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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Werwölfe IV] Tag 3



BIT
29.08.2010, 12:15
Die Sonne erhob sich über Düsterwald. Anders als an den anderen Tagen zuvor schien sie heute allerdings nicht in einer Art feuerrot, sondern vielmehr sah sie für den Laien völlig normal aus. Je heller es wurde, desto offensichtlicher war es, dass das Dorf in einer trügerischen Stille lag. Zwar ließen sich keine Spuren eines möglichen Werwolfangriffs finden, aber war die Gefahr wirklich gebannt?

Aber auch ohne die Werwölfe schienen komische Dinge vor sich zu gehen. Bereits seit zwei Tagen waren Lukas Schmied, Callan Fidian, Abelhard Heine und Thoman Linswege nicht mehr gesehen worden. Hatten auch hier höhere Mächte ihre Finger im Spiel oder waren sie einfach geflohen?

Der Tag endet Mittwochabend.

Hinweis: Kael und Liferipper sind zzt. abwesend. Sie können daher nicht hingerichtet werden!

~Jack~
29.08.2010, 12:56
Schon in den frühen Morgenstunden stand Lester vor der Ruine welche von Dirans Villa übriggeblieben war. Er wusste nicht wirklich, ob er über den Tod des Alchemisten traurig sein sollte oder nicht. Ganz gleich ob er nun ein Werwolf war oder nicht, aber wer lieber sein Haus in die Luft jagt als am Galgen zu baumeln kann nicht ganz richtig im Kopf gewesen sein. Wer weiß, was er in Zukunft noch angestellt hätte.
Während er wieder Richtung Dorfplatz marschierte nagte aber noch etwas an ihm. Irgendwas stimmte nicht, nur was?
...
Genau, es schien ein ganz normaler Tag zu sein. Jedenfalls gab es bisher keinerlei Anzeichen eines weiteren Angriffs. Aber selbst wenn Diran ein Werwolf gewesen wäre kann die Gefahr noch nicht gebannt sein, dafür hatten sie zu viele Spuren in den Wäldern entdeckt.
War das die Ruhe vor dem Sturm oder hatte irgendeine höhere Macht ihre Finger im Spiel?

Mivey
29.08.2010, 13:38
Wie immer stand Ewald recht früh auf. Während er sich anzog, machte er sich wie gestern Gedanken über ihre gestrige Entscheidung. Es war wohl wahrscheinlich, dass der Alchimist einer der Werwölfe war oder zumindest als böse Hexer mit ihnen im Bunde gewesen sein musste, das seine ganze Hütte in die Luft flog war ein ganz eindeutiger Beweiß.
"Zumindest diesesmal haben wir uns richtig entschieden, das mit diesem Söldner wird wohl hoffentlich ein trauriger Einzelfall bleiben", dachte sich Ewald aufmunternd.

Als aus seiner Haustüre trat, fiel ihm auf, dass im Dorf alles ruhig zu sein schien, keine Menschenmenge vor irgendeinem vermeintlichen Tatort.
Waren die Werwölfe etwas besiegt? War etwa wirklich Diran alleine hinter allem gewesen? Zumindest für Ewald war dies die offensichtliche Erkenntis.

Er lief zum Dorfplatz, um sich wirklich zu erkundigen, dass nichts vorgefallen war. Dort angekommen traf er auf Lester, den Hauptmann.
"Hauptmann! Gut, dass ich euch treffe. Ist heute wirklich nichts vorgefallen? War dieser verfluchte Alchimist wirklich der Einzige hinter diesen Morden? Ich hatte schon geahnt, dass mit dem Spinner irgendwas nicht stimmen kann.", sagte Ewald zum Hauptmann.

~Jack~
29.08.2010, 13:58
"Bisher hat jedenfalls niemand eine Leiche entdeckt, aber ich werde euch leider trotzdem enttäuschen müssen. Wenn Diran der einzige Werwolf gewesen wäre hätten wir nicht die Spuren mehrer Wölfe entdecken müssen als ich diese mit den Hexenjägern verfolgte.
Wieso dann heute niemand gestorben ist kann ich euch aber nicht erklären. Doch wenn es stimmt, dass hier noch andere Mächte am Werk sind, dann haben sie uns in dieser Nacht vielleicht beschützt. Jetzt untätig zu bleiben und zu hoffen, dass niemand mehr sterben wird, könnte jedenfalls eine fatale Entscheidung sein."
Natürlich wünsche sich Lester, dass sie die Krise bereits hinter sich hätten und niemand mehr sterben muss, aber leider war dem nicht so.

Lynx
29.08.2010, 14:05
Wieder war die unheilvolle Nacht über sie hereingebrochen, und einmal mehr war Lilith unbeschädigt aus einem unruhigen Schlaf erwacht. Mühsam quälte sie sich aus dem Bett, und während sie sich anzog, fragte sie sich, wofür sie eigentlich noch aufstand. Seit Tagen hatte sie kein Geschäft mehr gemacht, was früher ihren gesamten Lebenssinn ausgemacht hatte. Das Dorf, in dem sie nach dem Tod ihres Großvaters freiwillig geblieben war, ging langsam zu Grunde... sie wollte gar nicht wissen, was diese Nacht möglicherweise wieder geschehen war.
Antriebslos ging Lilith in die Backstube, aber sie schenkte der Arbeitsplatte und dem großen Mehlbehälter nur einen verachtenden Blick. Mit einer forschen Handbewegung öffnete sie einen der kleinen Schränke und wischte ein staubiges Spinnennetz zur Seite. Schon lange hatte sie das kleine, hölzerne Kästchen, das dort drinnen war, nicht mehr herausgeholt und geöffnet. Nicht, weil es sie nicht interessierte, sie war einfach immer beschäftigt gewesen und hatte sich auf andere Dinge konzentriert... auf Dinge, die nun keine Bedeutung mehr zu haben schienen.

Vorsichtig strich Lilith über die kleine Truhe, während sie sich an eine Melodie aus Kindheitstagen erinnerte, die sie nun leise summte. Sie öffnete das Kästchen und holte eine kleine Blockflöte heraus. An den Grifflöchern war das dunkle Holz abgegriffen, und die Bäckerin legte ihre Finger darauf. Sie hatte wenig Ahnung, wie man richtig spielte, und sie würde es jetzt auch nicht versuchen. Ihr Großvater hatte es ihr immer beibringen wollen, aber sie hatte sofort aufgegeben, nachdem beim ersten Versuch nur laute, schräge Töne herausgekommen waren. Aber sie hatte ihm gerne zugehört, vor allem als sie gerade erst zu ihm gekommen war, wenn er Abends, nachdem er sie ins Bett gebracht hatte, noch eine kleine Schlafmelodie für sie gespielt hatte.
An dieses Lied würde sie sich immer erinnern, und auch an den Text, den sie selbst dazu gedichtet hatte.

Der Mond geht auf, der Abendwind weht.
Weiß man woher er kommt, wohin er geht?
Dunkel verborgen mein Weg vor mir liegt,
Niemand ist da, der die Ängste besiegt.
Blinde so geh ich und gehe allein.
Keiner kann mir ein Gefährte hier sein.

Als sie den Text einmal unbewusst vor sich hin gesungen hatte, hatte Liliths Großvater aufgehört zu spielen, und sie lange und mit traurigen Augen angesehen. “Ich weiß, dass es nicht einfach für dich ist. Aber wenn du ein bisschen Zeit verstreichen lässt, wirst du dich bei mir wohl fühlen. Denn ich bin dein Großvater und habe nichts als Liebe für dich übrig.” Dann hatte er sich über sie gebeugt, ihr einen Kuss auf die Stirn gedrückt und beim Hinausgehen einen Spruch aufgesagt, den Lilith ebenfalls bis heute nicht vergessen hatte. Liebe wacht, hält dich bis zum Morgen, trägt dich durch die Nacht.

Die Bäckerin legte die Flöte behutsam in das Kästchen zurück, stellte dieses jedoch nicht mehr in das Schränkchen zurück. “Viel zu lange war ich nicht an seinem Grabe...” ,flüsterte sie leise. “Vielleicht sollte ich doch noch einmal versuchen, die Flöte zu spielen... es wäre nicht wichtig, wie es klingt, so lange ich es nur versuche. Das würde ihn freuen.”

Und somit hatte sie einen Grund gefunden, wieso sie an diesem Tag aufgestanden war.

R.F.
29.08.2010, 16:58
Auch heute wurde Roland bereits früh geweckt. Nicht, weil im Dorf mal wieder ein riesen Tumult war, leider, oder zum Glück, das konnte man im Moment noch nicht sagen, sondern, weil er früh aufwachte und dann nicht wieder einschlafen konnte. So kam es also, dass Roland sich bereits früh aufmachte, in der Hoffnung, etwas neues heraus zu bekommen. Nach seinem täglichen Ritual verlies er sein Haus und kam auf seinem Weg unweigerlich am Haus, oder was davon übrig war, des Alchimisten vorbei. "Nur noch ein Haufen Trümmern. Leider haben wir nie wirklich Gewissheit bekommen, ob er nun ein Werwolf war, oder nicht..." er ließ seinen Blick schweifen und entdeckte dabei Lester, den Hauptmann, und Ewald, den Holzfäller. "Schon so früh auf? Bisher scheint es ja kein neues Opfe gegeben zu haben. Ob das jetzt gut, oder schlecht ist... Gab es denn schon Fortschritte in den Ermittlungen, oder neue Spuren? Wär vielleicht ganz günstig, sich mal in den Überresten der Villa von Diran umzusehen." fragte er den Hauptmann.

~Jack~
29.08.2010, 17:35
"Was erhofft ihr euch in der Ruine zu finden? Ich war vorhin bereits dort und es ist nichts als ein Haufen Trümmer und Asche übrig. Dort finden wir keine verwertbaren Spuren mehr. Wir werden also nie erfahren ob er ein Werwolf war oder nicht."

Mivey
29.08.2010, 17:53
"Noch weitere Wölfe? Verdammt..", gab Ewald als Antwort von sich.
"Schade, nur, dass die anderen Dorfbewohner sich so normal verhalten, Diran hat es uns ja leicht gemacht."

R.F.
29.08.2010, 18:30
"Zumindest erscheint es äußerst eigenartig, wenn jemand sein Haus in die Luft jagt, weil er hingerichtet werden soll. Als wolle er irgendwelche Beweise vernichten. Mal davon abgesehen: so wie das Gebäude mit Fallen ausgestattet war, lässt sich leicht vermuten, dass dort irgendetwas, vielleicht sogar ein ganzer Raum, unbeschadet geblieben ist. Zumindest sollte man wenigstens die Trümmer wegräumen, da sie nichts desto trotz eine Gefahr darstellen, wobei, wenn wir Glück haben, verfängt sich dort ein Werwolf.", man sah Roland kaum an, dass er nur einen Witz gemacht hatte. "Wie soll das denn jetzt überhaupt weitergehen? Den Hinweisen, denen ich in den letzten Tagen nachgegangen bin, ist es sehr wahrscheinlich, dass kein Auswertiger ein Werwolf ist. Vielleicht kann man da ja anfangen."

~Jack~
29.08.2010, 18:40
"Seht halt nach wenn ihr meint in den Trümmern noch irgendwas finden zu können. Ich bin zwar Hauptmann, aber ihr könnt doch auch handeln ohne das ich euch Aufgaben erteile.
Und wie es weitergeht...nun, falls ihr mich nicht überstimmt werden wir weitermachen wie zuvor. Ich will jedenfalls nicht Schuld daran sein wenn wir heute untätig sind und morgen wieder jemand stirbt. Am besten hefte ich eine entsprechende Nachricht ans schwarze Brett. Wenn ihr mich also entschuldigen würdet."
Damit entfernte er sich von den beiden, besorgte sich einen Zettel aus der Schänke und nachdem er seine Nachricht verfasst hatte hängte er ihn ans schwarze Brett.

Werte Dorfbewohner, heute Nacht mag niemand gestorben sein, aber es ist noch nicht vorbei! Aufgrund der Spuren die ich mit den Hexenjägern gefunden habe können wir davon ausgehen, dass die Werwölfe immer noch unter uns sind. Wir müssen also weiterhin so verfahren wie die letzten Tage. Ihr dürft jedoch gerne gegen diese Entscheidung stimmen, aber wenn morgen wieder jemand stirbt seid ihr schuld!

Mehr konnte er momentan nicht tun und begab sich somit wieder in die Schänke und bereitete Frühstück vor.

WeTa
29.08.2010, 19:11
Von einer kühlen Brise geweckt, wachte Nadja schon etwas früher als ihre Schwester auf. Hatten sie gestern vergessen die Fenster zu schließen?
Sie zuckte mit den Schultern und schaute auf Nadeschka, die ebenfalls aufgewacht war und sie verschlafen ansah. Es war ungewöhnlich still draußen, anscheinend hatte der kräftige Knall gestern abend erstmal für Ruhe gesorgt. Ein Blick aus dem Fenster bestätigte: Es hatte sich noch kein neuer Lynchmob gebildet - aber der Tag hatte ja auch gerade erst begonnen.

"Ah, Nadeschka? Wir sollten uns aufmachen und die Anderen suchen. Mir ist unwohl dabei, hier alleine zu sein. Das ist irgendwie so, als säßen wir auf dem Präsentierteller"

Karl
29.08.2010, 19:17
Gähnend streckte sich Nascha. Sie hatte beunruhigend gut geschlafen. Schon seltsam, wo sich doch am vorherigen Tag dieser Kerl mit samt seiner Hütte in die Luft gejagt hat, als man ihn der Werwolferei beschuldigte. Man konnte leider unter den Fetzen nicht feststellen, ob er nun wirklich einer war oder nicht. Es würde sich vermutlich heute zeigen. Ob wieder jemand gestorben war?
Vom Schlaf lahm zogen sich die Schwester an und bewegten sich nach unten in die Wirtsstube, wo Lester bereits Frühstück machte. Und wie lecker das aussah. Nadeschka hatte großen Hunger und sah, dass es ihrer Schweste ebenso erging.
"Hallo Wirt! Ist da auch etwas für uns?"
Dann fiel ihr ein, dass sie ihn ja nach den aktuellen Ereignissen fragen könnte. Er schien ja schon etwas länger wieder auf zu sein.
"Ist irgendwas passiert? Ist wieder jemand zum Opfer geworden?"

Viviane
29.08.2010, 19:18
Nachdem ihr Gespräch mit Godfrey jäh durch eine Explosion aus der Richtung des Dorfs unterbrochen worden war, waren die beiden auf schnellstem Wege dorthin geeilt um die Bürger zu schützen, und falls etwas geschehen war zu helfen.

Allerdings stellte sie bald fest das es "nur", so hieß es aus dem Munde der meisten Bürger, der verrückte Alchimist gewesen sei, der sich in die Luft gejagt hatte.

,Die arme, verzweifelte Seele', dachte Isabella. Sie nahm sich vor am nächsten Tag nach dem Selbstmörder zu suchen - und vor allem nach Hinweisen darauf, was ihn zu dieser schrecklichen Tat getrieben hatte.

Am nächsten Morgen stand sie schon vor Sonnenaufgang auf und streifte durchs Dorf. In den Trümmern des Hauses von Diran verborgen suchte sie - solange bis sie unter einem Dachbalken auf den Alchimisten stieß, neben ihm lag eine Eule deren Federn bis auf die Kiele abgebrannt waren. Unbehagen durchzog ihren Körper, aber so friedlich und lächelnd wie er dalag sah er ganz und gar nicht nach einem Verfluchten aus. Aber er blieb ein gezeichneter Selbstmörder. Deswegen spuckte sie sicherheitshalber dreimal vor ihre Füße und drehte sich einmal um die eigene Achse.

"Sicher ist sicher. Nun, da unser Leben ganz und gar in Gottes Hand liegt und es einem Menschen nicht gestattet ist zu töten - ob sich oder andere ist gleich - und damit die Güte Gottes anzuzweifeln, der die Unschuldigen vor dem ungerechten Tode schützt, können wir den Alchimisten nicht in der geweihten Erde begraben, so wie unseren Kameraden. Was machen wir jetzt am besten mit dir?"

Nachdem sie ihn nachdenklich betrachtet hatte wandte sie sich um und suchte neben dem Kamin den Boden ab. Dort lagen Bücher in rauhen Mengen, die vielleicht Aufschluss darüber gaben was er hier im Verborgenen getrieben hatte. Sie steckte drei kleine Bücher ein, die am wenigsten verkohlt waren, um sie später Niccolo und Godfrey zu zeigen.

Auf ihnen stand in handgeschriebenen Lettern "Hegesias - Vom Elend der menschlichen Existenz", "Nero Claudius Caesar - Wie ich selbst Hand an mich legte und versagte" und "Hernando - Warum auf der Suche nach Gold zu sterben auch unterhaltsam sein kann".

Während sie vorsichtig über die Dachbalken aus dem Gemäuer herausbalancierte überlegte sie mit wem sie das Begräbnis des Toten am besten besprechen konnte. Sie würde wohl den Priester aufsuchen, wenn die anderen noch schliefen und sich dann noch ein wenig umhören.

~Jack~
29.08.2010, 19:28
Während Lester noch das Essen zubereitete kamen plötzlich die beiden Händlerinnen runter und verpassten ihm fast einen Herzinfarkt. Er rechnete jederzeit damit, dass doch noch etwas schlimmes passierte, dabei war diese Furcht doch unbegründet. Am Tage konnten ihnen die Werwölfe nichts anhaben. Er atmete also ein paar Mal tief durch bevor er antworte.
"Natürlich, bedient euch nur. Und nein, heute hat sich überraschenderweise nichts zugetragen, aber ich traue diesem Frieden nicht. Selbst wenn Diran ein Werwolf war müssen noch mehr unter uns sein."
Damit setzte er sich und begann zu essen. Dabei stiegen aus den Tiefen seines Gedächtnisses Erinnerungen an ein Festmahl hoch, welches ausschließlich aus Wildschweinspeisen zu bestehen schien.
Verwirrt schüttelte er den Kopf und versuche sich nur auf sein Frühstück zu konzentrieren.

Lynx
29.08.2010, 19:59
Viele Dorfbewohner schienen noch nicht auf den Beinen zu sein, als Lilith sich, mit dem Kästchen in den Händen, auf den Weg zum Grab ihres Großvaters machte. Kurz spürte sie, wie erneut die Angst in ihr hochstieg, dass das halbe Dorf über Nacht ausgelöscht worden war, oder die Hexenjäger mit ein paar anderen geflohen waren. Doch für einen von Sorgen beherrschten Tag hatte sie sich nicht aus dem Bett gequält. "Heute soll kein Tag der Furcht sein, heute möchte ich die Vergangenheit ehren und an bessere Zeiten, und besondere Menschen denken." ,redete die Bäckerin sich ein, und die dunklen, giftigen Gedanken blieben vorerst tief in ihrem Inneren verschlossen. Wenn das Dorf verdammt, und sie alle vielleicht zum Sterben verurteilt waren, wollte sie ihre letzten Tage nicht mit Angst und Schrecken verbringen.

Als Lilith einem kleinen Weg folgte, der an dem Haus des Alchemisten vorbei führte, hielt sie kurz inne. Natürlich hatte sie die Explosion bemerkt, aber für sie gab es nur eine Erklärung für Dirans Verhalten. Auch sie selbst hatte schon mit dem Gedanken gespielt, dem Ganzen selbst ein Ende zu setzen... einfach fliehen, nicht nur aus dem Dorf, sondern aus dem Leben selbst. Doch damit war niemandem geholfen, und so lange sie das Kreuz um ihren Hals trug, leuchtete der kleine Funken der Hoffnung in ihr, wie eine kleine, unendlich strahlende Sonne.
Die Bäckerin blinzelte überrascht, als sie irgendwo zwischen den Trümmern des Hauses eine Person mit Hut erblickte. Augenblicklich breitete sich ein Gefühl der Erleichterung in ihr aus. Die Hexenjäger waren immer noch da, und scheinbar weiterhin motiviert und gewillt, das Dorf aus seiner Misere zu befreien.

Etwas leichteren Schrittes ging Lilith nun weiter, und kam recht bald am Grab ihres Großvaters an. Es sah ein wenig verwarlost aus, und die Bäckerin begann in einem Anflug schlechten Gewissens, etwas Unkraut zu rupfen. "Es tut mir leid." ,sagte sie laut und zuckte gleichzeitig zusammen, als sie in eine hoch gewachsene Brennessel griff. Seufzend kniete sie sich an das Grab und besah sich ihre Hand, die nun leicht gerötet war. "Das geschieht mir ganz recht." ,dachte Lilith und holte nun die Flöte hervor. Worte der Reue konnten einem leicht über die Lippen kommen, sie bedeuteten oft nichts, entsprachen nicht der Wahrheit. "Aber wenn ich versuche, für dich zu spielen... dann verzeihst du mir, nicht wahr?" ,flüsterte die Bäckerin leise und setzte die Flöte an ihre Lippen.

R.F.
29.08.2010, 20:19
Argwöhnisch beobachtete Roland den Wirt, bis er wieder in seiner Taverne war. Es machte schon die ganze Zeit den Anschein, dass dieser nicht wirklich daran interessiert sei, nach Hinweisen zu suchen und die Werwölfe aufzuspüren, im Gegenteil: es schien fast so, als ob Lester keinerlei Interesse hegte, diese zu finden.

Wie dem auch sei, es war noch früh und sicherlich hatte der Hauptmann schon längst eigene Vermutungen. Also fiel Rolands Blick erneut auf die Überreste und plötzlich machte er eine Bewegung aus. Das erste, was er sah, war ein merkwürdiger Hut und kurz darauf erkannte er die Hexenjägerin, welche scheinbar in der Ruine nach den Überresten des Alchimisten gesucht hatte.

"Guten Morgen. Wie ich sehe, sind sie schon seit einiger Zeit wach, um nach dem Alchimisten zu sehen. Haben sie zufällig noch etwas gefunden, was für das Auffinden der Werwölfe von Interesse sein könnte?"

Don Cuan
29.08.2010, 21:16
Nach dem explosiven Finale des letzten Abends sollte Laurenz' nunmehr sechster Tag im Düsterwald einen ruhigen Anfang nehmen. Die Villa des Alchemisten wurde weitgehend zerstört, doch der einsetzende Regen konnte ein Ausbreiten des Feuers auf andere Gebäude weitgehend verhindern. Das Haus dieses Barden, Arithon, von dem einige der Dorfbewohner erzählten, wurde leicht beschädigt, die Scheiben waren von den umherfliegenden Trümmern eingeschlagen worden. Doch Arithon selbst wurde seit Tagen nicht mehr gesehen. Vielleicht war ihm die Flucht aus diesem verdammten Wald gelungen? Nein, ganz alleine und ohne Pferd hätte er mehrere Tage brauchen müssen. Wahrscheinlich wurde Arithon noch auf dem Weg Opfer dieser Mörderbande. Aber Laurenz hatte noch Schwarzdorn… sollte er aus dem Dorf fliehen? Oder lasse sich aus der ganzen Situation noch ein Vorteil ziehen?
Laurenz beschloss kurz vor dem Morgengrauen, sich die Trümmer der Alchemisten-Villa genauer anzuschauen. Ein paar der Fallen waren offenbar noch intakt. Er kannte ein paar der typischen Mechanismen: Bodenplatten, Stolperdrähte, versenkbare Bolzen… er selbst hatte schon eine Reihe davon bei seinen Klienten installieren dürfen. Damals… er hatte nur noch wenige angenehme Erinnerungen an diese Zeit. Der Keller schien nicht von dem Einsturz betroffen zu sein, doch der Zugang war zu stark verschüttet, als dass Laurenz den Weg hätte freilegen können.
Doch halt, da war noch jemand. Einer der Hexenjäger, wie es schien… Ja, diese Frau… Isabella hieß sie, eine Spanierin. Laurenz war sich nicht sicher, ob es ihm gefallen sollte, dass hier noch mehr Leute herumschnüffelten. Er beobachtete die Hexenjägerin, während er sich hinter selbst einem Haufen von Trümmern verschanzt hatte. Nach einiger Zeit verschwand sie wieder, jedoch nicht, ohne etwas mitgehen zu lassen. Isabella war an der Stelle, an der sich auch die entstellte Leiche des Alchemisten befand! Wollte sie Beweise verschwinden lassen, oder selbst Indizien anbringen. all dies erschien Laurenz sehr verdächtig. Um den toten Körper herum befanden sich nur noch abgefackelte Bücher. Aber eines davon sah sehr verdächtig aus. Tatsächlich, eine Metallkassette, die mit einem falschen Bucheinband getarnt war. Ein sehr primitives Schloss. Im inneren befand sich eine Flasche mit einer nach Alkohol aussehenden Flüssigkeit – wobei man sich da bei einem Alchemisten nie sicher sein konnte – ein Bernstein und ein kleiner Schlüssel. (Hehe, die wird wohl niemand vermissen.) Die Flasche ließ er in der Kassette zurück. Er wusste nicht, ob Diran nicht genau diese Flüssigkeit zum Entfachen des Feuers verwendet hatte.
Deie Sonne war schon fast aufgegangen. Laurenz begab sich zurück zu seinem diesmaligen Nachtlager.

Mivey
29.08.2010, 21:57
Nachdem Ewald doch akkzeptierte, das die Werwolfplage wohl aller Wahrscheinlichkeit nach doch nicht vorbei war, entschloss er sich wieder seine Hütte aufzusuchen.
Er hatte bereit etwas gegessen und machte sich nun wieder bereit in den Wald aufzubrechen.
Als er so in seiner Hütte hockte und sich bereit machte aufzubrechen, fragte er sich kurz welchen Sinn es hätte, Holz zu hacken wenn jederzeit die Gefahr bestand am nächsten Tag von einer haarigen Bestie am lebendigen Leibe aufgefressen zu werden. Wie ein Damokles Schwert hing diese Gefahr über jedem Dorfbewohner, auch über ihm.

Ewald versuchte nicht weiter darüber nachzudenken, als er sich fertig anzog, die Axt über seine Schulter legte und mit festem Schritt in den Wald ging.
"Wolf hin oder her, wenn ich diesen Albtraum überlebe möchte ich nicht hungern müssen weil ich nicht genügend Holz verkaufen kann.",begründete Ewald gedanklich seinen Entschluss trotz der Gefahren der letzten Tage seiner Arbeit nachzugehen.

relxi
30.08.2010, 12:36
Raphael wachte schweißgebadet aus einem heftigen Alptraum auf. Er spürte furchtbare Schmerzen am ganzen Körper, besonders in der Magengegend. Hatte er sich etwa eine Grippe geholt? Er konnte viele blaue Flecken und scheinbar gereizte Einstiche erkennen. Vielleicht wurde er von einem Schwarm Mücken angegriffen. Raphael hatte nun keine Lust aufzustehen, darum griff er nach einem stinkenden Streichholz und zündete eine fast geschmolzene Kerze auf seinem Nachttisch an. Danach nahm er seine Bibel und las einige Psalme, um sich einzustimmen, in der Hoffnung, dass heute nicht nochjemand getötet wurde. Inzwischen ist eine ganze Stunde vergangen, und er sah, wie sein Tisch mit dem Qualmen anfing. Schmerzerfüllt aus dem Bett, warf ein feuchtes Tuch auf die Kerze und kratzte Wachs und Brandspuren weg. Er lehnte sich an ein fenster und sprach das Glaubensbekenntnis und erinnerte sich an die damaligen Zeiten, an die Seuche, welche genau den selben Anfang nahm. Er lauschte Düsterwald, hörte jedoch nur den Wind, roch den Qualm seines Tisches und sah alten Laub an den Ästen flattern. Es war ein milder Tag. Als plötzlich jemand Raphaels Zimmertür aufschlug, bewaffnete er sich mit seinem verstärkten Stab, welcher in Richtung Tür zeigt. Es war nur der andere Priester, welcher seine gestrige Abwesenheit begründete. "Eine Versammlung? Warum wurde ich nicht eingeladen? Warum hast du mich nicht informiert?" fragte Raphael. "Nunja, du hast deine Tür verriegelt und ich habe so laut wie eine Schmiedezunft an der Tür gehämmert, doch du warst nicht wachzukriegen. Darum bin ich alleine losgegangen", sagte der Pfarrer. "Ach, würdest mur mir wenigstens sagen, was auf der Versammlung besprochen wurde?" "Es war hauptsächlich eine Trauerfeier für den verstorbenen Bischof, er ist an einem Herzschlag gestorben." "Das war alles?" "Noch nicht ganz. Es wurden auch die Steuern besprochen, es wurde gefragt, wer als neuer Bischof am geeignetsen wäre. Achja, es ist eine Krankheit im Umlauf, angeblich sollte diese von Waschbären übertragen werden. Der Krankenanteil sollte im Schwarzwald am höchsten sein. Das war nun alles, ich wünsche dir noch einen schönen Tag." Der Pfarrer verschwand. Raphael nahm blickte noch einmal aus dem Fenster und ging seinem Kollegen gleich hinterher.

Daen vom Clan
30.08.2010, 12:58
Isabella und Godfrey waren den Abend zuvor noch lange am Grab von Konrad gesessen und hatten sich unterhalten, fast schien es, als wollten sie ihren gefallenen Kameraden in die Konversation mit einbeizehen, als sie nachdenklich und ernst über den Tod von Ralf sprachen, den Godfrey zwar für unschuldig, nicht aber schuldlos hielt und zum ersten Mal seit Anbeginn ihrer Reise begannen sie vorsichtig, aus ihren Leben zu erzählen, wobei Godfrey sich respektvoll zurückhielt und mehr die schöne Spanieren reden ließ.
Als der Abend sich senkte und die ersten Sterne am nächtlichen Firnament sich zeigten, waren sie zusammengerutscht, wobei sie zueinander respektvoll und keuschen Abstand hielten, obschon das Schicksal selbst sich einen Schalk erlaubte, als beide sich abstützten und ihre Hände sich berührten, beide jedoch vorgaben, es nicht zu bemerken, wie die Haut einander wärmte, wie eine schwielige, narbenübersäte Pranke sachte auf der feingliedrigen Frauenhand lag, beide vermeinten ein Streicheln zu spüren, schoben es aber auf den Wind.

Als es gerade an Godfrey war, dem Drängen Isabellas nachzugeben, mehr aus seinem Leben zu erzählen, durschnitt ein lautes Fauchen die silberne Mondstille, heller Feuerschein war zu sehen, eine Stichflamme jagte in den Himmel und beide rannten mit der Routine des stets bereiten Kriegers los, um zu retten, was zu retten war.

Doch Diran hatte sein Haus in Brand gesteckt wie es schien...
Und obschon der Hexenjäger den Brand für eine gute Möglichkeit hielt, die Wölfe mit ihrem animalischen Instinkt fernzuhalten, waren es doch zuviel Trubel und zuviele durcheinanderschreiende Menschen, um wirklich festzumachen, wer das Feuer mied und wer in vorderster Reihe stand.

Schließlich brannte das Anwesen traurig herunter und es war an Godfrey, seine Patrouille zu laufen, was ihn des Morgens sterbensmüde auf sein Lager fallen ließ, versunken in einem tiefen - gottlob traumlosen - Schlaf, aus dem er erst erwachte, als die Sonne hoch am Himmel stand.

So war er einer der Letzten, der diesmal bei Licht auf Dirans Anwesen eintraf.

~Jack~
30.08.2010, 13:31
Nachdem sie ohne viel miteinander zu reden Frühstück gegessen hatte erhob Lester sich wieder. Wenn die Werwölfe heute Nacht wirklich versucht hatten jemanden zu ermorden, dann müsste es doch wenigstens neue Spuren geben.
"Entschuldigt mich, Mädchen, aber ich werde mal schauen ob ich zumindest neue Spuren der Werwölfe finden kann."
Damit begab er sich nach draußen und nachdem er den Waldrand erreicht hatte begann er das gesamte Dorf zu umrunden. Es dauerte einige Zeit, aber schlussendlich konnte er tatsächlich Klauenabdrücke entdecken die ins Dorf und auch wieder hinaus führten. Die Werwölfe waren also putzmunter wie eh und je. Bloß warum war dann niemand gestorben?
Nachdenklich setzte er sich auf einen Stein und starrte in die Wälder. Plötzlich verformten sich die Bäume zu Teufelsfratzen und Äste schossen wie Tentakel auf ihn zu um ihn in die Finsternis zu zerren. Er sprang auf und versuchte zu fliehen, doch ein Ring aus Feuer erwachte um ihn herum zum Leben und breitete sich in alle Richtungen aus. Panisch schaute er sich um und erblickte menschliche Schemen innerhalb des Feuers, welche Todesqualen ausstießen. Lester versuchte sich die Ohren zuzuhalten um ihre Schreie nicht hören zu müssen, aber es brachte nicht das geringste.
"VERSCHWINDET! LASST MICH IN RUHE!!!"
Und wie auf Kommando löste sich die Vision in Luft auf. Schwer atmend stürzte er zu Boden und übergab sich.
Was war das nur für eine Vision? Etwa auch eine Erinnerung an seine Vergangenheit? Wenn ja, dann musste er die Hölle auf Erden erlebt haben.

