Mordechaj
18.06.2011, 01:05
Vielleicht bist du nur ein Schilfhalm, den ich brach, nachts, als ich durch die Uferwasser schritt. Und du verneigtest dich vor mir, als wolltest leise du seufzend sagen „Oh!“ – und vor Entzückung ein wenig im Wind scharren.
Ich weiß es nicht. Denn nun laufen wir durch die Wüste und überall um uns herum bist nur du. Kein Wasser, das uns ertränkt, kein Teich, kein Ozean, nur du. Und in dich einzutauchen – unmöglich, außer wenn du dich aufbäumtest einen zu überkommen und zu verzehren. Du grausamer, unbarmherziger Sturm. Du reines, unzählbares Wesen.
Auf deinen Rücken schreibe ich mein Sein und nur dort soll man es lesen können, reine Seite, die du bist. Dich zu entweihen heißt Unruhe und Krieg stiften in allen Welten und der Vollendung die Krone zu stehlen. Dich zu verunreinigen heißt mir das größte Glück, das mir je zuteil gemacht wurde.
Doch dann strebt der Wind weit weg und trägt dich fort, du Spur, die du vergänglich wie ein Tyrann die Ewigkeit zeichnest. Ist in dir nur Zeichen, nur Sagen und Veräußern? Und wenn ich mich über dich legte, wo fände man dann noch den Sinn? So leicht es ist dich zu sehen, so schwer ist es, dein Wesen zu verstehen.
Vielleicht bist du wie der Schwall Wasser, der endlich in die See gefunden hat. Und sie fragen mich, welchen Unterschied du dann noch machst, wenn du neben all den Fluten nichts mehr bist. Alles, sage ich dann, ist man neben den Fluten, die Fluten werden erst durch dich. Denn wer sucht an einem Strand aus Muscheln nicht nach dem Sand?
Vielleicht wurdest du zu dem, was du bist, als ich dich brach in jener Nacht, vielleicht als ich mich in dir verlor und dann gar dich in mir und Größe. Seitdem habe ich von dir nicht mehr als die Tinte meiner Feder auf deiner Haut, dein leeres Gefäß, aus dem ich dich in die Weite versenkte; meine Spuren im Sand, der dir gleicht, und der verrinnt mit jedem Augenblick, Korn für Korn, durch meine Finger, die nur dich darin suchen.
Oh, wie nie genug Sand durch meine Finger rinnen kann.
Ich weiß es nicht. Denn nun laufen wir durch die Wüste und überall um uns herum bist nur du. Kein Wasser, das uns ertränkt, kein Teich, kein Ozean, nur du. Und in dich einzutauchen – unmöglich, außer wenn du dich aufbäumtest einen zu überkommen und zu verzehren. Du grausamer, unbarmherziger Sturm. Du reines, unzählbares Wesen.
Auf deinen Rücken schreibe ich mein Sein und nur dort soll man es lesen können, reine Seite, die du bist. Dich zu entweihen heißt Unruhe und Krieg stiften in allen Welten und der Vollendung die Krone zu stehlen. Dich zu verunreinigen heißt mir das größte Glück, das mir je zuteil gemacht wurde.
Doch dann strebt der Wind weit weg und trägt dich fort, du Spur, die du vergänglich wie ein Tyrann die Ewigkeit zeichnest. Ist in dir nur Zeichen, nur Sagen und Veräußern? Und wenn ich mich über dich legte, wo fände man dann noch den Sinn? So leicht es ist dich zu sehen, so schwer ist es, dein Wesen zu verstehen.
Vielleicht bist du wie der Schwall Wasser, der endlich in die See gefunden hat. Und sie fragen mich, welchen Unterschied du dann noch machst, wenn du neben all den Fluten nichts mehr bist. Alles, sage ich dann, ist man neben den Fluten, die Fluten werden erst durch dich. Denn wer sucht an einem Strand aus Muscheln nicht nach dem Sand?
Vielleicht wurdest du zu dem, was du bist, als ich dich brach in jener Nacht, vielleicht als ich mich in dir verlor und dann gar dich in mir und Größe. Seitdem habe ich von dir nicht mehr als die Tinte meiner Feder auf deiner Haut, dein leeres Gefäß, aus dem ich dich in die Weite versenkte; meine Spuren im Sand, der dir gleicht, und der verrinnt mit jedem Augenblick, Korn für Korn, durch meine Finger, die nur dich darin suchen.
Oh, wie nie genug Sand durch meine Finger rinnen kann.