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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was genau ist am Bachelor denn anders?



thickstone
19.09.2010, 11:03
Topic

Also, das einzige was ich weiß ist, dass man einen guten Bachelor braucht, um dann noch an der gleichen Uni mit dem Master weiterzumachen. Sprich, es ist nicht garantiert, dass man einen Master-Platz bekommt. Ok.

Es sprechen viele davon, dass das System jetzt viel verschulter ist. Das kann ich immer nicht nachvollziehen, da ich nur grob weiß, wie ein Studium aufgebaubt ist und mir auch der Vergleich fehlt. Wo ist denn genau der Unterschied zum alten System, bzw. was ist daran verschulter? (...und schlechter?)

noRkia
19.09.2010, 18:29
unterschiede zum mathestudiengang in mainz:

diplom:

1-4 semster = grundstudium,also für alle gleich.
noten sind egal,solange man bestanden hat.
möglichkeiten klausuren zu wiederholen hat man unendlich viele.
damit man weitermachen kann oder nicht rausgeschmissen wird muss man nichts erfüllen.

5,6 semster
es beginnt die wahl von aufbauvorlesungen.
noten sind egal.das 6te semester endet mit der vordiplomsprüfung.
note hier egal.versuche dafür 2.
bei bestehen hat man noch keinen abschluss!!

7-10 semester = eigentliches hauptstudium
noten in klausuren sind egal.
es werden weitere vertiefungsmodule gewählt.
das 10te semester schliesst mit diplom arbeit ab.
die note die hier erziehlt wird sowie die noten aus den mündlichen prüfungen bilden die endnote.

bachelor:

1-4 semester = grundstudium.
inhaltlich an für sich gleich wie vorher.
pro klausur 3 versuche.sonst studium gesperrt!
bis 3ttes semster müssen 18 ects erreicht werden sonst ende.
die note jeder klausur und jedes seminars geht in die bachelornote ein (rund 5%).

5,6 semester
aufbaumordule werden gewählt.3 versuche pro klausur sonst studium gesperrt!
jede note geht in die bachelornote ein.
wer hier für mehr als 8 semester braucht fliegt raus!
ende des 6ten semesters muss die bachelorarbeit geschrieben werden.
dafür 2 versuche.die note aus dieser geht inklusive der mündlichen prüfung nur zu 20% in die endnote ein.
der bachelor ist ein richtiger abschluss!!

wer hier nicht 3.0 hat darf den master nicht machen (das ist wohl nur in mathe,überall sonst ist es 2,5 soweit ich das gehört habe)

7-10
kurse ähnlich dem diplom.
3 versuche pro klausur,sonst studium vorbei.
noten zählen alle in die endnote.
am ende kommt masterarbeit und mündliche prüfungen.
das alles zählt ca. 40% soweit ich weis.
die bachelornote zählt nicht nochmal rein.

so ich denke die unterschiede sind sehr deutlich hervorgehoben :)

R.D.
19.09.2010, 19:49
Man kanns auch einfacher haben:

Bachlor = mehr Praxis
Uni = mehr Theorie

Musst du wissen, was dir liegt.

Lukas
19.09.2010, 20:40
Bachlor = mehr Praxis
Uni = mehr Theorie
Und was ist mit denen, die an der Uni auf Bachelor studieren? http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/gruebel.gif

akira62
19.09.2010, 20:53
Also was ich hier lese ist doch teilweise ein wenigs durcheinander.

Also der Bachelor und Master Einführung gilt für alle Hochschulen in Europa ob ehemals Fachhochschule oder Universität ist wurscht. Idee dahinter war das alle Studenten Europas sich ihren Uniplatz in Europa frei wählen können und auch während des Studiums frei springen können.

Der Bachelor ist sozusagen der erste Akademische Titel den man nach gut 3 Jahren Studium erreichen kann. Bei der Umstellung in Deutschland haben viele Unis dabei das Diplomstudium verkürzt und einiges Rausgemschmissen und so z.B. 4 Jahre Diplomstudium auf 3 Jahre Bachelor zusammengekürzt. Anschliessen die 2 Jahre Master (davon wieder 6 Monate Masterarbeit) sind nichts anderes als Vertiefung des Wissens aus dem Bachelor. (Beispiel aus meinen ehemaligen Studiengang entnommen.)

