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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wölfe von der Düsterheide - der sechste Tag



Karl
10.05.2011, 21:27
Kein Schaf musste in dieser Nacht sterben. Stattdessen wunderten sich die Wölfe, was sie da eigentlich totgebissen haben. Sie wollten sich eigentlich ein saftiges Lämmchen schnappen, aber als sie sich erfolgreich, ninjawolfartig auf das kleine zierliche Wesen gestürzt haben und es relativ still massakrierten, bemerkten sie, dass sich unter dem Pelz des kleinen Lämmchens sich ein Mensch befand. Mit Goliath war der Lilliputaner Egon war gefallen, ohne je seine Fähigkeit genutzt zu haben. Was auch immer dieser Mensch in einem Schafskostüm so nah und zärtlich mit dem kleinen Lämmchen Glöckchen wollte. Der Tag begann also mit einem Mitglied weniger und viel Verwirrung mehr. Der neue Leithammel wurde von einem Kothaufen bestimmt, den Goliath hinterlassen hatte.

Der sechste Tag sollte am Freitag Abend dem 13. Mai enden. Würden die Schafe an diesem Schicksalstag noch einen Wolf umbringen oder würden sie sich selbst ins Verderben reiten?

Die Wahl ist öffentlich, bitte schreibt den Namen desjenigen der gezaunt werden soll rot, fett, unterstrichen und glitzernd, damit der blinde Spielleiter das auch erkennt.

Edmond Dantès
10.05.2011, 22:42
Die Nacht war hereingebrochen und die Sterne funkelten klar am Firmament. Zufrieden wanderte Goliath über die Wiese und wachte über die nunmehr schlafende Schafsherde. An diesem Abend hatten sie ihren zweiten Wolf erfolgreich beseitigt und das junge Lamm hoffte, dass ihnen auch noch die restlichen Reißer folgen würden. Doch natürlich machter er sich keine Illusionen. Nachdem Böckling und Hammelpuffel Dank ihm sterben mussten, hatte er den ganzen Zorn der Reißer auf sich gelenkt und gewiss würde ihre Rache nicht lange auf sich warten lassen. Zum Glück waren sie einfältig genug gewesen, zu glauben, die Herde würde sich nach Tod des Wolfsleithammels direkt gegen das neue junge Lamm wenden. Da hatten sie die Rechnung ohne den Gemeinschaftssinn und den Zusammenhalt der Schafe gemacht, abgesehen von jenen Schafen, die vehement versucht hatten, die Menge gegen Goliath aufzubringen und damit wohl in Böcklings Falle getappt waren.

Gefasst und furchtlos blickte alsdann das junge Lamm seinem Tod ins Auge, und auch wenn er sich nicht gegen diese dunklen Gestalten im Schatten erwehren konnte, so blieb ihm das gute Gewissen, dass er nicht umsonst gestorben sein würde und dass sich die Wölfe an ihm die zähne ausbeißen würde. Denn Goliath war kein gewöhnliches Lamm, sondern viel mehr ein Kind namens Egon. Der wahre Goliath verstarb bereits kurz nach seiner Geburt und der kleine Egon konnte keinesfalls zulassen, dass Goliaths Schwester Glöckchen durch diese Nachricht belastet wird, denn schon bei ihrer Geburt wusste sie, dass sie ohne ihren Bruder einfach nicht überleben konnte. Nun war es jedoch vorbei und seine letzten Gedanken und Hoffnungen galten allein seiner Schwester...

Wohlbewusst, was ihn erwarten würde, vermerkte er am Abend noch auf einem Kothaufen, wer nach seinem Ableben der neue Leithammel werden sollte: Möbius!
So sehr er seine Schwester geliebt hatte, so wenig geeignet war sie für diese Position doch aufgrund ihrer Eitelkeit. Hoffentlich würde Möbius genauso viel Geschick beweisen wie er und den Schafen den rechten Weg weisen!

Lynx
10.05.2011, 22:45
Glöckchen wachte an diesem Morgen langsam und mit einem guten Gefühl auf. Der gestrige Abend war erneut ein voller Erfolg gewesen, und sie hatte Goliath mit Lob und Kuscheleien überschüttet, bis sie eingeschlafen war, und er noch eine Runde über die Heide machen wollte. Er nahm seine Aufgabe wirklich ernst, und war wie geschaffen dafür. Hätte sie gekonnt, hätte sie ihr Glöckchen abgenommen und ihm als Belohnung überreicht, aber mit Schafshufen ging das schwer.
Für den neuen Tag hatte sie unglaublich viel Hoffnung. Sie war lebendig, und Goliath war an ihrer Seite, um den nächsten Reißer, sollte es noch einen geben, zur Strecke zu bringen.
Sie rollte sich ein wenig nach links, wo sie ihren Bruder vermutete... aber da war nichts. Sie sah zur Seite und entdeckte einen Bausch weißen Felles, der in der Nähe der Schlafplätze lag. Mit zittrigen Beinen erhob sie sich, und trottete zu dem Wollhaufen. Er roch ohne Zweifel nach Goliath, und, was beunruhigend war, eine rote Spur führte von ihm zu einem dicken, hohen Baum. Dort lag etwas, was eine merkwürdige, rosa Farbe hatte.
Glöckchen ging vorsichtig zu dem Ding, das ein bisschen Ähnlichkeit mit dem Schäfer hatte, aber es war viel kleiner, und übersäht mit Bissen und Wunden. Ein paar Teile schienen auch zu fehlen.
Glöckchen sah sich um. Der Fellbausch bewegte sich ein bisschen im morgentlichen Wind. Dann richtete sie ihren Blick auf das rosa Ding. Wieder zurück zum Fellbausch. Zum Ding. Fellbausch. Ding.

Vorsichtig schnupperte sie an dem Fleischberg, der bei dem hohen Baum lag, und es konnte keine Zweifel mehr geben.
"Goli...ath? GOLIATH?!" Was immer geschehen war, warum auch immer hier nicht Goliath lag, wie sie ihn gekannt hatte, und wer auch immer dieses rosa Ding wirklich gewesen war... es machte keinen Unterschied. Ihr geliebter Bruder war weg, und würde nie mehr zurückkehren.

Ein ganz kurzer, aber lauter und quietschieger Schrei entfuhr ihr, und sie wusste sich nicht anders zu helfen, als vollkommen außer sich über die Heide zu rennen. Von einem Ende zum anderen, und wenn der Zaun in Sicht kam, drehte sie um und lief in eine andere Richtung. Bis schließlich die Düsterlache direkt vor ihr lag, und sie stürmte hinein, in der Hoffnung, das kalte Wasser würde irgend etwas in ihr betäuben. Doch es wirkte nicht. Dicke Tränen flossen unaufhörlich über ihr Gesicht, und es gab nichts, was diese hätte stoppen können.

TrustyBell
10.05.2011, 22:51
Die Nacht war für Silvus besonders schlimm. Nicht nur, dass er nicht richtig einschlafen konnte, nein, seit dem verhängnisvollen Abend war ihm speiübel und er hatte große Kopfschmerzen.
Doch trotz der Beschwerden und seinem Schlafmangel schaffte er es irgendwie, an den Teich zu laufen und etwas zu trinken. "Das Wasser schmeckt heute besonders gut. Aber ich fühle mich immer noch schlecht... Ich zittere am ganzen Körper, habe Angst meine Augen zuzumachen, da ich sonst befürchte, dass ich die Bilder vom letzten Abend wieder zu sehen. Hammelpuffel... wie konnte das nur passieren? Und vorallem Jill... Die Qualen, die sie erlitten hat... VERDAMMT!!! WARUM KONNTE ICH NICHT IN DIESER NACHT BEI IHR SEIN!? VIELLEICHT WÄRE SIE DANN NOCH AM LEBEN!!!" Silvus spürte, dass er immer schwächer wurde. "Diese Weide... Es muss doch eine Möglichkeit geben hier raus zu kommen! ...Aber ich glaube, das sind die geringsten Sorgen, die ich habe. Was mir mehr Sorgen bereitet, ist das, was ich gestern gesehen habe... Wie konnte dieses Schaf, dieses eine Schaf, ... Kann es sein, dass...?"

Loxagon
10.05.2011, 22:53
Gary erwachte und merkte gleich dass etwas falsch war. Hatte die Schafia zugeschlagen?
Oder die Reißer? - Dann hörte er einen gellenden Schrei! Einen Schrei der nach unendlicher Qual klang.
Es war ein Name! Golitahs Name! Gary war sofort klar wer und wieso da schrie!
Er eilte zu Glöckchen, die über Golitahs Leiche lag - Und dann wegrannte.
...Goliaths Leiche? Eigentlich sah die Leiche wie ein Mensch aus.
Gary wollte etwas sagen, doch er ließ es.

~Jack~
10.05.2011, 22:55
Mike hüpfte fröhlich über die Weide während die andern Schäfchen kunterbunte Tänze aufführten und vom Schokofluss tranken. Hach, in was für einem schönen Paradies er doch lebte. Niemand verurteilte ihn wegen seiner Wünsche menschlicher zu sein und jedem Einwohner dieser Welt wurde Unsterblichkeit zuteil. Doch plötzlich hörten die Vögel auf zu zwitschern und eine Hand schoss aus dem Boden, gefolgt von einem Huf. Der Wolfsmutant Hammelpuffel erhob sich aus der Erde und Säure schoss in hohem Bogen in die Luft und verteilte sich in der Gegend um alles zu verätzen. Panisch flüchteten die Schafe doch plötzlich öffnete sich ein Loch mitten in der Luft und der dämonische Böckling schritt heraus, fletschte seine Zähne und zerfetzte ein Schaf nach dem andern.
Und als er sich gerade, gefolgt von ein paar schemenhaften Gestalten, auf Mike stürzen wollte zerschmetterte ein Schrei den Traum

"WAHH, was?!"
Verwirrt schreckte Mike hoch. Noch vom Traum verwirrt schaute er panisch umher. Wieso musste er nur einen Alptraum haben wo sie doch 2 Wölfe in Folge erwischt hatten? Scheinbar hatte er Goliath doch zu Unrecht beschuldigt.
Doch als sich die Verwirrung legte nahm er den Schrei wieder war und er musste nicht lange nachdenken von wem er kam und wieso.
Scheinbar hatte Goliath sein Erfolg den Tod gekostet.