Mivey
30.08.2010, 13:47
Tief im Düsterwald war Ewald Braungard schon seit einigen Stunden bei der Arbeit, als er sich dazu entschloss eine kurze Pause einzulegen.
Er legte die Axt neben sich und hockte sich auf einen der gefällten Baumstämme. Wie er da so hockte machte er sich Gedanken über die ihm wieder einmal bevorstehende Entscheidung. Die letzten zwei Tage hatte immer irgendjemand sie ihm abgenommen, nicht wörtlich aber er musste nicht lange abwägen wer verdächtiger war.
Beim Söldner war es offensichtlich gewesen, es war zwar eine falsche Entscheidung gewesen, aber mit seinem Verhalten hatte er seine eigene Chancen verspielt, auch wenn er Ewald doch ein wenig Leid tat, er war noch wirklich jung und vielleicht war es einfach der Gedanke zu Sterben, der ihn in den Wahnsinn trieb.
Dafür hatten die Dorfbewohner immerhin beim Alchimisten wieder Glück gehabt und dabei war es doch so leicht gewesen ihn zu entarnen. Vielleicht hat die Mitarbeit mit den Wölfen ihn noch wahnsinniger gemacht als er sonst war.
Doch unabhängig der gestrigen Entscheidung, wenn man dem Hauptmann Glauben schenken konnte, war heute wieder eine gefragt und diesesmal war sie schwerer als je zuvor. Es war praktisch unmöglich mit absoluter Sicherheit zu sagen, welcher von den noch lebenden ein Lykantroph war.
Selbst die Hexenjäger die mit dämonischen Bestien vertraut waren wussten nicht wie sie vorgehen sollte, wie sollte Ewald, als einfacher Holzfäller, da mit Sicherheit entscheiden können wer gehängt werden sollte?

Ewald kam zu dem Entschluss bis zur Versammlung am Abend zu warten, ihm selbst fielen keine guten Argumente ein mit welchen man abwägen könnte wer eher ein Werwolf sein mag, aber vielleicht hatte ein anderer ja eine gute Idee.
Nach dieser Entscheidung stand Ewald auf, nahm die Axt in die Hand und machte sich wieder an die Arbeit. Kurz bevor er dem Baum den letzen Schlag gab rief er noch aus: "Baum fällt!"

Edmond Dantès
30.08.2010, 15:42
An diesem Tag kam Winfried überhaupt nicht aus den Federn. Das hatte gleich mehrere Gründe: Nach seinen fehlgeschlagenen Anschuldigungen gegenüber Lester wollte er den Bogen nicht weiter unnötig überspannen, und entschied sich trotz allem, sich zunächst zurückzuhalten und Winfried verspürte derzeit nicht die Lust, sich weiter die missbilligenden Blicke der anderen Dorfbewohner einzufangen.
Zudem schien es heute ein eher ruhiger Tag zu werden, der überhaupt nicht seine Aufmerksamkeit benötigte, zumal sich eh wieder einmal düstere Wolken über Düsterwald zusammenzogen. Nach all der Hektik der vergangenen Tage also nahm sich Winfried seinen wohlverdienten Schlaf. Zwar wohnte er nur zur Untermiete in einem kleinen Fachwerkhaus, doch zu allem Überfluss hatte er seltsamerweise noch keine Geräusche von seinem Gastwirt vernommen, die ihn sonst nur allzu früh aus dem Bett trieben...

Gendrek
30.08.2010, 16:18
Eine unruhige Nacht voller Angst, ein Tag voller Furcht sein Gesicht zu zeigen, er, Mitverantwortlicher für den Tod eines Menschen...
Aber er konnte sich nicht ewig verstecken, es war die Weisheit seiner verstorbenen Mutter die ihm für nur eine Sekunde durch den Verstand schoss und ihn aus der Apathie riss, "Wer versuchet, der kann verlieren. Wer es erst garnicht versucht, der hat bereits verloren"
Callan verließ sein Haus, ohne dem Nebengebäude in dem sein Arbeitsraum war auch nur eines Blickes zu würdigen, was sonst zu seinem täglichen Morgenritual gehört.
Er schlenderte nachdenklich durch das Dorf, begab sich ohne Umwege direkt auf Lesters Taverne zu, er musste wissen was passiert ist, während er ohne sich zu regen in seiner Hütte lag, nichts, rein garnichts drang in diesen Stunden in seinen vor Verzweiflung erfüllten Kopf.

Als er die Taverne betrat, setzte er sich an den erstbesten Tisch und wartete, wartete darauf, dass ihn irgendjemand anspricht, er selbst wusste nicht was er je hätte sagen sollen, wie er hätte erklären sollen, dass er nicht anwesend war.

Lynx
30.08.2010, 16:42
Es war einige Zeit vergangen, seit Lilith sich an dem Grab niedergelassen hatte, und eher schlecht als recht versuchte, irgendeine Melodie zusammen zu bringen. Nach einer Weile legte sie die Flöte zurück in das Kästchen und stellte jenes auf das Grabmal. "In nächster Zeit werde ich wohl nicht mehr zum Üben kommen." ,sagte die Bäckerin leise. "Aber falls ich das hier überlebe, werde ich zurück kommen und erneut auf dieser Flöte spielen." Sie wandte sich nun ab und trat den Rückweg an. Stehlen würde das Instrument bestimmt niemand, so selten wie sich jemand hier her verirrte.

Etwas melancholisch kam Lilith wieder zu dem Weg, der an dem Trümmerhaufen, der Dirans Haus gewesen war, vorbei führte. Inzwischen hatten sich dort schon ein paar Leute eingefunden, es hatte allerdings den Anschein, als wäre keiner der ansässigen Dorfbewohner hier. Es interessierte wohl niemanden besonders, was mit dem Alchemisten geschehen war, und auch sie selbst musste sich eingestehen, dass sie Konrads und Ralfs Tod um einiges mehr getroffen hatte... obwohl sie keinen von beiden wirklich gekannt hatte.
Würde es ihr ähnlich ergehen? Wen hatte sie im Dorf, der wirklich um sie trauern würde? Lilith warf einen zaghaften Blick zurück, wo die Gräber zahlreicher Verstorbener still nebeneinander lagen. Wenn der Tag gekommen war, wer würde sie an ihrem eigenen Grab besuchen?

Kurzzeitig umspielte ein Lächeln die Lippen der Bäckerin, da ihr beigebracht worden war, auf jede erdenkliche Situation stets mit einem Lächeln zu reagieren, und ihre wahren Gefühle verschlossen zu halten. "Selbst Schuld. Hättest du dich doch einmal um etwas anderes, als das Backen gekümmert." ,sagte sie zu sich selbst und setzte ihren Weg fort.

Daen vom Clan
30.08.2010, 17:09
Godfrey stocherte missmutig mit seinen schweren Stiefeln in den Überresten des zerstörten Hauses. Er wusste nicht, wonach die anderen Ausschau gehalten hatten, aber er würde nach versengten Haarbüscheln Ausschau halten und vergrabenen Knochen oder Dinge, die auf eine veränderte Lebensweise hingedeutet hätten - doch er wurde enttäuscht und verärgert kratzte er sich am Hinterkopf, nahm dann seinen Hut ab, als er schließlich die Leiche Dirans fand, die durch die enorme Hitze fast auf Kindergröße zusammengeschrumpft war und auch nur undeutlich zu erkennen, eine fast klumpige Masse.
Aber Godfrey hatte Erfahrung mit verbrannten Leibern, wie er sich grimmig lächelnd eingestehen musste und so packte er die Überreste in einen groben Sack, den er sich vorher beim Wirt noch ausgeliehen hatte.
Als er schließlich fertig war, sah er aus wie ein Mohr und er fühlte sich schmutziger als er tatsächlich war, kostete es ihn doch deutliche Überwindung, die sterblichen Überreste eines Ketzers und dazu noch Selbstmörders aus dem Dreck zu kratzen.
Das der leichte Nieselregen die fettige Asche und den tiefschwarzen Ruß auf seinem Gesicht und von seiner Kleidung nicht waschen konnte, verdross ihn noch mehr und wie ein einsamer Lumpensammler schlurfte die massige Gestalt - in nasser Rüstung, bewerht mit einem Hut von dessen Krempe der eiskalte Regen in seinen Nacken tropfte und dem Sack über die Schulter geworfen in Richtung des Friedhofs. Dort angekommen, bekreuzigte er sich in Richtung des Grabes von Konrad, ließ den Sack fallen und genehmigte sich einen tiefen Schluck aus seinem Flachmann, die Wärme, die der scharfe schottische Schnaps dort hinterließ, zufrieden grummelnd zur Kenntnis nehmend.
Schließlich schlurfte er weiter durch das sattgrüne Gras, von dem die Tropfen perlten und in respektvollem Bogen ging er um die geweihte Erde herum, da ihm seine unheilige Fracht augenscheinlich nicht geheuer war. Schließlich fand er eine Lichtung, nicht weit vom Dorf und - noch viel wichtiger - auch in Ruf- und Blickreichweite desselbigen - wo die Bäume ein fast perfektes Rund bildeten und wo er einige giftige Pilze ausmachen konnte, die - so lächelte er grimmig - dem seltsamen Alchemisten wohl gefallen hätten, in seinem unheiligen Tun.
Der leichte Regen wurde aufdringlicher, so schien es ihm und der Wind vielleicht ein bisschen klammer, als er sich daran machte, ein kleines Loch zu graben...

Als Dirans sterbliche Überreste schließlich darin verschwanden, bekreuzigte er sich.

"Erzengel Michael, Herr der himmlischen Scharen. Bete den heiligen Gregorius auf dieses Grab, auf dass er Wache halte, heute und immerdar und den Leib zerschunden und die Seele im Fegefeuer halte, so dieser tote Heide und Ketzer niemals mehr auferstehen soll aus den Qualen der Hölle und dort bleibe - bis in alle Ewigkeit."

Damit machte er sich auf den Weg zurück in das Dorf.
Davor jedoch passierte er den Friedhof , den er nun zu durchqueren wagte, da er sich von seiner schändlichen Fracht befreit hatte. Zuvor allerdings strich er sich den ärgsten Matsch von der Rüstung, gefolgt von respektvollen Innehalten und dem langsamen Vorbeischreiten an den Gräbern. Als er jedoch die Bäckerin ausmachen konnte, die dort am Rand des Friedhofs war, neigte er den Kopf zum Gruße, tippte sich an den Hut und es schien, als würde er das erste Mal an diesem Tag wieder lächeln... wobei er jedoch dank seines schwarzen und dreckigen Gesichtes mehr wie ein Spuk wirkte, denn wie ein Galan.

Zumindest hatte er das Dorf vor einem Wiedergänger beschützt, gestand er sich zufrieden ein, die Schaufel schulternd und nun zufrieden den restlichen Weg in das Dorf zurücklegend, wo er dann schließlich klatschnass und vollkommen dreck- und rußverschmiert auch ankam.

Er nahm sich vor, Nicolo auf die Überreste des Hauses anzusetzen und zu hoffen, der gelehrte Mann würde vielleicht einige Werke retten können oder zumindest einen Hinweis auf verdächtiges Verhalten geben können, verärgert war er nur, dass er seltsamerweise keine intakten Bücher hatte finden können, als hätte sie eine andere Macht ihm vor der Nase weggeschnappt.

Endlich kam er an die Taverne, wo er seinen Mantel ablegte, ebenso wie seine Rüstung und seinen Hut und nur das grobe, verschwitzte und tausendfach geflickte Leinenhemd anbehielt und sich dann zu waschen begann - ein Berg aus Muskeln und Narben, der an der einfachen Aufgabe fast verzweifelte, den Ruß von seiner Haut zu waschen...

~Jack~
30.08.2010, 17:22
Benommen kehrte Lester in die Schänke zurück und ließ sich auf einen Stuhl fallen ohne die anderen Anwesenden wirklich wahrzunehmen. Er atmete tief durch und schloss die Augen...jedoch riss er sie sofort wieder auf um das flammende Inferno vor seinem inneren Auge zu verdrängen. Schwankend erhob er sich, wankte zur Bar und goss sich etwas hochprozentiges ein.
Das Getränk brannte höllisch in seinem Hals, aber dafür schwand die Feuersbrunst in seinem Geiste und er konnte wieder klar sehen. Sich umsehend entdeckte er Godfrey und grüßte ihn. Dann fiel sein Blick auf Callan. Er stieß sich vom Thresen ab und begab sich zu ihm.
"Euch sieht man in letzter Zeit fast gar nicht. Habt ihr euch wegen der Werwölfe etwa in eurem Haus verschanzt?"

Gendrek
30.08.2010, 17:31
Callan, der sein Gesicht in den Händen vergraben hatte, schreckte hoch als man ihn ansprach.
Er schaute kurz verwirrt zu Lester hoch, er blinzelte, versuchte die nahende Umnebelung, die seinen Geist wieder zu erfüllen drohte, zu verdrängen.
"Ich...äh, ja, die Wölfe..." Er legte seine Stirn kurz in Denkfalten, "Lester...was ist passiert als ich...unabkömmlich war? Ich muss alles wissen, ich will und kann mich einfach nicht mehr verstecken." Sein Gesicht, was eigentlich versuchte ernst dreinzublicken, zerfloss in eine Mienedie mehr von Angst und Verzweiflung zeugte.

Daen vom Clan
30.08.2010, 17:36
Godfrey blickte hoch, als er den Gruß Lesters vernahm und als er zackig salutierte, konnte Lester unmöglich den aufglimmenden Keim tiefen und kriegerischen Respekts übersehen haben, mit dem der Schotte den Hauptmann anstierte, als dieser den Weg in seine Taverne zurücklegte.

"Er wird, er wird...", dachte sich der alte Hexenjäger und musste prustete mit grimmiger Wut in das Wasser in seiner Handfläche, die seine Haut mittlerweile prickeln ließ, innerlich jedoch fletschte seine Seele grinsend die Zähne, als er sich an den gestrigen Tag zurückerinnerte, an dem der Hauptmann gespürt hatte, was es bedeutete, zu führen.
" 'Er schmiedet sich langsam selber, er bleibt das Eisen, sein Staat und die seinen sind abwechseln Hammer, abwechselnd Amboss. Kriege machen ihn glühend, Konflikte tauchen ihn ins kalte Wasser, Zuspruch und Kritik sind sein Ölbad. Hervor geht eine ausgezeichnete Waffe, ein Schwert, geeignet zum Kampf wie zur Diplomatie.' , Le roi, von Nicolo de Beauvais, zeitgenössisch.
Gott und Michael gebt, dass er uns noch lange erhalten bleibt, nun, da er an Kraft gewinnt."

Damit nahm Godfrey wieder den Kampf gegen den Schmutz auf...

~Jack~
30.08.2010, 17:48
"Nichts gutes ist passiert, leider. Wir haben versucht die Werwölfe ausfindig zu machen und zu hängen, aber der Söldner Ralf war scheinbar keiner und als wir den Alchemisten Diran hängen wollten hat dieser sich einfach in die Luft gejagt, so das wir nichtmal mit Sicherheit sagen können ob er zu diesen Bestien gehört hat oder nicht.
Dafür haben die Werwölfe aber den Hexenjäger Konrad getötet. Es mag seltsam klingen, aber ich habe ein an den alten Hauptmann adressiertes Buch gefunden in dem unsere Situation geschildert und Konrad als Seher bezeichnet wird. Laut diesem sind auch noch andere Mächte hier am Werk, was erklären könnte warum heute niemand gestorben ist obwohl ich vorhin neue Spuren der Werwölfe entdeckt habe."
Aus den Augenwinkeln nahm er derweil wahr wie Godfrey mit dem Dreck kämpfte.
"Habt ihr etwa in den Ruinen von Dirans Villa rumgewühlt oder warum seid ihr so schmutzig? Ich dachte nicht, dass es in diesen Trümmern noch irgendwas zu finden gäbe."

Mivey
30.08.2010, 18:23
Ewald entschied sich heute seine Arbeit etwas früher zu beenden als sonst, da er vorhatte das Holz das er die letzten Tage verarbeitet hatte zu seiner Hütte im Dorf zu bringen. Er hatte dafür einen Wagen hier, auf den er alles Holz stappelte. Besonders schnell kam er zwar nicht voran, aber schließlich erreichte er das Dorf. Er brachte den Wagen zu seiner Hütte und lud das Holz dort ab.

Nach getaner Arbeit entschied sich Ewald etwas in die Taverne zu gehen.
"Ein kühles Blondes könnte ich sicher gut vertragen", dachte sich Ewald.
In der Taverne angekommen hockte er sich an den Tresen.
"Hauptmann Lester! Ein kühles Bier bitte.", sagte Ewald zum Wirt."Und wisst ihr vielleicht ob irgendwas neues bezüglich den Wölfen herausgefunden wurde? Sonst wird das heute eine sehr schwere Entscheidung..."

~Jack~
30.08.2010, 18:27
"Bedient euch ruhig. In den Keller runter und rechts rein, dann seht ihr es schon. Legt mir einfach das Geld auf den Thresen.
Über die Werwölfe ist mir aber noch nichts weiter zu Ohren gekommen. Ich habe allerdings frische Spuren am Waldrand entdeckt, also waren sie heute Nacht auf jeden Fall aktiv. Wieso niemand gestorben ist weiß ich aber immer noch nicht...und vermutlich werden wir das auch nie herausfinden..."
Damit wandte er sich wieder an Godfrey und warte auf eine Antwort.

Ranarion
30.08.2010, 18:29
Normalerweise hätte Nicolo die Überreste von Dirans Villa untersucht doch er war sich sicher, dass Diran kein Werwolf war. Außerdem wollte er gar nicht wirklich wissen was der Alchimist für unheilige Dinge in seiner Villa gemacht hatte.
Stattdessen saß Nicolo an Konrads Grab und überlegte wie er am geschicktesten gegen die Wölfe vorgehen sollte, doch er kam zu keinem Ergebnis. Deshalb beschloss er in Lesters Schänke zu gehen. Vielleicht hatte der Hauptmann ja etwas herausgefunden.

Edmond Dantès
30.08.2010, 18:35
Schlussends konnte auch Winfried nicht den ganzen Tag liegen bleiben. Die Sonne trieb ihn immer wieder dazu, sich hin- und her zu wälzen, bis er irgendwann zu wach war, um noch weiterschlafen zu können.
Direkt nach dem er sich frisch und fertig gemacht hatte, glitt er die schmale Treppe runter ins Erdgeschoss, um nachzusehen, wo denn sein Gastwirt abgelieben war. Dieser war schließlich Schuster und so wäre es für Winfried eigentlich das normalste von der Welt gewesen, ihn in seiner kleinen Werkstatt anzutreffen. Umso verwunderter war Winfried, als er ihn vergeblich suchte. Er musste gar feststellen, dass der sonst so fleißige Meister an diesem Tage wohl bisher kein einziges Mal sein Werkzeug in der Hand gehabt hatte. In Haus und Werkstatt herrschte eine geradezu gespenstische Ruhe. Als der junge Schreiberling zaghaft an der Tür zum Schlafgemach klopfte und vorsichtig eintrat, musste er feststellen, dass der Gesuchte letzte Nacht anscheinend nichtmal in seinem Bett gelegen hat. Was war bloß mit ihm geschehen? Noch während sich Winfried darüber den Kopf zerbrach, verließ er das Gebäude und schlenderte durch die Dorfstraßen, in der Hoffnung, einen Hinweis über das mysteriöse Verschwinden finden zu können.

Daen vom Clan
30.08.2010, 18:40
"So ist es, mein Hauptmann.", grollte Godfrey, während er sich seine langen Haare auswrang und dann schnell zu einem Zopf flocht, den er sich - kurz erschaudernd - klatschnass und kalt wie er war, einfach in den Nacken legte und unter seine Tunika schob.
Dann kam er an die Taverne heran, wobei er mürrisch seine rechte Schulter massierte, die wohl im kalten Regen steif geworden war und ehe er über die Schwelle zum warmen Haus des schäumenden Gerstensaftes trat, rümpfte er noch einmal die Nase gen Himmel, um Petrus sein Missfallen zum Ausdruck zu bringen, dann stellte er seine Lederrüstung auf einen Stuhl, seinen Mantel legte er über die Lehne und er nahm am Tisch des Hauptmanns Platz.
"Ich habe außerdem dafür gesorgt, mein Herr, dass dieser Ketzer kein Wiedergänger wird um als Ghul über uns herzufallen, wie ich es damals einmal im sogenannten "dritten Rom" erlebt habe."
"Godfrey meint damit die Stadt Moskau", zwinkerte Nicolo den anderen beiden am Tisch zu und Godfrey nickte brummend.
"Es war das einzig Richtige und dieser Diran scheint sonst keine Freunde gehabt zu haben, im Dorf. Ansonsten habe ich nicht das Geringste gefunden, so gern ich mehr zu berichten hätte, aber die Wölfe sind uns eine Schnauzenlänge voraus und geben sich nicht die geringste Blöße."
Er hustete einmal keuchend und schneuzte sich lautstark die Nase, dann meinte er leise.
"Und mit der Moral der euren scheint es auch nicht zum Besten zu stehen, mein Herr. Lasst mich uns Vieren einen Schnaps ausgeben, einen scharfen, wohlgemerkt."

~Jack~
30.08.2010, 18:53
Lester bezweifelte zwar, dass Schnaps die Moral sonderlich heben würde, aber natürlich lehtne er nicht ab. Doch während sie tranken erinnerte er sich wieder an den Zettel, der ihm gestern zugesteckt wurde. Irgendwo müsste er doch noch...ah, genau.

"Der Hüter hocher und goldener Herzen kann auch scharf nach Schafen greifen. Wo auch immer du ihn findest, WENN du ihn überhaupt findest, wirke verzaubert und von seinen Worten interessiert, dass er dich als Dukatenesel sieht. Seine gierigen Worte sind der Schlüssel zum verschollenen Geheimnis unseres willigen Dichthelmträgers. Seine Interessen sollen auch deine sein, und die Türe wird sich dem grünen Himmel öffnen, welcher alles verändern wird. Denke an meine vorigen Worte, denke an tausend Sinne und fünfhundert Gedanken und lasse dich nach Eden führen. Wenn du meine Botschaft richtig deutest, wirst du dich durch dein erlangtes Wissen einen wollreichen Hirten nennen können. Doch merke auch Folgendes: Reden ist Silber, schweigen Gold. Jeder Henkersname kann dich von deinem reichen Ziel entfernen. Doch mehrdeutige Worte sagen sowohl viel Unschuld als auch Schuld aus. Zu diesen solltest du greifen. אלוהים יהיה עמך."

Hm...worauf sollte das hinweisen. Es klang ganz schön hochtrabend...und wirke verzaubert...von seinen Worten interessiert...Dichthelmträger...
sollte das auf Andreas hinweisen?
"Godfrey, Raphael hat mir gestern diesen Zettel zugesteckt. Was meint ihr, soll er ausdrücken, dass Raphael Andreas für einen Werwolf hält? Hat jemand den Dichter heute überhaupt schon gesehen?"

Mivey
30.08.2010, 19:04
Ewald wollte zwar ein Bier holen aber der Schnapps den der Hexenjäger ihm anbot lehnte er natürlich nicht ab.
Während er trank horchte er den Worten der Anwesenden.

"Ihr beschuldigt diesen Tunichtgut? Der wäre doch gar nicht in der Lage seinen Arsch hochzubekommen um irgendwas praktisches zu tun, was für ein Werwolf wär das denn?", gab Ewald lachend von sich.

Daen vom Clan
30.08.2010, 19:43
Godfrey lehnte sich nach vorne und massierte abermals seine Schulter, während er sein verbliebenes Auge zusammenkniff und den Hauptmann aus seinem letzten Auge musterte.

Er ließ sich Zeit mit der Antwort und schien genau nachzudenken, immer wieder wanderte sein Blick zu dem Zettel über den er mit schwieligen Fingerspitzen immer wieder darüberstrich, als würde es sich um das feine seidige Haar einer Prinzessin handeln, dann - als er den letzten Satz sah - ruckte sein Kopf nach vorne und er schnalzte geringschätzig mit der Zunge.
"Arabische Worte?", murrte er und blickte sich nach Nicolo um, in der Hoffnung, der Gelehrte würde ihm mehr dazu sagen können.

relxi
30.08.2010, 19:44
Mit den Händen in den Taschen ging Raphael an der Taverne vorbei. Durch ein Fenster erblickte er Lester und Godfrey, sie scheinen über den seltsamen Zettel zu sprechen. Raphael öffnet die Tür, geht in die Taverne und setzt sich unauffällg an den hintersten Tisch in der Ecke und beobachtet die beiden.

R.F.
30.08.2010, 20:04
Manchen Leuten fehlt scheinbar das nötige Gespür, ein Gefühl für soetwas, vielleicht auch nur das Glück. Roland hatte die Szenerie, die sich am ehemaligen Anwesen abspielte und dem immer mehr Personen zuteil wurden, einige Zeit lang beobachtet. Er sah, wie der Hexenjäger die Leiche das Alchimisten fand und dann mit dieser von dannen zog. Er sah, wie diverse Personen kamen, einen kurzen Blick über alles warfen und dann in der Taverne verschwanden. Fast schien es, als würden sie nach einer Antwort suchen, von der sie wussten, dass sie ohnehin nicht dort zu finden war.

So füllte sich zunehmend die Taverne und das Interesse, welches eben noch vollends der Ruine zu gelten schien, wanderte nun in Richtung Alkohol. Alles in allem beruhigte sich alles ein wenig und wenn auch immernoch einige Leute kamen, um ihr Glück in den Trümmern zu suchen, so war es alles in allem bereits wieder vorbei, bevor es überhaupt angefangen hatte. Roland griff unwillkührlich in seine Hosentasche, welche schon seit längerer Zeit wieder repariert werden musste, aber immernoch ihren Zweck erfüllte, nämlich Dinge aufzubewahren und bemerkte dabei, dass seine Karte immernoch dort drinsteckte. Dabei erinnerte er sich, dass die Hexenjäger noch gestern vor hatten, diesen Berg aufzusuchen. In letzter Zeit hatte Roland diese Karte oft benutzt und sie noch öfter angesehen, in der Hoffnung, irgendwo doch ein Indiz zu finden, das ihm dabei helfen könnte, die Werwölfe zu enttarnen und so war es auch dieses mal. Er sah sich seine Markierungen an und durchdachte erneut, dass jemand mal am Berg nachsehen sollte. Er zählte mehrmals die Kreuze, um daduch schließen zu können, wie viele es waren. "Das ist wohl die wichtigste Frage: wie viele Angreifer sind es? Sind es überhaupt Angreifer, oder was ist ihre Absicht?" alle diese Gedanken schoßen Roland unwillkührlich in den Kopf, doch er wusste, dass es nicht so einfach sein würde, darauf eine Antwort zu finden. "Es muss noch etwas anderes geben, irgendetwas, das ich übersehen habe..." wieder und wieder überblickte er Karte und Szenerie im Wechsel, doch es wollte sich ihm nicht offenbaren.

Ein jäher Schmerz riss Roland aus seinen Gedanken und alsbald erblickte er ein Brett, welches sich vor seinen Kopf gelegt hatte, bzw. er stellte fest, dass er sich mitten in der Ruine befand. Scheinbar hatte sich Rolands Gedanken wieder einmal verselbstständigt, bzw. er war während seiner Überlegungen mal wieder losgelaufen. "Ist es denn so schwer, eine Lösung zu finden...?" So blickte Roland auf den Platz der Karte, an dem Dirans Anwesen sein musste und da fiel ihm auf, was an allem gefehlt hatte: so viele Spuren es auch gab, dort waren nahezu keine zu finden, im Gegenteil: es war, als wollten die Werwölfe diesen Platz meiden! Unweigerlich begann Roland auf der Stelle an zu graben. Selbst wenn so vieles bei der Explosion und dem Brand zerstört wurde, eine Schaufel, oder was es auch immer war, konnte er relativ schnell auftreiben. Roland war so in Eifer versunken, zu graben, dass alle anderen Dorfbewohner in der Nähe, aufgescheucht duch den Lärm, den er produzierte, zu ihm blickten, wenn auch aus weiterer Distanz. Roland grub immer weiter und immer tiefer, bis er irgendwann auf Holz stieß, zumindest hörte es sich so an. Er räumte den Schutt beiseite und fand eine hölzerne Falltür vor sich. Mit ein wenig Druck und mit der Hilfe der Physik gelang es ihm endlich, diese Tür aufzusperren. Bis auf eine alles umfassende Dunkelheit, konnte Roland nichts ausmachen. Nichtsdestotrotz sprang er ins ungewisse, wobei er sich fast einen Knöchel verstaucht hatte.

Dort drinnen roch es nach Schwefel und Ammoniak. Das wenige Licht, das durch die Luke eindrang, konnte den Raum, was es augenscheinlichst war, genügend beleuchten, um ein modernes Labor zum Vorschein zu bringen. Es war praktisch unberührt von der Explosion, lediglich die Erschütterung schien einige Substanzen freigelassen zu haben. Roland musste sich erst noch an die Dunkelheit gewöhnen und nach einiger Zeit offenbarten sich ihm weitere Details. So sah er mehrere Bücherregale, in denen merkwürdige Schriften zu stecken seinen. Wahllos blätterte Roland in diesen herum, bevor er sie wieder zurück steckte. Dann sah er einige Blätter auf einem Tisch stehen und was er sah, war äußerst erschreckend: es waren Schriften über Werwölfe! Bei näherem Hinsehen, erkannte Roland, was es mit den Schriften so auf sich hatte, sie waren dazu gedacht, diese unheiligen Kreaturen zu vernichten. Scheinbar hatte Diran mit einer Tinktur experimentiert, welche Werwölfe vergiften sollte, aber alle anderen Lebewesen unberührt ließ. "Wie lange wusste er davon? Das würde erklären, warum sie ihn niemals angegriffen haben. Zu blöd...jetzt haben wir ihnen ein Problem abgenommen... VERDAMMT" Roland war so laut, dass es selbst draußen zu hören war. "Was jetzt? Das ist etwas, was der Hauptmann schnellstens erfahren sollte!!!" mit diesen Worte musste Roland allerdings feststellen, dass er nicht so leicht wieder aus dem Raum rauskommen würde, da es scheinbar keine Treppe gab. "Ich wette, der hat irgendwo einen Geheimgang, der muss hier irgendwo in der Nähe sein..."

Roland suchte also einige Zeit nach einem Hinweis auf solch einen Gang und wie der Zufall es so will, hatte er diesen nach guten 1,5 Stunden gefunden. Erschreckender war allerdings, wo er wieder heraus kam: Roland war im Kellergewölbe der Taverne! So eilte er hinauf, wo er auch gleich Lester fand, welcher sich gerade unterhielt. "Ich habe da etwas Interessantes entdeckt, was äußerst wichtig für die Zukunft sein könnte!" sprach Roland zum Hauptmann.

Ranarion
30.08.2010, 20:07
In der Schänke angekommen fand Nicolo unter anderem Godfrey und Lester vor. Die beiden sahen sich einen Zettel an, den Lester wohl mitgebracht hatte.
Auch Nicolo sah sich die Worte auf dem Zettel genauer an. Der Schluss war auf hebräisch geschrieben doch dies war eine der vielen Sprachen, die Nicolo im Kloster gelernt hatte, sodass es für ihn kein Problem war dies zu lesen.
"Hm… ein Dichthelmträger. Ich habe keine Ahnung wer damit gemeint sein könnte. Von wem habt ihr diesen Zettel überhaupt?"

Edmond Dantès
30.08.2010, 20:11
Ganz in Gedanken erreichte Winfried auf seinem Weg zunächst die Taverne. Als er eintrat, sah er Lester und Godfrex, wie sie über die Bedeutung eines Fetzen Papiers lamentierten. Ungeniert zwängte Winfried sich zwischen die Beiden und betrachtete selbst den geheimnisvollen Text. Als er am Ende angelangt war, verfiel Winfried lauthals in ein Gelächter, wofür er sich nur fragende Blicke auf sich zog.

"Bwhahahahaha! Na, hier haben wir ja einen schönen Hauptmann und einen intelligenten Hexenjäger. Für mich liegt der Fall offen vor Augen. Diese arabischen Worte am Schluss sollen gewiss auf eine Person arabischer Abstammung hindeuten. Und wer müsste nicht besser als unser Hauptmann und Wirt erkennen können, dass damit wohl Laurenz Eibisch gemeint sein wird, dem man seine orientalische Herkunft schon im Gesicht ansieht? Zweifellos, selbst die Passage mit diesem Dichthelm passt doch perfekt zu unserem starken Händler, der, so möcht ich anmerken, sich schon seit einiger Zeit nicht mehr hat blicken lassen."

relxi
30.08.2010, 20:21
Raphael amüsierte sich über die drei Schlautaler, als er plötzlich Roland aus dem Keller laufen sah. Raphael stand langsam auf und ging selber in den Keller, um nachzusehen, welche fernbringenden/teleportierenden Hexer dort ihre Späße trieben. Unglücklicherweise rutschte er unten auf einer Sauerkrautpfütze aus und donnerte gegen die Wand, woraufhin sich der Geheimgang schloss. Benommen stand er wieder auf und untersuchte die spitzen Steinfragmente, welche ihm eine Wunde zugefügt haben. Diese Steinspitzen waren beweglich, doch so ließ sich der Gang nicht öffnen, sodass Raphael genervt die Treppe hinaufging und sich an einen anderen unbeopbachteten Tisch setzte. Auf diesem Tisch steht ein Weinglas, welches scheinbar seit Stunden nicht mehr angerührt wurde. Raphael trinkt nun daraus.

