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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : John Carter [of Mars] - First Epic Trailer included



Mio-Raem
14.07.2011, 20:45
Oh dear that looks great.

Um 1866, nach dem amerikanischen Bürgerkrieg, macht sich der ehemalige Hauptmann John Carter mit einem Freund auf die Suche nach Gold. In der Wüste werden sie von Indianern überfallen, sein Freund wird getötet, Carter kann sich dagegen in eine seltsame Höhle retten, wo er in eine Art Starrkrampf verfällt. Als er wieder zu sich kommt, befindet er sich in einer fremdartigen, bizarren Landschaft. Schnell wird ihm klar, dass er nicht mehr auf der Erde sein kann. Er ist offenbar auf dem Mars, der von seinen Bewohnern Barsoon genannt wird. Dort leben zu Carters Ankunft verschiedene verfeindete Völker, sterbende Städte und austrocknende Meere bestimmen das Bild der Oberfläche. Carter bemerkt, dass er nicht der Schwerkraft unterliegt und deshalb unfassbare Kräfte zu haben scheint. Darum wird er auch als der Held einer Prophezeiung angesehen, die sich jetzt erfüllen soll.

Die 15-teilige Buchreihe von Edgar Rice Borroughs (Der u.a. auch Tarzan erfand) wird (Jedenfalls teiweise) von Andrew Stanton verfilmt. Ja, dem Chef-bei-Pixar-Andrew Stanton. Im Cast finden sich leckere Namen wie Willem Dafoe, Dominic Eest, Daryl Sabara und (Hell yeah) Taylor Kitsch als besagter John Carter.


Jetzt ist der erste Trailer da.

Und er ist T.O.P. :A


http://www.youtube.com/watch?v=6Rf55GTEZ_E&feature=player_embedded

!!!

La Cipolla
14.07.2011, 20:59
Wow. Große Bilder, definitiv. Und es erinnert mich dran, dass ich immernoch Prince of Persia sehen muss. :D

Fenrir
14.07.2011, 21:29
Ich finde nicht, dass ihm die Conan-Princeofpersia-Heman-aufmachung steht.

Waku
14.07.2011, 21:30
Eh.

Olman
14.07.2011, 21:46
Erinnerte mich auch auf den ersten Blick an Prince of Persia. Das Outfit sieht tatsächlich etwas affig aus.

Aber immerhin mal wieder ne innovative Idee für ne Verfilmung, statt immer nur diesem Marvel-Mainstream-Scheiß. Kannte die Bücher zwar vorher nicht, aber die Prämisse klingt sehr vielversprechend.

Turgon
14.07.2011, 23:06
Kannte die Bücher zwar vorher nicht, aber die Prämisse klingt sehr vielversprechend.
Amen. Da ich im Moment eh nichts zu lesen habe, werd ich mir wohl mal Princess of Mars zu legen.

Der Trailer ist echt gut, ich bin gespannt wie der Film wird.

Edit: Hat hier jemand das Buch schon gelesen? Wenn ja, ist die englische Ausgabe gut verständlich?

Enkidu
14.07.2011, 23:19
Jo, Enkidu-approved ^_^ News zu dem Film verfolge ich seit einer Weile, aber dass jetzt schon ein Trailer raus ist hat mich kalt erwischt. Dachte, die wären noch nicht so weit. Sieht toll aus find ich. Klar erinnert das auf den ersten Blick ein wenig an Prince of Persia oder Conan, aber eigentlich haben wir es hier mehr mit nem uralten Sci-Fi/Fantasy-Klassiker zu tun, der für viele spätere Werke Inspirationsquelle war. Habe die Bücher nicht gelesen, aber mir ein paar Artikel reingezogen. Scheint eine wahnsinnig detaillierte Welt mit ganz eigenen Regeln und Kultur zu sein. Und genau da liegt imho der große Unterschied zu Prince of Persia oder Conan: John Carter kann, darf und wird viel abgefahrener sein. Und wenn sies richtig angehen, dann haben wir nach langer Zeit endlich mal wieder ein großes Sci-Fi-Epos (das hoffentlich viele gute Fortsetzungen bekommt ^^).

Außerdem hat das so einen wunderbaren Retro-Charme :D Ich meine, heute weiß jeder, wie es auf dem Mars wirklich aussieht, aber Anfang des 20. Jahrhunderts hat der rote Planet noch die Phantasie beflügelt. Scheiß auf Wissenschaft, die Macher halten sich eng an die Vorlage, und irgendwie rockt das, weil Verfilmungen heute fast immer ganz anders angegangen werden. Da werden Schauplätze großzügig verlegt und die Handlung umgestaltet, um sie den aktuellen Gegebenheiten und Kenntnissen anzupassen. Dabei ist doch gerade der zeitliche Kontext und die dazugehörigen Umstände manchmal das, was diese Geschichten so interessant macht.

