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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Vampire von Düsterburg] Freier Tag



Layana
07.11.2011, 20:16
Wir befinden uns in Düsterburg, einer noch recht kleinen - aber stetig wachsenden - Stadt Nahe des Düsterwalds, welche aus dem früheren Dorf Düsterwald hervor gegangen ist.

Wir schreiben das Jahr 1726. Den Düsterbürgern geht es gut, auch wenn Gerüchte finstere Gestalten betreffend den Umlauf machen. Da in ihrer Stadt aber noch nichts passiert ist, schenken sie den Gerüchten nicht weiter Beachtung. Wohl gemerkt, noch nichts!


Dieser Thread dient zum Einstieg ins Rollenspiel. Führt eure Charaktere ein, knüpft erste Freundschaften oder sonstige Beziehungen, handelt wie es euch gefällt, noch völlig unabhängig von euren späteren Rollen. Dieser freie Tag dauert 3 Tage, also bis Donnerstag Abend (10.11.)

Desweiteren soll im Laufe dieses Tages der Bürgermeister gewählt werden. Schickt dazu bitte ab frühestens morgen (08.11.), 18 Uhr, eine PN an den User CGF mit dem Namen des Charakters, den ihr gerne zum Bürgermeister - oder zur Bürgermeisterin - wählen möchtet. (Ja, den Charakter, nicht den Spieler! ;))

Wir wünschen euch viel Vergnügen.

Eure GF BIT und Layana

Mivey
07.11.2011, 23:42
Nach einer langen Reise trafen Grandy uns seine Gefährten endlich in Düsterburg ein. Julie belllte aufgeregt und konnte sich kaum stillhalten, sie erkannte die Straßen wieder. Es war früher Morgen, aber ganz aufgegangen war die Sonne noch nicht.
"Ruhig, Mädchen, du kriegst bald dein Hundefutter!", versicherte Grandy ihr und streichelte sie hinter den Ohren.
Die Truppe hatte gerade den großen Torbogen, der den Eingang bildete, durchschritten und sah jetzt zum ersten Mal die im Zwielicht versteckten Häuser und Gassen. Ein dichter Nebel lag über der Stadt und man konnte kaum weiter als einige Meter sehen, nur die Straßenlichter ließen vermuten, dass um sie herum alte Backsteinhäuser standen.
"Es sieht noch schlimmer aus als ich erwartet habe", murmelte Dankwart und man konnte die Trauer in seiner Stimme deutlich hören. Vieles wirkte heruntergekommen und obwohl es kaum eine Stunde vor Sonnenaufgang war, waren die Straßen faßt Menschenleer und ein seltsam süßlicher Verwesunggeruch schwängerte die Luft.
"Es hat keinen Sinn hier in der Kälte des Morgengrauens auszuharren, gibt es hier kein Gasthaus?", frage Libra, die der Anblick der Stadt leicht nervös machte, was sie natürlich niemals zugeben oder zeigen würde.
"Oh natürlich, das Wirtshaus zum polierten Panzer! Ich erinnere mich noch wie ich in meiner Jungend mit meinen Freunden, das ein oder andere Bierchen geleert habe. Gleich hier entlang!", gab Dankwart ihr zu wissen und führte die Truppe geschwift durch die Wege der Stadt, bis sie am besagten Wirtshaus ankamen. Man konnte von Außen Musik und die Stimme anderer Menschen hören, scheinbar war Düsterburg nicht so ausgestorben wie es auf den ersten Blick schien.

Kaum betraten Grandy, Libra und Dankwart das Wirtshaus, sahen sie die ersten Bewohner von Düsterburg. Der Geruch von Met und Hackbraten dominierte die recht stickige Innenluft. Alle im Raum blickten die drei Neuankömmlinge an, Reisende verirrten sich nicht oft in diesem Teil der Welt und ihre Neugier war nur verständlich.
"Können müde Wanderer etwas zu Essen und Trinken haben?", versuchte Grandy das Eis zu brechen. Die meisten Gäste widmeten sich dann wieder ihrem üblichen Aktivitäten und ignorierten die drei. Der Wirt wies sie auf einen Tisch in der Ecke und nach dem ein paar Goldmünzen den Besitzer gewechselt hatten bekamen sie auch den heimischen Hackbraten zu probieren, zusammen mit drei Glas Bier, was anderes schien das Wirtshaus gar nicht zu haben.

So lauschten die drei was die anderen Bewohner, von denen tatsächlich die meisten sich im Wirtshaus versammelt hatten, zu sagen hatten und sie besprachen was sie als nächstes tun wollten.

Mr.Räbbit
07.11.2011, 23:43
Staubflocken im ersten Sonnenstrahl streiften durch das muffige, kleine Antiquariat.
Bücherstapel, große Rollen Papier und hohe ungeordnete Regale stechen dem Betrachter der Szene ins Auge. Tausende und abertausende Zeilen, gefüllt mit Wissen, mehr als jeder Mensch in seinem gesamten Leben lesen könnte. Irgendwo in diesem durcheinander aus Papier, Staub, Ledereinbänden und Spinnweben, steckt ein Geheimnis, welches das Leben aller Bewohner entscheiden könnte, so tief verwurzelt mit der Stadt und dem Schicksal jedes einzelnen...

"HAST DU VERDAMMT NOCHMAL KEINE AUGEN IM KOPF??"

Havelocks Körper fuhr aus aus dem Bett, was hatte er da schon wieder geträumt? Und was ist das für ein Lärm? Ein kontrollierender Blick aus dem Fenster zeigte typisches Straßentheater: Zwei Händlerkarren hatten sich verkeilt und nun spazierten die Ochsen quer durch die enge Straße und behinderten den alltäglichen Warenstrom der Stadt. Die beiden Fahrer stritten heftigst miteinander und es sammelte sich bereits eine kleine Gruppe von Schaulustigen um den Unfall.
Havelock schüttelte den Kopf und zog die Vorhänge zu. "Sowas, am frühen Morgen, diese verfluchten Adelshäuser und ihr extremer Verbrauch an Luxusgütern!"
grummelte Havelock in sich hinein.
Nachdem er sich angezogen und gefrühstückt hatte, griff er sich seinen Gehstock und ging die Treppe herunter, um sich mal anzusehen was genau da draußen los ist, vllt. ließe sich ja der eine oder andere Kunde aus der Menschenmenge gewinnen...

Viviane
08.11.2011, 01:13
Dämmerlicht und Hundegebell weckte Selene aus einem unruhigen Schlaf. Sie hatte von einem schauerlich winterkalten Russland geträumt, so wie es ihr Onkel ihr beschrieben hatte – die Stille auf den langen menschenleeren Strecken, die „Qualitäten“ des Kutschers, die sie mehr als einmal dazu brachte eine Zwangsrast einzulegen, wenn sie die Pferde nicht zu Tode schinden wollten, die schmalen Rennwege an denen Boten an ihnen vorbeipreschten, die sie aber mit der breiten Kutsche nicht befahren konnten, die Furcht vor Banditen und Wölfen, die verdammte Kälte – und auch hier in dem kleinen Verschlag der zwischen dem Gänsestall und der Speisekammer lag war es verdammt kalt.

Der andere Dienstbote der hier bei den Buschs arbeitete, schnarchte noch zufrieden unter einem vollgestopften Sack Stroh. Selene war indessen froh das sie in die warme Küche hinüber gehen konnte um schonmal den Ofen anzufeuern.

Sie richtete das Frühstückstablett für die Herrschaften, brühte frischen Kaffee auf und legte Brot, Eier und den teuren Schweizer Käse zurecht sowie einige Südfrüchte deren Namen sie nicht einmal kannte, und machte sich bereit, gerufen zu werden wenn die Dame des Hauses Hilfe beim Ankleiden brauchte.

Es war ein Morgen, wie jeder andere es in den letzten 4 Jahren gewesen war.

Ein lautes Krachen von der Straße, die Richtung Kirchhof hinausging, ließ sie zusammenzucken. Geschrei und Gezeter erhoben sich und ein Blick aus dem Fenster zeigte, das hier anscheinend die Enge der Straßen zu einem Unfall geführt hatte. Beim Anblick der Köstlichkeiten, die über die Straße rollten krampfte sich Selenes Magen zusammen. Schinken, verdammt, sie hatte am gestrigen Tag vergessen Schinken zu kaufen!

So schnell sie konnte flitzte sie zurück zur ihr vorgestellten Dienerschaft, damit sie Bescheid wusste wo sie war und sich um die Herrschaften kümmerte falls sie früher als üblich erwachten, dann lief sie so schnell sie konnte zur nahen Kelterei, die immer Schinken, Käse und Trauben für Verkostungen gelagert hatten.

Simon
08.11.2011, 07:14
Er hätte am Abend seiner Ankunft nicht so tief - und vor allem nicht so oft - ins Glas schauen sollen. Sein Schädel fühlte sich an, als ob er mit einer stumpfen Axt gespalten worden wäre. Und das erst nach einigen Versuchen. Mit tief in den Händen vergrabenem Gesicht setzte sich Adryan Klerc im Bett auf und versuchte sich zu orientieren; ein schwieriges Unterfangen, drehte sich doch der gesamte verdammte Raum um ihn. Was auch immer diese Leute in Düsterbrug in ihren Met mischten, es sorgte dafür, dass er sich wie ein geschlagener toter Hund fühlte.
Das plötzlich einsetzende Gebell ließ einen stechenden Schmerz in seinem Kopf explodieren; in der Verzweiflung seines Katers - des gewaltigsten Katers, den er seit Jahren hatte - stürzte er sich auf die Waschschüssel und tauchte sein Gesicht in das kalte Wasser. Langsam zählte er stumm bis 10, während er die wohltuende Wirkung des kalten Wassers, das um sein Gesicht und durch seine Haare floss, in sich aufnham. Beinahe bedächtig hob er den Kopf aus der Schüssel und blickte einen Augenblick lang in das aufgewühlte Wasser. Nun ging es ihm deutlich besser. Oder zumindest so gut, dass er sich langsam ankleiden und in den Hauptraum des Wirtshauses herunter gehen konnte, um dort ein Frühstück zu sich zu nehmen.

Liferipper
08.11.2011, 11:12
Verehrter Vater,

hier ist die neueste Wagenladung des Düsterburger Weins. Soweit ich das beurteilen kann, unterscheidet sich die Qualität nicht von der der letzten Ladung.

In der Kelterei selbst gab es auch diesmal keine Vorkomnisse. Die Arbeiter verrichten ihren Dienst ohne zu murren und alles läuft in gewohnten Bahnen.

Übrigens sind heute Bürgermeisterwahlen in Düsterburg. Allerdings scheint keiner der Kandidaten irgendwelche Pläne zu haben, die sich auf unsere Geschäfte auswirken, daher werde ich dir das Ergebnis voraussichtlich erst mit dem der nächsten Lieferung beiliegenden Brief mitteilen, sofern es nicht zu Überraschungen kommt.

Anbei findet du wie üblich eine detaillierte Liste der Erzeugnismengen seit meinem letzten Brief.

Grüß die Familie von mir.

Kritisch beäugte Rafael das, was er geschrieben hatte. Irgendwie hatte er mit vielen Worten geschrieben, das in letzter Zeit nichts Außergewöhnliches vorgefallen war. Womit sich dieser Brief nicht von dem vorherigen oder dem davor unterschied. Natürlich wünschte er sich nicht gerade, dass es zu irgendwelchen Unfällen oder einem anderen Unglück kam, doch wie sollte er seine Fähigkeiten beweisen, wenn er nichts weiter zu tun hatte, als regelmäßig die Zahl der abgefüllten Flaschen zu kontrollieren und mit der erwarteten Menge zu vergleichen? Er seufzte.
Kurz überlegte er, ob er etwas zu den Gerüchten, die in letzter Zeit die Runde machten, schreiben sollte, entschied dann aber, dass das nur die üblichen Gerüchte waren, die keiner Erwähnung Wert waren. Schwungvoll setzte er seinen Namen unter den Brief, steckte ihn dann zusammen mit der bereitliegenden Liste in einen wasserdichten Umschlag und versiegelte diesen.
Dann steckte er den Umschlag ein, blies die Kerze aus, deren Schein er aufgrund des dichten Morgennebels zum Schreiben benötigt hatte, und ging nach unten, um das Verladen der Kisten zu beaufsichtigen.

Loxagon
08.11.2011, 11:31
Sein Herr hatte ihn nach Düsterburg geschickt, denn dort sollten höchst seltsame Dinge vor sich gehen.
Train pfiff ein fröhliches Lied, als er in die Dorfschenke eintrat. Zielstrebig eilte er zum Tresen und sprach den wirt an.
"Guter Mannm, ich hätte gerne einen großen Krug Milch und etwas leckeres zu essen. Viel! Mehrere Gänge! Und ein Zimmer für einige Tage."

Zitroneneis
08.11.2011, 16:49
Trotz der frühen Stunde saß Marina bereits an ihrer zweiten Portion Rührei mit Speck. Gestern Abend war sie hier eingetroffen und hatte sich, erschöpft von der Reise sofort ein Zimmer (und eine riesige Portion Eintopf!) bezahlt. Ihr letzter größerer Auftritt hatte ihren Geldbeutel angenehm gefüllt, doch viel war nicht mehr davon übrig. Also würde sie sich heute wieder an die Arbeit machen. Vielleicht würde in dieser anscheinend recht wohlhabenden Stadt sogar eine der reichen Herrschaften auf sie aufmerksam werden und ihre Dienste für einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen! Sie würde wohl heute Abend ihr Bestes geben müssen. Ihr Blick schweifte durch den Schankraum, der sich langsam füllte, und blieb an einer kleinen Gruppe hängen, die gerde eben eingetroffen war. Ein jüngerer und ein alter Mann, eine junge Frau, ein Hund... Marina konnte nicht genau sagen, warum, aber die drei kamen ihr bekannt vor. Während sie die letzten Bissen ihres Frühstücks verspeiste, dachte sie nach...
Da! Plötzlich fiel er ihr wieder ein, der seltsame Traum, den sie vor etwa einer Woche gehabt hatte. Die genauen Details wusste sie nicht mehr, aber es war ein Traum über eine Stadt gewesen, die nicht unähnlich der hiesigen war. Es war wirklich ein seltsamer Traum, mit lauter Vampiren, Werwölfen, Wiedergängern, Flüchen und bösen Zaubern... und Kaninchen. Ja, sie war sich sicher, dass auch Kaninchen eine Rolle darin gespielt hatten. Und mittendrin waren diese vier ungleichen Wanderer gewesen. Ob es wohl Zufall war? Aber daran glaubte Marina nicht. Also beschloss sie, die Reisenden in ein Gespräch zu verwickeln. Mit einem freundlichen Lächeln trat sie auf die drei zu. "Darf ich mich zu Euch setzen?" Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm sie auf einem freien Stuhl Platz. "Ihr seid Reisende, nicht wahr? Sicherlich seid Ihr weit herumgekommen. Vielleicht mögt Ihr mir erzählen, was in der Welt vor sich geht? Ich bin nämlich Sängerin und interessante Erzählungen sind der Zündstoff für meine Lieder." Bevor einer der drei antworten konnte rief Marina dem Schankmädchen zu: "Bringt den drei Herrschaften doch noch jeweils ein Bier... und mir eine große Portion Rührei!"

Lichtdrache
08.11.2011, 17:04
Leonardo stand auf und zog sich ermal an,

Als er gefrühstückt hatte ging er durch düsterburg.

er sah Drei komische gestalten vvorbei gehen, dabei war nicht mal karneval, er ging einfach weiter und ging wieder nach hause zu seinen studien.

Mivey
08.11.2011, 17:11
Grandy war gerade beim Versuch Julie eine kleine Portion vom Hackbraten ins Hundefutter zu geben, als eine recht junge Frau mit schwarzblauen Haaren und von schlanker Figur sich neben sie hockte und sie sofort ansprach.

"Ich bin Grandy, und das hier sind Dankwart und Libra. Wir kommen aus den Ostmarken, einige Hundert Meilen auf der anderen Seite des Tals und wir sind eigentlich selbst daran interessiert zu wissen was in Düsterbug passiert ist. Ich und Libra sind eigentlich zum ersten Mal hier, oder Libra?
Danke übrigens für die drei Bier, was verschafft uns die Ehre, Frau .... ?"

Zitroneneis
08.11.2011, 17:32
"Mein Name ist Marina", erwiederte die junge Sängerin und betrachtete Grandy neugierig. "Wie ich schon sagte, bin ich eine Sängerin und stets auf der Suche nach Inspiration für meine Lieder. Und meistens ergibt sich diese, wenn ich den Erzählungen Reisender lausche. Zwar bin ich selbst schon an einigen Orten gewesen, aber... bedauerlicherweise ist mir wenig widerfahren, was tauglich für ein Lied wäre." Sie stieß einen kleinen Seufzer aus, doch ihre Miene hellte sich sofort wieder auf, als das Schankmädchen ihr mit einem seltsamen Blick die dritte Portion Rührei brachte. Marina nahm einen Bissen, kaute genüsslich und schluckte ihn herunter. Dann blickte sie wieder Grandy an. "Doch sagt... was genau wollt ihr denn hier herausfinden, dass ihr eine solche Reise auf Euch nehmt? Ich selbst bin gestern erst hier eingetroffen und weiß leider wenig über diese Stadt - außer, dass sie sehr wohlhabend ist. Doch die wenigsten Menschen möchten Lieder über eine Stadt, voll reicher Pfeffersäcke hören! Wenn ihr also etwas über andere Außergewöhnlichkeiten wisst, lasst es mich nur wissen."

Caro
08.11.2011, 17:49
"Werte Marina," wandte sich Libra an die, und das musste selbst sie zugeben, wenn auch widerwillig, hübsche Sängerin, "wir sind auch erst vor wenigen Minuten angekommen. Ich für meinen Teil..." und damit blickte sie zu Dankwart hinüber, "...bin selber etwas unsicher, welche Schritte wir als nächstes unternehmen, aber...aufgrund sehr unangenehmer Umstände habe ich derzeit eh nichts Anderes vor. Alles, was ich weiß, und das sind auch nur Gerüchte, ist, dass diese Stadt vor langer Zeit einmal mit einem Fluch belegt gewesen sein soll. Aber das kennt man ja. Ammenmärchen. Alte Sagen, alte Lieder. Aber das müsstest du ja wissen, nicht wahr?" sie nahm einen Bissen von ihrem Hackbraten, nicht gerade das, was sie unter normalen Umständen bevorzugen würde, aber scheinbar war diese Stadt entweder nicht so reich, wie es hieß, oder der Wohlstand hatte noch keinen großen Einfluss auf die regionale Küche genommen.
"Dankwart, was hast du uns nicht gleich noch über die alten Sagen erzählt? Vielleicht kannst du damit ja Marina hier ein wenig inspirieren?"

R.F.
08.11.2011, 17:53
Rowan war wütend. Nicht nur hatte er seinen Lieblingstee in seiner Residenz gelassen, hinzu kam noch, dass die Kutsche, die ihn nach Düsterburg bringen sollte, die der Fürst persönlich schicken sollte, nicht da war. Nachdem Rowan also über einen Tag lang auf eine Antwort gewartet hatte, blieb ihm nichts anderes übrig, als einen vorbeifahrenden Händler um Mitfahrt zu bitten. Somit dauerte es noch sehr viel länger, bis er endlich in Düsterburg ankommen sollte.

"Nun gut, so machen wir denn aus der Not eine Tugend", sichtlich verärgert verzog sich Rowan auf den Karren des Händlers und zückte sein Buch, das er eh schon seit Tagen lesen wollte. "So kümmere er sich, seiner Tätigkeit nachzukommen und schleunigst seinen Weg nach Düsterburg zu finden, insofern er seines Obulus handhaft werden will." So begann die Fahrt, die ganze drei Tage in Anspruch nach und zu guter Letzt stoppte der Händler vor den Toren der Stadt "Bis hierher und nicht weiter. Bitte steigen sie aus." Rowan war nicht auf den abrupten Halt eingestellt, weshalb sein Buch vom Karren in den Dreck der Straße fiel. "So fehlt es ihm denn an nötigen Anstand, dass er sich nicht seines Mundes bediene und ein Wort der Obacht spräche? Nun denn, so nehme er seinen Lohn und verschwinde aus meinen Augen." Es war nicht so, dass Rowan immer so spräche, diese Art der Kommunikation war letztlich nur ein Zeichen davon, dass er wütend war und es kam nicht selten vor, dass sein Gesprächspartner nicht verstand, was Rowan ihm gesagt hatte. Aus diesem Grunde verschwand der Händler mit einer verwirrten Mine am Horizont.

Rowan betrat die Stadt und war auf dem Weg zum Schloss Düsterburgs, doch musste er feststellen, dass niemandem, nicht einmal ihm Einlass gewährt wurde. Schlimmer noch: sie behaupteten sogar noch, niemanls eine Einladung geschickt zu haben. Vollkommen verärgert, suchte Rowan die nächstliegende Taverne auf, um sich abzuregen.

DSA-Zocker
08.11.2011, 18:04
Müde erhob Caspar von Busch sich aus seinem von unruhigen Träumen geplagten Schlaf. Es wunderte ihn, dass Sophia ihn nicht geweckt hatte - bestimmt hatte er sie versehentlich mehrmals aus dem Schlaf gerissen, aber normalerweise stupste sie ihn dann kurz an und nach der kurzen Zeit, die das Einschlafen dann benötigte, war von bösen Träumen keine Spur mehr.

Er kleidete sich eilig an, drückte seiner Frau einen liebevollen Kuss auf die Stirn und verließ dann das Schlafzimmer, um die Treppe hinunter ins Erdgeschoss hinunterzugehen.

Im Esszimmer nahm er Platz und begutachtete sein Frühstück - Brot, Eier, Käse, Früchte. Er blickte sich nach Rebecca, der ranghöchsten Dienerin, um und fragte in herablassendem Tonfall: Wo ist der Schinken?

~Jack~
08.11.2011, 18:05
Nach einer anstrengenden Nacht kam Chester in einer kleinen Kammer des Wirtshaus zum polierten Panzer wieder zu sich. Eigentlich sollte er ja dem Wirt aushelfen, aber irgendwie hatte er sich gestern in ein Saufgelage verstrickt, dessen Ende er offensichtlich nicht mehr mitbekommen hatte. Zum Glück hatte er den Wirt überredet ihm diese Kammer zum schlafen zu überlassen, sonst hätte dieser ihn vermutlich einfach auf die Straße geschmissen um dort seinen Rausch auszuschlafen.

Nachdem er sich frisch eingekleidet hatte verließ er das Zimmer, woraufhin ihm ein schwanzwedelnder Hund entgegenlief und ihn beschnupperte. Nachdem dieser jedoch feststellen musste, dass Chester nirgens ein Leckerli versteckt hatte, begab er sich wieder zu seinem Herrchen.
Chester musterte die Neuankömmlinge nur einen Augenblick bevor er das Wirtshaus verließ um einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Seine Schicht würde eh erst in den Abendstunden beginnen.

Gendrek
08.11.2011, 18:08
"Mhhh..." kurz nuschelte der ältere Mann in seinen Bart hinein, ehe er das Wort ergriff "...die alten Sagen... schon lange vor meiner Generation kursierten Gerüchte, dass in dieser Gegend nicht alles mit rechten Dingen zugeht."
Der Blick Dankwarts senkte sich, die viel zu buschigen Augenbrauen wanderten nachdenklich zusammen "...noch in der Ära meines Ururgroßvaters gab es diese Geschichten schon, Sagen welche die Bevölkerung in Aufruhr versetzen, ihnen Angst machten und sie stetig wachen liesen. Man redete von Leichen, frisch vergraben die nachts einfach... verschwanden... und irgendwann wieder auftauchten, lebendig wie eh und je!"
Ein leiser Seufzer ging über seine Lippen, zeitgleich hob er den Blick wieder an, blickte in die Runde, räusperte sich leise "...alte Sagen die sich vielleicht bewahrheiten. Es sind erneut nur Gerüchte die in den letzten Tagen umgehen, doch in jeder Sage mag ein Fünkchen Wahrheit liegen und sofern es wahr ist, dass sich die Toten wahrhaftig aus ihren Gräbern erheben, sich zu Abscheulichkeiten verwandeln die dem Blick des Herrn entgehen wollen, dann werden wir sie finden!"

Abwechselnd packte er mit den Händen an den Henkel seines Bierkruges, deutlich bewegte sich sein Bart nach links und rechts, so wohl auch seine Lippen...doch dann, ein viel zu fröhlicher Laut im Anbetracht der doch relativ düsteren Vergangenheit des Herzogtums "Zumindest gibt es anscheinend immer noch den guten alten Hackbraten hier wie ich ihn aus meiner Jugend kenne." Sein Blick galt eindeutig Libra und ihrem Gesichtsausdruck nachdem sie einen herzhaften Bissen wagte.

Simon
08.11.2011, 18:11
In der Schankstube herrschte bereits reges Treiben, als Adryan die Treppe hinunter schritt und beim Eintreten in den großen Raum, in dem die Gerüche abgestandener Luft, Met, Hackbraten und verschütteten Bier um die Oberhand kämpften, für einen Moment langsamer wurde. Für einen kurzen Augenblick befürchtete er, die Gewalt über seinen Magen zu verlieren und damit auch dessen kläglichen Inhalt. An die Wand gelehnt versuchte er, wieder Herr über seinen Sinne und seinen Körper zu werden, die Beherrschung wiederzuerlangen, da fiel ihm ein leuchtendes Rot am Rande seines Sichtfeldes auf. Langsam, um seine Umbegung nicht erneut in Drehungen zu versetzen, wandte er den Kopf in jene Richtung und erkannte, dass das flammende Rot zu einer Frau gehörte - einer wunderschönen Frau in einem violetten Umhang, dessen dunkle Farbe ihr Haar beinahe wie einen Kranz lebendiger Flammen wirken ließ. Sie hielt sich in Begleitung auf und schien sich zu unterhalten, so viel konnte er in seinem abflauenden Kater erkennen.
Mit ungelenkten Schritten und unter Mobilisierung sämtlicher Selbstbeherrschung ging Adryan langsam auf einen der Tische in der Nähe dieser Gruppe um die rothaarige Frau heran - sie hatten einen Hund bei sich, dessen Gebell einen wahren Sturm an Echos in seinem Schädel auslöste - und ließ sich seufzend auf eine der Bänke nieder. Mit vom Alkohol aufgerauter Stimme rief er nach der Bedienung: "Bringt mir bitte ein Bier, Brot, Käse und Rührei!". Ein Bier gegen den Kater war das, was er jetzt brauchen konnte, um seine Sinne wieder auf Vordermann zu bringen - denn schließlich war er nicht zum Spaß nach Düsterburg gekommen...

Zitroneneis
08.11.2011, 18:21
"Tote, die ihren Gräbern entsteigen? Was für eine grauenvollen Vorstellung!", rief Marina, doch die Neugierde ließ ihre Augen hell leuchten und verrieten so, dass sie es nicht allzu grauenhaft fand. "Ich habe keine derartigen Gerüchte vernommen... erzählt mir doch bitte mehr, werter Herr Dankwart." Mit einem Blick auf Libras Teller befand sie, dass der "gute, alte Hackbraten" sicher sein Geld wert war - und bestellte sich sogleich eine eigene Portion, den ungläubigen Blick des Wirtes missachtend.

Mivey
08.11.2011, 18:28
"Geschichten wollt ihr also hören?", unterbrach Grandy die Erzählung zwischen Dankwart und Marina. Das Bier hatte ihn etwas gelockert und die fröhliche Stimmung der Sängerin schwabte etwas auf ihn über.
"Vielleicht wollt ihr dann von einer meiner Begegnungen mit wilden Kreaturen in der Ostmark hören.
Ich war gerade aus dem Ne.. äh ... in die Ostmark gekommen und wollte mich ins örtliche Gasthaus begeben. Aus irgendeinem Grund stand droben in großen Lettern INN. Vielleicht weil man hINNein gehen sollte? Aber ich schweife ab. Auf meinem Weg begegnete ich einer Schar von grauenerregenden Monstern. Ich kann mich noch daran erinnern als wäre es am vorherigen Tage gewesen Sie hatten lange Ohren und ein flauschiges Fell, mit einer tiefschwarzen Färbung. Blut tropfte aus ihren Mäulern und sie sahen mich mit ihren finsteren Augen gebannt an. Um sie herum konnte man die sauber abgenagten Skelette von zahlreichen Kleintieren erkennen, sogar eine Katze hatten diese Bestien verzehrt. Wer weis wie lange sie die Bevölkerung schon terrorisiert hatten? Jemand musste ihnen ein Ende setzen!
Ich wusste sofort, dass es ein Kampf um Leben und Tot werden würde. Die kleinen Biester waren schnell, kaum einer meiner Hiebe traf sie undd en ein oder anderen Biss musste ich einstecken. Es sah nicht gut aus. Sie hatten mich umzingelt und hinter mir war ein große Felswand. Ich konnte nicht fliehen. Doch kurz bevor ich am verzweifeln war, kam sie, aus dem Dickicht geschossen. Julie! (Sie hatte sich an einem Baumstamm etwas erleichtert) Mit ihrer Hilfe konnte ich schnell die Lage in den Griff kriegen und die Ungeheuer eins nach dem anderen ins Jenseits befördern."
Er nahm einen langen Schluck von seinem Bierglas.
"Hier seht. Ich hab sogar das Fell von einem als Erinnerung behalten."
Grandy packte etwas aus seiner Reisetasche und legte es behutsam auf den Tisch. Es war das schwarze Fell eines nicht besonders großen Kaninchens, sogar die Ohren waren sehr geschickt gehäutet worden. Grandy war sicherlich talentiert in der Herstellung von Tierfellen.

