Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : „Ich war ein Jahr im Ausland!!!!“ -> wichtig?



thickstone
21.07.2011, 18:59
Hey!

Ein Phänomen, das mit bei Leuten in meinem Alter oft auffällt (20+): Der Drang nach dem Ausland. Es wird oft so getan, alswenn ein Jahr im Ausland (oder generell ein Aufenthalt von mindestens 6 Monaten) obligatorisch ist. Und wenn man sich mal nicht nach so etwas sehnt, dass wird einem das Gefühl gegeben, als würde man 'nen begrenzten Horizont haben.

Deswegen interessiert mich: Seht ihr das auch so? Würdet ihr sagen, dass ein längerer Auslandsaufenthalt etwas ist, was man _unbedingt_ in seinem Leben gemacht haben sollte?

Seph
21.07.2011, 19:05
Ich würde sagen das hängt ganz von den persönlichen Vorlieben ab. Es wird einem ja oft eingetrichtert, ein Auslandsaufenthalt (gerade während des Studiums) würde die Jobchancen beträchtlich erhöhen. Ich sehe das aus einem anderen Blickwinkel. Sind die Jobchancen tatsächlich so schlecht, dass ich mit meinem Fachwissen nicht mehr glänzen kann und deswegen eine Zusatzqualifikation brauche? Ich würde sagen nein. Trotzdem werde ich demnächst mal für ein Jahr nach Russland abhauen. Das hat aber weniger mit meinem Studium sondern vielmehr mit meinem Interesse an dem Land, Kultur etc. zu tun.
Schaden kann es definitv nicht, aber als zwingend sehe ich es nicht an. Da ich aber mit meinen serbischen Wurzeln doch eine recht enge Beziehung zu slawischen Sprachen und Kulturen hege, ist das einfach Pflicht für mich. ^^ Alle anderen Länder reizen mich höchstens zum Urlaub machen.

Ranmaru
21.07.2011, 19:16
Deswegen interessiert mich: Seht ihr das auch so? Würdet ihr sagen, dass ein längerer Auslandsaufenthalt etwas ist, was man _unbedingt_ in seinem Leben gemacht haben sollte?
Ja. Zumindest wenn Du einen Job machen willst, der ansatzweise internationale Tendenzen hat. Aber unabhängig von den Berufschancen ist das eine Erfahrung, die ich jedem nur ans Herz legen kann.

Es gibt natürlich auch Härtefälle wie mich, die bei dem Gedanken, ihr Leben lang in Deutschland zu bleiben, den Brechreiz unterdrücken müssen. Die gehen dann nicht ein Jahr ins Ausland, die wandern aus … :D (8 Wochen noch!!)

Seph
21.07.2011, 19:32
Zumindest wenn Du einen Job machen willst, der ansatzweise internationale Tendenzen hat.
Lustigerweise wird es trotzdem von allen gefordert. Weshalb man als Student der deutschen Geschichte unbedingt ins Ausland sollte erschliesst sich mir z.B. nicht wirklich. :D


Die gehen dann nicht ein Jahr ins Ausland, die wandern aus … :D (8 Wochen noch!!)
Uh, zu denen gehöre ich auch. ^^ Wo solls denn hingehen? Nach der sig tipp ich auf Japan xD

thickstone
21.07.2011, 19:41
Ja. Zumindest wenn Du einen Job machen willst, der ansatzweise internationale Tendenzen hat. Aber unabhängig von den Berufschancen ist das eine Erfahrung, die ich jedem nur ans Herz legen kann.


Ich muss es sowieso machen, ist afaik als Englischstudent vorgeschrieben, zumindest beim Master-Studiengang. Da ich Lehrer werden will, um anderen die Sprache beizubringen, macht das auch Sinn ;)

Aber die Lebenserfahrung, die man dort macht...kann man die nicht auch hier machen? Organisation, Selbstständigkeit fällt mir da ein. Was für Werte gibt es denn, die man speziell nur im Ausland erlernen kann?