Lynx
30.08.2010, 20:25
Lilith hatte Godfrey freundlich zugelächelt und ihm nachgeblickt, wie er, schmutzig und schwarz an Händen und im Gesicht, Richtung Dorfmitte schritt. Er hatte offenbar erneut keine Zeit verschwendet, etwas gegen das Unheil zu unternehmen, auch wenn sie sich nicht genau vorstellen konnte, was genau er angestellt haben könnte, um so dreckig zu werden.
Es war nicht ganz einfach für sie, dem Drang zu widerstehen, dem Hexenjäger hinterher zu laufen, vielleicht um ihm ihre Sorgen mitzuteilen, oder einfach nur zu fragen, ob es Neuigkeiten gab... um einfach irgend etwas zu sagen.
Sie zwang sich jedoch, ihre Schritte in eine andere Richtung zu lenken, auch wenn sie keine Ahnung hatte, wo sie hin sollte.

So war sie nach einer Weile bei der Schmiede angekommen, wo Lukas fleißig bei der Arbeit hätte sein sollen. Es war jedoch kein Geräusch auszumachen, kein Hammerschlag auf einer Klinge oder einem Amboss, und auch sonst schien alle ruhig und... verlassen.
Lilith dachte an den Abend, bevor der Schrecken angefangen hatte. Lukas war damals genauso fassungslos gewesen wie sie selbst... aber seitdem hatte sie ihn nicht mehr wirklich gesehen. Ob er geflohen war, oder ihm etwas zugestoßen, ohne dass es jemand bemerkt hatte?
Nun hatte die Bäckerin doch das starke Bedürfnis, zur Taverne zu gehen. Sie war der einzige Ort, an den ein Düsterwälder ging, wenn er nicht zu Hause oder am Arbeiten war. Inzwischen würde ohnehin niemand mehr denken, sie wäre irgend jemandem gefolgt...

~Jack~
30.08.2010, 20:31
"Raphel hat mir diesen Zettel gegeben ohne mir zu sagen was es damit auf sich hat", antworte er auf Nicolos Frage und ignorierte Winfrieds Einwurf, da dieser selber nicht zu wissen schien, dass das Ende hebräisch und nicht arabisch ist.
Als Roland plötzlich aus dem Keller stürmte kippte Lester erschrocken vom Stuhl.
"Was zum?! Wo kommt ihr denn her? Ich habe euch gar nicht nach unten gesehen sehen. Und was habt ihr bitte entdeckt?"
Roland erzählte ihm also von seiner Entdeckung.
"An sich eine ganz interessante Entdeckung, nur würde ich keinem Trank über den Weg trauen den dieser Alchemist zusammengebraut hat. Zumal wir von den Werwölfen noch gar nicht lange wissen, also kann er überhaupt nicht genug Zeit gehabt haben um etwas wirkungsvolles zusammenzubrauen, zumal er wohl kaum einen Werwolf als Versuchsobjekt hatte.
Und selbst wenn: Denkt ihr wir werden jetzt alle sein Gebräu trinken in der Hoffnung die Werwölfe zu enttarnen? Im schlimmsten Fall gehen wir alle drauf weil der Kerl Mist gebaut hat. Wenn wir einen Werwolf enttarnen könnten um ihm diesen Trank zu verabreichen wäre das eine andere Sache, aber bisher hatten wir ja leider kein Glück damit."

Edmond Dantès
30.08.2010, 20:34
Vor lauter Freude, des Rätsels Lösung gefunden zu haben, vergaß Winfried für einen Moment, weshalb er eigentlich in die Taverne gekommen war. Aber nur für einen Moment, auch wenn er anscheinend nicht so ganz richtig gelegen hatte mit seiner Vermutung. Aber vielleicht wollte Lester es ihm auch schlichtweg nicht gönnen, dass er vor ihm dieses Geschreibsel entwirrt hatte.

"Nun, nachdem wir das nun vorerst gelärt hätten und im Prinzip ohnehin schon bei der Sache sind, so beunruhigt mich derzeit ein ganz anderes Prolem. Mein Hauswirt und unser aller Schuster scheint spurlos verschwunden zu sein. Er hat heute noch nicht seine Werkstatt betreten, was ihm gar nicht ähnlich sieht, nein, er hat sogar nicht einmal letzte Nacht in seinem Bett geschlafen. Wäre er fortgereist, hätte er mir gewiss vorher Bescheid gegeben, damit ich in seiner Abwesenheit das Haus hüte. Nun, es weiß nicht zufällig jemand von euch, was aus ihm geworden ist?"

R.F.
30.08.2010, 20:41
"Sicherheitshalber habe ich noch ein paar Notizen mitgenommen. Jeder, der des Lesens mächtig ist und sich die Zeichnungen ansieht, wird merken, dass es sehr wohl Forschungen in die Richtung sind, ich habe nie behauptet, dass er es auch wirklich geschafft hat. Zumindest hat es die Werwölfe davon abgehalten, ihn zu fressen, schließlich war er auch fast die ganze Zeit in seiner Villa. Davon abgesehen, hab ich auch keinen Trank, oder der gleichen gesehen, sondern nur jede Menge Notizen zu seinen Experimenten. Außerdem ist es doch recht seltsam, dass er sein Haus in die Luft gejagt hat, obwohl er wusste, dass dieser Raum von der Explosion unbehelligt bleiben würde. Fast so, als wollte er, dass seine Forschungen irgendwann helfen könnten." mit diesen Worten übergab Roland alle Aufzeichnungen Dirans, welche mit den Werwölfen zu tun hatten. "Zumindest dürfte nun klar sein, dass er kein Werwolf war..."

Mivey
30.08.2010, 20:46
Ewald hatte Roland zugehört und etwas störte ihn an seiner Erklärung
"Hmm. Es ist dennoch seltsam. Wenn er denn wirklich einer der unseren war und sogar wusste das uns Werwölfe angreifen werden und auch noch wirklich ein Mittel gegen die Biester hatte, warum hat er sich nichts gesagt? Wenn du dich nicht irrst und dieses Gebräu das ist was du sagst, warum hat er sich so verhalten?"

~Jack~
30.08.2010, 20:53
"Ihr solltet wirklich nicht zuviel in das Verhalten dieses irren Alchemisten reininterpretieren. Wenn er uns wirklich hätte helfen wollen, warum sollte er sich dann überhaupt in die Luft sprengen? Hätte er uns seine Forschungen gezeigt wäre er vielleicht dem Tode entronnen und ich bezweifle, dass irgendjemand im Dorf in der Lage ist viel mit seinen Forschungen anzufangen. Ist doch sicher ne Menge Kauderwelsch mit dem normale Leute nichts anfangen können.
Ich werd jetzt aber mal nach diesem Geheimgang in meinem Keller sehen. Keine Ahnung wie er den eingebaut hat ohne das ich was von mitbekomme."
Lester begab sich also nach unten, aber dank Raphaels Missgeschick konnte er nichts entdecken.
"Seltsam, ich kann da unten keinen Geheimgang finden. Habt ihr den wieder verschlossen oder was?"
Aber bevor Roland antworten konnte hörte er Winfried über das Verschwinden seines Hauswirts reden.
"Habt ihr denn nachgesehen ob in seinem Haus irgendwas fehlt? Vielleicht hat er sein Heil in der Flucht gesucht und niemanden darüber informiert, schließlich hätte jeder dem er davon erzählt ein Werwolf sein können."

R.F.
30.08.2010, 20:55
Ewalds Frage zu beantworten, sprach Roland: "Das sollte eigendlich jeder wissen: er war einfach nur ein unberechenbarer Typ, dessen Gedankengänge niemand ergründen könnte. Wenn er denn erschienen ist, so hatte er ja bekanntermaßen eine recht eigene Art, sich zu äußern und zumindest würde es erklären, was er vor ein paar Tagen hier in der Taverne überprüfen wollte, denn er sprach etwas von einem Experiment, welches scheinbar nicht funktioniert hatte. Und wie gesagt: er scheint es nicht geschafft zu haben, diesen Trank auch fertig zu stellen, selbst, als die Werwölfe sich dann gezeigt hatten."

Allerdings konnte er dies erst sagen, nachdem ihm Lester jäh unterdrückt hatte, zu antworten, was Roland wieder sehr verdächtig fand.

Edmond Dantès
30.08.2010, 23:22
"Als ich vorhin das Haus durchsucht habe, konnte ich keinen Hinweis auf seinen Verbleib finden. Wie es scheint, hat er auch nichts Wertvolles oder überhaupt etwas mitgenommen. Nichts deutet darauf hin, dass er einfach aus dem Dorfe geflohen zu sein scheint, denn er würde so gar nicht weit kommen. Davon abgesehen habe ich ihn gestern abend noch in seiner Werkstatt gesehen und er würde wohl kaum freiwillig des nachts das Dorf verlassen, wo es um diese Uhrzeit doch so gefährlich geworden ist die letzten Tage. Ebenso fehlt doch auch von unserem Schmied jede Spur, vielleicht hängt ihr Verschwinden ja irgendwie miteinander zusammen?"

Daen vom Clan
30.08.2010, 23:39
Godfrey hatte dem Geplänkel der Männer mit hochgezogener Augenbraue zugehört und nachdenklich mal hie, mal da genickt, sich letzten Endes aber entschlossen, dass es sich um dorfinterne Quereleien handelte, für die er weder Interesse noch Qualifikation hatte, also legte er dem Hauptmann das Kupfer für den Schnaps auf den Tisch, er deutete eine Verneigung in Richtung des Wirtes an und trat dann wieder nach draußen auf die Strasse, wo ihn der leise Nieselregeln abermals ein Seufzen, gepaart mit einem lauten Schneutzen und einem unzufriedenen Fluch abrang.

Die drei Männer blickten ihm fragend hinterher und Godfrey antwortete auf die nicht ausgesprochene, jedoch sichtlich im Raum stehende Frage.
"Ich werde nun das tun, meine Herren, was wir schon vor zwei Tagen hätten tun sollen. Ich rufe diejenigen zu den Waffen, die willens sind, sich zu verteidigen und ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen.", schnarrte er und spuckte in den Sand vor der Taverne, ehe er die Lederrüstung wieder eng um seinen Leib schnallte und den unverwechselbaren Hexenjägerhut auf den gedrungenen Schädel setzte.
Laut genug, damit ihn jeder hören konnte, rief er.
"Euer Hauptmann liebt euch, der Mundschenk hat sich euch allen verpflichtet und er bettet euer Geschenk des Vertrauens in die Waagschale, die er am besten beherrscht - der hehren Kunst des Denkens. Gott zum Lobe hat der Hauptmann Männer und Frauen an seiner Seite, die ihn wahrlich aufs Trefflichste ergänzen, indem sie ihrerseits zu den Waffen greifen."
Er presste die Lippen aufeinander und grinste dann unheilverkündend.
"Für uns alle kommt irgendwann die Zeit zu sterben, dies ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Der Feind kann und wird zu jeder Zeit zuschlagen und niemand ist sicher, egal wie stark er zu Lebzeiten war - die Gräber von Konrad und Ralf bezeugen dies.
Ich weiß nicht...und es kümmert mich auch einen verdammten Dreck, ob ich überleben werde. Ich weiß nur Eines: Ob Menschen oder Wölfe den Sieg davontragen werden, beide sollen mit Respekt oder Furcht davon sprechen, wie die Bewohner von Düsterwald sich zu verteidigen wussten."
Er knurrte leise und blickte die Dorfbewohner an, die er für tapfere Soldaten hielt - tapfer im Herzen, nicht notwendigerweise kräftig an Gestalt.
"Je teurer wir unsere Haut verkaufen, je mehr wir uns wehren, je schlimmer wir sind als Feind des Wolfes, umso mehr ist der Wolf gezwungen, seine Verteidigung zu verlassen, umso mehr Kräfte wird er mobilisieren müssen, um uns zu bezwingen.
Bisher war das Unbekannte der Freund des Feindes, wir zwingen ihn, die Maske abzulegen."

Er nickte noch einmal in die Runde.
"Isabella und ich werden Übungen an den Waffen anbieten, Bruder Nicolo wird euch von den Schwächen des Feindes berichten. Uns allen läuft die Zeit davon, aber dies kann uns nicht erschrecken.
Wer willens ist, dem Wolf zumindest als zahnbewehrtes Schaf entgegenzutreten, soll uns am Lager der Hexenjäger treffen."

Und dann zog der kauzige alte Hexenjäger durch den Regen von dannen, grimmig lächelnd, den Fackelschein von Kampfeswillen im Auge, dort, beim Schimmer des gottgerechten Kämpfers.

~Jack~
30.08.2010, 23:52
"Hm...entweder die Vermissten haben sich irgendwo verschanzt oder die Wölfe haben sie tatsächlich ohne Spuren zu hinterlassen erledigen können, wobei ich letzteres doch stark anzweifle. Hoffen wir einfach das beste. Wenn sie noch hier im Dorf sind, dann werden sie schon irgendwann wieder auftauchen. Wenn nicht...nun, dann können wir ohne Anhaltspunkte auf ihren Verbleib kaum etwas für sie tun. "
Daraufhin verließ Godfrey die Schänke und hielt seine kleine Rede. Sollte Lester ihm folgen? Als Hauptmann wäre das sicherlich eine gute Motivation für die restlichen Einwohner, aber er wusste nicht ob er im Kampf überhaupt was ausrichten könnte. Mit einer Schusswaffe vielleicht, aber im Nahkampf wäre er aufgrund seiner Statur wohl zu nichts zu gebrauchen.
"Ihr habt es gehört. Wenn wir schon keine Hinweise darauf haben wer ein Werwolf sein könnte oder nicht dürften diese Lektionen eine gute Ablenkung sein, die uns eventuell sogar das Leben retten kann. Mal sehen ob ich mich auch irgendwie nützlich machen kann."
Somit ging Lester nach oben und zog sich um. Während er jedoch sein Oberteil wechselte starrte er in den Spiegel und blickte verwundert seine Narbe an. Sie wirkte wesentlich frischer als sonst, so als wäre die Wunde erst kürzlich verheilt. Aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein.
Ehe er wieder ging zog er ein kleines Kästchen unter seinem Bett hervor und nahm eine Pistole hervor. Sie war eines der wenigen Objekte die er bei seiner Ankunft in Düsterwald bei sich trug, allerdings hatte er in all den Jahren nie auch nur eine Spur davon in den Fetzen seiner Erinnerung erblickt...
Jedenfalls steckte er sie ein, ging nach unten und marschierte zum Lager der Hexenjäger voran.

Viviane
31.08.2010, 01:18
Isabella war kurzerhand mit den Büchern des Alchimisten zum Priester gegangen und hatte sich von ihm Rat geholt auch was ihre Alpträume in letzter Zeit anging. Ihre Schuldgefühle wegen der Ermordung von Ralf waren auch Teil ihrer Beichte, da sie ja die erste gwesen war die ihre Stimme erhoben hatte.

Zu den Büchern konnte der Mann ihr nicht viel sagen, er hatte seinen Lesestein verlegt, mit dem man Lettern größer machen konnte. Aber Niccolo würde sie später fragen, das nahm sie sich vor. Ein so sonderbarer Mann war ihr bisher noch nicht untergekommen, sie wollte mehr über den Alchimisten in Erfahrung bringen auch um ihr Wissen zu erweitern.

Nachdem sie sich noch über die übrigen Personen im Dorf erkundigt hatte stellte sie fest das sie einige davon gar nicht zu Gesicht bekommen hatte. Was war nur mit den Menschen hier los? Saßen wie Kaninchen in ihrem Bau und zitterten. Aber immerhin feuerte die Wut ihre Kampfeslust an und so verließ sie den Pater um an Konrads Grab zu beten.

Da es allerdings in Strömen goss blieb sie für eine Weile im Erker der Kirchentüren stehen und beobachtete das Dörfchen unter sich. Direkt an der Stein-Mauer, die die Kirche umgab wuchsen allerlei Blumen und Heilkräuter. Teils wild teils angepflanzt von Heilkundigen. Viele davon kannte sie nicht – Kamille, Holunderbaum und Ringelblumen kannte sie. Aber was sie wirklich faszinierte waren die zarten weißrosa Blüten die direkt an der Mauer in einer Hecke wuchsen – von ihnen ging ein betörender Duft aus.

Der Regen war stärker geworden und schwächte den Duft ab. Ohne nachzudenken lief Isabella auf die Hecke zu und begutachtete die Blüten. Sie dufteten wie Rosen, sahen aber aus wie zu groß geratene Apfelblüten. Und dazu hatten sie kleine, fiese Dornen. Aber dieser Duft! Sie nahm ihr Messer, das sie an ihren Unterarm geschnallt hatte und schnitt vorsichtig lange Ranken heraus. Mit ihren Lederhandschuhen war es kein Problem einen kleinen Kranz zu pflechten und diesen legte sie dann im vorbeigehen auf Konrads Grab und eine Ranke mit vielen kleinen Blüten flocht sie sich ins feuchte Haar um den Duft noch eine Weile bei sich zu behalten.

Von dort aus hörte sie eine leise Flöte spielen. Doch in dem starken Regen konnte sie nichts ausmachen und so beschloss sie Nicolo und Godfrey zu suchen um den Tag nicht zu vergeuden. Auf ihrem Weg zum Marktplatz aber kam sie erneut an dem Haus des Alchimisten vorbei und sah gerade Roland in den Ruinen verschwinden. Er ging anscheinend gerade in die Hocke. „Nun dann wollen wir doch mal schaun was er da zu suchen hat...“, murmelte Isabella glücklich wie nur ein Jäger ist, der eine Fährte hat.

Vorsichtig schlug sie einen Bogen hinters Haus und lugte hinter einer zerstörten Mauer hervor um Roland bei seinem Treiben zu beobachten. Aber der war plötzlich vom Erdboden verschluckt! Genauso wie die Leiche des Alchimisten, wie sie zähneknirschend feststellen musste. „Den hab ich ja ganz vergessen.“ Sollten hier doch noch funktionierende Fallen installiert sein?

Wenn dem so war brauchte der Mann jetzt ihre Hilfe. Sie sprang also aus ihrer Deckung heraus auf einen Balken und suchte den Boden um den Kamin erneut ab und sah etwas das aussah wie die berühmte Falltür für ungebetene Gäste. „Na hoffentlich hat der Witzbold da keine Giftstacheln am Boden installiert. Oder Kampfmöpse abgerichtet die Roland jetzt zerfleischen.“ Sie kniete sich über die Luke und sah hinab. Leise verklangen Schritte dort unten im Dunkel.

Sie versuchte Roland zügig zu folgen, stieg in das Loch hinab und wurde erstmal von den Unmengen an Büchern irritiert die sie sah. „Noch mehr zum Werfen.“, dachte sie sich beim Anblick der dicken Schwarten. Sie kniff wieder die Augen zusammen und fand ein Buch auf dem sie etwas entziffern konnte, nämlich ihren eigenen Namen: „Incisa Bella Horrida oder auch warum das schmerzvolle Sterben nur der Anfang von etwas wunderbarem ist“. Das nahm sie auch noch mit.

So beladen machte sie sich auf den Weg, Roland hinterher nur kam sie nicht wirklich weit sondern hörte ein Rumpeln vor sich und lautes Gerede über sich. Sie konnte Godfreys stimmte hören und als sie „Waffenübungen!“ hörte lächelte sie breit. Jaaa die Waffen einer Frau. Nun sollte sie aber zusehen wie Roland hier herausgekommen war... sie legte die Bücher zur Seite und suchte die Wand ab.

Es dauerte lange bis sie den Mechanismus fand... sehr lange... und deswegen musste Godfrey die Waffenübungen auch ohne sie beginnen lassen. Und letztendlich war der Mechanismus eine Schaufel, die sie in dem Drink-Mix-Stübchen des Alchimisten gefunden hatte. Mit der hatte er anscheinend seine Cocktails umgerührt. Und da anscheinend noch ätzendes Zeug an der Spitze war konnte sie sich ganz gut durch die Erdschichten graben und kam dann im Keller des Wirtes an – neben der Geheimtür. Und von oben bis unten mit Ruß, Dreck und den zerfledderten Wildrosen bedeckt.

Was hatte sie da nur geritten? Langeweile oooh diese schreckliche ... halt nein ich spiel halt nur meinen Charakter gerne aus. :D

Jetzt brauchte sie erstmal Orientierung, Wasser, Schnaps und jemanden dem sie diese Wälzer andrehen konnte. Am besten zuerst den Schnaps. Und da stand ja auch schon ein Fläschchen. Glücklich machte sie sich auf den Weg in die Richtung aus der Wärme und Stimmengewirr drang.

In der Taverne legte sie die Bücher neben Nicolo ("Hegesias - Vom Elend der menschlichen Existenz", "Nero Claudius Caesar - Wie ich selbst Hand an mich legte und versagte" und "Hernando - Warum auf der Suche nach Gold zu sterben auch unterhaltsam sein kann". Dazu kam noch der dicke Wälzer „Incisa Bella Horrida oder auch warum das Sterben nur der Anfang von etwas wunderbarem ist“ in dem wunderbar zu lesen war warum Selbstmord total in war bei den frühen römischen Kaisern obwohl es die Kirche böse fand) und nahm sich dann die Flasche Schnaps ohne ein Glas zu benutzen zu Herzen und zog den Fetzen heran den Nicolo grade intensiv betrachtete.

"Kann mir das jemand der den Buchstaben mächtig ist, vielleicht vorlesen? Oh und Nicolo sei so lieb und wirf einen Blick auf diese Bücher des Alchimisten. Vielleicht vermag uns das zu erhellen wieso er sich das Leben genommen hat obwohl er doch Christ gewesen ist. Er hat noch dutzende davon in seinem Geheimkeller, da wo es so nach krachenden Fürzen gestunken hat."

Ihre Augen lagen nun neugierig auf dem Mann, den sie bisher nur aus den Erzählungen des Priesters kannte und neugierig war sie auch darauf was er wohl zu ihrer schönen Gestalt zu sagen vermochte. Den Dreck der an ihr haftete hatte sie wegen der angenehmen Wärme beinahe vergessen. Und auch das der Pfarrer sie davor gewarnt hatte sich dem Bader ungewaschen zu nähern...

Mivey
31.08.2010, 09:30
Ewald hatte dem Hexenjäger zugehört und vielleicht war es der Schnapps der ihn lockerer machte, aber in dem Moment hörte sich sein Vorschlag wirklich gut an. Er wusste Tag ein, Tag aus sowieso nichts vernünftiges zu machen, warum nicht lernen wie er eine Waffe ordentlich benutzen kann.

Er verließ die Taverne und rannte schnell zu seiner Hütte, versucht möglichst wenig nass zu werden. Dort zog er seine Jacke und die dicken Stiefel an die ihm zumindest ein wenig vor dem Regen schützen konnten.
Danach machte er sich direkt zum Lager der Hexenjäger auf. Er brauchte länger als sonst, bei Regen kam man auf dem lockeren Boden des Dorfes nie gut voran.
Bald konnte er jedoch die Gestalt des Hexenjägers erkennen.
"Hier bin ich, Hexenjäger. Ich habe zwar keine Erfahrung mit Waffen, außer meiner eigenen Axt, aber ich bin bereit zu lernen und wenn es nur darum geht diesen Biestern das Leben ein wenig schwerer zu machen."

Daen vom Clan
31.08.2010, 10:12
Godfrey nickte Ewald, Lester und einigen anderen Dorfbewohnern grimmig zu, er neigte gar sein Haupt für einen Augenblick, was den angesammelten Regen in seiner Hutkrempe dazu brachte, sich eines kleinen Sturzbaches gleich vor ihn zu ergießen.
Immer wieder blickte er sich nach seinen Gefährten um, aber es schien, als würden ihre Recherchen sie noch davon abhalten, hier zu erscheinen.

"Männer!", donnerte er gegen das Plätschern des Regens und die geflüsterten Gespräche an. "Im Herzen kann jeder von euch ein Krieger sein, dafür bedarf es keiner geschmiedeten Waffe. Ich habe Schlachten erlebt, bei denen Tapferkeit mit bloßen Händen schwergerüstete Ritter in die Flucht geschlagen hat und auch hier sehen wir uns mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Waffen würden bis Einbruch der Nacht nicht fertig werden, aber wie ich sehe, haben wir einen Holzfäller hier, der uns zupaß kommt."

Er tippte in Richtung Ewald an seinen Hut.

"Vielleicht nicht der Stolz, aber wohl das Rückgrat jeder Armee ist seine Infanterie, meine Herren Dorfbewohner. Eine Masse an mutigen Männern mit schlechter Ausrüstung, welche zwar die Bühne für den Adel bereitet, jedoch auch für den Sieg im Gemetzel unerlässlich ist.
Der Ritter führt die Königin der Waffen ins Feld - das Schwert.
Wir aber wollen keine verzärtelte blasse Prinzessin in unserer Hand wissen!"

Er kniff sein Auge zusammen und lächelte ob des verhaltenen Hüstelns und leisen Gelächters.

"Was wir brauchen und wollen ist die dicke fette Schwester der Königin - die Waffe für den Infanteristen, ich spreche von der Lanze. Ein 2 Schritt langes Instrument zum stoßen und abwehren und das Wichtigste: Schnell und einfach herzustellen, wenn auch nur aus Holz. Aber getrieben in den haarigen Leib dieser Bestien..." Er kniff sein Auge zusammen und knurrte vor Vergnügen "...ist sie so tödlich wie einfach einzusetzen.

Und hier kommt unser axtbewehrter Holzfäller ins Spiel, denn so wusste schon Henry de Riddefort zu sagen: 'Und holet mir aus den Wäldern die Tiere mit den Äxten und von den Feldern die mit den Nacken voll Schweiß, mit Zähnen aus Dreschflegeln und Pranken auf Forken' Schlachtreden für das Volk, 1181 Anno Domini."

Lynx
31.08.2010, 10:14
Die Taverne war nicht so voll, wie die Bäckerin erwartet hatte, vor allem die üblichen Trunkenbolde, die Stunde um Stunde in der Schänke verbrachten, hingen nicht an ihren üblichen Plätzen am Tresen.
Dafür saß dieser Raphael in einer Ecke und schien an den Tisch zu starren, an dem am meisten los war. Dort saß die hübsche Isabella, die auch recht schmutzig aussah, ähnlich wie Godfrey vorhin. Der dritte Hexenjäger schien allerdings sauber, und eine tief verborgene Stimme in Liliths Innerem fragte schnippisch, was die anderen beiden wohl getrieben hatten, dass sie beide so dreckig geworden waren.
Diesen Gedanken vergaß sie jedoch gleich wieder, als sie den Bader neben der Schönheit entdeckte. Er war bleich und schien von Sorgen geplagt. Sogleich spürte die Bäckerin eine Welle aus Schuldgefühlen in sich hochschwappen, da sie sein Erscheinungsbild nur allzu gut nachvollziehen konnte. Wäre sie selbst nicht zu stetem Frohsinn erzogen worden, würde sie wahrscheinlich ebenso auf diesem Stuhl dort sitzen.

Natürlich hätte man auch denken können, Callans Zustand wäre auf etwas anderes zurückzuführen... Angst, entlarft zu werden vielleicht. Aber Lilith wurde nur selten von Misstrauen geplagt, und auch in diesem Fall zerfiel ihr Verdacht gegen den Bader augenblicklich. Etwas schüchtern, obwohl er ja gar nicht wissen konnte, was sie über ihn gedacht hatte, nickte sie ihm zum Gruße zu und setzte sich an einen der Tische.

Mivey
31.08.2010, 10:42
Ewald verstand worauf Godfrey hinaus wollte.
"Ein geschickter Handwerker bin zwar nicht, aber eine einfache Lanze kann ich schon herstellen, genug Holz dürfte ich bei meiner Hütte auch haben. Kann hier sonst jemand mit Holzwerkzeug umgehen? Je mehr mir helfen desto schneller kann ich auch entsprechend viele herstellen."

Daen vom Clan
31.08.2010, 11:07
"Ausgezeichnet, helft dem Mann, wo ihr nur könnt.", grollte Godfrey und klopfte einigen der Dorfbewohner auf die Schultern, die er entweder als kräftige Zubringer oder geschickte Handwerker einschätzte.

"Was wir brauchen, Herr Ewald, sind Spieße von der Fichte oder Kiefer, mach sie ruhig ein bisschen über 2 Schritte lang, verschwendet eure Zeit nicht mit dem Abschaben, benutzt lieber Lederreste, die ihr euch als Grifffläche zum stoßen um den Schaft wickelt.

Einer von euch muss ein Feuer entfachen, wir brauchen Glut, um die Spitze zu härten, damit sie leichter durch das Fell fahren und in das verfemte Fleisch eindringen kann."

R.F.
31.08.2010, 11:36
Der Hauptmann schien sich immer wieder innerhalb seiner Widersprüche zu widersprechen. Also ob er irgendetwas zu verbergen hätte. Roland stand noch eine Weile in der Taverne, auch, nachdem Godfrey seine Absicht kundgetan hatte, die Dorfbewohner an der Waffe ausbilden zu wollen. "Eine richtige Ausbildunbg dürfte das eh nicht werden." mit diesen Worten ging er wieder in den Keller, um erneut über den Geheimgang in das Zimmer zu betreten, doch statt des Geheimganges war dort plötzlich ein großes Loch. "Ich hatte schon so ein Gefühl und scheinbar hatte ich recht damit, dass noch jemand dort unten war." Tatsächlich wusste er auch bereits, wer das war, hatte er doch gesehen, dass Isabella kurz nach ihm aus dem Kellergewölbe erschien. "Oder besser doch nicht...", denn kurz bevor Roland sich auf den Weg machen konnte, stürzte dieser Gang bereits ein und er wusste, dass auch das geheime Zimmer davon betroffen war.

So war es denn auch, Roland sah, dass sich ein großes Loch in der Ruine gebildet hatte: der ganze Schutt war nach unten gefallen und hatte dabei alles begraben, was vorher durch die Wand gehalten wurde, durch die Isabella das Loch gegraben hatte. "Professionelle Hexenjäger sind scheinbar keine professionellen Färtensucher..." Es gab nun nicht mehr viel, zumindest hatte Roland noch ein paar Schriften und Objekte retten können, da traf es sich gut, dass sich die Bevölkerung zu bewaffnen schien. "Wird Zeit, dass ich meinen alten Degen wieder kampfbereit mache, meine Kampfkunst muss ich auch wieder mal üben, ist schließlich schon über 10 Jahre her, dass ich sie das letzte mal gebraucht hatte..." mit diesen Worten eilte Roland nach Hause.

Mivey
31.08.2010, 12:05
Gemeinsam mit allen die mithelfen wollten machte sich Ewald auf in sein Holzfäller Lager. Praktischerweise waren die Holzstämme die er Heute morgen heim gebracht hatte Fichte, zusätzlich mit den Resten die er schon länger lagern hatte dürfte das schon ausreichen.

"Nagut, wer von euch schonmal mit Holz gearbeitet hat dürfte mit der bevorstehenden Arbeit kein Problem habe, wer das noch nicht stellt sich so gut an wie er kann und wendet sich am Besten an jemanden der Erfahrung hat.
Ich habe einige dutzend Baumstämme hier, die meisten davon haben bereit die passende Länge, allerdings sind sie zu breit. Mit einer Axt oder einer Säge sollte es kein Problem sein daraus vier gleichstarke Speere zu machen. Dann noch mit einigen gekonnten Axtschlägen eine Spitze gemacht und wir können sie sofort zum Hexenlager bringen! Also an die Arbeit.."

Die Stämme waren bereits in kleinere Teile mit ungefähr 2 oder 3 Schritt Länge gebracht worden, nun musste man sie nur noch gekonnt der Länge nach Teilen, so dass sie auch die richtige Breite hatten.
Ewald zeigte, denen die mitgekommen waren vor, wie sich anstellen mussten und bot hin und wieder auch seine Hilfe an. Es wurde richtig laut im Holzfäller Lager, Ewald hatte noch eine zweite Axt aus seinem Keller geholt und einige der Dorfbewohner hatten auch eigenes Werkzeug aufgetrieben.
Nachdem die Stämme die passende Breite hatten, begann gleich die Arbeit alle mit einer passenden Spitze zu versehen. Zwei, Drei Schläge an einem Speer und fertig war er. Da auch diese Arbeit erledigt war, begann man die zwar groben aber dennoch benutzbaren Speere zurück zum Lager der Hexenjäger zu bringen.
Der Regen hatte während der Arbeit am Holzfällerlager etwas nachgelassen, sodass auch jemand ein größeres Lagerfeuer herstellen konnte.