Blanca Nieves
08.11.2011, 18:33
Elly hatte schon seit den frühen Morgenstunden viel zu tun. Sie musste einkaufen und anschließend den Schankraum für den Abend herrichten. Der Tag fing schon nicht so gut an, nachdem sie keinen frischen Schinken kaufen konnte. Die ganze Ladung ist umgekippt und war nicht mehr zu gebrauchen. Deshalb mussten ihr Vater und sie etwas an ihren Menü ändern. Doch der Tag war da noch jung.
Mittags kamen auch schon die ersten Gäste und bis zum Abend wurde es immer voller. Die ganze Stadt schien anwesend zu sein.
Elly war schwer beschäftigt den Wünschen der Gäste nachzukommen.
Später am Abend waren aber auch seltsame Leute da. Da war eine Frau, die schon die dritte Portion Rührei aß und immer noch hungrig zu sein schien. Dort waren die drei sonderbaren Reisenden und Elly würde zu gerne hören, was sie zu erzählen haben. Sie versuchte immer etwas näher zu ihnen zu gelangen, doch immer wieder rief ihr Vater nach ihr oder es wurden neue Bestellungen aufgegeben.
Schon wurde wieder nach ihr gerufen: "Bringt mir bitte ein Bier, Brot, Käse und Rührei!". "Bin schon unterwegs." Elly hastete in die Küche, welche sich hinter der großen Theke befand und kam gleich darauf mit der Bestellung heraus.
"Hier bitte, ihr Rührei mit Käse und Brot und das Fass Bier.", sagte Elly lächeln und stellte alles auf den Tisch ab.

Ave
08.11.2011, 18:34
Stille herrscht in Düsterburg als Thorben durch die Gassen wandert. Ein Schild, schwach beleuchtet, auf dem ''Zum polierten Panzer'' steht weckt sein Interesse. Er tritt hinein und findet sich in einem gemütlichen Raum wieder. Viele Gestalten sitzen an einzelnen Tischen doch um die wollte er sich vorerst nicht kümmern. Seinen Magen knurrte, denn er hatte seit seiner Ankunft noch nichts zu sich genommen. Er setzte sich an die Bar und sprach mit dem Barkeeper. ''Ich möchte das was der werte Herr dort drüben gerade verspeist.'' Es tat gut wieder etwas im Magen zu haben und jetzt sah er sich auch etwas im Gasthaus um.

Eine kleine Reisegruppe fiel ihm ins Auge, einer von ihnen packte ein dunkles Fell aus und mit einem Grinsen im Gesicht erzählte er die Geschichte dazu.
''Was für ein schönes Fell ihr da habt! Das lässt sich sicher gut an den Mann bringen.'' sagte Thorben, der schon einen Handel in Planung hatte.

Kael
08.11.2011, 18:36
" Aufwachen!", tönte es von unten. Shael war noch verdammt müde. Er wuschelte sich durch die Haare und ging nach unten in die Küche. "Morgen." meinte Shael zu seinen Eltern. "Hättet ihr mich nicht etwas später wecken können?" "Nein. Falls du dich erinnerst, du musst mir noch helfen, ein paar Kartoffeln zu ernten." meine der Vater zu Shael. "Na fein." Shael und sein Vater gingen raus, um ein paar Kartoffeln zu ernten und brachten dabei zwei volle Eimer heraus. Nach einiger Zeit waren sie dann mit der Arbeit fertig, während Gina und Shaels Mutter gerade dabei waren, die Hütte aufzuräumen. "Vater.", begann er, "könnt ihr mich eine Weile entbehren? Ich möchte mal nachsehen, ob ein paar meiner Dorfbewohner-Freunde mittlerweile in der Taverne eingefunden haben." "Sicher.", meinte der Vater. "komm aber nicht allzu spät zurück." Shael machte die Haustür zu, und ging auf den Dorfplatz. Die Taverne war schon in Sicht und nach kurzem Zögern betrat er sie, um zu sehen, ob die Freunde da waren, mit denen er sich verabredet hatte.

Viviane
08.11.2011, 18:37
Bei der Kelterei hatte man sie abgewiesen- durch die Warenlieferung hatte niemand auch nur einen Augenblick Zeit um ihr Gehör zu schenken, ausserdem leide man, so verriet ihr zumindest einer der Knechte dort, selber an Engpässen was die Lebensmittel anging. Zumindest aus der Region um Düsterburg wurde immer weniger von den Bauern geliefert – es schien wie verhext, die Lämmer und Kälber die dieses Jahr geboren worden waren hatten einfach nicht lange überlebt und die Unfruchtbarkeit der Erde schien in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreicht zu haben.

Auf der Suche nach halbwegs passablen Lebensmitteln um die Speisekammer ihres Herren aufzustocken stolperte Selene mit ihrem großen Marktkorb dann letztlich am Vormittag in das Dorfgasthaus „Zum polierten Panzer“ das sie bis heute gemieden hatte, da das Militär sich hier oft breitmachte um nach dem Dienst noch einen zu heben. Und vor dem Dienst. Und an den freien Tagen. Sodass eigentlich immer ein paar uniformierte Männer hier herumlungerten, die meist nicht die feinsten Umgangsformen hatten.

Allerlei seltsames Volk hatte sich dort versammelt. Der Wirt und seine Schankmagd waren in heller Aufregung, da in der Tat viel los war und es dauerte bis er sich ihr zuwenden konnte.

„Hab ihr vielleicht aufgeschnittenen Räucherschinken vorrätig, guter Mann? Ich würde euch auch gut dafür entlohnen.“

„Also ich kann dir Hackbraten verkaufen, Mädchen, aber Schinken ist aus. Hab seit einiger Zeit keine Lieferungen mehr bekommen und demnächst werde ich selber wohl auf Fischeintopf umsteigen müssen. Ich hab hier Gäste, die essen für 3! Wahrhaftig, darüber sollte man mal ein Lied schreiben - Saufen, das kann ja jeder, aber so essen wie die. Neee, das hab ich noch nich geseh'n.“

Enttäuscht kramte Selene nach der Einkaufsliste in ihrer Schürze. „Ah, sagt habt ihr dann vielleicht wenigstens Poliermittel?“ Nach einer kurzen Pause setzte sie noch hinzu - „Naja, euer Gasthaus heißt doch zum polierten Panzer?“ Mit einem Seufzer und einem Kopfschütteln ließ er sie dann am Tresen stehen.

Selene starrte verbissen auf ihre Schuhe. Ein Tag der so angefangen hatte, konnte kein gutes Ende nehmen. Ein Klappern lenkte ihren Blick auf das Treppenhaus im Hinterzimmer – dort kullerten gerade drei bunte Tiere die Treppe hinunter.

Beim hinausgehen schnappte sie ein „Man redete von Leichen, frisch vergraben die nachts einfach... verschwanden... und irgendwann wieder auftauchten..." von einem älteren Herren mit einer riesigen Knollnase und einem imposanten Schnurrbart auf. Sie kannte die Geschichte, die man kleinen Kindern in Düsterburg erzählte – vom Priester, der sich lebendig hatte begraben lassen. Aber das waren Ammenmärchen! Total verrückt, dieses Gasthaus, aber sie war ja gewarnt worden. Jetzt hoffte sie nur das man ihr glauben würde, was heute alles passiert war...

Zurück im Hause der von Buschs eilte sie so schnell sie konnte ins Speisezimmer wo sie schon von (wie befürchtet) Herrn von Busch und Rebecca erwartet wurde. Atemlos versuchte sie zu erklären, was geschehen war - „Verzeiht.... Herr....von Busch... Aber keiner der zahlreichen Händler hat den zarten Räucherschinken vorrätig gehabt, für den Düsterwald berühmt ist... Wahrhaftig, kein einziger! Ein Händler aus Königsberg aber... er sagte... das dort derzeit die Preise für sämtliches Fleisch – egal ob Rind, Geflügel, Wachteln, ja sogar für Tauben! - in kosmische Höhen geschossen sind. Und bei der Kelterei sagte man mir das aus der Region kaum noch Waren abgegeben wurden. Es gibt nichts, was die Bauern abgeben könnten. Schrecklich...“

Simon
08.11.2011, 18:40
Das Gespräch am Nachbartisch schien offensichtlich einen äußerst interessanten Verlauf angenommen zu haben - zumindest ließ der lautstarke Ausruf einer jungen Frau über "Tote, die ihren Gräbern entsteigen" darauf schließen. Es war also etwas an dem dran, was er über diese Gegend gehört hatte. Adryan wollte sich gerade so arglos wie möglich nach vorn beugen, um mehr von der Unterhaltung hören zu können, da erschien eine braunhaarige junge Frau an seinen Tisch und stellte mit den Worten "Hier bitte, ihr Rührei mit Käse und Brot und das Fass Bier." seine Bestellung auf dem Tisch ab und lächelte ihn an. Es war ein bezauberndes Lächeln, das Adryan dazu ermunterte, ebenfalls zu lächeln - ein in Anbetracht seines Zustandes sicherlich bedauernswerter Anblick - und zu sagen: "Habt Dank, hübsches Kind.". Und er fügte hinzu: "Sagt, wisst ihr, wer diese Fremden sind?"

Caro
08.11.2011, 18:42
Aus den Augenwinkeln hatte Libra ihn bereits wahrgenommen, diesen beeindruckenden Mann, der sich an Nebentisch gesetzt hatte.
"Marina, kennt ihr in dieser Stadt eigentlich noch andere Leute?", sprach sie die junge Frau an und ignorierte wohlweislich Grandys Heldengeschichte. Ja, sicher, ungemein heldenhaft, dieser ungehobelte Kerl, mit seinem Hund und...ach, was regte sie sich auf. Sie warf ihre roten Haare nach hinten und schob Marina die Reste ihres Hackbratens zu. "Anscheinend bevorzugen viele...Reisende...dieses Lokal." Unauffällig blickte sie dabei zu dem Fremden. "Oder wisst ihr irgendetwas über die Stadtbewohner? Man hört ja einiges über die von Buschs, selbst wenn man von außerhalb kommt. Vor wenigen Tagen habe ich in einer Schänke ein Gespräch gehört, laut dem diese Familie sehr mächtig sein soll. Und wo Macht ist, da ist auch Schmutz." Libra war sehr interessiert an solchen Klatschgeschichten. Natürlich.

Schattenläufer
08.11.2011, 18:46
"Falsch, ganz falsch!", zeterte Friedrich Miller und warf die Arme in die Luft. "Junge, weißt du denn überhaupt, was Allegro bedeutet? Du spielst das ja, als wäre es ein Requiem! Na komm, nochmal von vorne, diesmal mit ein wenig Schwung!"
Der Junge blickte ängstlich auf das Notenblatt und begann ein weiteres Mal, das Stück zu spielen. Streng schaute Miller auf die Finger, die leicht zitternd über die Tasten des Klaviers huschten. Nach einer Minute unterbrach er den Jungen wieder. "Jetzt spielst du es Staccato. Das ist nicht besser, aber wenigstens versuchst du es. Lass mich an das Klavier, ich spiele es dir noch einmal vor und dann beenden wir den Unterricht für heute. Morgen möchte ich, dass du mir das Stück fehlerfrei und vor allem heiter vorträgst."
Der Wandel in Millers Antlitz mutete seltsam an, als er zu spielen begann. Wo vorher strenge Stirnkrausen sein Gesicht geprägt hatten, machte sich schlagartig ein zufriedenes Lächeln breit. Er spielte leicht und flink und ging mit seinem ganzen Körper mit, wenn er Betonungen spielte. Bei leisen Passagen schloss er die Augen und hob die Augenbrauen in seiner Hingabe zur Musik. Als er das Stück beendet hatte, schloss er den Klavierdeckel und blickte den Jungen an. "So wird dieses Stück gespielt. Versuche, die Kraft der Musik zu fühlen." Dann stand er auf und legte seine Hand auf die Schulter des Knaben. "Na, komm, deine Mutter wartet sicher schon." Der Junge nickte stumm, zögerte und murmelte dann: "Vielen herzlichen Dank für Ihre Geduld, Herr Musikus. Morgen werde ich sie nicht enttäuschen."

Als der Junge gegangen war, setzte sich Friedrich Miller in seinen Lehnstuhl neben dem Kamin und versank für ein Weilchen in Gedanken. "Aus dem wird kein Musiker, aber mit ein wenig Fleiß wird er in ein paar Jahren wenigstens die Gäste auf seinen Empfängen beeindrucken können, oder was es auch ist, was diese reichen Leute in ihrer Freizeit machen. Da würden sie auch nicht merken, ob er das Stück nun Staccato spielt, wenn es eigentlich bloß Allegro sein soll... das Lottchen war damals schon aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Ein wunderbares Gefühl für die Musik, und eine Stimme, heller und klarer als die Nachtigall... ach mein liebes Mädchen, du hast deinen alten Vater mehr enttäuscht, als dieser Bengel es je könnte."
Nach einer Weile erhob er sich mit einem Seufzer. Es war noch vor Mittag, aber er hatte allerlei Besorgungen zu machen und konnte sich Müßiggang nicht erlauben. Er zog sich seinen Mantel an und ging hinaus auf die Straße. Die Sonne schien freundlich auf die Stadt, was selten genug vorkam, und schnell verflog sich der Trübsal des alten Komponisten. Mit forschem Schritt schlenderte er in Richtung Markt.

Blanca Nieves
08.11.2011, 18:55
"Nein, leider nicht. Ich würde aber auch gerne herausfinden, wer diese Herrschaften sind. Auf ihrer Reise scheinen sie viel erlebt zu haben und nun schildern sie ihre Eindrücke."
Elly schaute zu den Tisch mit den Reisenden rüber und überlegte, wie sie mithören könnte. Da sah sie den Hund und hatte ein Idee.
"Sie entschuldigen.", sagte sie zu ihrem Gast und verschwand wieder in der Küche, um mit einer Schüssel Suppe herauszukommen. Diese brachte sie den Hund und konnte endlich der Unterhaltung der Fremden folgen.

Simon
08.11.2011, 19:00
Für einen Augenblick sah Adryan der jungen Bedienung nach, verwirrt über deren schnelles Verschwinden. Ihre Antwort hatte ihn leider nicht weitergebracht, doch zumindest stand sein Frühstück auf dem Tisch.
Vorsichtig trank er einen Schluck des Bieres und spürte sofort, wie das schäumende Gebräu einen wahren Sturm in seinem Magen auslöste. Dankenswerterweise blieb es bei einem innerlichen Sturm und so begann er, etwas von dem noch warmen Brot zu kauen, bevor er sich über sein Rührei hermachte.
Plötzlich erschien die junge Bedienung am Nachbartisch und stellte eine dampfende Schüssel auf den Boden, zu Füßen des Hundes. Nun wurde ihm klar, was sie vorhatte und ein dünnes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. "Geschickt, äußerst geschickt...", murmelte er und biss erneut von seinem Brot ab.

DSA-Zocker
08.11.2011, 19:13
Entgeistert betrachtete Caspar die verschwitzte Selene, die ihm soeben eröffnet hatte, dass sein Frühstück heute auf Schinken verzichten musste.

Ich muss doch sehr bitten, du weißt doch, dass ich Wert auf ein gepflegtes Äußeres lege. Schau dir deine Frisur an, die ist völlig hinüber! Dass du so ja nicht meiner Gattin unter die Augen trittst, wenn du ihr nachher beim Ankleiden zur Hand gehst!
Und für heute mag die Sache mit dem Schinken nochmal durchgehen, aber morgen erwarte ich ein Frühstück mit Schinken, hast du verstanden? Und nun, geh mir aus den Augen!

Er wandte sich erneut seinem enttäuschenden Frühstück zu, seufzte und begann dann zu essen, es blieb ihm ja doch nichts anderes übrig.

Nach diesem, für seine Verhältnisse eher kargen Mahl verließ er das Haus und stapfte durch die Straßen, in die Richtung des Kontors des Fernhandelbetriebs von Busch.

Zitroneneis
08.11.2011, 19:20
Marina ließ es sich nicht anmerken, aber zugegebenermaßen war sie doch etwas enttäuscht von den Geschichten, die Grandy mit vom Bier gelockerter Zunge erzählte. Sicher konnte man aus diesem Stoff halbwegs gute Lieder zusammenschustern, doch ganz das Erwartete war es nicht. Aber da lenkte Libra das Thema in eine andere Richtung und Marinas Augen blitzten auf. Ja, es gab wenig, was mehr Zündstoff bot, als die Dramen und Intrigen reicher Familien. Dankbar lächelnd nahm Marina den dargebotenen Rest Hackbraten entgegen, welcher in der Tat sehr gut mundete, und erwiderte: "Wisst ihr, meine Liebe, ich bin selbst erst gestern Abend angekommen und hörte bisher nur davon, dass das Ehepaar von Busch treu und ehrlich ist." Sie senkte die Stimme ein wenig, beugte sich etwas näher zu ihrer Gesprächspartnerin und fuhr in einem verschwörerischen Tonfall fort: "Aber ich glaube, dass dies eine Fassade ist. Denn Ihr müsst wissen, dass ich just nach meiner Ankunft gestern ein Dienstmädchen des Hauses gesehen habe! Und soll ich Euch etwas erzählen, Libra? Dieses Mädchen ist absolut schamlos! Sie hat ein so süßes und unschuldiges Gesicht, doch unter ihrer ohnehin eng anliegenden Uniform trägt sie nichts, aber auch gar nichts, um ihre Brust zurückzuhalten. Geschweige denn, die Blicke der Männer abzuwenden. Sie trägt ihren Oberkörper regelrecht zur Schau, genausogut könnte sie nackt herumlaufen! Und sicher gilt das auch für den Herrn von Busch, nicht wahr?" Sie machte eine kurze Pause, um Luft zu holen. "Da ist ganz sicher etwas zwischen den beiden. Wer weiß, vielleicht hat auch seine Gemahlin einen heimlichen Liebhaber, wenn sie den Aufzug dieses Mädchens öffentlich so hinnimmt?"

Lynx
08.11.2011, 19:20
Sophia von Busch war seit jeher mit tiefem, traumlosen Schlaf gesegnet. Es gab nur zwei Dinge, die sie sofort erwachen ließen - der gelegentlich unruhige Schlaf ihres Mannes, und die leicht fröstelnde Kälte, wenn Caspar Morgens das warme Bett verließ, um zur Arbeit zu gehen. Gerade bei Letzterem gab es niemals Ausnahmen, sie schien eine Art Instinkt dafür entwickelt zu haben, wann ihre bessere Hälfte sich entfernte. Sie verbrachte zwar den restlichen Tag stets ohne ihren Mann, ohne sich besonders darum zu kümmern - es gab reichlich Interessantes und Abwechslungsreiches für eine Frau ihren Standes in Düsterburg - aber Morgens war es immer ein wenig ungewohnt, das große Bett erst einmal für sich alleine zu haben.

So wachte Sophia auch an diesem Tag auf, regte sich aber nicht weiter, bis sich die leisen Schritte von Caspar aus dem Zimmer entfernt hatten. Sie wartete stets noch eine Weile bis zum Aufstehen, denn so früh, wenn der Geist gerade ausgeruht war, konnte sie am besten denken, und sich zum Beispiel kürzlich Gelesenes ins Gedächtnis zurückrufen, oder wichtige Entscheidungen für ihre Tagesplanung treffen. Heute wollte sie gleich Vormittags einen Spaziergang unternehmen, am besten direkt durch die Stadt - wovon sie sonst meist Abstand nahm, da man alles mögliche Gesindel treffen konnte - denn es war die beste Methode, auch interessante Informationen aufzuschnappen. Und vor allem, was viel wichtiger war, interessante Informationen zu verbreiten, welche in ihrem Fall meist aus einem Buch stammte, das sie gerade gelesen hatte. Üblicherweise begleitete Rebecca sie auf solchen Spaziergängen, und so beschloss Sophia, nach dieser zu rufen. Erst einmal musste sie sich ohnehin ankleiden, und dabei konnte sie die Dienstmagd sogleich von der Tagesplanung in Kenntnis setzen.
Eine Weile lang geschah nichts, vielleicht war Rebecca auch noch mit Aufgaben von Caspar beschäftigt worden. "Selene!" ,rief Sophia stattdessen eben. Eine von den beiden würde sich wohl bequemen können, sich um ihre Herrin zu kümmern.

Loxagon
08.11.2011, 19:24
Vom Tresen her hatte Train das Gespräch einiger mitangehört und ging nun zu derem Tisch.

"Mein Herr, in eurem Alter glaubt ihr noch an Vampire und andere Legenden?"

Train lachte laut.

Neadyn
08.11.2011, 19:29
Erschöft stellte Ava den schweren Korb voller Kirschen auf dem Gras ab. Sie war früh aufgestanden um noch vor dem Morgengrauen ein paar Früchte abernten zu können. Obst verkaufte sich früh morgens am Besten und sie war spät dran. Sie hatte mögliche Kunden vor dem Gasthaus abfangen wollen, doch inzwischen waren die Dörfler bestimmt schon am Schlemmen.
Dennoch war Ava guter Dinge. Es war ein wundervoller Morgen, die Sonne schien warm in ihr Gesicht und die Kirschen waren rot und saftig. Summend trug sie den Korb zu einem alten Karren, der von einem noch älteren Esel gezogen wurde. Sanft streichelte sie diesem über die Nüstern. "Na? Wie gehts denn meinem Alten?" Der Esel schnaubte nur. Ava lächelte, nahm ihn sanft am Halfter und führte ihn Richtung Dorf.

Am Marktplatz stellte sie ihren Karren sb, spannte den Esel aus und führte ihn auf eine nahe gelegene Wiese. Dann stellte Ava sich neben ihren Karren. "Frische Kirschen! Heute Morgen geerntet! Birnen! Eingelegte Äpfel! Was immer Ihr wünscht!"

Mivey
08.11.2011, 19:29
Da die beiden Damen am Tisch sich entschieden hatten über die lokalen Bekanntheiten zu tratschen, fühlte sich Grandy etwas entäuscht, zählten Heldentümer so wenig heutzutage? Er konnte sich nicht daran erinnern, aber früher hätte er sicher eine Menge Bewunderung über seine Geschichte hervorrufen können. Etwas gelangweilt widmete er sich wieder seinem Hackbraten und packte das Fell des Killerkarnickels wieder ein.

Ihm fiel auf das Julie etwas Suppe aß und dankte der Magd die gleich neben ihr stand und sie auch etwas streichelte. Da fiel sein Blick auf Dankwarts Amulett, dass unter seinem Umhang hervorschien.

"Sag mal, Dankwart. Eins hast du mir noch gar nicht erklärt bei deiner Geschichte. Wie genau ist deine Familie eigentlich an dieses Heilige Amulett gekommen, dahinter muss es doch sicher eine spannende Geschichte geben?", versuchte er eine Unterhaltung zu beginnen.

Caro
08.11.2011, 19:36
"Mir sind Menschen, die sich Hausbedienstete halten, sowieso suspekt." Libra schnaubte kurz verächtlich und rückte mit ihrem Stuhl ein wenig zur Seite, weil das Küchenmädchen Julie eine Schüssel Suppe gebracht hatte und sich nun mit dem Hund beschäftigte. Nunja, es war ja noch ein junges Mädchen, da konnte sie das verzeihen, und es hielt den Hund ab, ihr auf den Umhang zu sabbern. "Natürlich, das Hausmädchen, der stattliche Hausherr... das ist ja wie geschaffen für die Geschichten, die sich Hausfrauen und alte Damen erzählen!" Marina starrte sie entgeistert an. "Natürlich meine ich nicht dich meine Liebe, du bist schliesslich keins von diesen Waschweibern! Naja, ich bin ja noch neu hier, aber schaden kann so ein wenig Tratsch sicher nie."

Plötzlich hörte sie hinter sich ein leises Schnaufen und einen Typen, der sich einen Stuhl heranzog und zu ihren beiden männlichen Begleitern sagte: "Mein Herr, in eurem Alter glaubt ihr noch an Vampire und andere Legenden?". Sie drehte sich um: "Hey, man unterbricht doch keine Damen beim Gespräch! Und schon gleich zweimal nicht so unfreundlich! Wenn, dann setz dich her, und höre zu! Also, Dankwart, sagt uns - was hat es mit dem Amulett auf sich.".

Ave
08.11.2011, 19:40
Nach dem kläglich gescheiterten Versuch das schöne Fell des Fremden zu bekommen, drehte er sich weg um den Mann nicht weiter zu belästigen. Er wollte sich nicht schon wieder in Schwierigkeiten bringen, vorallem da er neu in Düsterburg war. ''Ich glaube ich geh raus, etwas frische Luft schnappen'', sagte Thorben und trat durch die Tür die ein knirschendes Geräusch im Raum hinterließ.

Gendrek
08.11.2011, 19:50
Der knollnasige Dankwart schaute sich an seinem Tisch um, hob mit einem Schmunzeln auf den Lippen die linke Augenbraue an.
"Ungestüme Jugend, aber gut, die Geschichte der heiligen Insignien der Dengelbracks!"
Dankwart schob ein wenig den Mantel zur Seite und hob das goldene Kreuz an, aufwendig verziert und bestimmt Unsummen Wert. "Die geheiligten Insignien der Dengelbracks wandern schon seit vielen vielen Jahren durch die Hände der Dengelbracks. Ich bekam es von meinem Vater, dieser von dem seinen und eben jener von dem seinem... es zieht sich ein wenig lang, reichlich lang. Ich will euch nicht mit meinem Stammbaum aufhalten, mal davon abgesehen, dass solch große Namen doch garnicht hierher passen."

Das Amulett verschwand ebenso schnell wieder unter dem Umhang wie es hervorgekramt wurde woraufhin ein leises Schnauben aus der großen Nase entwich. "Doch was es mit dem Amulett auf sich hat... es soll das Böse austreiben können, laut meiner Ahnen zumindest. Ein heiliges Werkzeug zur Bekämpfung von..." er schaute zu dem Jungen der soeben an den Tisch kam "...Vampiren... wahrscheinlich, aber ich glaube kaum, dass es nur das kann."

Kael
08.11.2011, 19:53
Shael knirschte. Seine Freunde waren nirgendwo in der Taverne zu sehen. Er hatte die ganze Taverne nach seinen Freunden abgesucht, aber von ihnen war nichts zu sehen. Seltsam. Sie waren doch sonst so pünktlich. Beim Hinausgehen stieß er mit jemandem zusammen. "Autsch!", machte er. "Oh, Verzeihung.", meinte Shael. "Ich hab Sie gar nicht gesehen." Dann fiel ihm das Gesicht auf. Obwohl er fast jeden Dorfbewohner vom Gesicht her kannte, so hatte er diesen hier noch nie zuvor in Düsterburg gesehen. "Sagt, seid Ihr neu hier in Düsterburg? Ich habe Euch noch nie zuvor hier gesehen."

R.F.
08.11.2011, 19:55
Rowans Laune hebte sich nur geringfügig, als er die Taverne betrat, die scheinbar "Wirtshaus zum polierten Panzer" hieß. "Ein seltsamer Name, für einen noch viel seltsameren Ort. Her Wirt, so erläutere er mir, welch Wegemittel diesen Ort in nächster Zeit verlässt!". Der Wirt schien ihn wohl nicht verstanden zu haben, Rowan setzte sich nun in Rage an und wollte sich zur Beruhigung eine Tasse Tee bestellen: "Bedienung, beschaffe sie mir eine Tasse des besten Tees dieses Landes, möge sie eilen, sodass dieser in Windeseile meine Lippen befeuchte!" Mit diesen Worten lehnte Rowan sich erst einmal zurück.

Mivey
08.11.2011, 19:58
"Und gibt es auch eine Erzählung wie es zum ersten Mal in die Hände eines Dengelbracks kam? Oder wer es erschaffen hat? Das muss ja ein wahnsinnig talentierter Goldschmied gewesen sein, der solch' kleine Details hineingehämmert hat und immer wenn ich es seh, hab ich das Gefühl es würde irgendwie glänzen, auch wenn es von nirgendwo angestrahlt wird. Wie der Schmied das hingekriegt hat, würd ich gern wissen!", gab er zu bemerken.
Er musste wieder daran denken, wie er den älteren Herr vor sich zum ersten getroffen hatte. Es war in einer halb-zerfallenen Hütte in einer dunklen Ecke der Ostmark. Nie wäre es ihm eingefallen, dass es sich bei ihm um das letzte Mitglied einer Jahrhunderte Alten Adelsfamilie handeln würde. Dennoch hatte Grandy ihm geholfen und bereitwillig seinen Worten Glauben geschenkt, um am Ende tatsächlich das besagte Amulett zu finden.

Ave
08.11.2011, 20:00
"Oh, Verzeihung. Ich hab Sie gar nicht gesehen.", entschuldigte sich der Mann höflich. Der Zusammenstoß schien ihm unangenehm. "Sagt, seid Ihr neu hier in Düsterburg? Ich habe Euch noch nie zuvor hier gesehen." ''Ich habe mich zu entschuldigen, werter Freund. Ich hätte besser aufpassen sollen! Und ja, ich bin erst kürzlich nach Düsterburg gekommen, doch ihr scheint mir wie ein Einheimischer.'', antwortete Thorben. ''Wie lautet euer Name?'' fragte er um sich bei seinem Gegenüber ordentlich zu entschuldigen.

Gendrek
08.11.2011, 20:14
"Ah, weder das eine, noch das andere würde mir auf Anhieb einfallen Grandy. Aber ja, Talent hatte er, eine nahezu... göttliche Eingebung." Ein leichtes Schmunzeln hing auf den Lippen des alten Mannes "Euer Abenteuer war es allerdings definitiv wert, es wird uns garantiert bei unserer Aufgabe hier helfen und selbst wenn es uns nur moralisch unterstützt, aber... in den richtigen Händen wird es auch mehr tun können, dem seid euch sicher Grandy."

Der Griff Dankwarts festigte sich um die Insignien seiner Familie, es war den Aufwand wert, er wusste, dass es den Aufwand wert war.

"Ihr müsst mir immer noch genauer erzählen wie ihr beiden es geschafft habt, das Amulett, gerade in den Einöden, wiederzufinden"

Kael
08.11.2011, 20:24
"Ich bin Shael". sagte er. "Aber ich hab auch nicht ordentlich aufgepasst. Mir ist etwas sauer aufgestoßen, dass meine Freunde, mit denen ich mich in der Taverne verabredet hatte, mich links liegen gelassen haben." Er dachte nach. "Vielleicht habt Ihr ja Lust mit mir in die Taverne zu gehen? Oder ist eher ein Ausflug durchs Dorf für Euch interessanter?" Ein Neuling also, alles klar. Eigentlich war er ja ganz sympathisch. "Was genau treibt euch eigentlich in diese Gegend? Düsterburg ist sicherlicht nicht gerade das attraktivste Reiseziel für jemanden."

