Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Vampire von Düsterburg] Tag 5
Eine dicke graue Wolkendecke erstreckte sich an diesem Morgen über Düsterburg. Ein feines Schnee-Regen-Gemsich fiel aus ihnen hinab. Glücklicherweise hatte es in der Nacht nicht gefroren. So grau wie die Wolken über ihnen, war auch die Stimmung der Düsterburger. Sie hatten am Abend zuvor zugelassen, dass Grandy, welcher sich als ein Ermittler heraus gestellt hatte, umgebracht wurde. Was würde wohl heute geschehen?
Diese Frage stellten sich alle Bewohner der Stadt, alle bis auf die Tochter des Tavernenbesitzers, Elisabeth "Elly" Cole, welche das Tageslicht nicht mehr sehen sollte.
Der Tag dauert bis Donnerstag Abend und endet zwischen 21 und 22 Uhr.
Blanca Nieves
28.11.2011, 18:42
Für Elly endete der Tag so wie für alle anderen. Nach der Abstimmung und der daraus erlangten Erkenntnis gingen alle ihre Wege.
Elly ging betrübt und besorgt nach Hause. Betrübt, weil Grandy sich als Unschuldiger herausgestellt hat und besorgt, weil sie von Rowan beschuldigt worden war. Was hatte sie denn getan, um seinen Zorn auf sich zu lenken?
In der Wirtsstube angekommen, setzte sie sich noch etwas ans Feuer, denn ihre Gedanken wollten nicht zur Ruhe kommen. Draußen stürmte es furchtbar und die Kaminwärme machte sie schläfrig.
Ein Geräusch schreckte Elly aus ihren Dämmerschlaf auf. Sie konnte es nicht genau bestimmen, doch sie wusste, dass dort etwas war. Oder war es jemand?
"Hallo, ist da jemand?", sie nahm sich den Besen, mit dem sie sonst immer fegte und stellte sich aufrecht hin. Da war dieses Geräusch schon wieder und nun konnte sie es auch einordnen. Es war ein leichtes Kratzen, wie als würde ein Tier auf einen Holzboden dahinschleichen. Ein Geruch breitete sich in der Stube aus, ein Geruch von naßem Hund. Und dann wurde Elly etwas klar, das waren nicht irgendwelche Tiere, nein, sie sind gekommen, um sie zu holen.
"Ihr könnt ruhig ins Licht treten. Ich weiß, dass ihr es seid." Sie legte den Besen zur Seite, denn dieser würde ihr nichts nutzen.
Die Bestien kamen näher und nun konnte man sie auch erkennen: lauter wolfsähnliche Wesen umringten sie.
Ein Lächeln breitete sich auf Ellys Gesicht aus.
"Na, zeigt ihr euch endlich. Ich wollt mich töten? Dann kommt doch. Aber egal wie viele ihr von uns reißt, ihr werdet nicht siegen. Ihr seid nur dumme Tiere, die euch anmassen einen Platz in dieser Welt verdient zu haben. Aber ihr werdet uns nicht überleben, denn wir sind überall."
Elly ließ ihre Reißzähne sichtbar werden und grinste bösartig und siegessicher die Werwölfe an.
Gleich darauf wurde sie von diesen angesprungen und es spritzte Blut. Doch dies war egal, denn es war ja nicht ihr Blut. Dieses hat sie sich auch nur von anderen zugeeignet.
Elly, der Vampir, starb diese Nacht, aber sie war sich im Augenblick ihres Todes sicher, dass sie trotzdem gewinnen würden. Dumme Tiere würden es nicht schaffen intelligente Wesen wie sie komplett auszulöschen.
Diesmal war Rowan schon ein wenig früher wach. Früher, als es normalerweise der Fall war. Er war sich sicher, dass dieses Elly, wie sie sie nur nannten, ebenfalls eine dieser bösen Kreaturen war. Als er aus dem Fenster in Richtung Taverne blickte, merkte Rowan, dass dort Licht brannte. "Sehr früh, wie mir scheint, legen die Leute in diesem Orte ihr Handwerk an, wie mir scheint...irgendwas gefällt mir nicht..." Rowan wusste, dass diese Elly zur hießigen Wirtsfamilie gehörte und er nahm sich seinen Rapier und seine anderen Waffen und schlich in Richtung Taverne. Schon davor bemerkte er, dass etwas nicht stimmte und als er näher hinsah, bemerkte er Klauenspuren an der Eingangstür. Rowan zog seine Pistole, stellte sich neben die Tür und horchte. Nach einer Weile konnte er sicher sein, dass sich nichts rührte und er wollte die Tür öffnen, musste aber feststellen, dass sie gar nich abgeschlossen war. "Diese Kreaturen, anscheinend haben sie den Schließmechanismus aufgebrochen." Rowan ging hinein und zugleich bot sich ihm ein gräßlicher Anblick. Dort lag tatsächlich die Leiche von Elly, umgeben von einer Lache aus Blut. als er näher heranging, konnte er ein breites Grinsen und ein paar Fangzähne in ihrem Gesicht erkennen.
Rowan wirkte irgendwie traurig. Er wusste, dass er eine Kreatur in ihr erkannt hatte, jedoch war ihm klar, dass bisher noch keiner dieser Werwölfe enttarnt wurde. Was war nur los? Gerade als Rowan sich kurz setzen wollte, hörte er einen jähen Schrei, als der Wirt ins Zimmer kam und nicht nur das, als er Rowan sah, nochimmer mit der Pistole in der Hand, nahm er die naheliegenden Teller und fing an, diese auf Rowan zu werfen. "DU MONSTER!!! WAS HAST DU MIT MEINER GELIEBTEN ELLY GETAN??? DAS WIRST DU MIT DEINEM LEBEN BEZAHLEN, DU UNGEHEUER!!!" "Wa...ich..." mehr brachte Rowan nicht heraus, denn er musste sich darauf konzentrieren, nicht von den Tellern getroffen zu werden. Allerdings war es schnell wieder vorbei, denn der Wirt brach sogleich in Tränen aus und sackte auf den Boden. Er kroch so zu seiner geliebten Tochter hin.
Was sollte Rowan jetzt tun? Ein wenig irritiert entschied er sich, draußen ein paar Schüße abzugeben und so ersteinmal darauf zu warten, dass noch jemand hereilen würde.
Einheit092
28.11.2011, 22:51
Talis wurde vom Aufruhr in der Stube geweckt. Er schritt hinuter und sah die kleine Versammlung von Leuten die sich über den Leichnahm beugte, dessen Vampirkopf zu sehen war: Wachen, der Wirt und Rowan, den er ansprach: "Was zur Hölle, es gibt also doch noch diese Biester. Wir müssen was unternehmen. Was tun wir Rowan? Was tut ihr alle?" Bevor er gänzlich in Rage geriet setzte er sich.
Selene war in der letzten Nacht Adryan in die Taverne gefolgt. Im Gemeinschaftssaal hatte sie eine unruhige Nacht verbracht und war froh als sie beim Morgendämmern ein wenig wegdöste. Schüsse ließen sie allerdings aufschrecken. Sie kamen von vor dem Gebäude also stolperte sie so schnell sie konnte an das einzige kleine Fenster das nach vorne, auf den Hof zeigte und dort sah sie Rowan, der sich unter einigen Tellern wegduckte und eben noch einen Schuss abgab.
"Ich muss träumen...", flüsterte sie verwirrt und hielt sich den Kopf. Als Adryan und Talis hinter ihr die Treppen zur Wirtsstube hinuntereilten wurde ihr jedoch langsam bewusst das diese Szene kein Traum war. "Oh.", wisperte sie nur und stolperte zurück zu ihrem Lager, wo sie nach ihrem Degen griff. Von unten aus der Wirtsstube drang ihr bereits lautes Rufen (Unter anderem die des aufgelösten Wirtes) entgegen - "DU UNGEHEUER!" Weiteres Porzellan zerbrach und zwei hilflos aussehende Wachen versuchten den Wirt zur Räson zu bringen.
Selene blieb im Treppenhaus stehen als sie den leblosen Leib von Elly sah. Sie war blass, aber eine feine Röte überzog ihre Wangen und Blut war auf ihrem Mund zu sehen. Sie lächelte. "Sie lächelt?", flüsterte Selene verwirrt und blickte Adryan nach der eifrig mit den Wachen diskutierte. Verwirrt sackte Selene auf den Stufen zusammen als sie lange feine Eckzähne an dem Mädchen bemerkte. "Adryan, seht ihr das...?" "...Hmmmhmmm", murrte der Ermittler nur und strich sich übers unrasierte Kinn.
Das einzige was Selene nun in den Sinn kam war - Ruhe zu bewahren. Sie lief hinter die Theke und nahm eine Schnapsflasche, dann teilte sie an alle Anwesenden einen Schluck aus. Ihr Geist wurde schlagartig ruhiger und sie zitterte nicht mehr. "Adryan, wieso Elly? Und wer..." Der Ermittler schüttelte nur den Kopf und Selene wusste das er nachdenken wollte. Sie selber hielt es in dem stickigen Raum nicht mehr aus und trat hinaus zu Rowan, der inmitten von schneeweißem Geschirrstaub stand.
"Morgen", flüsterte sie mit einem Blick auf die zerstörte Tür zu, dann hielt sie ihm die übrige Schnapsflasche hin. "Auch einen Schluck?" Nachdem er seine Waffe weggesteckt hatte atmete Selene erstmal tief durch. Es war gut das ein Vampir dran geglaubt hatte. Aber wie bescheuert war es denn das in ihrer unmittelbaren Nähe Wölfe gewütet hatten und sie nichts gemerkt hatte?
"Habt ihr sie gesehen Rowan?", fragte sie nach einer Weile. Er nickte nur. "Wie viele waren es?"
Schattenläufer
29.11.2011, 00:37
Miller rannte durch endlose Gassen. Er war auf der Flucht vor den Werwölfen und den Vampiren. Die Vampire trugen allesamt vertraute Gesichter und grinsten ihm diabolisch zu, während die Werwölfe unter Knurren ihre Namen riefen, damit er sie bei der nächsten Versammlung anklagen würde. Sie verhöhnten ihn, es gab keinen Ausweg aus diesem Labyrinth, und hinter jeder Ecke lauerte eine weitere Bestie. "Der Herr steh mir bei, er ist mein Hirte und hütet mich vor der Finsternis!", schrie Miller, doch seine Stimme brachte keinen Laut hervor und sein Gott hatte ihn verlassen. Er stolperte, fiel, schlug hart mit dem Gesicht auf, verlor seine Brille. Schwammige Konturen näherten sich ihm, doch sie zerfetzten einander im Freudentaumel, jeder wollte der erste sein, der sich an dem Opfer labte. In weiter Ferne sah Miller den Marktplatz in Flammen aufgehen, während Rafael Firas am Galgen baumelte und aus gebrochenem Nacken röchelte "Ich opfere mich für Grandy, dem ich nie vertraute!", doch in diesem Moment fiel auch Grandys Körper in den Strick, die Flammen verzehrten den Galgen und die versammelte Meute jubelte, während sich ihre Köpfe lichterloh entflammten. Miller blickte an sich herab und sah seinen offenen Thorax, über den die Wölfe herfielen, während die Vampire ihnen das Blut von den Lippen leckten.
Miller erwachte schweißgebadet. Es dauerte eine Weile, bis er sich seiner Umgebung gewahr wurde. Er befand sich in seinem Bett, zuhause, in Sicherheit. Alles war still. Er war noch am Leben.
Gerädert und mit schmerzendem Kopf wand sich Miller aus seiner feuchten Bettwäsche. Während er sich kleidete, sortierte er seine Gedanken und kam ein wenig zur Ruhe. Die Ereignisse der letzten beiden Tage setzten ihm zu, das musste es sein. Zweimal hatten die Bürger einen Unschuldigen geopfert, zweimal war er nicht in der Lage gewesen, es zu verhindern. Nun plagten in seine eigenen Schuldgefühle.
Beim Frühstück fiel Miller auf, dass er sich trotzdem glücklich schätzen sollte. Er hatte überlebt. Am vorigen Tag hatte er lautstark und eindrücklich versucht, die Bürger gegen die Werwölfe zu mobilisieren, es wäre nur logisch gewesen, wenn sie sich seiner in dieser Nacht entledigt hätten. Doch war von diesen Bestien Logik zu erwarten? Entschieden sie rational, über wen sie nächtlich herfielen?
Miller setzte sich ans Klavier und klappte den Deckel auf, nur um ihn beim Anblick der Tasten gleich wieder zuzuklappen. Er war heute nicht in der Stimmung für Musik. Noch immer gingen ihm die Visionen der Nacht durch den Kopf. Gar nicht so unwahrscheinlich, dass es so oder ähnlich verlaufen wird, dachte er. Aber bis es soweit war, durfte er nichts ungeschehen lassen. Er durfte sich nicht in seinem Kämmerchen verschließen und warten, bis etwas geschah!
Miller wusste nicht, wohin er gehen sollte, doch zuhause konnte er nicht bleiben. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatten die Kreaturen heute Nacht wieder eine Greueltat begangen, und wenn er verhindern wollte, was sein Geist sich heute Nacht ersponnen hatte, so musste er den Tatsachen mutig entgegentreten.
Ohne Ziel und tief in Gedanken versunken trat Miller auf die Straße hinaus.
Dankwart schlief die Nacht über nicht. Er konnte nicht, er wollte nicht...
Das Bett auf der anderen Seite des Raumes war einerseits leer andererseits... belegt... von Erinnerungen an Dankwarts Reisegefährten. Trauer übermannte den alten Mann, lies die sonst so kräftige Person zerbrechlich und schwach wirken. Alles wurde ihm genommen... hatte er sich selbst genommen.
Warum hatte er damals nicht in andere Richtungen geforscht? Warum hatte er nicht auf seine Mitstudenten gehört? Auf seine alten Freunde?
"Warum... warum gerade Grandy?" Dankwart umfasste sein Amulett, das heilige Symbol, das Kreuz, die Insignien seiner Blutlinie... "Ihr Götter... warum?" Tränen drangen aus seinen Augenwinkeln, liefen die faltigen Gesichtszüge hinab... zum ersten Mal seit Jahren fühlte sich Dankwart alt und gebrechlich und zum ersten Mal seit ein paar wenigen Wochen... machtlos. Erneut machtlos...
"Talis... wieso nicht er? Wieso hat es nicht Talis getroffen? Wieso gerade Grandy..."
Verbittert und enttäuscht stand Dankwart vor dem Bett in dem letzte Nacht noch sein Kumpane schlief... und innerlich brannte sich ein Gedanke in den alten Verstand, tief hinein wie es flüssiger Stahl in ein Holzbrett tun würde...
"Talis... heute kommst du nicht davon..."
"Adryan, wieso Elly? Und wer...", fragte Selene und Adryan schüttelte den Kopf. Die Frage nach dem "Warum" oder dem "Wer" war es nicht, die momentan seine Aufmerksamkeit genossen.
Vielmehr waren es die langen, spitzen Eckzähne im lächelnden Mund der toten jungen Frau, die ihn schon beinahe hypnotisch in seinen Bann zogen. Das Fräulein war also ein Vampir.
Diese Tatsache beruhigte und beunruhigte Adryan gleichermaßen; auch wenn es grausam klingen mochte, so hatte der Tod von Elly zumindest dafür gesorgt, dass nun ein - nicht menschliches - Monster unter ihnen weilte. Auf der anderen Seite schienen selbst Vampire nicht gegen die Angriffe von Werwölfen gefeit zu sein und das ließ in Adryan ein ganz mieses Gefühl aufkommen.
Aus den Augenwinkeln sah Adryan, dass Selene sich und einem jungen Mann - Rowan - aus einer Schnapsflasche einschenkte. Gut, vielleicht war dies das Beste. Er selbst hatte nun andere Dinge zu erledigen - und zunächst hatte er das seltsam dringende Bedürfnis, Libra aufzusuchen.
Es dauerte nicht lange, bald schon tauchten die ersten auf. Zuerst Talis, gefolgt von Selene und diesem Ermittler Adryan. Das Entsetzen aller war groß, geschah es doch diesmal praktisch direkt vor den Augen aller. Talis ging als erster zu Rowan: "Was zur Hölle, es gibt also doch noch diese Biester. Wir müssen was unternehmen. Was tun wir Rowan? Was tut ihr alle?" "Keine Ahnung, was zu tun ist. Ich schätze, wir sollten den Werwölfen dankbar sein, dass sie keinen Menschen, sondern nur einen Vampir erwischt hatten."
Kurz darauf gesellte sich Selene noch zu ihnen: "Morgen." "Auch einen Schluck? "Habt ihr sie gesehen Rowan? "Wie viele waren es?"
"Schwer zu sagen. Schon allein wie es hier aussieht, lässt sich nur erahnen, dass es mehrere sein müssen. Auf allen meinen Jagdausflügen hab ich solch Massaker noch nie erleben müssen. Scheinbar mühelos gelang es ihnen hier die Tür aufzubrechen und das Blutbad, das sie anrichteten lässt nur erahnen, welch grausame Bestien sie sind." Rowan setzte sich und trank ersteinmal einen Schluck. "Ich glaub, wir haben sie unterschätzt. Uns ist es bisher ja auch noch nicht gelungen, auch nur einen von ihnen zu stellen...bei allem was ich erlebt habe, ist das hier die reinste Apokalypse, schlimmer als damals..." dabei wanderten seine Hände erneut in seine Tasche, wo er irgendetwas fest umklammert hielt. "Am besten, wir lassen die Wachen ihre Arbeit machen und alles absichern. Die Werwölfe zu verfolgen dürfte auch keinen Sinn machen, so intelligent, wie sie zu sein scheinen haben sie längst ihre Spuren verwischt...am besten wär es wohl, alle irgendwo zu versammeln und uns zu überlegen, wie wir nun weiter verafhren sollen. Die Stadt ist einfach zu unsicher, da sollten wir wohl besser etwas tun..."