Ewald, den Schweiß noch im Gesicht, wand sich an den Hexenjäger.
"Es ist zwar nicht das Ergebnis feinster Handwerkskunst, aber die Speere sollten allemal ausreichen einen ausgewachsenen Bären zu phälen, was sie gegen die Werwolfsbrut nutzen werden wird sich wohl zeigen."

relxi
31.08.2010, 12:30
Nachdenklich verließ Raphael die Schenke. "Ich habe schon gedacht, dass ich meine Waffen irgendwann nicht nur gegen Gottesfeinde einsetzen muss." Er lief in sein Zimmer im oberen Stockwerk des Pfarrhauses, schob das Bett ein Stückchen zur Seite und entfernte lose Steine im Mauerwerk. Er legte eine solide Holzkiste frei und öffnete sie mit einigen geschickten Handbewegungen am Schloss. Daraus zog er einen leichten und zugleich gefährlichen Speer und ein rostiges Bronzeschwert heraus. Dann ging er tief in den Wald an eine dunklere Lichtung.

Viviane
31.08.2010, 13:08
"Seltsames Völkchen", knurrte Isabella nachdem sie die Schnapsflasche halb geleert hatte. Der Bader saß nur in sich versunken da, auch als sie mit der Hand vor seinem Gesicht herumwedelte kam keine Reaktion von ihm. Das war sie nicht gewohnt - einfach ignoriert zu werden, also nahm sie noch einen tiefen Schluck aus der Flasche und wünschte dem Bader einen gottgefälligen Tag.

Nicolo drückte sie kurz die Schulter als sie an ihm vorbeikam und bat ihn "ihr mitzuteilen falls er etwas wegen dem Alchimisten findet. Aber verschwendet nicht allzuviel Zeit mit diesen Büchern, ich habe Godfrey etwas von Waffentraining sagen hören - da braucht er jeden Mann bei diesem Völkchen hier." Einen erdigen Abdruck auf seiner Schulter hinterlassend ging sie noch einmal kurz in den Keller um ihren Wasserschlauch aufzufüllen, da hörte sie aus der Richtung ihres wunderbaren Notausgang-Erdlochs eine Stimme murmeln "Professionelle Hexenjäger sind scheinbar keine professionellen Färtensucher...“

"Da dürft ihr euch bei den Werwölfchen bedanken!", rief sie munter in seine Richtung, sie vermutete das es Roland war der da gesprochen hatte. "Am Ende machen wir alle die Drecksarbeit, weil keiner mehr übrig ist dem man eine Aufgabe anvertrauen kann und jeder macht sie eben so gut er kann."

Dann verließ sie die Taverne und lief zu Godfrey. Da sie dem Schnaps schon ein wenig zu gut zugesprochen hatte verlor sie ein wenig von ihrer Grazie. Was von dem Schlamm der von ihren nun matschnassen Haaren heruntertroff noch betont wurde. "Na Godfrey, was habt ihr so getrieben in den letzten Stunden? Bringt mich aufs laufende, wenn ihr ein wenig Zeit habt. Nicolo sitzt grade noch in der Taverne und liest in den Büchern des Alchimisten die ich aus den Trümmern gerettet habe." Breit lächelnd wandte sie sich nun den Bürgern Düsterwalds zu und stand mit verschränkten Armen neben Godfrey.

"Meint ihr eine Masse von verängstigten Männern mit schlechter Ausrüstung wird uns gegen die Wölfe helfen? Ich vertraue euch und eurer Lebenserfahrung. Aber mir gefällt es nicht wie unter den Dorfbewohnern plötzlich kleine Brände aufschwelen und die Verlogenheit und die Angst die man allerorts riecht stinkt mir. Anders als auf dem geheiligten Boden. Seht hier, dieses Pflänzchen habe ich dort gefunden. Ihr Duft ist betörend, nicht war? Vielleicht kann ich eines Tages zurück nach Südfrankreich wo ich einige Zeit lebte, dorthin wo man Blüten ihren Duft zu stehlen vermag. Und dann duftet die ganze Welt nach diesen kleinen Blüten." Mit diesen Worten legte sie Godfrey eine der Wildrosen in die große Pranke und schloss ihre Hand darum.

Und dann half sie denen die schon eine Lanze hatten dabei nicht hintenüber zu fallen oder die Spitze in den Boden zu rammen mit viel Körperkontakt und Worten wie "sie ist ein Teil von dir, dein verlängerter Arm. Stoß zu! Jaaah genau so! Aus der Hüfte! Der ganze Körper muss bei einem Stoß mit von der Partie sein, damit es ein tödlicher Hieb wird." Und es sah manchmal so aus, vor allem bei den jüngeren Bewohnern das sie die roten Gesichter nicht nur von der körperlichen Betätigung bekamen.

Daen vom Clan
31.08.2010, 13:13
"Ausgezeichnet!", frohlockte Godfrey, der gerade einen schmächtigen Bauernburschen am Hals packend hin- und herschüttelte und dabei knurrte: "Zuerst das Pulver in den Lauf, dann die Kugel, du Hundsfott.", wobei dieser mit der Pistole des Hexenjägers ungelenke Bewegungen vollführte, dann losgelassen wurde und die Anweisung des Schotten diesmal in der richtigen Reihenfolge durchzuführen.

Dann nahm er einen der Speere in die kräftigen Hände, seine rechte Hand schloss sich um das Ende des Speers, die linke um den Schaft und mit zusammengebissenen Zähnen stieß er ein paar Mal in die Luft, wobei er dann zufrieden schnaufte.

"Soweit gute Arbeit, Herr Ewald, wir sind jedoch noch nicht am Ende. Die Säfte des Holzes sind in diesem Speer noch zu finden, er macht ihn biegsam und seine Spitze furchtsam vor Knochen. Wir müssen sie über der Glut härten..."

Er verschränkte die Arme, dass seine Rüstung nur so knarzte und er blickte auf die vielleicht 15 Mann, die hier emsig und fleißg arbeiteten und er sah Zuversicht in seiner Seele, ein Funken Hoffnung, den er sich behalten und ihn genährt hatte, seit sie hier angekommen waren.

Dann sah er Isabella auf sie zuschreiten, obschon es wirkte, als würde sie leicht schwanken.
Godfrey schürzte geringschätzig die Lippen, als er den Schwung ihrer Hüften sah, doch als sie vor ihm schließlich stand, der Atem nach Schnaps riechend, die Haare zerzaust und voller Erde im Gesicht, brach ein Lächeln aus ihm heraus und mit einem gewissen Stolz zeigte er auf das, was sie bisher vorbereitet hatten, auch wenn sie ihre Skepsis sofort zum Ausdruck brachte.
Er kniff sein Auge zusammen und musterte sie lange, unterschiedliche Gedanken schienen durch seinen Kopf zu jagen.
Dann sprach er leise: "Jede Waffe ist eine Waffe und sei sie noch so klein."
Er legte ihr eine seiner großen Pranken auf die Schultern. "Und ich kann und werde nicht zulassen, dass Jemand wie du, der zarte Pflänzchen so sehr liebt, auf jungen und zarten Sprößlingen tanzt und sie zertrampelt."

Sie spürte die raue Oberfläche seiner getragenen Handschuhe auf ihren Wangen, als er fast zärtlich über diese strich, dann die Bewegung schnell und plötzlich hüstelnd in ein burschikoses Schulterklopfen übergehen ließ.
"Du willst nach Südfrankreich. Du willst leben und die Bestien zur Strecke bringen? Dann sind diese braven Menschen die einzige und beste Hoffnung, die wir haben."
Er blinzelte einen einzelnen Regentropfen weg und legte den Kopf schief, dann sprach er leise weiter.
"Es ist besser, 10 Mann mit sich auf dem Schlachtfeld zu haben, als mit Hunderte Tagesreisen entfernt zu wissen, Isabella. Was ich tue, was wir tun ist wichtig. Eine einzelne Frühlingsblume reicht aus, ein Lächeln in das Gesicht von Kindern und Jungfrauen zu zaubern, jeder Funken Hoffnung, egal wie groß, den wir säen, wird die Bürger die Contenance wahren lassen, sie schirmen und schilden gegen die dunkle und einsame Nacht, die dem Feind gehört.
Und ich weiß auch, dass genug Hunde jeden Bären zu Fall bringen.
Ich weiß nicht, ob wir siegen werden, ich weiß nicht, ob ich überleben werde. Aber ich werde einst vor meinen Gott treten, niederknien und wissen, dass ich alles in meiner Macht stehende getan habe, für den sieg zu kämpfen. Und Gott sieht dies und es mag ihn gnädig stimmen, uns den Sieg zu schenken.
Darum bitte ich dich... hilf mir, Isabella."

Er blickte ihr ernst in die Augen und ihr zustimmendes Nicken ließ den Funken Hoffnung plötzlich für den Bruchteil eines Wimpernschlags gleißend hell leuchten - auch wenn er sich 15 Minuten später ebenfalls abwenden musste, seinen Flachmann aus dem Mantel holte und mit einem knurrenden "Weiber..." einen tiefen Schluck nahm, während Isabella die Waffenübungen am Mann übernahm.

R.F.
31.08.2010, 13:31
Seit über 10 Jahren war die Waffe nicht mehr in Benutzung und das hatte so einige Spuren hinterlassen. Die Klinge war von Rost überzogen und würde wahrscheinlich bei Berührung zu Staub zerfallen, zumindest, wenn man sie nicht entsprechend reinigt. Natürlich hatte Roland damals gelernt, wie er seinen Degen wieder funktionstüchtig machen konnte und zur Not hatte er auch immer die entsprechenden Mittel im Haus.

So brachte er also innerhalb einiger Stunden den alten Glanz der Waffe zum Vorschein, allerdings war es damit noch nicht getan. Roland nahm seine halbfertige Waffe und wollte den Schmied aufsuchen, allerdings konnte er diesen nicht ausmachen, weshalb er sich gezwungen sah, die Schmiede selbst in Gang zu bringen. Er war nicht sonderlich stark, hatte keine Erfahrung und selbst das Wissen, das er besaß, war schon veraltet, aber immerhin schaffte Roland es, die Klinge wieder zu stabilisieren. Dennoch würde er noch einige Zeit warten müssen, bevor er damit wieder kämpfen konnte.

Bis daher musste es ein handelsübliger Stock tun. Ohnehin war er ja schon lange aus seinen Training raus und so konnte er die Klinge wenigstens nicht gleich wieder beschädigen. Während seiner Übungen, welche er noch aus seinen Kindheitstagen im Kopf hatte, beobachtete er, wie die Hexenjäger ihrerseits die Dorfbewohner im Kampf schulten. "Wenn das hier vorbei ist, haben sie es wahrscheinlich geschafft, das Dorf Düsterwald in eine uneinnehmbare Festung zu verwandeln" sprach Roland mit einem Lächeln vor sich hin.

~Jack~
31.08.2010, 14:36
Lester tat sein bestes um sie bei der Herstellung der Speere zu unterstützen, auch wenn er nicht wirklich handwerklich begabt war. Aber da die Waffen eh nur funktional und nicht hübsch sein sollten reichte sein Können einigermaßen. Im Kampf mit diesen stellte er sich jedoch sehr behäbig an. Er war eben nicht mehr so agil wie noch vor vielen Jahren.
"Verdammte Wampe!"
Schließlich bat er Godfrey ihm dem richtigen Umgang mit seiner Pistole zu lehren und nach ein paar Versuchen war fast jeder Schuss ein Treffer. Wenigstens etwas das er gut konnte.
Nachdem sie einige Zeit im Regen trainiert hatten verzogen sich die Wolken endlich und wäre das Problem mit den Werwölfen nicht gewesen hätte es von da an ein herrlicher Tag sein können. Perfekt geeignet um sich irgendwo ins Gras zu legen und sich die Sonne auf den Körper scheinen zu lassen. Doch sie trainierten unablässig weiter.
Um wenigstens etwas für seinen Körper zu tun versuchte Lester sich schließlich auch noch an Liegestützen und Sit-Ups, bis er schlussendlich total verschwitzt und schwer atmend auf dem Boden lag. Er könnte jetzt wirklich eine Stärkung vertragen.

Daen vom Clan
31.08.2010, 14:52
Als Godfrey sah, wie der Hauptmann sich trotz seiner sichtlichen Wampe abmühte, wurde ihm klar, warum die Bürger ihn gewählt hatten - er versah seine Aufgaben mit Inbrunst und Leidenschaft und er war einer der wenigen Führer, die nicht Wasser predigten, jedoch Wein tranken - im übertragenen Sinne.
Und Godfreys gerne verdunkeltes und mürrisches Gemüt erhellte sich ein wenig, auch weil ihn das Training stark beanspruchte, er die richtige Handhabung des Spießes immer wieder zeigen musste.

Schließlich brach die Wolkendecke auf und die Sonne lugte schüchtern hinter den Wolken hervor und die versammelten Männer, sowie Isabella blickten einander nassgeschwitzt und vollkommen vom Regen durchdrungen an, Schlamm und Grasreste klebten in ihren Gesichtern, hochrote Köpfe gesellten sich zu schmerzenden Gliedern und allen erschöpften ... Godfrey vergab das Wort nicht leichtfertig, jedoch mit Stolz... Milizionären war der Wunsch nach einem kalten Getränk anzusehen.

Gerade als die Sonne in der hohen Luftfeuchtigkeit fast unerträglich wurde, schnaubte Godfrey: "Wir werden dies in den kühleren Nachmittagsstunden später fortsetzen. Geht nun nach Hause, ruht euch aus und trinkt reichlich in Gottes Namen."

Er nickte dem Hauptmann zu, der ihm nach seinem letzten fast perfekten Schuss die ungeladene Pistole zum Nachladen reichte und der Funke der Hoffnung liebkoste sanft seine Eingeweide, als er sah, dass fast keiner der Milizionäre seinen Spieß aus der Hand legte, während sie schwatzend in Richtung Dorfmitte zogen.

Gendrek
31.08.2010, 14:59
Nachdenklich hockte er auf dem Stuhl, die Außenwelt von sich selbst abgeschottet erwachte er nach längerer Zeit wie aus einer Trance, ihm klingelten nurnoch die Worte Waffe und Training in den Ohren.
Es war eine...seltsame Idee, doch er hoffte, dass sie vielleicht gefallen und nutzen finden würde.
Er sprang geradezu vom seinem Stuhl auf, mit erbitterter Miene rauschte er durch das Dorf, auf direktem Wege zu seiner Hütte.

In seinem Arbeitsraum angelangt suchte und fand er das, worauf er mehr als Stolz war, ein kleines Kästchen welches fünf, bis zum äußersten geschärfte Rasierklingen beinhaltete.
"Vielleicht nicht viel aber...richtig eingesetzt tödlich..."
Er schloss die Kiste und verstaute sie unter seinem Arm, ebenso schnell wie er die Türe aufwarf und in den Raum stürzte verschwand er, die Türe hinter sich zuschlagend.

Das Training der Männer, die lauten Anweisungen, sie waren wohl nur schwerlich zu überhören und so fand Callan sie schnell, der durch das Dorf eilte.
Es war Godfrey der ihm zuerst auffiel, das Kästchen vor sich ausgestreckt ging er zu ihm, sein Blick schweifte dabei und fand kurz die mit Dreck besudelte Isabella.
Kurz lebte innerlich sein Beruf auf, Gedanken strömten durch seinen Kopf, er schüttelte sie ab, schaute wieder zu Godfrey.
"Ihr ähm...Godfrey wars, richtig? Ich konnte noch die hier aus meinem Lage holen, vielleicht finden sie irgendeine Verwendung"
Er griff unter den Kasten, öffnete den Deckel und präsentierte erwartungsvoll den Inhalt.

Daen vom Clan
31.08.2010, 15:16
Godfrey nickte Callan zu, als dieser sein Kästchen öffnete, begann er leise zu lachen.
"Nun ist es doch wahrhaftig, ein jeder versucht zu helfen, wo er kann.", grinste er, und als er den Kopf schief legte, gluckste er: " 'Und sie werden kommen, Jungfrauen mit den Waffen ihrer Gatten, die Alten mit ihrer Weisheit, die Blagen werden Pfeile zu den Zinnen tragen und die Siechen und Kranken die schimmernde Wehr reparieren. Nun, da Genua belagert wurde, kamen sie alle zusammen. Die Juden wie die Christen, der Bettler neben dem Edelmann, der Abt wie die Tagelöhner.' Die Belagerung Genuas, Antolio Ascotta, 1099. "

Er nahm das Kästchen entgegen und nahm ein paar der Klingen heraus, die in der Sonne nun funkelten und schimmerten und dessen gefährliche Schneide leuchtende Muster auf die Lederrüstung des Hexenjägers zeichneten.

"Ob wir Verwendung dafür haben? Ja, du hast uns einen Schatz anvertraut, Bader.", schnarrte er lächelnd, als er den nächsten Holzschaft nahm und den Griff der Klinge in den Schaft einzufassen begann.

"Wir wollen einige davon für die Spieße benutzen und sie als Auszeichnung den besten und gefährlichsten Streitern geben. Die letzten beiden Klingen aber werden den zweiten Teil meines Plans zum Gelingen bringen, Freund Callan. Du scheinst kein Mann des Kampfes zu sein und ich will dich nicht zwingen, aber du hast dein Herz auf dem rechten Fleck und es wird Niemanden geben, der geschickter mit diesen Klingen umzugehen weiß als du. Ich beauftrage dich hiermit damit, tapferes Weibsvolk um dich zu scharen, die den Anblick von Blut zu ertragen wissen."

Er nickte ihm ernst zu und tippte an seinen Hut.
"Du wirst unser Feldscher werden. Des Feindes Pranken reißen grausame Wunden, schneiden tief durchs Fleisch. Dir obliegt es, die Wundränder zu beschneiden, damit den Weibern das Nähen der Wunden leichter fällt. Kannst du dies für dein Dorf tun."

Gendrek
31.08.2010, 15:39
Es war absurd, doch er lächelte, lächelte trotz dieser unangenehmen Aufgabe. Das Gefühl, etwas erreicht zu haben, etwas getan zu haben was in diesen schweren Stunden hilfreich ist erfüllte ihn mit Glück.
"Natürlich, Wundränder begradigen, ausbrennen, amputieren...auch wenn wir letzteres vermeiden sollten"
Nachdenklich schaute er zur Seite und murrte leicht.
"Mhh...was das zusammentrommeln der Frauen betrifft...ich werde mein möglichstes tun, im Notfall werde ich das nähen selbst übernehmen müssen."
Er nahm zwei weitere Klingen aus dem Kästchen und drückte sie Godfrey in die Hand, klappte den Kasten zu und wollte sich bereits zum gehen wenden als ihm noch etwas einffiel.
"Übrigens...ihr beiden solltet mich in meiner Badestube besuchen, Unterkühlung und Dreck macht krank" er schüttelte sich kurz bei dem Gedanken "und es wäre nicht von Vorteil euch beide an eine Krankheit zu verlieren die euch aufs Kreuz legt und dazu zwingt euer Lager nicht zu verlassen."

~Jack~
31.08.2010, 15:43
Lester begab sich in seine Schänke und wusch sich erstmal den Schweiß und Dreck vom Körper. Er hatte seit Jahren nicht mehr so hart geschuftet. Das kommt halt davon, wenn man ein bequemes Leben als Schankwirt führt und nur ab und zu jemanden rausschmeißen muss.
"Jetzt brauche ich erstmal ein kühles Bier."
Er begab sich also in den Keller, aber irgendwas stimmte nicht...wieso war da ein verschüttetes Loch in der Wand? Verwirrt ging er mit dem Bier nach oben und rief zu den noch anwesenden:
"Hey, welcher Idiot hat da ein Loch in meinem Keller gebuddelt? Irgendwann stürzt noch die gesamte Schänke wegen so einem Mist ein!"

relxi
31.08.2010, 15:45
Raphael blickt von der Klipe im Wald auf den Dorfplatz herab. "In was für einem Dorf lebe ich eigentlich? Ihr Verhalten entspricht einer englischen Burg vor einem Wikingereinmarsch!" Danach dachte er über die drei vergangenen Stunden nach. "Dieser seltsame Trunk, über den sich Lester und Roland unterhalten haben, er müsste noch irgendwo im Labor herumstehen. Doch die Villa ist ja eingestürzt. Wo ist überhaupt Lukas? Vermutlich schnüffelte er im 'Steinwald' hinter der Kirche nach Erzen und steckt in der Höhle fest?" Raphael begab sich zur Erzhöhle im südlichen Teil des Waldes und suchte nach dort Lukas.

Daen vom Clan
31.08.2010, 15:48
"Badestube?", grollte Godfrey leise und es war ihm anzusehen, dass er tatsächlich nachdenken musste, was es damit auf sich haben könnte.
Dann nahm er den Hut ab, kratzte durch sein klatschnasses Haar hindurch am Hinterkopf und er murrte in Richtung Isabella: "Das Weib zuerst, wenn ich bis dahin noch nicht trocken sein sollte, dann komme ich nach."

Dann machte er sich daran, die Schnallen an seiner Rüstung zu lösen und zu öffnen, das Gesicht in Richtung Sonne erhoben und ein wenig zufrieden vor sich hin lächelnd.

Don Cuan
31.08.2010, 16:10
Das Durchwühlen der Ruine von Dirans Haus hatte sich als eine schmutzigere Arbeit herausgestellt, als Laurenz es sich von der Leichenfledderei vorgestellt hatte. Es dauerte eine knappe Stunde, bis er den Dreck am nahe des Dorfes verlaufenden Bach von seinem Körper und aus seinen Kleidern gespült hatte.
Frisch eingekleidet machte er sich auf den Weg zur Schenke, wo sich weder der Wirt, noch eine große Zahl an Gäste antreffen ließ. Er solle sich selbst im Keller bedienen, rief ihm einer zu, als Laurenz nach der Bedienung fragte. Scheinbar seien die meisten zu einer Wehrübung aufgebrochen.
Im Keller fand Laurenz sogleich dem Weingeist, der er sich vom Wirt hatte bringen lassen wollen. Aber da war noch etwas… In einer Kellerecke lagen Trümmer, es sah so aus, als sei eine Wand eingestürzt. (Es scheint nicht allzu lange her, dass hier jemand hier gegraben hatte) Aus dem Loch kamen außerdem befremdliche Gerüche. Laurenz erinnerte sich… in dieser Richtung lag Dirans Villa. (Gab es hier etwa einen Geheimgang?)
Laurenz tastete die Wand ab. An einer Stelle schien das Geräusch etwas weniger dumpf. Wahrscheinlich war das der Geheimgang. "Manche Leute sollten wohl wirklich lernen, die Vordertür zu benutzen", lachte er zu sich. Einen Mechanismus zum Öffnen der Tür konnte er jedoch nicht finden. Auch dürfte sie einiger Gewalt standhalten. Hat jemand deshalb einen Weg zur Villa graben wollen? Oder kam jemand von dort heraus?
Als Laurenz gerade wieder nach oben gehen wollte, kam ihm der Wirt Lester entgegen. Laurenz erklärte dem Wirt, dass er neben den Trümmern eine hohle Stelle in der Wand entdeckt hatte. Gemeinsam nahmen sie die Treppe zurück in die Wirtsstube.
Lester rief zu den Gästen: "Hey, welcher Idiot hat da ein Loch in meinem Keller gebuddelt? Irgendwann stürzt noch die gesamte Schänke wegen so einem Mist ein!"

Viviane
31.08.2010, 16:10
Währenddessen, gar nicht weit von der Schenke auf dem Übungsplatz...

"Es wäre schlimmer euch an eine Krankheit zu verlieren Godfrey. Ausserdem seid ihr wahrlich über und über mit Dreck und Gras bedeckt, ihr seht beinahe aus wie einer der Wilden. Ich meinerseits ...", sie blickte an sich hinab und plötzlich schien sich ein Bild von der Lochbuddelei in ihrem Kopf zu manifestieren, "...werde wohl auch in den Zuber steigen. Sobald wie möglich. Also wenn Callan das einrichten kann vielleicht schon jetzt?"

Sie sah sich verlegen nach den Seiten um und zupfte an den verschmutzten Rüschen ihrer Bluse. "Aber nur ein kurzes Bad! Keine Zeit für Rasuren oder Massagen, Godfrey. Wir müssen noch mit Nicolo reden. Und wo ist dieser Hauptmann eigentlich wieder hin, wenn man ihn braucht? Wir sollten vielleicht morgen doch noch einmal zum Felsen der Hexe gehen, falls Dirans Haus uns keine Hinweise gegeben hat."

Und mit diesen Worten lief sie eilig hinter dem Bader her, gab ihm Bescheid, und holte im Lager noch Kleidung zum Wechseln, und verstaute einige kleine Habseligkeiten, wie die Statuette der Liebenden von Konrad, unter ihrer Schlafrolle.

Dann gab sie sich dem Luxus eines schönen warmen Bades hin und vergass für einige Augenblicke in welcher Lage sie sich befanden sondern träumte in den warmen Dampfschwaden von einem Duft der die Welt bezauberte.

Daen vom Clan
31.08.2010, 16:54
"Jaja...", schnarrte der Hexenjäger und hielt sein Gesicht weiter in die Sonne, während der Schweiß durch die Luftfeuchtigkeit und der Nässe seiner Haare von seinem Kinn tropfte.
"...ich komme ja sofort nach. Und was zur Hölle sollen Massagen sein, gelehrt wie ich bin, kenne ich nur Massaker. Aber das Wort klingt französisch."

Und damit, unendlich langsam, bewegte er sich in Richung des Badehauses, langsam schlurfend genug, um Isabella hoffentlich nicht beim Bade zu überraschen.

Ranarion
31.08.2010, 17:06
Während Godfrey und Isabella den Dorfbewohner das Kämpfen lehrten - so gut es in der kurzen Zeit ging - blätterte Nicolo in den Büchern herum, die Isabella in den Ruinen gefunden hatte. Wirklich viel Lust dazu hatte er nicht. Was interessierten in die ketzerischen Bücher eines Alchimisten? Immerhin war er sich nun noch sicherer, dass er Recht hatte: Diran war kein Werwolf gewesen. Ihn für seine ketzerischen Taten zu bestrafen wäre allerdings richtig, doch im Moment hatten sie größere Probleme. Aber sich darüber noch Gedanken zu machen war nach seinem Tode sowieso überflüssig.
Nicolo legte die dreckigen Bücher zur Seite und holte ein kleines Notizbuch hervor. Bevor er den Freiwilligen alles über Werwölfe erklärte wollte er noch ein paar Notizen zu dem heutigen Tag machen. Wenn dies alles vorbei sein würde, könnte er daraus ein weiteres Buch machen um anderen die Jagd nach Werwölfen zu erleichtern.

R.F.
31.08.2010, 17:14
Es musste wohl einige Zeit vergangen sein, denn die Hexenjäger hatten aufgehört, die Bewohner auszubilden. Roland sah, wie sie sich entfernten, anscheinend, weil sie ein Bad, oder was auch immer, nehmen wollten. Er selbst war scheinbar fitter, als zunächst angenommen, was wohl an seinen Wochenjobs lag, welche ja doch manchmal ziemlich anstrengend waren. "So hab ich dann wohl doch nicht so viel von meiner alten Form verloren, naja, besser ists, da hab ich wenigstens eine Chance, sollte mir eines dieser Biester auflauern."

Auch Roland beendete nun sein Training und begab sich nach Hause, um sich nach der Anstrengung, welche ja doch vorhanden war, wieder zu erholen, außerdem wollte er nach dem Zustand seines Degens sehen, den er unter Umständen auch nochmal nachbearbeiten musste. "Der Hauptmann besteht ja auch heute darauf, dass jemand getötet werden soll. Hoffen wir, dass dieses Massaker irgendwann ein friedliches Ende findet, ansonsten gibt es am Ende keine Dorfbewohner mehr, weil sie sich allesamt umgebracht haben..."

Zu Hause angekommen, führte Roland nun seine am Training anschließende Nachbereinigung und stellte natürlich auch fest, dass seine Waffe nocheinmal nachbearbetet werden musste. Also ging er nach einer kurzen Pause erneut zum Schmied, welcher sich aber wieder nicht blicken ließ, weshalb Roland wiederrum selbst Hand anlegt, wobei das Ergebnis allerdings gar nicht mal übel für einen Unerfahrenen war. "Scheint, als würde ich auch die Nacht heute hier verbringen müssen, zumindest, wenn der Schmied sich nicht wieder blicken lässt..." Es war ja mittlerweile später Nachmittag.

Gendrek
31.08.2010, 17:27
Callan saß, mit dem Rücken zu Isabella gerichtet, Diskretion war, selbst wenn er sie etwas lockerer als wohl üblich auffasste, eine Tugend der er nachkam, auf einem Hocker im selben Raum, machte sich daran, ihre Kleidung von dem groben und auch feinen Schmutz zu befreien, immer wieder wechselte er das Wasser, immer wieder tauchte er die Kleidung ein.
"Und ihr habt wirklich keine Zeit für etwas mehr Entspannung?"
Er knackte mit seinen Fingern und schüttelte sie.
"Oder einem Haarschnitt? Modern, praktisch und trotzdem hübsch anzuschauen?"
Sein Tun schien auch sein inneres Feuer wieder zu entfachen.
"Es wäre mir eine Ehre etwas mehr für euch zu tun...also...äh...euch Hexenjäger"
Er räusperte sich, wahrlich, Dinge unabsichtlich doppeldeutig zu äußern kommt immer dann vor, wenn man es am wenigsten braucht.
"Immerhin tut ihr soviel für uns, da würde ich mich gerne entsprechend bedanken, mit dem, was ich am besten kann"
Er schaute kurz in den Raum vor sich ehe er sich daran machte Isabellas Kleidung weiter von Schmutz zu befreien.

~Jack~
31.08.2010, 17:39
"Okay, antwortet mir halt nicht wer für das Loch verantwortlich ist!"
Genervt bereitete Lester sich eine kleine Mahlzeit zu. Während er diese aß erzählte ihm jemand, dass die Hexenjäger sich scheinbar nochmal bei Hexenfelsen umsehen wollten. Er wusste zwar nicht was sie sich zu finden erhofften, aber nun gut. Nachdem er sich erkundigt hatte wo sie zu finden seien begab er sich ins Badehaus und als er eintrat erblickte er Isabella beinahe gänzlich unverhüllt. Geschockt von all der nackten Haut dachte er nichtmal daran schnell die Tür wieder zu schließen und starrte sie mit offen stehendem Mund an.

Don Cuan
31.08.2010, 17:42
Niemand im Wirtshaus schien darauf geachtet zu haben, wer in den Keller ging und wieder aus ihm herauskam. Zumindest konnte oder wollte niemand dem Wirt Namen nennen. Die meisten waren den Weg wohl mehrfach gegangen, um sich an den Vorräten Lesters zu laben. Die Trümmer wollte aber niemand gesehen haben, oder zumindest nicht für sie zur Verantwortung gezogen werden. Doch vielleicht wollte auch einer der Gäste nur verbergen, was er mitbekommen hatte.
Laurenz ging zum Tisch, den die Hexenjäger die letzten Tage für sich vereinnahmt hatten. Dieses mal fand Laurenz nur den Franzosen vor, Nicolo, der in sein Notizbuch vertieft war. Neben ihm lag ein Stapel verdreckter Bücher.
Laurenz setzte sich auf einen der Stühle, dem Hexenjäger gegenüber. "Bonjour, monsieur! Ich nehme an, Ihr seid nicht nur in das Dorf gekommen, um in euren Kopf in all diesen Wälzern zu versenken? 'Hegesias', 'Caesar'… soso, antike Philosophie. Darf ich fragen, was das für Bücher sind, und… was für Erkenntnisse ihr in ihnen zu finden hofft?"

Ranarion
31.08.2010, 17:56
Nicolo war sichtlich erfreut in seiner Muttersprache angesprochen zu werden. Er legte das Notizbuch beiseite: "Philosphie würde ich das nischt nennen: Diese Bücher 'abe isch von einer meiner Gefährten. Sie sind aus der Villa des verstorbenen Alschimisten.
Wenn man nischt gerade Interesse für ketzerische Schriften 'at, sind sie allerdings nischt besonders interessant."

Viviane
31.08.2010, 18:15
Währenddessen im Badehaus von Callan...

„Oh, Callan, ich bewundere euren Eifer mit dem ihr eurem Handwerk nachgeht. Ihr könntet mir gerne zeigen was ihr am besten könnt – also mir einen Dienst erweisen indem ihr euch nachher um Godfrey kümmert. Er könnte beispielsweise eine ordentliche Rasur vertragen, aber wenn ich mich noch mehr pflege wie sehen wir drei dann als Trupp aus? Ich möchte dem Gelehrten und dem Veteranen ja nicht allzusehr im Licht stehen. Sie machen ihre Arbeit so gut.

Seid gewiss das ich den Wölfen nicht mit einer gepflegten Maniküre und ordentlichem Haarschnitt entgegen trete sondern lieber mit einem ordentlichen Wumms. Wenn ihr versteht was ich meine?“, grade eben drehte sie sich in ihrer Wanne zu Callan um und lag mit dem Kopf auf ihren Armen am Zuberrand, den nackten Hintern in Richtung Türe gestreckt, als diese aufgezogen wurde und mit einem „WUMMS“ gegen die Wand knallte.

