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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Vampire von Düsterburg] Tag 1



Layana
11.11.2011, 23:24
Die Sonne ging auf über Düsterburg und die ganze Stadt hoffte nach dem aufregendem gestrigen Tag und dem Trubel um die Bürgermeisterwahl auf einen ruhigen nächsten Tag.
Doch einer unter ihnen sollte die Sonne nicht mehr zu Gesicht bekommen: Thorben Eliwood Valhalla (Aventor) wurde bereits früh am morgen tot in einer Gasse aufgefunden.

Aufgrund seines Zustandes war eines sofort klar: Ein grausames Verbrechen wurde an Thorben begangen. Da die Stadttore in der Nacht stets geschlossen waren, beschloss man, diese zunächst nicht zu öffnen, damit niemand aus der Stadt entkommen konnte und der (oder die) Täter gefasst werden konnten.

Doch wer könnte eine solche Tat begangen haben? Die Wunden, die Thorben trug, wirkten fast so, als hätte ihn ein wildes Tier angefallen.


Der erste Tag dauert bis mindestes Montag (14.11.2011) Abend. Je nach Verlauf und Wunsch der Mitspieler kann er evtl. noch bis Dienstag verlängert werden.

Bitte markiert eure Stimmen in der Abstimmung für das Lynchopfer fett und rot.

Liferipper
11.11.2011, 23:55
Schweißgebadet schreckte rafael aus dem Schlaf hoch. Sein Herz raste und sein Atem ging keuchend. Panisch blickte er sich um, doch er erblickte nichts als die vertrauten Umrisse seines Zuhauses. Langsam beruhigte er sich. Er hatte einen Alptraum gehabt. An die genauen Einzelheiten konnte er sich nicht mehr erinnern, aber große, bösartige Bestien hatten darin eine Rolle gespielt. Sein Blick fiel auf seinen Nachttisch mit dem Talisman darauf. Er sollte vor dem Schlafengehen nicht mehr solche Schauergeschichten in seinem Kopf herumwälzen.
Nachdem er sich beruhigt hatte, wusch er sich, kleidete sich an (wobei er sich auch wieder den Talisman um den Hals hängte, allerdings wie üblich unter seinem Hemd, wo hn niemand sehen konnte) und nahm ein einfaches Frühstück zu sich.
Bevor er zur Arbeit musste, hatte er noch etwas Zeit, und diese gedachte er zu nutzen, um sich über den ausgang der Bürgermeisterwahl zu informieren. Wenn er Herrn Wenning richtig einschätzte hatte dieser bestimmt die halbe Nacht damit verbracht, die Stimmzettel auszuzählen um das Ergebnis so schnell wie möglich bekanntgeben zu könen.
Schwungvollen Schrittes, den Gedanken an seine Alpträume schon fast vergessen, machte er sich auf den Weg in Richtung Rathaus. Und wie erwartet hing ein Zettel am Brett für die Bekanntmachungen. Ihr neuer Bürgermeister war demnach... Caspar von Busch.
Keine Überraschungen in dieser Hinsicht. Wie üblich hatte anscheinend eine Mischung aus Geld und Einfluss die Wahl entschieden. Nun, es gab sicher ungeeignetere Personen für den posten, und zumindest eines war unter Bürgermeister von Busch sicher: Die Handelssteuern würden nicht erhöht werden.
Mit den Gedanken daran, ob sich aus dem Ergebnis der Bürgermeisterwahl noch ein Gewinn für das Handelsunternehmen Firas schlagen lies, machte er sich auf den Weg in Richtung Kelterei. Dabei führte ihn sein Weg auch am Stadttor vorbei. Fast wäre es ihm, in Gedanken versunken, wie er war, nicht aufgefallen, aber die Stadttore waren immer noch geschlossen, obwohl die Sonne bereits aufgegangen war, und eine Wache stand davor.
Verblüfft wandte er sich an die Wache: "Ist heute irgendetwas besonderes los? Die Stadttore sollten doch eigentlich offen sein."
Die Wache antwortete kurz angebunden: "Heute Nacht wurde ein Mord verübt. Man wird zu gegebener Zeit nähere Informationen bekanntgeben. Bis dahin ist die Ausreise aus Düsterburg strengstens untersagt."
Ein Mord? Hier in Düsterburg? Und das direkt in der Nacht nach der Bürgermeisterwahl, wo der neue Bürgermeister noch nicht einmal offiziell ins Amt eingeführt war? Rafael ahnte, dass der heutige Tag alles andere als normal verlaufen würde. Nun ja, er hatte sich ja etwas Aufregung gewünscht, nicht wahr?

Mivey
12.11.2011, 00:15
"Er rannte so schnell er konnte. Um ihn herum rasen die finsteren Silhouetten der Bäume an ihm vorbei, alles verschwimmt vor seinen Augen, er kann sie hören, ihr jaulen, ihr jechsen. Er lief und lief, bis er nicht mehr konnte, dann – völlig erschöpft – wurde er langsamer und langsamer, bis er sich müde gegen eine Baumstamm anlehnte. Er schnaufte schwer und sah sich um: Überall verdächtige Schatten, Schritte – dann ein Schlag.

Er lag blutend am Boden. Er sah sie mit einem kurzen, verschwommen Blick, die Monster die über ihn herfielen. Er wollte schreien, doch eine Klaue zeriss seine Luftröhre und dann dutzend mehr den Rest seines Körpers. „

Grandy legte das Buch zur Seite, er hatte bei Dankwarts mächtigen Schnarchen kaum schlafen können und das einzige Buch, dass er im Hotel finden konnte „Werwölfe vom Düsterwald“ ließ viel zu wünschen übrig. Voll der üblichen Horrorklischen, samt explosiven Alchemisten, seltsamen schottischen Hexenjägern, fliegenden Schlössern, usw. Purer Kitsch.

Draußen konnte er bereits die ersten Morgenstrahlen erkennen, an Schlaf war also nicht mehr zu denken. Grandy zog sich leise seine Rüstung an, begleitet vom nasalen Orchester des alten Mannes, den auch das lauteste Klinkern seiner Rüstung nicht im Geringsten zu stören schien. Er fühlte sich gerädert, aber er war es gewohnt ein der zwei Tage nicht zu schlafen, zumindest glaubte er das aus irgendeinem Grund.

Bei der Eingangshalle fand er dann auch Libra, die bereits früh aufgestanden war, wie es schien. Sie sprach sehr konzentriert mit dem Hotelier über etwas, das dem Mann scheinbar Angst machte. Grandy wusste nicht was er davon halten sollte, also sprach er sie an.

„Guten Morgen, Libra. Ist heute was los, oder warum bist du schon so früh so aufgeregt?“

~Jack~
12.11.2011, 00:30
Sich hin- und herwälzend versuchte Chester noch ein paar Stunden zu schlafen, stand die Sonne doch gerade einmal knapp über dem Horizont, doch seltsam reges Treiben in der Taverne als auch auf der Straße riss ihn schließlich aus dem Bett.
"Was ist denn heute nur los? Steht irgendein Fest an von dem ich nichts mitbekommen habe?"
Rasch kleidete er sich an und verließ sein Zimmer, woraufhin er auch schon einige Wachen mit dem Wirt sprechen sah. Hatte etwa einer ihrer Gäste wieder über die Strenge geschlagen ohne das er es mitbekommen hatte? Aber nein, selbst dann wären nicht so viele Wachen anwesend, von den restlichen Leuten ganz zu schweigen. Chester könnte sich irren, aber die Taverne wirkte voller als selbst in den aktivsten Abendstunden. Aber bei dem Stimmgewirr bekam er nicht mit über was sie sich unterhielten.
Verwirrt ging er ins Freie um eine weitere seltsame Entdeckung zu machen: Das Stadttor war noch geschlossen und einige Reisende beschwerten sich lautstark über diese Unverschämtheit, aber die Wachen hatten offensichtlich den Befehl bekommen sie zu ignorieren.
"Hey, haben sie eine Ahnung was los ist?", fragte Chester einen in der Nähe stehenden Bürger.
"Es wurde scheinbar ein Mord begangen und solange der Täter noch auf freiem Fuß ist sollen auch die Stadttore geschlossen bleiben."
"Ein Mord?! Kann es denn nicht sein, dass derjenige von einem wilden Tier angegriffen wurde?"
"Ich bezweifle es. Immerhin sollte es ein Kinderspiel sein zu erkennen ob ein Tier oder ein Mensch die Wunden zugefügt hat. Weil wenn unsere Wachen das nicht können, wie wollen sie dann überhaupt den Täter finden?"

Caro
12.11.2011, 00:48
„Guten Morgen, Libra. Ist heute was los, oder warum bist du schon so früh so aufgeregt?“

"Das kann man wohl sagen. Zum Thema "so früh": Habt ihr auch dieses Geräusch gehört, das so durchdringend durch das ganze Haus sägte? Meine Güte, da muss aber ein Bauer, der hier residiert, ganze Wälder abgesägt haben."
"Ja. Bauer. Direkt neben mir." grummelte Grandy. "Und was redest du denn mit dem Vermieter hier?" Misstrauisch beäugte er den jungen Burschen hinter der Hoteltheke.
"Offensichtlich ist heute Nacht ein Mord geschehen. Der Junge hat es heute morgen beim Bäcker aufgeschnappt. Ausgangssperre." Libra seufzte und drehte sich um, senkte ihre Stimme und sprach nur noch leise zu Grandy: "Ich habe gehört, diese Stadt hat einen sehr...altmodischen Weg, mit solchen...Problemen umzugehen. Erst wird ein Ausreiseverbot verhängt. Dann wird es eine Abstimmung geben, von allen Menschen, die sich in der Stadt befinden - und wer dort verliert..." Sie vollführte eine Geste, die eindeutig Schlechtes verhiess "...der wird gehenkt. Arg mittelalterlich, findest du nicht? Ich habe gestern auch schon das Schafott gesehen...aber dass es noch im Einsatz ist...." Wiederrum schüttelte sie den Kopf.
"Und?"
"Was?"
"Na, wer ist das Opfer?"
"Kennen wir doch eh nicht. Ein junger Bursche, stammt auch nicht aus der Stadt."
Ein Schweigen schwebte zwischen den Beiden, und ein merkwürdiges Gefühl von Vertrautheit gesellte sich dazu, als sie sich in die Augen blickten.
"...ÄÄhm...also, heisst das, wir können nicht mehr weg?"
"...Anscheinend...anscheinend nein..."
Sie schwiegen, ein schüchternes Schweigen.

"Und...jetzt?"
"Naja..." Die pragmatische Art kehrte in Libra zurück "...Julie muss raus. Und wenn wir dabei sind, können wir auch gleich mal schauen, ob man etwas hört, sollte in diesem Ort ja nicht schwierig werden."
Also war es beschlossene Sache und die beiden gingen in Richtung Tür, und wiederrum folgte ihnen Julie, wenn auch ein bisschen misstrauisch - sie spürte die Spannung, die in der Luft lag. Als sie auf die Straße traten, fiel ihnen der dichte Morgennebel auf, und durch den bedeckten Himmel wirkte die ganze Stadt grau und traurig, als würde sie um den Tod des jungen Thorben weinen wollen.

"HALT, HALT, WARTET DOCH AUF MICH!" rief ihnen Dankwart hinterher, der in diesem Moment die Treppen herunter kam und ihnen einen wunderbaren Morgen wünschen wollte. Er hatte schliesslich gut geschlafen.

Gendrek
12.11.2011, 01:07
"HALT, HALT, WARTET DOCH AUF MICH!"
Dankwart kam die Treppen heruntergestürzt, er wusste doch, dass er was gehört hat, auch wenn es nur im Halbschlaf war und sich das klappern von Metall und das quietschen von Türschanieren irgendwie in einen eigenartigen Traum einfügten...
"Erstmal guten morgen meine Freunde, ha... endlich mal wieder seit Jahren gut geschlafen, da fühlt man sich gleich viel besser, nicht wahr?" Der alte Mann blickte in zwei eher trübseelige Gesichter die seine Meinung ganz und garnicht teilten, warum Grandy und Libra aussahen wollte ihm nicht wirklich in den Kopf.
"Wir wollten gerade nach draußen gehen Dankwart... mit Julie spazieren..."
"Eine großartige Idee, den Tag noch nutzen solange er jung ist, wollen wir danach vielleicht auf den Marktplatz? Oh ich habe den Markplatz damals geliebt, das fröhliche dort, das geschäftige treiben"
"Gehen wir erstmal nach draußen..."
Wehmütig schauten Grandy und Libra drein, im absoluten Kontrast zum ahnungslosen Dankwart, der stirnrunzelnd den beiden abenteuerlustigen Gefährten die zusammen wohl nichtmals an seinem Alter kratzen könnten.
Die drei wanderten ein paar kleinere Straßenzüge entlang, blieben erst dann stehen als sie wirklich unter sich waren "Dankwart... den Marktplatz werden wir wohl kaum besuchen können... diese Nacht wurde ein junger Mann umgebracht..."
Dankwarts Sinne klingelten, sofort in hellster Aufregung überwand er die angebrachte Distanz zu Libra und reduzierte sie auf ein Minimum. "MORD?! Nein... verdammt... nicht jetzt... wie starb der Junge?"
Grandy übernahm das Wort, zuckte dabei mit den Schultern "Wissen wir nicht, ist doch aber auch egal... Mord ist Mord und die Strafe wird mit der Klinge eingefordert."
"Nein nein nein... das ist wichtig... wir müssen sofort zur Wache und nachfragen was genau vorgefallen ist..."
Dankwarts Augenbrauen zogen sich zusammen, verliehen den Gesichtszügen etwas so schrecklich ernstes und erst das Schrittempo welches der alte Mann nun plötzlich besaß um sich auf den Weg zur Wache zu machen...

Grandy und Libra seufzten sich an, schauten Dankwart hinterher, ehe sie ihm folgten und nach Julie pfiffen die auch sofort, mit wedelndem Schweif, den beiden hinterherlief.

Mivey
12.11.2011, 01:36
Die halbe Stadt war bereits auf den Beinen und vor allem auf den Straßen. Obwohl der Nebel noch dicht über Düsterburg hang und die Sonnenstrahlen sich noch vorsichtig durchkämpften, konnte man in der Stadt nur sehr schwer vorankommen. Viele machten ihrer Aufregung durch lautes Rufen kund, und die generelle Stimmung war mehr als gereizt.

Je näher die drei Gefährten dem Zentrum der Stadt, dem Marktplatz, unweit dessen auch das Rathaus stand, kamen, desto größer wurde der Strom an Menschen. Wo genau der Mord geschehen war, wusste keiner von ihnen, aber scheinbar wurde die Menschenmenge immer größer je näher sie zum Zentrum der Stadt vorrückten. Die Stadtwache nicht abseits davon, also mussten sich Grandy, Libra und Dankwart bis dahin durchkämpfen.

„Wir müssen uns erkundigen ... über die genaue Art der Wunden … wir müssen sicher sein, dass es nicht..“, murmelte Dankwart vor sich hin. Er schien in tiefer Konzentration zu sein, und sein Gesichtsausdruck hatte sich, seit dem vom Mord gehört hatte, kaum verändert. Julie bellte aufgeregt und schien von der immer größer werdenden Menschenmenge irritiert. Grandy und Libra waren beide leise.

Schließlich kamen sie bei der Stadtwache an. Natürlich waren sie nicht die ersten, und würden wohl auch kaum die letzten sein. Als der Wachman sah, dass wieder eine Gruppe angerannt kam, rief er:

„Nein! Bleibt zurück! Die Leiche steht nicht zur offenen Betrachtung dar! Im Moment untersucht man den Leichnahm nach Spuren. Der Chef der Wache und der Bürgermeister Caspar von Busch werden im Marktplatz noch heute eine Rede an die Stadt halten!“
Dann wiederholte er seine Phrase wieder für alle, die währendessen neu gekommen waren. Vor ihm standen mehrer andere Wachen, deren überkreuzte Speere alle zurück hielten.

„Na das war wohl nichts. Hier werden wir wohl kaum was über die Leiche erfahren.“, sagte Grandy das offensichtliche.

Irgendjemand neben ihm schien ihn gehört zu haben. „Haben sie nicht gehört? Man sagt, der Mann wurde von Tieren angegriffen, ja eine Bande von mörderischen Hunden!“

„Unsinn!“, fuhr in jemand an „, das waren Raubkatzen! Das hab ich gehört“

„Und was haben Raubkatzen in der Stadt verloren, Dumkopf?“

Und so ging der Streit weiter.

„Tiere? Warum sucht man dann einen Mörder? Irgendwas kann hier nicht stimmen. Wir müssen zum Marktplatz. Sehen wir ob der neugewählte Bürgermeister mit der Lage umgehen kann.“, meinte Libra und die beiden Herren hatten ihrem Vorschlag nichts einzusetzen.

Alle waren angespannt, nur Julie schien fröhlich zu bellen, oder war es gut gemeinte Warnung?

Simon
12.11.2011, 08:27
Dieser Morgen begann nicht unbedingt besser als der Letzte.
Zwar hatte Adryan dem wahnsinnigen Impuls, sich zur Bessinungslosigkeit zu trinken, nicht nachgegeben, doch die paar Krüge Met lagen ihm schwer im Magen. Doch das war es nicht, das in seinem Nacken ein warnendes Kribbeln auslöste als er die Schankstube betrat. Die Stimmung der Anwesenden war trübe, wie ein nebeliger Tag, eingetaucht in grelles Zwielicht - passend zu dem Wetter, das das Dorf in seine dunstigen Schwaden eingehüllt hatte.
Es gab also ein erstes Opfer. Ein Erstes? Ein Erstes. Ja. Er hatte keinen Zweifel daran, dass sich dem toten jungen Mann noch weitere hinzugesellen würden. Aus dem Gemurmel und Gebrabbel konnte Adryan heraushören, dass es sich um einen Thorben handelte; jenem jungen Mann, der gemeinsam mit ihm am gestrigen Tage durch die Stadt geführt worden war. Und jetzt war er tot. Fühlte er Betroffenheit? Unsicherheit? Angst? Ja und nein und noch etwas anderes, was er nicht genau ausmachen konnte. Ein Gefühl, das dumpf in einem Hinterkopf pulsierte, ein warnendes Gefühl. Die Gerüchte, die er bereits vor seinem Eintreffen in Düsterburg gehört hatte und über die er tags zuvor kaum mehr in Erfahrung hatte bringen können, schienen mehr als nur Schreckgeschichten zu sein, mit denen man kleinen Kinder Angst einjagte, um sie dazu anzuhalten, brav und rechtschaffen zu sein.
Schweigend ließ sich Adryan an einem Tisch nieder und gab der Bedienung ein kurzes Handzeichen. "Bringt mir bitte Brot, Käse und einen Krug Wasser.", sagte er, seine Stimme kam ihm unnatürlich laut vor. Instinktiv wusste er, dass nun etwas begonnen hatte - etwas Gefährliches.

Loxagon
12.11.2011, 09:05
Train eilte den anderen hinterher.
"Ein ...Mord. Hm, gibt es jemanden der Streit mit dem Opfer hatte?"

Eines ging ihm dabei durch den Kopf: "Warum? Warum direkt nach der Wahl des Bürgermeisters? Hängt das zusammen?"

Doch noch verdächtiger fand er diesen Grandy. Am Abend hatte er wie von Sinnen von dem Schwert rumgefuchtelt, und schien sogar an das Übersinnliche zu glauben. Hatte er den armen Thorben etwa deswegen getötet, weil er dachte ersei ein Dämon?

Karl
12.11.2011, 09:20
Nachdem Rebecca in aller Ruhe das Frühstück vorbereitet und mit Hilfe der anderen Dienstmädchen den Tisch gedeckt hatte, lief sie langsam zum Zimmer ihrer Herren. Vor dem fein gestalteten Holz stellte das oberste Dienstmädchen ihr Tablett ab, klopfte drei mal leise und schob die Tür langsam auf. Nachdem Rebecca das Brett mit den beiden Schüssel und den Tüchern auf dem Schemmel abgestellt hatte, verbeute sie sich vor dem Ehebett der von Buschs, in dem diese Stirn an Stirn und Hand in Hand ruhten und sprach ruhig: "Meine Herrschaften, das Essen ist angerichtet. Aber es gibt einen weiteren, fast annähernd so dringenden Grund um schnell die Wärme des Bettes zu verlassen." Sie blickte auf und erkannte, dass die beiden Liebenden sich zwar nicht rührten, aber ihre Augen unter den Liedern zu ihr aufglänzten. Sie atmete tief ein und erhob ihren Kopf. "Mord."

Blanca Nieves
12.11.2011, 09:47
Der Tag fing düster und neblig an. Elly wollte gar nicht aufstehen und rollte unruhig in ihrem Bett umher. Schließlich schien sie wieder eingeschlafen zu sein, da weckte sie ein Klopfen an der Tür wieder auf. Sie hörte ihren Vater zur Tür gehen und mit jemanden sprechen. Als sie versuchte genauer hinhörten, hörte sie Unruhe von draußen. Sie stand auf und ging an ihr Fenster. Vor den Toren hat sich eine Menschenmenge versammelt. Elly konnte nicht genau hören, was geredet wurde. An Schlaf war wohl nicht mehr zu denken.
Sie zog sich an, verrichtete ihre Morgenwäsche und ging runter in den Schankraum. Ihr Vater unterhielt sich gerade mit einer Wache.
Was war passiert? Sie sollte später ihren Vater befragen.
Die Tür ging auf und Adryan kam herein. "Bringt mir bitte Brot, Käse und einen Krug Wasser."
Elly machte sich an die Arbeit und brachte schnell das Gewünschte. "Guten Morgen. Können Sie mir vielleicht sagen, was dort draußen vor sich geht? Warum sind die Tore geschlossen?"

TrustyBell
12.11.2011, 09:48
Die Nacht war nicht sonderlich erholsam für Wilhelm, der m Abend noch alle Formalitäten klären musste. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Bürgern war er es gewohnt, die ganze Nacht durchzuarbeiten. Er wusch sein Gesicht, um seine Müdigkeit zu verstecken und zog sich einen warmen Mantel an, um in der Kälte draußen nicht zu erfrieren. Wilhelm wollte seinen verpassten Besuch des Wirtshauses nachholen, doch so weit kam es nicht. Bereits als er die Tür öffnete, war ein Aufruhr zu hören. "Bestimmt feiern die Bürger ihren neuen Bürgermeister..." Doch als er immer weiter ging, merkte er, dass etwas nicht in Ordnung war: In den Gesichtern der wachen Menschen war nicht Freude, sondern Trauer und Ratlosigkeit zu sehen. Wilhelm wandte sich an die nächste Person und fragte sie, was passiert sei.

Zitroneneis
12.11.2011, 09:48
Marina legte ihre Schreibfeder beiseite und warf einen Blick aus dem Fenster. Normalerweise weckte derartiges Wetter in ihr den Wunsch, sich zurück in ihr Bett zu legen und den gesamten Tag zu verschlafen. Seit sie damals den Überfall nur durch pures Glück unbeschadet überlebt hatte, machte Nebel sie nervös. Er regte stets die Angst in ihr, etwas könne darin lauern und ihr nach dem Leben trachten. Doch heute Morgen war sie frühzeitig erwacht und danch nicht mehr in der Lage gewesen, zu schlafen. Also hatte sie ihr Schreibmaterial ausgepackt und versucht, ein Lied zu verfassen. Dies wollte ihr jedoch nicht richtig gelingen, ihr fielen weder passende Reime noch eine schöne Melodie ein. Seufzend schüttelte Marina den Kopf, so ging das nicht weiter. Vielleicht sollte sie einfach erst einmal frühstücken. Also kleidete sie sich an und machte sich auf den Weg nach unten. Der Geruch von frisch gebackenem Brot ließ sofort ihren Magen knurren und so bestellte sie ein üppiges Frühstück. Während sie genüsslich ein Stück des noch warmen Brots kaute, bemerkte sie, wie sich zwei andere Gäste aufgeregt unterhielten. Die beiden sprachen nicht laut genug, als dass Marina dem Gespräch hätte folgen können, doch einige Wörter drangen dennoch an ihr Ohr: "... Tore geschlossen... ... ... ... noch nicht gefunden... ... wildes Tier... ... ...wie damals..." Sie schüttelte den Kopf. Worüber redeten die bloß? Plötzlich erhob sich einer der zwei und sagte laut hörbar: "Ich glaube, heute wird sich zeigen, ob Caspar von Busch ein fähiger Bürgermeister ist. Er wird wohl oder übel etwas unternehmen müssen!" Damit verließ der Mann den Raum. Verständnislos blickte die junge Sägerin ihm hinterher. Es überraschte sie nicht, dass Herr von Busch zum Bürgermeister ernannt wurde. Doch was war geschehen, dass er sich sofort unter Beweis stellen musste? Ehe sie eine Frage stellen konnte, stand auch der zweite Gast auf und verschwand nach draußen. Mit einem kurzen Blick aus dem Fenster stellte Marina fest, dass sich das Wetter noch nicht gebessert hatte. Sie seufzte. Aber dann erhob sie sich, holte den warmen Mantel aus ihrem Zimmer und trat raus in den Nebel. Wenn sie etwas herausfinden wollte, musste sie sich umsehen, da spielte das Wetter keine Rolle. Und vielleicht würde sie ja auch Herrn Dantés zufällig treffen. Ihr Herz machte einen Sprung bei dem Gedanken und so machte sie sich mit etwas besserer Laune auf den Weg zum Marktplatz. Dort angekommen stellte sie fest, dass schon recht viele, aufgeregte Menschen dort waren. Während sie noch rätselte, was denn geschehen war, fiel ihr Blick auf ein bekanntes Gesicht. Libra und ihre beiden Gefährten befanden sich ebenfalls hier und den ernsten Gesichtern nach zu urteilen wussten sie etwas mehr als Marina. Also lief sie den dreien entgegen. "Guten Morgen, Libra. Und auch euch beiden, Dankwart und Grandy. Vielleicht könnt ihr mir erzählen...?" Doch ehe sie den Satz beenden konnte, wurde sie sofort von einem wütenden Grandy unterbrochen: "Hey, du bist doch diese Sängerin, die sich gestern auf unsere Kosten den Bauch vollgeschlagen hat!"

WeTa
12.11.2011, 10:36
Oh Gott, was für eine Nacht. Elizabeth hatte definitiv zu viel getrunken. Viel zu viel getrunken. Aber hey, man trifft nicht jeden Tag seine Schwester wieder, die man jahrelang nicht gesehen hat.
Sie robbte aus dem Bett. Wo war sie hier überhaupt? Düsterburg... Gasthaus...? Irgendwie sowas. Und gestern war irgendeine Wahl angesagt. Kopfschmerzen. Scheisse. Zeit für ein Frühstück.

Liferipper
12.11.2011, 10:54
In der Kelterei angekommen, stellte Rafael fest, dass die Mitarbeiter in kleinen Gruppen zusammenstanden, und anscheinend über den Mord sprachen. Erstaunlich, dass bei solchen Geschichten immer irgendwer bescheidzuwissen schien... Naja, aber letztendlich war es seine Aufgabe, hier für Ordnung zu sorgen.

Er trat in die Mitte des großen Raumes und klatschte laut in die Hände. Langsam erstarb das Gemurmel um ihn herum und die Köpfe wandten sich ihm zu.
Schließlich erhob er die Stimme: "Wie die meisten von ihnen bereits gehört haben dürften, wurde in der letzten Nacht in Düsterburg ein Mord verübt. Leider kann ich auch noch nicht mit weiteren Einzelheiten dienen. Aufgrund des Mordes besteht gegenwärtig ein Verbot, die Stadt zu verlassen.
Dies alles hat allerdings, zumindest im Moment noch, keine Auswirkungen auf ihre Arbeit. Daher möchte ich darum bitten, dass sie ihre Arbeit wie üblich durchführen, als wäre nichts geschehen. Ich werde versuchen, an weitere Informationen zu gelangen, und sie ihnen dann später mitteilen."
Er wollte es schon dabei belassen, doch dann fiel ihm noch etwas ein: "Gegenwärtig steht nicht zu erwarten, dass die Stadtwache uns in irgendeine Verbindung mit dem Mord bringt, sollte jedoch eine Wache kommen und sie befragen, so geben sie Auskunft - wir haben hier nichts zu verbergen." Bei den letzten Worten gestattete er sich ein leises Lächeln.
"Das wäre alles. Fahren sie bitte mit der Arbeit fort."

Nachdem er sah, dass die Männer wieder an die Arbeit gingen, wandte er sich um, und verließ die Kelterei wieder, um genau das zu tun, was er angekündigt hatte: Versuchen, an weitere Informationen zu gelangen. Zu diesem Zweck machte er sich auf den Weg in Richtung Marktplatz. Dabei staunte er über die Menschenmenge. Man konnte fast meinen, in dieser Stadt ginge niemand einer regulären Beschäftigung nach. Sicher, ein Mord war nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, aber trotzdem...
Nachdem er am Marktplatz angekommen war, blickte er sich in der Menge um, ob er vielleicht das eine oder andere bekannte Gesicht entdecken würde. Noch lieber wäre es ihm allerdings, wenn ihr neuer Bürgermeister ein paar klare Worte zur gegenwärtigen Situation sagen würde, damit er sich wieder seiner eigentlichen Arbeit zuwenden konnte.

R.F.
12.11.2011, 12:22
Ein fahles Licht drang durch einen Ritz in der Gardine in Rowans Zimmer ein und traf das Amulett, das auf dem Tisch neben seinem Bett lag so, dass er direkt in Rowans Gesicht reflektiert wurde und ihn somit weckte. Fluchend schlug er um sich und feuerte das Amulett dadurch zu Boden, nur um im selben Augenblick so viel Schwung aufzubauen, dass er selbst aus dem Bett fiel. "AAARRGGHH!!" gefolgt von einem Rumms und schon lag er unten. "Was sollte das denn?" Rowan rappelte sich auf, setzte sich aufs Bett und war anfangs noch recht verwirrt. Wo war er denn hier gelandet? "Achja, am gestrigen Tage landete ich in jenem merkwürdigen Dorfe, Düsterburg, und nun warte ich darauf, dass meine Abholgelegenheit kommen möge." Er öffnete das Fenster und blickte hinaus, um sich einen Eindruck der Umgebung machen zu können. Von unten konnte er einige Stimmen hören, Rowan wusste nicht, über was sie redeten, lediglich die Eindringlichkeit ließ erahnen, dass es keine positiven Nachrichten waren. "So hat mich das Glück denn entgültig verlassen? Ich sollte nachsehen."

Gesagt, getan. Nachdem Rowan sich angezogen und alles Wichtige eingepackt hatte, begab er sich nach unten, wo der Hotelbesitzer gerade ebend eine Gruppe Reisender verabschiedet hatte, die sich wohl die Beine vertreten wollte. Als sie gegangen waren, wandte sich der Mann an Rowan. "Hatten sie eine erholsame Nacht, Herr Graf?" "Gewiss, werter Herr. So sage er mir, was diese allgemeine Aufregung zu bedeuten hat, welche ich von draußen vernahm." "Ein Mord, werter Herr! Doch niemand scheint genaueres darüber zu wissen." "Ein Mord?", Rowan war erschüttert. Nicht nur, dass er in dieser fremden Stadt fürs erste festsaß, jetz trieb auch noch ein Mörder hier sein Unwesen. Da war es gut, dass Rowan so gut in der Jagd war, somit konnte er wenigstens ein wenig aufatmen. "Nundenn wollen wir hoffen, dass der Mörder schleunigst gefasst werde." mit diesen Worten begab sich Rowan zum Ausgang in Richtung Taverne, schließlich musste er sich noch etwas zu Essen holen.