Mr.Räbbit
29.11.2011, 09:42
Die Stunden flogen dahin... Havelock fühlte sich substanzlos. Jede Nacht war er in den Keller gegangen, jede Nacht hatte er mit dem Buch gerungen, hatte kein Auge zu getan...
Die Visionen die ihm das Buch zeigte, wurden immer deutlicher... Die Werwölfe sind jetzt die größte Bedrohung und dieses mal hatte er eine Theorie, wer zu Ihnen gehören könnte.
Dann plötzlich, riss ihn ein Schuss aus seinem gedanklichen Nebel. Rasch stand er auf, griff sich seinen Gehstock und eilte auf die Straße hinaus. Bei der Taverne war ein Aufruhr, es hatte wieder jemanden erwischt.
Havelock betrat das Gasthaus in dem sich bereits einige Bürger eingefunden hatten. Dann die Leiche der jungen Elly... aber... "Bei den Neun Pforten, ein Nosferatu... ich war mir fast sicher, das wir schon alle erledigt hatten."
Er wusste nicht was er davon halten sollte, hieß das jetzt, das die Fehde unter den Untoten beendet und die Werwölfe die Oberhand gewonnen hatten?! Wenn ja, dann stand es schlecht um die Bürger dieser Stadt, denn eine starke, gefestigte Gruppe von Werwölfen war momentan der größte Albtraum Havelocks.
An der Bar betranken sich bereits die Ersten während die Wache sich um den stinkenden Körper des Untoten kümmerte. Havelock entschied, dass sein Körper eine derartige Behandlung nicht überleben würde und ging nach draußen um dem Gestank des Todes zu entkommen. Als er einige male kräftig durchgeatmet hatte, entschied er sich das es zeit war nachzudenken und holte seinen Tabaksbeutel aus der Westentasche. Er drehte sich eine feuchte Zigarette und beobachtete gelassen das Treiben im Gasthaus von der Straße aus.
Rowan... seine Flinte rauchte noch, er hatte wohl den Schuss abgegeben. Da Rowan gestern, als einziger Elly gewählt hatte, hatte Havelock die Vermutung gehegt, dieser sei vielleicht der letzte Vampir... allerdings hat sich dieser Verdacht offensichtlich nicht bestätigt.
Adryan... Havelock war sich sicher, das Adryan kein Untoter war... das hatte der Angriff der Werwölfe seiner Meinung nach bewiesen.
Selene... Sie konnte er noch nicht richtig einordnen, sie war intelligent, keine Frage, zu dem verstand sie es gewisse Situationen richtig einzuschätzen... Hmm... genau wie...
Miller... er kam gerade die Straße entlang und sah schrecklich aus, fast wie ein Zombie, zum Glück gab es davon bis jetzt noch keine in Düsterburg. Havelock schätzte die Meinung des Komponisten, er war in Krisensituationen stets darauf bedacht, der Vernunft die Oberhand zu gewähren.
Talis... Nach dem gestrigen Abend war Havelock sich sicher, das dieser nichts Gutes im Schilde führte, er hatte gegen den offensichtlich unschuldigen Grandy gewettert. Ein guter Bürger der Stadt hätte sich seinem Schicksal ergeben und wäre nicht noch symbolisch auf dem Grab eines Helden der Bürger herumgetanzt. Hmm...
Er schmiss den Zigarettenstummel auf die Straße und entschied sich zu Talis herüber zu gehen.
"Talis, ich muss ein Wort mit Euch reden!" Havelock blickte den Händler mit unverhohlener Verachtung, mit seinem diamantenem Blick, in die Augen, welcher diesen fragend ansah. "Eure Worte gestern, haben bei mir einen Verdacht ausgelöst, Herr Schönbrunn, kann es sein das Ihr Euch mehr darüber gefreut habt, das ein Held der Stadt gestorben ist, als das Ihr Euer überleben sichern konntet!? Antwortet überlegt, denn ich habe vor gegen Euch zu stimmen!"
...bei allem was ich erlebt habe, ist das hier die reinste Apokalypse, schlimmer als damals...
"Ihr meint der Vorfall in unserem Siedlungsort Düsterwald?" Selene blickte neugierig auf Rowans Hände, die in seinen Taschen herumwühlten- sich jedoch nicht, wie bei ihr um eine Waffe klammern zu schienen. Bevor er ihr antworten konnte setzte Selene etwas hinterher - "Rowan, ich denke ihr seid unschuldig. Doch ich befürchte die Wölfe werden heute vielleicht ihre Stimmen gegen euch erheben um wieder einen der ihren zu schützen - wie sie es gestern bei Talis, davor bei Havelock er Fall war. Ihr wart es doch der gestern Elly anklagte, nicht wahr? Aber ich denke ihr habt eure Gründe gehabt." Sie lächelte ihn an und setzte ein weiteres Mal dazu an, ihr Schnapsglas randvoll einzuschenken. An Frühstück war nicht mehr zu denken, in ihrem Kopf formten sich die Wahlgruppen bereits zu Schemen und Selene lächelte, als sie merkte das es Sinn machte wie die Wahlen verlaufen waren.
"Eine Versammlung ist eine ausgezeichnete Idee, ich werde den Bürgermeister mal über eure Idee informieren damit er wieder eine Versammlung einberuft. Rowan, passt auf euch auf, ja?" Sie knickste und blickte noch kurz zurück in den Schankraum, wo Ellys Vater tränenüberströmt auf dem Boden kniete. So viel Trauer, so viel Schmerz in so wenig Tagen.
Wenige Augenblicke später stand sie vorm Rathaus und ließ eine Nachricht für Edmond Dantés anfertigen -
"Verehrter Bürgermeister, ich hoffe ihr seid bereits darüber unterrichtet das heute morgen in der Taverne Elisabeth genannt "Elly" Cole tot aufgefunden wurde. Es handelte sich bei ihr um einen Vampir. Auch heute tut es daher wieder Not die übrigen 16 Vertrauenspersonen zusammenzurufen. Im Vertrauen auf ihre Fähigkeiten und ihre Stärke verbleibe ich, Selene mit den besten Wünschen an euch."
und kurz darauf hingen bereits überall in der Stadt wieder Hinweisplakate darauf wo der heutige Versammlungsort sein sollte...
Selene war bereits gegangen und dafür hatte sich dieser Havelock hinzugesellt, der jetzt mit Talis sprach. "Düsterwald? Was soll das denn sein?" sagte Rowan nur leise vor sich hin, so dass es niemand hören konnte. "Nundenn, werte Herrschaften, was gedenken wir nun zu tun, bis die nächste Versammlung Einberufung stattfindet?" mittlerweile war auch Miller aufgetaucht, der einen recht verwirrten Eindruck machte. "Ist bei ihnen alles in Ordnung?" Miller schreckte kurz aus seiner Trance hoch, machte eine beruhigende Geste.
Einheit092
29.11.2011, 15:09
Talis war schockiert über Havelocks Ausführungen. Nach langem Denken sprach er: "Ich danke für eure Ehrlichkeit, sowas ist selten in diesen Tagen. Nun was eure Vermutung betrifft, muss ich sie entschieden verneinen. Grandy war wie ein Freund für mich, ich trauere jetzt noch um ihn und ertränkte gestern meinen Kummer. Dennoch verhehle ich nicht die Erleichterung nicht gestorben zu sein, denn jeder will leben, dass trifft doch auch auf euch zu?! Aber das ich Grandy dafür opfern musste, auch wenn er es wollte wird mich mein restliches Leben verfolgen, eine Schuld welche ich nur marginal abtragen kann wenn ich unserer Sache weiter diene. Ich verüble euch nicht, das ihr mich wähltet, ich tat dies euch ja auch vor einigen Tagen an. Ich glaube mir sicher zu sein Rebecca als Wolf erkannt zu haben, eine Meinung die auch bereits Raphael vertrat. Wie steht ihr dazu? Sie wählte äußerst sonderbar, auch ihre Anklage gegen Grandy gestern verstand ich nicht, auch wenn sie mich damit rettete. Bei Adryan muss ich mich jedoch entschuldigen, ich war zu sehr auf ihn versteift. Ich werde ihm kein Haar mehr krümmen. Wie auch sei Herr Havelock, ihr seit ein weiser Mann, darum überlegt: Seit ihr euch bei jemandem sicher? Tötet mich und ihr tötet jemanden uns, den Bürgern nützlich ist. Aber ich bin sicher ihr werdet das richtige tun."
Dankwart saß noch einige Stunden in der kleinen Kabine die sich... Zimmer nannte. Das Gefühl der Schwäche durchdrang ihn immer noch... aber zumindest, wusste er wen er heute anklagen würde.
Der alte Mann erhob sich von seinem Bett, er betrachtete sich selbst, den blauen, alles verhüllenden Mantel den er trug... so adelig... königlich wie er damit aussah.
Langsam griff er an die Brosche die den Stoff zusammenhielt lies sie durch seine Finger wandern... Dankwart seufzte leise ehe er die Finger wieder fallen lies, unter den Mantel tauchen lies und so den Raum verließ.
Leise klopfte er an Libras Tür, bekam als Antwort nur ein gemurrtes "Ja?"
"Libra... wir sollten langsam aufbrechen..."
Im inneren des Raumes lag die rothaarige Schönheit noch im Bett, zusammen mit Julie die sich über der Bettdecke auf den Beinen der jungen Frau zusammengerollt hatte.
Die Luft war stickig und es war schwer die gedrückte Atmosphäre nicht zu bemerken.
Es dauerte einige Minuten bis sich die Türe des Raumes öffnete und Libra, samt Julie die neben ihr herlief, aus dem Zimmerchen kamen.
"Ich hasse diese Stadt..."
"Die Stadt trägt keine Schuld... gebt die Schuld lieber den Monstern... und denjenigen die gestern unseren Freund ermordeten... nur um... sich sicher zu sein..."
Gerade diese Worte lösten in dem alten Mann wieder eine Welle der Wut und der Trauer zeitgleich aus.
"Vorallem Personen die... Freunde... ans Messer liefern..."
Mit festem und polterndem Gang machte sich Dankwart auf den Weg, raus aus dem Gasthaus, raus auf die Straße... und an den Ort, wo sich jeder Säufer früher oder später finden lässt.
Es herrschte bereits Aufregung auf der Straße und in den Gassen der verwinkelten Stadt, Mord! Aber ein erfolgreicher nächtlicher Mord an einem Geschöpf der Nacht.
Der alte Mann war zufrieden... ein weiterer Vampir, niedergestreckt durch den Feind... ein weiterer Erfolg, wenn auch nicht durch die Guten dieses Kampfes.
Libra und Dankwart kamen endlich an dem Ziel an, dem polierten Panzer... der Taverne in der gemordet wurde... und in der sich bestimmt erneut der Mob bereits versammelt hat... und wahrscheinlich auch die Person, die sich Dankwart einerseits zur Brust nehmen wollte... andererseits aber auf soviel Distanz haben wollte wie es nur ging...
Die Türe öffnete sich, sie traten herein... und dort waren sie bereits... Talis, Rowan, Adryan, Havelock und der Tavernbesitzer der schluchzend über einer... einer Leiche hing. Schnell wurde Dankwart klar, dass es seine Tocher sein musste... gerade sie ein Vampir...
Doch die Augen des Alten funkelten ein paar Sekunden später wieder Talis an.
"DU! Talis! Heute Abend, wirst du es sein, dessen Kopf sich in der Schlinge befindet! Deine Art macht mich krank, dein wechselhaftes Verhalten, deine Ausflüchte, deine... Interessenlosigkeit... einen Freund nanntest du ihn und so nannte er dich! Niemals wolltest du einen Freund umbringen und doch hast du es getan. Deine sprunghafte Meinung ohne jegliche logische Erklärung oder Überzeugung anderer Seite... und dann... als er tot war, schüttelst du es ab wie nichts? Keine Träne? Kein Wort der Trauer? Entweder ihr erlaubt euch das, weil ihr so abgestumpft durch das stete Morden seit... oder euch macht der Alkohol so kaputt, dass ihr zu keinem Urteil mehr in der Lage seid. Keinem Urteil, welchem man Vertrauen schenken darf. Am liebsten würde ich euch jegliches Recht zu wählen entziehen wenn ich es könnte..."
Man sah die Wut in Dankwart aufsteigen, immer mehr kochten die Emotionen in ihm hoch.
"Aber... ich glaube viel mehr, dass ihr den Strick verdient habt... denn wenn man mich fragt... dann verbirgt sich hinter eurer äußerlichen Hülle nur ein weiteres Monster."
Edmond Dantès
29.11.2011, 16:28
Auch nach der Abstimmung am letzten Abend hatte Edmond noch viel um die Ohren gehabt. Noch während der Versammlung hatte er erfahren, dass Sven Frankenfels nunmehr ein gesuchter Mörder war und die Stadtwache nunmehr die komplette Gegend nach ihm durchkämmte. Nichtsdestotrotz ließ sich der Bürgermeister von seinem Kurs nicht abbringen und die Hinrichtung Grandys hatte wie erhofft für alle Beteiligten mehr Klarheit verschafft, auch wenn dieser Vorteil im Anbetracht dieses Opfers wohl nur äußerst gering ausgefallen war und man bei der Suche nach den Tätern der vergangenen Morde noch immer keinen Schritt weiter war...
Der Schneeregen hatte noch immer nicht aufgehört, als Edmond das Anwesen verließ und sich auf dem Weg zum Rathaus machte. Es war ihm dabei ein Rätsel wo Rebecca wohl abgeblieben war, schon am gestrigen Tage hatte sie sich, außer zur Abstimmung, gar nicht blicken lassen. Ebenso wie der junge Maxim, welcher die Abstimmung wieder einmal offensichtlich vollkommen verpennt hatte. Als Edmond endlich das Rathaus erreicht hatte, erhielt er sogleich die Botschaft von Selene, welche ihn auch für diesen Abend um die Einberufung einer weiteren Versammlung bat. Auch wenn sie ihn nach kurzer Zeit wieder verlassen hatte, so war er doch froh, dass sie noch immer auf seine Unterstützung zu zählen schien.
Da die Stadtwache nunmehr an allen Orten der Stadt präsent war, entging es ihm natürlich auch nicht, dass es an diesem Morgen wieder einmal ein Opfer gegeben hatte. Wirklich überraschend war wohl nicht nur für ihn dabei, dass es sich bei Elly allen Erkenntnissen nach um einen weiteren Vampir gehandelt hat. Und das zu einem Zeitpunkt, wo doch fast niemand mehr gerechnet hätte, dass überhaupt noch welche von ihnen existierten, wo es seit den ersten Tagen doch kein Opfer durch diese Blutsauger mehr gegeben hat!
Umso interessanter erschien es dem Grafen, dass es am gestrigen Abend nur eine einzige Person gab, welcher ausgerechnet Elly angeklagt hatte: Rowan. Eine lange Weile grübelte Edmond über diesen Sachverhalt nach, ehe er sich dazu entschloss, ein neues Rundschreiben mit der Ankündigung für die nächste Versammlung zu verfassen:
"Bürgerinnen und Bürger Düsterburgs,
an diesem Morgen wurde erneut einer unserer Mitmenschen, Elly, Opfer der
nächtlichen Attacken durch die Werwölfe. Dabei stellte ausgerechnet sie sich
als weitere Blutsaugerin heraus, so dass diese Bedrohung noch immer nicht
gebannt zu sein scheint.
Daher wird es heute Abend erneut eine Versammlung und Abstimmung geben,
dieses Mal in der Kelterei von Rafael Firas. Schon vorab möchte ich bekunden,
dass es unausweichlich scheint, Talis Schönbrunn hinzurichten.
Zumindest an Wein dürfte es uns während der Diskussion heute nicht mangeln!"
Gezeichnet
Der Bürgermeister
Das Schicksal war wirklich ein äußerst schwer einzuschätzendes Geschöpf - just in dem Moment, da Adryan den Ort des Verbrechens verlassen wollte, öffnete sich die Tür und Dankwart trat mit düsterem Gesichtsausdruck herein. Dicht gefolgt von Libra, deren rotes Haar durch die blasse Farbe ihres Gesichtes noch heller und lodernder wirkte als zuvor.
Der kurze Augenblick der angespannten Stille im Raum wurde brutal durch einen regelrechten Wutanfall des alten Mannes niedergerissen. Auch wenn Adryan den Mann noch nicht lange kannte und auch nicht glaubte, ihn jemals besser kennenlernen zu können, so war er sich sicher, dass dieser Ausbruch nicht typisch für ihn war. Für Libra vielleicht, aber nicht für Dankwart.
Noch während der alte Mann den anwesenden Talis mit deutlichen Worten bedachte, trat Adryan näher an Libra heran. "Ihr solltet zeitiger zu Bett gehen. Schlafmangel steht euch nicht sonderlich gut, Milady.", sagte er in einer Art von Plauderton, dessen Unbefangenheit er sich selbst nicht abnahm. Natürlich hatten die Ereignisse des letzten Tages ihre Spuren an der jungen Frau hinterlassen; sie fand eine grausam zugerichtete Leiche und wenig später wurde einer ihrer Gefährten - wenn nicht sogar ihr Gefährte - zum Tode verurteilt.
Ein dünnes Lächeln wurde ihm entgegen gebracht. "Ja? Das wäre mir ohne deine Hilfe kaum aufgefallen.", sagte sie und richtete ihren Blick an den Ort, wo die Leiche des jüngsten Opfers, Elly, lag. "Sie?". Adryan nickte. "Es ist vielleicht ein schwacher, zynischer Trost, aber es schent so, als wäre letzte Nacht ein Monster von einem anderen getötet worden - die junge Frau war ein Vampir. Ihre Eckzähne beweisen es.". Libra starrte Adryan mit großen Augen fassungslos an. Einen Augenblick lang fürchtete er, dass diese Erkenntnis ihr endgültig den Rest geben und sie ohnmächtig werden würde. Doch sie blieb stehen, schirmte ihre Augen mit einer Hand ab. Ohne zu zögern fasste Adryan sie bei ihrer anderen Hand. "Lasst uns nach draußen gehen, Libra.". Mit diesen Worten führte er die junge Frau, gefolgt von der Hündin, vor die Taverne.
