Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frisch auf den Müll...denkt mal drüber nach!
Zum Thema "Globale Lebensmittelverschwendung" gabs in der ARD-Mediathek ein Video: Update 27.11.: Video nicht mehr da.
Was denkt ihr dazu? Muss soviel Abfall wirklich sein?
Ist Ergebnis der Produktions-, Fördermittelvergabe- und Verteilungsprozesse. Muss nicht sein.
In anderen Teilen der Welt hungern Menschen und wir produzieren im Überfluss, wovon dann halt mehr als die Hälfte in den Müll geht. Naja, muss nicht sein - ist aber so.
Mordechaj
22.10.2010, 14:26
In anderen Teilen der Welt hungern Menschen und wir produzieren im Überfluss
Gebt dem Neger unseren Müll zu essen, aber bitte löst ja seine ursächlichen Probleme nicht. Dann hätten wir ja keinerlei Grundlage mehr, uns über die Gegebenheiten unseres eigenen Konsumlebens zu echauffieren. \o/
Gebt dem Neger unseren Müll zu essen Tun wir schon. Hat ihre Landwirtschaft vernichtet. Darum hungern sie und sind arm.
Don Cuan
22.10.2010, 17:11
Hatten sie dort überhaupt eine nennenswerte Landwirtschaft, die großartig über subsistence farming hinaus ging? Ich dachte eigentlich, dass wir eher das Potential der einheimischen Textilindustrie kaputt machen.
Eine Reihe von afrikanischen Ländern waren vor den 80ern Exporteure von Lebensmitteln. In nur einem kann man die Schuld auf Mugabe schieben.
Mordechaj
22.10.2010, 17:53
Hatten sie dort überhaupt eine nennenswerte Landwirtschaft, die großartig über subsistence farming hinaus ging? Ich dachte eigentlich, dass wir eher das Potential der einheimischen Textilindustrie kaputt machen.
Es ist davon auszugehen, dass Afrika heute ohne den westlichen Einfluss besser dastände. Ein großer Teil der Bauern oder anderweitigen, selbstständigen Lebensmittelerzeuger in bestimmten Regionen verdankt seine absolut miese Lebensgrundlage der Billigproduktion, ein anderer großer Teil darf sich von der Etablierung nicht funktionierender Gesellschaftssysteme gescholten fühlen. Es ist nicht so, dass die da unten nichts zu essen hätten, weil sie angeblich in der Wüste oder auf karger Steppe leben.
Nur, um das zu balancieren: Mit moderiertem westlichen Einfluss, ginge es ihnen dann immer noch um einiges besser, als ohne solchen. So wie es jetzt aussieht, gibt es einen Überfluss an westlichem Einfluss, der eine Unterversorgung in den meisten gesellschaftlichen und humanen Grundbedürfnissen schafft.
Hab den Film meinem Philosophieprof für die Vorlesung "Weltarmut und Ethik" vorgeschlagen - er war begeistert. Schon irre, da will man glatt zum Mülltaucher werden.
Danke für den Hinweis!
Einheit092
22.10.2010, 22:53
Was soll man mit dem Abfall sonst mache? Es wird immer Abfall geben. Das Problem ist weniger die Menge, als die Entsorgung und das unzureichende Recycling.
Mordechaj
22.10.2010, 23:08
Was soll man mit dem Abfall sonst mache?
Abfallvermeidung ist da so ein Stichwort. Macht auch ziemlich viel Sinn, weil Überproduktion und so. Es ist nicht sonderlich solide-ökonomisch, wenn man die Hälfte von dem, was man produziert, später wegkippt. Ist ein bisschen so, als würdest du jeden Tag zwei neue Stück Butter anbrechen, weil du sie gern frisch und sowohl den Geschmack der Irischen als auch der Deutschen haben willst, weil's sonst langweilig wird. Und diesen Frische-Luxus und diese Auswahl bezahlst du jetzt jedes Mal mit, selbst wenn du deine Butter brav alle machst, alles, was du an der übelste reichhaltigen und stetig erneuerten Auswahl nämlich nicht aus dem Regal kaufst, landet irgendwann in der Verbrennungsanlage. Wenn wir ganz großes Glück haben, bekommt's aber die Tafel, die prinzipiell ziemlich gute Arbeit leistet - also das nur, damit jetzt niemand den REWE leer kauft.
Mal ganz abstrakt gesehen. Oder so ähnlich.
Don Cuan
22.10.2010, 23:18
Müllvermeidung ist besser als Müllverwertung.
Auch beim Recycling wird nur ein Bruchteil dessen eingespart, was auf der Produktionsseite an Bedarf besteht. Außerdem braucht eine Effizienzsteigerung dort einiges an technischem Fortschritt, während eine Reduzierung des Müllaufkommens "nur" ein paar Verhaltensänderungen beim Verbraucher und in der Wirtschaft voraussetzt.
Außerdem ist bei Lebensmittelabfällen kein echtes Recycling drin. Hauptsächlich werden sie entweder verbrannt, kompostiert oder zu Tierfutter verarbeitet. Aber auf dem Weg des eigentlichen Produkts bis dorthin wird halt einiges an unnötigem Aufwand aufgebracht.
Whiz-zarD
23.10.2010, 02:21
Abfallvermeidung ist da so ein Stichwort.
Das Dilemma sind aber die Kunden selbst. Mein Bruder ist Filialleiter eines Supermarktes und was er öfters von Kunden zu hören bekommt, ist zum Haareraufen. Da beschweren sich tatsächlich Kunden, wenn sie an einem Samstag um 20 Uhr kein frisches Hackfleisch mehr bekommen oder wenns zum Herbst/Winter keine frischen, deutschen Erdbeeren gibt. Der Kunde will volle Regale haben. Auch kurz vor Ladenschluss. Ansonsten fangen sie an zu meckern.
Bio-Obst ist auch so ein Fall. Die meisten wollen heute Bio aber es darf keine Stellen haben. (Wobei zwischen Bio- und Konventionellen Anbau kaum noch ein Unterschied besteht)
Es meckern zwar viele über das Ostern-/Weihnachtssortiment, weil es zu früh verkauft wird aber komischerweise verkauft sich das immer, wie warme Semmeln.
Die Ware will nachher auch keiner mehr haben. Hilfsorganisationen wollen sie nicht. Es bleibt den Supermärkten nichts anderes übrig, als ein Überangebot anzubieten und dann die Ware wegzuschmeißen.
Mein Bruder wollte mal einigen Kindergärten ein gefallen tun und wollte die, vom Weihnachtsgeschäft übriggebliebene Schokolade verschenken. Die Kindergärten haben das Angebot abgelehnt. Mit der Begründung, dass die Kinder verwirrt seien, wenn der Weihnachtsmann so schnell hintereinander kommen würde O_o
Er selbst findet es auch nicht schön, die Ware wegzuwerfen aber wie gesagt, die Kunden wollen es so.
Mordechaj
23.10.2010, 09:27
Joa, ich denke, uns sollte allen klar sein, dass Überproduktion und Minderverteilung zwei Symptome der Krankheit Luxusbedürfnis sind. Wär's dem Kunden egal, was man ihm anbietet und würde man ihm die Ware zuteilen, gäb's das unschöne Problem nicht. Allerdings würde es so auch in einer freiheitlichen Gesellschaft nicht funktionieren.
Der Beitrag "schmutzige Schokolade" http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=5555724
Ist auch wirklich empfehlenswert mal reinzusehen. 50% der Kakaobohnen kommen von der Elfenbeinküste. Auf den Plantagen arbeiten Kinder, die aus den umliegenden Ländern entführt werden. Täglich.
