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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wiener Klassik Reloaded



Sakow
01.03.2011, 10:16
Tach.

Ich hab vor einigen Jahren in dem Thread Klassik: Komponist in aller Heimlichkeit... (http://www.multimediaxis.de/threads/119252-Klassik-Komponist-in-aller-Heimlichkeit...) einige, damalige Werke von mir vorgestellt.
Da sich ein Komponist nie im Stillstand bewegen sollte, hat sich in der Zwischenzeit wieder einiges getan. Silistisch bin ich immernoch in der Wiener Klassik unterwegs, gelegentlich auf mal in der Frühromantik. Die Musik selbst hat sich aber geändert.

Im Folgenden stell ich einfach einige aktuelle Werke vor, die man als MP3 downloaden kann. Wem das nicht reichen sollte, der schaut einfach mal hier (http://cjv-info.blogspot.com/) nach. ;)

Als Erstes, das für mich derzeit am bedeutendsten Werk, das Klavierkonzert (mein Siebtes, anbei bemerkt) in Es-Dur (CJV 96). Es wurde letzten Jahres im Dezember fertig, und hat gut ein halbes Jahr Arbeitszeit verschlungen.
Download (http://rapidshare.com/files/437044512/Klavierkonzert_Nr._7.rar)

Als Zweites das davor entstandene Klavierkonzert (6) in B-Dur. Insgesamt kürzer, kleiner besetzt etc. und im Prinzip auch "gemütlicher" komponiert. :D
Download (http://rapidshare.com/files/411131798/Klavierkonzert_Nr._6.rar.html)

Weg von den Konzerten, ab zu den Sonaten. Eine Sonate für 2 Klaviere in F-Dur, die ebenfalls letzten Dezember fertig wurde.
Download (http://rapidshare.com/files/437050704/Klavierduett_Nr._2_F-Dur.rar)

Und fehlen darf natürlich auch nicht die klassische Klaviersonate (also nur für ein Klavier^^). Diese Klaviersonate (4) in C-Dur ist ein recht fröhliches Werk.
Download (http://rapidshare.com/files/447702638/Klaviersonate_Nr._4_C-Dur.rar)

Für Klassik-Kenner darf natürlich auch ein Streichquartett nicht fehlen. Kürzlich bekam ich einen freiwilligen Auftrag zu zwei Stück, und das eine erfreute sich da einiger Beliebtheit, nämlich das Streichquartett in C-Dur (4).
Download (http://rapidshare.com/files/441088647/CJV_105_Streichquartett4_C-Dur_.rar)

Den meisten ist die Wiener Klassik zu fröhlich (was ich anbei erwähnt nicht so empfinde). Darum gibts jetzt ein paar Werke, die in äh...äußerst schlechter Laune entstanden. :D Da hätten wir einmal eine Orchesterfuge in c-moll, die letzten Mai entstand.
Download (http://rapidshare.com/files/426106962/CJV_093_Fuge_in_c-moll_x.mp3)

Dann noch so ein kurzes Werk; ein Klavierstück (Fantasie) in a-moll, die letzten November entstand. An einem Tag sogar, wenn ich mich recht erinnere.
Download (http://rapidshare.com/files/444634100/CJV_104_Fantasie.mp3)

Letztlich noch ein Werk, welches im alten Thread zuletzt noch erwähnt wurde, aber hier nicht fehlen darf; das Klavierkonzert (Nr. 5) in h-moll. Wurde letzten Januar fertig.
Download (http://rapidshare.com/files/344319104/Konzert_f__r_Klavier_und_Orchester__5__in_h-moll.rar)

So, bis hierhin. Es wird eh keiner alle Werke anhören - würde ich schließlich auch nicht. :p Pickt euch einfach das Werk raus, was euch am meisten anspricht - und vielleicht gefällt es euch. Falls nicht, bitte ich demütigst um Nachsicht... ;)

Komponieren ist für mich die spannendste Sache der Welt. Fange ich ein Werk an, ist das leere Notenpapierblatt wie eine Einladung in ein Abenteuer. Daneben ist Komponieren aber vorallem eins; Zeitverschwendung, denn weder ist die Musik gefragt, noch bringt sie Geld. Ich würde darum, falls dir das Werk gefiel, höflichst darum bitten, falls du jemanden kennt der einen kennt (usw ;)) der Interesse haben könnte, mich zu empfehlen.
Auch kann es nicht schaden, bei Seiten wie Facebook etc. eine Empfehlung auszuschreiben. *g* Es wäre zumindest eine nette Geste, die viele Arbeit zu entlohnen.

Ansonsten; viel Vergnügen.


Chris

Cuzco
02.03.2011, 23:35
Lieber Christian,

ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen und mir gleich vollgas Dein Streichquartett in C-Dur heruntergeladen - schließlich sind es ja mp3s gewesen und mein Interesse an den Kompositionen eines jungen Wiener-Klassik-Freaks war geweckt. Außerdem ist es laut Deines Werkverzeichnisses schon Nummer einhundertfünf - man lasse sich das mal auf der Zunge zergehen. Ich bin froh, wenn ich überhaupt irgendwann mal so viel komponiert haben werde.