Sie wurde von Adryan aus der Taverne gezogen. Kraftlos, wie sie schon den ganzen Tag war, liess sie es geschehen...Elly, die kleine Elly, obwohl sie Libra am ersten Tag verdächtigte...ein Vampir? Und Grandy...Grandy war ein guter Mensch gewesen....ein guter Mensch...hingerichtet aus Neugier...Weil sich dieser versoffene Mensch retten wollte....Eine Stimme, eine einzige Stimme...Adryan konnte spüren, wie es in Libras Hand zitterte, wie ihr ganzer Körper zu beben schien. Ihre Wut war größer als je zuvor - sie kannte Grandy kaum, und doch hatte sie das Gefühl ihn rächen zu müssen...irgendetwas zu tun...Irgendetwas...ihn rächen.
"Adryan...ich bin gleich wieder da...wartet kurz."
Sie drehte sich um und ging zurück in den Schankraum. Adryan folgte ihr an die Tür und sah, wie sie mit wehendem Umhang auf den Säufer zuging.
Libra holte aus und schlug Talis ins Gesicht, auf die Brust, auf die Arme, prügelte einfach auf ihn ein, voll blinder Wut, jeden Punkt dieses verhassten Körpers, den sie erreichen konnte, schlug erst voller Kraft und immer verzweifelter auf ihn ein, brach in Tränen aus, ihre Hände trommelten immer feuchter und wütender auf Talis ein, der versuchte sich die Arme schützend über den Kopf zu halten. Unter Tränen brach sie vor dem Stuhl des Trinker zusammen, schluchzend schlug sie ein letztes Mal auf sein Bein.
Plötzlich wurde sie von zwei starken Armen nach oben gezogen und sanft nach draußen geschoben. "Libra...das nützt doch nichts..." Dann stand sie, irgendwie wieder draußen, Adryan neben ihr, und die Tür fiel zu. Sie beruhigte sich langsam wieder. "Besser...viel besser...und jetzt?" Sie blickte nach oben und versuchte Adryan anzulächeln.
"Das Talis heute hängen wird, scheint mir sicher. Vielleicht sollten wir versuchen, noch mehr herauszufinden. Leonardo und der Bürgermeister sind ja nun mit ziemlicher Sicherheit unschuldige Menschen...wer bleibt da noch groß übrig als...Monster?" Sie lachte...diese Situation war...zutiefst...komisch.
"Ihr seid der Ermittler. Aber irgendwas müssen wir tun. Sonst geh ich nochmal rein...". "
"Das wird ihn sicher sehr beeindrucken."
Sie lachten, als die Tür aufging und Dankwart mit hochgezogener Augenbraue hinaussah.
"Hier scheint ja alles in Ordnung."
Kopfschüttelnd schloss er die Tür wieder.
"Also, Adryan...was machen wir jetzt?" Sie lockerte den Griff um seine Hand und wartete auf eine Reaktion
Mr.Räbbit
29.11.2011, 16:46
"Ich traue der Steppback ebenso wenig wie Euch und jedem anderen... Und Euch bei mir einzuschmeicheln, ist mit Sicherheit nicht sehr weise von Euch, denn auch ich könnte eines der Monstren sein. Bis jetzt gibt es nur 3 Leute über deren Bestimmung wir im klaren sind. Und Nein, ich würde mein Leben mit Freuden hergeben wenn es hilft, die Wiedergänger zu vernichten, ich glaube ihr wisst nicht im geringsten mit wem ihr es zu tun habt, Herr Schönbrunn. Ich werde Eure Worte heute Abend bei der Abstimmung bedenken. Passt auf, welche Worte Ihr sprecht, Talis, ich werde Euch genau beobachten." Havelock hatte seine alte Griesgrämigkeit wieder zurück erlangt. Der Tod so vieler guter Menschen hatte ihn hart getroffen, aber der Umstand das die Vampire, so hoffte er, vernichtet waren, machte es ihm wenigstens möglich sich auf ein bestimmtes Ziel zu konzentrieren.
Er fragte sich nach diesem Gespräch, ob die Leute heute wieder komplett neue Lynchopfer auswählen würden, wie sie es auch die letzten Tage gemacht hatten. Seltsam, die jeweiligen Hauptverdächtigen wurden am nächsten Tag nur selten ein zweites mal angeklagt. Hatte das irgendeinen Sinn!?
Er hörte wie Dankwart dem Händler Talis seine erzürnte Meinung sagte. Die Stimmung war aufgepeitscht, es gab schon zuviele Tote.
Wem konnte er noch trauen... auf den Bürgermeister und sein Anhängsel war noch Verlass, auch in Adryan setzte Havelock große Hoffnungen. Irgendjemand musste die Höllische Brut aufhalten, doch Havelock schien selbst für viele ein Hauptverdächtiger zu sein. Sollte er jemals wiedergeboren werden, so nahm er sich vor sein Leben den Menschen und nicht deren Büchern zu widmen. Wie auch immer, er wollte sich jedenfalls bei niemandem anbiedern, den er noch vor ein paar tagen als Abschaum der Gesellschaft beschimpft hatte, das erschien ihm nicht richtig. Er musste einen eigenen Weg finden, Gutes zu tun.
Dann hörte er die Worte Edmond Dantes.
"Ein treffen in Rafaels Kelterei? Ein wenig makaber, aber zumindest weiß der Mann etwas von gutem Wein..." Havelock sagte das erste mal "Mann" und nicht "verfluchter Aristrokat" in Bezug auf einen Adligen. Seltsam, wie Extremsituationen einen Menschen verändern können.
Schattenläufer
29.11.2011, 23:24
Müde und unsicheren Schrittes ging Miller durch die Straßen. Seine Beine hatten ihn zuerst in die Kirche geführt, wo er einige Worte mit dem Pfarrer wechselte. Noch immer verstört von dem nächtlichen Albtraum hatte er gehofft, hier guten Rat zu erhalten, doch er wurde enttäuscht - der Pfaffe empfahl Gebete und bemerkte, dass Fremde immer verdächtier als langjährige Stadtbewohner waren. Als Miller, einer schnellen Idee folgend, schließlich nach eventuellen Beichten fragte, die Aufschluss geben könnten, bat ihn der Pfarrer nachdrücklich und mit hochrotem Gesicht, die Kirche augenblicklich zu verlassen.
Als Miller auf den Marktplatz trat, konnte er vor dem Wirtshaus einen kleinen Menschenauflauf sehen. Anscheinend wurde erregt diskutiert. Im Näherkommen erkannte er einige der Vertrauenspersonen und ahnte bereits das schlimmste. In diesem Moment ertönte von einer kleinen Bühne auf dem Marktplatz die Stimme eines Kundgebers, der eine Mitteilung des Bürgermeisters verlas.
"... Zumindest an Wein dürfte es uns während der Diskussion heute nicht mangeln! Es unterzeichnet seine Exzellenz, der Bürgermeister Edmont von Dantes!"
Miller traute seinen Ohren kaum. Was für ein zynischer Geist kam auf die Idee, zwei Tage nach der fälschlichen Hinrichtung eines ehrenbaren Bürgers die Kelterei desselben zu plündern?! Doch dann fiel ihm ein, dass Herr von Dantes wahrscheinlich mit seinem persönlichen Vermögen dafür bezahlte. Möglicherweise stand sogar die berechnende List dahinter, mit dem Wein gewisse Zungen zu lockern, auf dass sie ihre Geheimnisse verrieten.
Der erste Teil der Nachricht hinterließ einen bittersüßen Nachgeschmack. Die Werwölfe hatten eine Vampirin ermordet. Konnte Miller sich darüber freuen? Nein, keineswegs - vielmehr war er erschüttert, dass die unscheinbare Elly, die sich ihm gegenüber nie verdächtig gemacht hatte, eine Ausgeburt der Hölle sein sollte. Damit erklärte sich jedoch der Auflauf vor dem Wirtshaus. Er eilte dorthin. Vor der Tür standen Havelock, Adryan und Libra.
"Ist bei Ihnen alles in Ordnung?"
Miller zuckte zusammen, als jemand von der Seite auf ihn zutrat. Er hatte Rowan nicht bemerkt. Er hob seine Arme und holte erst einmal Luft.
"Ich habe schlecht geschlafen, das ist alles. Es setzt uns allen zu, was letzte Nacht geschehen ist, denke ich." Miller bemerkte die Schnapsflasche neben Rowan. "Und jeder hat seine Art, damit umzugehen. Sagen Sie, was ist hier vorgefallen? Wer hat etwas gesehen?"
"Es war meiner selbst, dessen Augen diese Gräueltat zuerst zu erblicken verdammet waren. In der Folge gab meine Pistole auf mein Drängen einige Warnschüsse ab, so die Werwölfe vertrieben und die Bürger zugleich alarmiert sein würden. Der zu berichtenden Tatsachen bleiben nur wenige. Den Schankraum okkupieren momentan Herr Schönbrunn und Herr Dankwart sowie der trauernde Vater der Verstorbenen, deren Leiche bereits aus Gründen der Unsicherheit einer Verbrennung in geschlossenen Räumen durch Männer der Wacht fortgeschafft wurde."
Miller stutzte kurz, dann nickte er. "Vielen Dank. Ich denke, ich werde mich kurz mit den Personen im Wirtshaus unterhalten. Wenn ich die Mitteilung des Bürgermeisters richtig deute, könnte dies die letzte Gelegenheit sein, etwas Nützliches aus Herrn Schönbrunn zu erfahren."
Er wandte sich ab und öffnete die Tür, wobei ein sanfter Druck genügte, denn das Schloss tat seinen Dienst nicht mehr. Drinnen wischte der Wirt unter Tränen den Boden, vermutlich die Stelle, an der Ellys Leiche gefunden worden war. Seine Tochter war eine Blutsaugerin, doch sie war immer noch seine Tochter, dachte Miller bei seinem Anblick. Er liebt sie immer noch, aller Vernunft zum Trotz. Und... ist es nicht verständlich? Sie hatte sich dieses Schicksal nicht ausgesucht. Sie war nur ein Mädchen, das dunklen Mächten zum Opfer gefallen war.
Der Anblick des Wirts berührte ihn mehr, als Miller sich eingestehen konnte. Irgendwo da draußen...
Miller riss sich zusammen und sah sich nach Talis und Dankwart um. Talis lag stöhnend auf dem Boden und krümmte sich, er sah schwer zugerichtet aus. Was war hier nun schon wieder vorgefallen? Kurz überlegte er, ob er dem Verwundeten helfen sollte, doch dann entschied er sich, dass selbst sein Hauptverdächtiger das Recht auf menschlichen Umgang hatte - das eine, was die Bürger den Vampiren und Werwölfen voraus hatten. Er half dem Mann auf einen Stuhl und holte einen nassen Lappen, um die Verletzungen zu kühlen.
Die rothaarige Frau hatte eine gute Frage gestellt. Eine Frage, über die Adryan nachdenken musste.
Er schwieg. Er dachte nach. Und war sich die gesamte Zeit über bewusst, dass er noch immer Libras zierliche Hand in der seinen hielt. Ändern tat er daran jedoch nichts.
"Und? Wollen wir den ganzen Tag hier wie die Erlen im Wind stehen oder hast du eine Idee?", fragte sie und an dem Unterton in ihrer Stimme konnte Adryan erkennen, dass sie sich zumindest vorerst von ihren Seelenqualen hatte befreien können. Ein gutes Zeichen. Und in der Tat hatte er eine Idee.
"Du sagtest Gestern, dass Grandy immer diesen Mann - Havelock - in Schutz genommen hat, in jeglicher Situation. Sich mit ihm zu unterhalten scheint mir vielversprechend. Zumal er sich mit seiner Anklage am gestrigen Tag bis zur letzten Sekunde Zeit gelassen hat. Und dann auch nur Talis anklagte, nachdem Miller ihn so grandios verteidigt hatte.". Adryan schwieg und fuhr sich mit der Hand über die Wange, eine Geste, die sich während der letzten Tage zu einer wahren Marrote entwickelt hatte. "Außerdem dürfte eine Unterhaltung mit Miller selbst vielleicht auch noch weitere interessante Dinge zu Tage fördern.", fügte er nach einem kurzen Augenblick hinzu.
Libra bedachte ihn mit einem nachdenklichen Blick und nickte langsam. "Das klingt nach einem Plan.", sagte sie. "Aber mit wem fangen wir an?".
"Havelock - ich bin auf seine Sicht der Dinge äußerst gespannt.", antwortete Adryan wie aus der Pistole geschossen.
Die rothaarige Schönheit, dessen Hand er noch immer hielt, nickte und sie machten sich auf den Weg, Havelock einen Besuch abzustatten - die Hand des Anderen ließen sie den gesamten Weg über nicht los.
Rowan saß noch immer an die Wand gelehnt. In der rechten Hand hielt er noch immer seine Pistole, seine linke war in die Tiefen seines Mantels verschwunden. Neben ihm stand das Glas, das Selene ihm gereicht hatte, kurz bevor sie verschwand. Alkohol...Rowan hatte noch nie etwas damit anfangen können, stattdessen schleppte er immer eine Menge Teebeutel mit sich herum. Klar denken konnte Rowan natürlich immer noch, hatte er doch schon oft genug mitansehen dürfen, wie Trunkenbolde sich verhielten und soetwas ziehmte sich für den Adel von heute ja nicht.
Die Wachen, die den Wirt wohl mittlerweile einigermaßen beruhigt hatten, verliesen nur das Haus, um mit möglichen Zeugen zu reden. Nachdem sie sich eine Weile mit Rowan unterhalten hatten, verschwanden sie auch gleich wieder, hinter ihnen der noch immer schluchzende Wirt, der seine tote Tocher trug. Wer weiß, was sie genau vorhatten, aber im Moment gab es nur eine Sache, die zählte, eine Sache, die mittlerweile mehr ermüdend, denn hilfreich war, konnten sie doch keinen Werwolf bisher stellen. So wie er es mitbekam, anscheinend in einer naheliegenden Kelterei und das schon sehr bald. Wie spät war es eigentlich? Seit diesen Vorfällen war anscheinend jegliches Zeitgefühl hier in Düsterburg verloren gegangen.
Das Knurren seines Magens weckte Rowan aus seinen Überlegungen, war Zeit, endlich etwas zu essen, bevor es dann in Richtung Kelterei ging.
Mr.Räbbit
30.11.2011, 17:56
Havelock war in sein Antiquariat zurückgekehrt um nach dem Rechten zu sehen. Doch wer war in Zeiten wie diesen schon an Büchern interessiert. Er nahm eine karge Mahlzeit zu sich und saß vornübergebeugt an seinem Schreibtisch, als es plötzlich an der Tür klopfte. Es war Adryan, im Schlepptau die junge Abenteurerin Libra, er bat sie, mit misstrauischem Blick, einzutreten. Es herrschte zwar immer noch ein großes Durcheinander im Laden, aber Havelock hatte damit gerechnet, dass bald jemand hier erscheinen und mit ihm reden würde und so hatte er bereits den gröbsten Unrat entfernt.
Adryan und Libra traten in das staubige Zwielicht und sahen sich mit neugierigen Blicken um.
Obwohl Havelock Zeit seines Lebens nie viel Umgang mit dem weiblichen Geschlecht gehegt hatte, bemerkte er dennoch ein gewisses knistern zwischen den Beiden. Das lag zum einen auch daran, das die beiden Händchen hielten.
Nun er hatte Zeichnungen gesehen... Havelock schüttelte den Gedanken ab und drehte sich eine Zigarette aus seinem Tabaksbeutel.
"Ich nehme an Ihr seid gekommen um mir ein paar Fragen zu stellen, Herr Ermittler... Nur zu, ich werde sehen ob ich Euch weiterhelfen kann." Ein nicht unfreundlicher aber abschätzender Blick auf Libra; "Zumindest unter der Bedingung, das auch ich selbst die eine oder andere Frage stellen darf..."
Lichtdrache
30.11.2011, 18:42
Leonardo erwachte und zog sich an.
Er ging nach draussen und fragte sich wieso grandy sich geopfert hat.
Als re hörte das bei rafaels weinkeller ne versammlung war ging er umgehend hin unjd begrüsste die anderen. heute wird Talis schönbrunn dafür büsen ohja.
Einheit092
30.11.2011, 19:22
Talis begab sich zur Versammlung und wartete bis alle eingetroffen waren, nachdem er sich vorher hatte verartzten lassen. Er stand auf und sprach mit fester Stimme:"Bürgervon Düsterburg, die ihr mich hinrichten wollt, wisset das dies töricht ist. Ich wollte noch warten bis ich mein Wissen enthülle um weiteres zu sammeln, doch es scheint mir bleibt keine Wahl. Ich weiß das Rebecca Stepbrack, die ich hiermit anklage und Dankwart Denkelbrack böse sind. Außerdem weiß ich das Maxim und Ava zu uns gehören. Diese Möglichkeit Wissen zu erlangen war auch der Grund Grandy zu opfern, da ich dem Dorf nützen kann; die schwerste Tat meines Lebens, doch so entdeckte ich die Bösartigkeit Dankwarts. Ich mag auf euch im Übrigen gefühlskalt erscheinen, mich härte das Leben nach außen, innen bin dagegen verwundbar, weshalb ich trinke und mich dafür hasse. Ich bitte euch Bürger von Düsterburg lasst euer Schwert nicht rosten und zeigt die bekannte Weisheit die schon für uns wirkte. "
Er setzte sich und wartete.
Dankwart schmunzelte, er und böse... ein wahrlich lustiger Gedanke für ihn, denn er wusste es einfach besser.