Seph
21.07.2011, 19:58
Werte oder Bräuche die in der deutschen Kultur nicht existieren. Als Beispiel fällt mir der Familiensinn ein, oder auch Nahrungsmittel wie Insekten, die du in Deutschland kaum finden wirst. Wie bereits erwähnt bin ich zum Teil Serbe und habe auch einen entsprechenden Freundeskreis dort. Allein der Umgang mit ihnen ist komplett verschieden zu dem Umgang mit meinen deutschen Freunden. Einen Freundeskreis kann man sich auch innerhalb eines Jahres im Ausland aufbauen, wenn man nicht unter einem Stein lebt. Das ist auch schon alles was ich dazu sagen kann, es sei denn du willst noch konkrete Beispiele von mir hören. xD
Organisation und Selbstständigkeit kannst du natürlich auch in der Heimat lernen. Vielleicht melden sich noch andere mit ihrer Meinung? Deine wäre auch mal interessant. :)

Ranmaru
21.07.2011, 20:03
Uh, zu denen gehöre ich auch. ^^ Wo solls denn hingehen? Nach der sig tipp ich auf Japan xD
Erstmal 10 Monate nach Japan auf Forschungsreise, und danach dann, hoffentlich dauerhaft, nach Taiwan. ^w^

La Cipolla
21.07.2011, 20:08
Ich habe inzwischen schon mehrfach gehört, dass ein Auslandsaufenthalt zu "normal" geworden ist, um noch irgendeine Relevanz für Bewerbungen und ähnliches zu haben, wenn man nicht gerade in ne Botschaft will, internationale Wirtschaftsbeziehungen handled oder als Übersetzer arbeitet.


Was für Werte gibt es denn, die man speziell nur im Ausland erlernen kann?
Bei mir wars allen voran eine grundierte Wertschätzung für das Konzept "Heimat", die hätte ich hier nie bekommen.
Davon abgesehen natürlich das offensichtliche... im Ernst, es gibt genügend Gründe. ;) Notwendig? Nein, sicher nicht, imho.

Ralph
21.07.2011, 20:37
Ich glaube nicht, dass es unbedingt notwendig ist. Du findest damit kaum einen (wesentlich) besseren Job oder so. Ein längerer Auslandsaufenthalt kann aber helfen, deinen Horizont zu erweitern (klingt geschwollen, ist aber so ;)), du lernst andere Leute kennen, machst andere Erfahrungen usw. Zudem lernst du natürlich die dortige Sprache viel besser.

Ich glaube aber nicht, dass man ins Ausland gehen sollte, nur um sagen zu können, dass man im Ausland war. Wenn's dich nicht interessiert, dann lass es bleiben, denn dann bringt's kaum etwas ;).

thickstone
21.07.2011, 23:59
Bei mir wars allen voran eine grundierte Wertschätzung für das Konzept "Heimat", die hätte ich hier nie bekommen.

Solche Erkenntnisse hatte ich mir erhofft ^^

Bedeutet das also, dass du dich im Ausland nicht ,,zu Hause'' gefühlt hast?

Mordechaj
22.07.2011, 00:32
Würdet ihr sagen, dass ein längerer Auslandsaufenthalt etwas ist, was man _unbedingt_ in seinem Leben gemacht haben sollte?
Ich finde zumindest, dass ein Auslandssemester während des Studiums etwas ist, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Denn egal, wohin man geht und was man dort macht, es ist immer eine äußerst große Erfahrung, die man da lange auskosten kann, ohne finanziell oder sonst irgendwie in Not zu geraten. Wenn man später beruflich gebunden ist, gibt es solche Chancen - zumindest nach freier Wahl - nur noch selten, außer man hat eben viel Glück.

Es kommt aber, wie Seph schon sagt, sehr stark auf die einzelne Person an. An meiner Universität gibt es so viele Leute, die schon so derbe schlechtes Englisch sprechen, dass man sie am liebstens irgendwo in einem total deutschen Hinterdorf ansiedeln will, dass sie niemanden mit ihrem sprachlichen Schweißgeruch belästigen.


Für mich ist das jedenfalls etwas, das definitiv sein muss. Ich könnte mir nicht vorstellen, das sein zu lassen. Nicht zwecks Jobchancen und dergleichen, ich glaub als Germanist muss man nich so viel in der ausländischen Welt gewesen sein, sondern für mich selbst. Sprachen und so. Kulturen und so. Andere Leute und so. Ich habe das Pech, an einer Universität zu studieren, wo nur wenige Erasmus-Studenten hinfinden. Aber bereits im ersten Semester hab ich eine Hand voll Leute aus dem Ausland kennen gelernt, die definitiv bereichernd waren und bereichert wurden. Und jetzt kann ich regelmäßig, wenn mir die Lust danach steht, mit einem Türken über die Politik der türkischen Regierung und die Lage in der arabischen Welt sprechen und mit meinem jüdischen Tschecho-Russen Hebräisch lernen. Ich glaube, könnte ich ähnliche Kontakte bei einem Auslandsaufenthalt über Monate hinweg knüpfen und mir direkt aussuchen, ob das beispielsweise Franzosen, Kanadier, Briten oder Tschechen sind, würde ich sogar noch mehr um die Welt reisen wollen.