Intuitiv wollte sie gleich zur Pistole greifen die neben ihr auf einem Hocker, zusammen mit allen anderen Besitztümern lag aber da erkannte sie wer sie da so unverholen angaffte. Es war Lester, der dicke Wirt. Sie sah ihm förmlich an wie ihm der Atem stockte, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und er machte einen faszinierten Eindruck wie er sie da so sah.

Und was er da sah! Auf den perfekten Rundungen ihres alabasterfarbenen Pos hatten sich einige glänzende Wasserperlen gesammelt, die als sie vorsichtig den Rücken durchstreckte, langsam hinunterrannen und sich mit dem Badewasser vereinten. Ihr langes, blondes Haar lag feuchtglänzend auf ihrem schlanken Rücken, einzelne glitzernde Perlen waren darin verflochten, die Haut darunter glänzte und offenbarte den durchtrainierten Körper einer Athletin.

Ihr Gesicht, zuerst noch verdeckt von dem Vorhang aus goldenem Gespinst wurde offenbart als sie es mit ihren langen schlanken Fingern ebenfalls auf den Rücken schob und so ihren schwanenweißen Hals seinen Blicken preisgab. Langsam drehte sich Isabella zu ihm um.

Ihm kam es vor als hätte sich eine Seegöttin vor ihm erhoben. Zu seinem Erstaunen faszinierte ihn die kühne Schönheit ihres perfekt geschnittenen Gesichts im ersten Moment mehr als ihre wunderschönen, wohlgeformten Brüste die weich und verführerisch im Licht der Kerzenleuchter schimmerten. Von der Kälte im Raum waren ihre Knospen steif geworden und luden dazu ein ausführlichst liebkost zu werden. Genauso wie der straffe Bauch, mit dem wunderhübschen kleinen Bauchnabel, in dem die Wasserperlen, die von ihren Haaren über ihre Brüste hinabrannen sich sammelten, der seine Blicke auf sich zog als sie ihren Rücken lasziv durchdrückte bis der Ansatz ihrer Scham zu sehen war.

Und mit unverhohlenem Wohlgefallen musterte sie ihn augenscheinlich und ihre Lippen öffneten sich zu einem „Komm doch ein wenig näher...“ Und ihre Augen! Gefährlich schön, geheimnisvoll und lustversprechend glitzerte das dunkle Grün ihm entgegen...

Als er nahe genug an der Wanne stand packte sie die Badebürste und den Eimer mit heißem Wasser, den Callan dorthingestellt hatte um das Wasser konstant heiß zu halten und erhob sich so schnell das der Wirt nicht reagieren konnte bevor sie ihn mit der Bürste im Nacken in die Wanne gezogen hatte und den Eimer mit heißem Wasser über seinen Hintern schüttete.

Sie hatte in Paris ja nicht umsonst die Kunst des Verführens erlernt, und anscheinend war sie noch ganz gut dabei. Nunja, immerhin hatte sie dem Hauptmann mal mit den Waffen einer Frau zeigen können was sie von Gaffern hielt.

„Callan, ich hätte gerne etwas zum abtrocknen, wenn ihr so freundlich wärt.“ So wie sie Gott geschaffen hatte stand sie dann mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht neben dem Zuber und wartete auf die Reaktion des Wirts.

~Jack~
31.08.2010, 18:31
Lester erwachte wie aus einer Trance als er in die Wanne flog und ihm das heiße Wasser über den Körper floss. Leicht benommen fuhr er sich mit den Händen übers Gesicht und durch die Haare um wieder etwas erkennen zu können und erblickte erneut Isabella in all ihrer Pracht, nackt wie Gott sie schuf. Er hatte schon seit Ewigkeiten keine Frau mehr gehabt und so ein Prachtweib würde er vermutlich nie ins Bett bekommen...aber zumindest heute nacht dürfte er mal keine Alpträume haben. Bei dem Gedanken begann er zu grinsen und da sie auf eine Reaktion zu warten schien sagte er:
"Lasst euch ruhig noch etwas Zeit mit dem abtrocknen. Solch einen bezaubernden Anblick sieht man hier nicht alle Tage. Vielleicht kommt ja noch einer eurer Kumpanen vorbei und möchte auch noch einen Blick riskieren."
Und damit machte er sich schonmal darauf gefasst irgendwas an den Kopf geworfen zu bekommen.

Gendrek
31.08.2010, 18:39
Callan wendete sich herum als die Türe aufflog, das folgende Schauspiel und...die körperlichen Reize der schönen Isabella...hätte er soviele Passagen aus Texten wie Godfrey gekannt, hätte er sie wohl alle gleichzeitig, wild durcheinandergewürfelt herunterzitiert, doch da dies nicht so wahr, blieb ihm nichts anderes übrig als mit großen Augen auf dem Stuhl zu sitzen.

Er ging hektisch zu einem Schrank, riss die Türen auf und holte ein großes Handtuch heraus.

Peinlich berührt und sichtlich...Isabellas Schönheit bewundernt hielt er das Handtuch ausgestreckt vor sich, seine Sicht etwas verdeckend.

"E...eu...eure Kleidung"
Er kniff die Augen zusammen, riss sie wieder auf und schüttelte kurz den Kopf.
"Ist noch nass aber wieder sauber"
Seine Stimme war immer noch von einem perplexem Zittern erfüllt und so entschied er sich lieber noch einmal schwer zu schlucken und den Mund zu schließen ehe wahlloses Gestotter folgt.

Daen vom Clan
31.08.2010, 18:42
Godfrey war lange genug mit Isabella zusammen gereist, um zu wissen, was die plötzliche Stille im Haus vor ihm ausgelöst hatte und nicht selten hatte er danach einige spitze Schreie der Lust vernommen und so blieb er kopfschüttelnd und doch schmunzelnd draußen stehen und streckte die Beine aus, während er auf der Bank des Badehauses saß, die Sonne genießend, die ihm ins Gesicht schien.
Zufrieden vom Tagwerk und mit grimmiger und fast euphorischer Vorfreude erfüllt, fieberte er dem Kampf gegen den Feind entgegen und dem unbändigen Wunsch, dem Wolf das Fell über die Ohren zu ziehen - ehe es zu spät war.

Noch immer glomm tief in seinen Eingeweiden eine helle Kugel aus Zuversicht, die ihn lächeln ließ und von allen keuschen Zwängen befreit, beugte er sich nach unten, um seine schweren Stiefel auszuziehen und seine kantig wirkenden Füße zu betrachten, was einfach war - durch die Löcher seiner Socken hindurch.

"Es würde ein guter Tag werden, eine interessante Nacht dazu.", dachte er bei sich, schob den Hut ins Gesicht und genoß das Gefühl, wie die Sonne seine Haut wärmte und die Kleidung trocknete und er beschloss zu warten, bis seine Reisegefährtin das Badehaus verlassen würde. Seiner Einschätzung nach hatte er dann den Zuber für sich alleine und er war sehr froh darum.
Er wunderte sich, warum seine Hand zu seinem Hals wanderte und ins Leere griff, als würde er dort etwas vermissen.

Lynx
31.08.2010, 19:01
Die Taverne leerte sich mehr und mehr, hin und wieder huschten ein paar Gestalten in den Keller und wieder zurück, und auch der Wirt kam und ging wie es ihm passte. Wäre mehr Betrieb gewesen, hätte Lester sich Sorgen um seine Vorräte machen müssen, aber in diesem Falle hatte er wohl noch einmal Glück gehabt.
Langsam verspürte Lilith Durst, aber es würde vollkommen gegen ihre Prinzipien gehen, sich einfach selbst zu bedienen. Statt dessen nahm sie sich einen der Krüge, der verlassen auf einem Tisch stand (offenbar waren ein paar Tavernengäste etwas aprubt aufgebrochen, aus welchen Gründen auch immer) und roch vorsichtig daran. Es war nicht der süßliche Duft des Mets, der ihr in die Nase stieg, sondern eher ein säuerlicher Geruch, der wenig einladend wirkte. Nichts desto trotz probierte sie einen Schluck des Biers, doch bereute es sofort wieder. "Das ist ja widerlich!" ,rief sie laut aus. Erschrocken über diesen unhöflichen Ausruf schlug sie die Hand vor ihren Mund. Es hatte ihr jedoch sowieso niemand wirklich Aufmerksamkeit geschenkt, nur Winfried, der etwas säuerlich an einem der Tische saß, murmelte mürrisch: "Das hab ich von Anfang an gesagt."
Zögernd sah Lilith nun auf den Inhalt des Kruges, aber trotz des gewöhnungsbedürftigen Geschmacks nahm sie einen zweiten Schluck und ging auf Winfried zu. "Darf ich mich zu Euch setzen?"

Viviane
31.08.2010, 19:04
"Habt dank, Callan. Ich denke fürs erste wird das Tuch reichen, könntet ihr die gewaschenen Kleider draussen aufhängen? Ich habe Wechselkleidung mitgebracht. Und ich kann mich dann auch angemessen um unseren Hauptmann kümmern."

Und mit ihrem zornesfunkelnden Blick beschehrte sie dem Wirt Zweifel, ob er heut Nacht nicht vielleicht doch Alpträume haben würde... denn wie man in ihrer Heimat sagte "Die Schönheit der Frauen ist süßer zu kosten als jeder Honig. Aber die Stiche die man bekommt wenn man ihrer Schönheit gewaltsam habhaft werden will schmerzen mehr als ein Axthieb."

Eine Axt hatte sie zwar nicht zur Hand, aber sobald Callan sie und den Wirt alleine ließ würde sie ihm noch ein paar Hiebe mit der Badebürste verpassen. Langsam ging sie in Richtung Ofen, wo das Wasser aufgeheizt wurde und ihre Kleidung lag, und nahm sich einen der Holzscheite.

"Sagt mir, Wirt, als ihr davon spracht einen Blick zu riskieren, wart ihr euch darin bewusst das es schmerzhaft sein könnte, nicht wahr?", und obwohl sie eigentlich keinen besonderen Groll gegen ihn hegte, höchstens gegen sein schreckliches Gesöff, das er als Bier verkaufte, befriedigte es sie ungemein ihm den Holzscheit geziehlt an den Kopf zu werfen sodass er erneut ins Badewasser fiel.

Dann legte sie ihre trockene Kleidung an und wärmte sich noch ein wenig am warmen Ofen, bis sie den Schreck überwunden hatte. Denn eigentlich hasste sie es in solche Situationen zu kommen, in denen sie es mit lüsternen Kerlen zu tun bekam. Ralf war auch so jemand gewesen... sie erschauderte und rückte in ihrer langen, schlichten Tunika näher ans Feuer. Das Mal auf ihrem Oberarm sah gespenstisch aus, im flackernden Licht. In der linken hielt sie weiterhin die Badebürste - und sie würde sie benutzen falls der Wirt weiterhin anstalten machte sie anzustarren.

Die Tunika indessen schmiegte sich weich an ihre Kurven an und an manchen Stellen klebte sie wegen dem raschen ungründlichen Abtrocknen an ihrer hellen Haut. Ihre langen schwarzen, feuchten Wimpern sahen noch dichter aus, wie Körbe voller Edelsteine. Auf ihren Wangen spiegelte sich das Licht des Feuers als sie in Gedanken versunken vergass das zweite Holzscheit nach dem Wirt zu werfen und es achtlos zu Boden fallen ließ.

Daen vom Clan
31.08.2010, 19:07
Godfrey schrak aus seinem dösenden Schlaf hoch, als er ein Rummsen, ein Klopfen, welches sich anhörte wie Holz auf Holz, gefolgt von plätscherndem Wasser vernahm und vor Gemütlichkeit schmatzend murrte er lediglich zwischen zusammengebissenen Zähnen ein undeutliches: "Guter Wurf, wie immer..."

~Jack~
31.08.2010, 19:15
Lester fiel jedoch nicht nur erneut ins Wasser sondern driftete auch ins Reich der Träume ab. Doch was er da erlebte soll hier nicht näher erläutert werden.
Stunden später erhob er sich jedenfalls frisch und munter, wobei er sich wohl eine kleine Erkältung eingefangen hatte. Sich lächelnd an seinen Traum zurückerinnernd ging er wieder in die Schänke um zum wiederholten Male seine Kleidung zu wechseln.

Daen vom Clan
31.08.2010, 19:19
"Mein Hauptmann." grollte es unter dem Hexenjägerhut hervor, als Lester aus dem Badehaus an Godfrey in Richtung Taverne marschierte und er sah eine behandschuhte Hand, die zum Salut an die Krempe tippte.

~Jack~
31.08.2010, 19:24
Grinsend drehte Lester sich um.
"Godfrey, anstatt hier draußen zu sitzen hättet ihr reinkommen sollen. Glaubt mir, ihr hättest es nicht bereut."
Und damit lief er lachend weiter.

Daen vom Clan
31.08.2010, 19:28
Godfrey war still geworden und er hatte murrend den Hut noch tiefer ins Gesicht gezogen, dabei etwas gemurmelt von "...weiß durchaus, wie ein Weib aussieht...unzüchtig..."

Dann schloss er wieder die Augen und wurde ruhig und nachdenklich.
"Frauen... bringe ich nur Leid und Pech.", murrte er, mehr zu sich selbst gewandt.

Gendrek
31.08.2010, 19:36
Callan nickte nur, griff nach Isabella Kleidung und verließ den Raum.

Draußen atmete er ersteinmal tief durch, beruhigen, beruhigen war jetzt wichtig, er schloss die Augen und...
Er versuchte es erst garnicht, er ging einfach zu der Wäscheleine die aufgerollt vor seinem Haus hing, befestigte sie am nächstbesten Baum und hing die Wäsche zum trocknen auf.

Er kehrte in den Baderaum zurück, Lester hing über dem Zuber und Isabella saß vor dem warmen Ofen.
Das Blut schoß ihm wieder zurück in den Kopf, rötete nicht nur seine Wangen.
"Ich ähm...werde euch die Kleidung morgen vorbeibringen, die Türe...verzeiht, ich hätte sie abriegeln sollen, falls ihr erneut ein Bad nehmen wollt werde ich es nicht vergessen."

Don Cuan
31.08.2010, 19:54
Ketzerische Schriften… Nicolo, Ihr habt doch nichts dagegen, wenn ich einen kurzen Blick auf die Bücher werfe?
Tatsächlich, allzu viel interessantes schien sich darin nicht zu verbergen. Der Mischmasch aus deutscher, altgriechischer und lateinischer Sprache erschien sehr schwergängig zu sein, zumal Laurenz die letzteren nur bruchstückhaft beherrschte. Aber einige Passagen strotzten offensichtlich vor Fehlern. Scheinbar handelte es sich um Plagiate, deren krude Ideen mit fremden Federn geschmückt ein breiteres Publikum erreichen sollten.
Eines der Bücher stach jedoch heraus… "Incisa Bella Horrida". Während die anderen durch Nässe beschädigt waren – vermutlich hatte Isabella sie morgens in den Trümmern gefunden – war dieses nur mit Staub bedeckt. Laurenz betrachtete das Buch näher. In den Einband eingelassen befand sich auch hier ein kleines Geheimfach, doch im Gegensatz zu der am Kamin gefundenen Metallkassette befand sich nichts darin. Man hätte auch nicht allzu viel darin verbergen können. Vielleicht befand sich darin ursprünglich ein Skalpell. Wenn Nicolo das Fach nicht gefunden hatte, brauchte er auch nichts davon erfahren. Laurenz legte die Bücher wieder beiseite.
Ihr habt Recht, es handelt sich um ziemlichen Schund. Aber dieses eine Buch… (er wies auf "Incisa Bella Horrida") Es scheint von einem anderen Ort zu sein als die übrigen. Hat Isabella euch erzählt, was sie noch bei Diran entdeckt hat? Irgendwelche… Geheimgänge zum Beispiel?

Viviane
31.08.2010, 19:59
Langsam regte sich Isabella und lächelte dem Bader freundlich zu. Sie erhob sich und drückte dem Bader die Badebürste in die Hand.

"Entschuldigt die Unannehmlichkeiten, Callan. Ich schulde euch meinen Dank für eure gewissenhafte Arbeit. Ich werde Godfrey bescheid sagen, das er jetzt ein Bad nehmen kann, wenn das für euch in Ordnung ist? Oder sollen wir den Wirt erstmal vorm ertrinken retten?"

Zweifelnd blickte sie auf den Zuber hinab. Vielleicht mussten sie niemanden hängen, wenn der Gute ertrank... Callan machte sich indes schon alleine ans "retten" und sie wollte ihm keine weiteren Umstände bereiten.

Draussen fiel ihr Blick sogleich auch auf Godfrey, der scheinbar in der Sonne eingeschlafen war. "Na, was meint ihr? Muss ein Hauptmann der Etikette mächtig sein oder nicht? Wenn nich habe ich in Lester schonmal jemanden gefunden bei dem ich es nicht bereuen würde ihn am Galgen zu sehen." Sie trat ein paar Steine los und balancierte sie auf ihren Zehen.

"Ansonsten, falls ich heut Nacht gefressen werden sollte wisst ihr wer es war - der unzüchtige Hautpmann der seine Augen nicht bei sich lassen kann. Die Wanne hat er momentan leider noch in Beschlag, aber ich bin sicher das Callan sich um euch kümmern wird."

Ihr Zorn war immernoch nicht ganz verraucht, aber sie wollte ihn auch nicht an Godfrey auslassen. Also ging sie zu Konrads Grab um dort Ruhe zu finden und vielleicht auch ein wenig Frieden in ihr Herz zu bringen.

Ranarion
31.08.2010, 20:14
"Oja, sie sagte irgendetwas von einem Keller. Doch mehr kann isch euch auch nicht sagen, isch selber war nicht an dem Ort.
Warten wir doch einfach bis sie wieder zurück ist, sie kann euch sicher mehr erzählen. Warum wart ihr eigentlisch nicht mit bei Godfreys und Isabellas Waffenübungen?"
Nicolo musterte sein Gegenüber argwöhnisch. Woher wusste er von dem Keller?

Daen vom Clan
31.08.2010, 20:14
Godfrey nahm den Hut ab und stand aus Respekt auf, als Isabella neben ihm stand und sich ihrem Unmut Luft machte, und er blickte ihr ernst in die Augen.

"Isabella. Der Mensch erntet, was er einst gesät. Du weißt, was ich damit meine. Du kannst Niemandem einen Vorwurf machen, der sich an Gottes liebstes Kind ergötzt, welches er mit den Segnungen eines Engels versehen hat.

Wenn du voll des Zornes bist... ich könnte einen Waffengang durchaus vertragen. Besser, als sich in dieser lasterhaften Höhle zu waschen."

Viviane
31.08.2010, 20:17
"Nein Godfrey, heute nicht. Der Zorn ist nicht ganz alleine Schuld an meinem Verdacht am Hauptmann - aber ich vermag jetzt nicht mehr zu sagen. Wir treffen uns später in der Taverne, würde ich sagen."

Damit verschwand sie in Richtung Kapelle.

~Jack~
31.08.2010, 20:30
Nachdem er sich wieder umgezogen hatte musste Lester feststellen, dass mittlerweile eine Person fürs hängen nominiert wurde, er selbst. Er erkundigte sich kurz und erfuhr von wem die Stimme stammte. Hatte er es doch etwas übertreiben, dass die Hexenjägerin ihn gleich wählen muss? Nunja, daran ließ sich jetzt nichts mehr ändern und vermutlich würde nichts mehr aus dem erneuten Trip zum Hexenfelsen. Wenigstens konnte er sich dann um das Loch in seinem Keller kümmern. Somit begab er sich zum Lagerhaus und kam kurz darauf mit ein paar Säcken Sand wieder. Damit konnte er es hoffentlich wieder einigermaßen verschließen.

Daen vom Clan
31.08.2010, 20:31
Godfreys Augenbraue des verbliebenen Auges wanderte nach oben und er blickte ihr stirnrunzelnd hinterher.
"Weiber.", knurrte er grinsend und spuckte auf den Boden.
"Kein Wunder, das Gott das Chaos in ihre Seelen und den Tanz in ihre Herzen gepackt hat."

Und schmunzelnd packte er seine Sachen zusammen und verschwand wieder in Richtung des Holzfällerlagers um die Spieße und Lanzen in Augenschein zu nehmen, bevor irgendjemand auf die Idee kommen könnte, das Badehaus wäre der richtige Ort für einen Mann wie ihn.
Er würde sich waschen - am Ende des Tages, aber doch nicht zwischen den schweißtreibenden Übungen.

R.F.
31.08.2010, 20:43
Auch das Haus des Schmieds schien verlassen, naja Roland war jedenfalls niemand, der einfach so in anderer Leute Häuser einbrach, weshalb er sich lediglich in der Schiede, welche sich direkt neben dem Haus befand, aufhielt. Seine Klinge musste nun selbst arbeiten und währenddessen saß er an einem Tisch, die Schriften, welche er aus der Kammer des Alchimisten geborgen hatte aunschauend, während er gleichzeitig überlegte, wer als Werwolf in Frage käme...

Die Sonne wurde immermehr durch die Berge verdeckt, weshalb es zeitlich später erschien, als es in Wirklichkeit war und weshalb das Dorf in einem dunklen Rot getaucht erschien. Ohne die Gefahr, die diese Bestien darstellten, wäre es mit Sicherheit ein wunderschöner Anblick gewesen, doch die Ungewissheit, wo und bei wem sie zuschlagen würden, raubte dieser Atmosphäre alles Positive.

Roland las sich die Berichte mehrmals durch, ohne wirklich daraus schlau zu werden. Was hatte der Alchimist genau geplant? Nicht einmal der Aufruhr, der vom Haus des Baders ausging, konnte Roland diesmal aus seinen Gedanken holen. "Es wird auf jeden Fall ein langer Abend und eine noch längere Nacht werden..." Mit einem Seufzer begann Roland die Schriften erneut zu lesen, in der Hoffung, doch noch einen Sinn darin zu finden.

Mivey
31.08.2010, 20:47
Nachdem er die Anfertigung der Speere koordiniert hatte, hatte Ewald auch noch bei Aushärtung der Speerspitzen geholfen. Alles in allem waren die Speere ganz passabel geworden, auch wenn sich ihr Nutze gegen die Wölfe noch zeigen sollte.
Ewald übte auch ein wenig mit einem der Speere und probierte auch einen Übungschuss mit einer Pistole der Hexenjäger aus, entschied sich aber bei seiner Axt zu bleiben.

Nachdem man also Entschied die Waffenübungen bis später am Nachmittag zu verschieben, besuchte Ewald, wie einige andere auch, die Taverne und erlaubte sich einige Schlückchen Bier. Als er dann plötzlich hörte was zwischen Hauptmann Lester und der Hexenjägerin wiederfahren war und sie ihn deswegen sogar Hängen sehen wollte, konnte sich Ewald ein Lachen wirklich nicht verkneifen.
"Was es dir etwas so dringend das du dafür dein Leben riskieren musstest, Lester?", frage Ewald den Hauptmann mit schallendem Lachen.

Don Cuan
31.08.2010, 20:57
(Dann war also jemand in Dirans Keller? Haben sie den ganzen Morgen zugebracht, die Trümmer abzuräumen, oder gab es noch einen anderen Weg?) Vielleicht sollte Laurenz die Ruinen nochmals untersuchen.
"Das werde ich, Franzose. Ich frage mich… hat Isabella euch heute mit ihrem Erscheinen hier überrascht? Etwa dadurch, dass sie… nicht durch die Vordertür zur Schenke hinein kam?
Und wegen der Waffenübungen… ich bekam davon erst mit, als die meisten schon aufgebrochen waren. Außerdem denke ich, bereits gut gerüstet zu sein. Weder die Armbrust dient zur Zierde, noch…" Laurenz zog sein Kurzschwert, dessen Spitze er in einer fast blitzartigen Bewegung gegen Nicolos Kehle richtete. Im Gesicht des Franzosen machte sich noch das Entsetzen breit, doch dieser hatte selbst seinen Degen gezogen und auf Laurenz gerichtet. "Respekt. Ich denke, wir beide geben auch ohne Godfreys Wehrübungen noch zwei fähige Kämpfer ab." Beide Männer steckten ihre Waffen wieder in die Scheide. "Wer öfter teure Fracht bewegt, muss sie notfalls auch schützen können."
(Ich frage mich, wie es unter weniger beengten Bedingungen ausgesehen hätte. Ich hätte noch meinen Schwertbrecher ziehen und seinen Degen abwehren können, doch wer weiß, was die Hexenjäger noch auf Lager haben…)
Die anderen Gäste waren entgeistert über das kurze Schauspiel, das sich ihnen bot. Auch die Versicherungen, dass es sich nur um einen Teil der Übungen gehandelt hatte, konnten die nur wenig beruhigen.

Ranarion
31.08.2010, 21:04
"Ihr habt mich überzeugt… wie war noch gleich euer Name?
Zu Isabellas Erscheinen kann isch euch leider auch keine Auskunft geben, da isch erst nach ihr 'ier'er gekommen bin. Doch isch kann mir nicht vorstellen, dass sie etwas Unrechtes getan 'ätte wenn ihr darauf 'inauswollt."

~Jack~
31.08.2010, 21:06
Während Lester noch mehr Sand holte da die paar Säcke nicht ausgereicht haben fragte Ewald ihn:
"Was es dir etwas so dringend das du dafür dein Leben riskieren musstest, Lester?"
"Hey, was kann ich denn dafür? Ich habe nur die Hexenjäger gesucht und als ich die Tür zum Badehaus geöffnet habe stand sie splitternackt vor mir. Von diesem Anblick hättest du dich auch nicht abwenden können. Aber das sie mich dafür gleich hängen will...Frauen. Wer weiß schon wie die ticken?"
Und damit arbeitete er weiter daran das Loch aufzufüllen, jedoch nicht ohne nochmal kurz den Kopf zur Tür reinzustecken.
"Hey, wenn ihr miteinander trainieren wollt, dann tut das bitte draußen. Hier könnt ihr nachdem ihr euch ausgetobt habt euren Spaß haben."

Mivey
31.08.2010, 21:27
"Ach keine Angst, wir warten nur noch, dass der Hexenjäger Godfrey wieder vorbeikommt. Wo er grad ist weiß ich aber auch nicht.", antwortete Ewald Lester der gar nicht zufrieden aussah und aus irgendeinem Grund eine Menge Sand mit sich rumschleppte. Ewald wollte zwar fragen was die Sandsäcke sollen, aber Lester war bereits unten im Keller.
"Naja er wird schon nichts unvernünftiges damit anstellen", hoffte Ewald.

Don Cuan
31.08.2010, 21:34
"Ihr könnt mich Laurenz nennen. Ich hoffe sehr, dass wir die Klingen nie wirklich gegeneinander kreuzen müssen.
Und nein, ich hege keinen Verdacht gegen eure Gefährtin. Ich suche derzeit nur… gewisse Antworten. Entschuldigt mich, ich muss mich auf den Weg machen."
Noch im Herausgehen hörte er den Wirt, wie er über den Tumult schimpfte, den Laurenz und Nicolo gerade angezettelt hatten. Ein Schmunzeln kam über Laurenz' Lippen.

Edmond Dantès
31.08.2010, 22:28
Winfried saß noch immer ganz in Gedanken versunken in der Taverne, während sich die Menschenmenge um ihn herum bereits gelichtet hatte. Er dachte so angestrengt über das spurlose Verschwinden der einheimischen Dorfbewohner nach, dass er zunächst sogar ungewollt nicht einmal bemerkte, wie die junge Bäckerin Lilith auf ihn zukam. Als Winfried endlich hochsah und in ihre hübschen, aber doch melancholischen dreinschauenden Augen blickte, konnte er ihr wirklich keinen Wunsch abschlagen.

"Aber natürlich, setzt Euch ruhig zu mir, etwas Gesellschaft wird uns Beiden gut tun. Doch was ist es, was euren Blick so trübt und ihm einen so tristen Schein verleiht? Gewiss kann es nicht an dem üblen Gebräu liegen, den Lester hier ausschenkt. Dabei sieht man Euch doch snst immer so fröhlich lächelnd Teig kneten und durch die Straßen ziehen! Welch großes Ungemach vermag bloß eure sonst so heitere Stimmung zu vermiesen?", sprach Winfried in einem ruhigen, aber mitfühlenden Ton zu der jungen Dame, die sein Herz urplötzlich höher schlagen ließ.

Lynx
31.08.2010, 22:44
"Ehrlich gesagt," ,begann Lilith, während sie neben Winfried Platz nahm, "wollte ich Euch gerade fragen, was in Euch vorgeht." Sie lächelte unsicher, vor allem weil die Stimme des Schreiberlings, der vorhin zumeist harte Worte unverblümt ausgesprochen hatte, ungewohnt sanft klang. "Euch scheint es nicht zu belangen, was andere von Euch denken, Ihr habt es sogar gewagt, unseren Hauptmann anzuklagen." Sie bemühte sich, diesen letzten Teil so wertungsfrei wie möglich klingen zu lassen, auch wenn sie die Aktion nach wie vor nicht nachvollziehen konnte. "Ich habe nie an den Tod gedacht, und nun, da er in unserem Dorf alltäglich wird, verspüre ich plötzlich große Furcht. Nicht vor dem Dahinscheiden selbst, sondern davor, dass es niemanden gäbe, den es interessieren würde. Aber Ihr scheint keine Gedanken an solcherlei Dinge zu verschwenden."
Sie hielt kurz inne und nahm einen großen Schluck Bier. Obwohl es immer noch fürchterlich schmeckte, hatte sie diese Sprechpause gebraucht. Es überraschte sie, dass sie so freimütig ihre Gedanken mit jemanden, den sie nur wenig kannte, teilte... wahrscheinlich tat es ihr einfach gut, mit irgend jemandem sprechen zu können.
"Entschuldigt, ich rede Unsinn..." ,sagte sie schließlich, nachdem sie sich von dem ekligen Nachgeschmack, den das Gebräu in ihrem Mund hinterließ, erholt hatte.

Edmond Dantès
31.08.2010, 23:45
"Oh, vielleicht war ich wirklich ein wenig zu vorschnell, was unseren Hauptmann angeht. Dennoch bin ich trotz allem nicht davon überzeugt, dass ein zu dick geratener Wirt die..adäquate...Besetzung für diesen Posten ist. Hoffen wir, dass er besser kämpfen als Bier brauen kann." Ein unmerkliches Zwinkern huschte über Winfrieds Gesicht.
"Noch sind wir am leben und so lange dem so ist, sollten wir auch dafür sorgen, dass wir am leben bleiben. Zumindest hatte ich nicht vor, so früh zu sterben, dafür sind wir doch noch viel zu jung! Eure Angst ist vollkommen unbegründet, eine Menge Dorfbewohner haben euch schätzen gelernt und es wäre wahrlich ein tragischer Verlust für uns alle, sollte euch der Tod kommen holen. Seid unbesorgt, ich für meinen Teil wäre zutiefst verzweifelt, würde ich von eurem Tode erfaren müsste. Es bräche mir das Herz!
Ich selbst habe meine Familie nie kennen gelernt und so ist es für mich das Natürlichste von der Welt, mir keine Gedanken um dererlei Dinge zu machen, denn ich hätte wahrlich niemanden, der mir hinterhertrauern würde. "

Daen vom Clan
31.08.2010, 23:53
Godfrey war bester Laune, als er die tiefschwarzen und staubtrockenen Spitzen ihrer neuen Lanzen in Augenschein nahm und wusste, das dies die besten Waffen waren, die sie in der kurzen Zeit hatten erschaffen können.
Er nahm so viele Spieße mit sich, wie er in einer Fuhre tragen konnte und begann, sie an günstigen Orten des Dorfes zu positionieren, wobei er noch immer still vor sich hin lächelte und sein vernarbtes Gesicht auf eine heitere Weise unheilvoll wirken ließ.

Den ersten Schwung an Speeren band er an einen Baum ganz in der Nähe des Lagers der Hexenjäger, ein Seil benutzend, welches er aus den blutgetränkten Zeltbahnen des Konrad Steinherz schnitt.
Dann nahm er ein größeres Stück Stoff, schrieb dort in gotischen Lettern deutlich zu lesen das Wort "Stärke" auf den Stoff, dann kniete er nieder und verbarg das Gesicht in den Händen.

"Heiliger Erzengel Michael, sei unser Speer, gib uns die Stärke, die Herzen unserer Feinde zu finden und ihre pelzerne Wehr zu durchstoßen."

Dann sprach er ein kurzes Gebet und marschierte weiter, ganz in die Nähe des Holzfällerlagers, wo er abermals einige der Lanzen an einen Baumstumpf band und das blutbespritzte Stoffstück des Zelts auf den Stumpf nagelte und dort das Wort "Mut" zeichnete, sich dann abermals niederkniete.

"Heiliger Erzengel Gabriel, stärke unsere Seelen und verbirg unsere Furcht vor dem Feind, wandle unser Zaudern in Kraft um, den Wolf durch unsere Wut fallen zu sehen."