Edmond Dantès
12.11.2011, 14:28
An diesem Tage erwachte Edmond vergleichsweise früh aus seinem Schlaf. Das Ergebnis der Bürgermeisterwahlen am gestrigen Abend war für ihn nur wenig überraschend gekommen, schließlich war Caspar von Busch nicht nur ein fähiger Handelsmann, sicherlich würde er mit dem gleichen Geschick auch die Entwicklung Düsterburgs als Handelsknotenpunkt vorantreiben, wovon im Endeffekt wohl alle Bürgerinnen und Bürger profitieren können. Schon seit je her war Edmond die Gesellschaft der von Buschs die wohl angenehmste in den höheren Kreisen und als Freund der Familie freute er sich auch in persönlicher Hinsicht über diese gute Wendung!
Im Geiste schon dachte Edmond an die nächsten Bauvorhaben, die er nun gemeinsam mit der Hilfe des neuen Bürgermeisters beschließen konnte und konnte daher kaum Caspars Antrittsrede an diesem Tag erwarten, auch wenn dieser gewiss bereits bis über beide Ohren mit Angelegenheiten der Bürokratie beschäftigt sein würde. Zum Glück stand ihm auch jetzt noch der getreue Sekretär Wenning zur Verfügung, um ihn bei seiner Arbeit ein wenig zu entlasten. Fest entschlossen plante Edmond, noch im Verlaufe dieses Tages den von Buschs einen Besuch abzustatten, um Caspar persönlich zu seinem Wahlerfolg zu gratulieren, und dabei natürlich auch Sophia wiederzusehen, nachdem ihr jüngstes Treffen ein jähes Ende gefunden hatte.
Frohen Mutes kümmerte sich der junge Graf um seine Morgentoilette, als er mit einem Blick aus den Balkonfenstern feststellen musste, dass die Bürger an diesem Morgen in heller Aufruhr versetzt worden waren. Was wohl passiert sein mochte?
"Sicherlich nur eine Bagatelle mit einem dieser Neuankömmlinge, das wäre schließlich nicht das erste Mal", dachte sich Edmond und machte sich auf den Weg in die Küche. Doch so weit kam er erst gar nicht, denn in der Eingangshalle wartete bereits ein Mitglied der Stadtwache, welche eine Meldung von höchster Dringlichkeit für den Grafen hatte.
"Werter Herr Graf Dantès, ein schreckliches Verbrechen überschattet den Antritt unseres neuen Bürgermeisters: In der letzten Nacht wurde auf dem Marktplatz ein Mord verübt. Das Opfer ist ein junger Reisender, der erst gestern in unserer Stadt eintraf, mehr wissen wir nicht. Doch da der Täter sich noch auf freiem Fuß befindet, sind wir dazu gezwungen, die Stadttore so lange verschlossen zu halten, bis wir ihn gefasst haben. Die Spuren deuten kurioserweise auf die Krallen eines Tieres hin, doch ist uns kein Tier bekannt, welches das Opfer auf solch grausame Art und Weise entstellen konnte, wie wir es vorgefunden haben. Es ist daher anzunehmen, dass Jemand versucht, uns in die Irre zu führen und sich daher gewiss noch in der Stadt aufhält. Dies bedeutet auch, dass wir jeglichen Import und Export von Waren über den Landweg unterbinden mussten. Derzeit werden ebenso im Hafen sämtliche Schiffe von der Stadtwache durchsucht und ohne unsere ausdrückliche Genehmigung darf kein Schiff auslaufen. Der Bürgermeister wird sich vermutlich noch im Laufe dieses Tages öffentlich zu dem Vorfall äußern, doch so lange wir nichts Näheres über den oder die Täter wissen, solltet Ihr besonders auf Euch Acht geben, wenn ihr heute auf die Straße tretet!"
Mit diesen Worten verschwand die Wache wieder und ließ einen ratlosen Grafen zurück, welcher nun ganz in Gedanken versunken immer wieder hin und her durch das Erdgeschoss wanderte. ohne sich einen Reim auf diesen Mord machen zu können. Ohne Frühstück beschloss Edmond, auf eigene Faust mehr darüber in Erfahrung zu bringen und verließ kurz drauf in betont schlichter Kleidung das Anwesen...

Mr.Räbbit
12.11.2011, 14:34
Das erste Licht des neuen Tages, führte in den muffigen Zimmern des Antiquariats, einen Feldzug gegen die nächtlichen Schatten. Nachdem das Licht, wie jeden Morgen, die Oberhand gewann und die Schatten in die düsteren Ecken hinter den Bücherregalen getrieben hatte, blickte Havelock mit düsterer Miene von seinem Schreibtisch auf, an dem er schon seit den frühen Morgenstunden saß und merkwürdig anmutende Symbole studierte. Tief in seinen Lesestoff vertieft, bemerkte er zuerst nicht, dass die Leute, draußen auf der Straße, aufgeregt miteinander redeten und sich in Richtung Stadtkern aufmachten.

Doch nachdem er wieder einen klaren Kopf bekommen hatte, merkte er das etwas nicht mit rechten Dingen vor sich ging. Hatte das etwa mit der Bürgermeisterwahl von Gestern zu tun?
Er griff nach seinem Stock, legte seine Weste an und ging hinaus auf die Straße. Er sah Herrn Frankenfels, den Barbier und fragte: "Herr Frankenfels, was ist das hier für ein Aufruhr?"

"Es soll einen Mord gegeben haben und nun machen sich alle auf dem Weg zum Wachhaus um zu erfahren was passiert ist!" sagte Sven Frankenfels.

Einen Mord... dass hatte es so schon lange nicht mehr gegeben, hier und da ein Ehestreit mit tödlichem Ausgang und der eine oder andere Überfall, waren keine Ausnahme, aber wenn jemand derart aufgebracht von Mord sprach, musste etwas schlimmes passiert sein. Havelock schloss sich dem Menschenstrom an und achtete kaum auf seine Umgebung, als er immer finsterer werdenden Gedanken nachging.

Es hatte sich bereits eine große Gruppe von Bürgern auf dem Marktplatz versammelt um sich ein Bild von der Lage zu machen. Die Menge war unruhig und hie und da hörte er einige Gesprächsfetzen, als er sich hinkend einen Weg durch die Menschenmenge bahnte.
„Haben sie nicht gehört? Man sagt, der Mann wurde von Tieren angegriffen..." "...total zerfetzt..." "...eine Blutspur, von der Straße, direkt in die Gasse..."
"...das waren Raubkatzen! Das hab ich gehört“ "...sind doch nur alte Gruselgeschichten..."

Das war nicht gut, das war ganz und gar nicht gut... War seine Bemühungen etwa umsonst gewesen? Beiläufig vernahm er noch, dass Caspar von Busch zum neuen Bürgermeister gewählt worden war. "Mein Gott, ein Aristrokat... Wollen wir hoffen, dass ich mich gehörig in ihm getäuscht habe, ansonsten steht es sehr schlecht um die Stadt."
Havelock sah Rafael Firas, nahe an einem der Marktstände und humpelte zu ihm herüber: "Herr Firas, seien Sie gegrüßt, können Sie mir sagen was zur Hölle hier genau passiert ist?

Ligiiihh
12.11.2011, 14:43
"Ächz... ich muss nach Hause..." Maxims Worte, als er übermüdet die Tore zu Stadt Düsterburg erreicht hatte. In Schmutz getaucht machte er sich auf dem Weg nach Hause. "Warum bin ich nur ohne Karte in die Wälder des Mark Rabensteins gegangen?" Er verbrachte die letzte Nacht in einem hohlen Baumstamm, welches er vor lauter Schlaftrunkenheit sogar als gemütlich ansah. [...] Zuhause angekommen zog er zunächst sein blaues Stoffhemd aus und schmiss ihn in einen Korb in der Ecke und legte sich in sein Bett. Gedankenlos lag er da und nach eine Weile sagte er sich: "Hm... so müde bin ich eigentlich gar nicht, nur ein wenig schlapp." Er stand wieder auf und ging nach draußen. Neben seinem Haus war ein Brunnen, aus welchem er sich Wasser holen wollte. Er beugte sich nach vorne, als er plötzlich mit beiden Beinen in der Luft rumzappelte und fast in den Brunnen fiel, als ihn von hinten jemand an den Schultern packte und vom Brunnen wegzog.

"Was machst du denn hier so halbnackt? Zieh dir doch wenigstens eine Hose an, wenn du dein Stoffhemd nicht trägst", sagte Edmond.

TrustyBell
12.11.2011, 14:45
"Das ist schrecklich... Ein Mord, und das in unserer Stadt!" Wilhelm blickte um sich und lief wieder zurück zum Rathaus. "Ich muss dem Baron davon berichten. Wenn es wirklich einen Mörder in der Stadt gibt, dann brauchen wir Unterstützung! ...Wo ist denn jetzt schon wieder die Feder!?"
Er verfasste schnell einen Brief und schickte ihn per Brieftaube in Richtung Königsberg. Dann machte er sich wieder auf den Weg nach draußen, dabei kam er an der Schafsweide vorbei. "Selbst die Schafe sind heute ganz aufgebracht... Etwa auch wegen des Mordes? Nein, sicher nicht. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sicher denken, dass die Schafe mit einem ähnlichen Problem zu kämpfen haben. Aber sowas ist bestimmt unmöglich!" Wilhelm ging ins Wirtshaus und setzte sich ersteinmal hin. Elly, die gerade an der Theke stand, schaute ihn verwundert an. "Könnten Sie mir ein Glas Wasser einschenken? Ich bin gerade ganz durcheinander..."

Einheit092
12.11.2011, 15:10
Talis schlief unruhig aber lang ,was vermutlich aus seinem Alkohlkonsum herrührte, auch wenn er es auf das leere Bett neben ihm schob. Er überlegte am nächsten Abend woanders zu schlafen.
Nachdem er sich angekleidet hatte ging er trotz leichter Kopfschmerzen in Richtung Marktplatz, wo er die Menge bemerkte; in ihr das Trio das ihm gestern begenet war. Er sprach diesmal von vorne Herrn Grandy an: "Guten Morgen werter Herr, bzgl. der Felle..." (Vielleicht bringt Höflichkeit ja was, dachte er sich) Doch da hörte er etwas von Mord und vergaß ganz das eigendlich Ende des Satzes und sprach weiter den grüngewandeten Jungspund an: "Mord! Hier?! unglaublich. Wisst ihr etwas darüber? Ihr scheint ja schon länger hier zu sein."

Liferipper
12.11.2011, 15:14
"Herr Firas, seien Sie gegrüßt, können Sie mir sagen was zur Hölle hier genau passiert ist?"

Als er die Stimme hörte, drehte Rafael sich um. Hinter ihm stand der Antiquar, Herr Havelock.

"Guten Morgen Herr Havelock. Leider kann ich ihnen auch nicht viel sagen, ich bin selbst hierhergekommen, um mehr zu erfahren. Es soll einen Mord gegeben haben. Laut dem, was man sich gerade hier rumerzählt, scheint ein Wanderer, der zufällig in die Stadt gekommen ist, von einem bösartigen Raubtier angefallen worden zu sein, und seine Leiche soll völlig zerfetzt worden sein. Aber sie wissen ja, wie das mit Gerüchten ist: Wahrscheinlich ist die Hälfte übertrieben, und die andere Hälfte völlig frei erfunden. Wenn es wirklich ein Raubtier gewesen wäre, wäre schließlich auch nicht von einem Mord die Rede.
Oh, und falls sie es noch nicht mitbekommen haben: Die Stadttore wurden verschlossen, um den Mörder festzuhalten. Ich schätze mal, dass das auch einer der Hauptgründe für diesen Menschenauflauf ist. Ich hoffe, dass Herr von Busch, er ist übrigens der neue Bürgermeister, falls sie es noch nicht gehört haben sollten, sich demnächst mal zu Wort meldet und eine Erklärung abgibt."

Edmond Dantès
12.11.2011, 15:27
Edmonds Augen schafften es nur mit Mühe, durch die dicken Nebelschwaden an diesem Morgen hindurchzusehen, so dass er sich nur langsam aber sicher einen Weg durch das Stadtviertel bahnte. Als er die Altstadt erreichte, konnte er aus der Ferne gerade noch rechtzeitig den Umriss einer Gestalt erkennen, die gerade im Begriff war, in einen Brunnen zu fallen. Schnell rannte er hin, packte die Person an den Schultern und zog ihn zurück. Dabei erkannte Edmond, dass es sich dabei tatsächlich um den Jungen Maxim handelte!

"Was machst du denn hier so halbnackt? Zieh dir doch wenigstens eine Hose an, wenn du dein Stoffhemd nicht trägst", sprach Edmond zu dem sichtlich überraschten Maxim, der noch immer ein wenig starr vor Schreck war. "Wo hast du dich denn die letzten Tage rumgetrieben, Maxim? Du siehst ja erbärmlich aus! Was würden denn die Gäste in deiner kleinen Herberge dazu sagen, wenn sie dich so sehen würden? Und überhaupt, du solltest wirklich mehr Vorsicht walten lassen, hast du denn noch nichts von dem Mord gehört, der sich letzte Nacht hier ereignet hat? Was auch immer dahinter stecken mag, ein Tollpatsch wie du wäre sicherlich ein gefundenes Fressen für dieses Verbrecherpack!", strafte Edmond den Jungen mit mahnender Stimme.
"Ich wollte mich gerade auf den Weg zum Marktplatz machen. Wenn du dich rasch von dem Dreck befreist und dir endlich etwas Anständiges angezogen hast, darfst du mich ruhig begleiten, wenn du magst." Während sich Maxim eilig frisches Wasser aus dem Brunnen holte, fragte sich Edmond insgeheim, wie er wohl in die Stadt gekommen war. Maxim schien gerade erst angekommen zu sein, dabei hatte die Stadtwache doch längst alle Tore geschlossen? Gab es etwa einen weiteren Weg in die Stadt hinein?

Ligiiihh
12.11.2011, 15:48
"O-okay, warte! Hilf mir bitte kurz das Wasser aus dem Brunnen zu holen!" Sain holte für ihn einen Eimer Wasser heruas. Mit diesem rannte Maxim schnell ins Haus und wusch den Dreck aus seiner Kleidung in Schallgeschwindigkeit heraus. Dann zog er sein Stoffhemand an und ging wieder raus. "Gut, wir können zum Marktplatz!", sagte er motiviert. Edmond jedoch:"Hast du nicht etwas vergessen?" "Wie...?", fragte er und betrachtete sein Stoffhemd. "Dein Gesicht. Es ist immer noch dreckig." "Ah, warte!", sagte er, rannte ins Haus, wusch sein Gesicht und stand in Sekundenschnelle wieder vor Edmonds Gesicht, "So, jetzt können wir los!" Die beiden machten sich auf in Richtung Marktplatz. Maxim summte fröhlich ein wohlbekanntes Kinderlied. Er wusste, dass Edmond wahrscheinlich so nett sein würde und ihm wieder ein Säckchen Kekse kaufen würde. Denn beide wussten genau, wie sehr Maxim selbst süße Sachen liebte. "Sag mal...", unterbrach Edmond Maxim beim Summen, "was hast du jetzt genau gemacht letzte Nacht?" "Ich wollte Pilze einsammeln und ein paar Kräuter besorgen, aber ich hab mich verlaufen und kam erst heute Morgen hier an." "Wie bist du denn in die Stadt reingekommen? Die Wachen haben doch die Tore zugemacht." "Oh? Wusstest du nicht, dass der Kletterhaken westlich vom Südeingang seit einer Ewigkeit immer noch da rumhängt? Irgendwelche Wanderer sind damals so in die Stadt gekommen, haben aber augenscheinlich vergessen ihre Utensilien wieder mitzunehmen." "Was? Warum sagst du das nicht gleich?!", schimpfte Edmond ihn an, "Wenn man so leicht in die Stadt kommt, dann ist es doch kein Wunder, dass irgendwelche Mörder einfach so in die Stadt kommen können!" "Äh? Also ich - ähm..."

Mivey
12.11.2011, 16:00
Grandy wartete jetzt bereits seit einer Weile am immer voller werdenden Marktplatz. Ob die Rede des Bürgermeisters Caspar von Busch wirklich kommen würde, wusste wohl nur Caspar von Busch selbst, aber das Gerücht schien sich herumgesprochen zu haben, und er würde wohl kaum die halbe Stadt warten lassen, wenn ihm an seiner Wiederwahl etwas lag. Im Moment war vom guten Herrn aber nichts zu sehen, und langsam schien es Grandy, dass er vergeblich wartete. Kurz als er seinem Unmut kund tun wollte, hörte er von hinten eine bekannte Stimme.

"Guten Morgen, Libra. Und auch euch beiden, Dankwart und Grandy. Vielleicht könnt ihr mir erzählen...?"
Er drehte sich um, und in der Tat, da stand sie. Fehlte nur noch, dass sie ihn frech angrinste. Er erinnerte an den Streit mit dem Wirt und die Schamesröte kam ihm zu Gesicht.

"Hey, du bist doch diese Sängerin, die sich gestern auf unsere Kosten den Bauch vollgeschlagen hat! Das war doch wohl Absicht, niemand würde soviel Essen ohne an das Geld zu denken. Meine Ehre verbietet es mir meine Hand gegen eine Frau zu erheben, aber ich verlange, dass eine gute Erklärung für ihr ... "
Grandy wollte noch weiter reden, wurde aber von einer anderen bekannten Stimme unterbrochen, diesmal die eines Mannes: Es war der Kaufsmann Talis.
"Felle kaufen? Das ist wohl kaum der richtige Zeitpunkt dafür. Ein Mörder ist auf freiem Fuß und jemand muss ihn schnappen. Aber gut, dass sie hier sind. Scheinbar will der Bürgermeister Caspar von Busch eine Rede halten."
"Caspar von Busch? Der neu gewählte Bürgermeister?"
"Genau der, Caspar von Busch. Leider scheint er sich im Moment in seinem Busch verkrochen zu haben. Ich könnte schwören wir warten schon eine geschlagene Stunde auf ihn, und ... einen Moment... es geht hier doch um was anderes!", er wandte sich wieder an Marina.
"Äh ja genau. Ich will jetzt eine Erklärung von ihnen hören, warum sie so schnell gehen mussten und ganz bequem die Rechnung auf uns schoben!"

Mr.Räbbit
12.11.2011, 16:14
"...Die Stadttore wurden verschlossen, um den Mörder festzuhalten. Ich schätze mal, dass das auch einer der Hauptgründe für diesen Menschenauflauf ist. Ich hoffe, dass Herr von Busch, er ist übrigens der neue Bürgermeister, falls sie es noch nicht gehört haben sollten, sich demnächst mal zu Wort meldet und eine Erklärung abgibt."

Havelock hörte gebannt den Ausführungen Rafaels zu, als dieser ihm eine Zusammenfassung der neusten Gerüchte und Nachrichten vortrug. "Ich hoffe diese Geschichte ruiniert Ihnen nicht das Geschäft, Sie wissen ja, wie sehr ich Ihren Wein schätze..." sagte Havelock und blickte sich langsam aber zielgerichtet in der Menschenmenge um."Sie entschuldigen mich, Herr Firas, mir kommt da gerade ein Gedanke, welchem ich dringend nachgehen muss."

Den Blick kurz auf einer kleinen Gruppe in der Menge ruhend, blickte er Rafael Firas noch einmal in die Augen und bewegte seinen Kopf zu einem grimmigen, verabschiedendem Kopfnicken. "Einen Versuch ist es immerhin wert..."
Havelock visierte mit seinen Schritten die Abenteurergruppe an, welche am letzten Abend in der Taverne für soviel Unruhe gesorgt hatten.
Er zögerte, der Moment schien unpassend. Talis der Händler versuchte, auf seine unbedarfte Art, eine schnelle Goldmünze zu verdienen und der Anführer der Gruppe gestikulierte schon wieder herum, sein verärgertes Gesicht auf eine junge Lautenspielerin gerichtet. "Hmm... wahrscheinlich zückt er gleich wieder seine Klinge..."
Bei diesem Gedanken fiel im das erste mal etwas Ungewöhnliches an der Gruppe auf. Dieser alte Mann mit den buschigen Augenbrauen... wenn er 30 oder 40 Jahre jünger wäre... Nein das konnte nicht sein, soviele Zufälle gab es nicht. Der Alte sah Havelock für einen Moment etwas verwundert an, doch dieser ging bereits in Richtung seines Antiquariats um ein ganz bestimmtes Detail zu überprüfen.

Ein Zeichnung aus einem Buch, welches vor genau 35 Jahren verfasst wurde. Sie zeigt einen Mann mittleren Alters, welcher ungewöhnlich dichte Augenbrauen zu haben schien...

Edmond Dantès
12.11.2011, 16:17
Durch den Nebel wanderten Maxim und Edmond zum Marktplatz. Der Platz war zum Bersten voll gefüllt mit Menschen, die allesamt auf den neuen Bürgermeister warteten, in der Hoffnung, endlich mehr über das grausame Verbrechen zu erfahren. Eilig lief Edmond zur nächsten Wache und berichtete ihr von dem Kletterhaken am Südeingang, mit dem es noch immer möglich war, die Stadttore unbefugt zu überwinden. Nachdem diese Sache also geklärt war, schlenderten die Beiden langsam an den Marktständen entlang.
"Du musst nach all dem Umherirren in den Wäldern einen Bärenhunger haben, nicht wahr?", fragte Edmond seinen Begleiter. Natürlich war es nur eine rhetorische Frage und so wartete der Graf gar nicht erst auf eine Antwort des Jungen, sondern machte gleich an dem nächstbesten Stand mit leckeren Backwaren Halt, wo er einen kleinen Beutel mit frischen Zimtplätzchen erwarb und diesen gleich Maxim mit einigem Wohlwollen überreichte. "Hoffentlich schmecken sie dir, denn ich fürchte, bei der aktuellen Lage wird es nicht mehr so schnell neue geben, wo momentan kein einziger Karren mehr die Stadt betreten und frische zutaten bringen wird!"
Während Maxim genüsslich die Kekse aß, blickte sich Edmond auf dem Marktplatz ein wenig um und entdeckte, in einiger Entfernung, die junge Sängerin Marina, welche sich bereits wieder mit einigen anderen Neuankömmlingen unterhielt, unter ihnen auch die rothaarige Frau namens Libra. "Lass uns zu dem Grüppchen dort hinten gesellen, sie sind allesamt erst seit Kurzem hier in Düsterburg, doch vielleicht wissen sie ja schon mehr zu berichten, schließlich verbreiten sich Gerüchte gerade hier wahnsinnig schnell! Caspar von Busch scheint jedenfalls in nächster zeit nicht mehr hier aufzukreuzen, habe ich das Gefühl..."

Zitroneneis
12.11.2011, 16:20
Ein Mörder? War das der Grund weshalb die Stadt so in Aufruhr war? Jedenfalls würde Marina nur zu gern mehr darüber Erfahren. Doch zuerst galt es, ein ganz anderes Problem zu beseitigen. Es war keineswegs ihre Absicht gewesen, ihr Frühstück auf Kosten der anderen zu verzehren. Doch würde dieser anscheinend recht leicht reizbare Mann das auch verstehen? Nachdem sie kurz verlegen den Blick gesenkt hatte, schaute sie wieder Grandy an un meinte: "Ähmm... das tut mir Leid und es ist mir auch ausgesprochen peinlich, aber... mir ist es wohl entfallen, zu bezahlen bevor ich mich so begeistert mit Libra in die Stadt aufmachte. Ich hoffe, es hat Euch nicht allzu sehr geschadet?" Sie blickte ihn schuldbewusst an und fügte dann hastig hinzu: "Aber selbstverständlich, kann ich Euch das Geld zurückzahlen, sagt mir nur, wie viel ich Euch schulde." Zumindest hoffte sie, dass sie ihm das Geld geben konnte - und es nicht wieder in ihrem Zimmer im Gasthaus vergessen hatte. Aber sie hatte noch eine andere Idee und fügte hinzu: "Wenn Ihr es jedoch wünscht, kann ich Euch auch auf eine andere Art entschädigen." Daraufhin entstand ein schockiertes und ungläubiges Schweigen, welches Marina leicht amüsierte. Mit einem Lächeln fügte sie hinzu: "Oh, ich denke keineswegs an etwas unsittliches. Was ich vorschlagen wollte, war der Gebrauch meiner Künste, um ein Lied über Euch und Eure Heldentaten zu schreiben. Ein Lied, wie die Welt es noch nicht gehört hat! Euer Name würde in aller Munde sein, jeder wüsste, welch ein herausragender Held Ihr seid und Jahrhunderte könnten verstreichen, ohne dass man Euch vergessen würde. In gewisser Weise wäret Ihr also unsterblich und man würde Euch allernorts verehren." Noch immer lächelnd fuhr sie fort: "Wenn Euch der schnöde Mammon jedoch lieber ist, werde ich meine Schulden selbstverständlich auf herkömmliche Art begleichen. Doch überlegt es Euch gut, mein Freund!"

relxi
12.11.2011, 16:26
Von dem mysteriösen Mordfall, welcher sich den der ganzen Stadt herumspricht, hat Sven bislang nichts mitbekommen. Er hatte Wichtigeres zu tun.
Nachdem er seinen Gesellen Fabius aus der Barbierstube rausgescheuchte, als zwei dunkel bekleidete Unbekannte eintraten, schaute dieser durch die Fensterscheiben in das Geschäft und erkannte, dass sich Sven an einem Tisch mit diesen Fremden unterhielt. Sie mochten zwar nicht unbedingt kurz behaart gewesen sein, doch wollten sie keine Rasuren; man redete anscheinend von ungewöhnlichen Abkommen. Abkommen, über welche man normalerweise nicht in der Öffentlichkeit verhandeln sollte. Nach circa 12 Minuten verließen die beiden zwielichtigen Gestalten emotionslos die Stube. Fabius versteckte sich, um nicht entdeckt zu werden.

Einheit092
12.11.2011, 16:34
Talis schaltete sich, hin und her gerissen zwischen dem schnellen Geld und dem Entsetzen über den Mord, wieder in das Gespräch ein. "Mein Herr, ihr seid neu in der Stadt, ich muss euch warnen, hier sind viele Gauner, die dreckigsten Diebe haben die saubersten Fassaden sagt man. Aber ein Mord! Das wäre der erste seit der alten Tragödie. Weiß man wer das Opfer ist?! Diese Wahnsinnigen Reichen stecken wahrscheinlich dahinter! Unnützes Pack! Alle unter einer Decke, klar das einer von den Nichtsnutzen gewählt wurde, da hätte man doch eher einen zugereisten Wanderer nehmen sollen."

Neadyn
12.11.2011, 16:36
Langsam schlenderte Ava mit ihrem Esel Richtung Dorf. Sie hatte diesen Morgen trotz dichten Nebels lange gearbeitet und war deshalb erst spät mit dem Karren losgelaufen. Am Marktplatz sellte sie sich an ihren Stammplatz und wartete auf Kundschaft, die Lust auf ein paar frische Pflaumen hätte. Doch sie bemerkte rasch, dass niemand Interesse zu zeigen schien. Irgendwie erschienen ihr die Einwohner... aufgebracht zu sein.
Besorgt bilckte sie zu den wild diskutierenden Dörflern hinüber und suchte ein bekanntes Gesicht, das sie über die Geschehnisse aufklären könnte. War etwas schlimmes passiert? Oder hatte die Bürgermeisterwahl sie derartig aufgeschreckt? Aber das konnte sich Ava nun kaum vorstellen, denn keiner der Düsterburger gäbe in ihrer Vorstellung einen unqualifizierten Bürgermeister ab.
Endlich erspähte Ava den jungen Herrn Rafael und den Antiquar Havelock. Sie eilte mit schnellem Schritt hinüber, grüßte die beiden Männer und fragte sie angespannt: "Verzeiht die Störung, aber was geht hier vor? Alle scheinen so besorgt zu sein, diskutieren und sehen sich gegenseitig mit einer Skepsis im Blick an, als wollten sie sich gleich gegenseitig beschuldigen. Es ist auch, als ob selbst das Wetter die angespannte Stimmung wiederspiegelt. Ich verstehe nicht.“ Verzweifelt blickte sie die beiden aus großen Augen an.

Blanca Nieves
12.11.2011, 17:16
Elly war verwirrt und verängstigt. Der Wachmann hat ihren Vater nach verdächtigen Gestalten ausgefragt, denn heute Nacht ist ein Toter aufgefunden worden. Was genau passiert war, wollte die Wache nicht verraten. Sie Leiche wurde gerade untersucht.
Nachdem die Wache weg war, kam Wilhelm in die Stube. Er bat sie um ein Glas Wasser. Elly reichte ihn dieses und merkte, dass sie auch sehr durstig war. Also holte sie sich auch ein Glas Wasser und ließ sich auf einen Stuhl nieder.
Elly hatte zwar schon viele Tote gesehen, denn in jeder größeren Ortschaft starben Leute, aber der Wachmann hat auch von einen Mörder geredet, sonst würden ja auch nicht die Tore geschlossen gehalten werden und Morde waren hier eher selten. Es gab zwar ab und zu Streitigkeiten, aber ein Toter ist dabei nie herausgekommen.
Elly wandte sich zu Wilhelm, "Sie kommen von draußen und haben bestimmt auf dem Weg hierher den Menschenauflauf gesehen. Könnten Sie mir sagen, wer die arme Seele ist, welche tot aufgefunden wurde? Ich weiß, dies ist nicht nett, aber ich hoffe, der Tote ist nicht jemand den ich kenne."

Loxagon
12.11.2011, 17:25
"Der Bürgermeister ist immer noch nicht da. Das finde ich extrem verdächtig!", meinte Train.
"Ich meine, jeder normale Bürgermeister wäre längst erschienen! Mir fällt nur ein Grund warum er sich verkriecht. Er will nicht zurück an den Ort, wo er einen unserer Kameraden umbrachte!"

Er sah in die Menge. "Selbst Dankwart, der sicher nicht mehr der schnellste ist, er ist hier."

Die Kirchturmuhr schlug zehn Mal!
"Wir warten schon lange! Wann wurde der Bote zum Bürgermeister geschickt? Das ist bestimmt 2, 3 Stunden her. Und jetzt haben wir zehn! Ist der Bürgermeister überhaupt noch im Ort?"

´Oder ist er nach der Tat geflohen?`, fragte sich Train in Gedanken.

Liferipper
12.11.2011, 18:12
Nachdem Herr Havelock gegangen war, wurde Rafael plötzlich erneut angesprochen:

"Verzeiht die Störung, aber was geht hier vor? Alle scheinen so besorgt zu sein, diskutieren und sehen sich gegenseitig mit einer Skepsis im Blick an, als wollten sie sich gleich gegenseitig beschuldigen. Es ist auch, als ob selbst das Wetter die angespannte Stimmung wiederspiegelt. Ich verstehe nicht.“

"Ah, Fräulein Ava. Schön, sie wiederzusehen. Lassen sie mich mich zunächst für mein unhöfliches Verhalten gestern entschuldigen. Sie haben mich, wie man umgangssprachlich sagt, auf den falschen Fuß erwischt. Es lag sicher nicht in meiner Absicht, sie zu beleidigen. Sollte es so erschienen sein, tut es mir aufrichtig leid."
Anschließend lieferte er ihr dieselbe kurze Zusammenfassung, die er schon Herrn Havelock gegeben hatte, um mit den Worten zu schließen:
"Aber, was mich, um ehrlich zu sein, interessieren würde, ist, wie sie heute Morgen eigentlich in die Stadt gekommen sind. Soweit ich weiß, liegt ihre Plantage außerhalb der Stadt, und die Stadttore wurden heute ja nicht geöffnet. Ich hoffe, sie verzeihen mir meine Neugier."

Mivey
12.11.2011, 18:27
Ein Lied, dass von seinem Heldentaten verkündet. Welcher echte Abenteurer lauschte seinerzeit nicht als Kind den fahrenden Sängern und ihren Lieder über alte Legenden und große Helden. Drachentöter, Sieger von tausenden Schlachten, Gewinner von Turnieren und welche Taten sie sonst alle vollbracht haben mögen. Wer würde ein solches Lied über sich selbst schon ablehnen? Grandy sah auch keinen Sinn darin, die verarmte Sängerin um ihr letztes Erspartes zu bringen, er erinnerte sich selbst daran wie es war in Armut aufzuwachsen, bevor er ... da ebte die Erinnerung wieder ab. Seine Vergangenheit blieb schwarz und alle Schemen, die hin und wieder durchkamen verschwanden schnell wieder. Sein Gesichts verhärtete sich kurz, doch als er das Gesicht der Sängerin, die glaubte seine Reaktion sei an sie gerichtet, entspannten sich seine Züge wieder, mit seiner Vergangenheit musste er selbst umgehen.

"Ja, es würde mich in der Tat erquicken ein Lied über mich zu hören. Mehr Wiedergutmachung kann man ja nicht hoffen. Nun, am Besten wir vergesse dieses gestrige Ereignis. Ich denke, wir haben heute andere Probleme, und wir sollten unsere Wut nicht auf uns, sondern den Unhold richten, der diesem armen Mann das Leben genommen hat."

Beim Gedanken an die Untat legte er wieder einen strengen Gesichtsausdruck auf.
Für Mord gibt es überall nur eine Strafe, und wie schulden es diesem Reisenden, ihn zu rächen." Er legte seine rechte Hand auf den Griff seiner Waffe.

