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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gaming-Fachpresse - Wege aus der Nische



These
06.09.2011, 13:52
Nachdem ich diesen (http://www.spiegel.de/netzwelt/games/0,1518,784531,00.html) Kommentar von Christian Schmidt (ehemals stellv. Chefredakteur der GameStar) gelesen hab', stellt sich mir die Frage, ob es tatsächlich Zeit für einen Neuausrichtung der Berichterstattung im Bereich Videospiele ist.

Grundsätzlich hat Schmidt mit seiner Kritik, dass Fachmagazine oder -seiten Spiele in ihre Bestandteile zerlegen um sie zu bewerten natürlich recht. Ob das nun etwas schlechtes ist, oder einfach zu diesem Medium gehören sollte, ist jedem selbst überlassen. Allerdings ist der Umgang mit einem Medium in der Videospielszene absolut nicht mit Fachmagazinen im Bereich Musik oder Film zu vergleichen. Angesichts dessen, dass die Szene immer wieder verlangt, dass man Videospiele als Kulturgut sehen und gesellschaftlich akzeptieren sollte (siehe Gamescom-Bericht-Diskussion), kommen natürlich ein paar Fragen auf: Inwiefern verhindert es die Ausrichtung der Print- und Online-Magazine auf "Hardcore"-Gamer, dass diese Akzeptanz erreicht wird? Könnten Zeitschriften, Fernsehmagazine oder Websites mit einer ähnlich subjektiven Berichterstattung wie in der Musikszene das Medium Videospiele einem neuen Publikum eröffnen? Würden auch Leute, die sich als Hardcore-Gamer bezeichnen die andere Herangehensweise akzeptieren, oder es als mangelnden Respekt gegenüber der Szene abstempeln?

Ich finde die Idee eines Videospielmagazins in einer ähnlichen Aufmachung wie (das im Artikel genannte Beispiel) 11Freunde (http://www.11freunde.de/) oder Musikzeitschriften grundsätzlich sehr interessant. Mehr Hintergrundberichte zum Thema, beispielsweise Interviews mit e-Sportlern, Sammlern und Entwicklern, E3 im Wandel der Zeit etc. Spielekritiken nicht mehr als Aufzählung von gelungenen und weniger Features, sondern mehr wie eine Art Erlebnisbericht. Vor allem aber wäre es wichtig, Spiele nicht mehr nur als Summe seiner Bestandeile zu sehen: Mirrors Edge (http://www.youtube.com/watch?v=2N1TJP1cxmo), Demon's Souls (http://www.youtube.com/watch?v=nkfulgMAWpU&feature=related), Bioshock (http://www.youtube.com/watch?v=CoYorK3E4aM&feature=related) oder Portal (http://www.youtube.com/watch?v=Y6ljFaKRTrI) erzeugen ihre Faszination einfach nicht durch bestimmte Einzelteile, sondern als großes Ganzes.

Würdet ihr ein solches Magazin ebenfalls lesen wollen, oder seid ihr zufrieden mit dem aktuellen Umgang mit Spielen in der Fachpresse? Lasst ihr euch überhaupt von Magazinen bei euren Spielekäufen beeinflussen, oder recherchiert ihr selber, wie sehr euch ein Spiel gefallen könnte? Reicht euch das Spielen als einfacher Zeitvertreib, oder seht ihr es auch als Kulturgut wie Musik, Film und Literatur?

Defc
06.09.2011, 13:58
Ich lese gar keine Fachzeitschriften aus dem Bereich der Videospiele. Meistens hänge ich an alten Spielereihen (Command and Conquer, GTA, Pro Evolution Soccer) und schaue mir Videos zu neuen Ablegern auf Youtube an. Meist lese ich dann noch Testberichte auf div. Spieleseiten und Kundenbewertungen auf Amazon (klingt verrückt, aber das hat mich z.B. davon abgehalten, Red Alert 3 zu kaufen). Gerade letzteres hilft ungemein, weil da oft auch Fans der versch. Spielereihen ihre Meinung posten und auch die vorherigen Teile kennen. Komplett neue Spiele kann ich auf meiner Kiste momentan onehin nicht spielen, aber ab und an hänge ich mich auch bei gameswelt.tv auf und schaue mir Trailer, Gameplays oder Reviews an. Als erste Instanz gilt für mich aber auch heute noch: Demos. Da kann ich selbst fühlen, wie das Gameplay ist, ob der Kram ruckelfrei läuft und welche Verbesserungen vorgenommen wurden. Kurz und knapp ist es mir also egal, ob es eine solche Veränderung im Bezug auf Zeitschriften im Videospielbereich gibt, da ich sie schlichtweg nicht mehr lese/kaufe. ;)