Ich freu mich drauf :A

Enkidu
24.11.2011, 11:04
http://img835.imageshack.us/img835/8791/johncarter810.jpg

Enkidu
29.11.2011, 10:59
Und noch mehr neue Bilder. Dieses Luftschiff ist ganz nach meinem Geschmack ^^

http://img703.imageshack.us/img703/9827/johncarter2511111.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/703/johncarter2511111.jpg/)

http://img690.imageshack.us/img690/8804/johncarter2511112.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/690/johncarter2511112.jpg/)

http://img191.imageshack.us/img191/1520/johncarter2511113.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/191/johncarter2511113.jpg/)

http://img573.imageshack.us/img573/9137/johncarter2511114.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/573/johncarter2511114.jpg/)

http://img694.imageshack.us/img694/5581/johncarter2511115.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/694/johncarter2511115.jpg/)

http://img406.imageshack.us/img406/7422/johncarter2511116.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/406/johncarter2511116.jpg/)

La Cipolla
29.11.2011, 12:42
Und der Mutantenmops? :D

Enkidu
08.12.2011, 17:35
John Carter [of Mars] - First Epic Trailer included
Second epic Trailer now available (http://www.darkhorizons.com/trailers/embed/7462/?TB_iframe=true&height=504&width=845&modal=false) :) !

Turgon
08.12.2011, 21:08
Heilige Scheiße, ich muss den Film unbedingt sehen.
Es gibt nur zwei Dinge, die mich stören.
1. dass der Film erst im März in den USA anläuft und
2. dass er wohl überall in 3D gezeigt wird...

T.U.F.K.A.S.
09.12.2011, 15:05
http://img191.imageshack.us/img191/1520/johncarter2511113.jpg
Wer denkt noch, dass Kitsch auf dem Foto aussieht wie Keanu Reeves in Bill & Ted? :D

Wow, boooogus!

Enkidu
14.03.2012, 19:07
So, war heute im Kino. Schon um 14 Uhr. Eigentlich wirklich nicht die richtige Zeit - bis auf einen Typen waren wir zu dritt die einzigen im Saal. Und dann lief der wieder nur in 3D. Naja. Hat den Film sonst noch niemand hier gesehen?

Ich muss sagen, mir hats gefallen. Fand den ziemlich cool :) Klar, kein großes Meisterwerk, aber ich steh auf so episches Sci-Fi-Zeugs. Muss man natürlich was mit dem Genre anfangen können. Wer Star Wars mag der kann sich imho auch das hier geben. Wird auf jeden Fall auf Blu-ray gekauft ^^ Schade, dass der Film relativ schwach gestartet ist, dabei aber ein monströses 250 Millionen Budget verschlungen haben soll. Denn ich will, dass die auch noch die anderen Bücher verfilmen :-/ Wenigstens die ersten drei!

+ Schicke Luftschiffe
+ teilweise imho stylishe Kostüme
+ "Virginia"
+ die Rahmenhandlung, in die sie Edgar Rice Borroughs selbst eingebaut haben ^^
+ eine Prinzessin, die nicht nur Damsel in Distress ist, sondern sich auch selbst etwas zur Wehr setzen kann
+ Mark Strong, der gibt doch immer einen brauchbaren Bösewicht ab
+ Ich fands super, dass sie sich an die Vorlage gehalten haben und es wirklich noch "unser" Mars ist, und dass sie das Setting nicht in die heutige Zeit versetzt haben
+ Dieser verdammt schnelle "Hund" *g*

– Bin zwar sowieso kein Fan von ihm, aber selbst Michael Giacchino hat schonmal bessere Musik geschrieben. Hier leider gar nichts mit Wiedererkennungswert
– Man merkt, dass noch viel mehr hinter der Barsoom Welt steckt, der Film kratzt nur an der Oberfläche und schreit förmlich nach einem Sequel, das aber wenn wir Pech haben nie produziert werden wird :-/
– Der Titel. Disney hat beim Marketing ja wirklich absolut alles falsch gemacht. Sie hätten es wenigstens bei "John Carter of Mars" belassen sollen
– Schade, dass sie den running Gag mit Virginia nicht ganz durchgezogen haben :D
– Für die Mädels gabs Taylor Kitsch. Ich als Kerl kann mir aber heißere und ggf. jüngere Schauspielerinnen in der Rolle der Dejah Thoris vorstellen als Lynn Collins (sie ist vier Jahre älter als Kitsch, naja). Versteht mich nicht falsch, ich mochte auch sie. Aber zwischen den beiden Hauptfiguren fehlte mir ein wenig die Chemie.


Vielleicht hätte es dem Film wirklich geholfen, wenn ein paar Dinge anders gelaufen wären. Mal ganz abgesehen von der miserablen Kampagne und der Titeländerung, meine ich. Für 250 Millionen (!) wären doch bestimmt publikumswirksamere Schauspieler bzw. größere Namen drin gewesen, sowie ein erfahrenerer Regisseur. Stanton hat durchaus solide Arbeit abgeliefert, aber es ist doch irgendwie krass, dass Disney ihn rangelassen hat obwohl er davor noch nie einen Live-Action-Film gedreht hat. Da hätte manch einer eventuell noch viel mehr rausholen können.

Fenrir
14.03.2012, 20:11
Ich fand den Film auch ganz gut. Man bemerkt schnell, dass Disney am Werk war, aber da werde ich eigentlich nur selten enttäuscht.
Ich kann den ganzen Pluspunkten über mir nur zustimmen, mit der Ergänzung des gut gelungenen, mutigen Hauptcharakters. Weil von den Bildern her hatte ich zuvor befürchtet, das würde nichts.