Neadyn
12.11.2011, 18:53
Erschrocken schlug sie die Hände vor den Mund. „Ein Mord?“, rief Ava entsetzt, „Das ist ja furchtbar! Und auf solch grausige Weise umgebracht! Wie konnte jemand dem jungen Reisenden nur etwas derartiges antun?“ Sie war immer noch fassunglos. Noch gestern hatte sie Thorben in der Kneipe gelauscht, als er Shael von seinen Abenteuergeschichten berichtete. Er konnte nicht tot sein. Doch die Realität war nicht so gnädig.
Havelock nickte traurig und Rafael sah sie mitfühlend an. Er hatte sich vor seiner schrecklichen Offenbarung sogar für sein Verhalten am vergangene Tage entschuldigt, auch wenn Ava nicht genau verstand, weswegen. Sie war es doch gewesen, die sich zu aufdringlich nach seinem Privatleben erkundigt hatte.
Und als wollte er sie ablenken, fragte er Ava nun neugierig: "Aber, was mich, um ehrlich zu sein, interessieren würde, ist, wie sie heute Morgen eigentlich in die Stadt gekommen sind. Soweit ich weiß, liegt ihre Plantage außerhalb der Stadt, und die Stadttore wurden heute ja nicht geöffnet. Ich hoffe, sie verzeihen mir meine Neugier."
Sie schniefte noch einmal und brachte dann ein kleines Lächeln zustande. „Ach das. Es gibt eine schmale Stelle in der Stadtmauer, die eingestürzt ist. Mein Mann hat sie mir damals gezeigt, als ich immer auf dem Marktplatz Obst verkaufte, während er sich um die Plantage kümmerte. Es ist um vieles kürzer als der Umweg über die Stadttore, deshalb gehe ich auch jetzt noch gerne dort entlang. Allerdings haben mich auch die Stadtwachen bemerkt und sich gefragt, wie ich Einlass bekommen haben könnte. Der Weg wird nun gesperrt, sie sind gerade dabei, die Mauer zu reparieren. Ich habe zu spät bemerkt, dass uns alle Tore verwehrt sind und sitze nun hier fest...“ Ava schüttelte ratlos den Kopf. „Ich weiß noch nicht genau, was ich nun tun soll. Vielleicht werde ich irgendwo Unterschlupf finden, doch mein schönes Obst... ich habe noch längst nicht alles geerntet und in ein paar Tagen wird es nicht mehr so süß sein, wie es jetzt ist. Wenn ich jetzt nicht noch etwas verkaufe und Obst einlagere, wird das ein harter Winter werden...“ Sie sah die beiden Männer an, dann lächelte sie traurig. „Aber ich schätze, im Moment hat jeder von uns genug einige Probleme.“

Zitroneneis
12.11.2011, 19:02
Erleichtert darüber, dass Grandy ihr das Missgeschick vergeben hatte, fragte Marina ihn nun neugierig: "Wisst Ihr denn etwas genaueres über diesen Mord? Seid ich heute Morgen das Gasthaus verlassen habe, scheinen alle um mich herum in Aufruhr zu sein. Aber bisher konnte ich nicht einmal in Erfahrung bringen, wer überhaupt ermordet wurde." Ihr Blick schweifte durch die Menge, in der Hoffnung weiteres zu erfahren. Stattdessen beschleunigte sich ihr Herzschlag, als sie ein weiteres vertrautes Gesicht erblickte. Edmond hielt genau auf die kleine versammelte Gruppe Reisender zu, begleitet von einem Marina unbekannten Jungen. "Herr Dantés! Ich bin erfreut, Euch wiederzusehen. Aber es scheint, als sei dieser Zeitpunkt weit weniger angenehm als der gestrige. Sagt, könnt Ihr vielleicht etwas Licht ins Dunkel bringen und mir berichten, was hier vor sich geht?"

Simon
12.11.2011, 19:03
Die junge Bedienung, die ihm bereits an seinem ersten Morgen hier so freundlich bewirtet hatte, hatte ihm kaum eine Möglichkeit gegeben, auf ihre Frage zu antworten. Doch hätte er eine Antwort gehabt? Wusste er, was hier vor sich ging?
Nein, keinesfalls. Seine Informationen waren so dürftig wie sein Wissen um die Alchemie - also äußerst dürftig.
Das rege Kommen und Gehen in der Schankstube - Gesichter die er kannte und welche, die ihm nur kurz begegnet waren - lenkte Adryan davon ab, dass ihm das Frühstück an diesem Moschlau rgen irgendwie geschmacklos auf ihn wirkte. Dank der Kombination aus der mangelnden Fähigkeit so mancher Schenkenbesucher, ihre Stimme zu senken und seinem guten Gehöhr hatte er zumindest einige relevante Fakte zusammentragen können - Fakten, die er nun in einen Kontext setzen musste.
Der junge Mann war am heutigen Morgen tot aufgefunden worden. Fakt.
Die Tore von Düsterburg waren die gesamte Nacht über bewacht und geschlossen gewesen. Fakt.
Der erste Tag des neu gewählten Bürgermeisters würde als der wohl beschissenste Arbeitsauftakt in die Geschichte eingehen. Fakt.
Und laut Gerüchten sollte der junge Thorben durch ein wildes Tier umgebracht worden sein.
"So richtig schlau werde ich daraus nicht...", murmelte Adryan und legte geistesabwesend die Bezahlung für sein Frühstück auf den leeren Teller und erhob sich. In der Schankstube würde er nicht weit kommen, denn er hatte bereits eine ganz genaue Vorstellung von dem, was er nun tun würde. "Shael.". Mit diesem Namen auf den Lippen trat er ins nebelige Freie und machte sich auf die Suche nach seinen jungen Stadtführer vom Vortag - sofern ihn sein Gedächtnis nicht täuschte, hatte er Thorben und Shael noch beieinander stehen sehen, als er sich der rothaarigen Schönheit Libra bekannt gemacht hatte. Vielleicht wusste Shael ihm etwas von Bedeutung zu berichten und möglicher Weise etwas Licht in das Dunkel zu bringen...

Gendrek
12.11.2011, 19:36
Er war mehr mit seinen Gedankengängen beschäftigt, als sich der Umgebung zuzuwenden. Tausende Ideen schossen ihm durch den Kopf was passierte sein könnte, doch er hatte keine Möglichkeit auch nur eine von ihnen zu verifizieren.
"Verdammt, das bringt einfach nichts..."
Die wirren Gedanken wurden nur ab und zu unterbrochen, so einmal von diesem eigenartigen Jungen der den neu erwählten Bürgermeister mit der Sache in Verbindung brachte, wenn jemand laut redete oder... wenn Grandy einfach nur sein Organ benutzte, welches schon so polternd war.
Dankwart schüttelte seinen Kopf, vertrieb die Verwirrung aus seinem Inneren ehe er sich seinen Gefährten zuwand. "Freunde... wir müssen etwas unternehmen, auf eigene Faust."
"Und was sollen wir bitte tun? Ausser rumstehen und warten kann man doch noch nicht soviel tun..."
"Sicher kann man das. Zum Beispiel herumlaufen und Fragen stellen. Zeugen finden, Verdächtige suchen... wir müssen uns ein Bild der Lage verschaffen und hoffen, dass sich der Mörder bald in einem Netz von Lügen verstrickt und sich verrät" Libra meldete sich auch zu Wort, richtete sich dabei zu Grandy "Dankwart hat Recht, herumstehen und warten wird der Sache nichts bringen. Zeigen wir den Leuten, dass wir helfen wollen und packen diese Gelegenheit beim Schopf"
Der Kopf des älteren Herrn nickte zustimmend "Sehr gut erkannt Libra, nichts anderes ist das Richtige, doch bevor wir losgehen... eines muss ich noch loswerden..."

Dankwart wandte sich von der Gruppe ab, ging auf den jungen Train zu der so wildgestikulierend und posaunend gleich Anschuldigungen in die Menge warf. "Junger Mann... werft nicht so willkürlich mit Beschuldigungen um euch bevor ihr keinen Beweis vorbringen könnt. Ich denke der Bürgermeister hat einen Grund dafür, dass er noch nicht hier ist. Entweder er bereitet eine Rede vor, klärt noch die Lage mit der Wache oder was ich auch vermute... Angst. Angst vor Beschuldigungen, sein erster Amtstag und schon geschieht ein Mord. Ihr schürt diese Angst und das Misstrauen der Bürger durch eure Worte. Lasst euch nicht zu solchen Dingen hinreißen, sie können sich zu einem gefährlichen Lauffeuer entwickeln."
Noch bevor Train Antwort geben konnte wandte sich Dankwart ab und ging ab, seine Begleiter im Schlepptau.

Straßen gingen an ihnen vorbei, Dankwarts Ziel war die Taverne. Er hatte bereits ein paar Menschen gesehen die sich vom Pulk abwandten, ihr Ziel mochte wohl eben jenes Gebäude sein, viele würden die Angst mit Gesellschaft und einem Bier ertränken wollen.
So verging nicht viel Zeit bis jemand um eine Ecke bog und sich ihnen näherte, niemand anderes als Adryan der bereits aus der Ferne der Gruppe ein Lächeln zuwarf...

~Jack~
12.11.2011, 19:50
Während sich immer mehr Bewohner Düsterburgs auf dem Marktplatz einfanden war Chester damit beschäftigt Bierfässer auf einem Karren dort hinzubefördern. Ehe er überhaupt die Nachrichten vom Mord verdauen konnte hatte ihm der Wirt schon aufgetragen einen kleinen Getränkestand dort aufzubauen. Bis der Bürgermeister seine Rede hielt konnte es sicher noch einige Zeit dauern und selbst danach würden die Bürger der Stadt wohl kaum zu ihren tagtäglichen Arbeiten zurückkehren. Sie in dieser schweren Situation mit Getränken zu versorgen, natürlich nicht kostenlos, könnte sich als profitabel erweisen. Schon seltsam, wie solch ein grausames Ereignis ausgenutzt wurde.
Aber Chester konnte wohl froh sein, dass er keine engen Beziehungen in der Stadt hatte...wobei...der Ermordete war scheinbar auch kein Einwohner der Stadt und somit in der selben Situation, wodurch ihn wohl niemand vermissen würde. Was, wenn der Mörder ihn sich genau deswegen ausgesucht hatte? Chester lief es eiskalt den Rücken runter.
Besser gar nicht drüber nachdenken. War sicher nur eine einmalige Sache und selbst wenn sie den Mörder nicht schnappten, so würde sicher niemand mehr sterben...hoffentlich...

Loxagon
12.11.2011, 20:02
Train sah der Dreiergruppe nach.

"Sicher, dieser Dankwart mag recht haben - jedoch, es sind fast 4 Stunden seitdem ich aufgestanden bin vergangen und der Bürgermeister lässt weder sich, noch einen Boten, blicken. Damit ist er schon sehr verdächtig. Allerdings, ...vielleicht wurde er ja auch schon Opfer des Mörders?"

Einige blickten nun ängstlich in die Runde und nickten. Doch würde sich jemand trauen nachzuschauen?
Was, wenn sie nur noch die Leiche des Bürgermeisters finden würden?
Was, wenn sie ihn lebend vorfanden und er keine gute Erklärung für sein fernbleiben hatte?

Doch niemand sprach diese Fragen laut aus.

Kael
12.11.2011, 21:28
Aus einer Bank von der Taverne knarzte es. Shael, der, wohlgemerkt, ziemlich spät erst aufgewacht war, fragte sich, wo er ist. Zweifelsohne nicht da, wo er eingeschlafen war. Er war gestern noch mit Thorben in der Taverne bei Bier und einem Happen undefinierbares Essen eingeschlafen, weil er so müde war. Doch jetzt war er in einem Nebenzimmer. Irgendwer musste bemerkt haben, dass er absolut nicht wachzukriegen war, und hat ihn dann in das Nebenzimmer geschleppt, da das wohl einen besseren Schlafplatz als die Bank darstellte. Er sah sich um und ging aus dem Zimmer. In der Taverne unter anderem Wilhelm und Elly an der Theke. Sie schienen sich über irgendetwas zu unterhalten.
Shael ging zu Elly und meinte: "Guten Morgen, Fräulein Elly. Wisst Ihr, wer so gütig war und mich in das Nebenzimmer gebracht hat, während ich schlief? Ich war leicht erstaunt, als ich mich nicht mehr da befand, wo ich eingeschlafen bin." Außerdem fügte er noch hinzu: "Wisst Ihr, wohin Thorben gegangen ist, nachdem ich gestern auf der Bank eingeschlafen bin?"

TrustyBell
12.11.2011, 21:36
"Thorben Eliwood Valhalla wurde heute Morgen tot aufgefunden. Es sieht ganz danach aus, als sei er das Opfer eines Mordes. Doch wir wissen weder wer der Mörder ist, noch was genau die Absichten waren." Wilhelm nahm einen Schluck Wasser und atmete erstmal tief ein und aus. "Der Bürgermeister...! Ich habe ihn heute noch nicht gesehen, vielleicht ist ihm etwas passiert! Elly, Sie sollten auf sich aufpasen und heute Nacht die Türen verriegeln. Wenn der Mörder nicht gefasst wird, könnte es sein, dass er weitermorden wird. Ich gehe jetzt besser."
Er machte sich auf den Weg zum Rathaus und klopfte an der Tür des Bürgermeisters. "Herr von Busch, sind Sie da? Bitte antworten Sie mir!"
Keine Stimme war zu hören und so versuchte er die Tür öffnen, die aber verschlossen war. Als er wieder an der Tür horchte, hörte er ein Schnarchen.
"Ich glaube, es ist alles in Ordnung. Er ist anscheinend am Abend eingeschlafen; sicher liegt es an dem Stress von der gestrigen Wahl. Ich lasse ihn lieber eine Weile in Ruhe und schaue nach, was es draußen zu tun gibt."

Einheit092
12.11.2011, 22:55
Nachdem sich sein Gespräch offensichlich erschöpft hatte, sah und hörte sich Talis einige Zeit in der Menge um. Seine Geringschätzung des neuen Bürgermeister wurde geteilt und die Menschen begannen sich gegenseitig zu beschuldigen. Vielleicht würde bald die Stimmung kippte, etwas woran der gerade eröffnete Bierstand sicher nicht unschuldig sein würde, falls es passierte. Talis rempelte und drängelte sich zum Schankwirt Chester, wenn man ihn so nennen konnte und fragte diesen: "Haltet ihr es wirklich für eine gute Idee bei einer solch aufgeheitzen Stimmung Alkohol auszugeben? Nach einem Mord? Wisst ihr etwas darüber? Nichtmal das Opfer ist mir bekannt. Wie dem auch sei gebt mir einen Krug des hoffentlich guten Gesöffs!" In Folge des nachdrücklich gesprochenen letzten Satzes hielt er ihm ein paar Münzen hin und warte auf das Bier und Antwort auf seine Fragen.

~Jack~
12.11.2011, 23:41
"War nicht meine Idee diesen Stand zu errichten. Ich arbeite nur als Aushilfe in der Taverne und bei solch einer Ansammlung an Menschen dachte sich der Wirt scheinbar, dass er wenigstens ein bisschen von dieser misslichen Lage profitieren kann. Klingt ganz schön herzlos, ich weiß, aber schlussendlich kannte das Opfer scheinbar niemanden in der Stadt, also wird es ihn nicht wirklich gekümmert haben."
Bevor er weiterredete schenkte er ihm ein Bier ein.
"Jedenfalls weiß ich so gut wie nichts über den Mord. Das Opfer war ein Reisender, die Wunden könnten vielleicht von einem Tier statt einem Menschen stammen und...ja, mehr eigentlich nicht. In größeren Städten würde das gar keine Aufmerksamkeit erregen, aber hier sterben die Menschen wohl selten eines gewaltsamen Todes. Hoffentlich bleibt es wenigstens bei einem Toten. Ich war doch nur auf der Suche nach einem Beruf der mir Spaß macht. Dabei eventuell von jemanden ermordet zu werden stand nicht auf dem Plan."
Und so verging die Zeit und noch immer blieb der Bürgermeister verschollen. Chester konnte es ihm aber nicht verübeln. Der erste Tag im Amt und schon soll er sich um einen Mord kümmern. Wäre wohl nicht verwunderlich, wenn er heute garnicht mehr auftaucht sondern darauf hofft, dass der Täter innerhalb der nächsten 24 Stunden noch gefasst wird.

Einheit092
12.11.2011, 23:49
Beim zweiten Bier, für das er sich natürlich keineswegs korrekt angestellt hatte, sprach Talis Chester wieder an: "Ein Tier sagtet ihre vorhin, oder etwas ähnliches sagtet ihr vorhin? Das kommt mir komisch vor... Und wo zur Hölle bleibt dieser Bürgermeister?! Findet ihr, das dies eine richtige Wahl war. Jemand muss etwas tun, meine ich, aber hier kriegt kein reicher Sack seinen verfluchhten Hinter hoch!"

Edmond Dantès
13.11.2011, 02:30
Als Maxim und Edmond die kleine Gruppe auf dem Marktplatz erreichten, wandte sich Marina auch schon voller Freude an den Grafen, obgleich man ihr die Verängstigung über das Verbrechen letzter Nacht am Gesicht ansehen konnte. Während Maxim eher zaghaft die neuen Gestalten musterte und die rothaarige Frau, von der Edmond nicht vielmehr als den Namen wusste, sich mir ihrem Begleiter unterhielt, versuchte Edmond, der jungen Sängerin etwas Näheres über die Vorkommnisse erzählen zu können.
"Ah, teuerste Marina, ich hoffe Ihr seid wohlauf und konntet Euch letzten Abend noch gut erholen? Fürwahr, dieser Tag scheint bisher nicht gerade zu Gunsten unseres neuen Bürgermeisters verlaufen zu sein, und auch ich hatte gehofft, dass wir uns unter freudigeren Umständen wiedersehen würden. Der gute Caspar hat sich leider noch immer nicht blicken lassen, doch ich bin sicher, dass es sich um dringende Angelegenheiten handeln muss, die sein Erscheinen bisher unmöglich gemacht haben. Zu den Geschehnissen wurde mir vorhin nicht viel mehr berichtet, als Ihr inzwischen ohnehin schon wisse dürftet. Ein junger Mann, der am gestrigen Tage ebenfalls als Reisender nach Düsterburg kam, wurde in der letzte Nacht unbemerkt auf eine bestialische Art und Weise ermordet. Zwar wurden bereits sämtliche Stadttore verschlossen und überall sieht man Patrouillen der Stadtwache umhermarschieren, doch dürfte der Täter genug Zeit gehabt haben, dennoch die Flucht zu ergreifen, wenn er denn wollte. Die Spuren und die Grausamkeit des Verbrechens lassen mich jedoch drauf schließen, dass wir es hier mit einem oder vielmehr mehreren Verbrechen zu tun haben, die gewiss nicht ihren letzten Mord verübt haben. Schon jetzt scheinen viele Bürgerinnen und Bürger vollkommen verängstigt zu sein, der Mord wurde schließlich direkt hier auf dem offenen Marktplatz verübt, sodass sich die Kunde darüber inzwischen auf die gesamte Stadt ausgebreitet haben dürfte. Dies war also sicherlich kein einfacher Raubmord, doch was genau dahinter stecken mag, dass weiß Gott allein. Wir sollten in jedem Fall besonders wachsam sein in den nächsten Tagen und auf die Entscheidung unseres frischgewählten Bürgermeisters warten."

Mr.Räbbit
13.11.2011, 06:30
Eile war geboten. Havelock betrat das Antiquariat, warf seinen Gehstock auf die Sitzgarnitur am Eingang und lief auf eines der hintersten Regale zu.
Dieses Gesicht hatte er bereits einmal gesehen.
Er zog an einer Papierrolle, auf einem Bücherregal, auf welchem mehrere Wälzer lagen. Er griff nach einem abgenutztem Buch und blätterte hektisch die Seiten um.

Da war die Zeichnung...
Sie zeigte nichts weiter als eine Gruppe von Männern welche an einer seltsamen Apparatur arbeiteten, hätte ein ungebildeter Leser diese Zeichnung betrachtet, wäre dieser lediglich zu dem Schluss gekommen, dass der Zeichner seiner Fantasie freien Lauf gelassen habe. Doch Havelock wusste ganz genau was für ein Apparat das war, er hatte so etwas bereits gesehen. In der Mitte der Zeichnung stand ein Mann mit buschigen Augenbrauen und delegierte die Konstruktion des Apparates.
Die Zeichnung hatte die Überschrift Dankwart D.

Havelock fühlte sich ausgelaugt, er hatte die letzte Nacht nicht geschlafen. Er fühlte sich nun wie jemand, der ein kompliziertes Puzzle zusammengesetzt hat und dem nun die letzten Teile fehlen.
"Irgendwie hängt das Alles zusammen... wenn ich doch nur mehr Zeit hätte."
Sein Bein schmerzte, vielleicht hatte er es in letzter Zeit übertrieben. Doch er konnte jetzt noch nicht rasten, es hatte doch gerade erst begonnen. Jetzt wo er seine Kraft am nötigsten brauchte, verließ diese ihn. "Auch wenn ich es nicht verhindern kann, was einst vorherbestimmt wurde... so sollte ich doch wenigstens meinen verdammten Hintern in Bewegung setzen und tun was ich kann." Ein jugendlicher Funke umspielte sein Gesicht; für einen kurzen Moment war er wieder der junge Havelock, welcher dem Abenteuer hinterherjagte und der Gefahr ins Gesicht lachte. Voller Energie ging er wieder auf die Straße hinaus, seinen Gehstock flink vor sich hersetzend der Stadtmitte entgegen.

"Ein Plan muss her... und ich glaube, ich habe da schon genau die richtige Idee..."

Lichtdrache
13.11.2011, 07:57
Leonardo erwachte vom lärm draussen.

Er zog sich an und ging nach draussen um zu sehn was los war und er sah wie stadttore verriegelt waren, und als er die stadtwache fragte was los sei sagte der hauptmann der stadtwache das Thoben ermordet wurde, er sank zu boden und fing an zu weinen,"Thoben weiso nur den lieben thoben?" stammelte leonardo und ging wieder nach hause um in ruhe zu trauern.

Blanca Nieves
13.11.2011, 09:13
Nachdem Wilhelm Shael und ihr über das Unglück erzählt hatte, herrschte für kurze Zeit eine beklemmende Stille. Thorben war tot und nicht nur das, er starb nicht friedlich, er wurde ermordet.
Elly bezwang ihre Starre und wurde der zweiten Frage war: "Vielleicht hat mein Vater Sie hereingebracht. Er schaut abends immer nach, ob alle Türen und Fenster geschlossen sind." Elly ließ sich alles noch mal durch den Kopf gehen.
"Es heißt Thorben wurde bestialisch zugerichtet. Die Wache meinte, es sah aus, als wäre er von einen wilden Tier angegriffen worden. Aber welches Tier würde so etwas machen? Wir haben zwar Wölfe und Bären in den Wäldern, aber diese Tiere wagen sich nicht in die Nähe der Stadt. Das würden sie nur machen, wenn sie nicht genug zu essen hätten. Aber zu Zeit herrscht ein warmes Klima. Ich glaube, ich gehe nach draußen und schaue, ob ich dort etwas mehr herausfinden kann. Wollen Sie mit mir kommen?"

Kael
13.11.2011, 09:36
Shael war wirklich fassungslos. Thorben ermordet? Das konnte, nein, das durfte nicht sein! Shael hatte gestern in Thorben so einen guten Kumpel gefunden, und sich trotz gerade mal einem Tag Aufenthalt hier blendend verstanden. Shael wollte auch noch viel mehr über das Leben eines Abenteurers lernen und eventuell auch noch ein wenig Praxis bekommen. Doch all dies war nun nicht mehr möglich. Shael war todunglücklich. Er hätte nicht gedacht, dass ihn der Tod von jemand den er gerade erst kennengelernt hat, so mitreißen würde. Dann bot ihm Elly an, mit ihm nach draußen zu gehen, um Näheres heraauszufinden. "Ja, das halte ich für sinnvoll. Thorben wollte ja etwas über diese Gerüchte herausfinden, hat er mir gestern erzählt. Vielleicht liegt da auch die Ursache für seinen Tod. Ist aber nur eine Vermutung."

Zitroneneis
13.11.2011, 09:44
"Wie furchtbar...", sagte Marina bedrückt. "Ich hoffe, dass die Stadtwache die Täter bald ausfindig machen..." Unruhig blickte sie in Richtung einiger enger Seitengassen, wo der Nebel noch nicht völlig verschwunden war. "Ich frage mich", murmelte sie, "weshalb ausgerechnet ein Fremder, der noch nicht lange in der Stadt verweilte, Opfer dieser grausamen Tat wurde. Er kann sich doch kaum besonders viele Feinde hier gemacht haben, nicht wahr? Vielleicht hat er sich andernorts in Schwierigkeiten gebracht und wurde bis hierher verfolgt..." Ja, soweit Marina gehört hatte, war geradezu eine Welle an Reisenden über Düsterburg gerollt. Schließlich gehörte auch sie dazu. Der Gedanke beunruhigte sie, denn sie wusste, dass jeder Fremde, sogar harmlose, junge Frauen wie sie selbst, eher Gefahr lief, eines Verbrechens beschuldigt zu werden, als alteingesessene Bürger. Besorgt sah sie sich um, hoffte, irgendeinen Hinweis zu entdecken, irgendetwas, dass plausibel schien. Es gelang ihr nicht. Dann wandte sie sich mit einem traurigen Lächeln wieder Edmond zu. "Es ist wirklich eine Schande. Meine Aufgabe als Sängerin ist, den Menschen mit Hilfe meiner Musik ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern und die Sorgen des Alltags zu mildern. Und nun stehe ich hier und denke über solch düstere Dinge nach..." Einen Moment sah Marina frustriert zu Boden, doch dann milderte sich ihr Gesichtsausdruck zu einem sanften Lächeln und sie betrachtete neugierig Edmonds jungen Begleiter. "Doch sagt, Herr Dantés, wer ist dieser junge Mann in Eurer Begleitung, ich bin sicher, dass wir noch nicht miteinander bekanntgemacht wurden..."

R.F.
13.11.2011, 10:28
Im Wirtshaus war es sehr laut. Alle schienen nur noch ein Thema zu kennen: der Mord. Rowan setzte sich an die Bar, bestellte sich etwas zu essen und hörte zu, was die Leute im Raum sich erzählten. Anscheinend gab es auch eine große Ansammlung, die auf dem Marktplatz auf eine Rede des Bürgermeisters wartete, vielleicht würde dies ja einen Aufschluss auf dieses Geschehen der letzten Nacht geben. Das veranlasste Rowan, selbst einmal dort nachzusehen. "Eine Bestie soll diesen Mann ermordet haben? Dies trifft sich mehr als nur gerecht, da ich als erfahrener Jäger sehr viel Erfahrung habe, wie sich Tiere verhalten. Bereits die gefährlichsten Kreaturen meiner Heimat zieren die steinernen Wände meiner bescheidenen Residenz und anscheinend soll alsbald ein weiterer Kopf dieser Sammlung hinzugefügt werden." Aber vorerst nahm Rowan noch sein Essen zu sich, denn mit leerem Magen kann man sich nunmal nur schwer konzentrieren.

Blanca Nieves
13.11.2011, 11:35
Shael und Elly gingen nach draußen. Zunächst wandten sie sich Richtung Stadttor, doch die Wachen wollten ihnen nichts näheres zur Mord verraten. Es hieß nur, dass es noch ermittelt wird. Also, begaben sie sich Richtung Marktplatz, so sie auch schon mehrere Gruppen gebildet haben und sich anregt unterhielten.
Elly sah die Fremden von letzten Tag zusammen mit Adryan und fragte sich, ob diese so etwas auf ihrer Reise schon mal erlebt hatten. Sie ging, gefolgt von Shael zu der Gruppe und wandte sich an Dankwart: Ich wünsche Ihnen einen Guten Morgen, obwohl dieser nicht gut angefangen hat. Hatten Sie auf Ihreren Reisen schon mal so etwas erlebt? Haben Sie vielleicht eine gute Erklärung für diese Scheußlichkeit? Kann es möglicherweise nur die Tat eines hungrigen Tieres gewesen sein? Oder ein tollwütiger Wolf?"

Ligiiihh
13.11.2011, 11:39
"Doch sagt, Herr Dantés, wer ist dieser junge Mann in Eurer Begleitung, ich bin sicher, dass wir noch nicht miteinander bekanntgemacht wurden..." "Eh? Ich?", sagte Maxim mit vollem Mund. "Ach, das ist Maxim, ihm gehört die kleine Herberge, ein Stückchen weiter westlich vom Polierten Panzer." "Ach, ist das so? Schön, dich kennenzulernen. Du musst aber ziemlich jung sein, oder?" "Na ja, der Junge wird bald 17. Eigentlich gehört die Herberge einem alten Mann, bei dem Maxim gewohnt hat, nachdem er dort ausgesetzt wurde. Aber der ist vor zwei Jahren gestorben und er hat ja sonst niemanden mehr." [...] "Na ja, jedenfalls müssen erst einmal herausfinden, wie der Täter überhaupt flüchten konnte." "Aber Edmond", warf Maxim in das Gespräch von Edmond und Marina ein, "wie soll denn der Täter von hier geflüchtet sein? Die Wachen hätten doch sicher etwas gemerkt." Edmond unterbrach ihn: "Sprich nicht mit vollen Mund, Maxim." "Hm? Ach ja", meinte er gehorsam und schluckte sein Gebäck runter, "also äh... die einzige Möglichkeit ist das Seil hinter dem Wachhaus, aber selbst da waren doch Wachen stationiert. Die Kanalisation führt nicht nach außerhalb der Stadt und der Zugang nach Bernhelms Los ist komplett dicht mittlerweile..." "Was willst du denn uns damit sagen?" "Der Mörder kann doch schlicht und einfach unter unseren Kreisen verweilen..." "Das kann doch nicht sein, Maxim. Es wurde gesagt, dass dem Opfer bestialische Wunden zugefügt wurden." "Nun ja... aber es gibt doch diese Werwölfe und wir haben doch gerade die Vollmondstage..."

Zitroneneis
13.11.2011, 12:09
"Nun ja... aber es gibt doch diese Werwölfe und wir haben doch gerade die Vollmondstage..."
Bei diesen Worten wurde Marina hellhörig. Sie betrachtete Maxims Gesicht genau, doch es gab keine Anzeichen dafür, dass er scherzte. Seine Augen waren todernst. Glaubte dieser Junge etwa tatsächlich an die Existenz solcher Wesen? Natürlich hörte sie allein durch ihren Beruf allerhand solcher Geschichten und war auch nicht abgeneigt, sie in ihre Musik mit einfließen zu lassen. Aber dass derartige Bestien wirklich auf dieser Welt existierten und dass es sie ausgerechnet in diese Stadt verschlagen hatte? Das wagte sie doch stark zu bezweifeln. Vorsichtig fragte sie: "Was genau führt dich denn zu dem Schluss, es seien Werwölfe gewesen, welche diese Gräueltat begangen haben? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass es einfach eine Gruppe Verbrecher war, die aus irgendwelchen Gründen Groll gegen den Mann hegten? Und Werwölfe gibt es doch nur in Geschichten, die man Kindern erzählt, damit sie brav sind." Sie lachte nervös und hoffte, die Stimmung dadurch aufzubessern. Aber Maxim antwortete vollkommen überzeugt: "Nein, es gibt sie wirklich! Glaub mir, dass waren garantiert Werwölfe, genau wie damals, als diese Stadt nur ein kleines Dorf war!" Der Junge beharrte also auf seier Meinung, dass Werwölfe unterwegs in Düsterburg waren... Marina schlang die Arme enger um ihren Körper. Natürlich gab es keine Werwölfe... doch weshalb verursachte derenn Erwähnung dann solch ein Frösteln in ihr? Hilfesuchend sah sie Edmond an. Der erwiderte zögernd: "Nun... in den Aufzeichnungen der Stadt ist tatsächlich von Werwölfen die Rede... allerdings heißt das noch lange nicht, dass dieser Mord wirklich von derartigen Kreaturen begangen wurde. Sei besser vorsichtig mit deinen Äußerungen, Maxim. Du solltest dich schämen, einer Dame solches Unbehagen zu bereiten!" Er schenkte Marina ein aufmunterndes Lächeln und sagte: "Dies ist wahrlich eine schlimme Angelegenheit, aber ihr habt nichts zu befürchten, werte Marina, da bin ich sicher." Diese Worte wärmten Marinas Herz ein wenig und sie erwiederte sein Lächeln. Mit etwas mehr Mut in der Stimme antwortete sie: "Nun, ich hoffe, dass der neue Bürgermeister bald in Erscheinung treten und etwas Ordnung in die Sache bringen wird. In derartigen Situationen braucht eine Stadt einen Führer." Sie seufzte. Wer hätte gedacht, dass ihr so viel Aufregung bevorstand, als sie am vorletzten Abend diese Stadt betreten hatte?

Lynx
13.11.2011, 12:46
Sophia von Busch schlief an diesem Tag ungewöhnlich lange. Caspar musste nicht zur Arbeit, und sie hatten Abends auf seine neue, verantwortungsvolle Position ein Gläschen erhoben - vielleicht auch ein bisschen mehr als eines. Sophia war zwar recht bald schlafen gegangen, aber ihr Mann nahm seine neuen Pflichten ernst, und hatte sich bis spät in die Nacht wahrscheinlich Gedanken gemacht, was er für Düsterburg nun bewirken wollte, und befand sich Morgens noch im Zustand eines tiefen, ruhigen Schlafes. Da er also noch im Bett lag, war auch die Dame des Hauses nicht aufgewacht.
Als Rebecca das Zimmer betrat, dauerte es erst einmal eine Weile, bis Sophia registriert hatte, was das Dienstmädchen gesagt hatte. Sie berührte Caspar, der sich immer noch nicht regte, leicht an der Schulter. "Liebling, du musst aufstehen.", sprach Sophia sanft, aber bestimmt. Dann richtete sie sich auf und sagte zu Rebecca: "Erzähl uns, was geschehen ist."