Schockierend und leider zeigt die Reportage keine alternativen was Schokoladeneinkauf angeht. Und wenn man auf die Schokoladenpackungen schaut, sind alle Namen wie Milka oder Toblerone mit den angeprangerten Großkonzernen (KRAFT; Nestle) verknüpft.
Kennt hier jemand eine Alternative zu solcher Schokolade?
er Kunde will volle Regale haben. Auch kurz vor Ladenschluss. Ansonsten fangen sie an zu meckern.
Ich meckere auch so schon, denn ich will keinen ladenschluss. Und trotzdem volle Regale. Jetzt grade hab ich nämlich Lust auf ein Käsebrot. Aber keinen Käse mehr. Und weiß nicht was ich morgen essen soll. Nur weil es keine sonntags offenen Geschäfte gibt. :( :(
Ja, ich rede vollkommen am Thema vorbei, ich weiß. Ich finde das aber auch irgendwo scheinheilig, dass sich alle über die Praxis der Geschäfte aufregen, wenn sie es aber anders machen würden das Geschreie groß wäre. Auch von mir.
Ich meckere auch so schon, denn ich will keinen ladenschluss. Und trotzdem volle Regale. Jetzt grade hab ich nämlich Lust auf ein Käsebrot. Aber keinen Käse mehr. Und weiß nicht was ich morgen essen soll. Nur weil es keine sonntags offenen Geschäfte gibt. :( :(
Du kennst kein Geschäft, dass sonntags auf hat? Ich komme ja schon vom "Land" und kenne einen Rewe der mindestens einmal im Monat sonntags aufhat. Während es in Darmstadt angeblich einen gibt, der jeden Sonntag aufhat. Ich hab heute gegen 7 Uhr abends noch eingekauft und mich drüber geärgert, dass keine Tomaten mehr da waren. Wenn ich mir jetzt den Thread durchlese, schäme ich mich etwas für mein Ärgern.
Das Schlimme ist, dass heutzutage die Lebensmittelverschwendung den Kindern schon anerzogen wird. Das konnte ich gut, während meines Zivis sehen. Da war ich Küchenhilfe in einem Freizeitzentrum und was da manchmal wieder zurückkam, hat mich echt schockiert. Die Kinder schaufeln einfach essen auf ihre Teller und essen davon dann nur die Hälfte. Oder die Mischen irgendwelche Lebensmittel in einer Schüssel zusammen, sodass man die nicht wiederverwerten kann usw. Ok, es sind Kinder und ich verstehe, wenn die daran Spaß haben, aber man sollte ihnen schon mal sagen, dass es nicht so gut ist, was sie da machen.
Jetzt grade hab ich nämlich Lust auf ein Käsebrot. Aber keinen Käse mehr. Und weiß nicht was ich morgen essen soll. Nur weil es keine sonntags offenen Geschäfte gibt.
Deine ehrliche Meinung? o.o Ich würd einfach meine Nachbarin fragen ob sie mir aushelfen kann... oder einfach, wie immer, einmal die Woche einkaufen gehen und halt alles besorgen. Das die Geschäfte Samstags offen haben finde ich ehrlich gesagt eine Zumutung für die Angestellten - wenn ihr Kinder hab, oder Freunde, dann wollt ihr doch nicht nur 1 Tag in der Woche für sie haben. :/ Sondern Freitags um 16.00 aufhören und dann Wochenende! schreien.
Ich hab btw ein wirklich gutes Verhältnis zu meinen Mitbewohnern - Mehl, Zucker, Eier, Milch, Kakao sind die Klassiker die wir immer mal wieder rumreichen, wenn was aus ist. Und Obst kaufen wir gemeinsam in großen Kisten. Ausser Bananen - da holen wir uns die "Reste" die von dem Lieferwagen nicht verteilt werden konnten. Ehrlich gesagt ist vieles wirklich einfach, wenn man bereit ist mit anderen zusammen zu "arbeiten".
Pyc_Andy
24.10.2010, 11:05
Ich meckere auch so schon, denn ich will keinen ladenschluss. Und trotzdem volle Regale. Jetzt grade hab ich nämlich Lust auf ein Käsebrot. Aber keinen Käse mehr. Und weiß nicht was ich morgen essen soll. Nur weil es keine sonntags offenen Geschäfte gibt. :( :( Nur weil du es angeschnitten hast, wieso gehst du nicht z.B. Samstags los und kaufst das ein, was wahrscheinlich in naher Zukunft benötigt wird, wie zum Beispiel Käse.
Ich finde es gut, dass manche Geschäfte Samstags offen haben. Ich bin wegen der Arbeit von 7-18 Uhr unterwegs und da macht es keinen Spaß, noch in der Woche einkaufen zu müssen. Deswegen nutz ich auch eig. den Samstag. Was ich aber seit kurzem mitbekomme, ist das Verlängern der Öffnungszeiten. Wieso sollte ein Supermarkt bis 22 oder sogar bis 24 Uhr offen haben? Von 8 bis 20 Uhr sollte man doch noch den Einkauf schaffen können.
Whiz-zarD
24.10.2010, 11:06
Das die Geschäfte Samstags offen haben finde ich ehrlich gesagt eine Zumutung für die Angestellten - wenn ihr Kinder hab, oder Freunde, dann wollt ihr doch nicht nur 1 Tag in der Woche für sie haben. :/ Sondern Freitags um 16.00 aufhören und dann Wochenende! schreien.
Die Angestellten bekommen für die Samstagsarbeit einen Ausgleichstag*. Sie können dann einen Tag in der Woche frei nehmen aber im Grunde hast du schon recht.
Ich finde, Samstag muss schon sein aber dann nicht bis 20 oder 22 Uhr, sondern halt nur bis 12 oder 13 Uhr, wie es früher mal der Fall war.
Für viele Supermärkte wäre es sogar wirtschaftlicher, würden sie früher den Laden schließen.
Wir haben hier einen Penny-Markt, der täglich bis 22 Uhr (außer Sonntags) geöffnet hat und ab 18 Uhr kommt da kein Kunde mehr. Höchstens vielleicht noch ein paar Jugendliche zwischen 21 und 22 Uhr, die noch unbedingt Alkohol und Zigaretten kaufen müssen. Dafür lohnt es sich nicht, 2 oder 3 Mitarbeiter bis 22 Uhr arbeiten zu lassen.
Mein Bruder hat es auch mal versucht, seinen Laden bis 22 Uhr zu öffnen. Nach 2 Monaten hat er es aber wieder gekippt, weil es ein Verlustgeschäft war.
Und wer meint, dass eine längere Öffnungszeit mehr Arbeitsplätze bedeutet, der irrt sich gewaltig. Das Personal bleibt gleich. Das Personal wird dann halt nur in mehreren Gruppen eingeteilt, die dann unterschiedliche Arbeitszeiten haben und dann wohl möglich länger arbeiten müssen.
* Zumindest in den größeren Supermärkten, die ich kenne
Mordechaj
24.10.2010, 11:07
Deine ehrliche Meinung? o.o Ich würd einfach meine Nachbarin fragen ob sie mir aushelfen kann... oder einfach, wie immer, einmal die Woche einkaufen gehen und halt alles besorgen. Das die Geschäfte Samstags offen haben finde ich ehrlich gesagt eine Zumutung für die Angestellten - wenn ihr Kinder hab, oder Freunde, dann wollt ihr doch nicht nur 1 Tag in der Woche für sie haben. :/ Sondern Freitags um 16.00 aufhören und dann Wochenende! schreien.