Caro
08.11.2011, 20:28
"Ihr solltet uns auch erstmal sagen, wie ihr es dort hin gebracht habt! Ihr als älterer Mann, auf Wanderschaft in den Bergen, oder wie? Nunja, wir haben einen Mann getroffen, der dort lebte, der uns auf die Spur brachte...Man, der war schon sehr gruselig, selbst ich unerschrockene Frau fand ihn mehr als unheimlich. Er war so...anders. Einsiedler? In den Bergen? In so einer Gegend? Das ist doch schon sehr wunderlich, vor allem, weil es ja nicht weit von dieser Stadt hier entfernt ist" Sie schüttelte den Kopf und wandt sich an den fremden Mann, der sich zu der Gruppe gesellt hatte: "Natürlich glauben wir nicht an Vampire, und Werwölfe, und an Killerkaninchen. Allerdings möchte unsere junge Freundin hier ein wenig Inspiration, und welcher Ort hat nicht solche alten Geschichten. Ihr wisst schon, was man den Kindern erzählt, damit sie nicht allein weglaufen." Nach dieser Rede schaute sie kurz in die Runde, um sich schliesslich wieder an Dankwart zu wenden

"Dankwart, könntet ihr eventuell spezifizieren, was nun unsere Aufgabe ist?"
"Ja, genau!" rutschte es aus dem Mädchen zu Füßen der Gruppe heraus.

Ave
08.11.2011, 20:30
''Wohlan, Shael. Ihr könnt mich Thorben nennen.'', antwortete er. ''Die Taverne ist wahrlich kein schlechter Ort, doch eine Führung durch Düsterburg trifft im Moment eher meinen Geschmack!'' Das Angebot nahm er natürlich dankend an. ''Ein richtiges Ziel habe ich nicht, doch die Gerüchte die in letzter Zeit herumkursieren haben mein Interesse geweckt!'' Ein leichter Wind hauchte Thorben ums Ohr...

Schattenläufer
08.11.2011, 20:36
"Frische Kirschen! Heute Morgen geerntet! Birnen! Eingelegte Äpfel! Was immer Ihr wünscht!"
Das Geschrei einer Marktfrau hinter ihm erweckte Friedrichs Aufmerksamkeit. Interessiert näherte er sich ihrem Stand. Da erkannte er auch, wessen Stimme er da vernommen hatte. Es war Ava, eine junge Frau, deren Mann viel zu früh verstorben war, so dass sie sich nun alleine um ihre Obstfarm kümmern musste. Er konnte diese selbstsichere Frau gut leiden, die so tüchtig arbeitete und dabei nie ihren Mut zu verlieren schien, und so blieb er immer gerne für ein kleines Schwätzchen an ihrem Stand stehen.
"Ava, meine Gute! Da hast du ja heute wieder feine Waren. Ich fürchte, die Kirschen werde ich mir nicht leisten können, aber einem Säckchen Birnen wäre ich durchaus nicht abgeneigt. Kannst du sie mir denn empfehlen? Und in was hast du die Äpfel denn eingelegt, von so etwas habe ich ja noch nie gehört! Eine neue Idee von dir?"

Neadyn
08.11.2011, 20:53
"Ava, meine Gute! Da hast du ja heute wieder feine Waren. Ich fürchte, die Kirschen werde ich mir nicht leisten können, aber einem Säckchen Birnen wäre ich durchaus nicht abgeneigt. Kannst du sie mir denn empfehlen? Und in was hast du die Äpfel denn eingelegt, von so etwas habe ich ja noch nie gehört! Eine neue Idee von dir?"
Erfreut sah Ava Friedrich an. Sie lächelte und drückte ihm eine Birne in die Hand. "Probier nur! Sie sind sehr saftig, ich habe diesen Morgen selbst ein paar davon gegessen!" Er biss ein Stück von der Birne ab und nickte anerkennend. "Warte einen Moment! Ich werde dir gleich ein Säckchen füllen. Und die Äpfel... es mag ein wenig seltsam klingen, Äpfel einzulegen, aber das ist keineswegs eine neue Idee, sondern in Russland ein sehr beliebtes Rezept. Man kann sie aber auch in Weiswein einlegen, doch der war zu teuer..." Sie sah ihn fröhlich an. "Du kannst welche haben, wenn du magst."

R.F.
08.11.2011, 20:57
Glücklicherweise lies der Tee nicht lange auf sich warten und mit jedem Schluck konnte Rowan sich ein bisschen mehr beruhigen. "Es scheint wohl so, dass ich hier noch eine Weile feststecken werden. So sollte ich denn eine Bleibe finden, die meinen Ansprüchen genügt. Nundenn, als meisterhafter Jäger, der ich bereits die größten und gräßlichsten Kreaturen niederstreckte und somit weit über alle Grenzen hinaus bekannt bin, will ich mich auf die Jagd nach einer Bleibe machen. So spreche er denn Herr Wirt, wo kann meine Wenigkeit eine passende Bleibe finden?", anscheinend waren die einfachen Bürger wirklich nicht an solch eine Ausdrucksweise gewöhnt, der Wirt schaute noch immer ein wenig verwirrt drein, als Rowan ihn nach einer Bleibe fragte. Stumm und ohne irgendeine Ahnung, was er tun sollte, verwies jener den jungen Grafen auf das Haus, was sich in unmittelbarer Nähe zur Taverne befand, in der Hoffnung, dass Rowan ging und am besten nie wieder käme. "Habt Dank, werter Herr, nehmt dies Gold, als Anzahlung für das Getränk." Mit diesen Worten verließ Rowan das Gasthaus und eilte über die Straße. Noch immer war der Wirt verwirrt, allerdings war es weniger die Sprache, als viel mehr die Tatsache, dass dieser Mann in kürzester Zeit von fordernd zu wohlwollend gewechselt war.

Liferipper
08.11.2011, 20:58
"... acht... neun... und damit wären es alle!"

Nachdem er mit einer letzten vorsorglichen Zählung fertig war, trat er vom Wagen zurück und betrachtete ein letztes Mal abschätzend die Ladung, die aus Weinfässern sowie Kisten mit bereits in Flaschen abgefülltem Wein bestand. Sein Vater würde zufrieden sein. Abschließend ging er nach vorne zum Fahrer und zog den Brief aus seiner Tasche.

"Hier sind wie üblich die Zahlen für meinen Vater. Wir sehen uns dann, wenn sie wieder da sind. Gute Fahrt."

Der Fahrer steckte den Brief ein, drückte Rafael noch einmal zum Abschied die Hand und schwang sich dann auf den Bock. Langsam trabten die Pferde an und zogen den Wagen in Richtung Stadtausgang. Beim ersten Mal hatte Rafael den Wagen noch bis zum Stadtausgang begleitet, doch inzwischen hatte er das aufgegeben. Er wusste, die Ladung war in guten Händen.

Er streckte sich. Heute gab es nichts mehr zu tun; nach dem Verladen hatten die Angestellten immer den Rest des Tages frei, und somit war auch seine Arbeit für heute beendet. Er warf einen Blick in den Himmel, der sich, nachdem sich der Frühnebel verzogen hatte, in einem strahlenden Blau präsentierte. Er würde wohl einen Spaziergang durch die Stadt machen und anschließend im Rathaus seine Stimme für den neuen Bürgermeister abgeben. Allerdings war er sich noch nicht ganz sicher, für wen er stimmen sollte. Caspar von Busch wäre eigentlich die logische erste Wahl, da auch er im Handelsgewerbe tätig war, allerdings war er ihm persönlich nicht gerade sympathisch...
Rafael vertrieb den Gedanken. Er hatte noch den ganzen Tag Zeit, seine Wahl zu treffen, und letztendlich würde seine Stimme wohl auch kaum den entscheidenden Ausschlag geben. Stattdessen wollte er das schöne Wetter genießen und sich mal wieder ein wenig in der Stadt umsehen.

Nachdem er eine Weile ohne konkretes Ziel herumgezogen war, stellte er fest, dass er sich dem Marktplatz näherte. Plötzlich hörte er eine Stimme, die frisches Obst anpries. Da daraufhin prompt sein Magen anfing zu grummeln, beschloss er lächelnd, der Stimme zu folgen. Sie führte ihn zu einem Stand einer Bäuerin. Überrascht stellte er fest, dass sich hier beeits jemand befand, den er kannte. Da die Bäuerin gerade dabei war, seine Waren zusammenzupacken, sprach Rafael ihn an.

"Guten Tag Herr Miller, schön, sie wieder einmal zu sehen. Haben sie auch das schöne Wetter zum Anlass für einen kleinen Stadtbummel genommen?"

Mivey
08.11.2011, 21:08
Grandy plichtete Libra bei.
"Ja, die Eisöden waren schon ein kaltes Fleckchen Erde. Mir tun immer noch die Armee weh vom ganzen Seil klettern, ein wirklichen Weg da hinauf gibt es ja nicht. Und der ganze Schnee, da lernt man erst wirklich die Wärme eines Kaminfeuers schätzen. Ich kann bis heute nicht verstehen, wie dieser Eremit da droben überleben kann. Wild gab es dort kaum, und von den Schneehasen kann man sich auf dauer auch nicht ernähren, die haben bei weitem nicht so viel Fleisch ansich wie die im Tal lebenden Hasen, vertraut mir ich weiß wovon ich spreche.
Wie wären sogar fast eine Klippe hintergefallen, als wie das Amulett bergen wollten."

Karl
08.11.2011, 21:39
Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass weder der junge Herr, noch seine Gemahlin noch etwas bräuchten, begab sich Rebecca aus dem Haus. Kein Schinken? Für die relativ frische Magd vielleicht. Aber der alte Wirt in der Taverne hatte immer etwas Schinken irgendwo gelagert, selbst wenn irgendwo eine dunkle, vergessene Ecke des Kellers meint. Es konnte nicht falsch sein, extra Schinken aufzutreiben, gemäß dem Fall, dass Selene am folgenden Tag wieder ohne auftauchen würde. Der Zorn des Herren ist zu aller Zeit zu vermeiden. Schnellen Schrittes bewegte sich Rebecca durch die Straßen. Sie lebte noch nicht lang in Düsterburg, aber kannte die Straßen schon gut genug, um die schnellsten Pfade im Menschenstrom zu finden. So kam sie schließlich ohne Probleme an der örtlichen Taverne an. Es war schon ein paar Wochen her, seit sie das letzte mal hier war und sie war froh darüber. Diese Kaschemme gehörte zu den niedrigeren Vergnügungsstätten der Umgebung. Man konnte dort einiges finden, was es woanders in der Stadt nur selten oder nicht gab, von bestimmten Alkohol über begehrten Schinken bis hin zur Beulenpest. Manchmal konnte man sich nicht aussuchen, was davon man wieder mit nachhause nahm. Und für die Wenigsten war es der Schinken.

Rebecca öffnete die Tür und fand ungewohnt reges Treiben dort. Verdutzt über die vielen anwesenden, wahrscheinlich Ahnungslosen Gäste bewegte sie sich langsam zur Schankausgabe, während sie versuchte Gesprächsfetzen der bunten Neuankömmlinge aufzunehmen.

Schattenläufer
08.11.2011, 21:41
"Du kannst welche haben, wenn du magst."
Friedrich Miller sah Ava erstaunt an. "Eine russische Spezialität, hier in Düsterburg! Das ist ja ein Luxus, den sie nicht einmal in Königsberg zu bieten haben. Gerne nehme ich ein paar deiner eingelegten Äpfel mit. Und wenn ich dir einen Rat geben darf: Preise deine Äpfel besonders laut an, wenn der Herr von Busch oder eine seiner Mägde heute den Markt besucht. So, wie ich diesen hochwohlgeborenen Kerl einschätze, wird er so etwas Extravagantes unbedingt kosten wollen." Friedrich zwinkerte verschmitzt. Ava lächelte und begann, die Waren zu verpacken, während er seine Münzen zählte.

"Guten Tag Herr Miller, schön, sie wieder einmal zu sehen. Haben sie auch das schöne Wetter zum Anlass für einen kleinen Stadtbummel genommen?"
Die Stimme, die ihn da von der Seite ansprach, war ihm bekannt, doch Miller müsste sich erst der Person zuwenden, um sie zuordnen zu können. Er lächelte Rafael Firas, den Sohn des bekannten Handelsunternehmers, freundlich an.
"Nun ja, das kann ich nicht behaupten, aber wie es manchmal passiert, rückt der eigentliche Anlass, das traute Heim zu verlassen, bei einem solch selten schönen Wetter wie heute schnell in den Hintergrund. Im Grunde war ich auf dem Weg zum Antiquar, von dem ich mir erhoffe, dass er mittlerweile die neue Sammlung italienischer Partituren hat, um die ich ihn gebeten hatte. Doch ehe ich mich versehe, stehe ich hier und koste die feinsten Birnen und genieße den Sonnenschein. Mir scheint, dass es dir gerade ganz ähnlich ergeht." Hier zwinkerte Miller wieder.
"Was macht die Arbeit in der Kelterei? Jaja, irgendwann treten sie alle in die Fußstapfen ihrer Väter, da nützt auch eine große musikalische Begabung wie deine nicht. Jammerschade, das, aber verständlich. Apropos, wie gehts dem alten Herrn? Verzeih die saloppe Redewendung, aber du weißt ja, wie ich es mit Höflichkeitsfloskeln halte."

Viviane
08.11.2011, 22:06
Selene brachte nach dieser Zurechtweisung nur ein „Ja Herr von Busch.“ und einen Knicks zustande und verschwand in die Küche. Sie hatte kaum Zeit ihr Haar zu richten und die lockeren Klammern wieder unter der Haube zu befestigen, da hörte sie schon Frau von Buschs Stimme – anscheinend war Rebecca nicht im Haus.

Glücklich wenigstens noch das warme Wasser, das sie für den Kaffee aufgesetzt hatte in die Waschschüssel der Herrin füllen zu können, eilte sie so schnell wie möglich ins Zimmer von Frau von Busch.

„Guten Morgen gnädige Frau, wünsche wohl geruht zu haben.“ Mit einem Knicks zog Selene den Paravan zurecht hinter dem sie dann auch sogleich die Waschschüssel bereit stellte. Immerhin hatte Rebecca am vorherigen Abend alles in perfektem Zustand hinterlassen. Ihr unterlief wirklich kaum einmal ein Fehler. Beneidenswert.

Während sie der Dame des Hauses beim ankleiden und frisieren zur Hand ging, wobei sie nicht umhin konnte die teuren Stoffe und den schönen Schmuck ausgiebig zu bewundern, wartete sie geduldig ab was ihre Herrin ihr auftragen würde und überlegte ob wohl der jüngste Sohn des Fleischers, der hier im Hause als Botenjunge aushalf, ihr helfen konnte an ein saftiges Stück Fleisch zu kommen.

Oder ob sie ihm, wenn ihr neben den alltäglichen Pflichten noch genug Zeit bliebe, seine liebsten Zuckerwerke backen sollte. Sie lächelte versonnen, ja das war eine gute Idee.

Was ihr gepflegtes Äußeres anging, so musste sie Rebecca baldigst auf eine Uniform ansprechen. Jedes der Dienstmädchen im Hause von Busch trug eine und jetzt, da sie auch so mit den beiden Herrschaften zu tun hatte sollte sie wirklich eine bekommen.

Edmond Dantès
08.11.2011, 22:31
Der Tag war schon längst angebrochen und die kräftigen Sonnenstrahlen durchfluteten Edmonds Schlafgemach. Langsam weckte ihn die Wärme der herannahenden Mittagssonne und noch recht benommen blinzelte er hinauf zur Decke. Der gesamte Raum war kunstvoll verziert mit Wandmalereien, die größtenteils nur unbekleidete Menschen und wilde Tiere zeigten, welche in einem harmonischen Einklang miteinander zu leben schienen. Für ihn hatte es jedenfalls etwas anrüchiges, auch wenn er zweifellos ebenso ein gewisses Interesse an den Künsten seiner Zeit pflegte. Edmond drehte sich in seinem breiten Himmelsbett ein wenig umher und versuchte sich an die verschiedenen Düfte zu erinnern, die er am vorigen Abend noch wahrgenommen hatte. Konnte tatsächlich schon ein neuer Tag angebrochen sein? Die Erinnerungen schienen so weit entfernt, dass er sie zweifellos für Träume hätte halten können.
Noch ganz in Gedanken versunken läutete Edmond mit seiner kleinen Glocke, die er neben seinem Bett zu stellen pflegte, doch so sehr er damit auch läutete, so wenig schien die Welt darauf zu reagieren. Erst nach einigen Augenblicken kam ihm wieder in den Sinn, dass er seinen letzten Diener entlassen hatte, nachdem dieser offensichtlich nicht in der Lage war, den Wünschen seines Herrn zu entsprechen. Er mochte sich nicht daran erinnern, mit welchem Temperament er wieder einmal wegen Nichtigkeiten seinen Angestellten aus dem Hause gejagt hatte...

Langsam erhob sich Edmond und schritt nach seinem morgendlichen Ritual ins angrenzende Ankleidezimmer. Es war schon viel zu spät, schließlich wollte er eigentlich noch einen Inspektionsgang durch sein Comptoir machen. Er hasste Müßiggang, wo sich doch mit Tatendrang so viel erreichen lassen konnte, wie er selbst nur allzu im Leben erfahren hatte, sonst würde er sicherlich nicht dort stehen, wo er sich heute befindet. Aber wenn er manchmal darüber nachdachte, konnte er sich auch bei Weitem schönere Orte als diesen zum Verweilen vorstellen, doch schließlich hatte er in Düsterburg noch eine wichtige Aufgabe zu Ende zu bringen.
Rasch zog er sich seine einfache Garnitur an, mit der er sich in der Stadt bequem fortbewegen konnte, die Beinkleider hatte er erst am Morgen zuvor von seinem persönlichen Schneider geliefert bekommen und das makellose Weiß spiegelte sich in seinen glänzenden schwarzen Schuhen, welche er mit mattgoldenen Schnallen verschlossen hatte. Edmond zählte sich selbst nicht zu dem vornehmen Adel dieser Stadt, auch wenn er ihnen gerne einen Besuch abstattete, und so verzichtete er auch darauf, sich ganz weibisch zu schminken und seine langen, geflochtenen Haare mit einer extravaganten Perücke zu verdecken. Zumindest seinen altgedienten, aber immer noch gut erhaltenen Hut nutzte er gerne als Accessoire, um immerhin etwas an Erhabenheit auszustrahlen...

Einheit092
08.11.2011, 22:31
Talis stand auf, ein neuer Morgen hatte schon längst begonnen und seine Frau war immer noch nicht zurück. Ihr letzter Brief vorgestern erklärte zwar noch einemal ihre familiären Probleme, welche einer Lösung und Zeit bedurften, aber ein latentes Misstrauen schlich sich in seine Gedanken. Er überlegte kurz ob er seinen Laden heute allein öffnen sollte, entschied sich für den Moment aber dagegen. Irgendwie hatte er den Drang zur Kneipe zu gehen, ein Drang der ihn immer öfter überkam. Dort würde er jedoch nichts trinken, wie bisher, höchstens später, falls er sich nicht zu Arbeit durchringen könnte. Als er die Kneipe(wwelche andere Gasthaus nennen mochten, für ihn war sie nur dies) betrat viel ihm die Menschenmenge auf, normalerweise waren um diese Zeit weniger Leute hier. Er sprach, nachdem er die Tür hörbar knallen ließ in die Runde:" Hab ich die monatliche Dorfversammlung verpennt, oder was ist hier los?" und ging zum Tresen: "Das Übliche!", grunzte er, und drehte sich dann, von den Anderen eine Antwort erwartend um.

~Jack~
08.11.2011, 23:04
Nachdem er sich aus der Bäckerei sein Frühstück geholt hatte wanderte Chester gedankenverloren und ziellos durch Düsterburg.
"HEY, AUS DEM WEG!", schrie ihn plötzlich jemand von der Seite an und sich instinktiv nach hinten werfend entging er haarscharf der Kollision mit einer Kutsche. Dem Fahrer erging es jedoch weniger gut, denn bei seinem Versuch auszuweichen wurde er in hohem Bogen auf die Straße geschleudert. Geschock kroch Chester zu ihm.
"Oh verdammt, geht es ihnen gut?"
"Sehe ich etwa so aus, als ob es mir gut ginge?", antworte der Kutscher stöhnend während er versuchte sich wieder aufzurichten, jedoch vergebens. Somit musste er sich damit begnügen sich auf den Rücken zu rollen, wodurch eine hässliche Kopfwunde zum Vorschein kam. "Gyah, anstatt wie angewurzelt rumzustehen könntest du wenigstens einen Arzt holen!"
"Oh, natürlich! Ich beeile mich!"
Geschwind eilte Chester davon um schon wenige Straßen weiter beinahe ein Dienstmädchen über den Haufen zu rennen. Er hatte sie zwar nur für wenige Sekunden aus dem Augenwinkel heraus wahrgenommen, aber als er später mit dem Arzt zurückeilte lief es ihm eiskalt den Rücken herunter, als er die Stelle erneut passierte. An irgendjemanden hatte ihn diese Frau erinnert...
Auch egal. Er sollte sich wohl erstmal um den Kutscher kümmern.

R.F.
08.11.2011, 23:24
Rowan war aus der Taverne geeilt und überquerte die pflastersteinerne Straße, die Hauptstraße des Dorfes, auf dem Weg zu dem Haus, auf das ihn der Wirt verwiesen hatte. Als er nun letztlich vor seinem Ziel stand und die Fassade hinaufblickte, wirkte er sichtlich erleichtert, dort tatsächlich das Wort "Hotel" vorzufunden, also war es letztlich nur eine einfache Holztür, die ihn von seinem Ziel einer Unterkunft trennte.

Rowan trat ein. Er blickte um sich, erblickte zu seiner Linken und Rechten diverse leere Schränke, über deren Fächer Zettel mit Nummern standen. Anscheinend gehörten diese Fächer zu den jeweiligen Schlafgemächern. Geradeaus erspäte Rowan einen Tresen, auf dem eine Klingel angebracht war. Er eilte darauf zu und klingelte einmal...zweimal...und ein drittes Mal. "Einen Moment..." hörte er eine Stimme brüllen. Kurz darauf öffnete sich eine Tür hinter dem Tresen und eine kleine, etwas dickliche Gestalt begab sich auf Rowan zu. "Sie wünschen, der Herr?" "Geben sie mir ihr bestes Zimmer, werter Herr.", der Mann musterte Rowan. "Unser bestes Zimmer ist nur den reichsten der Reichen vorbehalten und sie sehen nicht gerade wie sojemand aus. Können sie sich dieses Zimmer denn leisten?" Es war schnell klar, warum die Mann so misstrauisch war, so war Rowans Mantel durch die lange Reise mit einer dicken Staubschicht bedeckt. "Nun machen sie sich darüber keine Sorgen, Geld ist es, was meiner Familie seit jeher in die Wiege gelegt ward. Rowan der Name, seineszeichens Graf von Fiddleburg." "Ein Graf?", der Mann war erstaunt, noch erstaunter jedoch, als Rowan seinen Geldbeutel öffnete und anfing, Münzen aus reinem Gold auf den Tresen zu legen. "Ist dies genug, um alle Umstände zu decken?" "Ja...aber sicher doch, bitte folgen sie mir, Herr Graf.", der Mann eilte zum Schlüsselbrett, holte einen goldenen Schlüssel und brachte Rowan persönlich zu seinem Zimmer. "Ich hoffe, sie werden ihren Aufenthalt geniesen, Herr Graf."

Liferipper
08.11.2011, 23:34
"Nun ja, das kann ich nicht behaupten, aber wie es manchmal passiert, rückt der eigentliche Anlass, das traute Heim zu verlassen, bei einem solch selten schönen Wetter wie heute schnell in den Hintergrund. Im Grunde war ich auf dem Weg zum Antiquar, von dem ich mir erhoffe, dass er mittlerweile die neue Sammlung italienischer Partituren hat, um die ich ihn gebeten hatte. Doch ehe ich mich versehe, stehe ich hier und koste die feinsten Birnen und genieße den Sonnenschein. Mir scheint, dass es dir gerade ganz ähnlich ergeht." Hier zwinkerte Miller wieder.
"Was macht die Arbeit in der Kelterei? Jaja, irgendwann treten sie alle in die Fußstapfen ihrer Väter, da nützt auch eine große musikalische Begabung wie deine nicht. Jammerschade, das, aber verständlich. Apropos, wie gehts dem alten Herrn? Verzeih die saloppe Redewendung, aber du weißt ja, wie ich es mit Höflichkeitsfloskeln halte."

Rafael schmunzelte.
"Als alten Herren kann man ihn wohl kaum bezeichnen. Selbst wenn ich nur per Brief mit ihm Kontakt habe, habe ich den Eindruck, dass er immer noch versucht, das Geschäft zu vergrößern. Nächsten Monat hat er Geburtstag, da werde ich ihm zuhause einen Besuch abstatten, und kann mir selbst ein Bild davon machen, wie es ihm ergangen ist. Wenn nur die Reise nicht immer so lange wäre... Aber ich denke, dass ich die Kelterei auch ein paar Tage unbeaufsichtigt lassen kann, unsere Arbeiter hier sind sehr zuverlässig. Womit wohl auch ihre andere Frage beantwortet wäre. Die Arbeit dort läuft bestens. Heute Morgen haben wir wieder eine Wagenladung abgeschickt, weswegen ich mir jetzt auch etwas Müßiggang gestatten kann.
Apropos Müßiggang, mein Magen macht mich gerade darauf aufmerksam, dass er auch etwas von diesem Ausflug haben will. Wenn sie einen Moment warten, können wir im Gehen weiterreden."
Er wandte sich der Bäuerin zu, während er nach seinem Geldbeutel angelte: "Bitte eine Portion dieser verführerisch aussehenden Kirschen."

Lynx
09.11.2011, 00:18
Selene kam recht schnell herbeigeeilt, und sah aus, als hätte sie bis eben schon eine Menge zu tun gehabt. Während Sophia sich wusch und ankleidete, sprach sie das Dienstmädchen nicht an - sie legte eigentlich keinen großen Wert auf Konversation, bevor sie nicht ausgiebig den Schlaf der Nacht ausgetrieben, und sich für den Tag frisch gemacht und in Schale geworfen hatte.
"Ist Rebecca außer Haus?" ,fragte sie schließlich, als sie sich in einem Spiegel betrachtete. Selene hatte ruhig gewirkt, und hatte ihre Aufgaben vorhin geduldig und geschickt erledigt, dennoch hatte man ihr beim Eintreten deutlich angemerkt, dass es wohl schon früh Morgens einiges für sie zu tun gegeben hatte.
Das Dienstmädchen nickte auf eine höfliche und auch demütige Art und Weise, so sehr es ihr eben möglich war zu reagieren, während sie noch ein paar Haarnadeln in den Haaren ihrer Herrin befestigte. "Ich möchte einen Spaziergang machen." ,fuhr Sophia fort, "Üblicherweise begleitet mich Rebecca auf meinen Ausgängen, aber ich möchte ungern warten, bis die Mittagssonne direkt auf mich niederbrennt. Sollte sie nach meinem Frühstück nicht zurückgekehrt sein, und mein Mann dir keine weiteren Arbeiten für diese Zeit aufgetragen haben, musst du mich begleiten." "Sehr wohl, Frau von Busch."
Etwas unsicher über diese Entscheidung, gesellte sich Sophia nun in den Speisesaal. Selene schien ohne Frage eine fleißige, junge Frau zu sein, und auch ihr gesamtes Auftreten war stets korrekt. Dennoch hatte sie noch keine richtige Uniform, die sie eindeutig als Dienerin des Hauses von Busch kennzeichnete, und während Rebecca ein gewohnter Anblick an Sophias Seite war, war dies noch eine recht neue Angestellte. "Für den Spaziergang solltest du dich noch einmal frisch machen. Wir wollen keinen schlechten Eindruck machen." ,sagte die Herrin des Hauses, als sie am Esstisch Platz nahm. "Oh, und wo ist der Schinken?"

Nachdem die Sache mit dem Schinken schließlich ein zweites Mal geklärt war - Sophia hatte es stumm hingenommen, denn sie war sicher, ihr Mann hatte schon genug Strenge gezeigt - machte auch sie sich noch einmal frisch für den Spaziergang, und bald traten die beiden Damen aus dem Herrenhaus auf die belebten Straßen Düsterburgs.

Viviane
09.11.2011, 02:18
Selene hatte ihr Oberhemd gegen ein neues, gebügeltes weißes Leinenhemd getauscht und auch versucht den übrigen Stil ihrer Kleidung so gut es denn ging an den Schnitt der Uniformen anzupassen. Das war ihr nicht ganz gelungen, dennoch sah sie um einiges vorzeigbarer aus als zuvor.

"Und es geht ja auch nicht darum, das ich gesehen werde - so schön wie Frau von Busch ist, fliegen sicherlich ihr sämtliche Blicke zu." Sie warf noch einen raschen Blick in ihr Notizbuch, in dem sie alle Rezepte ihres Onkels gesammelt hatte. Für den Kirschkuchen benötigte sie fast ein Pfund frische Kirschen. Fest entschlossen sich nach dem Spaziergang der Backkunst zu widmen holte sie Frau von Busch dann zum Spaziergang ab.

Dennoch, als sie aus dem breiten Portal auf die Hauptstraße der Stadt traten fühlte sich Selene nicht so ganz wohl in ihrer Haut - zumal die Hierarchie der Dienstboten strikt geregelt war und Rebecca aus gutem Grund von allen Neuerungen unverzüglich informiert werden wollte. Jedoch blieb ihr nicht viel Zeit zum nachdenken, Frau von Busch winkte bereits mit einem müden Lächeln nach dem Sonnenschirm und Selene schritt unauffällig hinter der flanierenden Dame her.

Wo war Rebecca wohl geblieben?

Blanca Nieves
09.11.2011, 07:23
Elly hörte gebahnt der Geschichte, die die Fremden erzählten zu. Da sie noch nie außerhalb der Stadt gewesen war, wusste sie auch nichts über die Schneeberge und die umliegenden Wälder. Sie kannte nur das, was sie aus ihrem Fenster aus sehen konnte und das war nicht viel. Die Stadtmauer war zu hoch und versperrte den Blick nach draußen.
Sie war so in Gedanken versunken, dass sie von den lauten Türeknallen zusammen schrak. Talis, der Stammgast ist eingetroffen und war griesgrämig wie eh und je. Mit einen Seufzer verließ sie ihren Lauschposten, um ihren Vater zu helfen. Elly trat an den Tresen: "Nein, heute findet keine Dorfversammlung statt. Reisende sind angekommen und erzählen über ihr Erlebtes."
Sie holte das geforderte Essen aus der Küche und stellte es ab. "Die Fremden erzählen etwas über Vampire und Werwölfe und ein altes Familienerbstück hat auch etwas damit zu tun. Wollen Sie auch etwas trinken?" Elly versuchte so nett wie möglich sein, damit Talis sie alle nicht auch noch mit seiner schlechten Laune ansteckte.