Enkidu
04.02.2015, 04:15
Um diese Diskussion an der richtigen Stelle fortzusetzen, hätte ich noch ein paar wenige Nachträge. Wenn es schon nen passenden Thread gibt, warum nicht trotz Alter auch reinschreiben, anstatt mit Textvolumen Overkills den Bollfrat zuzukleistern ^^ ?

Hatte mich bei der Gelegenheit nochmal umgeschaut und festgestellt, dass IMDb Messageboards kein angenehmer Ort für anregende Gespräche sind. Nuja. Aber interessant, dass nicht nur dort eine kleine, ziemlich emotional aufgeladene (harsche) Auseinandersetzung stattfindet zwischen den Back-to-Barsoom-Unterstützern die sich ein Sequel gewünscht hätten und den Hardcore-Burroughs-Puristen-Fans die den Film und offenbar auch Regisseur Andrew Stanton selbst hassen, der sicher einige Fehlentscheidungen getroffen hat aber den ich ansonsten für einen fähigen Mann halte. Mancherorts muss man jedenfalls nur erwähnen, dass man den Film oder bestimmte Aspekte davon mag, um unfreundliche Kommentare zu ernten.
Unterm Strich kann ich beide Positionen zum Teil nachvollziehen, auch wenn ich tendenziell eher mit den erstgenannten übereinstimme. An denen nervt mich aber, dass sie manche Realitäten nicht anerkennen - so wissen wir inzwischen, dass Stanton maßgeblich mitverantwortlich für die katastrophale Marketingkampagne war. Auf der anderen Seite stört es mich, wie sehr der Film von den selbsterklärten ERB-Experten schlechtgeredet wird, als hätte er nichts mehr mit der Vorlage zu tun. Ich denke, dass diese Version einige Qualitäten hatte, die sich trotz aller Probleme kaum verleugnen lassen. Allen voran die hohen, wenn auch teuer erkauften Production Values. Allerdings muss ich auch anerkennen, dass es wahrscheinlich eine gute Sache gewesen wäre, sich in mancher Hinsicht enger an das Buch zu halten. Ungeachtet der Änderungen haben sie aber zumindest das pulpy Abenteuerfeeling und die ganze Atmosphäre auf dem Mars imho ausgesprochen gut getroffen.

In dem Zusammenhang stellt sich mir die Frage, ob Disney überhaupt der richtige Ort für diesen Film war, der ja bereits Jahre zuvor immer wieder angegangen werden sollte aber es erst spät aus der Development Hell rausgeschafft hat. Denn Disney bringt einige... Einschränkungen mit sich. Sicher, da sind auch ordentliche Live Action Adaptionen möglich, nur gibt es in der John Carter Reihe halt schon enorm viel Nacktheit und Gewalt, die von diesem Studio nie originalgetreu umgesetzt worden wäre. So gesehen würde sich ein R Rating fast besser eignen, aber das würde ein angemessenes Budget um die fantastischen Orte zu realisieren praktisch ausschließen, da man damit von Vornherein nicht so viel Geld verdienen kann. Die Geschichten mögen sich ursprünglich eher an Erwachsene gerichtet haben, während Disney eher einen Familienfilm (oder zumindest einen familienfreundlichen Film) draus gemacht hat. Aber wenn ich mich entscheiden müsste zwischen dem einen oder anderen, dann habe ich doch lieber die visuelle Klasse und Extravaganz der tatsächlich verfilmten Version und verzichte dafür gerne auf etwas ausgeprägtere Erotik und Action. Denn der Kern dieser Art von Geschichten besteht meiner Meinung nach noch immer im Entführt werden in phantastische Anderswelten, und das kann man mit 40 Millionen USD heute leider kaum vernünftig hinkriegen.
Vielleicht war Stantons Film also gewissermaßen sogar die einzig mögliche Version was das angeht. Das Genick gebrochen haben dem Werk andere Faktoren. Die Kampagne spielte eine große Rolle, aber auch die Produktionskosten. 260 Mio sind definitiv zu teuer, mit besserer Planung hätte sich das bestimmt auch für 100 Mio weniger machen lassen (und so viel hat alleine das Marketing verschlungen). Dazu dann der dämliche Titel, das Fehlen eines oder mehrerer wirklich zugkräftiger Schauspieler und Stantons Unerfahrenheit mit Live-Action oder bei der Werbung... Das ist vielleicht einer der eher seltenen Fälle, wo ich ein stärkeres Auftreten des Studios befürwortet hätte - diesem Regisseur zu diesem Zeitpunkt weitgehend freie Hand zu lassen war keine gute Idee.

