich um die 5 Kilo weniger haben sollte, gerade auch wegen meinem Blutdruck. Und auch hier hat er recht: Bevor er mir ne chemische Keule verordnet, kann er mir auch sagen, wie ich ohne äußeres Einwirken selber was für mich tun kann.
Insofern: Wenn du deine Schilddrüsen untersuchen lassen willst, dann wird das (d)ein Arzt vermutlich tun, dass er dir aber erstmal Abnehmen nahe legt... liegt in der Natur der Zunft und ist echt nicht negativ gemeint. ;)

hutab
30.12.2011, 09:28
Guten Morgen...

kann die Ängste allesammt nachvollziehen... mir ging es bis vor ein paar tagen genauso... letzter zahnarztbesuch war mindestens 15 Jahre her... zwischendurch immer mal wieder entzündungen gehabt die ich manchmal selbst ganz gut in den griff bekommen habe.. Kreislaufprobleme wahrscheinlich durch Vergiftung ect. nun war es nach weihnachten wieder soweit und meine Backe sah aus wie der mount everest. die schmerzen waren echt hölle. also hab ich nicht lang überlegt und mich einfach drauf eingelassen. habe im ersten anlauf einen super vorsichtigen arzt gefunden...mir wurde alles aufgeschnitten und ne drainage gelegt.. gleich gehts zum drainagenwechsel und ich freue mich sogar... einfach weil ich diesen schritt gegangen bin und mich drauf eingelassen habe... therapie hat nie was gebracht ... Musik in die ohren und gut wars..betäubungsspritze nicht gemerkt... die nadeln sind mittlerweile so fein.... und der rest war echt nen klacks... muss ich sagen... halte euch auf dem laufenden.. bis dahin... einfach mut zusammenfassen und durch... es tut wirklich gut :-)

Satyras
03.01.2012, 00:38
Nun ja, bei mir sind es zwei Dinge, die mir wirklich Panik machen.

Einerseits Quallen. So wie andere Leute ihre Arachnophobie haben, so habe ich meine Quallenphobie. Es gibt keine ekligeren und widerlicheren Wesen auf dieser Welt. Andere, typische "Übeltäter", wie eben Spinnen oder anderes vielbeiniges Getier, macht mir eher wenig aus, auch wenn ich weder Spinne, noch Tausendfüßler, noch Made gerne auf die Hand nehemn würde. Sähe ich aber eine Qualle im Wasser, dann würde ich wahrscheinlich panisch und so schnell es geht wegschwimmen.

Ansonsten kann ich auch größere Menschenmassen nicht leiden. Gerade auf Konzerten oder in engeren Clubs macht mir das oft Probleme, wenn dann auf 250m² 700 Leute kommen. Da fühl ich mich meistens recht unwohl, auch wenn ich nicht sofort in Panik ausbreche.

Auch fällt es mir oft schwer, Menschen anzusprechen. Ich habe immer eine gewisse Angst, eine blöde Antwort zu bekommen, und diese Angst sorgt dafür, dass ich nicht zu vielen Menschen Kontakt aufnehme. Nach ein paar Bier ist diese Hemmschwelle aber meistens weg. ;)

Des weiteren nehme ich auch überhaupt nicht gerne Medikamente. Weder harmlose Sachen wie Hustensaft, noch "härteres". Ich kann Pillen auf den Tod nicht ausstehen.