Simon
09.11.2011, 07:39
Sein Frühstück war verspeist, sein Magen beruhigt und lediglich ein dumpfes Gefühl in seinem Kopf erinnerte ihn noch an die Schmerzen, die er beim Aufstehen gespürt hatte.
Der Unterhaltungswert der Gespräche, die am Nachbartisch geführt wurden und allesamt von großen Heldentaten, gefährlicher Wildnis und allen weiteren Elementen, die zu solchen Geschichten gehörten, mochte zwar ungemein hoch sein, doch Adryan hatte bereits das Interesse wieder verloren. Der Ausruf der Frau mit dem blauschwarzen Haar über Untote hatte ihn zwar aufhorchen lassen, doch anstatt mehr über diese Gegend zu erfahren, über die es haufenweise Gerüchte gab (wenn man denn in den richtigen Ecken danach suchte), erfuhr er mehr über die Reisenden, als ihn ursprünglich interessiert hatte. Sicherlich, dieses Wissen konnte ihm später vielleicht noch von Nutzen sein, doch im Moment war es so wertlos wie der leere Teller auf dem Tisch vor sich.
Genüsslich streckte Adryan seine Gliedmaßen von sich, seufzte zufrieden und legte die passende Bezahlung für die Speisen zu den Krümmeln auf seinen Teller. Mit wehendem Mantel erhob er sich von seinem Platz, warf der rothaarigen Schönheit einen letzten - offensichtlichen und offensiven - Blick zu und verließ das Wirtshaus. Es wurde Zeit, sich mit diesem Ort - Düsterburg - ein wenig vertraut zu machen.

TrustyBell
09.11.2011, 07:43
Es war ein anstrengender Tag für Wilhelm, der schon seit 5 Uhr morgens im Rathaus sitzt. Die Wahlen für einen neuen Bürgermeister standen bevor und es gab sonst niemanden, der ihm bei seiner Arbeit half. "Ich sehe es schon, heute Nacht werde ich sicher keinen Schlaf finden. Ich muss dem neuen Bürgermeister alles zeigen und ihm alles erklären... Und dann noch der ganze Papierkram! Spätestens am Morgen nach den Wahlen muss ein Schreiben an den Baron geschickt werden, in dem alles erklärt ist..." Wilhelm stand auf und ief zum Fenster. "Dabei ist heute ein so friedlicher Tag... Warm muss ich den ganzen Tag arbeiten? Ach, was sag ich da. Ich habe studiert und sollte froh sein überhaupt etwas machen zu dürfen. Obwohl ich eigentlich auch Ava sehen wollte... naja..." Er ging zu einem Regal, holte einen Briefumschlag und Papier und wollte anfangen zu schreiben. "Wo ist denn jetzt schon wieder die Feder?"

Kael
09.11.2011, 07:58
"Alles klar.", meinte Shael zu Thorben. "Ihr habt Recht, wir können später immer noch trinken. Und da Ihr nicht von hier seid, kennt Ihr euch wohl auch nicht so gut aus. Gehen wir." Gerade in diesem Moment bewegte sich ein etwas älterer Mann aus dem Wirtshaus, den Shael noch nie zuvor gesehen hatte. Shael schätzte ihn deutlich älter als ihn selbst ein, aber der Mann sah sich um und wirkte auch etwas orientierungslos. Shael ging zu ihm hin. "Guter Mann, seid Ihr von hier? Falls nicht, wollt Ihr Euch ein wenig die Stadt ansehen? So viel gibt es hier zwar nicht, aber ich denke, für einen fremden Mann, ist es interessant, wenn man weiß, wo sich bestimmte Geschäfte oder so befinden. Natürlich könnt Ihr euch auch selbst auf den Weg machen und die Stadt erkunden, wenn Euch das beliebt."

Mr.Räbbit
09.11.2011, 10:12
Kunden? Fehlanzeige...
Bis auf den Komponisten hatte Havelock in letzter Zeit kaum Kundschaft gehabt und der starrende, gleichgültige Pöbel ließ sich heutzutage nicht für Literatur begeistern. Auf seinen Gehstock gestützt, wanderte er durch die Gassen, vorbei am Rathaus, in Richtung der stets gefüllten Schänke. Auf dem Weg rannte eine seltsam bekleidete Dienstmagd, mit kurzen schwarzen Haaren, an ihm vorbei, deren strategische Teile ein seltsames Eigenleben entwickelt hatten. Er blieb kurz verwundert stehen, zog seine Augenbrauen hoch und dachte an die seltsamen Neigungen des Düsterburger Adels. In der Schenke eingekehrt, hinkte er durch den Schankraum, besetzte einen Platz an der Theke und blickte sich gemächlich im Raum um:

Es herrschte das übliche durcheinander, vielleicht etwas mehr als sonst. Ein nach Alkohol stinkender, offensichtlich stark betrunkener Reisender wankte an ihm vorbei, er hatte sein Gesicht zumindest noch nie gesehen, Dienstboten, eine kleine Gruppe Neuankömmlinge, welche sich am Eingang unterhielten,auch die anzügliche Magd war anwesend, welche er unbewusst für einige Sekunden genau musterte, und eine Gruppe zerzauster Abenteurer mit einem Hund...
"Hah, Abenteurer..." sagte Havelock, vielleicht etwas zu laut, zu sich selbst: "Auch ich war einst einer von ihnen... ein elendes Leben, ständig versuchen irgendwelche Leute spitze Dinge in einen hineinzustoßen!"
Zudem konnte er sich noch gut daran erinnern, dass er in jener Zeit, Bücher hauptsächlich aus sanitären Zwecken mit sich herumschleppte, ein Abenteurer sollte stets ein dickes Buch mit sich tragen, denn man wusste nie wann man den nächsten Abort auf seinen Reisen finden würde. Vielleicht konnte er ja doch noch etwas verkaufen, wenn auch nur eines dieser Stammbaum-Verzeichnisse der Adligen, welches den inzüchtigen Lebenslauf, des Düsterburger Adels dokumentierte.
"Damit können die sich ja dann den Hintern abwischen..." murmelte er und grinste hämisch.

Zur Bedienung gewandt sagte er: "Ein Met, bitte!" und schob ein paar Münzen über die Theke. Der Aufenthalt im Gasthaus, versprach zumindest unterhaltsam zu werden.

Simon
09.11.2011, 10:23
Die frische Luft wirkte wie ein Jungbrunnen auf Adryan; die letzten Nachwirkungen seines Katers wurden mit den ersten tiefen Zügen frischer Luft in seinen Lungen weggeweht. Seine Sinne hatten ihre typische Schärfe wiedererlangt und mehr als vorher fühlt er sich bereit für das, was Düsterburg ihm bieten möge.
Doch hatte er kaum fünf Schritte getan, da blieb er stehen und blickte sich um; entgegen seiner Annahme war dieser Ort nicht so klein und leicht zu überblicken. Und fremd in einer fremden Stadt zu sein löste in ihm ein unwohles Gefühl aus.
Plötzlich hörte er eine Stimme. "Guter Mann, seid Ihr von hier? Falls nicht, wollt Ihr Euch ein wenig die Stadt ansehen? So viel gibt es hier zwar nicht, aber ich denke, für einen fremden Mann, ist es interessant, wenn man weiß, wo sich bestimmte Geschäfte oder so befinden. Natürlich könnt Ihr euch auch selbst auf den Weg machen und die Stadt erkunden, wenn Euch das beliebt.". Für einen Moment wusste Adryan nicht, ob er mit "Guter Mann" gemeint war, doch als er in Richtung der Stimme blickte, sah er einen jungen Mann mit intelligent wirkendem Gesicht, der ihn erwartungsvoll ansah. Diese Einladung einer Stadtführung galt offensichtlich doch ihm.
"Du hast Recht mein Junge." sagte Adryan und überbrückte die Distanz zwischen sich und dem Jungen mit wenigen Schritten, bei denen sich sein Mantel hinter ihm bauschte. "Ich bin tatsächlich gestern hier angekommen und hatte noch keine Zeit, mich gebührend mit der Stadt vertraut zu machen. Dein Angebot nehme ich gerne an.". Nach kurzem Zögern holte er eine silberne Münze aus seinem Geldbeutel hervor und warf sie dem jungen Mann zu. "Und während du mir die Stadt zeigst, wirst du mir sicherlich etwas über die Geschichte und die Gerüchte erzählen können, die man so hört."

Einheit092
09.11.2011, 10:27
"Danke", grummelte Talis heraus und schob Elly ein paar Münzen zu, während er sich in Richtung des umlagerten Tisches entfernte.Fremde!, dachte er, hier. Vielleicht Kundschaft. Sich über die Sache mit Vampiren und Wölfen keine Gedanken machend, gesellte er sich zu der Runde, einen Blick auf das Amulett werfend. "Morgen. Neue Gesichter sieht man hier selten. Was wollt ihr hier? Ich bin Talis der Ladenbesitzer, falls ihr etwas braucht", sprach er sie mit aller ihm innewohnenden Höflichkeit an, was zugegeben nicht sehr viel war.

Kael
09.11.2011, 11:28
"Ich werde sehen, was ich tun kann.", meinte Shael zu Adryan. Mit den Worten gingen die drei los, als allererstes Richtung Kirche. "Als Erstes muss ich euch sagen, dass wir leider Gottes nichts wirklich Aufregegendes hier haben. Bisher waren wir ein kleines Dorf namens Düsterwald, das sich im Laufe der letzten 20 bis 30 Jahre zu einer kleinen Stadt entwickelt hat." Shael hielt inne. "Das ist unsere Stadtkirche. Früher war es mal eine Kapelle, haben ältere Bewohner dieser Stadt mir mal erzählt. Falls jemand gerne in die Kirche geht, ist er dort stets willkommen."
Sie gingen weiter Richtung Schmiede. Wärenddessen fragte sich Shael, wieso esausgerechet jemand wegen den Gerüchten hierherverschlug. Der ältere Mann....schön und gut, aber dieser Thorben? Er konte unmöglich die finsteren Gestalten meinen, von denen in den Letzten Wochen immer häufiger die Rede war. Shael bekam ganz glänzende Augen. War dieser Thorben ein Abenteurer, so wie er auch immer einer werden wollte? Falls ja, würde Shael Thorben wohl nach der Führung in der Taverne bei einem Bier ausfragen, wie das Abenteuerleben wohl sein möge.
"So, wir wären bei der Waffenverarbeitung angekommen. Dort werden die feinsten und Besten Waffen des Dorfes produziert. Es gibt dort alles Mögliche, was man manchmal hier brauchen könnte. Äxte, um Bäume zu fällen, Gewehre für die Jagd.....einfach alles. Was mich gleich zu den Gerüchten bringt. Nun, ich gebe zu, viel weiß ich nicht darüber, mir wurde auch alles nur berichtet, aber in letzter Zeit ist immer wieder von sogenannten "finsteren Gestalten" die Rede. Ich persönlich gebe zwar nicht allzu viel darauf, denn unser Dorf existiert schon mehr oder weniger so, wie es ist, schon ziemlich lange. Und bisher war noch nie von deartigem die Rede." Nun führte Shael Ardyan und Thorben zur Obstplantage.

Mivey
09.11.2011, 12:06
Grandy hatte inzwischen seinen Hackbraten fertig und sein Bierkrug war nur halbvoll. Die Gespräche über alte Zeiten hatten die Aufmerksamkeit vieler der Gäste geweckt, aber schlussendlich begann das ganze Reden Grandy zu langweilen. Er dachte darüber nach was sie noch tun konnten, sie mussten ja in Ruhe besprechen was Dankwart in Düsterburg wollte und irgendwo übernachten mussten sie ja auch, so wie es aussah würden sie nämlich noch eine Weile in Düsterburg verbringen. Julie hatte sich inzwischen satt gefressen und lag nun müde neben Grandy.

Da sprach sie ein Mann namens Talis an.
"Zum Gruße, guter Mann. Was verkauft ihr denn alles und kauft ihr vielleicht selbst etwas an? Ich hab hier einige Tierfelle, die gegen gut Geld tauschen würde. Ach und wir brauchen auch Auskunft. Wisst ihr wo man in dieser Stadt eine Bleibe für die Nacht finden kann? Als Kaufmann müsst ihr euch hier ja auskennen, nehm ich an."

Ave
09.11.2011, 12:58
Der Mann der sich als Adryan zu erkennen gab, schloss sich der kleinen Erkundungstour an. Shael führte die beiden zu einer kleinen Kirche. Sie sah hübsch aus und verkörperte etwas...Ungewöhnliches. Währenddessen bemerkte Thorben, wie Shael ihm einen Blick zu warf. ''Gibt es ein Problem, mein Freund?'' ''Oh, nein alles in Ordnung! Wenn ihr fertig seid können wir jetzt weiter gehen.'', sagte er und lächelte.
Sie hielten an einer Schmiede. Shael erzählte über die verschiedenen Produkte die hier angeboten wurden. Thorben war sichtlich interessiert an der Auswahl. Währenddessen erzählte Shael etwas über die Gerüchte die in Lauf waren. Er sah zu Adryan rüber. Seine Augen blitzten als er Shaels Worte hörte. ''Sagt Adryan, diese Narbe an eurem Kinn...woher habt ihr sie? Ihr seht mir nicht unbedingt aus wie einer der gerne Gewalt ausübt.''

Simon
09.11.2011, 13:33
Die Frage. Der Tonfall. Die Vermutung.
All das hatte Adryan schon mehr als einmal gehört. Die Narbe auf seinem Kinn, die wie ein grelles Leuchtfeuer sofort sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zog - sofern es nicht schon seine grünen Augen getan hatten, die bei so manchen Menschen Unbehagen ausgelöst hatten. Eine Tatsache, die er mehr als einmal zu spüren bekommen hatte.
Bedächtig strich er über die Narbe und bedachte den Fragenden - einen Mann namens Thorben - mit einem langen, musternden Blick. "Nun, der Eindruck mag täuschen. Nicht alles, was einen Menschen ausmacht, wird durch dessen Oberfläche preis gegeben.". Er machte eine kurze Pause, rieb sich über die stoppelige Wange und lächelte ein dünnes Lächeln. "Doch im Grunde habt ihr Recht, ich neige nicht zur Gewalt - zumindest nicht zu Grundloser. Diese Narbe jedoch hat keine Geschichte, die einer Erwähnung wert wäre und stammt aus meiner frühesten Kindheit.". Mit etwas leiserer Stimme fügte er hinzu: "Und ich für meinen Teil würde die Vergangenheit gerne ruhen lassen."
Mit diesen Worten wandte er sich an Shael, der die Erklärung von Adryan stumm verfolgt hatte. "Eine imposante Plantage ist dies. Ihr Besitzer muss ein reicher und mächtiger Mann hier in Düsterburg sein."

Kael
09.11.2011, 14:15
Shael bekam Thorbens Worte über Adrans Narbe mit sowie dessen Antwort. Er hätte sich nur zu gerne für die Geschichte dieser narbe interessiert, hielt es jedoch für besser, nicht noch einmal nachzuhaken. Dann bekam er mit, wie Adryan über die Obstplantage sprach. "Meint ihr wirklich, diese Plantage sei imposant? Sie gehört Ava, die diese Plantage betreibt. Sie hat alle Hände voll zu tun, die Plantage am Laufen zu erhalten und sie selbst behauptet, die Plantage sei wohl eher nicht so groß, aber sagt Ihr das mal. Sie wird sich bestimmt freuen, derartige Worte zu hören. Allerdings lässt sich trotz allem wohl nicht bezweifeln, dass ihr Obst, speziell ihre Äpfel die besten und schmackhaftesten in der Gegend sind. Wenn Ihr beide vorhabt, nicht lange zu bleiben, solltet ihr zumindest ein paar dieser Äpfel probieren." Er hielt inne.
Wir kommen bald zum mit Abstand auffälligstem Ort in Düsterburg - der Villa von Leonardo di Dragoneri. Man kann bei diesem Gebäude nicht viel, mal von Staunen abgesehen. Denjenigen, der dort drin wohnt, habe ich noch nie gesehen. Ich weiß bloß, dass er auch nicht von hier und wohlhabend ist. Er soll aber angeblich hierhergekommen sein, um etwas über die Gerüchte hier herauszufinden. Was er genau treibt, das weiß nur er selbst. Er ist jedenfalls bisher nicht aus seiner Villa herausgekommen." Shael stoppte. "Und da wären wir auch schon." Vor ihnen stand sie, die Villa von Leonardo di Dragoneri. Es war ein wunderschönes Anwesen im Gegensatz zu dem, was man bisher so in Düsterburg gesehen hatte.

Ave
09.11.2011, 14:23
''Was für ein prächtiges Haus!'', sagte Thorben ''Ihr habt wahrlich nicht übertrieben als ihr die Villa beschrieben habt! Der Besitzer hat echt Geschmack, muss ich schon sagen.''

Das Anwesen erinnerte ihn an seinen Vater. ''Wie es ihm wohl geht?'', murmelte er leise vor sich hin.

Blanca Nieves
09.11.2011, 15:25
"Ein Met? Kommt sofort." Elly reichte Havelock einen Krug.
Der Tag war noch jung, doch sie war jetzt schon recht erschöpft. Sie konnte den Abend nicht mehr erwarten. Die Fremden schienen mit ihrem Essen fertig zu sein und erkundeten sich nach einer Bleibe für die Nacht. Elly ging zum Tisch rüber und fing an, das Geschirr abzuräumen.
"Ich hoffe das Essen hat geschmeckt."
Sogleich darauf zog sie sich in die Küche zurück, um etwas Ordnung zu schaffen.

Neadyn
09.11.2011, 15:39
"Bitte eine Portion dieser verführerisch aussehenden Kirschen.", verlangte Rafael mit einem Lächeln, das Ava sofort erwiederte. Sie packte ihm seine frischen Kirschen zusammen und nahm die Bezahlung entgegen.
"Hast du bereits die neueste Lieferung überprüft? Ich habe gehört, der Düsterburger Wein soll im ganzen Lande sehr beliebt sein, obwohl ich noch nicht die Gelegenheit hatte, ihn selbst zu kosten. Es ist bestimmt harte Arbeit, die Kelterei zu überwachen. Tja, meine Obstplantage ist auch nicht gerade wie Müßiggang.." Ava erlaubte sich ein leises Seufzen. "Und ich befürchte, das mein alter Esel die Strapazen nicht mehr lange ertragen können wird." Als sie bemerkte, dass sie andere mit ihren Sorgen nur unnötig belastete, staffte sie sich und lachte. "Aber was rede ich denn da! Im Moment kann ich mich nicht beklagen. Sag, wie hält es dein werter Herr Vater mit seiner Gesundheit?"
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Simon
09.11.2011, 16:35
Das Anwesen des Gelehrten - Leonardo di Dragoneri - war in der Tat ein wahrer Augenöffner. Ein gewaltiges, prunkvolles Haus, das durch seine Bauweise in Düsterburg wie ein Fremdkörper wirkte. Der Besitzer dieses Hauses musste es zu gewaltigem Reichtum gebracht haben, wenn er sich so ein Haus leisten konnte. "Ein Gelehrter also", wiederholte Adryan leise und wandte sich an den jungen Mann, der ihm und Thorben die Stadt gezeigt hatte. "Sag mir, wie bewandert ist dieser di Dragoneri in der Geschichte dieses Ortes? Mich dürstet es, mehr zu erfahren.".

Liferipper
09.11.2011, 17:09
"Hast du bereits die neueste Lieferung überprüft? Ich habe gehört, der Düsterburger Wein soll im ganzen Lande sehr beliebt sein, obwohl ich noch nicht die Gelegenheit hatte, ihn selbst zu kosten. Es ist bestimmt harte Arbeit, die Kelterei zu überwachen. Tja, meine Obstplantage ist auch nicht gerade wie Müßiggang.. Und ich befürchte, das mein alter Esel die Strapazen nicht mehr lange ertragen können wird. Aber was rede ich denn da! Im Moment kann ich mich nicht beklagen. Sag, wie hält es dein werter Herr Vater mit seiner Gesundheit?"

Rafael wunderte sich. Woher kannte diese Frau seinen Vater? Und wie kam sie von ihrem Esel plötzlich auf seine Familie? Dann fiel ihm wieder ein, dass er ja gerade mit Herrn Miller über seinen Vater gesprochen hatte. Vermutlich hatte die Frau es mitbekommen und versuchte nun, höflich zu sein. Irritierend, aber immerhin gut gemeint.
"Meiner Familie... äh, geht es gut." meinte er mit einem etwas gequältem Lächeln. Er wusste nicht recht, was er sonst noch sagen sollte. Vermutlich interessierte sie sich ohnehin nicht wirklich für seine Familie.
Um kein peinliches Schweigen entstehen zu lassen, nahm er eine der Kirschen und steckte sie sich in den Mund. Prompt wirkte sein Lächeln deutlich überzeugender. "Hmm, so süß, wie sie aussehen. Ich sollte vermutlich öfter mal auf den Markt kommen."
Dafür wusste er jetzt nicht, was er mit dem Kirschkern anfangen sollte. Ausspucken wollte er ihn vor einer Frau eigentlich nicht... Schließlich schluckte er ihn runter, und wandte sich dann schnell an Herrn Miller, bevor er vor Scham noch im Boden versank: "Gehen wir dann? Ich, äh, begelite sie noch ein bisschen auf ihrem Weg zum Antiquar." Er hatte das Gefühl, dass sein Kopf im Moment dieselbe Farbe angenommen hatte, wie die Kirsche, die er gerade verspeißt hatte. Diese kurze Episode hatte ihn ziemlich aus dem Konzept gebracht.

Kael
09.11.2011, 18:06
Shael zuckte mit den Schultern. "Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Bis vor Kurzem war die Villa komplett unbewohnt. Doch gestern hat man mir erzählt, dass da jemand eingezogen ist. Leonardo an sich hat aber nicht viel mit der Stadt zu tun. Wie ich bereits sagte, er ist angeblich nicht von hier und ist für seinen Auftenthalt in dieser Villa eingezogen." Shael wollte weiter, aber die beiden waren wirklich beeindruckt von der Villa von Leonardo di Dragoneri. Irgendwann konnte er sie davon losreißen. "Tja, das war auch schon fast alles, was es hier zu sehen gibt. Hier ist dann noch die Kelterei, wo Rafael arbeitet." Sie gingen dann noch eine Weile weiter, bis sie an ein Shael wohlbekanntes Haus kamen. "So, das ist meine Hütte, wo ich wohne. Und wenn Ihr da runter seht, da ist auch schon wieder die Taverne. Es war mir eine Ehre."

Edmond Dantès
09.11.2011, 18:13
Nachdem sich Edmond nun frisch gemacht und angezogen hatte, stieg er die breiten Stufen der Marmortreppe hinab ins Erdgeschoss. Dort stieg ihm bereits der warme Duft des Kaffees hervor und als er den kleinen Speisesaal betrat, sah er das angerichtete Frühstück. Wenigstens auf seinen Koch war noch Verlass, er hatte ihn von einer Reise aus dem Orient mitgebracht, und obwohl er von den andere Menschen in dieser Stadt argwöhnisch beobachtet wurde, so stand seine Kochkunst doch außer Frage, auch wenn Düsterburg leider nicht all zu viele Zutaten hergab, um etwas Außergewöhnliches zubereiten zu können. Was sollte man schon von einem einfachen Frühstück schon erwarten? Und wo war eigentlich der Schinken?
"Ich sollte mich beizeiten wohl nach einem neuen Lieferanten umsehen, unser jetziger scheint ja nicht einmal mehr den Düsterburger Schinken pünktlich liefern zu können..."
Edmond aß am Morgen nie all zu viel, doch wenigstens auf den heimischen Schinken mochte er überhaupt nicht verzichten. Leicht verärgert blätterte er im Düsterburger Tagesblatt rum, doch bis auf alltägliche Probleme der Gemeinen schien sich auch dieses Mal nichts Interessantes ereignet zu haben. Nachdem er seinen Kaffee getrunken und das spärliche Frühstück ohne Schinken zu sich genommen hatte, riskierte er einen Blick auf seine goldene Taschenuhr. Es wurde bald Mittag, also höchste Eisenbahn, der Welt Guten Tag zu sagen!
Edmond holte seine kleine kastanienbraune Pfeife hervor und steckte sie sich mit neuem Tabak an, welchen er in regelmäßigen Abständen importieren ließ, da in Düsterburg selbst nur sehr wenige Pflanzen gedeihen konnten, wozu Tabak wie erwartet leider nicht zählte. Aber was kümmerten ihn schon die Kosten dafür? Noch während er sich von seinem Koch verabschiedete, der den Speisesaal nun aufräumte, erfüllte er den Raum mit dem typischen bissigen Rauch, welchen er dezent in Form von Ringen mit langsamen Bewegungen seines Atems ausblies.

Langsam und mit anmutigen Schritten verließ Edmond das große Herrenhaus, welches von mehrere Marmorsäulen getragen wurde. Er entschloss sich, an diesem Tag seinen Weg zu Fuß zu bestreiten, denn das Wetter war schön und er wollte sich die Stimmung nicht noch weiter vermiesen lassen nach dem fehlenden Schinken, indem er sich über das unverschämte Honorar des Kutschers ärgerte. Wie er von einigen Passanten im Gehen hörte, war dieser ohnehin kurz zuvor in einen Unfall verwickelt worden und würde seine Dienste in nächster Zeit vermutlich eh nicht mehr anbieten können...

relxi
09.11.2011, 18:56
Für die gesamte Stadt war dieser Morgen ein ruhiger, nebeliger Mittwochmorgen. Doch in der Barierstube Düsterburgs begann der Tag mit aggressivem Geschreri. "VERDAMMT, DU SAGTEST GESTERN NACHT ERST, ES WÜRDE KEINE PROBLEME MIT DEN LIEFERUNGEN GEBEN!". Sven rastete volkommen aus. Er packte einen Stuhl und warf ihn in Richtung seines 11-jährigen Gesellens, welcher Sven bei allerlei Aufgaben eines Barbiers - vor allem medizinischen Arbeiten, wie Aderlässe oder Wundbehandlungen - unterstützt. Der Junge konnte dem laut krachenden Stuhl noch knapp ausweichen und sagte verängstigt: "Herr, ich habe mich geirrt, aber bitte lassen sie mich leben, es war keine Absicht!" Mit einem zornigen Blick erstarrte Sven vor dem zusammengekauerten Jungen, drehte sich dann ruckartig um und murmelte irgendetwas scharf Klingendes vor sich hin, während er hastig seinen dunkelbraunen Mantel überzog und das Haus ruckartig und mit einem lauten Türknall verließ.
Die kühlen Winde des neuen Tages verachtete Sven wie Küchenschaben, welche sich an Malzeitresten vergreifen. Es interessierte ihn alles nicht. Sein ganzer Beruf ging ihm auf den Nerv und verlieh ihm einen demütigenden Würgereiz. Mit kalten Blick schreitete er durch die erst seit neustem gepflasterten Straßen von Düsterburg. Er hatte sich heute nichts sonderlich Interessantes vorgenommen. Sein Geschäft hat jeden Mittwoch und Sonntag geschlossen. Die einzige bürgerliche Pflicht, der er heute nachkommen musste, war die Kandidatur eines neuen Bürgermeisters. Aber welches Gesindel in dieser affengefüllten Stadt hätte schon die Kompetenzen, dieses Kaff zu leiten? Eine einzige Person fällt ihm ein, welche mindestens den Anstand besitzt, für Ordnung zu sorgen. Der alte Antiquar, welcher nur 5 Straßen von Svens Barbierstube entfernt wohnt. Er hat schon recht oft Svens Geschäft besucht. Bartstutzen und Schröpfen. Die einzige Person, mit der Sven noch keine schlechten Erfahrungen machen musste. Der alte Herr mag zwar sehr mürrisch sein, aber ein Dummschädel ist er nicht...
Sven passierte eine Kreuzung und begegnete den ersten Durchreisenden an diesem Tag. Ein junger, aber eher hässlicher Kerl von kräftigem Körperbau. Links von ihm ging an alter, recht edel gekleideter Mann. Er könnte eine Rasur vertragen. Dann gab es noch eine junge Frau zur rechten des kräftigen Mannes. Eine rothaarige, leicht entnervt wirkende Frau. Die Neuen konnten deutlich den eiskalten Schauer und die düstere Laune mit einem traurigen Unterstrich spüren, welche von dem blassen Barbier ausging. Wortlos und nur mit einem depressiven Blick wollte Sven an den drei Wanderern vorbeigehen, bis sich plötzlich der Hund an ihrer Seite aufschreckte und offensiv zu bellen begann. Doch die einzige Reaktion von Sven war ein grausiges Fauchen mit entsrprechenden Armbewegungen, welches Julie zum Zurückschrecken zwang. Sven rüttelte seinen Mantel und ging stillen Wesens seinen Weg.

Zitroneneis
09.11.2011, 19:15
Der alte Mann, Dankwart, schien nicht weiter daran interessiert zu sein, von seiner Vergangenheit zu erzählen. Marina seufzte leise. Diese Wanderer waren nicht so vielversprechend wie erhofft. Doch immerhin schien Libra eine recht angenehme Gesellschaft zu sein. "Was meint Ihr, meine Liebe?", sprach Marina diese an. "Ich selbst war gestern Abend zu erschöpft von der Reise und sicher habt auch ihr heute Morgen noch nicht allzu viel von der Stadt gesehen. Möchtet Ihr vielleicht gemeinsam mit mir einen kleinen Rundgang durch Düsterburg untenehmen? Bestimmt gibt es hier einige schönen Orte zu sehen. Und wer weiß", fuhr sie fort, während ihre Augen plötzlich zu leuchten begannen. "Vielleicht gint einer der reichen Herrschaften in nächster Zeit eine abendliche Gesellschaft. Ich habe bei solchen Gelegenheiten schon das ein oder andere Mal ein Stück zum Besten geben dürfen und konnte mich so unter die Leute mischen. Ich kann Euch sagen: Nirgends bekommt man solch haarsträubende Dinge zu hören, wie auf diesen Bällen. Intrigen, heimliche Liebschaften, Familiendramen... ich würde die Feder nie wieder absetzen können, würde ich all das dort Gehörte zu Liedern verarbeiten!"