"So? Ihr habt also euren Freund, von dem ihr wusstet, dass er gut ist freiwillig geopfert anstatt euch zu enthüllen und alles aufzudecken? Sehr edel... wirklich... sehr edel Talis. Aber wisst ihr was? Dadurch, dass ihr mich als eines der Wesen die uns heimsuchen darstellen wollt, gebt ihr mir nur einen Grund mehr euch am Galgen sehen zu wollen, ebenso werde ich alle alle meine Verdächtigungen bezüglich Fräulein Stepback und Ava zurücknehmen die ich geäußert habe oder gedanklich geformt habe. Gegen den jungen Maxim hatte ich noch nie etwas einzuwenden, es dürfte mittlerweile klar sein, dass er auch gut zu sein scheint."
Dankwart war tatsächlich einfach nur amüsiert, er sah zu wie Talis sich wehren wollte und... fand es lachhaft... wie der verzweifelte Todeskampf einer reißerischen Bestie die ihrem Schicksal entgegensah und nichts ändern konnte...
"Talis... ihr seid das Monster. Entweder das... oder ihr lügt um euch eure versoffene Haut erneut zu retten und egal was nun davon die Wahrheit ist... glaubt ihr ernsthaft, das eure Gegenwart damit erwünscht ist?"
"Hier stehen 16 von ehemals 28 Vertrauenspersonen. Und ich möchte vorschlagen das wir, die hier versammelt sind, nochmal die Argumente die wir gestern gegen Rebecca und Talis gesammelt hatten abwägen und vergleichen. Denn einer von beiden muss, so scheint es, heute sterben um Talis Worte zu überprüfen.
Weshalb habt ihr, Edmond, Talis eure Stimme gegeben? Was lässt euch glauben das er lügt? Bei Havelock und Leonardo war es dasselbe Phänomen einer Art Stichwahl ohne das sofort klar war, das der „Übriggebliebene“ hängen musste. Edmond und Maxim geben einander Schutz, sowie sie durch Grandy einwandfrei als unschuldig festgestellt wurden. Auch Leonardo ist unschuldig. Und Adryan hier der von den Wölfen angegriffen wurde und ebenfalls als Mörder ausscheidet. Bleiben noch zwölf.
Ich bin dafür das wir Rebecca hängen um Talis Theorie zu überprüfen. Andernfalls möge sich der echte Seher erheben und wir werden Talis hängen. Aber falls das niemand tut, sehe ich nicht ein wieso wir Bürger unseren stärksten Kämpfer aus unserer Mitte mit eigenen Händen töten sollten wenn es einfach ist diese Theorie zu überprüfen."
Ligiiihh
30.11.2011, 20:33
Noch von der Kälte letzter Nacht eingefroren wachte Maxim spät auf. Die Kälte am Morgen ließ ihn nur sehr spät aus dem Bett, welches ihn sowieso schon nicht warm genug hielt. Er stand auf, kochte sich heißes Wasser und ließ es herumstehen. Der Dampf erleichterte es ihm immer die Kälte auszuhalten. Dieses mal kochte er einen herkömmlichen Gemüsetopf mit Nudeln aus Italien. Man nannte es "Penne", diese Nudeln mochte sein Adoptivgroßvater Bernando so gern. Maxim selbst aß sie gerne zu Eintopf, außerdem wurde ihm jedes Mal immer ganz warm, wenn er ihn aß. Er kochte nicht viel, da der Vorrat an Penne so gut wie aufgebraucht war. Zwei Portionen schaffte er. Eine aß er selbst, die andere ließ er auf Avas Tisch stehen. De heutige Versammlung war wichtig, da er gestern wieder nicht abstimmen konnte. Allerdings hatte er ebenfalls vor Grandy zu wählen, dass er das nicht offiziell tat, erleichterte ihn ein kleines bisschen. Er weckte Ava auf. Schlaftrunken saß sie auf ihrem weichem Bett, aus welchem sie gar nicht mehr rauskommen wollte. Doch als sie das Essen neben ihrem Bett sah, machte sie sich ohne weitere Bedenken frisch und aß auf. Beide gingen dann gemeinsam zur Versammlung. Dort hörte er die Leute an, vot allem Talis, welchen er eigentlich wählen wollte. Nach seiner Rede jedoch änderte sich so einiges. "Nun... es stimmt schon, dass ich unschuldig bin... dass ihr Euch da sicher seid, kann für mich nur heißen, dass Ihr genau Bescheid wisst. Nun... jedenfalls werde ich Euch vorerst äh... nicht wählen aus Respekt, denn momentan führt Ihr ja ganz klar, was den Galgenkandidat betrifft... ich werde mich Euch anschließen und ebenfalls Rebecca Stepback wählen. Was danach kommt, werde ich entscheiden, wenn sich herausstellt, was für einer Ihr seid." Völlig themenwechselnd drehte er sich um und hielt Ausschau nach Edmond. Er wollte ihm unbedingt von seinem Traum erzählen, in welchem es um riesige Stoffpuppen in Form von Bären ging, die sich als "Teddys" vorstellten.
"Talis Schönbrunn, ihr seid ein Trunkenbold, ihr klagtet Grandy an, weil ihr zeigen wolltet, dass er unschuldig war? Welch grausame Kreatur muss euer sein, ein Menschenleben zu opfern, um vielleicht ein weiteres unschuldiges Leben nehmen zu können? Mein Vertrauen gehört demjenigen, der sich der Argumentation zu recht erweist. Zieht euer Schwert der Wahrheit und erkämpfet uns das Licht der Klarheit, anstatt wilde Behauptungen zu melden und somit die Klauen dieser Kreaturen noch mehr zu schärfen, auf dass sie unser aller Leben noch schneller beenden!" erneut hatte Rowan diese unlogische Handlungsweise Talis kennenlernen dürfen. Doch sie klangen fast zu absurd, als dass sie war wären.
Schattenläufer
30.11.2011, 20:38
Nachdem Miller gemerkt hatte, dass die Wunden von Talis gar nicht so schlimm waren, wie sie ausgesehen hatten - es stellte sich heraus, dass Talis aus Angst vor der heutigen Hinrichtung gestöhnt hatte, und nicht vor Schmerzen - ging alles auf einmal sehr schnell. Er war zur Kelterei gegangen, ihm war Wein eingeschenkt worden, er hatte bereits das zweite Glas vor sich und Talis hatte soeben gesprochen. Zeit ist natürlich statisch und immer gleich schnell, aber manchmal spielen einem die Müdigkeit und das ständige Grübeln eben einen Streich.
Was Talis da enthüllt hatte, war unglaublich. Sollte sich Miller so sehr in diesem Mann geirrt haben? Die letzten paar Tage hatte er sich eher durch halbherzige Hetze auffällig gemacht, die bestenfalls den Vampiren in die Hände gespielt hatte - und nun behauptete er, die ganze Zeit über heimlich Informationen über die anderen Vertrauenspersonen gesammelt zu haben, und dabei sogar zu einem Ergebnis gekommen zu sein? Damit war er den restlichen Bürgern einen wahrlich großen Schritt voraus. Zu schade, dass er sich dies nie hatte anmerken lassen, einige Opfer hätten vielleicht vermieden werden können...
Miller merkte, dass er den Worten von Talis sofort Glauben schenkte. Das war gefährlich. Doch andererseits machte ihn auch wieder die heutige Stimmung misstrauisch. Ein jeder wollte Talis töten, wie es schien, und das gefiel Miller nicht, der gerade unter den lautstarken Rednern einige der Vampire und Werwölfe vermutete.
Wieder einmal war es Selene, die den gewagten Schritt tat und die Leute ersuchte, diese neuen Informationen in Betracht zu ziehen. Miller schloss sich ihr sofort an.
"Rebecca Stepback ist mir schon seit längerem verdächtig, und ich denke auch, dass sie eine Kreatur der Nacht ist. Sie ist mir sogar verdächtiger als Talis selbst, so dass ich Selenes Vorschlag voll und ganz unterstütze. Talis hat hier etwas preisgegeben, das uns alle vielleicht retten könnte. Dieses Mal gewinnen wir in jedem Fall mehr, wenn wir ihn leben lassen, als wenn wir ihn töten. Ich bitte vor allem den Bürgermeister Edmond von Dantes und den zerstreuten Gelehrten Leonardo di Dragonieri, ihre Stimmen noch einmal zu überdenken - wenn es war ist, was er sagt, so ist er ein mächtiger Verbündeter von euch, die ihr beide ja bereits von Herrn Grandy als gute Menschen identifiziert worden seid."
Dankwart war außer sich... drei Leute, die diesem... Alkoholiker... glauben schenkten? Nein... das konnte und wollte er nicht zulassen, Vertrauen in diesen Säufer zu setzen, glich dem Fall jeglicher Intelligenz und jeder Vernunft.
Dankwart erhab sich, räusperte sich und richtete sich zur anwesenden Menge.
"Bürger von Düsterburg! Einige von euch sind auf der Seite derer, die zurecht Missmut und Misstrauen gegen den hier Anwesenden Talis Schönbrunn richten. Doch einige unter euch scheinen diesem Mann auch Glauben zu schenken."
Erneut räusperte sich der alte Mann ehe er wieder ansetzte... "...ihr solltet euch schämen... schämen, dass ihr diesem Mann vertraut, einem Mann der nichts anderes kennt als seinen Alkohol, einem Mann der Freunde verrät, Freunde von denen er wusste, dass sie auf unserer Seite sind nur um seine Haut zu retten... anstatt beide Leben zu retten... schämt euch Bürger von Düsterburg!"
Stolz... ernsthaft... und voller Würde stand Dankwart nun mit geradem Kreuz vor den Anwesenden, schaute in die Versammlung hinein und fragte sich innerlich, ob er das richtige tut... ob es das wert war...
Er wusste es selbst nicht, doch er konnte auch nicht zulassen, dass man einem Monster oder Lügner traut. Nicht hier, nicht jetzt... nicht zu solcher Stunde.
"Talis Schönbrunn... ihr bürdet mir auf, ein Unhold zu sein. Doch seid ihr nichts anderes als ein Wesen dunkler Mächte in der Hülle eines Sterblichen. Ihr entkommt dem Urteil nicht... nicht dem königlichen Urteil, welches ich, Dankwart Dengelbrack, rechtmäßiger Besitzer des Thrones euch auferlege!"
Er hörte das Raunen, sah das Erstaunen... und griff an sein geheiligtes Amulett.
"Hier... dies sind die Insignien der Königsfamilie... meiner Familie... in meinen Adern fließt das königliche Blut. Das Blut welches dieser Mann bereit ist zu vergießen und das, weil er seine eigene Haut retten will. Schande! Schande über euch Talis Schönbrunn!"
Dankwart warf das Amulett in die Mitte der Anwesenden, er knallte laut auf den Tisch in ihrer Mitte, rutschte eine kurze Distanz und lies endlich einen genauen Blick zu... und man mochte seinen Augen nicht trauen... Wappen... Inschriften... manche kannten dieses Amulett vielleicht von Gemälden, andere aus Geschichten, aber eines war sicher... es war das Amulett, welches die Dengelbracks seit Jahrhunderten an ihre Erben weitergaben. Erben, die eigentlich auf dem Thron sitzen sollten.
"Ich bin Dankwart Dengelbrack... ich bin ein König... ein Prinz der auf seinen rechtmäßigen Platz zurückkehren wird, wenn dies hier vorbei ist..."
Nach Dankwarts Ansprache war es mucksmäuschenstill geworden und Selene versuchte einen klaren Kopf zu bekommen... Dankwart war unschuldig. Was hieß das? Behauptete er es nur?
"Nur weil er nicht gestern schon erzählte welche drei Personen er überprüft hat, von denen uns eine doch schon bekannt war durch Grandy, so ist er doch...“ Selene stutzte und hielt sich die linke Hand vors Gesicht... „ist er doch...“ Dann schlug sie mit der geballten Faust auf die rechte Handfläche. „HA!“, hallte es durch den Keller der Kelterei und einige der Anwesenden zuckten zusammen.
Selene stemmte die Hände in die Seiten und positionierte sich direkt vor Talis, auf den sie nun aufgeregt einredete.
„Ihr habt also letzte Nacht Dankwart überprüft, die Nacht in der Elly starb. In der Nacht zuvor einen der übrigen drei, als Elizabeth starb. Davor einen der zwei übrigen, in der Nacht als Marina vergiftet wurde. Und den letzten in der Nacht als Sophia von Busch ihr Leben aushauchte.“
Ein überlegenes Lächeln traf Talis, der auf seinem Platz unwohlig hin und herrutschte.
„Was aber, Talis, tatet ihr in der Nacht in der Thorben sein Leben lassen musste? Heute ist der fünfte Tag der mit Morden begann, aber ihr habt nur 4 Namen die ihr uns nennen könnt? Ihr seid nicht nur ein schlechter Lügner, sondern auch ein Narr der nicht bis 5 zu zählen vermag.
Noch dazu habt ihr in den letzten vier Tagen bei den Wahlen keinen einzigen eurer „Verdächtigen“ gewählt sondern willkürlich und auch noch vollkommen unsinnig wie es im Fall von Miller hier der Fall war- und ihr habt ihn damit auch in Gefahr gebracht, denn wie wir wissen waren die Vampire zu dem Zeitpunkt noch unter uns.
Ich verdächtige euch Talis, weil ich denke das ihr lügt was eure besondere Fertigkeit angeht. Und im Glauben daran das nichts was ihr uns zu sagen habt uns von Nutzen sein wird und im Gegenteil: Solange ihr hier unter uns weilt, seid ihr eine Gefahr für jeden Bürger.
Und Dankwart? Ich glaube euch und danke euch von Herzen dafür das ihr euch offenbart habt.“
Shael war ebenfalls zur Kelterei gegangen und auch ihm wurde Wein eingeschenkt. Ruhig saß er da und hörte Talis sprechen. Talis meinte doch tatsächlich, behaupten zu können, wer zu den Monstern gehöre und wer nicht. Darauf ließ sich Shael erst gar nicht ein. Ihm war klar, dass das eine Ausrede sein musste, um sich selbst zu retten, da Talis sich selbst mit seinem Wahlverhalten gestern, mit der Umwählerei, äußerst verdächtigt gemacht hatte. Und der Versuch heute, seine Haut zu retten, war auch mehr als verzweifelt. Dann hörte er Millers Worte. Hmm. Ob da etwas dran war? Shael wägte noch einmal ab. Talis verhielt sich gestern äußerst seltsam und behauptete heute ernsthaft, zu wissen, dass Rebecca böse ist. Für Shael ging das definitiv zu schnell. Gerade diese eine Wandlung um 180° erschien ihm wahrlich unwahrscheinlich, was auch der Grund war, weswegen er für Talis stimmte.
Einheit092
30.11.2011, 21:10
"In der Nacht die in der Tat fehlte in der Auflistung überprüfte ich den von uns gegangenen Raphael Firas, den ich ja auch nicht wählte. Ich wollte mich überdies nicht damit zu erkennen geben böse bis zu meiner Selbstaufdeckung zu wählen um mich nicht als Ziel zu präsentieren liebe Selene. Und Dankwart, der Vater der Vampire ein Prinz?! Denkt euch was besseres aus Feind des Dorfes.", sprach Talis von seinem Platz aus.
Schattenläufer
30.11.2011, 21:10
Miller hatte zu Selenes Worten nur einen schnellen Einwurf:
"Sagen wir es offen und ehrlich, Talis Schönbrunn ist nicht der gescheiteste Bürger, der je Düsterburg beehrt hatte. Es mag durchaus sein, dass du, Selene, den genau richtigen Schluss gezogen hast... doch was, wenn er in einer der ersten Nächte Sophia von Busch oder Marina überprüfte, und nun zu dumm war, dies zu erwähnen, da die beiden mittlerweile tot sind?"
Edmond Dantès
30.11.2011, 21:10
Der Tag ging schneller rum, als dem Bürgermeister recht war, und so musste Edmond vorzeitig seine Arbeiten im Rathaus abbrechen, um nicht zu spät zur Versammlung zu erscheinen. Doch wie er feststellte, waren in Rafaels Kelterei noch bei Weitem nicht alle Vertrauenspersonen anwesend, und so verharrte er dort noch eine Weile in Gedanken und verfolgte die erneut ausbrechende Diskussion zwischen den anderen Beteiligten. Zu diesem Zeitpunkt wusste Edmond zwar weder, wohin Sven Frankenfels geflüchtet worden war, noch, was die Untersuchung der neuesten Leichnam ergeben hatte, doch auch so schien es genug Gesprächsbedarf zu geben. Seit Grandys Tod hatten sich viele Bürgerinnen und Bürger zurückgehalten, sich öffentlich zu äußern, doch dafür spürte man die geradezu aufgeladene Stimmung, welche nunmehr die stillgelegte Werkstätte umgab.
"Werte Vertrauenspersonen, seit dem Beginn dieser ungeheuerlichen Ereignisse mussten wir in der Tat viele Tode beklagen, durch unsere Hand selbst sind einige unschuldige Menschen gestorben. Und doch, noch immer gibt es Hoffnung, all dem Grauen ein Ende zu bereiten, auch wenn unsere Erfolge bisher eher gering ausfielen. in der letzten Nacht wurde ein weiterer Vampir vernichtend geschlagen, genauer gesagt wurde er, oder vielmehr sie, ausgerechnet von einem der Werwölfe gefressen. Viele mögen sich nun fragen, warum ich bereits bei meiner Ankündigung für diese Versammlung bereits Talis Schönbrunn als den nächsten Verurteilten benannt habe. Nun, Grandys Tod hat uns die Erkenntnis geliefert, dass unter anderem Leonardo von jedweder Schuld freizusprechen ist und ich für meinen Teil dulde nun keinen Zweifel mehr an den aufrichtigen Ambitionen meiner Person. Dennoch hat sich am vergangenen Abend eine Person vollkommen unbeeindruckt gegen eine Nominierung Grandys oder Talis' gewandt: Rowan von Fiddleburg: Als einzige Vertrauensperson wich er von der Abstimmung ab und nominierte Elly, welche sich an diesem Morgen als eine der Vampire herausgestellt hat.
