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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Von Ruinen, Skamps und anderen Gefahren



Van Tommels
17.08.2010, 15:54
Gruppenthread für

Meryann (http://www.multimediaxis.de/showpost.php?p=2629252&postcount=19) aka Andromeda (http://www.multimediaxis.de/member.php?u=33904)
Arranges Moryn (http://www.multimediaxis.de/showpost.php?p=2277615&postcount=16) aka weuze (http://www.multimediaxis.de/member.php?u=28058)
Milan von Taneth (http://www.multimediaxis.de/showpost.php?p=2646360&postcount=20) aka Van Tommels (http://www.multimediaxis.de/member.php?u=22622)

Mögen die Spiele beginnen ;)

Andromeda
17.08.2010, 16:12
Anschluss an die Geschichte von "Zwei Beschwörer unterwegs auf den Shivering Isles (http://www.multimediaxis.de/threads/128151-Zwei-Beschw%C3%B6rer-unterwegs-auf-den-Shivering-Isles-2?p=2649295&viewfull=1#post2649295)".


Meryann sah Arranges noch kurz nach, wie er zum Stadttor nach Bravil ging. Als er von der Wache anstandslos eingelassen wurde, schwang sie sich auf ihr Pferd und ritt schnell Richtung Kaiserstadt. Sie wollte nach Möglichkeit noch angekommen, bevor die Geschäfte schlossen. Nachdem sie Bravil am frühen Mittag erreicht hatten, sollte das kein größeres Problem sein, falls sie nicht aufgehalten wurde, und Zombie sehnte sich sowieso nach Bewegung nachdem er so lange im Stall gestanden war. Tatsächlich erreichte sie am frühen Abend unangefochten die Kaiserstadt. Sie sah den Weißgoldturm schon von weitem im Abendlicht, und es kam ihr vor, als hätte sie den Anblick ewig nicht mehr gesehen. Ich muß unbedingt fragen, welches Datum wir haben... Sie wußte immer noch nicht einmal ungefähr, wie lange sie auf den Inseln gewesen waren. Als sie die große Brücke erreichte und an der Wawnet-Herberge vorbei war, zügelte sie das Tempo und ritt gemächlich über die Brücke auf das Stadttor zu.

Vor den Ställen stieg sie ab, und ein Stallbursche kam auf sie zu. Es mochte ein Kaiserlicher sein, noch recht jung und mit dunklen Locken. Sie war froh, dass sich die Ork hier nicht blicken lies, sie war ihr irgendwie unsympathisch. Ausserdem hatte sie kaum noch Geld, und den Jüngling würde sie leichter überzeugen können. "Seid gegrüßt, wie lange soll ich mich um euer Pferd kümmern?", fragte er auch schon freundlich, als er auf Meryann zukam. Sie lächelte ihn freundlich an, bevor sie antwortete: "Ein paar Tage, wie lange genau weiß ich noch nicht."
"Dann zahlt ihr jetzt fünf Septime und den Rest später, wenn ihr euer Pferd wieder abholt.", sagte er einfach lächelnd zu ihr. Umso besser, so ähnlich hätte sie sich das auch vorgestellt. Sie kramte die letzten Münzen aus ihrem Beutel und gab dem Stallburschen die Septime. Nachdem sie sich verabschiedet und bedankt hatte ging sie auf das Tor zu und wurde von der Wache nach einem kurzen Blick nicht daran gehindert, die Kaiserstadt zu betreten. Sie hielt sich nicht lange auf, sondern ging gleich über den Talos-Platz mit der Statue von Akatosh auf den Eingang zur Palastanlage zu. Die Straßen waren voll, aber nicht überfüllt, es herrschte die rege Geschäftigkeit, wie man sie von der Hauptstadt gewohnt war. Der Palast lag zentral innerhalb der Stadt, deren Bezirke kreisförmig aussenrum angeordnet waren, so konnte man vom Zentrum aus jeden Bezirk erreichen. Sie ging in den Marktbezirk, der um diese Uhrzeit doch fast voll war. Vorbei an dem Buchgeschäft bog sie nach rechts ab, sie wollte probieren wieviel man ihr in dem Waffengeschäft "Eine faire Chance" für den Dolch gab. Eigentlich war es fast schade ihn zu verkaufen, er sah zwar im Prinzip aus wie ein Glasdolch aus Cyrodiil, hatte aber ein paar Verzierungen am Griff die sie hier noch nie gesehen hatte. Naja, immerhin würde er dann vielleicht etwas mehr Geld bringen, und ganz ehrlich: Sie brauchte das Ding nicht. Sie betrat den geräumigen Laden, der von einer älteren Rothwardonin geführt wurde, die etwas müde hinter dem Thresen lehnte. Meryann hatte schon beim Eintreten den Glasdolch aus ihrem Beutel genommen, und legte ihn jetzt vor die Rothwardonin auf den Thresen. "Guten Abend, ich wüßte gern, was ihr dafür zahlen könnntet.", sagte sie freundlich. Dabei entging Meryann nicht der interessierte und bewundernde Blick der Rothwardonin, als diese die Muster am Griff des Dolches sah. Ok, so billig geb ich den nicht her. Die Rothwardonin war fertig damit, den Dolch zu mustern, und sah Meryann an: "300 Septime."
"500", sagte Meryann nur mit einem schiefen Grinsen. Die Händlerin konnte ihn gut und gern für das doppelte Verkaufen, er sollte ziemlich einmalig in Cyrodiil sein, bis auf den zweiten von Arranges. Und selbst dann war er noch selten. 500 waren zwar etwas übertrieben, aber man mußte den Preis ja hoch genug ansetzen. Der Rothwardonin schienen kurz vor Empörung fast die Augen aus dem Kopf zu fallen, bis sie sagte: "350, keinen Septim mehr. Wo habt ihr den überhaupt her?"
"Von weit weg, ich versichere die Anzahl solcher Dolche in Cyrodiil könnt ihr euch an einer Hand abzählen." Meryann nahm den Dolch gerade wieder in die Hand, 350 war ihr immer noch zu wenig. "Wenn ihr nicht bereit seid, mehr zu Zahlen, versuche ich es bei den anderen Händlern."
"Nein, so wartet doch. In Ordnung, sagen wir 400 Septime?"
Meryann schüttelte leicht den Kopf. Die Inhaberin würde sicher Sammler finden, die 1000 oder mehr Septime dafür zahlten.
"450 und 5 Silberpfeile?"
"Drei, mehr sicher nicht."
"In Ordnung."
Der Dolch wechselte den Besitzer und Meryann war um 450 Septime reicher, und immerhin drei Pfeile. Das war immerhin ersteinmal etwas Geld, ausserdem konnte sie die nächsten Tage noch in der Kaiserstadt nach Arbeit sehen. Es gab immer ein paar verletzte oder Kranke, für die ihre einfache Heilmagie noch reichte, und die aus verschiedenen Gründen nicht in den Tempel oder zu den Gildenmagiern wollten. Einige davon konnten sogar erstaunlich gut zahlen.
Sie verabschiedete sich wieder, und ihr nächster Weg führte in das Bekleidungsgeschäft im Marktviertel. Sie sah sich in dem Laden eine Weile um, sie hatte zwar nie viel dafür übrig gehabt, sich zuviele Gedanken über ihre Kleidung zu machen, aber die feinen Kleider die hier angeboten wurden, aus Samt, Seide und mit Stickereien verziehrt liesen sie doch nicht kalt. Allerdings konnte sie so etwas beim besten Willen nirgends tragen, also wäre das Geld dafür nur rausgeschmissen. Schließlich erstand sie ein schwarzes Oberteil, das vom Kragen etwas wie eine Tunika geschnitten war. Das aus Neu Sheoth war zwar auch nicht schlecht, aber doch etwas zu hell für Meryanns Geschmack. Nachdem die Verkäuferin - eine Hochelfe - Meryanns Blicke zu den Kleidern und ihre offensichtliche Vorlieben für Schwarz bemerkt hatte, hielt sie ihr noch ein schwarzes, einfaches Leinenkleid unter die Nase. Es war oben enger geschnitten mit langen Ärmeln, hatte im Rücken eine Schnürung und der Rock wurde wieder weiter und endete etwa an den Knöcheln. Am spitz geschnittenen Ausschnitt waren ein paar einfachere Stickereien in dunkelblau angebracht. "Das würde sehr schön zu eurer hellen Haut und den dunklen Augen passen.", sagte diese dabei. Natürlich, du würdest doch sonstwas erzählen, um Gewinn zu machen. Sie lies sich schließlich doch noch überreden, es anzuprobieren, und kaufte es schließlich, auch wenn sie es eigentlich wirklich nicht brauchte. Nebenbei erfuhr sie auch, welches Datum sie hatten. Arranges und sie hatten fast drei Wochen auf den Inseln verbracht, so lang war ihr die Zeit nicht mal im Ansatz vorgekommen. Sie verlies das Geschäft um 40 Septime ärmer, Zur Not räum ich mit Arranges eine Ruine aus, wenn ich hier keine Aufträge finde, und ging wieder zurück zum Talos-Platz-Bezirk. Die Herberge hier war zwar mit Abstand die teuerste in der Kaiserstadt, aber zwei Nächte konnte sie hier schon bleiben. Sie hoffte ausserdem auf die Möglichkeit ein heißes Bad zu nehmen, sowie ihre Sachen waschen zu können. Ausserdem machte die Aussicht auf ein richtiges, sauberes, weiches Bett den Preis für die Übernachtung erträglicher.

Die Herberge war nicht sonderlich voll, als Meryann sie betrat. Sie nahm ein Zimmer für 40 Septime die Nacht, dafür erhielt sie die Gelegenheit, ihre Sachen zu Waschen und es gab sogar einen Zuber mit sauberem, warmen Wasser um zu Baden. Das Bad war ein paar Türen entfernt von ihrem Zimmer, so ging sie erst in selbiges und lies ihr Gepäck sowie Pfeil und Bogen dort. Sie nahm nur das eben erstandene Kleid mit. Im warmen Wasser wäre sie fast eingeschlafen, und so entschied sie sich, nicht noch unten in der Herberge etwas zu Essen, sondern nur noch ihre Sachen zu waschen und dann gleich zu schlafen. Sie trocknete sich mit den sauberen Leinentüchern die im Bad auslagen ab, zog das Kleid an und ging mit den übrigen Kleidungsstücken, bis auf das neue Oberteil, in den Waschkeller, nachdem sie den Schlüssel an der Rezeption abgeholt hatte. Als sie mit waschen fertig war, konnte sie gerade noch den Schlüssel zurück geben, die nassen Sachen in ihrem Zimmer aufhängen und fiel, nachdem sie die Tür zugesperrt hatte, totmüde ins Bett.

Am nächsten Morgen erwachte sie, als die Sonne durch das kleine Fenster schien. Sie fühlte sich erholt und ausgeschlafen, wie scheinbar seit einer Ewigkeit nicht mehr. Sie zog wieder das neue Kleid an, ihre Schuhe, tat ein paar Münzen in einen kleineren Beutel und ging nach unten. Sie brauchte ja nicht ihr ganzes Geld mit schleppen, und wenn hier im Tiber-Septim Hotel ihr Zimmer aufgebrochen würde, dann würde es richtig Ärger geben. Den Bogen lies sie ebenfalls im Zimmer, genauso wie den Mantel, es war nicht sonderlich kühl. Nach einen kurzem Frühstück - eigentlich konnte man es aufgrund der Uhrzeit auch schon als Mittagessen bezeichnen - verlies sie die Herberge um ein wenig durch die Stadt zu schlendern. Obwohl sie normal eher eine Aussenseiterin war, genoss sie es im Moment, unter den anderen Menschen zu sein. Sie ging wieder zurück zum Marktviertel und von dort aus zum Hafen. Sie sah eine Weile dem Treiben zu, bis es ihr zu sehr nach Fisch stank und sie wieder zurück in die Stadt ging. Dort lenkte sie ihre Schritte zum Baumgarten-Bezirk, ging allerdings nicht durch die Palastanlage in der Stadtmitte sondern durch das Viertel in dem sich die Arena befand, welches den Marktbezirk vom Baumgarten trennte. Hier setzte sie sich auf eine Bank und beobachtete die Menschen, die vorbei gingen. Sie war schon immer etwas ausherhalb der normalen Gesellschaft gestanden, vor allem wegen ihrer Beziehung zur Nekromantie. Seit sie aber auf den zitternden Inseln war, hatte sich dieses Gefühl noch verstärkt. Sie schien sich wieder weiter von den anderen Menschen entfernt zu haben, wer hatte schon in seinem Leben etwas ähnliches erlebt? Bis auf Arranges, den sie in ein paar Tagen wieder sehen würde. Ihr selbst kam die Zeit in Sheogoraths Reich seltsam unwirklich vor, wenn sie sich auch an alles erinnern konnte, auch an ihren Wahn. Inzwischen war es Nachmittag geworden und es ging schon wieder fast auf den Abend zu. Ihr Gesicht hatte über diesen Gedanken einen leicht melancholisch-nachdenklichen Ausdruck angenommen.

Van Tommels
17.08.2010, 16:43
Anschluss an diesen Post (http://www.multimediaxis.de/threads/104961-Rollenspielthread-3-%28Signatur-aus%29?p=2649536&viewfull=1#post2649536) im Rollenspielthread.


Nachdem Milan dem Weg eine Weile gefolgt war, wobei sich dieser immer wieder verzweigt hatte, kam er endlich in Weye an. Hier angekommen, hielt er inne und orientierte sich erst einmal. Unten am See standen drei Männer um ein Boot herum und schienen Netze zu flicken, sonst war niemand weit und breit zu sehen. Der Rothwardon blickte zum Himmel und stellte fest, dass es schon wieder Abend wurde. Er war quasi den ganzen Tag unterwegs gewesen ohne auch nur einen Bissen gegessen zu haben, und so langsam machte sich das mit Magenknurren bemerkbar. So ritt er flott geradezu über die große steinerne Brücke bis zu den Fuchsställen und saß dann ab. Hier empfing ihn eine Kaiserliche mit kurzen Haaren und nahm sein Pferd entgegen. Milan bedankte sich, klemmte sich die Felle unter den Arm und schritt auf das Haupttor zu, wo ihn zwei Wächter aufhielten.
„Halt, Fremder. Was habt ihr da unter dem Arm?“. Milan zeigte den beiden Wächtern die Felle. „Die sind doch bestimmt nicht legal gejagt worden…“, vermutete der andere der Wächter und musterte Milan skeptisch. „Wohl zulang in Hammerfell unterwegs gewesen, was?“, fügte er spöttisch an und deutete lapidar auf die Kleidung Milans. Meine Kleidung? Wie? Stimmt, jetzt wo er es sagt, ich habe hier noch niemanden mit solcher Ausrüstung gesehen. Aber die Wachen sind hier genauso eingebildet wie bei mir Daheim. Hier hilft nur Kooperation wenn ich nicht im Kerker oder auf einem Steckbrief landen will. Der Rothwardon ignorierte den persönlichen Angriff der Wache und antwortete stattdessen mit sachlichen Tonfall: „Die Felle habe ich von Jaro, der meinte, er komme immer mal in die Kaiserstadt um seine Felle abzuliefern. Ich half ihm bei einem Problem, und er gab mir als Belohnung dies hier. Nur wo ich das hinzubringen habe sagte er mir nicht.“. Im Nachhinein betrachtet war es sehr blauäugig von Milan, einfach so ohne Informationen abzuziehen, das sah er jetzt auch ein. Allerdings stellte sich einer der Legionäre als äußerst hilfsbereit heraus, denn dieser bestätigte Milans Erzählung, obwohl der andere schon dazu ansetzen wollte, den Jäger zu verhöhnen. „Ach, Jaro, ja, den kenn ich. Der kommt immer einmal alle zwei Wochen vorbei und bringt seine Felle in die Göttliche Eleganz am Marktplatz. Macht schöne Kleidung daraus, die Gute.“. Auf einen verwirrten Blick seines Wächterkollegen stockte dieser kurz, räusperte sich und fügte dann an: „…sagt meine Frau…nun geht schon weiter!“, bellte er Milan zum Schluss an und winkte ihn durch das Tor.

Nun stand der Rothwardon auf der gepflasterten Straße des Talos-Platz-Bezirks und musste sich erst einmal orientieren. Abermals sah er zum Himmel und stellte fest, dass er sich beeilen musste, wenn er die Felle noch heute loswerden wollte, schließlich hatte er keinen Schimmer, wo sich der Markplatz und das Geschäft befanden. Langsam ging er die Treppe hinauf und stand nun auf dem Platz des Bezirks, in dessen Mitte sich eine Drachenstatue erhob. Nett war das Einzige, was ihm dazu einfiel, dann aber schaute er sich auch schon nach jemanden um, der ihn dem Weg weisen konnte, und erblickte eine Dunmerin mit mittellangen Haaren und den typischen für ihre Rasse roten Augen, die gerade über den Platz schritt. „Entschuldigung…“sprach er sie an, und sie drehte sich um und musterte ihn von oben bis unten. Langsam wird es auffällig, mich scheint hier jeder anzuschauen als wär ich ein bunter Skorpion. „Könnt ihr mir sagen, wie ich zum Marktplatz komme?“. Die Dunkelelfe blickte ihm ins Gesicht, lächelte dann reizend und antwortete mit warmer Stimme. „Aber sicher doch. Ihr müsst da nach Norden in den Elfengarten-Bezirk. Da folgt ihr einfach immer der Straße geradeaus, und dann seid ihr auch schon auf dem Marktplatz.“. „Vielen Dank“, antwortet Milan, und die Dunmerin meinte mit einem Augenzwinkern „Hoffentlich auf bald…“, ging ihres Weges und ließ Milan etwas verwirrt stehen. Was zum Daedra war denn das…, und er schüttelte ungläubig den Kopf. Dann jedoch begab er sich der ihm gezeigten Straße zu und ging zwischen den hohen Gebäuden hindurch in den Elfengarten-Bezirk.
Im Gegensatz zum vorherigen Bezirk kam dieser hier sehr unspektakulär daher; auch hier war alles schön sauber und ordentlich strukturiert. Ganz offensichtlich handelte es sich hierbei um einen der normaleren Wohnbezirke, soweit Milan das beurteilen konnte. Ihm begegneten ein paar Wachen, Hochelfen, Kaiserliche und Bretonen, welche ihm aber keine besondere Aufmerksamkeit schenkten.

Endlich kam er auf dem Marktplatz an und hielt sofort Ausschau nach dem Geschäftsschild der Göttlichen Eleganz. Dies war schnell gefunden, auch wenn ihm dieser Handelsplatz sehr chaotisch und ungeordnet vorkam. Kräftig klopfte er an die Tür und trat dann ein.
Drinnen belegte ihn eine edel gekleidete Altmer mit einem strengen Blick. „Was wollt ihr noch so spät, eigentlich wollte ich bereits schließen“, begann sie schnippisch das Gespräch. „Ich habe Felle von Jaro“, erwiderte Milan knapp und legte die Ware auf den Tresen. Urplötzlich hellt sich die Miene auf. „Ah, endlich, ich warte schon so lange darauf, ich dachte schon, sie kommen gar nicht mehr. Ja, wieder sehr schöne Stücke dabei. Was will Jaro denn dafür haben?“, und Milan bemerkte im Unterton der Hochelfe, dass sie ihre Chance witterte, von der Unwissenheit des Rothwardonen was die Preisliste anging zu profitieren. Aber Milan reagierte schnell und ließ mit der Antwort „Wie immer“ weder durchblicken, ob er ein Bote von Jaro sei noch ob er in eigenen Auftrag handelte. So war die Altmer dazu gezwungen, die gewöhnliche Bezahlung herauszurücken, wollte sie es doch nicht riskieren, eventuell Jaro zu verärgern. Die Hochelfe nickte. „Zehn tadellose Felle, pro Stück Fünfzig Septime. Macht Fünfhundert Septime“, und sie zählte das Geld auf den Tresen ab. Milan strich das Geld ein, wobei er nicht glauben konnte, wie viel einem hier für ein paar einfache Felle besserer Qualität bezahlt wurde, bedankte sich und verließ dann das Geschäft.

Draußen war es mittlerweile schon etwas dunkler geworden, und Milan stellte fest, dass er sich jetzt völlig allein auf der Straße befand. Hinter ihm schloss die Besitzerin des Ladens gerade die Tür von innen ab, sie konnte er also auch nicht mehr nach einer Herberge fragen. Etwas orientierungslos bewegte sich Milan durch die Straßen der Stadt und stand dabei plötzlich vor dem Weißgoldturm. Eine Wache in einer weiß glänzenden Rüstung kam ihm entgegen. „Entschuldigt, wisst ihr wo ich eine Herberge finden kann?“. „Nicht hier, und nun verschwindet!“, wurde der Rothwardon für seine Frage grob angefahren, und der Wächter lief weiter. Abermals hatte Milan einen Spruch auf der Zunge, aber auch diesen würgte er hinunter. Ärger konnte er jetzt nicht gebrauchen. Rund um den Turm herum erkannte er viele Gräber und kleine Mausoleen in der Dämmerung, einige waren auch mit Fackeln und Kerzen beleuchtet. Dieser Ort hatte, abgesehen von den unfreundlichen Wachen, schon fast eine Idyllische Wirkung. Aber in einer Grabkammer übernachten, nein, das hatte der Bestienjäger nicht vor. So lenkte er seine Schritte wahllos auf ein Tor zu und stand dann plötzlich am Rande des Baumgarten-Bezirks.

Auch dieser Platz lag schon im Dämmerlicht, und allzu weit konnte man nicht mehr gut sehen. Nach einer Möglichkeit suchend, sich zu orientieren, blickte sich Milan um, aber er fand keinen Anhaltspunkt, diese Stadt war das reinste Labyrinth. So hielt er nach einer Person Ausschau, welche ihn vielleicht weiterhelfen konnte, irgendjemand musste doch um diese Uhrzeit noch unterwegs sein…

Andromeda
17.08.2010, 17:16
Meryann war die gaze Zeit gedankenverloren im Baumgarten-Bezirk gesessen, als es langsam dunkel und somit kühl wurde. Sie hatte sich gerade entschlossen wieder in die Herberge zu gehen und wollte aufstehen, da kam eine Gestalt in den Baumgarten. Diese fiel im Moment sowieso schon auf, da sich der Bezirk ziemlich geleert hatte, waren doch die meisten jetzt beim Essen. Ausserdem sah Meryann gleich, dass der Mann irgendwie nicht von hier sein konnte. Der lange Ledermantel, den er trug war für Cyrodiil schon unüblich. Dazu hatte er ein wahrhaft riesiges Schwert auf dem Rücken, und machte ausserdem einen irgendwie verlorenen Eindruck, nicht als käme er alleine nicht zurecht, sondern als würde er sich in der Stadt schlicht nicht auskennen. Sein Gesicht konnte Meryann nicht genau erkennen, da es schon dämmerte. Sie sah nur die dunkle Hautfarbe und schulterlange dunkle Haare. Ein Rothwardone? Er war auch ziemlich groß, knappe 1,90m schätzte Meryann. Sie starrte ihn ziemlich unverholen an, was ihr auch durchaus bewußt war. Aber damit mußte er rechnen, wenn er hier fremd war, und dazu noch so eine nicht gerade unauffällige Erscheinung. Er wirkte durchtrainiert, als würde er seinen Lebensunterhalt auf jeden Fall nicht mit einfachen ungefährlichen Tätigkeiten verdienen. Vielleicht von der Kämpfergilde? Er wirkte jedenfalls auf den ersten Blick deutlich interessanter auf Meryann, als die restlichen Bewohner der Kaiserstadt zusammen. Gut, vielleicht wenn man das Hafenviertel aussen vor lies, wo sich die Diebesgilde gelegentlich versammelte.

Van Tommels
17.08.2010, 19:57
Als Milan so leicht orientierungslos über den Platz lief, hielt er immer wieder die Augen nach anderen Personen offen, ob Wache oder Bürger war ihm so ziemlich egal. Allerdings fühlte er sich irgendwie beobachtet, und er blieb stehen und schaute sich aufmerksam um; und tatsächlich, dort hinten saß jemand auf einer Bank und blickte zu ihm herüber. Na endlich, atmete er gedanklich auf und schritt auf die Person zu. Als er näher kam, konnte er auch Details erkennen. Es handelte sich um eine Bretonin, welche ein schwarzes und schlichtes Kleid trug, was jedoch gut zu ihr passte und ihre Figur betonte. Sie hatte schwarze schulterlange Haare, das Auffälligste an ihr waren jedoch ihre beinahe schwarzen Augen, welche ihn jetzt interessiert ansahen. In den Augen kann man sich durchaus verlieren wenn man nicht aufpasst, dachte er sich und setzte einen freundlichen Gesichtsausdruck auf.
"Entschuldigt die Störung, aber ich bin fremd hier und kenne mich so gar nicht aus in dieser Stadt, welche einem Labyrinth gleicht. Könntet ihr mir helfen, eine anständige Taverne zu finden?", und Milan lächelte nochmal entschuldigend, wobei ihm jedoch nicht auffiel, dass er Meryann immer noch in die Augen schaute.

Schließlich kam der Mann auf Meryann zu, und je näher er kam, desto genauer sah sie jetzt auch sein Gesicht. Das Auffälligste waren sicher die hellen, grauen Augen. Ausserdem sah er sonst auch nicht schlecht aus, dachte sich Meryann. Irgendwie interessant. Auf seine Frage antwortete sie freundlich: "Kommt darauf an, was ihr unter anständig versteht, es gibt viele Tavernen hier..." Sie machte im Moment noch keinerlei Anstalten aufzustehen, auch wenn sie ihren Kopf so in den Nacken legen mußte, um dem Fremden ins Gesicht zu sehen.

Nun starr doch nicht so, ermahnte er sich selbst und blickte einmal kurz in die Runde, niemand sonst war zu sehen. Dann konzentrierte er sich wieder auf die Frau vor sich. "Viele Tavernen? Wirklich? Bei diesem Irrgarten hier glaub ich das gerne, das Lustige daran ist, dass ich bis jetzt nicht eine Einzige sah, dabei war ich schon im...", er stutze kurz, weil er überlegte, "...Talos-Platz-Bezirk, im Elfengarten und am Marktplatz. Selbst an diesem Turm da war ich schon, aber da scheint es bis auf die Mausoleen keine Schlaforte zu geben...", letzteres sprach er amüsiert aus, man konnte aber nicht feststellen, ob er das ernst meinte oder nicht. "Etwas ordentliches zu Essen und ein bequemes Bett wäre meine Vorstellung einer anständigen Taverne, habt ihr da eine Empfehlung für mich?". Er blieb vor ihr stehen und blickte sie weiterhin an.

Er war in den drei Bezirken und hat keine Taverne gesehen? wunderte sich Meryann. "Anständig sind eigentlich alle Tavernen hier, wenn man den Preis jeweils bedenkt. Die billigste dürfte im Elfengarten sein, dann im Marktbezirk "Herberge zum Kaufmann", und im Talos-Platz-Bezirk ist vermutlich das teuerste Gasthaus, es ist den Preis auch Wert. Im Hafenviertel liegt ausserdem ein Schiff vor Anker, dass als Taverne genutzt wird. Aber da riecht es nach Fisch", erklärte sie ihm lächelnd. "Ich glaube im Tempelbezirk ist auch noch eine, da war ich allerdings noch nie." Sie überlegte noch, ob sie ihm sagen sollte, wo sie Übernachtete, entschied sich aber dann doch erst einmal dagegen. "Der Turm steht übrigens über dem Kaiserpalast. Und nein, dort gibt es ausser Gräbern keinen Schlafplatz", fügte sie noch lächelnd hinzu. Die Kaiserstadt konnte auch verwirrend sein, vor allem wenn man noch keinen Plan gesehen hatte.

Hafen, nein, das musste nicht sein, wer weiß wer sich dort um diese Uhrzeit herumtreibt, und auf eine Schlägerei habe ich jetzt auch keine Lust mehr. Am Liebsten hätte er sie spontan gefragt, wo genau sie übernachtet, aber bevor er es sich mit ihr verscherzte, weil sie hier wohnte und gar einen Ehepartner hatte, machte er sich daran, mehr über die von ihr genannten Gasthäuser zu erfahren. "Was versteht ihr denn unter 'teuerstem Gasthaus'? Vergangene Nacht in Anvil bin ich durch Zufall in die bestimmt anspruchsvollste Herberge hineingestolpert, viel Schlimmer kann es nicht mehr werden."


Anvil? Schon ewig her dass ich da mal war... Aber dann ist er vermutlich wirklich nicht von hier. "40 Septime für eine Übernachtung. Allerdings auch meistens entsprechende Gesellschaft, nicht wie am Hafen." sie überlegte gerade, was das für einen Eindruck machte, wenn sie jetzt erwähnte, sie würde ebenfalls dort übernachten. Vermutlich hielt er sie dann für irgendeine abgehobene Reiche oder gar Adlige... Seit wann interessiert dich überhaupt, was jemand von dir hält? "Ich übernachte übrigens selbst dort, kann also garantieren dass der Preis immer noch gerechtfertigt ist."

"Gut, in Anvil habe ich 35 bezahlt, das dürfte also keinen großen Unterschied machen. Wenn es euch Recht ist, würde ich dann, wenn ihr zurückgeht, mit euch kommen, bevor ich mich in langen Wegbeschreibungen verliere...", und er schaut sie fragend an. Volltreffer, dass du ausgerechnet die Herberge raussuchst, in der sie auch nächtigt. Aber kein Grund sich zu freuen...aber warum tu ich das dann? Wahrscheinlich ist sie sowieso eine Adlige und hält dich für eine amüsante Abwechslung zum späten Abend. Dafür kommt sie mir aber irgendwie zu bodenständig vor. Wer weiß.... Er reicht ihr die Hand beim Aufstehen und blickt sie fragend an. "Wohin geht es?".

Sie lies sich ihre Überraschung nicht anmerken, als sie nach seiner angebotenen Hand griff und sich aufhelfen lies. Arranges war zwar auch alles andere als unhöflich gewesen, aber diese so normalen Dinge waren ihr doch abgegangen in der letzten Zeit. Sie überlegte kurz, ob sie über den Palast oder durch den Tempelbezirk gehen sollten, und sagte schließlich: "Über den Palast, der Talos-Platz-Bezirk ist gleich daneben." Dabei deutete sie in die Richtung des Tores, das zum Palastbezirk führte.

Andromeda
17.08.2010, 21:24
Der Rothwardon nickte und ging neben der Bretonin Richtung Palast her. Als sie sich auf das Tor zubewegten, kam ihm in den Sinn, dass er sie noch gar nicht nach ihrem Namen gefragt hatte. "Mein Name ist im Übrigen Milan...", meinte er deshalb im Gehen. Meine Güte, ich rede mit ihr und gehe jetzt sogar mit ihr zum Hotel, und sie kennt nicht einmal meinen Namen. Entweder ist sie wirklich vertrauenswürdig, oder sie macht sich hier einen Spass mit mir.

Auf dem Weg zum Tor stellte sich der Fremde schließlich vor. Nachdem so etwas für Meryann eigentlich wenig Bedeutung hatte, kam es ihr nicht darauf an, ob sich ihr jemand namentlich vorstellte. Wichtiger war, wie er sich verhielt, Namen konnte man ändern und mußten nichts bedeuten. "Sehr erfreut, Meryann.", sagte sie schließlich, wobei sie ihn anlächelte.

Meryann...ungewöhnlicher Name, ungewöhnliche Augen. Dazu noch dieses Lächeln..., schoss es Milan zwangsläufig durch den Kopf und er erwiderte ihre Geste. "Aus welcher Stadt stammt ihr, wenn ich fragen darf? Da ihr hier in einem Hotel übernachtet, nehme ich nicht an, aus der Kaiserstadt.". Inzwischen betraten sie den Palast mit dessen Friedhof, mittlerweile war es dunkel, nur vereinzelt erhellten Fackeln die Gegend. Der Rothwardon wusste nicht, wohin es ging, auch nicht, ob es Meryann beliebte, quer über die Ruhestätte zu laufen, so überließ er ihr die Führung.

Meryann ging nicht die Treppen nach oben und am Palast entlang, sondern den kleinen Pfad zwischen den Gräbern durch. Hier war es ziemlich dunkel, aber so nah am Palast hatten sie nichts zu befürchten. Woher sie stammte, war eine gute Frage. Die letzten Jahre war sie durch Cyrodiil gezogen. "Aus Chorrol", antwortete sie deshalb nur knapp. "Und ihr? Kommt ihr überhaupt aus Cyrodiil?"

"Chorrol? Ich weiß nicht wo das liegt", lächelte er entschuldigend. "Aber ihr seid gut; ich stamme aus Hammerfell, Taneth genau genommen, und bin erst seit zwei Tagen in Cyrodiil. So versuche ich jetzt meine Orientierungslosigkeit zu rechtfertigen". Er wunderte sich ein wenig, dass sie gerade diesen Weg hier einschlug, zwischen den Grabsteinen entlang. Sie macht das so beiläufig, das ist auch nicht gespielt, stellte er fest und musterte sie in der Dunkelheit aus dem Augenwinkel von der Seite.

"Chorrol ist ein ganzes Stück nördlich von Skingrad. Dort müsstet ihr vorbeigekommen sein, wenn ihr von Anvil kommt." Meryann dachte sich wirklich nichts dabei, dass sie durch die Gräber gingen. Sie mochte Friedhöfe irgendwie, nicht nur wegen der Leichen. Sondern auch wegen der Stille, der Erinnerungen die mit den Toten hier begraben waren. "Weshalb seid ihr nach Cyrodiil gekommen, wenn ich fragen darf?", fragte sie mit ehrlichem Interesse. Sie hoffte, dass das nicht zu direkt gewesen war.

Sie hatten den Friedhof nun hinter sich gelassen und waren im talosplatz-Bezirk angekommen, während sie miteinander redeten. "Ich hatte keinen speziellen Beweggrund, um nach Cyrodiil zu kommen. Hauptsächlich dürfte es die Neugier auf die Kreaturen hier gewesen sein, denn ich war schon in Hochfells als auch in Himmelsrand. Da blieb als einzige grenznahe Wissenslücke nur noch Cyrodiil übrig.". Es folgte eine kurze Pause, sie waren an dem Platz mit der Drachenstatue. "Allerdings muss ich wirklich sagen, dass die Trolle hier doch recht kleinwüchsig sind...", und als sie beide vor dem Hotel standen, wunderte Milan sich, dass er das nicht schon bei seiner Ankunft gesehen hatte, so klein war das Aushängeschild nicht. Einfach übersehen tat er das ab und hielt Meryann die Tür auf.

Oh, er war in Hochfels? Sie würde ihn später noch darauf ansprechen, wenn es sich ergeben würde. Sie wußte zwar ungefähr über die politische Situation bescheid, was man eben so erfuhr, aber kaum etwas über das Leben dort. "Nicht alle sind klein, nur die Jungen.", sagte sie grinsend. Sie ging vor Milan durch die Tür und auf den Empfang zu.

Milan betrat hinter der Bretonin das Hotel und schloss die Tür, dabei ließ er noch einen verstohlenen Blick über ihre Kehrseite wandern und lächelte. Dann blickte er sich um. Es war ein recht großer Raum, schick eingerichtet und sonst sehr einladend, trotzdem fand er irgendwie, dass das Gasthaus in Anvil eine Spur prunkvoller aussah.
Er gesellte sich neben Meryann an den Empfang und bat bei der Rezeptionistin um ein Zimmer. Er ließ die nötigen Septime auf den Tresen klimpern. "Ich würde gerne noch etwas Essen, würdet ihr mir noch Gesellschaft leisten", fragte er Richtung Meryann. Der Bediensteten neben dem Tresen teilte er vorher mit, dass sie bitte etwas mehr als Üblich servieren sollte.

Sie spürte Milans Blick in ihrem Rücken, als sie zum Empfang ging. Als er sie fragte, ob sie noch mit ihm Essen würde, sah sie ihn von unten mit einem angedeuteten Augenaufschlag an, und antwortete lächelnd: "Gern, vielleicht könnt ihr mir etwas über Hochfels erzählen. Und die Kreaturen dort..." Milan war ihr alles andere als unsympathisch, und etwas nette Gesellschaft konnte nicht schaden. Sie ging vor ihm die Treppe hoch in den Speisesaal.

Van Tommels
17.08.2010, 23:21
Hochfels, überlegte er, als er hinter ihr die Treppe hinaufging und abermals den Blick schweifen ließ. Oben angekommen setzten sie sich an einen freien Tisch, außer ihnen war keiner weiter im Speisesaal. Bevor er sich setzte, legte Milan sein Schwert ab und hängte es samt Waffengurt über die Lehne des Stuhls, ebenso seinen Mantel und die fingerlosen Lederhandschuhe, welche er in die Manteltaschen stopfte. Seine nun bis zu den Schultern entblößten Arme zeigten dabei einige Narben; links auf dem Oberarm befand sich eine dreireihige lange Klauennarbe und auf seinem Unterarm eine kleinere Verbrennung, rechts eine lange Schnittnarbe von der Schulter bis zu seinem Ellenbogen.
Sein Lederwams zeigte viele unterschiedliche Taschen und Haken auf, an denen verschiedene Utensilien hingen. Er beugte sich etwas vor Richtung Meryann und stützte sich auf dem Tisch auf. "Was wollt ihr denn wissen über Hochfels?", fragte er in normalen Tonfall.

Meryann setzte sich gegenüber von Milan, der zuerst noch sein Schwert ablegte und den Mantel sowie die Handschuhe auszog. Dabei sah sie seine durchtrainierten Arme, sowie die Narben, die er dort hatte. Ihr Blick blieb ein wenig zu lange auf ihnen hängen, bevor sie ihm wieder ins Gesicht sah, als er sich gesetzt hatte. Sie hatte jetzt erst wirklich Zeit, sein Gesicht im Hellen genauer zu betrachten. Es war markant und durchaus gutaussehend, vor allem die hellen Augen hatten es ihr irgendwie angetan. Als er sich vorbeugte und fragte, was genau sie über Hochfels wissen wollte, kam die eine Bedienung mit dem Essen. Sie hatte eine Platte mit Braten, vermutlich Wildschwein, eine mit Gemüse, sowie Käse und Brot dabei, das sie jetzt auf den Tisch stellte, dazu eine Flasche Rotwein. Sie sah ihn, als sich die Bedienung wieder entfernt hatte, noch kurz schweigend an. Hallo, er hat dich was gefragt... "Leben dort die Kreaturen, die euch das angetan haben?", fragte sie, wobei sie auf die Narbe sah, die etwas von einer Klauenspur hatte. Sie hatte ebenfalls die Arme vor sich auf den Tisch gestützt und sich leicht vorgebeugt.

Milan bemerkte Meryanns Blick nicht, auch nicht dass sie zu lange zum Antworten brauchte, denn kaum hatte er die Frage gestellt, kaum auch schon das Essen und er war einen Augenblick darauf fixiert. Sei nicht so unhöflich, du musst ja wirken wie ein ausgehungerter Sklave. "Ihr könnt auch etwas nehmen...", bot er ihr an und fügte dann hinzu: "Entschuldigt mir wenn jetzt meine Tischmanieren etwas leiden, aber ich habe wirklich Hunger...", lächelte er sie an und nahm sich dann eine Keule des Wildscheins. Während des Essens beantwortet er ihre Frage.
"Hochfels ist Cyrodill sehr ähnlich was die Landschaft angeht, demnach vermute ich dass ich hier auf dieselben Kreaturen treffen werde. Diese Narbe verdanke ich einem Säbelzahntiger, sie sind sehr häufig in Hochfels und Hammerfell. Einmal nicht aufgepasst, naja, sei's drum.". Er zuckte mit den Schultern. "Ansonsten noch Dreugh, Gargoyles, Lamias, Zentauren und Zweiglinge. In den Höhlen findet man auch oftmals Riesenspinnen und Fledermäuse etwas größerer Art. Aber was euch bestimmt mehr interessieren wird ist das Umfeld, hab ich recht?".
Milan wartete keine Antwort ab, die Pause entstand nur als er sich ein weiteres Stück von dem Wildschwein nahm. "In Hochfels ist alles etwas dichter besiedelt als hier in Cyrodiil und Hammerfell. Man kann kaum ein paar Minuten reiten ohne nicht wieder in einem Dorf zu stehen. Neben den Bretonen leben auch viele Orks und Elfen dort; unsereins fällt dort oben wahrscheinlich genauso auf wie ich hier in der Kaiserstadt, zumindest kam ich mir seit meiner Ankunft hier so vor, als wäre ich rot angemalt", und er lächelt bei den Worten und mustert sie dabei; ihre Augen wirkten jetzt, in dem Licht des Speisesaals, noch tiefer als es noch draußen der Fall war, und er musste aufpassen, sich nicht zu sehr auf sie zu konzentrieren.
"Aber nun erzählt mal von euch", begann Milan nach einer kleinen Pause. "Wo habt ihr solch schö...", und der Rothwardon stockte und fing plötzlich an zu lachen. Nachdem er sich beruhigt hatte, lehnte er sich wieder vor, einen entschuldigenden Gesichtsausdruck aufgesetzt. "Verzeiht, das wollte ich eigentlich denken. Ich wollte viel eher fragen: Warum habt ihr keine Angst auf dem freidhof? Fühlt euch jetzt nicht in ein Klischee gedrängt, aber ich ar doch sehr erstaunt, dass ihr euch so....selbstverständlich hindurchbewegt habt. Macht das die Arbeit mit...", und er machte eine bedeutungsvolle Pause und grinste, bevor er fortfuhr, "...Magie?". Er wusste nicht, warum er sie für eine Magierin hielt, das hatte er irgendwie im Gefühl. So wartete er gespannt ihre Reaktion ab.

Auf sein Angebot hin hatte sie sich auch etwas von dem Essen genommen, allerdings war sie nicht so ausgehungert wie er schien. Sie war nur froh, dass es weder Grummiteier noch Baliwogkeule war. Als er fertig war mit erzählen, hatte sie den Teller schon zur Seite geschoben und drehte das Weinglas vor sich auf dem Tisch zwischen ihren Fingern. Sie mußte ihn etwas verloren angesehen haben, als er von Hochfels erzählt hatte. Obwohl sie sich gar nicht daran erinnerte, sehnte sich sich manchmal danach. Dann kam er jedoch auf sie zu sprechen, und hätte sich dabei fast versprochen. Bei seinem Lachen und der folgenden Erklärung hatte sie lächelnd auf den Tisch gesehen. Sie wollte ihn gerade fragen, was genau er denn gedacht hatte, da kam er auf den Friedhof zu sprechen, und dann schon auf Magie. Magie an sich war nichts verfängliches, auch nicht in Cyrodiil, und er hatte ja nicht nach der genauen Art gefragt. Allerdings interessierte es sie, wie er von Friedhöfen auf Magie kam. Nun ja, sie waren allein im Speisesaal. "Ja, und so wehrlos bin ich nicht, wie ich aussehe", antwortete sie ebenfalls grinsend, "Aber sagt, wie kommt ihr von Friedhöfen auf Magie?" Sie sah ihn leicht verschwörerisch an. Er kam ihr nicht unbedingt so vor, als hätte er selbst viel auf Friedhöfen zu schaffen.

Milan lächelte. "Wehrlos habe ich euch nicht eingeschätzt...Ich hatte schon einige Kreaturen auf Friedhöfen und in Grüften zu erledigen, nicht selten war dort Magie im Spiel. Irgendetwas an euch sagt mir, dass ihr eine Magierin seid, zum Einen sind die Bretonen doch generell sehr magisch bewandert, zum Anderen haben sie meiner Erfahrung nach keine große Angst vor Mythen oder abergläubischen Dingen. Da gehören wohl Friedhöfe dazu. Meint ihr nicht?", und er zwinkerte ihr zu. Ihren Rundumblick, ob jemand im Raum war, war ihm nicht entgangen, und in seinem Kopf schwirrten Wörter wie Beschwörungen und Untote durch den Kopf. Aber er sprach dies nicht laut aus, warum auch. Auf eine bestimmte Art verlieh ihr diese eventuelle Verbindung etwas Geheimnisvolles und Verruchtes, was er alles andere als negativ fand.

Ja, unfähige Nekromanten meistens..., dachte sie zu seiner Antwort. Weiter hörte sie nur noch halb hin, ihr Blick fiel auf seine Arme. Sie stellte sich vor, wie es wohl wäre.. Meryann, aufpassen. Sie riss sich von den Gedanken los und sah ihm wieder ins Gesicht. Sie hatte die Worte schon verstanden, brauchte aber kurz, um den Sinn zu erfassen, da sie abgelenkt war. Dann sah sie ihm tief in die Augen und sagte: "Ihr habt recht mit dem, was ihr über Bretonen sagt. Auch ich habe nicht viel übrig für Aberglaube. Wenn Tote wieder auferstehen, wurden sie meistens gerufen und können mit Magie auch wieder gebannt werden. Wieso sollte man also Angst haben, wenn man weiß was einen erwartet?" Normal war es überhaupt nicht ihre Art, mit Fremden gleich so zu sprechen, Naja, ausser sein Gesicht ist auf einem Steckbrief, aber irgend etwas an Milan fand sie anziehend.

Andromeda
18.08.2010, 00:13
"Da sagt ihr was, aber das Unerwartete kann manchmal auch ganz...überraschend und abwechslungsreich sein.". Milan ließ seine Worte wirken, er war sich bewusst dass man sie auch falsch verstehen konnte, und das was seine pure Absicht. Erst jetzt lenkte er das Thema wieder eindeutig zurück zum Ursprung. "Auch ich lernte ein wenig Magie aus dem Grund, dass manchen Wesen mit purer Waffengewalt und Einfallsreichtum nicht beizukommen war. Da braucht es vielleicht schonmal ein eingeschränktes Sichtfeld, einen hellen Blitz oder vielleicht auch einen kleineren Feuerball. Ich bin mit Sicherheit nicht mit solch magischen Fertigkeiten wie ihr ausgestattet, aber ich bin schon stolz auf das Erreichte; wisst ihr, meine Rasse hat es nicht so mit Magie, es war schon schwierig genug, einen Magier zu finden, der das Experiment wagte, mir etwas beizubringen.". Milan nahm nun ebenfalls ein Glas Wein, anchdem er das Wildschwein restlos verputzt und sich die Hände an einem Tuch gereinigt hatte.

Damit könntest du recht haben..., dachte sie bei der zweideutigen Antwort von Milan, die sie genau verstanden hatte, während sie leicht verlegen lächelnd auf das Glas blickte. "Ich habe mich eigentlich nicht zu einem bestimmten Zweck mit Magie beschäftigt, ausser um ihrer selbst Willen. Es ist eher eine Art Leidenschaft, wenn auch eine nützliche." Sie schwankte, ob sie ihm erzählen sollte, mit welchen Gebieten sie sich genau befasste, Beschwörung war an sich nicht verboten, in den Gildenhallen wurden durchaus Skampe beschworen. "Allerdings liegt mir mehr die Kunst der Illusion als die der Zerstörung." Das war immerhin die halbe Wahrheit.

Der Rothwardon lauschte der Bretonin. Illusion also, naja, auch das beherrsche ich wenigstens ansatzweise, aber darüber würde sie sich wahrscheinlich kaputtlachen. Ein paar Leucht- Blitz- und Knalleffekte, mehr bekomm ich aus dieser Schule auch nicht auf die Reihe. Nun, nachdem sie geendet hatte, schwieg er und betrachtet sie nur ohne etwas zu sagen oder sich etwas anmerken zu lassen was in seinem Kopf vorging. Ich bin immer noch nicht dahintergekommen, ob sie allein ist. Mir wäre nicht wohl dabei, sie direkt zu fragen. Dann muss ich halt auf irgendwelche Hinweise diesbezüglich achten. "Naja...", begann Milan und strich sich über seinen Lederwams, "...wenn ihr nichts dagegen habt, werde ich jetzt noch ein Bad nehmen und mich dann Schlafen legen. Hat mich wirklich gefreut, diese Unterhaltung mit euch...", und er erhob sich und griff nach den Sachen, welche er über den Stuhl gehängt hatte.

Milan antwortete nichts, sondern sah sie nur schweigend an. Irgendwie war sie seltsam wirr im Kopf, einerseits durch den Wein, andererseits war Milan daran auch nicht unschuldig. Sie versank kurz in seinen klaren Augen, als er schließlich meinte, er würde noch ein Bad nehmen und dann ins Bett gehen. Sie erhob sich ebenfalls, auch wenn sie sich gerne noch mit ihm Unterhalten hätte. Oder... Der Holzzuber hier war eigentlich relativ groß... Meryann, nein. So fängst du gar nicht erst an. "Mich eben so.", sagte sie freundlich. "Vielleicht sehen wir uns Morgen?"