Gamabunta
06.09.2011, 14:34
Irgendwie witzig dass grade ein ehemaliger Chefredateur der Gamestar das Zerlegen der Spiele in ihre Bestandteile kritisiert. Genau Gamestar war es doch die bei ihrer Wertung auch jeden einzelnen Prozentpunkt aufdröselt und bewertet.
Wenn ich mich richtig erinnere hab ich auch des öfteren gelesen, dass einige ihre Reviews nicht so toll finden, weil sie Spiele genauso testen wie eine Waschmaschine. :D

Kayano
06.09.2011, 14:46
Ich sage ganz ehrlich das ich mir seit Jahren kein Printmedium mehr gekauft habe das sich mit Videospielen beschäftigt. Ich lese allerdings auch keine Online Reviews. Letztere lese ich höchstens noch ab und an nachdem ich das Spiel selber gespielt habe um mich davon zu überzeugen das die Spielkritiken sowieso nicht mit meiner Meinung übereinstimmen. Kurzum diese Reviews haben für mich keinerlei Einfluss mehr auf den Kauf von Videospielen.

Die Kaufentscheidung wird vor der Veröffentlichung des Spiels durch News, Bilder & Trailer gefällt. Ich wäre mir allerdings auch nicht sicher ob durch eine derartige Neuausrichtung der Printmedien mein Kaufinteresse steigt. Den ob ich aus einer subjektiveren Bewertung für mich mehr Informationen ziehen kann halte ich für fraglich, zumindest wäre sie aber ehrlicher. (Zugegebenermaßen habe ich allerdings auch kaum Musikmagazine gelesen. ^^) Ich würde ein Videospielmagazin in diese Stil aber wohl zumindest mal Probe lesen. Interessanterweise sind die einzigen "Reviews" die ich noch regelmäßig sehe Zero Punctuation (http://www.escapistmagazine.com/videos/view/zero-punctuation) und die nehme ich mehr oder weniger als reine Unterhaltung wahr. Das Zero Punctuation Konzept lässt sich allerdings wohl nur schwer auf ein Printmedium übertragen (wenn überhaupt). Vielleicht kann man also mit einer Neuausrichtung neue Leserschichten anziehen wobei mich dazu eher die Meinung der Leute interessiert die momentan Videospielmagazine kaufen.

Gruß Kayano

Waku
06.09.2011, 14:47
Vieleicht sollte man damit Anfang einfach mal nur leute schreiben zu lassen die tatsächlich interessant (http://www.newyorker.com/reporting/2010/08/09/100809fa_fact_baker?currentPage=all) schreiben können.

Gibt wenige Ausgewählte schreiberlinge die man halbwegs Online Verfolgen kann, somit brauch ich diese "Neuausrichtung" nicht, ich würd sie sowieso ignorieren, mal ganz abgesehen davon das sie von kommerzieller Seite her so schnell von Publishern auf beiden Seiten torpediert werden würde bevor du auch nur Metacritic sagen kannst.

Manuel
06.09.2011, 15:06
Generell ist es mMn. bei der Gaming-Fachpresse genauso, wie die gesamte Buch-/Zeitungs-/Zeitschriftbranche ansich: Sie haben in den letzten Jahren enorme Konkurrenz durch die Internetgemeinde erhalten - genau das, was auf Seite 2 des Spiegel-Beitrags steht.

Das Dumme an den ganzen Videospiel-Zeitschriften ist, dass man sich auf die Bewertung meist eines einzigen Redakteurs verlassen muss, was ggf. auch gehörig in die Hose gehen kann - entweder, weil die Spiele nicht im Kontext der Vorgänger bewertet werden (mal ehrlich: Wer findet "Worms: Reloaded" gut, wenn er leidenschaftlich "Worms: Armageddon" im Internet Seilspiele der Marke "Wall 2 Wall" gespielt hat? Trotzdem wurde der Nachfolger sehr gut bewertet, aber KEINE mir bekannte Zeitschrift hat direkte Vergleiche zum Vorgänger gemacht), oder weil besagter Redakteur Dresche von von der Marketingabteilung einer Firma bekam (Gothic 3-Debakel, das die GameStar zurecht noch jahrelang verfolgen wird). Ich sage ganz ehrlich: Schon seit Jahren kaufe ich Spielezeitschriften nurnoch wegen den Cover-CDs, die seit Jahren gesuchte Vollversionen beinhalten. Die restlichen Informationen kann man sich problemlos selbst im Internet besorgen. Youtube-User der Marke "TotalHalibut" haben stellenweise ein Niveau drauf, dass problemlos mit denen der Printmedien mithalten kann...