Kann das tatsächlich Zufall sein? Warum sollte jemand wie Rowan bei so einem knappen Ausgang der Wahl als einzige Person seine Stimme gegen jemand anderen erheben? Ich bin der festen Überzeugung, dass Rowan gewusst haben muss, welche dämonischen Kräfte von Ellys Körper Besitz ergriffen hat. Gewiss besitzt er eine besondere Gabe, um in die Seelen unserer Bürgerinnen und Bürger hineinschauen zu können, und ich bin mir sicher, dass die Werwölfe sich das selbe gedacht haben und mit der Ermordung der jungen Wirtstochter diese Vermutung überprüfen wollten.
Daraus ergibt sich für mich der Schluss, dass uns Rowans bisheriges Wahlverhalten womöglich Aufschluss über weitere Anhänger des Bösen geben kann, und daher sollte es nun nicht mehr verwunderlich erscheinen, dass ich mich bei dem Rundschreiben zunächst dazu entschieden habe, an diesem Abend Talis Schönbrunn hinzurichten, welcher sich nicht nur mit seinen weiteren Aussagen verdächtig gemacht hat, sondern womöglich auch von Rowan als finstere Kreatur der Nacht erkannt worden ist.
Rafael hat sich als Giftmischer ausgegeben, um sich für Leonardo opfern zu können. Talis nun behauptet seinerseits, mit nahezu übersinnlichen Fähigkeiten die Bürgerinne und Bürger zu durchschauen können und eben gerade erst behauptete Dankwart Dengelbrack, von adeligem Blut zu sein. Sollte dieser alte Mann die Wahrheit sprechen, so hätte er sich vor einer Hinrichtung nicht zu fürchten, da er sich sicherlich offenbaren würde, sollte die Mehrheit tatsächlich gegen ihn stimmen. Gestern konnte erst der Tode Grandys uns von seiner Unschuld überzeugen, doch ein wahrer Prinz hätte sich sicherlich nicht vor dem Zorn der Bürgerinnen und Bürger zu fürchten und eine Nominerung Dankwarts scheint mir die einzige Möglichkeit, herauszufinden, ob er die Wahrheit spricht! Damit könnten wir nicht nur einen weiteren Bürger eindeutig unschuldig sprechen, sondern zugleich die gewagten Anschuldigungen von Talis überprüfen. Sollte Dankwart sich tatsächlich als böse herausstellen, so hätten wir ein Übel weniger auf der Welt und dafür könnten wir uns sogar sicher sein, dass Talis die Wahrheit sagt. Umgekehrt könnten wir so Talis eindeutig als Lügner und als Diener Satans identifizieren, während der Prinz sich nicht mehr vor der Öffentlichkeit zu verstecken bräuchte!"
"Wieso Talis schlosst ihr euch dann am dritten Tag nicht den Anklagen gegen Rebecca an, wenn ihr wusstet das sie schuldig ist, sondern wähltet einen unbescholtenen Bürger, den ihr absolut noch gar nicht einschätzen konntet?"
Millers Einwurf war vollkommen logisch, aber er brachte sie zur Weißglut - wenn Talis nun wirklich Rafael überprüft hatte? Was für ein Idiot, er hatte immer noch nicht den Bürgermeister überprüft der der Günstling der Vampire sein konnte oder Adryan, der sich eventuell als übriger Vampir herausstellen würde.
Wütend warf sie Talis nun an den Kopf "Selbst wenn wir euch hinrichten würden und ihr wärt der der ihr vorgebt zu sein, dann würden wir keinen großen Verlust machen. Bei eurer Vorgehensweise bei den Überprüfungen stehen selbst mir einfacher Dienstmagd die Haare zu Berge!"
Sie bereute ihre harten Worte zwar, aber es war doch so: Wenn er wirklich diese 5 überprüft hatte, dann waren sie wirklich dem Untergang geweiht... nutzlos, das war alles was Selene dazu einfiel. Nutzlos. Sie seufzte leise und lehnte sich an die kühlen gemauerten Wände.
Der Prinz... hieß es nicht das man ihn nicht töten könnte, wenn man ihn lynchen wollte? Sie könnten es testen.. und im besten Fall einen töten der 4 Mitbürger auf dem Gewissen hatte und im schlimmsten Falle niemanden verlieren. "Wieso überprüfen wir nicht Dankwarts Theorie er sei ein Prinz indem wir ihn zur Wahl aufstellen? Oder bleiben wir bei Rebecca und sind nachher ein gutes Stück klüger..."
Sie blickte auf Talis, der wirklich keine überzeugende Darstellung bot. Aber das würde er wohl auch nicht, wenn er böse wäre, dachte Selene bei sich. Aber wieso hat der die fehlende Person erst jetzt erwähnt? ... Wieso?...
Ava war hatte mit Maxim die Kelterei betreten und lauschte den Beschuldigungen der Vertrauenspersonen. Manche der Behauptungen waren geradezu... absurd. Talis der Seher? Ava hätte sich Seher immer anders vorgestellt, irgendwie beeindruckender und ehrwürdiger. Obwohl er behauptet hatte, sie wäre unschuldig. Das rechnete sie ihm hoch an. obwohl es auch das Einzige war, das sie ihm hoch anrechnen konnte. Auch Dankwart erschien ihr wenig ein prinzenhaft zu sein. Da konnte ja auch jeder daherkommen und von sich behaupten, königlich zu sein und das Amulett konnte immer noch gefälscht, geklaut, oder ein schlichtes Familienerbstück sein, das ein bisschen teurer aussah, als es letztendlich war.
"Nun, Dankwart und Talis, ihr habt nun schön wilde Behauptungen Aufgestellt. Könnt ihr diese aber auch belegen? Und ich meine nicht mit einem womöglich geklauten Amulett und wahllosen Namen, sondern mit handfesten Beweisen."
Zu Selene gewandt sagte sie ruhig: "Und es hilft auch niemandem etwas, wüste Beschimpfungen auszusprechen! Wenn ein weiterer Bürger stürbe, wäre das ein großer Verlust, ob mit Hirn oder nicht! Jeder unschuldige Tote ist ein Sieg für der Ungeheuer!
Dasselbe gilt für eine Nominierung Dankwarts, es würde uns im Falle seiner Unschuld einen weiteren Tag kosten, der wahrscheinlich ein weiteres Opfer bedeutet."
Einheit092
30.11.2011, 21:24
"Meine Liebe Selene, damals war schon klar, das es Raphael oder Leonardo werden würde, ersteren wollte ich retten, da er unschuldig war."
"Seid ihr zurechnungsfähig, werter Herr Schönbrunn? Umso öfter ihr euren Mund öffnet, desto weniger Sinn ergibt sich meiner euer Geschwätz. Vielleicht solltet ihr etwas ausnüchtern, bevor ihr versucht, euch zu verteidigen? Mir erscheint, ihr redet euch um Kopf und Kragen."
"Ihr habt Recht Ava, aber verflixt nochmal sollen wir nun wirklich Rebecca richten um herauszufinden was hier gespielt wird? Bei ihr stehen die Chancen doch ebenso wie bei Dankwart – nur er würde nicht sterben wenn er das ist was er zu sein vorgibt.“
Zu Talis gewandt sprach sie dann gefasster, aber immer noch mit wütendem Unterton in der Stimme:
„Ihr sagt ihr wolltet Raphael retten weil ihr um seine Unschuld wusstet und doch stimmtet ihr für Miller, der absolut nichts an diesem Tage verbrochen hatte? Rebecca war eine weitere Person die verdächtigt wurde - hättet ihr diesen Nachforschungen mehr Gewicht gegeben dann wäre sie jetzt schon tot und Raphael würde leben! Ausserdem hat nur eine einzige Stimme gefehlt, eure Stimme Talis oder die eines anderen den ihr überzeugt hättet, um Raphaels Schicksal abzuwenden und ihr hattet nichts besseres zu tun als munter in der Gegend herumzustimmen?
Ich glaube euch nicht Talis. Ich kann es nicht. Ihr habt falls ihr die Wahrheit sprecht Rafael, Elizabeth und Grandy auf dem Gewissen weil ihr geschwiegen habt obwohl ihr wusstet das Rebecca schuldig ist. Das allein würde in meinen Augen genügen um euch hängen zu lassen. Aber was unser Bürgermeister sagt ist ebenfalls wahr. Nur das Rowan neben Talis, Train und Elly auch Rafael wählte – und das macht ihn in meinen Augen nicht zu einem besonders hellsichtigen Mann. Ich denke aber das meine Stimme wenn sie auf Dankwart fällt sicherlich gut angelegt ist. Zum guten, wie zum bösen – um Klarheit in diese Streiterei zu bringen ohne die Gefahr einzugehen aus Versehen einen der unseren zu hängen."
Das Antiquariat von Meister Havelock war ein kleiner, stickiger Laden. Während sich Adyran mit dem Antiquar unterhielt und ihm seine Fragen stellte, schaute sich Libra etwas um Sie entdeckte eine verstaubte Tür, die in den Keller führte. ein merkwürdiges Pochen ging davon aus, und Julie kratzte aufgeregt an der Tür. Mit wedelndem Schwanz stief sie dabei eine Vase um. Das Geräusch schreckte die beiden Männer auf. Glücklicherweise flog in diesem Moment die Tür auf und ein Bote holte sie ab zur heutigen Versammlung. Libra nahm sich vor, nach der Versammlung Adyran zu fragen, was er herausgefunden hatte.
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Während der wilden Beschuldigungen war Libra auffallend still. Aber diese Arroganz von Talis war ihr nun wirklich genug. Ebenso die Nominierung Dankwarts durch Edmond.
Sie räusperte sich.
"Edmond...ich kann für Dankwart nicht bürgen, aber wenn seine Aussage stimmt, dann wäre es doch ein kluger Zug für die Vampire, ihn zu nominieren, oder? Dankwart könnte nur durch die nächtlichen Ungeheuer sterben, nicht dadurch, gehangen zu werden. Bitte...Gott, lasst die Vampire einen anderen markiert haben. Und was Talis angeht...Er hatte gestern schon seinen Kopf aus der Schlinge gezogen, indem er Grandy ans Messer lieferte, und heute wollte er erst Dankwart und nun Rebecca für sich opfern lassen. Wenn wir heute "zu Zwecken der Überprüfung" Dankwarts hängen und er dadurch von den Vampiren gerissen wird...haben wir einen sicheren Bürger verloren und Talis hat einen weiteren Tag gewonnen, um unter uns zu wüten. Das muss verhindert werden. Überdenkt bitte, ob ihr wirklich Dankwart nominieren wollt, oder ob es wieder nur so eine "Überprüfung" sein soll...wie bei Grandy... Ich für meinen Teil nominiere Talis, ich will nicht noch jemanden verlieren, nur weil ihr euch nicht entscheiden könnt oder wollt."
Edmond Dantès
30.11.2011, 22:13
"Ich muss Euch entschieden widersprechen, Libra. Woher sollten die Vampire um seine wahre Identität wissen? Genau so, wie wir bspw. von Leonardos Unschuld wissen, wären wir uns auch über Dankwarts Rolle eindeutig im Klaren und an diesem Abend hätte er auch keinen Angriff der Vampire zu fürchten, wenn es denn überhaupt noch welche geben sollte nach dem inzwischen dritten Tod eines Vampirs. Auch wenn es nun unwahrscheinlich sein mag, doch könnte Talis dennoch die Wahrheit sagen. So würden wir riskieren, einen unschuldigen Unterstützer hinzurichten, während Dankwart, dessen böse Natur Talis angeblich festgestellt hat, überleben würde. Indem wir jedoch Dankwart anklagen und verurteilen, geben wir ihm die Möglichkeit, sich durch seine Offenbarung vor dem Zorn der Bürger zu schützen und gleichzeitig einen eindeutigen Beweis dafür zu haben, dass Talis ohne jeden Zweifel die Unwahrheit gesprochen hat und zu den finsteren Mächten gehört, die uns noch immer heimsuchen!
Von daher müsste Dankwart selbst ebenso edel handeln, wie Grandy es am vergangenen Abend tat, und für sich selbst stimmen, um uns von seiner Unschuld zu überzeugen, wie grandy es gestern nur durch seinen Tod zu tun vermochte. Solltet Ihr, Libra, also auch euren Weggefährten nominieren, so würdet ihr entweder einen treuen Prinzen gewinnen, oder eine Ausgeburt der Hölle zurück dorthin schicken, woher sie gekommen ist! Ihr beschmutzt vielmehr das Andenken eures verstorbenen Kameraden, indem Ihr euch im Angesicht dieser offensichtlichen Tatsache dennoch dagegen sträubt, meinem Weg zu folgen und es bleibt eher anzunehmen, dass Ihr überhaupt kein Interesse daran habt, Klarheit über diese Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, weil Ihr ganz genau wisst, dass Dankwart vielmehr gelogen hat und Ihr zusammen mit ihm auf der Seite des Bösen steht..."
"Herr Edmond, es ist natürlich, dass ihr euren Weg durchsetzen wollt, und ich verstehe auch, dass ihr meint, wenn wir heute Dankwart lynchen würden, hätten wir Klarheit über ihn und könnten dann morgen Talis hängen? Was würde uns das bringen? Wir hätten einen Tag verloren, das würde es uns bringen. Wieder ein Tag, an dem die Monster wüten könnten. Ich für meinen Teil vertraue Dankwarts Worten, und misstraue Talis. Dadurch, was Selene gesagt hat, durch meine Intuition, sei es auch durch Rache. Die Vampire könnten auch rein zufällig Dankwart genommen haben...davor habe ich Angst. Verbleiben wir so - ich bleibe dabei, ich werde Dankwart nicht nominieren. Ihr habt gestern schon gesehen, was passiert, wenn wir zu oft unsere Stimmen ändern. Es ist meine tiefste Überzeugung, das Dankwart die Wahrheit spricht.
Mal davon abgesehen...es ist eure Schuld, dass Grandy tot ist, und das, obwohl er sich schützend vor euch gestellt hat. "Zur Überprüfung". Das kann Dankwart zwar nicht passieren...aber nichtsdestotrotz, versucht ihm zu vertrauen. Und wir hätten mehr davon, wenn wir Talis hängen. Wer weiß, vielleicht hängt er ja sogar mit euch zusammen`?"
Schattenläufer
30.11.2011, 22:39
Miller entfernte seinen Strich hinter Rebecca Stepbacks Namen. Diese Stimme wäre sinnlos vergeben, so viel stand fest.
Er dachte angestrengt über das Gesagte nach. Seine Gedanken kreisten vor allem um Talis. Dieser hatte Dankwart und Rebecca angeklagt, während er Maxim und Ava geschützt hatte. Im Nachhinein hatte er noch Rafael Firas auf die Liste seiner untersuchten Personen gesetzt. Dies allein war schon verdächtig, doch gab es weitere Anhaltspunkte, mit denen eine etwaige Lüge entlarvt werden konnte?
Miller begann mit der Person, die tot war. An jenem Tag hatte Talis Rafael nicht geschützt, obwohl er sich angeblich dessen Unschuld sicher war. Dabei hätte seine Stimme eventuell einen Unterschied gemacht, und zu Leonardo hatte er keine Informationen gehabt, also warum ein solches Risiko eingehen? Sogar ein Risiko im doppelten Sinne, denn Talis hatte Miller angeklagt und damit gefährdet. Sein Verhalten hier ergab keinen Sinn, wenn er tatsächlich auf der Seite der Bürger stehen sollte.
Maxim und Ava? Einer davon galt insgeheim unter den Bürgern bereits als unschuldig, und Talis hatte das gewusst. Die andere Person war bisher noch nie angeklagt worden, so dass er sie nie hatte verteidigen müssen. Warum gerade diese beiden Personen? Die ganze Zeit hatte Talis Adryan und Miller beschuldigt, doch während der ganzen fünf Tage hatte er sie offenbar nie untersucht. Positiv über Maxim und Ava hatte er sich ebenfalls nie geäußert. Aber vielleicht spielten hier ungünstige Umstände eine Rolle.
Rebecca und Dankwart... wieso diese beiden? Hierauf fand Miller so leicht keine Antwort, also wandte er sich an Talis:
"Herr Schönbrunn, um Ihre Aussage voll und ganz verstehen zu müssen, brauche ich von Ihnen eine exakte Angabe der Reihenfolge, in der Sie die von Ihnen genannten Personen untersuchten. Ich bin mittlerweile geneigt, Ihnen zu glauben, doch um den Anderen meine Meinung überzeugend darlegen zu können, muss ich mehr wissen."
"Und mehr noch, als die bloße Reihenfolge: Auch eure Absichten die ihr mit eurer Wahl verbunden habt interessieren mich brennend, Herr Schönbrunn."
Selene stellte sich neben Miller und runzelte die Stirn. Was war das hier? So schnell hatten sich noch nie 5 Stimmen für eine Person zusammengefunden. War das Rätsel vielleicht schon gelöst und Talis in der Tat der Seher, den sie schützen mussten? In dem Fall hätte sie mit ihrer Stimme gegen Dankwart definitiv eine gute Wahl getroffen. Aber sie musste weiter forschen und sich nochmal genau über die Wahlen Gedanken machen. Nun, da es zählte.
Edmond Dantès
30.11.2011, 22:44
"[...]Wer weiß, vielleicht hängt er ja sogar mit euch zusammen`?"