In Deutschland ist gegenüber den anderen Ländern der große Nachteil das viele Arbeitgeber nicht wissen was sich hinter den Bachelor versteckt und daher lieber Masters einstellen. In den Köpfen ist nämlich Master = Diplom da man mit beiden ja seinen Doktor machen kann. Bachelor ist meist als Vordiplom bei vielen Bewertet, obwohl die Bachelor Absolventen gut 80% eines Diplomstudiums gemacht haben.

Das der Bachelor praktischer ist als der Master ist von Uni zu Uni (oder ehemals FH zu ehemals FH) unterschiedlich, fakt ist nur das der Master tiefer ins Theoretische reingeht, aber richtig Wissenschaftlich arbeiten kann man damit genausogut oder schlecht wie mit einen Diplom.

Meine Meinung zu dem Thema ist, das der Bachelor / Master in Deutschland ein großes Problem hat. Den wir haben in Deutschland eine breite Anerkannte Ausbildungslandschaft (Schulisch, Universitär, Marktwirtschaftlich). Das haben viele andere Länder in Europa nicht, daher wird z.B. der Bachelor von vielen Privatschulen las Konkurrenz gesehen die nur eine Staatsexams angelehnte Schulische Ausbildung anbieten. Daher finde ich es sehr kritisch das nur 50% der Bachelors überhaupt die Möglichkeit haben einen Master zu machen alle anderen müssen sich auf den freien Arbeitsmarkt beweisen, wo es momentan gar keine Stellen für Bachelors gibt.

Vorallem Chefs werden in den nächsten Jahren Probleme haben Bachelors und Masters gut einzusetzen im Berufsleben es wird spannend. Die Idee junge Akademiker schnell in den Beruf zu bringen ist Grundlegend nicht schlecht, aber welcher Arbeitgeber in Deutschland macht sich die mühe die Leute an den Job ranzuführen? In anderen Staaten in Europa ist eine funktionierendes Schulungssystem in den Firmen durchaus üblich in Deutschland vorallem der Mittelstand ist es gewöhntfähige und komplett ausgebildete Leute von den FHs und Unis zu bekommen, ohne weiteres Geld in die Entwicklung der Leute zu stecken.

noRkia
20.09.2010, 18:21
"Bachelor ist meist als Vordiplom bei vielen Bewertet, obwohl die Bachelor Absolventen gut 80% eines Diplomstudiums gemacht haben"

hm das kommt mir auch fast so vor wenn ich die alten klausuren mit unseren heutigen vergleiche.

Tyr
20.09.2010, 22:38
Bei 80% Diplom --> Bachelor würde das doch eine relative 1:1 Übereinstimmung ergeben ^^''
Diplom 10 Semester --> Bachelor 7 Semester

Meiner Erfahrung nach sollte der Bachelor etwa gleichwertig mit dem Diplom sein. Zumindest in meinem Studiengang ist es so, dass in 7 Semestern der Bachelor-Student in etwa genau so viel Stoff beigebracht bekommt, wie der Diplom mit seinen 10 Semestern hatte plus noch einmal natürlich der höhere Leistungsdruck, da ja alles benotet wird und man sich keine Patzer erlauben sollte.

MaxikingWolke22
20.09.2010, 23:00
Halt ein, der Bachelor umfasst sechs Semester, wenn nicht gar fünfe!

Zelretch
20.09.2010, 23:04
Das kommt auf den Studiengang an. Gibt auch welche mit 7 Semester, wobei 6 wohl eher üblich ist.