Durch Portale wie Youtube, Amazon & Co. kann man sich zudem meist ein deutlich differenzierteres Bild von Spielen machen, die einem interessieren - vorallem auch zu Spielen, die den Spieleredakteuren mangels Zeit oder benötigter Seiten nicht testen können. Perlen wie z.B. "Frozen Synapse" wurden von den meisten Spielezeitschriften ignoriert, oder die Tests sind zu spät gekommen. Vorallem können die Videos - anders als klassische Printmedien - ein Spielgefühl ggf. besser rüberbringen. "Minecraft" ist das klassische Beispiel dazu: Erklärt mal jemanden nur in Textform, was so faszinierend an dem Spiel ist, oder versucht es in herkömmlicher Manier zu bewerten...

Das Aufbröseln der einzelnen Testbereiche würde zwar zum derzeitigen Casual-Trend passen, aber ich vermute, das würde rein garnichts ändern. Wenn Spiele ein neues Spielgefühl zeigen dass sich von anderen unterscheidet, muss sowas im Test ausreichend berücksichtigt werden. Das war mMn. bei "Mirrors Edge" viel zu selten der Fall, weil das Spiel vorallem durch eines kritisiert wurde: Die geringe Spieldauer. Dass dabei mehr Kreativität, ein neues Bedienkonzept und natürlich das Spielgefühl stellenweise massiv ein anderes ist, als man es bisher gewohnt ist, wurde fast nie ausreichend im Vordergrund gestellt. Im Vordergrund gestellt wurde dagegen fast immer die geringe Spielzeit...

Ich für meinen Teil prophezeie der derzeitigen Gaming-Fachpresse früher oder später das Aus, gegen das die nichts tun können, was nicht die Freiheitsrechte im Internet einschränken würde^^...

La Cipolla
06.09.2011, 17:02
Ob mehr Fachzeitschriften wie die Gee sein sollten? Ja, definitiv.
Wollte gerade sagen, ist nicht so als obs da keine Vorbilder gäbe... die englische GAMES geht auch deutlich in diese Richtung (und ist damit erfolgreicher als die GEE).

Das einzige Problem, das ich momentan sehe: Diese Zeitungen haben andere Zielgruppen. Es ist fast schon erschreckend wie krampfhaft die GAMES den Indie-Bereich in den Mittelpunkt rückt und preist, teilweise, indem relevante Mainstream-Spiele ausgelassen werden. Ka ob es bei allen Medien dieser Machart zutrifft, aber die GEE hat ein ähnliches (wenn auch nicht ganz so krasses) Problem.

Am besten wäre wohl ein Mittelding: Einen recht großen Teil, indem ALLE relevanten Dinge behandelt werden (ähnlich wie jetzt, nur nicht so detailliert - dafür gibts das Web), und einen ebenso großen Dossier-Part.

Skar
06.09.2011, 17:28
Wie toll die GEE funktioniert hat, wissen wir ja alle :A

Im deutschen Sprachraum gibt's offenbar kein Publikum für eine solche Spiele-Zeitschrift.

Edge abonnieren, glücklich sein, und auf den deutschen Markt pfeifen.

La Cipolla
06.09.2011, 17:41
Ich weiß es gar nicht, ist sie pleite inzwischen? (Nicht dass es mich wundern würde... :D)

WeTa
06.09.2011, 17:46
Die kommt nur noch alle Jubeljahre, ist dafür jetzt zusätzlich auf dem iPad zuhause und liest sich da echt super :A

These
06.09.2011, 17:57
Edge abonnieren, glücklich sein, und auf den deutschen Markt pfeifen.

Wenn das nicht so schweineteuer wäre, hätte ich es schon längst getan. Ebenso die GamesTM, die mir ebenfalls sehr gut gefällt.

Ich glaube, das Probelm ist echt der deutsche Markt. Irgendwie gibt es hier nicht die Mentalität, dass eine qualitativ hochwertige Zeitschrift auch ohne Vollversionen kaufenswert ist. Vom Dünnpfiff der in der CBS steht, wird wohl niemand (abseits der BILD-Leserschaft) so überzeugt sein, dass er sie beispielsweise der M!Games vorzieht. Dagegen ist der britische Markt echt ein Sammelort für tolle Spielemagazine.