"WIr hätten einen Tag verloren, an dem wir keinen der Täter hingerichtet hätten. Doch dafür würden wir die Unschuld Dankwarts zweifelsfrei feststellen können und ebenso zweifelsfrei wäre es bewiesen, dass Talis nicht die Wahrheit gesagt hat. Ihr misstraut ihm mehr als Dankwart, doch seid ihr hier die Neuankömmlinge, die zuvor niemand kannte. Und falls es trotz eurer weiblichen Intuition entgangen sein sollte: Selene hat sich inzwischen meiner Meinung angeschlossen. Grandy hat seinen eigenen Tod trotz allem mitzuverschulden, da er selbst derjenige war, der widersprüchliche Aussagen über seine Erkenntnisse gemacht und mit seiner Stimme ebenfalls Rafael zum Tode verurteilt hat.Ihr selbst habt ihm schon nicht mehr gänzlich vertrauen können, als wir ihn hingerichtet haben. Vermutlich ist heute der letzte Vampir erledigt worden und es hat seit Tagen kein weiteres Opfer der Vampire gegeben, daher ist eure Furcht, Dankwart könnte heute Abend das Opfer der Vampire werden, vollkommen irrational. Sollten wir ihn heute nicht verurteilen, so wird er gewiss vielmehr morgen die Rache der Blutsauger zu spüren bekommen, wenn es überhaupt noch welche von ihnen geben sollte.
Die Tatsache, dass Ihr mich trotz alledem sogar beschuldigt, mich mit Talis verschworen zu haben, zeigt doch nurnoch, wie hilflos eure Versuche sind, die Bürgerinnen und Bürger zu einem falschen Schritt zu verleiten. Sollte Talis sterben und die Wahrheit gesagt haben, so hätten wir heute mehr verloren als einfach nur einen Bürger, während uns Dankwarts Offenbarung als rechtmäßiger Prinz nichts weiter als absolute Gewissheit bringen würde."
Der alte Mann schüttelte enttäuscht und kraftlos den Kopf... diese Nichtsnutze von neureichen, aufgeplüsterten Städtern...
Er schaute Edmond an, ging leichten Schrittes auf ihn zu, näherte sich von hinten, tippte ihm auf die Schulter und als sich diese umdrehte um ihn anzuschauen, verpasste Dankwart ihm eine Backpfeife, es war geradezu wie eine altertümliche Herausforderung zum Duell und hätte der Alte einen Fedehandschuh dabei, würde er ihn wohl nun auch werfen.
"Edmond... ich halte euch für einen guten Menschen... vorallem letzteres, einen Menschen. Für diese Erkentniss hat sich mein bester Freund geopfert... ihr wisst, dass eure Stimme entscheidet war. Nicht wahr? Grandy stimmte für sich selbst, weil er dachte, dass Gott vielleicht noch ein letztes Fünkchen Intelligenz in eure Köpfe bringen würde... doch nein... die Person, die vielleicht hätte sterben sollen, Talis Schönbrunn, steht noch hier... und ihr vertraut ihm? Der Person, die so wechselhaft in ihrem Wahlverhalten ist? Die alles verschweigt? Dieser Mann hätte Leben retten können und tat es nicht... seht es endlich ein."
Der weiße Schnäuzer rasselte leise unter dem schweren Atmen Dankwarts "Eines, ist mir klar... Talis lügt... und mir droht kein Tod durch den Strick. Doch der Tod durch die Vampire droht weiterhin... und nur weil es keinerlei Opfer gab, heißt es nicht, dass die Bedrohung vorbei ist. Das sagtet ihr auch schon gestern... trotzdem wurde ein weiterer Vampir tot, in seinem eigenen... oder... jemand anderes Blut aufgefunden. Entweder, ich habe Glück und sterbe nicht durch die Vampire oder ich bin heute Abend tot... weil ihr einer Überprüfung hinterhergejagt seid... eine, die uns bereits gestern einen Dorfbewohner gekostet hat... und einen ehrenhaften Mann... von beidem erkenne ich nicht das geringste in Talis."
Wie Rowan sich so das Schauspiel ansah, erinnerte ihn das Ganze an diese Teetassenschlacht damals in dieser Taverne in Londinium. Es fing mit einfachen Anschuldigungen. Der eine wurde beschuldigt, mit der Frau des anderen umzugehen und bereits im nächsten Moment flog das erste Geschirr. Wenn Rowan so zurückblickte, auch auf den heutigen Morgen, hatte er irgendwie schon immer eine anziehende Wirkung auf Geschirr aller Art gehabt. Damals warf der Betrunkene Ehemann wild mit Tassen um sich, in der Hoffnung den richtigen Übeltäter zu erwischen. Der Betrunkene erinnerte Rowan irgendwie an Talis, wenn er so darüber nachdachte...jedenfalls erwischte dieser natürlich die Falschen und ehe mans sich versah, gab es 15 Verletzte und Rowan war nur mit viel Glück heil aus dem Schlammasel rausgekommen. Der arme Wirt musste allerdings die Taverne schließen. "Wie die Tiere..." Rowan seufzte und nahm einen Schluck seines Lieblingstees.
Edmond Dantès
30.11.2011, 23:15
Recht überrascht musste Edmond die Klatsche hinnehmen, die ihm der alte Mann verpasst hatte. Nicht, dass sich der junge Grad ernsthaft verletzt hätte, dazu war bereits zu viel Kraft aus Dankwarts müden, alten Knochen entschwunden. Es war weniger dieser plötzliche Anfall von Gewalt, welcher ihn aus der Fassung gebracht hatte, sondern vielmehr die Art, mit der sein Gegenüber ihn belehren wollte.
"Ich bin vollkommen fassungslos, wie engstirnig Ihr seid, alter Mann. Gestern erst hat sich euer Freund Grandy in beispielloser Art und Weise für uns aufgeopfert! Er hatte keine Angst vor dem Biss der Vampire, vielmehr hat er uns mit seinem Tode einen Dienst erwiesen, indem wir nicht nur über ihn mehr Klarheit gewinnen konnten. Doch seid Ihr auch so mutig, es ihm gleich zu tun, wo Ihr doch nicht einmal Angst vor dem drohenden Lynchmob haben müsstet? Nein, das seid Ihr nicht. Und so flüchtet Ihr einfach davor, endlich eure wahre Identität preiszugeben. Genausogut könntet Ihr nicht mehr als ein bloßer Scharlatan sein, oder habt Ihr etwa schon vergessen, was am vorletzten Abend vorgefallen ist, als auch Ihr den uschuldigen Rafael mit eurer Stimme zum Tode verurteilt habt? Ich vertraue weder Euch noch Talis, doch wenn ich die Wahl habe, zwischen der Verurteilung eines unschuldigen Menschen, welcher uns noch immer weiterhelfen könnte, und der Verurteilung eines alten Mannes, der sich als mutmaßlicher Prinz ausgibt, so fällt meine Wahl auf Euch! Eure Furcht vor den Vampiren ist doch nichts weiter als der feige Versuch, eure wahre Identität aufzudecken. Euer Ruf wird für immer ruiniert sein, sollte sich Talis als unschuldig herausstellen. Und selbst dann hätten wir keine Gewissheit darüber, ob Ihr uns überhaupt die Wahrheit gesagt habt. Ihr ward es, der die Vampire erschaffen hat, also steht gefälligst für eure Schuld ein und habt den Anstand wie euer gefallener Kamerad, Euch mit eurer eigenen Stimme zu nominieren und schlussends verurteilen zu lassen!"
"Es ist furchtbar wie jemanden ein Strick daraus gedreht wird, nur wegen der Tatsache, dass man alt ist... oder man nicht so dienlich ist wie jemand anderes der offenbar nicht mit seinem Talent umgehen kann, so sieht es im übrigen denke ich auch meine Begleiterin... aber gut... wenn ihr meint, dass ihr den Monstern einen Tag Aufschub geben wollt, bitteschön. Ihr wollt einen Prinzen, der sich selbst anklagt? Einen Prinzen, der lieber ein wenig Stagnartion bringt als nach vorn zu gehen? Bitteschön... dann sollt ihr es haben... aber gnade euch Gott, wenn ihr dafür morgen nicht richtig handelt und diesen nutzlosen Säufer der vorgibt etwas besonderes zu sein, weiterhin hier lasst... gnade euch Gott"
Dankwart war wütend, enttäuscht, verzweifelt... er hatte mittlerweile die Hoffnung aufgegeben in Düsterburg ansässige Menschen zu finden denen die Vernunft nicht schon vor Jahren aus den Poren gequollen ist... eines war ihm klar, wenn er an der Macht ist... würden hier ersteinmal ein paar Menschen enteignet werden...
So wandte sich Dankwart an das Stimmbrett, verwischte seinen Strich und fügte einen bei sich selbst hinzu.
Mr.Räbbit
30.11.2011, 23:25
Nachdem Havelock, zusammen mit Libra und Adryan, in der Kelterei angekommen war, staunte er nicht schlecht. Die Diskussion war bereits in vollem Gange, aber was ihn so zum Erstaunen brachte war, das einige der Vertrauenspersonen doch tatsächlich mehr Angst vor Vampiren, als vor den Werwölfen hatten. Vielleicht weil diejenigen die Wölfe nicht fürchten müssen, dachte er sich. Vor Vampiren hatte Havelock keine Angst, die hiesigen schienen aus schwachen Geschlechtern zu kommen und hatten bis jetzt kaum Unheil angerichtet.
Aber die Werwölfe schienen direkt aus dem Schoße Lykanos des Verschlingers zu stammen. Dem Vater aller Werwesen...
Das war es was ihm das Buch des Gelehrten immer hatte sagen wollen, sie würden die Bürger vernichten wenn nicht rasch gehandelt werden würde.
Die Worte von Talis schienen wie ein weiterer verzweifelter Versuch seine Haut zu retten. Diejenigen die sich offenbaren werden gehängt, vielleicht weil die Bestien bereits zu viel Einfluss auf die Meinung der Anderen ausübten...
Und nun sagte Dankwart, er sei der verlorene Prinz Düsterburgs!? Wenn das Wahr wäre, dann müsste das überprüft werden, um die Bestien zu identifizieren. Um zumindest diejenigen zu entlarven, welche Talis soeben verteidigt hat. Denn wir können es uns nicht leisten das noch mehr gute Bürger den Tod finden.
Ja, es war die einzig logische Entscheidung:
"Wenn Dankwart die Wahrheit sagt, so droht ihm keine Gefahr und wir wissen mit Sicherheit wer einer der Lykaner ist. Doch wenn er lügt, ist er wahrscheinlich selbst eine Bestie. Und wenn nicht... nun ich hoffe das Dankwart nicht so töricht ist und ohne weiteres falsche Behauptungen über seine Person aufstellt. Wer ein besseres Argument vorzubringen hat, möge mich vom Gegenteil überzeugen ansonsten steht meine Entscheidung fest!"
"Ich nehme an Ihr seid gekommen um mir ein paar Fragen zu stellen, Herr Ermittler... Nur zu, ich werde sehen ob ich Euch weiterhelfen kann."
"Zumindest unter der Bedingung, das auch ich selbst die eine oder andere Frage stellen darf..."
Mit diesen Worten bedeutete Havelock seinen Gästen - Adryan und Libra samt der neugierig im Raum schnüffelnden Hündin Julie - sich zu setzen.
Beinahe widerwillig ließ Adryan die Hand der jungen Frau los, setze sich und beugte sich sogleich seinem Gesprächspartner entgegen.
"Das klingt nur fair, Meister Havelock.", sagte Adryan und seine Stimme hatte einen trockenen, geschäftsmäßigen Tonfall angenommen.
"Ich würde gerne eure Meinung zu den Vorgängen des gestrigen Tages hören - vor allem über eure gestrige Anklage, die ihr doch recht spät fest gemacht hattet". Er überlegte einen Moment, ob er sein Wissen, dass Grandy sich bis zu seinem Tod immer vor Havelock gestellt hatte, offenbaren sollte, entschied sich aber dagegen. Zuerst wollte er auf die Antwort des Antiquars warten. Dieser lehnte sich zurück, entzündete seine Zigarette und schwieg eine Weile, bevor er antwortete...
--------------------------------------------------------------------------------------In der Kelterei:--------------------------------------------------------------------------------------
Das Drunter und Drüber der Ereignisse machte Adryan schwindelig; die großspurige Ankündigung des Bürgermeisters, Talis Schönbrunn am Ende dieses Tages hängen zu lassen, hatte er mit nur wenigen Worten über den Haufen geworfen und dafür Dankwart angeklagt. Dankwart, der sich selbst - zur Überraschung aller - als der verlorene Prinz von Düsterburg offenbart hatte. Ein ziemlich lange verschollener Prinz..., hatte Adryan gedacht, bisher jedoch seinen Mund gehalten.
Und nun hatte sich Dankwart auch selbst angeklagt und sich damit der bisherigen Mehrheit angeschlossen. Einzig Libra war ihrer Überzeugung treu geblieben und hatte Talis angeklagt.
Adryan erhob sich, trat Dankwart gegenüber und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Der alte Mann drehte sich einmal um seine eigene Achse, bevor er auf die Knie sank, den Ermittler sah er ungläubig an - so wie auch alle anderen Anwesenden. "Selbstmörderischer Dummkopf.", sagte Adryan schroff. "Was hätte Euer Tod für einen Nutzen? Wenn Ihr der Prinz dieses gottverdammten Ortes seid, dann nehmt gefälligst Euer rechtmäßiges Erbe an und führt diese Menschen in diesen dunklen Zeiten an, wie es sich für einen wahren Regenten gehört!". Der Ermittler brüllte nun vor Wut, die Adern an seinen Schläfen traten hervor und pulsierten. Adryan zwang sich, ruhig zu atmen, wieder professionell zu sein. Langsam drehte er sich zu der Tafel mit den Angeklagten um und machte einen Strich bei Talis Schönbrunn. "Ich klage Talis Schönbrunn an - er ist meiner Meinung nach die Person, die heute Abend am Galgen zu hängen hat. Wäre er aufrichtig ein Freund des gestern unschuldig zu Tode verurteilten Grandy gewesen, so hätte er niemals so feige gehandelt und seine ursprüngliche Anklage geändert.". Er machte eine kurze Pause. "Weiterhin lässt dies darauf schließen, dass er sich seiner ursprünglichen Anklage - entweder meine Person oder Miller betreffend - nicht sicher genug war. Warum sonst hätte er sonst davon abweichen sollen?". Mit gerade zu hasserfülltem Blick sah Adryan Talis an. "Ihr seid ein ehrloses Geschöpf, Talis Schönbrunn und ich verachte euch zutiefst - ihr seid ein wahrhaftiges Monster.".
Mit diesen Worten setzte er sich wieder neben Libra, die ohne Zögern seine Hand ergriff und ihre Finger um die seinen schloss.
Mr.Räbbit
01.12.2011, 11:10
---------------------Einige Stunden zuvor im Antiquariat-------------------------------------------------------------------------------------
"Ich würde gerne eure Meinung zu den Vorgängen des gestrigen Tages hören - vor allem über eure gestrige Anklage, die ihr doch recht spät fest gemacht hattet"
Havelock zögerte, er vertraute Adryan, nun er wollte ihm zumindest vertrauen, denn ein Feind der Wölfe war sein Freund. Doch die Identität der zweiten Person, Libra, war noch nicht abschließend geklärt, weswegen er nicht vollkommen offen sprechen wollte.
"Herr Clerc, es gibt da einen Umstand, welcher mich bemächtigt, gewisse Zusammenhänge zwischen Wahlverhalten und den Todesfällen in Verbindung zu bringen. Ein Objekt großer Macht." Adryan sah Havelock mit ungläubigem Blick an;
Havelock seufzte "Doch wäre es äußerst Kontraproduktiv jetzt offen darüber zu reden... Akzeptiert bitte einfach die Antwort, das ich meiner Stimme gerne mehr Gewicht geben möchte, indem ich meine Entscheidung erst spät bekannt gebe. Zumal ich zugeben muss, dass ich zwar selbst nur selten einen konkreten Verdacht habe, aber ich mich, wie Gestern im Fall von Grandy, von logischer Argumentation auch umstimmen lasse. Ich hatte schon einmal den Fehler begonnen einen guten Bürger mit meiner Stimme, Rafael Firas, dem Tode überantwortet zu haben. Ich will diesen Fehler nicht wiederholen... "
"Deswegen werde ich auch Heute die Gespräche beobachten und dann meine Schlüsse daraus ziehen. Ich bin kein netter Mensch, Herr Clerc, ich bin nur mit Hinterlist und Tücke das geworden was ich heute bin." Havelock zögerte einen Moment "Hier, ich zeige Euch was ich damit meine..." Havelock nahm seinen Gehstock zur Hand. "Dieser Stock dient mir nun schon viele Jahre als Gehhilfe, von außen betrachtet ist das Holz faserig geworden, der Knauf abgewetzt und der Lack abgeblättert. Doch Innen..."Havelock drehte den Gehstock und zur Verblüffung Adryans und Libras, zog Havelock eine dünne, gleißende, scharfe Klinge aus dem Stock; "...befindet sich ein scharfer, tödlicher Kern. Ein verborgene Klinge, welche mir schon unzählige male das Leben gerettet hat."
Adryan war nicht minder erstaunt, der Alte steckte voller Überraschungen. Libra schwieg, lauschte dem Gespräch und sah sich im Antiquariat um.
Mit einem Blick auf die Klinge sagte Adryan: "Was ihr da sagt ist recht wage, Herr Antiquar, wie soll ich Euren Worten Glauben schenken und Euch vertrauen?""Das könnt Ihr nicht, es geht nicht darum mir zu vertrauen, es geht darum das Ihr die richtigen Schlüsse zieht." Hinter Ihnen wühlte der Hund durch die Bücherberge und schmiss eine Vase um. Havelock verzog die Augenbrauen und steckte die Klinge zurück; "Nimm den verdammten Köter da weg er benässt sonst noch meine Schriften!" Er erhob sich gerade um den Hund zu verscheuchen, als ein Bote durch die Tür stürmte und lautstark nach den Vertrauenspersonen verlangte;
"Die Versammlung hat bereits begonnen, der Bürgermeister wünscht das die Damen und Herren sofort die Kelterei aufsuchen mögen!"
Sie waren bereits auf dem Weg zur Kelterei als Havelock noch folgende Fragen an die beiden richtete:"Wie es aussieht bleibt mir nicht viel Zeit für Gegenfragen, ich werde diese ein andermal an Euch richten. Am meisten jedoch würde mich interessieren, wie Ihr, Herr Adryan, heute abstimmen werdet." und dann an Libra gewandt, überkam Havelock plötzlich ein Gedanke; "Fräulein Libra, woher habt Ihr eigentlich diesen Hund?"