TrustyBell
10.05.2011, 23:03
Der Schrei von Glöckchen war laut und deutlich zu hören. Was wohl jetzt wieder passiert war? Als Silvus dann näher kam, entdeckte er die Leiche von Goliath. Das seltsame, er war ein Mensch. Ein Blick zu Glöckchen ließ ihn nachdenken. "(Warum trauert die? Wenn Goliath ein Mensch war, dann geschieht es ihm doch recht. Menschen sind abscheulische Wesen; sie sind egoistisch und schrecken vor nichts zurück. Tut mir leid, Goliath, aber dein Tod macht mich kein bisschen traurig.)" "Hey, Glöckchen! Sieh zu, dass du dieses Ding da wegschaffst. Sowas gehört hier nicht hin." Silvus ging wieder weg, zeigte dabei keinen Anschein von Trauer. Stattdessen war er eher froh, dass es kein Schaf erwischt hat.

Loxagon
10.05.2011, 23:08
"Silvus, ... Hast du denn überhaupt kein Mitgefühl? Er war ihr Bruder, und er hat uns im Kampf gegen die Reißer geholfen. Vermutlich war er von der Schafia dazu gezwungen worden, warum auch immer. Nein, Goliath verdient ein Heldenbegräbnis. Dank ihm sind zwei Reißer besiegt worden!"

TrustyBell
10.05.2011, 23:14
"Mitgefühl? MITGEFÜHL!? Bis vor gestern Abend hätte ich es noch gehabt, aber jetzt... Dieses Mistvieh gestern war einst ein Mensch. Wer sagt denn nicht, dass soetwas auch mit Goliath hätte passieren können? Aber wenn du unbedingt willst, kann ich mit Glöckchen reden. Sie ist ja schließlich das größte Opfer heute."

Loxagon
11.05.2011, 10:03
"Doch dieser Mensch hat scheinbar geglaubt ein Schaf zu sein - fragt sich nur wieso?"

Zitroneneis
11.05.2011, 10:51
Glücklicherweise war Blanches Schlaf in dieser Nacht erholsam und traumlos gewesen, obwohl Hammelpuffels furchterregende wahre Gestalt sie zuvor in großen Schrecken versetzt hatte. Dennoch hatte sie wieder Hoffnung geschöpft, denn mit etwas Glück war dies der letzte Wolf gewesen. So sehr sie Goliath auch misstraute, Blanche musste zugeben, dass er seine Sache gut machte. Als sie nun aufwachte und sich umsah, bemerkte sie, dass sich Gary und Silvus ein Stück entfernt über etwas beugten. Mit einem unguten Gefühl lief sie auf die beiden zu. Während sie sich näherte schnappte sie ein paar Wortfetzen auf, die sie nicht gerade beruhigten, sondern eher irritierten. Goliath ein Mensch, Glöckchen das größte Opfer??? Als Blanche schließlich angekommen war, vergrößerte sich ihre Verwirrung nur noch mehr. Auf dem Boden lag etwas, dass zwar wie Goliath roch, aber irgendwie aussah, wie eine kleinere Version des vermissten Schäfers. Nur eines konnte Blanche nach den Ereignissen der letzten Tage mit Sicherheit sagen: Das Ding war tot, daran gab es nichts zu rütteln. Dann fiel ihr Blick auf den Fellbausch und plötzlich ergaben die Worte "Goliath" und "Mensch" zusammen Sinn.
"Ich hatte immer so ein Gefühl...", murmelte Blanche. "Und ich dachte wirklich, er sei ein Reißer. Aber dass er in Wahrheit ein Mensch ist? Wie hätte ich das ahnen können..." Betrübt wegen ihres weiteren Fehlschlags ließ sie den Kopf hängen. Doch dann fiel ihr noch etwas ein. "Wo ist eigentlich Glöckchen?", fragte sie die beiden Hammel. "Weiß sie schon davon? Das wird Sicherlich ein schwerer Schlag für die Ärmste sein!"

Lynx
11.05.2011, 13:32
Glöckchen stand immer noch in der Düsterlache, und wusste nicht, wohin mit den Gefühlen, die über sie gekommen waren. Es war kalt, weil der Morgenwind übers Wasser fegte, und sie zitterte. Doch so richtig bekam sie das gar nicht mit. Sie starrte aufs Wasser und beobachtete, wie kleine Wellen sich bei jedem Zittern von ihr wegbewegten, während immer wieder ein paar Tränen Muster in diese Wellen schlugen.
Sie hörte gar nicht, dass Silvus ihr etwas zugerufen hatte, und sie hörte auch sonst nichts von den anderen Schafen. Außerdem dachte sie gar nicht daran, zurück auf trockenen Boden zu gehen. Denn dann würde ihr einfallen, dass Goliath wirklich nicht mehr da war. Ihr würde auffallen, dass die Heide noch genauso war wie am Vortag und dies nicht nur ein unwirklicher Traum war. "Ein bisschen noch." ,flüsterte sie ganz leise. Ein bisschen noch hier stehen, und so tun, als gäbe es die Außenwelt gar nicht.

R.F.
11.05.2011, 13:46
Friedobert hatte eine geruhsame Nacht verbracht, doch plötzlich riss ihn etwas aus dem Schlaf. Es war diesmal kein Eimer, der auf den Boden fiel, sondern ein Schrei des Entsetzens, der von der Heide hereinhallte. Friedobert scheckte auf und donnerte mit voller Kraft gegen die Tischplatte über ihm. "Autch!", versuchte er zu schreien, aber dummerweise hatte er sich auf die Zunge gebissen, die ihm jetzt zusätzlich zu seinem Kopf auch noch wehtat. "Wach ich den loch?" es dauerte eine Weile, bis sich die Scherzen wieder beruhigt hatten. Als es endlich soweit war, wanderte er in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war, so nahm er jedenfalls an.

Nicht lange und Friedobert traf auf die anderen Schafe, die sich um eine seltsame Kreatur herum gestellt hatten. Bei genauerer Betrachtung stellte er fest, dass es sich um eine Miniaturausgabe eines Menschen handelte, die teils eine Art Schafsfell getragen haben musste, da überall Wolle herumhing. "Was ist denn hier passiert?" entfuhr es ihm vor entsetzen "Was macht dieser Mensch hier?"

Loxagon
11.05.2011, 13:54
"Dieser Mensch ...er war Goliath!", sagte Gary zu Friedobert.

Zitroneneis
11.05.2011, 14:15
Still beobachtete Blanche das einsam im Wasser stehende Lamm. Der Anblick tat ihr leid, obwohl sie noch bei der gestrigen Zäunungswahl für Glöckchens Bruder gestimmt hatte. Aber nun zusehen zu müssen, wie das sonst so eitle Lamm, ohne auf die eigene Wolle zu achten, reglos im Wasser stand, schmerzte Blanche und wieder einmal war sie froh, dass Wolke das hier nicht miterleben musste. Etwas unschlüssig stubste sie Gary an und meinte, während sie auf Glöckchen deutete: "Meinst du, wir sollten sie einfach so in Ruhe lassen? Auch wenn ich weder mit ihr noch mit Goliath viel zu schaffen gehabt hatte, mache ich mir irgendwie Sorgen."

R.F.
11.05.2011, 14:17
"Goliath ein Mensch? Aber wie..?", Friedobert war verwirrt, wie konnte ein Mensch aussehen und sich benehmen wie ein Schaf, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre? "Und was...machen wir jetzt? Weiß Glöckchen schon davon?", nach einer Weile fügte Friedobert noch hinzu: "Wer übernimmt denn jetzt die Herde?"

gRuFtY
11.05.2011, 14:19
Von Göckchens Schrei war Gewitter erwacht. Als er den Ort gefunden hatten, von dem der Schrei gekommen war, fand er jedoch nicht Goliath, wie er erwartet hatte. Statt dessen lag hier ein Mensch mit Goliaths Fell. Auch wenn Gewitter immer eine gewisse Skepsis gegenüber Goliath empfunden hatte, damit hatte er nicht gerechnet! Verwirrt ging er, wie jeden Morgen, zum Teich, um seinen Durst zu stillen.

Loxagon
11.05.2011, 15:15
"Glöckchen scheint ihn gefunden zu haben. Was wir nun tun sollen? Ich weiß es nicht ..."

TrustyBell
11.05.2011, 15:23
Es schien so, als wollte Glöckchen noch eine Weile alleine sein, also ließ Silvus sie in Ruhe. Die Panik der anderen Schafe ignorierend, ging er zu der Stelle, an dem gestern "Hammelpuffel" gestorben ist. Wo die anderen Schafe die Kiste hingebracht haben, wusste er nicht, zumindest war sie nicht mehr da. "Diese Stelle bringt die Erinnerungen wieder hoch... Ein Glück, dass die Schafe dieses Massaker gestern überlebt haben; ich will nicht wissen, was sonst passiert wäre. Aber dieses Verhalten gestern, es war nicht normal. Irgendetwas war anders, es fühlte sich... bedrohlich an. Die anderen dürfen davon nichts erfahren, ich muss es geheim halten, koste es, was es wolle! Zumindest solange, bis sich herausstellt, dass "du" ein Wolf bist."

~Jack~
11.05.2011, 15:46
"Möbius übernimmt die Herde.", antworte Mike auf Friedoberts Frage. "Jedenfalls steht es hier auf diesem Kothaufen geschrieben."
Er konnte kaum fassen, dass sich die ganze Zeit ein Mensch unter ihnen versteckt hatte ohne das es irgendjemandem aufgefallen war.
"Ich weiß aber wirklich nicht was ich davon halten soll. Mag sein, dass meine Neigung dem Menschendasein gegenüber nicht ganz normal ist, aber ein Mensch der ein Schaf sein will und das scheinbar erfolgreich monatelang durchgezogen hat? Das ist doch einfach nur krank! Am Ende wäre aus dem noch genau so ein Ungeheuer geworden wie aus Hammelpuffel.

Aber schlussendlich zählt ja nur eines: Die Wölfe sind immer noch unter uns und wir müssen hoffen, dass Goliath mit Möbius nicht erneut einen von ihnen zum Leithammel erwählt hat."