Skar
06.09.2011, 18:01
Wenn das nicht so schweineteuer wäre, hätte ich es schon längst getan. Ebenso die GamesTM, die mir ebenfalls sehr gut gefällt.http://gb.zinio.com/browse/publications/index.jsp?productId=500608921

Cutter Slade
06.09.2011, 19:04
Es happert nicht am Schriftbild, der fehlenden Entwicklung zum „Erfahrungsbericht“ und dem festhalten an der Geisel des Gamings, der Prozentwertung sondern primär am immer kleiner werden Interesse an Videogamezeitschriften. Warum soll ich mir eine monatliche Zeitschrift holen, wenn ich die „brandheißen“ News schnell und direkt im Internet nachlesen kann. Ich bin einfach immer auf dem neusten Stand, wenn ich einschlägige Seiten im Internet ansteuere statt auf die monatliche Ausgabe der Zeitschrift meines Vertrauens zu warten. Mich interessieren eigentlich nur noch Fakten+ Trailer, um mir eine eigene Meinung zu bilden oder empfohlene Titel statt gezielte Einzelmeinung von Redakteuren, deren immer gleiche Handschrift mich einfach nur noch langweilt. Die Meinung von Menschen, deren Spielevorliebe ich kenne, aus Forenbeiträge erlese oder in Podcasts breit und euphorisch ausgeführt werden wiegen bei mir mehr, als jeder 1-4 Seitentest.

Wobei ich das insgesamt gar nicht mal so verkehrt finde, dass „Erlebnis“ Videospiel in den Vordergrund zu stellen statt eine Checkliste abzuarbeiten. Subjektive Einordnung von Grafik, Musik, Multiplayer und dergleichen in eine Skala, schematische Darstellungen von Spielspasskurven oder selbstgemachte Mies bis Super Portraits der Redakteure brauch kein Mensch mehr und haben sich seit ich angefangen hab Zeitschriften zu holen nicht wirklich entwickelt. Seit fast 1 1/2 Dekaden stagniert das Ding. Sogar Extended Berichte, Retrorückblicke und Entwicklerinterviews, überraschen einen schon seit einer ganzen Weile nicht mehr.

Trotzdem erwische ich mich jeden Monat dabei, wie ich wieder eine M! oder Consol+ mit nach Hause nehm um sie nach schnellen durchblättern, durchlesen kleinerer Specials (Coverstory), Previews und dem überfliegen der Tests wieder auf den Altpapierstapel zu pfeffern. Die CBS kann man eigentlich nur holen, wenn man Lust auf die Vollversionen hat (was ich nie hatte) oder um einen der wenigen Gutscheine abzugreifen (Halo Reach Gutschein 20€ off, Halo 10€ off). Deren dümmliche Teststruktur, jeses, ich frag mich heute noch wie die sich durchgesetzt hat.

Man sollte Spiele vielleicht wirklich nur noch als Ganzes oder angeteasten Abriss betrachten und nicht in irgendwelche Bestandteile aufdröseln. Ich schau mir lieber ein „1 Stunde mit“ auf Gameone an oder höre mir deren Retropodcasts an, um mich von einem Spiel zu überzeugen als irgendeinen 0815 Test als Referenz zu sehen.

Fand es damals aber recht schade, dass die deutsche Edge sich hier nicht durchgesetzt hatte, die „dünne“ Gee (sowohl physisch als auch inhaltlich) war nicht mal annähernd ein Ersatz.

Die Zeit der Videospielzeitschriften ist eben vorbei, da hilft auch keine Neugestaltung mehr!

noRkia
07.09.2011, 11:24
ich glaube ebenfalls,dass der markt für spielezeitschriften durch das internet geschrumpft ist.gerade videospieler sind sehr affin was internet etc angeht.das ist kein wunder.
ich hab auch vor rund 5,6 jahren aufgehört magazine zu kaufen,genau aus dem grund.
die zeiten wo man einem spiel jahrelang entgegenfiebert sind für mich sowieso vorbei,weil fast alles so extrem überhypt wird,dass berichte in einem magazin nicht ausreichen um die wahren superspiele von dem schrott zu trennen.
da wartet mal also bis es dann da ist,zieh sich dann die tests und videos und natürlich demos rein und dann wird entschieden.
diese selbstständige recherchearbeit macht doch auch spass und man lernt was überspiele.

magazine haben noch andere nachteile:

-wichtige news wie E3 konferenz guck ich live im stream.würd durchdrehen wenn ich da heute nochmal 3 wochen warten müsste bis ich erfahre was abging.
-ich muss für alle inhalte des magazins zahlen.mich interessieren aber nur ein paar spiele.bei der TOTAL! und videogames waren viele leserbriefe etc,sodass das es noch ok war.aber die gibts leider nicht mehr.
-ein magazin ohne videos und demo disc in der heutigen zeit? ähähähä ich darf doch bitten.
-aber magazine mit videos und demo disc sind zu teuer :P

ausserdem ist der umfang der spiele die erscheinen so gigantisch,dass ein 78 seiten multiformat magazin diese mengen nicht mehr testen kann.entweder müssen es also 300 seitige brocken sein,die hefte müssen jede woche wie in japan erscheinen oder es müsste mehr
singleplattformmagazine geben.diese bringen aber auch probleme mit sich.zum beispiel der vergleich zweier versionen eines spieles auf verschiedenen plattformen wird nicht gemacht.aber gerade das sind die interessanten themen nämlich welche waffen oder kostüme es so gibt.