Van Tommels
18.08.2010, 00:26
Der Rothwardon nickte. "Bestimmt. Schlaft gut", und er dreht sich um und verlässt den Speisesaal Richtung des Baderaums. Hier war schon ein Zuber mit warmen Wasser vorbereitet, ob es nun frisch war oder nicht war Milan in diesem Moment relativ egal, aber er ging stark von aus, wäre schließlich diesem Haus nicht gerecht wenn dem nicht so wäre. Er legte seine Sachen auf einer Bank an der Seite ab und entledigte sich den Rest seiner Kleidung am Körper. Dann stieg er in das warme Wasser und ließ sich bis zum Kinn darin versinken. Sehr ereignisreicher Tag. Bis in die Kaiserstadt gereist, dabei einen Auftrag erfüllt, hier richtig etwas verdient und dann auch noch eine schöne Bretonin mit Augen wie ein wunderschöner Abgrund kennengelernt. Kann man doch durchaus als erfolgreich werten, denke ich, ich glaube, Cyrodiil finde ich langsam aber sicher immer ansprechender.... Er grinste, weil ihm bewusst wurde, woher dieser Sinneswandel kam. Schließlich wusch er sich noch das Gesicht und die Haare und stieg dann aus der Holzwanne. Er griff nach dem weichen Handtuch, trocknete sich ab und zog sich dann seine etwas zerfranste Leinenhose an, welche er normalerwiese unter der Rüstung trug. "Da darf es auch mal eine Neue sein, denke ich", grummelte er vor sich hin, sammelte seine Sachen zusammen und verließ so wie er war den Waschraum.
Draußen auf dem Gang mit den vielen Zimmertüren stand er schließlich vor der Seinen und suchte seinen Schlüssel. Endlich hatte er ihn gefunden und er versicherte sich mit einem Blick nach links und rechts, dass ihn keiner dabei beobachtet hatte, denn es musste sicherlich schon skurill ausgesehen haben, wie ein halbnackter Rothwardon in seinen Sachen mitten auf dem Gang den Schlüssel suchte. Drinnen blickte er sich um. Alles sah sehr erlesen und edel aus. "Das sollte ich nicht zu oft tun, in solchen Herbergen schlafen, sonst gewöhn ich mich noch dran...", meinte er zu sich selbst. Die Sachen legte er auf den kleinen Tisch in der Ecke und kroch dann in das Bett. Den Schlüssel hatte er nur von innen angesteckt und nicht zugeschlossen. Kurz überlegte er, ob er dies doch noch tun sollte aber: Wer sollte hier schon reinwollen, uns außerdem war Milan gerade zu faul, um wieder aufzustehen. So legte er sich bequem in das Bett und schlief sogleich ein.

Andromeda
18.08.2010, 11:20
Meryann wartete noch, bis der Rothwardone den Speisesaal verlassen hatte und sie hörte, wie er durch die Tür, vermutlich zum Bad, ging. Dann ging sie in ihr Zimmer, nachdem sie den Schlüssel vom Empfang abgeholt hatte. Das hatte sie sich, zumindest in der Kaiserstadt, so angewöhnt, so konnte er nicht gestohlen werden. Sie schloss die Tür hinter sich ab, wer wußte schon wer sich Nachts in der Tür irrte. Drinnen wurde sie zuerst von dem Chaos empfangen, dass sie gestern angerichtet hatte. Ihre Sachen hingen durchs Zimmer verstreut zum trocknen, der Mörser und die Fläschchen lagen unordentlich auf dem Tisch und der Bogen stand in einer Ecke, daneben der Köcher auf dem Boden. Na super. Sie legte die Hose, das schwarze Oberteil und ihre Robe zusammen, funktionierte kurzerhand die Tunika aus Tiegeln zu einem - etwas kurzen - Nachthemd um, und hängte das Kleid ordentlich über einen Stuhl, zu dem Umhang. Die Flaschen und den Mörser verstaute sie wieder in dem jetzt trockenem Beutel. Schon besser. Sie setzte sich auf die Bettkannte und sah einen Moment nachdenklich ins Leere. Eigentlich war sie noch nicht unbedingt müde, sie hatte die letzte Nacht lange geschlafen. Da fiel ihr Blick auf ein zusammengerolltes Stück Pergament, dass unter den Tisch gefallen war. Die Karte von Mania, die hatte sie vorher überhaupt nicht richtig gesehen, sie war die ganze Zeit in ihrer Tasche gewesen, und beim ausleeren wohl gleich runter gefallen. Sie hob sie auf, setzte sich wieder auf das Bett und rollte die Karte aus. Sie war recht detailiert, umfasste aber tatsächlich nur Mania. Weit waren sie nicht gekommen, stellte Meryann fest, aber es war vermutlich sowieso höchste Zeit gewesen, die Inseln zu verlassen, bevor sie für immer dort geblieben wären. Sie rollte die Karte wieder zusammen und verstaute sie vorsichtig in ihrem Beutel. Dann löschte sie die kleine Öllampe und legte sich ins Bett. Sie dachte noch eine Weile über den Abend nach. Das war schon der zweite Mann innerhalb kürzerer Zeit, der ihr nicht mehr aus dem Kopf ging, wenn auch aus völlig anderen Gründen als Arranges. Dabei war sie die letzten Jahre fast Stolz auf ihre Unabhängigkeit gewesen, dass ihr andere nichts bedeuteten, wenn sie das nicht wollte. Kam man anderen zu Nahe, wurde man nur Angreifbar. Trotzdem freute sie sich auf den morgigen Tag, und über diesen Gedanken schlief sie schließlich ein.

Am nächsten Morgen erwachte sie, nicht ganz so spät wie gestern, und sah wie durch die Vorhänge die Sonne schien. Sie blieb noch einen Moment in dem bequemen Bett liegen, bevor sie aufstand und wieder das Kleid anzog. Sie wußte noch nicht genau, was sie heute machen sollte. Das hing auch ein wenig davon ab, ob ihr Milan über den Weg lief. Sonst hätte sie einen Ausflug vor die Kaiserstadt gemacht um wieder mal ein paar Pflanzen für Tränke zu sammeln, oder im Hafenviertel bei Mitgliedern der Diebesgilde gefragt, ob gerade Bedarf für einen Heiler bestand. Seit sie einmal den Friedhof besucht hatte, während sich anscheinend ein paar von der Gilde beraten hatte, war sie bei ihnen keine Unbekannte mehr. Sie verlies ihr Zimmer, sperrte die Tür ab, und ging in den Speisesaal. In diesem saßen nur zwei andere Gäste, und nachdem sie sowieso noch keinen Hunger hatte, ging sie runter in die Eingangshalle. Dort saßen auch ein paar Gäste, Milan konnte sie hier allerdings auch nicht sehen. Sie gab den Schlüssel ab, und sah sich einen Moment unschlüssig um. Wie sieht denn das aus, wenn ich hier jetzt warte? Als hätte ich sonst nichts zu tun? Sie setzte sich schließlich doch auf eine Bank und nahm einen Rappenkurier, der vor ihr auf einem niedrigen Tisch lag. Allerdings eher alibimäßig, als dass sie ihn wirklich las. Eigentlich wollte sie gar nicht wissen, was die letzten Wochen in Cyrodiil geschehen war, das Kaiserreich existierte offensichtlich noch, also konnte nichts wichtiges gewesen sein. Sie warf dann doch einen Blick darauf, und sah, dass die Suchaktion der Legion nach Arranges kurzerhand als Übung deklariert worden war, nachdem die Fragen aus der Bevölkerung nicht nachgelassen hatten. Da mußte sie doch etwas grinsen.

Van Tommels
18.08.2010, 11:58
Am nächsten Morgen stand der Rothwardon nach Gefühl auf, denn wie spät es war wusste er nicht. Diesmal waren die Vorhänge dicht verschlossen, nur einen kleinen lichtspalt sah er am oberen Ende. Wenigstens bin ich ausgeschlafen, und er rappelte sich auf und verweilte einen Moment auf der Bettkante. Ein Grinsen huschte auf sein Gesicht, als ihm bewusst wurde, was er geträumt hatte, aber er tat dies mit einer Wischbewegung in der Luft ab und erhob sich. Langsam kleidete er sich an, wobei er sich vornahm, heute zunächst einmal eine neue Hose zum Drunterziehen sich zuzulegen. Vielleicht kannte Meryann ein bekleidungsgeschäft, in dem es nicht nur solche feine Kleidung gab wie sie trug. Bei sich in der Heimat gab es solche Hosen unter anderem auch beim Rüstungshändler. "Mal sehen", murmelte er, warf sich den Waffengurt samt Schwert über die Schulter und verließ das Zimmer nach einem prüfenden Blick in dem Raum, damit er auch nichts vergaß. Er schloss es ab und orientierte sich Richtung Speisesaal, aber hier saßen nur zwei Gäste, nicht die Bretonin. Milan nickte den beiden zu, als sie ihn bemerkten und schaute im Vorbeigehen in einen Spiegel, welcher im Gang hing. Seine Haare sahen ein wenig unordentlich aus, wahrscheinlich durch das Waschen gestern. Er legte den Waffengurt samt Schwert ab und fuhr sich ein paarmal mit den Händen durch seine Frisur, nun lag alles wieder einigermaßen. Und sogar ohne Kamm, dachte er belustigt, nahm seine Waffe wieder auf und schritt die Treppe zur Empfangshalle hinab.
Unten angekommen herrschte hier eine akzeptable Betriebsamkeit, und erst sah Milan die Bretonin gar nicht, welche in einer Zeitung vertieft war. Nachdem er sie jedoch entdeckt hatte, ging er auf sie zu. "Guten Morgen, Meryann", sprach er sie an, setzte sich jedoch nicht neben sie, sondern blieb samt Waffe und Gurt in der Hand stehen. Nach einer kleinen Pause redete er weiter. "Darf ich fragen, wie eurer tag heute aussieht? Was habt ihr noch vor?", und im nächsten Moment kam ihm diese Frage nur allzu durchschaubar vor; aber er verzog keine Miene und lächelte sie offen an.

Andromeda
18.08.2010, 14:41
Meryann sah auf, als Milan vor sie trat. "Guten Morgen.", erwiederte sie seinen Gruß freundlich. Auf die Frage, was sie vorhatte, überlegte sie kurz. Sie konnte ihn schlecht mit zur Diebesgilde oder anderen mehr oder weniger zwielichtigen Gestalten nehmen, und zum Blumen pflücken? Wie sah dass den aus. "Ich hab nichts bestimmtes vor.", antwortete sie deshalb nur. "Braucht ihr vielleicht einen Stadtführer?", fragte sie, sein Lächeln erwiedernd. Die Zeitung hatte sie wieder auf den Tisch gelegt.

Ich muss doch hilfloser aussehen als ich dachte, aber sie hat Recht, jemand der sich auskennt wäre nicht schlecht. Allerdings hatte er das Gefühl, dass sie sehr wohl etwas anderes vorhatte, da sie etwas brauchte mit ihrer Antwort, aber er ging nicht weiter darauf ein. "Sehr gern. Ich bräuchte eine neue Hose zum Unterziehen, meine Jetzige hat doch schon arg gelitten, außerdem ist sie nicht allzu bequem", und er grinst daraufhin. "Ich dachte da an ein Rüstungsgeschäft, bei mir in der Heimat haben solche Läden eigentlich desöfteren solche Hosen anzubieten. Eine normale so wie ich sie jetzt trage wird abermals nur drücken unter den Beinschinen. Wenn wir also in den Marktbezirk gehen könnten, wäre das gut...". Er wusste zwar mittlerweile, wo sich jener befand, aber ehe er sich durch die verwinkelten Gassen geschlagen hatte nahm er lieber jemanden mit der sich auskannte.

Meryann wußte nicht, ob es sowas in den Rüstungsgeschäften hier gab, ihr stellte sich das Problem mit Kleidung unter Rüstungen nicht. Hier in der Kaiserstadt trug sie ausnahmsweise nicht einmal ihr Amulett, der Ausschnitt des Kleides verdeckte es nicht, und sie trug ungern so offensichtlich Schmuck, der, auch wenn man die Verzauberung nicht sah, nicht gerade billig wirkte. Statt einer Antwort stand sie auf und ging vor Milan zur Tür. Dabei fragte sie, leicht nach hinten gewandt: "Was habt ihr überhaupt als nächstes vor in Cyrodiil?"

"Eine Hose kaufen", antwortet er lachend. Als er so hinter ihr durch die Tür ging und sie musterte, lag ihm noch eine andere Antwort auf der Zunge, die kam ihm aber zu forsch vor. So reihte er sich dann neben Meryann auf dem Weg in den Marktbezirk ein. "Im Ernst, ich habe noch keinen genaueren Plan. Ich wollte das Land erkunden, Aufträge annehmen, Leuten helfen, die Natur kennenlernen...das Übliche halt.". Dass er dabei auch öfters mal seinen Auftraggebern gegen den Karren fuhr indem er einen Auftrag nicht ganz so ausführte wie diese es wollten, ließ er dabei außen vor.

Meryann wählte wieder den Weg über den Palast, wobei sie genauso selbstverständlich durch die Gräber ging, wie am Abend zuvor. Leuten helfen, aber doch sicher nicht aus purem Altruismus?, dachte sie sich etwas amüsiert. "Wesentlich mehr habe ich für die nächsten Tage auch nicht vor.", sagte sie schließlich etwas beiläufig. "Auch wenn ich vermutlich nicht die Art Aufträge suche, wie ihr sie sucht." Dass sie auf Arranges wartete, erwähnte sie nicht. Nicht dass sie ihn verschweigen wollte, aber sie wollte auch keine Missverständnisse aufkommen lassen.

Bei ihrem Weg über den Friedhof musste Milan wieder gedanklich lächeln. Sie schien diesen Weg hier gerne zu wählen. "Wenn ihr euch nicht so wie ich mit einem Wolf oder Bären auf dem Boden herumwälzen wollt, dann sucht ihr sicherlich nicht die Art Auftrag wie ich. Also, was sucht ihr denn?". Sie betraten nun den Marktplatz, welcher um diese Uhrzeit schon recht gut besucht war, und Milan wartete, bis Meryann die richtige Richtung einschlagen würde.

Mit Bären und Wölfen eigentlich nicht unbedingt., dachte sie sich amüsiert bei Milans Worten. "Ich betätige mich gelegentlich als freie Heilerin, für die Menschen, die weder Wert auf einen Tempel noch die Heiler der Magiergilde legen.", sagte sie lächelnd, wobei sie versuchte, Milan unauffällig von der Seite anzusehen, wie er darauf reagierte. "Ausserdem sammle ich alchemistische Zutaten und verkaufe sie entweder direkt oder nachdem ich Tränke daraus gemacht habe." Wenn ich bessere Geräte hätte. Sie waren am fruchtbaren Münzbeutel und dem Büchergeschäft vorbeigelaufen, und über den linken Platz, der wie üblich vollgestellt war mit Kisten und Fässern. Meryann ging auf das Rüstungsgeschäft "Die beste Verteidigung" zu, und betrat es vor Milan. An der Theke direkt gegenüber der Tür stand ein Kaiserlicher, der leichte Rüstungsteile verkaufte, links an der Theke ein Rothwardone, der Teile einer Stahlrüstung auf dem Thresen liegen hatte.

Milan hörte Meryann aufmerksam zu und folgte ihr weiterhin. "Freiberuflerin, ja? Da habt ihr bestimmt dieselben Probleme wie ich mit den Kämpfergilden, welche in mir sowas wie einen Parasiten sehen, der ihnen die Aufträge wegschnappt und das Geschäft zerstört. Aber ich weiß nicht, wie sich das hier in Cyrodiil verhält.".
In der Rüstkammer blickte Milan sich um. Hier schien eine Einteilung nach schweren und leichten Rüstungen vorzuliegen; so schob er sich an Meryann vorbei und wandte sich an den Kaiserlichen. "Seid gegrüßt. Ich suche eine Hose, welche man bequemer als die Normalen unter der Rüstung tragen kann.". Der Kaiserliche stutzte und blickte Milan ernsthaft zweifelnd an. "Wenn ihr eine Hose sucht, was wollt ihr dann hier...", fragte er, und dabei klang er nicht etwa spöttisch, sondern so als wäre er um den verstand des Rothwardonen besorgt. Doch dann sprang der Rothwardone an der benachbarten Theke in die Bresche. "Für gewöhnlich verkaufen wir hier sowas nicht, die Bewohner Cyrodiils haben nunmal nicht so ein Interesse an solcher Kampfkleidung wie wir in Hammerfell. Sie tragen viel lieber ihre normalen Leinenhosen, wobei ich dies nicht recht verstehe, ich empfinde es als sehr unbequem, zumal so eine Anpassung der Rüstung an den Kämpfer nicht möglich ist.". Der Kaiserliche schien nun noch verwirrter zu sein, als hätte er davon noch nie gehört, und zog sich etwas von dem Tresen zurück, um seinen Kollegen Platz zu lassen. Dieser fing an in einer Kiste zu kramen. "Ich wusste, dass irgendwann nochmal jemand auftauchen würde, der mir die hier abkaufen möchte. Ich hätte wetten können, dass es sich dabei um einen Rothwardonen handelt...", und damit legte er zwei gefaltete schwarze Hosen auf die Theke. "Ja, die kenn ich...", meinte Milan nur knapp und befühlte sie kurz. "Macht 150 Septime.". Milan blickte den Mann forschend an. Anscheinend freut er sich, sie los zu werden, das ist in etwa der Preis, den ich in meiner Heimapt zahlen würde. "Einverstanden...", antwortete er, fischte das Geld aus seinen Lederbeutel und nahm sich dann eine der Hosen. "Darf ich...", deutete er die Treppe hinauf und blickte dabei die beiden Händler an. "Bitte, nur zu...", nickten sie. Milan drehte sich zu Meryann. "Wartet bitte kurz, ich zieh mich nur schnell um...", und damit verschwand er die Treppe hinauf.

"Die Gilden dulden in Prinzip auch in Cyrodiil keine große Konkurenz. Allerdings nehme ich ihnen auch nicht unbedingt die Kunden weg.", sagte sie, als Milan an ihr vorbei auf den Kaiserlichen zuging. Bei dem folgenden Gespräch mischte sie sich nicht ein, sie hatte davon eh keine Ahnung. Schließlich bekam Milan doch noch was er suchte, und ging gleich nach oben, um sich umzuziehen. Soll ich euch helfen?, dachte sie, als sie ihm nachsah. Sie hatte es sich gerade noch in Anwesenheit der zwei Händler verkniffen, das auszusprechen, und sagte so nur: "Ich warte draussen.", und verlies das Geschäft nachdem sie sich verabschiedet hatte. Die beiden mußten ja ihr Grinsen nicht unbedingt sehen. Es war inzwischen ein wunderschöner Tag geworden, und ihr war es inzwischen doch danach, etwas vor die Stadtmauern zu gehen. Der Marktbezirk hatte sich inzwischen wieder gefüllt, und es herrschte schon fast Gedränge in den Straßen.

Van Tommels
18.08.2010, 17:45
Oben angekommen zog Milan seine Stiefel aus und legte die Beinschienen und den Gürtel ab. Danach entledigte er sich seiner alten Hose und warf sie in ein Behältnis, in dem schon alte Stoffkleidung herumlag, danach zog er sich die neue Hose an. Sie ging ihm bis knapp über die Knie und schmiegte sich eng an den Körper an, aber ohne dabei einschnürend zu wirken. Ja, diese Hosen kannte er aus Hammerfell. Sie veränderten die anatomische Form der Beine so gut wie gar nicht, da sie aus sehr dünnem Stoff waren und sich wie eine zweite Haut anschmiegten. Als er die Beinschienen wieder anlegte, fühlte sich das schon viel besser an als mit seiner alten Hose. Schnell legte er auch noch den Rest an und ging dann wieder die Treppe hinunter. "Passt wie angegossen...", meinte er und blickte sich nach Meryann um. "Sie ist schon draußen", sagte der Rothwardon zu Milan, welcher sich daraufhin bedankte, die zweite Hose einpackte und dann das Geschäft verließ.
Mit der Hose auf dem Arm trat er von hinten an Meryann heran. "Ich müsste nochmal zum Haupttor und die Hose hier in meinen Satteltaschen verstauen, eine Tasche habe ich nicht bei mir", sprach er und wusste nicht, dass er damit genau ihre Vorstellungen vom weiteren Verlauf des Tages traf.

Und sie musste noch einmal in das Hotel, ihr Bogen war noch dort, und ohne wollte sie dann doch nicht ins Unterholz vor der Kaiserstadt. Sie sah Milan kurz überlegend an. Jetzt frag ihn schon. "Ich muss auch zum Haupttor, vor der Kaiserstadt ist eine alte Festungsruine, da wachsen einige Pflanzen und Pilze..." sie hoffte, dass er von selbst seine Begleitung anbieten würde, sie wußte nicht was er für ein Bild von ihr bekommen würde, wenn sie einfach fragte. "Vorher müsste ich allerdings noch kurz etwas aus dem Hotel holen.".

"Zutaten? Da komm ich mit, wenn es euch beliebt, ein wenig die Umgebung zu erkunden kann ja nicht schaden.". Und wer weiß, vielleicht redet sie ein wenig über Alchemie, da kann ich bestimmt noch etwas dabei lernen. Bis jetzt reichte mein Wissen zwar aus, aber man weiß ja nie. So begab er sich mit Meryann zurück zum Hotel.

"Es würde mich freuen.", sagte sie lächelnd. Im Hotel angekommen wartete Milan in der Eingangshalle, während sie den Schlüssel vom Empfang holte und in ihr Zimmer ging. Lange kann ich mir das Zimmer hier nicht mehr leisten..., dachte sie nicht ohne bedauern. Man konnte sich auch wirklich daran gewöhnen. Sie beschloss, sich nicht umzuziehen, sondern hängte sich nur ihr Amulett um, nahm die Tasche, allerdings ohne den Mörser und schließlich noch den Köcher und ihren Bogen. Sie hängte den Köcher auf den Rücken, dann die Tasche schräg über die Schulter und schließlich den Bogen. Irgendwann muss ich mir was anderes dafür überlegen. Sie ging wieder nach unten, und nachdem sie den Schlüssel abgegeben hatte, verließen sie das Hotel und gingen vor das Stadttor, wo auch die Ställe der Kaiserstadt waren.

An den Ställen angekommen, bat Milan die Bretonin darum, kurz zu warten. Geschwind ging er zu seinem Pferd und stopfte die Hose in die Satteltasche, welche neben der Box hing. Gleichzeitig nahm er einen Ausdauer- und einen Schildtrank heraus und befestigte diese seitlich an seinem Gürtel. Dann eilte er zu Meryann zurück und ging mit ihr Richtung Brücke.
Darauf angekommen, überquerten sie das steinerne Bauwerk. Milan schaute dabei auf den See hinaus, welcher klar und ruhig war. Dann warf er einen seitlichen Blick auf Meryann, ohne etwas zu sagen. Baden wäre eine Idee, die ich ihr irgendwann nochmal vorschlage, schwelgte er in Gedanken und ging mit ihr weiter.

Als sie die Brücke überquert hatten und an der Herberge vorbei gingen, konnte man vorn schon die ersten Mauerteile der Ruine erkennen. Sie liefen zuerst schweigend nebeneinander her, was Meryann aber nicht unangenehm vorkam, und die Stille hier draußen nach der eher hektischen Kaiserstadt störte sie auch nicht. "Ihr kennt euch auch mit Alchemie aus?", fragte sie ihn schließlich. Inzwischen waren sie dem Weg nach rechts gefolgt, an den Überresten einer Mauer entlang, über die blaue Prunkwinde wuchs. Meryann begann gerade ein paar Blüten abzupflücken und mangels besserer Gefäße in ein Fläschchen mit etwas breiterem Hals zu stecken. Ein paar Meter weiter vorn führte ein kleiner Pfad zur eigentlichen Ruine, zwischen deren Steinen noch mehr Pflanzen wuchsen. Es musste einmal eine relativ große Festung gewesen sein, man konnte Überreste von mehr als einem Turm sehen.

Milan war etwas verblüfft über die Frage, schließlich hatte er der Bretonin keinen Anlass dazu gegeben, zu glauben, er würde auch etwas von Alchemie verstehen, auch wenn es wirklich so war. "Ein wenig, ja. Mein Wissen beschränkt sich jedoch weitestgehend darauf, welche Ingredienzien man aus Tieren und Kreaturen gewinnen kann. Zum Einen brauch ich dies für einfache, eigene Tränke, größtenteils aber ist das Sammeln solcher Zutaten Teil eines Auftrags. Das 'Behältnis' einer Bestienleber wehrt sich nun mal etwas intensiver als ein Pilz", und er schaute sich ein wenig in der Gegend um.
Mit der Zeit kamen sie immer näher an die Ruine heran. Milan musterte das alte zerstörte Bauwerk, während Meryann die Augen auf dem Boden hielt und nach Gräsern und Pilzen Ausschau hielt, welche hier zugegebener Maßen in Massen vorhanden waren. Sie waren inzwischen relativ weit vom Weg entfernt, und der Rothwardon ging noch ein Stück in die Ruine hinein, als er plötzlich ein tiefes Grunzen hörte. Er legte die Hand an den Schwertgriff, nahm es lautlos vom Rücken und spähte in die Ruine hinein, konnte durch das hohe Gras aber noch nichts erkennen. Das Schwert hielt er locker vor sich in der rechten Hand.

Mit Teilen von Tieren oder Bestien kannte sich Meryann weniger aus, eher mit Teilen von Untoten Kreaturen, aber das musste sie ihm jetzt nicht unbedingt auf die Nase binden. Meryann hörte das Grunzen ebenfalls, als sich Milan ein paar Schritte von ihr entfernt hatte. Verflucht, Oger?? Bei Oger war eigentlich die beste Taktik, unsichtbar zu werden und dann zu rennen, zumindest wenn sie ihnen allein begegnete. Die Viecher waren so dämlich, selbst wenn sie Meryann riechen konnten, wurde sie unsichtbar nicht verfolgt. Sie trat leise zu Milan, der sein Schwert gezogen hatte. Kannte er Oger überhaupt? Sie griffen zwar mit nichts als den blanken Händen an, waren aber Stark und ziemlich schwer umzubringen. Sie konzentrierte sich auf die Beschwörungsformel für einen Daedroth, der stand dem Oger an Größe und Masse kaum nach. sie sprach den Spruch noch nicht, es gab noch die - wenn auch kleine - Hoffnung, dass der Oger sie nicht gesehen hatte. Wer sagt überhaupt, dass es nur einer ist? Sie hatte Milan fast erreicht, und wollte ihm gerade signalisieren, dass sie besser verschwinden sollten, da hörte sie auch schon den Kampfschrei des Ogers. Der Boden erzitterte als dieser mit wuchtigen Schritten, dabei aber erstaunlich schnell, aus der Ruine gerannt kam. Meryann überlegte keine Sekunde länger, hob die Hand, und noch vor Milan entstand aus einer roten Nebelwolke ein Daedroth. Dieser schüttelte sich kurz, scheinbar behäbig, während er seinen Schildzauber sprach, da war der Oger auch schon heran. Er wurde von dem Daedroth mit einem Feuerzauber empfangen und taumelte ein Stück zurück. Dieser setzte gleich nach und Biss mit der krokodilartigen Schnauze in dessen Schulter. Der Oger schlug derweil kräftig mit den monströsen Pranken zurück. Meryann merkte, dass der Daedroth auch ordentlich einstecken musste, und bei einem kräftigen Hieb des inzwischen angeschlagenen Ogers löste sich die Kreatur Oblivions wieder in einen irisierenden Lichtkranz auf.

Milan zögerte, als er das Grunzen hörte, denn er kannte diese Tonlage nicht. Erst als plötzlich Meryann neben ihm stand, daraufhin das Brüllen ertönte und der Boden leicht bebte unter den Schritten des Ogers, konnte sich der Rothwardon vorstellen mit was er es hier zu tun hatte. Das Wesen, welches da angerannt kam, überragte Milan um ca. eine Kopfhöhe und war mindestens dreimal so breit wie er selbst. Der Kopf war geradezu winzig im Vergleich zu dem Rest des Körpers, inklusive der muskelbepackten Arme. Er wollte gerade das Schwert heben, als sich ein Daedroth vor ihnen aus den Boden stampfte und den Oger angriff. Milans Blick verriet Verwirrung und er schaute Meryan verwirrt an. Eine Beschwörerin ist sie auch noch? Ich wusste doch, dass sie mir nicht alles gesagt hat. Aber Moment mal. Sie scheint Friedhöfe besonders zu mögen und ist eine Beschwörerin; kann es wirklich sein, dass..., aber weiter kam der Rothwardon nicht mit seinen Gedanken, denn in diesem Moment zerstob der Daedroth in tausende Lichtteilchen und verschwand.
Er überlegte nicht lange, hob das Schwert und lief etwas schneller als wenn er gehen würde auf den Oger zu, welcher offensichtlich verletzt war. Aber Milan unterschätzte die Kreatur trotzdem nicht, wusste er doch um ihre Stärke. Kaum war er bei dem Riesen angekommen, holte dieser auch schon aus und schwang brüllend seine Faust. Der Kämpfer duckte sich relativ leichtfertig darunter weg, auch der Schlag der anderen Faust verfehlte sein Ziel. So kräftig diese Wesen waren, genauso schwerfällig bewegten sie sich auch, und dies war eine seiner zwei Schwächen; die Zweite fixierte Milan, als er unter dem Schlag wegtauchte und in der Bewegung mit dem Schwert ausholte. Elegant schwang er das Schwert in der rechten Hand und platzierte die Schneide seitlich am linken Knie des Ogers. Dieser brüllte auf und wollte noch einmal zuschlagen, aber Milan stand schon längst nicht mehr vor ihm. Er hatte sich an der linken Seite des Ogers vorbeigedreht und dabei das Schwert bis zur Kniekehle des Monsters mitgezogen. Kaum stand er hinter ihm, drehte er sich mit dem Körper und durchtrennte dabei die Sehnen. Die Klinge löste sich, schwang herum und traf die Kehle des anderen Knies. Der Oger brüllte vor Schmerzen und seine Beine gaben nach. Er knickte ein und musste sich auf den Pranken abstützen um nicht noch weiter vorneüber umzufallen. Milan stand immer noch hinter ihm; nun trat er einen Schritt zurück und sprang das Monstrum von hinten an. Er landete auf dessen Rücken, packte das Schwert mit beiden Händen und stieß es mit Schwung von oben schräg in das Genick des Ogers; dreiviertel der Klinge verschwanden in dem monströsen Körper. Seine Arme gaben nach, die dunklen aggressiven Augen verdrehten sich, und dann kippte er einfach nach vorne um und blieb regungslos liegen.
Milan stand immer noch auf dem Rücken des Ogers; erst jetzt stieg er von ihm herunter und stieß mit dem Fuß gegen den kleinen Kopf. Als sich keine Reaktion zeigte, schaute Milan zu Meryann und hatte einen gleichgültigen Gesichtsausdruck aufgesetzt. "Ist wohl tot...", meinte er nur schulterzuckend und deutete auf den fleischigen Berg vor sich.

Andromeda
18.08.2010, 19:58
Milans verwirrten Blick hatte sie nicht bemerkt, sie hatte sich auf den Daedroth konzentriert. Als dieser verschwand, ging er auch schon auf den Oger zu. Oh nein... Nicht dass Meryann kein Vertrauen in Milans Schwertkünste gehabt hätte, aber sie kannte Oger, auch wenn dieser schon verletzt war, war er immer noch ziemlich gefährlich. Als sie sich überlegt hatte, was sie als nächstes tun sollte, und um ihre Hand das flimmern eines Lähmzaubers sichtbar wurde, gingen die beiden auch schon aufeinander los. In dem folgenden Kampf war es ihr unmöglich, irgendwie einzugreifen. Das brauchte sie auch nicht, Milan schien schnell die Schwachstellen der Kreatur erfasst zu haben, und nach einem gewagten Sprung auf deren Rücken stieß er ihr das Schwert von hinten ins Genick. Nicht schlecht., dachte sie, löste den Zauber wieder, und sah ihn bewundernd an. "Ja. Das war ein Oger, oder kennt ihr solche Kreaturen bereits? Stark, dumm, und ziemlich hart im Nehmen. Ich glaube man benutzt ihre Zähne für Alchemie, fragt mich nur nicht, wofür genau."

"Nur aus Büchern...", meinte er mit einem Blick auf das tote Ungetüm. Dann kletterte er erneut auf den Rücken der Bestie, griff sein Schwert und zog es langsam heraus. Es war mit Blut getränkt; Milan drehte sich um und wischte die Klinge an den Lendenschurz des Ogers ab, bevor er es sich wieder auf den Rücken schnallte. Dann sprang er wieder auf den Boden und ging zum Kopf. "Ja, die Zähne, auch das las ich", und plötzlich hatte er eine spitze, kleine dolchartige Klinge in der Hand. Seine Handschuhe zog er aus und legte sie neben dem Oger auf den Boden, dann kniete er sich neben den Kopf des Monstrums hin und drehte dessen Kopf zur Seite, sodass man sein Gesicht sehen konnte. Er drückte gegen den Kiefer, der Mund öffnete sich und offenbarte eine Reihe von scharfen Zähnen. Ohne mit der Wimper zu zucken setzte er die breite Klinge an der Oberseite des fauligen Zahnfleischs an und rammte die Klinge bis zum Anschlag hinein. Er hebelte ein wenig hin und her, und schließlich stemmte er einen Zahn heraus, welcher auf den Boden fiel. Dies wiederholte er bei allen Vorhandenen, was etwas dauerte, und nachdem er fertig war, sahen seine Hände aus wie als hätte er stundenlang in Innereien gewühlt. "Das geht bestimmt noch eleganter, aber ich habe bestimmt noch viel Gelegenheit zum Üben", meinte er lapidar, erhob sich mit den Zähnen in der Hand und wischte sie notdürftig an den Lendenschurz ab, ebenso seine Hände. Er holte ein kleines Lederbeutelchen hervor, ließ die Zahne hineinfallen und verschnürte es. Dann hob er seine Handschuhe auf, nahm Meryanns Hände und legte das Beutelchen mit den Zähnen hinein, wobei er ihre hand leicht drückte und sie anlächelte. Er ließ sie los und zog seine Handschuh wieder auf. "Habt ihr alles beisammen an Zutaten?", fragte er nun und blickte sich auf dem Boden um.

Sie war neben neben Milan in die Hocke gegangen, und sah zu, wie er dem Oger die Zähne entfernte. Das ganze eher beiläufig als interessiert, der Anblick ekelte sie jedenfalls nicht an, so dass sie mit Absicht wegsehen würde. Sie hatte schon Leichen in sämtlichen Stadien des Zerfalls gesehen, und zum Teil auch grob wieder zusammengeflickt, bevor sie wieder erweckt werden konnten. Übungsmaterial war schwer zu bekommen, und sie war damals froh gewesen, überhaupt welche zu haben. Als er fertig war, erhob sie sich, und wollte gerade vorschlagen, zu gehen, als er ihr den Beutel mit den Ogerzähnen in die Hand drückte. Dabei hielt er ihre Hand einen Moment, und lächelte sie an. Das er seine Hände nur notdürftig an der Kleidung des Ogers abgewischt hatte, störte sie in diesem Moment überhaupt nicht, sie genoss nur die angenehme Berührung seiner warmen Hand, sah ihm tief in die grauen Augen, und fand es fast schade, als er sie wieder loslies. "Ja, ich denke schon.", sagte sie auf seine Frage. "Lasst uns zurück gehen.".

Milan nickte und verließ mit Meryann die Ruine. Als sie an der Brücke ankamen, hielt der Rothwardon inne und deutete seitlich den Hang hinunter. "Ich würde mir gerne noch die Hände waschen", und ohne einen Protest zuzulassen legte er kurzerhand einen Arm um sie und lenkte sie mit leichtem Zug den Hang zum Ufer des Sees hinunter.
Unten angekommen, ließ Milan von Meryann ab und trat an das Wasser. Hier kniete er sich hin, zog seine Handschuhe aus und zog sie durch das Nass, welches noch recht kühl war. Danach wusch er sich die Hände gründlich und blickte dabei in das Spiegelbild im Wasser. Er hatte ein paar kleine Blutspritzer im Gesicht, welche er vorhin noch gar nicht bemerkte; so entfernte er noch diese.

Bevor sie noch Gelegenheit fand, zu Antworten, legte Milan schon den Arm um sie und zog sie zum Ufer. Sie kniete sich neben ihn, nachdem sie den sperrigen Bogen mit einer schnellen Bewegung vom Rücken genommen und neben sich gelegt hatte, etwas zu nahe vielleicht, und langte ebenfalls mit der Hand ins Wasser. "Viel zu kalt...", sagte sie bedauernd. Den Zusammenhang, in dem sie das meinte, lies sie allerdings offen. Ausserdem gibts hier Schlachtfische. Den Beutel mit den Ogerzähnen hatte sie zu den anderen Sachen in ihre Tasche getan. Wußte Milan überhaupt, was die Zähne Wert waren? Vermutlich nicht, selbst wenn, sie würde den Erlös mit ihm Teilen, oder es ihm wenigstens Anbieten.

Milan setzte sich zurück und legte dabei vorher sein Schwert samt Gurt neben sich auf den Boden. Dann betrachtete er Meryann dabei, wie sie halbherzig in dem Wasser planschte und irgendwas von zu kalt murmelte. Ich hätte nicht übel Lust, sie einfach mal hineinzuschubsen, aber..., ging ihm dabei durch den Kopf und er musste schmunzeln.
Dann aber kam er mit Gedanken wieder zu dem Kampf gegen den Oger zurück, und zwangsläufig dachte er an Meryanns Beschwörung. Was hast du schon groß zu verlieren? Frag sie einfach.... Er räusperte sich und fragte wie beiläufig: "Sagt mal, was könnt ihr denn noch so beschwören...", und ein ganz gewisser Unterton schwang in seiner Stimme mit als er sie mit seinen grauen Augen fixierte um jede ihrer Reaktionen zu bemerken.

Auf seine Frage sah sie ihm in die Augen, wobei sie sich bemühte, möglichst gleichmütig zu schaun, als wäre diese Frage ganz normal. Sie wußte immer noch nicht genau, wie er zu dem Thema stand, eigentlich wußte sie überhaupt nicht mehr, als dass er anscheinend auf Friedhöfen schon mit Untoten zu tun gehabt hatte. Sie sah ihn nun ebenfalls forschend an, und ihr wurde bewußt, dass sie ihr langes Schweigen schon so gut wie verraten haben mußte. Nun ja, was hatte sie schon groß zu Verlieren, und nicht jeder der Skelette für kurze Zeit beschwor, praktizierte auch wirklich nekromantische Rituale. "Abgesehen von Kreaturen oder Waffen aus den Ebenen von Oblivion, auch das ein oder andere Skelett...", antwortete sie, wobei sie Milan noch immer studierend in die Augen sah. Auch wenn sie nicht wirklich damit rechnete, dass er gleich schockiert nach den Wachen rufen würde, erinnerte sie sich doch zu gut an die Situation mit Arranges in dem Boot. Damals war das ganze immerhin in einem Mordversuch geendet, wenn auch die Gründe etwas anders gewesen waren.

Van Tommels
18.08.2010, 21:26
Das ein oder andere Skelett...soso..., aber anstatt schockiert oder resigniert zu reagieren, fing der Rothwardon an zu schmunzeln. "Da kommen wir der Sache schon näher. Skelette. Ist ja schonmal ein Anfang.". Nach einer kleinen Pause grinste er noch breiter. "Und wie sieht es mit den anderen Dingen, die ihr Totenbeschwörer so durchführt? Diese Blutrituale und in Exzessen endenden Orgien, bei denen ihr die Dämonen der Unterwelt anruft und ein Wesen aus der untersten Schublade des Seins zu Tage befördert?". Diese Frage klang wie ein nicht ernst gemeinter Scherz, jedoch hatte sie tiefgründigere Bedeutung als es zunächst schien. Milan hoffte auf den Schockeffekt dieses Scherzes und dass er irgendwas an der Reaktion Meryanns feststellen konnte, was sie in irgendeiner Weise verriet. Zum anderen aber wollte er sie auch ein wenig necken. Aufmerksam wartete er, bis seine Frage seine volle Wirkung entfaltet hatte.

Wir Totenbeschwörer. So, du meinst also, dass ich da jetzt drauf einsteige?, dachte sie sich amüsiert. Sie konnte in der Richtung nicht viel schocken, sie kannte die Meinung der Menschen hier zur Nekromantie, auch wenn sie sich selbst sehr selten als Nekromantin zu erkennen gab. Sie war sich allerdings immer noch nicht ganz über die Absichten Milans mit dieser Aussage im klaren, deshalb war sie immer noch vorsichtig. Sie lächelte ihn an, als sie ausweichend Antwortete: "Kurzfristig einen Untoten zu rufen, ist etwas anderes, als wirklich praktizierte Nekromantie.". Dann gab sie sich einen Ruck, und fügte noch mit einem leichten Grinsen hinzu: "Aber wäret ihr arg enttäuscht, wenn ich euch sagen müsste, dass die Gerüchte über wilde Orgien maßlos übertrieben sind?" Mit Exzessen und Orgien hatte es tatsächlich wenig zu tun, dafür erforderte so ein Ritual zuviel Konzentration und Disziplin. Es gab natürlich Sekten innerhalb der Nekromanten, bei denen das so ausartete, allerdings konnte Meryann die nicht ernst nehmen, und die beschworenen Resultate waren bestenfalls erbärmlich.

Zuerst war Milan mit der Antwort gar nicht zufireden, er hatte sich mehr erhofft. Als Meryann dann jedoch nachlegte, konnte er einfach nicht mehr umhin, grinste breit und strich sich mit der nassen Hand durch die Haare, wobei er die Bretonin musterte. Schlagfertig ist sie, dass muss ich ihr lassen. Schließlich antwortet er: "Sehr enttäuschend, in der Tat...". Keine wirklich eindeutige Stellungnahme von ihr, aber ihre Ergänzung lässt schon tief genug für den Anfang blicken.

"Wie steht ihr denn zu diesem Thema?", fragte Meryann unvermittelt, immer noch lächelnd aber mit einem ernsthaft interessierten Ton in der Stimme. Jetzt wollte sie es wissen. "Soweit ich weiß, ist Nekromantie in Hammerfell nicht gern gesehen..." Das war geraten, aber wäre sie dort geduldet oder gar gefördert worden, hätte sie es vermutlich irgendwie erfahren.

Jetzt endlich verstand Milan. Sie hatte Hemmungen, es zu sagen, weil sie nicht wusste, wie er dazu stand. Anscheinend gab es hier genausolche fanatischen Leute wie in Hammerfell, die in Nekromantie etwas Gottesunwürdiges sahen. "Die Meinungen sind geteilt, ein offizielles Gesetz dagegen gibt es bei uns nicht; allerdings ist es vielerorts üblich, dass man nichts von der Totenbeschwörung hält. Praktizieren darf man sie an freigegebenen Körpern, dies trifft zum Beispiel auf Leichen vom Schlachtfeld zu oder wenn jemand vor seinem Ableben sich damit einverstanden erklärt hat. Ich muss aber zugeben, dass nicht selten Anhänger dieses Arkay-Kultes gerne das Gesetz in die eigenen Hände nehmen...", aber jetzt wurde er sich bewusst, dass er ihre erste Frage übergangen hatte. "Ich selbst habe nichts gegen Nekromantie, werde euch also nicht, sollte das zutreffen, zu einem Priester schleifen und euch exorzieren lassen...", und dabei lächelte er sie aufmunternd an, wobei er in Gedanken hinzufügte, den Blick direkt auf ihre Augen gerichtet: ...aber wenn du mich noch länger so anschaust, bestimmt woanders hin.

"Exorziert wird hier weniger, dafür auf einigen Höfen in der Wildniss durchaus auf dem Scheiterhaufen verbrannt." Das sollte scherzhaft klingen, was ihr allerdings nicht so ganz gelang, denn es war bitterer Ernst. "Die Magiergilde hier ächtet die Nekromantie, und will uns am liebsten mehr oder weniger ausrotten." Damit gab sie zu, was sie war. "Es gibt mit Sicherheit einige, die das verdienen, aber nicht jeder Mordet dafür. Es ist auch nicht unbedingt respektlos den Toten gegenüber...", sagte sie etwas unsicher, wobei sie ihm in die Augen sah. Warum rechtfertigte sie sich überhaupt so? Irgendwie wollte sie nicht, dass er sich jetzt vor ihr ekelte, selbst wenn man der Nekromantie offen gegenüber stand, fanden es doch die meisten zumindest befremdlich, verweste Leichen anzufassen und zu präparieren.

Er hörte ihr aufmerksam zu, was sie sagte. Wirklich ruhig mit einem Nekromanten hatte er noch nie geredet, bis jetzt wollen alle Totenbeschwörer, denen er bis jetzt begegnet war, nur ihre Geheimnisse hüten und griffen ihn an, wenn es sein musste mit bloßen Händen. Jetzt aber saß eine Solche leibhaftig hier, nur wenige Zentimeter von ihm entfernt, und schaute ihn mit ihren großen Augen abwartend und forschend an. Er grübelte. Macht mir das was aus? Irgendwie nicht. Oder ist das jetzt nur die Überraschung über diese Erkenntnis, dass sie wirklich...in Toten herumwühlt und diese wieder zum Leben erweckt? Nein. Im Gegenteil, sie muss sich doch völlig allein auf der Welt vorkommen, für gewöhnlich ist sie bestimmt eine Einzelgängerin. Milan beschloss, ihr zu vermitteln, dass er das Ganze nicht so sah wie sie wahrscheinlich vermutete. So blickte er gespielt nachdenklich eine Weile schweigend auf das Wasser, seufzte kurz, blickte die Bretonin wieder an und fragte mit gespielt traurigem Tonfall: "Und ihr macht wirklich keine orgienbehafteten Blutrituale...?", wobei aber schon wieder ein Lächeln seine Lippen umspielte.


Meryann war sich immer noch nicht sicher, wie Milan reagieren würde, als er schweigend auf das Wasser sah. Sie war auch durchaus bereit, ihr Geheimnis zu verteidigen, wenn es sein mußte. Und Lähmzauber waren immer erstmal unauffällig... Als er sie schließlich ansah und mit einem Lächeln nochmal auf die Rituale ansprach, fielen die letzten Bedenken von ihr ab, dass er seine Meinung zu dem Thema doch noch einmal ändern könnte. "Blutig? Manchmal. Orgien? Nein.", sagte sie grinsend. "Naja, solche Verirrungen gibt es, aber die Beschwörungen sind dafür mieserabel, was man so erfährt jedenfalls...".

"Nennt es doch nicht gleich Verirrungen...das klingt so negativ...", antwortet er darauf nur und erhob sich dann. Den Waffengurt hob er vom Boden auf und legte ihn sich um, dann reichte er meryann, welche am Boden saß, die Hand.

Andromeda
19.08.2010, 21:42
Sie lies sich von Milan aufhelfen, nahm ihren Bogen und sagte: "DAS sind wirklich Verirrungen. Ohne sie hätten wir wesentlich weniger Ärger." Das Lächeln in ihrem Gesicht und ihr freundlicher Tonfall liesen die Worte weniger scharf erscheinen, aber es wurde deutlich, dass sie es ernst meinte. Es war erst Mittag, wie Meryann mit einem Blick in den Himmel feststellte. "Wart ihr schon am Hafen?"

Der Rothwardon schüttelte den Kopf. "Wisst ihr, ich war froh, dass ich in dieser Stadt überhaupt mich ansatzweise zurechtfand. Aber wir haben ja Zeit, dann können wir ebenso eine kleine Stadtführung machen.". Im Grunde hatte er wirklich keinen Schimmer, wo er als nächstes hinsollte, vielleicht ergab sich ja am Hafen ein neuer Auftrag, wer weiß, die nahe Zukunft würde es zeigen.

Sie gingen den Weg wieder zurück, über die Brücke bis in den Talos-Platz Bezirk. Den Bogen und ihre Tasche lies Meryann wieder im Hotel, in der Stadt war es ohnehin keine gute Idee, sich mit Pfeilen zu wehren, hier waren zuviele Menschen unterwegs. Dann gingen sie nach Rechts, durch den Tempelbezirk bis zum Hafenviertel. "Gebt auf eure Sachen acht, die Diebesgilde ist am Hafen ziemlich aktiv.", sagte sie zu Milan. Sie kannte zwar einige der Mitglieder dort, und wurde so meistens in Ruhe gelassen, aber es gab immer wieder neue, die es denoch versuchten. Sie gingen am Leuchturm vorbei über den Steg durch das Hafenbecken. Sie gingen an den vor Anker liegenden Schiffen vorbei, durch die hektische Betriebsamkeit des Hafens. Als sie am fast am Ende der Docks angekommen waren, hörte Meryann schon das laute Gebrüll der zwei Seemänner, die dort auf einen Kaiserlichen in feiner Kleidung einredeten. Eigentlich beschimpften sie ihn mehr, nur konnte sie noch nicht genau verstehen, um was es ging. Der Kaiserliche konnte von der Hafenverwaltung sein. Da erklang aus dem Bauch des Schiffes plötzlich lautes Poltern, was alle drei veranlasste, sich selbigem erschreckt zuzuwenden. "Wie lange will diese Wache noch behaupten, sie hätte keine Zeit für uns? ES REICHT!" legte einer der Seefahrer gerade wieder los. Es waren Nord, konnte Meryann jetzt sehen.

