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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Defragmentierung - Fluch oder Segen?



Carolina
29.10.2011, 13:38
Einige sagen, es macht den PC schneller bzw ordnet alles besser.
Andere sagen, durch diese "Neuordnung" wird der PC eher verwirrt und es kommt zu Fehlern.

Was stimmt denn nun?
Gibt es ein Risiko beim Defragmentieren?

Liferipper
29.10.2011, 13:58
Theoretisch räumt Defragmentierung deine Festplatte auf, d.h. zusammengehörige Datencluster werden zusammengeordnet, so dass der Computer schneller arbeitet.

Praktisch hab ich durch Defragmentierung allerdings noch nie einen Effekt (weder positiv noch negativ) festgestellt. Wenn dein Computer etwas Leerlauf hat, kannst du ruhig eine Defragmentierung durchführen, aber erwarte keine Wunderleistungen.

DFYX
29.10.2011, 19:03
Ein Risiko sehe ich höchstens, falls der Rechner beim Defragmentieren abstürzt. Dass der Rechner "verwirrt" ist, halte ich für Blödsinn. Der schaut ja ohnehin jedes Mal neu nach, wo eine bestimmte Datei liegt.

R.F.
29.10.2011, 20:35
Praktisch hab ich durch Defragmentierung allerdings noch nie einen Effekt (weder positiv noch negativ) festgestellt. Wenn dein Computer etwas Leerlauf hat, kannst du ruhig eine Defragmentierung durchführen, aber erwarte keine Wunderleistungen.
Bei meiner kleinen Windows-Partition hats schon einen guten Effekt gehabt, allerdings war die auch wirklich ziemlich klein und hatte so einige Installationen hinter sich. Insofern machts vielleicht auch nur dann Sinn, wenn lange keine Defragmentierung stattgefunden hat, aber schon recht viel der Festplatte belegt ist.

Manuel
29.10.2011, 23:56
Bei meinem sehr alten Rechner (Pentium 133 MHz, 16 MB RAM, 2 GB-Festplatte) hat Defragmentieren damals wirklich etwas gebracht, und zwar spürbar... *g*

Heute macht - vorallem unter aktuellen Windows-Betriebssystemen - das händische Defragmentieren (und bei genügend freiem Speicherplatz) kaum einen Unterschied mehr. Das liegt wohl zum einen daran, dass Windows seit Vista selbst in Pausen recht anständig defragmentiert (und unter Win7 auch noch sinnvoller, indem z.B. große Dateien, die performancemäßig defragmentiert eh nicht soviel bringen, ausgelassen werden). Andererseits werden wohl (vermutlich) über kurz oder lang SSDs die herkömmlichen Festplatten ersetzen, bei denen die Defragmentierung m.W. tatsächlich fast garnichts mehr bringen soll (bei Festplatten muss ja der Lesekopf beim Lesen/Schreiben von Dateien seine Position bei einer fragmentierten Datei wechseln, was m.W. am meisten Zeit kostet - dieser Schritt entfällt bei einer SSD komplett).

Bei Linux-Communitys scheint das Wort "Defragmentieren" fast einen ähnlichen Effekt zu haben, wie das Wort "Jehova" in Monty Python's Film "Life of Brian": Das gibts nicht, das ist nicht nötig etc. (so zumindest meine Erfahrungen...)

Nachteile beim Defragmentieren ist eher der Zeitaufwand, das Reduzieren der Lebensdauer der Festplatte (je nach verwendetem Defragmentierer und dem Füllgrad der Festplatte - schließlich darf im Zweifel eine mehrere GB-große Datei vom Anfang der Festplatte auf das Ende verschoben werden) und die erhöhte Gefahr des Datenverlustes während des Defragmentierens (wobei auch hier wieder der verwendete Defragmentierer entscheidend ist, wenn urplötzlich der Strom weg ist - der Windows-eigene Defragmentierer etwa kopiert m.W. erst die Datei in einem Stück auf die Festplatte, ehe die vorige Position der Datei freigegeben wird)

Carolina
30.10.2011, 00:34
Nachteile beim Defragmentieren ist eher der Zeitaufwand, das Reduzieren der Lebensdauer der Festplatte (je nach verwendetem Defragmentierer und dem Füllgrad der Festplatte - schließlich darf im Zweifel eine mehrere GB-große Datei vom Anfang der Festplatte auf das Ende verschoben werden) und die erhöhte Gefahr des Datenverlustes während des Defragmentierens (wobei auch hier wieder der verwendete Defragmentierer entscheidend ist, wenn urplötzlich der Strom weg ist - der Windows-eigene Defragmentierer etwa kopiert m.W. erst die Datei in einem Stück auf die Festplatte, ehe die vorige Position der Datei freigegeben wird)
Ok, dann lass ich es wohl lieber ^^ Viel Risiko, wenig bis gar kein Ertrag.

Kiru
30.10.2011, 13:58
Kommt echt drauf an. Wenn man z.B. ein Programm ausführt, was viele erst mal zu ladende Daten hat, die aber überall verstreut liegen, dann dauert das eben wegen dem mechanischen Lesekopf.