edit: im übrigen gab es doch schon mehrmals "lifestyle" videospielmagazine.zb. die screenfun und das damalige offizielle dreamcastheft von dem es nur 9 ausgaben gab.

diese waren nicht freakmässig genug.

aber wie soll man denn auch ein solches thema korrekt angehen ohne zu freakmässih zu wirken.die fachbegriffe müssen sein.auch kenntniss über technische details von hardware und über genres sowie referenztitel muss man eben als leser haben.sonst kann man
keine vergleiche ziehen.und dieser redakteuer lebt in einer traumwelt wenn er meint es sei möglich jedes spiel als etwas neues zu intepretieren etc.so ein quatsch.es gibt lieder viel zu wenig neues.aber das fällt nur jemandem auf,der auch zig spiele kennt.

SubSenix
07.09.2011, 12:03
Magazine und sonstiges braucht doch eh kein Mensch mehr.

Meist haben die "Profis" dort absolut keine Ahnung vom zocken,spielen wie der größte Casual kacknoob und bei den meisten Zeitschriften haben sie keine Ahnung wie man Performance testet,schon gar nicht auf Konsolen.
Großteil von ihnen schreibt "Farben matschiger auf > Konsole <"...Awesome,dafür haben die sicher jahrelang studiert und wenn man ihnen dann schreibt "Wie wärs mit Farben in den Konsoleneinstellungen auf Max pushen?" ist es auf einmal komplett anders(Gamepro LOL)

Wieso erlaubt sich einer über MMORPGs zu urteilen wenn er noch nie in den Top10 der World geraidet hat...Wieso erlaubt sich einer über Sportspiele zu schreiben wenn er absolut keine Pokale von irgendwelchen Events/Staatsmeisterschaften oder meinetwegen Lans daheim stehen hat u. natürlich auch die Shooter....
Der MP macht fun und ist total cool = 99999% - Das der MP in Wahrheit broken und dank lags unspielbar ist wie Sau erwähnen sie nicht weil sie eben keine etlichen 100 Stunden gespielt haben sondern ihr lächerliches Urteil nach 2-3 Stunden bilden.


Und dank Streams kann man sich heutzutage sowieso seine eigene Meinung über JEDES NEUE Spiel bilden.
Dead Island?Letzte Woche schon im Stream gesehen....Tales of Xillia?Läuft seit gestern im Stream....Kein Mensch braucht mehr Zeitschriften denn in Zeiten von Justin.tv bzw twitch.tv hat jeder die Möglichkeit die Spiele selbst,meist von richtigen Gamern gespielt VOR Release zu sehen.

Daos-Mandrak
07.09.2011, 12:15
Also ich bin etwas über die Situation erstaunt, weil ich nie den Eindruck hatte, dass sich die Fachzeitschriften an Hardcoregamer richten. Als ich die letzten Entwicklungen mitverfolgt habe, wurde in der PC-Action oder der Sendung GameOne versucht weniger über harte Fakten zu reden, sondern man hat angefangen "Rumzublödeln". Hinzu kam das extreme Gehype von angeblichen Top-Titeln, gerade im Shooter-Genre. Da wurde über irgendwelche Engines geschrieben, die die Grafikpracht bis an die Grenzen ausschöpfen und im Endeffekt war am Spiel selbst nichts besonders. Aus den Gründen habe ich irgendwann die Interesse verloren.

These
07.09.2011, 16:46
Offener Brief an Christian Schmidt von seinem Ex-Kollegen Mick Schnelle (http://www.gamersglobal.de/meinung/lieber-christian-schmidt)

@Skar: Hätte ich ein iPad würde ich sofort zuschlagen. Auf meinem PC/Laptop habe ich aber keine große Lust ein Magazin zu lesen. Aber die EDGE-Cover der letzten Monate sehen echt so unendlich viel besser aus, als jedes deutsche Magazin, dass ich ernsthaft überlege, den Preis für die Print-Version zu zahlen.

noRkia
07.09.2011, 19:30
bis auf den satz:

" Und wer kauft schon gern einen hochgradig beworbenen Mist, bei dem der Marketingabteilung mal wieder der Gaul durchgegangen ist? Und genau da sind Fachmagazine nach wie vor unendlich wichtig. Von uns werden gute und vor allem über Jahre verlässliche Wertungen erwartet, die den Test of Time überstehen"

wo er die spieleredakteure doch etwas zu wichtig darstellt,hat er vollkommen recht.

Enkidu
07.09.2011, 22:21
Ich mach es mir mal einfach und sage hierzu ...