Als sie den Hafen betraten, ließ der Rothwardon seine Hände in die Manteltaschen gleiten; an seine Habseligkeiten am Gürtel kam sowieso niemand heran durch die Länge der Bekleidung, und was die Taschen anging, die hatte er abgedeckt.
Auf ihrem Weg durch das Hafenbecken wurde er von einigen gemustert, aber mittlerweile war er dies gewohnt.
Den Streit der drei Männer konnten sie jetzt verfolgen, da sie nun quasi danebenstanden.
"Die Wache wird sich so schnell wie möglich der Sache annehmen", erklärte der Kaiserliche ruhig und diplomatisch, nachdem das Gepolter verklungen war. Die beiden Nords aber erhoben wieder ihre Stimmen. "Habt du das nicht gehört? Was immer da unten ist macht aus dem laderaum kleinholz. So wichtig kommen dir unsere Waren vielleicht nicht vor, aber das ist UNSER Profit!". Die Nords ließen ganz offensichtlich alle Höflichkeitsfloskeln fallen. Der Kaiserliche aber faltete nur die Hände, schaute kurz zum Schiff und meinte dann "Gegen eine Unkostenpauschale von 500 Septimen schicke ich euch jetzt sofort ein paar Wachen. Ansonsten müsst ihr warten.".
Milan blickte die Nords an, diese waren jetzt kurz vorm Explodieren, packten den Kaiserlichen am Kragen und hoben ihn in die Höhe. Milan löste sich von Meryanns Seite und trat zu den drei Männern, die Augen des Beamten waren weit aufgerissen vor Angst. "Ich mach's für 200", sprach der Rothwardon die beiden Nords trocken an und wartete auf eine Reaktion der beiden.
Diese waren zunächst verblüfft und musterten Milan eindringlich. Erst als ihr Blick auf das Schwert auf seinem Rücken fiel, breitete sich ein Anflug von Freude auf den gesichtern aus und sie ließen den Beamten los, welcher daraufhin grob auf dem Boden fiel, wo er erst einmal geschockt sitzenblieb. "Das ist doch mal ein Wort, einverstanden!", freute sich der Größere der beiden Nord und schüttelte Milan kräftig die Hand. Der Rothwardon drehte sich zu Meryann um und blickte entschuldigend Lächelnd drein. "Bin gleich wieder da...", sagte er zu ihr, ging dann an den Nord vorbei und die Planke zum Schiff hinauf.

Meryann schaute Milan überrascht nach, war ihr erster Impuls doch, ihm sebstverständlich zu folgen. Inzwischen hatte sich der Kaiserliche wieder aufgerappelt und rieb sich sein schmerzendes Hinterteil, auf dem er unsanft gelandet war. Nachdem er weder von Meryann noch von den beiden Nords weiter beachtet wurde, ging er mit finsterem Gesichtsausdruck zurück zur Hafenverwaltung. Von den Nords kam kein Wort, sie sahen nur stumm auf das Schiff, in dem Milan gerade verschwunden war. Sie rang noch mit sich, ob sie ihm einfach folgen sollte, allerdings wollte sie ihn nicht stören oder anhänglich wirken. Da kam gerade wieder ein Poltern aus dem Bauch des Schiffes, was von den Nords mit lauten Flüchen quittiert wurde. Immerhin waren sie sofort still, als ihr Blick auf Meryann fiel. Diese achtete jedoch nicht darauf, hatte sie doch gerade eine Entscheidung gefällt. Sie ging langsam die Planke hinauf, als einer der beiden realisierte, was sie vorhatte. "Halt, ihr könnt da nicht rein, das ist zu gefährlich!", rief er ihr hinterher. "Haltet mich doch auf.", sagte sie nur halblaut, und ging einfach weiter. Es mußte den Nords auch wirklich seltsam vorkommen, wie eine scheinbar unbewaffnete, zierliche Bretonin ein Schiff betrat, auf dem Monster, Geister oder was auch immer hausten. Sie ging durch die offene Tür zur Kajüte des Kapitäns und den unteren Decks, durch die Milan vor ein paar Minuten verschwunden war. Als sie ausser Sichtweite der Menschen am Hafen war, sprach sie einen Unsichtbarkeitszauber und ging vorsichtig weiter in das Schiff.

Nachdem Milan das Deck des Schiffs erreicht hatte, blickte er zur offenen Tür der Kapitänskajüte. Anscheinend war dies der einzige Zugang zum Unterdeck, und der Rothwardon betrat den Raum schließlich.
Im Inneren war alles relativ schlicht eingerichtet, der Kapitän schien wohl auch ein Nord zu sein, denn von Ordnung hielt dieser ganz offensichtlich wenig, dafür umsomehr von Metkrügen, welche überall vertreut herumstanden. Abermals polterte es im Lagerraum. Nur ein paar umgefallene Kisten, was immer da unten ist macht wenig bis gar keine Eigengeräusche, ungewöhnlich. Vorsichtig stieg Milan die Leiter in's Mitteldeck hinab und sah sich abermals um. Hier waren die Mannschaftsquartiere, und auch diese sahen nicht viel anders aus als wie man sich die eines Nordschiffs vorzustellen hatte. Langsam, bedächtig und betont leise schlich Milan den Hauptgang hinunter, dabei achtete er auf jegliches Knarren der Bodendielen; das Schwert hatte er noch nicht gezogen.
Endlich, nachdem er bei dem ein oder anderen Knarren innegehalten hatte, war er an der Leiter zum Lagerraum angelangt; auch diese Luke stand offen, und von unten drang ein eigenartiges leises Schaben empor. Der Rothwardon warf einen Blick in die Dunkelheit, konnte aber durch die schwache Beleuchtung, welche nur von vereinzelten kleinen Laternen herrührte, nichts entdecken in der Nähe der Leiter. Jetzt kletterte er hinab und stand dann im Lagerraum; hier mutete alles auf den ersten Blick sehr ordentlich an, am anderen Ende aber sah Milan viele umgeworfene und auch offene Kisten, ebenso war das Schaben jetzt lauter geworden. Gerade als der Jäger sein Schwert lautlos vom Rücken nahm, verschob sich plötzlich die Kiste ganz hinten an der Wand um ein paar Meter und krachte an die verzurrten Fässer an der Schiffswand. Es polterte ohrenbetäubend. Was ist denn das..., fragte sich Milan langsam wirklich etwas beunruhigt und setzte sich schließlich leicht geduckt in Bewegung, auf die Geräuschquelle zu. Nun stand er vor den umgeworfenen Kisten, der Verursacher des Gepolters musste genau hinter ihnen sein, Milan war sich sicher, wenn er sich aufrichtete, konnte er ihn sehen. Aber er hatte nicht vor sich anspringen zu lassen, so hob er das Schwert in Abwehrhaltung quer vor den Oberkörper und linste vorsichtig über die umgeworfenen Holzbehältnisse, wobei er unbewusst die Luft anhielt und seine Muskeln anspannte, bereit zum Angriff oder Verteidigung.
Alle Last fiel von ihm ab, als er den Verursacher der Geräusche im dämmrigen Schein der Laternen zu Gesicht bekam. Eine normalgroße Schlammkrabbe saß hinter den Kisten auf dem Boden und bearbeitete mit ihren Scheren die Holzbohlen, ganz offensichtlich versuchte sie verzweifelt, hier irgendwie herauszukommen. Milan ließ sein Schwert sinken und atmete einmal kräftig durch. "Also doch nur ne Krabbe...", murmelte er und drehte sich, nichts Böses ahnend, um. Plötzlich stand Meryann vor ihm und schaute ihn entschuldigend lächelnd an; aber allein ihre Anwesenheit reichte, um dem Rothwardonen einen gehörigen Schrecken einzujagen. Er machte unbewusst zwei Schritte rückwärts von ihr weg, stieß dabei an die Kisten hinter sich und fiel rücklings über sie. Mit lautem Gepolter landete er auf dem Boden, umringt von den verstreuten Lagerbeständen. Die Schlammkrabbe war vor Schreck in den hinteren Teil des Lagerraums hinter ein paar Fässer geflüchtet.

Meryann hatte vor der ersten Leiter tiefer in das Schiff vorsichtig nach unten gesehen, konnte aber niemanden sehen, da es sich nicht vermeiden lies, dass sie dabei wieder kurzfristig sichtbar wurde. Auch sie bewegte sich so leise wie möglich, als sie erneut ein lautes Poltern hörte. sie befand sich inzwischen vor der Leiter zum Laderaum, und stieg diese leise hinunter, nachdem sie unten zuerst nichts entdecken konnte. Kaum war sie unten, wollte sie sich wieder unsichtbar machen, als sie vor sich Milan erkannte. Dieser ließ gerade sein Schwert sinken, und sie ging noch ein paar Schritte auf ihn zu. Dass sie ihn erschrecken konnte, dachte sie nicht, obwohl sie nach wie vor nicht sonderlich laut auftrat. Sie wollte ihn gerade ansprechen, als er sich umdrehte und dabei fast zu tode erschrack. Ihr fuhr durch seine heftige Reaktion ebenfalls der Schreck in die Glieder, allerdings bei Weitem nicht so wie Milan. Verflucht, das wollte ich nicht... Mit zwei schnellen Schritten war sie bei ihm, kniete sich neben ihn und legte ihre Hände auf seinen Arm. "Entschuldigt, ich wollte euch nicht erschrecken...", sagte sie etwas zerknirscht. Dabei sah sie ihm besorgt in die Augen, hoffentlich hatte er sich nicht auch noch verletzt bei dem Sturz über die Kisten.

Van Tommels
21.08.2010, 02:17
Milan brummte ein wenig der Schädel, als er den Kopf hob und direkt in Meryanns Augen sah. "Das musste nun wirklich nicht sein...", presste er zwischen den Zähnen hervor und setzte sich auf. Er befühlte seinen Hinterkopf, an dem er nun eine kleine Beule feststellte, aber sonst ging es ihm eigentlich ganz gut. Wenn ich angespannt geblieben wäre, wäre ich auch nicht so schreckhaft gewesen. Statt Meryann hätte ebensogut ein Bandit hinter mir lauern können. Das nächste Mal such ich alles ab..., schwor er und konzentrierte sich dann wieder auf die Bretonin vor sich. "Ist ja nichts weiter passiert...", grummelte er, griff nach seinen Schwert und stemmte sich dann hoch. Die Waffe steckte er dann wieder weg und drehte sich zu der Schlammkrabbe um, welche etwas ängstlich hinter den Fässern hervorlugte. Milan befühlte seine Brust und hatte plötzlich ein paar dünne Metallketten in den Händen, an deren beiden Enden je ein kleines Gewicht in Form einer Kugel befestigt war. Er spannte die Metallkette zwischen den Händen und ging so auf die Krabbe zu. Diese fühlte sich nun bedroht und ging in Angriffshaltung, dabei klapperte sie mit ihren Scheren. Aber Milan ließ sich nicht beirren, und kaum einen Wimpernschlag später hatte er der Krabbe mit den Metallketten die Scheren zusammengebunden, sodass sie sich nicht mehr wehren konnte. Nun nahm er die zugegebenermaßen heftig strampelnde Schlammkrabbe an ihrem Panzer in beide Hände und drehte sich zu Meryann um. "Wir sollten sie hier rausbringen, den Nords zeigen und sie dann schnell über Bord werfen, ich bin nicht dazu da, denen ihr Mittagessen zu verschaffen...", und er machte sich daran, die Krabbe auf das Deck zu bringen.

Meryanns schlechtes Gewissen wurde noch größer, als Milan seinen Hinterkopf befühlte, auf dem er wohl gelandet war. Inzwischen hatte Meryann auch die Schlammkrabbe gesehen, die von Milan nicht getötet wurde, wie viele andere Gehandelt hätten, sondern er fesselte sie nur an den Scheren und trug sie vom Schiff. Meryann folgte ihm schweigend, draussen standen die beiden Nord die etwas ungläubig auf die Schlammkrabbe sahen. Im nächten Moment sahen sie auch schon halbwegs betreten zu Boden, war doch eine Schlammkrabbe nicht sonderlich gefährlich. Milan befreite sie wortlos von der der Kette, bevor er sie ins Hafenbecken setzte. Als er mit den Nords noch das Geschäftliche geregelt hatten, spazierten sie weiter durch das Hafenviertel. Über die hektische Betriebsamkeit und die Schiffe aus allen Teilen Tamriels vergaßen sie ganz die Zeit, und so dämmerte es schon, als sie durch das Armenviertel auf der Rückseite des Hafens liefen. Ausserdem hatte Meryann ihm ein paar Dinge über Cyrodiil erzählt, wie die Rollen und Einflußbereiche der Gilden, wobei sie auch die Diebesgilde und die dunkle Bruderschaft nicht auslies, auch wenn sie von letzterer wesentlich weniger wußte, als von der Diebesgilde. Auch welche Rolle hier die verschiedenen Kulte spielten, wie die Anhänger der Daedra-Prinzen oder der Neun. Sie gingen gerade von dem Friedhof - falls man die Ansammlung von armseligen Gräbern überhaupt als solchen bezeichnen konnte - wieder auf die Hütten zu, als sie im Dunkeln vor sich zwei, nein drei Gestalten erkennen konnte. Diese schienen alles andere als nüchtern zu sein, jetzt wo sie näher kamen konnte man sie lallen hören. Meryann und Milan gingen einen leichten Bogen um die Gestalten, da hörte Meryann schon die erste Flasche zersplittern. "Du suchst Ärger? Ich habsch genau gesehn...", kam eine eine der Gestalten drohend mit der abgebrochenen Flasche in der Hand auf Milan zu. Er war groß, es konnte ein Nord sein, und ziemlich breit. Die anderen beiden waren kleiner und schmaler, vielleicht Kaiserliche oder Bretonen, man konnte es nicht genau erkennen, dazu war es zu dunkel. Diese beiden bewegten sich auch, unsicher und noch leicht zögerlich, auf Milan und Meryann zu. Noch einen Schritt.., dachte sie sich, und ging schonmal ein paar Zauber im Kopf durch, die nützlich werden könnten. Dabei sah sie zu Milan um zu erkennen, was dieser vorhatte.

Milan war Meryann enorm dankbar für ihre Geduld beim Erklären der Gegebenheiten in Cyrodiil, welchen er interessiert lauschte, imemr mal wieder Zwischenfragen dazu stellte und sie zugegebener Maßen manchmal etwas gedankenverloren musterte, ohne wirklich zuzuhören.
Die Sonne war bereits verschwunden und die Dunkelheit hereingebrochen, als sie von einem betrunkenen Nord von der Seite angepöbelt wurden, dabei hatten sie sich extra viel Mühe gegeben, diese personen nicht weiter zu reizen, indem sie sie einfach weiträumig umgangen. Nicht weit genug..., ging Milan durch den Kopf und er blickte auf die scharfkantige Flasche. Er hatte nicht vor, den Betrunkenen zu verletzen, offensichtlich wusste er nicht, was er tat, jedoch hatte er auch nicht vor, sich von ihm bedrohen zu lassen. Der Rothwardon warf einen Blick zu Meryann, welche ihn anblickte, Konzentration in den Augen. Ein Zauber? Gegen einen Nord? Der verletzt sich vielleicht dadurch noch selber mit seiner behelfsmäßigen Klinge da. Der Nordmann kam weiter auf sie zu, die Flasche vor sich haltend. Er war in etwa so groß wie Milan, wenn auch ein bisschen größer. Milan griff nach Meryanns Arm und zog sie sanft mit sich, als er ein paar Schritte zurückging. Der Nord folgte ihnen etwas langsamer und schwankend, die Lücke wurde allmählig größer. "Eyyyye...wo wollt ihr hin...duuuu Feigling", lallte der Nord, er sah gerade aus, als würde er gleich zu Boden fallen. Plötzlich aber holte er aus und warf die abgebrochene Flasche direkt auf Meryann. Rotierend flog sie auf den Oberkörper der Bretonin zu. Milan aber reagierte schnell und schlug die Flasche, kurz bevor sie auf Meryann traf, mit der Hand aus der Flugbahn und zu Boden. Sie zerschellte klirrend auf dem Boden, bohrte sich aber vorher tief durch den Handschuh und in die Handfläche von Milans linker Hand. Blut quoll aus der langen Wunde hervor und tropfte zu Boden. Er formte eine Faust, aus welcher weiterhin der rote Lebenssaft tropfte, sein Gesicht wurde ausdruckslos und die grauen Augen schwenkten langsam von seiner Hand auf den Nord. "Darauf hab ich gewartet...jetzt hab ich wenigstens einen Grund...", presste er hervor. Dann streifte er den Waffengurt von der Schulter, ließ das Schwert achtlos zu Boden fallen und schritt langsam auf den schwankenden Nord zu.

Als Meryann die Flasche kommen sah, war sie so oder so schon dabei, in Deckung zu gehen, wenn sie etwas konnte, war es Geschossen aller Art auszuweichen. Ausser Grummitpfeilen. In diesem Moment hatte Milan die Flasche jedoch schon mit der Hand abgefangen, dass er verletzt war konnte Meryann nicht sehen, sich aber mehr oder weniger denken. Als Meryann noch nach den anderen Gestalten sah, die noch etwas unschlüssig daneben standen, als ob sie warteten, was ihr Anführer als nächstes tun würde, hatte Milan schon sein Schwert abgelegt und ging auf den Nord zu. Dieser setzte sich ebenfalls wieder in Bewegung, etwas schneller als vorhin noch. Weiter kam sie mit ihren Beobachtungen nicht, da entschlossen sich auch seine beiden Saufkumpanen, anzugreifen. Sie kamen torkelnd auf Meryann zu, mußten dazu aber noch deutlich weiter laufen als der Nord. Sie überlegte kurz, ob sie die beiden Lähmen sollte, allerdings würde dass das Problem nur aufschieben. Nacht? Friedhof in der Nähe? Besoffene? Perfekt. So etwas beschwor sie zwar selten, trotzdem fiel ihr die Formel nicht schwer, es war eine schwache Beschwörung, die sie Anfangs oft geübt hatte, für den Effekt würde es allerdings reichen. Sie hob kurz die Hand, um diese bildete sich eine leuchtende Kugel, und vor den beiden Angreifern schwebte ein schöner, einfacher Geist. Seine Gestalt war im Prinzip menschlich, davon abgesehen dass ab der Hüfte abwärts alles fehlte, er halb durchscheinend war, und klauenartig gekrümmte Hände hatte. Sie befahl ihm nicht anzugreifen, sondern nur auf die beiden zuzufliegen. Diese waren durch sein plötzliches Auftauchen wie gelähmt. Sie standen einen Augenblick starr vor Schreck, mit aufgerissenen Augen, was sie in dem leichten Leuchten des Geistes sehen konnte, bevor sie sich beide wie auf Kommando umdrehten, und panisch das Weite suchten. Sie entließ den Geist wieder, und fand jetzt erst zeit, nach Milan und dem Nord zu sehen.

Der Nord torkelte auf ihn zu und griff mit seinen Pranken nach ihm. Aber Milan hatte nicht vor, sich mit diesem betrunkenen Nordmann lange aufzuhalten. Er ballte die rechte Faust und schlug seinem Gegenüber trocken gegen den Kopf. Es kam ihm vor, als hätte er gerade gegen einen Stein geschlagen, durch die Angetrunkenheit des Nords aber zeigte dieser Schlag Wirkung, er schien noch mehr zu torkeln als vorher. Mittlerweile aber achtete der Rothwardon nicht darauf, ob dies vielleicht schon reichte, und so flog auch schon die linke Faust heran, mitten in das Gesicht des Betrunkenen. Er taumelte zurück, Blut floss aus seiner Nase; in dem Moment schwebte der Geist an den beiden vorbei, der Hüne warf den Kopf zur Seite und folgte ihm ungläubig mit den Augen, Milan aber hatte nur sein Ziel im Blick. Während die Männer schreiend das Weite suchten, holte Milan mit dem linken Fuß aus und trat dem Nord mit voller Wucht seitlich gegen das Knie. Dieser griff sich an die getroffene Stelle und sackte halb in sich zusammen, sodass er jetzt vor Milan hockte. Dieser aber hatte genug von diesem Proll vor sich, und alleine die halbherzige Absicht, Meryann zu verletzen, veranlasste ihn zu dem abschließenden Angriff. Er schritt auf den knieenden Nord zu, griff seinen Kopf, drückte ihn leicht nach unten und zog dann sein rechtes Knie an. Mit voller Wucht traf er den Nord am Kinn, er spürte den Kiefer brechen; in dem Moment, als er traf, ließ er den Schädel los, sodass es den Betrunkenen nach hinten warf. Er landete auf dem Rücken und blieb, schmerzvoll stöhnend, liegen. Blut floss ihm aus Mund und Nase, und sein Auge, welches Milan mit dem ersten Schlag getroffen hatte, war blutunterlaufen.
Der Rothwardon blieb vor dem am Boden Liegenden stehen und betrachtet erst jetzt seine linke Hand genauer. Vom Handballen bis zum kleinen Finger verlief eine tiefe Schnittwunde. Er ballte sie wieder zur Faust, damit es nicht mehr so stark blutet, drehte sich zu Meryann um und ging auf sie zu. "Seid ihr in Ordnung?", fragte er sie mit besorgter Stimme, ohne sich das gerade Geschehene anmerken zu lassen.

Andromeda
22.08.2010, 00:25
Der Nord torkelte auf ihn zu und griff mit seinen Pranken nach ihm. Aber Milan hatte nicht vor, sich mit diesem betrunkenen Nordmann lange aufzuhalten. Er ballte die rechte Faust und schlug seinem Gegenüber trocken gegen den Kopf. Es kam ihm vor, als hätte er gerade gegen einen Setin geschlagen, durch die Angetrunkenheit des Nords aber zeigte dieser Schlag Wirkung, er schien noch mehr zu torkeln als vorher. Mittlerweile aber achtete der Rothwardon nicht darauf, ob dies vielleicht schon reichte, und so flog auch schon die linke Faust heran, genau auf die Nase des Betrunkenen. Er taumelte zurück, Blut floss aus seiner Nase; in dem Moment flog der Geist an den beiden vorbei, der Hüne warf den Kopf zur Seite und folgte ihm ungläubig mit den Augen, Milan aber hatte nur sein Ziel im Blick. Während die Männer schreiend das Weite suchten, holte Milan mit dem linken Fuß aus und trat dem Nord mit voller Wucht seitlich gegen das Knie. Er griff sich an die getroffene Stelle und sackte halb in sich zusammen, sodass er jetzt vor Milan hockte. Dieser aber hatte genug von diesem Proll vor sich, und alleine die halbherzige Absicht, Meryann zu verletzen, veranlasste ihn zu dem abschließenden Angriff. Er schritt auf den knieenden Nord zu, griff seinen Kopf, drückte ihn leicht nach unten und zog dann sein rechtes Knie an. Mit voller Wucht traf er den Nord am Kinn, er spürte den Kiefer brechen; in dem Moment, als er traf, ließ er den Schädel los, sodass es den Betrunkenen nach hinten warf. Er landete bewusstlos auf dem Rücken und blieb regungslos liegen, Blut floss ihm aus Mund und Nase, und sein Auge, welches Milan mit dem ersten Schlag getroffen hatte, war blutunterlaufen.
Der Rothwardon blieb vor dem am Boden Liegenden stehen und betrachtet erst jetzt seine linke Hand genauer. Vom Handballen bis zum kleinen Finger verlief eine tiefe Schnittwunde. Er ballte sie wieder zur faust, damit es nicht mehr so stark blutet, drehte sich zu Meryann um und ging auf sie zu. "Seid ihr ok?", fragte er sie mit besorgter Stimme, ohne sich das gerade Geschehene anmerken zu lassen.

Sie sah gerade noch, wie der Nord getroffen nach hinten kippte und stöhnend liegen blieb. "Ja, mir ist nichts passiert.", antwortete sie auf seine Frage. Aber dir vermutlich..., dachte sie, als sie seinen linken Arm vorsichtig am Handgelenk nahm, um seine Hand genauer zu sehen. Obwohl er sie zur Faust geballt hatte, sah sie das Blut das den Arm entlang gelaufen war. "Wie schlimm hat es euch erwischt?", fragte sie zurück, und sah ihn jetzt ebenfalls besorgt an, wobei sie immer noch seine Hand festhielt. Seit sie Arranges begegnet war, war sie mit Heilzaubern doch etwas vorsichtiger geworden, und fragte lieber vorher.

Er schüttelte den Kopf. "Es ist in Ordnung, keine Sorge", und zog die Hand von ihr weg. "Lasst uns erst einmal in unser Gasthaus zurückkehren bevor uns noch mehr dieser Saufköpfe begegnen.". Er bückte sich nach seinem Schwert, hob es auf und warf sich den Waffengurt über die Schulter. Meryann jedoch bestand darauf, sich die Hand anzusehen, und schließlich lenkte Milan ein und vertröstete die Bretonin bis auf die Ankunft im Hotel, da dort ja auch viel mehr Licht sei, um die Wunde zu untersuchen.
Nachdem sie ohne weitere Zwischenfälle im Tiber-Septim-Hotel angekommen waren, ließen sie sich in den Empfangsbereich in eine der Sitzecken nieder und Milan ließ Meryann seine Hand versorgen, wobei er sie genaustens beobachtete.

Sie war Milan ins Hotel gefolgt und fragte noch nach einenm sauberen Tuch, was sie auch am Empfang bekam. Damit ging sie zurück zu Milan und wischte erst einmal vorsichtig das Blut von seiner Hand. Es war ein ziemlich großer Schnitt, allerdings nichts, was sie durch etwas Heilmagie nicht hinbekommen sollte. Desinfiziren würde auch nicht nötig sein, gegen die üblichen Infektionen aus Cyrodiil half ihre Magie auch gerade noch, und Splitter konnte sie ebenfalls nicht sehen. Sie konzentrierte sich kurz, während um ihre linke Hand ein weißes Leuchten sichtbar wurde. Milans Hand hatte sie immer noch mit der Rechten gehalten, während sie ihn jetzt mit dem Zauber berührte. Sofort konnte sie sehen, wie der Schnitt sich verschloss, die Blutung aufhörte und als sie noch einmal mit dem Tuch den Rest Blut abtupfte, war nur noch ein feiner Kratzer zu sehen. Abwartend sah sie ihm in die Augen, und hielt immer noch seine Hand.

Ein leichtes Ziehen spürte er auf der Handfläche, als sich die Ränder des Schnittes wieder miteinander verbanden. Er dachte an seine Heiltränke in den Satteltaschen, welche dasselbe vermochten wie die Bretonin gerade, aber diesen gedanken wischte er zur Seite. Ich habe Jahre gebraucht, um mir die Grundlagen der Zerstörung und Illusion anzueignen, nun auch noch die Lehre der Wiederherstellung? Nein. Nachdem sie fertig war, bewegte er die Hand, öffnete und schloss sie immer wieder. Sie fühlte sich wie immer an, abgesehen von der neuen Narbe, welche er nun besaß. "Wieder eine neue Geschichte, die ich erzählen kann", lächelte er Meryann an und fuhr mit dem Zeigefinger der anderen Hand über das Mal, machte aber keine Anstalten, sie aus dem Griff der Bretonin zu befreien.
Nach einer kleinen Pause, in der er ihr wieder in ihre unendlichen Augen geschaut hatte, brach er das Schweigen. "Wie lang bleibt ihr eigentlich noch in der Kaiserstadt?".

Milans Frage riss sie wieder in die Realität zurück, und sie bemerkte, dass sie immer noch seine Hand hielt und sie mitten im Hotel saßen. Langsam lies sie diese wieder los, während sie überlegte, was sie am besten als Antwort sagen sollte. "Ich weiß nicht. Ich warte auf jemanden, weiter hab ich noch nicht geplant. Wisst ihr schon, wohin ihr als nächstes wollt?" Arranges sollte bald ankommen, dass war immerhin schon ihr dritter Abend in der Kaiserstadt.

Ihr Antwort versetze Milan einen kleinen Dämpfer, noch dazu ließ sie seine Hand los und schien ihre Worte möglichst geschickt zu wählen. Hab ich mir wohl doch zuviel versprochen, dachte er mit ein wenig selbstkritischer Ironie. Er hielt es für das Beste, nicht weiter nachzubohren, dies würde schließlich keinen guten Eindruck machen, außerdem sah er ein, dass er sich höchstwahrscheinlich umsonst Hoffnungen gemacht hatte. "Ich schätze, dass ich mich hier in der örtlichen Magiergilde noch einen Auftrag holen werde, irgendeiner hat bestimmt etwas für mich zu tun, schließlich ist diese ja laut euren Schilderungen auch noch eine Akademie. Bei solch einer Größenordnung werde ich schon jemanden finden, der Hilfe benötigt.". Seine Antwort klang ein wenig nüchterner und trockener als beabsichtigt, aber das fiel ihm nicht weiter auf.

Meryann merkte, dass ihre Antwort von Milan irgendwie seltsam aufgenommen wurde. "Ja, an der Universität könntet ihr Glück haben.", sagte sie beiläufig, während sie ihm in die Augen sah. Hatte er sie tatsächlich gerade falsch verstanden? "Sehen wir uns morgen?" Milan nickte auf diese Frage nur, und so stand sie auf. "Eine gute Nacht wünsche ich euch.", sagte sie lächelnd.
Sie ging, nachdem sie den Zimmerschlüssel geholt hatte, die Treppe nach oben und in ihr Zimmer. Sie hatte zwar etwas Hunger, aber war auch irgendwie müde und etwas verwirrt. Hoffentlich dachte Milan jetzt nicht wirklich, dass demnächst ihr Freund oder Mann hier in der Kaiserstadt aufschlagen würde. Ihr war allerdings auch kein halbwegs eleganter Weg eingefallen, das genauer zu formulieren. Das würde ja sonst wirken wie...
Während dieser Überlegungen hatte sie das Kleid ausgezogen und die Tunika an, danach legte sie sich ins Bett, nachdem sie die Zimmertür zugesperrt hatte. Sie lag noch eine ganze Weile wach, und dachte an den Vergangenen Tag, und vor allem den gestrigen Abend. Irgendwann schlief sie schließlich doch ein.

Auf ihre Frage hin nickte Milan nur. Nachdem sie sich verabschiedet hatte, rief er ihr noch ein "Wünsche ich euch auch" hinterher und blickte der Bretonin nach, als sie nach oben verschwand. Einen Moment lang blieb er noch sitzen und starrte zur Treppe; danach erhob er sich ebenfalls und ging in den Speisesaal.
Hier angekommen, befand er sich, abgesehen von zwei Männern in der hinteren Ecke, welche sich unterhielten und Milan zum Gruße zunickten, allein wieder. Er hing sein Schwert über die Stuhllehne und setzte sich. Ein Dienstmädchen trat an ihn heran, eine Bosmerin, und er orderte bei ihr ein Glas Wein und quittierte dies nach Erhalt mit einem freundlichen Lächeln, was die Waldelfe kichernd zur Kenntnis nahm und verschwand. Während er den Wein trank und einen Apfel vom Tisch vertilgte, dachte er über Meryanns Antwort noch einmal genaustens nach. Ich habe mich da hineingesteigert. Sei's drum. Der Tag hatte dennoch viele Überraschungen parat. Sie ist eine Nekromantin, Beschwörerin und Illusionistin. Und ich habe die Kaiserstadt mal näher kennengelernt. Alles in allem doch recht erfolgreich, wenn auch mit einem faden Beigeschmack, der nicht vom Wein stammt, und er musterte das Glas.
Später erhob er sich und ging in sein Zimmer; hier entledigte er sich seiner Kleidung bis auf die Hose und legte sich in's Bett, wo er nach einer Weile an die Decke starren schließlich einschlief.

weuze
22.08.2010, 03:09
Anschluss an diesen Post (http://www.multimediaxis.de/threads/104961-Rollenspielthread-3-%28Signatur-aus%29?p=2653674&viewfull=1#post2653674) im Rollenspielthread.


Der Kaiserliche erwachte am frühen Morgen mit einem Loch im Bauch. Verdammt... ich wollte doch nur kurz hinliegen und nicht die ganze Nacht schlafen... Arranges erhob sich aus dem Bett und setzte sich steif auf die Bettkante. Er gähnte einmal herzhaft und stand dann mit knackenden Gelenken auf. Ich werde langsam alt... Dachte er fast etwas melancholisch, als er auf seine linke Hand sah und sich das blasse Handgelenk rieb. Der Nekromant zog sich an, legte Rüstung und Gepäckgurt an und sah sich noch einmal im Zimmer um. Als er sicher war, nichts vergessen zu haben, ging er nach unten und stellte fest, dass er wohl so früh aufgestanden war, dass noch kein einziger Gast, weder im Speisesaal, noch in der Aula unten zu gegen war. Lediglich die Dame am Empfang war schon wach und oben waren schon die ersten Geräusche aus der Küche zu hören. Frühstück! Arranges war gewiss kein Barbar oder ähnliches, aber als er sich darüber im Klaren wurde, jetzt, da die Schlaftrunkenheit verschwunden war, dass er mit knurrendem Magen aufgestanden war, machte er sich daran eines der umherwuselnden Dienstmädchen auf eine Kleinigkeit zu essen anzusprechen. Es dauerte nicht lange, als ihm versichert wurde, dass das Frühstück bald fertig sei, er sich aber noch ein wenig gedulden müsste. Arranges stand derweil etwas unbeholfen in dem großen Saal und sah sich um, derlei große Herbergen waren ihm schon immer irgendwie suspekt gewesen. Schließlich setzte er sich an einen Tisch und begann gelangweilt einen Apfel aus einer Obstschale vor sich auf dem Holz herum zu rollen, während er immer wieder in Richtung der Küche schaute.

Milan hatte eine unruhige Nacht verbracht. Er war immer wieder aus unerfindlichen Gründen wachgeworden, dann wieder halb weggedöst, nur um dann festzustellen, dass das wohl nichts wird mit dem Schlafen. Schließlich griff er in das kleine Schränkchen neben dem Bett und holte das sogenannte "gelbe Buch der Rätsel" hervor, welches wohl in jedem Zimmer als Notlektüre auslag. Er kannte es nicht, und so verbrachte er den Rest der Schlafenszeit damit, in dem Schriftstück halbherzig zu lesen.
Als es draußen zu rumoren anfing, erhob er sich, kleidete sich an und verließ sein Zimmer; die Waffe hatte er wie so oft über die Schulter per Waffengurt geworfen, da er sowieso vorhatte, sich gleich wieder im Speisesaal niederzulassen.
Er betrat diesen und blickte in die Runde. Der Raum war bis auf einen Kaiserlichen komplett leer, darum fiel der Blick Milans auf diesen. Er hatte kurze Haare und sah schlank aus; nicht kräftig, wohl so etwas wie ein Magier oder Alchemist. Eher Magier befand der Rothwardon in Anbetracht der Rasse des Mannes. Er trug ein Mithrilpanzerhemd und ansosnten diverse Lederrüstungsteile, das Ganze abgerundet durch einen grauen Umhang, einem umfangreichen Gürtel und einem Silberkurzschwert. Obwohl er hier saß und anscheinend auf sein Essen wartete, sah er aus als ob er auf dem Sprung wäre und sich nicht einmal zum Frühstück entspannte. Nicht meine Sache... befand Milan und ließ sich an einem freien Tisch nieder, nachdem er dem Kaiserlichen zum Gruß zugenickt , seinen Waffengurt und Mantel über die Stuhllehne gehangen und sich niedergelassen hatte.
Kurze Zeit später kam die Waldelfe vom gestrigen Abend an seinen Tisch und schenkte ihm ein wundervolles Lächeln. "Guten Morgen, was darf es denn sein?", fragte sie mit zuckersüßem Stimmchen. Milan orderte ein Wasser und eine kleinere Frühstücksplatte und schaute die junge Bosmerin lächelnd an, welche sich daraufhin freudestrahlend von seinem Tisch entfernte und Richtung des Kaiserlichen ging. Milan blickte ihr gedankenverloren hinterher und betrachtete dann abwesend seine Handfläche.

Als Meryann erwachte, war es bereits hell. Sie hatte nicht sonderlich lang geschlafen, dafür aber nicht schlecht. Sie zog wieder das Kleid an, und warf dann einen bedauernden Blick in das Zimmer. Länger konnte sie sich das nicht leisten, oder sie müßte heute nach Arbeit sehen. Sie verlies das Zimmer, sperrte ab und ging Richtung Speisesaal. Als sie durch die offenstehende Tür trat, fiel ihr Blick zuerst auf Milan, der der Kellnerin hinterher sah, die gerade zu einem anderen Gast ging. Die Bosmer stand kurz im Weg, so erkannte sie Arranges nicht gleich. Milan schien sie noch nicht bemerkt zu haben, da trat die Bosmer gerade seitlich an den Tisch des Gastes und sie erkannte Arranges. Na perfekt. Sie mußte so oder so an Milans Tisch vorbei, also grüßte sie ihn mit einem freundlichen "Guten Morgen", bevor sie weiter zu Arranges ging. Sie stellte sich neben Tisch und wartete, bis er seine Bestellung bei der Bedienung aufgegeben hatte. Sie setzte sich noch nicht, da sie hoffte noch an Milan ein paar Worte richten zu können, wenn sie Arranges begrüßt hatte. Dabei sah sie verstohlen zu Milan, in der Hoffnung zu sehen, wie er reagierte. Ich hätte ihm auch einfach sagen können, auf wen ich warte...

Arranges sah nur wenig später, dass ein anderer Gast den Speisesaal betrat. Ein Rothwardon. Ahh... einer aus dem Reich der gesitteten Krieger... Dachte Arranges und erwiederte den stummen Gruß des Fremden. Als eines der Dienstmädchen heraneilte und sich zu dem Krieger stellte, verblasste Arranges freundlich müder Ausdurck für einen kurzen Moment, hatte er wohl als Erster angefragt und vermutlich auch den größeren Hunger. Die Waldelfe zerging schier in dem Lächeln des Rothwardonen. Als sie sich zu ihm wandte und an seinen Tisch trat, war ihre Freundlichkeit der normalen, morgendlichen Stimmung gewichen. Kühl und beinahe etwas unfreundlich fragte sie ihn nach seinen Wünschen. Arranges bestellte eine kalte Bratenplatte. Als die Bosmer sich zum Gehen wandte, fiel sein Blick auf schwarzen Stoff. Ich habe doch schon bestellt?! Dachte Arranges, während er mit den Augen vom Bauch aufwärts fuhr und für einen kurzen Moment am Ausschnitt hängen blieb und dann weiterglitt. Er erkannte das Gesicht direkt und versank in den schwarzen Augen Meryanns. Für einen Moment wusste er nicht, was er sagen sollte, dann meinte er schlicht: 'Ihr seid auch schon da? ... Schön euch wieder zusehen...'

Er wusste nicht, wie lange er schon auf seine Hand gestarrt hatte, ihm kam es wie eine Ewigkeit vor, in Wirklichkeit waren es aber bestimmt nur ein paar Sekunden, als er von Meryann angesprochen wurde. Er schaute auf und bekam gerade noch ein "Euch auch" heraus, bevor sie schon weitergegangen war und an Arranges Tisch innehielt. Er merkte auf und behielt die Szene im Auge, wobei er Desinteresse vorgab. Als dann der Kaiserliche nach einer vielsagenden Musterung auf Meryann reagierte und auch sie offenbar sehr vertraut begrüßte, war zumindest für Milan der Fall sonnenklar und er blickte zur Küche, weg von Meryann und dem Kaiserlichen.
Wie auf Kommando erschien wieder die Bosmerin, mit einem Glas auf dem Tablett in der einen Hand und einer Frühstücksplatte, belegt mit verschiedenen Schinken-, Käse- und Brotsorten, in der Anderen. bei Milan angekommen, stellte sie alles auf den Tisch vor ihn hin, wobei sie sich besonders weit vorbeugte, natürlich völlig unbeabsichtigt und ungeschickt, und ihn abermals anlächelte. Milan blickte auf die Platte; die Kräuter, Dekorationsblätter und der Käse bildeten ein fröhlich lachende Sonne. Der Rothwardon war ein wenig überrascht, jedoch aber dankbar für diese Art der Ablenkung. "Bei solch einem Sonnenschein muss man einfach gute Laune bekommen...", meinte er deshalb schmunzelnd zu der Bosmerin und ließ dabei ganz offensichtlich offen, ob er nun die Bedienung oder die Platte meinte. Die Waldelfe lachte herzallerliebst und zog sich mit aufreizenden Gang in die Küche zurück, um Arranges Bestellung zu holen.


Meryann hatte den Blick nicht gesehen, mit dem sie Arranges angeschaut hatte, da sie aus dem Augenwinkel immer noch zu Milan sah. "Ich bin noch am gleichen Abend angekommen.", sagte sie freundlich, Arranges würde schon wissen, welchen Tag sie meinte. "Freut mich auch, euch wiederzusehen." Sie freute sich wirklich, auch wenn die Situation an sich gerade etwas unglücklich war. "Ich würde euch gern kurz jemanden Vorstellen.", sagte sie deshalb, auf Milan deutend. Sie hatte gesehen, wie er die Bosmer angesprochen hatte, und das gab ihr schon irgendwie einen Stich. Deshalb war sie auch entschlossen, das jetzt gleich zu klären, und ging, ohne auf eine Antwort von Arranges zu warten, wieder zu Milan. "Bitte entschuldigt die kühle Begrüßung vorhin. Ich möchte euch einen guten Freund von mir vorstellen.", sagte sie lächelnd, dabei sah sie kurz zu Arranges. Hoffentlich verstand Milan das jetzt nicht falsch.

Sie meint jetzt aber nicht den Rothwardonen?! Nicht viel konnte dem Kaiserlichen seinen meist etwas verschlafenen Ausdruck aus dem Gesicht treiben, aber jetzt stutze er doch für einen kurzen Moment. Er machte keine Anstalten sich zu erheben, stattdessen stellte er die Ellenbogen auf den Tisch und verschränkte die Finger vor sich, dann musterte er einen Moment den Fremden, ohne etwas zu sagen. Ja... und jetzt? soll ich ihm in die Arme fallen und ihn einen guten Freund heißen oder was?!

Van Tommels
22.08.2010, 17:55
Milan wollte sich gerade über sein fröhlich schauendes Frühstück hermachen, als Meryann an ihn herantrat und ihm den Kaiserlichen am gegenüberliegenden Tisch vorstellte als einen 'guten Freund'. Etwas ungläubig schaute er zwischen Meryann und Arranges hin und her. Sie hält mich tatsächlich für so leichtgläubig..., dachte er, als er abermals Richtung Arranges nickte und die Hand mit einer Geste bewegte, die sagen sollte 'Wie steht's'. Er war mit der Situation etwas überfordert, aber die Tatsache, dass sein Gegenüber wohl ähnlich überrascht zu sein schien wie er selbst machte das ganze einfacher.
In dem Moment betrat die Waldelfe erneut die Bildfläche, die Bestellung Arranges' in den Händen. Sie stellte die Bratenplatte vor ihm ab und wünschte ihm einen guten Hunger, danach drehte sie sich zu Milan und erblickte Meryann. Kurz stockte sie, dann aber fing sie sich und ging zu dem Tisch des Rothwardonen. Sie umrundete Meryann und platzierte sich zwischen der Bretonin und Milan an dem Tisch, als wäre die Beschwörerin Luft. "Schmeckt es? Darf es noch was sein...", zwitscherte sie und stützte sich wieder nach vorne gebeugt auf der Tischplatte ab. Waren ihre Haare vorhin auch schon offen? schoss es Milan durch den Kopf, als er die Bosmerin anblickt. Er lehnte sich etwas vor, sodass er nun wieder Meryann ansehen konnte. "Ähm, ja, hat mich gefreut euren Freund kennen zu lernen...", sagte er in ihre Richtung und lehnte sich wieder zurück.

Meryann sah kurz zu Arranges, der ebenfalls keine Anstalten machte, irgendwie aufzustehen oder etwas ähnliches. Ihr reichte es langsam, es wurde wohl doch Zeit, etwas deutlicher zu werden. Sie stellte sich neben die Bosmer, die sie ebenfalls ignorierte, näher an den Tisch und sah Milan tief in die Augen: "Er ist wirklich ein Freund, nicht mehr und nicht weniger.", sagte sie so leise, dass nur er und die Bosmer es verstehen konnten, dabei betonte sie das Wort "ein". "Wollt ihr uns Gesellschaft leisten?", fragte sie wieder in normaler Lautstärke. Sie hoffte dass Arranges nicht gleich protestieren würde, dabei fiel ihr wieder der Protokollar von Dementia ein.

Das Schauspiel, das sich jetzt vor Arranges abspielte, ließ ihn seinen Hunger kurz komplett vergessen, den Kopf unter der Nase leicht gegen seine flach verschränkten Hände gelehnt, verfolgt er die Szenerie. Als er Milans Antwort auf die vorangegangenen Worte Meryanns hörte, lehnte er sich langsam zur Seite, sein Stuhl knarrte leise auf. Er blickte an den beiden Damen vorbei zu dem Rothwardonen. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, welches beinahe alles zu dieser Situation sagte, dann setzte er sich wieder aufrecht hin. Die ersten Worte, die die Bretonin dort sprach, nahm er nur als halblautes, für ihn unverständliches Wispern wahr. Das Folgende sagte sie dann wieder laut. Ich bin gespannt, wie diese Gesellschaft ausschaut... wenn der Rothwardon nur ähnlich denkt wie ich, dürfte das ein höchstamüsanter Morgen werden... Grinste der Kaiserliche innerlich, nach außen hin, ließ er von seinen Gedanken allerdings nichts sehen.

Warum rechtfertigt sie sich so vehement, fragte sich der Rothwardon, dabei sah er zwischen Meryann und der Bosmerin hin und her. Außerdem kommt sie mir heute sehr fordernd vor. Auch war jegliche Wärme aus ihrer Stimme gewichen und sie klang schon beinahe ein wenig schnippisch. Die Waldelfe lächelte verschmitzt, fixierte Milan noch einmal und richtete sich dann wieder von dem Tisch auf. "Wenn ihr einen Wunsch habt, nur keine Scheu...", flötete diese, zwinkerte ihm kaum wahrnehmbar zu und entfernte sich mit ihrem aufreizenden Gang wieder Richtung Küche. Zwangsläufig musste er ihr hinterhersehen, war er doch von ihrer Direktheit genauso überrascht wie von Meryanns Verhalten gerade.
"Nur ein Freund. Sicher leiste ich euch Gesellschaft", meinte er nun mit resignierter Stimme, nachdem er wieder Meryann ins Auge gefasst hatte. Er erhob sich und räumte wortlos sein Frühstück an den Tisch von Arranges, danach seine Ausrüstung an den Stuhl. Er reichte dem Kaiserlichen die Hand zu einem kräftigen Händedruck über den Tisch, bevor er sich setzte. "Gestatten, Milan von Taneth...", sprach er mit ruhiger Stimme.

Meryann ignorierte die Waldelfe immer noch, auch wenn ihr nicht entging, wie Milan ihr nachsah. Eifersüchtig war sie nicht unbedingt, machte die Bosmer doch vermutlich jedem gut aussehenden Gast schöne Augen. Schließlich stimmte Milan zu, und sie meinte einen etwas genervten Klang in seiner Stimme zu hören. Sie folgte ihm und setzte sich ebenfalls zu den beiden an den Tisch. Sie wußte nicht so recht was sie sagen sollte, und so knetete sie nur verlegen ihre Finger. Etwas hilflos sah sie beide an, und das war auch wieder einer der Momente, wo sie wußte, warum sie meistens allein unterwegs war. "Wie ist es euch ergangen in den letzten Tagen?", fragte sie schließlich an Arranges gewandt. Sie gab sich Mühe, freundlich zu klingen, ihre Unsicherheit in diesem Moment konnte sich jedoch nicht ganz verbergen.

Arranges wartete und erwiederte dann Milans Händedruck, als er sich gesetzt hatte, antwortete er freundlich: 'Arranges mein Name, sehr erfreut!' Dann blickte er kurz wartend zu Meryann, bis auch sie saß. Nanu... warum so nervös... 'Nun, ich hatte zwei recht erholsame Tage in den Wäldern an der Grenze zu Elsweyr... und davon abgesehen, war die Legion so freundlich, mein Reittier nicht zu Gehacktem zu verarbeiten...' Meinte Arranges an Meryann gewandt, dann richtete er seine Augen interessiert auf Milan. 'Ihr habt eine neue Bekanntschaft?' Fragte er mit einem Seitenblick zu der Bretonin.