Auch Verkaufsangestellte haben nur eine 5-Tage- bzw. eine soundsoviele-Stunden-Woche und dazu vermutlich noch Anspruch auf 2 Wochenenden pro Monat. Und ganz ehrlich, als ich im Schichtdienst gearbeitet hat, hat erster auch keiner gefragt, ob ich vielleicht mal ein reguläres Wochenende haben möchte, und zweiter bin ich nur aller zwei Monate überhaupt mal dazu gekommen, geregelt einkaufen zu gehen und nicht auf Fluchtmechanik nach 21°° noch in den real zu pirschen. Da hätte mir ein verkaufsoffener Sonntag schon was gebracht. Es mag vielleicht etwas seltsam klingen, aber die Erwartung an ein Geschäft, bei dem ich potenziell Kunde bin, dass es mir jederzeit offen steht und ich mich nicht auf die Umstände meiner Dienstleister einstellen muss, ist alles andere als fernliegend oder illegitim. Und das heißt nicht, dass ich 24/7-Öffnungszeiten befürworte, aber Freierfalls Ansprüche sind prinzipiell gerechtfertigt.
Ich hab btw ein wirklich gutes Verhältnis zu meinen Mitbewohnern - Mehl, Zucker, Eier, Milch, Kakao sind die Klassiker die wir immer mal wieder rumreichen, wenn was aus ist. Und Obst kaufen wir gemeinsam in großen Kisten. Ausser Bananen - da holen wir uns die "Reste" die von dem Lieferwagen nicht verteilt werden konnten. Ehrlich gesagt ist vieles wirklich einfach, wenn man bereit ist mit anderen zusammen zu "arbeiten".
Ich stelle die These auf, dass soetwas im heutigen Gesellschaftsbild eine absolute Ausnahme ist. Es gibt auch keinen Anhalt dafür, sich kollektiv zu versorgen, selbst wenn ich persönlich das für sehr sinnvoll, schlau und praktisch halte. Zumal: Wenn du allein wohnst, gehst du nunmal nicht einfach zum Nachbarn und lässt dir dort einen Packen Reis in die Hand drücken - geschweigedenn ein Käsebrötchen.
Ich muss dazu sagen: Ich halte es für absolut zumutbar, am Sonntag halt mal nicht in den Supermarkt gehen zu können. Imbisse, Restaurants etc. haben in der Regel auch sonntags geöffnet, verhungern muss also keiner. Ich kann das Verlangen danach aber nachvollziehen, wer keinen geregelten Arbeitsrhythmus hat, weil er eben beispielsweise nach Dienstplan in der medizinischen Versorgung arbeitet, für den ist die Regelung auch nicht sinnvoll. Ich weiß übrigens nicht, wie es da anderen geht, aber ich hab nach einem Monat ohne festen Wochenrhythmus fragen müssen, welcher Wochentag ist, damit ich nicht unverhohlen am Sonntag einkaufen gehe.
Whiz-zarD
24.10.2010, 11:28
Auch Verkaufsangestellte haben nur eine 5-Tage- bzw. eine soundsoviele-Stunden-Woche und dazu vermutlich noch Anspruch auf 2 Wochenenden pro Monat. Und ganz ehrlich, als ich im Schichtdienst gearbeitet hat, hat erster auch keiner gefragt, ob ich vielleicht mal ein reguläres Wochenende haben möchte, und zweiter bin ich nur aller zwei Monate überhaupt mal dazu gekommen, geregelt einkaufen zu gehen und nicht auf Fluchtmechanik nach 21°° noch in den real zu pirschen.
Wenn du schon mlt Regelungen kommst, dann führe ich die Regelung auf, dass ein Mensch am Tag max. 13 Stunden arbeiten darf. Dann muss er eine Ruhezeit von 11 Stunden einhalten (§ 5 ArbZG) . Wenn du dann in der Spät- oder sogar Nachtschicht arbeitest, hättest du am Tage genug Zeit gehabt, einzukaufen. Und ja, ich habe auch mehrere Jahre im Schichtdienst gearbeitet und ich weiß, wovon ich da rede. In meiner Familie arbeiten zwei als Krankenschwestern. Also medizinischer Dienst und beide bekommen Ausgleichstage. Eine von den beiden macht jetzt sogar noch nebenbei ein Fernstudium und hat dennoch genug Zeit, in Ruhe einzukaufen. Also möglich ist vieles.
Mir will bis heute nicht in den Kopf, dass wenn es um Supermärkte o.ä. geht, alle sich solche Sorgen um die armen angestellten machen, aber wenn es um andere Dienstleister geht, die das Wochenende ebenfalls arbeiten müssen, das kein Problem ist. (Polizei, Krankenhaus, Feuerwehr, Offendliche Verkehrsmittel, Tankstellen, Kraftwerke, Zeitungsverlage & Fernsehen, Leute an Flughäfen, Bahnhöfen usw.)
Wo genau ist da der Unterschied? Und wer seit ihr, zu fordern, dass man es doch wohl schaffen sollte, dann und dann einzukaufen, und den Angestellten ihr Wochenende zu gönnen, nur weil es euch möglich ist? Da kann genauso gut sagen, man kann auch nur unter der Woche mit dem Bus fahren, die Busfahrer sollten doch wohl Freitags abends um 16 Uhr "feierabend!11" rufen können und frei haben.
Whiz-zhard: wegen der Rentabilität: Woran liegt das? Dass "die Deutschen"™ keine Nachtmenschen sind und abends lieber auf der Couch liegen? In anderen Ländern funktionieren solche Geschäfte wunderbar, also müssen sie sich ja rentieren.
Hier in Aachen gibts nen Rewe, der bis 24 Uhr geöffnet hat, dieser hat mir schon manches mal den Tag gerettet, wenn ich um 23:10 noch ein Paket Milch und Brot ergattern konnte, problem da ist nur, dass ich den Kram auch irgendwie nach Hause befördern muss, und ab 'ner bestimmten Uhrzeit wird die Busanbindung so schlecht.
Whiz-zarD
24.10.2010, 11:57
(Polizei, Krankenhaus, Feuerwehr, Offendliche Verkehrsmittel, Tankstellen, Kraftwerke, Zeitungsverlage & Fernsehen, Leute an Flughäfen, Bahnhöfen usw.)
Also hier machen schon einige Tankstellen Samstagabend zu und Sonntag bleiben sie dann geschlossen. Das liegt aber auch zum größten Teil daran, dass die Supermärkte, die lange Öffnungszeiten haben, das Geschäft der Tankstellen kaputtmachen. Polizei, Krankenhaus und Feuerwehr besitzen meist Bereitschaftsdienst. Sie müssen zwar bereit sein aber sie müssen halt nicht an ihrem Schreibtisch den Hintern platt sitzen.
Whiz-zhard: wegen der Rentabilität: Woran liegt das? Dass "die Deutschen"™ keine Nachtmenschen sind und abends lieber auf der Couch liegen? In anderen Ländern funktionieren solche Geschäfte wunderbar, also müssen sie sich ja rentieren.
Ich kann jetzt nur für mich selbst und für diejenigen, mit denen ich schon mal darüber diskutiert habe, sprechen:
Ich persönlich habe keine Lust, noch nach 20 Uhr in ein Geschäft zu gehen und dort einzukaufen. Ich denke mal, dass die Deutschen generell den Tag gemütlich ausklingen lassen wollen. Ich weiß nun nicht, wie es in anderen Ländern aussieht aber hier in Deutschland ist es z.B. so, dass du nach 20 Uhr den Arbeitnehmern ein Nachtzuschlag von 25% geben musst. Folglich erhöhen sich schon die Ausgaben für die Gehälter. Also brauchst du schon eine gewisse Anzahl an Kunden, um den Verlust, des Nachtzuschlages, zu kompensieren.