Inzwischen sind die Rechte an A Princess of Mars und dem Rest zurückgegangen an die Edgar Rice Burroughs, Inc., was ich Ende letzten Jahres gar nicht so bewusst mitbekommen hatte. Damit sind Sequels zu dem vorliegenden Film wohl endgültig vom Tisch und selbst die Macher und Schauspieler, die sich damals noch dafür ausgesprochen hatten, relativierten das zum Teil wieder. Disney hat sich klar genug zu den Ergebnissen geäußert und, wie ich an anderer Stelle schon schrieb, schließt alleine schon deren Erwerbung von Lucasfilm bzw. die neuen Star Wars Episoden weitere Barsoom-Teile aus, da sie sich bestimmt nicht in-house Konkurrenz machen werden mit zwei sehr ähnlich gearteten Franchises.
Und vielleicht ist das okay so. Ich hoffe, dass eher früher als später wieder ein großes Studio Interesse an der IP zeigt und mit einem etwas anderen Ansatz (der vielleicht auch die Hardcore-Fans einigermaßen zufriedenstellt?) nochmal von vorne anfängt. Und es dann mit etwas Erfolg auch mindestens bis zum dritten Buch schafft. Dennoch kann ich ohne Zweifel sagen: ich mochte den Film, so wie er ist. Viele fanden ihn gut, dazu zähle ich auch mich, viele andere mäßig, aber kaum einer richtig klasse oder richtig mies. Als Ergebnis mag das für einen Film dieser Ausmaße definitiv zu wenig sein, leider. Gerne hätte ich die Sequels gesehen, denn ich liebe es, als Zuschauer im Kino neue Welten zu entdecken. Aber es hat nicht sollen sein. Darin liegt schon eine besondere Tragik, wenn man bedenkt, wie unglaublich lange es gedauert hat, bis der Stoff endlich mal vernünftig verfilmt wurde (genau hundert Jahre), denn so hat man durch den Misserfolg die historische Chance verpasst, das auszuweiten und eine neue Generation längerfristig damit zu begeistern. Aber es hat auch dafür gesorgt, dass mehr Leute die Bücher wieder lesen (die nebenbei bemerkt legal online abrufbar sind, weil das Copyright abgelaufen ist) und einiges Interesse geweckt wurde.
Ich fand es auch super und wichtig, dass sie beim Mars geblieben sind und die Handlung nicht auf irgendeinen anderen beliebigen fernen Planeten verschoben haben. Das ist schon ein recht zentraler Punkt, der für mich auch viel von dem altmodischen und anarchisch-anachronistischen Reiz und Charme ausmacht, sodass ich hoffe, dass sie selbst bei zukünftigen Verfilmungen dabei bleiben werden, selbst wenn das Publikum wahrscheinlich genug über die tatsächliche Beschaffenheit dieses Planeten weiß. Man muss sich eben drauf einlassen können.

Inzwischen habe ich dann auch gelesen, dass ich mit meinen Vermutungen bezüglich Disney und Lucasfilm mehr oder weniger richtig lag. Disney hatte ursprünglich lange gehofft, John Carter zu ihrem eigenen Star Wars ausbauen zu können, was natürlich obsolet wurde, als man begann, mit den Rechten am "echten" Star Wars zu turteln, was exakt in diese Zeit fällt. Dazu dann der CEO, der den Film noch aus der Zeit der vorangegangenen Führungsriege des Konzerns lieber begraben hätte... Ich glaub ungeachtet der inhaltlichen Probleme, hätte das Ergebnis schon erheblich anders ausgesehen, wenn nur diese ganzen äußeren Umstände unter einem besseren Stern gestanden hätten. Zu sagen, sie hätten gewollt, dass er floppt, würde sicherlich zu weit gehen, aber das Unternehmen hat gewiss nicht genug und nicht alles getan, was sie hätten tun können, um das Projekt zu einem Erfolg zu machen. Interessanterweise ist die ganze Geschichte um das Versagen dieses Films selbst schon zu einem faszinierenden Thema geworden, mit dem sich diverse Leute aufmerksam in a meta kind of way beschäftigen. Aber solche Fälle wird es immer wieder geben, es war nicht der erste und wird sicher auch nicht der letzte gewesen sein.

Sobald etwas mehr Gras über die Sache gewachsen ist, vielleicht in acht bis zehn Jahren, sollte die Reihe wieder ernsthaft filmisch angegangen und der Grundstein für eine umfangreichere Franchise gelegt werden. Ich befürchte, es wird länger dauern, aber das ist mein Wunsch. Diese Figuren und ERBs Einfallsreichtum verdienen es auch heute noch, immer wieder neu entdeckt zu werden. Bis es so weit ist, habe ich noch einige der alten Geschichten zu lesen und werde bestimmt auch noch ein paar mal die Blu-ray des Films von 2012 einwerfen und mich davon in all seiner Cheesiness und Exposition angenehm unterhalten lassen wie schon beim Kinobesuch damals, den ich immer in guter Erinnerung behalten werde :)

Liferipper
04.02.2015, 10:42
Hab den Film vor einiger Zeit im Fernsehen gesehen. Kinorelease ist irgendwie komplett an mir vorbeigegangen (obohl ich mich zumindest an den Titel erinnert habe, allerdings, glaube ich, hauptsächlich hier aus dem Forum), konnte also ziemlich unvoreingenommen rangehen...
Fand den Film ganz gut, und brauche eigentlich auch nicht wirklich eine Fortsetzung. Allerdings kenne ich die Buchvorlage auch (noch) nicht.

Corti
04.02.2015, 11:16
Ich habe erst viel später erfahren, dass es dazu eine Buchvorlage namens "A Princess of Mars" gibt. Den Titel finde ich ansprechend.

Ich finde "John Carter" als Titel klingt so "blah~ 90minutes of american action" wie auch Jack Reacher, John Wick etc.
Guck ich das auf Pro7 während ich nebenbei am PC sitz? Ja. Ins Kino? No way.
Faszinierenderweise scheinen die sich ja am Marketing ruiniert haben.