Milan ließ sich nicht stören und machte sich nun über sein Frühstück her, denn er hatte doch schon recht großen Hunger. Er fühlte sich nicht direkt angesprochen und ließ Meryann und ihren 'Freund' ihre Unterhaltung führen. Nachdem er je ein Brot mit Käse und Schinken vertilgt und sein Glas geleert hatte, tauchte wie aus dem Nichts die Waldelfe wieder auf mit einem neuen Glas auf dem Tablett und tauschte es gegen das Leere auf dem Tisch; dabei streifte sie mit ihrem Rock wie zur Zufall Milans Arm; dieser blickte sie an, die Bosmerin aber lächelte nur unschuldig und zog wieder von dannen. Soviel Aufmerksamkeit war der Rothwardon nun wirklich nicht gewohnt, abermals schaute er wohl etwas zu lang in ihre Richtung. Das geht schon so seitdem ich hier angekommen bin, und nicht nur mit ihr. Wirklich eine seltsame Stadt, dachte er und aß nun schweigend auch noch den Rest seiner Frühstücksplatte.

Ja, sieht man doch..., dachte sie bei Arranges Frage. "Ja, wir sind uns zufällig über den Weg gelaufen, vorgestern und haben uns die Stadt angesehen und so... Freut mich zu hören dass euer Pferd noch lebt." Sie wollte jetzt nicht im Detail ausbreiten, dass Milan gerade aus Hammerfell gekommen war, das konnte er selbst tun, wenn ihm daran lag, Arranges näher kennen zu lernen. Sie machte eine kurze Pause, als die Waldelfe wieder auftauchte, und bestellte ebenfalls Frühstück. Sie nahm die Bestellung zwar höflich und gewissenhaft entgegen, wandte sich aber dann sofort wieder Milan zu. "Wisst ihr schon, was ihr als nächstes vorhabt?", fragte sie Arranges, als die Bosmer wieder weg war. "Ach ja, habt ihr schon den aktuellen Rappenkurier gesehen? Die Mobilisierung der Legion in den letzten Wochen war nur eine Übung für den Ernstfall. Damit hätten sich die ganzen Gerüchte wohl auch geklärt.", sagte sie noch während sie Arranges leicht verschwörerisch ansah. Dass ihr Problem mit der Legion geklärt war, wußten sie ja beide schon, aber dass es so umfassend sein würde, hätte sie nicht gedacht. Nur von den Fischern in Bravil sollten sie sich vermutlich noch fernhalten. Inzwischen kam die Bosmer mit Meryanns Frühstück, sie hatte nur etwas Käse und Brot und Wasser bestellt. Milan hatte sie immer wieder einen schnellen Blick aus dem Augenwinkel zugeworfen, aber sie konnte beim besten Willen nicht sagen, was ihm gerade durch den Kopf ging. Bis auf die Bosmer anscheinend...

'Ach... sieh an...' Meinte Arranges nur, als Meryann ihm die neusten Neuigkeiten aus dem Rappenkurier berichtete. Dass ich hinterher allerdings nochmal feucht durchwischen musste, wird wieder nirgends erwähnt... Dachte sich Arranges belustigt. 'Ich weiss nicht, was ich eigentlich vorhatte... ich sollte aber in näherer Zukunft dringend mal wieder einen... Bekannten treffen... Und was wäre euer nächster Weg gewesen?' Fragte er mehr in die Runde, als Meryann direkt. Auch er hatte schon begonnen, seine bestellten Speisen zu essen, er schlang zwar nicht, aber aß schon merklich schnell. Er konnte nicht alles essen, aber der Rest war eigentlich verschwindend gering, als er den großen Teller ein klein wenig von sich wegschob.

Gut, abgesehen von der Situation hier, wie sieht denn erstmal der Plan für heute aus. Magiergilde sicherlich; das wird mich auch nicht besonders aufheitern, denke ich, wenn ich nicht gerade Glück habe und einen weniger eingebildeten Magier finde. Allerdings gehe ich von aus, dass ein Zauberkundiger, welcher hier in dieser Metropole lebt, wohl kaum auf dem Boden der Tatsachen verbleibt. Egal, runterschlucken und weiterarbeiten. Gerade schob er sich den letzten Happen in den Mund, als er mehr beiläufig Arranges Frage an Meryann aufschnappte. Oder war sie allgemein gestellt? Das passiert wenn man nicht aufpasst. Er trank mit drei kräftigen Zügen sein Glas aus und stellte es wieder auf den Tisch; rückte seinen Stuhl zurück und erhob sich dann. "Entschuldigt, dass ich schon aufstehe bevor ihr mit Essen fertig seid, aber es gibt noch Einiges zu erledigen für mich, und je früher ich anfange, desto eher bin ich damit fertig. Freut mich, euch kennen gelernt zu haben, Arranges", sprach er den Kaiserlichen an. Dann wandte er sich an Meryann, die er mit einem etwas genervt aussehenden Blick belegte. "Auch euch noch einen schönen Tag...". Damit warf er sich seinen Mantel über, legte den Waffengurt an und schritt zur Treppe nach unten. Weit kam er jedoch nicht, vor dem Verlassen des Saals fing ihn noch die Bosmerin ab und fllüsterte ihm etwas in's Ohr, wozu sie sich ein wenig auf die Zehenspitzen stellen musste. Milan musterte sie kurz, lachte dann kurz, aber belustigt auf und verschwand nach unten.

Van Tommels
22.08.2010, 19:24
Unten in der Eingangshalle waren bis auf die Empfangsdame keine weiteren Personen zu sehen, und so verließ Milan das Hotel ohne Umschweife.
Draußen angekommen atmete er die kühle Morgenluft ein, um erstmal einen klaren Kopf zu bekommen. Gut, er hatte sich ganz offensichtlich gestern ein wenig zuviel Hoffnungen gemacht und einige Zeichen ein wenig falsch interpretiert. Konnte ja mal passieren. Warum aber kam er sich dann vor, als habe man ihm einen Dolch in's Genick gerammt? Auf seinen Weg zur Universität kam er auf die Antwort: Allein die Tatsache dass sich Meryann versucht hat zu rechtfertigen und herauszureden, und dies zugegebener Maßen wirklich schwach, stieß ihm so sauer auf. Sie hielt ihn wohl wirklich für ein wenig zurückgeblieben, warum sonst sollte sie annehmen, er habe den Blick von Arranges nicht gesehen, der wohl einiges aussagte, so zumindest für Milan. "Ein seltsamer Ort...", murmelte er vor sich hin als er durch die Straßen des Tempelbezirks schritt, und meinte damit nicht nur den Bereich der Geistlichkeit hier.

Nachdem er auch den Baumgarten durchquert hatte, wobei er an der Bank, wo er Meryann kennengelernt hatte, kurz innehielt, kam er in dem äußeren Bereich der Bibliothek an. Vor ihm führte eine große Treppe auf ein steinernes Plateau, auf welchem sich der Magierturm der Universität in den Himmel streckte. Überall standen Kampfmagier in schweren Rüstungen und mit Kapuzen bekleidet herum und musterten den Neuankömmling skeptisch, als dieser in die Lobby des Turms eintrat.
Drinnen fand sich Milan allein wieder, nur ein magisches Portal zu seiner Linken, zwei Bänke in der Mitte und ein paar abgeschlossene Vitrinen mit Seelensteinen befanden sich hier, außerdem zwei Türen gegenüber der Eingangstür. Milan wusste nicht, wo er hinsollte und probierte an den beiden Türen, aber keine ließ sich öffnen. Kurz spielte er mit dem Gedanken, einfach in das Portal zu treten, um jemanden zu finden, aber wer weiß was dieses Ding mit ihm anstellen würde, am Ende hätte er sechs Arme und dreizehn Beine, wenn er es verlassen würde. So ließ er sich auf einer der Bänke nieder und wartete. Ab und zu erhob er sich und schaute gelangweilt in die Vitrinen.

Nach einer schieren Ewigkeit hörte Milan ein Geräusch hinter sich, und kurz darauf erschien in dem Portal hinter ihm ein mit blauer Gewandung gekleideter schwarzhaariger Dunmer-Magier. "Oh, ein Besucher...", meinte er lapidar und musterte Milan von oben bis unten, als er aufstand und sich zu dem Dunkelelfen drehte. "Ihr wünscht?". Milan trat an den Mann heran. "Seid gegrüßt. Mein Name ist Milan von Taneth aus Hammerfell. Ich bin auf der Suche nach gut bezahlten Aufträgen und möchte euch fragen, ob ihr mir ein paar Angebote zu machen habt. Ich könnte euch auch zur Hand gehen, falls die Gilde Probleme hat, die sich nicht mit internen Mitteln lösen lassen. Außerdem...", aber da hob der Dunmer die Hand und brachte Milan damit zum Schweigen, welcher daraufhin etwas verdutzt dreinschaute. "Also ein Söldner. Ich werde sehen, ob wir etwas für euch haben. Moment bitte", und der Mann öffnete ohne Aufzuschließen eine der beiden Türen und verschwand hinter dieser. "Aber Moment mal, ich bin kein...", aber der Mann war schon verschwunden. Was fällt diesem aufgeblasenen Spinner ein, mich als Söldner zu betiteln. Gut, ich habe mich vielleicht etwas umständlich ausgedrückt, aber er ist ja genau wie ich es erwartete. Milan setzte sich wieder und machte sich auf eine weitere lange Wartezeit gefasst, als die andere Tür aufging und eine Bretonin in einer lila-roten Robe hereinkam. "Milan von Taneth?", fragte sie und lächelte ihn an. Er nickte. "Gut, ihr seid Söldner und sucht Arbeit. Ich...", aber da unterbrach der Rothwardon sie mit einer Handbewegung. "Verzeiht mir, aber den Begriff Söldner mag ich wirklich nicht. Wärt ihr so freundlich und würdet mich Jäger oder euren 'Problemlöser' nennen?", und er lächelte sie an. Die Frau blickte etwas verdutzt drein, anscheinend war sie solche Einwände gar nicht gewohnt, schon gar nicht, wenn man sie dabei unterbrach. Aber nach einem Moment des Schocks huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. "Gut, dann eben Jäger", meinte sie amüsiert. "Julienne Fanis mein Name, ich bin die örtliche Alchemistin und benötige mal wieder eine Aufstockung meiner Zutaten. Ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr mir Knochenstaub besorgen könntet, und das nicht wenig nach Möglichkeit. Ich schickte bereits vor zwei Wochen jemanden nach Variela los, aber dieser Ork kehrte nicht zurück, hatte wahrscheinlich anderes zu tun. Eigentlich findet ihr hier überall wo es Grabstätten gibt, Knochenstaub, aber sobald das Grab einmal offen ist, wird dieses gerne geplündert, und der Staub hat nur noch geringe Qualität. Die Festung Variela südlich von hier am westlichen Ufer des Niben besitzt noch ungeöffnete Gräber, allerdings müsst ihr euch bewusst sein, dass solche Orte auch zahlreiches Ungeziefer wie Nekromanten oder dergleichen anlockt. Also, was sagt ihr?". Nekromanten, wiederholte er in Gedanken und dachte im selben Moment etwas wehmütig an Meryann. Dann fiel ihm Arranges ein. Guter Freund? Bestimmt war er auch ein Totenbeschwörer. Warum fiel ihm das gerade ein? Julienne schaute ihn mit ihren braunen Augen neugierig an und lächelte. "Wie hab ich eure Nachdenklichkeit zu deuten? Helft ihr mir?". Milan nickte. "Ja, ich werde sehen was sich machen lässt. Allerdings bin ich nicht aus dieser Gegend und wüsste deshalb gerne, ob mir eine Strafe droht, wenn ich genötigt sein sollte, mich gegen die Nekromanten zu wehren, sollten dort welche auftauchen.". Julienne winkte ab. "Wenn ihr das richtige Dokument habt, bekommt ihr für den Beweis, einen Nekromanten erschlagen zu haben, sogar noch eine Vergütung von gewissen obrigen Heiligkeiten, welche der Nekromantie den Kampf angesagt haben. Von mir bekommt ihr dafür leider nicht mehr als meinen Dank, aber vielleicht genügt euch das ja?". Milan blickte in das schmunzelnde Gesicht der Alchemistin. Soso, also jemand der auch gegen die Nekromantie ist. Aber der Bestienjäger verstand die Botschaft, das Töten solcher Leute stand also offiziell wirklich nicht unter Strafe.
Milan hoffte trotzdem, keinen Nekromanten zu begegnen, denn er kämpfte nur ungern gegen menschliche Gegner; nicht weil er sie nicht besiegen konnte, sondern er sträubte sich ein wenig dagegen, seine Kampfkunst, welche auf Wirksamkeit ausgelegt und gegen Personen wohl bestialisch anzuschauen war, so einzusetzen. Von Julienne verabschiedet er sich dann freundlich und verließ die Lobby der geheime Universität.

weuze
22.08.2010, 20:35
Sie wollte gerade auf Arranges Frage antworten, als sich Milan schon erhob und sagte, er hätte noch ein paar Dinge zu erledigen. Nach dem Blick, den er ihr dann noch zuwarf, reichte es Meryann auch erstmal für die frühe Uhrzeit. Viel Spaß noch mit der Bosmer, die scheint ja etwas leichter zu haben zu sein..., dachte sie, als sie ihm hinterher sah. Dann wandte sie sich wieder Arranges zu: "Ich hab noch keine wirkliche Idee. Vermutlich am Hafenviertel bei der Diebesgilde vorbeisehen, ob da jemand einen Heiler braucht, das sollte ich allerdings fast allein machen. Bei den Magiern in der Universität nachfragen, wofür man Ogerzähne braucht, oder wisst ihr das zufällig?" Sie hatte inzwischen auch etwas gegessen, obwohl es ihr eigentlich schon fast wieder vergangen war.

Arranges folgte dem Rothwardonen mit den Augen, als dieser aufstand. Der Kaiserliche nickte nur stumm zum Abschied. Er bemerkte die seltsame Spannung, die sich langsam aber sicher, breit machte. Im Weg zu stehen ist sonst etwas, das ich eigentlich nicht unbedingt meisterlich beherrsche, aber hier fühle ich mich gerade ein wenig zerquetscht... Dachte Arranges, dann wurde er auch schon von der Bretonin angesprochen. 'Hmm... ich bräuchte eine neue Karte von Cyrodiil... meine alte hat sich in den Sümpfen von... Dementia... aufgelöst...' Die letzten Worte keuchte er irgendwie leicht zögerlich, als breitete ihr Klang ihm Schmerzen. Dementia... was hat dich nur geritten, dass du die Inseln gesehen haben musstest...?! Er schaute Meryann in die Augen und sprach weiter: 'Ogerzähne lassen sich ganz gut verkaufen... und das nicht nur bei den Alchemisten der Gilde...' Er überlegte kurz, ihm war klar, dass er hier unpassend in das Bild gerutscht war, das jedenfalls sagte die Körpersprache von Meryann. Er kratzte sich kurz am Kopf, mehr zur Geste, als zum Zweck, dann fuhr er etwas zögerlich fort: 'Ich hoffe, dass ihr nicht gleich wieder zur Handgreiflichkeit neigt, weil ich wohl eurem Begleiter der letzten beiden Tage einen falschen Eindruck vermittelt habe...?' Obwohl er etwas stockte, huscht bei seinen Worten ein Schmunzeln über seine Lippen, das er sich nicht verkneifen konnte...

"Ich habe die Karte von Mania noch...", sagte Meryann, leicht abwesend klingend. "Ich habe keine Ahnung was das auf ihn für einen Eindruck gemacht hat, und es interessiert mich auch nicht, wenn es der Falsche war.", sagte sie freundlich zu Arranges. Damit war das Thema für sie erledigt, jedenfalls nach aussen hin. Sie hätte nie zugegeben, dass ihr das Verhalten von Milan doch einen Stich versetzt hatte. "Ich denke ich gehe trotzdem zuerst in die Universität, vielleicht haben die Zähne ja ganz nützliche Eigenschaften. Kommt ihr mit?" Daran, dass Milan auch zu den Magiern wollte, dachte sie nicht mehr. Jedenfalls nicht in diesem Moment.

Arranges zuckte ein wenig zusammen, als sie meinte, sie hätte die Maniakarte noch. Die Zeit auf den Inseln war sehr ereignisreich, aber irgendwie erinnere ich mich nur ungern an sie... warum eigentlich? 'Gerne werde ich euch begleiten.' Meinte Arranges.

Sie verließen das Hotel und gingen auf direktem Wege zur geheimen Universität. Dort angekommen, gingen sie durch das mächtige Tor und standen auf dem abgetrennten Halbkreis, der für Besucher zugänglich war. Als sie auf den Turm zugingen, warfen zwei der recht zahlreichen Kampfmagier Arranges angewiederte Blicke zu, als sie an ihm vorbei zum Tor liefen. Unwürdige Dilletanten... ich will hier wieder weg, man hat immer das Gefühl, dass diese Blechhexer die eigenen Gedanken lesen könnten... Dachte sich Arranges, vermied aber einen unbehaglichen Gesichtsausdruck. Als sie vor der großen Tür zu der kleinen Empfangshalle angekommen waren, wollte der Kaiserliche gerade nach der Klinke greifen, als ihnen die Tür schon entgegenkam. Heraus trat Milan...

Van Tommels
22.08.2010, 23:36
Sie gingen zusammen zur Arkanen Universität, durch die inzwischen schon recht belebte Stadt. Die Kampfmagier auf dem Universitätsgelände ignorierte sie weitestgehend, wußte sie doch, dass einige bestimmt ahnten, wen sie vor sich hatten, bestimmte Arten der Magie färbten irgendwann einfach ab, deshalb wollte sie keine zusätzliche Aufmerksamkeit auf sich lenken. Als Arranges gerade die Tür der Eingangshalle öffnen wollte, flog sie schon auf, und Meryann sah, wer herauskam. Milan. Sie mußte ihn zuerst leicht entgeistert angesehen haben, fing sich aber dann wieder. Sie sah ihn allerdings immer noch an, mehr unschlüssig als entgeistert, und machte keine Anstalten, weiterzugehen oder etwas zu sagen. Eigentlich konnte sie sich schlicht nicht entscheiden.

Er wusste zunächst gar nichts zu sagen, als die beiden vor ihm standen. Diese Stadt scheint doch ein Dorf zu sein, dann aber fiel ihm ein, dass Meryann doch gewusst hatte, wo er heute hin wollte. War sie ihm gefolgt? Er erwiderte ihren unschlüssigen Blick mit Skepsis, trat dann aus der Tür nach draußen und zur Seite und machte so den Weg frei. "Meine Vermutung hat sich bestätigt, ich habe einen Auftrag bekommen", meinte er zu Meryann, aber es klang eher wie eine allgemeine Aussage. "Ach, und wisst ihr was ich gerade erfahren habe? Es scheint doch tatsächlich Leute zu geben, die Kopfgeldprämien auf Nekromanten aussetzen. Das habt ihr gar nicht erwähnt? Cyrodiil ist ein seltsamer Ort.". Er blickte dabei von Arranges zu Meryann und blieb schließlich bei ihr hängen. Diese Bemerkung klang wie beiläufig erzählt, aber Milan war sich bewusst, was er damit bei den beiden vor sich auslösen würde.

Und das soll mich jetzt beeindrucken? Arranges war nicht auf den Kopf gefallen, hatte er zuvor zwar Respekt vor den Kampfmagiern gehabt, wusste er jetzt seine Gedanken gut hinter einer müden Maske zu verbergen. Er hatte schon oft zu hören bekommen, dass auf Nekromanten eine Art Kopfgeld ausgesetzt war, aber jedes Mal, wenn er mit dieser Tatsache direkt konfrontiert wurde, ließ er sie ins Leere laufen. Arranges schaute den Rothwardonen freundlich fragend an: 'Dürfte ich wohl fragen, um was für einen Auftrag es sich handelt, wenn ein Krieger wie ihr, ausgerechnet in der Magiergilde soetwas sucht?' Stieg Arranges ehrlich interessiert in das Gespräch ein. Und Meryann konnte den Mund einmal mehr nicht halten... Im Geiste langte sich der Kaiserliche aus Unverständnis an die Stirn.

Nein, hab ich nicht erwähnt., dachte sich Meryann, denn ich hätte meinen Kopf gern noch etwas länger auf den Schultern. Äusserlich lies sie sich nichts anmerken, immerhin hatte er sie mit seiner Bemerkung wieder in eine Situation gebracht, die sie kannte, und gerade hier in der Universität durfte sie sich nichts anmerken lassen. Sie überlegte, was sie antworten sollte, da fragte Arranges auch schon nach dem Auftrag. Ihr war nicht entgangen, das Milans Blick an ihr hängen geblieben war. Sie sah ihn schweigend und etwas nachdenklich an, als sie wartete, was er darauf sagen würde.

Milan blickte zu Arranges, als dieser ihn ansprach; gerne hätte er noch Meryann weiter gemustert.
"Krieger klingt beinahe so schlimm wie Söldner...", merkte er beiläufig an und fuhr dann fort. "Ich beschaffe ein paar unbedeutende alchemistische Zutaten für die ortsansässige Alchemistin aus einer nahen Festung.". Dass es sich dabei höchstwahrscheinlich um einen Job handelte, der das Zusammentreffen mit Nekromanten beinhaltete, verschwieg er zunächst. Diese beiden hier machten nicht gerade den Eindruck, als würden sie ihn bei solch einem lapidaren Auftrag begleiten wollen, davon abgesehen schien sich Meryann immer noch etwas unwohl zu fühlen, so Milans Eindruck. Warum sie also auch noch mit dieser Totenbeschwörer-Sache belasten?

'Oh verzeiht, ich weiss wie es ist, falsch angesprochen zu werden, ich kann es ebenfalls nicht gebrauchen, in die falsche Schublade aufgrund falscher Annahmen, gesteckt zu werden...' Meinte der Kaiserliche ebenfalls etwas nebensächlich. Er schaute kurz zur Seite zu Meryann, dann blickte er wieder zu Milan. 'Hmm... in einer Festung also... ein kleinwenig habe ich Ahnung von Alchemie, vielleicht könnte ich euch helfen?' Dass sein Wissen kaum ausreichte, einen Heiltrank ohne Nebenwirkungen zu brauen, sagte er vorerst nicht... Arranges blickte fragend in die Runde.

Alchemistische Zutaten, aus einer Festung... Meryann überlegte, aber ihr fiel nicht viel ein, was es in Festungen an Zutaten geben könnte, ausser Teile von untoten Kreaturen. Oder von Daedra, wenn in der Festung gewöhnliche Beschwörer hausten. Auf Arranges Frage riss sie den Blick von Milan und sah ebenfalls in die Runde. Eigentlich hatte sie sich in das Gespräch nicht einmischen wollen, aber Arranges Vorschlag war ihr alles andere als unrecht. "Ich würde euch ebenfalls gerne Begleiten.", sagte Meryann, inzwischen wieder selbstsicherer und freundlich zu Milan.

So unwissend wie du vielleicht glaubst bin ich beiweitem nicht in der Alchemie, und Knochenstaub erkenn ich gerade noch. Als er seine Ablehnung über diesen Vorschlag zum Ausdruck bringen wollte, teilte auch Meryann ihre Meinung mit. Sie will auch? Was sie damit wieder bezwecken will? Aber ich schätze mal, dies liegt vorrangig nur daran, dass Arranges angeboten hat, mitzukommen. Dass er damit immer noch auf dem Holzweg war, wusste er nicht.
Er zuckte beiläufig mit den Schultern. "Für gewöhnlich arbeite ich allein, wenn ihr mich aber begleiten wollt, dann tut euch keinen Zwang an. Ich bitte euch nur mir nicht in die Quere zu kommen.". Er machte einen Schritt nach vorne, sodass er jetzt nur wenige Zentimeter entfernt von Meryann stand, beugte sich vor bis sich seine Lippen ganz nahe an Meryanns Ohr befanden und flüsterte ihr leise zu: "Dies gilt besonders für euch, wenn ihr euch nochmal anschleicht, kann ich für nichts garantieren.", damit spielte er auf die Geschehnisse bei der Schlammkrabben-Affäire an. Nachdem er geendet hatte, verblieb er noch einen Augenblick so, sein Atem strich ihren Hals entlang, und für einen kurzen Moment roch er ihre Haare; dann aber fing er sich, löste sich von ihr und ging voraus Richtung Tor.

Keine Angst, komm du mir nur auch nicht in die Quere., dachte sie sich amüsiert. Hatte es doch Anfangs mit Arranges schon genug Konflikte gegeben, was ihre Taktik anging. Schließlich trat er auf sie zu und flüsterte ihr ins Ohr: "Dies gilt besonders für euch, wenn ihr euch nochmal anschleicht, kann ich für nichts garantieren." Er blieb so noch einen Moment stehen, und sie konnte seinen Atem an ihren Hals spüren. Eigentlich wollte sie schon einen Schritt zurück treten, aber irgendetwas hinderte sie daran. Als Milan vorraus ging und Arranges nichts darauf sagte, folgte sie ihm.

Gemeinsam gingen sie Richtung Haupttor, Milan ging dabei ein Stück vorneweg. Auf ihren Weg dorthin bat Meryann noch einmal darum, kurz auf ihr Zimmer zu gehen um ihre Ausrüstung zu holen. Nach dieser kurzen Unterbrechung setzten sie ihren Weg fort und kamen schließlich an den Stallungen an, wo sie sich auf ihre Pferde schwangen und Richtung Festung Variela aufbrachen.

Andromeda
23.08.2010, 23:17
Sie machten sich also auf den Weg zur Ruine Variela. Das alte und zerfallene Gemäuer befand sich fast geradlinig südlich der Kaiserstadt auf der Hälfte des oberen Niben. Sie ritten die Brücke vor der Kaiserstadt entlang, bogen dann nach Süden ab und folgten dem Weg bis sie nach Pells Tor an die große Brücke kamen, die den Rundweg um das Nibeneibecken, in dessen Mitte die Kaiserstadt war, schloss. Hier folgten sie der Küste abermals nach Süden und kamen nach einem flotten Ritt mit der Nachmittagssonne bei der Ruine an. Es musste Variela sein, denn weit und breit war kein anderer Turm der alten Akaviriruinen zu sehen und da das Küstenland am Niben nicht sehr dicht bewachsen war, konnte man dies auch gut feststellen.
Einige Meter vor dem halb eingestürzten Turm stiegen sie ab. Arranges lockerte den Bauchgurt des Sattels und überlegte, was er alles brauchte. Es wird wohl eher simpel sein, was sollte uns dort unten auch schon groß erwarten? Daedra? Nekromanten? ... Lächerlich... Goblins und anderes Getier wie Trolle, werden's wohl eher sein... Der Kaiserliche machte den größeren Lederbeutel von seinem Gürtel los, in dem sein Geld und andere Dinge waren, die er für so einen Spaziergang nicht brauchte. Tränke und Schriftrollen nahm er vorsichtshalber mit. Er trat einige Schritte vor und besah sich den Ruinenturm.

Milan war die ganze Zeit schweigend vorausgeritten; jetzt wo sie bei der Ruine angekommen waren, stieg auch er ab und kramte in seinen Satteltaschen. Nekromanten…ein starker Reflexionstrank, ein Schildtrank, ein Genesungstrank…, mit diesen Gedanken schnallte er sich die letzten beiden Fläschchen an den Gürtel, das erste behielt er in der Hand, öffnete es und kippte es ansatzlos in sich hinein. Das magische Gesöff entfaltete sofort seine Wirkung, er spürte wie sich seine Innereien und Muskeln kurz verkrampften, dann war alles wieder normal. Er schüttelte nun noch einmal den Kopf um wieder klar zu sehen, bis ihm auf einmal einfiel, wo sie hineingingen. Eine dunkle Festung, und diese Nekromanten sparten doch bekanntermaßen sowieso mit Fackeln. So griff er nochmals in die Tasche und befestigte sich dann eine weitere Phiole mit einem Nachtsicht-Trank an dem Gürtel. So gerüstet entfernte er sich von seinem Pferd und folgte Arranges in die Ruine.
Hier blickte er sich auch erst einmal um. Die Festung sah verlassen aus, es gab kein Anzeichen menschlichen Lebens hier, so wie es für von Nekromanten besiedelte Ruinen üblich war; keine Banner mit Totenköpfen, kein Altar, keine Skelette, keine Fackeln. Vielleicht haben wir Glück, dachte er, fixierte dann die große Flügeltür, welche sich in große Felsen hinein duckte, und ging schließlich darauf zu.

Meryann hatte sich im Hotel noch kurz umgezogen, sie trug jetzt wieder die schwarze Hose und das schwarze Oberteil aus der Kaiserstadt. Den Mantel hatte sie zusammengerollt und an Zombies Sattel befestigt. Als sie an der Ruine abstiegen, hängte sie noch ihren Beutel an den Sattel, ihn würde sie in der Ruine nicht brauchen. Sie nahm nur den Bogen und die Pfeile mit, und folgte Arranges und Milan zum Eingang der Festung. Gerade nach der Bemerkung von Milan und dem Kopfgeld für Nekromanten war sie sich noch sicherer, hier auf welche zu treffen. Sie selbst hatte zwar nichts mit den Nekromanten zu schaffen, die in diese Ruinen hausten, trotzdem behagte es ihr nicht unbedingt, hier einfach einzudringen. Der Eingang wirkte recht unauffällig, aber alles andere hätte sie auch gewundert. In Cyrodiil waren die wenigen Altäre der Nekromanten tief in der Wildnis. So nahe an Siedlungen oder Städten würden sie sich nicht schon hier zu erkennen geben.

Hmm... meine Angst vor der Finsternis scheint ja hoffentlich auch mit den anderen Wahnvorstellungen verschwunden zu sein... sonst haben wir in recht kurzer Zeit ein Problem... Dachte der Kaiserliche, als auch er zu dem niedrigen Holztor blickte. Er trat neben Milan, hielt aber Abstand. Ich hoffe er weiß, was er tut... er scheint jedenfalls keiner dieser einfältigen Haudraufburschen zu sein, die nur zufällig etwas vom gesitteten Ton verstehen... Arranges hätte wohl am Liebsten gleich eine Art Taktik ausgehandelt, stattdessen aber fragte er nur, ohne den Blick von den zwei massiven Holzflügeln zu nehmen: 'Wer geht voraus?'.

Milan blickte sich noch einmal nach seinen beiden Begleitern um und wurde dann indirekt von Arranges angesprochen. Statt ihm verbal zu antworten, trat er einfach vor an die Eingangstür und prüfte, ob diese verschlossen war. Als er feststellte, dass dem nicht so war, legte er beide Hände gegen die rechte Tür, stemmte die Füße fest auf den Boden und begann mit immer größerer Kraft zu schieben. Zunächst tat sich gar nichts; dann aber knarrte die Tür leise und setzte sich schwerfällig in Bewegung. Staub rieselte auf ihn hinab. Milan schob sie noch ein Stück weiter auf, sodass eine Person bequem durch den Spalt gehen konnte, dann ließ er von der Tür ab und betrat als Erster die Festung.
Drinnen sah sich der Rothwardon erst einmal genauestens um. Er befand sich in einem Gang, welcher durch zwei kurze, nach unten führende Treppen unterbrochen war. Hinten sah Milan eine Biegung. An der zweiten Treppe befand sich je zu beiden Seiten eine kleine Fackel, aber nur die Rechte brannte. Verdammt, es ist also doch jemand hier. War zu erwarten. Man sah die Hand vor Augen kaum in dieser Dunkelheit, nur vage konnte man etwas erkennen. Milan griff an seinen Gürtel, öffnete die Nachtsicht-Phiole und trank auch diese restlos aus. Für einen kurzen Moment blickte er starr an die Decke, ihm wurde schwarz vor Augen und doch sah er die unterschiedlichsten Farben. Dann war der Spuk auch schon vorüber, Milan blickte wieder in den Gang und alles kam ihm gleich viel heller und deutlicher vor. Was war das dort hinten an der Biegung? Dort lag jemand auf dem Rücken und sah relativ...tot aus. Milan zog lautlos sein Schwert und schlich die Treppe hinab, umkreiste bewusst die einzelne Fackel um nicht so sehr in's Licht zu treten und kam schließlich bei dem Leichnam an: Es war ein Ork.

Meryann nahm den Bogen in die Hand und folgte den beiden. Drinnen war es ziemlich dunkel, obwohl eine Fackel brannte.Ok, wir sind hier wirklich nicht allein. Die Luft roch modrig und abgestanden, aber sie war sich nicht sicher, ob es nach Leiche oder Gräbern roch. Sie sah zu Milan, der wieder einen Trank zu sich nahm. Licht wollte sie nicht riskieren, aber es würde auch so gehen. Sie sah nicht so schlecht im Dunklen, und sie hörte vor allem recht gut. Inzwischen hatte sie auch einen Pfeil in die linke Hand genommen, mit der sie den Bogen hielt. Meryann ging im Dunkeln zu Milan, wobei sie etwas Abstand hielt, da sie ihn hier nicht erschrecken wollte. Sie überlegte sich gerade ob sie schnell nachsehen sollte, ob sich vorn jemand befand, aber es war wirklich stockfinster. Da erinnerte sie sich an einen Zauber der Illusion, den sie nicht oft benutzt hatte. Klar, Nachtsicht... Sie konzentrierte sich kurz, sprach lautlos die Formel und schon erhellte sich ihr Blickfeld merklich. Sie sah den Gang entlang, konnte aber niemanden entdecken, bis auf den toten Ork. Sie ging langsam und vorsichtig an Milan vorbei, weiter den Gang entlang, blieb allerdings nach ein paar Metern abwartend stehen.

Arranges folgte Milan. Als dieser einen Trank schluckte um die Dunkelheit für ihn transparenter zu machen, verdrehte der Kampfmagier nur die Augen. Amateure und Nulltalente... warum habe ich nur gefragt, ob ich mitkommen kann... Der Kaiserliche hatte mit solch einer Dunkelheit nur wenige Probleme. Zwar konnte er nicht wirklich viel sehen, aber das Licht der Fackel, die weiter vorn brannte, reichte ihm vorerst... Er hätte ohnehin nichts gegen die Finsternis tun können. Er folgte weiter dem Rothwardonen, konnte er doch nicht wirklich erkennen, was der Bestienjäger wohl gesehen hatte. Im schwachen Schein der Fackel erkannte der Nekromant eine Leiche am Boden. Relativ massiger Körperbau, das konnte ein Nord oder Ork sein. Egal ob Mensch oder Monster, aber allein sind wir jedenfalls nicht... Arranges konzentrierte sich einen Moment, dann ging ein schwacher, magischer Impuls von ihm aus. Den Zauber konnte er relativ bequem halten, solange er sich nicht auf eine andere, große Beschwörung konzentrieren musste oder ihm seine magische Ader blockiert wurde. Informationen schwappten in seine Gedanken über jedes größere Lebewesen, er entspannte sich, war zumindest innerhalb des mehr oder minder großen Radius nichts Auffälliges zu entdecken. Er ging Meryann hinterher, blieb aber zwei Schritte hinter ihr stehen. Er stoppte abrupt, ganz am Rand der Reichweite des Zaubers, hatte sich etwas Größeres bewegt. Arranges versuchte den Spruch zu intensivieren, es gelang ihm aber nicht, dazu waren seine Mystikkenntnisse zu schlecht, als dass er den Erfassungsbereich so ausdehnen konnte, der ganze Zauber war schon an der Grenze des Möglichen. Verdammt....

Milan musterte die Leiche vor sich. Dabei musste es sich um den Ork handeln, den Juliette erwähnt hatte. Also den Auftrag aufgegeben hat er definitiv nicht. Eher sich ein wenig übernommen. Der Blick des Rothwardonen fiel auf den Brustkorb des Ork. Der Stahlbrustpanzer lag neben ihm, und der Oberkörper aufgerissen da, die Rippen ragten blutig und abgespreizt heraus. Milan kniete sich hin und betrachtete das Blutbad genauer. Das kann doch nicht...das Herz fehlt...Sadisten..., und Milan erhob sich und drehte sich zu Meryann, dann zu Arranges. Er blickte weiter in den Gang, vor ihnen befand sich eine weitere, halb offene Flügeltür, dahinter eine größere Halle mit einer Treppe, die nach unten führte. Hier waren viele Vorrichtungen für Fackeln, aber keine Einzige brannte. Sie scheinen die Dunkelheit zu lieben, nicht überraschend. Milan ging wieder voraus, lugte in den folgenden Raum und schlich hinein.
Zunächst erkannte er nichts Verdächtiges; dann aber hörte er sich jemand räuspern und erstarrte in der Bewegung. Es klang sehr nahe. Der Rothwardon ging nicht die Treppe hinunter, sondern versuchte von oben zu erspähen, wo sich der vermeintliche Geräuschverursacher befand. Er wurde fündig und erkannte, links von der Treppe, an einem Durchgang, saß ein Beschwörer mit einer Kerze an einem kleinen Tischchen und blickte abwesend in die Flamme. Auf seiner Robe prangte groß ein roter Totenkopf.

Sie wandte wieder den Kopf zu Milan, und sah die Wunde im Brustkorb des Orks. Naja, du hast es doch geahnt, Meryann. Sie folgte Milan weiter in die Ruine, und sah die Banner der Totenbeschwörer an den Wänden der kleinen Halle in die sie kamen. Bei dem Geräusch war sie ebenfalls stehen geblieben, und sah bald darauf selbst den Nekromant, der an dem kleinen Tisch saß. Sie sah zu Milan, sie wollte wissen wie er reagierte. Gleichzeitig hoffte sie, dass sich Arranges zu nichts hinreißen lies, wer wusste schon wie viele hier noch waren. Er würde sie vermutlich angreifen sobald er sie bemerkte, und an ihm vorbeikommen war fast unmöglich. Sie sollten ihm eigentlich keine Zeit geben, sich zu wehren oder etwas zu Beschwören. Sie legte den Pfeil schon leicht an, spannte den Bogen aber noch nicht, den Blick immer noch auf Milan gerichtet.

Arranges verharrte, während die anderen schon weiterliefen. Als er sah, dass sie schon im Begriff waren, den Raum zu wechseln, eilte er ihnen leise nach. Noch bevor er die beiden erreicht hatte, strömten unzählige dumpfe Blitze in seinen Verstand, die ihm Auskunft gaben, dass hier noch einige andere Gegner unterwegs waren. Er konnte zwar die Lokalität nicht wirklich überblicken, allerdings konnte er sich einen groben Abriss davon machen, indem er die Bewegungen der Lebewesen verfolgte. Er trat oben an die Treppe, etwas hinter Meryann und erblickte jetzt auch den Totenbeschwörer, der unten saß. ... alles Trottel ohne Ahnung... das wird ein Kinderspiel... Er wollte gerade mehrere Zauber vorbereiten, aber noch auf den wortwörtlichen Startschuss von Meryann warten, die bereits dabei war einen Pfeil aufzulegen, ließ aber dann seine gesamte Magie bis auf den Zauber zur Lebenserkennung, direkt wieder verpuffen, als er im Geiste sah, wie zwei weitere humanoide Gestalten, in ihre Richtung kamen. Er wusste nicht, was er tun sollte und da er die Gedanken der anderen nicht lesen konnte, legte er nur warnend eine Hand von hinten auf Meryanns Schulter und deutet lautlos auf den Durchgang an der linken Wand. Nur einen Lidschlag später kamen dort zwei Totenbeschwörer heraus und stellten sich zu dem, welcher an dem kleinen Tisch saß. Dieser drehte sich wortlos halb um und sah fragend zu den beiden anderen auf.

Milan schaute, nachdem die anderen beiden Nekromanten erschienen waren und er die Kampfbereitschaft seiner beiden Begleiter bemerkt hatte, zu Meryann, welche bereits einen Pfeil anlegte. Mit einem Handzeichen gab er den Beiden zu verstehen, noch einen Moment mit dem Angriff zu warten, ging an die rechte Seite der Treppen und schlich die Stufen bis zur letztens hinunter. Dort angekommen, schritt er, darauf achtend wohin er trat, wieder auf die linke Seite und verbarg sich so hinter der Säule, nur wenige Meter von dem Durchgang und den drei Totenbeschwörern entfernt. Er blickte die Treppe hinauf und nickte, was wohl sagen sollte 'Fangt an'. Dann drückte er sich an die Mauer und machte sich bereit, hervor zu stürmen.

weuze
24.08.2010, 23:51
Auf Milans Zeichen wartete Meryann noch, allerdings hatte sie aus der Berührung von Arranges schon das Richtige geschlossen, sie sah die anderen beiden jetzt ebenfalls kommen. Als er ihr von unten zunickte, spannte sie den Bogen und ein paar Sekunden später fiel einer der beiden Totenbeschwörer, die gerade dazu gekommen waren, mit einem Pfeil zwischen den Augen nach hinten. Meryann hatte schon kurz überlegt, alle drei kurz zu lähmen, allerdings waren solch flächendeckenden Lähmzauber ziemlich anstrengend, wenn dann hätte sie alle drei auf einmal erwischen müssen. Kaum hatte der Pfeil sein Ziel gefunden, hatte sie ihre Position gewechselt, auch wenn es unwahrscheinlich war, dass der andere gesehen hatte, woher der Pfeil kam. Der dritte hatte ihr ohnehin den Rücken zugewandt.

Kaum ließ Meryann den Pfeil los, sprang Milan hinter der Säule hervor und rannte, das Schwert halbrechts hinter sich haltend, auf die Nekromanten zu. Gerade eben fiel der getroffene Totenbeschwörer zu Boden, da war der Rothwardon schon bei den beiden Verbliebenen angekommen. Er holte mit der Waffe aus und schlug dem Nekromanten, der mit dem Rücken zu ihm stand, mit dem Schwertheft in's Genick; dieses brach augenblicklich, und der Mann sackte zusammen. Erst jetzt schien der beschwörer am Tisch zu realisieren, was soeben geschah, und versuchte sich von seinem Stuhl zu erheben, aber Milan drehte sich einmal um die eigene Achse und schlug ihm mit der Flanke seiner Waffe vor den Brustkorb, sodass er wieder auf den Stuhl zurückfiel. Einen Wimpernschlag später lag das Schwert plötzlich auf dem Tisch, dabei war nur ein sehr leises, metallisches Klirren zu hören, und Milan stand vor dem verdutzt schauenden Totenbeschwörer. Jetzt stieß er ihm das rechte Knie auf das Brustbein, seinem Gegner blieb daraufhin die Luft weg und er fuchtelte mit den Armen. Wie ein Schraubstock packte Milan den Kopf des Nekromanten und riss ihn herum; auch seine Halswirbel gaben der ungeheuren Hebelkraft nach und augenblicklich stellte er das Armwedeln ein und sank leblos auf dem Stuhl zusammen.
Milan nahm das Knie vom Oberkörper des Mannes und griff nach seinem Schwert. "Ich hasse es, Menschen zu töten...", murmelte er mehr zu sich selbst als zu Meryann und Arranges. Die einzigen Geräusche, die man gehört hatte, waren das leise Metallklirren und das Surren des Pfeils, aber beides war kaum laut genug gewesen, als dass er selber es fast überhört hatte. Und genau darum ging es Milan: dass dies alles lautlos vonstatten ging, einen Massenangriff der Nekromanten mussten sie nicht provozieren.

Arranges überlegte noch, was er tun könnte, ließ aber dann die Hand wieder vom Schwertgriff gleiten und den angefangenen Zerstörungszauber verpuffen. Etwas verlegen schaute er in die Runde, dann kam er langsam, mit den Füßen tastend, die Treppe herunter und sah sich die Toten im Lichtschein der Kerze so gut es ging, an. Hmm... ich glaube das ist der erste Kampf, bei dem tatsächlich Leichen übrig bleiben, die noch verwertbar sind... liegt vermutlich auch zu einem Großteil daran, dass ich nicht direkt mitgemacht habe... Rügte sich Arranges in Gedanken. Mal sehen, vielleicht nehme ich mir auf dem Rückweg eine mit nach draußen... Er stelle sich zu Milan und schaute fragend in die Runde, wobei er nicht wirklich sehen konnte, wie das Mienenspiel der beiden anderen aussah. 'Tränke der Nachtsicht... etwas, das ich grundsätzlich nie dann dabeihabe, wenn ich sie brauchen würde...' Knurrte er nuschelnd vor sich hin.

Meryann trat ebenfalls neben die Leichen, die erfreulich intakt waren. Ok, das Genick muß man wieder etwas versteifen, sonst wackelt der Kopf nachher so... Das konnte man aber von aussen provisorisch Schienen, zur Not. Die Nekromanten taten ihr nicht unbedingt leid, auch wenn sie in ihre Festung eingedrungen waren, und sie nur deshalb sterben mußten. Allerdings war das vermutlich die Sorte, die vor Morden nicht zurückschreckte, und deshalb der freien Ausübung dieser Kunst einfach im Wege standen in Cyrodiil. Sie sah den Gang wieder entlang, der ein paar Meter weiter in einer schweren Flügeltür endete. Einer der Flügel stand offen, und dahinter war ein Balkon zu erkennen, vermutlich führte diese wieder in eine Halle. Sie hatte auch Arranges Kommentar nicht überhört, und so konzentrierte sie sich wieder, berührte Arranges mit ihrer schwach leuchtenden Hand am Mithrilpanzer über dem Bauch. Die Nekromanten beherrschten vermutlich ebenfalls einen Nachtsichtzauber, wenigstens der eine oder andere, aber solange sie von ihrer Anwesenheit nichts wußten, hatten sie so definitiv einen Vorteil. Sie sah wieder zu Milan, wegen dem sie überhaupt hier war, und der somit auch angab, was sie als Nächstes tun sollten.

Erst jetzt blickte sich der Rothwardon genauer um, aber Gräber konnte er keine entdecken. "Gehen wir weiter, bis wir ein Grab oder dergleichen finden...", meinte er leise in die Runde und deutete vage den Gang in die große Halle.
Als er den Raum betrat bewegte er sich geduckt auf das verrostete Eisengeländer zu und schaute nach unten. Mitten in der Halle standen vier weitere Personen in schwarzen Totenkopfroben um einen hölzernen Sarg herum, welcher offen war. Ob und wenn ja was sich darin befand, konnte Milan nicht feststellen. Er drehte den Kopf Richtung Arranges und Meryann, um das weitere Vorgehen gegen diese Gruppe zu besprechen, als sein Blick an Arranges hängen blieb. Was zum....

Arranges wollte sich gerade an Milan wenden, als Meryann einen Zauber auf ihn wirkte. Fast übergangslos hielt ein helles Blau in seinem Sichtfeld Einzug und vertrieb die Dunkelheit. Sie hatte einen Nachtsichtzauber auf ihn gesprochen. [/I]Das fängt ja gleich an, wie bei den Heilzaubern... fragen ist wohl einfach nicht drin, man probiert einfach aus, ich find das langsam aber sicher nicht mehr so wirklich zum Lachen, ehrlich nicht...[/I] Der Kaiserliche war sowieso schon ein klein wenig verstimmt, weil er keinen Handgriff bei den drei Nekromanten machen durfte und so heizte seine Stimmung jetzt nochmal ein Stückchen höher. Er ging hinter Milan her, musste aber nicht über das Geländer nach unten schauen, um zu wissen, wie viele Gegner sich dort befanden. Ein grelles, fast weißes Blau schimmert in seinem Augenwinkel auf, als er seine rechte Hand etwas vornahm und diese augenblicklich in ein gleißendes Rot gehüllt wurde. Er drängte sich neben Milan, hielt aber nach wie vor guten Abstand zu selbigem. Die Nekromanten unten hatten das fremde Licht auch schon gesehen, konnten aber nicht mehr reagieren. Ein Feuerball pfiff eine leichte Kurve beschreibend, nach unten und krachte mitten in die kleine Gruppe. Ein ohrenbetäubender Knall, der scheppernd nachhallte, erfüllte das Gemäuer. Jetzt wird hier erstmal aufgeräumt, der Rest dieser unfähigen Trottel wird jetzt wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen... Aber Arranges hatte nicht mit der Instabilität der Ruinen gerechnet, nur wenige Sekunden, nachdem man die teilweise zerfetzten und ordentlich angebrannten Leichen der Nekromanten durch den Rauch sehen konnte, rieselte Staub von der Decke. Zwei große Steinblöcke kamen herunter und ließen beim Aufprall den Boden zittern und die Trommelfelle der drei schmerzen. Das verstehe ich unter angemessenem Klopfen an der Tür zu einer Behausung für minderwertige Nekromanten... Seine Rechte glühte immer noch, aber jetzt knisterte es auch in der Faust der linken Hand. Er öffnete die Hand und zischend sprangen unzählige kleine Eiskristalle daraus hervor und regneten auf den Boden, gefolgt von einer eisblauen Wolke, welche die Hand nun einhüllte. Er wandte sich zu Milan. 'Ich bin gerade nicht in der Stimmung, diesen Grabräubern hinterher zu jagen, ich würde es bevorzugen, wenn sie zu uns kämen.' Dabei stahl sich ein Grinsen über das Gesicht des Kampfmagiers. Er war jetzt in bester Laune, ein ordentliches Massaker zu veranstalten...

