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Owly
29.11.2011, 14:38
Ich bin das Mutterschiff und fliege nach Space Mountain.

La Cipolla
29.11.2011, 14:47
Ich würde sagen, es kommt auch auf die Ästhetik an, die man erzeugen will. Ich finde ja, minimalistische Grafik kann Details überlegen sein, wie auch 2D gegenüber 3D - es kommt ganz groß darauf an, was man damit macht.

Gutes Beispiel wäre imho Alundra für die PSX, das trotz Pixelgrafik atmosphärisch die meisten 3D-Rollenspiele in den Schatten stellt, weil es total gut mit dem 2D arbeitet, das es hat (und mit Musik).

Sonst ja, wobei ich nicht ausschließen will, dass es Action-Konzepte gibt, die in Low-tech-Grafik besser klappen (etwa, weil sie mit High-Tech lächerlich aussehen würden).

Corti
29.11.2011, 15:07
Dinge nicht zeigen hat ihr "Wider" aber auch ihr "Für" selbstverständlich.

Ein nettes kommerzielles Beispiel ist hier imo FF7, genauergesagt...

...Aerith's Tod.

Ich bin ja dafür bekannt an FF7 nicht viel gut zu finden, aber der Moment war super. Das Nichtdetail, diese Stille des Moments hats irgendwie bemerkenswert gemacht. Es graust mir beim Gedanken, was die wohl zu PS3 Zeiten mit der Szene gemacht hätten: Kamerafahrten, ausgestreckte Hand, Slow Motion - ein Animestyle-Voiceover-Schrei "Neeeeeeeeeeeeeeeeinnnn Aerisuuuuuu!!!!" *Flashback-Rückblende zu bedeutsamem Moment* und dann ganz viel CGI-Tränen und verheult schluchzendes Geflenne verläuft sich in melodramatischem Monolog auf Soap-Niveau. Bäh!

Es lebe die beschränkte Technik der PSX

Liferipper
29.11.2011, 17:14
Es lebe die beschränkte Technik der PSX

Hast du die Playstation direkt nach der Szene ausgeschaltet oder die Seebestattung nur erfolgreich verdrängt?

Corti
29.11.2011, 17:43
Hast du die Playstation direkt nach der Szene ausgeschaltet oder die Seebestattung nur erfolgreich verdrängt?
Ich hab die PSX ausgemacht und dann wieder an um diesen wunderschön traurigen Moment immer wieder erleben zu können, dann war ich trauriger als Cloud es je sein könnte und hab in mein Kissen geheult und niiiiiieeeeee weitergespielt. =0 Ganz sicher!

Kelven
29.11.2011, 17:47
Ich bin mal grausam und widerspreche dir vehement. Die Makergrafik ist der modernen erzählerisch in jeder Hinsicht unterlegen. Auch bei leisen Geschichten ist ausgeprägte Gestik und Mimik ein starkes erzählerisches Mittel. Man möchte ja Gefühle hervorrufen. Und eine Welt mit Tiefe fühlt sich irgendwie ... ich weiß nicht wie ich es sagen soll ... mächtiger und lebendiger an. Als ich das erste Mal ein 3D-Spiel mit großer Bewegungsfreiheit gespielt hab (Tombraider 1 glaube ich), war ich sofort überzeugt. Nun sind Rollenspiele zwar keine Action-Adventures, aber selbst bei denen macht 3D einiges her. Mir fallen dann immer die Luftschlachtszenen aus Skies of Arcadia ein oder das riesige Tor vor dem bösen Imperium. Diese Wirkung kann man mit 2D kaum erzielen. Oder nimm so was wie Shadow of the Colossus (das ich übrigens nie gespielt hab, aber einige Videos kenne ich). Eine cineastische Inszenierung ist mit 2D, zumindest mit der tile-basierten Grafik, auch ungleich schwieriger. Und die kann man selbst bei leisen Geschichten gebrauchen. Wird ja auch bei Filmen so gemacht.

Corti
29.11.2011, 18:19
@Kelven:
In Sachen "was zeigen", "wie zeigen" etc. ist 2D sicherlich unterlegen, besonders bei geringer Auflösung. Sollte ein Selbstgänger sein. Weniger zeigen kann quasi doch nur dann einen Gewinn darstellen, wenn hinter dem Weglassen eine Absicht und kein Mangel steht.

Ich find z.B., dass Facesets nicht immer ein Gewinn für den Transport von Emotionen sind. Ohne Faceset muss ich mir die Emotion vorstellen, ein Facesetedit mit leicht nach unten gezogenen Mundwinkeln diktiert mir den Eindruck.

Kelven
29.11.2011, 19:43
Ich finde richtige Mimik zwar am besten, aber Facesets halte ich auch nicht für so ideal und erst recht nicht für notwendig. Sie sind nur eine Abstraktion, die eigentlich gar nicht facettenreich genug ist. Um alle möglichen Gefühle darzustellen, bräuchte man zig Gesichter.