(ist wohl auch der Grund weshalb viele Master Studiengänge zum Sommersemester beginnen)

noRkia
20.09.2010, 23:55
"Zumindest in meinem Studiengang ist es so, dass in 7 Semestern der Bachelor-Student in etwa genau so viel Stoff beigebracht bekommt, wie der Diplom mit seinen 10 Semestern hatte plus noch einmal natürlich der höhere Leistungsdruck, da ja alles benotet wird und man sich keine Patzer erlauben sollte. "

beigebracht ist gut.die müssen sich das selbst beibringen.

was heisst "patzer".
bei uns ist es völlig normal das auch jetzt im 5 semester klausurenschnitte mit 4,x zu stande kommen.da geht es teilweise echt nur noch ums durchkommen.
man braucht ja selbst wenn man ein echter schlaubi ist die ein oder andere woche um den stoff tatsächlich zu raffen dazu noch die mengen und das in allen vorlesungen parallel.wäre meine klausuren nicht immer erst nach der 4ten semesterferienwoche ich weis nicht wie viele dann überhaupt noch bestehen würden ;/

Tyr
21.09.2010, 12:33
Das kommt auf den Studiengang an. Gibt auch welche mit 7 Semester, wobei 6 wohl eher üblich ist.

(ist wohl auch der Grund weshalb viele Master Studiengänge zum Sommersemester beginnen)
Bei mir an der Uni ist 7 Semester üblich und 6 eher die Ausnahme. Liegt wohl an dem Bereich oder der Uni. Von nur 5 Semestern habe ich aber noch nichts gehört.


"Zumindest in meinem Studiengang ist es so, dass in 7 Semestern der Bachelor-Student in etwa genau so viel Stoff beigebracht bekommt, wie der Diplom mit seinen 10 Semestern hatte plus noch einmal natürlich der höhere Leistungsdruck, da ja alles benotet wird und man sich keine Patzer erlauben sollte. "

beigebracht ist gut.die müssen sich das selbst beibringen.

was heisst "patzer".
bei uns ist es völlig normal das auch jetzt im 5 semester klausurenschnitte mit 4,x zu stande kommen.da geht es teilweise echt nur noch ums durchkommen.
man braucht ja selbst wenn man ein echter schlaubi ist die ein oder andere woche um den stoff tatsächlich zu raffen dazu noch die mengen und das in allen vorlesungen parallel.wäre meine klausuren nicht immer erst nach der 4ten semesterferienwoche ich weis nicht wie viele dann überhaupt noch bestehen würden ;/Natürlich meine ich damit selber beibringen. So ist das ja als Student. ;)

Mit Patzer meine ich, dass man stehts gute Noten schreiben muss, sonst wird man ja nicht zum Master zugelassen (obwohl es da natürlich oft noch Ausnahmeregelungen gibt). Außerdem möchte man ja seinen Bachelor auch nicht mit einer schlechten Note abschließen.

haebman
21.09.2010, 14:32
5 Semester ist möglich wenn man die Kurse aus dem 6. Semester vorzieht + Thesis im 5. schreibt.

Als Regelzeit gibt es keine 5 Semester.

Turgon
21.09.2010, 15:19
Dieser Thread macht mir unglaublichen Mut für mein Bachelorstudium, ehrlich:\

Viviane
21.09.2010, 21:05
Keine Angst Turgon. :) Wenn du studiert hast, und dann auch noch den Druck eines Bachelorstudiums ausgehalten hast, ist es absolut unwahrscheinlich das du danach keinen Job bekommst.

Und das sag ich als Geisteswissenschaftlerin. :)

Im Ernst, der Bachelor hat extrem viele Vorteile, finde ich! Schon im dritten Semester habe ich genug Kontakte durch die Praxisanteile meines Studiengangs geknüpft (und über diverse FSI-Parties und Philosophierunden mit viel Wein, Grillgut und den Profs) das ich zumindest nich alleine dastehe.

Und das Studium ist genauso interessant wie vorher - nur um einiges teurer, finde ich. ;)

Also Kopf hoch und rein ins Vergnügen! Studieren ist nämlich das schönste was man tun kann. Sagt auch meine Mutter, die mit 55 noch auf Lehramt studiert. :D

Tyr
21.09.2010, 21:10
Dieser Thread macht mir unglaublichen Mut für mein Bachelorstudium, ehrlich:\
Falls das nicht richtig rüber kam, ich bin Befürworter des Bachelor.
Der Leistungsdruck ist genau das, was die Studenten gebraucht haben (das Vorurteil des faulen (Diplom-)Studenten ist ja schließlich nicht ganz verkehrt) und schon nach 6/7 Semestern einen Hochschulabschluss zu haben, ist heutzutage auch von Vorteil.
Der Master ist außerdem genau das Richtige nach den Grundlagen um in die Welt des wissenschaftlichen Arbeitens einzusteigen, denn schließlich will eine Universität ja Wissenschaftler hervorbringen. Hier kann man noch tiefer in die Materie hineinsteigen, die einen interessiert, als es beim Diplom möglich war.