Meryann war hinter Milan in die Halle gegangen, und kurz hinter der Tür stehengeblieben. Arranges ging an ihr vorbei, aber sie dachte sich noch nichts Schlimmes dabei, bis seine Hand auf einmal aufglühte. Sie löste den Nachtsichtzauber, da es jetzt relativ hell hier war, als Arranges schon einen riesigen Feuerball in die Gruppe der Nekromanten fallen lies. Hat der sie noch alle?? Sie hielt sich die Hände auf die Ohren als das Gemäuer schon nachgab. Steinbrocken stürzten von der Decke, und als der Lärm langsam nachlies klang ihr noch ein Pfeifen in den Ohren nach. Bei seinen Worten reichte es ihr. "Seid ihr jetzt völlig irre geworden? Hat euch die Zeit auf den Inseln nicht gut getan?", zischte sie Arranges entgegen. Die Wut in ihrer Stimme war nicht zu überhören gewesen, auch wenn sie noch nicht wirklich laut geworden war. "Nur weil ihr gerade nicht in der Stimmung für irgendwas seid, müsst ihr so etwas veranstalten? Wir hätten verschüttet werden können! Habt ihr auch mal eine Sekunde darüber nachgedacht? Wenn ihr euch umbringen wollt, bitte, aber sagt es uns das nächste mal vorher!" Ein Teil dessen was sie ihm an den Kopf warf, kam auch von dem Schreck den sie bekommen hatte durch den Einsturz der Decke, aber das hörte man ihr im Moment nicht an.

In dem Moment, als die Erde zu beben begann, hechtete Milan an eine der Säulen, die an das Geländer anschlossen und drückte sich mit dem Rücken gegen das Gemäuer. Kleine Steinchen rieselten von oben herab, und er spürte das Donnern wie als hätten sich große Steine aus der Decke gelöst und wären auf den Boden aufgeschlagen. Nachdem der Krach verebbt war und nur noch die staubige Luft an das eben Geschehene erinnerte, richtete sich Milan langsam wieder auf und sein Kopf ruckte Richtung Arranges; dann startete Meryann auch schon ihre Schimpftriade und faltete Arranges verbal zusammen wie ein ungezogenes Kind. Daran, dass die beiden wohl doch in einen anderen Verhältnis standen als er vermutete, dachte er jetzt nicht. Er ließ sein Schwert auf den Boden fallen und stürmte auf Arranges zu, an Meryann vorbei, und packte den Kaiserlichen am Kragen seines Kettenhemdes. Dieser schien überrascht zu sein über die Reaktion des Rothwardonen. "Was fällt euch verdammt nochmal ein...", und Milan drückte Arranges mit dem Rücken gegen die Säule. Der Beschwörer aber schien sich das alles andere als gefallen zu lassen, löste seine Zauber auf und schlug sehr ungenau nach Milan; durch einen Zufall landete einer seiner Schläge an der Schläfe von Milan, welcher daraufhin eine kleine Platzwunde davontrug. Für einen kurzen Moment hielten beide inne und blickten sich an, als ob sie nicht fassen könnten, was da soeben geschehen war; aber Milan fing sich als Erster wieder, nahm die rechte Hand von Arranges' Kragen, holte aus und verpasste ihm einen Schlag gegen den Kopf. Arranges taumelte nach links und zog Milan ein Stück mit sich, hinter dem Kaiserlichen befand sich nun jediglich das Geländer, welches schon etwas locker im Gemäuer hing durch das Beben. Nun begann wieder Arranges, wild und unkontrolliert, wahrscheinlich benommen durch den Schlag, nach dem Bestienjäger zu schlagen und zu treten, aber der Kaiserliche traf lediglich die Stahlverstärkungen seiner Stiefel. Milan hatte jetzt genug, lehnte sich leicht zurück und schlug dann seinen Kopf gegen die Stirn von Arranges. Dieser wurde heftig zurückgeworfen, eine große Platzwunde auf der Stirn, und fiel zurück an das Geländer, welches durch die Belastung einfach nach hinten wegbracht. DerBeschwörer verkrallte sich vor Schreck im Mantel Milans und riss diesen einfach mit, und so stürzten sie beide den kleinen Balkon herunter.
Zu ihren Glück lag genau darunter ein großer Felsbrocken, welcher aus der Decke herausgebrochn war, so war die Falltiefe nicht groß genug, um sich zu verletzen. Sie schlugen auf dem Felsen auf, lösten sich durch den Aufprall voneinander und rollten dann auf den Hallenboden, wo sie schließlich beide regungslos liegenblieben.
Milan war keineswegs bewusstlos, sondern versuchte zu verarbeiten, was da gerade passiert war. Langsam rappelte er sich auf...

Arranges wollte gerade seinen leichten Blutrausch richtig auskosten und nach unten gehen um seine Opfer zu begutachten, als er erst von Meryann unsanft angesprochen und dann auch schon von Milan regelrecht angefallen wurde. Zum Denken nicht ganz fähig, verkeilte er sich mit dem Rothwardonen aufs Gröbste und bekam die Kampfsicherheit seines Kontrahenten ordentlich zu spüren, so drehte sich alles und die Wände waberten leicht umher, als er unten in der Halle auf dem Rücken liegend, die Augen aufschlug und sich kurz umschaute. Als das Sichtfeld nach ein paarmal blinzeln, wieder etwas mehr Klarheit angenommen hatte, setzte er sich auf, schaute zu Milan und fasste sich an die blutige Stirn. Na warte...! Er wollte sich aufrichten, kam aber nur bis auf die Knie. Den Zauber, welcher seine Hand in einer lila Wolke verschwinden ließ, zerging in einem Anflug von Übelkeit. Keuchend musste der Kaiserliche sich mit einer Hand abstützen, während die andere auf dem aufgestellten Knie ruht. Etwas schwer atmend, verharrte der Nekromant so. ... nein, das wird nichts... Schwerfällig stemmte er sich hoch und sah abwartend, aber nicht feindseelig zu Milan, während seine Gier nach Kampf und sterbenden Gegnern, wieder verschwand.

Milan stürmte so schnell auf Arranges zu, dass Meryann keine Zeit mehr blieb, irgendwie einzugreifen, und sie wäre dabei auch nicht zimperlich gewesen. Da wurde Arranges schon von ihm am Kragen gepackt, was er sich nicht wehrlos gefallen lies. Ne, oder? Sie stand einigermaßen fassungslos daneben und sah dem Faustkampf zu. Beide kamen dem wackeligen Geländer bedrohlich nahe, bis es schließlich doch aus seiner verankerung riss und beide den Balkon herunterfielen. Meryann lief sofort zu der Kante und sprang auch schon herunter, da beide erstmal reglos liegen blieben. Als sie sich dann allerdings wieder bewegten und relativ unverletzt schienen, setzte sie sich auf einen der Gesteinsbrocken und sah beide abwartend an. Sie überlegte im Moment ernsthaft, sofort aus dieser Ruine zu verschwinden und in Zukunft doch wieder nur noch allein unterwegs zu sein. "Fertig?", fragte sie nur, jede Wut war aus ihrer Stimme verschwunden. Arranges sah sie allerdings noch wütend an, die Sache mit dem Feuerball hatte sie nicht so schnell vergessen. Um ihre Hand bildete sich das grüne Leuchten eines Stillezaubers, sie hatte Arranges Versuch gerade sehr wohl gesehen. Diesem hielt sie die Hand auch leicht entgegen. "Denkt nicht einmal dran", sagte sie leise in seine Richtung.

Milan dröhnte ein wenig der Schädel, aber dies verschwand relativ schnell. Etwas schwerfällig rappelte er sich auf und blickte zu Arranges herüber, welcher ganz offensichtlich etwas größere Schwierigkeiten hatte, in's Hier und Jetzt zurückzukehren. Dann erst bemerkte er Meryann, welche auf dem Felsen saß und abwartend dreinblickte. Redet man so mit seinem...Freund..., und erstmals kamen Zweifel an seiner Theorie auf. Die Kopfnuss hatte er selbst ganz gut weggesteckt, und nachdem dann auch Arranges wieder stand, wartete Milan zunächst ab. Als nichts geschah, klopfte er sich den Staub von der Kleidung, lockerte die Schultern und ging, als wäre nichts gewesen (nichtmal ein Humpeln oder dergleichen war ihm anzumerken) die Treppe wieder hinauf, zu dem Balkon. Hier kniete er sich hin, hob sein Schwert auf und ging mit normaler Gangart wieder die Treppe herunter. Wieder unten angekommen, musterte er nochmals Arranges schweigend und stellte zufrieden fest, dass sein Blick schon nicht mehr so aggressiv war wie vor der kleinen Auseinandersetzung. Wenigstens ein Problem weniger. Er blickte wieder zu Meryann. Und was ich von dir halten soll, weiß ich im Moment gar nicht. Du bist so undurchsichtig wie der Fels auf dem du sitzt. Die Fronten waren für Milan geklärt, er nahm an, dass Arranges die Botschaft verstanden hatte; so drehte sich der Rothwardon zu dem Gang, welcher aus der Halle wegführte, und ging als Erster dort hinein; dabei stieg er achtlos über die völlig verkohlten Überreste der Nekromanten in der Halle und ignorierte auch die kleine Platzwunde an der Schläfe, die er anscheinend gar nicht mehr spürte.

Arranges stand auch wieder, ohne zu schwanken, als Milan sich allerdings anscheinend schon längst wieder erholt hatte. Auf Meryanns Drohung hin, winkte er ab, ohne in ihre Richtung zu blicken. Haltet doch den Mund, wenn wir hier unsere Differenzen klären...! Dachte er, allerdings ohne jeden Ärger. Er schüttelte kurz den Kopf, wischte sich leicht über die Stirn, schniefte einmal, um sicher zu gehen, dass seine Nase nichts abbekommen hatte und ordnete dann seine Montur. Er wartete kurz, dann ging er Milan hinterher, jetzt wieder langsamer und etwas tastend, da der Infravisionszauber von Meryann nicht mehr auf ihn wirkte.

Van Tommels
26.08.2010, 21:09
Sie sah zu, wie Milan sein Schwert holte, und sah ihn mit einem undefinierbaren Blick an, als er wieder unten in der Halle stand. Den Zauber hatte sie auf Arranges Winken hin wieder aufgelöst. Meryann wartete bis die beiden vor ihr in den Gang traten, sie war sich immer noch alles andere als sicher, ob sie ihnen überhaupt folgen sollte. Schließlich erhob sie sich doch und ging den beiden wortlos hinterher, mit ein paar Metern Abstand. Es war nicht so, dass sie den beiden die Prügelei unbedingt übel nahm, auch wenn Milan ganz schön zugeschlagen hatte, aber irgendwie reichte es ihr im Moment. Nachdem es jetzt wieder ziemlich finster war, sprach sie wieder den Nachtsichtzauber. Nach einem Blick zu Arranges zuckte sie die Schultern, wenn er was sehen wollte, würde er sich schon melden.

Milan ging voraus und spitzte die Ohren; er hörte die Schritte von Meryann und Arranges hinter sich, aber vor sich, keinerlei Geräusche. Dies ließ ihn stutzig werden, diese Nekromanten MUSSTEN doch den Lärm, den der Kaiserliche veranstaltet hatte, gehört haben. Sie kamen in einen weiteren großen Raum, Schutt lag auf dem Boden, und in der Ecke stand ein kleines Tischchen, Stühle und davor waren provisorische Betten aufgebaut. Von dieser Halle führte eine Tür ins Innere der Festung.
Auch dahinter stellte Milan keine Feindaktivitäten fest, und nach ein paar Wegbiegungen befanden sie sich in einem größeren Saal mit großer Treppe und acht steinernen Särgen. Na Endlich, aber bevor ich mich an meinen Auftrag mache, sollten wir sichergehen dass uns niemand überrascht. So ignorierte der Rothwardon die Grabstätten und drehte sich zu Meryann und Arranges um. "Wir sollten schauen, ob hier wirklich niemand mehr in der Festung ist", flüsterte er und ging dann die Treppe hinauf in die nächste Grabkammer. Sie liefen auf einem kleinen Hochgang entlang, unten sah man weitere Gräber. Nachdem sie dem Weg bis zum Ende gefolgt waren, traten sie auf einen kleinen Balkon hinaus, von dem man in den Raum blicken konnte, wo sie vorhin erst die Dreiergruppe erledigt hatten. Diese Festung war somit ganz offensichtlich sicher. Milan nickte zufrieden und schnallte sich sein Schwert wieder auf den Rücken; dann machte er sich auf den Rückweg und begann, die Gräber nicht gerade geräuscharm zu öffnen, indem er ein Brecheisen benutze, das an einer Wand lehnte, ein Überbleibsel der Nekromanten.

Arranges folgte dem Bestienjäger so lautlos, wie es ging. Er hatte, kurz nachdem sie weitergegangen waren, den Mystikzauber von zuvor wieder gesprochen. Trotzdem konnte er nicht sagen, ob noch irgendwo Gegner waren, denn die Festung erwies sich in der folgenden Halle als relativ groß. Er ging Milan hinterher, eine Hand immer auf dem Schwertgriff. Als sie sicher waren, dass außer ihnen wirklich niemand mehr sonst zu gegen war, machte sich der Rothwardon daran, die Gräber zu öffnen. Hmm... so staubig wie das aussieht, werden auch die Leichen sein... brüchige Knochen und vermodertes Fleisch... nichts von Interesse... Als Milan endlich alles beisammen hatte, was er brauchte, verließen sie die Ruine wieder. Arranges hielt für einen kurzen Moment inne, als sie an den drei toten Nekromanten vorbeikamen, die sie einfach überrannt hatten. Ein Jammer... und vor allem Verschwendung... Aber dem Kaiserlichen tat immer noch leicht der Kopf weh, ihm war jetzt nicht wirklich nach einer traditionellen Beschwörung... Es war noch hell, als sie wieder ins Freie traten, wirklich viel Zeit hatten sie nicht gebraucht.

Meryann war schweigend mitgelaufen, und hatte sich nochmal den Tag durch den Kopf gehen lassen. Ihre Laune war nach dem Frühstück schon nicht mehr unbedingt die Beste gewesen, und das hatte sich hier in der Festung nicht groß geändert. Sie konnte nicht verstehen, warum Milan die Situation zwischen ihr und Arranges offensichtlich so falsch einschätzte, und auf Arranges war sie nicht gut zu sprechen seit er die Decke der Halle zum Einsturz gebracht hatte. Als sie jetzt wieder ans Tageslicht traten, schwieg sie immer noch, und sah sich Milan und Arranges das erste Mal wieder richtig bei Licht an. Beide hatten Platzwunden davon getragen von ihrer Schlägerei. Sie überlegte kurz, ihnen zu sagen, dass sie sich das Gesicht waschen sollten bevor sie in die Kaiserstadt zurück ritten, dachte sich aber dann nur ihren Teil und ging zu Zombie. Sie sah nicht mehr beleidigt oder wütend aus, sondern eher resigniert.

Auf dem Rückweg zur Kaiserstadt wandte sich Milan nochmals an Arranges und sprach ihn auf die Prügelei in der Festung an. Er legte ihm dar, warum er dies getan hatte; Arranges zeigte sich unerwartet einsichtig und gab den Fehler einerseits zwar zähneknirschend, aber dennoch zu, und versicherte anschließend, dass man nicht mehr darüber reden sollte. Milan nickte daraufhin nur, und nach einer Weile kamen sie endlich bei den Stallungen an. Milan saß ab und nahm dem großen Beutel mit dem Knochenstaub aus der Satteltasche. "Ich werde kurz zur Gilde gehen und das hier abliefern; wir sehen uns im Hotel...", meinte er kurz angebunden, verabschiedete sich und brach Richtung Universität durch das Stadttor auf.
Auf dem Weg zur Magiergilde hatte er noch einmal über die Geschehnisse in Variela nachgedacht, speziell was Arranges und Meryann anging. Vielleicht habe ich mich wirklich geirrt und ihre Erklärung fehlgedeutet. So sicher bin ich mir dennoch nicht, das könnte auch nur Show gewesen sein. Endlich stand er wieder in der Lobby der Gilde, und der Zufall wollte es, dass soeben Juliette anwesend war und ihn skeptisch musterte. "Schon wieder zurück? Zwar mit einer kleinen Blessur, aber dennoch, sehr schnell...". Erst jetzt fiel Milan wieder die Platzwunde ein. "Ja, es gab einige Zwischenfälle mit...Beschwörern. Euer Ork hat im Übrigen den Auftrag unfreiwillig quittiert...", und der Rothwardon reichte der Alchemistin den Beutel. Ohne Reinzuschauen stellte sie ihn an ihre Seite, sie vertraute ihm offenbar was seinen Inhalt anging. "Hier habt ihr euren Lohn, 200 Septime. Und dann habe ich hier noch ein Haarband für euch, das schenke ich euch so, eure Haare sehen sehr...ungebändigt aus", und die Frau grinste breit. Milan war die Überraschung ins Gesicht geschrieben, er nahm dennoch beides an. Das Beutelchen steckte er in die Tasche, das schmale, einen halben Finger breite, schwarze, mit silbernen Ornamenten verzierte Band ebenfalls. Er verabschiedete sich mit einer angedeuteten Verbeugung und verließ die Lobby, wobei er vorher einen Blick in die Vitrine an der Wand warf zwecks Spiegelbildes. Meine Haare sehen aus wie nach einem Sturm, und wie frisch vom Schlachtfeld wirk ich auch, mit Blick auf dem Blut; aber dann schüttelte er den Kopf und trat nach draußen auf das Pflaster.

Als sie die Kaiserstadt wieder erreicht hatten, saß Arranges ab und vertraute seinen Rotfuchs einem Stallburschen an. Milan verabschiedete sich in Richtung Gilde. Arranges blieb noch einen Moment bei Meryann stehen, dann sah er zu ihr und meinte nur trocken: 'Ich werde mich dann direkt ins Hotel begeben...' Mit diesen Worten schritt er hinauf, durch das Tor und verschwand im Hotel. Drinnen angekommen, wurde er von der Empfangsdame etwas skeptisch gemustert, aber auf einen wohl recht herrischen Blick von Arranges, schluckte sie ihre fragende Begrüßung hinunter und schwieg. Der Kaiserliche ging nach oben und reinigte seine Wunde. Ohne die Blutkruste sah es gleich nicht mehr so schlimm aus und erinnerte eher an einen etwas tieferen Schnitt. Er überlegte kurz, schaute sich fragend im Zimmer um, dann legte er Umhang und Mithrilpanzer ab. Die Armschienen ließ er ebenfalls zurück. Er wollte eigentlich noch einen Nacht hier verbringen, konnte er sich doch ausrechnen, dass die nächsten Tage wohl wieder das Biwak in der Natur miteinschließen würden, ob mit Meryann und Milan, oder allein... Wenn es nicht so wäre, würde er sich allerdings auch nicht beschweren. Mit leichter Montur, nur den größeren Lederbeutel und das Schwert an der Seite und ohne Rüstung bis auf Stiefel und Beinschienen, setzte er sich nach unten in die Aula des Hotels.

Meryann war vor den beiden zur Kaiserstadt geritten, so bekam sie von dem Gespräch nichts mit. Dort angekommen, ging Milan sofort zur Universität, während Arranges schon ins Hotel ging. Sie hatte noch nicht die geringste Ahnung wo sie heute Nacht schlafen würde, und so sagte sie zu Arranges nur: "Ich gehe noch ein bisschen durch die Stadt." Sie hatte immer noch ihren Bogen und die Tasche bei sich, als sie kurz nach Milan langsam ebenfalls zur Universität ging. Sie wusste nicht genau, was sie ihm sagen wollte, oder warum sie ihm überhaupt hinterher lief. Normal war das nicht ihre Art, wenn er es anscheinend unbedingt falsch verstehen wollte, dann war das nicht ihr Problem. Sie war immer Stolz darauf gewesen, dass sie im Prinzip niemanden brauchte und von keinem abhängig war. Sie betrat das Universitätsgelände, Milan hatte sie bis jetzt nicht gesehen, er musste noch in der Empfangshalle sein. Sie wartete an der Treppe vor der Tür, die Kampfmagier so gut wie möglich ignorierend, als Milan die Eingangshalle verlies. Sie wusste immer noch nicht, was sie ihm genau sagen sollte, so sah sie ihm nur nachdenklich mit ihren dunklen Augen entgegen.

Nachdem er die Lobby verlassen hat, stand ihm plötzlich Meryann gegenüber und blickte ihn einfach nur an. Sich unsicher, was genau sie wollte und warum sie eigentlich hier war, stellte er sich ihr gegenüber und sprach sie an. "Ihr seid mir gefolgt, oder ist das nur ein Zufall...", meinte er skeptisch.
"Was wäre euch denn lieber?", antwortete Meryann lächelnd. Das war das Erste, was ihr spontan eingefallen war. Sie sah ihn kurz an, merkte dass es wohl nicht unbedingt die Antwort war, die er erwartet hatte, es war ja nicht einmal eine Antwort, und sprach weiter: "Ihr seid heute morgen so schnell gegangen, ich dachte es wäre an der Zeit, noch ein paar Dinge zu klären." Sie sah ihn unsicher an, und hoffte dass er von selber darauf zu sprechen kommen würde, sie wußte immer noch nicht, wie sie es am besten formulieren sollte.
Milan lächelte ob der Antwort der Bretonin und setzte sich dann mit ihr in Bewegung Richtung Tiber-Septim-Hotel. Nachdem sie die Sache ansprach, welche sich beim Frühstück ereignet hatte, horchte Milan auf. So, sie will ein paar Dinge klären. Er antwortete nicht und schien abzuwarten, was sie jetzt wohl zu sagen hatte, das Schweigen seinerseits konnte man durchaus als 'Na, nun sagt schon' werten.
Er tat ihr leider nicht den Gefallen, etwas dazu zu sagen. "Also... Ähm, ich hätte euch vermutlich gleich sagen sollen, dass ich auf jemanden warte. Mir erschien es nur nicht wichtig, denn Arranges ist wirklich nur ein Freund, mehr ist da wirklich nicht und wird auch nie sein, zumindest von meiner Seite aus nicht. Wir haben uns vor etwa einem Monat getroffen, da wir das gleiche Ziel hatten, ich weiß nicht ob ihr davon gehört habt, vor Bravil ist ein Portal zur Ebene Sheogoraths aufgetaucht." Was red ich da überhaupt? Sie sah wieder zu Milan, in der Hoffnung aus seinem Gesicht lesen zu können, wie er darauf reagierte.
Sie rechtfertigt sich doch jetzt nicht etwa wirklich vor dir?, und auf diesen Gedanken hin belegte er die Beschwörerin mit einem fragenden Blick, als sie auf den Talos-Platz-Bezirk einbogen. Er beschloss, weiterhin den Ahnungslosen zu mimen, vielleicht redete sie ja so ein wenig mehr Klartext. "Das ist interessant zu erfahren, aber....wieso erzählt ihr mir das?", und sein Blick wurde etwas neugieriger.
Aus Milans Gesicht konnte sie nichts weiter als Neugier lesen. Auf seine Frage hin wurde sie leicht Rot, was sie gerne verhindert hätte, es gelang ihr nur leider nicht. Sie sah verlegen zu Boden, als sie antwortete: "Vielleicht möchte ich ja nur nicht, dass ihr die Situation zwischen Arranges und mir falsch einschätzt.".
Volltreffer, dachte der Rothwardon amüsiert, sie waren nun bei dem Hotel angelangt. "Ich nehm es zur Kenntnis", antwortet er und strich Meryann mit der Hand über die Schulter. Dann öffnete er die Tür zum Hotel und ließ Meryann den Vortritt, nach ihr trat er ebenfalls ein.

Arranges hatte in der Zwischenzeit angefangen in einem Rappenkurier zu blättern, er fand nichts was ihm tatsächlich neu war, bis er seinen gelangweilten Blick über die letzte Seite schweifen ließ. In Gedanken las er laut mit: Hohepriester von Treibjagd mit dem Adel nicht zurückgekehrt, Eskorte ebenfalls vermisst... Bei dem darauffolgenden Artikel, musste sich der Kaiserliche zusammenreissen, damit er nicht zu breit grinste. Den Text las er mit so viel Genuss, dass er fast nicht bemerkte, wie Meryann und Milan das Hotel betraten. Erst, als die Tür wieder ins Schloss fiel, blickte er auf und sah zu den beiden. Er legte die Zeitung weg und erhob sich aus der Sitzecke.

Sie sah Milan leicht verwirrt an, als er sie über die Schulter strich. Dann betrat sie vor ihm das Hotel, auch wenn sie nicht vorhatte, die Nacht hier zu verbringen, Arranges wartete auch noch hier. Inzwischen hatte sich ihr Ärger über seine Aktion in der Festung etwas verflüchtigt. Sie ging auf ihn zu, und sah die beiden fragend an, als sie ihn erreicht hatte. "Was habt ihr heute abend noch vor? Ich werde diese Nacht nicht mehr hier verbringen, dieses Hotel ist nämlich leider ebenso schön wie teuer.", sagte sie schließlich lächelnd, an Arranges und Milan gerichtet.

Der Rothwardon lauschte Meryanns Aussage. "Ich denke, eine Nacht kann ich euch noch bezahlen, quasi als Geschenk an euch für die Hilfe in der Festung", meinte er lapidar und begab sich an die Theke, um das Zimmer zu bezahlen. Die Frau schaute zunächst verwirrt, rückte dann aber den Schlüssel heraus. Milan nahm diesen und überreichte ihn Meryann. "Ich schlage vor, wir essen nun noch etwas.". Milan schaute fragend in die Runde.

Auf dem Boden schlafen wäre doch sicherlich auch eine billige Option gewesen... Dachte Arranges immernoch gut von dem Artikel belustigt und ein Schmunzeln stahl sich auf seine Lippen. Als Milan wieder zurück war, nickte er nur zustimmend und sah ebenfalls etwas fragend in die Runde.

Bevor Meryann noch protestieren konnte, hatte Milan schon den Zimmerschlüssel geholt und ihr überreicht. "Danke.", sagte sie lächelnd. Sie wußte nicht so ganz, was sie davon halten sollte, auch aufgrund seiner Antwort vor dem Hotel. Auf seinen Vorschlag und Arranges Nicken ging sie die Treppe nach oben in den Speisesaal, der um diese recht frühe Uhrzeit noch leer war, und setzten sich an einen der Tische.

Andromeda
27.08.2010, 21:47
Oben angekommen, blickte sich Milan Richtung Küche um, konnte aber die Bosmerin vom Vormittag nicht entdecken, was vielleicht auch besser war. Der Rothwardon drehte sich wieder zu Arranges und Meryann. "Der Tag wäre halbwegs unbeschadet...", dabei blickte er kurz zu dem Kaiserlichen, "...überstanden. Wie sieht eure weitere Planung aus? Was habt ihr vor in den nächsten Tagen?". Milan hatte den Mantel ausgezogen und mit dem Waffengurt über die Stuhllehne gehangen, so wie er es immer machte.

Arranges setzte sich so, dass er Milan gegenübersaß. 'Ich weiß nicht, eigentlich habe ich nichts bestimmtes vor in nächster Zeit...' Zumindest habe ich weder Lust, irgendjemanden aus der Gathering zu sehen, noch nach Skingrad zu gehen... bei allem was recht ist, aber wenn Falanu erfährt, was hier für ein Zirkus gemacht wurde, nur um meiner habhaft zu werden, dann komm ich die nächsten Tage gar nicht mehr aus dem Haus... und wenn sie dann noch erfährt, wo ich war, werde ich Zeit meines Lebens angekettet in ihrem Keller verbringen... Dachte sich der Kaiserliche, während er zu Milan blickte.

Meryann saß zwischen den beiden am Tisch und hatte den Bogen, Köcher und Gepäck hinter sich an die Wand gelehnt. "Ich habe ebenfalls nichts vor, ich plane eigentlich nicht, sondern schau, was sich so ergibt..." Dabei sah sie kurz zu Milan. Da kam auch schon die Bosmer herein, und ging mit ihrem aufreizenden Gang direkt auf Milan zu. Lächelnd blieb sie neben seinem Stuhl stehen, die eine Hand auf die Hüfte gestützt, und ihm einen recht eindeutigen Blick zuwerfend. Zumindest war er das für Meryann, die sie genau sehen konnte, auch wenn sie von der Bosmer ignoriert wurde. Meryanns Gesicht blieb gleichgültig, tatsächlich war die Bedienung inzwischen so in ihrer Achtung gesunken, dass sie nicht einmal wirklich eifersüchtig wurde.

Milan nickte. Anscheinend hatten sie hier alle am Tisch kein bestimmtes Ziel vor Augen. "Die Tafelrunde der Unentschlossenen...", bemerkte Milan mit einem Lächeln auf den Lippen, dann tauchte auch schon die Waldelfe auf und platzierte sich dicht neben ihm. Als er den Kopf drehte, schaute er zunächst auf ihren Bauch und dann nach oben. Gerade grinste die Waldelfe ihn an und legte ihre linke Hand auf seinen Rücken. "Was darf's denn sein?", meinte sie quietschig in die Runde. Milan orderte daraufhin einen Rehbraten mit Reis für sich, was die Bosmer mit leichtem Druck auf seinen Rücken quittierte, dann wartete sie auf weitere Bestellungen.

Übernimm dich nicht... Dachte Arranges, als er Milan und die Bosmer, deren Gesten fast schon eindeutig waren, ansah und dabei leicht grinsen musste. Der Kaiserliche nahm für sich nur eine kleine Vesperplatte und einen Krug Wasser. Als auch Meryann angab, was sie wollte, verschwand die Bosmer wieder. Arranges blickte zu Milan. 'Eure Tätigkeiten scheinen ja recht abwechslungsreich zu sein, zumindest, wenn es sich mit allem so verhält, dass ihr Aufträge annehmt und sie ausführt wie ein folgsamer Söldner, aber ich muss sagen, dieser Bezeichnung passt nicht so ganz zu euch, jetzt, da ich mir eure... Fähigkeiten ansehen durfte...' Meinte der Nekromant freundlich und gleichermaßen neugierig. 'Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich euch eine Weile begleiten...' So, dann müsste ich nur noch überlegen, was ich denen erzähle, wenn die Wind davon bekommen, dass ich nicht auf mehr oder weniger direktem Wege zu ihnen gehe... und andererseits muss ich mir etwas einfallen lassen, wenn Milan nein sagt...

Meryann hatte auch nur etwas Käse und Brot bestellt, und die Bosmer zog endlich wieder ab. Dass Arranges so direkt fragte, ob er Milan begleiten durfte, erstaunte sie, sie bemühte sich allerdings, sich nichts anmerken zu lassen. Sie sah Milan interessiert an, und wartete auf eine Antwort. Sie selbst wusste tatsächlich nicht genau, was sie tun sollte. Es war nicht unbedingt ihre Art, sich einfach so jemandem anzuschließen, Arranges war eine Ausnahme gewesen, da er ebenfalls ein Nekromant war und sie beide das gleiche Ziel vor Augen hatten, dass sie zusammen leichter erreicht hatten. Allerdings war dieser Grund hier in Cyrodiil auch hinfällig, zumindest nicht mehr ausreichend dafür, schon wieder in Begleitung durchs Land zu ziehen. Andererseits hätte sie auch überhaupt nichts dagegen, Milan noch weiterhin Gesellschaft zu leisten. Und Arranges und sie wollten außerdem immer noch eine richtige Leiche wieder erwecken oder etwas in der Art.

Nachdem sich die Bosmer verabschiedet hatte, ergriff Arranges das Wort, woraufhin Milan erstmal erstaunt war über die Direktheit des Kaiserlichen. Erst vorhin hatten sie sich in den Haaren, und jetzt fragte dieser Mann freundlich, ob er ihn begleiten dürfte? Will der mir aus Rache für die Prügelei einen Dolch in den Rücken jagen, wenn ich ihm Selbigen zudrehe, oder was soll das...., Äußerlich lässt sich Milan von seiner Skepsis jedoch nichts anmerken. "Normalerweise habe ich nichts mit Menschen zu schaffen was meine Aufträge angeht. Ich konzentriere mich hauptsächlich auf monster- und tierähnliche Kreaturen, allerdings habe ich schon desöfteren Probleme mit den Kriegergilden Hammerfells gehabt, welche Freiberufler nicht so gerne sehen. Ich weiß nicht, wie sich das in Cyrodiil verhält, aber ich muss zugeben...", und er lächelte dabei, "...es ist mir auch egal.". Dann ging Milan auf Arranges Frage nach Begleitung ein. "Ich weiß selber noch nicht, wohin mich mein Weg führt, da ich keine Vorstellungen habe, was Cyrodiil angeht. Ich kenne weder die Städte noch die Umgebung, abgesehen von Anvil, Skingrad und eben jetzt die Kaiserstadt. Was habt ihr denn für Vorschläge, welche Gegend ich unbedingt einmal kennenlernen muss?". Meryann verhielt sich auffällig still bei dem Gespräch, Milan wollte ihr gerade einen auffordernden Blick zuwerfen, als die Bosmerin mit ihren Bestellungen wieder auf der Bildfläche erschien.

Die Waldelfe stellte die Speisen auf dem Tisch ab, wobei sie es ganz zufällig nicht vermeiden konnte, Milan erst anscheinend mit den Augen ausziehen zu wollen und ihn dann vielsagend streifte, als sie sich zur Küche drehte und wieder verschwand. Hätte ich es so nötig, würde ich mich an den Straßenrand stellen, da wären die Chancen größer... Dachte sich der Magier allmählich genervt. 'Ich bin ein schlechter Reiseführer, nur um das mal vorweg zu schieben... Meine... früheren Tätigkeiten haben mich viel im Norden des Landes herumgeführt. Direkt am Ansatz der Jerallberge in der Grafschaft von Bruma, einer etwas kleineren Stadt.' Arranges machte eine kurze Pause und überlegte kurz, dann fuhr er fort: 'Eventuell könnte es für euch gute Arbeit in Bruma geben, die wenigen Gehöfte in den verschneiten Hochebenen, werden desöfteren von Trollen und Ogern heimgesucht... die Wachen stellen sich nicht gern diesen Problemen und die einfacheren Jäger, die diese Bestien aus dem Weg räumen könnten, verlangen Unsummen an Septimen, damit sie einen Finger rühren...' Arranges begann langsam und gemütlich ein wenig zu essen, während er auf seine Antwort wartete.

••••••••, dachte sich Meryann nur, als die Bosmer Milan wieder einen mehr als eindeutigen Blick zuwarf und ihm auf die Pelle rückte. "In Bruma könntet ihr wirklich Glück haben, wenn euch die Kälte nicht stört.", sagte sie zu Milan. Ihr war es dort eindeutig zu kalt, auch wenn sie sich dieses Mal davon nicht abhalten lassen würde. Außerdem blieben bei den Temperaturen die Leichen länger frisch. Milan hatte Arranges noch keine eindeutige Antwort gegeben, was das Thema Begleitung anging. Sie begann ebenfalls zu essen, und wartete, ob Milan sich noch genauer dazu äußern würde, ob er lieber alleine reisen würde.

Milan versuchte die Gesten der Waldelfe bewusst zu ignorieren, indem er sich vornahm nicht darauf einzugehen, aber so ganz gelang ihm dies dann doch nicht, und er schaute ihr kurz aus dem Augenwinkel hinterher, bevor er sich seinem Essen zuwandte. "Im Norden von Cyrodiil? Also die Grenze zu Himmelsrand? Ich war auch schon da, ein wenig Kälte bringt mich nicht um, im Gegenteil, eine willkommende Abwechslung zu den Wüsten Hammerfells. Wenn ihr mich also nach Bruma begleiten wollt, tut euch keinen Zwang an", sprach er allgemein in die Runde, obwohl Meryann bis jetzt noch nicht einmal angedeutet hatte, mitzukommen. Und ich dachte schon, dass das Säbelzahntiger-Fell was ich seit Himmelsrand mit mir herumschleppe, nutzlos wäre. Beinahe hätte ich es an der Grenze veräußert. Sein dünn gefütterter Ledermantel hielt ihn zwar schon recht warm, auch bei großer Kälte, aber warm waren seine Muskeln nun mal leistungsfähiger als kalt, und daraus zog er schließlich den Großteil seines Kapitals. Erst jetzt bemerkte er, dass die Bosmerin eine Flasche Wein mitsamt drei Gläser auf den Tisch platziert hatte, offensichtlich ungefragt. Milan nahm sich eines der Gläser und schenkte sich ein, dann blickte er fragend in die Runde. Ich hoffe, an der Flasche hängt nicht irgendeine Bedingung, musste er amüsiert im Hinblick auf die Bosmerin denken.

Das geht aber dann auch hoffentlich aufs Haus, oder wird das in Gruppenleistung ausbezahlt? Dachte Arranges, als er die Weinflasche betrachtete. 'Nun, die Kälte ist weniger das Problem dort... Bei gefährlichen Situationen denke ich dort eher an Wolfsrudel oder Bären, aber im Grunde braucht man sich vor denen auch nicht zu fürchten, wenn sie einen nicht gerade im Schlaf überraschen... Zweiglinge dürfte es dort schon nicht mehr geben und Goblins wird man auch eher vergeblich suchen...' Er schob Milan ein Weinglas hin und bedeutete ihm mit einer freundlichen Geste, dem Kaiserlichen einzuschenken.

"Ich würde euch ebenfalls gern begleiten.", sagte sie lächelnd zu Milan, wobei sie ihm auch leicht das Glas hinschob. "Auch wenn mir die Wüsten Hammerfells lieber wären als die Kälte Brumas..." Die Wahrheit war, sie würde erbärmlich frieren, sie hatte nicht einmal ansatzweise passende Kleidung. "Wann wollen wir aufbrechen?", fragte sie ebenfalls in die Runde. Sie würde auf jeden Fall vorher noch einmal die Gelegenheit zu einem warmen Bad hier nutzen, bevor sie aufbrechen würden. Bei diesem Gedanken sah sie etwas verträumt zu Milan.

Der Rothwardon lächelte Meryann an und nickte, als diese ebenfalls ihre Absicht bekundete, mitzukommen, und goss dann in beide ihm hingeschobene Gläser den Wein ein, während Arranges erzählte. Er wollte gerade etwas erwidern, als die Bretonin nach ihrem Aufbruch fragte. "Nun, ich denke, morgen früh? Schließlich haben wir jetzt einmal die Zimmer bezahlt, da wäre es eine Verschwendung, sie nur halb zu nutzen, indem wir in der Nacht aufbrechen.". Er nahm einen Schluck Wein, und antwortete dann Arranges. "Wolfsrudel haben einen gehörigen Respekt vor dem Feuer. Also würde ein größeres Lagerfeuer in der Wildnis schon helfen, sie sich des Nachts vom Hals zu halten, denn auch wenn sie sich um Rudel stark fühlen, vor Feuer haben sie Angst. Dasselbe würde für Zweiglinge und Großkatzen wie den Berglöwen gelten. Und ich denke, auch ein Bär würde uns meiden. Man müsste nur achtgeben, dass das Feuer nicht ausgeht, und nicht zu weit davon weg sollte man sich auch nicht aufhalten.". Während Milan sprach, schnappte er den Blick Meryanns auf, welche ihn mit ihren bodenlosen Augen etwas abwesend ansah. Er erwiderte den Blick fragend, und ein Lächeln umspielte seinen Mund.

Dass man sich diese Kreaturen mit Feuer vom Leibe halten kann, weiß ich auch... und ich weiß, an was genau diese Sache scheitern wird, wenn Meryann uns begleitet... Unwillkürlich musste Arranges breit grinsen. 'Natürlich, Feuer... ich war wohl zu lange nicht mehr dort unterwegs, oder bin vermutlich allgemein schon länger nicht mehr richtig in der Wildnis gewesen... dabei hat die Sache aber einen winzigen Haken...' Arranges kratzte sich am Hinterkopf und überlegte, wie er das am besten sagen konnte. 'Unsere weibliche Begleitung hat... nun ja, gewisse... Differenzen mit dem, was für uns zum Lebenserhalt in der Tundra dort beitragen könnte...'

Lagerfeuer? Ein großes Lagerfeuer?, dachte sich Meryann bei Milans Ausführungen wenig begeistert. Allerdings dachte sie jetzt, weit entfernt von wirklich offenem Feuer, dass sie sich dann schon beherrschen können würde. Eigentlich war Feuer doch wirklich nicht so schlimm. Trotz dieser Gedanken hatte sich ihr Gesichtsausdruck nicht verändert, außer dass sie das leichte Lächeln von Milan erwiderte. Dann konnte es Arranges allerdings einfach nicht lassen, das Thema gleich zur Sprache zu bringen. Sie drehte den Kopf zu ihm und funkelte ihn wütend an. "Vielen Dank, dass ihr mir die Mühe abnehmt, selber sprechen zu müssen.", sagte sie sarkastisch zu Arranges. "Er übertreibt maßlos", sagte sie wieder freundlich zu Milan. Sie würde eben einfach etwas Abstand zum Feuer halten, dann würde es schon gehen.

weuze
28.08.2010, 01:30
Milan lauschte den Ausführungen und dann auch dem kleinen Streit zwischen den Kaiserlichen und der Bretonin. Er lächelte daraufhin nur belustigt, schwieg und nippte an dem Glas Wein. "Das bekommen wir schon irgendwie hin...", meinte er nur halblaut. Dann halt altmodisch mit Nachtwache, dachte er so für sich. "Was ich in Bruma möchte, dürfte wohl klar sein; aber wie steht es mit euch? Mich aus reiner Aufopferung zu begleiten dürfte es ja wohl nicht sein...", und er lehnte sich interessiert vor.

Meryann war alles andere als erfreut darüber, dass Arranges ihr Geheimnis verraten hatte. Innerlich feierte der Kaiserliche ein wahres Lachfest, zwang das Grinsen in seinem Gesicht aber zu einem nicht ganz wahrnehmbaren Zucken der Mundwinkel. 'Nun, es wäre natürlich auch für mich eine entlastende Überraschung, wenn ihr nicht mehr bei jedem Flämmchen in Deckung geht...' Dass er sich zusammenreißen musste, um nicht in schallendes Gelächter zu fallen, sah man ihm jetzt, trotz der müden Miene, deutlich an. Ja sicher, wäre ich nicht zu müde, würde ich mich auf dem Boden wälzen und müsste mir den Bauch halten... nein, zuerst würde ich hier eine Sondervorstellung aus der Sparte der Belustigung lobpreisen, nachdem ich ihr meine Zuneigung mittels einem Blumenstrauß aus Flammen, mitgeteilt hätte... Dann sah Arranges zu Milan und ging auf dessen Worte ein: 'Natürlich nicht... es ist mehr so eine Art Heimatbesuch... Wie gesagt, in früheren Tagen war ich öfter in den Jerallbergen unterwegs, aber zu meinem Bedauern muss ich sagen, dass ich schon seit beinahe zwei Jahren keinen der Gipfel mehr aus der Nähe gesehen habe...' Das war nicht einmal wirklich gelogen, aber der Wahrheit entsprach es auch nicht ganz.

Meryann zog, während Arranges sprach, die Beine unter dem Tisch wieder an, die sie bis jetzt ausgestreckt hatte. Dabei trat sie ihm, rein zufällig natürlich, kräftig ans Schienbein. "Entschuldigt", sagte sie übertrieben freundlich zu ihm. Danach wandte sie sich lächelnd an Milan: "Ich möchte nichts bestimmtes in Bruma. Mir ist es eigentlich egal, wo ich mich in Cyrodiil aufhalte, ein Ort ist so gut wie der Andere. Ich möchte euch tatsächlich einfach nur begleiten, wenn ich es auch nicht als Aufopferung bezeichnen würde.".

Der Bestienjäger schaute abwechselnd zwischen den beiden an seinen Tisch hin und her, anscheinend hatten sie doch ein paar mehr Differenzen als zunächst klar gewesen war, und Milan war sich sicher, wenn sie sich hier nicht in der Öffentlichkeit befinden würden, wäre es nicht bei dem einen Tritt geblieben. "Gut, dann wäre das wohl geklärt...", und meinte damit sowohl die Bruma-Sache als auch die Feuer-Angelegenheit. Nun betrat auch, wie auf Kommando, die Bosmerin wieder den Speisesaal und gesellte sich an ihren angestammten Platz neben Milan, eine weitere Weinflasche in der Hand, welche sie dann auch gegen die Leere auf dem Tisch tauschte. Dabei beugte sie sich wie gehabt besonders umständlich weit vor, damit Milan zwangsläufig einen Blick auf ihre Rückansicht werfen musste. Dann zog sie wieder ab. Der Rothwardon betrachtete die Flasche. Man könnte meinen, sie will uns abfüllen, aber auf die Idee, dass diese Absicht nur auf ihn selbst zutreffen könnte, kam er erst einmal nicht; so griff er ohne Bedenken nach der Flasche, schenkte sich nach und tat dies auch ungefragt bei seinen beiden Begleitern.

Der Tritt kam beinahe spät, Arranges war praktisch gerade fertig, wollte aber noch etwas sagen, als ein unangenehmer Schmerz seinen Fuß kurz durchzuckte. ... Irgendwann... Arranges biss kurz die Zähne zusammen und sog scharf die Luft ein. 'Der andere Fuß war wohl zu weit weg?' Meinte der Kaiserliche, Meryann hatte den Linken getroffen, der in Dementia schon etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde... Der Kampfmagier verkniff sich einen weiteren Kommentar, als die Bosmer wieder die Szene betrat und eine weitere Flasche Wein auf den Tisch stellte und die leere mitnahm. Jetzt, da ihm klar wurde, dass er ja auch gut an der Flasche mitgetrunken hatte, bemerkte er auch seine nicht vorhandene Trinkfestigkeit... in Verbindung mit Müdigkeit. Alles Klar, halt ab jetzt bloß den Mund, sonst wird’s noch peinlich... Der Kaiserliche dachte sich aber weiter nichts und nippte an dem jetzt wieder vollen Weinglas.

Meryann ignorierte Arranges Frage komplett, da kam die Bosmer auch gerade mit der nächsten Flasche Wein. Bevor sie noch protestieren konnte, hatte Milan auch schon nachgeschenkt. Sie nahm sich vor, davon trotzdem nicht mehr viel zu trinken, stieg ihr der Wein doch jetzt schon zu Kopfe. Sie ärgerte sich schon wieder über Arranges, und ihr tat es tatsächlich leid, dass sie seinen anderen Fuß nicht ebenfalls getroffen hatte. Allerdings wollte sie jetzt hier im Hotel auch keinen handfesten Streit anfangen, sie wollte sich hier noch sehen lassen können. So sah sie schweigend zu Milan, während sie das immer noch volle Glas zwischen ihren Fingern drehte. "Wie seid ihr eigentlich dazu gekommen, Bestien zu jagen?", fragte sie Milan unvermittelt.

Milan leerte sein Glas relativ schnell, merkte aber noch nichts von seiner Wirkung. Die ganzen Besuche bei Adelsfamilien, aber auch die Trinkgelage in Hammerfells Dörfern, an denen er zwangsläufig teilnehmen musste wenn er die etwas eigenen Bewohner nicht verprellen wollte, hatten ihre Spuren hinterlassen, und so kam ihm dieser Wein vor wie eine leichte Brise. Es herrschte einen Moment lang Stille; dann ergriff Meryann das Wort. Er versuchte herauszufinden, was genau sie mit dieser Frage bezweckte, antwortete dann aber trotzdem bereitwillig darauf. "Wisst ihr, ich habe es noch nie gemocht, Personen Schaden zuzufügen. Schon als ich klein war wollte ich lieber erst schlichten bevor ich den letzten Ausweg gewählt habe. Manchmal...", und er schaute Arranges an, "...geht es aber nicht anders", und er lächelte, vielleicht entschuldigend, vielleicht auch gleichgültig den Kaiserlichen an. "Letztendlich bin ich bei den Monstern und Tieren Tamriels geblieben. Nicht immer sind wirklich sie das Problem an der Sache, sondern die Menschen, welche mich mit ihrer Beseitigung beauftragen; sollte dem so sein, versuche ich das natürlich immer unblutig zu lösen. Allein die Tatsache dass es 'nur' ein Tier ist spricht ihm nicht das Recht auf Leben ab. Es gibt Fälle, in denen diese Monster und Tiere wirklich bösartig sind, dann handel ich auch so wie es nötig ist...". Milan machte sich dann daran, sein Glas erneut zu füllen, als auf einmal die Waldelfe auftauchte mit einem weißen Tuch in der Hand. Sie stellte sich zu Milan, legte ihre Hand an seinen Kopf und strich ihm die Haare zurück. Milan war von dieser Geste etwas überrascht und schaute nur verwirrt drein, aber die Waldelfe grinste daraufhin nur und wischte mit dem Tuch über seine Schläfe. "Ich kann euch doch nicht so blutverschmiert hier sitzenlassen...", flötete sie unschuldig, und nachdem sie fertig war, strich sie mit der Hand über seine Wange und entfernte sich leicht hüftschwingend wieder. Milan blieb verwirrt zurück und schien den Faden verloren zu haben. "Wo war ich...", dachte er laut nach und rieb sich dabei noch etwas perplex die Stirn.