Zitroneneis
11.05.2011, 15:53
Vorsichtig näherte Blanche sich dem trauernden Lämmchen, lief ein paar Schritte ins Wasser und blieb dann unschlüssig stehen. Sie war nie sonderlich taktvoll gewesen, aber sie konnte Glöckchens Zustand nicht länger mitansehen. Außerdem hatte sie ein schlechtes Gewissen wegen der unbedachten Verdächtigungen, welche sie gestern ausgesprochen hatte, obwohl sie natürlich keine Schuld daran trug, dass Goliath letztendlich den Wölfen zum Opfer gefallen war. Sanft stubste Blanche Glöckchen an und sagte dann leise, wobei sie versuchte, möglichst erwachsen und rücksichtsvoll zu klingen: "Ich kann mir denken, wie du dich fühlst, Glöckchen. Aber deine Trauer wird ihn nicht zurückbringen. Wir sollten lieber dafür sorgen, dass er ein Begräbnis bekommt, das einem Helden gebührt, immerhin hat er zwei Wölfe enttarnt. Und er wird sich bestimmt freuen, wenn er bei den Wolkenschafen ist und von dort aus sieht, wie wir uns an ihn erinnern." Dabei stellte sich Blanche die Frage, ob Menschen überhaupt zu den Wolkenschafen kamen. Aber sie behielt das für sich, immerhin wollte sie Glöckchen trösten, nicht beunruhigen.

R.F.
11.05.2011, 16:06
"Wenn wir schon über Möbius sprechen, wo ist er eigentlich. Ich hab ihn in letzter Zeit nirgendwo gesehen. Überhaupt schien es mir so zu sein, dass er sich von allen anderen abzuschotten scheint. Irgendwie hab ich da ein ungutes Gefühl. Vielleicht sollten wir ihm wenigstens Mal bescheid geben, oder so." antwortete Friedobert, nachdem Mike gesprochen hatte. "Vielleicht ist er ja doch ein Wolf. Ich frage mich aber, warum Goliath usgerechnet ihn genommen hat, sehr seltsam..."

Neadyn
11.05.2011, 17:19
Fluffy würgte die letzten Reste ihres Frühstücks hervor. Sie hatte die leckeren Kräuter beim Anblick von Goliaths skuriler Leiche nicht bei sich behalten können. "Nimm dich mal zusammen!", versuchte sie sich selbst aufzubauen, "Genau das ist der Grund, warum niemand dich zum Leithammel wählen würde. Und die Tatsache, dass du leider nicht die herausragende Intelligenz deiner Mutter geerbt hast..." Aber Fluffy freute sich wirklich für das kleine, verträumte Lämmchen, obwohl dieses sich in letzter Zeit etwas verdünnisiert zu haben schien. Jedenfalls hatte man in den letzten Tagen kaum das winzigste Stück seiner flauschigen Wolle zu sehen bekommen.
"Goliaths Schwester muss es noch viel unschafiger gehen als mir. Ich sollte wenigstens versuchen, ihr etwas Trost zu spenden..."
Fluffy rannte in Richtung Düsterlache, ein wohlmeinendes Schaf hatte ihr verraten, wohin das unglückliche Lämmchen sich zurückgezogen hatte. Am Uferrand sah sie Blanche stehen, die mit mitleidsvollen Augen auf die Trauernde hinabsah.
Fluffy fragte leise: "Und? Wie geht es ihr?" Doch mit einem Blick auf das zerzauste Fell des Lämmchens, das sonst immer so genau auf sein Aussehen achtete, erübrigte sich ihre Frage.
Also sprang Fluffy in das eiskalte Wasser der Düsterlache und schmiegte ihre Wolle an die zitternde Kleine.

Kael
11.05.2011, 17:41
Möbius erwachte spät wie immer. Gestern war er einfach zu kaputt gewesen, um noch irgendetwas zu unternehmen. Doch heute war er ausgeschlafen und fit. In der Ferne sah er schon einzelne Schafe stehen und er konnte Mike und Friedobert darunter erkennen. Er schlurfte zu ihnen hin, doch verwunderte ihn etwas. Wo waren eigentlich die ganzen Schmetterlinge von gestern hin? Der schöne, große rote und der blaue.......irgendwie waren sie doch gestern noch auf der Weide. Möbius wollte sich wieder an ihrer Schönheit begeistern, aber kein einziger Schmetterling ließ sich blicken. Schließlich war er betrübt, ging aber dennoch zu Mike und Friedobert. "Was ist hier denn eigentlich los?", fragte er Mike. "Und was zum Schaf ist das da?" Irgendwie war das alles sehr seltsam. Friedobert starrte ihn an, als käme Möbius von einer anderen Welt und was zum Geier war eigentlich dieses seltsame Dingsda?

Lynx
11.05.2011, 19:29
Die Wellen um Glöckchen schlugen nun viel höher, und erst dachte sie angestrengt nach, woran das liegen könnte, bis sie eine Stimme hörte. Blanche war an sie herangekommen, und stubste sie leicht, so dass sie völlig aus ihrer Starre gerissen wurde. "...Und er wird sich bestimmt freuen, wenn er bei den Wolkenschafen ist und von dort aus sieht, wie wir uns an ihn erinnern." Es tat furchtbar weh, überhaupt nur seinen Namen zu hören, doch Glöckchen beruhigte sich trotzdem ein bisschen. Sie sah zu den Wolkenschafen hinauf, und der Himmel war voll von ihnen, da das Wetter an diesem Tage nicht so schön war. Grau und traurig sahen sie aus.
Dann spürte Glöckchen erneut eine Berührung, und diesmal war es Fluffy, die gar nicht viel sagte, sondern sich einfach an sie schmiegte. Es fühlte sich warm an, und Glöckchen fing wieder an, heftig zu schluchzen. Einerseits, weil es sie an Goliath erinnerte, andererseits, weil sie es so nett fand, wie sich die beiden hier um sie kümmerten. "Ich weiß nicht, wie ich ohne ihn weiter machen soll." ,flüsterte sie.
Doch dann dachte sie noch einmal über die Worte von Blanche nach, und sie sah wieder in den grauen Himmel. Wenn Goliath wirklich auf sie herabsah, konnte sie sich nicht so gehen lassen. Und Blanche hatte auch recht, dass er eine heldenhafte Bestattung verdient hatte.
"Könnt ihr mir einen Gefallen tun?" ,fragte sie nun die beiden Schafe um sich herum. "Könnt ihr mir helfen, mein Glöckchen abzunehmen? Ich möchte es Goliath dann gerne ins Grab legen. Er war etwas Besonderes, und ich möchte ihm das eine Ding geben, das mir außer ihm am meisten bedeutet hat." Sie klang immer noch niedergeschlagen, und sie musste auch kämpfen, um überhaupt zusammenhängende Worte herauszubringen. Aber sie konnte nicht weiter hier herumstehen, sie musste zumindest für das Begräbnis noch eine Weile durchhalten.

Zitroneneis
11.05.2011, 20:09
Erleichtert darüber, dass Glöckchen sich etwas beruhigt hatte, nickte Blanche. "Natürlich kann ich dir dein Glöckchen abnehmen, ich bin sicher, dass Goliath gerne etwas mitnimmt, damit er immer an dich denken kann. Aber zuerst sollten wir aus dem Wasser raus." Gesagt, getan, die drei Schafe bewegten sich Richtung Ufer, kümmerten sich um Glöckchens Glöckchen und legten es ihr anschließend vor die Hufe. Blanche war erstaunt, was für einen großen Unterschied dieser kleine Gegenstand am Äußeren des anderen Lamms änderte. Glöckchen wirkte ohne ihren Namensgeber nicht mehr ganz so niedlich und irgendwie... etwas älter. "Wir sollten damit anfangen, das Grab auszuheben. Wo meinst du, Glöckchen, würde Goliath am liebsten ruhen?"

TrustyBell
11.05.2011, 20:16
Auch Silvus ging zu Glöckchen, die sich nun auch einigermaßen beruhigt hatte. Er hat überlegt, wie er sie aufmuntern konnte. "Schau nur, Glöckchen! Der Himmel wird klarer und die Wolkenschafe sind auch wieder sauber. Ich glaube, Goliath war so traurig da oben, weil du geweint hast. Aber jetzt ist er stolz auf dich, weil du einen starken Willen hast. Ich glaube, er will dir sagen, dass du ohne Trauer weiterleben sollst. Denn, wenn du stirbst, stirbt auch er. Er ist ein Teil von dir und er lebt in dir weiter. Und du kannst wirklich stolz auf ihn sein." Nun kamen auch Silvus die Tränen. Er fühlte sich schlecht, da er am Morgen so schlecht über Goliath gesprochen hat. Aber er war tatsächlich ein Held, ob als Mensch oder als Schaf. "Glöckchen, verzeihst du mir? Heute Morgen... ich war bloß etwas gestresst aufgrund der Sache gestern. Ich habe etwas überreagiert." Ja, Goliath mag zwar als Mensch gestorben sein, aber er hat als Schaf gelebt, er hat als Schaf zwei Wölfe enttarnt, doch eines ist viel wichtiger - er hat als Schaf eine beneidenswerte Schwester gehabt.

R.F.
12.05.2011, 09:46
Möbius hatte sich tatsächlich blicken lassen. "Gut dass du gekommen bist. Das, was du da siehst ist angeblich Goliath, der sich wohl als Mensch entpuppt hat. Als wäre das nicht genug, scheint es so, als hätte er dich als seinen Nachfolgeleithammel ernannt. Alles sehr seltsam.", antwortete Friedobert, nachdem er festgestellt hatte, dass Möbius gedanklich wohl mal wieder der Realität entschwunden zu sein schien.

Loxagon
12.05.2011, 09:58
"Ein Mensch der sich als Schaf ausgibt, nun das kann man ja noch verstehen - Schafe sind eben die Krone der Schöpfung. Aber ... Wieso kann ein Mensch wie ein Schaf reden? Das ist unmöglich! Diese Spezies kann doch nicht einmal einen Menschen in einem anderem Land verstehen. Aber wir sollten uns mal zusammensetzen und beraten: Wen hat Goliath bislang beschuldigt und welches dieser Schafe lebt noch? Ich denke unter diesen wird sich sein Mörder finden!"

R.F.
12.05.2011, 12:06
"Warum können denn Reißer wie Schafe sprechen? Das ist genauso logisch, wie dass Menschen wie Schafe sprechen. Ist es vielleicht gar nicht so abwegig, dass du weniger über Menschen weißt, als du dir im Klaren bist? Ich meine, warum sollte es nicht auch für einen Menschen möglich sein, wie Schafe zu mähen, so schwer scheint unser Vokabular ja nicht zu sein." antwortete Friedobert auf Garys Frage "Ich zumindest habe in meiner Heimat sehr wohl Geschichten gehört, dass es Menschen gibt, die sich selbst als Schafeflüsterer bezeichnen, auch wenn ich bis ebend nicht daran glauben wollte."