Laut Wikipedia gelten in Frankreich und England keine Regelungen. Dennoch, als ich mal in diesen Ländern war, waren die meisten Geschäfte um spätestens 20 Uhr geschlossen. Also es scheinen nicht nur die Deutschen lieber abends auf der Couch zu liegen. (Gut, vielleicht hat es sich auch schon mittlerweile geändert, da es schon ein paar Jahre her ist) Ich war zwar noch nie in USA aber ich denke nicht, dass dort alle Geschäfte rund um die Uhr aufhaben. Ich denke mal, dass dort auch geschaut wird, ob sich das überhaupt lohnt.
Don Cuan
24.10.2010, 11:58
Das die Geschäfte Samstags offen haben finde ich ehrlich gesagt eine Zumutung für die Angestellten - wenn ihr Kinder hab, oder Freunde, dann wollt ihr doch nicht nur 1 Tag in der Woche für sie haben. :/ Sondern Freitags um 16.00 aufhören und dann Wochenende! schreien.
Der vorgeschriebene Ladenschluss am Sonntag macht arbeitsrechtlich keinen Sinn. Das kann an anderer Stelle sicher sinnvoller geregelt werden. Außerdem sollten im Handel 37.5h die Woche gelten. Wobei ich nicht weiß, wie das in Geschäften ohne Betriebsrat tatsächlich aussieht.
Whiz-zhard: wegen der Rentabilität: Woran liegt das? Dass "die Deutschen"™ keine Nachtmenschen sind und abends lieber auf der Couch liegen? In anderen Ländern funktionieren solche Geschäfte wunderbar, also müssen sie sich ja rentieren.
Hier in Aachen gibts nen Rewe, der bis 24 Uhr geöffnet hat, dieser hat mir schon manches mal den Tag gerettet, wenn ich um 23:10 noch ein Paket Milch und Brot ergattern konnte, problem da ist nur, dass ich den Kram auch irgendwie nach Hause befördern muss, und ab 'ner bestimmten Uhrzeit wird die Busanbindung so schlecht.
Die meisten arbeitstätigen Menschen haben halt einen wiederkehrenden Tagesablauf, durch den sie irgendwann zwischen 6 und 9 aufstehen müssen.
Du fällst da als Student in eine etwas andere Zielgruppe. Und ob ein Geschäft sich allein mit der in den Nachtstunden über Wasser halten kann, dürfte sich unterscheiden. Dort, wo es 24/7-Läden gibt, sind das auch eher weniger die Hypermärkte an den Stadträndern, sondern eher kleine Geschäfte, etwa Convenience Stores. Und in manchen Ländern gelten solche liberaleren Öffnungszeiten auch nur für kleinflächige Geschäftsräume.
NPC Fighter
24.10.2010, 12:22
Polizei, Krankenhaus und Feuerwehr besitzen meist Bereitschaftsdienst. Sie müssen zwar bereit sein aber sie müssen halt nicht an ihrem Schreibtisch den Hintern platt sitzen.
Versteh' ich nicht. Mein Vater ist Polizist, mein Schwager Feuerwehrmann. Beide müssen zum teil an Wochenenden arbeiten, mit der gewöhnlichen Anzahl Stunden.
Mordechaj
24.10.2010, 12:24
Polizei, Krankenhaus und Feuerwehr besitzen meist Bereitschaftsdienst. Sie müssen zwar bereit sein aber sie müssen halt nicht an ihrem Schreibtisch den Hintern platt sitzen.
Yo, der Dekubitus macht ja auch in der Nachtschicht Feierabend, Bettlägerige müssen also nur von 6 bis 22°° wechselseitig bewegt werden. Und Demente haben gelernt, ihre Ausscheidung zu kontrollieren, sobald es dunkel wird.
Und überhaupt ist der Begriff "Nachtschicht" ein Kunstwort. ;)
Und wochenends werden Häuser niederbrennen gelassen und 110 ist nur unter der Woche von 9.30 bis 13°° zu erreichen.
Und mittwochs ist allgemeiner Ruhetag für Schichtarbeiter.
Das ganze Leben ist eine Sparkassenfilliale.
Ich weiß nun nicht, wie es in anderen Ländern aussieht aber hier in Deutschland ist es z.B. so, dass du nach 20 Uhr den Arbeitnehmern ein Nachtzuschlag von 25% geben musst. Folglich erhöhen sich schon die Ausgaben für die Gehälter. Also brauchst du schon eine gewisse Anzahl an Kunden, um den Verlust, des Nachtzuschlages, zu kompensieren.
Und das ist ja prinzipiell schlecht für den Arbeitnehmer, wenn er mehr Geld bekommt.
Laut Wikipedia gelten in Frankreich und England keine Regelungen. Dennoch, als ich mal in diesen Ländern war, waren die meisten Geschäfte um spätestens 20 Uhr geschlossen. Also es scheinen nicht nur die Deutschen lieber abends auf der Couch zu liegen. (Gut, vielleicht hat es sich auch schon mittlerweile geändert, da es schon ein paar Jahre her ist) Ich war zwar noch nie in USA aber ich denke nicht, dass dort alle Geschäfte rund um die Uhr aufhaben. Ich denke mal, dass dort auch geschaut wird, ob sich das überhaupt lohnt.
In Frankreich sind in den meisten größeren Städten ("meiste", weil es eben keine feste Regelung, folglich auch keine Einheitlichkeit gibt) die Supermärkte am Sonntagvormittag geöffnet. In Großbritannien beispielsweise, wo das Kleingeschäft noch nicht völlig aus dem Existenzschutz verdrängt wurde, haben viele kleinere Läden sowie unabhängige Märkte oder Warenhäuser auch über das Wochenende nicht geschlossen.
Whiz-zarD
24.10.2010, 12:55
Yo, der Dekubitus macht ja auch in der Nachtschicht Feierabend, Bettlägerige müssen also nur von 6 bis 22°° wechselseitig bewegt werden. Und Demente haben gelernt, ihre Ausscheidung zu kontrollieren, sobald es dunkel wird.
Meine Schwester arbeitet in so einem Haus, wo die Bettlägerigen und unheilbaren Krebspatienten liegen. Meine Tante leitet sogar so eine Station. Danke, ich weiß Bescheid ...
Und überhaupt ist der Begriff "Nachtschicht" ein Kunstwort. ;)
Wie würdest du denn sonst eine Schicht von 22 bis 6 Uhr nennen? O_o
Und wochenends werden Häuser niederbrennen gelassen und 110 ist nur unter der Woche von 9.30 bis 13°° zu erreichen.
Und was versteht ihr unter dem Begriff "Bereitschaftsdienst" nicht?
Und mittwochs ist allgemeiner Ruhetag für Schichtarbeiter.
Was nicht stimmt ...
Und das ist ja prinzipiell schlecht für den Arbeitnehmer, wenn er mehr Geld bekommt.
Nein. Es bildet sich für den Arbeitgeber ein Rattenschwanz an Kosten.
Es sind ja nicht nur die Gehälter, die steigen, sondern auch die sozialen Ausgaben, für den Arbeitnehmer:
- ca. 15% des Bruttoeinkommens an die Krankenversicherung
- ca. 2% des Bruttoeinkommens Pflegeversicherung
- ca. 20% des Bruttoeinkommens Rentenversicherung
- ca. 5% des Bruttoeinkommens Arbeitslosenversicherung
So und nun kannst du ja mal selbst rechnen, wenn z.B. ein Arbeitnehmer 10 € die Stunde verdient, bei einer 37,5 Stunden Woche.
