Narcissu
14.12.2010, 01:02
Seid gegrüßt,
die Zeit fliegt dahin, manchmal passiert viel Erinnerungswürdiges, aber immer frage ich mich rückblickend, wie schnell ein Jahr vorbeigehen kann. Mittlerweile bleiben mir nur noch gute anderthalb Jahre bis zum Abitur und danach geht es vermutlich auch recht zügig mit dem Studium weiter.
Momentan besuche ich die Jahrgangsstufe 12 eines Gymnasiums und abgeschaffte Studiengebühren sowie ausgesetzer (oder eher: abgeschaffter) Wehr- und Zivildienst tilgen meine größten Sorgen und machen den Übergang von Schule zum Studium mehr oder weniger fließend. Es besteht sogar der Druck, möglichst schnell einen Studienplatz zu finden, da in Nordrhein-Westfahlen ein Jahr später der Doppeljahrgang die Universitäten und Fachhochschulen stürmen wird, weshalb es von signifikantem Nachteil wäre, bis dahin keinen Studienplatz zu haben.
Da stellt sich die Frage: Was studiere ich eigentlich? Dies ist eine Frage, die ich schon seit langer Zeit vage beantworten konnte. Es gibt viele Bereiche die mich ansprechen würden, aber mittlerweile hat sich aus verschiedenen Gründen ein Fach herauskristallisiert, das ich nun zu studieren beschlossen habe.
Deutsch, Englisch, Philosophie und Informatik sind Bereiche, die mich besonders interessieren. Ich habe aber nicht vor, Linguistik, Germanistik oder Anglistik zu studieren, und zwar aus dem simplen Grund, dass ich nicht vorhabe, meine berufliche Zukunft auf diese Bereiche festzulegen. Philosophie ist ebenfalls ein hochinteressanter Bereich, aber mit dem Fach allein kann man an sich wenig anfangen und ich ziehe auch keine philosophieorientierte Berufszukunft in Erwägung.
Darüber hinaus bin ich generell sowieso eher autodidaktisch veranlagt, das heißt, wenn ich mich für etwas interessiere und ein eventuell nötiges Grundwissen mit mir bringe, lerne ich nicht für schulische Zwecke, sondern weil es mich interessiert oder ich es brauche.
Beispiel Englisch: Bis zur siebten Klasse war ich ausgesprochen schlecht in Englisch, bis mein Interesse durch englische Bücher, englischsprachige Videospiele, englische Filme und englische Internetforen geweckt wurde und von dort an einen Sinn in der Sprache für meine persönlichen Zwecke sah. Ich will nicht sagen, dass ich in der Schule seitdem im Unterrichtsfach Englisch wenig gelernt habe, aber nach dem obligatorischen Startschuss hat die wesentliche Vertiefung meiner mehr oder weniger fundierten Englischkenntnisse dadurch stattgefunden, dass ich täglich direkt mit der Sprache in für mich praktischer Anwendung konfrontiert wurde, was letztendlich auch in einem regen Interesse an der Sprache an sich unverzweckt resultierte.
Aber nun zurück zum eigentlichen Thema. Irgendwie haben sich alle Fächer mehr oder weniger selbst ausgeschlossen, mit der Ausnahme eines Faches.
Dieses Fach heißt Informatik. Zu genauerer Festlegung bzw. Eingrenzung habe ich allerdings noch nicht gekommen. Zwar ist klar, dass ich keine Wirtschafts-, Bio- oder Geoinformatik studieren will, sondern eher die unmittelbare Informatik (z.B. als Kommunikationstechnik oder als Anwendung in medialen Bereichen), aber im Grunde genommen ist noch alles offen.
Mein Interesse in Physik hält sich in Grenzen. Mathematisch besteht zwar ein stärkerer Forschungstrieb, aber die Mathematik an sich weiß mich auch nicht zu reizen. Eher Logik oder Algorithmen machen sie für mich zumindest teilweise interessant.
Okay, nun zum eigentlichen Thema meiner Frage: Dass im Titel dieses Threads das Wort Japanologie fällt, ist nicht zufällig. Es ist tatsächlich mein Bestreben, neben der Informatik auch Japanologie zu studieren, am liebsten mit dem Schwerpunkt auf Sprachwissenschaften (wobei Geschichte, Gesellschaft und Kultur auch interessante Gebiete sind).