Loxagon
12.05.2011, 12:09
"... naja, wir Schafe verstehen die Menschen ja auch - Aber würden sie uns verstehen würden sie doch nicht immer so blöde Kommentanre beim scheren und so ablassen. Und: Es ist nicht normal wenn sich ein Mensch Jahrelang als Schaf ausgibt und glaubt er sei ein Schaf. Das ist ...verrückt!"

Lynx
12.05.2011, 14:30
Glöckchen sah ihren Halsschmuck vor sich liegen, und plötzlich kam die Sonne hervor, und die kleine, silberne Glocke begann zu glitzern und funkeln.
"Ich glaube, neben Frau Määhra würde sich Goliath wohl fühlen. Er hat sie sehr schätzt." ,sagte sie nun zu Blanche und blickte zu dem großen Apfelbaum. "Außerdem ist es der Baum, an dem er damals hoch geklettert ist, um ein Vogelnest zu sichern." Etwas verträumt dachte sie an diesen Tag zurück, und die Erinnerung ließ sie erneut mit den Tränen kämpfen. Als Silvus nun an sie herantrat, verlor sie jedoch den Kampf, und fing wieder ein bisschen an zu weinen. Aber er hatte recht, das Glöckchen, das vorhin in der Sonne geglitzert hatte, war Zeichen genug. Goliath sah bestimmt auf sie herab und wollte, dass sie durchhielt.
"Es gibt nichts zu verzeihen." ,sagte sie schließlich zu Silvus. "Es ist verwirrend, dass Goliath nicht ganz war, was er zu sein schien, und auch ich war im ersten Moment ein bisschen entsetzt, also verstehe ich dich. Aber was auch immer er war, es ändert nichts an seinen Taten. Er war mir immer der beste Bruder und Freund, den ich mir wünschen hätte können, er war mutig und stark, er war klug und hilfsbereit... und er hat unsere Heide von zwei Reißern befreit." Sie schluckte, und es fiel ihr ein bisschen schwer, weiter zu sprechen. "Daran werde ich mich immer erinnern, in meinem Herzen bleibt er Goliath. Ich hoffe, dass auch viele andere Schafe dies so sehen können."

Nachdem sie noch einmal kurz in den Himmel gesehen hatte, fast um sich zu vergewissern, ob Goliath auch gehört hatte, wie bedeutsam er gewesen war, nahm sie ihr Glöckchen ins Maul, um es zum Apfelbaum zu tragen. Gemeinsam mit Blanche, Fluffy und Silvus ging sie dort hin, damit sie das Grab ausheben konnten. Ihr fiel auch auf, dass sich mehrere Schafe um die Stelle versammelt hatten, wo Goliaths wahrer Körper lag, und sie hoffte, diese Gruppe würde bald kommen, und ihnen helfen.

Loxagon
12.05.2011, 14:38
Auch Gary begann beim ausheben des Grabes zu helfen.
"Glöckchen, auch für mich war er in einem Herzen ein Schaf. Für mich ist er ein Held der zwei Reißer besiegen konnte. Und ich bin sicher dass er nun bei den Wolkenschafen ist und über uns wachen wird. ...ich frage mich nur, was sollen wir ihm ins Grab legen? Äpfel und saftige Gräser, was denkt ihr?"

Gary wusste dass es nur ein Brauch war der nur ein symbolischer Akt war, doch er wusste dass es helfen würde Abschied zu nehmen.

Neadyn
12.05.2011, 17:18
Alle halfen beim Ausheben des Grabes mit. Zusammen scharrten sie mit ihren Hufen in der harten Erde, um eine angemessene Vertiefung für den leblosen, menschlichen Körper des zweiten Leithammels zu schaffen. Fluffy linste dann und wann besorgt zu seiner Schwester hinuber, die sich aber inzwischen gefasst zu haben schien. Jedenfalls ließ sie sich nichts anmerken, nur ein paar mit viel Mühe unterdrückte Hickser zeigten wie schwer es ihr fiel, von ihrem geliebten Bruder Abschied zu nehmen.
Als die Schafe schweißüberströmt vor dem fertigen Grab standen, legten Gary und Silvus den Leichnam mit vereinten Kräften in die Grube hinein. Schweigend standen alle vor dem Grab. Aber Fluffy schien es nicht richtig. Der Leithammel hatte einen Wolf enttarnt und hatte für diese heldenhafte Tat sterben müssen. Ein paar Worte des Abschieds schienen da durchaus angemessen. Also murmelte Fluffy in die Runde: "Jemand muss noch eine Abschiedsrede halten...."
Alle Augen richteten sich erwartungsvoll auf den frischgebackenen Leithammel Möbius. Als dieser sich dessen bewusst wurde, bekam er vor Erstaunen große Augen, fasste sich dann aber wieder schnell, trat einen Schritt zurück, räusperte sich und mähte leise: "Dieses Recht soll seiner Schwester, Glöckchen, zukommen."

gRuFtY
12.05.2011, 17:53
Auch Gewitter hatte wieder beim Buddeln des Grabes geholfen. Gewitter empfand mit jeden Tag größeren Schmerz, wenn ein Unschuldiger von ihnen ging, und sein Neid auf die Schafe friedlicher Weiden wuchs Stunde um Stunde. "Warum nur kann unsere Heide nicht friedlich sein?", fragte er sich. Er fragte sich die ganze Zeit über, wer von den verbleibenden Schafen am ehesten ein Wolf sein konnte. Möbius war ihm vor ein paar Tagen noch verdächtig vorgekommen, weil er so ruhig war, aber mittlerweile waren einige Unschuldige gestorben, bei denen mehr dafür gesprochen hatte, dass sie nicht waren, was sie zu sein vorgaben. Für wen sollte er heute stimmen? Er hatte sich noch nicht entschieden, als das Loch fertig ausgehoben war. Goliath wurde hinabgelassen und Fluffy murmelte: "Jemand muss noch eine Abschiedsrede halten...."
Gespannt wartete auch Gewitter auf die Rede für Goliath.

TrustyBell
12.05.2011, 17:56
Nach der Beerdigung des Helden Goliath, machte sich Silvus mal wieder auf die Suche nach Mmii. Bei seinem Spaziergang durch die Weide fiel ihm ein seltsamer Steinhaufen auf, der hinter einem Busch hervorschaute. Er schaute sich das näher an und fand einen Zettel. "Nanu? Was macht denn dieser Zettel hier? Da steht was drauf... Es ist zwar etwas verschmiert, aber ich glaube, einige Wörter könnte ich noch so entziffern..." Es war schwer einen so verschmierten Zettel zu lesen, aber er konnte immerhin Bruchstücke von Sätzen erkennen. "Die Schafe... nichtsahnend... Ihr Wölfe... Freunde... bringe euch hinein... tötet... Ungeziefer... Pelze zur Tarnung... erstes... den Leithammel Napoleon..." Silvus konnte zunächst nicht glauben, was er da sah. Es war tatsächlich ein Brief an die Wölfe! Und es schien so, als gäbe es einen Verrräter unter den Schafen, der die Wölfe hineinließ. Es muss ein Schaf sein, schließlich wurde dieser Brief in einer schafsähnlichen Schrift geschrieben und mit einem, leider unbrauchbaren, Hufstempel signiert. "Die Wölfe sind nicht das einzige Problem... Es gibt einen Verräter unter uns!"

Loxagon
12.05.2011, 18:08
Gary stupste Silvus an.
"Ich finde wir sollten erst nach der Beisetzung drüber reden. Allerdings: Wieso sollte ein Schaf die Wölfe einlassen? Das wäre nicht nur unschafig, sondern hochgradig verrückt! Und ...was wenn der Verräter zu den Toten zählt?"

Lynx
12.05.2011, 18:18
"Ähm, aber ich..." ,stammelte Glöckchen, als die Schafe rund um sie ruhig, aber auch trauernd, auf eine Rede warteten. Nur Silvus schien sich ein bisschen von der Menge zu entfernen, und mit Gary über etwas zu sprechen.
Im Moment war ihr dies aber egal, sie fühlte sich nicht stark genug, viele Worte über Goliath zu sagen, ohne in Tränen auszubrechen, und die ganze Bestattung damit zu stören. Doch Möbius, der neue Leithammel, hatte ihr diese Aufgabe anvertraut, und es war wohl auch sie, die am meisten über ihren Bruder zu sagen wusste.
Als erstes warf sie ihr Glöckchen in die Grube, und es klingelte sanft, als es auf dem Boden aufschlug. Dann holte sie tief Luft, und begann zu sprechen.

"Wie ihr alle wisst, war Goliath nicht das, was wir normalerweise als einen der Unseren ansehen. Er war kein Schaf, doch er tat alles, um uns glauben zu machen, er wäre eines. Obwohl sich unsere Herkunft unterschied, und obwohl er mit niemandem von uns blutsverwandt sein konnte, war er einer von uns. Gerade weil er kein richtiges Schaf war, hätte er einfach von dieser Weide gehen können, um uns unserem Schicksal zu überlassen. Doch er blieb, und dies alleine zeigt, wie viel wir ihm bedeutet haben.
Er hat mir jeden einzelnen Tag zu einer wertvollen Erinnerung gemacht, er war immer für mich da, hat mich beschützt, und sich um mich gekümmert. Doch nicht nur für mich hat er all seine Kraft aufgewendet. Goliath hat für die älteren Schafe gesorgt, mit den jüngeren gespielt, und sogar darauf acht gegeben, dass alle Tiere auf unserer Heide es gut haben.
Gerade als die Reißerplage über uns kam, hat er alles getan, um ihrer Herr zu werden, und uns zu beschützen. Mit seiner Klugheit und seinem Mut hat er uns von zwei dieser Kreaturen befreit, und ich bin sicher, er hätte auch den Rest von ihnen enttarnt. Für Goliath war dabei unser Leben wichtiger, als sein eigenes.
Deshalb sollten wir ihn in guter Erinnerung behalten, ihm als Helden gedenken, und jeden Tag ein bisschen etwas von seiner Kraft und seinem Mut mit uns tragen. Denn dann lebt nicht nur er ins uns weiter, sondern auch seine Liebe für diese Weide, und damit werden wir die Reißer besiegen."