Vielleicht merkst du dann, dass der Arbeitgeber, für die Nacht, eine hohe Summe investieren muss, und eine gewisse Kundenanzahl benötigt, damit ein Nachtgeschäft sich lohnt.
Wir hatten mal in der Schule ein Beispiel dazu gerechnet:
Angenommen ein Arbeitnehmer hat eine Feste Arbeitszeit (also kein Schichtdienst) und er verdient monatlich 3000 € Brutto. Nach allen sozialen Ausgaben, bleibt 2370 € übrig. Der Arbeitgeber hingegen bezahlt 3830 €. Also zusätzlich zu den 3000 € muss er noch 830 € dazu legen.
Bei diesem Beispiel fallen aber die ganzen Zuschläge raus, die zusätzliche Kosten verursachen.
Wobei es die Krankenpfleger ja noch deutlich besser haben: Nachtschicht ist ne normale Schicht mit dem erwähnten Zuschlag, und nach 7,5h gehen sie nach hause und haben Frei.
Ärzte haben über 24h Dienste, die zwar "theoretisch" auch als Bereitschaftsdienst gelten, in der Praxis aber durchaus auch oft genug 22 der 24h durchgearbeitet wird. Juhei.
Zumindest in England gibts ne kette (vom Sortiment her ähnlich Rewe o.ä.) die 24/7 geöffnet hat, weiß nur grade ned mehr wie die heißt.
Don: Das betrifft mich als "Student" noch nicht mal so, weil mein Tag eher dem eines "normalen" Arbeitenehmers ähnelt mit um halb 7 aufstehen und so ca um 17 uhr von der uni wieder da sein - meistens. teilweise sitz' ich aber auch bis 21 uhr da, danach kauf mal noch ein ;)
Mordechaj
24.10.2010, 13:10
Meine Schwester arbeitet in so einem Haus, wo die Bettlägerigen und unheilbaren Krebspatienten liegen. Meine Tante leitet sogar so eine Station. Danke, ich weiß Bescheid ...
Und die haben da nur nen Bereitschaftsdienst für die Nacht? Das wäre fahrlässig.
Wie würdest du denn sonst eine Schicht von 22 bis 6 Uhr nennen? O_o
Okay, offensichtlich zerstört der neue wink-Smilie jeden Ausdruck von Ironie.
Dir ist aber schon klar, dass es solche Nachtschichten auch reell gibt und dein Argument damit, dass hier und da mit Bereitschaftsdiensten Handhabe betrieben wird, Freierfalls Argumentation nicht widerlegt?
Und was versteht ihr unter dem Begriff "Bereitschaftsdienst" nicht?
Nachts zu arbeiten und nicht zu schlafen - in welcher Form auch immer - verstehe ich nicht unter "Bereitschaftsdienst".
Was nicht stimmt ...
Ja, ich weiß. Wär für's öffentliche Leben und die Grundversorgung irgendwie auch ziemlich blöd. Genauso wie medizinische Versorgung und Sicherheitsgewährleistung auf allumfassender Basis von Bereitschaft.
Im Übrigen ist selbst Bereitschaftsdienst eine Rechtfertigung dafür, einen vom Normalo-Arbeitnehmer abweichenden Tages- und Wochenrhythmus zu haben.
Whiz-zarD
24.10.2010, 13:16
Und die haben da nur nen Bereitschaftsdienst für die Nacht? Das wäre fahrlässig.
Nein. Ich habe auch nicht gesagt, dass alle Bereitschaftsdienst haben, sondern viele. Zwischen den Wörtern "alle" und "meist" steckt ein großer Unterschied ;)
Die Nachtschicht von ihr sieht aber meist so aus, dass sie überwiegend vor dem Fernseher sitzt, weil nichts zu tun ist.
Mordechaj
24.10.2010, 13:31
Wenn sie während der Arbeit wenig zu tun hat, ist sie aber trotzdem ständig wach und abrufbar. Sie kann währenddessen nicht weggehen (um einzukaufen), sie kann währenddessen nicht schlafen, sie kann ihre Zeit nicht frei nach ihrem Willen gestalten. Und wenn sie nach Hause kommt, wird sie vermutlich ein bisschen Zeug erledigen, vielleicht noch mal den PC oder den Fernseher einschalten, dann aber schleunigst schlafen gehen und erst gegen Abend wieder aufwachen.
Und jetzt stell dir mal vor: Sie arbeitet seit 9 Tagen ohne einmal frei gehabt zu haben; Spät, Spät, Früh, Spät, Früh, Spät, Nacht, Nacht, Nacht - und jetzt hat sie 2 Tage frei, das Wochenende, Samstag und Sonntag. Vielleicht ist deine Schwester so eine, die das schafft, aber für viele Menschen hieße das, dass das Einkaufen diese Woche eben ausfällt. Btw würde ich als Arzt nach ner 26-Stunden-Schicht auch nicht einkaufen gehen müssen, weil am nächsten Tag die Läden zu haben.
Das nur, um die Darstellung ein bisschen zu spezifizieren. Für bestimmte Leute wäre das Leben um einiges einfacher, wenn sie einkaufen gehen könnten, wann sie wollen. Und das hat dann auch nicht was mit Bequemlichkeit zu tun, für sie ist das, wie es für jemanden mit geregeltem Tagesrhythmus wäre, wenn die Läden zwischen 1 und 6°° geöffnet wären.
Das Video ist 45 Minuten lang. Es passt also gerade in eine Schulstunde. Das ist gut. :)
Mir gefiel die Idee der Amerikaner, die sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen und einen direkten Vertrag mit ein paar Bauern geschlossen haben.
Aber selbst als Supermarkt-Kunde, hat man, abgesehen von den eigenen Kaufentscheidungen, zumindest noch eine weitere Möglichkeit, gegen einige der Misstände vorzugehen: Beschwerden. Die Wirkung von Beschwerdebriefen wird allgemein unterschätzt. Man kann seinem Supermarkt doch einfach mal schreiben und anfragen, ob die im Beitrag erwähnten Praktiken dort auch angewandt werden. Ein einzelnder Brief wird zwar nicht viel ändern, aber wenn genug Leute sich dafür interessieren, wird irgendwann mal jemand in der Verwaltung unruhig werden.
Eine Briefmarke kostet 55 Cent.
Mordechaj
24.10.2010, 14:54
Eine Briefmarke kostet 55 Cent.
Apropos und riesiges Sorry, dass ich die Rückführung zum eigentlichen Thema schon wieder so dreist durchbreche:
Was ich wirklich mit Händen, Füßen und Dankesbriefen begrüßen würde, wäre Postverkehr am Sonntag. Ja, ich weiß, dass sich das im Allgemeinen nicht ohne eine große, teure und nur für dieses Anliegen unverhältnismäßige Reform der Gegebenheiten im Zustellermetier machen ließe, aber sollten wir einmal so weit kommen und am Sonntag Briefe zugestellt, abgeschickt und transportiert bekommen können, müsst ich bei Nachreichfristen nicht immer bangend dasitzen, ob auch alles fachgerecht angekommen ist. Ich kann z.B. in einem Bewerbungsprozess nicht alles als Einschreiben schicken, das kann nur König Krösus, wenn ich aber Rückschreiben mit der "Bitte um Sendung folgender Unterlagen: ..." am Freitag bekomme und die Unterlagen bis Dienstag da sein sollen, habe ich schon argen Stress, selbst wenn ich betreffende Unterlagen nicht erst noch irgendwo besorgen muss.