Enkidu
05.02.2015, 20:32
Ja, sie hätten ihn wirklich einfach John Carter of Mars nennen sollen, wie es ursprünglich lange geplant gewesen war, oder meinetwegen auch gerne John Carter and the Princess of Mars, was so einen pulpy Klang hat und so klassischen Namensgebungs-Konventionen wie etwa bei Indiana Jones oder Harry Potter entspricht. Selbst die Originaltitel der Vorlage Under the Moons of Mars (der ursprüngliche Fortsetzungsroman) bzw. A Princess of Mars (die gesammelte Gesamtausgabe ein paar Jahre später) wären mir lieber gewesen. Oder auch diverse Kombinationen davon wie etwa John Carter - Under the Moons of Mars.

Princess of Mars wollten sie nicht nehmen, weil angeblich Prinzessinen uncool sind und die vorwiegend männliche Zielgruppe abgeschreckt hätte, und das "of Mars" haben sie im letzten Moment weggelassen, weil Planeten angeblich für die weibliche Zuschauerschaft ein Ausscheidungskriterium seien. Oder irgendein ähnlicher Schwachsinn along those lines. Stanton selbst rechtfertigte das damit, dass der Protagonist ja erst in den letzten paar Minuten John Carter of Mars werden würde. Dabei spielte der Titel wie du schon sagtest definitiv eine Rolle für viele, erst recht wenn man mit dem Namen "John Carter" hundert Jahre später allgemein nichts mehr verbindet, anders als zum Beispiel bei Harry Potter, wo unmittelbar parallel der Hype um die Bücher entbrannte.
Wenn da wenigstens irgendwo ein "Mars" dringestanden hätte, hätte man das ohne jegliche Vorkenntnisse zumindest schonmal dem Science-Fiction-Genre zuordnen können, was sicherlich bei mehr Leuten Interesse geweckt hätte. Einer Freundin von mir ging es auch so, dass sie alleine schon von dem extrem nichtssagenden Titel sehr abgeturned wurde und sich fragte, was das für ein Mist sein sollte. Ich hab sie belabert und mit ins Kino geschleppt und sie fand den Film toll. Insofern eine riesige Fehlentscheidung von Disney, den Namen zu ändern.

Cutter Slade
05.02.2015, 21:05
Dabei sind Jack Reacher und John Wick richtig gute (und erfolgreiche) Filme. Beide kriegen zumindest ihre vollverdiente Fortsetzung – im Gegensatz zu John Carter. Also am Namen dürfte es in meinen Augen nicht gelegen haben. Ich hatte aber ein ähnliches Problem wie Liferipper: Ohne dieses Forum wäre der Film wohl komplett an mir vorbeigegangen. Medienpräsenz im Vorfeld des Kinoreleases war nicht gerade die Stärke von John Carter.

Enkidu
06.02.2015, 02:07
Dabei sind Jack Reacher und John Wick richtig gute (und erfolgreiche) Filme.
Nur entsprechen die halt dem typischen US-Actionkino (wie viele andere ähnlich betitelte auch), das mich persönlich jetzt nicht sonderlich interessiert. Darauf wollte Corti denke ich hinaus: Der Film hätte schon dem Namen nach Sci-Fi oder Fantasyfans aufhorchen lassen müssen. Wenn man keine Ahnung hat und bloß den Namen "John Carter" liest, dann hat man zuerst ein solches Bild im Kopf wie bei den erwähnten Filmen und vergisst das schnell wieder. Bestimmt gibts auch einige Schnittmengen zwischen contemporary Actionfilm-Fans und Sci-Fi/Fantasy-Folks, aber es wäre schon von Bedeutung gewesen, erstmal den "Zielgruppenkern" überhaupt zu erreichen.

Beide kriegen zumindest ihre vollverdiente Fortsetzung – im Gegensatz zu John Carter.
Ich find ja immer noch, John Carter hat das zumindest eher verdient als so mancher Teil 2 oder 3 oder 4 oder 5 zu anderen, erfolgreicheren Filmen der letzten Jahre - Reihen, denen oft immer schneller die kreative Puste ausgeht, falls sie je vorhanden war :-/ Erst recht wenn man weiß, was für abgefahrene Sachen auf dem Mars noch gefolgt wären. Die Geschichten wurden nicht umsonst so oft imitiert. Sie mögen ewig brach gelegen haben, aber hier hatte man echtes Franchise-Potential griffbereit zur Hand, ohne dass es langweilig geworden wäre.