Glöckchen schloss die Augen, und dachte an die vielen Dinge, die sie mit ihrem Bruder erlebt hatte. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie ihn beinahe neben sich, wie er ihr aufmunternd zunickte, und fröhlich zu den Wolkenschafen hüpfte. "Du fehlst mir." ,sagte sie leise. "Danke für alles." Dann schob sie einen kleinen Haufen Erde mit ihrem Huf zur Grube, und die anderen taten es ihr wortlos gleich.

gRuFtY
12.05.2011, 18:48
Nachdem Glöckchen ihre Rede beendet hatte, half Gewitter mit den meisten anderen, das Loch wieder zu zu buddeln. Glöckchen tat ihm Leid. Er selbst hatte um Baron Baa getrauert, vielleicht sogar etwas geweint, aber er war dem Baron nie so nahe gewesen, wie Glöckchen es Goliath gewesen ist. Da Glöckchen es sichtlich schwer fiel, sich von Goliath zu trennen, zu sehen, wie er jede Sekunde etwas mehr unter der Erde verschwand, fragte Gewitter sie: "Willst du dich nicht lieber etwas ausruhen? Goliath würde es dir sicher nicht übel nehmen, wenn du nicht mithilfst, dass Loch zu zu buddeln, nicht nach dem du ihm so sehr gezeigt hast, wie wichtig er dir war."

~Jack~
12.05.2011, 19:28
Mike stand teilnahmslos dabei während sie den Goliath Menschen begruben. Er konnte ihn aufgrund seines Verhaltens sowieso nicht wirklich leiden und das er sich als Mensch entpuppt hat trug nicht wirklich dazu bei seine Meinung zu ändern. Es mochte ja für manche traurig sein, aber Mike bedauerte nur, dass die Wölfe jetzt vermutlich wieder die Kontrolle an sich reißen würden und heute wieder ein Schaf statt einem Wolf gezäunt werden würde.
Als er nach der Bestattung etwas umherwanderte hörte er plötzlich Silvus etwas von einem Verräter erzählen.
"Ein Verräter unter uns? Und was ist wenn die Wölfe den nur gefälscht haben um uns nur noch mehr gegeneinander aufzubringen? Sollten wir uns also nicht eher darauf konzentrieren die Wölfe aufzuspüren statt um uns eventuelle Verräter zu kümmern?"

Narrenwelt
12.05.2011, 20:06
Nivicola hatte sich etwas abseits der Trauerfeier aufgehalten und von dort aus aufmerksam Glöckchens Ansprache gelauscht. Dass Glöckchen ihr Glöckchen in Goliaths Grab legte, hielt sie für eine schöne Geste. Goliaths Grab, diese Worte kamen ihr so… falsch vor. Ganz gleich, ob er ein Mensch war – Lamm bleibt Lamm. Er hätte nicht sterben dürfen, nicht so jung. Wenn sie und die anderen Schafe doch schon früher auf Goliath gehört und in Böckling dasselbe… Monster gesehen hätten, welches Goliath in ihm sah… vielleicht wäre es dann nie so weit gekommen! Hatte nicht auch sie zeitweise an ihm gezweifelt, ihn für einen Reißer gehalten?! Hatte sie ihm jemals wirklich zugehört?!

Nivicola konnte sich nicht länger zusammenreißen, sie brach in Tränen aus. Leise schluchzte und jammerte sie: "All die hilflosen Lämmchen… ich wollte sie retten, richtig? Nach Scherzos Tod sollte kein Lamm mehr sterben müssen, nicht wahr? Ich dachte, ich könnte sie beschützen, ich war mir so sicher… und dennoch hat sich NICHTS geändert." Nivicolas Beine konnten die Last nicht mehr tragen und gaben nach. Am Boden kauernd, reglos, sehnte sie sich eine Ohnmacht herbei, doch diese Gnade wurde ihr nicht zuteil.

TrustyBell
12.05.2011, 20:08
"Die Wölfe sind im Moment wichtiger, dem stimme ich dir zu. Allerdings kann dieser Brief keine Fälschung sein; dieser Abdruck da drauf lässt darauf schließen, dass es ein lebendiges Schaf war. Schafsabdruck-Deutungen haben wir auf meiner eigentlichen Weide fast jeden Tag gemacht, von daher kann ich euch zu 100% sagen, dass es sich hierbei um ein Schaf gehandelt hat. Und auch, dass es zumindest zu jenem Zeitpunkt gelebt hat. Wie es jetzt aussieht, vermag ich nicht zu sagen..."

Neadyn
12.05.2011, 20:53
Fluffy wusste nichts mir sich anzufangen. Sie stand noch immer vor dem noch allzu frischem Grab des ehemaligen Leithammels. Sie war verwirrt über den neuen Fund, eine Nachlassenschaft des Schafes, das das Grauen der Wölfe auf ihre Weide gelassen hatte. Es war ihr ein Rätsel, wie Schaf zu so etwas fähig sein konnte. Die Wölfe ermordeten schließlich ihre unschuldigen Brüder und Schwestern!
Sie unterbroch ihre Grübeleien, die sowieso selten zu irgendetwas führten und drehte sich langsam um. Dort stand noch immer Möbius, der nachdenklich einem Schmetterling nachsah. Doch seiner Mimik fehlte der sonst allgegenwärtige verträumte Ausdruck. Er sah aus, als ob er noch etwas Wichtiges zu sagen hätte.

Kael
12.05.2011, 21:03
"Gut gesprochen.", meinte Möbius. "Es ist wahr, Goliath war wahrlich keiner von uns, aber dennoch hat er für uns, obwohl er erst so jung war, gesorgt wie ein Vater. Und wir verdanken ihm wirklich viel im Bezug auf die Reißer. Erst schaffte er es, sich gegen einen von ihnen, den ehemaligen Leithammel Böckling durchzusetzen, dann erreichte er am folgenden Tag einen neuen Durchbruch im Kampf gegen die Wölfe, als er einen weiteren von ihnen enttarnte."
Möbius holte tief Luft. "Im Großen und Ganzen lasst mich euch folgendes sagen: Ich werde alles tun, wirklich alles, um dieser scheußlichen Reißerplage ein Ende zu setzen. Und auch wenn es nicht so scheint, habe ich bereits eine Menge
getan - oder aber auch nicht getan." Er lief hin und her, immer mit dem Gedanken, dass die Schafe dieser Herde ihm nicht so recht glauben wollten. "Am Besten ist es...", fing er an, "ich sage euch ein wenig die zukünftige Situation vorher. Ihr könnt mir glauben, was ich sehr hoffe, denn ich wäre unsinnig Leithammel geworden, würde ich nicht zumindest einen einzigen Wolf enttarnen. Ihr könnt mir aber auch nicht glauben, was die Sache zusätzlich erschwert, denn ihr verliert so einen zusätzlichen unschuldigen Kameraden. Doch nicht, wenn ihr an mich als euren Leithammel glaubt. Ich habe nämlich einen Wolf erkannt und will euch auch nicht weiter vorenthalten, um wen es sich bei diesem Wolf handelt!"
Nachdem er sich immer und immer mehr in Rage geredet hatte, was eigentlich sonst gar nicht so seine Art war, wendete er sich nun seinen Zuhörern zu und sah jedem Einzelnen von ihnen fest in die Augen, bevor er mit ruhigerer Stimme fortfuhr.

"Es handelt sich bei diesem Wolf um einen der absolut unauffälligsten Bewohner dieser Heide, um niemand anderen als Gewitter. Zum einen wollte er vor ein paar Tagen mich in Bedrängnis bringen, indem er mich für einen Kontakt mit dem Elektrozaun vorschlug. Doch wie ich vorhin berichtet habe, war er bisher sehr unauffällig. Nichts von einem Wolf oder dergleichen zu spüren. Leider reiche ich alleine nicht aus, um ihn davon abzuhalten, noch weitere unschuldige Schafe zu ermorden. Schafe wie Jill, Frau Määhra oder Blumenkohl. Und letztendlich auch noch unseren ruhmreichen ehemaligen Leithammel Goliath. Er hielt erneut inne, um sich zu vergewissern, dass er nach wie vor die Aufmerksamkeit der Herde hatte und fing wieder an zu reden. "Goliath war ein Held. Er starb, weil er einen Wolf entlarvt hatte. Und auch an dem heutigen Tag werde ich zu behaupten wissen, dass meine Zeit als Leithammel nicht von langer Dauer sein wird, ähnlich wie bei ihm, da die Wölfe mich ebenso wie Goliath beseitigen werden, vermutlich weil ich durch das Aufdecken von Gewitters nächtlichen Machenschaften auch sehr gefährlich für die Wölfe bin. Sie werden mich aus dem Weg räumen wollen, doch ich werde im Stolz auf unsere Herde sterben. Der Leithammel, den ich als meinen Nachfolger bereits jetzt mit großer Sorgfalt auserwählt habe, wird an meiner statt für euch sorgen. Ich bitte euch nun -"
Als er auf den neuen Leithammel zu sprechen gekommen war, hatte sich das leise Getuschel in wildes Durcheinanderreden gesteigert. Möbius' Worte waren von den entsetzten Ausrufen und Protesten verschluckt worden. Irgendein lautes Mäh drang schließlich zu seinem Ohr durch: "Wer zum Schaf ist denn nun dieser neue Leithammel?" Bei dieser Frage verstummten die aufgeregten Rufe. Möbius musste erst Luft holen, bevor er antworten konnte.
"Den neuen Leithammel werde ich euch erst in der Stunde meines Todes in einem Kothaufen offenbaren, ähnlich wie Goliath auch euch so seinen letzten Willen vermittelte. Und dieser Wille war es, dass ich die Herde anführe und dafür sorge, dass die Wölfe kein Unheil mehr anrichten können! Darum bitte ich euch, helft mir, die Wölfe, angefangen mit Gewitter, vollkommen von dieser Herde zu vertreiben! Für alle zu Unrecht gestorbenen Schafe und für Goliath, unseren ehemaligen Leithammel!"

TrustyBell
12.05.2011, 21:04
Silvus wollte sich noch ein letztes Mal von Goliath verabschieden. Er ging zu seinem Grab und legte einen Lavendelzweig, den er gepflückt hat, auf sein Grab.
"Goliath, mögest du in Frieden ruhen. Du hast eine Aufgabe begonnen, und wir werden sie für dich vollenden."
Kurz darauf hörte er die Rede von Möbius. Er trat zu ihm, und sagte ihm: "Ich vertraue dir. Ich vertraue auch deiner Wahl. Ich weiß nicht wieso, aber in deiner Nähe habe ich ein Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens. Also gut, ich schließe mich ihm an, ich wähle Gewitter."

Loxagon
12.05.2011, 21:37
"Kannst du mir mehr erzählen? Ich bin ja erst kurz unter euch, und möchte mir daher ein eigenes Bild der Lage machen - Auch wenn ich bisher richtig lag, so war es weil es offensichtlich war. Doch Gewitter? Ich wüsste nicht dass ich ihn bisher gesehen habe ... Nicht dass ich dir mißtraue, aber ich möchte nur sicher gehen ehe ich mir schuldvorwürfe mache dass ich jemanden ohne Grund genannt habe ..."