Schattenläufer
13.11.2011, 13:09
Friedrich Miller stellte fest, dass er sich nun wirklich nicht mehr konzentrieren konnte. Schon den ganzen Morgen war die Stadt im Aufruhr gewesen, und es war ihm schwergefallen, an seiner neuesten Komposition zu arbeiten. Er hatte gehofft, dass sich der Lärm gegen Mittag legen würde, aber es schien ihm nun so, als wäre es sogar noch lauter geworden. Seufzend setzte er die Feder ab. Zum ersten Mal stellte er sich die Frage, was dort draußen los denn los sei, dass ein solcher Aufruhr herrschte. Da fiel ihm die Bürgermeisterwahl ein. Konnte es damit zu tun haben? Mit einem Schaudern dachte er: "Vielleicht sind die Revolutzer jetzt auch nach Düsterburg gekommen..."
Es gab nur einen Weg, etwas herauszufinden. Miller zog sein Jäckchen an und schlüpfte in seine Straßenschuhe, dann machte er sich direkt auf den Weg zum Rathaus.

DSA-Zocker
13.11.2011, 13:27
"Liebling, du musst aufstehen."

Mühsam öffnete Caspar seine Augen. Es war schon morgens? Das konnte nicht sein, er war doch eben erst eingeschlafen - Sophia musste wohl ... die Sonne schien nicht zum Fenster hinein. Es musste längst Mittag sein. Er hatte verschlafen. Hastig erhob er sich. Hätte er doch seine Antrittsrede schon früher geschrieben - die Wahl war doch abzusehen gewesen. Aber nein - bescheiden wie er nun mal war, hatte er erst nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses angefangen zu schreiben und war bis spät in die Nacht beschäftigt gewesen.

"Erzähl uns, was geschehen ist."

Caspar horchte auf - es war etwas geschehen? Gespannt sah er Rebecca an, die gerade zur Erzählung ansetzte.

Simon
13.11.2011, 13:54
Würde Adryan an Zufälle glauben, so wäre dies sicherlich eine Situation gewesen, die er als Zufall klassifiziert hätte.
Nach Verlassen der Schankstube hatte er einige Meter benötigt, um sich in Düsterburg wieder zurecht zu finden, das nun in der dunstigen Umarmung dicker Nebelschwaden steckte. Und einige Meter weiter schälte sich ein ihm nicht unbekanntes Trio aus den Dunstschwaden: eine Frau mit auffällig roten Haaren, ein alter Mann und ein jüngerer Mann, der ihm bereits mit stechenden Blicken musterte. Ein Lächeln stahl sich in sein Gesicht, das mit jedem Schritt, mit dem er den Dreien näher kam, um eine Nuance breiter und freundlicher - und ironischer - wurde. Als einzig eine Entfernung von zwei Armlängen zwischen ihm und der Gruppe lag, tippe Adryan zum Gruß mit zwei Fingern an die Krempe seines Hutes. "Ich grüße euch, Abenteurer ohne Namen.", sagte er und nickte dabei kurz dem alten und den jungen Mann zu, bevor er sich an die junge Frau wandte. "Und euch wünsche ich einen guten Morgen, Libra.". Eine kurze Bewegung, eine elegante Verbeugung vor der jungen Frau folgte seinen Worten. Adryan tat zwei weitere Schritte und stand den Dreien nun direkt gegenüber. "Mir scheint, nicht nur mich bewegen die rätselhaften Ereignisse zur Umtriebigkeit. Sagt, wisst ihr ob es wahr ist, was man sich erzählt?". Im Innersten bis zum Bersten angespannt wartete der Privatermittler auf die Antwort...

Karl
13.11.2011, 14:09
Rebecca berichtete ausschweifend von den Geschehnissen des Morgens. Sie wusste nicht viel, aber ein Dienstmädchen wie sie wusste, wie man eine Erzählung ausschmückt. Ob die von Buschs es inzwischen gewohnt oder einfach zu müde waren, sie ertrugen es. Nachdem ihr Bericht geendet hatte, schwiegen alle Beteiligten zunächst einmal, bis Herr von Busch sie vor die Tür schickte. Neben der Tür wartend, hörte sie, wie sich das Ehepaar wusch und ankleidete. Wenig später kamen beide voll angezogen und nur dezent aufgehübscht aus dem Zimmer. Beide Blicke waren Ernst, Caspar von Busch war sich bewusst, dass seine erste Amtstat wenig ruhmreich war.
"Führe uns hin.", sagte er knapp.

Rasch führte Rebecca sie zum Markt, wo sich bereits eine Masse an neugierigen Leuten gebildet hatte.
"Macht Platz für den Bürgermeister, den hohen Caspar von Busch und seinem holden Weibe!", rief das oberste Dienstmädchen in die Menge. Fast automatisch teilte sich diese um dem neuen Herren der Stadt Platz zu machen. Alle waren neugierig, was er wohl zu sagen hätte.

Caro
13.11.2011, 14:16
Da war er schon wieder, dieser Mann. Keine zwei Armlängen von ihr entfernt. Neben Adryan stand ein junger Mann, den Libra selbst noch nicht kannte, und das Barmädchen aus der Schenke.

"Ah, solche Sachen sprechen sich anscheinend sehr schnell rum. Ich sage doch, diese Stadt ist ein Pfuhl an Lästereien und Gerüchten. Gibt es hier eigentlich keinen Priester oder Geweihten?" Wieder einmal seufzte Libra leise. "Nunja, wenn ihr schon so fragt: Ja, ein junger Mann wurde ermordet, und die Stadt wurde abgeriegelt. Und wenn sich nicht herausfinden lässt, wer es war, wird heute Abend schon jemand hingerichtet. Martialisch, oder?"
"Und...was man sich erzählt, über die Wunden?"
"Wir haben die Leiche nicht gesehen." Libra warf einen Seitenblick auf Grandy, der schmollte, und Dankwart.
"Was erzählt man sich denn?" fragte Dankwart besorgt.
"Thorben soll..."Elly senkte ihre Stimme, "von Werwölfen ermordet worden sein. Kann man das glauben?" Das Mädchen wirkte ganz aufgeregt.

Dankwarts Augen weiteten sich. "Werwölfe?"
"Nana, da ist wohl ein bisschen Volksglauben in die Gerüchte geraten" antwortete Adryan, der solche Ammenmärchen nicht glaubte. "Es waren vermutlich ganz einfach wilde Tiere. In dem Fall verstehe ich aber nicht, warum wir hier festgehalten werden."
"...Vielleicht waren es Tiere....oder sehr grausame Menschen...können Menschen überhaupt so grausam sein?" Libra schüttelte den Kopf

"Sehr wohl können Menschen das." Ein älterer Mann, der soeben die Straße herunterkam, antwortete ihr. "Menschen sind grausam. Nichtmal die eigene Familie ist ihnen heilig. Als seien wir wilde...." Er suchte ein Wort "...wilde Tiere! Selbst Wölfe haben Respekt vor ihrem Rudel!"
"Und sie sind?" fragte Grandy mit hochgezogener Augenbraue, sichtbar unerfreut über weiteren männlichen Beistand in der Nähe seiner Libra."Friedrich Miller. Organist. Was geht hier vor sich?"

"Mord. Und wir sind grade auf dem Weg zum großen Platz - wir wollen etwas mehr herausfinden."

Als sie auf dem Marktplatz ankamen, sahen sie schon eine große Tafel, auf der bereits einige Namen standen. Man raunte sich zu, auf diese Liste sollte jeder in der Stadt Anwesende den Namen schreiben, den er des Mordes bezichtigte. Also waren diese Gerüchte tatsächlich wahr?

WeTa
13.11.2011, 15:10
Mit immernoch leicht brummendem Schädel aber dafür gut gefülltem Magen machte sich Elizabeth auf zum Marktplatz. Es lag Spannung in der Luft.
Nanu? Nur wegen einem neuen Bürgermeister soviel Unmut? Und auf was warteten eigentlich alle?
Plötzlich vernahm sie die Stimme ihrer Schwester, die die Ankunft des neuen Bürgermeisters verkündete. Irgendso ein Typ mit braunem Haar. Und auch der sah irgendwie nicht so aus, als sei ihm zum Feiern zumute.

Neadyn
13.11.2011, 15:35
Ava sah eine größere Gruppe von Dörflern den Marktplatz betreten und auf die kürzlich ausgehangene Liste zueilen. Ava hatte ihren Augen nicht trauen können, als sie die Wachen die Liste an einer Tafel hat anbringen sehen. Man konnte doch nicht von ihr erwarten, ihre eigenen Freunde und nachbarn des Mordes zu bezichtigen? Noch am vergangenen Tage hatte sie noch mit ungetrübter Freude mit ihnen an ihrem Stand geplaudert und nun war das alles wahrscheinlich für immer zerstört. Niemand würde in Zukunft seinen Bekannten so vertrauen können, wie er es früher zu tun pflegte.
Ava wandte sich wieder an Rafael: "Es scheint, als hätten auch die anderen die Misstände bemerkt. Ich werde sie fragen, was nun vorhaben. Wenn es Euch beliebt, könnt Ihr mich gerne begleiten." Sie warf Rafael noch einen kurzen Blick zu und machte sich dann auf, um sich zu der Gruppe zu gesellen.
Ava nickte kurz in die Runde und fragte dann besorgt: "Wisst ihr etwas über die Gerüchte? Ich habe vorhin ein junges Mädchen mit ihrer Freundin über Werwölfe schwatzen hören. Selbst die Waschweiber reden von kaum etwas anderem mehr. Auch die Stimmung heizt sich immer mehr auf, ich befürchte, es wird bald zur Eskalation kommen. Wie sollen wir nun handeln? Und was sollen wir bezüglich dieser Liste tun?" Sie musste erst einmal schluckten. "Die Wachen erwähnten, es wäre eines jeden Bürgers Pflicht, einen Namen zu nennen. Doch das ist... das ist zu grausam..."

Mivey
13.11.2011, 15:38
Grandy beäugte die Liste sehr genau. Noch stand kaum ein Name auf ihm, doch allein die Tatsache, dass man abstimmte anstatt zu untersuchen, gefiel ihm nicht. Er war vielleicht mehr ein Mann der Tat, als ein Mann des Verstandes, doch selbst er sah keinen Sinn darin einen nach dem anderen zu töten. Doch die Düsterbürger schienen von dieser uralten Tradition überzeugt zu sein. Zwei Wachen standen vor dem Schild und kontrollierten, dass jeder nur einen Namen nannte und die Liste nicht von irgendwelchen Vandalen besudelt wird. Die, die des Schreibens nicht fähig waren, konnten sogar die einen Vorseher für sich schreiben lassen.

Grandy, Libra und Dankwart waren wieder am Marktplatz, in Begleitung des unsympathischen Adryans und nun auch eines zersausten Friedrich Miller, der unaufhaltsam von Werwölfen sprach, als hätte er jemals eines dieser Sagenhaften Gestalten gesehen. Grandy war mit diesen Geschichten vertraut, er erinnerte sich wie eine alte Frau ihm als Kind düstere Märchen erzählte, war es eine Großmutter, seine Tante gewesen? Er konnte es beim besten Willen nicht sagen. Aber es blieb dabei, Vampire, Werwölfe, Hexen und andere Ungeheuer waren der Stoff aus dem Gruselgeschichten sind. Davon war er überzeugt.

„Erwarten sie wirklich von allen Bürgern, dass bei diesem Wahnsinn mitmachen? Wir können doch nicht irgendjemandem auslosen?“, der Gedanke daran, dass jemand unschuldiges aufgrund der Paranoia der Bürger umgebracht wird, machte Grandy wütend. „Der Bürgermeister kann diesem Unfug doch niemals seinen Segen geben. Wo bleibt dieser Scharlatan überhaupt, selbst der schwächste und älteste Greis der Stadt würde bei solchen Ereignisen nicht ruhig schlafen können.“

Schattenläufer
13.11.2011, 15:44
Miller betrachtete die Tafel auf dem Marktplatz und seufzte. "Ist es also wieder an der Zeit, die Stadtbewohner gegeneinander aufzuhetzen. Ihr seid alle Fremde hier, darum seid ihr vielleicht nicht mit dieser sehr eigenen Sitte Düsterburgs vertraut. Ich will es euch erklären. Jeder Bürger wählt einen seiner Mitbürger und bezichtigt ihn des Mordes. Derjenige, der von den meisten verdächtigt wird, gilt als der Täter und wird hingerichtet. Es ist ein grausames, mittelalterliches Verfahren. Normalerweise verkündet die Stadtwache einen Verdächtigen, den sie aufgrund ihrer Ermittlungen für den Täter halten, so dass die öffentliche Meinung in diese Richtung beeinflusst wird. Aber wenn sie keine Hinweise gefunden haben, so sind sie Wachen verpflichtet, keine Aussage zu treffen und das Volk entscheiden zu lassen."
Er betrachtete die Namen auf der Liste. Er kannte einige von ihnen und meinte auch gelegentlich, eine Handschrift zu erkennen. Keiner der Namen hatte jedoch mehr als eine Stimme erhalten. Er schüttelte den Kopf.

"Dies ist nicht die Art, wie man einen Täter finden kann! Es hat sich schon öfter gezeigt, dass eine Persönlichkeit der Stadt hingerichtet wurde, nur weil jeder sie kannte und einige mit ihr unzufrieden waren, das ist oft schon alles, was man braucht. In Zeiten eines Mordes, bei dem es keinerlei Hinweise gibt, lebt ein Bürgermeister gefährlich, wenn er sich durch schlechte Entscheidungen unbeliebt gemacht hat. Glücklicherweise ist dies heute nicht zu erwarten, da der Bürgermeister erst gestern gewählt wurde."

Miller wandte sich seinen Begleitern zu, die sich als Libra, Grandy, Dankwart und Adryan vorgestellt hatten. "Wie dem auch sei. Das Gesetz will es so, und wir haben uns daran zu halten. Wer sich enthält, gilt als verdächtig. Es hält aber niemanden davon ab, sich genau zu informieren, und das sollten wir tun. Also: Wer kannte das Opfer? Ich muss gestehen, dass ich noch nie von ihm gehört habe, aber vielleicht habt ihr ihn ja gestern irgendwo gesehen? Mit wem war er unterwegs, hat er sich mit irgendjemandem gestritten?"

Friedrich Miller blickte auf Julie in einem plötzlichen Eingabe. "Verzeiht mir, Herr Grandy, ich möchte keine Anschuldigungen aus der Luft ziehen, aber... ihr habt einen Hund. Gewiss sieht dieser Hund nicht sehr gefährlich aus, doch die Gerüchte besagen, dass der Leichnam von einem wolfsähnlichen Tier zerfetzt wurde. Gleichzeitig sucht die Stadtwache einen Mörder. Die Idee liegt nahe, dass es eine Person mit einem abtrainierten Hund sein müsste. Bedenkt, dass meine Worte Sinn ergeben."

Einheit092
13.11.2011, 15:45
"Werwölfe?!" antwortete Talis "So was solls geben, solche Dinge wurden doch bereits vor ewiger Zeit in dieser Zeit mit einer Mordserie verbunden, wenn ich mich recht an die Geschichtsbelehrung durch den Antiquar bei meinem Einzug erzählt. Wo ist der eigendlich? Ich auf jeden Fall halte diese Legenden für Mumpitz, im Gegensatz zur Inkompetenz des Herrn Bürgermeisters!" Danach dieser Aussage drehte er sich wieder zum Behelfswirt um, immernoch auf Bier und Antwort wartend.

relxi
13.11.2011, 15:58
An diesem Tag haben lediglich drei Kunden die Barbierstube besucht und haben Sven über den Mordfall des heutigen Tages informiert. Aber es interessierte ihn nicht. In Laufe der letzten Wochen verlor er immer mehr von seiner Lebensfreude und Emotion. Als wäre er von einem Menschen zu einer versteinerten Ziege mutiert. "Wir müssen den Mörder ausfindig machen und lynchen" sprach sich in der gesamten Stadt herum.
Heute schloss Sven sein Geschäft etwas früher als gewöhnlich und machte sich auf den Weg zur bekannten Stadtkneipe. Ein bisschen Alkohol und Musik dürften den grauen Nebel in seinem Geist vertreiben - oder Sven noch weiter erblinden lassen. Vielleicht kann er auch neue Kunden anwerben.

Mivey
13.11.2011, 15:58
"Bedenkt, dass meine Worte Sinn ergeben."
Grandy musste sich zusammenreißen um seine Antwort nicht durch seine Wut zu verfärben. Er atmete ein und aus, bevor er versuche ruhig zu antworteten.
"Ihr verdächtigt Julie? Zuerst redet ihr stundenlang etwas über Werwölfe und was weiß ich für Märchen und nun wollt ihr meinen Hund als schuldig darstellen?
Falls ich einen Streit mit irgendjemandem habe, würde ich die Person, wie es sich für einen echten Kämpfer gehört, zu einem öffentlichen Duell herausfordern. Ein echter Mann braucht nicht die Hilfe von Hund oder Tier. Vielleicht rege ich mich manchmal zu schnell auf, wenn ich meine Ehre verletzt sehe, aber ich würde niemals jemandem hinterrücks angreifen. Nichteinmal den abscheulichsten Verbrecher. Ich verberge nicht, wenn ich mein Schwert gebrauche. Und lassen sie Julie in Ruhe. Wie sollte auch ein einzelner Hund einen erwachsenen Mann komplett zerstückeln?"
Er konnte nicht fassen, dass jemand allen ernstes seiner Hündin die Schuld an einem Mord zu schreiben könnte, die Bürger dieser Stadt waren wohl wirklich barbarisch. Er verstand langsam warum man diesen Ort "Düster" nannte.
"Und warum gibt die Wache überhaupt keine Aussage? Sie könnten zumindest sagen, was sie gefunden haben. Das ist doch absolut unverantwortlich und es ist eine einfache Art den Mord an einem Unschuldigen zu rechtfertigen."

Simon
13.11.2011, 16:03
Mit fassungslosem Staunen betrachtete Adryan die Szenerie, die sich vor seinen Augen abspielte; wie von Sinnen strömten die Menschen zu der großen Tafel, um eilig den Namen desjenigen darauf zu schreiben, den sie für schuldig hielten. Wie viele von ihnen schwärzten wohl ihren eigenen Nachbarn, Vater, Mutter, Bruder, Schwester oder Ehepartner an? Dies schien für Viele die perfekte Gelegenheit, jahrelang unterdrückte Missgunst raus zu lassen.
Adryan seufzte und schüttelte traurig den Kopf. "Iustitia wird vergewaltigt...", murmelte er und wollte seinen Gedanken weiter nachhängen, da schnappte er die Unterredung zwischen dem eifersüchtigen Grandy und einem Mann mit Namen Miller. Dabei fielen ihm zwei Dinge auf:
Erstens musste er Grandy, so ungern er es zugeben mochte, Recht geben. Dies hier war Wahnsinn.
Zweitens war die These von Miller, der Hund wäre der Mörder, absolut absurd.
Doch vorerst wollte er sich nicht einmischen und verfolgte gespannt die weitere Unterhaltung...

Loxagon
13.11.2011, 16:27
Train näherte sich Grandy. Er hatte zugehört und schüttelte den Kopf.

"Was erwartet ihr? Die Wachen wissen scheinbar nichts, weil sie auf den Bürgermeister warten mussten der erst bis Mittags im Bett lag und jetzt die ganze Zeit gelangweilt umher sieht. Vielleicht sollten wir die Sache selbst in die Hand nehmen. Und euer Hund? Wie sollte euer Hund den Mord begangen haben? Das ist doch verrückt!"

DSA-Zocker
13.11.2011, 16:28
Caspar stand vor den Menschen. In seiner Hand hielt er seine Rede. Noch einmal überflog er sie - sie war gut, das wusste er. Er räusperte sich:

Sehr geehrte Bewohner der Stadt Düsterburg, ich möchte mich aufrichtig bei euch bedanken.
Ihr habt euer Vertrauen in diesen schweren Zeiten wirtschaftlicher Engpässe gegeben und ich möchte dieses Vertrauen nicht enttäuschen. Erst neulich musste ich beispielsweise feststellen, dass es zur Zeit beinahe unmöglich ist, den berühmten Düsterburger Schinken zu erstehen - noch dazu wird das Handelsgeschäft immer schwieriger und unrentabler. Ich möchte daher vor allem die Zollschraube drehen und somit den Händlern ermöglichen ihre Waren günstiger hier einzuführen, um sie daran zu hindern, in andere Städte auszuweichen.
Liebe Düsterburger, vor uns stehen große Aufgaben, doch ich bin mir sicher, gemeinsam bekommen wir die aktuelle Krise in den Griff. Düsterburg wird in meiner Amtszeit erblühen, ihr werdet alle teilhaben können am wirtschaftlichen Wohlstand ...

Caspar redete sich in einen wahren Rausch, in dem er nicht bemerkte, wie die Stimmung, die sowieso schon gegen ihn gerichtet war, immer weiter kippte. Er sprach weiter über die Wirtschaft, über Kultur, aber nicht über den Mord, der stattgefunden hatte.

Ligiiihh
13.11.2011, 16:39
"Du, Edmond. Warum redet Herr Caspar nicht von dem Mord?", fragte Maxim Edmond von der Seite, "Bei all der Aufregung hätte das oberste Dienstmädchen Rebecca doch schon längst davon erzählt haben, oder nicht?" Ein Mitlauscher dachte über Maxims Worte nach und schrie dann in die Menge: "Genau, warum redet Ihr nicht von dem Mord von gestriger Nacht?! Warum weicht Ihr in solch banalen und irrelevanten Themen aus, die doch gerade niemanden interessieren?! Seht Ihr denn nicht, weswegen wir alle hier sind?" Die Menge wurde unruhig und jeder war mit sich selbst beschäftigt. Allein vor einer tuschelnden Menge stand der Bürgermeister nun vor ihnen.

Schattenläufer
13.11.2011, 16:49
Friedrich Miller hatte bereits geahnt, dass diese Person, Grandy, die Aussage missverstehen würde. Es wunderte ihn allerdings, dass er in seinem Missverständnis sofort Zustimmung eines Mannes erhielt, der sich zu ihnen gesellte. Er machte eine abwehrende Handbewegung und sagte "Ich bitte sie, niemand beschuldigt ihren Hund. Wer würde das Schwert beschuldigen für die Gräuel, die es unter Führung eines niederträchtigen Mannes ausübte?"
Er merkte an Grandys Gesichtsfarbe, dass diese Worte nicht weise gewählt waren. "Was ich sagen will ist: Vielleicht ist es nicht ratsam, einen Hund bei sich zu haben, wenn man als Fremder in einer Stadt ist, in der etwas als Mord bezeichnet wird, das von einem Tier ausgeübt wurde. Ich gebe Ihnen allerdings Recht, Sie erscheinen mir auch wie ein Mann, der den offenen Kampf und das Duell einem hinterhältigen Angriff vorziehen würde."

In Gedanken versunken überlegte Miller kurz, dann murmelte er: "Werwolf... das ist die einzige Erklärung, die mir sonst noch einfällt. Oder haben sie einen besseren Vorschlag, Herr Grandy?"

Da fing der Bürgermeister seine Rede an. Erst jetzt bemerkte Miller, dass er sich noch gar nicht informiert hatte, wer gewonnen hatte, und als er Caspar von Busch sprechen sah, zogen sich tiefe Sorgenfalten über seine Stirn. "Auch das noch", knurrte er.
Er hörte der Rede zu, und seine Sorgenfalten wichen einer Zornesröte. "Bei allem was recht ist, was soll denn der Bockmist?!", rief er schließlich. Dann noch einmal lauter rief er: "Erzählen Sie uns jetzt sofort etwas von dem Mordfall, sonst setzt es etwas!"

Liferipper
13.11.2011, 16:50
Nachdem Rafael Ava eher, weil er nichts besseres zu tun gehabt hatte, zu einer anderen Gruppe von Leuten gefolgt war, sich aber dezent im Hintergrund gehalten hatte, statt sich in die immer verrückter werdenden Theorien einzumischen (obwohl immer noch niemand mit Sicherheit wusste, was genau geschehen war), empfand er eine Erleichterung, als endlich Herr von Busch auftauchte und begann seine Rede zu halten.
Zumindest anfangs. So gern Rafael auch etwas von wirtschaftlichem Aufschwung hörte, so musste er doch dem Kerl, der da gerade eben gerufen hatte, im Stillen recht geben. Im Moment war die Stimmung in der Stadt am Kochen, und wenn nicht bald ein paar klare Worte zur Situation gesprochen würden, würde es wahrscheinlich Tote geben.
Besonders, nachdem er von dem barbarischen Brauch, einfach wahllos Menschen anzuklagen, wenn man keine Beweise hatte, gehört hatte, war er der Überzeugung, dass etwas Vernunft hier dringender als alles andere gebraucht wurde. Er hatte selbst nichts von diesem "Brauch" gewusst, da in der Zeit, die er in der Stadt verbracht hatte, noch kein Mord geschehen war, aber das war doch einfach barbarisch. Sie lebten doch nicht mehr im finsteren Mittelalter, wo man die Probleme mit einer Hexenjagd beilegte! Aber je länger Herr von Busch redete, desto mehr schwand Rafaels Zuversicht hinsichtlich eines Endes dieses Wahnsinns...

Lynx
13.11.2011, 16:51
Sophia hatte ihren Gatten zum Marktplatz begleitet, und ließ ihren Blick durch die Menge schweifen, während Caspar redete. Natürlich entging ihr nicht, dass es allmählich nicht nur unruhig, sondern regelrecht laut unter den Zuhörern wurde, einige riefen dem Bürgermeister etwas zu, andere konnten nur fassungslos zusammenhanglose Wörter hervorbringen.
"... denn unsere Stadt hat all die Vorraussetzungen, ihren Wohlstand zu vergrößern und langfristig zu erhalten, mit meinen..." Nach einer Weile räusperte Sophia sich. "Liebling, der Mord.", sagte sie sanft zu Caspar. Sie wusste, dass er es nicht gerne hatte, unterbrochen zu werden, doch in diesem Falle ging sie das Risiko ein. "Du vergisst den Mord. Die Leute möchten erst gerne hören, was du in dieser Sache unternehmen möchtest, danach kannst du Düsterburg erblühen lassen." Sie lächelte, denn sie mochte es sehr, wenn ihr Gatte sich leidenschaftlich in eine Rede hineinsteigern konnte, trotzdem musste er ein wenig gebremst werden.

Ligiiihh
13.11.2011, 17:01
"Eh... eh! Moment, warum schreit Ihr so?", sagte Maxim besorgt. "B-bitte, es war nicht meine Absicht, dass ihr alle so unruhig werdet! Der Bürgermeister wird sicher noch bald-" Gewaltsam von der tobenden Menge wurde Maxim unterbrochen. Die Leute fingen an mit ihren Armen rumzuschwenken und Maxim bekam eine volle Rechte in sein Gesicht zu spüren. Er lag verletzt mit dem Bauch zum Boden und dem Gesicht zur Seite herum. Die Menge wurde immer dichter und Edmond wurde zur Seite geschoben. "Bei allem was recht ist, was soll denn der Bockmist?!", schrie Miller in das Tohuwabohu, "Erzählen Sie uns jetzt sofort etwas von dem Mordfall, sonst setzt es etwas!" Die Leute schrien und fingen sogar an Von Busch auszubuhen. Dann sah man Caspars Frau ihn unterbrechen. Sie sagte schlicht und einfach: "Liebling, der Mord." Die Menge schien zu sehen, dass seine Frau wieder den Bogen kriegte und wurde wieder ruhiger. In dieser Zeit lief eine bestimmte Frau los und kam zu Maxim: "Geht es dir gut? Armer Jüngling, du kannst doch nicht einfach so in einer unruhigen Debatte mitmischen." Marina reichte ihm die Hand.

Gendrek
13.11.2011, 17:12
"Was für eine Farce..." Dankwart war sichtlich vom hiesigen Adel enttäuscht, die Zeiten in denen Blaublütige sich einen Dreck um ihre Leibeigenen scherten waren vorbei und doch schien es so, als würde den jungen Caspar nichts anderes interessieren als Profit und Geschäfte, aus denen er zweifelsfrei als größt möglicher Sieger hervorging.
"Ich rechnete mir Angst und Ratlosigkeit, aber nicht mit solcher Inkompetenz und solch falschen Idealen... wahrlich, hier haben wir nichts mehr verloren, meint ihr beiden nicht auch?" Dankwart schaute zu Grandy und Libra, sein Gesicht war deutlich gezeichnet von reinstem Fremdschämen, so nickten die beiden nur seinen Worten zu, ebenfalls durch die Traurigkeit des Schauspiels was sich ihnen bot verwirrt.
Dankwart interessierte sich in keinster Weise was noch kommen könnte, "Wenn der Bürgermeister erst auf das wichtigste aufmerksam gemacht werden muss, dann kann dort nicht viel bei herauskommen."

Er wandte sich herum, ging ziellos durch die Menschentraube die sich auf dem Platz versammelt hatte, wie ein Geysir warteten sie, jederzeit bereit erneut auszubrechen wenn Caspar seine Worte nicht weise wählt.
Es dauerte ein paar Minuten bis die drei sich aus dem Knubbel an Personen befreien konnten und eine der Hauptstraßen mit den prunkvollsten Gebäuen betraten, große Villen in denen nur die Adeligen oder wohlhabenden Händler leben konnten die sich ein Imperium, aufgebaut auf Tabak, Kaffee, Schinken und anderen wertvollen Dingen.
Jedes Licht war in den Fenster gelöscht, so stand nur eines der Gebäude heraus welches hell von innen erleuchtet war, weiße Vorhänge in den Fenstern die keinerlei Blick nach innen erlaubten, bis auf eines...

Der Dreietrupp schritt die Straße entlang, Dankwarts Blick schweifte umher, war immer noch beschäftigt mit der Unfähigkeit dieses Adeligen, dieses von Busch, erst als er die Gestalt hinter den Glasfenster erblickte, von hinten erleuchtet konnte er die Gedanken loslassen.
"Ein Bürger der nicht auf dem Marktplatz war? Sehr eigenartig..."
Er beobachtete die Gestalt kurz, doch als diese merkte, dass der alte Mann zu ihr hochschaute schaute sie nur hinab, ging einen Schritt zurück und zog die Vorhänge zu.
"Eigenartig, sehr eigenartig... ein Eigenbrötler?"

Dankwart schaute zu seinen Freunden, die ihn ratlos anschauten, nicht wussten was der alte Mann hier überhaupt wollte.
Er hörte Schritte von hinten, sah über seine Schulter um einen kleinen Jungen zu sehen, dreckig von unten bis oben, in seiner Hand ein Brief, ein Kurier der sich sein Taschengeld verdienen wollte... oder Geld zum überleben.
"Ha ha halt Kleiner..." Dankwart streckte seinen Arm aus, lächelte den Jungen mit der Freundlichkeit eines Großväterchens an. "Sag, du kennst dich hier doch bestimmt aus..."
"Sicher Sir!"
"Weisst du wer dort in diesem Haus wohnt?" Der Finger von Dankwart deutete auf die erleuchteten Fenster "Da wohnt der Leo... Leonat... Leonar...do di dragonitski!"
"Leonardo di dragonitski? Seltsamer Name..." "Bin mir bei dem Nachnamen nicht sicher Sir, habe ihn nur einmal auf der Straße gesehen, ist hier ganz neu hingezogen und lässt sich fast nie in der Öffentlichkeit sehen"
"Mhh... vielen Dank Jüngchen, hier, eine Münze für dich." Dankwart gab dem Burschen eine Goldmünze als Bezahlung ehe sich dieser wieder aus dem Staub machte und nur weitere Fragen hinterlies...

DSA-Zocker
13.11.2011, 17:13
Caspar hielt inne.

Er blickte in die Menge. Die Schmährufe und fassungslosen Zwischenrufe, die vorhin an seinem Redefluss abgeprallt waren, schlugen nun mit voller Wucht auf ihn ein. Sophia hatte anscheinend Recht.

Ach ja, der Mord. Eine Dienerin hat mich über die Ereignisse informiert, da ich selbst leider verhindert war und sie deshalb nicht anders mitbekommen konnte. Ich habe auch gehört, dass gewisste Gerüchte über die Beschaffenheit des .... Mörders die Runde machen. "Werwölfe". Pah. Glaubt ihr tatsächlich an diese Ammenmärchen? Nein, der Mörder ist unter uns. Ich werde aus den hier Anwesenden einige auswählen, die besonders auf das Verhalten der anderen achten sollen und mir heute Abend Bericht erstatten. Der für schuldig befundene wird danach seiner gerechten Strafe zugeführt.

Caspar wählte unter den Anwesenden 26 Vertrauenspersonen aus verschiedenen sozialen Schichten, wobei völlig zufälligerweise die Mehrheit aus den höheren Schichten zu kommen schien und auch seine Frau Sophia darunter war.

