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Red Eye
10.02.2011, 19:53
Der Wanderer

Ein Wandere trotte, mit seinem Pferd im Schlepptau, durch einen Wald. Dieser war in Zwielicht getaucht, dass durch einen fast vollständigen Mond und dessen Licht erzeugt wurde. Der Wanderer
selbst war in eine pechschwarze Robe getaucht, sein Gesicht von einer Kapuze verdeckt. Ein kleiner Dolch ragte aus seinem braunen Gürtel hervor. Er humpelte, leicht angeschlagen, den grau gepflasterten Waldweg entlang, mit einem Widerhall seiner Schritte, hervorgerufen durch das Klacken der Hufe des Pferdes auf den Steinboden.

Nach ein paar hundert Metern blieb der Wandere urplötzlich stehen, das Pferd hatte die Ohren angelegt, es hatte etwas gehört. Der Wanderer horchte in den Wind hinein, achtete auf jedes ungewöhnliche Geräusch, dass die Stille durchbrach. Er hörte Schritte, nur vorhanden durch das leise Platschgeräusch wenn der nasse Waldboden einsackte.

Langsam umklammerte die Hand des Wanderers den Griff des Dolches und zog ihn aus dem Gürtel heraus. Doch der Verfolger war schneller. Ein schnelles Surren durchschnitt die Stille und eine Pfeilspitze bohrte sich tief in die Wade des Pferdes. Dieses wieherte laut, trat aus und rannte, seinen Führer nicht beachtend, blindlings in den Wald hinein. Der Wanderer stand nun ohne jegliche Deckung auf dem offenen Waldweg.

Er hörte keine Schritte mehr, der Angreifer musste nun auf einem Baum sitzen, daher auch der genaue Schuss. Er horchte wieder, hörte das Spannen der Bogensehne und warf den Dolch mit größter Anstrengung in die Äste des Baumes aus dessen Richtung das Geräusch kam. Das unverkennbare Geräusch, wenn Metall sich in Fleisch bohrt, bestätigte seinen Treffer. Das leise Tropfen von Blut wurde durch das Einsickern im Waldboden gedämpft, dann folgte ein Knacken und der leblose Körper fiel aus der Krone des Baumes und knallte auf den Boden.

,,Schon wieder ein Attentäter...“, murmelte der Wanderer und zog den Blutigen Dolch aus dem Kopf des vermummten Attentäters und wischte ihn an einem großen Buschblatt ab. Dann begab er sich aus der Böschung, zurück auf den Steinweg, weiter seinem Ziel entlang, weiter in den Wind horchend...

Aenarion
10.02.2011, 21:35
An und für sich nicht so schlecht, wenn auch nichts Berauschendes. Abgesehen von ziemlich vielen Tipp-/Rechtschreibfehlern gibt es da aber ein paar Stellen, die etwas... ungeschickt formuliert sind:


Dieser war in Zwielicht getaucht, dass durch einen fast vollständigen Mond und dessen Licht erzeugt wurde.
Ich weiß nicht, ob "erzeugt hier das richtige Verb ist, und wenn dann wird es durch den Mond selbst erzeugt, oder von dessen Licht, aber nicht beides, sonst klingt das, als würde der Mond fröhlich Schatten produzieren.


[...]mit einem Widerhall seiner Schritte, hervorgerufen durch das Klacken der Hufe des Pferdes auf den Steinboden.
Ich bin erst beim dritten Mal durchlesen draufgekommen, was der Satz wirklich heißen soll. Den Satz musst du irgendwie umschreiben, schon mal weil "Widerhall" nicht das heißt, was du hier meinst, oder zumindest nicht ganz. Und die Formulierung mit "mit" ist auch irgendwie komisch, wenn auch leicht poetisch angehaucht (passt aber nicht wirklich hinein, finde ich).


[...]urplötzlich[...]
Das ist wohl reine (Sprachs-)Geschmackssache, aber "plötzlich" reicht mir da völlig.


Er hörte Schritte, nur vorhanden durch das leise Platschgeräusch wenn der nasse Waldboden einsackte.
"Vorhanden" passt da nicht ganz... Und das, was er hört, sind eben die "Platschgeräusche" und nicht die Schritte per se. Also würde ich eher etwas schreiben wie "er hörte Platschgeräusche, wenn der nasse Waldboden einsackte" oder so. Ist aber irgendwie recht schwer, Schritte hineinzubringen, wenn noch gar niemand erwähnt wurde, der diese machen könnte. Am besten fände ich so etwas wie "er hörte den nassen Waldboden unter vorsichtigen Schritten leise platschend einsacken."... oder so.


Der Wanderer stand nun ohne jegliche Deckung auf dem offenen Waldweg.
Ich weiß was du meinst und es passt eigentlich auch so, aber "offener Waldweg" klingt irgendwie antithetisch. Ich würde das "offenen" weglassen...

In den letzten beiden Absätzen kommen ein paar inhaltliche Fehler auf.
Wenn es ein genauer Schuss war, aus einem Baum heraus, müsste er den Wanderer direkt treffen, nicht dessen Pferd, das ja hinter ihm geht.
Ich bezweifle auch, dass man das Tropfen von Blut, bevor der Körper auf dem Boden fällt, hören würde, selbst auf einem Steinboden.
Ich glaube auch nicht, dass der Kopf das ideale Ziel für ein Wurfmesser ist, ich glaube auch nicht, dass sich ein Dolch durch den Schädel bohren könnte.

Im letzten Satz schließlich müsste es "entgegen" statt "entlang" heißen.

Wie gesagt, insgesamt nicht schlecht, aber ich würde das Ganze nochmal überarbeiten, nicht nur das, was ich genannt habe, sondern einfach mal den ganzen Text durchschauen und den Stil verbessern (sowie die große Anzahl vor Allem auch an dass/das- und Beistrichfehlern).

faucon
10.02.2011, 22:33
Abgesehen von dem was Aenarion bereits gesagt hat:

Einen Dolch wie ein Wurfmesser werfen stelle ich mir ziemlich unmöglich vor. Und dazu noch einem im Baum verborgenen, vermummten Angreifer bei Zwielicht in den Kopf. Nicht gegen deinen Wanderer, aber so übertriebene Fähigkeiten traue ich ihm nicht zu.

Die Charaktere sind mir etwas zu klischeehaft. Der gebeugte, verletzte, schweigsame Über-Skill Meister mit dubioser Bestimmung und der superböse schwarze Ninjapiraten-Attentäter. Versuche doch mal frischen Wind in die in die Geschichte zu bringen.

Leider wollte bei mir auch nicht wirklich Atmosphäre aufkommen, vielleicht liegt das aber auch an den paar verstolperten Formulierungen.


Für einen ersten Versuch nicht schlecht, aber überarbeitungswürdig :)