Erm... dieser Post ist irrelevant und darf ignoriert werden.
Da siehst du das Problem an der Falschen stelle: Wenn sie die entsprechenden Behörden, Arbeitgeber usw. sich einfach mal darauf einlassen würden, sowas per Email anzunehmen, hätten wir das Problem nicht.
Aber hey, du kannst den Kram meistens ja noch Faxen. Also, wenn du einer von geschätzten 20 Privatpersonen in Dt. bist, die ein Fax haben. :X
Whiz-zarD
24.10.2010, 15:04
Was ich wirklich mit Händen, Füßen und Dankesbriefen begrüßen würde, wäre Postverkehr am Sonntag. Ja, ich weiß, dass sich das im Allgemeinen nicht ohne eine große, teure und nur für dieses Anliegen unverhältnismäßige Reform der Gegebenheiten im Zustellermetier machen ließe, aber sollten wir einmal so weit kommen und am Sonntag Briefe zugestellt, abgeschickt und transportiert bekommen können, müsst ich bei Nachreichfristen nicht immer bangend dasitzen, ob auch alles fachgerecht angekommen ist. Ich kann z.B. in einem Bewerbungsprozess nicht alles als Einschreiben schicken, das kann nur König Krösus, wenn ich aber Rückschreiben mit der "Bitte um Sendung folgender Unterlagen: ..." am Freitag bekomme und die Unterlagen bis Dienstag da sein sollen, habe ich schon argen Stress, selbst wenn ich betreffende Unterlagen nicht erst noch irgendwo besorgen muss.
Ich kann dich soweit beruhigen, dass die Deutsche Post auch am Sonntag arbeitet. Lediglich eine Ausfuhr findet nicht statt. Das liegt aber auch daran, dass LKWs am Sonntag ein Fahrverbot haben. Die Briefe (bei der Deutschen Post) und die Pakete (bei DHL), die ein Brief- oder Paketzentrum erreicht haben, werden auch am Sonntag sortiert. Briefe und Pakete werden sowieso überwiegend in der Nacht sortiert. Tagsüber werden kaum Briefe/Pakete sortiert, weil dann die Techniker die Maschinen warten.
Wenn sie die entsprechenden Behörden, Arbeitgeber usw. sich einfach mal darauf einlassen würden, sowas per Email anzunehmen, hätten wir das Problem nicht.
Ich habs schon öfters erlebt, dass Firmen Bewerbungen gern per E-Mail haben möchten aber die angegebene E-Mail Adresse alle E-Mails, die einen Anhang besitzen als Spam deklarieren und gleich gelöscht werden ...
Mordechaj
24.10.2010, 15:23
Dass die Post am Sonntag auch hart schuftet, ist mir soweit schon bewusst, aber die Auslieferung an selbigem wäre mir eben auch sehr recht. Damit ginge dann eben auch eine Aufhebung des Sonntagsfahrverbotes für Lkw einher. Dass dieses Verbot durchaus einen Sinn hat, den man nicht so einfach von der Hand weisen kann, ist mir dabei bewusst. Ist auch nicht so, dass das ein sonderlich dringendes Bedürfnisanliegen wäre, aber es wäre eben echt extrem cool und so, wenn ich nicht beim Anlecken jeder Briefmarke darüber nachgrübeln muss, wann sie denn ihre Bestimmung erfüllt hat.
@FF: Nunja, ich kann aber schon verstehen, warum man eine beglaubigte Kopie nicht als E-Mail-Anhang oder Fax annimmt. Gerade im behördlichen Verkehr führt Faxerei auch nur zu Problemen. Ich musste beispielsweise meine Zivildienstzeitbescheinigung zweimal anfordern, weil sie das erste Mal aufgrund einiger Missverständnisse nur per Fax kam. Das BAZ hat dann zwar vorbildlich schnell reagiert, aber bei der Uni musste ich trotzdem eine Fristverlängerung beantragen und so ein Kram.
Im Übrigen liegt das eigentliche Problem tatsächlich bei den Fristen. Die Leute scheinen nicht zu wissen, dass man 1 bis 2 bzw. 2 bis 4 Tage Postweg einrechnen muss (bloß weil ich mein Schreiben auf den 16ten datiere, kommt der Umschlag trotzdem nicht vorm 18ten an - das ist ein Irrglaube) und nicht jeder vom Briefkasten weg zurücksendet.
Pyc_Andy
24.10.2010, 18:36
Ich hoffe, dass ich auf die Supermarkt-Diskussion wieder zurückgehen kann, auch wenn man bestimmt über die deutsche Post sowie die deutsche Bahn gut reden kann.
Und jetzt stell dir mal vor: Sie arbeitet seit 9 Tagen ohne einmal frei gehabt zu haben; Spät, Spät, Früh, Spät, Früh, Spät, Nacht, Nacht, Nacht - und jetzt hat sie 2 Tage frei, das Wochenende, Samstag und Sonntag. Vielleicht ist deine Schwester so eine, die das schafft, aber für viele Menschen hieße das, dass das Einkaufen diese Woche eben ausfällt. Btw würde ich als Arzt nach ner 26-Stunden-Schicht auch nicht einkaufen gehen müssen, weil am nächsten Tag die Läden zu haben. Um dein Beispiel jetzt zu nehmen, warum sollte es nicht möglich sein, am zweitem tag, wo man eine Spätschicht hat, einkaufen zu gehen?
Und ich weiß nicht, wie das alles so geregelt ist, aber ich denke, dass man nicht eine Woche lang jeden Tag die ganze Zeit Arbeiten muss und danach sofort Bereitschaft hat bzw. der Zeitraum dazwischen so gering ist, dass er nur für ein paar Stunden Schlaf reicht. Wiederum hab ich mit Ärzten, Pflegern und ähnlichem keinen Kontakt.
Das nur, um die Darstellung ein bisschen zu spezifizieren. Für bestimmte Leute wäre das Leben um einiges einfacher, wenn sie einkaufen gehen könnten, wann sie wollen. Und das hat dann auch nicht was mit Bequemlichkeit zu tun, für sie ist das, wie es für jemanden mit geregeltem Tagesrhythmus wäre, wenn die Läden zwischen 1 und 6°° geöffnet wären.
Und die Zweite Frage ist dann, wie viele und wie sehr "leiden" die jeweiligen Gruppen darunter, dass der Sonntag verkaufsoffen ist oder eben nicht.
Mordechaj
24.10.2010, 19:22
Um dein Beispiel jetzt zu nehmen, warum sollte es nicht möglich sein, am zweitem tag, wo man eine Spätschicht hat, einkaufen zu gehen?
Du, es geht ja nicht darum, wann sie einkaufen gehen kann und wann nicht. Lass es einfach mal so sein, dass sie vor den 9 Tagen Dienst Zeit dazu hatte, dann braucht sie vermutlich nach zwei Tagen nicht schon wieder einkaufen.
Und ich weiß nicht, wie das alles so geregelt ist, aber ich denke, dass man nicht eine Woche lang jeden Tag die ganze Zeit Arbeiten muss und danach sofort Bereitschaft hat bzw. der Zeitraum dazwischen so gering ist, dass er nur für ein paar Stunden Schlaf reicht. Wiederum hab ich mit Ärzten, Pflegern und ähnlichem keinen Kontakt.