Medienpräsenz im Vorfeld des Kinoreleases war nicht gerade die Stärke von John Carter.
Es war nicht nur die Präsenz, die wir ja nur aus deutscher Sicht beurteilen können, wo ohnehin weniger gemacht wurde, sondern vor allem auch das Wie. Ich mochte den ersten Trailer (https://www.youtube.com/watch?v=6Rf55GTEZ_E), vor allem stimmungsmäßig, aber der kam damals sehr schlecht an, weil er kaum Action zeigt und gar nicht vermittelt hat, worum es eigentlich geht. Ich hatte mich ja auch schon lange vorher drüber informiert und wäre so oder so reingegangen, aber für einen Großteil der unentschlossenen Zuschauerschaft wäre das nunmal unheimlich wichtig gewesen. Lag wohl auch daran, dass zu dem Zeitpunkt viele Special Effects Shots noch nicht fertig waren (schlechte Planung). Die meisten späteren Trailer waren auch nicht viel besser, eher im Gegenteil, weil sie dann als Gegenmaßnahme das andere Extrem verfolgten und nur noch Action zeigten. Stanton soll bei der Auswahl der Szenen unheimlich wählerisch gewesen sein. Der Witz aber blieb, dass die wichtigsten Dinge nie erwähnt wurden und die Leute somit auch keine Lust drauf bekommen haben. Gibt haufenweise Fan-Trailer, die das besser machen - "From the Director of Wall-E and Finding Nemo" oder "The tale that inspired 100 years of filmmaking" klingen als Tagline doch schon ganz anders.
Großes Problem ist aber auch, dass die Literaturvorlage so oft und erfolgreich, häufig bis hin zu einzelnen Szenen und Designs genau, kopiert wurde - siehe Buck Rogers, Flash Gordon, Superman, Avatar und ganz besonders Star Wars, die sich alle großzügig bedient haben - dass sich viele dachten, das alles schonmal anderswo gesehen zu haben. Daher meinte ich ja, dass dem Film das Alter der Bücher und deren Einfluss zum Verhängnis geworden ist und die Kinoversion vielleicht von Anfang an keine guten Karten hatte. Darauf hätte man sich beim Marketing konzentrieren müssen: Das zu zeigen und hervorzuheben, was anders ist und John Carter von den bekannteren Sachen unterscheidet. Da ist es natürlich nicht zuträglich, wenn sie sich so sehr auf den Arena-Kampf gegen den weißen Affen konzentrieren, weil das alle noch aus Star Wars Episode II im Kopf haben, auch wenn das zu dem Zeitpunkt schon wieder zehn Jahre her war.

Cutter Slade
07.02.2015, 19:04
Die Tage kann ich vielleicht noch mal konkreter auf den Film eingehen, hab mir den jetzt einfach (nochmal) für nen Appel und’n Ei bestellt. :D


Ich find ja immer noch, John Carter hat das zumindest eher verdient als so mancher Teil 2 oder 3 oder 4 oder 5 zu anderen, erfolgreicheren Filmen der letzten Jahre - Reihen, denen oft immer schneller die kreative Puste ausgeht, falls sie je vorhanden war :-/

Na, ich rede hier ja nicht gleich von einer ganzen Franchise sondern erst einmal nur von einer direkten Fortsetzung zu jeweils einem einzelnen Film. Beide waren/sind sehr erfolgreich (gewesen) und ziehen jetzt nun mal weitere Geschichten nach sich. Wollte ich nur nicht unerwähnt lassen, da der Titel John Carter alleine jetzt nicht das Ausschlusskriterium sein soll bzw. gewesen ist. Ob jetzt die Bezeichnung John Carter einen falschen Eindruck vermittelt hat und irgendein zufälliger Zusatz mit Mars einen besseres Gefühl für den Film vermittelt hätte, sei mal dahingestellt. Meines Wissens sind Filme mit Hintergrund: Mars in der Vergangenheit auch nicht gerade Kassenerfolge oder qualitative Meilensteine gewesen. Mir fallen da spontan „Mission to Mars“ oder „Red Planet“ ein. Vielleicht schwang da auch eine gewisse Skepsis seitens des Studios mit und man wollte wirklich einen eher actionorientierte Fokus im Titel vermitteln. „John Carter“ klingt ja schon mal relativ universell. Am Titel wird es letztlich wohl nicht gelegen haben (immerhin verpasste der deutsche Verleih dem Film noch ein paar erklärende Worte im Titel :D) .

Und was den Rest angeht: Der Film kam dann einfach zu spät und ich hatte nicht ganz unrecht, als ich den Film aufgrund seines „altertümlichen“ Ansatzes abgestraft hab. Wenn vieles schon so oft da war, ist es eben nicht ganz hilfreich, wenn man der Leinwand-Adaption nicht ein paar neue Details spendiert und den Kernstoff etwas anpasst. In den 100 Jahren seit Bestehen von John Carter dürfte sich doch so einiges neues an Ideen ergeben haben (auch wenn wenn viele andere Geschichte vom Stoff profitiert haben). Der kreative Output müsste doch gerade bei der Zeitspanne ordentlich sein. So viele Puristen, die auf den Originalstoff vom Tarzan-Autor schwören, dürfte es ja heute nicht mehr geben, die sich dann gegen etwaige Änderungen gesperrt hätten. Böse Zungen behaupten ja auch, dass Avatar nur eine Pocahontas-Version im Weltraum ist und somit auch kein wirklicher Originalstoff. In solchen Fällen hat man als Filmemacher einfach Pech, wenn das Zielpublikum aufgrund dessen abstraft. Ich lieg auch in aller Regelmäßigkeit mit einem meiner besten Kumpels im Klinsch, weil ich Avatar liebe und er eben nicht. Das Pocahontas/Der mit dem Wolf tanzt-Argument wird immer mal wieder angeführt. John Carter fehlte es in meinen Augen auch etwas an interessanten, packenden Darstellern. Mir ist keiner wirklich in Erinnerung geblieben. Taylor Kitsch? Das war doch der, der mit Battleship sprichwörtlich baden gegangen ist. Mark Strong blieb blass und die Hauptdarstellerin war auch nicht gerade erinnerungswürdig. Bei John Carter ist in meinen Augen einiges schief gelaufen. Vom Marketing, über die Umsetzung bis hin zum Darsteller-Ensemble war alles nicht besonders ausgeklügelt und rechtfertigt dann in meinen Augen auch keine Fortsetzung. Leider.