Simon
22.07.2011, 10:18
Deswegen interessiert mich: Seht ihr das auch so? Würdet ihr sagen, dass ein längerer Auslandsaufenthalt etwas ist, was man _unbedingt_ in seinem Leben gemacht haben sollte?
Die Frage ist doch auch: warum willst du ein Jahr ins Ausland? Was ist deine Motivation dazu, was versprichst du dir davon?
Je nachdem, wie du dir diese Fragen beantwortest, stellt sich dann heraus, ob du diesen Auslandsaufenthalt wagen solltest oder nicht - sehe ich zumindest so.

Ich persönlich habe kein Jahr Auslandserfahrung vorzuweisen, sehe es allerdings auch nicht als tragisch an und es hat sich bislang bei mir auch nicht negativ bemerkbar gemacht.

La Cipolla
23.07.2011, 16:18
Bedeutet das also, dass du dich im Ausland nicht ,,zu Hause'' gefühlt hast?
Ja, klar. Wäre auch etwas seltsam gewesen bei nem halben Jahr, nicht?
Der Punkt is, dass ich davor nicht wusste, dass mir das Heimatgefühl sehr angenehm ist - was sowohl das Zu-Hause-Sein als auch das Wegfahren wertvoller macht. Zumindest für mich.

Ranmaru
23.07.2011, 16:20
Ja, klar. Wäre auch etwas seltsam gewesen bei nem halben Jahr, nicht?
Noe. Ich hab das schon nach zwei Wochen …
Ehrlich gesagt fühl ich mich im Urlaub immer mehr zuhause als in jeder eigenen Wohnung, die ich bisher hatte (mit einer einzigen Ausnahme).

Wonderwanda
23.07.2011, 16:43
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute, die tatsächlich nur ins Ausland gehen um einen Auslandsaufenthalt vorzuweisen, davon auch am wenigsten mitnehmen. Entzieht sich zwar etwas meinem Verständnis, allerdings kenne ich einige Studenten, die sich dann im Ausland an ihre deutschen Kollegen geklammert und somit recht wenig Erfahrungen dort gesammelt haben. Deshalb sollte man sich vorher schon im Klaren sein, was so ein Aufenthalt alles ermöglichen kann (Kultur, Sprache, neue Leute, pipapo.).

Leider hatte ich bisher nie die zeitliche/finanzielle Möglichkeit längere Zeit ins Ausland zu gehen, werde die Chance in meinem Studium aber durchaus nutzen. Wäre sonst auch dämlich als angehende Englisch-Lehrerin. :D.

Allerdings finde ich diesen "MAN MUSS IM AUSLAND GEWESEN SEIN, IMMAAA"-Trend etwas ab vom Schuss und ich glaube, der kommt auch nicht wirklich aus der Berufswelt. Das ist 'ne einzige Paranoia. Wer einfach gut ist, braucht nicht auch noch den Aufenthalts-Bonus, das ist Käse. Das geht irgendwie Hand in Hand mit dem "Ich brauche mindestens 10 Praktika, bevor ich richtig arbeite!"-Gebrabbel.

Seph
24.07.2011, 00:50
Das geht irgendwie Hand in Hand mit dem "Ich brauche mindestens 10 Praktika, bevor ich richtig arbeite!"-Gebrabbel.
Land aussuchen in das man auch möchte, Paktikum dort absolvieren. 3 Fliegen mit einer Klappe. :D

YoshiGreen
26.07.2011, 11:51
Bedeutet das also, dass du dich im Ausland nicht ,,zu Hause'' gefühlt hast?
Ja, klar. Wäre auch etwas seltsam gewesen bei nem halben Jahr, nicht?
Noe. Ich hab das schon nach zwei Wochen …
Knapp eine Woche bei mir, wer bietet weniger? :)


Die Frage ist doch auch: warum willst du ein Jahr ins Ausland? Was ist deine Motivation dazu, was versprichst du dir davon?
Je nachdem, wie du dir diese Fragen beantwortest, stellt sich dann heraus, ob du diesen Auslandsaufenthalt wagen solltest oder nicht - sehe ich zumindest so.

