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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Traumdeutung - Lektüre



Layton
25.10.2010, 15:41
Hallo Leute,

ich habe in letzter Zeit oft sehr bizarre, aber auch realistische Träume, die mich mit starken Emotionen erfüllen. Ob Freude oder Trauer, aber das Ganze wirkt jedenfalls verdammt real.
Sehr oft passiert es auch, dass ich im Traum aufwache, also in mehreren Ebenen träume (Inception ahoi). Ich halte zwar überhaupt nix vom esoterischen Hintergrund der Traumdeutung, aber der Schlaf und der Traum an sich haben mich schon immer sehr interessiert.
Ich würde mich, jetzt gerade wegen dem Bullshit, den ich momentan häufig träume, gerne einmal in die psychologischen Hintergründe des Traumes einlesen, aber ich befürchte, dass ich sehr schnell die Motivation verliere, wenn ich gleich mit irgendeinem trockenen Werk eines der großen Psychologen anfange. Kennt hier vielleicht wer Lektüre, die als Einstieg in die Materie geeignet ist?
Die physiologischen Hintergründe des Schlafes habe ich mir immer wieder mal durchgelesen (wie gesagt, die Thematik interessiert mich schon seit langem), aber jetzt will ich mal was über die Inhalte der Träume an sich lesen.

Bitte um Tipps. :)

Grüße, Layton

Mordechaj
25.10.2010, 16:06
Bücher kann ich dir leider keine empfehlen, allerdings würde ich mich an deiner Stelle da auch nicht allzu sehr von allgemeinen "Erkenntnissen" beeinflussen lassen. Traumsymbolik ist immer individuell, sprich es gibt keine wirkliche Materie, sondern nur generelle Feststellungen, die man über das Träumen machen kann. Viele Traumdeuter lassen sich auch auf "Wörterbücher" herunter, wie beim Bleigießen, ein Storch bedeutet Kindersegen, eine Sense den Tod, etc. Das ist aber für mein bescheidenes Empfinden großer Schwachsinn. Es gibt diese kulturell verhafteten Motive, wie Bäume beispielsweise stehen per se für Stabilität, das Alter in jeglicher Form (beispielsweise eine sehr sehr alte Frau) drückt den Gedanken an Isolation aus, der Tod kann sowohl für Vanitas als auch für bloße Reflexion über das menschliche Wesen stehen... Dann gibt es noch ein paar Motive, die unabhängig von kulturellem Einfluss existieren, das Fallen aus großer Höhe für das den Boden unter den Füßen Verlieren oder in der Öffentlichkeit nackt Sein als Ausdruck des Gefühls der Bloßstellung und der Scham, Treppen, die man nach oben oder nach unten geht, stehen meistens für einen Fort- oder Rückschritt im Leben. Und so weiter. Die sind aber nur so klar zu bestimmen, wenn sie das Hauptmoment des Traumes sind, ansonsten ordnen sie sich wieder dem individuellen Zeichenkosmos unter. Ein Zug beispielsweise wird oft als Symbol für eine Reise, einen Fortschritt oder Fernweh und solchen Kram gesehen, für mich aber ist er die Ausdruck für Ungewissheit und Isolation (und nein, ich hatte kein Trauma mit einem Zug).

Das alles vermischt sich im Traum dann noch mit Gedanken und Erlebnissen aus deinem Kurzzeitgedächtnis, ein bisschen unverarbeiteten Kram aus dem Langzeitgedächtnis und einer ganzen Menge an scheinbar irrelevanten Sachen (Träumen ist eine große Müllsortierungsanlage \o/ ). Deshalb ist Selbstreflexion meiner Meinung nach immer die beste Variante, wenn es um sowas geht.

