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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studiengebühren...?



faucon
19.08.2010, 16:55
Ich spiele momentan mit dem Gedanken in Baden-Würtemberg zu studieren. Da fallen allerdings Studiengebühren von 500€ pro Semester an. Das ist halt nicht gerade nichts.

Entstehen durch diese Gebühren auch irgendwelche Vorteile oder ist man einfach doof wenn man in einem Bundesland mit Studiengebühren studiert?

FF
19.08.2010, 19:06
An den Unis entstehen ganz erhebliche Vorteile (kommt dabei aber auf das Studienfach an), es werden neue Geräte gekauft, bessere neuere Laborausrüstung (kommt mir in meinem Studium sehr zugute) - sonst aber nicht, nein. Du kannst theoretisch darauf hoffen, an einer Uni mit Studiengebühren auf eine bessere Technische und sonstige Ausstattung zu treffen - aber natürlich nur theoretisch, das (kann), muss aber nix heißen

Tabris
19.08.2010, 19:42
Was willst du denn studieren? Und an welcher Uni?

Don Cuan
19.08.2010, 21:09
Ob die Universitäten oder auch einzelne Fachbereiche von den Studiengebühren profitieren, hängt stark von der Bildungspolitik der jeweiligen Landesregierung ab. In NRW wurden die Gebühren ja z.B. hauptsächlich eingeführt, um den Hochschuletat kürzen zu können, wovon die Unis in der Summe ziemlich wenig hatten.
Gibt auch andere Beispiele, in denen die Einnahmen verschleudert werden, wenn die Ausgaben nicht (oder zu) zweckgebunden sind.

Ob die Erhebung von Studiengebühren für dich ein Killer-Kriterium wäre, müsstest du mit anderen Faktoren zusamenrechnen, z.B. welche sonstigen Unis dein Fach anbieten, Einschätzungen zur Qualität der Lehre, wie die Wohnsituation am Studienort ist oder wie weit auswärts du bereit bist zu studieren.

thickstone
20.08.2010, 00:53
Du musst zu den Studiengebühren übrigens noch die Semestergebühren dazurechnen. Ich hatte mich u.a. in Hannover beworben und müsste dort irgendwie 780 Euro (inkl. Studiengebühren) bezahlen pro Semester und das finde ich dann wirklich viel. Nur so am Rande.

Viviane
20.08.2010, 11:37
Studien + Semestergebühren? Klingt ja nach ner ganz bösen Abzocke...

Also ich studier in Bayern und bei uns ist es Pflicht die Nutzung der Studiengebühren offen darzulegen. Bei uns werden dadurch zum Großteil (70%) Dozenten bezahlt, damit wir die großen Vorlesungen in kleinerem Rahmen abhalten können.

Wirklich glücklich bin ich damit nicht, aber 552€ (inklusive Gebühr fürs Studentenwerk :p da musst du aber extre für Mensa und Busticket zahlen, bekommst aber Beratung und sowas) finde ich angemessen. Studiengebühren sind ja eigtl kein Hindernis um zu studieren - früher musste man einer Ausbildung auch Lehrgeld zahlen.

Ich würd mich einfach weiterhin informieren, wenns in die technische Ecke geht auch einfach gezielt an renommierten Unis bewerben und die Studiengebühren ausblenden. Es gibt natürlich Unis die gezielt mit Geschenken (Laptops, Fahrräder, "Startgeld" wie in Hamburg) locken, aber das halte ich für Unfug.

Schau besser auf die Lebenshaltungskosten und versuch baldmöglichst nen Wohnplatz zu kriegen. :) Das sind die wichtigeren Faktoren, mMn.

mfg

FF
20.08.2010, 13:18
Hier in Aachen bezahlt man auch 500€ Studiengebühren und 193€ weiteren Semesterbeitrag bezahlen, das ist für Asta, Semesterticket usw.
Und die Verwendung der Studiengebühren kann man auch iwo einsehen.

wusch
21.08.2010, 08:15
Es gibt auch genug Bundesländer in denen es keine Studiengebühren gibt, sondern nur die üblichen Semestergebühren die es ja überall gibt, z.b. Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern und wenn mich nicht alles täuscht auch Thüringen.

haebman
21.08.2010, 11:58
Hessen hat (derzeit) auch keine Studiengebühren :)

Ich hab zumindest die Erfahrung gemacht das von den Studiengebühren v.a. die Fachbereiche profitieren, die der Uni als Aushängeschild dienen.

YoshiGreen
24.08.2010, 17:00
Die Stadtstaaten sind auch frei von Gebühren (wobei ich es von Hamburg nicht 100% weiß).
In Bremen gibt es theoretisch das Landeskindermodell, was aber wahrscheinlich gekippt wird und momentan auf Eis gelegt ist und Berlin... naja, Berlin!

In Niedersachsen ist es wohl ähnlich wie aus NRW berichtet. Die Hochschulen dürfen selbst entscheiden ob sie Zusatzgebühren bis 500€ einziehen jedoch wird der Etat um diese theoretische Summe gekürzt. Den Effekt an der Uni kann man sich leicht selber ausrechnen.

Standard sind die ca. 200€ Semestergebühren (die ich übrigens auch als fair empfinde).
50€ Verwaltungsbeitrag
50€ Studentenwerk (Mensa etc.)
10€ AStA
100€ Semesterticket
Natürlich sind das nur ungefähre Werte (gerade das Ticket kann preislich schwanken). Wie schon angesprochen, wird diese Belastung gerne vergessen.

Whiz-zarD
24.08.2010, 17:05
Die Stadtstaaten sind auch frei von Gebühren (wobei ich es von Hamburg nicht 100% weiß).

In Hamburg bezahlt man Gebühren.
Allerdings haben sie seit einem Jahr das Gebührensystem verändert.
AFAIR muss man nur noch ca. 300 € zahlen. Allerdings erst nach dem Studium und wenn man ein Anfangsgehalt von einer bestimmten Höhe hat (Ich glaub, dass was war 20.000 € Brutto im Jahr).

Viviane
07.01.2011, 15:45
Weil ichs grad gesehen habe, bzw. wegen meinem Freund drüber gestolpert bin:

In BaWü gilt eine total neue Befreiungsregelung für die Studiengebühren: Wenn die Familie 3 Kinder hat, darf eines davon kostenlos studieren. Egal was die anderen beiden machen, hauptsache die haben diese Befreiung noch nicht in Anspruch genommen.

Hier in Bayern geht das nur wenn die Geschwister Kinder sind, Kindergeld erhalten, oder ebenfalls Studiengebühren zahlen bzw. Zivi ableisten.

Gibt es in anderen Bundesländern ähnliche Sonderregelungen? Wird sich bei den Landtagswahlen im März in BaWü evtl sogar groß was ändern (keine Gebühren, für niemanden?)

Ich bin grad echt am überlegen ob man da nicht mal von einer Uni zur andern springen soll... grade wenn der Master bei einer anderen Uni thematisch attraktiver ist und weniger Studenten sich auf mehr Profs verteilen.

Tabris
08.01.2011, 00:03
Schau mal bei http://de.wikipedia.org/wiki/Studiengebühren_in_Deutschland. Falls die SPD nach der Landtagswahl die Regierung übernehmen sollte, werden AFAIK Studiengebühren wieder abgeschafft.

Ansonsten: Die Geschwisterregelung in Baden-Württemberg ist der unsozialste Mist ever. Außerdem darf man hier ab 22 Uhr keinen Alkohol mehr in Geschäften kaufen. Grundgütiger, was ein Bundesland. :(