Fenrir
07.02.2015, 19:51
Je unbekannter oder weniger aufgepluster ein Film, desto interessanter ist er dann für mich. Bei John Carter bereue ich es beispielsweise kein bischen im Kino gewesen zu sein. Weil die Action-, Humor- und Fantasyaspekte des Films mich überzeugt haben. Die Charaktere waren in Ordnung. So war es für mich auch bei Prince of Persia. Bekannt durch das Videospiel, dennoch viele enttäuschte Fans. Ich fand den super.
Ein völlig unbekannter Film ist "Dororo". Eins meiner Lieblinge unter meiner DVD-Sammlung. Seitdem schaue ich bei "Nischenfilme" immer genauer hin.

Enkidu
07.02.2015, 23:54
Die Tage kann ich vielleicht noch mal konkreter auf den Film eingehen, hab mir den jetzt einfach (nochmal) für nen Appel und’n Ei bestellt.
Lies lieber mal die Bücher :D

Ob jetzt die Bezeichnung John Carter einen falschen Eindruck vermittelt hat und irgendein zufälliger Zusatz mit Mars einen besseres Gefühl für den Film vermittelt hätte, sei mal dahingestellt. Meines Wissens sind Filme mit Hintergrund: Mars in der Vergangenheit auch nicht gerade Kassenerfolge oder qualitative Meilensteine gewesen. Mir fallen da spontan „Mission to Mars“ oder „Red Planet“ ein. Vielleicht schwang da auch eine gewisse Skepsis seitens des Studios mit und man wollte wirklich einen eher actionorientierte Fokus im Titel vermitteln. „John Carter“ klingt ja schon mal relativ universell. Am Titel wird es letztlich wohl nicht gelegen haben .
"John Carter" alleine klingt zu universell. Es hat sicher nicht alleine am Titel gelegen, aber ich denke wie gesagt schon, dass das zumindest einer von vielen Faktoren war, der zu dem Misserfolg beigetragen hat. Ja, die vorangegangenen Desaster mit "Mars" im Namen werden bei den Überlegungen des Studios zur späten Umbenennung bestimmt auch eine Rolle gespielt haben, erst recht der Disney-eigene Mars Needs Moms nur ein Jahr zuvor, der ultra-brutal gefloppt ist (monströses 150 Mio Budget, nur knapp 40 Mio weltweit eingespielt). Aber genau genommen halte ich das für einen fatalen Aberglauben (siehe zum Beispiel Fluch der Karibik, der das Image, Piratenfilme seien Kassengift, durchbrochen hat). An dem Namensproblem kann man eben auch sehr schön exemplarisch sehen, wie wenig das Studio an sein eigenes Projekt geglaubt hat. Sie hätten die Pulp-Ursprünge hochleben lassen sollen mitsamt allen cheesy Plotelementen, anstatt sich davor zu verstecken. So kann das ja nichts werden.

Wenn vieles schon so oft da war, ist es eben nicht ganz hilfreich, wenn man der Leinwand-Adaption nicht ein paar neue Details spendiert und den Kernstoff etwas anpasst. In den 100 Jahren seit Bestehen von John Carter dürfte sich doch so einiges neues an Ideen ergeben haben (auch wenn wenn viele andere Geschichte vom Stoff profitiert haben). Der kreative Output müsste doch gerade bei der Zeitspanne ordentlich sein.
Interessanterweise hat Stanton durchaus einiges an der Geschichte der Vorlage verändert oder hin und her geschoben. Zum Beispiel die ganze Rahmenhandlung mit Edgar Rice Burroughs selbst fand ich sehr gelungen, die gab es in der Form im Buch nicht. Passte aber imho perfekt rein, weil der Autor auch dort (und in mehreren Fortsetzungen) als literarischen Winkelzug in nem Vorwort behauptet, die Geschichte würde auf einem faktischen Tatsachenbericht basieren, der ihm von John Carter, einem langjährigen, onkelhaften Freund der Familie, mitgeteilt wurde und den er nur wahrheitsgemäß wiedergeben würde. In dem Zusammenhang mochte ich es sehr, wie der Film unterschiedliche Handlungsorte und Zeiten zu einer phantastischen Erzählung verwebt und damit auch für Abwechslung sorgt: Irgendwann am Ende des 19. Jahrhunderts in der verregneten Stadt wo Burroughs das Tagebuch bekommt, dann Jahre zuvor im Bürgerkrieg (Western-Elemente) und schließlich eben auf dem Mars. Ich steh auf nonlinear Storytelling ^^ Bei der Rolle der Thern Bösewichte haben sie aber wirklich übertrieben, die wurden zu früh zu intensiv eingebaut.