Den dritten Ort, den er aufsuchte, war ganz in der Nähe des Badehauses, wo er sich abermals einen Baum suchte, um dort die Lanzen so zu befestigen, dass die Bewohner sie schnell aus dem Band würden reißen können.
Auch hier wurde ein Stück des zerstörten Zeltstoffes von Steinherz angenagelt, darauf waren die Zeichen "Rechtschaffenheit" zu sehen.

"Heiliger Erzengel Uriel, sei du unser Licht, den Feind zu erkennen, der sich vor uns zu verbergen sucht, strafe sie mit deinem Licht und blende ihn in seinem Wüten, während du unsere Schlacht mit uns zusammen führst."

Dann wog er die letzten vier Spieße in seinen Händen und konnte nicht umhin, auf seinem Weg zum letzten der vier Orte - die er in seinem Kopf nun Pfeiler nannte - einer besonders gut verarbeiteten Lanze ein Kreuz einzuschnitzen, wober er sich dank seines behäbigen Gangs mit dem Messer einmal in den Finger schnitt und so das Kreuz mit seinem Blute tränkte, ohne es zu merken.
Schließlich endlich kam er am letzten Ort an und mit einem Gesicht, in dem sichtlich Vorfreude zu sehen war, brachte er die letzten vier Lanzen an der Taverne des Hauptmanns an.
Der braunweiße Stoff von Konrads Zelt fühlte sich kräftig und fest in seinen Händen an, die Blutspritzer waren tiefrot darauf zu erkennen und im Gedenken an ihren toten Kameraden band er die Spieße vor der Taverne fest.
Man musste nur vorbeilaufen und die Hand auszustrecken, um sie herauszuziehen.
Dann - als würden große Gewichte auf seinen Schultern lasten - zog er das letzte größere Stück Stoff hervor, auf welches er mit schwarzer Tinte das Wort "Hoffnung" schrieb.

Dann kniete er langsam nieder, verneigte sich vor den Spießen und er murmelte leise, abermals das Gesicht verbergend, betend:
"Heiliger Erzengel Raphael, Heiler und Schützer, verteidige uns, indem du unsere Herzen in stählerne Wehr hüllst und uns die Kraft gibst, die zu verteidigen, die auf uns angewiesen sind."

Dann stand er auf und strich langsam über seine Lederrüstung, tief von Glauben erfüllt, seinen Blick in den Himmel gerichtet, die Sonne anlächelnd.
"Du Feind des Mondes, du Sonne Gottes."

"Sollen sie nur streiten...", brummte der Hexenjäger aus Schottland. "Doch heute Nacht haben wir eine Schlacht zu schlagen, dies ist mein vordringlichstes Ziel, dies ist eine Prüfung des Glaubens und des Vertrauens."

Er lächelte in sich hinein.

~Jack~
01.09.2010, 00:23
Nach mühseliger Arbeit hatte Lester es endlich geschafft das Loch in seinem Keller zuzuschütten und mit einem kühlen Bier ging er nach draußen um etwas die frische Abendluft zu genießen. In diesem Moment kam Godfrey vorbei um die Speere zu befestigen. Stumm beobachtete Lester ihn bis er fertig war.
"Hoffen wir, dass wir den Werwölfen überhaupt etwas mit den Speeren anhaben können und nicht ermordet werden bevor wir überhaupt in der Lage sind sie an uns zu nehmen."
Damit erhob er sich und überprüfte wie leicht sich einer der Speere entfernen ließ. Es war ein Kinderspiel, aber damit auch wirkungsvoll zu kämpfen war eine andere Angelegenheit. Trotz des Trainings stellte er sich etwas unbeholfen an, aber zum Glück hatte er immer noch seine Pistole.
"Aber die Tatsache, dass wir überhaupt Waffen zu unserer Verteidigung haben dürfte, zusammen mit euren Botschaften, zumindest die Moral des Dorfes stärken."
Damit steckte er den Speer zurück und überreichte Godfrey ein Bier.
"Auf eine erfolgreiche Jagd."

Daen vom Clan
01.09.2010, 00:39
Godfrey deutete eine Verbeugung an und nahm das Bier grinsend und sichtlich dankbar entgegen.
"Wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, dann ist jedes Zeichen von Widerstand die Pflicht des Christen. Ob wir sie nun mit den Speeren bekämpfen, den Spießen jagen, ihnen durch unsere Wunden in die Augen bluten oder..." Er nahm einen tiefen Schluck vom Bier und grollte zufrieden "...oder indem wir wenigstens und als letzte Instanz Mühe uns geben, einfach nur scheisse zu schmecken und ihnen so das Mahl zu verderben. Aber jedes noch so kleine Feuer ist Licht, jedes noch so kleine Lächeln birgt Hoffnung und jedes noch so kleine Aufbäumen ist Widerstand."

relxi
01.09.2010, 08:42
Raphael konnte Lukas nirgends im Wald auffinden. Auch nicht in der Erzhöhle. Entweder wurden die Dorfbewohner gefressen oder sie sind geflohen - auf ihr eigenes Risiko, als hoffnungslose Werwolfsbeute zu enden. Raphael nahm den selben Weg zur nichteinmal 500 Schritt entfernten Kirche und kümmerte sich um sein Hausschwein. Dabei blickte er auf das Dorf hinab und sah Godfrey, welcher an verschiedenen Punkten der Stadt die Lanzen platzierte. "Godfrey, seit unserer ersten Begegnung vor 10 Jahren verhälst du dich wieder wie ein ehren- und hoffnungsvoller Bürger, welcher schon sein Leben lang in diesem Dorf gelebt hat. Ein Herz aus glänzendem Silber." Raphael dachte einige Sekunden nach. "Silber, das ist es! Tief der Erzhöhle gibt es noch reichliche Vorkommen an Silber, das muss ich Lester melden!" Er eilte zu Lester vor die Taverne, um ihm von seiner Idee zu berichten.

~Jack~
01.09.2010, 08:51
Während er sich mit Godfrey unterhielt kam plötzlich Raphael an und erzählte etwas von Silber in den Minen.
"Silber? Als Waffe gegen die Werwölfe meinst du? An sich eine gute Idee, aber haben wir überhaupt die nötigen Mittel um in kürzester Zeit genug abzubauen und zu verarbeiten? Ohne bringen uns die Vorkommen auch nichts. Aber selbst wenn ist es heute dafür zu spät. Sich nachts in den Minen rumzutreiben wäre glatter Selbstmord."

Lynx
01.09.2010, 09:25
Lilith warf ihm einen bedauernden Blick zu, doch Winfried hatte die letzten Worte eher gleichgültig gesprochen, weshalb sie vorerst nicht näher darauf einging.
"Aber habt Ihr Lester damals nicht auch zum Hauptmann gewählt?" ,fragte sie statt dessen und schenkte dem Schreiberling ein amüsiertes Lächeln, bevor sie erneut einen großen Schluck Bier trank. Langsam spürte sie die Wirkung des Alkohols, aber er war bestimmt nicht der einzige Grund, warum ihre Wangen leicht gerötet waren.
"Es ist nett von Euch, mich aufzumuntern, und nun kann ich Euch versichern, dass zumindest eine Seele in diesem Dorf über Euren Tod bestürzt wäre." Sie kicherte verlegen. "Das bedeutet Euch vermutlich wirklich nichts, aber ich werde nicht vergessen, dass Ihr in der Stunde der Not freundlich zu mir wart, und mir Gesellschaft leistet..." Sie tastete eher unbewusst nach dem Amulett, das ihr um den Hals hing, als sie hinzufügte: "Ich erkenne immer mehr, welch besondere Menschen hier in diesem Dorf sind. Ihr seid ganz gewiss einer davon."

Die Bäckerin blickte nun etwas abwesend zur Tür der Taverne, vor der ein paar Stimmen zu hören waren. Was ging da draußen eigentlich vor? Der Hauptmann hatte noch nichts verkündet, aber schien schwer beschäftigt zu sein. Ob es neue Erkenntnisse gab, oder irgendwelche Pläne, sich das überleben zu erleichtern?
Seufzend wandte sie sich wieder an Winfried: "Ich frage mich, ob heute erneut jemand angeklagt wird..."

relxi
01.09.2010, 09:28
"Uns genügt nur der ein oder andere Klumpen für die erfahrenen Kämpfer, Speerspitzen oder Kugeln. Wenn morgen unser Schmied auftauchen würde, dann könnten wir auch am Nachmittag gewappnet sein. Roland wäre morgen sicher bereit, mir beim Sammeln zu helfen."

Daen vom Clan
01.09.2010, 09:55
Godfrey warf einen Blick in den nachmittäglichen Himmel, in welchem die Sonne noch hoch stand, jedoch war unsicher, wie lange sie brauchen würden, um die Mine zu erreichen.

"Wie weit ist die Mine denn entfernt, meine Herren?" brummte er.
"Und da ich hier keinerlei gräfliche Wachmannschaften sehe, oder die Eskorte von geldgierigen genuaischen Pfeffersäcken, ist die Mine entweder weit weg oder mittlerweile erschöpft. In beiden Fällen würde es uns einiges an Zeit kosten, an das wertvolle Silber heranzukommen.", kam es mürrisch von ihm, dann jedoch zog er seine Pistole aus seinem Mantel und nahm einen imaginären Baum ins Visier.

" 'Und Argentum ist es, was der Wolf fürchtet, denn die Reinheit des Metalls erinnert ihn an die Verderbnis seiner Seele, sein Glanz an den des Mondes, der den Fluch in ihm ausgelöst hatte.' Nicolo de Beauvais aus seinem Werk 'Was glaubt das Volk? Teil II'

Kurzum - ich bin dabei. So es nur die geringste Möglichkeit gibt, das Blatt zu unseren Gunsten zu wenden, will ich mich für dieses Dorf verwenden und mich in den Dienst unseres Hauptmanns stellen."

relxi
01.09.2010, 10:11
"Die Mine liegt 500 Schritt nordöstlich der Kirche, im Steinwald. Sie ist zwölf Stockwerke tief und besitzt fünf Verbindungen zu weiteren Berkwerken. Drei davon sind eingestürzt. Doch die Mine an sich ist stabil. Seit vorletztem Jahr werden vier Bergarbeiter vermisst, weswegen dort heute niemand mehr arbeitet. Die Silbervorkommen liegen im siebten Stockwerk, der ganze Pfad glänzt im Fackellicht davon", rufte Raphael Godfrey entgegen. "achja, die einzelnen Gänge sind nur wenige Körper breit und in den tieferen Stockwerken habe ich zwei oder drei Wesen grollen gehört. Lester, Düsterwald hat bestimmt irgendwo abbgebautes Silber gelagert, da nur sehr selten Händler vorbeikamen. Könntet ihr euch eventuell im Dorf danach umsehen?"

Daen vom Clan
01.09.2010, 10:19
"Klingt ja sehr vertrauenserweckend...", murrte Godfrey, um dann hinzuzufügen: "Ich werde mitkommen."

Ranarion
01.09.2010, 11:01
Auch Nicolo der mittlerweile aus der Schänke herauskam um nach Godfrey, Isabella und den anderen zu sehen, bekam das Gespräch um die Silbermine mit und lachte: "Wir wissen ja nichteinmal wieviele Wölfe es sind. Es könnten zwei sein - dann werdet ihr sie mit den Argentumwaffen sischer erschlagen können. Doch könnten es genauso gut sieben Wölfe sein. Auch dann werdet ihr den ein oder anderen töten können, aber ihr selber werdet euch nicht mehr darüber freuen können. Denkt daran, dass ihr mit dem Silber zwar die Wölfe in ihrer Wolfsgestalt verletzen könnt, ihr aber dadurch noch längst nicht unverwundbar werdet! Isch 'alte es für das Beste die Wölfe am Tage zu töten - ohne den Schein des vollen Mondes 'aben sie ihre un'eiligen Kräfte nicht und wir sind im Vorteil.
Besonders ergiebig wird diese Mine wohl sowieso nicht sein. Oder meint ihr, dass bei einem großen Silbervorkommen 'ier nur ein kleines Dorf ste'en würde? Isch bin nicht glücklich dabei euch eure 'offnung nehmen zu müssen, aber dies ist mir lieber als euch blind in den Tod rennen zu lassen."
Es wäre so einfach wenn sie genauer abschätzen könnten wieviele Wölfe es sind, doch außer Konrad war niemand in der Lage dies anhand der Spuren zu erkennen. "Wenn Konrad doch nur noch bei uns wäre…"

R.F.
01.09.2010, 11:14
"Für sein Vorhaben hat er Silber benötigt und davon jede Menge...", Roland las noch immer in den Schriften. "Wie haben ihn auch nie die Stadt verlassen, oder bei einem Händler einkaufen sehen, wie ist er dann da dran gekommen?" Das war die Frage, die Roland im Moment am meisten beschäftigte, weshalb er unaufhörlich blätterte, um doch noch einen Hinweis darauf zu entdecken.

"Der Tunnel, den ich heute gefunden habe, war sicherlich nicht der einzige, aber das beantwortet immernoch nicht die Frage, wo er das Silber herbekommen hat... und ich kann mich auch nicht erinnern, dass irgendwo eine Silbermine sein soll. Wenn es doch nur nicht eingestürzt wäre... was hatte die überhaupt da zu suchen?" Roland hatte noch ein wenig Silber besessen, allerdings sollten es seine letzten Ersparnisse sein, stattdessen hatte er damit seine Waffe verstärkt.

Über die Straßen hallte plötzlich ein Gespräch, über eine Silbermine und Roland stutzte: "Scheinbar bin ich nicht der einzige, der sich diese Frage gestellt hatte... wobei es eher so klingt, als hätte sie jemand gefunden... allerdings kann ich jetzt nicht hier weg, da ich meine Waffe ständig in den Augen behalten muss, um ihr im richtigen Moment den letzten Schliff zu verpassen..." und morgen war ja auch noch ein Tag, zumindest, wenn Roland bis dann durchhalten sollte...

Mivey
01.09.2010, 11:28
Draußen schienen einige über Silbervorkommen zu reden. Ewald war sich zwar klar, dass dieses Silber nützlich sein könnte, doch wäre es nie und nimmer möglich, das Silber an einem einzigen Tag hierher zu bringen, der Marsch hin und zurück würde sicher bereit einen vollen Tag einnehmen, von der Förderung des Silbers gar nicht zu reden.
Ewald war also, um dem Gespräch folgen zu können, auch nach draußen vor die Taverne getreten.
"Können wir uns denn überhaupt sicher sein, dass wir schnell genug zu dieser Miene und wieder zurück kämen? Zu Fuß ist es gut möglich, dass der Marsch beinahe einen ganzen Tag dauert und im dichten Düsterwald wäre man mit Pferden auch nicht schneller, man müsste einen Umweg nehmen.", gab Ewald seine Bedenken kund.

Daen vom Clan
01.09.2010, 11:38
Godfrey hatte sich alles geduldig angehört und ab und an mit schwerem Kopfe genickt.
"Wo ist denn diese Mine nun genau? Ich habe nun Berichte von 500 Schritt bis hin zu einer Tagesreise gehört."
Er blickte die Männer an und schüttelte dann mürrisch den Kopf.
"Der Plan steht und fällt mit der Erreichbarkeit der Mine. Kommen wir einfach an das Silber, können wir es nutzen und ich empfinde es noch immer von ungeheurer Wichtigkeit, jede noch so kleine und erdenkliche Möglichkeit zu nutzen, die der HERR in seiner Güte und Weisheit uns bereitstellt.
Aber Gott wünscht nicht, dass wir ein ganzes Feld zerstören, nur um ein Brot zu backen.
Ergo muss die Frage lauten, was uns mehr bringt: Die Männer und Weiber auf den etwaigen Kampf der Nacht einzustimmen und sie vorzubereiten, oder den unsicheren Abstieg in eine Mine vornehmen, in der Hoffnung, eine Wunderwaffe zu finden."

Er klopfte Nicolo auf die Schulter und deutete auf den gelehrten Bruder.

"Und Nicolo hat in einem Punkte absolut Recht - Hauptmann Mundschenk hat eine Prophezeiung gefunden, in der das Wort des HERRN stand. Und dort war zu lesen, wir unsere Schritte am Tag durchzuführen haben."

relxi
01.09.2010, 11:44
Raphael sprach in die Menge: "Es müssten nicht unbedingt riesige Mengen sein, ich habe nur silbrig glänzenden Staub gefunden, doch es würde bestimmt reichen, um proportional eine von vier Waffen aufzuwerten. Wenn sowieso nicht so viel Silber dabei rausspringt, benötigen wir auch nur einen einzigen Schlepper. Insgesamt 1000 Schritt hin und nochmals 1000 Schritt beladen zurück dürften zu überwinden sein."

Mivey
01.09.2010, 11:58
"Nur 1000 Schritt? Dann ist die Miene wohl näher als ich dachte. In dem Fall würde ich mich bereitstellen zu helfen. Leider habe ich keine Spitzhacke in meinem Holzfällerlager, die taugen nichts Bäume zu verarbeiten.", antworte Ewald als jemand versichterte, dass die Entfernung durchaus schaffbar war.

Viviane
01.09.2010, 14:23
Isabella hatte sich nach der unfreiwilligen Zusammenkunft mit Lester wieder einmal an Konrads Grab begeben. Die lange Tunika bedeckte nicht ihre Beine, von Stiefelschaft aufwärts waren sie zerkratzt und verdreckt.

Sie saß den Blick in Richtung Dorf gewandt auf der Umrandung des Grabes und unterhielt sich mit ihm, genauso wie sie es getan hatte wenn sie nicht schlafen konnte. Da hatte sie zwar auch keine Antworten bekommen aber ihre Gedanken hatten sich geklärt.

"Konrad, was hälst du von diesem Wirt? Ich weiß das ich bei Ralf einen großen Fehler gemacht habe - es schien so als hätte ich die Hunde losgelassen, die nur darauf zu warten schienen denjenigen der am Vortag bereits den Hauptmann angeklagt hatte zu zerreißen. Aber es kann doch kein Zufall sein das auch Diran sterben musste, obwohl er unschuldig war - und auch er hatte am Vortag den Wirt beschuldigt.

Die meisten haben in den letzten Tagen niemanden beschuldigt - aber so kann das doch nicht funktionieren! Die Wölfe sind unter uns, Konrad. Sie sind unter uns und streuen Lügen und Zwietracht und ich bin nicht besser als sie wenn ich jemanden hängen sehen will."

Während dieser Worte hatte sie langsam ihren rechten Lederhandschuh abgelegt und das bloße Fleisch begutachtet. Sie brauchte ihre Rechte zum Schießen... dann wäre es eine gerechte Strafe, dachte sie. Für Ralf und Diran, die unschuldig waren und dafür das sie Konrad nicht zu Hilfe geeilt war sondern geschlafen hatte.

Sie erhob sich und pflückte eine lange Ranke von wilden Rosen. Diese wickelte sie mit aller Kraft um ihren rechten Unterarm, bis das Blut langsam zwischen den Dornen hervortrat und der Schmerz in ihrem Herzen weniger wurde. Am schlimmsten war es, als sie die Ranke entfernte... dabei betete sie das "Märtyrium der Isabell de Montague" die am Ende selber verbrannt worden war weil sie sich für die Geisteskranken und ••••n eingesetzt hatte.

Die Worte spendeten ihr Trost, der Schmerz ließ sie sich besser fühlen als nach der Beichte die sie dem Priester anvertraut hatte. Sie verband den Arm mit einem Streifen ihres Unterrocks und setzte sich wegen dem Schwindel der plötzlich in ihr aufbrauste wieder hin.

"Es war richtig Lester zu beschuldigen. Aber du musst es ihnen erklären, du musst den anderen sagen wieso!" "Konrad?"

In der Ferne schien es als würde sich eine kleine Ansammlung auf dem Marktplatz vor der Taverne zusammenfinden. Würden sie schon jetzt jemanden hängen? Sie versuchte sich zu erheben, sie musste es ihnen sagen, ihnen sagen das...

Dann stolperte sie und fiel neben Konrads Grab zur Erde. Und ihr letzter Gedanke den sie hatte als sie bei Bewusstsein war, war "Wenn Konrad doch nur noch bei uns wäre…"

~Jack~
01.09.2010, 14:44
"Wir sollten uns langsam mal entscheiden ob wir nun zu der Mine gehen wollen oder nicht. Je mehr Zeit wir verschwenden, desto riskanter wird die Angelegenheit. "
Außerdem sollten sie sich wohl bald mal entscheiden ob sie jemanden hängen sollten...nein...wen sie hängen sollten. Nachdem bereits eine Stimme abgegeben wurde war es unvermeidlich und bisher war er der einzig beschuldigte. Er wusste auch nicht für wen er nun stimmen sollte, denn einfach irgendjemanden zu beschuldigen damit er vorerst aus der Schusslinie gerät wäre eine schwachsinnige Entscheidung, die ihm irgendann auf jeden Fall den Kopf kosten würde.

Ranarion
01.09.2010, 14:57
"Geht ru'ig in die Minen, aber macht euch nicht allzuviele 'offnungen. Werwölfe in einem nächtlichen Kampf zu schlagen sollte na'ezu unmöglisch sein."
Natürlich war es gut, dass das ganze Dorf nun noch stärker zusammenhielt und selbst die zugereisten mitkämpfen wollten. Doch wäre es Nicolo lieber gewesen wenn sie ihre Kraft und Motivation sinnvoller nutzen würden. Er war sich sicher, dass es nur noch mehr unnötige Opfer geben würde, wenn sich die Dorfbewohner den Wölfen im Kampf stellen würden. Die Wölfe waren unter ihnen und somit würde es schwer werden sich auf einen Angriff vorzubereiten. Doch wenn Nicolo die Leute nicht überzeugen könnte, dass dies der falsche Weg war, so würde er sich doch bei ihrem Vorhaben unterstützen. Denn das wichtigste war, dass sie alle zusammenhalten.

Edmond Dantès
01.09.2010, 15:10
"Es ist wahr, auch ich habe Lester zum Hauptmann gewählt, doch bin ich mir nicht mehr sicher, ob diese Entscheidung richtig war. Bis heute konnten wir keinen Werwolf töten, sondern es traf bisher stets nur Unschuldige. Vielleicht brauchen wir einen stärkeren Hauptmann, der sich besser auf solche Gefahren versteht!"
Winfried rückte ganz dicht an Lilith heran und umfasste ihre zarte und sehr weiche Hand.
"Wenn Ihr nur erahnen könntet, was solche Worte von so einer hübschen und freundlichen Person wie Ihr es seid für mich bedeuten!" , sprach er und blickte ihr dabei tief in ihre Augen. Als er seinen Blick schweifen ließ, bemerkte er ihr geheminsvolles Amulett, doch wagte er nicht zu fragen, woher es wohl stammem mochte und welche Erinnerungen es in sich trug.
Auch Winfried vernahm die Geräusche außerhalb der Taverne und auf einmal fühlte er sich, als hätte man ihn aus einer tiefen Trance hinfortgerissen. "Gewiss wird auch heute wieder ein Dorfbewohner gehängt werden. Vielleicht sollten wir uns nach draußen zu den Anderen gesellen?" Winfried wollte gerade aufstehen...

Daen vom Clan
01.09.2010, 15:11
Godfrey schien in Gedanken versunken zu sein, dann schließlich erhob er abermals das Wort, er wandte sich direkt an den Gelehrten Nicolo.

"Was du sagst, Laienbruder, ist nur ein weiterer Beweis deiner Klugheit, deiner Fähigkeit, Gefahren einzuschätzen, wie auch deiner Lebenserfahrung. Aber bitte bedenke:
Ich weiß, dass die Wölfe unter uns sind. Wahrscheinlich habe ich einigen sogar des Morgens den Dienst an der Waffe gezeigt, wer kann es schon wissen?
Sind wir kampfbereit, formiert zur Schlacht, heiter im Herzen und voll des kriegerischen Ungestüms, dann... wird nichts passieren. Die Wölfe werden sich nicht zeigen. Es wird also keine große Schlacht und keinen Kampf geben, aber es wird weiterhin Menschen geben, die nächtens von einem Ort zum Anderen müssen, es wird Patrouillen geben, da Niemand hier seine geliebten Menschen der Gefahr ausgesetzt willen will und diese Personen, diese tapferen Wachen sind in der Tat lohnende Beute für die Wölfe. Doch sind es vielleicht genau die Übungen, vielleicht genau diese Lanzen, die diesen armen Seelen nachts wenigstens den Wimpernschlag einer Möglichkeit lassen, sich ihrer Haut zu erwehren, ein Hauch Hoffnung, mehr nicht und mehr verlange ich auch nicht."

Er blickte sich um und taxierte dann wieder die Gesichter seiner Gefährten.

"Und deswegen sollten wir entweder den Weg zur Mine einschlagen oder weiter an unserer Kampfkraft feilen oder es wenigstens zu versuchen. Den Bewohnern zeigen, dass wir es ernst meinen und Hoffnung haben. Und auch den Wölfen, dass sie es schwer haben werden, ihrer Beute Herr zu werden."

Und damit nickte er den Männern neben sich zu, bereit, sich den Weg weisen zu lassen.

~Jack~
01.09.2010, 15:19
"Es sollte kein Problem sein beides zu tun, Godfrey. Jetzt noch zu den Minen zu gehen könnte wie schon gesagt riskant sein, schließlich lässt die Nacht nicht mehr lange auf sich warten. Würden wir morgen in aller Frühe aufbrechen hätten wir dieses Problem nicht und könnten uns jetzt noch auf einen eventuellen Angriff vorbereiten. Oder zumindest könnten wir schonmal alles was wir für die Arbeit in den Minen brauchen zusammensuchen, dann verschwenden wir morgen keine Zeit damit."
Während er dies sagte hörte er Winfried im Inneren der Schänke mit Lilith reden und dabei erwähnte er etwas davon, dass sie vielleicht einen besseren Hauptmann bräuchten, aber dazu müsste Lester erst sterben.
Was erwartete Winfried eigentlich? Dachte er wirklich er hätte sich in solch einer Situation besser geschlagen? Es war nicht gerade eine leichte Angelegenheit die Bestien in ihrer Mitte zu enttarnen während sie in ihrer menschlichen Form waren. Es war sogar geradezu unmöglich, denn außer Ralf und Diran gab es niemanden der sich so extrem auffällig verhielt.

Daen vom Clan
01.09.2010, 15:27
Godfrey schürzte die Lippen und dann nickte er langsam.
"Nun gut, wir haben in der Tat nicht die Zeit, heute noch unbestätigten Legenden hinterherzujagen, da muss ich Euch Recht geben, Hauptmann Mundschenk.
Aber wenn wir morgen beim ersten Hahnenschrei, ausgerüstet und ausgeruht den Marsch antreten, der uns tief in den Leib der Erde hineinführt, dann können wir Erfolg haben.
Dann soll es alleine unser Augenmerk sein, die Männer und Frauen auf die heutige Nacht vorzubereiten."

Und damit zog der Hexenjäger ein Pergament aus seiner Tasche, welches er auf einem der Tische vor der Taverne ausbreitete und mit überraschender Geschicklichkeit mittels eines Stück Kohle die Umrandungen des Dorfes und seiner Gassen aufmalte.

"Wo, mein Hauptmann, sollen die einzelnen Routen der Wachpatrouillen verlaufen, wen wollt Ihr dafür heranziehen und wie sind die Trupps untereinander aufgeteilt?"

R.F.
01.09.2010, 15:29
"So, ich denke, das Metall sollte nun genug geruht haben, es wird Zeit für den letzten Schliff" Roland unterbrach seine Nachforschungen und begab sich an die Arbeit, die Klinge nun wieder zu vollenden. Weiterhin war vom Schmied nicht die leiseste Spur auszumachen, was Roland schon beängstigend fand, denn was wäre, wenn dieser ihn in Wolfsgestalt auflauere? Diese Möglichkeit reichte aus, um ihm Motivation für das Gnaze zu geben.

Währenddessen schien es auf dem Marktplatz immer lauter zu werden. "Wies scheint, wird wohl bald der Nächste am Galgen hängen... Ich sollte mich beeilen", mit diesen Worten erhitzte Roland seine Waffe ein allerletztes Mal, bevor er sie entgültig zum härten brachte, alles was er jetzt noch tun konnte, war abwarten, dass es endlich soweit war. "Es gibt schon einige Personen, die sich heute verdächtig gemacht haben... fast schon zu verdächtig."

Mit diesen Worten ging nun auch Roland zum Dorfplatz, um dort seine Wahl zu verkünden, allerdings brachte er vorher die Schmiede wieder in ihren Urzustand, da er sich diesen Platz nur ausgeliehen hatte.

~Jack~
01.09.2010, 15:38
Oh man, jetzt sollte er auch noch über die Patrouillen entscheiden, dabei hatte er doch überhaupt keine Ahnung wie man das am besten anstellte.
"Hm...ich hab sowas ja noch nie gemacht, aber...die Patrouillen sollten auf jeden Fall einmal das Dorf umrunden, schließlich werden sich die Verfluchten erst in die Wälder begeben um sich zu verwandeln und dann aus diesen wieder zurückkehren. Natürlich können wir es aber nicht vernachlässigen auch das Innere des Dorfes zu bewachen...vielleicht wenn 2 Gruppen auf einmal agieren?
Auf jeden Fall sollte jeder von euch Hexenjägern eine Gruppe anführen. Ihr habt schließlich die meiste Erfahrung was solche Kreaturen angeht. Wenn sich der Schmied mal blicken lassen würde könnte auch er eine Gruppe anführen, immerhin ist er ein starker Mann, ebenso wie der Holzfäller Ewald.
Wenn wir den Schmied also mal außen vor lassen hätten wir 4 Gruppen und wenn jeweils 2 gleichzeitig aktiv wären könnte das doch passen. Wer sich diesen Gruppen dann noch anschließt...ich sollte es natürlich auf jeden Fall, aber die andern...nun, wer von euch meint denn, dass er es mit den Werwölfen aufnehmen könnte?"

WeTa
01.09.2010, 15:48
Nadja und Nadeschka ließen sich vom allgemeinen Treiben anstecken, und durchsuchten ihren Wagen nach Gegenständen, die von Nutzen sein konnten. Neben dicken Pelzmänteln, die bei den aktuellen Temperaturen eher Behinderung als Nutzen boten, allerlei Haushaltsbedarf und einigen Schnitzereien fanden sie in einer Kiste diverse Hornwaren, darunter auch einige Rufhörner. Eine andere Kiste, die sie an den Landherrn eines nahen Fürstentum ausliefern sollten, war noch zugenagelt.
Während Nadja sich daran zu schaffen machte, äußerte Nadeschka Bedenken.
"Ist das denn in Ordnung, die Kiste einfach aufzubrechen?", fragte sie, "Es geht uns doch eigentlich nicht an, was darin steckt..."
"Wir können froh sein, wenn wir das hier lebendig überstehen - und wenn hier etwas drin ist, was den Dorfbewohnern hilft diese verdammten Werwölfe zu bekämpfen, dann könnte unsere weitere Zukunft davon abhängen. Mir doch egal, ob irgendein Aristokrat deshalb etwas länger auf seine Lieferung warten mu-" Mit einem lauten RATSCH! öffnete sich die Kiste soweit, dass man hineinblicken konnte.
Nadja lugte hinein und grinste.


Wenige Minuten später war Nadja am Dorfplatz angekommen und näherte sich dem hühnenhaften Hexenjäger.
"Herr McCorrought? Wir haben gerade unsere Waren durchsucht und sind auf eine zugenagelte Kiste gestoßen, die eigentlich an ein nahes Fürstentum gehen sollte. Nun, ich glaube wir können mit dem Inhalt momentan mehr anfangen. Ich bin ein Laie auf dem Gebiet, aber ich denke, dass es Waffen sind - sie glänzen zumindest metallisch und beim Hineinfassen habe ich mich geschnitten. Wir brauchen allerdings noch jemanden, der etwas mehr Kraft in den Armen hat um die Kiste vollends zu öffnen. Außerdem haben wir einige Rufhörner gefunden, die auf Patrouille von Nutzen sein könnten."

Daen vom Clan
01.09.2010, 15:49
Godfrey hob verwundert eine Augenbraue.
"Ihr seid ihr Hauptmann, mein Herr, so wie es der deutsche Adel schon oft gemacht hat, wurdet Ihr in das Amt gewählt. Ihr solltet nicht fragen, Ihr solltet befehlen."
Und damit nickte er ihm aufmunternd zu.

Dann hörte er das Mädchen und auf sein Gesicht stahlen sich Züge tiefer Ergriffenheit.
"Der HERR selbst fügt alles zusammen... dies sind ausgezeichnete Neuigkeiten, Mädchen, bring mich hin, dann kann der Hauptmann noch den Wachplan zusammenstellen."

~Jack~
01.09.2010, 15:52
"Natürlich, aber bevor ich irgendeine falsche Entscheidung treffe hole ich doch lieber die Meinung eines Experten wie ihr es seid ein. Wir erreichen schließlich nichts wenn die Patrouillen falsch zusammengesetzt sind oder irgendwo rumlaufen wo sie zu nichts nutze sind."