Ich lese gar keine Fachzeitschriften aus dem Bereich der Videospiele. Meistens hänge ich an alten Spielereihen (...) und schaue mir Videos zu neuen Ablegern auf Youtube an. Meist lese ich dann noch Testberichte auf div. Spieleseiten und Kundenbewertungen auf Amazon (...). Gerade letzteres hilft ungemein, weil da oft auch Fans der versch. Spielereihen ihre Meinung posten und auch die vorherigen Teile kennen. (...) Kurz und knapp ist es mir also egal, ob es eine solche Veränderung im Bezug auf Zeitschriften im Videospielbereich gibt, da ich sie schlichtweg nicht mehr lese/kaufe.

Vieleicht sollte man damit Anfang einfach mal nur leute schreiben zu lassen die tatsächlich interessant schreiben können.

Generell ist es mMn. bei der Gaming-Fachpresse genauso, wie die gesamte Buch-/Zeitungs-/Zeitschriftbranche ansich: Sie haben in den letzten Jahren enorme Konkurrenz durch die Internetgemeinde erhalten (...)
Das Dumme an den ganzen Videospiel-Zeitschriften ist, dass man sich auf die Bewertung meist eines einzigen Redakteurs verlassen muss, was ggf. auch gehörig in die Hose gehen kann - entweder, weil die Spiele nicht im Kontext der Vorgänger bewertet werden, oder weil besagter Redakteur Dresche von von der Marketingabteilung einer Firma bekam. (...) Die restlichen Informationen kann man sich problemlos selbst im Internet besorgen. Youtube-User der Marke "TotalHalibut" haben stellenweise ein Niveau drauf, dass problemlos mit denen der Printmedien mithalten kann...

Durch Portale wie Youtube, Amazon & Co. kann man sich zudem meist ein deutlich differenzierteres Bild von Spielen machen, die einem interessieren - vorallem auch zu Spielen, die den Spieleredakteuren mangels Zeit oder benötigter Seiten nicht testen können. Perlen wie z.B. "Frozen Synapse" wurden von den meisten Spielezeitschriften ignoriert, oder die Tests sind zu spät gekommen.
(...)
Ich für meinen Teil prophezeie der derzeitigen Gaming-Fachpresse früher oder später das Aus, gegen das die nichts tun können, was nicht die Freiheitsrechte im Internet einschränken würde^^...

Warum soll ich mir eine monatliche Zeitschrift holen, wenn ich die „brandheißen“ News schnell und direkt im Internet nachlesen kann. Ich bin einfach immer auf dem neusten Stand, wenn ich einschlägige Seiten im Internet ansteuere statt auf die monatliche Ausgabe der Zeitschrift meines Vertrauens zu warten. Mich interessieren eigentlich nur noch Fakten+ Trailer, um mir eine eigene Meinung zu bilden oder empfohlene Titel statt gezielte Einzelmeinung von Redakteuren, deren immer gleiche Handschrift mich einfach nur noch langweilt. Die Meinung von Menschen, deren Spielevorliebe ich kenne, aus Forenbeiträge erlese oder in Podcasts breit und euphorisch ausgeführt werden wiegen bei mir mehr, als jeder 1-4 Seitentest.

-ich muss für alle inhalte des magazins zahlen.mich interessieren aber nur ein paar spiele.bei der TOTAL! und videogames waren viele leserbriefe etc,sodass das es noch ok war.aber die gibts leider nicht mehr.
... ein großes DITO.

Viel von dem, was heute in den Magazinen steht, kommt mir vor wie billige Werbung oder eben sehr sehr oberflächliche Testberichte. Die Redaktionen versuchen, allen gerecht zu werden und möglichst von allem was abzudecken und scheitern damit imho größtenteils, sodass sie nur noch für Casuals interessant sind. Warum soll ich ein Magazin kaufen, von dessen Inhalt mich nur 20% interessieren, wenn ich im Netz kostenlos tausendmal detailliertere Infos von Leuten finde, die sich viel eingehender mit der jeweiligen Materie beschäftigt und ggf. sogar richtig Herzblut in ihre Texte gesteckt haben? Die Meinungen von Leuten hier aus dem Forum, auf Reviewseiten oder auf amazon sagen mir viel mehr über ein Spiel als irgendwelche Berichte in den Magazinen. Würden sich die Zeitschriften thematisch stärker spezialisieren, würde ich nen Kauf in Erwägung ziehen. An einem Magazin das speziell auf RPGs ausgerichtet ist (und ich rede jetzt nicht nur von MMORPG-Kram) hätte ich zum Beispiel Interesse, aber sowas könnte sich vermutlich niemals langfristig und profitabel halten. Da viele alte Hasen dieses Medium so gut wie gar nicht mehr für eine Kaufentscheidung benutzen, sollten sich die Redaktionen imho stärker nach anderen Bereichen umsehen. Videospiele als Lifestyle, Hintergrundberichte aus erster Hand, Retro-Rückblicke, Leserbriefe, mehr Community-Ausrichtung. Und halt einfach gute Autoren, die es schaffen, Interesse zu wecken, selbst wenn man auf den ersten Blick eher abgeneigt ist.
Mich kümmert zum Beispiel auch eher der japanische Markt. Mir wäre aber kein deutsches Games-Magazin bekannt, welches regelmäßig und verlässlich aktuell die Inhalte bietet, die Famitsu oder Dengeki haben. Also die entsprechend die ganzen Interviews führen oder wenigstens übersetzen würden und so weiter.