Kommt auf die Arbeitsstätte an. Bei uns haben die Examinierten bis zu 12 Stunden gearbeitet, wenn's ganz hart war, weil beispielsweise während der Arbeit für die Pflegedokumentation keine Zeit war und dann haben sie halt nach der Frühschicht noch bis 18°° gesessen. Nach ner Spätschicht kommst auch nicht nach Hause und legst dich sofort ins Bett.
Beispiel: 22°° hast du regulär Schluss, die Übergabe an die Nachtschicht dauert aber länger oder du verquatschst dich halt sonstwie noch, dann kommste 22.30 los. Nun wohnste natürlich nicht neben dem Krankenhaus, sondern fäst eine Dreiviertelstunde bis zu dir heim, also bist du gegen viertel nach 11 zu Haus. Dort futterst du noch ein paar Nüsse oder schnakkst am Telefon, guckst ein bisschen fern, vielleicht liest du noch ne Runde, hältst dich im Badezimmer auf... Sagen wir mal, du kommst gegen 0.30 ins Bett. Wenn du am nächsten Tag wieder Spät hast, wirst vermutlich noch mehr so spät erledigen, ich hab um die Uhrzeit meistens noch die Wäsche gemacht, weil das Wohnheim nur 3 Maschinen hatte und die liefen tagsüber auch rund um die Uhr. Wenn du am nächsten Tag Früh hast, beeilst du dich natürlich einzuschlafen, kommst aber vermutlich trotzdem nich über 5 Stunden (wie gesagt, man kommt in der Regel nicht gleich nach Hause, schläft nicht gleich ein, muss dann früh aufstehen etc.), was zwischen zwei stressigen 8-Stunden-Schichten, in denen du vermutlich deine Pause streichen kannst, weil Frau Böttger in Zimmer 099 mit Kot um sich wirft, definitiv zu wenig und du wirst - wenn du nicht grad 35 Jahre Berufserfahrung hast und dran gewöhnt bist - schon am Nachmittag ins Bett fallen.
In der Regel, muss ich sagen, findet man immer irgendwie die Zeit, mal schnell was einkaufen zu gehen. Aber ich erinnere mich zurück an meine Zeit, wo ich zwischen Wohnheim und U-Bahn und U-Bahn und real/REWE jeweils 10 Minuten laufen musste, 15 Minuten gefahren bin (doofer Stadtteil) und immer für die nächsten 2 Wochen einkaufen war und irgendwann im Januar mir der Beutel gerissen und der ganze Rotz in den Schnee gefallen ist, sodass ich dort ne halbe Stunde buddeln durfte und die Wuttränen zurückhalten musste, weil's arschkalt war und ich es vor 0°° eh nich geschafft haben würde, daheim alles einzuräumen, und danach vermutlich vor lauter Gram nicht würde schlafen können - am nächsten Tag musst ich dann 5°° raus. (ist ein etwas theatralisches Beispiel, das nicht wirklich repräsentativ ist, aber nur, um das mal zu abstrahieren)
TLDR: Ist mir Opfern verbunden.
Whiz-zarD
24.10.2010, 19:42
Um dein Beispiel jetzt zu nehmen, warum sollte es nicht möglich sein, am zweitem tag, wo man eine Spätschicht hat, einkaufen zu gehen?
Eben.
Wenn man jetzt überlegt, dass ein Mensch max. 13 Stunden am Tag arbeiten darf und dann 11 Stunden Ruhepause hat, hat er 11 Stunden Zeit einzukaufen. Egal, ob er in Schichten arbeitet oder eine feste Arbeitszeit besitzt. Man muss halt nur den Tag nach den Gegebenheiten anpassen. Wenn meine Schwester von der Nachtschicht nach Hause kommt, macht sie ein bisschen Hausputz, bis die Läden geöffnet haben und geht dann einkaufen. Erst danach legt sie sich ins Bett. Bei einer Spätschicht geht sie davor einkaufen und bei einer Frühschicht nach der Arbeit.
Die meisten Arbeiter, die tatsächlich 13 Stunden am Tag auf der Arbeit sind, bekommen auch einen gewissen Ausgleich in der Woche. Auf die Dauer hält das nämlich auch kein Mensch durch.
Also ich sehe es als Bequemlichkeit an, wenn jemand meint, er müsste zu jeder Tageszeit einkaufen können. Die meisten Arbeitnehmer arbeiten auch max. 42,5 Stunden pro Woche. Das sind dann 8,5 Stunden pro Tag (bei 5 Tagen pro Woche). Dann hat ein Mensch nicht 11 Stunden, sondern 15,5 Stunden um einzukaufen. Dann ziehen wir vielleicht nochmal 7 Stunden fürs Schlafen ab, sind wir bei 8,5 Stunden reine Freizeit. Da sollte das Einkaufen drinnen sein.
[...]
Das sind aber nunmal Fälle, die nicht alltäglich sind. Der Einzelhandel kann nicht auf alle Rücksicht nehmen.
Aber was würde einen daran hindern, eine/n Freund/in zu fragen, ob er/sie einkaufen gehen könnte?
Ich kenn einen, der mit einem Mädel in einer WG wohnt und er bezahlt sie sogar dafür, wenn sie für ihn einkaufen geht.
Mordechaj
24.10.2010, 20:24
Das sind aber nunmal Fälle, die nicht alltäglich sind. Der Einzelhandel kann nicht auf alle Rücksicht nehmen.
Jede benachteiligte Gruppe besteht aus Einzelfällen. Ich kenne genug Leute, die mit dem Schichtdienst arge Probleme haben. Eine Statistik kann ich damit immer noch nich führen, aber dass es nicht nur denen so geht, dürfte verständlich sein. Dieses Verständnis wollte ich unterstützen. Dass ich nur von Einzelfällen rede, ist mir klar.
Aber was würde einen daran hindern, eine/n Freund/in zu fragen, ob er/sie einkaufen gehen könnte?
Ich kenn einen, der mit einem Mädel in einer WG wohnt und er bezahlt sie sogar dafür, wenn sie für ihn einkaufen geht.
Dazu hat nicht jeder die Gelegenheit. Und ob man jemandem mal ein paar Frischwaren mitbringt, oder Wocheneinkäufe für wen erledigt, sind auch zwei verschiedene Sachen. In meinem Kulturkreis beispielsweise ist es sogar extrem unhöflich, sowas zu verlangen.
Es geht hier übrigens um den Dienstleistungsaspekt. Dienstleister sind dafür da, uns uns einen gewissen Lebensstandard zu ermöglichen respektive uns den Alltag zu erleichtern. Mein Argument ist also weiterhin, dass verkaufsoffene Sonntage Leuten im Schichtdienst und anderen Gruppen das alltägliche Leben erleichtert. Yo, ich spreche da mit der Stimme von Einzelfällen, aber selbst wenn es nur Freierfall so gehen sollte und alle anderen Menschen in Deutschland das nicht wöllten, wäre es immer noch diskutabel, weil es rationale Ansprüche stellt.
Whiz-zarD
24.10.2010, 20:40
Es geht hier übrigens um den Dienstleistungsaspekt. Dienstleister sind dafür da, uns uns einen gewissen Lebensstandard zu ermöglichen respektive uns den Alltag zu erleichtern.
Dann muss ich dich enttäuschen. So ein Dienstleister ist ein Supermarkt nicht ;)
Ein Supermarkt ist nicht mal ein Dienstleister in diesem Sinne, sondern ein Händler und wenn ein Händler nicht will, dass er Nachts Handel betreibt, dann passiert es auch nicht.
Es ist seine Entscheidung, ob er Handel betreiben will oder nicht.
Der Spruch: "Der Kunde ist König" galt noch nie. Eher müsste es lauten: "Der Kunde ist König, wenn er es verdient."