Ich persönlich habe kein Jahr Auslandserfahrung vorzuweisen, sehe es allerdings auch nicht als tragisch an und es hat sich bislang bei mir auch nicht negativ bemerkbar gemacht.
Und genau darum geht es. Wenn du dir einen Plastiklebenslauf zulegst solltest du dich nachher nicht wundern warum dein Chef doch eine der 9 999 weiteren Kopien aussucht die mit dir auf seinen Schreibtisch gespült werden. Wahrscheinlicher wird er aber die Person mit Charakter nehmen.
Was ich sagen will: Wenn du der Heimattyp bist und dein Traumjob nicht gerade in der deutschen Botschaft in Südafrika angesiedelt ist, warum solltest du dir dann zwingend einen Aufenthalt vorschreiben?
Was viele Leute vergessen ist, dass Deutschland auch unglaublich viel zu bieten hat. Innerhalb Europa ist das nämlich ein ganz schön großes Land. Wenn du von Flensburg nach Stuttgart ziehst lernst du auch einiges über Selbstständigkeit und Anpassung.

Am Ende willst du dich für einen Job bewerben und du willst die Arbeit machen. Es ist dein Lebenslauf (der Verlauf deines Lebens) und wenn du vorstellst solltest du in der Lage sein dein eigenes Leben zu vertreten. Klingt das zu geschwollen? OK, dann überlege selbst welche Antwort du glaubwürdiger findest.
F: Warum haben sie England als Gastland ihres Aufenthalts gewählt?

Ich finde es wichtig einige Zeit im Ausland verbracht zu haben. Mein Betreuer schlug ein paar Länder vor und England hat sich gut angehört.
Englisch hat mir schon in der Schule sehr viel Spaß gemacht und ich wollte sehr gerne dort einige Zeit leben. Nach der Ausbildung/Studien/Operation bot sich für mich die Gelegenheit.

Mordechaj
26.07.2011, 12:55
Noe. Ich hab das schon nach zwei Wochen …
Ehrlich gesagt fühl ich mich im Urlaub immer mehr zuhause als in jeder eigenen Wohnung, die ich bisher hatte (mit einer einzigen Ausnahme).
Kann's dann nicht sein, dass einfach eure Definition von "Zuhause" grundverschieden ist?

Supermike
26.07.2011, 13:57
Sinn macht die Sache nur, wenn dir der Aufenthalt auch neue erfahrungen bringt, geschweige denn, du überhaupt bereit bist neue Erfahrungen zu sammeln.
Ein Zertifikat, das besagt, dass du ein Auslandsaufenthalt in London hinter dir hast, sieht in der Bewerbung zwar schön aus, aber den Leuten wird dein schlechtes Englisch trotzdem auffallen.
Dein Arbeitgeber wird es (mehrheitlich) nicht jucken wo du warst. Ihn interessieren nur deine Englischkentnisse.
Die haben by the way auch ihre ein oder andere Art rauszukriegen ob das, was in deiner Berwertungsmappe steht auch stimmt.

Ich weiss ja nicht wie es bei euch deutschen Studenten aussieht... Für all die Jungen Leute, hier in der Schweiz, die nach der Schule zu einem grossen teil gleich in die Berufswelt einsteigen und entsprechend noch eine zeit lang bei Mami und Papi wohnen, ist es auch eine einmalige Chance zum ersten mal auf eigenen Füssen zu stehen. Den Alltag komplett neu organisieren. An einem neuen Ort mit neuen Freunden und einer neuen "Familie".
Es geht nur um die Erfahrung die du dabei machst und dadurch solltest du entscheiden.

Und noch ein Tipp. Sofern du doch ins Ausland gehen möchtest... Tu das solange du noch Student bist!
Wenn du erstmal einen Job hast fehlt dir die Zeit. Und wenn du ein "verhältnismässig" schlechter bezahlten Job hast, dann sogar das Geld. Und wenn du nach Studium/Schule gleich arbeitslos wirst, hast du erst recht ein Problem.