Leider klingt das Ganze, wie wenn ein Igel die Speiseröhre runterrutscht (mit Stacheln und so), denn anstatt ein Streichquartett zu wählen, um Deine Komposition einzufiedeln, benutzt Du nicht nur MIDI, sondern auch noch den popeligsten Klangerzeuger, den es gibt. Bei den hohen Portato-Passagen auf einem Ton im zweiten Satz bekommt man davon sogar Zahnweh.

Weil Du ja schreibst, Wiener Klassik sei nicht da um Geld zu verdienen: Sei Dir gewiss, wenn man es so anstellt wie Du, dann trifft das zu.

Deine Komposition in allen Ehren, aber spiel das Zeug lieber auf einem Klavier ein, nimm es dann auf. Wenn Du schon MIDI ablieferst, dann solltest Du eher die MIDI-Datei online stellen. Das dauert dann nicht 7 Minuten zum Runterladen bei Rapidshare, sondern nur 5 Sekunden und ist zudem schöner, weil ich das dann mit eigenen Klangerzeugern anhören kann, die ich auch selbst zum Komponieren benutze, die allerdings auch nach den Instrumenten und nicht nach einer heiseren Soundkarte klingen.

Genug der Rüge: Erst mal ein wirklich anerkennendes Lob für Deine Leistung. Es gehört schon einiges dazu, sich so etwas aufzuhalsen und dann weit über 100 solche Stücke zu schreiben.

Leider läufst Du in diesselbe Gefahr, wie der gute Mozart, der bspw. 40 Sinfonien geschrieben hat von denen 20 relativ ähnlich klingen. Schuld ist nicht nur die strenge Sonatenhauptsatzform, sondern teilweise einfach auch, dass man es zu sehr konstruiert. Ein gutes Beispiel ist der Komponist Giovanne Simone Mayr (hierzulande auch als Johann Simon Mayr) bekannt, der ein Gesamtwerk in dem Umfang verfasst hat, wie Haydn, Mozart und Beethoven zusammen. Dass er wie am Fließband komponiert hat, hört man seinen Kompositionen auch an. Alles klingt gleich - Mozart, Haydn, dann mal ein bisschen Gran Opera da Buffa Italiana... Beethoven hingegen war außergewöhnlich - hat aber auch nicht wie am Fließband komponiert (nur 9 1/2 Sinfonien). Und er war revolutionär, seiner Zeit zumindest voraus. (Fast) jedes seiner Stücke unverwechselbar mit einer ganz eigenen Seele. Das fehlt Deinen Kompositionen noch etwas - wobei einige gute Ideen dabei sind.

Was ich damit sagen will: Hör niemals mit der Komposition auf - es macht Dir so viel Spaß und das merkt man auch(, auch wenn's den Zuhörern manchmal nicht so viel Spaß macht). Aber versuch Dich mal weiterzuentwickeln und einen ganz eigenen Stil zu finden - und vielleicht bringst Du mal mehr harmonische Finessen ein. Bisher ist es eher noch so eine Art Handwerk - aber Musik muss leben - und besonders sein - sie muss uns berühren. Davon mache ich persönlich immer den Erfolg eines Musikstückes aus. Bei Dir merkt man, dass das Handwerkzeug da ist, das hast Du mit über 100 Werken bewiesen - es wäre aber schön, wenn mal etwas geschehen wird. Habe schon mal vor einem guten Jahr auf Youtube ein paar Dinge angehört - und ich glaube seitdem ist nix passiert. Der erste Schritt wäre die Richtung einigermaßen anständige Sample-Library. Diese kostet zwar ein paar 100 Öcken, aber wer so gerne komponiert, für den rentiert es sich im Übermaß.

Wie schon gesagt, ich finde es an sich geil, was Du machst - aber Du musst es noch richtig verpacken, weil ich glaube auch mal, dass die wenigsten im Multimediaxis privat Klassik hören und um die Leute dazu zu bringen, Deine Musik auch zu mögen und zumindest zu verstehen, bedarf es wenigstens einer ordentlichen Präsentation. Und genau da fehlt es leider am meisten.

Komponiere fleißig weiter, traue Dich ruhig mal, was Neues auszuprobieren, aber schaffe dieses MIDI-Gedudel schnell ab. Vielleicht findest Du ja mal Leute, die das einspielen - dann kannst Du's aufnehmen und Du glaubst nicht, wie geil es ist, seine eigene Mucke von richtigen Musikern serviert zu bekommen.

Greetz, Cuzco

Sakow
06.03.2011, 15:05
Leider klingt das Ganze, wie wenn ein Igel die Speiseröhre runterrutscht (mit Stacheln und so), denn anstatt ein Streichquartett zu wählen, um Deine Komposition einzufiedeln, benutzt Du nicht nur MIDI, sondern auch noch den popeligsten Klangerzeuger, den es gibt. Bei den hohen Portato-Passagen auf einem Ton im zweiten Satz bekommt man davon sogar Zahnweh.