Kael
12.05.2011, 21:51
"Es war mir von vornherein bewusst, dass solche Fragen aufkommen würden, so wie es auch klar war, dass ich mein Möglichstes tun werde, um dir diese Frage zu beantworten, Gary." Möbius hielt inne. "Nun, wie soll ich sagen....gerade, weil du sagtest, er würde nirgendwo auftauchen und sich nirgendwo blicken lassen, ist er ja gerade so unauffällig. Er agierte hauptsächlich des Nachts, da er somit nicht entdeckt werden konnte. Es ist nicht leicht nachzuvollziehen, dass ein Schaf wie Gewitter, welches lange Zeit auf der Heide welite, ein Wolf sein soll, aber es ist so. Zur Not kannst du, wenn du dir wirklich keine Schuldvorwürfe machen willst, berichten: "Der neue Leithammel hat so eine überragende Rede gehalten und ich war so fasziniert, ich konnte gar nicht anders, als seiner Meinung zu folgen." Falls Gewitter unschuldig sein sollte, werde ich alle Schuld auf mich nehmen. Allerdings bezweifle ich, dass dieser Fall eintreffen wird."

gRuFtY
12.05.2011, 22:18
"Du behauptest, ich sei unauffällig?", fragte Gewitter laut. "Denk nochmal darüber nach. Ich habe euch oft aus der Zwickmühle geholfen, nahezu jedem von euch. Zwar habe ich es euch immer in Rechnung gestellt, aber ich war immer da. Es hat sich in den letzten Tagen geändert, aber die jüngsten Ereignisse haben nun einmal viel geändert. Unauffällig war ich nie oder habe mich zumindest nie darum bemüht. Wenn ich übersehen wurde, so seht zumindest nun her, den hier bin ich. Und nun erinnert euch, ich war auch die letzten Tage nie fort. Seit mein Freund Baron Baa von Böckling getötet wurde war ich auf jedem Begräbnis und habe zumindest versucht, meinen Mitschafen zu helfen, ihre Last zu tragen. Mehrfach habe ich Schafe von den Begräbnissen weg geschickt, um sie vor dem Leid, dass ihnen diese bereiteten, zu schützen. Gerade vor ein paar Minuten schlug ich Glöckchen eine Pause vor, da sie sichtlich mitgenommen von dem tragischen Verlust Goliaths ist und nun wagst du es, fast noch mit einem Bein auf dem Grab, eine Beschuldigung auszusprechen? Nicht nur, dass sie völlig aus der Luft gegriffen ist, Goliath würde sich im Grab umdrehen wenn er wüsste, wie du sein Begräbniss schändest!
Ich hatte gerade eben noch bereut, dich aufgrund von deiner Teilnahmslosigkeit der ersten Tage nach Napoleon an zu klagen, doch nun brichst du mit der althergebrachten Tradition der Schafe, dass auf Begräbnissen nicht gestritten wird und lügst dann auch noch unseren Mitschafen vor, ich sei zu unauffällig. Zwei Dinge, die kein ehrenhaftes Schaf tun würde. Dennoch glaube ich nicht, dass du ein Wolf bist. Ich vertraue Goliaths Instinkt. Er hat zielsicher zwei Wölfe überführt, es ist vertraue seiner Wahl, dich als Leithammel auszurufen. Doch du solltest deine Worte überdenken, Möbius. Und ihr anderen solltet ihm nicht glauben.
Ich werde nicht mit der Tradition brechen und einen weiteren Streit anfangen, daher werde ich nicht hier und jetzt meine Anklage aussprechen, wer sie hören will, folge mir in Richtung des Sees. Auf dem freien Stück zwischen hier und dem See, wo keine Gräber sind, dort werde ich meine Anklage verkünden."
Damit machte sich Gewitter auf den Weg an die Stelle, die er erwähnte.

Loxagon
12.05.2011, 22:29
"Ich werde dich anhören, und dann urteilen, Gewitter. Ich will wie die letzten beiden Tage Hinweise sammeln und hoffen dass ich wieder einen Reißer wähle!", sagte Gary und lief Gewitter hinterher. Ihn wählen konnte Schaf ja immer noch.

Narrenwelt
12.05.2011, 22:30
Tod! Überall lauert der Tod. Streckt seine schwarzpelzigen Klauen nach uns aus. Kommt, um uns zu holen. Uns dem Leben zu entreißen. Es gibt kein Entkommen. Nivicola sah sich gefangen in ihrer Ausweglosigkeit. Nur verschwommen hörte sie Möbius' Anklage und Gewitters Gegenargumentation. Nur folgende Worte hörte sie ganz klar: "Folge mir in Richtung des Sees." Der See. Das kühle Wasser würde ihren zitternden Körper beruhigen und ihren Geist wachrütteln. Wasser war es, was sie jetzt brauchte. Mehr instinktiv den bewusst stand sie auf, kämpfte wacker um sich auf den Beinen zu halten. Dann folgte sie Gewitter in Richtung des Gewässers.

gRuFtY
12.05.2011, 22:40
Als Gewitter an einer Stelle angekommen war, die ihm weit genug von allen Gräbern entfernt schien, drehte er sich zu den Schafen um, die ihm gefolgt waren und holte tief Luft. Wieder einmal beneidete er die Schafe, die nicht wie er selbst ums nackte Überleben kämpfen mussten. Dann setzte er zu sprechen an:
"Ich will nicht lange geheim halten, wenn ich für einen Wolf halte: Es ist Mike, Böcklings engster Vertrauter. Mehr als einmal sind sie füreinander in die Bresche gesprungen und mehr als einmal haben wir Mike verdächtigt, doch konnte er jedes Mal seinen Kopf aus der Schlinge ziehen. Erinnert euch nur daran, wie Mike Eier gefressen hat. Ich mag selbst nicht dabei gewesen sein, aber wie unschafisch er Eier frisst, wer hat davon nicht gehört. Nicht nur einmal verhielt er sich äußert unschafisch, und dann denkt daran, wie Anteilnahmslos er hinnahm, das Goliath in Wahrheit ein Mensch war. Wir dachten, Mike wäre gerne ein Mensch, doch dann hätte er um Goliath getrauert. Nein, in Wahrheit ist er so unschafisch, weil er ein Wolf sein muss! Er hat diverse Methoden ausprobiert, um Schaf und Wolf zu unterscheiden, weil er wusste, dass sie nicht funktionieren würden. Nicht einmal hatten diese Ideen Erfolg. Nicht mich solltet ihr zaunen, sondern ihn! Ein enger Freund eines Reißers kann eben auch nur ein Wolf sein."
Gewitter hoffte, dass vielleicht selbst Möbius diesen Worten Gehör schenkte und einsah, dass seine grundlosen Anschuldigungen nicht angebracht waren.

~Jack~
12.05.2011, 23:00
"Und ihr haltet es wohl für besonders schafig für jemanden zu trauern der sich als Mensch entpuppt und uns somit wer weiß wie lange schon etwas vorgespielt hat? Er mag uns geholfen haben zwei Wölfe zu töten aber das ändert nichts daran, dass er ein elender Betrüger war! Ich verstehe nicht wie er es geschafft hat sich als Schaf auszugeben, aber schlussendlich ist es ihm zum Verhängnis geworden!
Und wenn ihr mich tötet schaufelt ihr nur euer eigenes Grab denn ich habe zwar einem Wolf gedient, allerdings nur weil ich ihn tatsächlich für eins der wenigen Schafe hielt die in mir mehr gesehen haben als einen verrückten Menschenliebhaber! Ansonsten bin ich nichts weiter als ein Schaf.
Aber nur zu, tötet mich! Damit macht ihr aber die Chance die Goliath mit seinen Siegen errungen hat nur zunichte, da die Wölfe nicht nur in der Nacht sondern auch am Tage einen Sieg erringen werden!"

gRuFtY
12.05.2011, 23:06
"Trauer ist nicht das richtige Wort für das, was ich wegen Goliath empfinde. Es tut mir Leid, dass ich ihn ob seines Alters unterschätzt habe, und es bereitet mir keine Freunde, dass er gestorben ist. Ich empfinde es als Verlust. Und ich halte dies für ein ehrbares Gefühl, denn egal wie seine Abstammung war, so hat er sein Leben für uns gegeben. Auch wenn sein Körper der eines Menschen war, so war sein Geist, sein Verstand der eines Schafes. Etwas, was man von dir nicht sagen kann.", konterte Gewitter.

Loxagon
12.05.2011, 23:15
"Goliath war in seinem Herzen ein Schaf, was spielt es da für eine Rolle dass er als Mensch zur Welt kam? Wahrscheinlich haben ihn seine wahren Eltern verstoßen und dann haben sich Schafe seiner angenommen! Und ich muss Geweitter zustimmen dass du verdächtig bist, Mike.
Und nachdem ich jetzt gehört habe dass du auf Bäume kletterst um Eier zu fressen ... Dazu müssest du erstmal einen guten Halt haben ... Wie ein Wolf mit spitzen Krallen! und ...Eier? Eier werden von Vögeln gelegt - Wölfe, Vögel ...

Aber es könnte alles durchaus nur Schicksal sein und Mike, du bist in der Tat ein Schaf. Doch sage mir wie wir das klären sollen? Goliath sagte mir dass eines eurer toten Schafe eine Köttelprobe wollte! Wie jedes Schaf weiß sind Schafsköttel anders als Wolfsköttel. aber ich fordere nicht dass wir jetzt alle kötteln, weil ihr euch eh rausreden würdet. Obwohl unschafiges Köttelverhalten egal sein müsste, wenn es hilft die Reißer zu überführen!

Und die gilt es zu überführen! Ich weiß inzwischen dass 2 kleine Lämmchen ermordet worden sind. LÄMMCHEN! KINDER!
Wie kann man nur so grausam sein und Kinder umbringen?
Oder diese alte Schafsdame von der mir berichtet wurde. Eine alte, wehrlose Frau!
Die Reißer morden uns nicht, weil sie uns fressen wollen - sie ermorden uns weil sie wahnsinnig geworden sind!
Es ist diese dunkle, unheimliche Gegend! Ich spüre selbst wie mein Verstand immer wieder abdriftet!