So viele Puristen, die auf den Originalstoff vom Tarzan-Autor schwören, dürfte es ja heute nicht mehr geben, die sich dann gegen etwaige Änderungen gesperrt hätten.
Du würdest dich wundern *g* Zumindest gemessen an dem, was ich so in entsprechenden Kreisen mitbekommen habe, aber vielleicht sind das wie so oft auch nur die, die am lautesten schreien. Jedenfalls mochten viele diese Bookends nicht, also das, was ich einen Absatz weiter oben positiv hervorhob, mit der Begründung, dass es zu lange dauern würde, bis die Hauptfigur endlich auf dem Mars landet. Das geschieht im Buch nach den ersten paar Seiten. So they kinda do have a point. Die Vorlage war mehr straight forward und vielleicht wäre das für den Film auch sinnvoller gewesen. Aber für die ganze Abenteuer-Atmosphäre fand ichs gut so, wie es war. Die Mischung hat was.

Böse Zungen behaupten ja auch, dass Avatar nur eine Pocahontas-Version im Weltraum ist und somit auch kein wirklicher Originalstoff. In solchen Fällen hat man als Filmemacher einfach Pech, wenn das Zielpublikum aufgrund dessen abstraft. Ich lieg auch in aller Regelmäßigkeit mit einem meiner besten Kumpels im Klinsch, weil ich Avatar liebe und er eben nicht. Das Pocahontas/Der mit dem Wolf tanzt-Argument wird immer mal wieder angeführt.
Ich liebe Avatar auch, aber an dem genannten Argument, das immer wieder auftaucht, ist imho was dran. Avatar war von der grundsätzlichen Handlung her alles andere als originell, die Stärken liegen dort woanders. Die Idee mit den ferngesteuerten Körpern, die ganze atemberaubende Optik und 3D, die extrem detailliert ausgearbeitete Welt, ein Soundtrack von einem fähigen Komponisten, ein erinnerungswürdiger Bösewicht, gute Schauspieler usw. usf. ... Manchmal glaube ich, John Carter wurde gar nicht hundert Jahre zu spät verfilmt, sondern nur drei Jahre zu spät. Wäre er vor Avatar erschienen, wäre er bestimmt anders angekommen. Mit Avatar hat James Cameron in mancher Hinsicht quasi schon den Film vorweggenommen, der John Carter hätte sein müssen. Nur halt in blau anstatt rot ;)

John Carter fehlte es in meinen Augen auch etwas an interessanten, packenden Darstellern. Mir ist keiner wirklich in Erinnerung geblieben. Taylor Kitsch? Das war doch der, der mit Battleship sprichwörtlich baden gegangen ist. Mark Strong blieb blass und die Hauptdarstellerin war auch nicht gerade erinnerungswürdig.
Ja, da ist schon was dran. Die beiden Hauptdarsteller kannte man übrigens vor allem auch aus X-Men Origins: Wolverine (Gambit sowie Wolverines Love Interest), und jener Film kam ja auch schon nicht so super an. Ein paar Leute hassen Taylor Kitsch sogar und finden ihn völlig unpassend in der Rolle. Ich finde, er hat die Figur so wie ich sie wahrnehme sehr gut und glaubwürdig verkörpert, aber an Leinwandpräsenz oder Anziehungskraft fehlte es ihm ganz einfach. Kein einziger der Namen ist jetzt wirklich ein Must-See-A-List-Actor, das hätte schon einen Unterschied gemacht, wenn welche dabei gewesen wären (hätte zwar auch wieder gekostet, aber gab ja genug Stellen, wo man was vom Budget hätte einsparen können). Hehe, Bryan Cranston spielt sogar mit, kein Scherz, aber leider nur für gefühlte fünf Minuten ^^

Vom Marketing, über die Umsetzung bis hin zum Darsteller-Ensemble war alles nicht besonders ausgeklügelt und rechtfertigt dann in meinen Augen auch keine Fortsetzung. Leider.
Hmm. Rechtfertigen und verdienen sind natürlich zwei verschiedene Dinge. Was mir nur immer durch den Kopf geht und was es für mich so traurig macht ist, dass die Probleme ja nicht auch gleichermaßen für ein Sequel gegolten hätten, ganz im Gegenteil. Alleine schon durch die geleistete Animations- und Designarbeit, sowohl was die computeranimierten Figuren als auch die Kostüme angeht, hätte man schon massiv viel Kosten einsparen können. Ich denke schon, dass das als Reihe noch seinen Rhythmus und seine Stärken gefunden hätte. Aber dem Potential wird in der Branche ja direkt ein Riegel vorgeschoben, wenn es beim ersten Mal nicht gut läuft. Ich schätze, selbst wenn John Carter doppelt so viel verdient und Gewinn gemacht hätte, wäre eine Fortsetzung nicht sicher und eher unwahrscheinlich gewesen. Hey, wir leben in Zeiten, wo Sony selbst ein Einspielergebnis von whopping 700 Millionen (Amazing Spider-Man 2) als enttäuschend ansieht :O

Liferipper
06.03.2015, 17:27
Jetzt auch mal die Prinzessin vom Mars gelesen. (Danke, Project Gutenberg.)

Ziemlicher Fokuswechsel vom Buch zum Film. Bis er endlich aufgetaucht ist, bin ich davon ausgegangen, dass sie den großen Eroberer wohl aus einem der anderen Bände der Reihe übernommen haben. War dann auch deutlich weniger eindrucksvoll als im Film. "Geheimnisvolle Kerle im Hintergrund" kamen auch nur gaaaaaanz am Rande vor. Aber zumindest der Anfang der Rahmengeschichte mit dem Erben stammt ja tatsächlich aus dem Buch.

Mal schauen, ob ich noch mehr Bände lese.