Die Frage, warum dies mein Wunsch ist, lässt sich leicht beantworten: Ich interessiere mich für Japan. Ich interessiere mich für Sprachen. Ich interessiere mich für die japanische Sprache und habe darüber hinaus auch einige Anwendungszwecke für sie, sei es auch nur eine Vertiefung meiner Hobbys.
Die Fächerkombination Informatik-Japanologie mag recht ungewöhnlich sein, da dies durch und durch unterschiedliche Themengebiete mit vermutlich nur geringen Überschneidungen sind. Der Studienwunsch des einen hat mit dem des anderen auch nichts zu tun.
Ebenso wie es bei Englisch, Deutsch und Philosophie der Fall ist, hat auch mein Interesse für Informatik und Japanisch (und japanische Kultur) seinen Ursprung in persönlichen Interessen. Es war nicht der Schulunterricht, der mich in das Programmieren eingeführt hat und die meisten meiner Kenntnisse habe ich autodidaktisch erworben.
Als Schüler scheint mit der Ablauf des Studiums allerdings noch ein wenig unbekannt zu sein. Kryptisch mittlerweile nicht mehr, aber obwohl ich mich schon häufiger informiert habe, habe ich noch immer keine genaue Vorstellung vom Studium an sich. Mehr Arbeit, insbesondere zuhause und mehr Selbstständigkeit sind natürlich selbstverständlich. Aber da hört es auch schon fast auf.
Über das Informatik-Studium herrschen ja sehr unterschiedliche Meinungen, aber darüber mache ich mir allerdings weniger Sorgen. Meine Fragen betreffen eher das Japanologiestudium oder sind struktureller Natur.
Ich habe bisher in Erfahrung gebracht, dass das Japanologiestudium sehr arbeitsintensiv ist. Wie könnte es auch anders sein, wenn man eine andere Sprache und drei komplett neue Schriftsysteme lernt? (Wobei Hiragana und Katakana ja recht zügig zu erlernen sind; mehr Sorgen bereiten mir da durchaus die Kanji.)
Erst mal eine Frage vorweg: Haltet ihr es für totalen Schwachsinn, eine Kombination von Informatik und Japanologie anzustreben? Ich weiß, dass es prinzipiell möglich ist und dass es Leute gibt, die es bereits getan haben, aber gibt es hier jemanden, der mir – aus welchen Gründen auch immer – sehr stark davon abraten würde?
Dann die nächste Frage: Ich würde am liebsten Informatik als Hauptfach studieren und Japanologie als Nebenfach. Da ich auch meine Zukunft auch eher im IT-Bereich als in Japan sehe, ist für mich klar, dass Informatik für mich im Vordergrund steht.
An ein Doppelstudium will ich mich dann doch nicht wagen, deshalb kommt Japanologie nur als Nebenfach infrage. (Oder bin ich da unzureichend informiert?) Und ist das überhaupt sinnvoll, wenn es mein Ziel ist, ein fundiertes (d.h. fundiert genug, um mich selbstständig weiterbilden zu können) japanisches Sprachverständnis zu erlangen?
Dass das Japanologiestudim prinzipell schwer, d.h. arbeits- und zeitintensiv ist, schreckt mich grundsätzlich nicht ab. Es ist ja nicht so, als würde ich es in mich hineinzwingen, sondern ein gesundes Maß an Eigeninteresse steht für mich dahinter. Trotzdem wäre es schön, zu hören, was diejenigen meinen, die Japanologie studieren oder studiert haben.
Wie hat euch das Studium gefallen?
Mit welchen Erwartungen seid ihr eingestiegen und sind diese erfüllt worden?
Wie seid ihr mit dem Arbeitsdruck klargekommen?
War es schwer, sich einzugewöhnen bzw. umzustellen oder hat das Studium anderweitig irgendwelche Probleme bereitet?
Was würdet ihr als Voraussetzung ansehen (jetzt nicht vom Hintergrundwissen, sondern eher von der mentalen Einstellung)?
So, viel geschrieben, viel gesagt, darunter viel Belangloses. Ich hoffe auf aufschlussreiche Antworten. Ein jeder, der der Meinung ist, in irgendeiner Weise zu meiner Meinungsbildung beitragen zu können, sei herzlichst und wärmstens eingeladen, ebendies zu tun.