Caro
09.11.2011, 19:38
"Oho, ich denke, ihr habt mir viel zu erzählen" sagte Libra, stand auf und hakte sich bei Marina unter. "Ich denke, es gibt so einige Dinge, auch aus Königsberg, die mich dann doch schon sehr interessieren...Also, man hört ja so einiges von den Dächern pfeifen, und was bietet sich da mehr an, als so ein kleiner Spaziergang. Außerdem, es kann ja nie schaden, wenn wir Frauen uns ein wenig die Stadt ansehen." Sie kicherte kurz leise und schaute sich nochmal in der Taverne um. Der mysteriöse Fremde war schon verschwunden, nun waren da nur noch die Männer aus dem Dorf, und die konnten sich dann ja Grandys grandiose Geschichten anhören. "Hey, was ist eigentlich mit dem Rührei..." hörten sie noch Grandy stammeln...Aber er blieb mitsamt Dankwart und dem Mann aus der Stadt zurück und konnte nur noch ihrem wogenden Mantel hinterhersehen.

"Oh ja, ich habe gehört, um diese Zeit sieht man hin und wieder die Dame der Stadt, Frau von Busch, mit der Hausdienerin flanieren. Wie ich schon sagte, man hört ja so einiges, über ihren Vorbau, und diese ganze Art, ihr wisst schon..." Marina seufzte. "Stoff für hunderte Lieder. Aber vielleicht können wir einen Blick auf sie werfen. Das wäre sicher...."
"...spannend." vollendete Libra den Satz.

Die beiden Frauen gingen auf die Tür zu, als Julie laut bellte und schwanzwedelnd hinter den beiden Frauen herlief.

Als sie ins Sonnenlicht traten, bemerkte Libra erst, wie schön das kleine Städtchen war. "Also, wollen wir vielleicht erstmal ein bisschen die Gegend betrachten, das kann sicher nicht schaden." Gerade als sie um eine Ecke, nicht weit vom "Polierten Panzer" bogen, sahen Libra und Marina die wohlfeine Frau von Busch (die war ja nicht zu übersehen, sie trug ihre Nase so hoch, dass es nur am Wetter lag, dass es nicht hereinregnete) und ihre Hausdienerin.

"Also, so schlimm sieht die Dienerin ja nicht aus" meinte Libra noch...- ein wenig enttäuscht.

Lichtdrache
09.11.2011, 19:39
Leonardo ging zu seinen fenster und sah 2 personen da stehen und angucken und gingen auch wieder.

Er wollte mal nach draussen und ging richtung verlassenes schloss um nach den unterlagen vom alchemisten von drachenfels zu suchen der damals vor 3 jahrunderten bei der werwolfplage von düsterwald hier wohnte das vor nen jahrhundert wieder aufgebaut wurde.

Er suchte nach den geheimen raum wo er seine unterlagen hatte, er suchte und suchte und fand den eingang zum geheimen raum auch.

Unten fand er den stein der weisen und die unterlagen die er dringend brauchte, er nahm alles was er finden konnte an sich und ging wieder zu seiner villa um die gefundenen unterlagen zu studien.

Edmond Dantès
09.11.2011, 19:45
Während Edmond langsam durch die breiten Straßen umherwanderte, verfolgte er gespannt das rege Treiben um ihn herum. Es wimmelte von emsigen Handwerkern, Fuhrleuten, spielenden Kindern und grimmigen alten Ehepaaren, die skeptisch in die Zukunft blickten. Zu recht? Auch wenn er selbst stets auf der Hut war vor den kriminellen Umtrieben dieser Stadt,so befand Edmond dennoch voller Zuversicht, dass sich Düsterburg auf dem besten Wege befand, sich endlich einen redlichen Namen unter seinen Konkurrenten zu machen, allen voran dem unübertroffenen Tor zur Welt, Königsberg. Noch konnte Düsterburg den Neuankömmlingen dieser Zeit noch nicht allzu viel an Sehenswürdigkeiten bieten, doch dies sollte sich seiner Meinung nach rasch ändern.
"Freilich...", dachte sich Edmond laut, "...benötigt eine Stadt wie diese eine starke Hand, mit der sie geführt wird, um wachsen und gedeihen zu können. Noch wird sie vom eisernen Griff des hiesigen Adels umklammert gehalten, doch dem wird nun hoffentlich ein Ende gesetzt. Die Wahl zum neue Bürgermeister steht an und es darf nicht zugelassen werden, dass dieses hochnäsige Pack weiterhin den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt die Steuern diktiert. Ich spüre den Keim des Wandels, einer neugewonnenen Freiheit, gar ein Sturm, der schon bald alle Menschen hier erfassen und mit sich reißen wird. Schon der Umstand, dass selbst die niedersten Mägde dieses Mal zur Wahl stehen, sollte für uns ein Zeichen des Aufbruchs sein.
Und doch, sie scheinen überfordert zu sein, mit den neuen Möglichkeiten, die ihnen diese Freiheit bietet. Könnten solche Menschen tatsächlich zu Herren einer ganzen Stadt werden? Aber nein, das einfache Volk versteht nichts von Wirtschaft und Finanzen, geschweige denn von Politik oder Diplomatie. Wo sind sie, die Männer der Tat, noch unbefleckt vom Rad der Zeit, und doch von edlem Geschlecht, die in der Lage sind, dieser Stadt zu neuer Blüte zu verhelfen? Noch liegt Vieles im Argen, doch dies wird sich schon bald ändern, wir müssen nur die Gunst der Stunde ergreifen, und wenn ich selbst das Schicksal Düsterburgs in die richtigen Bahnen lenken muss!"

Mivey
09.11.2011, 19:47
Nach einem langen Gespräch mit Talis, währendem Grandy seine Kaninchen-Felle, von denen er insgesamt drei verkaufen konnte und auch selbst Werkzeug kaufte um seine Ausrüstung samt Schwert in Form zu halten, erfuhr er auch, dass ganz in der Nähe ein Hotel sein, wo man günstig übernachten könne. Talis empfahl ihm, seinen Namen zu erwähnen, er und der Hotelier schienen alte Bekannte zu sein. Nach ihrem Geschäft gaben sich die beiden Männer kräftig die Hand und der Kaufsmann setzt sich an einen Tisch gleich nebenan und bestellte sich irgendwas.

Libra und die Sängerin Marina hatten sich entschieden, etwas spazieren zu gehen, ein genaues Ziel hatten die beiden, von dem was Grandy ausmachen konnte nicht im Kopf. Sein Blick fiel auf Marinas Teller, den Rühreiern die sie fleißig verschlungen hatte, samt drei leer getrunkenen Gläsern Bier.
„Hey, was ist mit dem Rührei und dem Bier! Das muss sie noch zahlen!“ rief Grandy ihnen hinterher, doch die beiden waren Weg. Grandy wollte hinterher doch der Wirt kam dazwischen.
„HEY! Hier müssens noch zahlen.“ Er hielt ihn beim Arm.
Sie waren nicht arm, aber ihre Reise-Kasse konnte doch nicht durch die Kosten anderer geleert werden! Grandy versuchte mit dem Wirt zu verhandeln.

„Natürlich.Hier die Kosten für drei Hackbraten und fünf Bier.“
"Was? Und wär zahlt für das was dieses Mädel, dies' Sängerin gezahlt hat?"
"Aber, guter Herr. Ihr könnt doch nicht von uns erwarten, für die Kosten anderer aufzukommen. Wir drei, das heißt ich, mein Begleiter hier" er wies auf Dankwart" und meine Gefährtin, also die rothaarige, haben gezahlt."
Doch der Wirt ließ sich nicht darauf ein. Er wollte sein Geld.
"Ihr habt g'meinsam gefressen und jetzt wird auch g'meinsam gezahlt! Um mei Geld lass ich mich nicht betrügen, wer weiß wo diese beiden Dirnen jetzt sein!"
"Ich nennt meine Libra eine Dirne?!" Grandy zog sein Schwert aus der Scheide. "Das nehmt ihr zurück!"

Blanca Nieves
09.11.2011, 19:54
Elly hörte laute Stimmen aus dem Schankraum und eilte aus der Küche. Da stand ihr Vater und stritt mit den Fremden. Sie ging näher und sah das der Fremde ein Schwerz auf ihren Vater richtete. Ohne nachzudenken, stürzte sie sich zwischen die Beiden.
"Hört sofort damit auf! Ist es das, was Sie Gastfreundschaft nennen? Zuerst speisen sie hier und dann greifen sie meinen Vater an!"
Elly war nicht mehr zu bremsen.Sie würde alles tun, um ihren Vater zu verteidigen, schließlich war er ihre Familie.
"Verlassen Sie auf der Stelle dieses Haus!"

R.F.
09.11.2011, 19:56
Das Zimmer war tatsächlich sehr gut ausgebaut, es war nicht perfekt, aber eines Adligen durchaus würdig. Rowan sah sich alles in Ruhe an, legte all seine Waffen, Teebeutelchen, Geldbörsen und ein goldenes, zugeklebtes Amulett in die passenden Behältnisse, setzte sich an den Tisch, der in der Mitte des Raumes stand, nahm sich ein Blatt Papier, sowie Feder und Tinte und begann einen Brief zu verfassen.
"Werter Kunibert,
jene Einladung war letztlich nur ein Irrweg. Ein Irrweg, der mich in einer Stadt enden lies, die reichlich seltsam Volk zu beinhalten scheint. So schicke er sobald eine Kutsche, alsdann diese mich aus dieser, die den Namen Düsterburg trägt, holen und zurück nach Britannien soll. Desweiteren besorge er eine Möglichkeit der Überfahrt über den großen Teich und schicke er außerdem eine Nachricht an die Gebliebenen, sodann sie jenen Boten bestrafen, der diesen Irrweg verschulde.
Mögen deine Taten ihr Ziel finden,
Graf Rowan von Fiddleburg"

Gendrek
09.11.2011, 20:03
Dankwart erschrak bei dem Anblick der sich ihm dort bot, er wusste, dass sein Begleiter ein hitziges Temperament hatte... auch wenn es gegen das von Libra wie eine Tundra wirken mochte.
"Grandy!" Sein Blick war geradezu ermahnend und erzieherisch zugleich "Wir sind hier nicht auf einem Schlachtfeld, steck das Schwert weg." Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, kurz wirkte Dankwart noch wütend, doch den Falten die sich in seiner Stirn furchten wichen bald einem relativ entspanntem Ausdruck, schnell schob er sich an die drei Gestalten heran, griff seinem jungen Begleiter an die Schulter und schaute zu dem Wirt und seiner Tochter, sprach in einem ruhigen Ton zu ihm "Verzeiht es meinem Freund, er ist manchmal sehr stürmisch, er ist die derbe Ausdrucksweise wohl nicht so sehr gewohnt... natürlich zahlen wir die Zeche, unser Geldbeutel wird danach keinerlei Mangelerscheinungen aufweisen..." kurz scherzte der alte Mann, schmunzelte und blickte dann wieder etwas ernster "...wenn ihr mich kurz mit meinem Freund entschuldigen würdet..."

Ohne eine Antwort abzuwarten griff Dankwart ein wenig fester an die Schulter Grandys, zog ihn nur ein paar Schritte zurück, wendete sich von den beiden ab und flüsterte seinem Begleiter ans Ohr "Grandy... das bringt nichts! Manche Menschen haben eine derbere Ausdrucksweise, kein Grund gleich zur Waffe zu greifen. Erinner dich, wir sind neu hier, kennen niemanden... sich gleich Feinde zu machen ist unserer Aufgabe nicht dienlich, wir wollen helfen, nicht aus der Stadt gejagt werden... und jetzt unterhalten wir uns nochmal ruhig mit den beiden, einverstanden?"

relxi
09.11.2011, 20:07
Sven öffnete die Tür des Rathauses und führte einen Teil der Kälte herein, welche sein Geist seit Jahren mit sich schleppt. Etwas ruhiger und mit gefassten Nerven trat er an den Tisch des Sekretärs heran. Er versuchte beim Sprechen einigermaßen höflich und nicht allzu grob zu wirken: "Ich bin bezüglich der heutigen Wahl des Bürgermeisters hier, Herr Wenning..."

Blanca Nieves
09.11.2011, 20:11
Nachdem der ältere Herr den Mann, Grandy, zurückgezogen hat, drehte sich Elly zu ihrem Vater um und schaute ihn böse an.
"Ich kenne dich gut,Vater und weiß, dass du durchaus eine Mitschuld an dieser Situation trägst. Du hast bestimmt etwas unhöfliches gesagt, oder?" Elly seufzte und holte tief Luft, um danach mit ihrer Rede fortzufahren.
"Am besten wäre es, wenn du jetzt nach hinten ihn die Küche gehst und das Ganze hier mir überlässt."
Ihr Vater schien seinen Fehler einzusehen, aber war noch nicht bereit, dies zuzugeben. Nach einen zornigen Blick zu den Fremden drehte er sich um und ging weg. Elly war froh, dass er kein Theater gemacht hatte, aber sie wusste, dass sie sich später den Zorn ihres Vaters ausgesetzt sehen würde. Sie hatte ihn zu sehr gekränkt und dies auch noch vor Fremden.

Zitroneneis
09.11.2011, 20:22
"Hmm...", murmelte Marina leise. "Das hier ist nicht die, die ich gestern gesehen habe. Die wirkte etwas älter und hatte schwarze Haare - unerhört kurze, wie ich bemerken möchte!" Sie betrachtete das junge Dienstmädchen etwas genauer und fügte dann hinzu: "Wenn ich mich recht erinnere, trug sie eine andere Uniform..." Dann blickte sie mit einem kleinen Lächeln wieder zu Libra. "Aber ich bin sicher, dass ein kleines Schwätzchen mit den beiden dennoch untehaltsam sein könnte. Die junge Frau von Busch scheint ja sehr von sich überzeugt zu sein - und solche Menschen erzählen manchmal mehr, als sie eigentlich wollen." Marina war froh, gestern den Staub der Reise abgewaschen und heute Morgen ein besseres Kleid angelegt zu haben. Riche Frauen waren oft abweisend gegenüber weniger gut betuchten Leuten, aber so konnte Frau von Busch wohl kaum etwas an dem Äußeren der jungen Sängerin bemäkeln. Also trat sie mit Libra vor sie und sprach mit klarer, melodischer Stimme: "Seid gegrüßt, werte Frau von Busch. Mein Name ist Marina Glockensang, eine begnadete Sängerin, und dies ist Libra, welche aus dem großen Königsberg hierher reiste. Wir hörten schon vieles über Eure Person und sind sehr geehrt und erfreut, Euch nun einmal tatsächlich zu begegnen." Freundlich lächelnd, betrachtete sie das Gesicht der jungen Dame und hoffte, eine gute Gesprächsbasis geschaffen zu haben.

Lynx
09.11.2011, 20:22
Es herrschte reges Treiben auf den Straßen Düsterburgs, was eigentlich nicht weiter ungewöhnlich war. Doch als Sophia von Busch und Selene eine Weile schweigend gegangen waren - so recht wussten sie mit der neuartigen Situation beide noch nicht umzugehen - stachen ihnen immer mehr befremdlich aussehende Gestalten ins Auge. "Ist heute ein besonderer Tag?" ,fragte Sophia in einem Tonfall, der deutlich machte, dass ihr etwas Wichtiges unmöglich entgangen sein konnte. "Nicht dass ich wüsste, Herrin." ,antwortete Selene ein wenig schüchtern, vor allem weil die beiden auch ganz offensichtlich nicht ungesehen blieben. "Düsterburg scheint ein beliebtes Reiseziel geworden zu sein." ,murmelte Sophia nun mit hochgezogenen Augenbrauen. Es war offensichtlich, das viele der Gesichter hier völlig neu waren, und vor allem ungewöhnliche Kleidung oder Haarfarben fielen sofort ins Auge. Vor allem eine junge Frau mit recht freizügigen, bunten Klamotten und schwarzblauem Haar erregten Sophias Aufmerksamkeit. Sie wurde offenbar von einer Frau mit feuerrotem Haar begleitet.
Als Sophia ihren Blick etwas weiter schweifen ließ, erblickte sie hinter scheinbar Unmengen von Fremden endlich eine bekannte Gestalt. "Komm, wir entfernen uns ein wenig von dem merkwürdigen Treiben hier." ,sprach sie zu ihrem Dienstmädchen, und schritt würdevoll und bemüht, sich nicht irritieren zu lassen, an den unbekannten Gesichtern vorbei.
Jedoch hatte sie nicht damit gerechnet, dass genau die beiden Frauen, die ihr schon aufgefallen waren, auf sie zutreten würden. Etwas irritiert musterte sie Marina und Libra. "Oh, sehr freundlich." ,brachte sie in ihrer Verwunderung hervor, doch sie fing sich schnell wieder und räusperte sich leise. "Mir scheint Ihr seid nicht die einzigen Reisenden hier. Gibt es besondere Gründe, warum dieser Tage alles nach Düsterburg strömt?" ,fragte Sophia die zwei Damen durchaus freundlich, doch ihr Blick war leicht abgelenkt. Sie sah, wie Edmond Dantés im Hintergrund verschwand, und bedauerte dies ein wenig. Es war schon eine Weile her, dass sie ihn gesehen hatte, Sophia teilte mit Edmond das Interesse an Büchern, er war vornehm und wusste sich in Gesellschaft zu benehmen. Ebenso schien er nicht mit Armut gestraft. Dies reichte, um an manchen schönen Nachmittagen mit ihm ein Schwätzchen zu halten. So gesehen war er wohl das, was einem Freund der Familie recht nahe kam.

Edmond Dantès
09.11.2011, 20:25
Eine Weile hielt sich Edmond auf dem hiesigen Marktplatz auf, welche heute geradezu aus allen Nähten platzte. Da er nun wirklich keine Lust hatte, sich durch die ganzen Massen zu drängen, umrundete er den Platz schnellen Schritts und ließ die Händler ungesehenen Auges zurück, während er selbst nach einiger Zeit noch sowohl ihre lauten Rufe hören konnte, die die neuste Waren zum Besten gaben, als auch die der ungeschickten Käufer, welche absolut kein Talent im Feilschen besaßen.
Rasch erreichte Edmond das Comptoir am Hafen und alles schien so auszusehen, wie er es beim letzten Mal zurückgelassen hatte. Die Hafenarbeiter schleppten Kisten und Fässer voller Gewürze und anderer Waren ins Lager hinein und man hatte das Gefühl, dass die Menschen beim Anblick des jungen Graf geradezu besonders fleißig in die Hände spuckten. Der Lagerverwalter hatte nicht viel Neues zu berichten, er listete wie gewohnt die An- und Verkäufe der letzten Tage auf und hob stolz den erzielten Gewinn hervor. Edmond hatte vollstes Vertrauen in diesen doch etwas in die Jahre gekommenen Herrn, seine Worte zeugten stets von Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit und mit seinem Händchen für die richtigen Geschäfte konnte Edmond in Ruhe zusehen, wie sich sein Reichtum quasi von selbst vermehrte. Nicht dass er nicht ohnehin schon genug gehabt hätte, doch Edmond ließ es sich im Gegensatz zu den anderen Adligen nicht nehmen, die Armen dieser Stadt zu unterstützen, indem er von den Gewinnen regelmäßige Nahrungsausgaben finanzierte und mit Spenden den Ausbau der sanitären Einrichtungen und der Heime für Waise und Obdachlose vorantrieb.
War es wirklich nur der Sinn für Wohltätigkeit und Altruismus, der Edmond zu solch einer Großzügigkeit trieb, wo er doch eigentlich nicht allzuviel darauf hielt, Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu erregen? Vermutlich nicht, vielleicht wollte er damit aber auch einfach nur aufzeigen, dass Vermögen vielmehr verpflichtet als erdreistet, wie es manch anderer aus höherer Schicht wohl verstanden hatte. Und tatsächlich, sein Streben nach Fortschritt bedurfte vieler starker Hände und einer breiten Unterstützung, die er am ehesten mit den Sympathien der einfachen Leute gewinnen konnte, welche gewiss nicht weiter darüber räsonieren würden, welche Ambitionen hinter Edmonds Kalkül stecken könnten...

Mivey
09.11.2011, 20:26
Nach Dankwarts Eingriff war die Lage wieder entspannt. Grandy hatte seine Klinge sofort wieder eingesteckt. Er schämte sich jetzt auch etwas dafür, aber er war noch zu aufgeregt und, eigentlich auch zu stolz, um das zugegeben. Er und Dankwart wandten sich wieder dem Wirt zu, der nach einem Gespräch mit seiner Tochter, die die Sache selbst regeln wollte, hinterm Tresen verschwunden war.

"Ich entschuldige mich für meinen Ausrutscher, Fräulein. Als ihr Gast hätte sie nicht bedrohen dürfen, aber ... bei manchen Dingen habe ich mich nicht unter Kontrolle. Ich hoffe sie können mir verzeihen." Er wollte es dabei beenden, aber Dankwarts Blick erinnerte ihn daran weswegen der Wirt überhaupt angefangen hatte mit ihm zu streiten. Er seufste höhrbar. "Und wir werden auch für das Essen der Sängerin aufkommen."

Nach der Auskunft der Dame, die sich vorhin als Elly, vorgestellt hatte, gab Grandy ihr das Geld und so schnell war alles auch erledigt.

"Danke für deine schnelles Eingreifen, Dankwart. Ich hätte sicherlich bereut wenn ich in meiner Wut das heilige Gastrecht mit Füßen getreten hätte. Nun, sollen wir uns jetzt auf den Weg machen Libra und diese Sängerin .." der Gedanken an sie machte ihn wütend ".. zu finden oder sollen wir schon im vorhinein ein Zimmer für die Nacht auftreiben? Der Kaufmann von vorhin hat mir ein "Hotel" empfohlen, wo wir übernachten könnten."

Karl
09.11.2011, 20:34
Seltsam. Seltsam, seltsam, seltsam! Rebeccas biss sich auf den Finger. Selbst der Wirt verfügte über keinen Schinken mehr. Über gar keinen. Wenn es sogar hier an Schinken mangelte, dann war irgendwas richtig faul im Busch. "Gestern war Donnerstag, heute ist Freitag und morgen ist Samstag...", murmelte Rebecca während sie grübelte. Ihre wogenden Gedanken wurden unterbrochen, als sie den Klang einer gezogenen Klinge vernahm. Noch während sich ihr Blick aufrichtete, lag ihre Hand schon an ihrer Hüfte, bereit um -
Das Dienstmädchen atmete tief durch und entspannte den Arm. Auch der Fremde, der sein Schwert blank gezogen hatte, schien eher unschlüssig als blutdürstig und lies die Waffe endgültig sinken, als sein tattriger Begleiter auf ihn einredete. Die Augen zusammenkneifend überlegte Rebecca. Einerseits waren Fremde eine Gefahr, besonders Fremde mit so schnell gezogenen Schwertern. Andererseits bot jede Gefahr auch eine Chance, selbst wenn sie noch nicht wusste, was für eine Chance. In ihrem Gedächtnis bohrte etwas. Es war doch fast schon Zeit. Nun, es konnte auf keinen Fall schaden, mit den Fremden zu reden. Die Aufgaben des frühen Morgens waren erledigt und die anderen Dienstmädchen, unter anderem Selen waren ja alle auf Bereitschaft. Ruhigen Schrittes bewegte das Mädchen sich zu dem jungen Mann mit braunen Haar. Bei näherer Betrachtung viel ihr auf, dass er dem Herren von Busch gar nicht so unähnlich sah. Entfernte Verwandschaft?
"Seid gegrüßt, werter Herr! Ich hoffe, dass ich Euch nicht belästige, aber mich regt der Wunsch zu erfahren, was Euch und Eure Begleiter in unsere Stadt brachte."
Das war ziemlich direkt und gerade aus und Rebecca hoffte, dass dieser Mann weit genug gereist war, um auf eigene Initiative sprechende Frauen zu akzeptieren. Sie spekulierte dabei auf die seltsame Nähe zu ihrem Herrn von Busch.

Mivey
09.11.2011, 20:46
Kaum war die Streiterei mit dem Wirt um die Bezahlung erledigt, kaum eine recht ... äh ... kokett gekleidete junge Frau auf Grandy zu. Sie starrte ihn seltsam an, als würde sie etwas erwarten.
Sie musste offensichtlich für einen reichen Herren der Stadt arbeiten, vielleicht als Dienstmädchen? Grandy glaubte sich zu erinnern, schon zuvor jemanden mit so einer Uniform gesehen zu haben, aber bei ihr sah es irgendwie anders aus, loser, vorallem an den rundungen herum. Auch fiel es Grandy recht schwer seine Augen nicht auf gewisse Stellen ihres .. NEIN! Libra würde ihn umbringen. Er konnte sich zwar nicht erinnern in welcher Art Beziehung er und Libra eigentlich genau gestanden haben, aber er fühlste instinktiv das er sich nicht auf so etwas einlassen sollten. Grandy konnte noch nie richtig mit Frauen reden, zumindest glaubte er das. Seine Amnesie hatte seine Eloquenz kaum gebessert.

"Meine Begleiter.. also .. äh.. d.das wären Dankwart hier, und Libra, die jetzt gerade nicht anwesend ist und wir sind in der Stadt, weil.. naja. wir hier sein müssen. Das glaub ich zumindest. Dankwart kennt sich da etwas genauer aus als ich. Er lebte ja mal hier. Vielleicht solltet mit ihm sprechen!", er wies auf seinen Gefährten, der selbst von der Dame etwas überrascht zu sein schien.

Schattenläufer
09.11.2011, 20:50
"Gehen wir dann? Ich, äh, begelite sie noch ein bisschen auf ihrem Weg zum Antiquar."
Friedrich Miller erkannte, dass sich der junge Mann Rafael ein wenig überrumpelt fühlte. Es tat ihm leid, da er sich nicht ganz unschuldig daran fühlte, also beeilte er sich, Rafael zu Hilfe zu eilen. Zum Stand hin gewendet sagte er:
"Dir noch einen wunderschönen Tag, Ava. Ich hoffe, deine Waren verkaufen sich gut, aber vergiss über das Geschäft nicht, auch einmal etwas für dich zu tun. Wir sehen uns dann beim nächsten Markt, oder nach der Messe."
Dann machte er sich mit Rafael auf den Weg zum Antiquar.

Versöhnlich meinte Miller zu Rafael, der immer noch beschämt dreinblickte:
"Na jetzt beruhige dich doch. Sind doch alle schonmal ins Fettnäpfchen getreten, wie es so schön heißt. Ich selbst tu mich manchmal schwer mit der Erinnerung. Eins kann ich dir versichern - die Ava wird dir das nicht übelnehmen. Eine von denen, die gleich an die Decke gehen, ist sie nun wirklich nicht."
Für Miller war die Sache damit erledigt. Das Antiquariat hatten sie mittlerweile erreicht, doch Miller erkannte schon aus der Ferne, dass es geschlossen hatte. Forschen Schrittes ging er darauf zu und pochte an die Tür.
"Havelock? Havelock! Friedrich Miller hier. Ich komme wegen der Partituren."
Nichts rührte sich. Miller runzelte die Stirn und fluchte. "Himmel Herrgott nochmal, was ist das für eine Art, den Laden einfach geschlossen zu lassen. Keine Notiz, nichts! Dabei meinte ich noch zu ihm, dass ich gleich nach Ankunft seiner neuen Lieferung bei ihm vorbeischauen wollte. Wahrscheinlich steht der Halunke gerade da oben hinterm Fenster und lacht sich ins Fäustchen, dass er den Miller reingelegt hat. Na, das ist eine Art! Hätte ich je vorgehabt, heute für ihn zu stimmen, dann könnte er sich das aber jetzt abschmieren, könnte er."

Miller hatte sich ein wenig in Rage geredet, doch in diesem Moment stockte er und stöhnte dann. "Ach herrje, die Bürgermeisterwahl, richtig. Na, Rafael? Welchen der Halunken und Hochwohlgeborenen möchtest du mit deiner Stimme unterstützen? Ich denke gerade, dass ich vielleicht zuerst im Rathaus vorbeisehe, bevor ich meine restlichen Erledigungen mache, dann habe ich diese Komödie hinter mir."

Gendrek
09.11.2011, 20:53
Dankwarts Schnurrbart erzitterte als er nun angesprochen wurde, fast hätte man meinen können seine dichte Gesichtsbehaarung würde sich über jedes Merkmal schieben, einzig ein kurzes husten und räuspern lies die Lippen hervorscheinen.
"Ja, ich lebte mal hier, sehr richtig und wir haben eine Aufgabe! Eine geradezu heilige Aufgabe! Aber... nur... also... bevor ich so herumposaune... also... soviel erzähle... ha..."
Der alte Mann wirkte völlig aus dem Konzept, er kannte Dienerschaften, aber sowas hatte er noch nie gesehen.
"Ja, also wir haben eine Aufgabe, nur fände ich es doch sehr indiskret und meinen Gefährten ungerecht gegenüber wenn ich ihnen bis jetzt noch nicht genau offen gelegt habe, was zu tun ist und es dann in einem Gasthaus herausbrülle, das wäre ein Vertrauensbruch und... ziemen würde es sich doch nicht. Nur soviel mag ich sagen, ich hörte die Gerüchte, erkannte die Zeichen und bin mir sicher, dass diese Stadt vielleicht schon bald Hilfe benötigt. Hilfe von Leuten die Grundwissen besitzen und anpacken können, Hilfe von ausserhalb, von Leuten die sich nicht zu sehr in dem Geflecht aus Bekanntschaften verfangen haben damit sie mit klarem Verstand denken können."
Dankwart redete und redete als wäre er ein Schauspieler der seinen Text übt, erst jetzt hoben sich seine Augenbrauen wieder an, die relativ weit geöffneten Augen, die gezwungen in eine Richtung schauen deuten darauf hin, dass der alte Adelige deutlich aus der Fassung gebracht wurde.
"Ausserdem fehlte mir der Polierte Panzer und sein Hackbraten, kennt ihr den Hackbraten, ich liebe den Hackbraten!"
Wieder wackelte der Schnurrbart nach links und rechts ehe sich Dankwart an seine Knollnase fasste und dann über den Bart strich.