Denkt an den Wolf den wir gestern überführt haben!
Er war verrückt. Er war ein Wolf der sich für ein Schaf hielt!
Ihr wollt mir doch nicht sagen dass dies normal ist. Am Ende halten sich Schafe noch für Wölfe und fressen die Wölfe auf!
Jedenfalls kann ich eines mit Sicherheit sagen. Ich kann es nicht erklären wieso aber in einem Kothaufen steht geschrieben wieviele Schafe noch MINDESTENS auf der Weide sind.

Der Aufzeichnung nach sind mindestens vier von uns Schafe. Die sechs anderen? Dazu stehts nichts geschrieben. Vielleicht kann Glöckchen mehr lesen, sie hat ja eine Ausbildung durch Böckling erfahren. ...wenn denn überhaupt seine Lehren richtig waren - und nicht nur Lügen!"

Gary hatte viel gesprochen.
Doch er musste es tun - und nun fühlte er sich endlich erleichtert.
Ja, er war sich sicher: es war dieser nahegelegende Wald der die Reißer zu hirnlosen Bestien hatte werden lassen.

Lynx
12.05.2011, 23:26
Glöckchen hatte Gewitters Angebot, sich auszuruhen, angenommen und sich etwas Abseits von ihnen in die Wiese gelegt. Sie fühlte sich rundum unwohl. Es gab keinen Goliath mehr, der sich neben sie legen konnte, und es gab kein Glöckchen mehr, das bei jeder ihrer Bewegungen klimperte. Appetit hatte sie verständlicherweise auch nicht, und es war ihr egal, dass ihre Wolle wohl ziemlich zerzaust aussehen musste. So saß sie eine Weile unbehaglich da, bis der neue Leithammel Möbius zu sprechen anfing. Er wies auf Gewitter hin, und klang plötzlich voll von Stolz und Mut. Auch das fühlte sich für Glöckchen ein bisschen merkwürdig an... so viel hatte sich auf einen Schlag verändert.

Gewitter begann nun seine eigene Rede, und beschuldigte Mike. Dieser wiederum verteidigte sich, indem er noch hier, in de Nähe des Grabes, auf Goliahts Vermächtnis herumtrampelte. Weitere Gespräche hörte sie nicht, denn eine Hitze war in ihr aufgestiegen, die sie gar nicht von sich kannte. "Du Heuchler hast dich noch gestern bei Goliath eingeschleimt, nachdem du ihn am Vortag dem Tode weihen wolltest." ,sagte sie zu Mike, und sie musste sich bemühen, um ihn nicht vor lauter Wut zu rammen. Ihre Stimme bebte vor Zorn. "Deine Meinung richtet sich immer gerade danach, wie es zu deinen Gunsten am besten ist. Ich an deiner Stelle würde aufpassen was du sagst."
Mit zusammengebissenen Zähnen wandte sie sich nun von Mike ab, und trat auf den Leithammel zu.
"Ähm... verehrter Leithammel, öh... Möbius?" Es verwirrte Glöckchen ein bisschen, dass das verträumte nun eine so respektvolle Position innehatte, und sie wusste nicht richtig, wie sie mit ihm reden sollte. "Dass mein Bruder vollstes Vertrauen zu euch hatte, sagt einiges aus. Bist du, äh... Seid ihr denn schon länger der Ansicht, Gewitter sei keiner von uns?" Sie konnte sich vorstellen, dass es vielleicht nicht einfach für den neuen Leithammel war, und wollte ihn deshalb ein bisschen unterstützen und seine Anspannung etwas lösen.

~Jack~
12.05.2011, 23:42
Der Tod von Goliath musste Glöckchen das Hirn vernebelt haben wenn sie tatsächlich dachte er hätte sich gestern irgendwie eingeschleimt.
"Keine Ahnung was du gestern glaubst gesehen zu haben aber eingeschleimt habe ich mich bei dem sicher nicht, aber er hatte zumindest gute Arbeit geleistet und einen Reißer entlarvt. Das konnte ich ihm zugute halten. Da wusste ich jedoch auch noch nicht, dass er nichts weiter war als ein Mensch im Schafsgewand! Absolut lächerlich! Am Ende wäre aus dem noch so eine Missgeburt wie Hammelpuffel geworden!"
Mike war absolut egal was dieses naive Mädchen von ihm hielt. Sollte sie ihn doch in ihrer Rage beschuldigen ein Wolf zu sein um am nächsten Tag einen Nervenzusammenbruch zu erleiden wenn sie feststellen muss, was für einen gewaltigen Fehler sie begangen hat.
"Es ist aber wirklich witzig wie ich jetzt wieder beschuldigt werde wo Goliath tot ist. Während er Wölfe erlegt habt wollt ihr wieder einfach wieder jemanden loswerden den ihr für besonders verdächtig haltet nur weil er anders ist und unwissentlich den Wöfen geholfen hat! Habt ihr nichts aus den vorangegangen Tagen gelernt? Die Verdächtigsten von uns haben sich ständig als unschuldig herausgestellt! Wollt ihr wirklich den Untergang unserer Herde zu verantworten haben?!"

R.F.
13.05.2011, 00:12
"Auch wenn ich die ganze Zeit über bei Goliath ein schlechtes Gefühl hatte, hat es sich am Ende als falsch erwiesen...Aber bei ihm war es ja auch verständlich, war er doch ein Mensch. Bei Mike jedoch hab ich eher das Gefühl, dass er kein Wolf ist...ich behaupte nicht, dass er keiner ist, ist nur ein Gefühl...zumindest würde ich dann seine Hinrichtung wenigstens aufschieben, sollte sich herausstellen, dass er doch nur ein normales Schaf ist, dann ist es gut und sollte er sich als Wolf herausstellen, wäre sein Schicksal natürlich besiegelt. Was zumindest dafür spricht, dass er kein Wolf ist, war seine Reaktion, als er vor ein paar Tagen bereits einmal fast am Zaun geendet war. Oder besser gesagt: er wurde einen Tag vor Garrett nominiert, hat aber die selbe Reaktion wie dieser bei seiner Nominierung gezeigt und wir alle wissen, dass Garrett unschuldig war. Tatsächlich haben wir erst bewiesen, dass Wölfe im Angesicht des Todes anscheinend ihrer wölfischen Natur nachgeben und für uns Schafe gefährlich aussehen wollen, weil sie sich so vor dem Tode fürchten. Auch diese Reaktion hatte ich bei Mike nicht bemerkt...statt dessen sollten wir uns vielleicht wirklich auf die Verdächtigen konzentrieren, die in letzter Zeit sehr aggressiv aufgetreten sind."

Narrenwelt
13.05.2011, 12:32
Spät hatte Nivicola realisiert, dass Gewitters Ziel gar nicht der Düstersee gewesen war. Stattdessen hatten alle mitten auf der Heide Halt gemacht. Sie verfolgte die Diskussion über das nächste Zaunopfer. Nachdem sie zuletzt Friedobert aufmerksam zugehört hatte, fragte sie ihn leicht verwundert: "Agressives Verhalten ist mir bisher nur bei Böckling und Goliath aufgefallen, beide sind inzwischen tot…" Nivicola musste hart schlucken. "Wen hast Du also in Verdacht, Friedobert?" Inzwischen hatte sie sich damit abgefunden, dass es vorerst nicht zum See weiterging, daher nahm sie an Ort und Stelle Platz und kaute ungeduldig auf ihrem Fell.

R.F.
13.05.2011, 14:39
"Nicht nur die beiden, du hast diesen Hammelpuffelwolf vergessen. Wir haben ja alle miterlebt, was er kurz vor seinem Tod versucht hatte." antwortete Friedobert auf Nivicolas Frage. "Dagegen stehen die Schafe, die selbst im Angesicht des Todes noch ihre Aggressionen im Griff hatten, das liegt wohl an unserer eigentlich ruhigen Lebensweise. Verdächtig erscheinen mir im Moment besonders Gary und Gewitter, einfach nur auf Grund ihrer recht aggressiven Haltung. Welchen von beiden ich verdächtiger finde, das muss ich aber noch entscheiden...heute Abend."

gRuFtY
13.05.2011, 14:52
"Aggressiv bin ich?", fragte Gewitter, denn Friedobert und Nivicola standen ja noch in seiner Nähe. "Ich habe lediglich versucht, einige Dinge klar zu stellen, denn es ist kein schönes Gefühl, grundlos bedrängt und sogar verdächtigt zu werden. Aber aggresiv? Tatsächlich glaube ich, ohne jegliche Aggression zu handeln, auch wenn ich eingestehen muss, dass mir dies wahrscheinlich nicht komplett gelungen ist.
Mit Aggression verbinde ich Rumgebrülle und Gezanke, nicht jedoch eine strukturierte Argumentation, wie ich sie zumindest versuche."
Langsam begann Gewitter daran zu verzweifeln, dass er von seiner Herde, die vielleicht nie wirkliche Freunde, aber doch Weggefährten waren, verdächtigt wurde, gegen sie zu Handeln. Er realisierte, dass ihm die Leute, denen er oft beigestanden war, nun nach seinem Leben trachteten, nur aufgrund von Lügen und Missverständnissen.

Loxagon
13.05.2011, 16:18
"Lass ihn noch Blödsinn mähen, Gewitter. Wenn dieser Friedobert wirklich erwartet dass wir lächelnd zusehen wie uns die Reißer umbringen ... Das macht ihn verdächtig."

R.F.
13.05.2011, 17:15
"Verdächtig, wieso? Weil ich eine Möglichkeit von vielen durchgehe, in denen einer von euch beiden ein Reißer ist? Wenn mich das verdächtiger machen würde, müsstet ihr euch selbst ebenfalls verdächtiger machen. Warst nicht du es Gary, der du ebenfalls wüst Beschuldigungen aussprichst, obwohl du erst ein paar Tage da bist? Dein Idealsmus, bezüglich der Schafe, die gestorben sind, die du aber nie kennengelernt hast, erscheint äußerst verdächtig."

Kael
13.05.2011, 18:19
Möbius, das Lämmchen, ging zu Glöckchen und sagte ihr: "Ja. Ich weiß schon seit geraumer Zeit, dass Gewitter ein Wolf ist, und ich sagte zu Nivicola bereits einige Tage vorher, sie soll ihn näher beobachten, da er mich damals grundlos für den Elektrozaun vorschlug. Exakt seit diesem Tag weiß ich, dass er ein Wolf ist."
Möbius grübelte. Wie konnte er ihr das einigermaßen verständlich beibringen? "Du kannst dich auf mein Urteil verlassen.", meinte Möbius und nickte Glöckchen zu.