Moyaccercchi
26.07.2011, 14:05
Ich muss sagen, ich kann nur unterstützen, dass auch Deutschland schon sehr viel Selbstständigkeit zu bieten haben kann, dass es aber auch einige kleinere Dinge gibt, die man ohne Auslandsaufenthalt einfach nicht kennenlernt:
Für 19 Jahre habe ich in Berlin gewohnt, und bin dann nach Hannover gezogen - das war für mich schon wie Ausland, in eine Stadt, in der ich keine Menschenseele kannte, erstmal für ein Jahr. Ich habe einige Zeit gebraucht, mich „zu Hause“ zu fühlen (definitiv mehr als ein oder zwei Wochen ^^), mich selbst so ganz ohne bestehenden Freundeskreis und Familie zu organisieren, und die Zeit dort hat mir persönlich sehr geholfen.
Anschließend bin ich nach Island gezogen, um für drei Jahre dort zu studieren - das erste Jahr habe ich gerade abgeschlossen - und ich muss sagen: es fühlt sich weniger wie „Ausland“ an, als Hannover. *g*
Was man wohl nur im echten Ausland, in nicht in einer anderen deutschen Stadt erlernen kann, sind, wie schon erwähnt, die vollkommen andere Art der Wertschätzung für die eigene Heimat (ich habe keine Probleme mit Englisch, und langsam auch nicht mehr mit Isländisch, und doch fühlt sich schon allein die Sprache, aber auch die Metalität und so weiter, einfach... heimischer an in Deutschland ^^), aber auch die Wertschätzung für Fremde insgesamt. Auch wenn man sein ganzes Leben lang in Deutschland bleibt, wird man wohl irgendwann Ausländern begegnen, und selbst mal in dieser Rolle gewesen zu sein bringt einem die Möglichkeit eines sehr viel besseren Verständnisses.
Insgesamt glaube ich nicht, dass jeder unbedingt einen Auslandsaufenthalt vorweisen muss, doch es schadet auch auf keinen Fall, und ich kenne eigentlich niemanden, der sich anschließend nicht auf irgendeine Art bereichert sah. =)

Ranmaru
26.07.2011, 19:07
Kann's dann nicht sein, dass einfach eure Definition von "Zuhause" grundverschieden ist?

Sicher, aber darauf kommt's bei dieser Frage doch letztenendes an, oder nicht? ;)

La Cipolla
26.07.2011, 19:52
Denk ich überhaupt nicht. Ich fand die Antworten auf meinen Post in dem Sinne zugegebenermaßen auch etwas "sinnlos" (no offense!); nicht weil sie was anderes sagen, sondern weil sie irgendwie komplett an dem vorbeigehen, was ich meine, als hätte jemand auf "Welchen McDonalds Burger magst du am liebsten?" mit "McDonalds ist scheiße" geantwortet. Da ich aber nicht im Stande (geschweige denn gewillt) bin, das näher zu erläutern - und eh schon dran gezweifelt hatte, das überhaupt zu schreiben - bleibt zum Verdeutlichen nur nochmal zu sagen: Ein Auslandsaufenthalt ist wohl für die meisten eine Horizonterweiterung. :)

Ranmaru
26.07.2011, 20:12
Jetzt bin ich, zugegeben, verwirrt. ;)

Ich wuerde ja gerne nachfragen, wieso Du meine Antwort als sinnlos erachtet hast, aber wenn Du nichts dazu schreiben kannst/moechtest, wird die Diskussion wohl keinen Sinn machen. Ich kann vielleicht zum Verdeutlichen meine Sichtweise darlegen: das “sich zuhause fühlen” ist für mich mehr oder weniger eine schwer zu definierende Sache, die aber unterm Strich in etwa mit einem “Sicherheitsgefühl” gekoppelt mit einem “Zufriedenheitsgefühl” erklären lässt. Also, grundsätzlich, ein Ort, an dem ich auf unbestimmte Zeit bleiben könnte, ist für mich so etwas wie Zuhause. In meinen Wohnungen hier habe ich das nie gehabt. Ich muss rausgehen, ich kann nicht einen ganzen Tag in der Wohnung bleiben, dann drehe ich durch. Eine einzige Wohnung hatte ich bisher, wo das anders war, aber sonst habe ich glaube ich noch nie in meinem ganzen Leben einen ganzen Tag in der Wohnung verbracht, ohne zumindest eine Stunde spazieren zu gehen, oder einen Kaffee trinken, oder so was. Auch, wenn ich krank bin und eigentlich im Bett liegen müsste, hält mich das nicht davon ab.
Lustigerweise habe ich dieses Gefühl im Urlaub weniger, obwohl Rausgehen dort eigentlich viel eher an der Tagesordnung ist. Daher definiere ich irgendwie “weg” mehr als Zuhause als “hier”.

Die Definition muss natürlich nicht allgemeingueltig sein.