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Nicht freiwillig. Definitiv nicht.

Ich glaube, das Probelm ist echt der deutsche Markt. Irgendwie gibt es hier nicht die Mentalität, dass eine qualitativ hochwertige Zeitschrift auch ohne Vollversionen kaufenswert ist.
Oh, ich persönlich wäre gerne bereit, für so eine Zeitschrift zu zahlen, ich habe nur noch keine entdeckt, die meinen Ansprüchen genügt.
Das Internet bietet so tolle Sachen, alleine schon die ganzen Blogs. Gebt mir ein Magazin, das all das kann und es noch ein Stückchen besser, professioneller und trotzdem augenzwinkernd macht, dann bin ich dabei. Da ich so etwas aber für recht unwahrscheinlich halte, speziell auf dem deutschen Markt, kümmern mich die Printmedien in der Beziehung praktisch überhaupt nicht mehr. Früher, vor vielen Monden, hab ich öfters zugegriffen und gelesen, nicht regelmäßig aber dafür unterschiedliche Zeitschriften. Heute kauf ich mir überhaupt keine mehr. In den letzten zehn Jahren afair eine einzige, die mich in meiner Enttäuschung dann auch gleich wieder bestätigt hat.

Waku
07.09.2011, 22:31
Mich kümmert zum Beispiel auch eher der japanische Markt. Mir wäre aber kein deutsches Games-Magazin bekannt, welches regelmäßig und verlässlich aktuell die Inhalte bietet, die Famitsu oder Dengeki haben.

Ich glaube nicht das sich Werbe Pamplets für die man zahlen muss sich hier zu lande durchsetzen könnten.

Enkidu
07.09.2011, 23:02
Ich glaube nicht das sich Werbe Pamplets für die man zahlen muss sich hier zu lande durchsetzen könnten.
Abgesehen von dem Werbemüll und der typisch japanischen Total-Überladung mit Schriftzügen und buntem Schnickschnack gibts manchmal ziemlich umfassende Interviews und Berichte. Länger und detaillierter zumindest als alles, was ich bis jetzt in Deutschland gesehen habe. Nimm noch sowas wie die Jump dazu und du hast dort einfach Magazine, die an der Quelle sitzen. Macht schon massiv was aus, wenn es ein Printmagazin ist, das als allererste ein neues Spiel oder bis dahin völlig unbekanntes Material zu langerwarteten Titeln enthüllen. Bei uns hinken die manchmal mehrere Wochen hinterher, oder schlimmer.

Nebenbei bemerkt sind die japanischen Zeitschriften teilweise produktionstechnisch imho viel schöner/hochwertiger. Hat ne ganz andere Wirkung, wenn man so ein dickes Ding in den Händen hält. Wenn ich in Deutschland bei der Zeitschriftenecke gucke, sind die gängigen Videospiele-Magazine was zum einmal Durchblättern und dann Futter für die Mülltonne. Da heb ich mir ne Dengeki schon eher auf und verstau sie im Schrank.

Soll jetzt aber auch nicht heißen, dass ich ein großer Fan von den genannten Magazinen aus Japan wäre.

Evanescence
08.09.2011, 01:38
das größte dilemma der gaming-fachpresse ist doch ihre komplette abhängigkeit von der werbung der produkte, die sie bewerten sollen. also sind die urteile ungefähr so verlässlich wie die normaler rating-agenturen.
in den 90ern ging das ja noch einigermaßen liberal zu, aber seitdem wurden die daumenschrauben an allen seiten angezogen. konkurrenz durch internetplattformen, bedeutungsverlust geschriebener berichte gegenüber videomaterial, embargos noch und nöcher. wo leben wir denn, dass unabhängiger journalismus seine meinung erst zig tage nach dem veröffentlichungsdatum preisgeben darf, weil die sonst keine finanzierungsgrundlage haben?


an dem marketing hat sich im großen zum glück nichts verändert. vielleicht etwas viraler, aber der hype wird doch nur noch von den idioten im internet selbst generiert und bis ins unendliche gesteigert, bis der fertige mist nur noch enttäuschen kann. spieleentwickler haben ohnehin schon immer das blaue vom himmel versprochen. wenn einem da nicht irgendwann ein schema auffällt, sollte man kein mitleid mehr haben.