Eine wunderschöne gute Nacht. :)
die Zeit fliegt dahin, manchmal passiert viel Erinnerungswürdiges, aber immer frage ich mich rückblickend, wie schnell ein Jahr vorbeigehen kann. Mittlerweile bleiben mir nur noch gute anderthalb Jahre bis zum Abitur und danach geht es vermutlich auch recht zügig mit dem Studium weiter.
Momentan besuche ich die Jahrgangsstufe 12 eines Gymnasiums und abgeschaffte Studiengebühren sowie ausgesetzer (oder eher: abgeschaffter) Wehr- und Zivildienst tilgen meine größten Sorgen und machen den Übergang von Schule zum Studium mehr oder weniger fließend. Es besteht sogar der Druck, möglichst schnell einen Studienplatz zu finden, da in Nordrhein-Westfahlen ein Jahr später der Doppeljahrgang die Universitäten und Fachhochschulen stürmen wird, weshalb es von signifikantem Nachteil wäre, bis dahin keinen Studienplatz zu haben.
Da stellt sich die Frage: Was studiere ich eigentlich? Dies ist eine Frage, die ich schon seit langer Zeit vage beantworten konnte. Es gibt viele Bereiche die mich ansprechen würden, aber mittlerweile hat sich aus verschiedenen Gründen ein Fach herauskristallisiert, das ich nun zu studieren beschlossen habe.
Deutsch, Englisch, Philosophie und Informatik sind Bereiche, die mich besonders interessieren. Ich habe aber nicht vor, Linguistik, Germanistik oder Anglistik zu studieren, und zwar aus dem simplen Grund, dass ich nicht vorhabe, meine berufliche Zukunft auf diese Bereiche festzulegen. Philosophie ist ebenfalls ein hochinteressanter Bereich, aber mit dem Fach allein kann man an sich wenig anfangen und ich ziehe auch keine philosophieorientierte Berufszukunft in Erwägung.
Darüber hinaus bin ich generell sowieso eher autodidaktisch veranlagt, das heißt, wenn ich mich für etwas interessiere und ein eventuell nötiges Grundwissen mit mir bringe, lerne ich nicht für schulische Zwecke, sondern weil es mich interessiert oder ich es brauche.
Beispiel Englisch: Bis zur siebten Klasse war ich ausgesprochen schlecht in Englisch, bis mein Interesse durch englische Bücher, englischsprachige Videospiele, englische Filme und englische Internetforen geweckt wurde und von dort an einen Sinn in der Sprache für meine persönlichen Zwecke sah. Ich will nicht sagen, dass ich in der Schule seitdem im Unterrichtsfach Englisch wenig gelernt habe, aber nach dem obligatorischen Startschuss hat die wesentliche Vertiefung meiner mehr oder weniger fundierten Englischkenntnisse dadurch stattgefunden, dass ich täglich direkt mit der Sprache in für mich praktischer Anwendung konfrontiert wurde, was letztendlich auch in einem regen Interesse an der Sprache an sich unverzweckt resultierte.
Aber nun zurück zum eigentlichen Thema. Irgendwie haben sich alle Fächer mehr oder weniger selbst ausgeschlossen, mit der Ausnahme eines Faches.
Dieses Fach heißt Informatik. Zu genauerer Festlegung bzw. Eingrenzung habe ich allerdings noch nicht gekommen. Zwar ist klar, dass ich keine Wirtschafts-, Bio- oder Geoinformatik studieren will, sondern eher die unmittelbare Informatik (z.B. als Kommunikationstechnik oder als Anwendung in medialen Bereichen), aber im Grunde genommen ist noch alles offen.
Mein Interesse in Physik hält sich in Grenzen. Mathematisch besteht zwar ein stärkerer Forschungstrieb, aber die Mathematik an sich weiß mich auch nicht zu reizen. Eher Logik oder Algorithmen machen sie für mich zumindest teilweise interessant.
Okay, nun zum eigentlichen Thema meiner Frage: Dass im Titel dieses Threads das Wort Japanologie fällt, ist nicht zufällig. Es ist tatsächlich mein Bestreben, neben der Informatik auch Japanologie zu studieren, am liebsten mit dem Schwerpunkt auf Sprachwissenschaften (wobei Geschichte, Gesellschaft und Kultur auch interessante Gebiete sind).