Arranges hatte sein Glas auch recht schnell leer und sich nachgeschenkt, während der Rothwardon erzählte. Der Kaiserliche hörte zwar interessiert zu, machte sich aber keinen Kopf darüber, was Milan tatsächlich redete, die Fakten waren relativ unwichtig, einzig der Unterhaltungswert zählte im Moment. Die Bosmer betrat wieder den Raum und warf sich dem Bestienjäger fast schon direkt an den Hals... zumindest fehlte nicht mehr sehr viel. Ein zufriedener Ausdruck, völlig gegensätzlich zu der sonst verschlafenen Maske mit den blitzenden Augen, legte sich auf das Gesicht des Kaiserlichen. 'Ihr ward dabei zu erklären, warum es in eurem Beruf manchmal nötig ist, richtig Hand anzulegen...' Der Nekromant musste aufpassen, dass er nicht ins Lallen verfiel, noch war seine Aussprache einwandfrei, aber die Veränderung war deutlich. Der scharfe und markante Unterton war einer fast kumpelhaften und freundschaftlichen Stimme gewichen.

Meryann hörte Milan interessiert zu, bis die Bosmer wieder auf der Bildfläche erschien. Die Gute scheint hier ja auch noch andere Einkommensquellen zu haben..., dachte sie sich, während sie das Ganze leicht irritiert beobachtete. Als die Bosmer wieder verschwunden war, und Milan fragte, wo er stehengeblieben war, antwortete Arranges auch schon bereitwillig. Sie kannte ihn ja inzwischen doch schon ein wenig, wenn sie ihn auch noch nie betrunken erlebt hatte, und so bemerkte sie die Veränderung in seinem Verhalten. Einmal ist immer das erste Mal, dachte sie sich, als sie mit Skepsis in den Augen zu Arranges sah. Dass er sein Glas nachgefüllt hatte, fiel ihr erst jetzt bewusst ein, sie hatte es vorher bei Milans Antwort nur am Rande wahrgenommen. Ihr eigenes war immer noch voll, sie hatte nicht vor sich zu betrinken.

Die Weinflasche war mittlerweile auch leer, ebenso das Glas Milans. Auch ihm war die Veränderung Arranges nicht entgangen. Soviel scheinen wir aber nicht zu vertragen, dachte er sich, sein Gesicht blieb aber freundlich; er selbst merkte von dem Wein nicht mal den Hauch einer Rauschwirkung, anscheinend schien es sich, verglichen mit dem Schwarzgebrannten aus Hammerfells Dörfern, nur um ein Wässerchen für Milan zu handeln. "Ach ja, danke euch für den Hinweis. Manchmal sind die Bestien so so aggressiv, das dort auch mit lauteren Mitteln nichts zu machen ist. Sie terrorisieren aus purer Bosheit die Menschen und nicht etwa, um zu überleben oder etwas Anderes damit zu erreichen. Dann muss ich...", und abermals wurde er unterbrochen, und dies wieder von der Waldelfe, welche anscheinend nur darauf gewartet hat, dass die Flasche leer wurde. Sie stolzierte zum Tisch und tauschte die Weinflasche gegen Cyrodiilischen Weinbrand aus; die Weingläser ließ sie stehen, zwinkerte Milan verführerisch zu und entfernte sich dann. Wieder aus dem Konzept gebracht starrte der Rothwardon auf die Flasche, dann der Bosmerin hinterher, und wieder auf die Flasche.

Heiligs... jetzt wird hier aber aufgefahren... halt stop! Jetzt ist Schluss... Arranges konnte seine eigenen Gedanken gerade nur noch aus dem Grund ernst nehmen, da er sein Glas noch nicht leer hatte, als die Bosmer wieder hereinkam und abermals die Flasche austauschte. Der Kaiserliche merkte die Rauschwirkung des Weins jetzt deutlich. Verdammt, das wird morgen Kopfschmerzen geben... Arranges sah schweigend in die Runde. Er hatte jetzt das Problem, dass er ein leichtes Lallen vermutlich nicht mehr einfach kaschieren konnte...

Milan sprach gerade weiter, da tauchte die Bosmer schon wieder auf, dieses Mal mit Weinbrand. Die schien wohl zu glauben, nüchtern würde kein Mann mit ihr in die Kiste steigen... Als diese endlich wieder weg war, stütze Meryann die Ellenbogen auf den Tisch, das Glas hatte sie vorher zur Seite geschoben, beugte sich zu Milan und sah ihn freundlich an: "Dann müsst ihr was?" Arranges grüblerischen Blick hatte sie ebenfalls bemerkt, ging aber nicht weiter darauf ein.

Der Rothwardon blickte Arranges an, welcher nachdenklich immer mal wieder auf die Flasche starrte. Na was denn nun? Willst du etwas oder nicht? Dann meldete sich plötzlich Meryann wieder zu Wort. Er blickte sie an, lächelte dabei. "...Ja, dann muss ich halt das machen, was man in einer solchen Situation nun einmal macht...", und dabei griff er nach der Flasche, öffnete sie, schenkte sich ein und machte eine Geste Richtung Arranges, obwohl Milan durchaus sah, dass dessen Glas noch nicht leer war.

Richtig, erstmal den Frust mit Alkohol löschen... nein! So ein Quatsch, Arranges, jetzt reiß dich mal zusammen, seit wann der Hang zum Alkohol... in Bravil um die dreckige Stadt schön zu trinken und in Bruma der wohligen Wärme wegen... aber warum jetzt und hier? Der Kaiserliche konnte seine Gedanken schon nicht mehr in eine klare Richtung führen, aber wohl wusste er, dass jetzt dann bald Schluss sein musste, wenn andere sich den Verstand wegsaufen wollten, sollten sie das tun, aber der Kaiserliche war von Alkohol eigentlich nie wirklich begeistert, was nicht heißt, dass er sich selbigem nicht manchmal hingab, aber wenn, dann allein... Bei der Andeutung von Milan überlegte Arranges noch kurz, trank dann den letzten Schluck aus seinem Glas und schob es dem Rothwardonen nickend hin.

Als Arranges Milan sein Glas hinschob, das er schnell ausgetrunken hatte, musterte Meryann ihn für einen Moment. Sie sagte immer noch nichts, wenn er sich betrinken wollte, bitte. Milan schien im Gegensatz zu Arranges von dem Wein noch nicht viel zu merken. Sie selbst hatte immer noch nicht mehr von dem Wein getrunken. Sie war inzwischen trotzdem ziemlich müde, und sie wollte auf jeden Fall noch baden heute. Heute in der Ruine waren sie ganz schön staubig geworden. Andererseits wollte sie jetzt noch nicht aufstehen, nicht nur wegen der Bosmer. Unentschlossen sah sie von Arranges zu Milan.

Milan schenkte nach und machte das Glas nur zirka halbvoll, genauso wie Seines. Er setzte die Flasche am, nahm sein Glas und stieß mit Arranges an, worauf, das wusste er selbst nicht; er konnte sich ein verschmitztes Lächeln dabei nicht verkneifen, setzte den Weinbrand schließlich an und leerte das Glas. Oh ja, das ist ein ganz anderes Kaliber. Und, wie geht es dir danach?, Milan blickte bei dem Gedanken hinüber zu Arranges und verfolgte seine Reaktion; ihm selbst brannte der Weinbrand angenehm in der Kehle und verursachte ein wärmendes Gefühl im Bauch.

Van Tommels
28.08.2010, 22:08
Der Kaiserliche stieß mit Milan an, er überlegte auch nicht unbedingt lange und kippte sich das Zeug in den Rachen. Arranges wusste um den Geschmack dieses üblen Getränks, für Feinschmecker eine Delikatesse, für Nords der Ersatz zum Met. Das Gesöff brannte wie Feuer im Hals und der Nekromant konnte nicht um hin, kurz leicht zu husten. Er setzte das Glas ab und sah abwartend zu Milan, dem der Weinbrand anscheinend gar nichts ausmachte.

Sie sah Arranges mit hochgezogener Augenbraue an, als dieser das Glas ebenfalls in einem Zug trank und dann doch leicht husten musste. So wird das nichts mit Morgen früh aufbrechen... "Übrigens, wie geht es euch mit dem Lich?" fragte sie Arranges halblaut, ohne jeden Zusammenhang. Es interessierte sie zwar wirklich, aber eigentlich wollte sie nur sehen, wie betrunken er schon war inzwischen. Außerdem war der Speisesaal leer bis auf sie, und auch die Bosmer war nicht zu sehen.

Alle Achtung, das hab ich jetzt nicht erwartet, staunte Milan über die Selbstverständlichkeit von Arranges, mit der er den Inhalt seines Glases vernichtete. Die Gesichtsfarbe des Kaiserlichen wechselte zwar langsam in's Rötliche, aber dennoch war er noch gut dabei, trotz des Husters. Der Rothwardon schenkte beide Gläser abermals nach, dabei wog er die Flasche in der Hand. Noch etwa halbvoll, stellte er fest, als er sie wieder abstellte. Bei Meryanns Frage wurde Milan dann aber hellhörig. Lich? Also doch?, dachte er, und sah nun auch interessiert aus. Er hob sein Glas und stieß abermals mit Arranges an, das musste er jetzt wissen, und Alkohol lockerte bekanntlich die Zunge. "Ja, erzählt uns von eurem Lich", meinte Milan in vertrautem Tonfall, nachdem er das brennende Getränk abermals in einem Zug gekippt hatte.

Bei Meryanns Frage stutzte Arranges für einen Moment. Habe ich ihr das nicht schon erzählt? Er konnte es nicht genau sagen, auch wusste er nicht, was ihn da im Hinterkopf davor warnte, hier über so etwas zu reden... 'Nun, ich... bin mittlerweile so weit, dass ich sagen könnte, der Zauber liegt mir... Die Kreatur gehorcht mir und ich kann sie ohne Risiko befehligen...' Er nahm einen Schluck. 'Allerdings habe ich das Problem, dass die Beschwörung an sich, wahnsinnig viel Aufwand und Energie kostet, danach bin ich wirklich komplett ausgelaugt...' Arranges hatte einen leicht lallenden Zug in seinen Worten, hörbar, aber nicht gravierend. Und wenn ich jetzt noch wüsste, warum ich ihr das erzähle... warum gerade jetzt, dann wäre ich auch schlauer... Dachte er und nahm nochmal einen Schluck.

Milan schenkte die Gläser noch einmal halbvoll, bevor er Arranges ebenfalls nach dem Lich fragte. Daraufhin musste Meryann grinsen, erst recht, als sie hörte dass Arranges inzwischen schon leicht lallte. Es überraschte sie nicht, dass Arranges inzwischen einen Lich richtig beschwören konnte, und das es anstrengend war, wusste sie selbst. Dadurch, dass sie Bretonin war, hatte sie allerdings einen Vorteil gegenüber Arranges. "Normalerweise sollte ein Lich auch reichen.", sagte sie lächelnd zu Arranges, dann, an Milan gewandt: "Seid ihr schon mal einem begegnet?".

Nachdem der Kaiserliche noch einen Schluck genommen hatte, wandte sich Meryann an Milan. Dieser schüttelte den Kopf und meinte knapp "Nur gelesen...". Er machte sich viel mehr Gedanken um Arranges, hatte er doch wenig Lust, diesen im schlimmsten Fall in's Bett tragen zu müssen. Am Ende gibt er mir noch die Schuld dafür. Der Rothwardon stellte die Flasche mitten auf den Tisch, sollte er doch nehmen wenn er noch mehr wollte, woran Milan nicht wirklich Zweifel hatte, denn der Beschwörer war jetzt ganz gut angeheitert, warum sollte er sonst so offenherzig über eine Lichbeschwörung reden. Auch Milan musste jetzt feststellen, dass der Alkohol sich in seinen Blutbahnen bemerkbar machte, wenn auch noch relativ schwach. Dennoch schenkte er sich nach und nippte dann an dem Glas.

'Nun, ein Lich ist wirklich nicht das Schlimmste, was einem Begegnen kann, wir Nekromanten haben... oder kennen da noch üblere Dinge... das ist noch gar nicht so lange her, dass ich zusammen mit zwei Begleitern ein...' Er stockte und sah erst Milan und dann Meryann scharf an. Moment mal... Verdammter Dreck... Verflucht...! Darum kein Wein in fremder Gesellschaft... 'Ach... nicht so wichtig... was ich sagen wollte, war, dass das Können eigentlich erst darin gipfelt, wenn man es beherrscht, wie Meryann, mehrere, wirklich große Beschwörungen hintereinander sprechen zu können...' Meinte der Kampfmagier anerkennend in die Richtung der Bretonin. Arranges leerte sein Glas und schob es von sich weg. Jetzt ist aber wirklich Schluss...!

Meryann hatte Arranges scharf angesehen, als er von irgendwelchen Beschwörungen anfing, die mächtiger als ein Lich waren. Sie wusste zwar nicht, von was er sprach, konnte sich aber denken, dass das nicht unbedingt für jeden bestimmt war. Bevor sie ihm jedoch wieder einen Tritt unter dem Tisch geben konnte, beherrschte Arranges sich noch einmal. Bei dem folgenden Kompliment schaute sie kurz verlegen auf den Tisch, bevor sie in die Runde sprach: "Vielleicht sollten wir dann schlafen, wenn wir morgen früh aufbrechen wollen." Arranges hatte ihrer Ansicht nach definitiv genug für heute.

Milan hörte dem Gelalle von Arranges aufmerksam zu, mittlerweile wurde er anscheinend nachlässig und gab bereitwillig Informationen preis. Betrunkene sagen fast immer die Wahrheit, dachte der Jäger schmunzelnd. Der Kaiserliche brach dann ab und überschüttete stattdessen Meryann mit Lob, welche dies schweigend, aber nicht ungern annahm. Nanu, erst so streitsüchtig, und dann sowas? Und sie nimmt das einfach so hin? Seltsame Begleitung habe ich mir hier herausgesucht. Auf den Hinweis mit dem frühen Aufbruch hin nickte Milan, blieb aber sitzen. "Ja, das sollten wir tun...", aber noch immer rührte er sich nicht vom Fleck.

Das sollten wir vielleicht tatsächlich... Noch während Arranges das dachte, haderte er mit sich selbst, griff aber dann schließlich doch nach der Flasche und kippelte mit ihr auf der Tischplatte herum, allerdings ohne sich einzuschenken. Er ließ das gläserne Gefäß ruhen und blickte kurz in die Runde. 'Hmm... ihr habt wohl recht, wir sollten uns hinlegen, sonst wird das morgen mit dem frühen Aufbruch nichts.' Und dabei musste Arranges breit grinsen, warum wusste er nicht, ihm war einfach danach. Und die Flasche kann hier unmöglich angerissen stehen bleiben... der gute Weinbrand wird nur schlecht... Dacht er und innerlich wurde das Grinsen unnatürlich breit.

Obwohl ihr beide zustimmten, machten sie keinerlei Anstalten, aufzustehen. Arranges hatte sogar nach der Flasche gegriffen, schenkte sich allerdings noch nicht nach. "Ich gehe jetzt jedenfalls, ich wollte noch Baden heute.", sagte Meryann lächelnd, bevor sie sich erhob. "Bis morgen.", sagte sie dann noch, wobei sie Milan kurz die Hand auf den Arm legte und ihn anlächelte. Sie nickte auch Arranges zu, nahm ihre Sachen und verließ den Speisesaal, nicht ohne beiden noch eine gute Nacht zu wünschen. An dem Schlüssel hing die Zimmernummer, so fand sie es gleich.

Nachdem sich Meryann verabschiedet hatte, blieb Milan allein mit Arranges am Tisch zurück. Wirklich einen Grund, sich nun zu betrinken, gab es nicht wirklich, und ohne Anlass machte dies der Rothwardon für gewöhnlich auch nicht. Gerade wollte er den Kaiserlichen davon in Kenntnis setzen, dass er wohl doch besser die Flasche stehenlassen und sich in's Bett legen sollte, da hörte er Schritte hinter sich und kurz darauf legte sich eine Hand auf seine Schulter: Die Bosmer war wieder an ihn herangetreten, umrundete ihn uns setze sich halb auf die Tischkante. "Ich hoffe, der Weinbrand hat geschmeckt?", flüsterte sie und lächelte vielsagend; ihre etwas längeren Haare trug sie nun offen, und es sah nicht so aus als wär sie im Dienst. Milan wusste nicht, warum er sie nicht gleich wegschickte; vielleicht war es der Alkohol, vielleicht auch die allgemeine Höflichkeit; jedenfalls antwortete er ihr freundlich mit "Ja, wirklich ein sehr erlesenes Getränk habt ihr uns da aufgetischt, nicht wahr, Arranges?".

Arranges wünschte Meryann ebenfalls eine gute Nacht und sah dann wieder zu Milan. Hmm... oh ja, ich lass euch beide dann ebenfalls allein... Dachte er sich grinsend, als er die Bosmer von hinten an den Rothwardonen herantreten sah. Er wollte gerade aufstehen, als ihn der Bestienjäger ansprach. 'Ja, ein herausragendes Ges... Getränk.' Sagte der Nekromant halb lallend und lachend. Bei den Neun, jetzt aber nichts wie weg hier und ab ins Bett! Er erhob sich leicht schwankend und machte eine fahrige Geste zum Abschied. Das breite Grinsen wollte nicht mehr aus dem Gesicht des Kaiserlichen weichen. Er wollte gerade gehen und hatte sich schon zur Treppe umgedreht, als er sich bedächtig pendelnd umdrehte und meinte: 'Einen wunderschönen Abend wünsche ich noch, aber für mich wird es jetzt Zeit, schließlich sollten wir morgen zeitig aufbrechen...' Damit wandte er sich wieder zur Treppe und verschwand mit unregelmäßigen Schritten nach oben. Nachdem er mühsam und mit mehreren Anläufen sein Zimmer auf hatte und eintrat, stieß er noch einmal unsanft gegen das Bett, während er den Schwertgurt und die restliche Rüstung ablegte. Halb zugedeckt auf dem Bett liegend, schlief der Magier auch recht schnell ein.

Meryann legte ihr Gepäck ins Zimmer und ging dann sofort ins Bad, welches glücklicherweise leer war. Der Holzzuber war gefüllt wie anscheinend jeden Abend, und das Wasser war noch angenehm warm. Als sie fertig mit Baden war und auch ihre Haare gewaschen hatte, stellte sie fest, dass sie sich vielleicht etwas zum Umziehen mitnehmen hätte sollen, die staubigen Sachen wollte sie jetzt vor dem Schlafen nicht noch mal anziehen. Sie wickelte sich nur ein größeres Handtuch um den Körper, und ging so schnell zu ihrem Zimmer. Glücklicherweise begegnete ihr keiner. Dort angekommen sperrte sie die Tür von innen zu, zog die graue Tunika an und legte sich ins Bett. Durch den Wein und das warme Bad jetzt war sie ziemlich müde, und sie schlief sofort ein. Sie dachte auch nicht mehr an die Bosmer oder Milan, und ob diese noch einmal in den Speisesaal gekommen war nach ihrer Verabschiedung.

Nachdem Arranges Hals über Kopf, falls man diese Torkelei so nennen durfte, den Speisesaal verlassen hatte, war Milan nun mit der Waldelfe allein. Diese schaute ihn aus unschuldigen Augen fragend an und nestelte an ihrem Rock herum. "Ich werde mich auch hinlegen...", meinte er dann mit reservierter Stimme und erhob sich. Die Bosmer blieb auf der Tischkante sitzen und schaute den Bestienjäger dabei leicht von unten herauf an. "Wünscht ihr keine Gesellschaft?", und ihre Augen funkelten dabei verführerisch. Milan erwischte sich dabei, wie er einen Moment ernsthaft darüber nachdachte. Letztendlich antwortet er aber freundlich "Nein...heute nicht...", griff nach seinem Mantel und dem Schwert und entfernte sich dann auf sein Zimmer.
Dort angekommen, entledigte er sich zunächst seiner Kleidung. Ihm war bewusst, dass er sich eine interessante Nacht hat entgehen lassen, aber zum Einen war er wirklich etwas müde, und zum Anderen kam ihm die ganze Sache etwas zu leicht vor; so gesehen empfand er seinen Rückzug als richtige Entscheidung. Wenn ich es später bereuen sollte, sei's drum. Bevor er sich hinlegte, überlegte er ob er ob er das Zimmer abschließen sollte. Nun werd mal nicht paranoid, und damit legte er sich einfach hin und schlief ein.

Andromeda
29.08.2010, 21:45
Sie erwachte recht früh, auch wenn es schon hell war draußen. Sie packte ihre Sachen, nachdem sie die Kleidung von Gestern wieder angezogen hatte, nicht ohne sie vorher gut auszuschütteln. Unterwegs würde es eh wieder staubig werden. Sie nahm ihren Beutel, Bogen, Köcher und ihren Mantel, und verließ nach einem letzten prüfenden Blick das Zimmer. Der Speisesaal war leer, und als sie die Bosmer sah, beschloss Meryann, in der Eingangshalle zu warten. Es war ihr ohnehin zu früh um etwas zu essen. Am Empfang zahlte Meryann noch das Essen von Gestern, und setzte sich dann auf einen der niedrigen Sessel und wartete auf Arranges und Milan. Sie hoffte, dass die beiden es gestern nicht mehr so übertrieben hatten, sonst konnte sie hier lange sitzen. Bruma also... Es würde ziemlich kalt werden, aber sie hatte im Moment auch kein Geld, sich etwas Wärmeres zum Anziehen zu kaufen. Hoffentlich lies sich Arranges von den Temperaturen dann nicht erst recht dazu verleiten, die ganze Umgebung abzufackeln.

Milan stand früh am Morgen auf und streckte sich. Was für ein seltsamer Traum..., aber er dachte da nicht weiter drüber nach, sondern zog sich an. Bruma...aus Arranges Erzählungen klang dies wirklich nach der Gegend von Himmelsrand. Ob es dort auch so abgeschieden sein wird wie in der Nachbarprovinz? Er trat aus seinem Zimmer, schloss es ab und ging in die Eingangshalle. Niemand war zu sehen, bis auf die Empfangsdame. Milan legte den Schlüssel auf den Tresen und spielte kurz mit dem Gedanken, sich in der Sitzecke niederzulassen und zu warten; stattdessen aber lenkte er seine Schritte nach draußen und lief ein wenig im Talos-Platz-Bezirk umher.
Nach dem kleinen Spaziergang beschloss Milan, wieder in das Hotel zurückzukehren; wieder dort angekommen fand er Meryann in einem der Sessel sitzend vor und ging auf sie zu. "Guten Morgen...", begrüßte er sie und ließ sich in der Sitzgelegenheit ihr gegenüber nieder, sein Schwert lehnte er an die Seite des Sessels.

Arranges erwachte mit leichten Kopfschmerzen. ... Verdammt, hoffentlich habe ich nicht zu viel Unsinn geredet gestern Abend... Ihm war bewusst, dass er einen ganz netten Rausch gehabt hatte, aber er konnte sich nur noch bruchstückhaft daran erinnern, was er so grob erzählt hatte oder vielmehr, was die anderen beiden erzählt hatten. Es ging um Milans Beruf, das wusste er noch genau, aber ab da, war die Erinnerung nur noch verschwommen. Es würde mir das Herz brechen, müsste ich beide töten, wenn sie zu viel wüssten... Dachte er beinahe etwas traurig, als er an die Schüssel auf einem Tisch herantrat, welche stets mit Wasser gefüllt war und in Abwesenheit des Gasts mit frischem Wasser nachgefüllt wurde. Früh musste er lernen, praktisch seine Identität so zu verbergen, dass er als nichts anderes wahrgenommen wurde, als das, was er tatsächlich war: Ein wortkarger, aber freundlicher Kaiserlicher im Mithrilpanzer. Er wusch sich grob im Gesicht und legte dann seine komplette Ausrüstung an. Suchend sah er sich nochmal im Zimmer um, ob er auch nichts vergessen hatte, dann trat er nach draußen auf den Gang und sperrte ab. Wenn sie einfach ohne mich aufgebrochen wären, wäre das vermutlich besser... Eine etwas ungünstige Stimmung stieg in dem Nekromanten auf, welche er eigentlich nur dann an den Tag legte, wenn er einen Zauber nicht hinbekam oder von einem offensichtlich schwächeren Gegner verletzt wurde, wobei Letzteres sich meistens nicht ganz mit seinem Ehrgeiz und seiner teils argen Überheblichkeit, vertrug. Er ging nach unten. Als er die Aula des Hotels betrat, waren seine Kopfschmerzen beinahe schon verschwunden. Er ging einige Schritte in die Halle und sah dann auch schon Meryann und Milan dort sitzen. Das wäre wahrscheinlich auch zu viel verlangt gewesen, dabei habe ich jetzt wirklich keine Lust auf Gesellschaft... Der Kaiserliche zwang sich aber zu einem leichten Lächeln und nickte den beiden zu, während er an ihnen vorbeilief und die letzten anfälligen Kosten beglich. Nachdem er dies erledigt hatte, ging er zu Milan und Meryann und setzte sich dazu. 'Einen guten Morgen wünsche ich...'

Sie sah dass Milan zur Tür hereinkam, er musste schon länger wach sein und war draußen gewesen. Sie erwiderte freundlich seinen Gruß, als er sich ihr gegenüber setzte. Bevor ihr noch ein Gesprächsthema einfallen konnte, kam Arranges auch die Treppe runter, zahlte und setzte sich zu ihnen. Meryann schlug vor, gleich aufzubrechen, und so gingen sie zu den Stallungen vor den Stadttoren. Sie zahlten die Gebühren, verstauten das Gepäck an den Satteln und brachen auf, über die große Brücke von der Stadtinsel durch Weye und dann auf der Straße nach Norden.

Arranges kam ihm nicht sehr gesprächig an diesem Tag vor, aber das störte Milan nicht weiter, er hatte genug damit zu tun, die Eindrücke, die sich ihm auf dem Weg nach Norden offenbarten, einzuprägen. Vor allem die Feste namens Kaiserreich, die sie durchquerten, hatte es dem Rothwardon ein wenig angetan, war er doch beeindruckt, dass man auf die Idee kam, einen offiziellen Reiseweg quer durch eine alte Festung zu bauen. Warum nur verschwendet man solch einen tollen strategischen Punkt? Das hier wäre doch perfekt für ein Außenposten der Miliz, so direkt an der Handelsstraße. Nachdem sie das verwitterte Bauwerk hinter sich gelassen hatten, machte die Straße einen Knick nach Osten. Milan fragte, wo genau denn Bruma lag, und nachdem man ihm den Weg nach Nordosten wies, entfachte dies eine Diskussion, ob man lieber auf dem Weg bleiben und den längeren Weg oder sich doch lieber durch den Wald schlagen und eine Abkürzung nehmen sollten. Wer genau schließlich die Entscheidung traf, wurde nicht mehr so klar, letztendlich stiegen sie von den Pferden ab, verließen den offiziellen Weg und schlugen sich in das Dickicht nach Nordosten, auf direkten Weg nach Bruma.
Diese Wahl stellte sich als nicht sehr vorteilhaft heraus, denn sie liefen die ganze Zeit einen leichten Anstieg hinauf und kamen durch die dichte Bewaldung nur langsam voran. So war es nicht verwunderlich, dass es langsam dämmerte, als sie sich mitten im Großen Forst zwischen der Kaiserstadt und Bruma befanden, und beschlossen, die Nacht hier zu verbringen.
Nachdem sie eine etwas offenere Stelle ohne Bäume mitten im Wald gefunden hatten, auf der bequem ein Lagerfeuer, sie selbst und die Pferde Platz hatten, band Milan sein Reittier an einen Baum fest und blickte in die Runde. "Hier sieht es doch ganz akzeptabel aus...", meinte er zu Arranges und Meryann. Sogleich machte er sich daran, ein paar trockene zweige zu sammeln, nachdem er sein Waffengurt samt Schwert bei seinem Pferd abgelegt hatte, um sich etwas bequemer bewegen zu können.

Arranges Laune besserte sich auf dem Weg nach Norden allmählich, fühlte er sich in der Grafschaft von Bruma doch am wohlsten, er nannte zwar am liebsten Skingrad seine Heimat, wenn ihn jemand im lockeren Gespräch danach fragte, aber er hatte so viel Zeit in den nordischen Gefilden Cyrodiils verbracht, dass er sich eigentlich freute, wieder einmal seit recht langer Zeit, dort unterwegs zu sein. Er tat seinen Anteil zu der Diskussion, welchen Weg man einschlagen sollte, aber im Grunde war ihm auch das ein wenig egal. Dass er hätte doch lieber für die Straße sprechen sollen, wurde ihm erst bewusst, als sie sich mühsam durch den Forst kämpften. Endlich einen überschaubaren Lagerplatz gefunden, nahm Arranges seinem Rotfuchs das Zaumzeug, die Satteltaschen und den Sattel ab. Er ließ ihn frei laufen. Das Gepäck legte er an einen größeren Felsbrocken, der etwas am Rand der Lichtung, aus dem dichten Gras stach. 'Ein Lagerfeuer...' Murmelte Arranges vor sich hin und blickte dann erst fragend zu Meryann und dann in den Himmel, der sich jetzt doch recht schnell verdunkelte. 'Wenn die Nacht klar bleibt, brauchen wir eventuell auch gar keines... dann noch eher zum Schutz vor der Kälte, die hier aber noch nicht sehr schlimm sein dürfte, schließlich haben wir die Grafschaft Bruma noch gar nicht erreicht...' Meinte er Richtung Milan, begann aber dann seinerseits trockene Zweite und Äste zu sammeln.

Ihre beiden Begleiter waren nicht besonders gesprächig an diesem Tag, so fing Meryann ebenfalls keine Gespräche an. Sie hatte auch nichts dagegen, die Straße zu verlassen und durch den Wald zu gehen, allerdings wurde der Weg schon ziemlich steil und sie kamen nur langsam vorwärts. Als sie beschlossen zu Rasten, sammelten Arranges und Milan auch schon Holz für ein Feuer. Sie kommentierte das ganze vorerst nicht, sondern nahm Zombie den Sattel ab und legte ihr Gepäck sowie Bogen und Pfeile daneben. Sie hatte sich inzwischen in den Mantel gewickelt, da es schon leicht kühl wurde. Eigentlich hätte sie die beiden gerne gebeten, das mit dem Feuer doch lieber bleiben zu lassen, aber irgendwie war ihr das gerade peinlich. Auch wenn Arranges es mehr oder weniger schon verraten hatte am Abend davor. Heute Nacht wird’s bestimmt noch kälter... Sie stand bei ihrem Pferd, relativ weit von der Feuerstelle entfernt und beobachtete die beiden immer noch unschlüssig.

Ihm war nicht kühl, hauptsächlich wollte er das Feuer haben, weil er festgestellt hatte, dass es hier einige beunruhigende Spuren gab, als sie sich vorhin durch den Wald schlugen. Er hatte einige Wolfsspuren gesehen, und an manchem Baum glaubte er Kratzer eines Bären gesehen zu haben. Gesagt hatte er nichts, wollte er doch seine Begleiter nicht beunruhigen.
Nachdem sie Holz gesammelt und es aufgeschichtet hatten, kniete sich Milan davor hin, konzentrierte sich und legte die Hand auf das Holz. Wer hätte gedacht dass ich den Feuerzauber auf Berührung mal hauptsächlich zum Lagerfeuer entzünden verwende, dachte Milan wehmütig, als das Holz Feuer fing, er sich dann wieder erhob und zu seinem Pferd ging. Er nahm ihm die Satteltaschen ab und stellte sie neben den Baum zu seiner Waffe, kramte kurz darin und holte daraufhin ein kleines schwarzes Gefäß hervor. Er setzte sich wieder an das Feuer, öffnete es und holte etwas getrocknet aussehendes mit grüner Farbe hervor. Er betrachtete es sich kurz, schob es sich in den Mund und begann zu kauen.

Der Kaiserliche sah Milan beim Entzünden zu. Das waren noch Zeiten... Feuerzauber, wirksam nur durch direkten Kontakt... Der Nekromant hatte nicht unbedingt viel Hunger, er hatte auch nur den üblichen Reiseproviant dabei, von dem er jetzt wirklich nichts haben wollte. Er setzte sich schräg gegenüber von Milan ebenfalls ans Feuer und sah fragend zu Meryann. Er konnte ihr nicht schon wieder versichern, dass er ein Lagerfeuer tatsächlich kontrollieren konnte, das ging schon einmal schief und außerdem war es einfach nur Schwachsinn. Um das Feuer wirklich beherrschen zu können, fehlte es dem Kampfmagier an Begabung und Wissen. Er konnte sich denken, wie unangenehm es der Bretonin sein musste, dass sie zum einen nichts sagen konnte oder wollte und zum anderen sich auch nicht einfach hersetzen und die Flammen ignorieren konnte.

Sie sah zu, wie Milan das Feuer schließlich entzündete, zum Glück ohne Stichflamme oder ähnliches. Hatte sie zuerst noch vorgehabt, sich zusammenzureißen und ganz selbstverständlich daneben zu setzen, verließ sie jetzt der Mut. Sie spürte hier hinten noch die Hitze des Feuers leicht, und hörte immer wieder kleinere Zweige krachen. Sie blickte noch einmal skeptisch auf das Feuer, bevor sie sich an Ort und Stelle auf den Boden setzte. Sie kramte in ihrem Beutel nach dem Apfel, den sie heute Morgen in ihrem Hotelzimmer "gefunden" hatte, und begann zu essen. Sie hoffte, das keine blöden Fragen kommen würde, aber ihr war es hier schon nah genug an dem Feuer. Der Waldboden würde vermutlich hervorragend brennen, und dann war das Feuer auch ganz schnell hier bei ihr.

Der Rothwardon verschloss das Gefäß wieder und warf es gekonnt in die noch halboffene Satteltasche hinter sich. Dann blickte er zu Meryann, welche sich etwas abseits niedergelassen hatte. Ihre Angst vor Feuer war also keine Übertreibung? Gut, bleibt nur zu hoffen, dass der Abstand reicht, um die Tiere trotzdem von ihr fernzuhalten. Er schaute dann zu Arranges. "Wie weit ist es noch bis Bruma? Wir sollten uns bald schlafen legen, eine Nachtwache ist denke ich nicht nötig. Die Tiere hier scheinen doch recht scheu zu sein, solch einem Feuer nähern sie sich nicht allzu bald.". Er kaute noch weiter auf seinem Mitbringsel aus Hammerfell herum und wartete auf eine Antwort; dabei rutschte er ein Stück vom Feuer weg und blickte dann wieder zu Meryann.

'Ich weiß nicht genau, dummerweise muss ich zugeben, dass ich hier im großen Forst meiner Orientierung etwas hinterherhinke, aber normalerweise sollten wir nicht mehr länger als einen Tag benötigen, wenn wir morgen zügig weiter nach Norden marschieren und dann auf der Straße nach Osten in Richtung Bruma reiten... wie gesagt, wenn wir nicht aufgehalten werden, könnten wir morgen Abend in der Stadt sein.' Die letzten Worte betonte er etwas besonders, da er wusste, dass es genug Dinge auf der orangenen Straße gab, die einem Zeit kosten konnten. Wieder sah der Kaiserliche zu Meryann, die sich jetzt etwas vom Feuer entfernt, auf den Boden gesetzt hatte. Es muss doch einen Möglichkeit geben, ihr die Angst vor Feuer zu nehmen...

"Wir sollten nicht über die orange Straße nach Osten gehen. Wenn wir halbwegs genau nach Norden gelaufen sind, kommen wir an eine Abzweigung von der orangenen Straße, von der eine Seitenstraße fast direkt nach Norden nach Bruma führt. Da sparen wir uns etwa die Hälfte der Strecke. Auf den groben Karten Cyrodiils ist sie nicht verzeichnet, auf meiner schon." Dort würden sie mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, wie auf der den Hauptstraßen, aber sie waren schneller. Sie sah, dass Milan etwas vom Feuer weg gerutscht war und zu ihr sah. Reiß dich zusammen... Sie war inzwischen fertig mit essen und so stand sie auf und ging zu Milan. Er saß immer noch ziemlich nahe am Feuer, und sie musste sich wirklich zusammenreißen, um nicht jedesmal zu erschrecken wenn wieder ein Ast knackte. Trotzdem zuckte sie leicht zusammen, als sie sich gerade neben ihn gesetzt hatte und ein größerer Zweig zersprang.

Milan schwieg zu den Ausführungen der Beiden was die Wegbeschreibung anging, schließlich kannte er sich hier nicht aus. Nachdem Meryann sich zu ihm gesetzt hatte, legte er ihr die Hand auf den Rücken, um sie etwas zu beruhigen, denn er bemerkte sehr wohl wie sie sich zusammenreißen musste, um nicht vor dem Feuer zu fliehen. Nach einer Weile belangloser Gespräche beschloss die Gruppe, sich nun endlich schlafen zu legen. Milan für seinen Teil setzte sich an den Baum, an dem auch sein Pferd angebunden war und beschloss, immer mal nachts aufzustehen um das Feuer am Leben zu erhalten. Meryann legte sich lächelnd neben ihn, was er erfreut zur Kenntnis nahm, und Arranges platzierte sich ihnen Gegenüber bei seinem Gepäck auf der anderen Seite des Feuers. So wurde es Nacht, und sie schliefen ein.

weuze
30.08.2010, 22:34
[Um den Zeitverlauf zu synchronisieren, folgende Geschehnisse per Zusammenfassung, unterschiedliche Orte jedoch farblich gekennzeichnet]

Milan erwachte, farbige Punkte schwirrten vor seinen Augen umher. "Was...wo...", stammelte er, sein Kopf schmerzte ungeheuerlich als wolle ein Bär aus seinem Schädel ausbrechen. Er lag nicht auf Waldboden, sondern auf kaltem, nacktem Fels; und es war frisch. Milan schlug die Augenlider auf, die Punkte blieben, aber er blickte an eine steinerne naturbelassene Höhlendecke. Was ist passiert? Ich weiß nicht...ich wollte Feuer nachlegen und dann.... Milan konnte sich nicht erinnern, aber nun, wo er langsam wieder klar denken konnte, bekam er den Grund heraus, warum ihm so kühl war: bis auf seine schwarze Hose hatte er nichts am Körper, und seine Ausrüstung war nirgends zu sehen.

Meryann erwachte am frühen Morgen, als es gerade dämmerte. Irgendetwas fehlte, an ihrem Rücken war es ziemlich kühl. Sie wunderte sich noch im Halbschlaf etwas darüber, dass sie hier so nah am Feuer - das jetzt fast heruntergebrannt war - geschlafen hatte, dann fiel ihr Milan wieder ein. Sie drehte sich um, konnte ihn aber nicht sehen. Gegenüber von ihr schlief immer noch Arranges. Als sie sich aufgesetzt hatte, sah sie, dass Milans Sachen, vor allem sein Schwert noch hier waren, genauso wie sein Pferd. Ihn selbst konnte sie immer noch nicht entdecken. Es konnte natürlich sein, dass er hier in der Nähe war, durch die vielen Bäume konnte man nicht sehr weit sehen. Allerdings hörte sie nichts, im Wald war es noch recht still zu dieser frühen Stunde. Sie stand auf, ging zu Arranges und weckte ihn: "Arranges, aufstehen." Irgendwie glaubte sie nicht daran, dass Milan von allein weg gegangen war. Aber wieso sollte ihn jemand entführen? Wären es Raubmörder gewesen, würden sie alle drei jetzt tot sein.

Arranges wurde von Meryann geweckt, er hatte erst halb im Sitzen geschlafen und sich dann wohl im Schlaf zur Seite gedreht und lag jetzt mehr oder weniger auf dem Rücken, als er die Augen aufschlug und zu Meryann blickte. Das ist aber schon verdammt früh... Dachte er sich, als er die frische Morgenluft auf den Wangen spürte. Er meinte eine Spur von Sorge auf Meryanns Gesicht lesen zu können, dann schaute er an ihr vorbei, dorthin, wo die beiden letzte Nacht eingeschlafen sein mussten. Von Milan war nichts zu sehen, aber der Großteil seiner Ausrüstung lag noch dort bei seinem Pferd. Hat sie ihn verjagt...?! Etwas schwerfällig und mit knackenden Wirbeln richtete sich Arranges auf und klopfte seine Kleider aus, dann sah er sich nochmal um und horchte in den Wald, eher aus Gewohnheit, als dass er jetzt direkt an Milan dabei dachte. 'Hmm... dass er es so eilig gehabt hatte, uns zu verlassen, hätte ich jetzt nicht gedacht...' Sagte Arranges resigniert und deutete auf die Ausrüstung des Bestienjägers.

Er befühlte seinen Hinterkopf, dabei stellte er eine große Beule fest, welche wohl Auslöser seines Blackouts war. Jetzt erst sah er sich genauer in der Umgebung um. Er befand sich in einer größeren Höhle, hinter ihm stand ein schäbiger Tisch mit dazugehörendem Stuhl, er selbst lag davor auf dem Boden. Mühsam rappelte er sich auf, er hatte einige Schrammen an den Beiden, anscheinend hatte man ihn hierher geschleift. Er versuchte sich zu erheben, musste sich aber, als er stand, zunächst noch an dem Suhl festhalten. Dann blickte er an das andere Ende des Raumes, dort war anscheinend der Ausgang, jedoch war dieser versperrt mit einem stabil aussehenden Eisengitter. Langsam ging er darauf zu, der grobe Untergrund war etwas unangenehm an den nackten Füßen, aber im Moment hatte er ganz andere Probleme.

"Ich glaube nicht, dass er sich ohne seine Ausrüstung weiter als ein paar Meter vom Lager entfernt hätte.", sagte sie skeptisch zu Arranges. Da fiel ihr eine Stelle am Rande des Lagers auf, wo das Gras seltsam niedergetrampelt wirkte. Da es feucht vom Tau war, hatte es sich noch nicht wieder ganz aufgerichtet. "Das sieht ja nicht nur nach einem aus.", sagte sie während sie auf die Stelle zeigte.

Arranges folgte dem Fingerzeig Meryanns. In der Tat... man geht eigentlich davon aus, dass ein Bestienjäger auf sich aufpassen kann, aber der scheint ja so jämmerlich zu sein und nicht mal um Hilfe rufen zu können... Und die Bretonin war so von ihm eingenommen, dass sie nicht mal bemerkt hat, wie ihr Liebster weggeklaut wurde... Ich wache auf und muss feststellen, dass ich einmal mehr ausschließlich von Trotteln umgeben bin! Arranges hatte es durch die unbequeme Position das Blut aus den Beinen gedrückt, er hatte einen steifen Nacken und die Feuchtigkeit der Nacht war ihm in die Stiefel gekrochen, seine etwas miese Laune war durchaus gerechtfertigt. Zu Meryann jedoch sagte er nur gähnend: 'Das wäre schlecht... ohne ihm sein Wehrhaftigkeit absprechen zu wollen, aber wenn es schon mehrere waren und er seine halbe Ausrüstung und die Waffe hier zurückgelassen hat, sieht das nicht wirklich gut für ihn aus...' Meinte der Kaiserliche. Dann fügte er noch, um die Bretonin nicht gleich aus der Fassung zu bringen, hinzu: 'Vielleicht wollte er sich aber auch nur erleichtern und hat sich ein wenig verirrt und diese Spuren dort stammen nur von einem Reh...' Sie entschieden sich, der Spur zu folgen. Arranges voran, die Hand stets am Schwertgriff. Der Weg war nicht sehr weit, allerdings mussten sie sich durch dichtes Unterholz kämpfen. Sie waren vielleicht eine halbe Stunde unterwegs, als vor ihnen die Bäume zurückwichen und den Blick auf einen groben Fels, welcher nackt aus der Erde ragte, freigaben. An einer Seite war eine schiefe Brettertür in den Fels gepasst worden und verriet so den Eingang zu einer Höhle. Ahh... wir dürfen wieder einmal die Luft modriger Erdlöcher schnuppern... ist ja auch schon wieder länger her, dass ich so etwas hinter mir habe... Dachte sich der Nekromant und knirschte mit den Zähnen. Stumm schaute er zu Meryann, deutete auf die Tür und sah sie dann fragend an.

An der Eisentür angekommen lehnte er sich an das Gitter und versuchte in den Gang zu schauen, zu sehen bekam er aber außer zweier Fackeln an der Wand und einer Biegung nach links nichts weiter. Er spitzte die Ohren und versuchte zu lauschen, aber noch waren seine Kopfschmerzen zu groß, um sich angemessen zu konzentrieren. Waren das Schritte? Bevor er dies realisieren konnte, trat auf einmal jemand in sein Blickfeld. Milan, der sein Blick auf den Boden gerichtet hatte, sah ein paar Eisenstiefel. Langsam hob er den Kopf, seine Augen folgten den eisernen Beinschienen hinauf, der Harnisch, aus demselben Material, wies ein paar angedeutete Rundungen auf, und anscheinend verweilte der Rothwardon einen Moment zu lange dort, denn schon wurde er barsch angesprochen. "Ich bin hier oben, Mistkerl.". Milans Kopf ruckte nach oben, und er blickte in das aggressiv anmutende Gesicht einer Ork. Ihre Gesichtszüge waren markant und einen Hauch zu maskulin um sie auf den ersten Blick als Frau zu identifizieren. Die schwarzen, strohigen Haare waren nach hinten gebunden, sie verliehen ihrem sowieso schon mürrischen Aussehen eine noch strengere Note. In der Hand hielt sie einen abgenutzt aussehenden Eisenspeer.
"Was wollt ihr von mir?", sprach der Rothwardon die Ork nach einem kurzen Schweigepause an. "Ihr...", lachte die Grünhaut dumpf auf. "Du bist einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Sieh dich mal an, wie jämmerlich du jetzt aussiehst", lachte die Ork schallend, holte mit dem Speer aus und versuchte Milan leicht damit durch die Gitterstäbe zu touchieren. Dieser aber packte die Waffe kurz hinter der Spitze und hielt sie fest. Die Ork ruckte etwas überrascht an ihrem Speer, sie hatte doch ganz schöne Kraft, stellte Milan fest. Dann aber gab es einen lauten Knall und Holz splitterte; Milan hatte sich seitlich gegen den Speer gedrückt und ihn zerbrochen. Das Gesicht der Ork nahm wütende Züge an, sie sah aus als wolle sie den Rothwardonen in der Luft zerreißen, dieser ließ das abgebrochene Stück des Speers zu Boden fallen. "Na warte, mit dir werden wir uns noch beschäftigen!", brüllte sie heiser, machte auf den Absatz kehrt und stürmte davon. Milan blieb mit einem flauen Gefühl in der Magengegend zurück und betrachtete seine Handflächen, die mit kleinen Holzsplittern übersät waren.

Meryann legte bei Arranges fragendem Blick die Hand auf die Tür. An dieser war ein Eisenring, an dem man sie aufziehen konnte. Sie zog vorsichtig an der Tür, die sich relativ geräuschlos öffnete. Sie musste geölt worden sein, also musste jemand regelmäßig hier sein. Meryann zog sie vorsichtig auf, und betrat geduckt die Höhle. Sie standen sofort in einer Art kleinen Halle. Auf den zweiten Blick sah Meryann, dass sie auch ganz und gar nicht allein waren. Außer ihnen waren noch mindestens 8 Personen anwesend, soweit sie in dem dämmrigen Licht der Fackeln sehen konnte. Sie waren auch sofort entdeckt worden, so schied eine Flucht schon aus. Kämpfen auch, dazu waren schon hier am Anfang der Höhle einfach zu viele. Meryann sah kurz zu Arranges: "Nicht angreifen!" Dann hätten sie überhaupt keine Chance mehr. Als Meryann sich wieder den Gestalten zuwandte, die jetzt laut diskutierten und zu ihren Waffen griffen, merkte sie, auch an den Stimmen, das es fast ausschließlich Frauen sein mussten. Sie sah ein paar Orkinnen, außerdem eine hochgewachsene, kräftige Nord. Ein paar zeigten diskutierend auf Meryann, als eine große Ork auf die beiden zukam. Diese trug eine prächtige orkische Rüstung und hatte alles andere als feminine Gesichtszüge. Sie sah Meryann abschätzend von oben herab an, Arranges widmete sie nur einen kurzen verächtlichem Blick. "Was wollt ihr hier?" fragte sie schließlich schneidend. Meryann musste den Kopf in den Nacken legen um ihr ins Gesicht zu sehen, und überlegte eine halbwegs intelligente Antwort...