Aber vielleicht hat jemand anders für dich auch noch hilfreiche Buchtipps, schaden kann es nicht. ;)

Whiz-zarD
25.10.2010, 16:08
Man kann die Inhalte eines Traumes nicht verallgemeinern.
Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, was die einzelnen Elemente eines Traumes bedeuten. Das kann dir ein Buch auch nicht erklären. Ein gutes Buch kann dir erklären, welche Einflüsse auf ein Traum wirkt aber es kann dir nicht erklären, was der Traum letzendlich bedeutet. Das kann man nur selbst herausfinden.
Ich habe mich auch mal eine gewisse Zeit lang ein wenig damit auseinandergesetzt und gerade im esoterischen Bereich wird vieles dazugedichtet und verallgemeinert. Ich nehme mal ein Beispiel, der auf mich zutraf: Ich habe vor einem halben Jahr fast täglich davon geträumt, dass ich spazieren oder wandern gehe aber jedes Mal lief ich so langsam, dass das Ziel nie erreicht habe. Viele Buchautoren, die meinen sie müssen was über Traumdeutungen schreiben, behaupten, dass wenn man träumt, dass man langsam läuft, das man keinen Erfolg hat. Durch Gespräche mit Leuten, die sich schon seit längerem mit Träumen auseinandersetzen und die mich sehr gut kennen, bin ich aber zur Erkenntnis gekommen, dass es Ängste sind, ein Ziel nicht erreichen zu können, da ich zu dieser Zeit extremst im Stress war und ich tatsächlich Angst hatte, die Aufgaben, die ich machen musste, nicht schaffen kann.

Von einer Freundin weiß ich, dass die Bücher von Carl Gustav Jung sehr gut sein sollen. Sie hatte sich die Bücher "Traum und Traumdeutung" und "Die dynamik des unbewussten" geholt und ist von den Büchern sehr fasziniert.

FF
25.10.2010, 16:29
nur mal als Anmerkung, weil hier der Begriff "Psychologie" fiel: In der modernen, wissenschaftlichen Psychologie spielt Traumdeutung keinerlei Rolle und wenn man damit anfängt, wird man ausgelacht. Insofern dürfte es schwer fallen, sinvolle, nicht esoterische und nicht auf vollkommen veralteten Erkentnissen beruhende Texte dazu zu finden.


Von einer Freundin weiß ich, dass die Bücher von Carl Gustav Jung sehr gut sein sollen. Sie hatte sich die Bücher "Traum und Traumdeutung" und "Die dynamik des unbewussten" geholt und ist von den Büchern sehr fasziniert.
Das kann ja durchaus Interessant sein, und ist vielleicht auch in vielen Fällen nicht abwegig (eben weil es irgendwo plausibel sein soll) hat aber mit moderner Psychologie oder den "neueren" Erkenntnissen dessen, wie das Gehirn funktioniert, kaum bis nichts zu tun.
Aber ich kann da leider auch nur wenig hilfereiche Tipps zu geben.

Ranmaru
25.10.2010, 17:19
Lustig zu lesen (aber nicht wirklich ernstzunehmen nach dem heutigen Stand der Dinge, wie Freierfall ja schon sagte) ist auch Freuds klassische Traumdeutung (http://books.google.com/books?id=wYM-fOMrdc0C&printsec=frontcover&dq=freud+traumdeutung&source=bl&ots=p5VJsTv18Q&sig=5eUqixwrpCv29WECHYtF6D0VIIo&hl=en&ei=ip_FTODUCcjxsgb6sY2WCA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CCkQ6AEwAw#v=onepage&q&f=false). Manchmal kann man für sich selber daraus auch ein wenig was ableiten, aber das ist alles subjektiv und individuell. Man muß es eben mit Vorsicht genießen und sollte keinesfalls zum Hobbypsychologen dadurch werden, zumal bei Freud am Ende eh immer alles auf Penisneid und Kastrationsangst hinausläuft.

Und auf Oralsex.

Ianus
26.10.2010, 00:42
Wenn ihr von Klassikern sprecht - die Traumdeutung war unter den Griechen und Römern massiv populär. Google Books hat anscheinend Texte dazu.

Viviane
27.10.2010, 22:05
http://www.traumdeuter.ch/

Das Internet ist besser und billiger als jeder Berater. Wahlweise kann man auch Tarot-Deutungen oder andere esoterische Lexikas zurate ziehen. ;)