Mivey
01.09.2010, 15:55
"Ich wäre bereit bei der Nachtpatrouille mitzumachen, auch eine Gruppe zu führen dürfte kein Problem sein. Gegen einen Einzelnen würden die Werwölfe leichtes Spiel haben, aber bei einer bewaffenteten Gruppe von Männern werden sie es sich vielleicht zweimal überlegen.", sagte Ewald entschlossen und mit dem Willen dem Dorf helfen zu wollen, das Holzfällen würde ihm in diesen Tagen sowieso nichts mehr bringen.
"Wenn wir 4 Gruppen hätten, davon jeweil 2 gleichzeitig aktiv sind, sollten wir uns entweder nur auf den Außenbereich oder den Innenbereich konzentrieren, sonst wären wir ja überlastet"

Lynx
01.09.2010, 15:56
Als Winfried ihre Hand nahm und sprach, war Lilith erst zu perplex, um zu reagieren, aber als er sie vom Stuhl hochziehen wollte, zuckte sie leicht erschrocken zurück und stieß dabei an den Krug, der noch halb voll mit Bier gewesen war. Der Inhalt ergoss sich über den gesamten Tisch und teilweise auch auf die Hose des Schreiberlings. "Oh nein, das tut mir so leid!" ,stammelte die Bäckerin mit hochrotem Kopf, zückte ein schneeweißes Taschentuch und überreichte es Winfried. Mit dem Ärmel ihres Kleides versuchte sie außerdem, die Flüssigkeit auf dem Tisch daran zu hindern, den Boden zu erreichen.
"Verzeiht, ich bin wirklich ungeschickt." ,sagte sie schließlich etwas ruhiger, "Ich bin Komplimente einfach nicht gewohnt.... ob wir uns nun überhaupt hinaus wagen können, wo wir nach diesem grässlichen Trunk riechen?" Bei diesem Satz lachte sie jedoch, denn eigentlich war es ihr vollkommen egal.
"Lasst und draußen hören, ob es Neuigkeiten gibt...falls ihr Euch mit mir in diesem Aufzug zu den anderen traut." Sie zwinkerte nun sogar, und fühlte sich das erste Mal an diesem Tag ein wenig unbeschwerter.

Daen vom Clan
01.09.2010, 15:57
Godfrey hielt inne, er blickte starr geradeaus und war dem Mädchen nachgeeilt, dann drehte er sich langsam um, das Gesicht schien nachdenklich.
"Einen Experten mag ich mich keinesfalls nennen, ich bin so fehlbar wie jeder andere Mann hier auch. Zumal ich das größte Vertrauen darin habe, dass Ihr Euer Dorf am besten kennt. Den einzig klugen Rat kann ich nur beisteuern, wie er im Buche steht: 'Wenn du sie nachts wachen lässt, dann bewaffne sie, dass sie einander ergänzen, weder Geliebte noch Streithähne sollen Seit' an Seit' sein und bewachen sollen sie die enge Nachbarschaft, nicht die ferne und nicht das eigene Haus. Lass nicht die Schönheit mit dem Jüngling und nicht den Freien mit dem Sklaven. Nimm ihnen Würfel und bring ihnen warme Socken und trockene Stiefel, so sie sollen wandern um nicht dem Schlaf anheim zu fallen.', Marcel Gerrard, 1312 - Suldnersleben.
Konnte ich Euch damit von Nutzen sein, mein Herr?"
Er verneigte sich kurz und hielt inne, die Antwort abzuwarten.

WeTa
01.09.2010, 15:58
Als Nadja und der Hexenjäger am Wagen ankamen, hatte Nadeschka die schwere Kiste bereits herausgehievt und saß, sichtlich erschöpft, daneben.
"Da wären wir, Herr McCorrought."
Nadja verschwand kurz im Wagen und kam mit einer Brechstange wieder heraus, die sie dem Hexenjäger reichte.

~Jack~
01.09.2010, 16:07
"Hm...es würde auf jeden Fall schneller gehen wenn sich beide Gruppen um das Innere des Dorfes kümmern anstatt am Rand des Waldes um es herum zu patroullieren. Gut gut. Also führen die Hexenjäger je eine Gruppe an und ihr auch.
So...und ich trage mich schonmal bei Godfreys Gruppe mit ein. Wen hätten wir dann noch? Also Roland könnte sicher helfen, ebenso der Priester Raphael wenn er sich denn diesen Kreaturen von Angesicht zu Angesicht stellen will. Dann noch Winfried sowie Callan...ebenso Laurenz. Hm...5 Leute bzw 6 mit mir. Wo sind bloß die andern alle abgeblieben? Den Schmied habe ich heut noch gar nicht gesehen, ebenso wie diesen Dichter und einige andere. Die müssen doch irgenwo im Dorf sein. Und was sollen wir mit den Mädchen machen? Mitnehmen können wir sie kaum und ich weiß nicht ob Lilith mit uns kommen möchte... "
Zuerst schien es ihnen auf jeden Fall an Leuten für die Patrouillen zu mangeln, aber innerhalb kürzester Zeit hatten sich einige Bewohner die sich eher im Hintergrund gehalten hatten zusammengefunden um die Lücken zu schließen.

relxi
01.09.2010, 16:19
"Ich melde mich als mobile Palisade. Und ich habe mal die ungefährlicheren Waldgebiete um das Düsterwald herum abgesucht. Der Schmied ist weder im Steinwald, noch im Seewurzwald (südöstlich vom Dorf) aufzufinden. Er ist entweder schon über Waldesgrenzen hinaus, liegt irgendwo als Exkrement im Wald herum, wurde entführt oder treibt sich in Kavernen oder hohen Baumkronen herum. Jedenfalls werden wir ihn nicht mehr so schnell wiedersehen", gab Raphael von sich.

Mivey
01.09.2010, 16:24
"Nun wirklich schade um den Schmied, mit einem solchen Mann hätten unser Unternehmen einiges an Stärke gewonnen. Aber zumindest gut, dass wir noch einige mutige Männer auftreiben konnten.", sagte Ewald als er dann zu seiner Überraschung doch bemerkte, dass es im Dorf doch genug junge Männer gab die Willens waren ihr Leben zu riskieren um das Dorf zu beschützen.

R.F.
01.09.2010, 16:41
Roland war am Dorfplatz eingetroffen und sofort erfahren, dass eine Patrouille aufgestellt werden sollte. Als er näher herankam, sah er auch, dass bereits ein Teil des so genannten "Wachplans" bereits erstellt wurde. "Wenn heute jemand gehängt werden soll, wäre es töricht, bereits jetzt Pläne zu schreiben, denn wenn jemand starkes ausfällt, so wäre der schöne Planbereits hinüber, bevor wir ihn überhaupt in die Tat setzen konnten. Natülich melde auch ich mich freiwillig, wo ich lande, das überlass ich dann euch. Wir sollten aber auch bedenken, dass jeder auch die Möglichkeit haben soll, zu schlafen. Da wäre es am besten, wenn 2 Teams laufen, ein Team wacht und auf Kontakt mit den Patrouillen wartet und das letzte schläft."

~Jack~
01.09.2010, 16:48
"Selbst wenn jemand ausfallen sollte haben wir immer noch genug tapfere Männer die denjenigen ersetzen würden."
Und damit deutete er auf die hinzugekommenen Einwohner, welche seltsamerweise größtenteils rote Kleidung trugen.
"Außerdem liegt es doch ganz bei uns wer nun stirbt und wer nicht. Momentan bin ich der einzig nominierte mit einer Stimme.
Aber ich finde es ist keine gute Idee die 3.Gruppe wach bleiben zu lassen bis sie mit der Patrouille dran sind, denn dann müssten sie eigentlich bis morgen früh wach sein."

Don Cuan
01.09.2010, 17:12
Es war ein guter Brauch, sich niemals ein zweites Mal am Ort des Geschehens zu blicken, doch Laurenz musste auch mit diesem brechen. Als er erneut an der Ruine der Alchemisten-Villa ankam, zeigte sich nur allzu deutlich, dass in der Zwischenzeit andere zugegen waren. Solche, die um ihre Anwesenheit kein Geheimnis meinten machen zu müssen. (Wie viele Stümper haben sich hier herumgetrieben? Kaum ein Stein scheint mehr auf dem anderen zu liegen! Außer Isabella muss noch jemand hier gewesen! Sagte nicht einer der Tavernengäste, dass dieser… Roland etwas gefunden hatte?)
Mit Entsetzen erkannte er, dass in der Nähe des Kamins ein Teil des Kellers unter der Last des Schutts zusammengebrochen sein musste. (Aber die Kellertreppe ist doch nach wie vor verschüttet. Ein weiterer Zugang? Vielleicht… von Lesters Schenke aus?) Die Metallkassette lag zum Glück immer noch über Tage. Laurenz entnahm nun doch die Flasche mit der geheimnisvollen Flüssigkeit. Vielleicht hatte Roland etwas darüber in Erfahrung gebracht, um was es sich handeln könnte.
Und zur Not könnte man sie ja demjenigen zur Probe verabreichen, den der wütende Mob heute als Opfer ersinnt. Laurenz ging wieder in zurück in Richtung Dorfmitte.

Edmond Dantès
01.09.2010, 17:14
So schnell wie Lilith dieses Malheur passiert war, so schnell war es auch schon wieder vergessen.
"Aber das macht doch rein gar nichts. Ich war wohl ein wenig zu vorschnell, drum verzeiht mir meine kleine Ungestümtheit!" , antwortete Winfried lachend, der sie durch dieses kleine Missgeschick auf einmal noch bezaubender fand als zuvor.
"Kein Grund, euer prächtiges Kleid unnötig zu verschmutzen, Lesters Taverne ist ohenhin nie allzu sauber, da werden die paar Tropfen gewiss nicht auffallen" , sprach er in einem wohlwollenden Tonfall, der verriet, dass ihm schon Schlimmeres passiert war. In der Tat war Winfrieds Hose weniger befleckt, als es zunächst den Anschein hatte, und so übergab er der jungen Bäckerin wieder ihr kleines weißes Schnupftuch. Schließlich wollte er es nicht unnötig besudeln.
"Lasst uns diesen Ort nun lieber schleunigst verlassen, ehe Lester noch bemerkt, was wir hier angestellt haben! Den Anderen wird es ohnehin nicht auffallen." Gemeinsam verließen sie die Taverne und gingen Arm in Arm Richtung Dorfplatz, wo sich schon ein größerer Tumult gebildet hatte.

relxi
01.09.2010, 17:46
Raphael will den Segen Gottes dem Volk geben.
"Unser allmächtiger Herr, wir bitten dich: blicke auf uns herab und uns deinen heiligen Segen geben. Mögest du uns in den kommenden schweren Stunden helfen, die Last zu tragen. Öffne den Kämpfern die Tore in deine schützende Festung und lasse uns die Waffen nur unter deinen Worten verwenden. Und öffne auch dein Haus den Kindern und Frauen, damit sie bei dir Trost und Schutz suchen können. Und mögest du sowohl Erbarmen für die Beschützer Düsterwalds haben, als auch für die unschuldigen Seelen unter den Ungeheuern. Denn du, mein, unser aller Herr, du bist allmächtig, und wir sind all deine Jünger. Die Jäger haben ihr Leben dir gewidmet, ich habe mein Leben dir gewidmet, und auch die anderen Gottesdiener in verhüllten Gewändern sind dir ihr Leben lang zu Diensten. Darum segne uns und behüte uns. Lasse dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. So Erhebe auch dein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen."

Edmond Dantès
01.09.2010, 18:43
Auf dem Dorfplatz angekommen, hatte Winfried auch sogleich von dem Plan gehört, eine Patrouille aufzustellen. Als er die liste mit den namen für die geplante Wachaufstellung sah, fiel ihm ein Name auf, den er nach all dem Trubel doch wieder glatt vergessen hatte.
Und nicht nur er, sondern auch Godfrey und Lester schienen jene Person vollkommen aus den Augen verlren zu haben.
"Ah, wessen Namen erblicke ich denn da?", wandte sich Winfried an den Hauptmann. "Ihr rechnet tatsächlich damit, Laurenz Eibisch einzuteilen? Habt Ihr denn bereits vergessen, welchen Hinweis Bruder Raphael uns im Bezug auf einen möglichen Wolf im Schafspelz gegeben hat? Eingedenk dierser Tatsache stellt er fürmich derzeit den Verdächtigsten unter allen Dorfbewohnern dar."
Wie wahr, Winfried kannte Laurenz doch bisher nur als einfachen Händler, doch konnte er nicht an dem Schreiben des Geistlichen zweifeln, welches für ihn so offensichtlich auf jenen fremdländischen Gesellen aufmerksam machen wollte.

Lynx
01.09.2010, 18:43
Während der Zeit in der Taverne war die Sonne immer weiter gen Westen gewandert, und Lilith erschrak darüber, wie spät es geworden war. Sie hatte die Zeit vollkommen vergessen, aber nun nahte die unheilvolle Nacht.
Es tat gut, jemanden neben sich zu haben, an dem man sich ein wenig festhalten konnte, während man auf den Rest der Dorfbewohner zuschritt.
Als die Bäckerin jedoch Godfrey erblickte, der aussah, als hätte er sich irgendwo in Erde und Wiesen gewälzt, zog sie ihren Arm zurück und sah ein wenig beschämt zu Boden. Es war absolut lächerlich, aber sie fühlte sich wie damals, als sie noch ein Kind gewesen war, und ihr Großvater sie erwischt hatte, wie sie ein paar Äpfel aus Nachbars Garten gestohlen hatte.

Dabei kümmerte sich eigentlich niemand um die Neuankömmlinge, es wurde über irgendwelche Mienen diskutiert, um Patrouillen für die Nacht und eine Anklage, die sich erneut gegen den Hauptmann richtete.
Etwas besorgt ließ Lilith ihren Blick durch die Menge schweifen, und er blieb an den Zwillingen hängen. "Wenn alle Männer und Hexenjäger auf Patrouillen sind, was passiert dann mit uns?" ,dachte sie, während Winfried redete und rückte nun doch wieder etwas näher an ihn, weil sie bemerkte, wie die Furcht zurück kehrte. "Die beiden und ich können uns bestimmt nicht alleine verteidigen, und..." etwas überrascht hielt sie kurz inne. Wo war eigentlich diese Serah? Sie konnte sich ja wohl auch schlecht alleine gegen Wölfe verteidigen, aber scheinbar suchte sie trotzdem nicht den Schutz unter der Masse der Bewohner.

Don Cuan
01.09.2010, 18:51
Am Dorfplatz hatte sich eine Menschenmenge – für die hiesigen Verhältnisse – versammelt. Laurenz wollte ein paar Worte mit dem Hauptmann wechseln.
"Lester! Könnt ihr mir ein Ohr leihen? Es gibt da etwas, was ich mit euch bereden möchte. Unter vier Augen, wenn es recht ist."

~Jack~
01.09.2010, 18:55
"Ich bin mir nicht sicher, ob das Schreiben wirklich auf Laurenz Eibisch hinweisen soll. Es wäre ja nicht schlecht, wenn Raphael uns einfach mal darüber aufklären würde was er mir mitteillen wollte."
Daraufhin wandte er sich an Lilith.
"Nunja, alleine wärt ihr nicht. Es werden schließlich nur 2 der 4 Gruppen auf einmal aktiv sein, von daher könntet ihr bei den Gruppen bleiben die erst später losgehen. Vielleicht wäre es nicht schlecht wenn zumindest ein paar Leute in meiner Schänke schlafen, dann müsst ihr bei der Ablösung nicht aufstehen um den Schlafplatz zu wechseln."
Daraufhin wollte er sich wieder den Plänen widmen, doch Laurenz unterbrach ihn gleich wieder um mit ihm zu sprechen.
"Was ist denn los?"

relxi
01.09.2010, 18:55
Raphael sprach persönlich zu Winfried: "Winfried, ihr habt den Zettel nicht entgültig gedeutet. Jeder Henkersname kann dich von deinem reichen Ziel entfernen." Und er wandte sich an Lester: "Und Lester, dürfte ich mit euch alleine in der Taverne sprechen?"

Don Cuan
01.09.2010, 18:59
"Es geht um… gewisse Unannehmlichkeiten, die Ihr heute hattet. Bitte, lasst uns die Unterredung an einem anderen Ort weiterführen."

~Jack~
01.09.2010, 19:02
Gewisse Unannehmlichkeiten? Hatte das mit Isabella zu tun oder was?
"Lasst uns einfach kurz nach oben in mein Zimmer gehen."

Daen vom Clan
01.09.2010, 19:12
Als Godfrey Lilith und Winfried Arm in Arm aus der Taverne kommen sah, lächelte er obschon es für den Bruchteil eines Wimpernschlags schien, als wäre ein Schatten durch sein Gesicht gehuscht, doch nach kurzem Innehalten kämpfte sich die Zuversicht zurück in sein Antlitz, als wäre eine Bürde von seinen Schultern gefallen.
Er erblickte das Amulett um ihren Hals und sein Blick wurde weicher, dann maß er Winfried.
" 'Ein fester Schild sind ein starker Arm und voll Ehre ist es, sein Weib zu bewahren.' Nicolo de Beauvais, neuzeitlich, 7 ritterliche Tugenden, Kapitel 5 Minne."

Dann neigte er sein Haupt in Richtung Winfried, tippte wohlmeinend an seinen Hut um dann dem Mädchen aus der Händlerfamile aus dem Stammland der Kiever Rus zu folgen.
Dort angekommen, nahm er die Bruchstange in Empfang um die Kiste aufzuhebeln, wobei er dann in die offene Kiste blickend, leise durch die Zähne pfiff und sein Auge gen Himmel wand und die Hände ausstreckte, die Brechstange noch in der linken Hand.

"Du bist mein Herr, mein Hirte, es soll mir an nichts mangeln."
In der Kiste befanden sich neben wunderschönen Pelzen auch ein Satz geschliffener Janitscharensäbel aus russischen Schmiederarbeit, doch die größte Aufmerksamkeit erregten tatsächlich die Objekte, die dort in rotem Samt eingeschlagen waren, rundlich und mit Liebe verpackt, als wüsste der Versender, welchen Schatz er da auf die Reise geschickt hatte.
Ehrfürchtig zog er das rote Samttuch von der Ladung und er hob das erste Rufhorn hoch. Aus dem Horn eines riesenhaften Rinds lag ein Horn in seinen Händen, mit lederner Schnürung, wunderschön mit eingeätzten und eingebrannten Runen und Symbolen darauf, die er zum Teil als immerhin christlich einordnen konnte. Fellbesatz war dort angebracht und Godfrey schmunzelte, als er sich zu den Mädchen umdrehte:
"Da habt ihr dem Dorf einen großen und ehrrührigen Dienst erwiesen, diese Hörner werden den Patrouillen vielleicht das Leben retten. Ich habe nichts, was ich als Dank erweisen kann, außer mein Versprechen zu erneuern, euch beide zu beschützen und euch weiterhin das Kämpfen am Langdolch zu lehren."

Don Cuan
01.09.2010, 19:35
Ihr habt doch das Loch in der Wand Eures Weinkellers gesehen. Meine Vermutung war, dass der Gang euren Keller mit dem Dirans verbinden sollte.
Die Sache ist folgende: Ich war heute zweimal in der Nähe der Ruine: Zuerst bei meinem morgendlichen Rundgang, dann ein weiteres mal, eine knappe Stunde nach unserem letzten Gespräch. Am frühen Morgen konnte ich Isabella sehen, wie sie die Trümmer durchsuchte und einige Dinge mitnahm. Mindestens drei regennasse Bücher, vielleicht auch noch andere Dinge. Sie muss danach nochmal in der Villa gewesen sein, denn sie hatte ein viertes, staubtrockenes Buch bei ihrem Gefährten abgeliefert, welches sie vermutlich im Keller geborgen hatte. Angeblich soll noch ein Bewohner… Roland, so habe ich gehört, in das Untergeschoss vorgedrungen sein. Hatte er vor, die Ruinen zu untersuchen? Der Eingang über die Treppen ist nachwievor verschüttet, doch vielleicht hat jemand einen anderen Weg gefunden.
Als ich zum zweiten mal an Dirans Haus vorbei gekommen bin, war ein Teil des Kellers zusammengebrochen, doch ich konnte außer der verschütteten Treppe keinen Zugang finden. Wenn also sonst niemand dort war, müssen wohl Roland oder Isabella den Gang ausgehoben… und damit das Gewölbe zum Einsturz gebracht haben. Und das womöglich in bestem Wissen, was sich dort befand.
Ist Euch an einem der beiden heute irgendwas besonderes ins Auge gefallen?

relxi
01.09.2010, 19:40
Raphael klopt an Lesters Zimmertür und fragt freundlich: "diskutiert ihr da drinnen doch, oder wurde nur Lorenz eingeladen?"

R.F.
01.09.2010, 19:41
"Tatsächlich habe ich mehrere Personen, die ich verdächtige. Allerdings ist die Person, die ich am ehesten als Werwolf sehe, unser Hauptmann Lester K. Zum einen behauptet er immerwieder, sich nicht an seine Vergangenheit erinnern zu können und zum anderen scheint er nicht sehr bemüht zu sein, die Werwolfplage wieder loszuwerden. Im Gegenteil, er scheint die komplette Verantwortung, die er eigendlich hat, auf die Hexenjäger und die restliche Bevölkerung abzuschieben. Ich kann mich noch gut erinnern, dass er es an einem Tag nicht für nötig befunden hatte, die Dorfgrenze, den Zaun, zu reparieren und am Tag darauf plötzlich, schien es ihm sehr wichtig zu sein. Heute habe ich eine entdeckung gemacht, als ich ein verstecktes Zimmer im Haus von Diran gefunden hatte, aber das einzige, was Lester interessiert hatte, war, wie ich in seine Taverne gekommen bin."

~Jack~
01.09.2010, 19:47
Oh ja, vor allem bei Isabella war ihm so einiges ins Auge gefallen. Angestrengt musste Lester ein Grinsen unterdrücken.
"Eigentlich nichts besonderes. Roland hat uns ja erzählt, dass er Aufzeichnung über einen Trank gefunden hat der angeblich gegen Werwölfe wirksam sein soll, wobei ich mich immer noch frage wie Diran auf die schnelle so etwas zusammengebraut haben soll. Was mich an ihm jedoch etwas stört ist, dass er sich mehrmals mir gegenüber misstrauisch geäußert hat weil ich scheinbar nicht so reagiere wie er das gerne hätte.
Und Isabella...nunja, scheinbar hat sie sich nur entschieden mich zu hängen weil ich sie nackt gesehen und mich nichtmal entschuldigt habe. Aber wenn es stimmt war ihr sagt, dann war sie vielleicht für das Loch in meiner Wand verantwortlich...
Aber meint ihr wirklich, dass einer von ihnen absichtlich das Gewölbe zum Einsturz gebracht haben soll? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Alchemist irgendjemanden in seine Villa gelassen hat."
Plötzlich klopfte es an die Tür. Da es keiner der von Laurenz beschuldigten war bat Lester den Priester herein.

relxi
01.09.2010, 20:02
Raphael trat herein und setzte sich neben lester auf einen gemütlichen Platz. "So, wie es scheint, sieht es schlecht um eure Ahnung über die Hinweise dieses Zettels aus.
"Der Hüter hocher und goldener Herzen kann auch scharf nach Schafen greifen. Wo auch immer du ihn findest, WENN du ihn überhaupt findest, wirke verzaubert und von seinen Worten interessiert, dass er dich als Dukatenesel sieht. Seine gierigen Worte sind der Schlüssel zum verschollenen Geheimnis unseres willigen Dichthelmträgers. Seine Interessen sollen auch deine sein, und die Türe wird sich dem grünen Himmel öffnen, welcher alles verändern wird. Denke an meine vorigen Worte, denke an tausend Sinne und fünfhundert Gedanken und lasse dich nach Eden führen. Wenn du meine Botschaft richtig deutest, wirst du dich durch dein erlangtes Wissen einen wollreichen Hirten nennen können. Doch merke auch Folgendes: Reden ist Silber, schweigen Gold. Jeder Henkersname kann dich von deinem reichen Ziel entfernen. Doch mehrdeutige Worte sagen sowohl viel Unschuld als auch Schuld aus. Zu diesen solltest du greifen. אלוהים יהיה עמך."[7
Am besten wäre es, ihr sagt mir, was ihr meint, was dieser Zettel meint. Stellt mir eure Fragen, und ich beantworte sie."

Lynx
01.09.2010, 20:08
"Oh nein, es ist nicht wie Ihr denkt!" ...hatte sie eigentlich rufen wollen, als Godfrey das Wort an Winfried gerichtet hatte. Aber wofür? Es war ohnehin nicht von Belangen, nicht jetzt, da die Nacht bald hereinbrechen würde.
Betreten sah Lilith zu Boden, und kämpfte gegen die Mischung aus Verwirrung, Enttäuschung und Schuldgefühlen an, die sich in ihrem Inneren zusammen braute. Sie konnte nicht zwischen Dankbarkeit und echten Gefühlen unterscheiden, nicht zwischen bloßer Faszination und Zuneigung... noch nie zuvor war es ihr so ergangen.
Obwohl Winfried von ihrer Verwirrung wohl Notiz nahm, wich er trotzdem nicht von ihrer Seite, und im Moment war dies auch genau das, was sie brauchte. Auch wenn es womöglich egoistisch war.

So wartete Lilith schweigend und weiterhin zu Boden blickend darauf, dass sich die Gruppen bildeten. Dann würde sie endlich wissen, wie es für diese Nacht weiter gehen sollte, und würde sich wieder etwas sicherer fühlen.

~Jack~
01.09.2010, 20:09
Genervt stand Lester auf und begab sich zum Priester.
"Meint ihr nicht es sinnvoller wäre Klartext zu sprechen? Es geht hier immerhin um unser aller Überleben, also wenn ihr jemanden verdächtigt, dann sagt es mir doch bitte. Ich bin nicht gut mit Worten und erst recht nicht im Lösen von Rätseln. Ich habe heute morgen schon gesagt, dass ein paar Passagen wie Hinweise auf den Dichter Andreas klingen, aber ob dem so ist könnt nur ihr mir sagen. Euch liegt doch hoffentlich etwas an unserem Sieg gegen diese Diener des Teufels!
Und wenn wir schon dabei sind, was haltet ihr von Isabella und Roland? Laurenz verdächtigt die beiden."

Mivey
01.09.2010, 20:09
Ewald sah, dass man bald jemand wählen musste und er wusste auch nicht was zu tun war. Einige hatten bereit für Lester gestimmt, doch was konnte er wirklich gegen Lester sagen? Er hatte bei ihren Waffenübungen mitgemacht und sich angestrengt.
Der andere von dem er viel gehört hatte dieser Händer gewesen, Laurenz Eibisch, von diesem Mann wusste Ewald recht wenig. Winfried hatte den Mann beschuldigt und Ewald hatte seine Gründe nicht ganz verstanden, also suchte er ihn auf.

"Herr Winfried, ihr sagtet etwas gegen diesen Händlersmann, Eibisch. Aber worauf genau habt ihr euch bezogen?", fragte er Winfried

Don Cuan
01.09.2010, 20:11
"Einen Trank? Ich habe in einer Kassette eine seltsame Flüssigkeit gefunden, in der Nähe des Kamins. Sie scheint die Explosion überstanden zu haben. Sollte heute wieder jemand für den Galgen bestimmt werden, könnten wir diese auch… an demjenigen ausprobieren?"
Lester erwähnte seine Begegnung mit Isabella… (Isabella… nackt gesehen? Mit was für einem Lüstling hab ich hier zu schaffen. Hinterwäldler… Jede zweite Frau, die hier vorbeikommt muss ihnen wie eine leibhafte Göttin erscheinen) Doch Laurenz versuchte so gut es ging, seine Abscheu vor dieser Eigenschaft des Hauptmanns zu verbergen.

Edmond Dantès
01.09.2010, 20:23
Offensichtlich hatte Ewald nichts von dem Trubel um den mysteriösen Zettel mitbekommen, und so erklärte Winfried ihm die Lage:
"Unser Hauptmann Lester erhielt von unserem Geistlichen Raphael einen Hinweis, der womöglich auf eine mögliche Bestie hindeuten soll. Dieser Hinweis ist zwar recht verschlüsselt, doch ist darin die Rede von einem "Dichthelmträger", so wie Laurenz einer ist, und auch von Schätzen steht dort geschrieben wie sie nur ein Händler anhäufen kann. Der springende Punkt ist, dass der Zettel mit einer anscheinend arabischen Formel beendet wurde, und da Laurenz Eibisch der Einzige unter den Bewohnern ist, der wohl aus dem Orient stammt, denke ich, dass diese geheimnisvolle Botschaft sich wohl auf ihn beziehen soll."

Ranarion
01.09.2010, 20:29
"Dieser Raphael ist mir zwar immer noch suspekt, aber wenn ihr ihm so viel Vertrauen schenkt, so werde isch dies auch tun. Auch isch klage Laurenz Eibisch an!"

relxi
01.09.2010, 20:38
"Ob es sinnvoll ist, in der Präsens des Bösen von Luzifer höchst persönlich zu sprechen, sowas könnte gefährlich werden. habt ihr euch schoneinmal an einem Wintertag in diesem Dorf umgeschaut? Es deuten viele Spuren auf andere Mächte, denen es genauso wie uns allem am Wohle des Volkes liegt. Dieser Zettel - er enthält viel Wissen über solche Mächte und wie man die Plage abwehren kann. Ein Grund, warum ich euch eine verschlüsselte Botschaft gegeben habe, ist der, dass ich ersteinmal eure Umgehensweise mit solchen Mysterien herausfinden wollte. Ihr wusstet nicht weiter und habt Experten danach befragt.
Es gibt weise Dorfälteste, welche Lebensfragen beantworten können, und es weise Anführer, welche diese Fragen nur in der Gruppe beantwortet haben. Ihr seid zweiteres.
Nun schauen wir uns mal den Zettel an:
"Der Hüter hocher und goldener Herzen kann auch scharf nach Schafen greifen."
Ihr habt nur über den ersten Satz nachgedacht. Andreas ist eine richtige Ahnung, aber der Täter ist er nicht - da hätte man das Wörtchen kann beachten sollen.
"Wo auch immer du ihn findest, WENN du ihn überhaupt findest, wirke verzaubert und von seinen Worten interessiert, dass er dich als Dukatenesel sieht."
Wenn du dich in ein Gespräch mit ihm verwickelt hättest, hättest du seinen Charm als Illusion darstellen können und er würde sich in ein Gespräch mit dir vertiefen.
"Seine gierigen Worte sind der Schlüssel zum verschollenen Geheimnis unseres willigen Dichthelmträgers."
Dann hättest du unseren "willigen Dichthelmträger" auf Andreas Verhalten ansprechen können, danach müsstest ihn in diesem Zusammenhang nach seinen Beschäftigungen ausfragen sollen. Rate mal seinen Namen.
"Seine Interessen sollen auch deine sein, und die Türe wird sich dem grünen Himmel öffnen, welcher alles verändern wird."
Nachdem du ihn ausgefragt hättest, könntest du einen Verdächtigen erahnen.
"Denke an meine vorigen Worte, denke an tausend Sinne und fünfhundert Gedanken und lasse dich nach Eden führen."
Was ich gesagt habe, müsstest du nur irgendwie mit deinem Wissen verknüpfen können. Würde ein Werwolf gehängt werden, könntest du ein Muster erkennen, wenn auch verschwommen.
"Wenn du meine Botschaft richtig deutest, wirst du dich durch dein erlangtes Wissen einen wollreichen Hirten nennen können."
Als wollreicher Hirte wird der gloreiche Anführer gemeint.
"Doch merke auch Folgendes: Reden ist Silber, schweigen Gold."
Den Spruch kennst du bestimmt.
"Jeder Henkersname kann dich von deinem reichen Ziel entfernen."
Jede undurchdachte Anschuldigung könnte dir einen Fehlschlag zur Rettung garantieren.
"Doch mehrdeutige Worte sagen sowohl viel Unschuld als auch Schuld aus. Zu diesen solltest du greifen."
Sage am besten mehrdeutige Dinge, Gleichnisse in etwa, welche einen Werwolf verwirren, aber einen normalen Bewohner von falschem Wissen befreien.
Stellt mir doch bitte nicht Fragen, wie. "Kannst du mir den Täter nennen?" Die Antwort ist: ich weiß es nicht. Viele Dorfbewohner verhalten sich weltlichen und geistlichen Vertretern sehr unterschiedlich. Darum konnte ich mein Wissen über diese Lage nicht anwenden."

WeTa
01.09.2010, 20:39
Nadja hatte ein mulmiges Gefühl dabei, gab aber trotzdem ihre Stimme ab, Winfried zu hängen. War er es doch, der ohne Argumente ständig neue Anschuldigungen aus dem Hut zog und scheinbar versuchte, Zwietracht unter den Dorfbewohnern zu säen.