was die reviews an sich angeht, gibt es durchweg alles. von unterhaltsamen, sprachlich interessanten, kritischen (das letzte ist ehrlich gesagt schon etwas her) bis hin zu den eher üblichen lieblos hingerotzten standardphrasen. besonders gehässig reagiere ich darauf, wenn man marketingtexte der firmen unreflektiert ins review einbaut.
das pervertierte bewertungssystem ist ohnehin nicht mehr zu retten. alles was früher ne 8 war, ist heute ne 9. wenn man es ganz seriös machen wollte, müsste man auf so eine skala gänzlich verzichten und an die eigene urteilskraft des lesers appellieren. zum glück ist das dank des comebacks von (noch) kostenlosen demos recht gut möglich.

die aufmachung eines artikels oder einer zeitschrift geht mal wieder komplett am grundproblem vorbei, obwohl die leute mit genug marketing eigentlich alles fressen. die soziale akzeptanz von gaming an sich ist ein ganz anderes schlachtfeld. das wird sich auch erst großflächig mit den generationswechseln ändern.

Waku
08.09.2011, 05:59
Abgesehen von dem Werbemüll und der typisch japanischen Total-Überladung mit Schriftzügen und buntem Schnickschnack gibts manchmal ziemlich umfassende Interviews und Berichte. Länger und detaillierter zumindest als alles, was ich bis jetzt in Deutschland gesehen habe. Nimm noch sowas wie die Jump dazu und du hast dort einfach Magazine, die an der Quelle sitzen. Macht schon massiv was aus, wenn es ein Printmagazin ist, das als allererste ein neues Spiel oder bis dahin völlig unbekanntes Material zu langerwarteten Titeln enthüllen. Bei uns hinken die manchmal mehrere Wochen hinterher, oder schlimmer.

Nebenbei bemerkt sind die japanischen Zeitschriften teilweise produktionstechnisch imho viel schöner/hochwertiger. Hat ne ganz andere Wirkung, wenn man so ein dickes Ding in den Händen hält. Wenn ich in Deutschland bei der Zeitschriftenecke gucke, sind die gängigen Videospiele-Magazine was zum einmal Durchblättern und dann Futter für die Mülltonne. Da heb ich mir ne Dengeki schon eher auf und verstau sie im Schrank.

Soll jetzt aber auch nicht heißen, dass ich ein großer Fan von den genannten Magazinen aus Japan wäre.

Für sowas haben wir Gamasutra mit ordentlichen Post Mortems und Interviews mit richtigen Devs die auch mal mehr quatschen als das übliche PR Powow. Ansonsten haben diese Magazine wirklich nur den exclusivitäts Faktor dadurch das Japanische Devs absolut schrecklich in Community Relations sind und mit Publikationen ausserhalb Japans weniger zu tun haben wollen als mit einer Lepra-kranken Prostituierten, was ich verständlich finde wenn man sich Famitsu Interviews z.b. durchliest. Gegen die Fragen die dort gestellt werden wirken westliche Interviews wie KZ-Verhöre, sie haben zum großteil nur vage Fragen mit noch vageren Antworten und die vereinzelten tatsächlichen Neuigkeiten die dabei manchmal raustropfen sind häufig so lächerlich das ich mir an den Kopf fassen muss.

Die exclusivität verschiebt da glaube ich das Gesamtbild ein wenig, einfach weil J-Devs zum großteil wie Einsiedlerschildkröten agieren. Sieht man grad auch schön wieder an der aktuellen Game Informer Cover Story (http://www.gameinformer.com/p/zelda.aspx). Bei Portal und anderen Titeln gab es hier Behind the Sceen, Interviews mit mehreren verschiedenen Devs und einige wirklich interessante und vor allem neue Dinge. Was haben wir hier? Lächerliche Retrospektiven, einige Marketing Videos (sogar eine Retrospektive ÜBER MARKETING VIDEOS :hehe: ) und die Millardse Top Ten Liste. Und das für die preminente Nintendo Serie schlechthin. Einfach lächerlich.

noRkia
08.09.2011, 09:46
gibts die famitsu auch auf english oder kann waku japanisch?

Liferipper
08.09.2011, 16:38
Weil ich so Anti-Mainstream bin oute ich mich jetzt einfach mal: Ich lese regelmäßig eine Spielezeitschrift!

(Pause, damit ihr euren Schock verdauen könnt)

Um genau zu sein die Gamestar, die unsere Bücherei praktischerweise aboniert hat. Käme ich nicht mehr kostenlos dran, würde ich ihr aber vermutlich auch nicht nachtrauern. Seit ich angefangen habe, sie zu lesen, hat sie ziemlich nachgelassen...