Die Frage, warum dies mein Wunsch ist, lässt sich leicht beantworten: Ich interessiere mich für Japan. Ich interessiere mich für Sprachen. Ich interessiere mich für die japanische Sprache und habe darüber hinaus auch einige Anwendungszwecke für sie, sei es auch nur eine Vertiefung meiner Hobbys.
Die Fächerkombination Informatik-Japanologie mag recht ungewöhnlich sein, da dies durch und durch unterschiedliche Themengebiete mit vermutlich nur geringen Überschneidungen sind. Der Studienwunsch des einen hat mit dem des anderen auch nichts zu tun.
Ebenso wie es bei Englisch, Deutsch und Philosophie der Fall ist, hat auch mein Interesse für Informatik und Japanisch (und japanische Kultur) seinen Ursprung in persönlichen Interessen. Es war nicht der Schulunterricht, der mich in das Programmieren eingeführt hat und die meisten meiner Kenntnisse habe ich autodidaktisch erworben.
Als Schüler scheint mit der Ablauf des Studiums allerdings noch ein wenig unbekannt zu sein. Kryptisch mittlerweile nicht mehr, aber obwohl ich mich schon häufiger informiert habe, habe ich noch immer keine genaue Vorstellung vom Studium an sich. Mehr Arbeit, insbesondere zuhause und mehr Selbstständigkeit sind natürlich selbstverständlich. Aber da hört es auch schon fast auf.
Über das Informatik-Studium herrschen ja sehr unterschiedliche Meinungen, aber darüber mache ich mir allerdings weniger Sorgen. Meine Fragen betreffen eher das Japanologiestudium oder sind struktureller Natur.
Ich habe bisher in Erfahrung gebracht, dass das Japanologiestudium sehr arbeitsintensiv ist. Wie könnte es auch anders sein, wenn man eine andere Sprache und drei komplett neue Schriftsysteme lernt? (Wobei Hiragana und Katakana ja recht zügig zu erlernen sind; mehr Sorgen bereiten mir da durchaus die Kanji.)
Erst mal eine Frage vorweg: Haltet ihr es für totalen Schwachsinn, eine Kombination von Informatik und Japanologie anzustreben? Ich weiß, dass es prinzipiell möglich ist und dass es Leute gibt, die es bereits getan haben, aber gibt es hier jemanden, der mir – aus welchen Gründen auch immer – sehr stark davon abraten würde?
Dann die nächste Frage: Ich würde am liebsten Informatik als Hauptfach studieren und Japanologie als Nebenfach. Da ich auch meine Zukunft auch eher im IT-Bereich als in Japan sehe, ist für mich klar, dass Informatik für mich im Vordergrund steht.
An ein Doppelstudium will ich mich dann doch nicht wagen, deshalb kommt Japanologie nur als Nebenfach infrage. (Oder bin ich da unzureichend informiert?) Und ist das überhaupt sinnvoll, wenn es mein Ziel ist, ein fundiertes (d.h. fundiert genug, um mich selbstständig weiterbilden zu können) japanisches Sprachverständnis zu erlangen?
Dass das Japanologiestudim prinzipell schwer, d.h. arbeits- und zeitintensiv ist, schreckt mich grundsätzlich nicht ab. Es ist ja nicht so, als würde ich es in mich hineinzwingen, sondern ein gesundes Maß an Eigeninteresse steht für mich dahinter. Trotzdem wäre es schön, zu hören, was diejenigen meinen, die Japanologie studieren oder studiert haben.
Wie hat euch das Studium gefallen?
Mit welchen Erwartungen seid ihr eingestiegen und sind diese erfüllt worden?
Wie seid ihr mit dem Arbeitsdruck klargekommen?
War es schwer, sich einzugewöhnen bzw. umzustellen oder hat das Studium anderweitig irgendwelche Probleme bereitet?
Was würdet ihr als Voraussetzung ansehen (jetzt nicht vom Hintergrundwissen, sondern eher von der mentalen Einstellung)?
So, viel geschrieben, viel gesagt, darunter viel Belangloses. Ich hoffe auf aufschlussreiche Antworten. Ein jeder, der der Meinung ist, in irgendeiner Weise zu meiner Meinungsbildung beitragen zu können, sei herzlichst und wärmstens eingeladen, ebendies zu tun.
Eine wunderschöne gute Nacht. :)