Edmond Dantès
09.11.2011, 20:56
Nachdem Edmond den Arbeiten im Comptoir noch eine Weile zugesehen hatte, verabschiedete er sich freundlich vom alten Fritz und machte sich wieder auf den Weg, um sich einen eigenen Eindruck über die Stimmung in der Stadt dieser Tage zu verschaffen. Gerade als er hinter einer Ecke verschwinden wollte, erblickte er doch tatsächlich die junge Frau von Busch! Wie immer war ihre Mode äußerst chic und wie erwartet wurde sie von ihrem eigenen Dienstmädchen begleitet. Sie schien sich offensichtlich mit zwei anderen Frauen zu unterhalten, die Edmond leider nicht zuordnen konnte, und so ging er entschlossenen Schrittes langsam auf die kleine Gruppe hinzu, während er seinen Hut und die Beinkleider ordentlich zurecht rückte. Zum Glück wurde seine Gestalt erst wenige Meter vor seiner Ankunft bei den jungen Damen wahrgenommen. Wie lange schon hatte er die junge Sophia schon nicht mehr gesehen!
"Ah, ich kann meinen Augen kaum trauen! Die junge Frau von Busch gibt sich an einem so schönen Tage die Ehre, ich bin überglücklich, Euch zu treffen!" Edmond strahlte aufrichtige Freude aus und gab der Dame einen Handkuss, ganz wie es sich für einen Mann von Welt gehörte. "Wie ist es Euch die letzten Tage ergangen? Euer Mann scheint ja zutiefst beschäftigt zu sein, denn wie ich hörte, haben die Händler derzeit einige Lieferengpässe zu beklagen? Doch was rede ich da, gewiss wollt Ihr ihm nicht noch unnötig zur Last fallen und genießt ebenso wie ich das rege Treiben an diesem Tag. Wir haben wahrlich viele Neuankömmlinge zu verzeichnen, ich bin schon richtig gespannt auf den neusten Tratsch!" Mit einem freundlichen Lächeln wandte er sich an die anderen beiden Frauen und musterte sie eindringlich. "Und dazu noch in Begleitung von solch bezaubernden Schönheiten! Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Edmond Dantés, ein einfacher Graf, dessen unermesslicher Reichtum ihn nicht einmal mehr beglücken könnte, wenn er nicht die Ehre haben dürfte, die Namen dieser anmutigenden Persönlichkeiten vor ihm zu erfahren!"

Caro
09.11.2011, 20:57
Ein wenig verwundert war Libra durchaus. Das Hausmädchen war also ein anderes, also hatte diese hochwohlgeborene Schnepfe mehr als eine Dienerin Soetwas aber auch! Natürlich schwang da auch ein wenig Neid mit, aber sie selbst sah das anders. Natürlich. Und dieser junge, hübsche Mann...naja, übel sah er natürlich nicht aus, aber aus sehr, SEHR unergreiflichen Gründen fühlte sie sich Grandy, ihrem Begleiter in den meisten Lebenslagen, recht...verbunden und stieg nicht auf die offensichtlich charmante Begrüßung ein.

"Oh, mein Name ist Marina Glockensang, und wie ich grade schon erwähnte bin ich eine fahrende Sängerin. Dies hier ist meine Bekannte Libra, und wir unternhemen gerade einen kurzen Spaziergang durch die Straßen ihrer wunderschönen Stadt." antwortete Marina für sie."Ihr gehört also auch zum bekannten Düsterburger Adel?"
"Nein, nunja, nicht direkt zumindest. Ich stamme aus einem Dorf...."
"Jaja, das etwas weiter entfernt ist, und wo niemand genau nachvollziehen kann, welche Adelstufe ihr innehabt." Sophia kannte diese Geschichte nur zu gut, wie oft schon musste sie ihren Freund vor den Lästereien und Schmutzgeschichten bewahren, die in Düsterburg grassierten.
"Nunja, man hört ja so einiges über den Düsterburger Adel..." setzt Libra an, "vor allem über den Umgang mit seinen Dienstboten."

Ja, sie hatte ein Problem mit Herrschaften, die sich so ein Leben erlauben konnten. Aber doch nur, weil sie den Freiheitsgedanken sehr hoch hielt, jawoll! Pah so ein Leben mit Dienstmägden und Ankleidezimmern und Juwelen, und einem stattlichen Mann und, und, und.... Wie dem auch sei, Libra sah Frau von Busch herausfordernd an, die von diesen Worten an sie - an SIE! - offensichtlich irritiert und verwundert war. Was erlaubte sich diese rothaarige Fremde denn? Sie tat doch niemandem etwas, lebte ihr Leben, und war ganz und gar friedlebend! Selbst Selene war still erschüttert von der Frechheit, die diese Frau zustande brachte!

Loxagon
09.11.2011, 21:20
Train schüttelte den Kopf, als Grandy seine Waffe zog - doch der alte Mann beruhigte ihn wieder.
"Eine seltsame Stimmung liegt in der Luft ...", murmelte er.
"Ich spüre ...etwas ...finsteres ..."

WeTa
09.11.2011, 21:27
Düsterburg stand auf dem Wegweiser geschrieben. Ein Schauer lief Elizabeth über den Rücken, als sie die Weggabelung hinter sich ließ und sich unsicheren Schritts auf die Stadt zubewegte. In ihren Manteltaschen klirrten allerlei Phiolen, Amulette und Schmuckstücke und sie verströmte einen stechenden Geruch, der vorallem dem Knoblauch geschuldet war. Wer zu diesen Zeiten durch diese Landstriche reist, muss schließlich vorbereitet sein!
Düsterburg sah aus, als wäre es nicht so unbedingt vorbereitet, was immer eine hervorragende Gelegenheit war diversem Inhalt ihrer Manteltaschen ein neues Zuhause zu verschaffen. Und dabei einen Riesenreibach zu machen. Man musste das Ganze nur klug angehen - ein Talent, mit dem Elizabeth leider nicht gesegnet war.

Liferipper
09.11.2011, 21:45
Auf dem Weg zum Antiquariat hatte sich Rafael endlich wieder gefangen. Trotzdem nahm er sich vor, sich bei Ava zu entschuldigen, wenn er sie das nächste Mal sah. Dass er wegen einer unschuldigen bemerkung völlig die Orientierung verlor... Schließlich schaffte er es, die Gedanken daran abzuschütteln.

Nachdem sie das Antiquariat erreicht und verschlossen gefunden hatten, erwähnte Herr Miller die Bürgermeisterwahl. Während sie sich unterhielten, schlenderten sie in gemächlichem Tempo in Richtung Rathaus.

"Oh ja, die Bürgermeisterwahl. Hm, ich hab mir auch schon Gedanken gemacht, bin aber noch zu keinem endgültigen Entschluss gelangt. Vor allem finde ich es etwas seltsam, dass es keine feste Kandidatenliste gibt. Theoretisch könnte ich sogar für mich selbst stimmen, obwohl ich nicht einmal ein richtiger Düsterburger bin...
Aber wenn man dieses seltsame Verfahren außer acht lässt, denke ich, dass nur eine Handvoll Kandidaten ernsthaft in Betracht kommen. Zum einen natürlich Caspar von Busch. Er macht zwar einen kompeteten Eindruck, aber ich denke, es würde schwierig für ihn werden, wenn er Geschäft und Stadtvorstand unter einen Hut bringen müsste. Zudem wirkt er nicht gerade wie ein Mann des einfachen Volkes. Dann Edmond Dantes. Leider kenne ich ihn nicht gut genug, um eine ordentliche Einschätzung vorzunehmen, aber er verkehrt mit dem Düsterburger Adel, was ihm durchaus einen gewissen Vorteil verschaffen könnte. Und zuguterletzt noch Wilhelm Wenning. Er macht einen recht gebildeten Eindruck, eigentlich sogar fast zu gebildet für einen einfachen Sekretär, und da er bereits im Rathaus tätig ist, dürfte er auch über gewisse Vorkenntnisse verfügen. Ja, meiner Einschätzung nach, wird es letztendlich auf einen dieser drei hinauslaufen. Oder denken sie, das noch jemand anderes ernsthafte Aussichten auf die Position hat?"

Mr.Räbbit
09.11.2011, 21:45
Das Met schmeckte vorzüglich, auch wenn es Havelocks Meinung nach, den Bediensteten heutzutage an Fürsorge für deren Gäste mangelte.
Als er so in Gedanken versunken an der Theke saß und vor sich hin schlürfte, donnerte plötzlich hinter ihm lautes Gebrüll durch das Gasthaus. Einer der Abenteurer; "Der Anführer..." dachte er sich; zog behende ein grobes Langschwert und fuchtelte damit vor dem Gastwirt herum.
"Wusste ich es doch... versuchen ständig andere Leute, mit ihren Metzger-Instrumenten, zu durchbohren." Doch flaute der Streit, dank des mutigen Eingreifens der Magd schnell ab. "Wohlwahr auch ich kann mich irren, die Bediensteten zeigen doch einiges an Fürsorge in diesem Laden." Ein kurzer nachdenklicher Blick; "Hmm... Fürsorge..., Laden..., Instrumente... Verdammter }#?%§!!" Da hatte er doch glatt seinen Stammkunden, den Komponisten Herrn Miller und seine Partituren vergessen. Seinen verdammten einzigen Kunden!!!
Schnell griff er nach seinem Stock und eilte aus dem Gasthaus auf die Straße hinaus, den Trubel hinter sich zurücklassend. Hätte ein Bekannter ihn jetzt bei seiner Hast durch die Gassen beobachten können, wäre er erstaunt gewesen, wie geschickt sich der alte Kerl, trotz seiner Behinderung, durch die Menschenmenge bewegen konnte. Mittlerweile stand die Sonne bereits fast in ihrer Blüte und die Gassen Düsterburgs waren nicht gerade das, was man unbevölkert nennen konnte. Einiges Gezeter, umgestoßene Hühnerkäfige und eine fast zerbostene, seltene Glasscheibe später, kam Havelock vor seinem Antiquariat an.
"Er ist schon weg! Verflucht und Krevetten!" Doch ein Blick die Straße hinauf zeigte, dass Herrn Miller, in Begleitung des jungen Händlers Raphael Firas, noch nicht sehr weit gekommen war.
"Herr Miller, warten sie..." japste er als er den beiden hinterher humpelte. "Ihre... *japs* ...Ihre Partituren..."

Mivey
09.11.2011, 21:47
Ob ihr die Antwort gefiel, die sie von den beiden Männern bekam, die von ihrem Aussehen, gelinde gesagt, irritiert waren, konnte Grandy nicht mit Sicherheit sagen. Ihr regungsloses Gesicht ließ keine Schlüße darauf zu, was sie dachte. Auch wenn ihre Blicke ihm etwas unangenehm wurden, sie sprach relativ direkt mit ihm, als wären sie vertraut, vielleicht waren sie das auch. Grandy konnte sich an nichts erinnern, vielleicht hatte er sie vor seiner Amnesie schon einmal gesehen, gar mit ihr gesprochen, aber das war zu weit hergeholt.

"Nun, werte Dame, sie müssen uns entschuldigen, wir haben ja noch eigene Angelegenheiten und sie ... äh.. sind sicher auch beschäftigt. Es ist schon nach Mittag und als Reisende müssen wir natürlich ein Bett für die Nacht finden. Sie verstehen?" Mit dieser Erklärung entfernten sich die beiden und das Dienstmädchen, das ihr seltsames Interesse an Grandy immer noch nicht verloren hatte, blickte den beiden nach als sie das Wirtshaus verließen.

"Gott, wie die sich kleidet...", murmelte Grandy zu sich selbst und atmete wieder die frische Stadtluft ein. Die Sonne war bereits deutlich über ihrem Zenit, wie schnell die Zeit bei Hackbraten und Bier vergeht... Die Stadt war auch viel geschäftiger als zu den frühen Morgenstunden. Man konnte mehrere Händler sehen, die ihre Karren, vermutlich zum Marktplatz, schlepten oder neue Lieferungen erledigten. Reges Treiben herrschte überall.

"Ich glaube kaum, dass wir Libra so schnell finden, aber die werden ja kaum wissen wo das Hotel ist, wo wir übernachten wollen. Weißt du wo es in der Stadt etwas zu sehen gibt, Dankwart? Bei ihrem Spaziergang werden die ja sich kaum beeilen und wir könnten sie immer noch einholen."

~Jack~
09.11.2011, 21:55
Nachdem der Kutscher verarztet war drückte er Chester ein Päkchen in die Hand, damit er es an seiner Stelle ausliefern konnte.
"Das soll zu dem verlassenen Haus östlich der Stadt gebracht werden. Keine Ahnung wieso ich es dem Empfänger nicht persönlich überbringen kann, zumal es heute noch vor Sonnenuntergang abgegeben werden soll. Also spute dich gefälligst! Das bist du mir schuldig!"
Die Geschichte klang zwar etwas seltsam, aber irgendwie musste er ja seine Schuld begleichen. Somit machte er sich auf den Weg zu den Stadttoren, wo ihm ein beißender Geruch in die Nase stieg.
"Was ist das denn für ein Gestank?"
Er musste nicht lange auf eine Antwort warten, denn kurz darauf bog eine Frau um die Ecke deren Mantel so ausgebeult war als hätte sie gerade jemanden um all seine Habseligkeiten erleichtert. Als wäre das noch nicht seltsam genug trug sie doch tatsächlich Knoblauch um den Hals, als erwarte sie jederzeit von einem Vampir angegriffen zu werden. Aber vielleicht wollte sie auch einfach andere Menschen von sich fern halten. Das klappte jedenfalls wunderbar. Chester beschleunigte seine Schritte um so schnell wie möglich von ihr wegzukommen.

Kurz darauf erreichte er das verlassene Haus. Er verweilte zwar noch nicht lange in Düsterburg, aber in der Taverne hatte er schon einiges an Spukgeschichten über das Haus gehört. Angeblich verschwinden immer mal wieder Kinder die wegen einer Mutprobe versuchen eine Nacht in dem Haus zu verbringen, aber das diente sicher nur zur Abschreckung.
Vorsichtig öffnete Chester die Tür, schließlich konnte man nie wissen was für Gesindel sich hier vielleicht versteckte. Bildete er sich das nur ein, oder roch es hier drin tatsächlich nach Schinken?
Er stellte das Päkchen ab und sah sich in den Räumen um, aber abgesehen von ein paar Ratten schien sich hier niemand aufzuhalten. Wahrscheinlich hatte er sich den Geruch nur eingebildet. Schulterzuckend verließ er das Haus wieder und machte sich auf dem Weg zur Taverne.

Lynx
09.11.2011, 22:20
Edmond war nun auch zu den Frauen gestoßen, und ließ es sich wie immer nicht nehmen, besonders charmant zu sein. Auch wenn sein genauer Rang in der hiesigen Gesellschaft nicht genau festgelegt war, wusste er wenigstens, wie man mit Damen umzugehen hatte. Der etwas eisige Blick von Libra überraschte Sophia deshalb sehr. Dies war es eher, was sie verwirrte, als die Aussage, die darauf folgte.
"Nunja, man hört ja so einiges über den Düsterburger Adel...vor allem über den Umgang mit seinen Dienstboten."
Sophia hatte sich niemals mit Kritik oder Ablehnung befassen müssen, zumindest nicht an ihrer eigenen Person. So erkannte sie nicht, dass Libra mit scharfer Stimme gesprochen hatte, und sie herausfordernd ansah. "Ach, tut man das?" ,fragte Sophia deshalb mit einem leichten Lächeln. Sie fragte sich, ob Selene in den Augen der beiden Reisenden keine adäquate Begleitung für Frau von Busch war, oder ob es genau umgekehrt war - ob Selene eine reizende Begleitung und hübsche Ergänzung zur Schönheit der Herrin war. Was auch immer es war, die Frage blieb unbeantwortet, denn Libra wurde von Edmond angesprochen, der vermutlich einfach die Situation entschärfen wollte.
Sophia lauschte dem weiteren Gesprächsverlauf nur halbherzig. Bisher war der Tag nicht ganz nach ihren Vorstellungen gelaufen, und langsam war sie das Herumstehen unter all den Fremden etwas leid.
"Meine Damen, ich verabschiede mich. Ich wünsche noch einen schönen Aufenthalt in Düsterburg." Sie lächelte wieder leicht. "Edmond, wir sprechen uns ein anderes Mal."
Sie nickte Selene als Zeichen zum Gehen zu. "Ich denke, mir ist es heute zu warm, um noch länger herumzuflanieren. Wenn wir zu Hause sind, bist du vorerst von deinen Diensten entlassen, ich werde mich ein wenig hinlegen."

Schattenläufer
09.11.2011, 22:24
Miller wollte gerade zu einer längeren Ausführung über die in Betracht kommenden Kandidaten für die anstehende Wahl ausholen - denn er war hier ganz anderer Ansicht als der junge Rafael Firas - da vernahm er auf einmal ein Japsen und Schnaufen hinter ihm, aus dem die Worte "Herr Miller" und "Partituren" hervordrangen. Er drehte sich um und verschränkte die Arme. Der Antiquar Havelock humpelte und keuchte ihm entgegen, sichtlich erregt. Offenbar war ihm gerade noch rechtzeitig eingefallen, dass die beiden verabredet gewesen waren. Mit grimmigem Gesicht ließ er den armen Mann noch das letzte Stück überwinden. Seine Laune besserte sich dabei.
Als Havelock sie erreicht hatte, war er ganz außer Atem. Vornüber gebeugt schnaufte er und brachte hervor:
"Ihre Partituren... ich habe sie. Es tut mir leid, ich hatte es ganz vergessen und... puh... ins Wirtshaus gegangen."
Friedrich Miller konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, und in just diesem Moment war sein Ärger auch wieder verflogen. Da hatte er es geschafft, diesem alten Sturesel eine Entschuldigung abzuringen! Normalerweise endeten Gespräche der beiden häufiger in einem lauten Gezeter. Doch beide wussten sie, dass sie aufeinander angewiesen waren, denn außer dem Antiquar kannte Miller niemanden, der ihn mit neuen Stücken versorgen konnte, und Miller seinerseits war so einer der wenigen Stammkunden des Antiquars, wenn nicht gar der einzige.

"Da siehst du es, Rafael!", rief Miller aus. "Welche der von dir genannten Personen würde sich so für ihre Mitbürger einsetzen! Ich sage dir, was diese Stadt braucht, sind nicht edle Herrschaften, die sich nur um die Vermehrung ihres eigenen Wohls kümmern, sondern alte Sturesel mit dem richtigen Maß an Pflichtgefühl. Ich will nicht sagen, dass unser Havelock hier der beste Mann für das Amt des Bürgermeisters wäre, aber so einer ist mir immer noch lieber als alle Hochwohlgeborenen zusammen."
Die Partituren wechselten den Besitzer und Miller überreichte Havelock die vereinbarte Summe. "So, das hätten wir. Da Sie für heute keine Kundschaft mehr erwarten dürften, können Sie sich ja vielleicht die Zeit nehmen und uns Ihre Meinung zur Wahl des Bürgermeisters mitteilen. Die würde mich ja brennend interessieren! Ich für meinen Teil denke, dass auch eine tüchtige Seele wie Ava geeigneter wäre als der Herr von Busch, nur möchte ich ihr, ehrlich gesagt, nicht noch weitere Pflichten aufhalsen. Und der Priester hat sich immer für das Wohl seiner Gemeinde gesorgt, aber als ich kürzlich mit ihm darüber sprach, wehrte er leider heftig ab. Wer weiß, vielleicht wissen die Bewohner Düsterburgs auch nur zu gut, was da auf sie zukäme - man kennt ja seine Pappenheimer. Vielleicht wäre auch ein neues Gesicht gar keine schlechte Idee, jemand mit einem unkorrumpierbaren Pflichtgefühl, gottgläubig und mit dem Herzen am rechten Fleck. Aber diese Menschen sind ja heute rar gesät."

Einheit092
09.11.2011, 22:44
Nachdem sich Talis dann doch ein Bier genehmigt hatte, die Bediehnung hatte diesmal ewig gebraucht, entschied er durch die Stadt zu schlendern, das Gespräch mit diesem Grandy war ansprechend gewesen und so beschloß er sie zu suchen, Geschäft war Geschäft. Während seines Stadtbummmels war er, aus nachvollziehbaren Gründen in Gedanken versunken und achtete wenig auf andere, was ihm einige Flüche eintrug welche er kurz pampig und drei mal schlimmer zurückgab bis er den Umhang des Herrn Grandy in der nicht allzu weiter Ferne sah, nicht weit von Talis` Laden entfernt." Wohin des Weges?" fragte er Grandy leicht anrempelnd. "Wie ich sehe schlendert ihr noch ziellos umher, mein Laden ist gleich dadrüben. Ich würde gerne die Felle sehen, von denen ihr spracht." Ohne darauf zu achten, ob die anderen reaierten ging er mit der ihm innewohnenden Portion Rücksichtslosigkeit in Richtung des Ladens. Was ihn wohl dort erwarten würde...

Mr.Räbbit
09.11.2011, 23:13
"Die...Bürger...meisterwaaaargh...dieses verdammte Bein!" schnaufte er und klopfte auf seine schmerzenden Waden, wobei seine Hosentasche durch die soeben erworbenen Münzen hell klimperte. "Ich muss zugeben, ich hatte die Wahl beinahe vergessen, Herr Miller..." sagte er zu dem Komponisten, als er wieder zu Atem gekommen war. "Ich denke es kann nicht Schaden dem Adel ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen. Wir leben in neuen, bedrückenden Zeiten und es wäre an der Zeit, dem Mittelstand das Ruder in die Hand zu legen."
Ein kurzer Blick zu Raphael, "Vielleicht sogar ein Handelsmann, der weiß die finanziellen Nöte der Stadt in die richtigen Bahnen zu lenken." Er verzog auf dramatische Weise die Augenbrauen und blickte Miller mit leicht verdrießlicher Miene an. "Was die Götter anbelangt, so habe ich Euch wohl oft genug erklärt, was ich davon halte. Wer gesehen hat was ich auf meinen Reisen gesehen habe, dem fällt es schwer den Blick in den Himmel zu richten und auf sphärische Geschicke zu vertrauen." Insgeheim freute er sich bereits auf einen hitzigen Gedankenaustausch mit dem Komponisten, welcher bei den beiden stets in einem aufgeregten, aber informativen gedanklichen Machtkampf mündete, aus denen stets 2 Sieger hervortraten, da beide von ihren eigenen Meinungen soweit überzeugt waren, das eine intellektuelle Niederlage keine Option war.

"Nun wenn die Herren sich ohnehin die Mühe machen das Rathaus zu besuchen, so würde ich mich anschließen, unter der Bedingung, dass Sie mir nicht schon wieder von ihren nutzlosen Schülern erzählen, Herr Miller"

Gendrek
09.11.2011, 23:18
Kurz schaute Dankwart dem unhöflichen Mann nach der seinen Gefährten einfach so anrempelte und ohne die beiden eines Blickes zu würdigen weiterging.
"Die Stadt ist wahrlich nicht mehr das, was sie einmal war..."
Er schaute zu Grandy herüber, ging garnicht erst auf den Mann ein der bereits um eine Ecke bog, "Sehenswerte Dinge gibt es hier, sicher, doch mir wäre es lieber erstmal das Hotel aufzusuchen, Zimmer zu sichern und dann unsere Libra zu suchen. Auch wenn es nicht immer so scheint... aber in dieser lebendigen Hülle stecken alte Knochen." Ein wahrlich herzlicher Blick, ein keckes Lächeln, fröhlich und belustig folgt auf die letzten Worte. "Die Sonne geht auch bald unter und bevor das passiert wäre ich gern umgeben von vier Wänden, sicher und vorallem... schön warm"

Dankwart schaute gen Himmel, er wusste, dass es nur ein Gefühl von Sicherheit sein würde, doch auf seine alten Tage, war das besser als nichts. Aber er hatte sich nicht hierhin begeben um nun vor Angst einen Rückzieher zu machen.
"Wenn wir noch Zeit haben bis wir Libra gefunden haben, können wir uns gern auf den Marktplatz in der Mitte der Stadt begeben, in meiner Jugend war ich oft und gern dort, das geschäftige Treiben ist immer mal wieder einen Blick wert. Die zahlreichen Stände, der Geruch von Fleisch, Fisch und Obst, Marktschreier die ihre Waren anpreisen, immer wieder einzigartig."

Viviane
09.11.2011, 23:19
Selene begleitete Frau von Busch nach diesem Zwischenfall wieder zurück ins Haus um ihre zarte Haut nicht den sengenden Sonnenstrahlen auszusetzen, nicht jedoch ohne sie an die anstehende Bürgermeisterwahl zu erinnern.

Um den Sonnenschirm und den steifen Hemdkragen der Dienerschaftsuniform erleichtert eilte Selene dann mit dem Einkaufskorb los um Kirschen zu besorgen - und um noch einen Blick auf Edmond zu werfen, der mit ihrer Herrin gut befreundet war und für dessen Reden Selene Feuer und Flamme war - Menschen wie er trugen ein Feuer im Herzen, das andere beflügeln konnte. Und ihre Seele schien aufzublühen wenn sie in der Nähe von solchen Menschen war.

In ihren Gedanken von einer Zukunft als alleinschaffende Frau mit ein oder zwei Liebhabern vertieft, umgeben von Menschen die angesichts ihrer Backkunst ihre Herzen öffneten und sich leidenschaftlichen Reden wie die von Edmont zu öffnen, bemerkte sie nicht wie sich die hochgesteckte Haarschnecke löste und eine lange goldene Locke unter ihrer Haube hervorstahl. Und sie bemerkte nicht, wohin sie lief, zu gut kannte sie die engen Straßen und Gassen der Stadt und zu voll war ihr Kopf mit Tagträumereien.

Mivey
10.11.2011, 00:02
"Dieser Kaufmann Talis hätte wirklich warten sollen. Jetzt sofort kann ich ja nicht kommen. Naja, egal. Ich sehe ja seinen Laden von hier aus, meine Sachen verkaufen kann ich noch später.", sagte er mehr zu sich selbst als zu jemand anderem, und blickte Talis nach der ohne auf sie achten weiter maschiert war. Die Händler in dieser Stadt schienen es eilig zu haben.
Grandy wandte sich wieder zu Dankwart.
"Bist du dir sicher wir werden sie dann immer noch finden können? Naja gut, du kennst dich hier aus, ich werd da nicht streiten. Das Hotel sollte .." Er blickte sich etwas um und versuchte an die Beschreibung nachzudenken, die ihm der Kaufmann gegeben hatte.
"dort drüben sein. Ich hab die Beschreibung noch im Kopf."

Dankwart folgte Grandy, dieses Hotel schien relativ neu zu sein und Dankwart vertraute auf Grandys Erinnerung. Was noch als ein sicheres durch Düsterburg schreiten begann, endete jäh in Verwirrung und die Beschreibung des Kaufmanns oder das woran sich Grandy erinnern konnte, ließ viel zu wünschen übrig. Immer wieder bogen sie eine dunkle Sackgasse ab, oft gefüllt mit Abfällen, Dreck und jede Menge Ratten, mehrmals mussten sie festellen, dass sie im Kreis gelaufen waren und selbst als sie die vorbeilaufenden Fußgänger um Hilfe baten, bekamen sie oft nur einander wiedersprechende Beschreibungen. Dann viele Stunden mühsamen Laufens später, durch Zufall, Glück oder wie man es auch sonst nennen will, bogen sie in eine breite Straße, die genau der glich, an der sich das Hotel befinden sollte, und tatsächlich da, das fünfte Haus rechts war es.

Bevor sie eintraten sahen sie es auch von außen genau an.
"Ha! Endlich haben wir es gefunden. Hat doch gar nicht so lange gedauert, oder?", fragte er Dankwart, der durch das Herumlaufen die Füße schmerzten. Falls er bissigen Kommentar im Kopf hatte, behielt er es für sich und begnügte sich mit einem einfachen, wenn auch lustlosem, Nicken.

Die beiden schritten durch die einfache Holztür und traten in eine kleine Eingangshalle. Vor ihnen war ein Tresen, mit einer markanten Klingel. An der Wand hinterm Tresen waren Fächer mit Zetteln angebracht, vermutlich für die Zimmer. Nachdem Grandy die Klingen mehrmals getätigt hatte, kam auch ein kleiner dicklicher Mann, der recht gut gekleidet war und arrogant auf sie herabsah. (bildlich gesprochen)
"Wir würden gerne für drei Wanderer eine Übernachtung haben, am besten in Betten, wenn noch welche frei sind"
Der Mann blickte sie zweifelnd an. "Können sie sich denn überhaupt ein Zimmer leisten?"
Grandy legte einige Goldmünzen auf den Tisch, auf ihren bisherigen Abenteuren hatten sie genug Gold erstritten und Dankwart selbst hatte noch einen Teil seiner Ersparnisse von alten Zeiten.
Sobald er die Münzen sah, lockerte sich die Visage des Hoteliers und man konnte sich schnell auf zwei Zimmer einigen. Mehr Geld wollte Grandy nicht ausgeben, und ein eigenes Zimmer für Libra schien ihm passend. Dankwart, der genügsam war, war schon froh überhaupt wieder auf einem Federbett schlafen zu können.

"Nagut, jetzt müssen wir wohl noch Libra den Weg hierher zeigen. Irgendwelche Vorschläge wo wir Libra finden könnten? Wir können ja wohl kaum jeden befragen ob sie eine rothaarige Frau gesehen haben."

Schattenläufer
10.11.2011, 00:25
Die drei Stadtbewohner setzten ihren Weg zum Rathaus fort. Friedrich Miller sah über den letzten Seitenhieb Havelocks hinweg, so etwas war er von ihm gewohnt. Dafür ereiferte er sich zum Thema Religion.
"Da kommen Sie wieder mit Ihren ominösen Geschichten der Vergangenheit, und was diese angeblich beweisen! Mein guter Herr, der Glaube ist mehr als nur das Hoffen auf sphärische Geschicke. Der Mensch lebt auf der Welt, um sich zu beweisen. Ein fester Glauben wird Sie nicht vor dem Wegelagerer auf der Reise bewahren, und er wird Ihnen nicht Reichtum und Macht bringen. So etwas zu glauben, da stimme ich Ihnen zu, wäre in der Tat lächerlich. Sie verstehen den Unterschied nur nicht, weil Sie sich nie in der Kirche blicken lassen."
Es entwickelte sich wieder einmal eine lebhafte Diskussion zwischen den beiden Männern. Als sie am Rathaus angekommen waren, waren sie zu keinem Ergebnis gekommen, aber Miller wusste sowieso, dass bei diesem sturen Bock Hopfen und Malz verloren waren. Schlussendlich meinte er:
"Mit einem haben Sie Recht, wir befinden uns in schwierigen Zeiten, und da draußen gibt es Vieles, das selbst einen frommen Mann ins Wanken bringen kann. Sie haben sicher auch die Gerüchte gehört, dass es im Land nicht mit rechten Dingen zugeht. Ich halte zwar nicht viel von diesen aufgeblasenen Ammenmärchen, aber ich weiß auch, dass es in dieser Welt mehr gibt, als wir uns vorstellen können. Gott behüte uns alle."

