Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Übungsleiter werden?
Moie,
ich habe neulich eine Mail gekriegt, in der ich von dem Assistenten des Professors gefragt wurde, ob ich nicht Übungsleiter machen wolle, da ich ja unter den Besten in der letzten Klausur war.
Ich weiß nicht genau, was ich antworten soll.
Einerseits finde ich es ja interessant mal eine Übung zu leiten. Es wäre auch eine gute Wiederholung und eine kleine Einnahmequelle.
Andererseits frage ich mich, was ist, wenn ich einfach kein guter Übungsleiter bin und dann den neuen Studenten gleich, das erste Semester versaue, weil ich es einfach nicht rüberbringen kann. Das macht mir am meisten Angst.
Außerdem frag ich mich, wie das ist, wenn ich im neuen Semester merke, dass ich eigentlich keine Zeit für sowas habe, mich dann aber trotzdem verpflichtet hab.
Wie seht ihr das? Sollte man mal Übungsleiter machen? Wart ihr vielleicht selbst schon mal Übungsleiter und habt hilfreiche Tipps?
Ich bin mir da grade ziemlich unsicher-.-
mfg Turgon
Mh, hängt auch stark mit dem Arbeitsaufwand zusammen, der dann von dir verlangt wird. Sollst du einfach nur Übungen durchsprechen und bei Problemen helfen? Oder alles von vorne bis hinten erklären? Musst du das alleine machen oder gibt es noch einen zweiten Tutor? Wie oft finden die Übungen statt?
Generell ist der Aufwand bei 1x pro Woche jedoch nicht allzu hoch. Und wie du schon gesagt hast bringt es dir selbst auch etwas. Als Mitarbeiter der Universität hast du zudem ein paar Privilegien, die dir bei eventuellen Zeitproblemen zugute kommen (z.B. bei Überschneidungen von Terminen). Die meisten Zeitprobleme kommen jedoch von dem eigenen Zeitmanagement. Wenn du dich da sicher fühlst, sollte ein Tutorat auch kein Problem darstellen.
YoshiGreen
22.07.2011, 11:02
In der dritten Woche ist einer unserer Tutoren in Tränen ausgebrochen weil wir ihn mit zu schweren Fragen gelöchert haben. Das nenne ich einen guten Einstieg an der Uni.
Wiederholung und Einnahmequelle ist schön und gut aber überlege dir ob es dir Spaß macht vor einer relativ großen Gruppe von Leuten der zu sein, der den Ton angibt. Kannst du kritische Nachfragen handhaben? Niemand muss alles wissen aber ein "da hab ich keine Ahnung" ist gelinde gesagt nicht befriedigend.
Vermittelst du gerne Wissen? Das ist die Frage. Wenn du nur an das Geld und deine pers. Entwicklung (Verbesserung durch Wiederholung) denkst, ist jegliches Lehramt absolut das Falsche für dich (Deswegen bist du kein schlechterer Mensch, aber du übernimmst eine Verantwortung für deine Schüler!).
Eine der größten Einsichten die ich von der Uni mitgenommen habe ist: Es gibt die personifizierte Antididaktik. Sogar mehrfach! (Wirklich. Die Leute mögen brillant sein - keine Frage. Aber als Wissensvermittler sind sie so hilfreich wie ein Föhn in der Wüste).
Wenn du aber glaubst es ist das richtige für dich, dann spreche doch mit Tutoren die schon für den entsprechenden Professor gearbeitet haben. Gibt es Tutorenkonferenzen? (lies: einmal in der Woche treffen sich die Tutoren auf nen Kaffee und besprechen was sie zeigen wollen) Wie ist die Hilfe vom Prof? Haut er nur die Aufgaben heraus oder gibt er den Tutoren extra Hilfsmittel. Eventuell auch eine Besprechung? Das ist auch wichtig für das Zeitmanagement.
Wenn dir das alles zusagt würde ich den Sprung ins kalte Wasser wagen. Ich glaube kaum, dass dir irgendein Professor den Schein verweigern wird, weil du zu viel mit dem Tutorium zu tun hattest - wenn du verstehst was ich meine.
PS: Der oben erwähnte labile Kerl wurde von uns übrigens wieder getröstet. Er sich selber viel zu viel Druck gemacht. Aber genauso wie es Monstertutoren gibt, kannst du auch an Monsterstudenten geraten. Für solche Fälle empfehle ich eine Schrottflinte aus dem Jagdgeschäft deines Vertrauens. Alternativ frag mal im Chemiefachbereich an: Ein Kontaktgift auf den korrigierten Aufgaben kann auch Wunder wirken...
Ich war mal Tutor für einige Semester und es war toll. Das liegt aber natürlich auch daran, wo man angestellt ist.
Mach dir keine Sorgen darüber, ob du gut genug bist. Du bist gut genug, wenn man dich schon speziell anspricht und du auch einer der besten in deinem Jahrgang bist.
Waren bei dir etwa alle Übungsleiter allwissend? Besonders die studentischen Hilfskräfte? Also bei mir waren die Hälfte davon nicht sonderlich kompetent ...
Das wichtigste ist aber, dass es dir Spaß macht, Wissen zu vermitteln. Ich hab das immer für selbstverständlich gehalten, aber es gibt wirklich erstaunlich viele Tutoren, die überhaupt kein Engagement zeigen, was das angeht. Das ist schlimm ...
Es wird Fragen geben, die du nicht beantworten werden kannst, aber das ist normal. Davon darf man sich nicht verunsichern lassen. Schließlich ist man ja auch noch Student. Und niemand verlangt von einem alles zu wissen. Meistens reicht es, zu wissen, wo man etwas nachschlagen kann. Grundsätzlich wurde bei uns auch wenig direkt geholfen, als viel mehr dabei geholfen, dass der Student sich selbst helfen kann.
Für mich war das Tutor sein eine schöne Zeit. Arme Studenten quälen, bezahlt werden und nebenbei noch die eigenen Schlüsselkompetenzen verbessern. Ich denke so eine Chance sollte man sich nicht entgehen lassen.
es kommt darauf an ob du es auch wirklich drauf hast.machen wir uns nichts vor: auch wenn die uni nicht die schule ist kann man auch hier manchmal noch eine gute haben obwohl man nicht so viel stoff richtig gut kann.
zu dem varieren die vorlesungsinhalte auch manchmal.wenn der zahlentheorie prof die einführungs vorlesung in algebra macht,unterscheidet diese sich merklich von denen anderer profs.
ich würde allerdings sagen,dass im ersten semester die abbrecherquote so hoch,ist dass du nicht so viel arbeit hast,als wenn es sich um ein aufbaumodul oä handelt.
bei uns waren es nach 3 wochen tatsächlich nur nur 15 von 30 leuten und in specialstunde vor der klausur war nur noch ich.
zu dem hast du auch 1 woche zeit dir die lösungen genau auszudenken.wer den stoff kann,für den reicht das doch sicher.
ich weis zudem,dass es manchmal vom oberübungsleiter sogar die musterlösungen für die kleinen übungsleiter gibt. (echt war!)
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