Um zur Zukunft Düsterburgs zurückzukommen - der Zustand der Straßen hier ist desaströs, die Karren der Händler erleiden unnötige Schäden ..., und er setzte seine Rede fort.

Edmond Dantès
13.11.2011, 17:15
Seinen Blick ganz auf den neuen Bürgermeister gerichtet, bemerkte Edmond erst nach einigen Minuten, welchen Tumult Caspars Rede ausgelöst hatte. Die Menge schien wahrhaft erbost, dass er noch immer nichts über den Mord letzter Nacht verlauten ließ. Was interessierte es schon die Gemeinen, was der Bürgermeister in naher Zukunft mit dem Zoll geplant hatte, geschweige denn seine Bemerkung zum Düsterburger Schinken, wo die meisten Bürgerinnen und Bürger doch offenbar Angst um ihr Leben hatten?
Mit einiger Mühe schaffte Edmond es, sich durch die Menschenmassen zurück zu Maxim und Marina zu drängen, welche er beinahe vollkommen aus den Augen verloren hatte. Marina war gerade dabei, dem jungen Maxim wieder auf die Beine zu helfen, welcher sichtlich mitgenommen wirkte. "Maxim, bist du etwa verletzt? Der Mob ist bei solchen Tumulten nicht gerade zimperlich! Geduldet euch noch einen Augenblick, sicherlich wird der Herr von Busch sich gleich auch zu dem Mord noch äußern. Als neu gewählter Bürgermeister ist es ihm wohl unangenehm, direkt mit den schlechten Nachrichten beginnen zu müssen, wo er seinen Worten nach doch vielmehr danach strebt, Düsterburg zu neuem Glanz zu verhelfen! Und Maxim, du weißt ganz genau, wie wankelmütig der einfache Pöbel hier ist, da musst du sie nicht noch unnötig mit Zwischenrufen aufwiegeln..."
Mit hochgezogenen Brauen starrte Edmond Maxim für einen Moment an und ließ es dabei bewenden. Alle Drei lauschten wieder gebannt den Worten des Bürgermeisters, der sich nun endlich auch zu dem Verbrechen äußerte. Am Ende waren sie dennoch enttäuscht über die schnelle Vorgehensweise, mit der Caspar von Busch sich wieder auf andere Themen konzentrierte. Bei den meisten Menschen auf dem Marktplatz hatte er wohl den Eindruck hinterlassen, dass er selbst mit den Geschehnissen überfordert war und so verließen Viele den Platz wieder mit gemischten Gefühlen.
"Ich fürchte, nach dieser Rede sind die Einwohner noch verunsicherter als zuvor. Caspar scheint bisher genauso wenig über den Mord zu wissen wie wir alle, dennoch ist er ebenfalls der festen Überzeugung, dass der oder die Mörder immernoch unter uns weilen. Interessanterweise hat er trotzdem Gerüchte über Werwölfe erwähnt, hätte er nicht wissen müssen, dass die nur allzu leichtgläubigen Menschen dadurch nurnoch mehr von der Furcht gepackt werden? Zumindest scheinst du mit deiner Meinung nicht alleine zu stehen, Maxim, doch wir wollen zunächst abwarten, zu welchen Ergebnissen heute Abend diese "Vertrauenspersonen" kommen werden..."
Einen Moment lang musterte Edmond ganz in Gedanken seinen Begleiter und wandte sich wieder an die junge Sägerin. "Liebe Marina, all diese Geschehnisse und Gerüchte müssen Euch sicherlich innerlich ganz verrückt vor Sorge machen, und ich wünschte, es würde sich alles nur als ein böser Traum herausstellen. Und doch, Unser Freund Maxim hier hat Recht, schon zu der Zeit, als Düsterburg nicht mehr als ein kleines unbekanntes Dorf war, wie ich Euch gestern schon erzählte, soll es angeblich eine Gefahr durch eben solche Bestien, auch Werwölfe genannt, gegeben haben. Wir sollten beizeiten vielleicht unserem Antiquar Havelock einen Besuch abstatten, gewiss besitzt er Aufzeichnungen aus jener Zeit in seiner Sammlung. Doch seid ohne Furcht, was auch immer hinter alle dem stecken mag, so lange wir nicht kopflos und ohne Sinn und Verstand handeln, so bin ich mir gewiss, wird uns auch nichts geschehen!" Edmonds Stimme wirkte beruhigend auf alle umstehenden Zuhörer und man konnte fast schon die Hoffnung haben, dass sich noch an diesem Tage alles aufklären würde. Und doch, was war wirklich dran an den Gerüchten, es könnte sich bei den Mördern tatsächlich um Werwölfe handeln?

Mivey
13.11.2011, 17:51
Grandy war froh gewesen, eine Ausrede zu finden von diesem Werwolf-Fanatiker Miller wegzukommen. Da kam ihm Dankwarts Wunsch sich von Marktplatz zu entfernen gerade Recht. Die Rede des Bürgermeisters war eine große Enttäuschung gewesen, er hatte die Anzahl der Wählenden, das heißt die die den Mörder finden sollen auf lediglich 26 beschränkt, soviel hatte er gerade noch mitbekommen, aber scheinbar wollte er daran festhalten, dass man abstimmt. Die Tatsache, dass er scheinbar erst jetzt vom Mord erfahren hatte, machte es kaum besser.
Als Dankwart plötzlich haltmachte und einen kleinen Jungen nach jemanden befragte wusste Grandy nicht was er davon halten sollte. Warum interessiert sich Dankwart an irgendwelchen Eigenbrödlern.

„Hast du irgendwas gefunden, Dankwart? Oder verdächtigst du etwa diesen Leo-irgendwas. Wir sollten ihn vielleicht befragen, wo er die letzten Tage war.“, schlug er vor und ging auch sofort zu der Wohnung auf die der Junge gewiesen hatte.

Er klopfte mehrmals kräftig an. „Öffnen sie bitte die Tür!“ rief er immer wieder. Keine Antwort. Nach einer Weile unterbrach ihn Libra.
„Mach nicht so einen Lärm! Es ist offensichtlich, dass er von uns nichts wissen will. Du lenkst nur Blicke auf uns, Grandy!“
Schmollend ließ er von der Tür ab, das hatte nicht viel gebracht. „Was jetzt?“

Mr.Räbbit
13.11.2011, 17:52
Havelock kam gerade noch rechtzeitig zur Kundgebung des Bürgermeisters, auf dem Marktplatz an.
"...noch dazu wird das Handelsgeschäft immer schwieriger und unrentabler. Ich möchte daher vor allem die Zollschraube drehen und somit den Händlern ermöglichen ihre Waren günstiger hier einzuführen, um sie daran zu hindern, in andere Städte auszuweichen."

"Mein Gott der Kerl ist ja wahnsinnig, merkt er nicht was hier los ist?" sagte Havelock

"...Ach ja, der Mord. Eine Dienerin hat mich über die Ereignisse informiert, da ich selbst leider verhindert war und sie deshalb nicht anders mitbekommen konnte. Ich habe auch gehört, dass gewisste Gerüchte über die Beschaffenheit des .... Mörders die Runde machen. "Werwölfe". Pah. Glaubt ihr tatsächlich an diese Ammenmärchen? Nein, der Mörder ist unter uns. Ich werde aus den hier Anwesenden einige auswählen, die besonders auf das Verhalten der anderen achten sollen und mir heute Abend Bericht erstatten. Der für schuldig befundene wird danach seiner gerechten Strafe zugeführt."

Zufälligerweise fiel die Wahl unter anderem auch auf Havelock. Zudem sah er, dass sowohl Herrn Miller, die Abenteurergruppe und seltsamerweise auch Lady Busch, die Frau des Bürgermeisters und deren freizügige Dienstmagd, für diese Aufgabe ausgewählt worden waren.
Havelock ging auf seinen Stock gestützt zum Komponisten herüber, welcher kurz zuvor noch einige aufgebrachte Worte ausgerufen hatte.
"Herr Miller, das ist doch Wahnsinn, was glaubt der Kerl was er da tut? Die Leute werden sich gegenseitig lynchen!"

Liferipper
13.11.2011, 18:10
Rafael staunte nicht schlecht, als der Bürgemeister ihn als Vertrauensperson nannte. Sicher, er und Herr von Busch kannten sich, hatten sich allerdings nie über andere Dinge als Geschäftliche unterhalten...
Einige der anderen Namen riefen bei ihm weniger Erstaunen über die Person als vielmehr über die Unverfrorenheit des Bürgermeisters hervor. Also, der Bürgermeister selbst, seine Frau, nicht nur eins sondern gleich zwei seiner Dienstmädchen und einige Mitglieder des Düsterburger Adels... Zudem noch einige Bürger, die er willkürlich aus der Menge herausgepickt worden zu sein schienen. Einige davon machten nicht mal den Eindruck, überhaut aus Düsterburg zu stammen - und verliesen nach ihrer Ernennung auch prompt den Marktplatz.
Entweder verfolgte der Bürgermeister einen Plan, den er noch nicht durchschauen konnte, oder ihm stand die wohl kürzeste Amtszeit in der Geschichte der Stadt bevor...
Als er sah, dass Herr Miller und Herr Havelock, die auch den zweifelhaften Titel der Vertrauensperson bekommen hatte, zusammenstanden, ging er zu ihnen hinüber, in der Hoffnung, dass die beiden nicht dort weitermachen würden, wo er sie gestern verlassen hatte...

~Jack~
13.11.2011, 18:19
Chester hatte sich erlaubt sich ebenfalls etwas Bier zu gönnen, aber als die Rede des Bürgermeisters ihr, zumindest vorzeitiges, Ende fand hätte er es fast wieder ausgepuckt.
""Was ist das denn für ein Schwachsinn? Wir sollen innerhalb eines Tages herausfinden ob irgendwer verdächtig sein könnte und dann wird er auch schon bestraft? Die Untersuchung von Morden bedarf doch nun wahrlich intensiverer Nachforschungen als das wir einfach irgendjemanden raussuchen der sich vielleicht verdächtig verhält und ihn dann als Sündenbock heranziehen. Mit solchen Methoden werden sie ihr Amt sicher nicht lange innehaben."
Zum Glück hatte Chester diesen Witzbold nichit gewählt. Noch keinen Tag im Amt und schon kommt er auf solch wahnwitzige Ideen.

Karl
13.11.2011, 18:28
Rebecca verzog äußerlich keine Miene über die Rede ihres Herren. Doch ein Ruf lies sie stutzen.
"...mit solchen Methoden werden sie ihr Amt sicher nicht lange innehaben!"
Verstimmt drehte sich Rebecca zu der Stimme um. Noch verstimmter bemerkte sie, dass die Stimme richtig erkannt hatte.
"Du!", rief sie unbeherrscht und starrte Chester entsetzt an. Ihr war es egal, dass man sich nach ihr umdrehte, es war einfach zu schrecklich, dass er hier war. Unter allen Leuten die in dieser Stadt sein konnte, unter allen Leuten die Herr von Busch hätte auswählen können... warum war er hier? Sie trat einen Schritt zurück und wies mit dem nackten Finger auf den Mann, den sie am zweitmeisten verachtete. "Wenn hier jemand ein Unrecht getan hat, dann er!"

Zitroneneis
13.11.2011, 18:31
Marina war unsicher, ob sie sich wirklich geehrt fühlen sollte, dass sie ebenfalls unter den genannten Vertrauenspersonen war. Einerseits befand sie sich so in einer Position, aus der heraus sie selbst die Initiative ergreifen konnte. Doch auf der anderen Seite wurde sie dadurch weiter in den Mittelpunkt gerückt als ihr lieb war. Und zudem würde sie mitverantwortlich sein, sollte eine falsche Wahl getroffen werden. So oder so war es nun wohl zu spät. Gestern Abend hätte sie als junge, unbekannte Reisende noch in aller Stille verschwinden können, doch nun, da die Stadttore verschlossen und sie selbst mit dieser unangenehmen Aufgabe betraut war, konnte sie diese Möglichleit in der Pfeife rauchem. Marina seufzte tief. Ob nun Gott, das Schicksal oder tatsächlich nur ein närrischer Bürgermeister dafür verantwortlich war, sie in diese Position zu bringen, sie musste damit leben. Edmonds ruhiges sowie überlegtes Autreten und seine ermutigenden Worte zauberten schließlich ein Lächeln auf Marinas Lippen. "Ihr habt vollkommen Recht, Edmond. Anstatt furchtsam darauf zu warten, dass ein weiterer Mord geschieht oder uns ohne jeden Verstand gegenseitig zu beschuldigen, müssen wir zu Maßnahmen greifen. Dieser Antiquar kann uns sicherlich zu weiterem Wissen verhelfen. Doch vorerst sollten wir vielleicht überlegen, wer am verdächtigsten erscheint." Sie schaute Maxim an. "Du als Herbergsbesitzer siehst und hörst doch sicher sehr viele Dinge, Maxim. Hast du vielleicht in letzter Zeit etwas von einer verdächtigen Person gehört?" Dann wandte sie sich erneut an den Adligen Herrn. "Und Ihr, Edmond, seid doch bestimmt mit der Oberschicht sehr vertraut und wisst viel darüber, wer wem gegenüber Groll hegt und Intrigen spinnt. Ich für meinen Teil", fuhr die junge Sängerin fort, "bin zwar neu hier, doch aufgrund meiner Profession halte ich stets Augen und Ohren offen. Auf den ersten Blick wirkt meiner Meinung nach unser Bürgermeister etwas verdächtig. Die Massen sind beunruhigt und aufgebracht wegen eines Mordes und er beginnt seine Rede mit Dankessätzen an seine Wähler, einem Kommentar über die Schinkenproblematik und kommt erst zum Punkt, als seine Frau ihn auf das eigentliche Thema hinweist?!" Sie stieß einen missbilligenden Seufzer aus, atmete kurz ein und sprach dann weiter. "Andererseits bin ich weltgewandt genug, um zu wissen, dass dies eine typische Taktik von Politikern ist. Man sollte Herrn von Busch im Auge behalten, ihm aber nicht die Hauptaufmerksamkeit schenken." Einen Moment lang schloss Marina die Augen, um zu überlegen, dann blickte sie Maxim und Edmomd wieder an. "Verdächtig finde ich, dass dieser junge Mann, Träin oder wie er heißt, heute Vormittag laut herausposaunt hat, wie auffällig lange sich Herr von Busch doch nicht blicken ließe und dass er sicher in den Mord verwickelt sei." Sie zögerte kurz, bevor sie ihren letzten Verdacht aussprach: "Und außerdem gibt es da noch diesen Leonardo di Dragoneri - welcher anscheinend in der gesamten Stadt weniger Bekanntschaft hat als ich und die anderen Reisenden, obwohl er hier lebt." Fragend blickte sie ihre beiden Begleiter an. "Was haltet ihr davon? Gibt es noch etwas, das euch ins Auge springt?"

~Jack~
13.11.2011, 18:41
"Du!"
Verwirrt drehte Chester sich zu dem Dienstmädchen um. Was wollte die denn jetzt von...
"Oh nein...Rebecca? Was suchst du denn hier?!"
Chester hätte mit vielem gerechnet als er seine Reise begonnen hatte, aber die Liebe seines Lebens tatsächlich noch einmal zu treffen gehörte sicher nicht dazu. Erst recht nicht unter solchen Umständen.
Leider war dies aber kein schicksalshaftes Zusammentreffen von Liebenden die sich aus den Augen verloren haben. Er konnte zwar nicht abstreiten, dass sie immer noch ein gewisses Etwas ausstrahlte, aber...die Erinnerung allein war schon zu schmerzhaft als das er sie noch einmal hervorgraben wollte.
"Wenn hier jemand ein Unrecht getan hat, dann er!"
"Das geht nur uns beide etwas an und hat absolut nichts mit den Problemen von Düsterburg zu tun! Wir mögen unsere Differenzen haben, aber den Mörder aufzuspüren, den WAHREN Mörder und nicht irgendeinen Sündenbock, hat nun wirklich Priorität!"

Karl
13.11.2011, 18:51
"Das geht nur uns beide etwas an und hat absolut nichts mit den Problemen von Düsterburg zu tun! Wir mögen unsere Differenzen haben, aber den Mörder aufzuspüren, den WAHREN Mörder und nicht irgendeinen Sündenbock, hat nun wirklich Priorität!"
"Differenzen! DIF.FE.REN.ZEN! Ha!" Rebecca lachte und drehte sich zu Herrn Busch um. "Verzeihen Sie mir die Unannehmlichkeit, aber ich muss alle hier vor diesem Mann warnen. Vielleicht hat er den Mord nicht begangen, aber er ist auf jeden Fall ein unschöner Fleck auf dieser Welt!"
Sie bewegte sich zu den neugierigen Gesichtern um. "Dieser Mann! Dieser Mann, meine Damen und Herren hat mein Leben zerstört! Er hat mir Liebe geschworen, mir Liebe gemacht und ein Kind geschenkt, nur um sich dann als Monster zu entpuppen! Sogar seine Familie hat ihn rausgeworfen! Was ihr auch tut, vertraut niemals, niemals diesem Mann!"

WeTa
13.11.2011, 19:00
Elizabeth vernahm nach der Rede des Bürgermeisters Tumult - und die Stimme ihrer Schwester. Sie schrie einen jungen Mann an. Und wie! Elizabeth hatte ihre Schwester noch nie so in Rage gesehen. Mittlerweile hatte sie sich bis in seine Nähe durchgedrängelt und die Anschuldigungen wurden immer heftiger. Wenn man den Worten ihrer Schwester Glauben schenken konnte... unglaublich. Unerhört. Eine Stepback sitzen zu lassen. Ihre Schwester sitzen zu lassen.
Sie drehte sich zum jungen Mann, betrachtete ihn ein paar Sekunden unschlüssig und tat das erste was ihr in den Sinn kam.
Ihm gehörig einen Tunnel ins Gesicht zu zimmern.

~Jack~
13.11.2011, 19:13
Leben zerstört? Kind? Monster? Verwirrt schwirrten Chester diese Worte durch den Kopf, doch als er gerade reagieren wollte tippte ihm jemand auf die Schulter. Ihm stieg der Geruch von Knoblauch in die Nase als er sich umdrehte und tatsächlich stand die seltsame Frau die er gestern am Stadttor gesehen hatte hinter ihm. Ehe er überhaupt wusste was geschah rammte sie ihm die Faust ins Gesicht und er flog in hohem Bogen durch die Luft als hätte ihn eine Kutsche gerammt. Blut schoss ihm aus der Nase während er zappelnd um sich griff und dabei eine Art Stoff zu fassen bekam ehe er hart auf dem Boden aufschlug.
"Immer noch kein...BH..."
Und mit diesen Worten verlor er das Bewusstsein.

Einheit092
13.11.2011, 19:17
Talis sah plötzlich Havelock in der Menge und begab sich zu ihm: "Guten Tag, Antiquar, falls man den Tag so nennen kann, ich wollte fragen was sie, als Kenner der Geschichtte sagen können. Werwölfe, ich halte das für Schwachsinn doch die alte Legende von der sie kürzlich mir..."
Talis brach jedoch ab als er hinter sich aufgebrachte Stimmen hörte. Jemand war niedergeschlagen worden, am Bierstand, wie er, vorrausgesehen hatte. Doch traotz des Stolzes über seine Vorsehung machte er sich Sorgen, dass die, nch kleine Prügelei sich nicht mehr begrenzen lassen würde. Doh was kümmerte ihn das, sein Leben für Leute die er kaum kannte zu riskieren war nicht seine Art. Er drehte sich zum Antiquar um.

Karl
13.11.2011, 19:18
"Immer noch kein...BH..."
Rebecca sah ihn fallen, bevor sie ganz begriffen hatte, was gerade passiert ist. Sie sah auf den am Boden liegenden Chester und dann zu der Person in dem Umhang die ihre Faust in sein Gesicht gebrettert hatte. Als sich die Person zu ihr drehte leuchtete das Gesicht des Dienstmädchens auf. Heute war also der Tag. "Schwester!", rief sie erfreut und rannte zu der Gestalt und fiel ihr um den Hals (dabei über den ohnmächtigen Chester laufend).

Neadyn
13.11.2011, 20:14
Die Rede des Bürgermeisters hatte Ava schockiert. Eine Hand voll Auserwählter sollte über das Schicksal einzelner Personen entscheiden? Und sie sollte eine von ihnen sein? Sie konnte es nicht fassen. Wie konnte Herr von Busch das nur rechtfertigen?! Als hätte sie auch nur den leisesten Schimmer von ihnen ein Mörder sein könnte!

Während sie immer noch erschrocken dastand, bemerkte sie aus dem Augenwinkel, wie eine in einen Umhang gekleidete Person jemanden niederschlug.
"Oh mein Gott.... OH MEIN GOTT!" Schnell lief Ava zu dem ohnmächtigen jungen Mann hin. Er blutete stark aus der Nase. Sie zog ein Stofftuch aus der Tasche und tupfte damit ein bisschen auf seiner Nase rum, was die Blutung allerdings nur noch zu verschlimmern schien. "Wir müssen ihm helfen! Warum habt Ihr ihn..." Sie stockte, als sie die krumme Form seiner Nase, die blau anzulaufen begann, bemerkte und sog scharf die Luft ein. "Seine Nase ist gebrochen! Wir müssen ihn schleunigst versorgen! Die Blutung wird immer schlimmer..."
"Das will ich auch hoffen!", sagte Rebecca, die Ava schon von ein paar Einkäufen kannte. Bisher war sie ihr immer wie ein nettes Mädchen vorgekommen...
Die andere Person nickte bestimmt. Sie hatte sich gerade aus Rebeccas Umarmung gelöst und nutzte diese Bewegungsfreiheit, um Chester noch einmal mit dem Stiefel in die Seite zu treten. "Er hat es nicht anders verdient. Dreckskerl!", zischte sie, und Ava erkannte nun die Ähnlichkeit zwischen den beiden. Rebeccas Schwester...?
"Aber was kann er denn getan haben, dass ihr ihm sogar die Nase gebrochen hat?", Ava wurde langsam verzweifelt. Hatten die beiden denn gar kein Mitleid?"
Chester am Boden stöhnte leise auf.

Gendrek
13.11.2011, 20:59
"Was jetzt?"
"Zurück zum Marktplatz" Dankwart schaute zum Himmel hinauf, ein leichtes Rot zeichnete sich bereits dort ab welches mit den verstreichenden Sekunden wuchs. "Wir haben zwar noch ein paar Stunden, doch wenn der Tag einmal zur Neige geht und die Nacht hereinbricht, dann herschen die Kreaturen der Finsternis über die Straßen Düsterburgs... ich sage es nicht gern meine Freunde, aber uns bleibt nichts anderes übrig, als dass wir uns den Regeln der Stadt beugen. Doch wir müssen vorsichtig vorgehen und auf alle Zeichen achten, sonst landen wir eher auf dem Schaffot als uns lieb ist."
"Wieso sollten wir es sein die dort hängen? Wir sind doch unschuldig." Grandy schaute Dankwart verdutzt an, dieser blickte nur traurig seinem jungen Gefährten entgegen, "Ich weiss mein Freund, doch wir können es nicht beweisen, aus dem Grund müssen wir Vorsicht walten lassen und uns bei unserer Entscheidung wirklich sicher sein. Es ist essenziell, das wir es schaffen das Böse auszurotten, sonst geben wir der Stadt nur einen Grund uns los zu werden."
"Dann geht es wieder zurück?" "Sehr richtig..." "Na großartig, erst latschen wir hier hin, dann dort hin, machen wir doch gleich einen Marathon..."
Das feurige Temperament von Libra lies sich wahrlich schnell wecken, Dankwart war immer wieder erstaunt "wie" schnell das doch ging, doch ein Schmunzeln konnte er nicht unterdrücken als sich die drei wieder auf den Rückweg zum Marktplatz und der dortigen Menschenmenge machten.

Einige viele Minuten vergingen ehe sie wieder dort ankamen, von wo sie kamen, dem großen, immer noch mit Menschen gefüllten Marktplatz. Als sie dort ankamen sahen sie allerdings, dass die Situation sich wahrlich nicht entspannt hatte, viel schlimmer, sie wurde nurnoch verschärft. Die "zufällige" Auslosung von Caspar hatte noch mehr Öl in das Feuer gegossen.

Erst jetzt wurde Dankwart wirklich bewusst wie hoffnungslos und vorallem vollkommen wahnsinnig das Geschehen war, Aufruf zum Mord, mehr war das nicht.
Er schüttelte den Kopf, lies den Blick noch einmal durch die Menge schweifen, diesen traurigen Haufen von Menschen die um ihr Leben zitterten... doch dann erblickte er Train, der Junge der wild mit Anschuldigungen um sich warf, etwas, dass Dankwart schon seit Beginn störte und ihm komisch vorkam, er lies die Oberlippe von links nach rechts wandern wodurch ihn seine eigenen Barthaare in den Nasenlöcher kitzelten.
Ein leises knurren von Bodennähe alamierte ihn, Dankwart schaute nach unten zu Julie, die Train eindeutig in ihrem Blickfeld hatte, ihn leise aus weiter Ferne aus anknurrte.
"Sehr seltsam..." Kurz überlegte der Jahrzehnte alte Mann, sprach dann so laut, dass Libra und Grandy ihn eindeutig verstehen konnten "Wirklich... mit diesem Train stimmt etwas nicht... ich hab kein gutes Gefühl, Julie auch nicht... er kommt mir mit seinen Verdächtigen einfach so... so... verdächtig vor."

Edmond Dantès
13.11.2011, 21:05
Auch Edmond staunte nicht schlecht, als Caspar von Busch ihn und 25 weitere Personen dazu aufrief, für ihn allen Verdachtsfällen nachzugehen und ihm noch an diesem Abend den Täter zu präsentieren. Normalerweise wäre solch ein Vorgehen vollkommen inakzeptabel gewesen, es ließ ein wenig an die Willkür der Heiligen Inquisition erinnern, doch unter diesen besonderen Umständen schien den betreffenden Personen keine andere Wahl zu bleiben, als tatsächlich selbst über die Bürgerinnen und Bürger Düsterburgs zu richten. Edmond behagte die Entwicklung der Ereignisse in diese Richtung überhaupt nicht, und ebenso wenig schienen Maxim und Marina davon begeistert zu sein.
"Nun, viele Alternativen werden uns wohl leider nicht mehr übrig bleiben, wenn ich mal das so formulieren darf. Wir können wohl nur das Beste daraus machen, so weit es möglich ist, und wir könnten es zumindest eine glückliche Fügung nennen, dass wir auf diese Weise Dank der Entscheidung unseres Bürgermeisters bei den weiteren Schritten noch ein Wort mitzureden haben. Eigentlich hatte ich gehofft, ihn und seine Gemahlin heute noch sprechen zu können, aber ich fürchte, dass wird noch eine Weile auf sich warten lassen."
Erneut blickte sich Edmond auf dem Marktplatz um und musterte all die Personen, die sich noch dort befanden und ebenfalls vom Bürgermeister benannt wurden.
"Man braucht wirklich keinen scharfen Verstand zu haben, um zu begreifen, dass diese Art und Weise des Vorgehens nurnoch mehr Misstrauen zwischen den Bürgerinnen und Bürgern gesät haben dürfte, schließlich möchte Niemand am Ende dieses Tages als Mörder diffamiert und womöglich verurteilt werden. Selbst als Neuling in dieser Stadt dürfte es nicht schwer sein, zu erkennen, dass sich viele Personen schon jetzt damit leicht tun, Anschuldigungen und Verdächtigungen gegenüber ihren Mitmenschen zu äußern, wir sollten daher äußert vorsichtig sein, wenn es darum geht, uns ein eigenes Urteil zu bilden.
Es wimmelt hier noch immer so vor Leuten, vielleicht wäre es also angebrachter, wenn wir uns zunächst einmal an einen passenderen Ort zurückziehen und dort die nächsten Schritte besprechen würden. Dann könnten wir uns auch in Ruhe drüber unterhalten, was uns womöglich bereits aufgefallen ist, wobei wir uns am ehesten all die anderen Neuankömmlinge näher anschauen sollen, denn ich kann mir fürs Erste nicht vorstellen, dass Personen, die schon langjährige Einwohner Düsterburgs sind, in die Ereignisse involviert sein könnten..."
Zwar teilte Edmond einige von Marinas Ansichten, doch wollte er es freilich nicht riskieren, dass die kleine Gruppe von unliebsamen Gesellen belauscht wurde, in dieser Hinsicht war Edmond schon immer ein überaus vorsichtiger Zeitgenosse...

Mr.Räbbit
13.11.2011, 21:07
Herr Miller wollte Havelock gerade antworten, als Talis angelaufen kam und fragte:
"Guten Tag, Antiquar, falls man den Tag so nennen kann, ich wollte fragen was sie, als Kenner der Geschichtte sagen können. Werwölfe, ich halte das für Schwachsinn doch die alte Legende von der sie kürzlich mir..."

Irgendjemand hinter dem Antiquar nutzte genau diesen Moment um eine Schlägerei anzufangen. Rafael Firas, welcher auch bei der Gruppe weilte, Herr Miller und Talis, sowie Havelock, blickten sich nach dem Geschehen um.

"Meine Herren," sagte er dann und sah die 3 Männer nacheinander an, "...es dauert nicht mehr lange und die Leute werden sich, bildhaft gesprochen, gegenseitig zerfleischen. Ich denke es ist Zeit das ich den Herren einiges erkläre. Doch dies ist nicht der richtige Ort. Bitte kommt am heutigen Abend in mein Antiquariat, dort werde ich Ihnen etwas zeigen..." sagte er im düsteren Tonfall, "Doch lasst Euch Zeit, ich muss vorher noch einige Dinge erledigen."

Viviane
13.11.2011, 22:41
Die Frühstücksvorbereitungen waren an Selene größtenteils vorbeigegangen, sie war nach der Ernennung ihres Herrn zu anderen Aufgaben beansprucht worden und war froh immerhin noch einen der Kirschkuchen, die über Nacht abgekühlt und schön durchgezogen waren, mit einer Rosinenschrift „Bürgermeister von Düsterburg“ schmücken zu können.

Einige der Dienstmädchen die den Bäcker aufgesucht hatten trugen bereits in aller Frühe erste Gerüchte von der Ausgangssperre, dem geputzten Schaffott, einer afrikanischen Raubkatze, wilden tollwütigen Hunden, einer Stimmtafel und dem neuen Bürgermeister der gestern einen zuviel getrunken hatte und anscheinend nicht wach zu kriegen war ins Haus. Wobei die zwei blonden jungen Mädchen die sich über letzteres unterhielten von Selene rasch zurechtgewiesen wurden, da sie sich offensichtlich nicht klar waren das sie gerade über Herrn von Busch sprachen.

Rebecca war schon früh verschwunden um die Herrschaften aufzuwecken kam jedoch für lange Zeit nicht mehr herunter; da Selene ihre Pflichten soweit erfüllt hatte entschloss sie sich die anderen beiden Kuchen abzugeben auch um aus dem Gewimmel der aufgebrachten Dienstboten herauszukommen, ihr war dieses Verhalten unheimlich.

Sie sah schon bald das der gewohnte Weg ins Gängeviertel durch die Tore zum Hafen nicht benutzbar war und nahm so den Weg durch die Lagerhallen des alten Fritz um zur Schwester ihres Vaters zu kommen. Wie immer hieß sie der Gestank nach Petroleum mit dem den Kinder dort die Läuse vom Kopf gewaschen worden waren und der durchdringende Krankheitsgestank sowie der fade Geschmack von Graupensuppe an dem Ort, an dem auch sie aufgewachsen war, willkommen.

Ihre Tante Evi sah schrecklich zugerichtet aus, anscheinend war ihr Mann der bei der Wache arbeitete in diesen Tagen besonders aggressiv - und Selene sah an dem Blick in den müden alten Augen das der Kuchen wohl verkauft werden musste um wenigstens Geld für die Wolle zu bekommen. Sie verließ ihre Tante bald wieder, nicht jedoch ohne über die Worte der Alten nachzusinnen.

„Du weißt ja wie er is Lenchen, der wollte heute mal wieder Mann sein, nach dem was er heute morgen mit ansehn musste – nur dasser jetzt von der Wache nach Hause kommt, das brauch ich nich so oft, besser ists er versäuft seinen Sold und ich seh ihn 3 Tage nich. Er meinte sie wollen Wolfsfallen aufstellen in der Stadt – verrückt, nich? Und der wachhabende Arzt der sich die Schweinerei an diesem armen Teufel 2 mal ansehen musste will auch nich mehr zur Arbeit kommen.