Kann wie immer natürlich nur von meinen Erfahrungen berichten, sonstwo kann es natürlich anders sein. Ich hab da auch Glück, dass man den Bachelor an meiner Fakultät als Chance wahrgenommen hat und was Ordentliches draus gemacht hat. Gibt ja auch Negativbeispiele.

Tabris
22.09.2010, 13:42
Viviane: Was studierst du denn? Hinsichtlich Praxisanteil etc. kommt es ja schon sehr auf Hochschule und Fachbereich an. Ich denke nicht, dass man da so eine pauschale Aussage treffen kann. Und inwiefern ist das Studium denn teurer geworden?

Tyr: Inwiefern kann man denn beim Master tiefer in die Materie hineinsteigen, als es beim Diplom möglich war?

Viviane
22.09.2010, 13:46
Ich studiere Theater- und Medienwissenschaften in Erlangen. Bisher habe ich bei einem Theaterfestivel (ARENA) mitgeholfen, ansonsten gibt es ein Uniradio, Studentenzeitungen ... die Möglichkeiten sind da, man muss sie nur wahrnehmen.

Und durch das Geld (bei mir sind es 552 € Studiengebüren - 500€ für die Uni, 52€ die ich dem Studentenwerk zahle (ohne Busmarke o.ä. nur für die Verwaltung)) werden bei uns intern eben kleinere Vorlesungen gegeben die dann wiederum speziellere Themen ansprechen können.

Früher gab es keine Studiengebüren, das meinte ich damit das das Studium bei uns teurer geworden ist.

wusch
22.09.2010, 14:59
Der einige Sinn der Verkürzung des Studiums ist ja auch nur mehr Arbeitskräfte zu bekommen.:o
Es wird einfach mehr in kürzerer Zeit in einen rein gestopft und mit einem Bachelor kann man in Deutschland im Kindergarten Arbeiten, denn der ist hier wie erwähnt fast wertlos, das weiß ich von einem Freund der den jetzt durch hat und Master macht.

Viviane
22.09.2010, 15:02
Es kommt auf den Studiengang an - manchmal macht es wirklich keinen Sinn (bei Chemie z.B.) den Stoff in 3 Jahren beherrschen zu wollen. Aber wie gesagt, bei den Geisteswissenschaften wurden dadurch die Lehrpläne erstmal sinnvoll strukturiert und der Druck auf die Lehrenden erhöht - damit muss man nicht mehr 5 Jahre auf einen Kurs warten, sondern er wird jedes Jahr angeboten.

Von "wertlos" kann keine Rede sein - was hat denn dein Bekannter studiert?

wusch
22.09.2010, 15:06
Der studiert Lehramt, ich glaub Mathe und, noch irgendein Fach, was weiß ich.

BIT
22.09.2010, 15:09
Das Lehramt ist aber auch aus eigener Erfahrung genau deshalab so speziell, weil man zwangsweise einen weiterführenden Master braucht. Der ist aber in der Regel auch für alle Absolventen an derselben Uni geöffnet. ;)

wusch
22.09.2010, 15:13
Das Lehramt ist aber auch aus eigener Erfahrung genau deshalab so speziell, weil man zwangsweise einen weiterführenden Master braucht. Der ist aber in der Regel auch für alle Absolventen an derselben Uni geöffnet. ;)

Und welchen Sinn hat das ganze dann? Dann soll man in Lehramt doch ein Studium machen wie früher und nicht diesen Bachelor-gemacht-aber ich-brauch-unbedingt-den-Master Unsinn.:rolleyes:

BIT
22.09.2010, 15:43
Der Sinn dahinter ist, dass es bei den Lehrämtern recht hohe Abbrecherquoten gab, die so durch einen allgemeinen Bachelor nicht drei Jahre umsonst studiert haben und sich so noch umorientieren können. ;)

wusch
22.09.2010, 15:58
Der Sinn dahinter ist, dass es bei den Lehrämtern recht hohe Abbrecherquoten gab, die so durch einen allgemeinen Bachelor nicht drei Jahre umsonst studiert haben und sich so noch umorientieren können. ;)

Ja das ist natürlich auch wahr, danke für die Infos.:)

haebman
22.09.2010, 16:34
Lehramt Bachelor/Master gibt es doch gar nicht?