-------In der Kelterei des Rafael Firas--------------------------------------------------------------------------------------------------
Havelock wartete gebannt auf weitere Einwände und Meinungen, er hoffte, das sich heute wieder jemand verhaspeln würde und man dann das Ruder noch herumreißen konnte. Schade das der Bürgermeister seine Stimmgewalt nicht nutzt um Entscheidungen herbeizuführen, er setzt seine Macht ein wenig unüberlegt ein. Noch hatten nicht sehr viele Ihre Stimmen erhoben, doch gerade dies konnte sehr Aufschlussreich sein...
--------------------------------------------------------------------------------------Auf dem Weg zur Versammlung--------------------------------------------------------------------------------------
"Wie es aussieht bleibt mir nicht viel Zeit für Gegenfragen, ich werde diese ein andermal an Euch richten. Am meisten jedoch würde mich interessieren, wie Ihr, Herr Adryan, heute abstimmen werdet.".
Adryan dachte über die Worte des Antiquars nach - nicht über die Frage, die er ihm gestellt hatte, sondern über das, was er zuvor zu ihnen gesagt hatte und den bildlichen Vergleich mit der im Gehstock versteckten Klinge.
"Ich werde wie am gestrigen Abend Talis anklagen.". Nach kurzem Zögern fügte er hinzu: "Das Verhalten dieses Mannes ist mehr als nur sonderbar und macht es mir schwer, ihn für unschuldig zu halten oder gar zu vertrauen. Und ich bezweifle auch, dass Grandy diesem Mann vertraut hat.".
Libra zuckte merklich bei dem Namen "Grandy" zusammen und Adryan drückte sanft ihre Hand.
"Grandy hätte diesem Mann nie vertraut - sie handelten miteinander, doch das war schon alles.", sagte sie entschieden und mit einem Tonfall, der von absoluter Sicherheit sprach.
Havelock nickte und keiner sprach mehr ein Wort, bis sie bei der Kelterei angekommen waren.
--------------------------------------------------------------------------------------In der Kelterei--------------------------------------------------------------------------------------
Adryan warf Havelock einen raschen Seitenblick zu. Die Worte des Mannes hatten ihm einiges zum Nachdenken gegeben. Er wäre kein netter Mensch und das Bild der Klinge in dem unscheinbaren Gehstock ging dem Ermittler nicht mehr aus dem Kopf. Dieser Mann scheint mehr zu sein, als er nach außen hin vorgibt., dachte Adryan. Sicherer fühlte er sich deswegen nicht, es war nur ein weiteres Geheimnis, das es zu lösen galt.
"Was hast du?", flüsterte Libra ihm zu. Andryan sah sie an und lächelte schwach. "Das erzähle ich dir später, wenn die Versammlung vorbei ist. Vielleicht weiß ich dann noch etwas mehr als ich jetzt zu wissen glaube.". Mit diesen Worten versank er wieder in eine Mischung aus Grübelei und der Verfolgung dessen, was sich vor seinen Augen abspielte
Schattenläufer
01.12.2011, 14:04
Miller hatte lange genug auf eine Antwort von Talis gewartet. "Dann gibt es nichts, das ich für Sie tun kann." sagte er.
"Viele hier werden bemerkt haben, dass ich es nie vertreten habe, einen meiner Meinung nach Unschuldigen anzuklagen. Dankwart ist meiner Meinung nach unschuldig, und so werde ich meinen Strich nicht hinter seinen Namen setzen. Damit meine Stimme zur Wahrheitsfindung beitragen kann, klage ich daher wieder, wie gestern bereits, Talis Schönbrunn an. Ich hoffe, dass ich hier keinen Fehler begehe. Doch in den letzten vier Abstimmungen hat Talis keine seiner überprüften Personen in Schutz genommen oder angeklagt, noch dazu hat er zuerst eine Person weniger genannt, als er logischerweise überprüft haben müsste. Seine Aussage ist wackelig. Stirbt er, so haben wir vielleicht eine große Chance vertan, doch hätten wir dann immerhin Gewissheit über vier weitere Bürger, der Verlust ist also nicht allzu tragisch. Desweiteren sind auf Seiten der Bürger einige helle Köpfe, die mit dem Gesagten bereits in der Lage sein sollten, auch ohne einen übernatürlichen Seher die richtigen Schlüsse zu ziehen."
Miller blickte zu Dankwart hinüber. Dieser hatte soeben eine Backpfeife ausgeteilt und kurz darauf selbst einen Schlag ins Gesicht einstecken müssen. Die Stimmung war heute reichlich geladen. Aber das energische Auftreten Dankwarts war ungewöhnlich.
Was, wenn beide Werwölfe wären? Ein Opfer Dankwarts würde "beweisen", dass Talis unschuldig ist... nein, Talis zu wählen war die bessere Entscheidung, da war sich Miller sicher. Den Prinzen konnten sie notfalls immer noch am nächsten Tage probehängen.
Rückblick!
"Fräulein Libra, woher habt Ihr eigentlich diesen Hund?"
Sie waren gerade auf dem Weg zur Kelterei, als Havelock ihr diese Frage stellte. Früher oder später hatte sie diese Frage erwartet: Werwölfe und der einzige Hund in der Stadt. Diese Verbindung war schnell gemacht.
"Grandy hatte diesen Hund schon, bevor wir uns kennenlernten. Sie war immer unsere Wegbegleitung, und gestern...hat sie mir das Leben gerettet, vor diesen Bestien. Ich verstehe eure Zweifel, Werwölfe...ein Hund...aber was wollt ihr damit sagen? Dass wir eine besondere Verbindung hätten, weil wir von der gleichen Art seien? Dann hätte Grandy auch ein Tier sein müssen...und das war er ja nun nicht...." Ihre Stimme stockte. Sie spürte Adryans Hand auf ihrem Rücken.
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Libra schüttelte ihren Kopf. Sie hieß es nicht gut, dass Adryan Dankwart geschlagen hatte. Allerdings verstand sie auch nicht, warum Dankwart auf die Provokation des Bürgermeisters eingegangen war und sich selbst nominierte. Dasselbe hatte Grandy gestern schon getan, nur weil er dazu überredet wurde. Und das Ergebnis...war grausam. Woher kam diese Einstellung, dass den hanebüchenden Worten eines Säufers geglaubt wurde , aber zwei gute Menschen erst demonstrativ am Strick hängen mussten, damit man ihren Worten glauben schenkte? Wenn Talis war, was er vorgab - warum hatte er dann nicht Miller oder Adryan überprüft, sondern sie stur angeklagt? Und welchen Vorteil hätte Dankwart davon, zu lügen? Gar keinen. Diese Unart des "Probehängens" war grausam und dumm. Aber wenn der werte Bürgermeister diese Praktik verteidigte...Er war ein Mensch, dass wussten sie. Aber was für ein Mensch...Etwa...ein Untergebener der Vampire?
Zögerlich sah Ava zu Selene hinüber. Irgendwie hatte sie schon Recht... Durch Dankwarts Anklage konnte immer noch am wenigsten Schaden angerichtet werden, auch wenn sie schlimmstenfalls dadurch einen Tag im Kapf gegen die Wölfe verlören. Es wäre bei weitem fataler, jemand anderen fälschlich zu bezichtigen. Außerdem bestand immer noch die Möglichkeit, dass er log.
Genauso wie bei Talis. Dieser hatte sich mit seiner Behauptung, zu wissen, wer gut und böse ist, ein wenig zu weit aus dem Fenster gelehnt... Es war von Anfang an mehr als unglaubwürdig gewesen.
Dennoch war das Risiko bei Dankwart weitaus kleiner. Deshalb sah Ava zu dem älteren Herrn hinüber und sprach zu ihm leise, beinahe entschuldigend: "Entschuldigt vielmals, Dankwart, aber.... ich werde euch heute anklagen. Bei Euch ist das Risiko, einen weiteren unschuldigen Bürger zu verurteilen, auf ein Minimum reduziert und wir können aus den Ergebnissen des Tages neue Erkenntnisse über das Vorgehen der Werwölfe und der Vampire, wenn denn noch welche existieren, gewinnen. Und falls Ihr denn unschuldig seid und die Wahrheit sagt, werdet Ihr keinen Schaden nehmen."
"Böse? Ich? Werter Talis, es scheint, als würdet Ihr nur eure eigene Boshaftigkeit verstecken wollen." Rebecca versteckte ihr schadenfrohes Lächeln hinter ihrer Hand. "Ich bin vieles, aber definitiv ein Mensch - auch des Nachts. Möchte das nicht jemand... nachprüfen?" Ein Augenaufschlag der Vernichtung wurde direkt in die Menge gefeuert.
Lichtdrache
01.12.2011, 17:08
Leonardo erschien im weinkeller und sah sich die tafel an.
Striche bei dankwart und talis schönbrunn ewaren da.
Er ging hun undf macht nen stich beiTalis Schönbrunn-
"Talis heute ist dein ende die ganze zeit hast du ausflüchte gemacht und und umgeschenkt wann es dir passte, aber heute werden wir sehen ob du werwolf oder vampir oder beides bist du hinterliistiger wurm." sagte er und setzte sich hin.
"Ich bin umgeben von Idioten", seufzte Selene leise als Dragonieri seine Stimme abgegeben hatte. Sie konnte Miller verstehen, da Talis absolut gar nichts mehr erklärt hatte musste er zu dem Schluss kommen das er etwas zu verbergen hatte. Aber 8 Stimmen (Plus die von Dragonieri, der von Argumentation nur in seinen Büchern zu lesen schien sie aber nicht beherrschte) von 16 für jemanden, der vielleicht auf der Seite der Bürger die mächtigste Kraft war, die sie gegen die Wölfe hatten?
"Hört bitte her, vor allem du Talis und du Maxim. Ich denke nicht das jemand anderes heute seine Stimme noch umändern wird als ihr zwei und im schlimmsten Fall wählen die übrigen 4 auch Talis... aber wieso überprüfen wir das ganze nicht risikolos indem wir Dankwart nominieren? Ja, falls Talis uns reingelegt haben sollte, dann stehen wir vielleicht dumm dar, aber falls er die Wahrheit spricht... bitte bedenkt doch was das hieße! Dann würden hier 8 Personen"... sie seufzte und blickte Dragonieri an der soviel Grips zu haben schien wie Talis, "ich wiederhole: 8 Personen den Seher nominieren ohne mit der Wimper zu zucken. Das Rebecca dies tut erhärtet meinen Verdacht, das sie wahrhaftig zur bösen Seite gehört - und vielleicht sieht sich Dankwart nicht in Gefahr, weil er weiß wieviele auf seiner Seite stehen? Wir waren uns immer uneins in den letzten Tagen, aber alle die nachgedacht haben sind doch zu dem Schluss gekommen das es falsch wäre Talis zu töten solange niemand sonst Beweise vorlegt. Und ich muss euch auf schärfste Widersprechen Miller - wir haben 4, für die Grandy uns gute Gründe gegeben hat sie nicht als Mörder oder Vampire zu verurteilen. Und wenn Talis stirbt haben wir - so er der Seher war, nur Wissen über Ava, Rebecca und Dankwart gewonnen - wir verlieren damit einen guten und gewinnen Gewissheit über 3 Personen. Falls er schlecht war töten wir einen schlechten der uns nur Lügen erzählt hat und ahnen aber immernoch nur um Dankwarts Position. Wenn wir Dankwart heute verurteilen und er der Prinz ist, stirbt er nicht und wir gewinnen Gewissheit über ihn selbst und Talis der gelogen haben muss und klar böse ist. Ja, wir würden einen Tag verlieren - aber ist euch das nicht das Leben eines Bürgers wert? Mir schon. Und im Endeffekt zahlt es sich aus, Talis heute leben zu lassen, so oder so. Und erst Recht wenn er die Wahrheit sagt, denn Gott möge euch in eurer Unbedachtheit strafen das ihr so grausam gegen einen vorgeht, wo ihr doch zwei andere nach einer knappen Wahl unbehelligt gelassen habt. Was soll dieser Hass hier in unserer Mitte, die Gewalt... so regeln nur Tiere ihre Angelegenheiten, also reißt euch zusammen! Und bitte, bitte, überlegt euch weshalb keine guten Gründe gegen Talis vorgebracht werden konnten - ja, Edmond und ich waren uns zeitweise sicher das er sich merkwürdig verhält, aber ich denke nun das Miller recht hatte und das Talis, so dumm er sich verhält, doch den Schutz von anderen klugen Bürgern braucht. Und deswegen stehe ich hier und hoffe, das sich weitere Stimmen für Dankwart finden. Wir brauchen den Seher, Miller, denn um 6 von uns hängt immer noch der Nebel des Unwissens."
"Eure Argumentation ist gut und gut vorgetragen, werte Selene.", erhob Adryan seine Stimme.
"Doch überseht ihr einen fatalen Punkt, der diese gesamte Sache bereits von Beginn an zu einem nicht zu lösenden Dilemma macht: wir reden hier nur von Vermutungen, Bauchgefühlen und Spekulation. Kaum einer derjenigen, die in den letzten Tagen ihren Tod durch den Strick fanden - sei es nun ein Vampir oder ein Unschuldiger gewesen - war durch eine erdrückende Beweislast verurteilt worden.". Er schwieg und dachte über seine nächsten Worte nach. "Und ihr selbst habt die Möglichkeit, dass Talis zumindest ein Angehöriger der bösen Seite sein könnte, nicht ausgeschlossen. Würden wir ihn heute verschonen, würden wir das Risiko eingehen, dass durch sein Zutun ein weiterer Bürger einen grausamen Tod erleidet.". Er holte tief Luft. Müde, er fühlte sich einfach nur müde. Die gesamten Versammlungen nagten an ihm wie eine hungrige Ratte. "Ich kann nur für mich selbst sprechen, doch nachdem Dankwart bereits gestanden hat, dass er für das Erscheinen von Vampiren auf Erden verantwortlich ist, warum wurde er nach diesem Geständnis nicht gleich dem Tode überantwortet? Warum hielt ihn niemand bereits zu jenem Zeitpunkt für eine mögliche Gefahr? Das frage ich euch, das frage ich alle hier Anwesenden. Warum jetzt, da er sich - ob zum eigenen Schutz oder der Wahrheit entsprechend - als Prinz dieses Ortes offenbart hat? Das ergibt keinen Sinn.". Adryan bereitete sich für seine finale Aussage vor.
"Und selbst WENN Talis der Seher ist, dann ist er ein nicht besonders fähiger Seher - seine "Überprüfungen" sollten Beweis genug dafür sein. Oder wie sonst könntet ihr euch solch grobe Fehleinschätzungen seinerseits erklären?".
Er war erschöpft und fühlte, dass er dringend Schlaf brauchte. Doch noch gab sein Kopf keine Ruhe, denn noch immer grübelte er über die Worte Havelocks nach.
Mr.Räbbit
01.12.2011, 17:57
"Nachdem ich die Aussagen der Anwesenden in meinem Geiste durchgegangen bin, muss auch ich meine Stimme erheben. Dankwart scheint mir selbst von seiner Rolle überzeugt und wenn er die Wahrheit spricht hat er nichts zu befürchten.
Das Dilemma ist, das heute Nacht wahrscheinlich wieder jemand sterben wird, wenn wir keine der Bestien erwischen.
Aber das wichtigste ist das wir endlich Klarheit darüber gewinnen welcher der Anwesenden zu den Bestien gehört. Ich werde mich für die weniger riskante Wahl entscheiden und die stellt Dankwart dar. Ich wähle ihn nicht weil ich ihn für eine Bestie halte, sondern weil ich ihm vertraue und Gewissheit erlangen möchte. Vielleicht erscheint es in Euren Augen schwach, aber ich will nicht das Risiko eingehen einen wichtigen, wenn auch nicht den schlauesten, Streiter des Lichts zu töten."
"Ich hoffe für Euch Ihr sprecht die Wahrheit, Talis, denn sonst, und ich denke da wird mir jeder zustimmen, wird man Euren untoten Körper in tausend Stücke zerreißen und Euch bei lebendigem Verstand in alle Himmelsrichtungen verteilen, auf das Eure schändliche Seele nie enden werdende Qualen erleiden möge..." Er ging den bösartigen Fluch den er Talis an den Kopf geworfen hatte durch und sagte dann, "...falls sich herausstellen sollte, das Ihr eine Bestie seid..."
Havelock machte einen weiteren Strich bei Dankwart.
Er wusste nicht, was draußen vor sich geschah. Er wusste nicht, wie er sich fühlen sollte. Er wusste nicht, was passieren würde. Wurde er wirklich gesucht oder hat niemand Wind von Svens "Notwehr" bekommen? Hat er überhaupt richtig gehandelt oder wäre er, wie vor 10 Jahren, durch einen geheimen Tunnel aus dem Gefängnis entkommen? Wer unternahm überhaupt die Anschuldigungen, dass Sven Leichen im Keller untergebracht hätte? Aber eines wusste er: er war schuldig. Er hat gestern Abend zwei - wahrscheinlich - unschuldige Menschen ermordet. Bislang waren ihm sämtliche Aktivitäten in der Stadt egal. Die vielen (heimlich) ermordeten und hingerichteten Unschuldigen. Doch wenn man selbst ein schweres Laster trägt, sieht man die Welt mit neuen Augen. Das war nun die neue Existenz von Sven Frankenfels - sofern er nicht bald sterben sollte.