Zugerichtet hammse den, Lenchen, ein junger Bursche, stammt nich ma aus der Stadt; völlig auseinandergenommen hat mein Franz gesacht, und der hat geweint bei der Vorstellung an den Jungen, den kannte er ja nich mal aber jung und gesund wies heißt muss er gewesen sein.... und konnt ihn mir auch nich beschreiben weil sowenig von dem übrig war. An seinem Rapier ham se den Jungn erkannt... Groß wie eine Kuh muss diese Bestie sein so wie se den Jungen auseinandergerissen hat, wie eine Offenbarung des Teufels persönlich, hat mein Franz gesacht... bete Lenchen, bete, denn wer braucht Gotts Hilfe in solchen Zeiten nicht?“

Völlig verwirrt kam Selene dann auf der Suche nach Edmont Dantés am Marktplatz an, wobei sie noch die pergamentene Hand ihrer Tante auf ihrer Wange zu spüren schien. Sie lauschte den Worten des neuen Bürgermeisters und war völlig perplex als Vertrauensperson ausgewählt zu werden. Wortfetzen drangen auf sie ein, Herr Miller war einer der besonders lautstark debattierte und die Aggressivität ging nicht nur von ihm aus. Ein Mann, der bei der rothaarigen Frau stand die ihre Herrin mit der Sängerin zusammen angesprochen hatte – der Name Libra schoss ihr in den Kopf – wetterte gerade noch los „Wie sollte auch ein einzelner Hund einen erwachsenen Mann komplett zerstückeln?".

Sie vergaß ihm auch völlig den Kuchen zu überreichen, denn etwas wichtigeres lag ihr auf dem Herzen, als sie an den großen stattlichen Mann herantrat.

„Herr Dantés, verzeihen sie die Störung und verzeihen sie bitte alle drei das ich ihr Gespräch eben unfreiwillig mitangehört habe“, sie knickste eilig noch den beiden anderen Personen zu die bei ihm standen, „aber ich möchte sie bitten baldmöglichst mit Frau von Busch zu sprechen, auch wenn dies bedeutet diese Rede vorzeitig zu einem Ende zu bringen. Herr von Busch und sie waren letzte Nacht sehr lange beschäftigt und im Augenblick ist es sicherlich besser wenn jemand ihn direkt darauf hinweist das er …“, sie senkte die Stimme, „sich um Kopf und Kragen redet, wenn er so weitermacht.“

Mit flehendem Blick sah sie dem Grafen in die Augen und festigte ihren Stand nur um weiterzureden, jetzt wo sie angefangen hatte schwoll der Mut in ihrer Brust nach und nach an und verdrängte die Angst.

„Ich kann mich ja irren, aber wäre es nicht besser sämtliche Vertrauenspersonen in ihr Haus einzuladen um die Frage nach dem weiteren Vorgehen zu klären und um eine Zerspaltung in Parteien zu verhindern? Und vielleicht noch wieso er genau diese Vertrauenspersonen ernannt hat, zumal so viele Zugereiste darunter sind?“

Sie hüstelte und blickte in die Richtung der Sängerin, Marina hieß sie doch...aber wie weiter?

„Ihr... entschuldigt bitte, werte Dame.... aber ich weiß nicht wie Politiker sich verhalten, dennoch hat Herr von Busch einige gute Gründe wieso er im Moment nicht ganz im Bilde ist. Er hat letzte Nacht lange gearbeitet und Vorbereitungen getroffen. Er ist wohl weniger verdächtig, nur sehr übernächtigt. Ich hoffe ihr verzeiht wenn ich eure Vermutungen dahingehend enttäuschen muss.“

Bevor die Sängerin etwas entgegnen kommte unterbrach lauter Lärm der von einigen Streitenden zu kommen schien die Rede des Bürgermeisters ebenso wie alle anderen Gespräche.

Als Selene erkannte wer sich da gerade fast an die Kehle ging, ließ sie ihren Korb mit dem Kuchen vor Graf Dantés Füße sinken und nahm die Beine in die Hand um zu retten, was zu retten war – und wenn es nur die weiße Schürze ihrer Vorgesetzten war.

Augenscheinlich hatte eine Frau, die Rebecca ungewöhnlich ähnlich sah, aber nach Alkohol und Knoblauch stank einen Mann niedergeschlagen über dem nun die Obsthändlerin Ava kauerte. Was war hier nur los? Der Mann war im Gesicht über und über mit Blut besudelt...

Solange Selene nicht klar war was hier vorgefallen war konnte und dürfte sie nicht einschreiten, das stand ihrem Stand nicht zu. Sie versuchte also erstmal den Pulk um die vier Personen aufzulösen, sofern sie nicht schon von Wachen zurückgedrängt wurden die schnell hinzugekommen waren als es zum Schlagabtausch gekommen war, indem sie rief „Es ist vorbei, hier gibt’s nichts mehr zu sehen!“ und einigen weiteren Wachen zuwinkte, damit sie mithalfen diese Situation zu entschärfen.

Dann kniete sie sich neben die Obsthändlerin und fragte leise „Verehrte Ava, was ist denn hier gerade passiert?“, während sie noch hilfesuchende Blicke nach den übrigen Vertrauenspersonen aussandte und ihr Blick dann an Graf Dantés hängenblieb, der ein wenig fassungslos über das plötzliche Erwachen von Tatendrang in der sonst so unscheinbaren Dienstmagd war.

Caro
13.11.2011, 23:53
Das Tumult auf der Bühne ging an Libra weitesgehend vorbei, denn sie hatte mit dem Hund zu tun. Julie knurrte inzwischen nämlich merklich lauter und ging in Angriffsstellung. Keine wirklich gute Idee zu Zeiten, in denen die normalen Bürger auf der Straße eh schon Panik vor allem, was auf Beinen läuft, hatte. Aber Dankwart hatte Recht. Seufzend blickte Libra auf die Tafel. In ihren Gedanken tauchte der Name "Train" auf.

Gendrek
14.11.2011, 00:39
Schweren Herzens schritt Dankwart an die Tafel, er griff unter seinen Mantel, hob die geheiligten Insignien seiner Blutlinie an, umklammerte das Kreuz fest und fing an leise zu beten.
"Herr im Himmel, verzeih mir meine Blasphemie, auf dass ich die richtige Entscheidung treffen möge um dieser Stadt Frieden zu bringen... Herr... ich flehe dich an..."
Dankwart öffnete eine kleine Box an der Tafel in der Kreidestifte enthalten waren und fing an mit leicht zitternden Händen einen Strich zu ziehen, setzte über eben jenen einen weiteren, quer zum anderen. Erst als Dankwart sich von der Tafel löste konnten die Leute den Namen "Train" erblicken.
"Ich fühle mich keineswegs gut dabei das Leben von jemanden zu opfern, doch euer Gesetzt verlangt es. Niemand von euch wird freiwillig jemandes Leben beenden... niemand der bei Verstand ist, niemad ausser einer Person von der ich gehört habe, dass sie bereits mit Anschuldigungen um sich warf und die Menge aufhetzten wollte. Ich meine Train! Niemand anderes. Ich stand fast direkt neben ihm als ich hörte, wie er den Bürgermeister verdächtigte. Niemand würde einfach so anfangen wild zu beschuldigen, niemand würde ohne einen Beweis versuchen wollen die Menge zu einem Lynchmord zu bewegen und doch tat Train es. Ich kenne seine wahre Motivation nicht, doch bleibt mir nichts anderes übrig als vom schlechtesten auszugehen. Train... ich weiss weder wer du bist, noch woher du kommst, doch ich hatte dir heute, früh am morgen gesagt, dass deine Anschuldigungen einen Brand auslösen können, den hast du in mir entfacht. Du hast meinen Verdacht geweckt, Bursche."

Mivey
14.11.2011, 00:49
Grandy sah schweigend mit an wie seine Gefährten nach einander den Namen des seltsamen Mannes, genannt Train, zum Töten vorschlugen. Ihr verdacht war nicht unbegründet, doch trotzdem hing der fahle Geschmack der Willkür daran. Es stimmte, dass er im Moment verdächtig schien, doch niemand hatte ihn zu seinen Gründen befragt. Vielleicht war Grandy ein verkappter Philanthrop, der auch wenn er streng war, doch jedem eine faire Chance geben wollte. Da erinnerte er sich plötzlich an eine Sitte aus dem Dorf in dem er aufgewachsen war. Jeder Mann, der angeklagt stand konnte im Falle einer Unsicherheit auf das Glück der Götter beruhen: Er konnte im Zweikampf für seine Unschuld kämpfen, falls er des Verbrechens unschuldig sein sollte, würde er gewinnen, falls nicht, wäre der Tod im Kampf seine Gerechte Strafe. Grandy wusste, dass er niemanden in dieser fremden Stadt dazu bringen könnte, auf ihn zu hören, doch er wusste ebenfalls, falls er gewählt werden sollte, so wollte er sterben, mit der Waffe in der Hand.

Doch es brachte nichts über eine vergessene Vergangheit zu schwelgen. Ohne seine Gefährten zu fragen, ging Grandy zu Train, der immer noch auf dem Marktplatz stand. Ihm war es egal, was man von ihm denken sollte. Er würde niemals einen Mann zum Tode verurteilen, ohne ihn angehört zu haben. Selbst der unwürdigste Hund verdiente das.
"Train, ich frage dich warum verdächtigst du den Bürgermeister? Was bringt dich dazu zu glauben, er habe diesen Mann bestialisch umgebracht? Oder ist es die bloße Wut über seine Unfähigkeit? In diesem Fall solltest du deine Stimme zurückziehen, du bringst nur dein eigenes Leben in Gefahr, außer du hast einen guten Verdacht. Dann sprich ihn offen aus. Ein gerechter Mann hat nichts zu verbergen."

Schattenläufer
14.11.2011, 01:01
Miller betrachtete Havelock mit einem einschätzenden Blick. "Es scheint Ihnen ja sehr wichtig zu sein. Gut, ich werde heute Abend zu Ihnen kommen. Allerdings wird die Abstimmung nicht so lange warten können. Darum ist es umso wichtiger, sich schnell einen Überblick über die Ereignisse zu verschaffen. Wer kannte den Toten, und mit wem traf er sich gestern? Das sind die einzigen Anhaltspunkte, die wir haben - sonst könnten wir gleich jeden beschuldigen. Kann einer von ihnen hier darüber Aufschluss verschaffen?"

Während er dies sprach, bemerkte Miller, dass zwei der Abenteurer, denen er vorher kurz über den Weg gelaufen war, sich bereits ihre Meinung gebildet hatten und einen Mann namens Train auf die Liste setzten. "Das ist genau das voreilige Verhalten, das ich vermeiden möchte", murmelte er leise.

Blanca Nieves
14.11.2011, 07:17
Shael und Elly folgten den Anderen zum Marktplatz und hörten die Rede des Bürgermeisters. Dieser redete zunächst nur über die Wirtschaft und erst danach auf den Mord zu kommen. Sie sollten selbst den Schuldigen finden, denn die Wache kam nicht weiter. Elly schien das Ganze nicht überdacht genug. Wie sollten sie, die Menschen, einen Schuldigen darbringen, ohne Klarheit darüber zu haben, was überhaupt passiert war?
Sie achtete nicht an die Prügelei und auch nicht auf das seltsame Benehmen von Grandy, denn sie war von den Vorgehen von Libra und Dankwart zu erstaunt. Wie konnten diese Fremden sich anmaßen, jemanden an den Pranger zu stellen, nur auf Grund einer Aussage?

Einheit092
14.11.2011, 08:01
"Ich werde da sein!". antwortete Talis knapp den Antiquar und begab sich dann in Richtung Stimmliste, jedoch nicht ohne die drei gänzlich aus den Augen zu verlieren, da er einen Aufbruch natürlich bemerken wollte. Dort angekommen schrieben zwei Personen einen Namen an die Wand, Train. Er wandte sich an die Umstehenden: "Diese beiden hier... Maßen sich an zu urteilen. Dieser Train ist tatsächlich suspekt, aber er war nicht der einzige der den Bürgermeister verdächtigte, in meinen Augen beschuldigte. Dieses Büblein names Maxim tat dies vernahm ich. Aber wir sollten nicht den Fehler begehen unüberlegt zu urteilen, wie diese beiden da." Er spuckte verächtlich auf den Boden und wartete, auf ein Zeichen des Aufbruchs der drei, wie auf Reaktionen der Anderen auf seine Worte.

Blanca Nieves
14.11.2011, 09:07
Talis sprach genau dies aus, was Elly dachte. "Er hat recht. Wir können nicht einfach jemanden beschuldigen, der nur ausgesprochen ha, was er denkt. Denn, wenn wir so handeln, wird sich niemand mehr trauen, seine Ansicht kundzutun. Mir kommt das Vorgehen des Bürgermeisters auch etwas suspekt vor. Ich frage mich, wie man die Wirtschaft über den Unglücksfall stellen kann. Train ist einfach etwas aufbrausend."
Elly wartete auf eine Reaktion von den Anderen und hoffte, dass nicht auch sie jetzt auf die Liste der Verdächtigten rutschen würde.

R.F.
14.11.2011, 10:58
Rowan bezahlte seine Zeche und entschloss sich, einem Pulb Leute zu folgen, die anscheinend auf dem Weg zum Dorfplatz waren. Dort angekommen, erblickte er bereits eine große Gruppe Menschen, die sich vor einer Art Podest versammelt zu haben schienen. Immerwieder hörte Rowan, wie sich einige von ihnen darüber beschwerten, dass der Bürgermeister sich nicht zeigte, aber gerade als Rowan sich ein wenig umsehen und eventuell mal bei dem Stand am Rande des Platzes vorbeischauen wollte, bestieg jemand das Podest und alles wurde ruhig. Es folgte eine Rede, irgendwas über Schinken und nachdem die Menge unmissverständlich zu verstehen gab, dass sie das einen Dreck interessierte, änderte der Bürgermeister, ein gewisser Herr von Busch, das Thema und sprach über den Mord und auch darüber, eine gewisse Menge an Leuten zu beauftragen, sich nach Verdächtigen umzusehen. So seltsam Rowan diese Aktion fand, umso erstaunter war er, als plötzlich auch sein Name unter diesen Personen fiel. "Meine Wenigkeit kann sich keiner Möglichkeit erwägen, deren Existenz die Kenntnis meines Namens rechtfertigt...wobei..." Rowan erinnerte sich, dass er sich bei den Stadtwachen und vor dem Hause des Fürsten vorgestellt hatte. Anscheinend muss er so ebenfalls als anwesend gemeldet worden sein. "So sei es wohl. Es erscheint mir, als wäre dies eine Jagd, wobei die Bestie, die es zu erlegen gilt, niemandem bekannt ist. Wohlan, so will ich mich auch die Lauer legen und jene Bestie erlegen, mein Jägerherz zerspringt bereits vor Tatendrang. So wollen wir nur hoffen, die richtige Bestie zu stellen..." Rowan besah sich die Liste der ausgewählten Personen genauer.

~Jack~
14.11.2011, 12:28
Mit pochenden Kopfschmerzen kam Chester langsam wieder zu sich. Sein Blick war etwas verschwommen und aus irgendeinem Grund fiel ihm das Atmen schwer, aber soweit er feststellen konnte hatte er keine größeren Verletzungen erlitten.
"Was in Gottes Namen war das?! Wieso hat mich diese Irre geschlagen?!"
"Ich könnte mich auch irren", begann eine Frau die neben ihm kniete und ein blutbeflecktes Stofftuch in der Hand hielt "Aber es scheint so, als wäre die Frau die sie niedergeschlagen hat mit dem Dienstmädchen verwandt und ihr hat wohl nicht gefallen, was sie angeblich getan haben sollen."
Chester wusste so gut wie nichts über Rebeccas Familie obwohl sie einige Zeit zusammen waren, also hatte er keine Ahnung ob dies tatsächlich der Wahrheit entsprach, aber man kann doch niemanden aufgrund von solch schwachsinnigen Behauptungen gleich niederschlagen.
Als er versuchte sich aufzurichten bemerkte er, dass ihm Blut aus der Nase lief. Scheinbar hatte ihn der Schlag doch stärker verletzt als angenommen. Jetzt war ihm zumindest klar warum ihm das Atmen so schwer fiel.
"Ist der Arzt hier irgendwo? Irgendjemand sollte sich mal meine Nase ansehen. Nicht, dass ich noch wegen diesem Miststück verblute."
Sein Blickte wanderte dabei zu Rebecca. Was zum Teufel war nur mit ihr geschehen, dass sie solchen Schwachsinn erzählte?

Viviane
14.11.2011, 12:59
Selene atmete erleichtert auf, da der Mann so schnell wieder zu sich gekommen war schien alles mit ihm in Ordnung zu sein. Sie stützte ihn mit Ava zusammen am Rücken, sodass er sich hinsetzen konnte und nickte ihm aufmunternd zu. "Es hört schon wieder auf, glaube ich. Ihr werdet nicht daran verbluten. Aber eine Schande ist das dennoch - euer Hemd ist ganz befleckt." Von irgendwoher wurde ein kalter Lappen aufgetrieben, den sich Chester dann auch in den Nacken presste.

Soweit so gut, dachte Selene, schüttelte den Kopf leicht ob dieser unnötigen Streitigkeit, und der rohen Gewalt mit der vorgegangen worden war und die sie verabscheute, und erhob sich dann wieder, ordnete ihre Kleider und musterte noch einmal Rebecca und ihre vermeintliche Verwandte. Die beiden schienen alles um sich herum vergessen zu haben und schwelgten in ihrer Wiedersehensfreude.

Ein merkwürdiger Haufen waren sie schon alle zusammen. Sie war gespannt was es mit den anderen Vertrauenspersonen auf sich hatte.

relxi
14.11.2011, 13:25
Auch im Wirtshaus sprach jeder von dem Mordfall. Nur Sven hielt sich aus den Diskussionen heraus und trank nachdenklich und trüben Blickes seinen Wein. Er musste an das vergangene Jahrzehnt denken. An seine depremierenden Erlebnisse, welche nicht vergessen werden wollen.
Dann hörte er von einem Besucher laut, dass Train dem Lynchtod am nahesten ist. Wie der junge Sven, trotz Unschuld zum Tod verurteilt.

Nachdem er seinen Wein ausgetrunken und über den Todesfall nachdachte, beschloss er, am Stadtplatz vorbeizuschauen und sich die momentanen Wahlergebnisse selbst anzuschauen - auch wenn er, falls ihn niemand überzeugen wird, seine Stimme der Wahl enthalten wird.

Neadyn
14.11.2011, 13:40
Ava versuchte weiterhin vorsichtig, Chester zu verarzten. Leider hatte sie jedoch nicht sehr viel Ahnung von solchen Dingen, und sie befürchtete, alles nur noch schlimmer zu machen. Zum Glück eilte ihr sogleich Selene zu Hilfe, die genauso wie Rebecca ein Dienstmädchen war. „Verehrte Ava, was ist denn hier gerade passiert?“
"Eine Bekannte von Rebecca hat ihn niedergeschlagen. Sie schienen beide großen Groll gegen ihn zu hegen. Wisst Ihr, was man in solchen Situationen zu tun..." Doch es schien nicht mehr nötig zu sein, zu drastischeren Hilfsmaßnahmen zu greifen, denn der junge Mann kam gerade wieder zu sich. Er stöhnte. "Was in Gottes Namen war das?! Wieso hat mich diese Irre geschlagen?!"
"Ich könnte mich auch irren", meinte Ava fröhlich, erleichtert, dass er nicht mehr bewusstlos war, "Aber es scheint so, als wäre die Frau die sie niedergeschlagen hat mit dem Dienstmädchen verwandt und ihr hat wohl nicht gefallen, was sie angeblich getan haben sollen."
Chester schien aber immer noch Probleme mit dem Atmen zu haben, deshalb stützen Selene und Ava ihn vorsichtig und brachten ihn in eine aufrechte Position.

"Ist der Arzt hier irgendwo? Irgendjemand sollte sich mal meine Nase ansehen. Nicht, dass ich noch wegen diesem Miststück verblute.", fragte er dann beinahe missmutig, was Ava aber auch irgendwo verstehen konnte, denn was immer er getan hatte, eine gebrochene Nase war trotzdem in den seltesten Fällen amüsant.
"Es hört schon wieder auf, glaube ich. Ihr werdet nicht daran verbluten. Aber eine Schande ist das dennoch - euer Hemd ist ganz befleckt."
An Ava gerichtet bemerkte dann Selene: "Am besten versucht Ihr einen kalten Lappen aufzutreiben. Das könnte ihm helfen."
Ava lächelte Chester noch aufmunternd an und besorgte dann von einem Wirtshaus in der Nähe ein mit Wasser getränktes Tuch. Vorsichtig legten es die beiden in seinen Nacken und standen dann unschlüssig über ihm. "Vielleicht solltet Ihr nach Hause gehen.", sagte Ava schließlich freundlich, aber bestimmt. "Oder einen Arzt aufsuchen. Leider wüsste ich nicht, wo sich einer aufhielte... Wenn Ihr wünscht, würde ich für meinen Teil Euch auch noch ein Stück begleiten, falls Ihr Hilfe benötigt."

Liferipper
14.11.2011, 14:47
Rafael hielt es nicht mehr aus. Erst wurde eine Gruppe, die anscheinend teils aus Bekannten des Herrn von Busch und teils aus zufällig ausgewählten Fremden bestand zu sogenannten Vertrauenspersonen ernannt, und dann fingen diese an, sich verbal und auch tätlich zu prügeln. Ganz offensichtlich ging es hierbei nicht im Mindesten darum, einen Schuldigen zu finden, sondern einen Sündenbock. Nun, wenn das die Art war, wie hier in Düsterburg recht gesprochen wurde, dann wollte er eben dabei mitspielen. Er trat an die Tafel und blickte sich die noch recht kurze Liste mit Namen an. Bisher "führte" einer der Fremden. Ein Mann mit dem Namen Train. Der Name sagte Rafael überhaupt nichts. Er setzte einen Strich hinter den Namen.

"So, ich hoffe, jetzt seid ihr zufrieden."

Als er das lauthals über den Marktplatz brüllte, wandten sich ihm einige Köpfe zu, aber er ignorierte die fragenden Blicke allesamt und marschierte wutschnaubend davon. Ihm doch egal, wie das Ganze letztendlich ausging. Er würde sich wieder seiner Arbeit zuwenden und Morgen einfach so tun, als ob das alles niemals passiert wäre!
Doch auch wenn er sich das sagte, war da ein kleines Stimmchen in seinem Hinterkopf, das einfach nicht verstummen wollte und immer wieder ein Wort murmelte: Mörder.

Loxagon
14.11.2011, 14:53
Caspar von Busch!

Ihn nominierte Train. Ihm war Schinken und Wohlstand wichtiger, als das Schicksal der Bürger.

Mr.Räbbit
14.11.2011, 14:58
"...Wer kannte den Toten, und mit wem traf er sich gestern? Das sind die einzigen Anhaltspunkte, die wir haben - sonst könnten wir gleich jeden beschuldigen. Kann einer von ihnen hier darüber Aufschluss verschaffen?"

Havelock sortierte seine Gedanken, es gab so vieles was er nun erledigt wissen wollte, doch anscheinend musste er sich, wie alle Anderen auch, dem geltenden Gesetz beugen und einen Kandidaten für das Todes-Roulette erwählen. Schließlich konnte man gehängt werden, wenn man den Verpflichtungen des Sonder-Kommitees nicht nachkam. Und da der Bürgermeister anscheinend ein bornierter Wahnsinniger war, wollte er es nicht darauf ankommen lassen.

"Ich erinnere mich den Ermordeten gestern Abend in der Taverne gesehen zu haben. Es waren zwei Männer bei ihm. Einer der Bauern, ein Mann mit blauen Haaren ich weiß seinen Namen leider nicht. Und dann noch ein Wanderer mit einer mächtigen Alkoholfahne, er wirkte irgendwie unauffällig... vielleicht zu unauffällig." Havelocks Gedanken führten hinter seiner Stirn einen Machtkampf um die endgültige Entscheidung. Auch Herr Miller war innerlich zerrissen, Havelock spürte das, dafür kannte er den Komponisten schon zu lange. "So wie ich es sehe könnte jeder außer mir der Täter sein und ich denke, dass Sie es ebenso halten. Und da uns nun, gezwungenermaßen, keine Zeit mehr bleibt eine logische Erklärung zu finden, müssen wir uns auf unseren Instinkt verlassen... So leid es mir auch tut... Ich muss eine Person vor die wilden Hunde werfen."

Havelock sortierte seine Gedanken:
Was mag Gestern geschehen sein...
1. Es waren ungewöhnlich viele Wanderer in die Stadt gekommen.
2. Die kleine Gruppe Gestern, was hatte Sie gemacht, denk nach Havelock, denk nach... Ja, genau...Der Bauer hatte zu einer Stadttour aufgerufen... Doch was ist dann passiert?
3. Dieses Gesicht mit den buschigen Augenbrauen, er weiß etwas, dessen bin ich mir sicher, doch hat es etwas mit dem Mord zu tun!?
4. Jeder konnte es sein. Wirklich Jeder, ja selbst Herrn Miller, der junge Rafael Firas, Sven der Barbier, der kleine verwaiste Maxim aus der Herberge oder einer der Abenteurer...

Havelock atmete tief ein...

Rafael Firas, war der Anspannung nicht mehr gewachsen und bahnte sich seinen Weg zur Anschlagtafel:
"So, ich hoffe, jetzt seid ihr zufrieden."

Auch er musste sich nun entscheiden, der Weg der Logik war ihm versperrt, so musste er wohl seine lange unterdrückten Instinkte walten lassen. Schweren Herzens, hinkte er zur Anschlagtafel um einen Namen auf sie zu setzen...
Havelock drehte sich, vor der Tafel stehend, zur Menschenmasse hin um und hob seinen Gehstock, als er Laut sprach:

"Seht Euch an, Bürger von Düsterburg, Fremde, die Ihr hergekommen seid, Ihr Adligen in euren hohen Häusern. Ich zeige Euch, wie man in einem System des Unrechts das Gute vertritt! So wie nur ein Gelehrter es vermag!"

Er nahm den Kreidestift und setzte einen Namen an die Tafel, er lautete:
Havelock

Ligiiihh
14.11.2011, 15:12
"Herr Train, das finde ich aber ziemlich voreilig von euch. Es mag vielleicht nicht unbedingt zufriedenstellend sein, aber wir haben auf den Bürgermeister vertraut und ihn deswegen gewählt. Möglicherweise gibt es schlichtweg einfach nichts weiter dazu zu sagen! Ich meine, nachts geht hier kaum jemand auf die Straße und die Wachen haben auch nichts mitbekommen. Die Leiche ist so frisch wie gebackene Brötchen am Morgen und wir sollten einfach so lange abwarten, bis mehr Informationen herauskommen. Bevor Leute wie Ihr aber mit solchen drittklassigen Aussagen, wie sie mein Adoptivgroßvater nannte, wieder die Menge wie Salat aufmischt, nominiere ich vorerst Euch, Train (Loxagon), möglicherweise ist es Eure teuflische Absicht, dass der Bürgermeister gehängt werden soll. Dabei brauchen wir doch in solchen Zeiten wie diesen einen. Na gut, aber jedenfalls war das alles, was ich zu sagen habe und falls Ihr unschuldig ward, dann seid im nächsten Leben besser vorsichtig mit Euren Aussagen..." Mit diesen Worten verabschiedete sich Maxim von Marina und Edmond und ging wieder zurück in seine Herberge. Solche ernsten Worte lehrte ihn einst sein verstorbener Adoptivgroßvater Bernando, jedoch sagte er, dass er sie nur aussprechen solle, falls es nötig sei. Er wurde so gemocht, wie er in seiner Natürlichkeit war und es sollte nicht durch den Ernst des Lebens verändert werden.

Viviane
14.11.2011, 15:17
"Danke, Ava. Das war doch euer Name, nicht wahr.?" Sie lächelte die Besitzerin der Obstplantage freundlich an. "Es tut gut zu wissen das jemand bei ihm bleibt, ich muss mich leider schon wieder verabschieden - im Haus des neuen Bürgermeisters laufen noch einige Vorbereitungen, da wird jede Hand gebraucht."

Selene nickte ihr zu und mit einem Seitenblick auf den Mann dem Rebeccas Verwandte wohl die Nase gebrochen hatte und dessen Name ihr immer noch nicht einfiel, stellte sie fest das der Schmerz und die Ohnmacht nun eher Wut und Verwirrung gewichen waren. Auch ein wenig Wehmut schien über sein Gesicht zu huschen und er schien über vergangene Tage nachzudenken - wobei das schwer zu beurteilen war, die Schatten konnten auch gut von den nun aufkommenden blau-grünen Verfärbungen der Blutergüsse herrühren.

Sie näherte sich leicht zitternd der Tafel, die neben dem Schaffott aufgestellt worden war. Dort prangten bereits einige Namen und sie selber ergriff nur widerwillig die Kreide um... ja, wen sollte sie wählen? Miller hatte sich durch seine Aggressivität verdächtig gemacht, dazu kamen einige die sich überhaupt nicht mehr blicken ließen nach der Wahl. Von einigen dieser Vertrauenspersonen kannte sie nur die Namen, hatte aber auch ansonsten nur Gerüchte von ihnen vernommen die geheimnisvoll und unwissend klangen.

Sie kannte den jungen Maxim, der eher über seine eigenen Füße fallen würde als so einen Mord zu begehen. Ebenso wenig verdächtig war Herr Wenning, der Sekretär, der ausgeglichen und freundlich war und dessen Bescheidenheit Selene imponierte. Auch Ava war wie er ein schlichter und friedseliger Charakter.

Die Wirtstochter Elly hatte genau wie Rebecca und sie selbst einfach zu wenig Zeit um ein Verbrechen zu begehen – sogar wenn sie zu Schlaf kamen waren sie immer für ihre Herren oder im Fall von Elly für ihren Pflegevater abrufbereit. Wobei Rebecca gestern auffällig lange dem Hause der von Buschs ferngeblieben war.

Die von Buschs waren in der Nacht unfähig gewesen auch nur einen Schritt zu gehen- letztlich wurden sie von den Bediensteten, unter denen auch Selene war, zu Bett getragen. Sie konnten ihren Rausch auch nicht ohne weiteres ausgeschlafen haben um in der Nacht herumzulaufen.

Der Organist Miller gehörte wie der Antiquar Havelock und der kluge Bauerssohn Shael Hanagon schon so lange zu Düsterburg wie sie sich erinnern konnte und bislang war doch auch nichts dergleichen geschehen. Herr Firas, Graf von Fiddleburg, Graf Dantés, wären wie alle anderen Adeligen imstande gewesen mit Waffen zu kämpfen und hätten es nicht nötig gehabt Kampfhunde oder so etwas einzusetzen. Auch dieser „Train“, nach dem sie sich erkundigte weil er gewählt worden war, hatte eine Pistole, ebenso wie „Graf Zaroff“, werauchimmer das war.

Rebeccas Verwandte, die sehr ungewöhnlich aussah würde sie wohl öfters in Rebeccas Nähe sehen – hier war genug Zeit um sie besser kennenzulernen. Ausserdem vertraute Rebecca ihr offensichtlich, das genügte Selene fürs erste auch wenn sie wusste das die Mischung aus Alkohol und Knoblauch mancheinen schonmal vergessen ließ, was er in der Nacht zuvor getan hatte.

Thorben... diesen Namen hatte ihre Tante verwendet. Selene grübelte, bis ihr einfiel das sie von einem Abenteurer gehört hatte, der sich durch sein Mundwerk oft in brenzlige Situationen gebracht hatte. Vielleicht hatte jemand nur eine Rechnung mit ihm zu begleichen gehabt? Und hier kannte ihn doch niemand. Also doch jemand von ausserhalb, der ihm vielleicht nachgereist war? Oder doch jemand von hier, der nur im Stillen darauf gewartet hatte seine Rachlust zu stillen?

Havelocks Gedanken nahm Selene in sich auf. Die Taverne in der das Opfer gesehen worden war – der Bauer musste Shael gewesen sein, aber ein Wanderer mit Alkoholfahne wer war das gewesen?

Zurückgezogenere Personen waren beispielsweise Dalibor von Schnacken, was aber auch auf sein Schicksal zurückzuführen war, was genauso bei Talis Schönbrunn der Fall war. Dann noch der bleiche Barbier Frankenfels, der seit 9 Jahren hier lebte aber von dem man nie erfahren hatte woher er kam oder wieso er an den Wochenenden immer so schnell wütend wurde.

Dann war da noch der Mann im beigen Mantel, der seinen Hut tief ins Gesicht gezogen hatte, der Mann, der blutend auf dem Kopfsteinpflaster saß sowie ein gewisser Leonardo di Dragoneri der sich seit wenigen Tagen in der alten Villa eingenistet hatte und der seitdem mit niemandem geredet hatte, obwohl er an der Wahl teilgenommen hatte.

Wer war denn noch unter den Vertrauenspersonen?

Die Sängerin Marina und Libra, die rothaarige Frau mit dem ungewöhnlichen Wanderstab. Der alte Mann mit der Knollennase der in der Taverne Gespenstergeschichten zum besten gegeben hatte. Und der mysteriöse braunhaarige Mann der davon geredet hatte das sie den Jungen „zerstückelt“ hatten.