Ist zwar modularisiert aber schließt immer noch mit Examen ab soviel ich mitbekommen hab.....

btw bin ich grad super froh für den Master an meiner Uni zu bleiben und nicht (wie geplant) woanders hinzugehen ...

Die Zeugnisse werden bei uns super langsam ausgestellt, hab schon von einigen gehört die an den anderen Unis wieder exmatrikuliert wurden weil bis zum Stichtag kein Zeugniss vorgelegt werden konnte ... tolles System wirklich ...

BIT
22.09.2010, 16:41
Lehramt Bachelor/Master gibt es doch gar nicht?

Also zumindest bei uns in NRW läuft das schon nach dem neuen Modell ab. Ich habe mich immerhin die letzten Jahre mehr als reichlich damit beschäftigen dürfen, da ich nach dem Modell studiert habe. ;)

Mordechaj
22.09.2010, 17:19
Soweit ich das mitbekommen habe, ist das Lehramt nach Bologna 3geteilt. Dafür gibt es den Bachelor of Education und den M.Ed. sowie das Referendarium.

Mit dem B.Ed. kann man noch nicht an Schulen unterrichten, hat aber praktisch in seinen Fächern die gleichen Qualifikationen wie ein Bachelor of Arts, nur eben den bildungswissenschaftlichen Kram und Praktika, die man für's Unterrichten braucht, schon dazu. Mit dem M.Ed. erwirbt man nun das erste Staatsexamen und schließt dann mit dem Abschluss des Referendarium das zweite daran an.

Zumindest wurde es mir so erklärt. \o/
Andernorts heißt es glaube ich auch einfach "lehramtsbezogener B.A. Fach/Fach", in Mainz bleistiftsweise ist es aber direkt als B.Ed. in Fach/Fach/Bildungswissenschaften aufgeführt.

BIT
22.09.2010, 17:24
Das Referendariat musst du bei Bologna allerdings herausnehmen. Das ist eine Besonderheit, die es im Prinzip nur in Deutschland gibt und von Bologna nicht angetastet wird. Lediglich die Zugangsvoraussetzungen zum Referendariat wurden verändert, wobei der ganze "Vorbau" allerdings überhaupt nicht einheitlich gestaltet wurde, sondern von Uni zu Uni anders aussehen kann. Das wird sich allerdings bald mit Bologna II ändern, indem die Länder wieder striktere Vorgaben machen.

noRkia
22.09.2010, 23:58
ich denke die wirtschaft hat begrüsst den bachelor weil sie nun nicht jede stelle mit einem diplomer = master besetzen müssen sondern sie für stellen wo sie nicht so eine hohe quali brauchen nun einen bachelor nehmen können.dieser bekommt selbstverständlich auch weniger gehalt,denn er ist ja kein master.
der master bekommt hingehen,falls es nicht supergut ist,nun zu hören das man statt ihm ja auch einen bachelor nehmen kann.also bekommt auch er weniger geld.
ganz einfach.

im übrigen gibt es ja zahlreiche gehaltstabellen wo bei bachelor als bruttogehalt 2500 euro aufgeführt werden.nicht das mich wirklich interessieren würde.aber ich finde das ist eine mittlere frechheit hier kaum mehr als einem müllmann zu zahlen.

Cuzco
23.09.2010, 23:46
Dazu kommt noch, dass die Deutschen einen Knall haben, was die Aufnahmebedingungen für den Master betrifft. Stichwort: ECTS-Punkte.
England: Durchschnittlich 180 ECTS-Punkte für den Master benötigt -
in Deutschland 210 (!) - die meisten Bachelor-Abschlüsse bieten aber gerade mal 150-180. Natürlich kann man alles mit Nebenfächern zupflastern. ABER ist das Sinn und Zweck eines "praxitauglischen" Studiums? Und was machen kleinere private Hochschulen, die einen festen Leerplan, pardon Lehrplan verfolgen und pauschal 180 vergeben? Des Lätzels Rösung lautet - Man studiere noch ein zweites Mal, denn die ECTS - Punkte beider Studien können kombiniert werden. Vielleicht hat man die Punkte von einem anderen Studium übrig?