Das ergeht nicht nur dir so, sondern den meisten anderen auch. Midi ist sehr, sehr stark gewöhnungsbedürftig. Ich (und einige wenige andere) nehm inzwischen nurnoch die töne wahr, nicht mehr den Klang. Natürlich wäre mir ein richtiges Streichquartett lieber, aber ich hab nunmal keins.

Diese Wunderprogramme, von denen du redest, besitze ich im übrigen einige, und hab sie alle für miserabel empfunden. Sie klingen zwar recht hübsch, aber das System ist kein bisschen ausgereift, sodass viele Stimmen im Geräuscherausch untergehen. Ich verwende es nur ganz selten, bei langsamen Sätzen (zum Beispiel bei den Klavierkonzerten 5 und 6).


Leider läufst Du in diesselbe Gefahr, wie der gute Mozart, der bspw. 40 Sinfonien geschrieben hat von denen 20 relativ ähnlich klingen. Schuld ist nicht nur die strenge Sonatenhauptsatzform, sondern teilweise einfach auch, dass man es zu sehr konstruiert. Ein gutes Beispiel ist der Komponist Giovanne Simone Mayr (hierzulande auch als Johann Simon Mayr) bekannt, der ein Gesamtwerk in dem Umfang verfasst hat, wie Haydn, Mozart und Beethoven zusammen. Dass er wie am Fließband komponiert hat, hört man seinen Kompositionen auch an. Alles klingt gleich - Mozart, Haydn, dann mal ein bisschen Gran Opera da Buffa Italiana... Beethoven hingegen war außergewöhnlich - hat aber auch nicht wie am Fließband komponiert (nur 9 1/2 Sinfonien). Und er war revolutionär, seiner Zeit zumindest voraus. (Fast) jedes seiner Stücke unverwechselbar mit einer ganz eigenen Seele. Das fehlt Deinen Kompositionen noch etwas - wobei einige gute Ideen dabei sind.

Wenn man Beethoven und Mozart vergleicht, muss man vorsichtig sein. Mozarts erste Sinfonien hatten damals noch keinen eigenständigen Wert, sondern wurden als Overtuere für Opern benutzt - darum ist alleine schon ihre Länge eingeschränkt. Wenn man die Sinfonien Beethovens entgegenhält, sollte man wohl auch nur die letzten Sinfonien Mozarts dafür in Betracht ziehen. Die letzten 3 Sinfonien Mozarts entstanden anbei erwähnt auch am Fließband, was ihrer Qualität indess keinen Abbruch tut. Ach, und die Anektode zu Beethovens erstem Klavierkonzert sollte man sich auch mal zu Gemüte ziehen, zum Thema Fließband und so... :D Das waren eben Genies, mit denen ich mich auch keinesfalls vergleichen will.

Von Mayr ist, soweit ich weiß, auch nur ein ganz winziger Teil seiner Werke erhalten geblieben, oder? Ähnlich wie bei Vivaldi.



Komponiere fleißig weiter, traue Dich ruhig mal, was Neues auszuprobieren, aber schaffe dieses MIDI-Gedudel schnell ab. Vielleicht findest Du ja mal Leute, die das einspielen - dann kannst Du's aufnehmen und Du glaubst nicht, wie geil es ist, seine eigene Mucke von richtigen Musikern serviert zu bekommen.

Wenn alles gut geht, wird mein Es-Dur KK kurz nach Ostern in Ulm aufgeführt. Da würde ich dann selbstverständlich ein Mikro mitlaufen lassen.

Vielen Dank übrigens, für deine Antwort. :A

DSA-Zocker
07.03.2011, 15:42
Diese Wunderprogramme, von denen du redest, besitze ich im übrigen einige, und hab sie alle für miserabel empfunden. Sie klingen zwar recht hübsch, aber das System ist kein bisschen ausgereift, sodass viele Stimmen im Geräuscherausch untergehen. Ich verwende es nur ganz selten, bei langsamen Sätzen (zum Beispiel bei den Klavierkonzerten 5 und 6).

Welche hast du denn? Da gibts nämlich gewaltige Qualitätsunterschiede ;)

Sakow
23.04.2011, 21:06
Neue Sinfonie, und so...


Noten + Mp3 (http://imslp.org/wiki/Symphony_No.7_in_E-flat_major_%28Junck,_Christian%29)




@DSA-Zocker: Ich weiß die Namen nicht mehr, es ist 2 Jahre her, dass ich mich da mal durch-ackerte. Das, was bei Finale schon mit drin ist, ist jedenfalls das Garritan Pro Orchester. Das ist jedenfalls Müll, zumindest für Werke mit hoher Geschwindigkeit. :\
Ich wäre allerdings natürlich für jeden Tipp dankbar, einer Simulation die ich vielleicht noch nicht kenne. :A