Einheit092
10.11.2011, 07:26
Erst als Talis an seinem Laden ankam nemerkte er das dieser Grandy und sein Begleiter nicht gefolgt waren. Und mich nennen sie unhöflich! Bevor er sich weiter ärgern konnte fiel ihm, nachdem er den Laden geöffnet hatte, ein unter der Tür durchgeschobener Zettel auf- von seiner Frau, Sie sprach darin von unüberwindbaren Schwierigkeit und das alles Seite Zeit brauche, das Landleben sage ihr momentan sehr zu. Vor allem der letzte Umstand machte Talis traurig, da er ja wegen ihr seinen Gasthof in den Marken abgegeben hatte... Den Rest der Nachicht ignorierte sein Bewusstsein gekonnt unterbewusst begann in ihm jedoch etwas zu reifen. Nach einigen Stunden im Laden, die Sonne hatte längst ihren höchsten Punkt verlassen und näherte sich dem Horizont schloss er, emotional zum Handeln nicht mehr in der Lage seinen laden und begab sich zurück zur deutlich leereren Kneipe und bestellte sich ein Bier be Elly. Erst eines, dann noch eines, dann wieder eines... Er war gewiss kein Trunkenbold, Trinker oder ähnliches, Alkohlexzesse kamen bei ihm eigendlich nie vor, doch aufgrund der Nachicht, dies seine emotional anspannte Lage verschärft hatte, war es heute jedoch wohl soweit, auch wenn er wusste, dass er sich morgen wieder an alles erinnern würde. Ob es wohl jemand versuchen würde ihn von der Trinkerei abzuhalten?

Simon
10.11.2011, 07:33
Die "Stadtführung" des jungen Mannes war aufschlussreich - nicht hilfreich, aber immerhin informativ.
Einen Überblick über die Stadt zu haben war schon einmal ein Anfang und dürfte ihm später sicherlich noch von Vorteil sein. Oder ihn zumindest in die Lage versetzen, nicht im Nachteil zu sein, weil er orientierungslos durch die Stadt streunte.
Der Junge hatte Adryan wieder zurück zur Taverne gefüht und davor schien sich eine äußerst interessante Szenerie abzuspielen; einige Menschen hatten sich dort versammelt, viele von ihnen sah er zum ersten Mal, doch die rothaarige Schönheit erkannte er sofort. Eine gereizte, elektrisierende Spannung lag in der Luft und die Anwensenden schienen sich allesamt auf eine Konfrontation vorzubereiten - sicherlich von verbaler Natur, aber dadurch nicht minder gefährlich. Doch ehe es dazu kam, wandte sich ein Teil der Gesellschaft ab und verließ den Schauplatz. Die rothaarige Fremde und ihre Begleiterin waren zurück geblieben und Adryan befand, dass es an der Zeit war, sich vorzustellen.
MIt größtmöglicher Beiläufigkeit nährte er sich den beiden Frauen, blickte den sich entfernenden Personen musternd nach und zuckte mit den Schultern. "Ihr scheint einen illustren Bekanntenkreis zu besitzen, Milady.", sagte Adryan und wandte sich langsam der Rothaarigen zu.

Kael
10.11.2011, 09:23
Nachdem Shael festgestellt hatte, dass Adryan sich nun neuen Beschäftigungen zuwandte, blieben er und Thorben zurück. Verlegen meinte Shael zu Thorben: Hört mal, seid Ihr womöglich ein Abenteurer oder soetwas in der Art? Ich meine, Ihr sagtet ja selbst, dass Ihr an den Gerüchten über dunkle Gestalten interessiert seid. Anders könnte ich mich euch gar nicht vorstellen. Wenn Ihr wollt, können wir in die Taverne gehen und darüber reden." Shaels Augen glänzten wieder. Er rief sich Thorbens Worte in Erinnerung. "Ein richtiges Ziel habe ich nicht, doch die Gerüchte die in letzter Zeit herumkursieren haben mein Interesse geweckt!" Ein Abenteurer! Ein wirklicher Abenteurer, ausgerechnet in der Stadt, wo er wohnte! Shael überlegte, was er Thorben wohl alles fragen könnte.

Edmond Dantès
10.11.2011, 10:12
Sichtlich enttäuscht musste Edmond mitansehen, wie die junge Sophia bereits nach kurzer Zeit die Konversation wieder verließ und sich dazu entschloss, den Rest des Tages in ihrem Anwesen zu verbringen. Offensichtlich war ihr die Hitze des Tages aufs Gemüt geschlagen und sie war vermutlich überrumpelt von all den vielen neuen Gesichtern, welche dieser Tage die Düsterburger Straßen zierten. "Ich bin wirklich untröstlich, dass Ihr uns so schnell wieder verlasst, nur allzu gerne hätte ich noch ein wenig Eure Anwesenheit genossen. Aber ich verstehe es natürlich, dass eine Dame von Anstand sich auch gerne mal zurückziehen und für sich bleiben möchte. Gewiss werden wir uns schon bald wiedersehen, da bin ich mir sicher!", entgegnete Edmond der jungen Frau von Busch und verfolgtet fast schon unmanierlich lange, wie sie sich alsdann mit ihrem Dienstmädchen Selene auf dem Weg machte. Hach, was hatte Caspar da nur für eine gute Partie gemacht!

Entschlossen wandte er sich wieder Marina und Libra dazu, welche über Sophias abrupten Abgang vermutlich recht überrascht gewesen sein mögen. "Ihr müsst verzeihen, eine Frau wie sie kann gelegentlich recht unnahbar sein und fühlt sich unter so vielen neuen Menschen dieser Tage nicht allzu wohl. Doch sagt, was genau hat Euch denn ausgerechnet nach Düsterburg gezogen?! Es ist wahrlich ein passender Tag, um diese Stadt zu besuchen, denn ausgerechnet heute finden die Wahlen zum neuen Bürgermeister statt und die meisten Bürgerinnen und Bürger erwarten schon gespannt das Ergebnis! Ich verspreche mir aufregende Zeiten für Düsterburg, womöglich wird gar eine einfache Magd zur neuen Bürgermeisterin ernannt? Inzwischen scheint mir alles möglich zu sein, sehr zum Leidwesen der anderen Adligen!
Wir hatten nebenbei gesagt schon lange keine richtigen fahrenden Sänger mehr zu Gast, geschweige denn geschickte Musikanten. Bis auf die zuweilen derben Abgesänge in den örtlichen Tavernen schien die Muse uns verlassen zu haben, so dachte ich zumindest. Umsomehr erfreut es mich, eine so bildhübsche Sängerin wie Euch, Marina, begrüßen zu dürfen. Es wäre mir wahrlich eine Ehre, wenn Ihr demnächst in unserer Gesellschaft ein kleines Lied vortragen könntet, um die anderen alteingesessenen Herrschaften mit eurer lieblichen Stimme zu besänftigen und einen Keim der Harmonie unter ihnen zu säen!
Doch mir scheint, die Sonne beginnt sich bereits wieder Abend hin zu neigen und es wäre sicherlich ungebührlich für zwei Frauen, sich so lange an einem Platz wie diesem zu unterhalten. Vielleicht wollen wir uns auf den Weg machen und gemeinsam noch ein wenig die Stadt besichtigen? Sicherlich habt ihr auch noch keinen Schlafplatz für die Nacht, oder?"

Liferipper
10.11.2011, 10:39
Rafael fühlte sich wie das sprichwörtliche fünfte Rad am Wagen. Die zwei alten Männer zankten sie wie zwei... nun ja, wie zwei alte Männer und schienen seine Anwesenheit völlig vergessen zu haben. Seine wenigen Versuche, in die Konversation einzusteigen, wurden komplett ignoriert (oder auch übertönt), und so konnte er nichts weiter tun, als im Schlepptau der beiden hinterherzutrotten.
Als sie schließlich am Rathaus ankamen, und die beiden immer noch keine Anstalten machten, sich zu beruhigen, beschloss er, dass es für diesen Tag genug war.
"Also, ich gehe dann schon mal vor."
Wieder gab keiner der beiden zu erkennen, dass er ihn gehört hatte. Trotzdem setzte er noch ein "Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag und hoffe, dass wir uns bald widersehen." dazu, bevor er die beiden schließlich komplett sich selbst überließ und allein ins Rathaus ging.
Als er einige Minuten später wieder heraustrat, mit dem Gewissen, dem nach seinem Ermessen besten Kandidaten seine Stimme gegeben zu haben, blickte er sich um. Die Schatten wurden bereits länger, und die Sonne senkte sich den Hausdächern entgegen. Es war wohl an der Zeit, nach Hause zu gehen, zu Abend zu essen und sich geistig schonmal auf den morgigen Tag einzustellen. Im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Verlauf des Tages, machte er sich auf den Weg.

TrustyBell
10.11.2011, 11:49
Nachdem Wilhelm den Brief geschrieben hat, war er dabei ihn abzuschicken, als plötzlich einige Bürger ins Rathaus traten. "Wenn ihr für die Wahl des neuen Bürgermeisters hier seid, dann geht bitte den Gang weiter und am Ende bitte links in den Raum. Alles weitere wird sich schon für euch klären. Wenn es Probleme gibt, könnt ihr euch ruhig an mich wenden, ich bin in wenigen Minuten wieder hier. Sie entschuldigen mich..." Er ging nach draußen und war verwundert, dass es bereits Abend war. Er dachte sich, wie schnell die Zeit doch vergeht, wenn man den ganzen Tag beschäftigt ist. Auf dem halben Weg blieb er kurz stehen und sah nach oben. "Wen soll ich eigentlich wählen? Ich habe mir bisjetzt noch keine Gedanken darüber gemacht. Fast alle Bürger machen einen soliden Eindruck, aber leider sind die meisten doch noch zu jung; lediglich ein geringer Anteil wäre für den Posten geschaffen... Huch, ich sollte doch den Brief verschicken!"
Nachdem er wieder zurück war, schenkte er sich eine Tasse Tee ein. "Aus dem Besuch des Wirtshauses wird heute wohl nichts.."

Caro
10.11.2011, 12:38
Während Edmond sich an Marina wandte, um ihr ein, hoffentlich moralisches Angebot für die Nacht zu machen, wurde Libra von dem mysteriösen Mann angesprochen, der ihr schon in der Kneipe aufgefallen war.

"Ihr scheint einen illustren Bekanntenkreis zu besitzen, Milady. - Mein Name ist Adyran Klerc - Privatermittler."
"Nunja, Bekannte." schnaubte Libra. "Ich stamme nicht aus diesem Städtchen, aber die lokale Herrschaftlichkeit scheint sich ja...ihres Standes bewusst zu sein. Ob das noch zeitgemäß ist, wer weiß. Mein Name ist übrigens Libra. Nunja, ihr scheint ja auch auf Durchreise zu sein, mein Herr, was treibt euch denn in diese Stadt?"
Sie bekam keine Antwort.
"Naja, ihr seid also eher der Typ "Schweigsamer Held". Einigen meiner Bekannten würde das wohl auch stehen. Sehr gut sogar. Naja, tut für mich ja auch nichts zur Sache, was ihr hier tut."
"Milady, es passiert selten, dass Frauen wissen, wo sie ihre Nasen nicht hineinstecken sollten. Wer war denn diese entzückende.." Adryan spuckte auf den Boden aus, "...junge Dame?"
"Anscheinend war das gerade eben Sophia von Busch, die Ehefrau des anscheinend reichsten Bürgers Düsterburg. Man hört einiges über die Familie, selten ist es positiv."
"Lokalgeschwätz, mmh?"

Libra seufzte und schaute hilfesuchend zu Marina, die im Gespräch mit Edmond vertieft war. Libra konnte mit solchen schweigsamen Menschen wenig anfangen, auch wenn der Mann eine faszinierende Anziehung auf sie aus. Nichtsdestotrotz wurde es langsam Zeit, Dankwart und Grandy wiederzufinden. Julie, die vorher schnüffelnd an einer Ecke stand und sich erleichtert hatte, kam zu der kleinen Gruppe zurück und schnüffelte an Adryans Schuhen.

"Nunja, Herr Klerc - Adryan - ich sollte mich dann langsam wieder auf die Suche nach meinen Begleitern machen. Wenn ihr mich begleiten wollt, nur zu."

Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging wieder in Richtung der Taverne. Julie folgte ihr schwanzwedelnd.

Blanca Nieves
10.11.2011, 13:17
Der Tag schriet voran und es war schon fast Abend. Elly eilte von einen Tisch zum nächsten, um die Bestellungen entgegen zunehmen und die Speisen zu bringen. Gäste gingen und Gäste kamen.
Talis schien der Einzige zu sein, der länger blieb. Er bestellte ein Getränk nach den anderen. Ihr kam es so vor, als sehe der Mann traurig aus. Er schien Probleme zu haben, doch Elly wollte sich da nicht einmischen. Sie war der festen Überzeugung, dass es nur was bringen würde von sich aus über die Probleme zu reden.
Also ließ sie ihren Vater in der Wirtsstube und verschwand selber in der Küche, um das Abendessen vorzubereiten.
Bald würde auch dieser Tag vorbei sein.

Simon
10.11.2011, 13:23
Diese Frau - Libra - verfügte über eine scharfe Zunge, das musste er ihr lassen. Ein Charakterzug, den er selten bei Frauen vorgefunden hatte - auch wenn er der Ehrlichkeit halber zugeben musste, dass sein letzter Umgang mit dem schönen Geschlecht einige Monde zurück lag. Und dennoch wurde Adryan das Gefühl nicht los, an diesem Tag endlich jemanden in diesem Dorf gefunden zu haben, in dessen Nähe sich aufzuhalten lohnenswert sein würde - davon abgesehen, dass diese Frau eine längst vergessen geglaubte Anziehung auf ihn ausübte.
Mit einem spöttischen Zwinkern vollführte Adryan einen vornehmen Kratzfuß und zog dabei den nicht vorhandenen Hut - seinen Hut hatte er auf dem Zimmer gelassen, noch benebelt vom Restalkohol in seinem Köroper. "Es wäre mir eine Freude, Milady zu begleiten.", sagte er und erntete ein glockenhelles Lachen von Libra. "Entweder macht ihr - machst du - dich über mich lustig oder du besitzt einen sehr eigenen Sinn für Humor.", sagte sie, ein musterndes Blitzen in ihren Augen. "Die Wahrheit dürfte ein wenig was von Beidem beinhalten, Milady", erwiderte Adryan nun mit breiterem Grinsen und wandte sich zum Gehen. "Geht voran, Libra."

Neadyn
10.11.2011, 13:32
Ava sah Friedrich und Rafael verunsichert nach. Hatte sie vielleicht etwas unangemessenes gesagt? Der junge Mann hatte ihren Stand beinahe fluchtartig verlassen, mit einem Kopf, dessen Farbe an überreife Äpfeln erinnerte. Friedrich hatte sie noch entschuldigend angesehen und ihr alles Gute für ihr Geschäft gewünscht. Vielleicht sollte sie seinen Rat beherzigen, und sich einmal eine Auszeit gönnen. Doch kaum hatte sie es in Gedanken ausformuliert, da verwarf sie ihn auch schon wieder. Obst erntete und verkaufte sich schließlich nicht von allein. Obwohl sie gerne ein wenig Zeit gehabt hätte, die Dörfler besser kennezulernen... Vielleicht würde in den Abendstunden Zeit für ein Schwätzchen erübrigen können, wenn nur noch wenig Kunschaft den Anreiz auf ein paar Früchte verspüren würde.

Als der Tag sich zum Ende neigte, drückte Ava zwei kleinen Jungen einen Taler zu und beauftregte sie, auf Wagen und Esel ein Auge zu haben. Dann machte sie sich auf zur Taverne. Ava hatte das Gebäude schon seit Urzeiten nicht mehr von innen gesehen und war ein bisschen besorgt, wie man ihre Anwesenheit dort aufnehmen würde. An der Schwelle hielt sie kurz inne, bevor sie zögernd den Schankraum betrat.

Caro
10.11.2011, 14:02
Nunja, so schlecht war ihre Situation nicht. Ein Mann folgte ihr auf dem Fuße, sie hatte eine Aufgabe, nämlich Dankwart und Grandy wiederfinden, und deswegen ging sie jetzt zunächst wieder ein die Taverne, in der Hoffnung, die Beiden dort wiederzufinden.
"Also, du willst mir ja nicht sagen, was dich in diese Stadt treibt, aber du scheinst mir ja auf der Suche nach Gerüchten, oder, nach "Lokalgeschwätz", wie du sagtest. Da wird es dich ja sicher auch in die Taverne treiben."

Als sie die Tür mit ihrem üblichen Elan aufstieß, rempelte sie eine junge, schüchtern wirkende Frau an, die direkt davor stand. "Oh, verzeiht mir..." setzte Libra an, aber sie wurde unterbrochen: "Oh nein, verzeiht mir, ich stehe hier aber auch ungeschickt." Die junge Frau war sichtlich verunsichert und fühlte sich unwohl.

Einen Blick mit Adryan wechselnd - die Bewohner dieser Stadt waren insgesamt eine merkwürdige Gruppe - ging Libra an der jungen Frau vorbei und setzt sich wieder an den Tisch, den sie vorhin schon besetzt hatte.
"Und jetzt?"
"Jetzt warten wir. Ich habe für die Nacht noch keinen Schlafplatz, und meine Begleiter sind verschwunden."
"Wer sind denn eigentlich die beiden Männer, die euch begleiten? Euer Vater und euer....Mann?"
"Was? NEIN?! Wo denkt ihr hin, beim besten Willen. Grandy hat mich hier in der Nähe in einer sehr ungeschickten Situation aufgegabelt und Dankwart meinte, wir sollten uns in diese Stadt begeben, er hätte hier noch einiges hier zu tun. Und weil ich gerade nichts zu tun habe, habe mich ihm angeschlossen. Das ist die Geschichte. Deswegen...fragt mich selber nicht, was ich hier mache. Ich lasse mich sozusagen treiben, und sehe, was dabei passiert. Nennt mich Träumerin."

Libra seufzte. Sie erzählte schon viel zu viel, als sich die Tür erneut öffnete und Grandy und Dankwart die Schenke betraten. Offenbar waren sie selbst auf die Idee gekommen, in der Taverne nachzusehen.

"LIBRA? Was treibst du denn hier mit diesem abgeratztem Kerl?!"
"Aha, nicht dein Mann also..." meinte Adryan amüsiert.

Mr.Räbbit
10.11.2011, 14:24
Havelock schüttelte den Kopf, Herr Miller hatte wie immer unrecht, aber er ließ es vorerst dabei belassen und äußerte sich nicht weiter zu dessen, seiner Meinung nach, kleinbürgerlichen Thesen über Religion. Allerdings hatte der Komponist einen Nerv getroffen, als dieser ihn auf die aktuellen Gerüchte ansprach. "Die Leute tratschen sehr viel in letzter Zeit..." und fiel in seine übliche abwehrende Haltung zurück.
Er hatte bereits den ganzen Tag nicht mehr an die Gerüchte gedacht, doch jetzt kam es ihm wieder hoch. Ja, es mussten Vorbereitungen getroffen werden... selbst wenn sich das Alles nur als Hirngespinst offenbaren würde.
Der junge Raphael Firas, war bereits vor den diskutierenden Herren geflüchtet, wie es schien, Und so wünschte Havelock, Friedrich Miller noch "Einen geruhsamen Abend!" und ging die Treppen hinauf in das Rathaus, um seine Stimme abzugeben.

Der Sekretär, Wilhelm Wenning, sprach gerade zu einige anderen Bürgern: "Wenn ihr für die Wahl des neuen Bürgermeisters hier seid, dann geht bitte den Gang weiter und am Ende bitte links in den Raum. Alles weitere wird sich schon für euch klären. Wenn es Probleme gibt, könnt ihr euch ruhig an mich wenden, ich bin in wenigen Minuten wieder hier. Sie entschuldigen mich..."
Nach getaner Bürgerpflicht, hinkte er gemächlich in sein Antiquariat zurück, vergewisserte sich das niemand mehr seine Ruhe stören würde, verschloss die Türen hinter sich und zog die Vorhänge des Ladens zu.

In einer dunklen, staubigen Ecke, des Antiquariats, in einem der vielen, kaum zu unterscheidenden Bücherregalen, zog Havelock an einem unscheinbarem Buch mit goldfarbenem Einband. Kurz darauf öffnete sich, mit unheilvollem Knarren, eine im Boden verborgene Luke, welche selbst ein gewiefter Beobachter nach längerem Suchen nicht erkannt hätte und gab den Blick auf eine sich windende Treppe in die Dunkelheit unter dem Antiquariat preis.
Havelocks Augen wurden glasig starr und sein Blick noch finsterer als sonst. Den Blick auf die Luke gerichtet, nahm er eine kleine Laterne vom Haken an der Wand und lenkte seine Schritte in Richtung der Finsternis.
"Oh, ja... bald wird sich Zeigen, ob Sie recht behalten haben... Schon sehr bald..."

Das Licht der Laterne verlor sich in der Dunkelheit und warf noch einen letzten, verzerrten Schatten an die Wände des Geheimgangs, bevor die Luke sich, mit einem leisen Rumpeln, hinter Havelock schloss.

Aufgewirbelte Staubflocken tanzten im letzten Sonnenlicht durch die Gänge, als sich der Blick langsam von der Luke entfernte und sich ein tiefer, vibrierender Ton, abseits des menschlichen Hörvermögens, langsam aber unaufhaltsam einen Weg durch die Holzdielen des Antiquariats bahnte und die Bücher und Pergamentrollen erzittern lies...

Zitroneneis
10.11.2011, 14:29
Das lief ja besser als erwartet! Der erste Tag in einer neuen Stadt und schon machte Marina solch vielversprechende Bekanntschaft wie Edmond! Elegant, gutaussehend, charmant und obendrein auch noch an ihren Künsten interessiert! "Sehr gerne werde ich mit Euch noch ein wenig durch die Stadt gehen. Sagt, könnt Ihr mir denn einen guten Ort empfehlen, an dem eine junge Dame die Nacht verbringen kann?", fragte sie Edmond. "Und was hat es mit diesen Bürgermeisterwahlen auf sich? Kann etwa jeder gewählt werden, dass Ihr schon befürchtet, eine Magd könnte diesen hohen Titel erlangen?" Anscheinend liefen die Dinge anders in Düsterburg. Und dieser interessante Graf konnte Marina sicherlich einiges erzählen!

relxi
10.11.2011, 14:31
Sven betrat das Wahlbüro mit einem leicht sarkastisch wirkendem "Guten Tag". Es war ein bunt eingerichtetes Arbeitszimmer. Verschiedene heilig-römische Flaggen und Wappen hangen an den Wänden. Auch Portraits des Königs, der früheren Bürgermeister und des Kaisers wurden in goldenen Rahmen rund um den Raum platziert. "Die Wahlen des Bürgermeisters stehen an, soviel ich weiß. Ich möchte nun meine Stimme abgeben." Als ihm die Unterlagen und eine Tintenfeder gereicht wurden, unterschrieb er für seinen Kandidaten...

Mivey
10.11.2011, 14:54
Da die beiden den Weg zum Hotel kannten fanden sie den Weg zurück zum Wirtshaus relativ schnell. Grandy hielt es zwar für vernünftiger zum Marktplatz zu gehen oder sonst wo hin so sich viele Leute versammeln, aber Dankwart hatte darauf gepocht, dass es sehr gut möglich wäre, dass Libra inzwischen wieder zurückgekehrt ist und auf sie wartet, und Grandy wusste besser als einen alten Mann auf seinem Weg zur lokalen Taverne aufzuhalten. Die Sonne war inzwischen deutlich in der Westseite des Himmels und man konnte auch merken wie sich die Straßen leicht entleerten, der Großteil des Tagesgeschäfts war wohl erledigt und die meisten freuten sich, dass bald Feierabend war, ein Grund mehr möglichst schnell ihre Gefährtin aufzutreiben.

So betraten sie wieder den "polierten Panzer" und blickten sich um. Jetzt am späten Nachmittag war das Wirtshaus sogar voller und es dauerte eine Weile, bis die feuerroten Haare von Libra aufspüren konnten und neben ihr stand ein recht unauffälig wirkender Mann in einem dunklen Umhang. Nur die Art wie er Libra ansah und sie anlächelte, regte sich etwas in Grandy. Einen Zorn, an dessen Sinn er sich nicht erinnern konnte, als wäre da etwas gewesen, dass ... aber was? Dennoch, er rief mit voller Stimme.

"LIBRA? Was treibst du denn hier mit diesem abgeratztem Kerl?!"
"Aha, nicht dein Mann also..." gab der schleimige Wicht von sich.
Und irgendwie fiel Grandy ein, dass er eigentlich keinen Grund hatte wütend zu sein, wenn da nicht diese immer leise werdende Stimme war die ihm sagte, dass hier irgendwas nicht richtig war und er das Recht hatte sich aufzuregen, er war ja schließlich ihr... ja wer war er eigentlich?
"Äh.. weil wir haben ja nach dir gesucht! Genau! Die ganze Stadt haben wir schon durchsucht! Du hättest uns wirklich sagen können wo du warst."

Viviane
10.11.2011, 15:55
Frohgemut kaufte sich Selene am Obststand von Ava alle Kirschen, die sie bekommen konnte, was die beiden Jungs die anscheinend auf den Wagen aufpassen sollten gar nicht gefiel – sie waren eben dazu übergegangen sich im Kirschkernweitspucken zu übertrumpfen.

„Wartet einen Moment...“, Selene nahm zwei große Handvoll Kirschen aus dem großen Korb heraus und legte sie zwischen die beiden Jungs. „Die sind für euch, aber nur wenn ich euch zeigen darf wie man richtig Kerne spuckt!“

Die nächsten Minuten verbrachte sie lachend mit den beiden Knirpsen, wobei sich die aber nicht von ihr übers Ohr hauen ließen und darauf bestanden ihre Spuckposition auf dem Obstwagen einzunehmen. Letztlich endete der Wettkampf dann im Gleichstand und mit drei glücklich grinsenden Kompetenten.

Selene winkte den zwein und machte sich auf den Weg zum Rathaus – alle waren dazu aufgerufen einen Bürgermeister zu wählen und in diesem Jahr durften es sogar Frauen und Personen aus niederen Ständen und Kinder wählen, was Selene entzückend fand, auch wenn die Verantwortung für so eine Wahl schon nicht auf die leichte Schulter zu nehmen war.

Auf dem Weg sah Selene den alten Antiquar Havelock über den Marktplatz … ja, man konnte es nicht anders nennen, er rannte doch tatsächlich! Ein Schauer jagte über ihren Rücken, der Alte war ihr wirklich nicht ganz geheuer auch wenn sie enormen Respekt vor ihm und seinem gefürchteten kritischen Blick, was Literatur und Personen gleichermaßen anbelangt, hatte. Die Sonne sank indessen immer tiefer und die Händler bauten zum Großteil bereits ihre Stände ab.

Herr Friedrich Miller, der Organist stand noch vor dem Rathaus, in dem soeben Herr Rafael Firas der für die Kelterei zuständig war und der Antiquar verschwanden. Selene grüßte freundlich mit einem Knicks und verschwand dann ebenfalls im Rathaus.

Wilhelm Wenning war bekannt für seine Professionalität und seine Verschwiegenheit, daher wandte sich Selene vertrauensvoll an den Sekretär um die Formalien der Wahl abzuklären. Er erklärte ihr geduldig wie es in diesem Jahr dazu gekommen war das die Wahlen inoffiziell abgehalten wurden, da man nur ein Kreuz auf einem Schein zu machen brauchte wenn man dies vorzog und auch seinen Namen nur in ein Register schrieb damit keiner zweimal wählen konnte. Artig bedankte sie sich bei ihm und kam wenige Augenblicke später übers ganze Gesicht strahlend aus dem Rathaus.

Den Grafen Edmond Dantès sah sie dann auf dem Heimweg noch mit der Sängerin Marina Glockensang in Richtung des Hotels flanieren. Ihr Herz machte einen Sprung – seine Zuneigung zu Frau von Busch war unverkennbar, aber eben das er mehr war als ein charmanter, schöner, begabter, politisch und sozial engagierter Mann von Welt, nämlich ein zuvorkommender, charmanter, kluger Zeitgenosse der sein Herz nur allzuleicht schönen Frauen zu Füßen legte, ließ Selenes Herz dann doch ein wenig flattern, zumal die Sängerin fast schon unverschämt gut aussah. Und ihr Lächeln erst...

Als sie an den beiden vorbei lief klang ihr der letzte Satz der Sängerin noch im Ohr nach „Kann etwa jeder gewählt werden, dass Ihr schon befürchtet, eine Magd könnte diesen hohen Titel erlangen?“ und versetzte ihr einen Stich in die Brust. Sie wusste um ihren geringen Stand und zu gerne hätte sie auf die Antwort gelauscht, aber sie hatte nicht die Zeit groß herumzulungern, immerhin wollte sie noch backen.

Immerhin schien diese impertinente rothaarige Libra Graf Dantés nicht zu belästigen, das tröstete Selene dann doch ein wenig darüber hinweg das sie sich gedulden musste bis Frau von Busch sie vielleicht eines Tages einmal zu den Versammlungen bei ihm mitnahm.

Daheim gelang es ihr dann gleich 3 wunderschöne Kirschkuchen zu kreieren, gerade noch rechtzeitig damit sie bis zum Abendessen auskühlen konnten.

Ave
10.11.2011, 16:08
Hört mal, seid Ihr womöglich ein Abenteurer oder soetwas in der Art? Ich meine, Ihr sagtet ja selbst, dass Ihr an den Gerüchten über dunkle Gestalten interessiert seid. Anders könnte ich mich euch gar nicht vorstellen. Wenn Ihr wollt, können wir in die Taverne gehen und darüber reden." ''Da es Euch zu interessieren scheint, werde ich natürlich meine Geschichte erzählen. Gehen wir.'', sagte Thorben und lachte. ''Ein Abenteurer, hm?'', dachte er und öffnete die Tür zur Taverne. Die beiden setzten sich an einen freien Tisch und er rief der hübschen Bedienung zu: ''Zwei Bier bitte!'' - ''So, mein Freund, wo soll ich anfangen?''