Ergo: War das System mitunter dazu geplant, die Zahl Langzeitstudenten in Zukunft zu dezimieren, so muss man jetzt - um einen Master zu machen - neben Praktika und Pipapo auch noch zusätzlich andere Fächer studieren, sehr gut sein (evtl. Zweitversuch) - und wie viele hier geschrieben haben, werden natürlich Masterstudenten idR. als qualifizierter angesehen und eher eingestellt, weshalb natürlich (nicht nur in meinem Bekanntenkreis) so ziemlich jeder vorhat, als Master of Arts/Science/Dingsbums zu graduieren, wobei auch noch einige (Elite-) HOchschulen auf die brilliante Idee gekommen sind das Diplom zum Master parallel anzubieten.

Um es akademisch auszudrücken - ein klassischer "Nulla cum Laude-"Abschluss für das deutsche Hochschulsystem.

Hochachtungsvoll,
Cuzco

Lukas
23.09.2010, 23:54
Wo braucht man bitte 210 ECTS für den Master? Hab ich noch nie von gehört. Oo

...auch wenn ich die wahrscheinlich nach meinem 4. Semester (und beim Abschluss auf jeden Fall) zusammen haben werde X_x

Cuzco
24.09.2010, 00:16
Naja, kommt ein wenig darauf an, wie viele Punkte der Master bringt - er soll das komplette ja auf "300" ergänzen. Gerade deutsche Hochschulen sehen 210 Punkte sehr gerne. Außerdem gibt es einige Studiengänge die vollgestopft sind bis zum Geht-nicht-mehr und da gibt der Bachelor deswegen 210 Punkte (selbst wenn es nur 2,5 Punkte bei einer Vorlesung gibt :( ).

Lukas
24.09.2010, 00:42
Okay, das ergibt einigermaßen Sinn -- in DE herrscht ja generell die Regel, dass Bachelor + konsekutiver Master 10 Semester Regelstudienzeit haben sollen und jedes Semester 30 ECTS geben soll. Von daher werden die 3-Semester-Master, die auf 7-Semester-Bachelor aufbauen, vermutlich 210 verlangen. Mir persönlich sind bisher allerdings fast nur 6-Semester-Bachelor über den Weg gelaufen.

... dass die für die Master-Zulassung allerdings überhaupt auf die ECTS-Zahl, und nicht nur auf den erreichten Abschluss (+ evtl. weitere *relevante* Dinge) gucken, ist meiner Meinung nach allerdings relativ bekloppt. Genauso, wie ich die Regelung mit konsekutive Studiengänge = 10 Semester nicht für so wirklich sinnvoll halte (hier z.B. wären 7 Semester Regelstudienzeit im Bachelor angenehmer, aber das wird nicht umgesetzt, weil man dazu den Master auf 3 kürzen müsste -- und das ist im jetztigen Format kaum möglich).

MaxikingWolke22
24.09.2010, 02:46
Wo braucht man bitte 210 ECTS für den Master? Hab ich noch nie von gehört. Oo

...auch wenn ich die wahrscheinlich nach meinem 4. Semester (und beim Abschluss auf jeden Fall) zusammen haben werde X_x
Die Wuppertal School of Management, eine der angesehensten Business Schools in Mitteleuropa, erwartet 200 KP bei den Bachelorabschlüssen, die sich für den Master bewerben.
Ich habe allerdings auch stets 35KP pro Semester und weiter 5 pro Weihnachtsferien.

An meiner Universität habe ich keinen repräsentativen Überblick: Kann man an öffentlichen Universitäten auch einzelne Kurse frei wählen, oder muss man Haupt- und Nebenfach wählen und die Details sind dann vorgegeben?