Mivey
01.09.2010, 20:46
"Hmm, in der Tat davon habe ich nichts mitbekommen. Ich hätte mit dem Zettel sowieso nichts anfangen können, des Lesens war ich nie mächtig, doch dieser Hinweis ist wirklich obskur. Aber niemand scheint zu verleugnen, dass es diesen Zettel gibt und tatsächlich fremdländische Symbole darauf zu finden sind.",bekräftige ihn Ewald.
Er wusste nicht wirklich, was er davon zu halten habe, aber wenn es tatsächlich stimmt, was über diese Schriften gesagt wird, deuten sie wirklich auf diesen Händler. Das er nicht von diesem Landen kam glaubte ihm Ewald auch sofort.
"Nun, es scheint, als scheine tatsächlich eine höhere Macht auf diesen Händler zu zeigen. Dann wähle ich auch Lorenz von Eibisch."

Don Cuan
01.09.2010, 20:47
"Priester, woher stammen diese Worte? Was sollen diese jüdischen Lettern am Ende? Es gefällt mir nicht, dass hier manch einer Dinge auf mich bezieht, die nichts mit mir zu tun haben. Und Anschuldigungen erhebt, die keinerlei Basis haben.
Und was soll das mit diesem "Dichthelmträger"? Ich habe lange genug mit Schutzwaffen gehandelt, doch dieser Begriff ist mir nie untergekommen. Unterliegt ihr einem Übersetzungsfehler? Aber wenn ihr mich meinen solltet, erlaubt mir, euch ein Wort zu lehren: Cervellière. Hirnhaube. Schützt vor Schäden, die sich hier wohl schon mehrere zugezogen haben."

relxi
01.09.2010, 20:51
"Lester wird dir gleich sagen, was es mit dem willigen Dichthelmträger auf sich hat. Und dieses "jüdisch" ist "hebräisch", aus einer hebräischen Bibel. Und ich will dich nicht beschuldigen, ich verstehe selbst nicht, warum die Schafe Tollwut leiden. Vielleicht, weil ein königlicher Auftragsmörder als Provokant dient. In der "Stadt" sucht man dich schließlich. Man will deinen Leichnahm. Winfried, der erste Anschuldiger, steht vielleicht im Kontakt mit einem Auftragsmörder. Vielleicht."

~Jack~
01.09.2010, 20:56
"In der Präsens des Bösen von Luzifer höchstpersönlich?"
Verwirrt starrte Lester Laurenz an. Konnte es etwa sein? Meinter der Priester tatsächlich, dass er...? Das würde erklären warum er die Hexenjägerin auch zu den Verächtigen zählte, obwohl sie eine der wenigen ist, die sie vor der Werwolfsplage schützen könnten. Die "Aufklärung" von Raphaels Hinweis klang für ihn zwar trotzdem etwas wirr, weswegen er das mit dem willigen Dichthelmträger nicht erklären konnte, aber irgendwie würde das schon seine Richtigkeit haben.
"Es tut mir leid, Laurenz. Scheinbar wolltet ihr mich nur dazu bringen einen der Hexenjäger zu verdächtigen indem und es etwas tarnen indem ihr auch noch Roland beschuldigt, der aufgrund seines Verhaltens durchaus verdächtig sein könnte. Ihr müsst mich also entschuldigen, aber ich habe mich entschieden für wen ich heute stimmen werden.
Raphael, hoffentlich irrt ihr euch nicht."
Und somit begab er sich nach unten und musste überraschen feststellen, dass der Händler mittlerweile einige Stimmen gesammelt hatte. Sollte das ein Zeichen sein? Er würde es sehen und wählte Laurenz Eibisch.
Eine Wahl, die er aufgrund späterer Ereignisse noch ändern würde.

Yukari
01.09.2010, 20:57
Da sich Serah nicht gut fühlte zog sie sich den Tag über in ihre Hütte zurück um sich ausruhen. Als es wieder Zeit wurde jemanden zu wählen, der gehängt werden soll, ging sie zu den anderen.
"Ich habe zwar nicht viel mitbekommen wa los war, aber ich schließe mich einfach den anderen an, Laurenz Eibisch soll gehängt werden."

Gendrek
01.09.2010, 21:01
Callan stand erneut vor dem Wahlzettel...seine erste Entscheidung trübte ihn immer noch, auch wenn seine Stimme wenig verändert hätte lastet sie trotzdem auf seinen Schultern, denn sie sprach sich gegen einen Menschen aus...
Er setzte einen Strich auf die Liste.
"Ich kann mir einfach niemanden als Werwolf vorstellen...niemanden...die Stimme hilft vielleicht nicht, aber sie beruhigt mein Gewissen, gibt mir Zeit zum denken..."

Als er wieder ging befand sich der erste Strich neben dem Namen Callan Fidian.

Don Cuan
01.09.2010, 21:05
Laurenz schwante böses. Als er herunter kam, sah er, dass mittlerweile mehrere Stimmen gegen ihn gesetzt worden. Es half nichts, er musste die anderen Bewohner ausfragen
"Was nehmt ihr als Basis für eure Anschuldigungen? Das Geschmiere des Priesters? Hat er euch erklärt, mit welchem Wissen er es überhaupt verfasst hat? Ob dahinter mehr steckt, als lebhafte Fantasie? Was werft ihr mir vor? Sagt es mir wenigstens ins Gesicht!"
Sein Blick wanderte zum Franzosen. "Nicolo? Ihr auch? Ihr enttäuscht mich sehr."

relxi
01.09.2010, 21:06
"Als williger Dichthelmträger wird unser schweigsamer Will-helm bezeichnet. Und Lester, meinst du, du hast wirklich Recht mit Laurenz? Es könnte ein Fehler oder ein Treffer sein. Und Laurenz, bist du dir wirklich sicher, dass du kein Werwolf bist? Du könntest es ja nie gemerkt haben." Raphael warf einen Blick, grimmig und lächelnd zugleich.

~Jack~
01.09.2010, 21:10
"Ob ich Recht mit Laurenz habe? Ich habe ihn grad aufgrund eures Verhaltens gewält! Falls das ein Missverständnis war dann solltet ihr in Zukunft aufhören in Rätseln zu sprechen. Wie soll da einer schlau draus werden?"

relxi
01.09.2010, 21:14
"Ich werde mich zukünftig nach eurer Denkensweise richten, der Zettel war du fünf Teilen ein Test. Zu den anderen fünf ein Hinweis."

Don Cuan
01.09.2010, 21:15
"Eure Beschuldigungen sind nicht mehr als ein krudes Wortspiel, dass ihr missverstanden habt!
Und was mich betrifft: Mein Schicksal hängt an mehr als einem hier. Wer ich bin, oder was ich für euch bin, liegt nicht nur bei mir."

Ranarion
01.09.2010, 21:16
Hatte dieses Callan gerade für sich selber gestimmt? War das ein Geständnis? Ein unangebrachter Scherz? Taktik?
Doch Nicolos Überlegungen wurde von dem Gespräch Raphaels und Lesters unterbrochen.
"Guter Mann, was 'abt ihr vor? Ihr spielt mit dem Leben von Unschuldigen! Wenn ihr etwas wisst, dann sprecht deutlich!"

relxi
01.09.2010, 21:22
"Wie ihr seht, ist durch mich noch niemand an meinen "Spielen" gestorben. Alles, was ich in den letzten Tagen herausgefunden habe, hilft uns nun nicht mehr, seid Arithons spurlosen Verschwinden."

Don Cuan
01.09.2010, 21:28
Lester… ich dachte… hoffte einst, wir hätten mehr gemein. Doch leider scheint ihr doch nicht mehr zu sein, als ein nach Fleisch lüsterner Schweinehund. Von mir aus, kann der Teufel euch holen!

Ranarion
01.09.2010, 21:28
"Noch niemand!"
Nicolo war wütend. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein?

Don Cuan
01.09.2010, 21:31
"Und Ihr versteht, dass es mir recht wäre, wenn es so bleiben würde! Nicolo, bedenkt Eure Wahl! Ihr wisst um den Wert meines Schwertarms, denke ich."

Mivey
01.09.2010, 21:32
"Falls der Händler tatsächlich einer der Werwölfe sein sollte, dann hat der Priester ja nichts falsches gemacht, falls aber seine Hinweise uns dazu führten einen weiteren der unserer zu töten ... nun dann wissen wir auf jeden Fall das ihm nicht mehr zu trauen ist. Ich mag dieses Rätselraten nicht, ich bin mehr ein Mann klarer Tatsachen, aber ich irgendwie müssen wir uns entscheiden"

relxi
01.09.2010, 21:41
"Du solltet keine Teufel auf Kranke hetzen, Lorenz. Die einzigen Hinweise, welche ich gegeben habe, nützen uns nun sehr wenig, darum sollte ich keine Schuld bekommen. Und was macht ihr eigentllich in Lesters Zimmer? Ach, das ist ja ein Fester. Verschwinde, Spanner!" Raphael zog die Vorhänge zusammen. "Pfft, seltsamer Kautz."

Don Cuan
01.09.2010, 22:02
Die Lust wurde klamm. Laurenz bat, seine Abwesenheit zu entschuldigen. Er ging zum Rande des Waldes. Er ging und ging… nach einigen Minuten war der Wald so dicht, dass kaum ein Durchkommen mehr war.
"Die Schlange hat den Fuchsbau verlassen."
"Lachesis! Ihr seid spät. Die Schlange bäumt sich auf."
"Die Schlange bäumt sich auf…"
"Seid wendig."
"Seid geschwind."
"Lebt wohl, Lachesis."
Laurenz verließ den Wald und kehrte auf dem selben Weg zurück, ohne einen Winkel zu verziehen. Er sah dem Ende des Tages entgegen… und war sich bewusst, dass noch mehr heute sein Ende finden könnte.

Ranarion
01.09.2010, 22:14
"Isch glaube dieser Raphael kann nicht mehr klar denken!" Nicolo machte eine kurze Pause und fügte noch hinzu: "Oder er versucht gezielt Verwirrung zu stiften… doch wer 'ätte daran Interesse?"

relxi
01.09.2010, 22:17
"Bezweifelt meine Klarheit, dieser verdammte Grünwein...war wohl für ein anderes Heilungsopfer bestimmt" Raphael stand von dem Tisch auf, an den er sich vor kurzem gesetzt hat. "Und nun ersteinmal ein vernünftiges Bier!" Nachdem er sich selbst bedient hat, legte er das Geld auf den Tresen und marschierte seltsam Richtung Kirche...

~Jack~
01.09.2010, 22:17
"Werwölfe hätten daran Interesse...Rapahel redet ja sogar in Rätseln wenn ich ihn bitte Klartext zu sprechen...
Also falls wir mir Laurenz falsch liegen, dann hätten wir schonmal einen Kandidaten für morgen. Natürlich könnten wir unsere Stimmen noch ändern, aber das würde ja noch mehr Verwirrung stiften."
Da bemerkte er, wie Godfrey für die kleine Serah stimmte. Hatte er etwa einen Verdacht ihr gegenüber? Er war hin- und hergerissen ob er sich doch noch schnell umentscheiden sollte.

Ranarion
01.09.2010, 22:21
"So Leid es mir tut, Hauptmann - isch denke nicht, dass es irgendein Zeichen wäre, wenn wir Laurenz 'ängen würden und er unschuldig wäre. Raphael 'at Laurenz niemals direkt beschuldigt. Er 'at nur unklare Worte geschrieben und damit Verwirrung gestiftet!"

Mivey
01.09.2010, 22:23
"Ich hoffe, dass wir uns heute nicht schon wieder irren, das wäre für unsere Sache katastrophal, schon viele gute tapfere Männer mussten ihr Leben geben, auch durch unsere Taten. Aber wenn der Priester uns durch seine Rätsel auf eine falsche Fährte lockt, nun ich stimme dem Hauptmann zu, dann hätten wir unseren Kandidaten für morgen.",gab Ewald seine Meinung kund.
Der Streit zwischen den anderen und dem Priester Raphael schien fast schon absurd wenn man bedachte, dass sie beide für die selbe Sache kämpften, aber niemand wollte wohl die Verantwortung übernehmen, sollten sie mit ihrer Vermutung falsch liegen. Ewald selbst wurde bei dem Gedanken wieder einen Unschuldigen zu hängen mulmig, aber es half nichts, irgendwen mussten sie hängen, es war eine Regel gegen die sie nichts tun konnten, als ob höhere Macht ihnen vorbestimmt hatte jeden Tag einen der ihnen zu hängen.

~Jack~
01.09.2010, 22:26
"Ihr mögt schon irgendwie recht haben, aber ihr könnt nicht abstreiten, dass er mit seinem Zettel einiges an Chaos gestiftet hat und scheinbar auch kein wirkliches Interesse daran hat den Fehler noch zu beheben.
Aber wisst ihr was? Ich werde Laurenz jetzt doch begnadigen!"
Und damit strich er seine alte Stimme durch und stimmte für Serah. Hoffentlich hatte Godfrey etwas entdeckt, dass ihm entgangen war. Weil ein kleines Mädchen für nichts und wieder nichts zu hängen? Ob er das überstehen könnte?

Ranarion
01.09.2010, 22:26
"Isch frage mich mittlerweile eines: Wenn Raphael wirklich eine Vermutung 'at, warum spricht er diese dann nicht aus sondern gibt nur wirres Zeug von sich?"
Nicolo war entsetzt: Nachdem heute Nachmittag noch alle so gut zusammenarbeiten wollten, gab es jetzt Verwirrung und vielleicht einen Saboteur.

~Jack~
01.09.2010, 22:31
"Vielleicht will er uns alle gegeneinander ausspielen...was wäre die beste Tarnung für einen Diener Satans als die Gewänder eines Priesters? Aber sollte er tatsächlich auf unserer Seite stehen...nun, dann habe ich keine Ahnung warum er solch einen Unsinn verzapft.
Ich vertraue jetzt einfach mal auf Godfrey Wahl, denn wenn Raphael uns dazu bringen wollte Laurenz zu töten und es nur nicht zugibt, dann könnten wir einen gewaltigen Fehler begehen."

Ranarion
01.09.2010, 22:35
Nicolo wurde langsam wieder ruhiger: "Nun sprecht ihr wieder weise Worte. Die Dorfbewohner 'aben in euch eine gute Wahl getroffen. Auch isch werde mich eurer und Godfreys Meinung anschließen."
Nicolo ging zu der Liste und machte einen weiteren Strich hinter Serahs Namen. Danach verließ er wortlos die Taverne und ging zurück zum Lager der Hexenjäger.

Edmond Dantès
01.09.2010, 22:43
Dieses ganze Rätselraten und die daraus resultierenden Missverständnisse wurden zu viel für Winfried. Er wusste nicht, was er er von Raphael halten sollte, genaugenommen misstraute er ihm von nun an, schließlich hätte der ganze Wirble um das Stück Papier und das seltsame Verhalten des Pfaffen dazu geführt, dass womöglich ein unschuldiger gehängt worden wäre. Auch wenn Winfried es nicht gerne zugab, so schienen ihm trotz aller Bedenken der Hexenjäger und der Hauptmann vernünftige Personen zu sein. Zwar mochte er den Wirt dennoch nicht sonderlich leiden, aber diafür gab dieser nicht wirres Zeug von sich und vielleicht halfen die nächtlichen Patrouillen ja tatsächlich.
Wo war überhaupt dieses Mädchen aus der Stadt abgeblieben? Serah? Nach einer ruhigen Minute hielt auch Winfried ihr Fernbleiben für überaus seltsam, so ein junges Ding müsste doch eigentlich panische Angst alleine haben!

Don Cuan
01.09.2010, 22:48
Laurenz nahm mit Beruhigung zur Kenntnis, dass sich zu den Kreidestrichen auf der Tafel immer mehr Verschmierungen gesellten. Die Zahlen hatten sich wieder zu seinen Gunsten gewendet. Auch wenn es so aussehen würde, als brächte diese Wendung ein junges Mädchen um ihren Hals, war dies noch immer erträglicher, als eigenes Blut vergossen zu sehen.
Ein bisschen Verwirrung kann einen Mob noch stärker aufstacheln, als eine klare Beweislage. Laurenz war sich dessen bewusst, war diese Unsicherheit doch auch einer der Gründe gewesen, seine Heimat hinter sich zu lassen. Es würde noch seine Zeit dauern, bis er zurückkehren könne.

relxi
01.09.2010, 23:16
Raphael saß still in der dunklen abgeriegelten Kirchenhalle auf dem Boden und dachte nach. Was war es nur? Was ist gerade passiert...ach, ich stecke in einer schwarzen Gasse auf dem Stuhl Luzifers, kurzerhand werde ich seine Hangware. Er will die "Brücke" sprengen, was wäre, wenn ich sie einstürzen lasse? Die Bibel...wenn unser gütiger Vater nur einen Aufklärer senden könnte, oder gleich einen neuen Körper für meine erneute Reinkarnation auf Erden, hoffentlich begehe ich dann keinen weiteren Fehler. Was sind es nur für Dörfler, denen ich eine Krücke leihe, und sie damit auf einen "Irrelevanten" einschlagen? Wenn ich nur keinen fremden Wein getrunken hätte. Vielleicht war es Gift und Lester versuchte den Trinker zu töten. Vielleicht war Lukas es, der eine Zeit lang an diesem Tisch saß...Raphael saß angespannt, zuckend mit geschlossenen Augen da, dabei mit den Händen den Kopf haltend. Vielleicht, *seufz* ...warum wurde ich nur nach dem Erzengel der Luft und des Johannes benannt? Warum musste ich diesen Zettel einem Hauptmann ohne...Vergangenheit geben...Raphael beruhigte es ersteinmal, bis er kurzerhand aufschreckte, als sich urplötzlich eine Fackel entzündete. Diese Fackel stand auf einem scheinbar jahrzehnte alten Holzständer am Altar, welcher vorhin nicht existierte. Dabei musste er an eine Person denken: Diran... Für einen Bruchteil einer Sekunde sah er am Fenster Erzengel Raphael einem fluchenden gefallenen Engel ein Schwert in das schwarze Herz stechen. Im Hintergrund Diran, welcher auf die Fackel starrte. Nach diesem Moment wurde Raphael eines klar: er musste sein noch unverschmutztes Wissen und seine Lebensgeschichte für die klügere Nachwelt bewaren. Darum ging er auf den in der Nachtschwärze getränkten Friedhof fünfzig Schritt nördlich und hob neben dem Grab Dirans ein weiteres aus. Dort platzierte er eine Urne, welche nun eine seltsame Kette beinhaltete. Daraufhin schüttete er das Grab wieder zu und ließ es mit dem Wasser aus dem Bach nebenan volllaufen, sodass die Erde durch Erosion eingeweicht wurde. Dann riss er eine "Grasmatte" vom Waldboden, verdeckte damit die Grabstellen und stellte einen unbeschriebenen Grabstein auf den Punkt. Raphael überkam nun ein Gefühl der Erleichterung und zugleich unscheinbarer Trugheit, sodass er beschloss, in einem lange Zeit ungenutzen Raum unter der Kirche zu übernachten, sein tiefschlafendes Hausschwein und seine privaten und wichtigen Gegenstände nahm er ebenfalls mit. Er hinterließ im Pfarrhaus einen Zettel mit einem Grund seiner Abwesenheit, welchen nur sein Kollege deuten kann.

Mivey
01.09.2010, 23:56
Ewald gingen die letzten Stimmenänderung zu schnell er bekam gar nicht richtig mit was los war, warum wollten alle gegen ein kleines Kind vorgehen? Nein, das ging Ewald zu weit, es gab gar keine Argumente warum man sie hängen sollte.
"Ich bleibe bei meiner Entscheidung, es macht jetzt auch gar keinen Unterschied mehr, das Schicksal dieses Kindes scheint gezählt zu sein, hoffen wir nur, dass wir nicht umsonst ein kleines Mädchen töten."

Daen vom Clan
02.09.2010, 01:41
Godfrey hatte Wilhelm lange beobachtet, wie er an der Liste stand, die dazu diente, die Namen auf Papier zu bannen, die ihr Leben verwirkt haben sollten.
Als er Mann schließlich den Namen des kleinen Mädchens aufmalte, war Godfrey so überrascht wie abgestoßen, doch dann erinnerte er sich daran, das Luzifer keine Scheu hatte, selbst das unschuldigste kleine Mädchen oder die züchtigste Jungfrau in sein Ränkespiel zu verführen, oder sogar diebische Freude empfand, diese reinsten aller Geschöpfe ins Dunkel stürzen zu lassen.

Ihm war eines klar - Wilhelm war der erste, der Serah anklagte. Er war mutig und stark genug, die Schmach und die Schande und die Verzweiflung auf sich zu nehmen, falls er sich geirrt haben sollte und Godfrey wusste, dass nur ein Mann, der sich seiner absolut sicher war, eine solche schreckliche und zugleich notwendige Anschuldigung formen könnte.

"Wilhelm, der du dein Seelenheil in die Waagschale der Gerechtigkeit wirfst, dir will den Rücken ich stärken." sagte Godfrey, ehe er schweren Herzens mit einem Stück Kohle den Strich Wilhelms um einen zeiten Strich ergänzte, der zum Ende hin leicht schwächer wurde, als hätte der fingerlange Strich jede Kraft und jede Stärke aus dem Leib des alten Hexenjägers gesaugt.

Er sah sich in der Taverne um und bemerkte, dass noch mehr Personen diese Meinung zu teilen schienen und weiß waren seine Lippen, so fest presste er sie aufeinander, als er mit einem murrenden Kopfschütteln schließlich seinen schweren Mantel abermals anzog und sich anschickte, die Taverne zu verlassen.
Noch war es hell, doch bald würde die Nacht über sie hereinbrechen und das Land mit ihrem Leichentuch aus Stille und Schatten überziehen, doch davor würden die Scharfrichter des Dorfes ihre grausige Aufgabe erledigen.

Godfrey wusste, was zu tun war.
Ob das Mädchen undschuldig war oder Luzifers Buhle war - ihr Leib war der eines kleinen Kindes und die Dorfbewohner würden diesen Anblick als erschreckend und demoralisierend empfinden.
Schnaufend schulterte er seinen Spaten, er rückte langsam seinen Hut zurecht und ging mit langsamen und gemessenen Schritten in Richtung des Friedhofes.
Dort angekommen warf er einen Blick auf die langsam vergehende, blutrote Sonne, die wie ein feuriger Ball hinter Wald und Gebirge unendlich langsam verschwand und während der Schweiß ihm von der Nasenspitze tropfte, begann er ohne Rücksicht auf seine schmerzende Schulter ein Loch zu graben, vielleicht einen Schritt tief, jedoch klein von den Ausmaßen.
Es war ein Grab, zu klein für einen Erwachsenen.
Aber nicht für ein Kind.

Dann kniete er nieder und er presste seine nasse Stirn an den Stiel der Schaufel, der Geruch frischer Erde erfüllte ihn, das vom Regen des Vormittags feuchtnasse Gras schlich listig durch die Fasern seiner groben Hose und fühlte sich kalt an seinen Beinen an.
Noch immer spürte er den gleißenden Funken Hoffnung in seinen Eingeweiden, ein Fingerzeig eines Engels, der ihm mit tiefempfundener Selbstverständlichkeit Ruhe und Sicherheit gab, trotzdem war seine Stimme rau und belegt, als er zu beten begann:
"Gütiger Vater, himmlische Erzengel. Ich danke euch in Demut als euer untertänigster Diener für die Kraft und den Mut, dieses Werk vollbracht zu haben. Erweckt die Seele des Kindes in euren Hallen, so sie rein war und führet sie an die Auen von Eden."

Dann stand er langsam auf, um dem Hautpmann zu berichten, dass der Leichnam der kleinen Serah nicht lange unter dem Firnament zu liegen hätte, wenn das Werk getan war, ihr stand das Privileg zu, ihren Leib schnell vor den Blicken verborgen zu wissen. Als letzter Dienst für ein kleines Mädchen - unerheblich, ob von Schuld erfüllt oder mit reiner Seele zu Tode gekommen.

Er bekreuzigte sich ein letztes Mal und ging wieder in Richtung des Dorfes, als sich ein warmes und lange verloren geglaubtes Gefühl trauter Bekanntheit seinen Nacken umfing wie der Biss eines blutsaugenden Vampirs.
In seiner Nase tanzte - eines wunderschönen Schmetterlings gleich - der Duft der Blumen, die Isabella sich heute Morgen ins Haar gesteckt hatte, zusammen mit dem unwiderstehlichen Fanal des unverkennbaren Duftes ihrer Haut, wo er nur nach Waffenfett, Leder und Schweiß zu riechen wusste.

Er schmunzelte in sich hinein und ertappte sich dabei, wie er sich Isabella vorstellte, glücklich im Reigen ihrer eigenen Lust, an der Seite eines Mannes, der sie würde zähmen können, er schüttelte dann jedoch den Kopf, lächelte, um sich einen Träumer zu schimpfen, um dann die Schaufel zu schultern, als ein heißer Blitz durch sein Gedärm zuckte und ihn seinem blassen Gesicht das Auge weit aufgerissen die Hände kraftlos sinken zu lassen.
Isabella war in Richtung des Friedhofs gegangen und seitdem hatte er sie nicht wieder gesehen - und die Wölfe waren überall, lauerten vielleicht darauf, einzelne Personen anzugreifen und alarmiert ruckte sein Kopf in alle Richtungen, als im Licht der ersterbenden Sonne, die einen silbernen Mond gebären würde, den goldgelben Haarschopf Isabellas sah, die neben dem Grab des guten Konrads lag und dann sah er Blut.

Der Schock des Anblicks ließ Lava durch seine Adern strömen, der Mund wurde ihm bittter und fahl und der Atem vermochte gar auszubleiben.
Er war überrascht, über die Intensität der Sorge, die sich wie lepröse Würmer in seiner Seele festsetzten und ihn dazu brachten, raschen Schrittes sich zu nähern.
Es war sein Herz, welches ihm bis zum Hals schlug, das Rauschen in seinen Ohren, die im Takt seines Blutes durch den Schädel des Hexenjägers hämmerten und er empfand tiefe Trauer.
Mehr als er sich eingestehen wollte.
Es war wie damals, auch sie hatte so dagelegen, ihr Haar so rot wie das Blut, die Frucht ihres Leibes war deutlich unter dem Kleid auszumachen, sie streckte die Hand aus, ihm etwas zu reichen, während sich Tränen in seinen Augen sammelten und ihn stammeln ließen.

Heute jedoch war seine Seele ausgetrocknet, er hatte verlernt zu weinen, sein Dienst war rechtschaffen, seine Pflicht erlaubte keine Schwäche, trotzdem schnürte es ihm die Kehle zu, als er neben ihr kniete und ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich, dann spürte, wie sich ihr Puls unter der zartweißen Haut regte, wie ihre Lider flatterten, das Blut an ihrer Hand vor Stunden schon geronnen war.
Und Godfrey lächelte voll Dankbarkeit und stiller Zuneigung auf sie herab, er spürte, wie seine Lippen bebten, als die Ketten der Sorge von seinem Herzen abfielen und es nun befreit wieder in den Himmel fliehen konnte.

Behutsam nahm er die bewusstlose aus dem Grab, er trug sie mit starken Armen und langsam und bedächtig geführten Schritten in die kleine Zeltstadt der Hexenjäger. Von tiefem Violett schien der abendliche Himmel gemalt, das blutige Rot darin hatte jedoch seine Warnung und seinen bedrohlichen Charakter verloren, denn Godfrey war von tiefer Freude erfüllt, er sah ihre feinen Züge, die geschwungenen Lippen im letzten Licht des Abends, während er spürte, dass sie noch immer ruhte und ihr Leib - dessen athletischer Körperbau sich unter seinen Fingern fast erspüren ließ - von gleichmäßigen Atemzügen weiter in das Reich der Träume getragen wurde.

Da er nicht in die Privatsphäre ihres Zeltes einzudringen wagte, bettete er die Hexenjägerin schließlich auf seine Schlafstatt, ein zusammengesteckter Kasten aus Holz, in dessen Viereck er sich am ersten Tag frisches Stroh zum Bett hatte formen lassen, darüber eine grobe Decke und dann einige warme Felle, die unbarmherzige Kälte von unten fernhaltend.
Sanft ließ er sie dort nieder, sie sank nur leicht ein, dann zog er ihr behutsam ihre schweren Stiefel aus und positionierte sie neben seiner Schlafstatt, wo sie sie finden würde. Ihre Füße waren eiskalt, was wohl von der feuchten Erde des Grabes herrührte und nach einigen Augenblicken des Innehaltens und Zögerns legte er mit beherzter Zärtlichkeit beide seiner von der Arbeit warmen Handflächen auf ihre Füße, wärmte diese mit sacht kreisenden Bewegungen, ehe er seine dicksten Wollsocken aus dem Rucksack holte und ihr anzog.
Dann nahm er seinen Winterumhang, grau und schwer, ein eingesticktes rotes Kreuzritterkreuz darauf und legte ihn über den Körper der Frau, die Enden durch sanftes Bewegen ihres Leibes unter die Seite ihres Leibes drappierend, auf dass die Decke nicht von ihr weggestrampelt werden könne, wenn böse Träume sie plagen sollten.
Godfrey spürte, dass sie sich in einigen Dingen noch nicht verziehen hatte und ihr Schmerz peinigte ihre Seele, es marterte ihr ansonsten heiteres Gemüt, ein Vulkan aus Zorn kochte in ihr, die Unzufriedenheit ihrer Entscheidungen und Handlungen und bei Gott, Godfrey konnte sie verstehen, doch da sie das Gespräch nicht suchte, konnte er nur für sie beten und die Himmlischen bitten, ihr Kraft zu senden.

Und als er die heilige Schrift ihr unter das Kissen schob, wohl wissend, dass sie ihm ein stetes Ruhekissen war, realisierte er stockend, dass ihrer beiden Gesichter nah waren, ihre feinen Wimpern hatten seine Wange gestreichelt, so dass es ihm heiß und kalt durch die alten Knochen fuhr, ein Wink des Schicksals nur, ein Hauch von Mut, ein Wimpernschlag von Zufall, eine Haaresbreite von Glück und ihre Lippen würden einander berühren...
...doch Godfrey biss sich auf seine Unterlippe und unendlich behutsam erhob er sich, sein Auge ruhte auf der Schlafenden, sein Herz begann wieder leiser und langsamer zu schlagen und Stolz, tiefe Zuneigung und Sorge schimmerten in seinem Blick, als er die Kerze in seinem Zelt ausblies, nachdem er der kampferfahrenen Jägerin noch einen gescheideten Dolch neben das Bett gelegt hatte, zusammen mit einem Tonbecher Wasser.

Leise und bedächtigen Schrittes entfernte er sich von dem Zelt, welches er wieder vorsichtig zugeknöpft hatte und sein Heil suchte er im Gebet.
Er war nun Jäger, nicht länger ein Mann.
Oder schloss es sich am Ende doch nicht aus?

Viviane
02.09.2010, 02:03
Sie erwachte kurz, ganz kurz nur und es reichte grade noch um die schwieligen Hände am Zelteingang auszumachen und den Geruch des schweren Mantels der auf ihr lag zu erkennen. Es reichte um leise lachend zu erkennen das sie zum ersten Mal im Leben keine kalten Füße hatte und das Freundschaft wohl mehr bedeutete als die kurzen Liebschaften die sie sonst gepflegt hatte.

Sie war für einen kurzen Moment daheim, geborgen, wohl verwahrt, sicher. Dazu brauchte sie den Dolch der neben ihr lag nicht einmal zu bemerken. All das erschien ihr wahrlich wie ein Blick in den Himmel – die Erkenntnis von Buße und Vergebung. Und von der Liebe zu einem Mann der mehr als ihr Vater war. Mehr als ein Liebhaber. Mehr als ein Priester oder ein Lehrmeister.

Ein wahrer Freund bei dem sie wohl immer ein offenes Ohr finden könnte. Ein wahrer Freund, der sie nicht sterben lassen würde. Ein wahrer Freund, der sie so liebte und annahm wie sie war.

Isabella träumte in dieser Nacht nur von zarten, weichen Blüten – und dem Duft von Waffenfett, Leder und Schweiß. Sie hörte nicht auf zu Lächeln bis das Morgenlicht ihre Nasenspitze berührte.

BIT
02.09.2010, 13:53
Und so endete erneut ein düsteres Kapitel in der Geschichte Düsterwalds. Serah sollte auf Wunsch des Pöbels gehängt werden. Eine schreckliche Entscheidung, wie sich herausstellen sollte.

Aber auch sonst hinterließ der Tag schwere folgen im Dorf. Sowohl Lukas Schmied, als auch Abelhard Heine und Thoman Linswese waren augenscheinlich so vor den Wölfen in Angst geraten, dass sie die Flucht antraten und nie wieder gesehen wurden.

Die nachtaktiven Rollen melden sich bitte schnellsmöglich wie immer bei CGF.

Yukari
02.09.2010, 14:19
Serah liess sich im Schockzustand zum Galgen zerren. Als ihr die Schlinge um den Hals gelegt wurde fing sie an zu weinen. "I...Ich bin unschuldig...!"
Und so nahm sie ihren letzen Atemzug in ihren viel zu kurzen Leben...
Die Dorfbewohner hatten das Mädchen erwischt.