Selene musste sich selber eingestehen das sie zuwenig wusste – sie hatte diese Leute noch nicht gut genug kennengelernt um wirkliche Veränderungen an ihrem Verhalten beurteilen zu können.

Wobei... es durchzuckte sie wie ein Blitz und sie legte die Kreide weg um sich zu der Truppe um Libra durchzudrängeln. Dieser braunhaarige Mann, der hatte doch etwas gesagt was er gar nicht wissen konnte!

Weitere Anschuldigungen fielen, während sich Selene durch die Massen drückte, immer auf der Suche nach dem roten Haarschopf von Libra. Als sie die Truppe endlich gefunden hatte, war sie völlig ausser Atem. „Ihr!“, presste sie nur heraus, während sie sich mit einer Hand das Mieder hielt unter dem sie schwer atmete, wobei die andere Hand auf Grandy wies „woher wusstet ihr das das Opfer dieser Nacht komplett zerstückelt wurde? Die Wachen hatten doch keinerlei Informationen herausgegeben? Arbeitet ihr für die Wache oder habt ihr die Leiche heute morgen gefunden?“

Ihr hochroter Kopf wurde nun noch ein wenig röter als sie verschämt ein „Verzeiht, ich vergesse inmitten dieser Beschuldigungen noch meine Manieren. Selene, mein Name, Dienstmädchen im Hause der von Buschs.“ Sie knickste rasch und wandte sich dann an Libra. „Euer Begleiter, Herr...“ trotz eines fordernden Blickes bekam sie keine Antwort von Libra, „er scheint einiges über den Mord heute Nacht zu wissen. Könnt ihr, als seine Begleiter dafür bürgen das er heute Nacht bei euch gewesen ist? Oder besser noch, gibt es jemanden der in Düsterburg ein anerkannter Bürger ist und der sich für euch verbürgen würde?“

Selene wartete, in Gedanken nochmal die einzelnen Verdächtigen durchgehend – diese Abenteurertruppe, die Sängerin, die drei unbekannten Zugereisten und alle Gäster der Taverne gestern – Shael, wie auch die Betrunkene Person. Sie war hochzufrieden mit sich selber und damit das sie ihre Emotionen einigermaßen im Griff hatte. Und wenn diese drei ihr nun keine gute Erklärung gaben würde sie auch den geheimnisvollen Mann mit dem grünen Mantel wählen der Libra begleitete - er wusste viel und wenn er seine Informationen nicht preisgab um zur Klärung zu helfen machte ihn das mehr als verdächtig.

Als aber soeben jemand Caspar von Busch nominierte verließ doch noch ein Fluch ihre Lippen. Was sich manche Leute nur dabei dachten, eine Vertrauensperson sofort wieder ans Messer zu liefern ohne ihr auch nur die Chance zu geben sich zu beweisen.

Mivey
14.11.2011, 15:20
Grandy versuchte mit ihm zu reden, doch es war hoffnungslos. Er erklärte sich nicht. Train schien es wichtiger zu sein, einen Bürgermeister zu haben, der nicht an Schinken dachte. Einen echten Verdacht hatte er nicht und, wenn er erhlich sein sollte, den hatte Grandy auch nicht. Inzwischen hatten auch einige der Bürger Train angeklagt, es sah nicht gut für ihn aus, doch was wenn er einfach nur kompletter Idiot war, der sein Leben unnötig aufs Spiel setzte. Es konnte gut sein, dass er ihn umgebracht hat, doch Grandy hatte einen anderen Verdacht. Ein einzelner Mann, hätte den Leichnam nicht in kurzer Zeit so hinrichten können, eine Gruppe von Männern, das wäre etwas anderes. Was wenn hinter diesem Verbrechen eine organisierte Verbrecherbande steckte. Das würde die Situation ändern. Sie konnten wohl nicht schnell genug fliehen, vielleicht hat jemand zu schnell die Leiche entdeckt.

"Ihr wollt nicht zur Vernunft kommen, so sei es. Ich glaube nicht, dass ihr alleine einen Mord dieser Art ausführen könntet, aber eine Gruppe könnte es sehr wohl. Da ich verplichten bin zu wählen, der Bürgermeister ließ uns da keine Wahl, werde ich mich dem Verdacht von Libra und Dankwart anschließen."

Gesagt, getan. Er gingt zur Tafel und machte bei TRAIN einen weitern Strich.

R.F.
14.11.2011, 15:59
Aus unerfindlichem Grunde tauchte vor Rowans Augen immerwieder das Bild von einer dieser dampfbetriebenen Zugmaschinen auf, wenn er den Namen Train hörte. Das ging soweit, dass er nach dem zigsten Male ungewollt zu lachen anfing. "Welch seltsamer Name, höchst amüsant. Doch genauso wie eine Zugmaschine jemanden vorantreiben kann, so stößt sie unentwegt ihrem Ziele entgegen und niemand kann dieses Monstrum so schnell aufhalten. So denn, verteidige er sich, Herr Zugführer, auf dass er seiner Haut Lehnsherr bleibe!" Rowan wollte sicher sein, ob es wirklich sicher war, Train zu wählen und er keinem Irrtum erlegen war.

Loxagon
14.11.2011, 16:06
"Ich kann kaum etwas für meinen Namen, mein Herr. Und ihr wollt wissen wieso ich den Bürgermeister wählte? Nun, obgleich wir immer wieder etwas über den Mordfall wissen wollte, erzählte er uns etwas über Schinken und Wohlstand. Danach meinte er fast gelangweilt: "Achja, der Mord ...", gelangweilt! Es ist offensichtlich dass er etwas zu verbergen hat - und eine Gefahr für uns alle darstellt. Er zörgert Ermittlungen anzustellen - und damit zögert er das Volk zu schützen. Der Grund ist offensichtlich. Und er erschien ja auch erst vor kurzem. Doch wer außer Mördern und ihren Opfern ist schon Nachts aktiv, und damit müde?"

TrustyBell
14.11.2011, 16:09
Wilhelm musste auch jemanden anklagen. Doch wer kam für ihn dabei in Frage? Viele der Bewohner kann er sich nicht als Mörder vorstellen, oder gar Verbrecher. Verdächtig sind auf jeden Fall diejenigen, die erst seit kurzem im Dorf sind. "Dieser Grandy und seine drei Begleiter... kaum sind sie hier, geschieht ein Mord. Ich bin mir sicher, dass es da einen Zusammenhang gibt. Er sagte, dass es möglich wäre, dass eine Gruppe den Mord verübt hat; und eine gewisse Gruppe ist auch erst kürzlich hier in Düsterburg erschienen. Nun gut, dann mache ich mich mal auf den Weg zur Tafel..." Noch recht unsicher, wen er anklagen sollte, ging Wilhelm nach draußen und stoppte vor der Tafel. "Ich folge nur meinem gesunden Menschenverstand, weswegen ich keinen meiner Mitbürger, sondern einen der Fremden, Grandy, des Mordes anklage."

R.F.
14.11.2011, 16:18
"Verzeihet meine Ausdrucksweise, werter Herr, euer Name war mir lediglich...suspekt." sprach er zu Train. "Allerdings...mir scheint, ihr seid ein Abenteurer? So wisset ihr denn nicht, ob der Wichtigkeit eines kühlen Kopfes in gefahrvoller Situationen? Genau dies ist hier angebracht, um das Volk zu schützen. Wilde Anschuldigungen sind daher unangebracht. So stellt sich die Frage, wie ihr auf euren Reisen mit solcher Einstellung euer Brot verdingen konntet. Ein solch raubtierhaftes Wesen, welches ihr hier gezeigt habt, zeigt nur, wie ihr wirklich sein müsst!" Sofern war es eine entschlossene Sache Rowans, Train anklagen zu müssen. Allerdings hoffte er auch, dass er damit recht behielt.

Zitroneneis
14.11.2011, 16:24
Marina und Edmond standen nun etwas abseits und beobachteten das Geschehen. Immer mehr Anschuldigungen wurden laut und in der jungen Sängerin tat sich ein Zwiespalt auf. Wen sollte sie nur beschuldigen? Sollte sie überhaupt einen Namen nennen oder doch lieber still beobachten? Und was, wenn sie falsch lag? Auch Edmond schien unschlüssig zu sein, denn er hatte sich bisher noch nicht geäußert und sah nachdenklich aus. Schließlich rang sich Marina doch zu einem Entschluss durch. "Edmond, ich weiß, dass man nicht unüberlegt handeln sollte, doch uns bleibt heute keine Zeit, um die Dinge ausführlich zu untersuchen. Und ich kann nicht einfach tatenlos auszuharren wie ein ängstliches Mäuschen", meinte sie mit einem Hauch von Bedauern in der Stimme und ungewohnt ernstem Blick. "Deshalb muss ich meinem Gefühl folgen, dass den anderen zustimmt und Train verdächtigt... und ich kann nur hoffen, dass dies nicht zu Unrecht ist!" Sie wandte sich ab und warf einen Blick in die Menge, dann sagte sie mit etwas milderer Miene zu Edmond: "Doch trotz dieses traurigen Anlasses, habe ich noch etwas zu erledigen. Heute Morgen versprach ich nämlich den Eheleuten, welche das Gasthaus führen, an das Ihr mich gestern so großzügig verwiesen habt, heute Abend mit meinen Liedern ein wenig für die Unterhaltung der Gäste zu sorgen. Die Ereignisse werfen zwar einen dunklen Schatten auf diesen Tag, doch ich glaube, dass es gerade in solchen Zeiten wichtig ist, den Herzen der Menschen auf die ein oder andere Art Mut zuzusprechen und sie aufzumuntern." Mit einem koketten Lächeln fuhr sie fort: "Wenn Ihr also Interesse an meinen Künsten habt und ein wenig Zeit entbehren könnt, würde ich mich geehrt fühlen, Euch heute dort zu sehen." Noch immer lächelnd verabschiedete Marina sich und machte sich auf dem Weg zum Gasthaus. Mittlerweile verspürte sie einen großen Hunger und auch die Kleider würde sie vor ihrem Auftritt wechseln müssen. Und sie durfte nicht versäumen, über die Heldentaten eines gewissen an Amnesie leidenden Reisenden zu singen. So viel zu tun...
Und doch reichte es nicht aus, um die Last der Verantwortung, welche ihr heute auferlegt wurde, auch nur einen Moment von ihren Schultern zu nehmen.

Simon
14.11.2011, 16:51
Sein Aufenthalt in Düsterburg wurde immer seltsamer - zuerst der Mord, dann die angemessen verwirrende Rede des Bürgermeisters und nun sollte er auch noch einen Namen an die Tafel schreiben, um damit zu entscheiden, wer der Gerechtigkeit zugeführt werden sollte. Alles in ihm rebellierte dagegen, Menschen zu verurteilen ohne einen einzigen Beweis in der Hand zu halten. Ein dicker Brocken des Ekels lag ihm schwer im Magen.
"So sei es denn...", murmelte Adryan und trat an die Tafel.
Ein Name schien sich besonderer "Beliebtheit" zu erfreuen und obwohl ihm mehr daran gelegen war, sich vor einer Verurteilung mit diesem Mann zu unterhalten, nahm er ein Stück Kreide in die Hand und setzte einen weiteren Strich hinter diesen Namen. Er lautete Train.

~Jack~
14.11.2011, 17:22
Während er darauf wartete, dass die Blutung endlich aufhörte, beobachtete er fassungslos wie einer nach dem andern den Namen dieses Train zu der Liste der Beschuldigten hinzufügten. Was hatte dieser Mann eigentlich getan? Das einzig ersichtliche schien die Tatsache zu sein, dass er den Bürgermeister beschuldigt hatte, aber Chester konnte ihm das gar nicht verübeln, hatte doch dieser beschlossen einen Sündenbock zu finden anstatt eine ordentliche Untersuchung des Mordfalls durchzuführen.
Aber wenn sie schon wählen sollten würde Chester weder diesen Train noch Caspar von Busch wählen. Und natürlich erst recht nicht Rebecca, trotz ihrer wahnwitzigen Anschuldigungen.
Nein, langsam aber sicher richtete er sich auf, besah sich die Liste der vom Bürgermeister ernannten und trug schließlich Elizabeth Stepback zu der Liste der Beschuldigten hinzu.
Dieses Weib war mir schon gestern suspekt wo ich sie die Stadt habe betreten sehen. Sah aus als hätte sie gerade jemanden ausgeraubt und trugt dann auch noch Knoblauch um den Hals. Und was passiert heute? Schlägt mich auf brutalste Weise nieder obwohl ich ihr nichts getan habe. Ich will vor allem klarstellen, dass Rebeccas Anschuldigungen absoluter Schwachsinn sind. Von wegen ich hätte ihr ein Kind gezeug und mich als Monster entpuppt! Nie im Leben war die von mir schwanger! Und das unsere Beziehung zu Bruch ging liegt ebenfalls an ihr...aber was rede ich hier eigentlich?! Geht euch doch gar nichts an.
In diesem Moment packte ihn ein Hustenanfall und Blutz spritze auf die Straße.
"Klasse...einfach nur klasse...ich bin dann mal den Arzt ausfindig machen..."
Mit diesen Worten verließ er den Marktplatz.

Mivey
14.11.2011, 17:22
Er schüttelte den Kopf. Grandy konnte nicht fassen wie mehr und mehr sich Train sein eigenes Grab schaufelte. Auch wenn er ihn nicht für den Anführer dieser Gruppe hielt, er musste einfach dazu gehören oder er war unschuldig, und hatte lediglich jegliche Ruhe verloren. Wie würde er sich verhalten, wenn angeklagt würde? Grandy wusste es nicht. Wut brachte nichts, aber er konnte sich nicht vorstellen einfach aufzugeben und sobald die Stimmen eingebracht waren, brachte auch verhandeln nichts. Dieser Brauch war wahrlich barbarisch und nun war er ein Teil dieser Barbarei. Wenn man lange in einen Abgrund blickt, blickt der Abgrund auch in einen selbst hinein.

Als Grandy, in Gedanken, von der Wahltafel wieder zurückkam, merkte er, dass eines der beiden Dienstmädchen der Von Buschs mit seinen Gefährten sprach. Glücklicherweise trug sie ihre Uniform vernünftig geschnürt und nicht so freizügig wie ihre wirklich … seltsame Kollegin. Wie kann eine Frau nur so schamlos sein? Grandy musste beim Gedanken daran den Kopf schütteln. Er erfuhr von Libral, dass sie Selene hieß und eine Frage an ihn gerichtet hatte.

„Hmm, ja ich kann mich erinnern, das gesagt zu haben. Die Leiche selbst konnten wir nicht sehen, die Stadtwache hatte sich des Leichnahms angenommen und ließen niemanden daran. Das die Leiche zerstückelt sein könnte, genau wie das Gerede über Biss und andere Spuren hab ich vom Gerede der Bürger aufgeschnappt. Es wurde sogar behauptet, es könnten irgendwelche Raubkatzen sein, was wohl eine der albernen Theorien ist. Es ist schade, dass bisher niemand einen genauen Bericht darüber abgegeben hat, man könnte meinen der Bürgermeister hätte sich bei der Stadtwache darüber informiert, ihm werden sie ja kaum Auskunft verwehren können.“

Grandy war sich kaum bewusst gewesen, dass er, wie alle anderen auch, so leichtfertig über die Leiche sprach. Wer weiß was diesem Reisenden wirklich zugestoßen war? Wie sahen seine Wunden aus? Niemand wollte darüber sprechen, die Führung dieser Stadt ließ viel zu wünschen übrig und dieser Bürgermeister, er war wohl die perfekte Verkörperung dieser Inkompetenz und Kurzsichtigkeit. Wie kann er nur über die Wirtschaft sprechen, wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen. Grandy konnte solche verweichlichten Männer nicht ausstehen, die sich hinter schönen Gewändern und Worten versteckten.

Mehr und mehr Stimmen wurden abgegeben, die Wahl würde heute fallen. Jemand von ihnen würde sterben, ohne, dass irgendjemand die Leiche gesehen, untersucht oder irgendwen befragt hat. Vernunft und Menschlickeit war in Düsterburg fehl am Platz und Grandy fürchtete, dass er mehr und mehr anfing, wie diese Bürger zu denken.

TrustyBell
14.11.2011, 17:42
"Herr Grandy, ich kann Ihnen zwar nicht trauen und verdächtige Sie, aber dennoch möchte ich Ihnen die Todesursache und den Befund der Leiche nicht vorenthalten. Da ich vor einigen Jahren noch als Arzt in Düsterburg tätig war, kann ich unterscheiden, ob jemand von einer wilden Bestie oder einem Menschen getötet wurde. Aber bei dieser Leiche, nun, wie soll ich es ausdrücken, haben wir es definitiv mit einem von Menschen oder, wenn ich es so ausdrücken darf, menschenähnlichen Kreaturen getöteten Mann zu tun. Der Körper des Mannes war von tiefen, ungefähr 3cm tiefen Wunden übersäht; doch das Seltsame daran war die Anordnung. Zunächst einmal wurde der Mann, die Sie bereits richtig entschlüsselt haben, von mehreren Angreifern getötet. Außerdem haben die Angreifer nur, und wiklich nur lebenswichtige Organe getroffen, was das Ganze um einiges seltsamer macht. ...Ich sehe Sie sind verwirrt? Kommen Sie nicht mehr mit? Ich kann Ihnen auch alles schriftlich mitgeben, wenn Euer Kopf nicht so schnell mit dem Denken ist. Sie entschuldigen..." Teilweise fassungslos, dass er überhaupt mit demjenigen, den er am meisten verdächtigte, redete, gng Wilhelm zurück zum Rathaus.
Bis zur Hinrichtung war es nicht mehr lange und er wollte sich bis dahin noch etwas beruhigen.

Lynx
14.11.2011, 17:43
Sophia von Busch hatte die meiste Zeit ruhig an der Seite ihres Mannes gestanden. Sie fand seine Auswahl an Vertrauenspersonen durchaus in Ordnung, auch wenn ihr vorkam, dass es schon ein wenig willkürlich geschehen war. Dabei konnte sie noch verstehen, dass einige Fremde und Reisende darunter waren - immerhin hatten sie vielleicht einen objektiveren Blick auf das Geschehen.
Deshalb hatte sie erst einmal abgewartet, welche allgemeine Meinung sich bilden würde. Sie selbst hatte immerhin kaum etwas von den Geschehnissen mitbekommen, und bis auf Rebeccas ausschmückende Erzählungen waren ihr Details fremd. Caspar sah die Sache wahrscheinlich ähnlich, er wirkte in sich gekehrt und in Gedanken versunken, während Sophia das Treiben um die Tafel beobachtete.
Jemand namens Train schien nach und nach die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen - zumindest was die Verdächtigungen anging. Sophia wollte Gründe hören, warum es ausgerechnet diesen jungen Mann treffen sollte, aber nach kurzer Zeit interessierte es sie gar nicht mehr. Denn genau dieser junge Mann schrieb tatsächlich den Namen ihres Gatten an die Tafel. "Das ist doch wohl lächerlich." ,entfuhr es ihr, auch wenn sie es mehr zu sich selbst, als zu einer bestimmten Person sagte. "Ich liege Nacht für Nacht neben meinem Gatten, und ich erwache immer, wenn er das Bett verlässt. Er kann überhaupt nirgends hin, ohne dass ich es bemerken würde." Kurz entschlossen nahm sie schließlich selbst ein Stück Kreide, und schrieb in schönen, geschwungenen Buchstaben "Train" an die unterste Stelle der Liste der Anschuldigungen. Nicht nur, dass dieser Kerl ihren Caspar anklagte - denjenigen, der ihn gerade erst zu einer Vertrauensperson erkoren hatte - wenn so viele Menschen ihn als Verdächtigen ansahen, musste einfach irgend etwas dran sein.

Einheit092
14.11.2011, 17:44
Talis hatte sich das Treiben vor dem Abstimmungszettel angesehen und erhob nun erneut die Stimme: "Wir tappen mal wieder im Dunklen. Wir wissen nichts, auch wenn zu Herr Train die meisten Anschuldigungen vorlieren und sein Vorgehen als forsch und vorschnell gelten kann. Warum auch immer scheint er einen Groll gegen den Busch zu haben. Ich werde mich den Regeln der Stadt nicht wiedersetzen und ihn daher ebenfalls nominieren, da er der Verdächtigste ist. "
Mit diesen Worten setzte er seinen Strich und ging daraufhin zu Wilhelm und fragte:
"Werden die einzelnen Motive der Anklagen eigendlich festgehalten?"

Mivey
14.11.2011, 17:50
"Es waren also tatsächlich mehrere und sie gingen gezieht vor. Dann fragt sich warum den Reisenden? Eine gut organsierte Bande an Meuchelmördern müsste von jemanden bezahlt werden. Schade, dass wir so wenig über den Toten wissen."murmelte Grandy zu sich selbst.

Er kümmerte sich nicht um den Gehilfen, der scheinbar auch die Künste eines Medikus beherschte. Er war ein perfektes Beispiel eines arroganten und kurzsichten Bürgers. Er wusste, dass es mehrere waren und dass sie sich scheinbar gut vorbereitet hatten. Das heißt ihre Wahl konnte nicht zufällig sein. Anstatt weiter nachzuforschen, wird ein einzelner per Abstimmung ausgelost. Grandy seufste. In was war er nur hinein geraten?

Viviane
14.11.2011, 17:52
"Nun eure Erklärung klingt plausibel, wobei es natürlich interessant wäre zu erfahren wer genau das Gerücht über die Zerstückelung in die Welt gesetzt hat." Sie räusperte sich und fuhr dann leiser fort "Ich weiß von einem der Wachhabenden, meinem Onkel, das die Leiche in eben diesem Zustand war. Und eigentlich war Verschwiegenheit von Anfang an das oberste Gebot bei den Untersuchungen. Aber ja, irgendjemand wird die Leiche wohl gefunden haben und man kann es demjenigen nicht vorwerfen das er sich diesen Fund von der Seele reden wollte.".

Sie atmete tief durch und besah sich die Truppe noch einmal. Der Missmut der aus ihren Gesichtern sprach war nichts ungewöhnliches. Und dazu waren sie allesamt sehr eloquent und gebildet sowie bei völlig klarem Verstand. Plötzlich spürte Selene etwas feuchtes an ihrer rechten Hand, es war der Hund den die Truppe mitgebracht hatte und der ihr gerade die letzten Kuchenkrümel von den Händen leckte. Selene lachte leise und die Nervosität fiel ein wenig von ihr ab. Nein, ein Kampfhund war diese Hündin sicherlich nicht.

Sie kniete sich kurz nieder und kraulte die Hündin hinter den Ohren, was die sich gnädig gefallen ließ.

Sie blickte dann wieder Libra und ihre beiden Gefährten an, deren Namen sie immer noch nicht kannte. "Nun, wie es scheint seit ihr drei bereits zu einem Entschluss bezüglich der Wahl gekommen, ich denke ich werde versuchen mit Shael zu reden, der gestern mit dem Opfer noch geredet hat und mehr über die drei anderen Zugereisten herauszufinden um meine Wahl zu treffen." Sie knickste vor jedem der Truppe noch einmal, "Ich wünsche euch einen angenehmen Abend, sofern dies in diesen schweren Zeiten möglich ist. Gehabt euch wohl."

Dann machte sie sich auf die Suche nach Shael, wobei sie ihre täglichen Pflichten im Hause Busch vollkommen vergaß.

Kael
14.11.2011, 17:53
Shael war mit Elly zum Platz gegangen, wo der Bürgermeister seine Rede gehalten hat. Dort beschuldigten sich Leute mit wilden Argumenten, eines für den Anderen vermutlich so sinnlos wie die Löcher im Käse. Einen Namen hörte er jedoch besonders oft heraus, nämlich Train. Auch war er es, der die meisten Stimmen hatte. Shael dachte kurz nach. hatte er den Kerl schon mal hier gesehen? Nein - er war ein Fremder. Nicht dass das eine Rolle spielte, schließlich war das Thorben genauso. Den entscheidenden Punkt lieferte der zweite Gedanke - den Bürgermeister wegen Pillepalle zu hängen. Das war nun wirklich ein Witz. Auch wenn der Bürgermeister nur beiläufig über den Mord von Thorben sprach, was Shael zwar verärgerte, aber noch lange kein Grund war, Caspar tot zu sehen. Viel verdächtiger erschien ihm da Train selbst. Auch er machte dort einen Strich.

relxi
14.11.2011, 18:01
"Eindeutig. Die meisten Bewohner Düsterburgs stimmen gegen Train.", dachte sich Sven mit einem Flüstern, bevor der Fabius den Namen Train an die Tafel schreiben sah. "Sag mal:welche Gründe hast du, Train zu verurteilen, Fabius?". Sven sah seinen Gesellen mit einem seriösen, leicht aggressiven Blick an. Dieser schaute sich panisch auf dem Stadtplatz um, in der Hoffnung, jemand würde ihm eine vernünftigere Antwort geben als "wagemutige Vermutung". Somit musste sich Fabius etwas ausdenken: "Er...Ich habe gehört, er wurde nach Mitternacht am Tatort von einer Patroullie aufgeschnappt und soll eine krallenartige Mordwaffe bei sich gehabt haben." "So? Er soll eine derartige Waffe bei sich gehabt haben? Auch wurde er nachts am Tatort vorgefunden? Na dann. Vergiss nicht, morgen werde ich wieder deine Hilfe in der Stube brauchen. Komm gefälligst pünktlich." "Jawohl, Sir." Mit einem ängstlichen Lächeln tauchte Fabius in der Menge unter. Sven warf ihm einen fraglichen Blick hinterher.

Karl
14.11.2011, 18:02
Nachdem sich alles ein wenig beruhigt hatte und absolut nichts anzügliches geschehen war, widmete Rebecca kurz der Tafel Aufmerksamkeit. Pflicht war Pflicht, da musst auch mal die Schwester kurz warten. Langsam schritt das Dienstmädchen voran und griff sich ein Stück Kreide. Chesters Namen im Blick zielte sie auf den Platz neben seinem Namen und setzte einen langen Striiiiiiii- "Wa-" Ein großer, dämonischer Stein des Schicksals stellte sich Rebeccas Füßen unaufhaltsam in den Weg, bezwang ihre Balance ohne Mühe und lies sie nach vorn stolpern. (Relativ) geschickt fing sie sich auf und landete ohne zu fallen. Doch als sie zu Tafel blickte, prangte dort ein unordentlicher Strich bei TRAIN. Ihr Kopf wurde knallrot und sie rief laut: "Das war völlige Absicht, dieser Mann ist seeehr verdächtig." Dann bewegte sie sich nervös lachend wieder zu ihrer Schwester.

Viviane
14.11.2011, 18:03
Selene fand Shael dann auch direkt am Stimmbrett, wo er mit Elly stand.

"Shael, verzeiht aber hättet ihr kurz Zeit um mir... oh.", sie seufzte als sie sah das auch er seine Stimme für Train abgegeben hatte. "Hm nun ja, also hättet ihr Zeit um mir einige Fragen zu beantworten? Oder hat die Wache euch schon vernommen? Ihr wart doch gestern mit dem Opfer in der Schenke gesessen oder? Habt ihr da irgendwas ungewöhnliches an ihm entdeckt? War er verärgert oder hatte Streit mit jemandem?"

Erwartungsvoll blickte das Dienstmädchen den Bauerssohn an, dessen blaue Haare im Abendlicht violett schimmerten. Brachte es überhaupt etwas nachzuforschen? Sollte sie sich nicht einfach möglichst unauffällig der Mehrheit anschließen? Aber was wenn Grandy Recht hatte und es mehrere waren die diese Tat begangen hatten? Dann wäre die Mehrheit doch auch die derjenigen die das Opfer auf dem Gewissen hatten.

"Shael, ich bitte euch, eure Stimme könnt ihr doch nicht an Train abgeben. Das Opfer wurde zerrissen, nicht erschossen. Und ausser das Train unseren Bürgermeister verdächtigt ist er doch niemand der sich sonderbar benimmt. Und was ist wenn ihr so den Mördern in die Hände spielt? Was wenn es mehrere sind, die uns nun auf eine falsche Fährte locken wollen? Wählt jemand anderen, aber nicht den auf den sämtliche Finger zeigen. Sonst macht ihr euch ebenfalls zum Mörder."

Wie sehr wünschte sie sich das die von Buschs oder Graf Dantés abstimmen würden. Sie glaubte das wenigstens diese Leute mehr Verstand hatten, als manch ein anderer der vorschnell wählte. ...

Blanca Nieves
14.11.2011, 18:06
Elly konnte mit den Anschuldigungen und den Begründungen für diese nicht anfangen. Wiese sollte jemand, der aussprach, was er dachte hingerichtet werden?
Sie dachte die ganze Zeit darüber nach, wenn sie anklagen sollte. Sie wollte ihre Stimme in solch einer Zeit nicht vorenthalten. Nach langer Überlegung trat sie an die Tafel und schrieb Libra.
"Die Anklage geht mir wahrlich schwer von der Hand, aber ich klage Libra an. Wie kann sich eine Fremde dazu herablassen, auf Grund eines Satzes Train anzuklagen. Sie kennt ihn nicht und kann seine Motive für die Anschuldigung nicht nachvollziehen. Aber sollte man nicht zunächst nachfragen und eine Begründung verlangen, anstatt gleich den Tod dieser Person zu fordern?"

Viviane
14.11.2011, 18:21
12 Stimmen für Train... Grandy, Elizabeth, Caspar von Busch waren noch angeklagt worden, sowie der Antiquar der seine Stimme ungültig machte...
Also gab es nur noch 10 Stimmen.

Selene senkte traurig den Kopf. Egal was sie tun würde, die Mehrheit ließ sich wohl von dieser Chance unauffällig zu bleiben mitreißen. Ausser jemand würde seine Stimme noch ändern... aber was wenn alle 12 Personen unter einer Decke steckten? Dann wären sie mit diesem Wahlverfahren doch völlig verloren. Selene erschauderte und blickte ängstlich Elly nach, als sie nach der Kreide griff und Libra beschuldigte. Immerhin nicht schon wieder Train und Libra war die erste gewesen die ihre Stimme erhoben hatte.

Aber das gleiche Argument galt doch auch für sie - sie hatte nur ausgesprochen, was sie dachte und war mutig gewesen.
Selene wartete noch einen Moment, ob Shael ihr wohl noch einen Hinweis geben konnte...

Edmond Dantès
14.11.2011, 19:03
Noch während der Rede des Bürgermeisters ereignete sich auf dem Marktplatz etwas so Ungeheuerliches, dass Edmond zunächst nicht seinen Augen trauen mochte. Ein ihm unbekannter Mann, der anscheinend Chester hieß, war wohl in die Nähe von Rebecca, von Buschs neue Dienerin, gekommen und Beide lieferten sich ein hitziges Wortgefecht. Offensichtlich handelte es sich bei dieser Person um exakt denjenigen, welcher die junge Rebecca einst fluchtartig verlassen hatte, nachdem sie sich in anderen Umständen befand; so viel wusste Edmond zumindest von Sophia. Die Gründe waren ihm jedoch ebenso fremd wie der Grund dafür, dass dieser sittenlose Flegel dem armen Mädchen nun bis nach Düsterburg gefolgt war. Nur zu Recht, wie Edmond befand, wurde Chester ein heftiger Schlag in seine Visage verpasst und als er blutüberströmt zu Boden fiel brach erneut ein noch größerer Tumult aus, falls dies verglichen mit der bisherigen Situation, überhaupt noch möglich war.

Gerade als der Graf der unschuldigen Dienerin wenige Augenblicke vor diesem schlagkräftigen Ende zur Hilfe eilen wollte, wurde er von Selene überrascht, welche ihrerseits rasch auf ihn zu kam und etwas auf dem Herzen zu haben schien. Mit flehendem Blick trug Selene ihr Anliegen an ihn heran und Edmond war zutiefst beeindruckt, mit welch Vertrauen und Überzeugung sie sprach. Einen Moment lang dachte er nach, blickte zu dem Bürgermeister und wandte sich wieder an Selene, wobei er ihr tief in die Augen blickte, als er zu sprechen begann.
"Aber, aber, gute Selene, nun beruhigt Euch erst einmal ein wenig. Ihr wisst doch selbst nur zu gut, wie sich die Menschen verhalten, wenn sie einen neuen Bürgermeister gewählt haben, dieser Zwergenaufstand ereignet sich doch jedes Mal aufs Neue, darum müsst ihr Euch nicht darum sorgen, dass sich Herr von Busch um Kopf und Kragen reden könnte. Er selbst scheint von dem Mord überrascht worden zu sein und so sollten wir ihm ein wenig Vertrauen schenken, wenn es darum geht, dass er Herr der Lage sein wird, zumindest wäre es sicherlich nicht angebracht, ihn jetzt noch zu stören, sicherlich wird er schon bald mit seiner Rede ohnehin geendet haben.
Ich werde Euch versprechen, schon morgen mit dem jungen Ehepaar zu sprechen, sie werden sich über unsere Unterstützung gewiss freuen und ein paar persönliche Worte werden sie schon auf den rechten Weg bringen! Ebenso verhält es sich mit Eurem Vorschlag zur Versammlung, der Tag ist schon bald vorüber, so dass wir auch diesen Plan auf einen späteren Tag verschieben müssen. Ich würde mir gerne selbst einen Überblick über die Lage verschaffen, darum lasst uns morgen noch einmal darüber sprechen, wenn ich der werten Fmilie von Busch einen Besuch abstatte!
Mir scheint, Eure neue Kollegin, die junge Rebecca, könnte ein wenig Hilfe gebrauchen, um sich vor diesem Grobian dort hinten zu retten, wir sollten nun besser unverzüglich einschreiten" "

Als Selene wie der Wind Richtung Bürgermeister lief, ließ sie doch glatt den Korb mit dem Kuchen fallen, welchen Edmond sofort wieder vom Boden aufhob. In der Zwischenzeit hatte sich das Problem mit Chester von alleine gelöst und so wandte sich Edmond wieder der jungen Sängerin Marina zu, während er noch über Selenes Vorschlag nachdachte...