Cuzco
24.09.2010, 08:48
@mq: Ähm, leider ist die ECTS-Zahl nur ein (!) Teil des Auswahlverfahrens für den Master. Das ist natürlich auch wieder von Universität zu Universität verschieden, aber neben den benötigten Punkten kommt natürlich auch das erreichte Ergebnis hinzu (viele nehmen so eine bekloppte Zahl wie 2,5 oder besser). Da jede Uni aber ihr eigenes Auswahlverfahren hat, kommen evtl. noch Praktika, Berufserfahrung, Eignungstest oder Mappe hinzu - teilweise selbst bei Universitäten, bei denen man schon den B.A./Sc./etc. gemacht hat.

@Maxiking: In der Regel sind bei staatlichen Universitäten die Regeln vorgegeben - meist mit Wahlmöglichkeit für die Wahlfächer. Die privaten bieten meist ein eigenes System und vergeben für den Abschluss pauschal Punkte, welche mit Hilfe einer staatlichen Partneruniversität (meist im Ausland) auch staatlich anerkannt werden. Viele dieser Privatunis bieten nur den Bachelor, die ECTS sind dabei Bemessensgrundlage für BaföG und Co. (zumindest richtet sich in Schweden das erhaltene staatliche Fördergeld nach der Anzahl der belegten ECTS). Will man nun an einer anderen Uni den Master weiterstudieren, weil man ja hierzulande mit dem Bachelor nix is, so müssen die Punkte noch aufgetrieben werden. Entweder man belegt parallel dazu also Kurse an Universitäten (was etwa dem ergänzenden, fachübergreifenden Wahlfachsystem gleich kommt) oder man studiert halt ein Semester erfolgreich nochmal und erhält dafür die 30 Punkte.

Greetz, pardon, hochachtungsvoll,
Cuzco

La Cipolla
24.09.2010, 12:20
Noch ein Kommentar: Fast alles, was irgenjemand über die ganze Bachelor-Geschichte sagt, basiert auf persönlichen Erfahrungen, und wenn nicht, dann auf Aussagen von maximal fünf, sechs anderen Leuten. Und diese sind unglaublich unterschiedlich. Nicht nur von Land zu Land oder Stadt zu Stadt, sondern auch von Studiengang zu Studiengang. Man sollte also sehr vorsichtig damit sein, andere Meinungen zu übernehmen.

R.D.
24.09.2010, 12:50
Und was ist mit denen, die an der Uni auf Bachelor studieren? http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/1/gruebel.gif

Ups, sry ich meinte mit Bachlor, auf einer Fh^^° Hast natürlich Recht...

noRkia
24.09.2010, 19:05
hm ich brauch 180 im hauptfach und noch 27 im nebenfach.

thickstone
27.09.2010, 00:25
Das Lehramt ist aber auch aus eigener Erfahrung genau deshalab so speziell, weil man zwangsweise einen weiterführenden Master braucht. Der ist aber in der Regel auch für alle Absolventen an derselben Uni geöffnet. ;)

Das finde ich gerade interessant. Ich will in HH studieren, auch Lehramt für Gymnasium und habe mir auch darum schon Gedanken gemacht. Das heißt, dass ich mir also um meinen Master-Platz keine Gedanken machen muss? (Klar will ich gute Noten, nur nimmt dieses Wissen natürlich schon viel Druck).

BIT
27.09.2010, 09:22
Ich sagte bewusst "in der Regel". Leider ist das nicht an allen Hochschulen der Fall, von daher würde ich mich vorher bei der zuständigen Fachschaft erkundigen, wie das jeweils genau ist. ;)

niR-kun
30.09.2010, 16:16
Beim Bachelor ist es so, dass es mehrere kleine Prüfungen pro Semester hat, im Gegensatz dazu beim Diplom ist es eine zentrale Prüfung, wo man alles was man gelernt hat wieder hoch-würgen muss.

MaxikingWolke22
30.09.2010, 16:26
Bachelor ist hier in Bremen ähnlich wie Schule aufgebaut. In meinem Studiengang habe ich 180 KP zu belegen, davon 110 Mathematik (davon wiederum 65 vorgegeben, 45 wählbar), 40 frei wählbar in Naturwissenschaften und 30 frei wählbar in Geisteswissenschaften.