Es gibt da so ein paar nette Anwendungen, die es einem recht gut "zeigen" können. Hat man z.B. eine große Datei, z.B. ein Video oder ein Archiv. Berechnet man hierrüber nun den CRC oder ähnliches, dann sollte man mal lauschen wie die Festplatte tönt und wie sich der Fortschritt-Balken bewegt. Stocken und "lautes" röhren deuten dann z.B. darauf hin, dass die Datei zerstückelt wo rumliegt, und der Lesekopf ständig weite Wege zurücklegen muss. (Oder alternativ, dass gerade irgendwas anderes parallel Daten von der HDD haben möchte.. klar)

Im Endeffekt muss das jeder selbst wissen. Wie oft werden "nicht zusammenhängende" Daten gebraucht? Wie fragmentiert ist das Laufwerk? Auch wenn eine defragmentierung viel Zeit benötigt, wenn man ständig Daten lädt, die sehr verstreut liegen, ist die "verringerte Lebensdauer" der Defragmentierung irgendwann besser. Zeitlich merkt man was, wenn man weiß, worauf man achten muss. Es reduziert garantiert die Zeit, die man z.B. benötigt um Ordner mit sehr vielen Dateien zu öffnen, wenn Windows generell versucht die Daten erst mal alle zu erfassen. Geht schneller, wenn es alles hintereinander auf der HDD liegt. Viel schneller. (Mehrere Sekunden vs. mehr oder weniger "sofort") Nur haben die meisten solche Ordner nicht. :)
Lange "Ladezeiten" können aber auch aus vielen anderen Gründen erstehen. Wenn es sehr sehr lang wird, dann ist die Chance groß, dass es nicht durch eine Defragmentierung alleine zu beheben ist.

tl;dr: Es gibt kein generelles "ja" oder "nein". Wenn du hier und da immer mal ein paar Sekunden auf Ordner wartest, oder glaubst die Festplatte tönt doch sehr laut beim öffnen bestimmtern Dateien/Programmen, dann könnte eine Defragmentierung helfen. Wenn eigentlich alles toll verläuft, ist es aber echt nicht nötig. (Und wenn z.B. Win 7 benutzt wird, geht das ganze meist eh relativ automisch, wie es schon erwähnt wurde)

Jesus_666
30.10.2011, 16:09
Heute macht - vorallem unter aktuellen Windows-Betriebssystemen - das händische Defragmentieren (und bei genügend freiem Speicherplatz) kaum einen Unterschied mehr. Das liegt wohl zum einen daran, dass Windows seit Vista selbst in Pausen recht anständig defragmentiert (und unter Win7 auch noch sinnvoller, indem z.B. große Dateien, die performancemäßig defragmentiert eh nicht soviel bringen, ausgelassen werden). Andererseits werden wohl (vermutlich) über kurz oder lang SSDs die herkömmlichen Festplatten ersetzen, bei denen die Defragmentierung m.W. tatsächlich fast garnichts mehr bringen soll (bei Festplatten muss ja der Lesekopf beim Lesen/Schreiben von Dateien seine Position bei einer fragmentierten Datei wechseln, was m.W. am meisten Zeit kostet - dieser Schritt entfällt bei einer SSD komplett).

Bei Linux-Communitys scheint das Wort "Defragmentieren" fast einen ähnlichen Effekt zu haben, wie das Wort "Jehova" in Monty Python's Film "Life of Brian": Das gibts nicht, das ist nicht nötig etc. (so zumindest meine Erfahrungen...)
Das liegt daran, daß die meisten üblichen Linux-Dateisysteme auch im Hintergrund defragmentieren. Es kann passieren, daß ein Volume nicht mehr defragmentiert werden kann (besonders, wenn es zu voll wird), aber in der Regel sollte das kein Problem werden.


Nachteile beim Defragmentieren ist eher der Zeitaufwand, das Reduzieren der Lebensdauer der Festplatte (je nach verwendetem Defragmentierer und dem Füllgrad der Festplatte - schließlich darf im Zweifel eine mehrere GB-große Datei vom Anfang der Festplatte auf das Ende verschoben werden) und die erhöhte Gefahr des Datenverlustes während des Defragmentierens (wobei auch hier wieder der verwendete Defragmentierer entscheidend ist, wenn urplötzlich der Strom weg ist - der Windows-eigene Defragmentierer etwa kopiert m.W. erst die Datei in einem Stück auf die Festplatte, ehe die vorige Position der Datei freigegeben wird)
Die Lebensdauer der Festplatte verringert sich nur dann nennenswert, wenn die Festplatte so betrieben wird, daß längeres Durcharbeiten ihr schadet; beispielsweise wenn sie dazu neigt, besonders heiß zu werden. Festplatten sind, was normales Arbeiten angeht, viel robuster als SSDs. Und der Datenverlust wird eigentlich nur dann relevant, wenn man seinem Rechner nicht zutraut, einen ganzen Tag ohne Absturz zu laufen.

Insgesamt lohnt es sich aber eh nur, darüber nachzudenken, wenn der Rechner beim Zugriff auf die Festplatte besonders langsam wird.