Sven blieb trotzdem ruhig und mit starren Blick in seinem Keller sitzen, als sich heimlich vier Maskierte in sein Haus einschlichen und Sven ohne zu suchen im Keller auffanden. Einer von ihnen sprach in ruhiger, weicher Stimme: "Auch wenn es keine Absicht von dir war. Mit deiner...blutigen Tat hast du - warum auch immer - den Herren zufrieden gestellt und somit deine Vertragsschuld wieder beglichen." Vier Männer mit weißen Theatermasken und dunkelgrünen Mänteln standen vor dem sturen Sven im dunklen Keller. "Der Herr will, dass du überlebst. Du bist ein guter Verdienst für unsere Gemeinschaft. Wir sollen dir einen Pakt vorschlagen. Du erhältst ewige Jugend und eine neue Identität und wirst sicher dieses Grab hier verlassen, unter der Voraussetzung, dass du weiter die Jagd nach den hinterweltlischen Mördern betreibst." Sven wagte es nicht, auch nur einen Blick den Vieren zu widmen. "Wir spüren alle deine Gedanken, welche du an deine Tat von gestern widmest. Es war natürlich ein Unrecht, sie zu töten. Kein böses Blut pulsierte durch ihre Adern und ihr Verhalten wurde vom Teufel gelenkt. Doch du musstest überleben. Der Meister wollte es." Langsam wandt Sven seinen Kopf zu der Gruppe. Sein kalter und tränenreicher, doch zugleich feuriger und zorniger Blick konnte Lebewesen töten. Wenige Sekunden sagte niemand etwas, bis der Dritte der Gruppe vernünftige Worte fand: "Denke über das Angebot nach. Doch überlege nicht zu lange; entweder wird das Volk dich in deinem bescheidenen Heim finden und aufknüpfen, oder die unheiligen Kreaturen des Teufels werden sich an dir vergreifen. Du hast die Wahl." Sven schloss für vier Sekunden krampfhaft seine Augen. Als er sie wieder öffnete, waren die Gestalten fort.Bald musste Sven handeln. Er hatte das Gefühl, dass er die gesamte Welt ihm erlaubte, über sie zu verfügen, wie er wollte - wenn er eine Art Schalter fände. Und doch rebellierte die gesamte Welt gegen seine Gedanken. Es war eine schwere Zeit.
"Adryan, stellt euch doch nicht dümmer als ihr seid und hört endlich auf meine Argumente als „Bauchgefühle“ zu verunglimpfen. Das tatet ihr gestern und ihr tut es heute wieder und ich bin es ehrlich gesagt leid. Wir stehen auf einer Seite, das dachte ich zumindest. Dankwarts Schnurrbartszucken war eine Vermutung an der Raphael starb, was ich jedoch sage sind Fakten. Ausserdem wiederholt ihr nur was Libra bereits gesagt hat - und deren Hand ihr hieltet als ihr eingetroffen sei. Ihr und sie habt euch bereits gegen Talis entschieden mit dem Argument er sei unfähig. Und ich warte ebenfalls immer noch auf seine Antwort - wann und wieso er ausgerechnet diese Personen überprüft hat, damit wir sein Wahlverhalten nachvollziehen können. Dennoch will ich eure Frage beantworten, damit sie nicht Zaroff, dessen Wahl noch aus steht in die irre führen: Dankwart hat zugegeben das er in vergangenen Tagen Fehler begangen hat. Aber diese Taten zählen doch hier nichts mehr. Es geht nur um seine Behauptung der Prinz von Düsterburg zu sein - und die wollen wir überprüfen. Es liegt doch auf der Hand, Herr Ermittler, das solltet sogar ihr sehen. Aber 5 Stimmen genügen nicht, wenn 7 dagegen stehen. Also muss jemand seine Wahl ändern oder Talis wird hängen. Jede Stimme zählt." Havelocks Stimme galt, aber es reichte wahrscheinlich doch nicht...
Selene fühlte sich unwohl in ihrer Haut. Wenn Talis log waren sie und vor allem Edmond in Gefahr - die meisten der übrigen Bürger waren so dumm, das es wirklich schwer war sie zu klaren Gedanken zu bringen, wenn erstmal die Hetzjagd begonnen hatte. Sie musste Edmond davon überzeugen das sie morgen bedächtiger vorgingen - wenn sie dann noch lebten. Und um eines festzuhalten: Ich bereue es so forsch vorgegangen zu sein in den letzten Tagen. Aber viele hier hielten sich lange mit ihren Nominierungen zurück und gerade weil auch Dragoneri meinte, Werwölfe seien an ihren ausbruchartigen Gemütslagen zu erkennen dachte ich, ein wenig Provokation könne nicht Schaden - niemals hätte ich mir erträumen lassen das ein kleiner geworfener Stein solche zerstörerischen Wellen schlägt. Aber nein es tut mir nicht Leid das ich so handelte, denn auch Grandy erkannte den Sinn hinter der Wahl gestern und Dankwart erkennt sie heute. Ich bereue es nur mich so leichtgläubig denen die für Raphael stimmten angeschlossen zu haben.
Ich möchte nun eine These aufstellen, die vielleicht unsinnig ist, vielleicht auch nicht und ja diesesmal handelt es sich nur um ein Bauchgefühl, eine Ahnung: Was wenn ein einsamer Werwolf durch unsere Reihen schleicht? Und dazu ein einsamer Vampir? Oder was wenn es nur zwei sind? Wir suchten nach großen Gruppen, aber fanden keine. Und vielleicht ist das ja des Rätsels Lösung: Vielleicht liegt es daran das der Mörder ein Einzelgänger ist. Und selbst wenn Talis hier Rebecca und Dankwart gesehen hat – so könnten wir zwei Mörder leicht in den nächsten zwei Tagen richten. Soweit meine Gedanken. Dennoch bleibe ich bei meinem Votum für Dankwart, damit wir mehr Informationen erlangen.“
Sie setzte sich danach zwischen zwei Weinfässer und ritzte die Wahlen der letzten Tage in den Staub – die, die inzwischen als unschuldig gesichert waren ließ sie aus – und danach richtete sie kurz das Wort an Edmond: „Ich denke nicht das Rowan der Seher sein kann. Aber wirklich schlau werde ich auch nicht aus den Wahlen. Gerade weil sich kaum Parteien bilden. Vielleicht hat Grandy ja doch etwas übersehen... oder es ist wirklich nur ein einsamer Wolf der sich ins Fäustchen lacht.“
Stimme gegen: Von
Talis: , Shael +, Rebecca, Miller +, Libra +, Rowan
Dankwart: Ava, Havelock, Dankwart
Rebecca: Talis
///
Grandy: Rebecca, Talis, Zaroff, Ava
Talis: Shael, Sven, Miller, Libra, Havelock, Dankwart
Elly: Rowan
///
Rafael: Dankwart!, Rowan, Havelock, Libra, Sven
Leonardo: Shael, Rebecca, Zaroff, Ava
Sonstige: Talis, Miller
///
Chester: Libra, Havelock, Dankwart
Havelock: Shael, Rebecca, Talis, Ava
Sonstige: Rowan, Miller
///
Train: Libra!, Shael, Rebecca, Talis, Ava, Sven, Dankwart, Rowan
Adryan: Schattenläufer
Sonstige: Miller
Einheit092
01.12.2011, 19:25
"In der ersten Nacht untersuchte ich Raphael, in der vierten Ava welche irgendwie immer gegen Herrn Dragonai hetzt, auch wenn sie mir als gut erschien, in Nacht 3 Maxim, Selene ich denke ihr wisst wieso. In Nacht 2 Rebecca, nach ihrem Angriff auf Chester, der mir sehr wie ein "ich will das du stirbst vorkam" und in der 5ten Dankwart der gestern sehr gegen mich war."
(Ehre und Spiel...) Sven dachte über die Philosophie nach, welcher er folgte. Inzwischen verließ er den Keller und setzte sich an einen Schreibtisch. Dabei schrieb er einen Brief an einen gewissen Empfänger. (...Ich bin sowieso unsterblich...) Es mussten Stunden vergangen sein, welche er in seinem Haus verbrachte. Es war ihm wirklich ungewiss, was draußen geschah. Sven schaute aus dem Fenster und stellte nichts ungewöhnliches fest. Die Straße, an welcher seine Stube gebaut wurde, war so leer wie immer und je. Er hätte die Besucher nach den genauen Zuständen in Düsterburg fragen sollen. (...vielleicht hat sich die Nachricht über mein Massaker noch nicht verbreitet. Vielleicht...sollte sie garnicht verbreitet werden...) Sven hörte auf zu schreiben und entwickelte langsam ein Grinsen. (...ich habe einen Herren der Ehre und des Spiels...). Mit einem gewissen Grad der Begeisterung vollendete Er seinen Brief und legte ihn in die Tasche des Mantels, den er anzog. Es wird Zeit, sich wieder der Öffentlichkeit zu zeigen. "Vielleicht finde ich sogar Fabius, diesen verruchten Verräter." Mit einer "besseren" Laune, verborgen unter seinem regelmäßigen Gesicht, verließ er sein Haus und lief mit moderatem Tempo durch die Straßen. Die Sonne, welche schon seit längerer Zeit den Zenit überwunden hatte, täuschte ein leuchtend blasses Schimmern seiner Haut vor.
Auch wenn ihn seine Mitmenschen schief anstarrten und über ihn munkelten, vergeudete er keinen Blick an jenes Gesindel.
Als er an einer Wahltafel am Stadtplatz ankam, überlegte er, wen er wählen würde. Dabei laß er die bereits nominierten. (Dankwart. Er kam gemeinsam mit Grandy in die Stadt. Seit die drei ankamen, begannen die Morde. Grandy und Dankwart schienen sich gut zu kennen. Vielleicht ist dieser alte Greis wirklich unschuldig. Doch die irsinnige Ironie kann auch mit Witz das Gegenteil durchsetzen.) Sven schaute weiter. (Talis Schönbrunn, ein unscheinbarer Gesell. Ob er vielleicht ein ähnliches Geheimnis wie ich trägt?) Er schüttelte leicht den Kopf. (Rebecca Stepback. Recht unverdächtig. Vielleicht ZU unverdächtig?) Das waren die Namen, welche von den Stadtbewohnern am meisten nominiert wurden. Er musste sich für eine der drei entscheiden, wenn seine Stimme irgendetwas beeinflussen können sollte. (Es ist wahlich ein Glücksspiel. Und solche Spiele erwarten ein unscheinbares Ergebnis.) Er setzte einen Strich bei Rebecca Stepback und trat zwei Schritte von der Tafel zurück. (Trifft es zu, dann ist es ein guter Treffer. Doch trifft es nicht zu, kann man immernoch d...) Eine Person - sie schleichte auf dem Platz umher - zog Svens Aufmerksamkeit auf sich. Und diese Person war Fabius. (Hervorragend...)
"Talis... ihr seid der gewaltigste Schwachkopf den ich je gesehen habe, das ist euch bewusst nicht wahr? Aber ihr scheint ja genug Leute zu haben die euch glauben..."
Dankwart schüttelte den Kopf, hob ihn wieder an, sein Gesicht schmerzte noch durch Adryans Schlag... er wusste selbst, dass es dumm war, was er tat, doch jetzt wollte er wissen wie gut man diese... Menge doch manipulieren konnte.
"Wählt mich, wählt mich wenn ihr glaubt, dass Talis die Wahrheit spricht, wählt mich falls ihr es nicht glaubt. Wählt mich einfach, dann könnt ihr euch sicher sein... und dann... können wir uns morgen diesem Dorftrottel widmen."
Einheit092
01.12.2011, 19:50
"Da mein Leben auf Messers Schneide hängt, ich dem Dorf nützen will und Dankwart bereit ist zu sterben wähle ich ihn, zum Wohl des Dorfes."
Einheit092
01.12.2011, 20:48
Talis war erschrocken, sie wollten ihn wirklich hängen. Ihn! Gut, diese törichten Menschenwürden nie gegen die Vampire gewinnen, wenn auch gegen ihn. Er ging in Richtung der Rothaarigen die ihn tätlich attackiert hatte und versetzte ihr einen Schlag mit seiner Vampirkraft in die Magengegend, woraufhin sie zusammensackte.. „Das war für dich und nun zu euch.“ Er schritt zu Dankwart. „Mich wundert dass ihr mich nicht erkannt habt, nach all der Zeit, alter Freund, könnte man schon fast sagen.“ Talis ließ seine Zähne sehen und wandte Dankwart den Rücken zu. „Mich Callan Fidian. Er hat mich erschaffen!“„Und ich werde dich vernichten!“ rief Dankwart und rammte ihm sein Amulett in den Rücken. Talis wandte sich um. „Törichter alter … Mann es …ist noch nicht… vorbei. Niemals. Ich nehme noch jemanden mit. Viel … Spaß in der… Dunkelheit… die anderen… holen euch.“, röchelteTalis. „Für dich ist es vorbei, Ausgeburt der Hölle!“ brüllte Dankwart vor Zorn, entwand einer Wache, behände für sein Alter, das Schwert und enthauptete den Vampir Talis alias Callan Fidian, der so nie den eingetroffenen Brief lesen konnte, mit dem ihm seine Frau die Scheidung verkündete, aufgrund seiner Trunksucht. Sie hatte nie erfahren was er war, denn er hatte sie wirklich geliebt, wie nie eine Sterbliche.
Das Dorf ging einer ungewissen Zukunft entgegen.
Mr.Räbbit
01.12.2011, 21:23
Havelock fühlte sich wie ein Narr. Was soeben geschehen war, hatte all seine Theorien über den Haufen geworfen. Als Talis Kopf durch die Hand Dankwarts den Boden berührte, verzerrte sich die Miene des Vampirs zu einer gräuelhaften Grimasse. Havelock griff, über sich selbst verblüfft, nach dem Lederbeutel an seinem Gürtel und stülpte ihn über den noch immer zuckenden Haupt. Wie geistesabwesend schnürte er den Beutel vor aller Augen zu und ging ohne auf seine Umgebung zu achten, langsam und mit starrem Blick zurück ins Antiquariat. "Du abscheuliche Bestie... du wirst leiden, das habe ich geschworen..."
Die Schritte auf den Steintreppen hallten von den Steinwänden der Wendeltreppe wider, als Havelock den Kopf hinunter in die geheime Bibliothek brachte.
"Ich kenne Wege, dich und deine Brut das Grauen spüren zu lassen."
Havelock legte den Beutel auf das Podest mit dem mysteriösen Buch ab und zog die Klinge aus seinem Stock... nur um sicherzugehen. Das Buch öffnete sich wie von Geisterhand und ein seltsamer Nebel, welcher sich jenseits, des Lichtspektrums befand, erfüllte die Luft um das Podest.
Ein langer schmerzerfüllter Schrei drang aus dem zuckenden Haupt des Vampirs Callan Fidian alias Talis, als die geisterhaften Finger sich um den brüllenden untoten Kopf schlangen. "Hier wirst du bleiben, bis diese Stadt zu Staub verfallen und die Zeiten sich gewandelt, allein, eingeschlossen in Dunkelheit und Schmerz! Ich hatte dich gewarnt und ich halte meine Versprechen..."
Havelock blickte sich nicht um als er wieder die Treppen hoch humpelte, das Brüllen des fast toten Vampirs im Nacken. Er ging einer unruhigen Nacht entgegen.
Erstarrt beobachtete Selene den alten Antiquar, der behände den Kopf des Vampires auflas und ihn in einen Lederbeutel stopfte. Dann lief er wie ein wandelnder Untoter, langsam und starr aus dem Weinkeller hinaus ohne auf die Stimmen um ihn herum zu hören.
"W... Wi...", Selenes Unterlippe zitterte und auch ihre Finger waren unruhig und eiskalt als sie an ihren Hals fuhren. Trains Klauen, sein Griff war in diesem Moment ganz nah. "Wie..." Sie sackte in sich zusammen und blickte fassungslos dem unbewegten alten hinterher der aus dem Keller stapfte. In was war sie da nur hineingeraten? Die Mörder waren nicht das Problem - Vampire, überall Vampire! "Widerlich...", hauchte sie leise und sank dann ohnmächtig auf dem Kellerboden zusammen. Was zuviel war, war einfach zuviel.
Ligiiihh
01.12.2011, 21:46
Gerade als Maxim Edmond bei dem ganzen Trubel fast erreicht hatte, wurde es unruhig hinter seinem Rücken. Seine Augen schreckten auf und er drehte sich um. Talis, der Maxim für unschuldig hielt und sich als Seher ausgab, ließ den versteckten Vampir in sich raus. Stumm, regelrecht eingefroren, stand er da und sah zu, wie Callan Fidian, Talis wahrer Name, vernichtet wurde. Ein widerlicher Anblick. Der ausgeschaltete Körper, der vor ihm lag, paralysierte ihn. Edmond stand direkt hinter ihm und wollte gerade etwas sagen, als Maxim deutlich zitternd sich plötzlich zu Edmonds Gesicht drehte. Sein Gesicht war von Angst umschrieben, ein halbherziges Lächeln unterschrieb, wie überfordert er war.
"L-leute... i-ihr glaubt mir a-aber trotzdem, o-oder? I-ich bin unschuldig... eh... ehehe..."
Sein Gefühl hatte ihn also nicht im Stich gelassen - zumindest war seine Vermutung richtig gewesen, dass Talis nichts Gutes im Schilde geführt hatte. Dass es sich bei ihm um einen Vampir handelte, darauf wäre Adryan niemals gekommen.
Die bewusstlose Libra lag mit schmerzverzerrtem Gesicht zu seinen Füßen, der Schlag des Vampirs war hart und brutal gewesen.
Ohne sich der weiteren Szenerie zu widmen, hob Adryan die bewusstlose Frau auf die Arme und trug sie in die Taverne zurück, gefolgt von der Hündin Julie, die ein sorgenvolles Winseln von sich gab. In seinem Zimmer legte er Libra auf das Bett, deckte sie zu und setzte sich selbst auf den unbequemen Stuhl daneben.
Diese Nacht würde er nur schwer Schlaf finden können.
Nach all diesen Ereignissen, beschloss ein weiterer Einwohner Düsterburgs, dass es besser sei, sein Haus nicht mehr zu verlassen: Graf Zaroff.
Was aus dem Jäger wurde, sollte noch lange ein Mythos bleiben.
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