Gendrek
10.11.2011, 16:41
"Ach, papperlapapp, Hauptsache wir haben sie wiedergefunden bevor es zu spät wird, ich hätte auf meine alten Tage nur wenig Lust mich im Zwielicht der untergehenden Sonne zum Gasthaus zu bewegen." Amüsiert blickte Dankwart zu Libra und dem ihm noch unbekannten Adryan "Ich denke, Libra hat sich nur ziellos umgeschaut und dabei Bekanntschaften geschlossen, wahrlich keine schlechte Idee wenn man hier fremd ist."
Kurz kratzte sich der ruhige alte Mann an seinem Kinn, sprach dabei unbeirrt weiter als er noch einen Schritt in den Raum hinein machte "Wir haben uns bereits um eine Übernachtungsmöglichkeit für uns drei gekümmert Libra und..." kurz hob Dankwart seine Arme an, verschränkte die Finger der beiden Hände ineinander und streckte das Armpaar durch "...die würde ich gern bald in Anspruch nehmen, der Tag war ein wenig anstrengend und ich denke wir werden die Ruhe brauchen... so schnell finden wir diese bestimmt nicht wieder. Ausserdem wollte ich noch die ein oder andere Sache mit euch im privaten besprechen"
Libra nickte, schaute zu Adryan herrüber "Ihr habt es gehört... mein Schlafplatz ist gesichert und ich werde wieder gebraucht", eben jener nickte kurz und knapp, beugte seinen Oberkörper ein wenig schlaff hinab "Dann auf bald, Milady"
Grandy bedachte das Geschehen mit skeptischen Blicken und deutlicher Unsicherheit in den Augen, auch ein wenig Verwirrung mischte sich in seine Gesichtszüge, doch von dem bekamen weder Libra noch Dankwart etwas mit, so vereinten sich die drei erneut und verließen die Taverne wieder.

"Was ist es denn nun Dankwart, was könnte den so wichtig sein, dass du es mit uns im privaten bereden willst?" "Ah, etwas höchst wichtiges! Natürlich warum wir hier sind, nichts anderes... aber... das gehört ersteinmal nur an euer Gehör, nicht an das mir fremder Personen die ich nicht einschätzen kann, aus dem Grund wollte ich bis jetzt noch kein großes Wort darüber verlieren..."
Dankwart ging mit überraschend schnellem Schritt über die Straßen und durch die Gassen Düsterburgs, so mögen ihn wohl auch noch nie seine beiden Begleiter erlebt haben die gut zu tun haben um ordentlich Schritt zu halten. Stetig ging sein Blick hoch in den Himmel, die Sonne beobachtend. Den restlichen Weg zum Gasthaus, fiel kein Wort mehr und erst als sie vor den Türen des Hauses standen, blickte Dankwart zu seinen Begleitern, die übliche Ruhe war aus seinen Zügen gestrichen und es mochte unwirklich wirken, wie sehr ihn dies veränderte, ein gbeuteltes, mageres Gesicht zeigte sich, zusammengerückte Augenbrauen die der Mimik nur ein weiteres Detail lieferte, welches Sorge erzeugen mochte.
"Verzeiht mir meine Eile meine jungen Freunde... mir missfällt es nur hier Nachts, ohne den Schutz der Sonne einen Fuß auf die Straße zu setzen. Ich bin lieber früher im Schutz der Häuser, als zu spät..." Gerade in dem Moment als Dankwart die Türe zum Gasthaus öffnen wollte, fing Julie an zu winseln, ein heller, schriller Ton den sie immer und immer wieder ausstieß, dabei den Schwanz zwischen den Hinterbeinen einklemmte und sich zusammenkauerte, so als würde sie sich vor etwas verstecken.
"Julie?"
"Was ist los mit dir?"
Nahezu zeitgleich griffen Grandy und Libra zu Julie, die Züge mit Sorge erfüllt schauten sie sich um ehe sie zu Dankwart blickten, der wie angewurzelt vor der Türe stand, die Hand an deren Griff gelegt. "Das... meinte ich..."
"Was meintest du?!" Libras feuriges Temparment flackerte hell auf, doch diesmal war es Grandy der die Ruhe bewahrte "Gemach... ich denke Dankwart wird es uns gleich erklären sobald wir auf einem Zimmer sind... nicht wahr Dankwart?"
Der ältere Herr nickte nur, blickte dabei zu Julie die sich langsam zu entspannen schien. Dankwart öffnete die Türe, ging wortlos an der Rezeption vorbei um zu dem größeren der beiden Zimmer zu gelangen, schnell zog er den Schlüssel dazu hervor, öffnete das Schloss und betrat eilig den Raum, gefolgt von Libra, Grandy und Julie.

Als die Türe wieder in ihr Schloss fiel, öffnete Dankwart seinen Mantel, warf ihn ungewöhnt achtlos beiseite und drehte sich zu seinen Freunden herum denen die Fragezeichen bereits im Gesicht geschrieben standen.
"Ich hätte es euch schon vorher sagen sollen... euch eher einweihen sollen was wirklich vorgefallen ist, was der Grund dafür war, dass ich mich ins Exil begeben habe... " Anspannung zeichnete sich in der Miene Dankwarts wieder, eine Pause folgte, ein Seufzer "...ich musste fliehen, mich verstecken."
"Vor was musstet ihr euch denn bitte verstecken?"
"Vor etwas... bedrohlichem, unnahbarem, einer Macht die einfach nicht... greifbar ist. Ich kann sie selbst kaum beschreiben, es ist etwas, dass über meine Vorstellung hinaus geht, über jedermans Vorstellung." Unruhig begann Dankwart an seinem Amulett zu spielen, drehte es immer wieder mit seinen Fingern hin und her "Sie quälte mich, verfolgte mich und letztlich... entmachtete sie mich auch. Es ist meine Strafe, da bin ich mir sicher, eine Strafe für meine gotteslästerlichen Taten, meine Studien, meine Experimente. Damals... als ich noch zum anerkannten Adel gehörte, Macht und Geld besaß... zögerte ich nicht diese zu nutzen, im Namen des Volkes wie ich damals dachte... doch ich scheiterte. Ich wollte Leben erschaffen, Tote wiederbeleben, Flüssigkeiten, Kräuter, Blitze... ich lies nichts unversucht... um die Leichen von Dorfbewohnern wieder wandeln zu lassen, um zu zeigen, dass wir unsere eigenen Grenzen überkommen können!"
Dankwart redete sich geradezu in Rage, wild und kräftig gestikulierend warf er die Hände um sich, nur um sie dann schwach fallen zu lassen "...doch es gelang mir nicht... ich konnte nicht das überwinden, was uns auferlegt war nur... an einem Tag... passierte etwas. Ein missglücktes Experiment... fing an zu leben"
"Aber, dann hattet ihr doch Erfolg?" Zurecht stellte Grandy die Frage, doch Dankwart verneinte mit einem Kopfschütteln.
"Nein... es ging fehl... mit dem Leben, kam auch etwas anderes zurück. etwas, dass hinter der Schwelle des Todes lauerte... es trieb mich aus meinem ansgestammten Haus, verfolgte mich über Tage hinweg, bis in die Einöden... wo es mich überwältigte, mich entwaffnete... und zurücklies... um mir zu zeigen, dass man seine Finger aus solchen Dingen heraushält..."
"Und deswegen...?"
"Und deswegen sind wir hier... ich dachte dieses... Ding, wäre entschwunden, doch ich hörte es ist hier... hat seine Macht gemehrt und vorallem... sich selbst vermehrt... wie auch immer es das getan hat. Es muss ein für alle mal vernichtet werden... wir dürfen nicht zulassen, dass Unschuldige Opfer dieser Macht werden..."

Neadyn
10.11.2011, 16:53
Wie angewurzelt blieb Ava in der Taverne stehen. Sie fühlte sich mehr als fehl am Platz. Das hier war doch keine so gute Idee gewesen...
Sie war schon dabei, auf dem Absatz kehrtzumachen, als eine rothaarige Schönheit schwungvoll die Tür aufriss und sie versehentlich anrempelte. "Oh, verzeiht mir...", entschuldigte diese sich sofort, doch Ava beeilte sich zu sagen: "Oh nein, verzeiht mir, ich stehe hier aber auch ungeschickt." Da lächelte die Rothaarige und setzte sich, einen jungen Herrn im Schlepptau, an einen der Tische.
Wie gern hätte Ava das Selbstbewusstsein dieser Frau gehabt! Die Schönheit strahlte eine natürliche Gelassenheit aus und ihr Gang war der einer Frau, die wusste, dass ihr die Blicke der Männer folgten. Ava selbst war auch nicht gerade hässlich, so manch einer hatte sie auch schon als Schönheit bezeichnet, doch das "Schönheit" war immer nur in Verbindung mit einem "natürliche" ausgesprochen worden und sie wusste, was das bedeutete: Sie war einfach nicht aufregend. Während an der jungen Frau alles "Abenteuer" zu schreien schien.
Ein Ausruf riss sie aus ihren Gedanken: "LIBRA? Was treibst du denn hier mit diesem abgeratztem Kerl?!"
Libra hieß sie also. Selbst ihr Name war außergewöhnlich...
Wie erbärmlich! In Gedanken schalt sich Ava eine Närrin. Sie hatte sich nicht umsonst diesen Abend freigenommen und nun würde sie ihn auch genießen, statt ihn damit zu verbringen, eine Fremde zu beneiden! Es würde sie schon niemand beißen.
Mit vorsichtigem Schritt ging sie zu einem Tisch neben dem von Shael, der sich angeregt mit einem fremden Jüngling unterhielt. Im Vorbeigehen lächelte sie noch zaghaft Libra und ihren Begleitern zu. Dann nahm sie Platz und bestellte sich ein erstes Bier, das wohl auch ihr Letztes werden würde, wie sie durch einen betrübten Blick in die Geldbörse feststellen musste. Als sie an ihrem Bier nippte, sah sie noch Libra und ihre Gefährten die Taverne verlassen. Sie sahen aus, als hätten sie etwas wichtiges zu bereden.

Simon
10.11.2011, 17:11
Diese Szene, der er soeben beiwohnen durfte, war weitaus unterhaltsamer und informativer als er sich je zu träumen gewagt hätte.
Der Blick des jüngeren Mannes, den er Adryan nach dessen süffisanten Kommentar zugeworfen hatte, hatte ihm alles erzählt, was es Wissenswertes zu erfahren gab. Eifersucht. Unterschwellig. Unbewusst. Wie eine versteckte Krankheit, die alle sehen konnte, bis auf den Infizierten selbst. In dem Bruchteil des Augenblicks, bevor der Mann die Situation mit einer gestammelten - und äußerst dürftigen - Erklärung zu retten versucht hatte, strahlte sein Blick puren Zorn auf ihn, Adryan, aus. Ob er sich des Grundes für diese Emotionen bewusst war? Wohl kaum, sein weiteres Verhalten ließ zumindest darauf schließen. "Ich werde dieses Trio im Auge behalten. An denen scheint mehr dran zu sein, als der erste Eindruck vermuten lässt...", murmelte Adryan, der sich mittlerweile an den Tresen begeben hatte und mit der flachen Hand auf das grob gemaserte Holz schlug. "Wirt, einen Krug Met!", sagte er und stützte sein stoppeliges Kinn auf seine andere Hand, den Ellenbogen auf den Tresen gestemmt. Dieser erste Tag hier war doch nicht so mieserabel, wie er am Morgen noch gedacht hatte.

Liferipper
10.11.2011, 17:25
Zuhause angekommen setzte Rafael das um, was er sich vorgenommen hatte: Zuallererst mal ein Abendessen, bestehend aus den restlichen Kirschen und etwas Brot aus seiner Speisekammer. Als er das Brot holte, fiel ihm auf, dass ihm anscheinend der Schinken ausgegangen war. Seltsam, er hätte schwören können, dass er noch etwas hatte... Naja, würde er in den nächsten Tagen eben neuen kaufen müssen.

Nachdem er gegessen hatte, warf er noch einen kurzen Blick auf die aktuellen Zahlen der Kelterei, stellte allerdings wie üblich keine Auffälligkeiten fest, sodass er bald ins Bett gehen konnte. Bevor er sich hinlegte, griff er wie üblich an seinen Hals und zog seinen von einem Band gehaltenen Talisman hervor, um ihn auf den Nachttisch zu legen. Es war ein Zahn von irgendeinem sehr großen Raubtier. Sein Vater hatte ihn ihm zu seinem vierzehnten Geburtstag geschenkt, und ihm erzählt, er stamme von einem seiner Vorfahren, dessen Dorf von Monstern ausgelöscht worden wäre. Wieviel auch immer davon wahr sein mochte, der Zahn schien jedenfalls wirklich eine bewegte Geschichte hinter sich zu haben, wie die eingetrockneten Blutspritzer auf ihm bewiesen. Andererseits mochten die auch von den Vorbesitzern stammen; er selbst hatte sich schon so manches mal an der Spitze gestochen, was auch der Grund war, warum er ihn vor dem Schlafen immer ablegte.
Er wusste nicht, warum ihm diese alte Geschichte ausgerechnet heute wieder in den Sinn kam, normalerweise betrachtete er den Talisman einfach als Teil seiner Kleidung. Während er noch darüber nachdachte, dämmerte er langsam in den Schlaf hinüber.

Einheit092
10.11.2011, 17:42
Während des fünften Bieres vernahm Talis einige Worte bezüglich der Bürgermeisterwahl. Zwar hatte er seine Stimme bereits abgegeben, verspürte aber nun, mit gelockerter Zunge den Drang sich mit zu teilen. Er erhob sich, kaum schwankend und polterte hörbar laut: "Heute ist doch diese beschissseene Wahl. Politiker alle gleich, unnützes Gewäsch, da kann man gleich würfeln! Oder seit ihr anderer Meinung?!"

Edmond Dantès
10.11.2011, 18:15
Der Tag neigte sich bereits dem Ende zu und Edmond legte großen Wert darauf, dass die junge Sängerin Marina noch vor Sonnenuntergang in eine sichere Obhut gegeben wurde, damit sie nicht genötigt sein würde, in absoluter Finsternis durch die Gassen zu streifen, auf der Suche nach einer Bleibe für die Nacht. Zusammen spazierten sie durch Düsterburg und Edmond nutzte die Zeit, den sie für den Weg zur Altstadt benötigten, um Marinas Neugier ein wenig zu befriedigen, während er ihre blauschwarzen Haare in der Abendsonne betrachtete.

"Zunächst einmal solltet Ihr wissen, dass Düsterburg in vielerlei Hinsicht eine überaus bemerkenswerte Stadt ist. Ich könnte Euch gewiss allein eine stundenlange Abendunterhaltung bieten, indem ich Euch erzählte, mit welch Bedrohungen diese noch recht junge Stadt zu kämpfen hatte, als sie noch nicht viel mehr war als eine Ansammlung von ein paar Hütten und Fachwerkhäusern. Von intriganten Priestern über mordlustige Werwölfe bis hin zu ganzen Söldnerheeren gab es nichts, was sich in der Historie Düsterburgs nicht wiederfinden ließe, alles für sich genommen genug, um ganze Abenteuerromane zu schreiben!
Umso weniger verwunderlich ist es, dass Düsterburg die vermutlich erste Stadt im gesamten Kaiserreich ist, bei der nicht nur alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrem Stand zur Wahl schreiten dürfen, nein, es ist ebenso ein Novum, dass alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen einen Anspruch auf den Posten des Bürgermeisters haben, sofern sie denn die meisten Stimmen auf sich vereinigen können! Ich sorge mich nicht um die Ambitionen und den Tatendrang der einfachen Menschen hier, die meisten haben das Herz am rechten Fleck und ein gesundes Verständnis von Moral, doch befürchte ich, dass diese neuen Freiheiten ihnen zu Kopfe steigen könnten. Bürgermeister zu sein bedeutet gleichzeitig auch Verantwortung zu tragen, doch können Menschen, die gerade noch als einfache Dienstboten gearbeitet haben, tatsächlich die Verantwortung für eine ganze Stadt übernehmen? Würdet Ihr Euch dazu ganz ohne Bedenken in der Lage sehen?
Oh, vermutlich seid ihr ohnehin von den Strapazen der letzten Tage noch erschöpft, darum möchte ich Euch auch nicht allzu sehr mit politischen Themen langweilen. Sicherlich möchtet Ihr Euch ein wenig ausruhen und für die kommenden Tage vorbereiten?"

Nach einiger Zeit erreichten die Beiden die Altstadt und betraten einen kleinen Gasthof, direkt am alten Dorfplatz gelegen. Der Himmel war klar und man konnte bereits die ersten Sterne am Firmament erkennen. "Nur allzu gerne würde ich Euch meine Gastfreundschaft anbieten, doch da es mir zurzeit an adäquaten Untergebenen mangelt, um Euch angemessen versorgen zu können, will ich Euch doch zumindest in guten Händen wissen. Anders als in anderen Etablissements dieser Stadt weiß man hier noch nach alter Tradition seine Gäste angemessen zu behandeln!" Freundlich blickte er das alte Ehepaar an, welches den Gasthof führte, für Edmond gehörten sie schon zum Inventar zur Stadt und eine junge Frau wie Marina konnte er bedenkenlos hier unterbringen, sie würden sich gewiss vorbildlich um sie kümmern, daran besaß er keinen Zweifel. "Gewiss werden wir uns schon bald wiedersehen, ich kann es wahrlich kaum erwarten, selbst Zeuge eures Gesangs zu werden! Fürs Erste will ich mich von Euch verabschieden und mich nicht allzu sehr aufdrängen, doch solltet ihr Hilfe benötigen, so könnt Ihr Euch freilich meiner Unterstützung sicher sein!" Mit diesen Worten entnahm Edmond seinem Lederbeutel einige Münzen, reichte sie alten Gastwirtin und ging langsamen Schrittes zurück in die Freiheit, wo er sich noch einmal umdrehte und der jungen Sängerin hinterherblickte, ehe sich die alte Holztür langsam wieder schloss...

"Wo ich so darüber nachdenke, sollte ich vielleicht einmal Sophia fragen, ob sie mir nicht eine ihrer Bediensteten ausborgen könnte, denn wer weiß, wen ich in naher Zukunft noch alles als meine Gäste werde begrüßen dürfen?", murmelte Edmond vor sich hin, während er gemächlich die ruhigen Straßen der Altstadt zurückwanderte...

Lichtdrache
10.11.2011, 18:25
leonardo hörte vom stadtrufer das es ne bürgermeisterwahl geben soll.

Er machte sich auf den weg und sah die anderen dort stehen und über irgendwas reden.

Er ging rein und schreib den namen Adryan Klerc rein er schien vernüftig zu sein.

dnach ginger wieder zurück um seine studien fortzusetzen , um 22 uhr wurde er doch müde und ging ins bett bevor er schlief dachte er nach was am tag alles passiert war und schlief dann ein.

Kael
10.11.2011, 18:33
"Tja, ich weiß gar nicht, wo ich überhaupt anfangen soll...", meinte Shael zu Thorben. Ihr müsst wissen, es war schon immer mein Traum, selb st ein Abenteurer zu werden. Und Ihr seht mir genau wie einer aus." Er hielt inne. "ich habe mir Abenteurer immer so vorgesellt, wie Ihr ausseht. Jung, sportlich, immer neugierig, und ein Talent dafür, neue Entdeckungen zu machen Und dennoch würde ich mich dafür interessieren, wieso Ihr ausgerechnet ein Abenteurer werden wolltet und was Ihr bisher so erlebt habt. Zuletzt würde es mich interessieren, was Ihr euch durch die Reise hierher erhofft habt. "

Blanca Nieves
10.11.2011, 18:34
Elly war endlich mit dem Abendessen fertig geworden, da kamen wieder die nächsten Gäste. Alsbald eilte sie wieder durch die Wirtsstube und versuchte es allen recht zu machen. Sie schenkte ein Bier dort nach und teilte da ein neues aus. Die Gespräche kreisten um die Bürgermeisterwahl , denn es durfte nun auch alle wählen. Elly ging zu den beiden Herren und brachte ihr Bier und hörte wie diese eine Geschichte über schwarze Gestalten.
Es schien als würde die ganze Stadt die alten Schauermärchen über Vampire, Werwölfe und jetzt auch noch schwarze Gestalten, ausgegraben.
Zumindest waren die Geschichten eine Abwechslung vom grauen Alltag. Elly verweilte noch in der Nähe, um etwas zuzuhören.

Ave
10.11.2011, 19:14
"Ich habe mir Abenteurer immer so vorgesellt, wie Ihr ausseht. Jung, sportlich, immer neugierig, und ein Talent dafür, neue Entdeckungen zu machen Und dennoch würde ich mich dafür interessieren, wieso Ihr ausgerechnet ein Abenteurer werden wolltet und was Ihr bisher so erlebt habt. Zuletzt würde es mich interessieren, was Ihr euch durch die Reise hierher erhofft habt." ''Nun, einen Abenteurer würde ich mich nicht unbedingt nennen. Abenteuer habe ich eher wenige erlebt, auch wenn es dazu ein paar witzige Anekdoten gibt, die ich erzählen könnte'', Thorben nahm einen Schluck des Biers. ''Ich bin ihn einer recht wohlhabenden Familie aufgewachsen. Mein Vater war ein Handelsmann, der sein Werk sehr gut ausführte. Er hat mir auch einiges beigebracht, wisst Ihr? Allerdings ist es auch ziemlich gefährlich in diese Arbeit verstrickt zu sein...Es gibt Leute die alles versuchen um einen um ein oder zwei Goldmünzen zu bringen und scheuen auch nicht davor zurück Gewalt auszuüben. Deshalb hat mich mein Vater auch in die Kunst des Schwertkampfes eingeweiht. Für einen guten Händler unerlässlich, sag Ich Euch!'', Thorben lachte. ''Jedenfalls, habe ich für Geld abseits vom Handel nicht viel übrig. Luxus und Ähnliches brauche ich nicht. Mein Vater wollte nur das Beste für mich aber hat nie verstanden, dass es mich langweilt ein Leben zu führen ohne zu wissen, was mein Sinn ist. Darum bin ich losgezogen und habe ihm nur einen Abschiedsbrief hinterlassen. Will garnicht wissen wie wütend er auf mich ist!'', sich am Kopf kratzend nahm er noch einen Schluck und klopfte sich auf den Oberschenkel ''Nun, dann bin ich losgegangen, unwissend wohin es mich ziehen soll. Ich landete in vielen Städten und traf viele Leute die von Düsterburg erzählten. Eine eher unscheinbare Stadt, wie Ihr selber sagtet doch wurde oft berichtet, dass es hier anscheinend mysteriöse Vorfälle gibt. Natürlich verstricke ich mich gerne in Probleme, wie damals in Kostaki mit dem Freudenhaus...aber ich schweife ab!'', Shael starrte als ob er die Geschichte mit dem Freudenhaus auch hören wollte. ''Und weiter?'' ''Wie gesagt verstricke ich mich gerne in Probleme und dachte mir ''Klingt interessant, wäre eine Versuchung wert sich mal dort umzusehen!'' und gesagt getan bin ich nun hier. Ehrlich gesagt sehe ich mich jetzt selber als Abenteurer! Man braucht wohl nicht viel um sich so zu nennen, hm? Auch Ihr habt das Zeug dazu, die Welt zu bereisen. Viel braucht es nicht!'', Thorben stoppte und meinte ''Ich habe wieder Hunger! Wie sieht es mit euch aus?''

WeTa
10.11.2011, 19:45
Elizabeth bahnte sich einen Weg durch die Straßen. Riesentumult für so eine Stadt. Sie war anscheinend genau am Abend der Bürgermeisterschaftswahl gekommen.
"Mmh." machte Elizabeth und tauchte in die nächste Taverne ab. Und erstarrte. War das da vorne nicht..? Oh Gott. Oh Gott, Oh Gott.

Zitroneneis
10.11.2011, 20:20
In dem Gasthaus, zu dem Edmond sie gebracht hatte, gefiel Marina schon auf den ersten Blick. Die Einrichtung war sauber und gemütlich und das alte Ehepaar sehr freundlich. Selbst als die junge Sängerin eine dritte Portion des guten Eintopfes bestellte, waren die Blicke, die man ihr zuwarf keineswegs schockiert. Viel eher schien man sich darüber zu freuen, dass die Küche derart geschätzt wurde. Etwas später nahm sie ein heißes Bad, ein Luxus, auf den sie schon seit längerer Zeit verzichtet hatte. WEr hätte gedacht, dass Edmond neben all seinen anderen guten Eigenschaften auch noch so spendabel war? Während sie mit ihren Fingern das nasse Haar entwirrte und beobachtete, wie die Hitze ihre zarte, helle Haut leicht rötete, überlegte sie, welche Lieder sie dem Herrn Dantés vortragen würde. Nach kurzer Zeit begann sie leise, eine Melodie zu summen, die sie schon seit langer Zeit kannte. Zufrieden nickte sie, dann entstieg sie dem heißen Wasser und machte sich bettfertig. Als sie in das weiche Federbett sank, dachte sie daran, wie aufregend ihr Aufenthalt in Düsterbug werden würde. Dann schloss sie die Augen und machte eine Reise ins Reich der Träume.

Edmond Dantès
10.11.2011, 20:44
Auf seinem Rückweg machte Edmond noch am Rathaus einen kleinen Zwischenhalt. Es war zwar schon sehr spät inzwischen geworden, doch bei all dem Trubel und Gerede über die Bürgermeisterwahl hätte er doch beinahe vergessen, selbst von seinem Stimmrecht Gebrauch zu machen. Die Kerzen und Öllampen verbreiteten nurnoch ein schwaches Licht und es dauerte einen Moment, bis er sich in dem uralten Bauwerk, welches bereits die ersten Risse aufwies, zurecht fand. Die bisherige Stadtführung hatte es vorgezogen, den Status Quo aufrechtzuerhalten, sodass die wenigen Veränderungen am Stadtbild bisher zu wünschen übrig gelassen hatten.
Vergeblich suchte Edmond nach dem fleißigen Sekretär Wenning, vermutlich würde er bald zurückkehren. Viel Zeit blieb nicht mehr übrig und so eilte er zur Wahlurne, wo er seinen Namen ins Register eintragen ließ und den Fetzen Papier mit seinem Kandidaten in die Wahlurne warf. Zweifellos kam für Edmond Dantès nur eine Person infrage, die für den Posten des Bürgermeisters, oder neuerdings auch der Bürgermeisterin, geeignet war. Was wohl in den Köpfen der anderen Bürgerinnen und Bürger vorging?
Keinesfalls wollte Edmond es verpassen, wenn noch an diesem Tage der Ausgang der Wahl verkündet werden würde, und so ließ er sich von einem nahen Kutscher zurück zu seinem Anwesen bringen, wo er sich für diesen Anlass noch einmal ein wenig frisch machte. Sicherlich würden auch die anderen Bürgerinnen und Bürger gespannt auf das Ergebnis warten, und da wollte Edmond in aller Öffentlichkeit einen guten Eindruck an den Tag, oder vielmehr an den Abend legen, wo sich um diese Tageszeit doch so viele Trunkenbolde und zwielichtige Gestalten auf den Straßen rumtrieben...

Kael
10.11.2011, 20:48
"Nein danke.", meinte Shael. "Ich habe im Moment keinen Hunger. Aber Ihr könnt Euch gerne etwas bestellen." Essen konnte Shael jetzt nicht zum einen war er dafür zu müde. Dennoch war Shael ziemlich beeindruckt von den "Abenteuern" von Thorben. Er war tatsächlich so, wie Shael sich immer einen Abenteurer vorgestellt hat. Die Geschichte vom Freudenhaus hätte er auch nur zu gerne gehört, aber nachhaken wollte er nun auch wieder nicht. Vielleicht rief das irgendwelche schlechten verdrängten Gedanken in Erinnerung und das wollte Shael vermeiden, ehe der junge Abenteurer sauer auf ihn wurde. Irgendwann kam dann die Bestellung des jungen Abenteurers, auch wenn Shael nicht genau wusste, was das sein sollte, was er sich da bestellt hatte.

Einheit092
10.11.2011, 20:53
Nachdem Talis begriff, dass er ignoriert wurde, was aufgrund des Alkohlehalts seines Körpers länger dauerte, setzte er sich, wie und wurde als bald saufend von Trauer übermannt. Die anderem würden wohl nie erfahren für wen er gestimmt hatte.

Als sich das Lokal leerte torkelte er nach Hause, wo er sich ins Bettwarf und schlief. Er, wie das Dorf blickten einer ungewissen Zukunft entgegen.

Ave
10.11.2011, 20:54
"Nein danke.", meinte Shael. ''Na wie ihr meint!'', antwortete Thorben und bestellte sich eine seiner Leibspeisen. Shael starrte etwas entsetzt auf das Essen woraufhin Thorben sagte: ''Mögt Ihr keine Hühnerbeinchen? Die sind wahre Energiebringer! Probiert doch mal!'' Darauf antwortete er nur mit einem Kopfschütteln. Thorben ließ sich lange Zeit beim Essen und als er fertig war bemerkte er, dass sein Sitznachbar eingeschlafen war! ''Na sowas...Hey Wirt! Sagen Sie meinem Freund hier, dass ich mich Schlafen gelegt habe!'' Er nahm ein Zimmer und legte sich hin. Erst jetzt bemerkte er, wie müde er in Wirklichkeit war.

Layana
10.11.2011, 21:23
Wilhelm Wenning saß noch bis spät in den Abend hinein im Rathaus und zählte die Stimmen für die Bürgermeisterwahl. Als er das zweite Mal den letzten Wahlzettel beiseite gelegt hatte und das Ergebnis dem von der ersten Zählung glich, nickte er zufrieden. "Nun, das wäre ja wieder einmal geschafft". Es gab dieses Mal viele Kandidaten und einige von ihnen waren unter den Bürger gleichermaßen beliebt, dass sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten. Doch schließlich hatte sich einer deutlich durchgesetzt: Caspar von Busch, der junge Fernhändler und vermutlich einer der wohlhabensten Männer der ganzen Stadt würde ab dem nächsten Tag neuer Bürgermeister von Düsterburg sein.

Als letzte Amtshandlung des Tages verfasste Wilhelm noch eine kurze Ankündigung, bevor er gähnend von seinem Schreibtisch aufstand und das Rathaus verlies. Draußen vor dem Rathaus befand sich eine große Tafel für Ankündigungen der Stadt. An diese heftete er die soeben verfasste Ankündigung des Wahlergebnisses und ging schließlich heim. Es war ein langer und aufregender Tag gewesen und Wilhelm hoffte, dass der nächste etwas ruhiger verlief.