Cazic
28.07.2011, 15:28
Mag sein, dass sich ein Auslandsaufenthalt auf dem Lebenslauf toll macht, aber meiner Erfahrung nach macht das bezüglich "Berufserfahrung" in vielen Fällen nicht wirklich einen Unterschied. Wenn ich mir beispielsweise die Studenten hier ansehe, die zu uns für ein Praktikum in die Firma kommen. Die werden halt ein bisschen an der Hand herumgeführt und "ja hier das ist so und so blabla", aber ihre Fähigkeiten erweitern damit nur die wenigsten, denke ich, weil die einfach nie so integriert werden können wie ein Angestellter. Macht also hauptsächlich dann Sinn, wenn man plant, später mal in dem jeweiligen Land zu arbeiten, damit man schon mal mit der Sprache und den Leuten in Kontakt kommt.

Und dabei dann bitte vermeiden so zu werden wie gewisse Vorredner hier, deren Ross schon jetzt so hoch ist, dass sie den Boden nicht mehr sehen.



Hält sich hier doch echt in Grenzen ^^

Ja, hier.

thickstone
29.07.2011, 01:58
Und dabei dann bitte vermeiden so zu werden wie gewisse Vorredner hier, deren Ross schon jetzt so hoch ist, dass sie den Boden nicht mehr sehen.

Hält sich hier doch echt in Grenzen ^^

Überhaupt muss ich sagen, dass ich eure Standpunkte interessant finde. Joa...das war auch schon alles. :D

YoshiGreen
29.07.2011, 13:40
@Cazic: Um die Verbindung vom Auslandsaufenthalt zum Berufspraktikum herzustellen fehlen mir da noch ein paar Sätze. Kannst du da bitte nochmal nach legen?

Und ehrlich gesagt: Welchen Vorredner meinst du denn? -den Thread absucht- Ich hoffe du hast damit nicht mein Pony angemault, das heult jetzt gerade... :(

Cazic
29.07.2011, 14:43
Einige der Posts bezogen sich ja darauf, wie sich ein Auslandsaufenthalt im Lebenslauf macht bzw. die Jobchancen beeinflusst. Da ist ein Auslandsaufenthalt dann ja wohl mit einer beruflichen Seite verbunden, sonst wär's ja egal, ob ich mal ein Jahr irgendwo Urlaub mache, wenn ich danach dann sowieso im dorfeigenen Aldi arbeite. Ich versteh nicht wo Du da eine Lücke siehst. Und was für ein Pony Du meinst weiß ich auch nicht.

Und mal ganz abseits vom Thema, hattest Du das Forum nicht mal verlassen? Oder ist das schon wieder vorbei?

Edit: Mein Post trifft natürlich nicht zu, wenn man seine Englischkenntnisse mit einem Aufenthalt in London "hervorheben" will o.ä.

YoshiGreen
29.07.2011, 15:01
Wenn ich mir beispielsweise die Studenten hier ansehe, die zu uns für ein Praktikum in die Firma kommen
Da fehlt mir nun die Beziehung zu 'nem Auslandsaufenthalt. OK, Aufenthalt ist der Oberbegriff für Auslandssemester, -jahr, -praktikum, -studium. Aber gerade deswegen liegt der Fokus ja auf auch eher auf der internationalen Ebene. Deinen Post verstehe ich so, dass es um ein Praktikum an sich geht.

aber ihre Fähigkeiten erweitern damit nur die wenigsten, denke ich, weil die einfach nie so integriert werden können wie ein Angestellter.
Deswegen stutzte ich nun und fragte: Was möchte mir dieser Post sagen.

Und das mit dem hohen Ross hab ich nun auch nicht nachvollziehen können. (Das Pony war mehr ironisch, ich zieh mir den Schuh nicht an und sowieso sitze ich nie auf hohen Rössern sondern auf meinen Ponys <3)

OT: Total neutral möchte ich anmerken, diese "biste im Forum oder nicht"-Fragen gehen mir auf den Keks. Ich bin doch kein Lichtschalter der nur "an" und "aus" kennt. ^^ Aber ich denke ich weiß wie du's meinst und ja, ich hatte gewissermaßen meinen "Forenauslandsaufenthalt" und nun poste ich mal wieder. (Sowieso: ab und zu liest jeder mal wieder mit, behaupte ich)
PS: Kennen wir uns?

Cazic
29.07.2011, 15:10
Sorry, ich dachte das "wenn die zu uns kommen" impliziert, dass ich selbst im Ausland bin, sonst wäre mein Post ja überflüssig. Oder war das gar nicht Dein Problem?

Und ich kenne Dich nur vom "Sehen", sozusagen.