Neadyn
14.11.2011, 19:05
Verdattert beobachtete Ava, wie Chester ihr nett gemeintes Angebot ignorierte und dann, immer noch unsicher auf den Beinen, zur Liste wankte. Vermutlich hatte er ihre Frage in diesem Tumult gar nicht mitbekommen und war auch sonst noch angeschlagen durch seine Verletzung.
Auch andere hatten schon ihre Stimmen abgegeben, um einen von ihnen heute Abend zu richten. Wie es schien, würde das wohl Train werden. Er hatte mit seiner, wie Ava fand, etwas überzogenen Hetze gegen den Bürgermeister den Verdacht tatsächlich auf sich gelenkt, denn Bürgermeister von Busch war auch nur ein ganz normaler, wenn auch wohlhabender Bürger Düsterburgs. Er war weder unfehlbar noch allwissend. Train hatte ihm zum Vorwurf gemacht, nichts unternommen zu haben, doch wer weiß, wie man sich verhalten würde, wenn man sich in einer solchen Situation wiederfände?
Doch hatte Train es verdient zu sterben, nur weil er seine freie Meinung aussprach?
Aber diese Frage durfte sie nicht beachten, wenn sie sich heute entscheiden wollte. Außerdem gab es noch jemanden, der sich schon immer seltsam gebärdet hatte: Leonardo di Dragoneri.
Jener lebte nun schon seit geraumer Zeit in Düsterburg, jedoch hatte ihn bisher kaum jemand jemals zu Gesicht bekommen. Doch genau das war die Problematik: Man konnte ihm wohl kaum vorwerfen, zu unauffällig zu sein?!
Deshalb vertraute Ava auf ihr Bauchgefühl und trug Train in die Liste ein. So sehr es sie schmerzte, es mussten Entscheidungen getroffen werden... Dies war wahrlich kein Tag zum Feiern.

DSA-Zocker
14.11.2011, 19:09
Caspar hatte die Diskussionen nur halbherzig verfolgt - viel zu sehr war er immer noch mit den Planungen für die Zukunft der Stadt beschäftigt. Es gab so viel zu tun. Noch heute abend würde er mit seiner Familie sprechen und sie darum bitten, seine Position im Familienunternehmen für seine Amtszeit mit einer anderen Person zu belegen - er wollte sich voll auf seine neuen Aufgaben konzentrieren.

Geistesabwesend machte er sich auf den Weg zur Tafel - als er sah, wieviele Stimmen bereits für Train abgegeben waren, tat er es ihnen gleich und setzte einen weiteren Strich hinter den Namen.

Dann machte er sich auf den Weg - die Arbeit rief.

Lichtdrache
14.11.2011, 19:11
Leonardo ging nach draussen zum marktplatz um zu sehn was los war.

er sah die liste und sah den namen train und paar andere draufstehen.

heute muss wohl der mörder von thorben verurteilt werden.

Ob wohl ihn schmerzte nen fremden zum tode zu verurteilen so trug er auch den namen Train ein.

Und ging danach nach hause zurück um den tod des unglücklichen nicht mitansehen zu müssen.

TrustyBell
14.11.2011, 19:15
Wilhelm sah, wie Herr von Busch ins Rathaus ging und sich hinsetzte. Man konnte die Nervosität und Unwissenheit direkt aus seinem Gesicht ablesen. Wilhelm nahm ein Glas und schenkte Wasser ein und ging zum Bürgermeister. "Herr von Busch, Sie sehen ziemlich fertig aus. Hier, nehmen Sie einen Schluck Wasser, es wird Ihnen gut tun." Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben den Bürgermeister. "Ich kann verstehen, wie Sie sich im Moment fühlen. Selbst wenn es nur eine Person ist, die Sie angeklagt hat, hat es große Auswirkungen auf Euer Leben und das Ansehen. Im Moment sieht es ja so aus, als würde Train der Hauptverdächtige sein, also können Sie sicher beruhigt schlafen, falls sich herausstellen sollte, dass er der Mörder war. Wenn Sie Hilfe oder Sonstiges brauchen, sagen Sie mir bescheid. Ich bin wie immer im Büro."

Viviane
14.11.2011, 19:44
Auch wenn es jetzt egal war wen sie wählte – Train würde hingerichtet werden, das war klar – ging Selene an Shael vorbei, dem es wohl die Sprache verschlagen hatte, und notierte an der Tafel den Namen „Adryan Klerc“. Leonardo war zwar ebenfalls verdächtig, da er wie Adryan neu war und man nichts von ihm wusste, aber dieser geheimnisvolle Mann von dem man erzählte das er Ermittler war hatte sich der Meinung der Mehrheit angeschlossen – was ihn in Selenes Augen extrem verdächtig machte, wenn er ein Ermittler sein wollte. Er war wenn er einer war zumindest kein besonders guter. Sie beschloss auch die drei Abenteurer und die Sängerin im Auge zu behalten – und den neuen Bürgermeister, der heute miserable Arbeit abgeliefert hatte als er seine Stimme verschenkt hatte.

Die fehlenden Stimmen würden nichts mehr ändern, und so lief Selene in der aufkommenden Kühle des Abends eilig in Richtung der Kirche um dem Priester Bescheid zu geben um Train wenigstens die letzten Sakramente zu spenden. Sie betete für seine Seele - denn sie selbst war sich sehr sicher das er es nicht gewesen sein konnte.

Schattenläufer
14.11.2011, 19:47
Miller staunte insgeheim über Havelocks Mut, als dieser vorging und seinen eigenen Namen auf die Liste setzte. Doch für ihn war mittlerweile die Lage klar: Es gab nicht 25 oder mehr Verdächtige, sondern nur zwei. Denn nur zwei Personen hatten überhaupt Kontakt zum Opfer am Tag des Mordes, und so vage dies auch war, es war besser als die Willkür, der er sich gerade konfrontiert sah.
"Ein Bauer mit blauem Haar und ein Wanderer, der nach Alkohol riecht... da soll mir doch einer einen Storch braten, wenn ich die beiden aus der Menge nicht herauspicken kann!", dachte Miller bei sich.

Den Jungen mit den blauen Haaren hatte er schnell gefunden. Er stand an der Tafel mit zwei jungen Damen, von denen eine eindringlich auf ihn einredete, die er als Dienerin im Hause der von Buschs zu erkennen glaubte. Den zweiten, den Wanderer, musste er eine Weile suchen, doch schließlich entdeckte er nur eine Person, die annähernd zur Beschreibung passte: Der Mann hatte rotes Haar, stechend grüne Augen und eine große Narbe am Kinn. In seinen Kleidern war noch ein Restgeruch von Alkohol und Rauch wahrzunehmen, als Miller sich, so unauffällig es nur ging, zu ihm hinüberlehnte.
Er verlor das Gleichgewicht, geriet ins Stolpern und konnte sich gerade noch am Mantel des Wanderers festhalten.
Dieser sah ihn mit seinen kalten grünen Augen an. Aus der Nähe konnte Miller den Schweiß auf der Haut des Fremden sehen, sowie die leichten rötlichen Bartstoppeln. Die Narbe wirkte grotesk, und zusammen mit den feuerroten Haaren und dem strengen Blick ergab sich ein fürchterliches Bild.

Miller geriet völlig aus der Fassung, als ihm der Gedanke in den Kopf schoss: "Dies ist womöglich der Mörderer, der bereits sein nächstes Opfer sucht!" Er geriet ins Schwitzen und stammelte schließlich: "Ihren... ihren Namen, ich - dachte sie zu kennen und wollte mich - wie heißen sie noch gleich?"
Auweia. Das war nicht ganz so gelaufen, wie er es sich vorgestellt hatte.
Der Fremde blickte ihn mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck an, und gab, sich bereits wieder abwendend, die gewünschte Auskunft.

Miller ging noch ein wenig durch die Menge und hörte bei den restlichen Gesprächen zu, während sich sein Herz langsam wieder beruhigte. "Alter Narr", murmelte er zu sich selbst. "Wie sagen die Kinder doch immer: Wer hat Angst vorm bösen Wolf? Der Miller... so sieht's aus. Gott steh mir bei, aber wenn das soeben nicht die Physiognomie eines gefährlichen Menschen war, dann will ich nicht Miller heißen."
Als er sich sicher war, dass der Wanderer ihn nicht beobachtete, ging Miller zur Tafel und setzte den Namen Adryan darauf.

Loxagon
14.11.2011, 19:54
Train saß schweigend vor der Kirche.

"Alle glauben ich wäre der Mörder, dabei kann ich es nicht sein. Irgendjemand muss die rechtschaffenen Bürger beeinflussen. Wenn ich nur mehr Zeit hatte die Wahrheit rauszufinden. Ich hoffe dass Gott, der Herr, ein Wunder geschehen lässt."

Leise sprach er ein Ave Maria ...

Edmond Dantès
14.11.2011, 20:00
Nachdem Maxim bereits gegangen war, blieben Marina und Edmond alleine etwas abseits auf dem Marktplatz zurück und beobachteten die anderen "Vertrauenspersonen", wie sie nacheinander einen der Bürger Düsterburgs des Mords vergangener Nacht für schuldig befunden. Edmond wusste nicht so recht, was er von alledem halten sollte und versuchte aus seiner Erinnerung einen stichhaltigen Beweis zu finden, der ihn auf die Spur des Täters bringen würde.
"Leider habt Ihr Recht, Marina, heute verbleibt uns für lange Spekulationen keine Zeit mehr und wir sind dazu gezwungen, zu handeln. Zwar hat die Mehrheit unserer stimmberechtigten Mitmenschen bereits einen Schuldigen ausfindig machen können, doch wenn ich es mir so recht überlege, dann kommen mir ernste Zweifel an der Schuld dieses Taugenichts, wie hieß er doch gleich? Train? Jedenfalls spielt es diesen Abend keine Rolle mehr, für wen wir uns entscheiden, das Urteil scheint bereits gefällt worden zu sein. So bleibt uns nur die Hoffnung, dass die Bürgerinnen und Bürger Düsterburgs diese Entscheidung nicht bereuen werden.
Die grausame Art, mit der das Opfer letzte Nacht zugerichtet wurde, bedarf einer geschickten Hand, die geübt im Umgang mit Waffen ist und geschickt noch dazu, um die Angriffsspuren eines Tieres imitieren zu können. Derzeit scheint mir nur eine Person vom Können her dazu in der Lage zu sein, und das ist unser Barbier, Sven Frankenfels! Nur ein alteingesessener Bürger Düsterburgs wäre in der Lage gewesen, bei dem Nebel vergangener Nacht ganz ohne Augenzeugen durch die Straßen unserer Stadt zu wandeln und ohne Aufsehen zu erregen solch ein Verbrechen zu verüben. Gewiss kämen noch andere neue Subjekte in Frage, wie dieser Adryan Klerc, der sich auffällig in fremde Angelegenheiten einzumischen scheint, doch dies würde heute zu weit führen..."
Und so schrieb auch Edmond einen Namen auf die große Kreidetafel. Was die nächsten Tage wohl auf ihn zukommen würde? Er entschloss sich, Marinas Angebot anzunehmen, und sie alsbald in dem kleinen Gasthaus aufzusuchen, wo sie für das alte Ehepaar und die Gäste ein par Lieder anstimmen wollte. Nur allzu gerne konnte der junge Graf nun ein wenig Zerstreuung gebrauchen und er wollte sich natürlich selbst von Marinas Talent für die musischen Künste überzeugen...

Layana
14.11.2011, 20:15
Der Tag neigt sich dem Ende zu und es sieht wahrlich nicht gut aus für den jungen Train. Wird er sich dem wütenden Mob hingeben müssen, oder tritt jemand zu seiner Rettung an?

Nein.. niemand wollte eingreifen um Train zu retten.

Sein Schicksal war besiegelt.

Viviane
14.11.2011, 20:18
Eben noch überlegte Selene wer Train wohl hinrichten würde - immerhin hatten sie in Düsterburg keinen Henker und die meisten Wachen wahren ehrbare Bürger - da sah den Verurteilten im Schatten des imposanten Kirchenchors sitzen und beten. Ihr Herz stockte einen kurzen Moment, dann ging sie auf ihn zu und kniete sich vor den Mann, der auf den kalten Treppenstufen saß die zum Kirchenportal führten.

Sie wollte ihn nicht unterbrechen, also wartete sie bis er die Hände sinken ließ und sein Blick ihren suchte. Schweren Herzens entschloss sie sich, Worte des Abschieds zu finden die angemessen waren. Auch wenn sie ihn gar nicht gekannt hatte. "Train, es tut mir so leid wie es gekommen ist. Wenn ihr einen letzten Wunsch habt, oder ich etwas für euch tun kann - bitte sagt es mir."

Raben versammelten sich auf dem Kirchdach und krächzten höhnisch. Im Zwielicht des Abends öffneten sich die großen Portale der Kirche und der Priester kam mit zwei seiner Gehilfen und vier Stadtwachen die Stufen in ihre Richtung hinunter. Es würde nicht mehr lange dauern bis sie Train zurück zum Marktplatz brachten.

Auch Selene senkte demütig den Kopf und begann für ein Wunder zu beten...

Loxagon
14.11.2011, 20:34
Train sah grinsend zu Selene. Dann holte er dich und gab ihr eine Ohrfeige.
"Ich werde dich nun beißen und zu einem der unseren machen, Mädchen!"

Er lächelte.

Alle sahen sie - seine Vampirzähne.
"Train! Was tust du?!", schrien alle.

"Train? Oh, ihr meint den Narren, dessen Platz ich einnahm? Der liegt tot in der Ecke. Doch ich wette ich werde nicht alleine sterben. Ich denke der tödliche Keim dürfte aufgegangen sein."

Train sah alle an.
"Meine Freunde, ich bedauere sehr dass ihr alleine weiterkämpfen müsst um die Menschheit auszulöschen, aber was solls. Ihr habt ja Helfer. Zu essen bietet dieser Planet genug! Menschen ohne Ende!"

Er lachte laut und ließ seine Fingernägel wachsen - dann riß er sich sein Herz aus der Brust.
"Ich gratuliere euch, Menschen, aber diesen Sieg erkauft ihr euch auf Kosten eines der euren. Alles verlief genau wie ich es geplant habe. Ihr wollt wissen wer von euch ein Vampir ist? Findet es heraus - und verreckt elendig! Das Volk der Nacht wird ewiglich herrschen!"

Der Vampir fiel tot zu Boden und nahm sein wahres Aussehen an.

Von der Scheune her erklang ein Schrei, als jemand die Leiche des echten Train Heartnet fand.
Er schien mit letzter Kraft - und seinem Blut - eine Warnung auf den Boden geschrieben zu haben.

"Er ist dem Tode geweiht! Nennt niemals den B *nichts mehr zu erkennen*"

Der erste Vampir war tot, doch wovor wollte der echte Train, bevor er ermordet worden war nur warnen...?
Alle sahen sich an und wussten: jetzt begann der wahre Terror!

Layana
14.11.2011, 20:37
Nach der Offenbarung "Trains" (oder des Wesens, welches sich für ihn ausgab) waren alle geschockt. Sie hatten einen Mörder gesucht, und eine ganz andere Gestalt gefunden: einen Vampir, einen Blutsauger. Auch diese Wesen konnten töten. Doch für den Tod des jungen Thorben waren sie nicht verantwortlich.
Die Suche würde also weiter gehen.

Während dieser Aufregung bemerkten viele nicht, dass einer unter ihnen immer stiller und immer bleicher wurde: ihr Bürgermeister Caspar von Busch.
"Du... Ihr..." Er versuchte etwas zu sagen, doch viele Worte brachte er nicht hinaus. Dem vor wenigen Stunden noch große Reden schwingende Bürgermeister fehlten die Worte. Einzig seine Frau, Sophia von Busch, bemerkte, dass mit ihrem Gatten etwas nicht stimmte. "Caspar, was ist denn los mit dir? Du siehst ja gar nicht gut aus!" rief sie laut aus und zog damit auch die Aufmerksamkeit einiger anderer Städter auf sich. Doch es war zu spät. Capsar von Busch sank in den Armen seiner Ehefrau zu Boden und hauchte nur noch einen letzten Satz: "Dabei wollte ich doch diese Stadt erobern." Dabei drückt er Sophia noch einen zerknüllten Zettel in die Hand: "Als meinen Nachfolger als Bürgermeister wähle ich den Grafen Edmond Dantès."

Somit findet die Zaubermeisterin ihr frühes Ende.

Zitroneneis
14.11.2011, 21:18
Nach einem deftigen Abendessen, das einige ungläubige Blicke seitens anderer Gäste zur Folge hatte, zog Marina sich vorserst auf ihr Zimmer zurück. Viel Zeit blieb ihr nicht bis zum Auftritt, doch diese wollte sie sinnvoll nutzen. Bei einem Becher mit Honig gesüßtem Kraütertee für ihre Stimme notierte sie sich kurz ihre Ideen zu dem Lied, welches sie Grandy versprochen hatte. Dann überprüfte sie kurz die Saiten ihrer Laute und ging schließlich dazu über, ihre mitgebrachten Kleider durchzusehen sich umzuziehen. Kopfschüttelnd legte sie das schwarze Kleid beiseite, welches sie normalerweise bei Trauerfeiern oder sehr feierlichen Anlässen trug. Solch düstere, strenge Kluft würde wohl kaum zu einer verbesserten Stimmung beitragen. Stattdessen entschied sie sich für ein dunkelgrünes Kleid mit langen Ärmeln, welches figurbetont geschnitten war, ohne allzu aufreizend auszusehen. Das Haar kämmte sie, bis es wie ein nächtlicher See glänzte, und ließ es in dunklen Wellen über ihre Schultern fallen. Dann nahm Marina ihre Laute und begab sich in den Aufenthaltsraum, wo sich mittlerweile eine nicht unbeträchtige Anzahl an Menschen versammelt hatte. Sie setzte ein strahlendes Lächeln auf und begab sich an einen zentral gelegenen Platz, den man ihr heute Morgen gewiesen hatte und betrachtete ihr Publikum, dass bereits zu raunen begann. Der erste Moment vor einem Auftritt war immer ein besonderer, Marina genoss stets die Aufregung, die in sie fuhr, wenn das gesamte Publikum die Augen auf sie richtete. Umso erfreuter war sie, zu sehen, dass auch Edmond Zeit gefunden hatte, zu erscheinen. Einmal nahm die junge Sängerin noch tief Luft, dann griff sie sanft in die Saiten und begann mit klarer, reiner Stimme ein fremdsprachige Lied zu singen, welches sie von einem anderen weitgereisten Sänger gelernt hatte:
"Alas, my love, you do me wrong,
To cast me off discourteously.
For I have loved you well and long,
Delighting in your company.
Greensleeves was all my joy
Greensleeves was my delight,
Greensleeves was my heart of gold,
And who but my lady greensleeves..."
Sie sang mit einem furchtbaren Akzent, doch das Publikum lauschte gebannt ihrer Stimme und dem ersten Lied folgte ein zweites und ein drittes, dann ein viertes, über einen bis dahin völlig unbekannten Helden. Melancholische und heitere Stücke wechselten sich ab und für einige Momente vergaß Marina all ihre Sorgen.
Die meisten Zuschauer waren gegangen, Marinas Hände wund und die Stimme heiser als sie ihre Laute beseite legte. Sie war so erschöpft, dass sie den freundlichen Worten Edmonds, der noch hier war, nur mit halbem Ohr zuhören konnte. Doch als er berichtete, als was für ein Monster sich Train entpuppt hatte, schenkte sie ihm ein Lächeln, dass zwar müde, doch gleichzeitig auch erleichtert und glücklich war.

Mr.Räbbit
14.11.2011, 21:22
Innerhalb kurzer Zeit, überschlugen sich auf einmal die Ereignisse. Nicht nur war der Angeklagte ein Leibhaftiger Wiedergänger, ein Vampir, so erreichte die Menge, einen Moment später die Nachricht, dass Caspar von Busch, ebenfalls ermordet wurde.
Immer mehr seltsame Nachrichten kamen herein, unter anderem das Caspar von Busch, ein Anhänger der dunklen Künste gewesen sein soll.
Der Menschenauflauf wurde langsam immer unruhiger, viele Menschen waren schon den ganzen Tag hier versammelt und der grauenhafte Anblick des Vampirs, gepaart mit der Todesnachricht des Bürgermeisters, ließen das Fass langsam aber sicher zum Überlaufen bringen.
"Bei den Neun Pforten, die Finsternis ist über die Stadt hereingebrochen! Wenn auch mit einem Funken Hoffnung für diese verkommene Stadt. Der gesamte Hass und die Missgunst des Lynchmobs, hat seltsamerweise einen Vampir und einen dunklen Diener getroffen. Auch wenn ich selbst das nicht den Göttern zuschreiben würde. Wohl eher Instinkt."

Havelock ging zu der Leiche des Vampirs, der den Körper Trains besetzt gehalten hatte. Der Leichnam bot keinen schönen Anblick... Langsam aber stetig zerfiel der Körper des Vampirs in kleine dampfende Aschebrocken. Einige Leute aus der Menge kamen hinzu während die Ascheteilchen einen letzten grauen Schleier aus Asche auf die Häuser der Stadt wehten.
"Was kommt da bloß auf diesen verfluchten Ort zu..."

Einheit092
14.11.2011, 21:25
Talis hatte die Geschehnisse verfolgt, wie alle anderen auch. Es gab außer dem oder den Mördern auch noch Vampire, Märchengestalten, Fabelwesen, sein Weltbild war zerstört, jetzt konnte er genauso gut an Vampire glauben. Vielleicht wusste der Antiquar morgen ja mehr. Momentan war das alles zu viel für ihn. Er musste die Bilder, die der Vampir "Train" seinem Gedächniss geliefert hatte loswerden und kannte nur ein Mittel, eines dessen massenhafter Nutzung er eigendlich wiederstrebte, aber seine Hemmungen schwanden, aufgrund der Umstände von Tag zu Tag. So begab er sich in die Kneipe und orderte dort, wie gestern auch schon ein Bier nach dem anderen bis ihm keines mehr serviert wurde, da man schließen wollte. Er begab sich, stark torkelnd jedoch ohne, großes Aufsehen zu erregen zu seinem Haus. Dort schaffte er es zwar noch die Tür hinter sich zu schließen, doch hinter kippte er um und schlief ein. Das Dorf ging einem neuen Tag endgegen.

Viviane
14.11.2011, 21:37
Noch mit den roten Fingerabdrücken des Scheusals auf ihrer Wange rannte Selene in die nahe Taverne. Fort, nur fort von diesem Ungetüm! Seine Klauen um ihre Hand, die spitzen Zähne die beinahe ihren Hals berührt hatten - sie wusste nicht was schlimmer war, das sie beinahe gestorben war oder das der Priester und die Wachen die Beine in die Hand genommen hatten und zurück in die Kirche geflohen waren. Bis zu diesem Tage war Selene gläubig gewesen - jetzt jedoch dämmerte es ihr langsam das all die Worte über die gläubigen Gutmenschen Lügen waren.

Sie fand die Taverne unverschlossen vor, es dauerte jedoch einige Zeit bis der Wirt und seine Tochter ebenfalls kamen und sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben Alkohol ausschenken ließ. Wenige Bürger fanden ebenfalls ihren Weg in die Schenke und als einer von ihnen vom Tod des Bürgermeisters berichtete und davon sprach das dies eine gute Nachricht sei denn auch dieser sei ein magisches Wesen gewesen, brach Selene in Tränen aus. Ihr gesamtes Weltbild war zerstört - woran sollte sie nun noch glauben?

Aus dem nahen Gasthaus klangen traurige Lieder zu ihnen hinüber, deren Worte nicht zu verstehen waren, die aber die nun einkehrende Stille in der Taverne nur noch mehr verdichteten. Sie blieb solange es der Wirt zuließ, dann ging sie ins Anwesen der von Buschs wo sie in einen traumlosen Schlaf fiel.

Gendrek
14.11.2011, 21:48
Dankwart seufzte erleichtert "Danke Herr... danke...".
Er schaute zu seinen Freunden, lächelte ihnen freudig zu "Freunde, wir befinden uns auf einem guten Weg, ein Monster dieser Brut ist vernichtet, aber es ist wie ich es befürchtet habe... es gibt mehr von ihnen..."
Er wandte sich zur Menge, hob sein goldenes Kreuz an und sprach laut über den Marktplatz "Fürchtet euch nicht Bürger von Düsterburg! Haltet euch rein, betet zu Gott und verliert nicht euren Glauben daran, dass wir diesen Wahnsinn überleben!" Er hob die Stimme noch mehr an, sprach deutlicher, drängender und überzeugter als zuvor "Ab heute, haben wir, wir alle die hier versammelt sind eine heilige Aufgabe erhalten! Wir sind es, die dafür verantwortlich sein werden, dass sich diese dunkle Pest nicht über die Welt ausbreiten kann. Wir werden es sein, die dafür Sorge tragen, diese Monstren aufzuspüren und zu vernichten! Versteckt euch in der Nacht und hofft darauf, nicht ein Ziel dieser üblen Kreaturen zu werden!"
Sein Arm sank hinab, das Kreuz verschwand und ebenso tat es der alte Dankwart, zusammen mit seinen Freunden.

Im Gasthaus angekommen, dort wo sie die nächsten Nächte schlafen würden, sprachen sich die drei noch aus.
"Glaubst du wirklich, dass du eine Eingebung hattest Dankwart?" "Vielleicht... ich weiss es nicht, ich hatte einfach kein gutes Gefühl... und Julie auch nicht. Aber ich bin mir sicher, dass wir das fortführen können, wir müssen lediglich zusammenhalten und dafür beten, dass der Herr selbst es gut mit uns meint"
"Der Herr selbst... Dankwart, dass war doch bloss Zufall..." "Möglich, ich weiss es wie gesagt wirklich nicht, ich hab mich auf meine Intuition verlassen... und auf meinen Bar..."
Das Gespräch wurde jäh von einem lauten Gähnen durchbrochen welches Julie von sich gab, drollig wie sie war kuschelte sie sich an ihr Herrchen und ihr Frauchen.
"Na... wer ist denn da schon müde?" ein knuffiges Fiepsen als Antwort, ehe sich die drei Freunde eine gute Nacht wünschten und sich Libra aus dem Raum der beiden Männer stahl, dabei von Julie verfolgt wurde, um in ihr eigenes Zimmer zu gehen.
"Süß die Kleine..." "Der Hund oder... Libra?" Der alte Mann klang ein wenig neckend, weckte dabei allerdings grobe Proteste in dem jüngeren Grandy "Na! Na! Na! Julie natürlich! Als würde ich... also... pah... niemals. Julie, natürlich Julie."
Dankwart konnte nicht anders als in Lachen auszubrechen, freudiges Lachen als Abschluss für einen traurigen Tag, mit gutem Ergebnis.
Zehn... zwanzig Minuten später gingen alle der Truppe zu Bett und schliefen ruhig ein.

Liferipper
14.11.2011, 21:57
Nachdem er die Arbeiter in der Kelterei wie angekündigt informiert hatte, war Rafael zum Marktplatz zurückgekehrt. Er hatte es nicht gewollt, aber sein Gewissen hatte ihn gezwungen zumindest den Mord, an dem er sich mitschuldig gemacht hatte, zu beobachten.
Doch er war nicht auf das vorbereitet gewesen, was er dann erblickte: Train, der Mann, den er zuvor nicht gekannt und doch zum Tode verurteilt hatte, hatte sich als Monster herausgestellt. Keine seiner vielen Lehrstunden in Wirtschaft und Finanzwesen hatte ihn auf das vorbereitet, was er zu sehen bekam. Vampire, der alte Kinderschreck... es gab sie wirklich. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre stellte sich auch noch heraus, dass der Bürgermeister anscheinend dunkle Künste praktiziert hatte.
Rafael wusste nicht, ob er anfangen sollte, hysterisch zu lachen oder loszuheulen. Letztendlich tat er nichts von beidem. Er übergab sich an der Stelle, an der er stand auf den Boden. Dass er dabei seine Schuhe mit erwischte, bemerkte er überhaupt nicht.
Danach wandte er sich um und taumelte langsam in Richtung seines Zuhauses davon. Er musste jetzt allein sein. Es galt, ein neues Weltbild zu finden, in dem die Dinge, die er heute gesehen hatte, einen Platz hätten. Er spürte, dass er in dieser Nacht nicht viel Schlaf finden würde.
Dass Herr Havelock ihn gebeten hatte, sich mit ihm zu treffen, hatte er völlig vergessen. Und hätte er sich erinnert, hätte er wohl nicht die Kraft dazu gefunden, an dem Treffen teilzunehmen.

Schattenläufer
14.11.2011, 22:39
Friedrich Miller war im Grunde ein einfacher Mann. Gutmütig, dabei jedoch aufbrausend; außerdem gläubig, sittenhaft und musikalisch begabt. Er genoss das langsame Leben in seiner kleinen Stadt. Ja, er konnte sich selbst ganz gut einschätzen, und er war zufrieden mit sich.
Die Ereignisse des heutigen Tages waren zu viel für diesen einfachen Mann.

Die verzerrte Fratze des Vampirs hatte sich in seine Erinnerung gebrannt, und er würde sie nicht so schnell vergessen. Die Andeutung, dass es noch mehr dieser Kreaturen in ihrer Mitte gab, hallte noch in seinen Ohren. Die blasse Maid, die mit blutverschmiertem Gesicht aus der Kirche rannte. Der Bürgermeister, der fahl zusammen fiel, nur um im nächsten Augenblick mit einem Echo der dunklen Magie Millers Herz zum Erbeben zu bringen.
Er wankte mit schweren Beinen nach Hause. Zu viele Gedanken, zu viele Bilder, zu viele Klänge strömten auf ihn ein.

Für ihn gab es in diesem Augenblick nur einen Weg, um wieder einen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen. Während er das "Vater unser" herunterbetete, betrat er seine Stube und setzte sich an das Klavier. Er nahm all seine vollendeten Werke und fing an zu spielen, bis seine Finger schmerzten und er wieder bei Sinnen war. Die Kerzen waren ausgebrannt. Die letzte halbe Stunde hatte er im Dunkeln gespielt, ohne es zu bemerken. Schließlich begab er sich ins Bett und fiel in einen ruhigen, traumlosen Schlaf.

Ligiiihh
15.11.2011, 14:51
Maxim entschied, seine Herberge erst einmal zu schließen. Es würde eh niemand mehr kommen, jetzt, wo doch die Tore geschlossen sind. Er zog sich wieder sein Stoffhemd an und kramte aus einer vollgeklopften Truhe eine Ballonmütze heraus (in brauner Farbe). Dann ging er auf die Straße und ging zum schwarzen Brett nahe des Rathauses.


Vampir erwischt!!

Heute wurde ein Vampir, der den Platz des Auftragsmörders Train, entlarvt und soeben umgebracht. So wie es aussieht, sucht ein zweites Problem neben der Mörder, die ihre Opfer scheinbar gern köstlich zerfleischen, die Stadt Düsterburg heim, nämlich Vampire. Grausame Geschöpfe der Nacht, welche ihre Opfer zunächst beißen und nur darauf warten, dass diese furchtbar an einer einfachen Todes-Nominierung sterben. Schwarze Magie im Spiel?! Keiner weiß etwas von dieser Kunst. Doch das erste Opfer dieser Gruppe wurde unglücklicherweise unser frisch gewählter Bürgermeister Caspar von Busch. Doch das Ende ist nur der Anfang. Edmond Dantés ist nun fortan unser neuer Bürgermeister und wir können von nun an hoffentlich auf eine fähige Regierung zählen.

"Edmond... ist Bürgermeister?", dachte sich Maxim, "Das ist ja super! Da kann nichts schief laufen... denke ich..."
Ein wohlbekanntes Lied summend lief er zur Taverne, um da seine Teilzeitstelle als Putzkraft anzutreten. "Gleich morgen früh, wenn er aufwacht, werde ich ihn besuchen kommen!"