Loxagon
13.05.2011, 18:21
"Nun, es sind immerhin zwei Lämmchen und eine alte Dame ums Leben gekommen - Um das traurig zu finden, um darüber wütend zu werden muss ich nicht von hier sein. Oder dich das kalt lassen, wenn du auf eine andere Weide kämst und dort würden Lämmchen sterben?"

~Jack~
13.05.2011, 18:44
Während die anderen Schafe miteinander stritten kritzelte Mike auf seiner Karte herum, aber wirklich konzentrieren konnte er sich nicht, auch wenn erst ein Schaf für ihn gestimmt hatte.
"Ich weiß nicht ob Möbius Recht hat oder nicht, aber ich will mal sehen ob die Entscheidung Gol...dieses Menschen die richtige war oder nicht. Darum werde ich dich wählen, Gewitter! Falls du ein Wolf bist werden die anderen hoffentlich erkennen, dass ich nicht ebenfalls einer von ihnen sein kann. Wäre doch dumm einen Verbündeten zu töten wenn schon 2 gestorben sind. So viele können schließlich nicht mehr unter uns weilen.
Wenn du aber unschuldig bist...nun, dann tut es mir leid. Aber zumindest wirst du deinen Freund Baron Baa wiedersehen können und Möbius würde seine Wahl in diesem Fall vermutlich bereuen, da sie ihm auf die ein oder andere Weise das Leben kosten könnte."
Daraufhin wollte er versuchen sich wieder auf die Karte zu konzentrieren, jedoch erfolgslos.

Kurze Zeit später erblickte man ihn vor einem Stein sitzen auf dem ein Ei von den Strahlen der im Untergang befindlichen Sonne gebraten wurde.

Loxagon
13.05.2011, 19:14
"...der meckert dass Golitah ein Mensch war, aber er? Er brät sich ein Ei in der Sonne!
Mike ... Ich finde, das er sich sehr seltsam verhält. Das kann eigentlich nur eines heißen!"

R.F.
13.05.2011, 19:24
"Kein Schaf würde das kalt lassen, wenn irgendwo ein Lamm stürbe, allerdings erscheint mir deine Trauer sehr übertrieben, als ob du uns unbedingt mit allen Mitteln überzeugen wolltest, dass du ein Schaf bist. Aber genau damit machst du dich nur noch auffälliger und verdächtiger. Dazu kommt noch, dass du andere Schafe scheinbar nach ihren Gewohnheiten beurteilst. Goliath war ein Mensch, der sich wie ein Schaf benommen hat. Dennoch war er für uns Schafe, wieso sollte ein Schaf, das sich wie ein Mensch benimmt, dann ein Wolf sein? Sehr merkwürdig. Aus diesem Grund, Gary, erscheint es mir sehr einleuchtend, dass du einer von ihnen bist!"

Lynx
13.05.2011, 21:09
"Hm..." Glöckchen dachte über die Worte des neuen Leithammels nach, und irgend etwas an ihm kam ihr vertraut vor. Trotzdem hatte sie auch die anderen Anklagen gehört, und sie war hin und hergerissen. Einerseits traute sie Goliaths Urteil, und somit auch Möbius in gewisser Weise, andererseits war da ihr persönlicher Stolz, und ihre tiefe Trauer, das beides mit Füßen getreten wurde. Glöckchen seufzte noch einmal und blickte in den Himmel. Goliath hatte Mike einmal gewählt, und sie hielt ihn von Anfang an für ganz etwas anderes, als ein Schaf dieser Gemeinschaft. Sie würde heute wohl erst einmal diesem Gefühl trauen.

Neadyn
13.05.2011, 21:55
Nun war wieder die Zeit für die tägliche Abstimmung gekommen. Fluffy hatte den Reden von dem Leithammel und Gewitter gelauscht und versucht, sich ein Bild von der Gesamtsituation zu machen.
Dazu hatte sie sich unter ihren Lieblingsbaum am See gelegt, auf dem Rücken liegend den sich immer röter färbenden Himmel beobachtet, und leise mit ihrem Baum gesprochen, während eine kühle Brise durch seine Äste rauschte.

"Was soll ich nur tun, mein Lieber? Ich war schon mitverantwortlich für den Tod von zweier unschuldiger Schafe. Ich kann schon diese zwei nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, wie soll ich einen weiteren verkraften? Und was noch viel wichtiger ist, was für Folgen würde das für die Herde haben? Aber ich kann mich meiner Pflicht nicht entziehen." Fluffy rollte sich schwerfällig auf ihre Seite und sah die Wasserschmetterlinge über dem von der Sonne rötlich gefärbten Wasser tanzen. Warum machte sie deren Anblick auf einmal so traurig?
"Weißt du, ich habe jetzt wirklich mein Bestes gegeben, um den Anderen nicht zur Last zu fallen und ihnen zu helfen. Das macht mich wirklch glücklich. Und ich habe so viele neue Freunde gewonnen, ich kann den Gedanken nicht ertragen, sie an die Wölfe zu verlieren. Und der kleine Träumer, er hat gesagt, er würde bald sterben. Oh...oh, was soll ich nur tun?"
Ihre Gedanken schweiften etwas ab. "Wenn ich nur nicht so furchtbar unnütz wäre, weißt du, dann könnte ich die Herde vielleicht vor dieser Plage beschützen. Wenn ich nur etwas klüger wäre, dann könnte ich die Übeltäter erkennen und sie für immer von dieser Herde vertreiben und es würde wieder so werden wie früher..." Tränen traten in ihre Augen. "Aber das ist lächerlich zu glauben. Ich bin einfach nicht geeignet für Entscheidungen und dergleichen. Immer müssen Andere mir helfen. Aber wenn meine Freunde schon so viel für mich tun, muss ich ihnen das auch zurückgeben. Möbius ist so ein Freund. Er hat nie über mich gelacht und immer meine Entscheidungen, so dämlich sie auch gewesen sind, akzeptiert. Nun ist es an mir, ihm zu helfen. Deshalb klage ich Gewitter an. "
Die Blätter des Baumes raschelten leise, als ob sie ihr zustimmen wollten. "Ich hoffe, ich tue das Richtige, mein Lieber", flüsterte sie ihm noch zu, als sie sich an seinen harzigen Stamm lehnte und voller Erschöpfung die Augen schloss.

Lynx
13.05.2011, 22:04
Bevor der Tag sich endgültig dem Ende neigte, wanderte Glöckchen zu den Kotscheiben. Gestern hatte sie sich auf diesem Weg stark gefühlt, doch diesmal zitterte sie. Nicht nur, dass sie sich nun sehr einsam vorkam, es war auch ungewiss, welche Zukunft die Schafe ereilen würde.


Tag 1 nach Möbius

Ein schwarzer Tag hat unsere Gemeinschaft ereilt, denn die glorreichen Taten des letzten Leithammels Goliath haben ein jähes Ende genommen. Die ganze Weide trauerte aufgrund des großen Verlustes.
Als Nachfolger hatte der große Goliath das junge Schaf Möbius auf einem Kothaufen vermerkt. Dieser stürzte sich sogleich in seine Pflicht, und beschuldigte Gewitter, ein Reißer zu sein.
Heftige Diskussionen brachen daraufhin aus, und Gewitter klagte seinerseits Mike an. Dieser lästerte nicht nur offenkundig über Goliath, sondern versuchte erneut alles, um seinen wertlosen Hintern zu retten. Als vollkommen objektiver Schreiber hier kann ich sagen, dass Mike der Weide immer mehr Unbehagen bereitet.

Nun entscheidet sich, ob es Gewitter oder Mike treffen wird. Gleichzeitig stellt sich auch heraus, ob Möbius in die Hufstapfen des letzten Leithammels treten kann. Die Schafe sehen erwartungvoll der Abenddämmerung entgegen.

~In ewiger Erinnerung an Leithammel Goliath.

gRuFtY
14.05.2011, 14:04
Dass es dämmerte nahm Gewitter nur noch am Rande war. Es hatte leicht zu regnen begonnen. Bis eben hatte er den Abend genossen, denn er wusste, es war sein letzter. Jetzt begannen ihn die übrigen Schafe der Heide in Richtung des Zaunes zu drängen und der Regen wurde stärker.
"Ich war lange Zeit friedlich, hab euch gegeben, was ihr wolltet und so dankt ihr es mir. Nun, wirklich verübeln kann ich es euch nicht einmal, schließlich trefft ihr den richtigen. Ja, ich bin ein Wolf. Doch bin ich auch Gewitter. All die Jahre, die ich hier gelebt habe, war ich immer ein Wolf, habe mich jedoch nie an der Herde vergangen. Ich kannte eine Möglichkeit nach draußen zu kommen, um hab mich an den Wesen außerhalb der Weide gütlich getan.
Bis jener Tag kam.
Kurz bevor Napoleon von uns gerissen wurde, waren weitere Wölfe auf die Weide gelangt. Ich verrate euch nicht, wer sie hinein ließ, ich war es jedenfalls nicht. Als sie begannen, Schafe zu fressen, erst seit dem konnte auch ich nicht widerstehen.
Dennoch schmerzten mich viele Tote. Besonders Baron Baa hätte nicht sterben müssen, er war wirklich ein Freund für mich. Aber wahrscheinlich hätten meine Mitwölfe ihn eh früher oder später gerissen. Wie dem auch sein, seht mich noch einmal in meiner wahren Gestalt und merkt euch, dass ihr keine Chance habt. Ihr werdet ausgelöscht werden, denn mit jedem Wolf der stirbt, wird die Wut der anderen größer."
Mit diesen Worten riss Gewitter sich das Fell vom Leib und präsentierte seinen Wolfskörper, von dem niemand erwartet hätte, dass er in das Fell gepasst hätte.
Gewitters qualvolles Heulen, als er in den Zaun getrieben starb, wurde nur vom Donnern der Blitze am Himmel übertönt.

Karl
14.05.2011, 14:06
Die Sonne verschwand am Horizont und die Herde musste wieder ein Mitglied verabschieden, beziehungsweise an den Zaun werfen. Diesmal war das Opfer Gewitter. Doch die Erfolgssträhne der Schafe riss nicht ab, unter Gewitters Fell verbarg sich ein weiteres garstiges Biest! Ein weiterer Wolf war gefallen. Doch die Wölfe waren nicht am Ende, im Gegenteil, dass frische Blut ihrer Kameraden heizte sie erst richtig an. Wie viel Chancen hatte die Herde noch?

Die Nacht geht bis heute Abend, dem 14. Mai 2011. Wer wird diese Nacht fallen?