Ein Kurs hat meist 5 KP. Die Benotung hängt komplett vom Professor ab, das ist dann etwa zwei Midterm zu je 20%, Homework 20%, Final 40%, oder auch fünf Reading Assignments zu je 10%, 15% Beteiligung, 35% Präsentation, oder 100% Final, oder 180 Punkte in 6 Quizzes, 300 Punkte in 10 Homework, 220 Punkte Midterm, 300 Punkte Final...

Die Bachelorarbeit umfasst meines Wissens nach 7,5 KP im sechsten Semester, aber ich bin mir nichts sicher.

Viviane
30.09.2010, 16:45
Beim Bachelor ist es so, dass es mehrere kleine Prüfungen pro Semester hat, im Gegensatz dazu beim Diplom ist es eine zentrale Prüfung, wo man alles was man gelernt hat wieder hoch-würgen muss.

Genau das ist bei Theater- und Medienwissenschaften in Erlangen genau umgekehrt. Wir hatten beim Diplom viele kleine (auch mündliche) Zwischenprüfungen, in Philosophie sowieso, eben mitten im Semester. Durch den Bachelor gibt es am Semesterende nur noch eine Prüfung. :/

Also Ratschlag vom Anfang beherzigen und einfach speziell für die eigene Uni und den eigenen Studiengang erkundigen! :A

e7
30.09.2010, 20:39
Ich glaube auch, dass man nicht davon ausgehen kann, dass die Unterschiede zwischen Diplom und Bachelor überall gleich sind. Habe auch schon von einem gehört, der beim Diplom ständig Prüfungen hatte, die alle gezählt haben.

Was also mit der Bachelor/Master-Einführung eigentlich erreicht werden sollte, dass die Studiengänge einheitlicher und vergleichbarer werden, ist also gründlich daneben gegangen :D

Kamion
30.09.2010, 23:16
Bei uns an der TU München äussert sich das eigentlich hauptsächlich durch den Leistungsdruck...

Wir haben eigentlich ähnlich viele Vorlesungen wie damals im Diplom (ein paar mehr), allerdings zählt halt jede Vorlesung in die Endnote mit rein und so muss man von Anfang an volle Leistung bringen. Im Diplom hat es gereicht im Grundstudium Scheine zu sammeln, die Note war da nicht so wichtig. Im Hauptstudium dann halt.

Allgemein ist die ganze Atmosphäre ein bisschen schulischer... Man hat einen mehr oder weniger festen Stundenplan (man kann natürlich das Zeug machen wann man will aber bei 5-9 Prüfungen pro Semester will man wirklich nichts schieben oder mehr machen) und sehr wenig Wahlmöglichkeit...

Und am Ende eben noch die Bachelorarbeit. Diplom ist eigentlich dann eh eher wie der Master, aber über den kann ich nichts berichten... erst ab nächstes Semester... Erstmal muss meine Bachelor Thesis fertig werden ;)

RPG-Man
10.10.2010, 21:32
Ich bin seit einem Jahr an einen Verbundstudium (berufsbegleitendes Studium) mit der Bezeichnung Bachelor of Science in der Fachrichtung Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Köln dran. Muss da zum Glück ( oder in einigen Fächern wegen fehlender mündlicher Leistungsmöglichkeiten eher zum Pech) nur Klausuren schreib sowie in ein paar Fächern Referate halten um die Semesternoten zu bekommen.

Was mich daran nur stört ist, dass die Diplomis bei uns noch den sogenannten Freifahrtschein hatten, was heißt das sie einmal die Klausur freiwillig nachschreiben können und dann die bessere Note von beiden bekommen. Bei uns Bachelorstudenten fällt dies komplett weg und dazu kommt noch der Nachteil das man mindestens die Note 2,5 haben muss um anschließend den Master zu machen, was aber trotz des Vollzeitsjob schon machbar ist.

Großer Vorteil mit einem FH-Bachelor, zumindest in NRW, dagegen ist der Wegfall der Zusatzbezeichnung FH wie es beim Diplom war und das man mit einem Master an der FH promovieren kann, auch wenn das wahrscheinlich von den ganzen Teilzeitstudenten insgesamt nichtmal 1 % beanspruchen werden.