Das "der Kunde ist König" nicht gilt und noch nie galt, merkt man nur zu oft.
Irgendwie scheint das mit der freien wirtschaft und der Tatsache, dass derjenige, der den besseren service bietet einen Wettbewerbsvorteil hat, nicht zu den leuten durchgedrungen zu sein.
Whiz: Das mit den 13 Stunden funktioniert für viele nicht so, wenn du Überstunden mit einrechnest. Und nein, auch den Freizeitausgleich gibt es nicht immer. Und, um dir offenbar was neues zu sagen: Arbeitgeber halten sich nicht an Gesetzte zum Arbeitsschutz.
Zum Beispiel darf meine Mutter den Freizeitausgleich für die Überstunden und Nachtdienste nicht in anspruch nehmen, obwohl ihr das Gesetzlich zusteht, sondern muss stattdessen "nur" den Geldausgleich dafür nehmen, weil der Chef es sich nicht leisten kann, 2,5 Monate mehr Urlaub zu vergeben, wegen der angesammelten Überstunden usw...
Don Cuan
24.10.2010, 21:38
Dann soll der Arsch neue Leute einstellen oder seinen verdammten Laden zumachen.
Oder er kann hoffentlich in Grund und Boden geklagt werden.
Whiz-zarD
24.10.2010, 21:44
Dann soll der Arsch neue Leute einstellen oder seinen verdammten Laden zumachen.
Es ist für viele Betriebe sogar rentabler, wenn sie eine Fachkraft mehr einstellen, als die ganzen Überstunden zu bezahlen. Nur ich hab das Gefühl, dass oftmals welche in der Personalableitung sitzen, die nicht 1 und 1 zusammenzählen können. Anders kann ich es nicht verstehen, wieso viele Betriebe nur nach Ingenieuren suchen, die dann in der Nase bohrend in ihrem kleinen Zimmerlein sitzen, während der kleine Handwerker immer mehr Überstunden schieben muss.
Oder er kann hoffentlich in Grund und Boden geklagt werden.
Kann er.
Dann soll der Arsch neue Leute einstellen oder seinen verdammten Laden zumachen.
Oder er kann hoffentlich in Grund und Boden geklagt werden.
War bei meinem Kollegen dasselbe. Lief darauf hinaus, dass er alles in allem am Ende ein oder zwei Monate Urlaub hatte, den er sich dann aufteilen musste.
und jetzt überlege man sich, wie nach der Kündigung das Arbeitszeugnis aussieht, nachdem man seinen Chef verklagt hat, und ob man damit jemals wieder irgendwo nen Job bekommt.
Habe gehört, Arbeitgeber sehen es nicht gerne, wenn man sich "auflehnt", ob zu recht oder nicht ist da egal.
Don Cuan
24.10.2010, 21:57
und jetzt überlege man sich, wie nach der Kündigung das Arbeitszeugnis aussieht, nachdem man seinen Chef verklagt hat, und ob man damit jemals wieder irgendwo nen Job bekommt.
Habe gehört, Arbeitgeber sehen es nicht gerne, wenn man sich "auflehnt", ob zu recht oder nicht ist da egal.
Wenn wir ein halbwegs funktionierendes Arbeitsschutzrecht haben, sollte man einen Arbeitgeber vermutlich dafür auch noch verklagen können. :]
Ich bin mir ziemlich sicher, schon von Fällen gehört zu haben, wo ein ehemaliger Arbeitgeber einem Gewerkschafter in der Hinsicht schaden wollte und damit ziemlich auf sein Gesicht gefallen ist. Gewerkschaftsarbeit ja auch eine Art der "Auflehnung". ;)
Whiz-zarD
24.10.2010, 22:08
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ein Arbeitgeber einen nicht so schnell rauswirft, wenn man fähig ist, seinen Job gut und schnell machen zu können.
Er sieht dann auch schnell über solche Diskussionen hinweg. Wenn er einen rauswirft, muss erstmal wieder ein Ersatz gefunden werden und den Ersatz muss man auch wieder einarbeiten. Das kostet Geld und vorallem Zeit. Zumindest sind das meine Erfahrungen aus 3 Betrieben. Mit den letzten Arbeitgeber hab ich sogar das eine oder andere Gespräch deswegen geführt und das noch in der Probezeit. Er hätte mich dennoch behalten wollen aber die Kündigung kam von meiner Seite. (weil ich mein Leben verändern wollte)
es geht ja gar nicht ums rauswerfen, einfach nur die tatsache, dass man sich in der hinsicht aufgelehnt hat, dürfte bei bekanntwerden ne menge jobaussichten zunichte machen.
Whiz-zarD
24.10.2010, 22:36
naja, es ist ja kein Muss, sein Arbeitszeugnis mit in die Bewerbung reinzulegen.
Ich hab das eigentlich nie getan, weil ich das immer vergessen habe und immer einen Arbeitsplatz bekommen.
Ich besitze auch nur ein einziges Arbeitszeugnis.
Mordechaj
24.10.2010, 23:15
Dann muss ich dich enttäuschen. So ein Dienstleister ist ein Supermarkt nicht ;)
Ein Supermarkt ist nicht mal ein Dienstleister in diesem Sinne, sondern ein Händler und wenn ein Händler nicht will, dass er Nachts Handel betreibt, dann passiert es auch nicht.
Es ist seine Entscheidung, ob er Handel betreiben will oder nicht.
Joa, natürlich ist sie das. Allerdings ist es schon ein Wettbewerbsargument zu sagen, ich hab soundso lange und an den und den Tagen geöffnet. Ich habe meinen real geliebt, weil er bis 22°° geöffnet war (naja, und weil man dort echt alles kriegt). Und wie sich der Händler nun frei entscheidet, es gibt nacht einen bestimmten Kundenkreis, den er befriedigen könnte. Und diesen Kundenkreis schätze ich in den größeren Städten so ein, dass er durchaus für Rentabilität sorgt.
Und diesen Kundenkreis schätze ich in den größeren Städten so ein, dass er durchaus für Rentabilität sorgt.
definitiv. habs hier in hamburg schon öfter erlebt, dass in den supermärkten kurz vor 22 uhr noch ordentlich was los war.
Ich würde es auch gut finden wenn ich Sonntags einkaufen könnte, habe mich in letzter Zeit öfter darüber geärgert, wo ich am Sonntag noch etwas gebraucht hätte und nicht in den Laden konnte.
Klar könnte man theoretisch vorausdenken und alles rechtzeitig für die ganze Woche kaufen, ich bekomm das aber nicht hin (bzw. selten). Kann mir vorstellen, dass es bei vielen anderen Leuten genauso ist, aus den unterschiedlichsten Gründen.
Muss ja nicht jedes Geschäft am Sonntag öffnen. Aber der Handel sollte da flexibel sein können, die Klassischen Arbeitszeiten Montag - Freitag 8:00 -16:00 z.B. sind auch kein Alltag mehr.
Zum Thema Arbeitnehmer am WE: Es gibt auch viele Leute gibt denen es relativ egal ist ob sie Sonntag, oder das ganze Wochenende arbeiten. Ein Kumpel von mir ist einer davon, der ist froh wenn er Arbeit hat.
In Zusammenarbeit mit WISO gab es eine total interessante Dokumentation zum Thema Industrie-Politik-Verbraucher. Vorschläge, was es in anderen Ländern für Systeme gibt um schlechtes Essen zu umgehen (Smileysystem aus Dänemark) usw. Hier der Link: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/video/1068820/Aufgetischt-und-abserviert
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