Arranges trat hinter Meryann in die Höhle und konnte im Halbdunkeln einige Gestalten erkennen. Als die Frauen, wie er erkannte, begannen zu den Waffen zu greifen, lag dem Kaiserlichen schon eine Beschwörung auf der Zunge. Die Worte blieben ihm aber im Hals stecken, als Meryann ihm den Angriff etwas herrisch untersagte. Achso... ihr wollt euch also umbringen lassen... ich lache dann später... Kaum hatte er zu Ende gedacht, stand auch schon eine große Ork vor den beiden und fragte, was sie hier zu suchen hätten. Die Bretonin überlegte noch, da wanderte die Hand des Kaiserlichen schon zum Schwertgriff und verharrte dort. Er stellte sich neben Meryann und fixierte die Ork. 'Nun, wir waren gerade hier in der Gegend und dachten, ein Spaziergang durch eine Höhle wäre vielleicht ganz amüsant...' Er musterte sie kurz, dann fügte er hinzu: 'In den nordwestlichen Provinzen müssen sie wohl eine neue Rasse entdeckt haben, ich kann mich nicht erinnern, dass Männer in der Lage sind, zum Teil derart weibliche Züge anzunehmen...' Der Sarkasmus war kaum zu überhören, aber zum Einen war Arranges jetzt nicht unbedingt nach reden und zum Anderen hatten Plünderer, Räuber oder was auch immer das hier für Gestalten waren, gar nicht das Recht so zu fragen, wenn sie nicht einmal im Stande waren, Spuren zu verwischen oder ihren Unterschlupf ordentlich zu sichern, sodass jeder Vagabund einfach eintreten konnte. Sein Gesicht nahm einen ebenfalls leicht aggressiven Zug an.

Während er nun wieder allein war, hatte sich Milan nach Möglichkeiten umgesehen, zu entkommen. Das Schloss sah nicht sonderlich sicher aus, aber vom Schlösserknacken verstand er rein gar nichts. Auch hatte er schon an dem Gitter montiert um zu prüfen, ob es nicht vielleicht lose im Fels verankert war, aber auch da hatten sich seine Entführer anscheinend keine Nachlässigkeiten geleistet. Warum hatten sie es eigentlich auf ihn abgesehen? Zur falschen Zeit am falschen Ort, was meint sie damit? Milans Blick fiel auf die abgebrochene Speerspitze am Boden. Er hob sie auf, vielleicht konnte er sie ja als Waffe verwenden? Seitlich der Tür fand sich jedoch kein gutes Versteck, und als er so darüber nachdachte, hörte er Schritte; dann stand auch schon eine Bosmerin am Gitter, einen Pfeil im gespannten Bogen eingelegt und zielte auf ihn durch das Gitter. So unwirklich ihm diese Szene vorkam, so wusste Milan doch, über welche Fertigkeiten mit dem Bogen die Waldelfen verfügten. "Lass den Zahnstocher lieber fallen, Schätzchen...", zischte die Bosmer ihn an und schien den Bogen zur Verdeutlichung noch etwas mehr zu spannen. Der Rothwardon zögerte, tat dann aber wie ihm geheißen und warf die Waffe von sich. Ein Lächeln huschte über das Gesicht der Waldelfe, aber die ließ den Bogen nicht sinken; stattdessen trat die Ork von vorhin neben sie , schloss die Tür auf und betrat sein Gefängnis. Milans Blick fiel auf den Streitkolben, welchen sie locker in der Hand trug. "Nun sin' wir nicht mehr so mutig, was?", forderte sie Milan heraus. Die Waldelfe hielt sich im Hintergrund, die Waffe jedoch immer noch im Anschlag. Plötzlich brüllte die Ork und lief wie von Sinnen auf Milan zu, dabei schwang sie den Streitkolben und zielte auf Milans Arm. Er wich behände aus, die Waffe prallte auf den Fels der Höhle, kleine Steinchen flogen umher. Die Ork verharrte in der Bewegung und richtete sich langsam auf, sie fixierte Milan. "Wie alle Männer...ihr weicht den Problemen aus, anstatt sich ihnen zu stellen...nur weil ihr euch NICH SO STARK VORKOMMT NEBEN EINER STARKEN FRAU!", belagerte sie den Rothwardonen mit ihrer aggressiven Stimme und machte Anstalten, erneut auf Milan loszugehen. Wo bin ich hier gelandet, in welchem Irrenhaus?! Das kann doch nur ein Traum sein, dachte Milan, aber dann rannte die Grünhaut auch schon wieder auf ihn zu, ihre Waffe hoch erhoben, Hass in den Augen. Milan drehte sich gekonnt weg und sprang über einen kleinen Felsen. Wieder schlug die Ork in's Leere und traf die Tischplatte, welche zersprang als würde sie aus Glas bestehen. Sein Seitenblick galt der Waldelfe, welche jedoch nicht wirklich Anstalten machte, sich einzumischen, geschweige denn die Ork aufzuhalten. Blind vor Wut startete das Mannsweib einen erneuten Angriff, und diesmal wehrte sich Milan. in der Schlagbewegung griff er nach dem Handgelenk der Ork, duckte sich und drehte sich um die Grünhaut herum, sodass er ihr den Arm auf den Rücken gedreht hatte. Mit kraft drückte er ihn nach oben, die Ork schrie auf und ließ die Waffe fallen; dann gab ihr Milan einen Stoß und ließ sie los. Sie stolperte auf ihre Waldelfin-Kollegin zu und hielt vor ihr an; mit blutunterlaufenen Augen starrte sie zurück zu dem Rothwardonen. Milan trat leicht mit dem Fuß gegen den am Boden liegenden Streitkolben und er rollte der Ork bis vor die Stiefel. Sie blickte ungläubig darauf, hob die Waffe dann auf und wollte wieder wutentbrannt angreifen, als sie von der Bosmer zurückgehalten wurde. "Wenn du ihm den Schädel einschlägst, wird das Erie gar nicht gefallen.". Die Ork schnaubte kurz, fixierte Milan und verließ dann sichtlich wütend stapfend die Höhle. Die Waldelfe blieb noch einen Moment, betrachtete Milan von oben bis unten, Milan machte dies bei ihr ebenfalls. Sie hatte krauses, braunes Haar, zu einem langen Zopf auf den Rücken zusammengebunden. Sie trug schäbig aussehende Lederkleidung und einen mitgenommen aussehenden Bogen. "Für einen Mann gar nicht schlecht...", meinte sie mit einem spöttischen Lächeln und Tonfall, wandte sich dann ab und verschloss die Zelle wieder von außen. Dann war auch sie wieder verschwunden.

"Mir war so als hätte ich etwas gehört.", sagte die Ork leise, immer noch den Blick auf Meryann gerichtet. "Aber nachdem ich ihm nicht erlaubt habe zu sprechen, war das vermutlich gar nichts." Meryann hatte bei Arranges Antwort schon gedacht, dass jetzt alles aus wäre, doch die Ork schien sich aus Arranges Antwort tatsächlich nicht viel zu machen. Außerdem hatte Meryann inzwischen gesehen, dass tatsächlich nur Frauen hier waren. Daraus und aus dem Verhalten der Ork schloss sie, dass Reden hier vielleicht doch mehr Chancen hatte. Sie wußten zwar nicht einmal, ob Milan wirklich hier war, aber sie musste es eben versuchen. "Entschuldigt, er gehört zu mir.", sagte Meryann, den Blick nicht von der Ork lassend. "Und ich fürchte, ihr habt meinen zweiten." Sie wusste nicht, ob sie damit richtig lag oder die Ork sie verstand, aber in sowas war sie immer halbwegs gut gewesen, vorzutäuschen man wäre sich absolut sicher. Die Ork beobachtete sie einen Moment, und Meryann glaubte sehen zu können, wie sie überlegte. "Wie sieht er denn aus?", fragte die Ork schließlich lauernd. "Ein Rothwardone. Groß, schulterlange schwarze Haare, graue Augen, gut gebaut...", sagte Meryann darauf lächelnd.
"Kommt mit.", antwortete die Ork schließlich. "Aber er muss leider draußen warten." Dabei kamen auch schon zwei der Frauen - eine kräftige Nord und eine Bosmer - auf Arranges zu, packten ihn an den Oberarmen und führten ihn nach draußen. Meryann betete, dass er einmal nachgeben würde und sie die Sache einfach zu Ende bringen konnten. Als Arranges die Höhle verlassen hatte, folgte sie der Ork tiefer in die Höhle.

Achja?! ... Ich helf dir gleich, dann hörst du zwar nie wieder etwas, aber fühlen, das verlernst du danach auch nicht mehr! Begehrte der Kaiserliche in Gedanken auf. Aber anstatt direkt in Rage zu verfallen, wartete er noch einen Moment, als Meryann antwortete. Was die Ork darauf sagte, gefiel ihm noch weniger als ihre Worte zuvor. Er überlegte schon, hier einfach aufzuräumen, dann aber zwang er sich doch zur Ruhe. Die beiden schrankähnlichen Frauen kamen auf den Nekromanten zu und wollten ihn schon eine rechts und links am Arm packen und so nach draußen bringen. Bereitwillig ließ er sich nach drausen befördern. Vor der Höhle angekommen, machten die beiden Frauen wohl keine Anstalten, den Kaiserlichen loszulassen. Nun macht schon, nehmt eure widerlichen Griffel von mir! Er hatte die stumme Verständigung von Meryann mehr oder weniger verstanden, hier war mit seiner sonstigen Strategie nicht viel zu machen, daher versuchte er es jetzt auf eine Art, die ihm zwar durchaus lag, die er aber nicht oft anwandte, weil sie umständlich und zum Teil auch beinahe etwas kompliziert für ihn war: Das Ganze friedlich zu lösen. Nach einigen Momenten, in denen die Frauen absolut keinen Gedanken daran verschwendeten, ihn einfach freizugeben, schwappte dann doch wieder der Ärger in seinen Verstand. 'Wenn die Damen mich dann wieder loslassen könnten, wäre das sehr nett...' Die Bosmer blieb stumm, die Nord antwortete ihm: 'Was willst du?!' 'Keine Antwort, sondern das Öffnen eurer Fäuste um meine Arme!' 'Ich geb dir gleich ne Faust du Jammerlappen!' Grunzte die Nord. SO, JETZT REICHTS! Der Magier zog ordentlich Energie zusammen und wartete noch einen Moment, dann ließ er sie mit einem Schlag frei. Plötzlich rissen beide die Hände von ihm und traten je ein paar Schritte von ihm weg. Beide waren so erschrocken und perplex, dass sie nicht gleich wussten, was geschehen war. Der Nord schien das egal zu sein, was ihrer Hand da gerade eben für einen Bruchteil einer Sekunde, höllische Schmerzen zugefügt hatte. Sie trat schneller vor, als Arranges reagieren konnte. Der Fuß kam heran und landete in den Kniekehlen des Kaiserlichen. Schmerzen durchzuckten seine Beine, während er auf die Knie fiel. Da kam auch schon die Bosmer von der Seite und rannte ihn, mit der Schulter voran, einfach um. Die Sinne des Nekromanten setzten aus und Dunkelheit umfing seinen Geist. Als er nur wenige Minuten später die Augen wieder öffnete und die letzten Schleier wegblinzelte, saß er an den Fels neben der Höhlentür gelehnt, die Hände auf den Rücken gebunden und einen Knebel im Mund. Ganz toll... Er sah auf und blickte in das Gesicht der Nord, die Bosmer war nirgends zu sehen. Die Krigerin vor ihm grinste ihm gehässig entgegen, sagte aber nichts.

Nachdem die Waldelfe verschwunden war, atmete der Rothwardon tief durch; nicht weil er außer Atem war, sondern eher, weil er sich beherrscht hatte und die Ork nicht ernsthaft verletzt hatte; wäre dies der Fall gewesen, hätte er wohl ziemlich schnell einen Pfeil in der Brust stecken gehabt. Er trat an die Gittertür und linste nach draußen, versuchte um die Ecke zu sehen; er erkannte an der ihm abgewandten Wand der Ecke die Waldelfe, wie sie dort lehnte und anscheinend die Wache übernommen hatte. "Kann ich etwas zu trinken bekommen?", fragte Milan mit genervten Tonfall, so als würde ihn die Situation hier enorm nerven und nicht etwa beunruhigen. Ohne nach hinten zu schauen antwortete die Bosmer, die Arme verschränkt, in denselben spöttischen Tonfall wie vorhin. "Nun bekomm mal kein Oberwasser, Schätzchen, ich hätte dich allemal erwischt, da hättest du gar nicht so schnell schauen können, wie du flachgelegen hättest...". Milan erkannte seine Chance, und nuschelte nur ein "Ja, klar", und wandte sich von dem Gitter ab. Plötzlich stand die Bosmer an dem Gitter und funkelte ihn an, er hatte sie gar nicht gehört. "Du legst es nicht drauf an, oder?", bellte sie, und als Milan provozierend mit den Schultern zuckte, machte sich die Bosmer daran, die Tür aufzuschließen, anscheinend dazu entschlossen, Milan mit bloßen Händen anzugreifen, was dieser ob der Zierlichkeit dieser Frau schon etwas skurril fand.

Sie waren durch eine Geheimtür in den zweiten Abschnitt dieses Höhlensystems gekommen, und Meryann konnte immer noch nur Frauen sehen. Sie dachte sich grinsend ihren Teil dazu, als die Ork vor ihr plötzlich stehen blieb. Sie waren einen schmalen Tunnel entlang gegangen, der jetzt wieder in eine kleine Höhle mündete. Sie konnte nichts sehen, da die Ork vor ihr den Tunnel ziemlich ausfüllte. Sie hörte nur das Gekeife einer Frau und gleich darauf bellte die Ork: "AUFHÖREN! Finger weg von meinem Gefangenen!" Die Ork war währenddessen in die Höhle getreten, und Meryann konnte endlich auch etwas erkennen. Vor sich sah sie eine Bosmer, die sich schnell wieder zum Rand der Höhle bewegte, weg von dem Gitter. Hinter diesem stand tatsächlich Milan. Sie hatte ja immer noch nicht damit gerechnet, dass das Ganze funktionieren würde, oder sie in der richtigen Höhle waren, aber das Schicksal war wohl auf ihrer Seite. Die Ork drehte sich zu Meryann und fragte: "Ist er das?"
"Ja.", sagte Meryann mit einem leichten Grinsen. "Ich hoffe er hat nicht zu viel Ärger gemacht." Sie betete, dass Milan sie nicht falsch verstand und mitspielen würde, bis sie hier wieder draußen waren. "Nun gut, wir werden auch einen anderen finden, passt besser auf ihn auf in Zukunft." Dann gab sie Meryann einen kräftigen Schlag auf die Schulter, der sie taumeln lies, und sie lächelte sie an, was mehr einem Zähnefletschen glich. Bei den Neun.. Was war das denn jetzt?? Danach ging die Ork zu dem Gitter und sperrte die Tür auf. Mit einer Geste bedeutete sie Milan, dass er verschwinden solle.

Milan hatte sich gerade darauf vorbereitet, den Angriff der Waldelfe abzuwehren, als diese plötzlich von hinten angebrüllt wurde und ihre Bemühungen, das Schloss aufzubekommen, aufgab. Eine Ork kam zum Vorschein, so groß wie er selbst, und dann erkannte er Meryann, etwas verdutzt starrte er sie an. Als er dann auch noch ihrem Gespräch zuhörte und er sich vorkam als wäre er ein entlaufener Hund oder verlorenes Gepäckstück, war er kurz davor zu Explodieren. Wusste Meryann etwa davon, dass man ihn hier festgehalten hatte? Was hat sie sich dabei gedacht? Aber Milan würde sich das Aufheben bis sie draußen waren; wortlos verließ er das Gefängnis, warf Meryann einen wenig erfreuten Blick zu, drückte sich an ihr vorbei und sah sich dann in der Anschlusshöhle um. Auf einem Tisch erkannte er seine Sachen liegen, welche er sogleich rasch anlegte und dann mit Meryann und der Ork den Weg zurückging. Ohne innezuhalten und Meryann oder die Ork anzusprechen oder auch nur anzusehen stieß er die Höhlentür auf und trat nach draußen.

Van Tommels
01.09.2010, 21:03
Meryann konnte sich auf den Blick von Milan keinen rechten Reim machen, war es allerdings inzwischen gewohnt, wenig freundlich angesehen zu werden, auch wenn sie nichts dafür konnte, was auch immer gerade los war. Sie folgte Milan und der Ork bis zum Eingang der Höhle. Dort wurde sie von der Ork nochmal mit einem eigenartigen Blick bedacht, bevor sie Milan durch die Tür nach draußen folgte. Dort sah sie Arranges - geknebelt und die Hände hinter dem Rücken zusammengebunden an einen Felsen gelehnt sitzend. Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, er musste es ja auch unbedingt immer provozieren. Sie befreite ihn erst von dem Knebel und dann von den Fesseln an seinen Händen. Dann sagte sie, an Milan und Arranges gewandt: "Nichts wie weg von diesen Irren...." Milan hatte immer noch den gleichen Blick wie in der Höhle in den Augen - irgendwie wütend und verwirrt, soweit sie das erkennen konnte.

Arranges schäumte innerlich vor Wut, diese kranken Irren hatten es tatsächlich geschafft, ihn hier so zu demütigen. Nach außen zeigte er seine Wut nicht, ein gleichgültiger Ausdruck zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Als Milan aus der Höhle trat sah er auf. Der Rothwardon war wohl genauso verärgert wie er selbst. Der Nekromant wusste zwar nicht wieso, aber das war ihm auch egal. Nur wenige Augenblicke später trat auch Meryann aus der Höhle und befreite ihn wie selbstverständlich und grinste ihm auch noch entgegen. Sie findet das also lustig? Die dunkelblauen Augen des Magiers begannen zu lodern, als er sich aufrichtete und Meryann mit seinem Blick zu durchbohren schien. Er trat stumm an ihr vorbei, als sie meinte, dass sie hier verschwinden sollten. Den Mithrilpanzer zurechtrückend und den Umhang zusammenziehend ging der Kaiserliche ein paar Schritte auf das Dickicht zu. Einige Meter vor den Büschen blieb er stehen und blickte fragend zu Milan.

Milans Blick fiel auf Arranges, welcher gut verschnürt etwas abseits des Eingangs lag. Dann war auch schon die Bretonin bei ihm und befreite ihn grinsend. Der Kaiserliche jedoch war von der Situation ganz offensichtlich nicht sehr angetan und belegte Meryann mit einem wütenden Blick. Milan folgte dann den beiden, als sie sich von der Höhle entfernten. Nachdem sie dann innegehalten hatten und ihn anschauten, blickte er zurück zur Höhle und dann wieder Meryann an. "Was...war...das!? Wenn das dort drin sinnbildlich für die Frauenbewegung in Cyrodiil steht, dann sollte ich wohl angesichts dieser...Wesen doch den Weg nach Hause antreten! Und was habt ihr überhaupt mit diesen...Verrückten zu tun?!", wandte er sich an die Bretonin, seine Aufregung in der Stimme unverhohlen preisgebend.

Sie hatte Milan erstaunt angesehen bei seiner Ansprache, wusste sie doch ebenfalls nicht, wer oder was das gewesen war in der Höhle. Es war zum großen Teil pures Glück oder eben Schicksal gewesen, dass alles so gut funktioniert hatte. Und Arranges und Milan hatten nichts Besseres zu tun, als sie anscheinend persönlich dafür verantwortlich zu machen. Ihr war Arranges wütender Blick auch nicht entgangen, aber er war ja selber schuld gewesen, sich so weit aus dem Fenster zu lehnen. Bei der letzten Frage von Milan zog sie nur eine Augenbraue hoch, und antwortete sich mühsam beherrschend: "Wie kommt ihr darauf, dass ich mit diesen Verrückten etwas zu tun habe? Außer dass ich zufällig eine Frau bin, was uns vermutlich allen dreien das Leben gerettet hat. Und das ich wohl überzeugend genug gewirkt habe auf die Ork. Dabei wusste ich selbst nicht, was überhaupt los ist, bis ich euch gesehen habe. Ich bin diesem Mannsweib auch mehr oder weniger blind gefolgt." An Arranges gewandt sagte sie, jetzt konnte man die Wut in ihrer Stimme hören: "Und weil ihr euch nicht beherrschen konntet, wäre es beinahe trotzdem schief gegangen!" Die Bemerkung die er vor der Ork fallengelassen hatte, hatte sie nicht vergessen.

Natürlich...! Ich glaub jetzt hängt bei ihr alles aus, das ist ja eine fast bodenlose Frechheit... hätte man mich machen lassen, wäre Cyrodiil jetzt um ein paar Irre ärmer, was sicherlich keinen Nachteil mit sich bringen würde... 'Achja? Nur, weil ihr es vorzieht, mit diesem Abschaum gesittete Worte zu wechseln, soll ich euch also unser dreier Leben verdanken...? Mit so etwas verhandelt man nicht, eine ordentliche Aufräumaktion hätte dieser Höhle garantiert auch nicht geschadet, aber nein, man muss es ja auf eine so dämliche Art und Weise machen...' Arrange sprach ruhig, aber seine Stimme erinnerte eher an das Knurren eines ausgehungerten und tollwütigen Wolfes.

Dem Rothwardonen war immer noch nicht klar, was diese Frauen von ihm gewollt hatten. Aus den Worten, die sie mit ihm gewechselt hatten und aus der Andeutung Meryanns erschloss sich ihm, dass er anscheinend wahllos ausgewählt wurde um diesen hysterischen Frauen ein Objekt zu liefern, an dem sie ihren Hass auf die Männerwelt ausleben konnten. Milan sah nun ein, dass er unbewusst Meryann dafür die Schuld gegeben hatte, aber die Situation sah auch wirklich sehr skurril aus. An die Bretonin gewandt meinte er, nun etwas versöhnlicher: "Nun gut, dann entschuldige ich mich. Aber...", und er blickte sich um, "...wo geht es denn zum Lager?". Allerdings hatte er nicht gerade viele Hoffnungen, dass sie sich alsbald in Bewegung setzten, denn es roch förmlich nach Streit zwischen Meryann und Arranges.

Sie hatte Arranges mit einer Mischung aus Wut und Fassungslosigkeit angesehen, und überlegte sich gerade ernsthaft, sich wieder auf ihn zu stürzen. Wie hätte er denn bei dieser Übermacht da drinnen aufräumen wollen? Eigentlich überlegte sie es sich nicht bewusst, sie riss sich vielmehr zusammen, es nicht zu tun. "Wenn ihr Aufräumen wollt, bitte tut euch keinen Zwang an. Wartet nur bitte bis ich weit genug weg bin." Milans Entschuldigung hatte sie mit halber Aufmerksamkeit gehört, auch seine Frage nach dem Weg. Sie sah Arranges noch einmal hasserfüllt an, bevor sie sich in Richtung ihres Lagers wandte und schweigend losging. Sie kochte, und sie wusste, wenn sie noch ein Wort zu Arranges sagen würde, würde sie wieder in die Luft gehen. Also beschloss sie ihn so gut wie möglich zu ignorieren.

Der Kaiserliche stutzte. Er wusste genau, dass er allein keine Chance haben würde, Meryanns Rückendeckung und ihre unterstützenden Lähmzauber würden einfach fehlen... Natürlich konnte er sich das nicht eingestehen, aber trotzdem wusste er es irgendwo im Hinterkopf. Innerlich tobte sein Verstand, äußerlich waren nur Blutäderchen an seinen Schläfen zu erkennen, die jetzt im Zorn hervortraten. Er wartete noch einen Moment, dann stapfte er den Pfad entlang, den erst die Entführer, dann sie beide am Morgen gekommen waren. Mit einer vagen Geste deute er über die Schulter zu Milan blickend, den Trampelpfad durchs Unterholz entlang.

Milan folgte den beiden einfach zurück zum Lager, ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren. Auf dem Weg zurück dachte er über das eben Erlebte nach, das hatte ihm doch zugegebener Maßen etwas erschreckt, diese Gruppe von Frauen. Aus seiner Heimat kannte er solche Grüppchen auch, allerdings waren dies edle Amazonen mit Stolz, die ihre Abneigung gegen das männliche Geschlecht zwar durchaus zur Sprache brachten, allerdings nicht so extrem wie diese Fraktion von gerade eben.
Nun waren sie endlich in ihrem Lager angekommen. Milan wusste immer noch nicht, ob seine Entschuldigung Meryann erreicht hatte, denn diese zeigte keine Reaktion darauf; allerdings wollte er sie in diesem Zustand auch nicht unnötig ansprechen oder gar reizen. So packte er rasch seine Sachen zusammen und schnallte die Satteltaschen auf sein Pferd. Dann wartete er, bis einer der Beiden vorausgehen würde.

Arranges sprach sie zum Glück nicht mehr an, bis sie das Lager erreicht hatten. Meryann packte ebenfalls ihre Sachen, sattelte Zombie und sah dann zu Milan. Sie hatte sich inzwischen wieder gefangen, auch wenn sie Arranges nach wie vor besser ignorierte. "Schon gut.", sagte sie freundlich zu ihm. "Das muss wirklich ziemlich verwirrend gewirkt haben vorhin." Sie bezog sich auf seine Entschuldigung vorhin, seit dem hatte sie ihn nicht wirklich angesehen. "Wir müssen noch ein Stück nach Norden, bis wir auf die Straße treffen."

Arranges mied den Blickkontakt zu seinen Begleitern. Er sattelte ebenfalls und saß auf. Er machte sich keine Gedanken über das soeben Geschehene. Er war genug damit beschäftigt, seine Wut wieder herunter zu regulieren, welche auf dem kurzen Weg ins Lager einen ungesunden Pegel erreicht hatte. Den Weg aus dem Wald heraus ritt Arranges voran, mittlerweile waren sie in einem Gelände des Forsts angekommen, welches das Reiten wieder halbwegs ungefährlich zuließ. Es dauerte nicht lange, da führte sie - jetzt wieder Meryann - auf den von ihr genannten Pfad nach Bruma.

Als sie endlich den Wald verlassen hatten, war es schon später Nachmittag, und es kamen langsam die Stadtmauern Brumas in Sicht; auch schienen sie an der Schneegrenze angekommen zu sein, denn es wurde bedeutend kühler und der karge Boden verwandelte sich in eine knochenharte, gefrorene Fläche. Der Atem Milans fing langsam aber sicher an wegen der Kälte zu kondensieren. Dem Rothwardon war noch nicht wirklich kalt, zumindest nicht so sehr, als dass er sich seines zusammengerollten Fells hinter sich bedient hätte. Verstohlen blickte er in die Runde und steckte dann abwesend seine Hände in die Taschen. Seine Finger ertasteten das Band, welches er von Juliette erhalten hatte für die Erfüllung seines Auftrags. Es war dünn, schwarz und mit hauchzarten, kaum zu sehenden Ornamenten versehen. Milan faltete es wieder zusammen und verstaute es wieder in der Tasche. Er wusste nicht warum, aber irgendwie hatte er ein seltsames Gefühl, wenn er das Band berührte. Vielleicht war es magisch? Er würde es demnächst einmal genauer untersuchen.

Meryann hatte sich als es kälter wurde ihr Kleid über die Hose und unter das Oberteil gezogen, darüber noch ihren Mantel. Wie das ganze aussah, war ihr egal, sie fror außerdem immer noch. Ihre Finger, mit denen sie die Zügel hielt, waren schon lange klamm und blau, als sie endlich die Stadtmauern von Bruma sehen konnte. Der Weg war ereignislos verlaufen, gesprochen hatten sie auch nicht viel. Sie erreichten das Nordtor von Bruma, allerdings befanden sich die Stallungen am anderen Stadttor. Also folgten sie dem kleinen Pfad zu den Ställen, gaben ihre Pferde dort ab und gingen auf das Tor zu. Dort stand eine einsame verfrorene Wache, die sie nur kurz musterte, als Meryann sie begrüßte. "Ihr dürft passieren.", sagte diese nur, das Tor stand noch offen, wurde aber hinter ihnen geschlossen, es war inzwischen dunkel geworden. Meryann war vor langer Zeit einmal in Bruma gewesen, noch mit ihrem Vater. Allerdings kannte sie sich hier nicht mehr wirklich aus, und so sah sie fragend zu Arranges. "Kennt ihr die Tavernen hier?" Sie standen auf dem Platz vor der Kirche, inzwischen hatte es zu schneien begonnen und es wurde langsam wirklich ungemütlich. Meryann hüpfte leicht auf der Stelle, in der Hoffnung dass ihr wenigstens etwas wärmer werden würde.

Arranges kümmerte die Kälte nicht wirklich. Auch die Schneeflocken, als sie die Stadttore passierten, brachten ihn nicht aus der Ruhe. Meryann schien allerdings bitter zu frieren. Der Rothwardon zeigte keine Anzeichen von Kälte. Endlich mal wieder in Bruma... ist auch verdammt lange her... Dachte der Kaiserliche bei sich. 'Nun, die Taverne müsste eigentlich hier in der Nähe des Tores sein... Bedauerlicherweise war ich selbst lange nicht mehr hier, ich meine aber, dass die Taverne hier am Tor links irgendwo sein müsste... also in Unserem Falle jetzt rechts davon...' Und Arranges schaute, um sich zu bestätigen, über die Schulter zum Osttor von Bruma hinab.

Er bemerkte Meryanns Frieren durchaus, jedoch waren sie nun schon fast in Bruma angekommen, sodass es der Rothwardon als unnötig empfand, ihr das Fell anzubieten. Nachdem sie das Tor mit der lustlosen Wache ohne Kontrolle passiert hatten, blickte er sich erst einmal um, während Meryann und Arranges über die Taverne diskutierten, und folgte ihnen dann auch, als sie sich in Bewegung setzten. Die Struktur dieser Stadt erinnerte Milan sehr an Himmelsrand: Diese in den harten Erdboden geduckten Blockhäuser waren typisch für den nordischen Baustil. Interessiert musterte auch das Schloss zu seiner Rechten, und auch die Kapelle, auf die sie zugingen, entging ihm nicht. Schweigend lief er mit Richtung Herberge.

Sie ging hinter Arranges in die Taverne, sie wollte nur noch ins Warme. Die Taverne machte einen irgendwie schäbigen Eindruck, aber es gab immerhin Kamin an der rechten Wand von der Eingangstür aus gesehen. Meryann ging direkt darauf zu und wärmte ihre blauen Finger. An Kamine hatte sie sich notgedrungen gewöhnt, genauso wie an Fackeln. Ganz geheuer war es ihr dennoch nicht, auch wenn im Moment nur zählte, dass sie sich wieder aufwärmen konnte. Warum ausgerechnet Bruma? Das war ja fast so schlimm wie Bravil. In der Taverne waren nur wenige Gäste die an einem Tisch links neben dem Eingang saßen, die auch keinen sonderlich symphytischen Eindruck machten, aber sie beachtete die anderen ohnehin nicht. Zitternd stand sie vor dem Feuer.

Arranges blieb in der Taverne stehen und schaute sich um. In Bruma hatte er immer so ein seltsames, wohliges Gefühl im Bauch, das er sich nicht erklären konnte. Ja Arranges, nach deinem Fortgang von zu Hause, bist du hier in Bruma, das erste Mal mit dem Meister indirekt in Kontakt gekommen... Er trat neben Meryann ans Feuer, wich aber sogleich wieder einen kleinen Schritt zurück. Wie konnte diese Frau nur so nahe am Feuer stehen?!

Andromeda
03.09.2010, 14:26
Seine Begleiter steuerten auf ein kleines Haus neben dem Osttor zu und verschwanden darin, und Milan tat es ihnen gleich.
Drinnen musste er erst einmal verarbeiten, was er hier sah. Sicher, er war jetzt nach den Tagen in dem Nobelschuppen namens Tiber-Septim-Hotel verwöhnt, aber diese drückende Enge des Gastraumes war doch ein ganz schöner Abstieg, befand der Rothwardon. Während sich Arranges und Meryann an's Feuer stellten um sich erst einmal aufzuwärmen, erspähte Milan lediglich einen Rundtisch in der Mitte, der noch frei war und drei Plätze zählte. zwei Tische, ganz große Klasse, dachte sich der Rothwardon und steuerte darauf zu. Dabei fielen ihm die Gestalten links an dem anderen Tisch auf, vier Stück an der Zahl, welche die Neuankömmlinge kritisch musterten, sich dann aber wieder auf sich selbst konzentrierten und lachten und tranken. Milan ließ sich an dem Rundtisch nieder, hängte wie immer seinen Mantel und das Schwert über die Lehne und betrachtete dabei Meryann, welche am Feuer stand, von hinten. Mit einem Ohr hörte er jedoch den Leuten am Tisch hinter sich zu, welche mittlerweile etwas lauter wurden und sich gegenseitig piesackten wer denn der Stärkste von ihnen wäre, bis schließlich einer, der Stimme nach ein Nord, lauthals ein Wettkampf im Armdrücken vorschlug. Milan lächelte in sich hinein und musterte weiterhin Meryanns Rückseite, dabei stellte sich ihm aber die Frage, wo denn der Wirt blieb.

Als ihre Finger wenigstens wieder soweit aufgewärmt waren, dass sie sie wieder fühlen konnte, drehte sie sich wieder um und sah, dass Milan an dem einzig freien Tisch hinter ihr saß und sie ansah. Sie legte ebenfalls ihre Sachen ab, hängte den Mantel über die Lehne und setzte sich. Die Wärme des Feuers konnte sie immer noch spüren, und sie hatte es auch nicht in ihrem Rücken, sondern leicht seitlich. Sie sah sich suchend nach dem Wirt um, konnte jedoch niemanden entdecken, der danach aussah. Die Gestalten am zweiten Tisch wurden inzwischen lauter und der Nord schlug schließlich eine Runde Armdrücken vor. Die anderen am Tisch stimmten begeistert und ebenso lautstark zu, und die nächste Diskussion entbrannte, wer denn gegen wen anfangen sollte. Sie sah zu Milan, der seinen Mantel ausgezogen hatte und mit bis zu den Schultern nackten Armen da saß. Meryann schüttelte es bei dem Anblick erstmal, war ihr doch noch nicht ansatzweise warm geworden, sie fühlte sich nur nicht mehr halb erfroren. Schade, ein warmes Bad wird’s hier nicht geben.., dachte sie sich, während sie etwas abwesend Milan betrachtete.

Arranges hatte das Gespräch ebenfalls mitbekommen. Er allerdings blieb noch kurz vor dem Kamin stehen. Dann drehte auch er sich zu seinen Begleitern um. Sie saßen an einem runden Tisch, dem einzigen, welcher noch frei war. In dem kleinen Gastraum gab es nur diese beiden. Ein Wirt würde noch fehlen... Arranges gesellte sich zu seinen Gefährten und ließ sich auf den freien Stuhl fallen. Er dachte nicht daran, irgendetwas von seiner Ausrüstung abzulegen, stattdessen lehnte er sich zurück, legte die Hände in den Schoß und starrte gedankenverloren auf die Tischplatte. Hier hat alles seinen Lauf genommen... gekommen bist du als unfähiger Amateur, gegangen bist du als Meister... Er erinnerte sich weit zurück, an die Anfänge seiner Karriere, kurz nachdem er aus Cheydinhal fortgegangen war.

Milan verschränkte die Arme und lehnte sich zurück, als Meryann und schließlich auch Arranges an den Tisch kamen und sich setzten. Das provozierende Gerede hinter sich hatte er sehr wohl vernommen, anscheinend versuchten sich die Leute gegenseitig anzustacheln und kamen nicht so wirklich zum Punkt. Aus ihren Stimmen ließ sich heraushören, dass sie wohl schon einige Krüge intus hatten, so steigerte sich auch dementsprechend die Lautstärke. "Habt ihr einen Wirt gesehen?", meinte Milan zu der Bretonin und dem Kaiserlichen vor sich und schaute sich nochmals suchend um, aber niemand war zu entdecken. Gerade wollte er sich zu den Männern hinter sich umdrehen und sie fragen, als er einen Satzfetzen aufschnappte, der ihn in der Bewegung verharren ließ. "...vielleicht will die Wüstenratte mit den Fransen dort drüben mitmachen...Ach ne, vergiss mal, die haben schon früher immer nur Prügel bezogen und tun es auch heute noch...". Der Rothwardon dachte einen Moment lang über die Worte nach; sie zielten eindeutig auf den Konflikt zwischen Himmelsrand und Hammerfell ab; besonders kreativ waren sie dabei nicht vorgegangen, aber es reichte, dass Milan sich wieder zu seinen Begleitern umwandte und leicht schmunzelte. "Vielleicht fragt lieber einer von euch...", meinte er kurz angebunden und sah etwas amüsiert aus; hinter dieser Fassade aber arbeitete es gehörig, und der Bestienjäger mahnte sich zur Ruhe.

Meryann hatte noch keinen Wirt gesehen, da drehte sich Milan auch schon zu dem anderen Tisch. Den Kommentar von dort hatte sie ebenfalls gehört. Bitte, keinen Ärger, nicht jetzt. Milan hatte es anscheinend auch nicht vor, denn er wandte sich wieder Arranges und ihr zu. Auf seine Frage sah sie kurz zu dem Nebentisch und malte sich ihre Chancen auf eine ernsthafte Antwort aus. Diese schienen ihr gleich Null, und so sah sie fragend zu Arranges. Er hatte eindeutig die bessere Art, Leute anzusprechen. Meistens jedenfalls, dachte sie sich leicht amüsiert als sie an den Morgen in der Höhle dachte.

Arranges war total in Gedanken versunken und bekam den Kommentar nur mit einem Ohr am Rande mit. Als Milan sie aber ansprach, hob er den Kopf und ließ die Augen von ihm zu Meryann wandern. Als auch sie ihn nur fragend ansah, überlegte er kurz. Seine Laune war längst nicht mehr so angriffslustig und zornig wie am Morgen, inzwischen war er sogar richtig gut aufgelegt, was sich in einem gewohnt etwas müden Ausdruck seines Gesichts spiegelte. Er erhob sich etwas schwerfällig und drehte sich zu dem Nachbartisch. Dann ging er die zwei Schritte auf die kleine Gruppe zu. Die Gäste kümmerten sich nicht wirklich um ihn, sie sahen nicht auf und ließen sich auch nicht stören. Arranges sah sich noch einmal suchend im Raum um, überlegte kurz, dann machte er einen längeren Schritt nach hinten, griff nach seinem Stuhl und schob ihn zwischen zwei der Gäste an den Tisch. Die 4 Gestalten saßen recht breit gefächert an dem Tisch, sodass er sich ohne einen von beiden anzurempeln, zwischen sie setzen konnte. Die Gäste und der Wirt, von dem Arranges noch nicht wusste, dass er der Eigentümer hier war, verstummten augenblicklich und sahen auf. Langsam ließ sich Arranges nieder und sah einen nach dem anderen kurz an. 'Meine Herren, ich und meine Begleiter,' er deutete mit dem Daumen über die Schulter nach hinten,' haben heute schon einen langen Weg hinter uns und bräuchten nun dringend die Hilfe eines Wirts, der uns dabei hilft, die etwas trockenen Kehlen zu schmieren.' Zwei Nords und zwei Kaiserliche saßen an dem Tisch, alle recht kräftig und im Stehen wohl um einiges größer als Arranges, aber jetzt fiel die unterschiedliche Statur nicht unbedingt auf, da der Nekromant noch seine gesamte Montur am Leib trug. Der nordische Wirt lachte auf und sah Arranges scharf an. 'So, die Pfeife aus dort traut sich also nicht was?' Er nickte in Richtung von Milan. Arranges wollte gerade antworten, da schlug ihm ein Kaiserlicher rechts von ihm freundschaftlich, aber kräftig auf den Rücken und lachte dabei süffisant auf. 'Naja, wenn der Schmahlspurfechter nicht will, dann kann man nichts machen, Feiglinge und Unfähige werden von uns verschont, schließlich suchen wir ordentliche Herausforderungen.' Verdammt, ich weiß schon auf was das hinausläuft... Ihm blieb kurz die Luft weg, aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. 'Nun, wäre ich denn Herausforderung genug?' Der Wirt blickte ihn etwas erstaunt an, ihm war im Gegensatz zu den anderen wohl nicht entgangen, dass der Magier etwas schmächtig gebaut war. 'Ihr könnt es ja mal damit versuchen, euch euer Gesöff zu verdienen...' Meinte er dann grinsend. Er stellte den Ellenbogen krachend auf dem Tisch auf und forderte Arranges stumm zum Armdrücken. Genau das wollte ich vermeiden... Aber ihm blieb jetzt kaum mehr eine Wahl, also griff er nach der Pranke des Nords. Die sehnige Hand des Kaiserlichen verschwand in der schwieligen Extremität des Nords. Sie sahen sich beide konzentriert an und auf ein stummes Signal hin, begannen beide zu drücken. Der Nord hatte die Kraft eines Bären, welche gegen die Ausdauer des Nekromanten stand. Zaubern? ... Nein, schlechte Idee... Arranges hielt so gut es ihm möglich war, dagegen, aber er hatte nicht den Hauch einer Chance. Gähnend langsam, aber beständig, näherte sich seine Hand der Tischplatte. Die Umsitzenden sahen gebannt zu. Einige Augenblicke konnte Arranges der Kraft des Nords Einhalt gebieten, aber dann schlug die Hand des Kampfmagiers laut auf dem Holz auf. Der Nord öffnete seinen schraubstockartigen Griff und lachte schallend. 'Ihr seid kein gewöhnlicher Reisender oder? ... Ein wenig mehr und anspruchsvolleres Training und ein paar Kampfeinheiten mehr, dann wäre das hier anders gelaufen!' Meinte er lobend. Auch von den anderen kassierte Arranges anerkennende Blicke. Ja das ist toll, dass ich das weiß, meine Hand wird das aber nicht wieder heil machen... Der Aufschlag auf der Tischplatte war so stark und heftig gewesen, dass es das Handgelenk wohl irgendwie gestaucht haben musste. Aber er ließ sich nichts anmerken. 'Ihr habt euch einen ordentlichen Schluck mehr als verdient... auch eure Begleiter... wer mit so einem unterwegs ist, muss wohl einen anstrengenden Weg hinter sich haben, auf der Straße ward ihr sicher nicht unterwegs, da wäret ihr vermutlich eher eingeschlafen vor Langeweile...' Der Nord lachte wieder, erhob sich und ging zur Bar. Dort machte er sich daran etwas zu suchen. Arranges grinste etwas unsicher in die Runde, stand dann auf, wobei er versuchte nirgends mit der Hand hängen zu bleiben. Er zog den Stuhl hinter sich her und setzte sich wieder zu seinen Gefährten. Ausgerechnet die Schwerthand... Dachte er zähneknirschend, während er sich das leicht gerötete Handgelenk sanft massierte und nach etwaigen äußerlichen Verletzungen suchte. Er sah auf und warf seinen Begleitern einen Blick zu, da kam auch schon der Wirt vorbei und in einer Hand drei irdene Krüge, in der anderen ein kleines Fässchen. 'Ein herausragender Tropfen... besten Met aus Himmelsrand importiert! Das geht natürlich aufs Haus!' Damit stellte er alles ab. 'Wenn ihr etwas essen wollt, müsst ihr euch gedulden, ich muss erst vorheizen...' Der Nord verschwand wieder. Arranges grinste kurz schief in die Runde, dann widmete er sich wieder seinem Handgelenk.

Große Reden schwingen können sie alle, dabei sind diese Knallköpfe in ihrem armseeligen Leben höchstwahrscheinlich nicht mal in der Nähe der Hammerfell-Himmelsrand-Grenze gewesen. Sie haben nicht gesehen, wie sich ein paar Rothwardonen gegen eine ganze Gruppe Nords gestellt haben, weil es ihnen ihr Stolz gebührte. Und auch heute noch kämpfen sie gegen diese Barbaren aus dem Norden. Gut, ich liefere ihnen jetzt gerade einen Grund, uns für feige zu halten, aber das sollte mir egal sein, gerade weil ich es mit solch unwissenden Vollidioten zu tun habe. Warum also macht mich das so sauer.... Das Gegröle an dem Tisch und die Spitzen gegen seine Person hatte er inzwischen ausgeblendet, da er sich darauf konzentrierte, nicht vollkommen die Beherrschung zu verlieren.
Als sich dann Arranges wieder zu ihnen an den Tisch gesellte, hatte Milan immer noch die Arme verschränkt und saß angespannt da, wie als müsste er sich beherrschen, was auch wirklich der Fall war. Dennoch zwang er sich zu einem freundlichen Lächeln Richtung des Kaiserlichen. "Ich danke euch...", presste er hervor und nickte knapp. Dann trat plötzlich der Wirt an den Tisch mit drei Krügen in der Hand und einem Fässchen unterm Arm und posaunte hocherfreut seine Lobpreisungen für das Gesöff aus seiner Heimat heraus. Danach fragte er nach Essen. Milan schwieg dazu, ihm war der Appetit vergangen. Diese süße Brühe als herausragenden Tropfen zu bezeichnen ist jetzt der Gipfel. Wahrscheinlich stammt das Zeug aus irgendeinem feuchten Keller und kennt Himmelsrand nur vom Hören. Milan ließ den Krug achtlos auf dem Tisch stehen und blickte von Arranges, welcher sich mit seinem anscheinend lädierten Handgelenk beschäftigte, zu Meryann; er sagte kein Wort. Wenn mich jetzt noch einer von denen einmal persönlich angeht, fliegen die Fetzen..., nach außen hin aber zeigte sich Milans Gesicht ausdruckslos.

Meryann hatte die Szene am Nebentisch beobachtet, auch wie Arranges Hand auf den Tisch geschlagen war. Wenigstens war sein Einsatz nicht umsonst, an dem Tisch saß tatsächlich der Wirt und brachte ihnen gleich ein Fässchen Met. Milan schwieg immer noch und schien sich nur mühsam beherrschen zu können. Der Nord hatte eigentlich keinen Grund, so große Töne zu spucken, die Nord waren auch nicht immer ganz ehrenhaft gewesen, waren die Bretonen doch von ihnen Verraten worden, ausgerechnet an die Kaiserlichen. Meryann interessierten solche Andeutungen eigentlich kaum, vor allem wenn derjenige der sie vom Stapel lies nie in der Nähe dieser Schlachten gewesen war oder noch nicht einmal geboren worden war. "Danke.", sagte sie lächelnd zu Arranges. Um sein Handgelenk konnte sie sich später kümmern, wenn er wollte, das wäre hier jetzt wenig geschickt gewesen. Dann sah sie wieder zu Milan. Sie überlegte sich, wie sie am besten ein Gespräch beginnen könnte, ihr fiel aber nicht wirklich etwas ein. Sie sah Milan nur stumm in die grauen Augen, bevor sie schließlich in die Runde fragte: "Schon irgendwelche Pläne für morgen?"

Arranges sah fragend zu Milan, der sich wohl etwas schwer tat, über die Anspielungen der Nords hinweg zuhören. Er selbst hatte nicht wirklich Hunger, auch war ihm nicht wirklich nach Met im Moment. Er dachte kurz an das Trauma, nachdem sie das Randland der Inseln wieder verlassen mussten und er sich dort auch auf eine Stauchung zweier Fingerknöchel und einem angeknacksten Handgelenk hin, den ganzen Arm gebrochen hatte. Naja, wenigstens habe ich die Aussicht auf ein warmes Bett, bevor sich das wiederholen könnte. Er schielte kurz zu Meryann. Ob sie sowas wohl auch richten kann? Mittlerweile war er ja tatsächlich soweit, sich auf ihre Heilmagie einzulassen, wenn auch nicht immer ganz mit dem Einverständnis seines Gewissens, oder vielmehr seines Stolzes. 'Möglicherweise haben die Mönche in der Kapelle oder auch die Gräfin Carvain selbst, einen Auftrag für uns... um eine umständliche Audienz zu umgehen, könnten wir dahingehend auch einfach eine Wache im Schloss fragen... sonst würde mir hier auch nicht mehr einfallen, als das herrliche Wetter und die gute Bergluft zu genießen...' Noch während der Kaiserliche sprach, standen die verbliebenen drei Gäste vom Nachbartisch auf und gingen zur Tür. Einer der Nords brüllte in die Richtung, in die der Wirt zuvor in einer Tür verschwunden war: 'Bis morgen...'
'Wenn ich wieder Beschwerden von den Wachen bekomme, dass du betrunken im Dienst warst, gibt’s hier morgen nichts mehr für dich.' Kam als Antwort. Darauf folgte ein kehliges Lachen von beiden Seiten, dann waren die Gäste weg.

Milan hatte die Abreise dieser Knallköpfe wohlwollend zur Kenntnis genommen, nur dieser Wirt da behagte ihm gar nicht. Warum war ihm nicht schon vorher klar gewesen, dass eine Stadt, die im Norden von Cyrodiil und quasi an der Grenze lag, als Zufluchtsort für Nords diente? Sehr viel mehr als solche Kommentare waren von diesen schließlich nicht zu erwarten, und Milan würde sich das wohl noch eine ganze Weile anhören dürfen; mindestens solange wie der Aufenthalt hier dauerte.
Dann folgte der Rothwardon dem Gespräch von Meryann und Arranges. Aufträge? Das klingt, als ob er uns hier als furchtlose Gruppe sieht. Als Gruppe. Dabei dachte ich, dass die beiden hier nach Lust und Laune durch die Welt ziehen und nicht wie unsereins einen Auftrag nach dem anderen annehmen. So kann man sich täuschen. Milan rührte den Met immer noch nicht an, das hatte aber nichts mit seiner Abneigung gegen den Wirt zu tun; vielmehr erinnerte er sich schauderhaft an seinen Aufenthalt in Himmelsrand zurück. Er trank dieses Gesöff, sicher, aber nur wenn es nichts anderes gab. Allerdings fragte sich der Bestienjäger gerade, wie der Wirt auf eine Nachfrage nach einem anderen Getränk reagieren würde. Er war sich sicher, dass dieser Kerl wieder eine Spitze loslassen würde, wenn nicht sogar noch mehr, und dann würde es hier gehörig scheppern. So blieb Milan etwas entspannter sitzen, ignorierte das Getränk und meinte zu Meryann gewandt: "Nein, ich habe keine Pläne, aber wie Arranges schon sagte, irgendwo wird sich etwas finden lassen. Was allerdings ein Geistlicher uns anzubieten hätte außer die Reliquien in der Kapelle abzustauben oder irgendwelche Totenbeschwörer zu beseitigen weiß ich auch nicht...".

"Das Klima ist vermutlich nicht einmal so schlecht für Totenbeschwörer.", antwortete Meryann. Als Arranges von Aufträgen gesprochen hatte, kam ihr wieder ins Bewusstsein, dass sie langsam aber sicher auch wieder zu Geld kommen musste. Die Chancen wären in der Kaiserstadt eindeutig besser gewesen, aber jetzt waren sie hier. Sie selbst suchte selten planvoll nach Arbeit, irgendwo ergab sich schon immer eine Gelegenheit, wenn sie Geld brauchte. Sie schob ihren Becher zu Arranges, neben dem das Fässchen auf dem Tisch stand. "Würdet ihr bitte?" Milan und er schienen etwas gegen Met zu haben, jedenfalls hatte keiner von beiden bis jetzt seinen Krug gefüllt. "Ich werde mir wohl die Kapelle ansehen...", sagte sie schließlich noch.

Ich hoffe, dass sich etwas ergibt, ohne, dass wir Aufträge offiziell annehmen müssen... sowas bringt meistens Aufsehen mit sich, das ich nicht gebrauchen kann und nicht haben will... Der Vorschlag von ihm, sich entweder bei den Priestern oder der Gräfin nach eventuellen Aufträgen zu erkundigen, die normalerweise für Söldner und dergleichen gedacht waren, war im Prinzip nur die erste Eingebung von Arranges, die er als Antwort auf Meryanns Frage, hernahm. Bei dem weiteren Einwurf von Milan und dem darauffolgenden Kommentar der Bretonin merkte Arranges auf, in seinem Kopf läuteten Alarmglocken und er musste direkt wieder an den Abend im Hotel der Kaiserstadt denken, als er einen über den Durst getrunken hatte. Er konnte sich einfach nicht klar daran erinnern, was er dort gesagt hatte. Aber er war sich sicher, das Thema Nekromantie nie so offen angesprochen zu haben und vor allem nicht im Zusammenhang mit seiner Person im Gespräch mit Milan. Ja richtig, das Eis erhält die Toten... wäre schlecht für mich, wenn ich hier in nächster Zeit vielleicht bald wieder allein reisen müsste... Aber Arranges wusste nicht, was Milan wusste oder was Meryann mit ihrem Kommentar sagen wollte. Und solange das so war, beschloss er erstmal abzuwarten, schließlich hatte er sich schon einmal ein wenig getäuscht und in der folgenden Aktion sauber verschätzt. Als Meryann ihm ihren Krug hinschob, ließ Arranges die Rechte erst einmal auf seinem Schoß ruhen, während er den Becher unter einem kleinen, grob geschmiedeten Hahn aus einer Bronzelegierung auf halber Höhe des Fässchens, positionierte. Vorsichtig drehte er auf und füllte den Krug, dann schob er ihn Meryann wieder zu. 'Die Kapelle wird wohl die bessere Wahl sein, auch wenn die Aufträge, die wir dort bekommen könnten, vermutlich eher unspektakulär sein werden... Die Gräfin, ich selbst habe sie noch nie wirklich persönlich getroffen, wohl aber ihren Haushofmeister, soll anscheinend eine leidenschaftliche Sammlerin von Akaviriartefakten sein. Ich weiß nicht, was ihr über die Akaviri wisst, ich selbst weiß nicht sehr viel. Durch Gerüchte wurde mir allerdings öfter schon zugetragen dass die Gräfin hin und wieder mutige Recken als Schatzjäger ausschickt, die hinterher entweder gar nicht mehr gesehen wurden oder wenn doch, erst nach einer sehr langen Zeitspanne und zugerichtet, als wären sie ein halbes Jahr planlos in der Wildnis umhergestreift...' Der Wirt trat wieder in den Schankraum und kam an ihren Tisch. 'Der Herdofen wäre jetzt warm, wenn ihr also etwas essen wollt, so würde ich anfangen etwas zuzubereiten... allerdings muss ich bei der Auswahl enttäuschen, die letzten Wochen hier oben waren ungewöhnlich kalt, deswegen wird es wohl kein Wildbret oder ähnliches geben, das Einzige, was ich anbieten kann, wären Eberkäulen, die uns die Jäger hier direkt aus dem großen Forst bringen, etwas anderes habe ich leider nicht.' Meinte der Wirt freundlich, aber bestimmt. Besser als nichts ist das allemal... Arranges sah fragend in die Runde und als ihm auffiel, dass Milan wohl genauso wenig Gefallen an dem Met fand wie er, drehte er sich zu dem Nord um. 'Es wäre wohl nicht möglich, dass wir noch etwas anderes außer diesem Met haben könnten?' Fragte Arranges etwas müde. 'Wieso? Ich dachte ihr seid hart im nehmen, scheut jetzt aber vor Met zurück?' Empörung schwang in der Stimme des Nords mit. 'Nein, so war die Frage nicht gedacht. Es ist nur so, dass der Weg hierher heute etwas unangenehm beschwerlich war und ich zumindest jetzt im Moment ein Getränk bevorzugen würde, welches nicht so sehr auf die Sinne schlägt...' Antwortete der Kaiserliche beschwichtigend und freundlich. 'Ahh... ein stets wachsamer Schwertmann... nicht so eine Dumpfbacke wie die Gesellen, die vorher gegangen sind. Die haben‘s zwar auch faustdickhinter den Ohren, aber legen es immer darauf an, einen gewissen Pegel haben zu müssen...' Der Nord lachte auf und schlug dem Kaiserlichen freundschaftlich mit der Hand auf die Schulter. Arranges sog scharf die Luft ein, als ihm die massiv geschmiedeten Schulteransätze seines Mithrilpanzers ins Fleisch gedrückt wurden. Ja... ein stets wachsamer Schwertmann... Dachte er etwas ärgerlich, bemühte sich aber um ein Grinsen. 'Nun denn, wartet, ich... oder vielmehr die Kundschafter, schöpfen öfter Wasser aus den Quellen an den Füßen der Berge ab... eigentlich eher für Notfälle gedacht, aber im Notfall kannste auch den geschmolzenen Schnee saufen!' Der Wirt verschwand wieder in der Küche. Arranges rückte mit angesäuertem Ausdruck im Gesicht, seine Schulterpanzerung wieder zurecht und ließ seine Schulter einmal kreisen, ehe er aufsah und fragend zu Meryann und Milan schaute.

Milan war überrascht, als Arranges plötzlich ein anderes Getränk orderte, er lehnte den Met wohl genauso ab wie er selbst. Allerdings wohl aus einem anderen Grund. Der Rothwardon war sich nicht ganz sicher, ob der Nord verstanden hatte, dass sie beide den Met nicht wollten, aber ihm war es weitestgehend egal.
"Akaviri sagt ihr? In Hammerfells Wüsten gab es einige verschüttete Ruinen der Akaviri. Da in dieser unwirtlichen Gegend selbst eine Forschergruppe nicht gut genug ausgerüstet wäre um diese auszuheben, beherbergen diese mit Sicherheit noch viele nicht geplünderte Grabkammern und Räume. Dort wäre die Grafin wohl sehr gut bedient wenn sie auf der Suche nach Artefakten ist. Aber nach Hammerfell in die Alik'r zu reisen liegt nicht gerade auf dem nächsten Weg...", meinte er schmunzelnd, und dann mit Blick auf Meryann fügte er hinzu: "...auch wenn es dort bedeutend wärmer ist.".
Der Wirt erschien wieder auf der Bildfläche, einen Krug Wasser und, zu Milans Überraschung, zwei Gläsern in der Hand. Er stellte alles auf dem Tisch ab und wandte sich an Arranges. "Wohl bekomm's. Für deinen stummen Begleiter hab ich auch'n Glas mitgebracht. Wusste immer, dass das Kaiservolk auch in der Lage ist, diese Dunkelhäuter zu unterwerfen...". Kaum hatte der Nord die Worte ausgesprochen, erhob sich Milan abrupt, die Hände auf die Tischplatte gestützt; sein Stuhl knallte mit lautem Krachen hintenüber, sodass der Mantel und das Schwert auf dem Boden landeten, aber Milan schenkte dem keine Beachtung. Der Wirt, der Schreck stand ihm in's Gesicht geschrieben, drehte sich zu diesem um. Einen Wimpernschlag später stand Milan direkt vor dem Wirt, packte ihm am Kragen seines schäbigen Leinenhemdes und drückte ihn mit dem Rücken gegen den mittleren Pfeiler des Wirtshauses; sein Gesicht war nur noch Zentimeter von dem des Nords entfernt. "Ich gehöre zum Volk der Yokudan und muss mir von solch einem minderbemittelten Kerl wie dir sowas nicht gefallen lassen; du brüstest dich hier mit den Taten deiner Artgenossen, dabei warst du mit Sicherheit nicht mal in der Nähe der Grenze! ICH war dort, ich habe gesehen, wie es wirklich war; habe gesehen, wie ihr ganze Familien wegen ein paar Widerworte gnadenlos abgeschlachtet habt; habe gesehen, dass ihr eine kleine bewaffnete Gruppe meines Volkes nur mit einer Übermacht und unfairen Mitteln besiegen konntet, ja, das vergisst man ganz schnell, hab ich Recht? Und dass ihr in euren Besatzungszonen der Bevölkerung verbietet, Waffen zu tragen, auch! Sowas nenne ich Feigheit, weil ihr genau wisst, wozu WIR in der Lage sind! ICH habe das Recht, darüber zu reden, ICH war da! Aber solche Mitläufer und Schwätzer wie du haben nicht das Recht, darüber zu urteilen! Jetzt mach deinen Job, oder ich schwöre dir, dass ich dich in Einzelteilen zur Grenze schicke, dann hast du sie wirklich mal bereist!". Milan war nicht laut dabei, sondern sprach mit eindringlicher, aber bedrohlicher Stimme. Die ganze Zeit versuchte sich der kräftige Nord durch herum zappeln zu befreien, aber das Adrenalin, welches Milan nun ausschüttete, verlieh ihm die Kraft, selbst diesen Fleischberg im Zaum zu halten. Schließlich schob Milan ihn zur Seite und von sich weg. Der Wirt taumelte kurz, fing sich dann aber und blickte Milan grimmig an. Er schien zu überlegen, was er jetzt tun sollte; schließlich entschloss er sich aber dazu, den Rothwardonen nicht weiter zu reizen. "Ist ja schon gut...", brummte er, nickte knapp und zeigte damit dass er verstanden hatte. Dann verzog er sich Richtung Küche. Milan blickte ihm noch ausdruckslos hinterher und setzte sich dann wieder, nachdem er seinen Stuhl und die Sachen wieder aufgehoben hatte. "Wie gesagt, die Wüste ist schön warm...", meinte er freundlich in die Runde und goss sich ein Glas Wasser dabei ein, wieder vollkommen ruhig als wäre nichts gewesen.

weuze
04.09.2010, 03:24
Akaviri-Artefakte..., dachte Meryann sich wenig begeistert. Sie hatte nicht sonderlich viel Lust, hier durch die Berge zu klettern auf der Suche nach Artefakten für eine dekadente Gräfin. Es mußte sich doch irgendwo in der Stadt Arbeit finden lassen. "Ich hatte nicht vor, nach Aufträgen in der Kapelle zu sehen.", sagte sie lächelnd zu Arranges. Er würde schon verstehen, wo genau ihr Interesse lag. "Die Geistlichen dort werden auch kaum Arbeit an mittelmäßige Heiler abgeben." Da kam auch der Wirt wieder, und bevor Meryann noch nach Zimmern oder nach etwas zu Essen fragen konnte, schickte ihn Arranges schon wieder weg, um etwas anderes zu trinken zu holen. Milan kam wieder auf die Akaviri zu sprechen. In den Wüsten Hammerfells hätte sich sich schon eher dazu überreden lassen ihre Ruinen zu durchsuchen als hier im eiskalten Norden Cyrodiils. Der Wirt kam gerade wieder, und konnte es nicht lassen, noch einmal nachzutreten. Männer..., dachte sich Meryann nur noch, da stand Milan auch schon und nahm den Wirt am Kragen. Während der folgenden Szene sah sie immer wieder verstohlen zur Tür und hoffte, dass niemand die Taverne genau jetzt betreten würde. Erleichtert stellte sie fest, dass Milan den Wirt nicht geschlagen hatte, als er ihn wieder loslies. Dieser verzog sich auch sofort wieder in die Küche und Milan setzte sich wieder, nachdem er den umgefallenen Stuhl aufgestellt hatte. Meryann bewegte den Krug so dass der Met hin und her schwappte, als Milan ungerührt und als wäre nichts gewesen, dort weitersprach wo er gerade aufgehört hatte. "Ich hoffe die Zimmer hier sind ebenfalls warm.", sagte Meryann nach einem kritischen Blick durch die Taverne. Sie hatte keine große Lust, den Wirt gleich wieder zu rufen, er würde schon noch einmal vorbeikommen. "Oder wollen wir uns nach einer anderen Bleibe umsehen?" Sie wußte allerdings nicht, ob es noch andere Gasthäuser hier in Bruma gab.

Als Milan dem Wirt an den Kragen ging blieb Arranges ungerührt sitzen, aber aus seiner Rechten, jetzt zur Faust geballt, waberten leicht gelb und blau schimmernde Flämmchen, während seine linke Hand in ein sattes Lila gehüllt wurde. Er hatte die Arme auf dem Schoß halb unter dem Tisch liegen, sodass weder Milan, noch der Wirt eine tatsächliche Möglichkeit hatten, einen Blick auf die vorbereiteten Zauber zu werfen. Doch der Rothwardon hatte nicht vor, den Wirt ernsthaft zu verletzen, zumindest noch nicht. Er setzte sich wieder zu ihnen an den Tisch und sprach weiter, als wäre nichts geschehen. Die angespannten Gesichtszüge des Kaiserlichen lockerten sich wieder und er löste die Zauber wieder auf. Erst jetzt registrierte er die Andeutung der Bretonin. Sie hat nicht ernsthaft vor... nein, das glaub ich nicht... für sie hoffe ich, dass ich mich irre und zwar gewaltig... Arranges war nicht wirklich begeistert davon, in der Kapelle eine inoffizielle Leichenschau zu veranstalten, noch dazu wüsste er gar nicht, wie das funktionieren sollte, ohne, dass sie entdeckt werden würde. 'Die Nords und auch die Kaiserlichen hier in Bruma, sind zwar meistens Trottel, aber sie wissen auch, dass nicht ausreichend beheizte Häuser hier binnen einer Nacht den Tod bedeuten könnten, deswegen werden die Zimmer genügend gewärmt sein... Aber wenn ihr ernsthaft eine andere Bleibe für die Nacht sucht, so kann ich nur noch die Kapelle nennen. Die Notunterkünfte dort sind allerdings wegen des Natursteins grauenhaft kalt, wahrscheinlich wäre eine Nacht unterm Sternenzelt angenehmer als dort...'

"Wenn dieser Spinner es nicht gleich mitten in der Nacht abfackelt...", meinte Milan sarkastisch auf auf Arranges' Bemerkung bezüglich der Zimmertemperatur. Dann wandte er sich an Meryann. "Zurück zu euch. Ihr wollt euch also ein wenig in der Kapelle 'umsehen'. Nun, ich denke, da kann ich euch begleiten. Allerdings halte ich es für keine gute Idee, wenn wir alle zusammen in das Haus der Neun einfallen. Arranges, ihr scheint besser mit der örtlichen...Bevölkerung zurechtzukommen als meine Wenigkeit. Außerdem kennt ihr euch aus. Mein Vorschlag wäre, dass ihr morgen im Schloss vorstellig werdet, vielleicht hat die Gräfin ja doch einen ganz interessanten Auftrag anzubieten. Ich gehe mit Meryann, ich bin nicht davon überzeugt dass uns der Priester so einfach freie Hand lassen wird.". Milan nahm einen Schluck von dem Wasser, es war eiskalt.

Meryann sah beide einen kurzen Moment an. Sie schienen tatsächlich zu glauben, sie würde gleich die halbe Kapellengruft wiedererwecken wollen, dabei lag das wirklich nicht in ihrer Absicht. Das war viel zu auffällig, das war ihr auch klar. "Ich will mir wirklich nur die Gruft ansehen, für andere Zwecke eignen sich abgelegene Friedhöfe wie im Hafenviertel ohnehin besser.", sagte sie grinsend und mit gedämpfter Stimme. "Mit der passenden Ausrede lassen sie einen für gewöhnlich schon in die Gruft, dort sind auch Leute aus der Stadt zur... letzten Ruhe gebettet." Sie würde einfach sagen, dass sie nach dem Grab eines Verwandten oder Bekannten suchte, und den genauen Nachnamen vergessen hatte. Dann hatte man im allgemeinen wenige Probleme. Sie drehte den Kopf in die Richtung, in die der Wirt verschwunden war, konnte ihn aber nicht sehen. Sie war langsam doch müde durch den langen Weg und wollte sich gern um ein Zimmer kümmern.

'Hmm... ich will versuchen, etwas Attraktives zu bekommen im Schloss...' Meinte Arranges nur. Er schenkte sich ein und trank ebenfalls ein paar Schlücke. Schweigend sah er in die Runde. Einen Moment später stapfte auch schon der Wirt wieder herein. Er trat an die Gruppe heran und sah sie fragend an. Ein Zimmer wäre als nächstes nicht schlecht... zumindest habe ich keinen Hunger... ich bin lediglich müde. Der Kaiserliche sah sich nach dem Wirt um. 'Habt ihr noch freie Zimmer?' 'Nun, ja, es sind alles Zimmer frei, allerdings habe ich insgesamt nur zwei...' Meinte er und grinste schief. Oh ja... und ich weiss auch schon, wer nach Möglichkeit allein in einem schlafen wird....

Der Wirt trat wieder an den Tisch, und Arranges fragte sofort nach Zimmern. Allerdings interessierte sich der Rothwardon nicht wirklich dafür, noch nicht, darum bekam er auch nicht alles mit. Stattdessen sprach er den Wirt an. "Ich hätte gerne noch etwas zu essen, wenn es keine Umstände macht...", meinte er freundlich. Der Wirt blickte ihn etwas verwirrt und eine Spur unsicher an, bevor er leicht nickte. Hauptsache der mischt jetzt kein Gift da rein, aber für so blickig halt ich dieses Stumpfhirn nicht. Dann erst dämmerte Milan, was der Wirt gerade gesagt hatte. Zwei Zimmer? Der Bestienjäger blickte von Arranges zu Meryann und blieb mit den Augen an Letzterer hängen. Was sie jetzt wohl dazu sagen würde? Er wusste nicht, wie Meryann und Arranges diese Situationen sonst hielten, schließlich kannten sie sich länger. So schwieg er und wartete ab.

Meryann hörte, wie der Wirt etwas von zwei Zimmern sagte. Sie wollte gerade innerlich die Augen rollen, als ihr einfiel, dass sie diese Nacht ja nicht unbedingt ein Zimmer mit Arranges teilen mußte. Das ging zwar durchaus gut, barg aber doch ein gewisses Konfliktpotential, was sie lieber vermied, wenn es ging. Abgesehen davon fand sie die Alternative so oder so nicht schlecht, dachte sie sich nach einem kurzen Blick zu Milan. Dieser sah sie gerade an, nachdem er beim Wirt noch etwas zu essen bestellt hatte. Sie überlegte, wie sie ihre Gedanken am besten formulieren konnte, aber ihr dämmerte, dass es für Arranges so oder so gefundenes Fressen sein würde. Allerdings waren seine Schienbeine auch wieder in Reichweite ihrer Füße. "Also was die Zimmer angeht...", begann sie zögerlich, "Ich bestehe nicht auf einem eigenen." Dabei sah sie Milan direkt an und hoffte, er würde auf die Andeutung eingehen.

Als der Wirt wieder weg war und Meryann ihre Gedanken zu der Zimmeraufteilung zumindest teilweise angab, stahl sich ein Grinsen auf Arranges Gesicht. Hervorragend, ich kann in einem Bett schlafen und das, obwohl ich in der Begleitung Meryanns unterwegs bin... die Neun scheinen mir mein bisheriges Leben wohl doch nicht zu arg zu sühnen...! Er überlegte noch kurz, einen Kommentar dazu für sich zu behalten, aber dann rutschten ihm die Worte doch noch heraus: 'Seid auf der Hut, wenn es zu heiß wird, erschrickt sie gerne mal... ihr wisst schon, wegen ihrer Feuerangst...' Meinte er halb Richtung Milan.

Zunächst war Milan etwas überrascht über Meryanns Forschheit, dies aber positiv. Gerade wollte er antworten, als auch schon Arranges seinen üblichen Kommentar zur Situation zum Besten gab. Der Rothwardon blickte in die Richtung des Kaiserlichen und nahm einen Schluck wasser, dabei machte er ein allwissendes Gesicht. "Macht euch darum keine Sorgen...", und er drehte den Kopf wieder zur Bretonin und lächelte, was seine eigene Art der Antwort auf ihr Angebot darstellen sollte, "...mit hitzeträchtiger Umgebung komm ich sehr gut zurecht...".

Bei Arranges Kommentar hatte ihr Gesicht einen leicht versteinerten Ausdruck angenommen. Es war weniger die Tatsache, dass er überhaupt einen dummen Spruch brachte, sondern mehr, dass er schon zum zweiten Mal über etwas Witze machte, dass sie ihm eigentlich im Vertrauen erzählt hatte. Sie überlegte kurz, ob sie ihm einen Tritt geben sollte, und wenn ja, wohin genau, als ihr bewußt wurde, dass sie den Krug mit Met noch in der Hand hielt, der noch zu drei Vierteln gefüllt war. Da kippte sie auch schon den Inhalt mit Schwung aus einer schnellen Bewegung in Arranges Gesicht. "Mir scheint, euch könnte etwas Abkühlung nicht schaden.", sagte sie reserviert und fast gefährlich ruhig zu ihm. Milans Antwort hatte sie auch gehört, und sie sah ihn kurz an, wobei ihr Gesicht einen freundlicheren Ausdruck annahm. Dann wandte sie sich wieder zu Arranges und wartete auf eine Reaktion. Dabei dachte sie vorsorglich an einen Lähmzauber, an ihrer Hand wurde allerdings noch nichts sichtbar.

Als er nach Milans Antwort direkt zu Meryann blickte, gefror ihm das Grinsen im Gesicht unter dem Schwall Met, der ihm entgegenflog. Die Worte, die er eigentlich sagen wollte, blieben ihm direkt im Halse stecken. Nach einigen Sekunden, in denen er sie nur ungläubig ansah, griff er nach seinem Umhang und wischte sich einmal grob übers Gesicht und rieb die Augen. Ein Anflug von Zorn trieb ihm den Gedanken zu einem Markynaz in den Sinn, dann überwog aber doch seine eher gelassenere Art. Er grinste wieder. 'Wenn das der Nord gesehen hätte, ich glaube nicht, dass der Met zum Waschen gedacht war...' Und als ob das ein Stichwort für den Wirt gewesen wäre, kam dieser auch schon wieder aus der Küche, mit einer Hand führte er ein Tablett, auf dem ein gar nichtmal so schlecht aussehender Eberbraten ruhte. Der Nord stellte das Tablett auf dem Tisch, welcher jetzt auch keinen Platz mehr für anderes bot, grunzte ein 'Wünsche guten Appetit...' und verschwand wieder.

Milan spürte die Spannung zwischen seinen beiden Begleitern. Ihre Art hat etwas..., dachte er belustigt mit einem Blick auf Meryann. Dann jedoch stand schon der Eber auf dem Tisch. Er hatte nicht vor, sich in den Konflikt der beiden hineinzuhängen; so machte er sich daran, das Schwein auszulösen und begann zu essen, dabei behielt er jedoch die Bretonin und den Kaiserlichen im Auge. "Das Zeug ist auch viel zu klebrig um sich damit zu Waschen, keine Ahnung, was ihr euch dabei gedacht habt...", meinte Milan gespielt ernst Richtung Arranges.

Irgendwann wird auch dir dein Grinsen vergehen., dachte sich Meryann immer noch wütend über seinen Spruch. Bevor sie jedoch etwas erwidern konnte, kam der Wirt mit Milans Essen. Sie entschied sich, zu schweigen und zeigte bei Milans Kommentar nur den Anflug eines Lächelns.

'Nun, ich habe mit Met normal nicht viel zu tun, aber wenn mich ab jetzt das nächste Mal jemand frägt, was Met ist, oder was es damit auf sich hat, kann ich ausführliche Auskunft über die Konsistenz geben...' Grinste der Kaiserliche in Milans Richtung. Auch er schwieg lieber, Meryann schien sein Amüsement nicht ganz zu teilen. Er kehrte den Blick nach innen und ging seinen Gedanken nach, während Milan zu Ende aß.

Der Rothwardon staunte über sich selbst, denn nach einer kurzen Weile war das Einzige, was von dem Eber übrig blieb, die Knochen. Er lehnte sich zurück und betrachtete sein Werk, nun war er satt. Seitdem ich hier in Cyrodiil bin ess ich ganz schön viel ohne mich wirklich groß zu bewegen. Das sollte ich im Auge behalten, dachte er belustigt und fuhr sich mit der Hand etwas abwesend über den Bauch. Noch bist du im Training..., dahte er und versuchte sich mit einem Schmerbauch vorzustellen, verwarf den Gedanken aber schnell. Eher würde er sich den Fuß abschneiden.
Er trank sein Glas aus und blickte dann in die Runde. "Hat schon wer dem Wirt gesagt, dass wir die Zimmer nehmen?", fragte er lapidar.

Meryann schüttelte den Kopf auf Milans Frage hin, da erschien der Wirt und räumte den Tisch ab. "Wir nehmen die zwei Zimmer.", sagte sie zu diesem. "10 Septime für eins pro Nacht.", antwortete der Wirt. Meryann begann in dem Beutel mit den Münzen zu wühlen, allzu gut sah es nicht mehr aus, allerdings fand sie noch 10 Septime. Sie gab sie dem Wirt, der sich daraufhin Arranges und Milan zuwandte. "Wer zahlt das andere Zimmer?"

Arranges zuckte leicht zusammen, als der Wirt wohl ihn und Milan ansprach. Er sah auf und hob die Hand leicht. Er langte kurz in einen kleinen Lederbeutel an seinem Gürtel, förderte 10 Septime daraus und legte sie auf den Tisch. Er war mittlerweile wirklich müde. 'Ich werde mich für heute dann verabschieden und wünsche eine gute Nacht...' Sagte er freundlich zu Meryann und Milan. Der Wirt zog einen rostigen Schlüssel unter seinem Hemd hervor und reichte ihn dem Kaiserlichen mit den Worten, wo er das Zimmer finden konnte. Der Kampfmagier nickte dem Wirt und seinen Begleitern nochmals stumm zu, dann verschwand er. Das Zimmer war alles andere als groß, fast noch spärlicher eingerichtet als in Bravil, dafür aber sah das Bett wenigstens stabil aus, auch wenn es sogar für Arranges Größe etwas klein wirkte. Auch roch es nicht nach Moder und es hing nicht überall diese seltsam unangenehme Feuchte in der Luft. Es war angenehm warm in dem kleinen Raum. Der Nekromant entledigte sich seiner Ausrüstung bis auf die Unterkleider. Nur wenige Augenblicke, nachdem er sich in das Bett gelegt hatte. schlief er auch schon.

Van Tommels
04.09.2010, 03:27
Arranges war schon gegangen und der Wirt stand immer noch am Tisch; anscheinend war er etwas begriffsstutzig was die Zimmerverteilung anging, denn er schaute etwas ratlos zwischen Milan und Meryann hin und her und hielt dabei den anderen Schlüssel in der Hand. Milan erhob sich daraufhin und nahm dem Nord den Schlüssel aus der Hand. "Dankeschön", sagte der Rothwardon übertrieben freundlich, und der Wirt wandte sich nun ab und trollte sich. Milan schaute daraufhin Meryann an. "Zum Davonlaufen bin ich also auch...", grinste er und ging dann, nachdem er sich sein Schwert und den Mantel über die Schulter geworfen hatte, mit der Bretonin in den Gang, wo sich die zwei Zimmer befanden.
Er öffnete die Tür. Dieses Zimmer war wirklich spärlich eingerichtet, ein mickriger kleiner Tisch stand an der Wand, und dem Eingang gegenüber stand ein rustikal und schäbig aussehendes Einzelbett. Tiber-Septim-Hotel, wo bist du schoss Milan bei diesem Anblick durch den Kopf, und nachdem Meryann eingetreten war und die Tür geschlossen hatte, schaute er sie resigniert und schweigend an.

Sie nahm ihre Sachen und ging hinter Milan die Treppe hoch und in das armselig ausgestattete Zimmer. Gegenüber der Tür stand ein schmales Einzelbett, bis auf einen kleinen Tisch war das die einzige Einrichtung. Sie erwiderte Milans Blick kurz, bevor sie ihre Sachen in die Ecke legte und das Oberteil auszog, dass sie immer noch über dem Kleid getragen hatte, in der Taverne war es tatsächlich nicht kalt. Sie richtete sich auf und sah wieder zu Milan, dann zum Bett und wieder zurück. "Wird eng heute Nacht...", sagte sie lächelnd. Sie hoffte, das hatte nicht zu verlegen gewirkt.

"Da könntet ihr recht haben. Wir sollten nach weiteren Kissen suchen, damit es ein nicht zu harter Sturz wird, sollte einer von uns aus dem Bett fallen", bemerkte Milan trocken, lächelte aber. Seine Ausrüstung und den Mantel legte er unter den Tisch und ging dann auf das Bett zu. Hier ließ er sich darauf nieder, es knarrte unter der neuerlichen Belastung bedenklich. Daraufhin blickte Milan Meryann an. "Das wird interessant...", grinste er sie an, zog seine Lederstiefel aus und schob sie unter's Bett.

Meryann sah skeptisch zu dem Bett, als sich Milan darauf setzte. "Das könnte es werden..." Dann zog sie ihre Schuhe und die Hose unter dem Kleid aus. Sie überlegte, ob sie so schlafen sollte, aber das würde ziemlich warm werden. Die Tunika, mit der sie jetzt immer geschlafen hatte, würde dafür ziemlich nackig werden. Sie war zwar lang genug, aber gerade so. Dabei stand sie etwas unschlüssig mitten in dem kleinen Raum. Immerhin hat sie lange Ärmel., schoss ihr durch den Kopf, als sie an die Andenken von den zitternden Inseln dachte. Sie bückte sich nach ihrem Gepäck, beobachtete aber Milan aus dem Augenwinkel.

Dieser hatte die Bretonin bei ihrem Tun beobachtet. Als sie sich bückte, erhob er sich und ging zu dem Tischchen. Die kleine Kerze, welche darauf stand, schob er etwas zur Seite, sodass er eine etwas freiere Fläche darauf schuf; dann machte er sich an seinen Beinschienen zu schaffen und legte sie schließlich auf dem Tisch, danach zog er sich seinen Wams über den Kopf und legte diesen auf die Beinschienen. Was Meryann dabei tat konnte er nicht sehen, er stand mit dem Rücken zu ihr. Nur noch mit der knielangen schwarzen Hose bekleidet ging er wieder zum Bett und setzte sich wieder vorsichtig; abermals knarrte es.

Als Milan vom Bett aufstand, konnte sie nur noch hören was er tat. Sie suchte die Tunika aus dem Beutel, drehte sich kurz zu Milan und sah, dass er seine Rüstung ablegte. Sie zog schnell das Kleid über den Kopf und die Tunika dafür an. Diese war hellgrau, hatte weiter geschnittene Ärmel und einen spitz zulaufenden Ausschnitt mit fremdartig wirkenden Stickereien. Hauptsächlich daran konnte man sehen, dass sie vermutlich nicht aus Cyrodiil stammte, wenn man darauf achtete. Als sie fertig war, ging Milan, nur noch mit einer knielangen, schwarzen Hose bekleidet, zum Bett und setzte sich wieder. Sie hatte sich zu ihm gedreht und sah in leicht abwesend wirkend an. Dabei glitt ihr Blick von seinen Armen zu seinem durchtrainierten Oberkörper, der ebenfalls von Narben gezeichnet war. Als sie merkte, dass sie ihn vermutlich schon viel zu lange anstarrte, riss sie ihren Blick wieder los und sah ihm in die Augen. Etwas zögerlich ging sie auf das Bett zu und setzte sich vorsichtig neben ihn, was diesem ein noch bedenklicheres Knarren entlockte.

Nachdem er saß, spürte er trotz der spärlichen Beleuchtung den Blick von Meryann auf sich liegen. Sie war ihrerseits jetzt nur noch mit einem Oberhemd bekleidet, was eine Spur zu groß an ihr aussah, jedoch einen freizügigen Blick auf ihre Beine erlaubte, welchen sich Milan auch nicht entgehen ließ. Nachdem sich die Bretonin neben ihn gesetzt hatte, grinste er, als er das Ächzen des Bettes vernahm. "Eine Bewährungsprobe für das Gestell...", sprach er leise und legte sich dann in das Bett, wobei er die Decke etwas zurückschlug. Das Bett war wirklich so eng wie erwartet, stellte Milan fest, und nachdem er so dagelegen hatte und wahrscheinlich einen Tick zu lang auf Meryanns Beine geschaut hatte, blickte er sie direkt an. "Eigentlich beiße ich für gewöhnlich nicht...", lächelte er sie aufmunternd an.

Sie sah Milan an, als er sich hingelegt hatte, wobei sein Blick eher an ihren Beinen hing. Sie stand auf, löschte die Kerze und ging die zwei Schritte wieder zurück zum Bett. Vorsichtig setzte sie sich wieder, jetzt war es völlig dunkel, und tastete auf das Bett, wie viel Platz überhaupt noch blieb. Viel war es nicht, als sie Milans warmen Arm unter ihren Händen spürte. Sie legte sich ebenfalls hin und musste zwangsläufig eng an ihn rücken, aber das störte sie im Moment ganz und gar nicht. Milan legte von hinten die Arme um sie, und sie schmiegte sich noch enger an ihn. Auch wenn sie es sich eigentlich nicht eingestehen wollte, irgendwie hatte ihr es doch gefehlt, dachte sie als sie die weiche Haut von Milans Armen unter ihren Fingern spürte und die Wärme seines Körpers an ihrem. Sie schloss die Augen und strich sanft mit den Fingern über Milans Arm.

Nachdem sie das Licht gelöscht und sich zu ihm gelegt hatte, breitete Milan die Decke über Meryann und sich aus und umschloss sie mit seinen Armen. In dieser Position verweilten sie und schliefen letztendlich eng aneinandergekuschelt ein.

weuze
04.09.2010, 17:28
Arranges erwachte am nächsten Morgen erstaunlich erholt, trotz seiner etwas ungünstigen Liegeposition. Die Füße an das schief genagelte Brett am unteren Ende gestemmt, lehnte der Kopf an der Wand, das Kinn auf der Brust. Der Kaiserliche setzte sich langsam auf und streckte sich ersteinmal ausgibig. ... So, dann werde ich mich mal direkt um eine Audienz bei der Gräfin bemühen... Eigentlich hatte er wenig Lust darauf, denn der Haushofmeister von Lady Carvain hatte schon öfter Andeutungen gemacht, die darauf schließen ließen, dass die Adlige keine einfache Gesprächsperson abgeben würde. Er Stand auf und legte seine Ausrüstung an. Das Zimmer hatte keine Fenster, er konnte also nicht sehen, wie hell es draussen war und wusste so auch nicht wirklich, wie spät es sein könnte. Als er sicher war, nichts vergessen zu haben, trat er aus dem Zimmer und verschloss die Tür. In der Herberge war es noch recht ruhig. Er ging nach unten und sah sich im Schankraum um. Es waren keine Gäste zu sehen Und der Gastraum war über Nacht gut ausgekühlt. Arranges wartete noch einen Moment, als er aus der Küche erst ein Klirren, dann ein unterdrücktes Fluchen vernahm. Kurz darauf kam der Wirt heraus und wischte sich einen sabbernden Schnitt auf dem Handrücken ab. Als er die Anwesenheit des Nekromanten wahrnahm, sah er auf. 'Oh, ihr seid schon wach?'
'Ja, wie spät ist es?' Das war eine rein rhetorische Frage.
'Nun, es ist noch früh, die Sonne geht gerade erst auf...' Arranges trat auf den Nord zu und reichte ihm den Schlüssel. 'Ich danke für die Unterkunft, die Zeit für ein Frühstück bleibt leider nicht... wer eine Audienz bei der Gräfin haben will, sollte sich beeilen wurde mir gesagt...'
'So ist es, bei ihr kann man nie früh genug dran sein... aber seid vorsichtig, nicht, dass sie euch auch so einen seltsamen Auftrag aufschwatzt...'
'Nun, das sollte nicht das Problem sein... Ich wünsche einen gewinnbringenden Tag.' Arranges nickte dem Nord noch freundlich zu und ehe dieser Antworten konnte, trat der Magier auch schon ins Freie und schob die Tür hinter sich zu. In der Nacht hatte es eine Menge Neuschnee gegeben. Die weiße Decke reichte bis zu den Knöcheln. Vereinzelt sah man plattgetrampelte Flächen und schmale Pfade von schweren Panzerstiefeln im Schnee. Die Nachtwache hatte in den letzten Stunden wohl nicht sehr viel Freude an ihrer Arbeit gehabt. Zum Teil waren die Häuser meterhoch zugeweht worden, sodass die Stadt einen etwas verlassenen Eindruck machte. In der Tat waren auch nur vereinzelte Stadtwachen unterwegs, die dicke Mäntel und Umhänge um sich geschlungen hatten. Der Himmel war trüb eisblau, aber im Osten färbte sich das klare Sternfirmament schon in einem sanften Rosa. Kein Wind regte sich, aber die Luft war so kalt, dass der Atem des Kaiserlichen sich augenblicklich in kleine Wölkchen verwandelte. Ahh... die Grafschaft Bruma am Fuße des Jerallmassivs... gibt es überhaupt einen schöneren Ort in Cyrodiil... Den Umhang etwas enger um sich ziehend, machte er sich auf den Weg zum Schloss hinauf.

Andromeda
04.09.2010, 18:18
Am nächsten Morgen wurde Milan als Erster wach. Zunächst musste er sich orientieren, da er im ersten Moment nicht wusste, wo er sich befand. Warum war das so eng hier im Bett? Er öffnete die Augen. Ach, richtig...Meryann..., stellte er fest, als er sie mit ihrem Kopf auf seiner Brust schlafend vorfand. Wecke ich sie jetzt auf? zu spät sollten wir nicht aufbrechen. Er bewegte sich ein wenig, um sich bequemer hinzulegen; in dem Moment schlang Meryann, offensichtlich noch im Halbschlaf, die Arme um seinen Oberkörper und kuschelte sich noch etwas enger an ihn. Soviel zum Aufstehen..., grinste er in sich hinein, legte die Hand in den Nacken der Bretonin und ließ sie dort ruhen. Sie wurde bestimmt noch früh genug wach.

Als sie langsam erwachte merkte sie zuerst, dass sie nicht allein im Bett lag. Was?! Dann fiel ihr wieder ein, dass sie sich mit Milan das Zimmer geteilt hatte. Bei dem Gedanken musste sie noch im Halbschlaf leicht lächeln. Sie schlug die Augen auf und sah in Milans Gesicht: "Guten Morgen.", sagte sie leise und noch leicht verschlafen. Es war schon hell, durch die Ritzen der Fensterläden kam Licht ins Zimmer. Über Nacht war es doch kühl geworden im Zimmer, und so kuschelte sie sich an Milan und zog die Decke ein Stück höher anstatt aufzustehen.

Der Rothwardon nahm den Umstand, dass Meryann gar keine Anstalten machte, aufzustehen, amüsiert zur Kenntnis. "Wenn wir uns nicht beeilen, ist die Gruft wieder geschlossen", murmelte er leise und schob die Bretonin sacht von sich herunter. Ich kenn Arranges Schlafverhalten nicht, aber ich gehe jede Wette ein, dass er schon unterwegs ist. Nachdem er aufgestanden war, streckte er sich und machte sich dann daran, sich anzukleiden. Nachdem er sich dann zu Meryann umdrehte stellte er fest, dass sie ebenfalls schon fertig auf der Bettkante saß und ihn wartend anlächelte. Wie hat sie das denn jetzt fertig gebracht, wunderte sich der Bestienjäger und streifte sich seinen Mantel über. Es war doch schon recht kühl, jedoch noch nicht so beißend wie erwartet. Letztlich legte er noch sein Schwert an und verließ dann mit Meryann das Zimmer.
Im Schankraum kam ihnen der Wirt entgegen. Als er Milan erblickte, hielt der Nord inne und wartete schweigend ab. Der Rothwardon reichte ihm den Schlüssel. "Danke für die Unterkunft, und einen schönen Tag", sagte er, wieder übertrieben freundlich, und ließ Meryann vorausgehen, aus der Herberge. Er lief dicht hinter ihr und flüsterte ihr in's Ohr: "Wir sollten uns nach etwas anderem umsehen", und damit verließen sie Olavs 'Bräu und Streu'.
Kaum hatten sie die Tür aufgemacht, schlug ihnen eisige Kälte entgegen. Über Nacht hatte es Neuschnee gegeben, welcher doch recht hoch war, und auf den Straßen war incht allzu viel los, bei dem Wetter durchaus verständlich. Jetzt wurde es selbst Milan etwas frisch. Er wandte sich an die Bretonin. "Geht schon mal voraus in die Kapelle und wartet dort auf mich", und damit verabschiedete er sich und ging mit schnellem Schritt Richtung Ställe.

Meryann hatte sich nur das Kleid angezogen und ihre Schuhe, und den Mantel umgehängt. Sie hatte nicht vor, sonderlich lange im Freien zu bleiben. Mit ihrem restlichen Gepäck folgte sie Milan vor die Taverne. Es war noch kälter geworden und hatte sogar geschneit. Fröstelnd zog sie die Schultern hoch und wickelte sich in ihren Wollmantel. Als Milan sagte, sie solle schon vorgehen, nickte sie ihm kurz zu und ging schnell die wenigen Schritte von der Taverne zur Kapelle. Kapelle von Talos Sie trat durch die Tür an der schmalen Seite der Kapelle, und ihre Hoffnung, dass es hier drinnen wärmer sein würde, bestätigte sich leider nicht. So wirklich hatte sie daran sowieso nicht geglaubt, in diesen alten Kirchen war es immer kalt, selbst im Sommer. Die Frühmesse war anscheinend schon vorbei, so war die Kirche bis auf einen Mann und eine Frau leer. Es konnten Kaiserliche sein, so genau sah sie das von der Tür aus nicht. Beide trugen teure Kleidung und standen etwas untätig vor dem Altar. sie ging um die Brüstung und sah die breite Treppe hinunter. Dort lag die Kapellengruft. Sie überlegte, jetzt schon zu fragen ob sie diese Besichtigen konnte, beschloss sich aber, noch auf Milan zu warten, und setzte sich auf die hinterste rechte Bank, von der Tür aus gesehen.

Die Torwache ließ ihn anstandslos passieren, ihr war es ganz offensichtlich auch zu kalt um wirklich gewissenhaft der Arbeit nachzugehen. Milan begab sich in die Ställe zu seinem Pferd und sah sich nach dem Gepäck um. Nach kurzer Sucherei hatte er es gefunden und schnürte es geschwind auseinander. Zum Vorschein kamen zwei große Felle, welche eine etwas dunklere Färbung als das eines Berglöwen aufwiesen. Eines davon warf sich Milan über die Schultern, das andere klemmte er sich unter den Arm. Ich wusste doch, dass ich sie nochmal brauchen würde. Ist zwar lang her, mein Besuch in Himmelsrand liegt schon ewig zurück, aber dennoch, mir wird schon warm, dachte er, als er durch die Eiseskälte wieder die Stadt betrat, den Platz vor der Kapelle überquerte und schließlich schnell das Vorschiff jener betrat.
Drinnen war es nicht wärmer, die Kälte war lediglich nicht so beißend wie draußen. Er blickte sich um, es waren nur drei Personen anwesend. Die Frau auf der letzten Bank identifizierte er als Meryann; er trat von hinten an sie heran und legte ihr das andere Fell über die Schultern.

Sie saß auf der Bank und sah gedankenverloren nach vorn, als ihr plötzlich jemand etwas von hinten über die Schultern legte. Mit einem Satz war sie auf den Beinen und drehte sich um. Dabei hatte sie sich an die Schultern gefasst und das Fell unter ihren Fingern gespürt. Als sie Milan erkannte, musste sie lächeln, hatte er ihr nicht erst gesagt, sie solle sich nicht mehr anschleichen? Nur die Tatsache, dass sie in einer Kirche war, hatte sie davon abgehalten, gleich in den Angriff zu gehen. Sie wollte etwas sagen, da kippte gerade der Bogen, den sie an die Bank gelehnt hatte, und sie musste ihn auffangen bevor er auf den Steinboden fallen würde. Wenn sie hier gleich einen solchen Lärm veranstaltete, würde sie sofort wieder rausfliegen. Sie legte den Bogen auf die Bank und sah wieder zu Milan. "Danke." Sie wickelte sich in das Fell, und sah es sich dabei genauer an. Es kam ihr auf Anhieb nicht bekannt vor, auch wenn es Ähnlichkeiten mit einem Berglöwenfell hatte. Sie nahm ihre Sachen und ging mit Milan auf den Mann zu. Jetzt sah sie, dass es tatsächlich ein Kaiserlicher war und nicht etwa ein Bretone. Er war schon etwas älter und trug die grauen, langen Haare in einem Zopf. "Guten Tag.", sagte Meryann freundlich und mit gedämpfter Stimme. "Ich würde gern die Gräber in der Gruft sehen, ich vermute dass hier ein alter Freund zur letzten Ruhe liegt." Der Mann sah sie abschätzend an, bevor er antwortete: "Normalerweise steht es Besuchern offen, die Gruft zu sehen, wenn sie sich zu betragen wissen. Allerdings haben wir im Moment ein... kleines Problem. Ich fürchte, ich kann euch nicht dort hin lassen."
"Was denn für ein Problem?"
Der Kaiserliche sah sich kurz um, bevor er ihr endlich antwortete: "Nun ja, wenn es nicht so dringend wäre, würde ich euch davon nicht erzählen. Wir haben Geister in der Gruft. Zwei um genau zu sein. Das ist ein Problem, denn wenn Pilger die Gruft nicht mehr sehen können, kommen sie nicht, und spenden auch nicht. Die Kriegergilde fühlt sich für Geister nicht zuständig und die Magiergilde meint, sie wären ja nicht die Kämpfergilde."
Geister also., dachte sich Meryann. Das war ja nichts Ungewöhnliches in einer Gruft, aber der arme Mann schien wirkliche Probleme dadurch zu haben. Wobei es der Kirche ja noch nicht so schlecht gehen konnte, wenn man sich seine Kleidung betrachtete. Sie sah zu Milan, denn Geister fielen doch eher in seinen Bereich, auch wenn sie selbst durchaus wusste, wie man diese wieder los werden konnte.

Hola, sind wir aber schreckhaft. Milan folgte Meryann dann zu dem Priester der Kapelle und hielt sich im Hintergrund. Geister..., verdrehte Milan die Augen, dann aber drehte sich Meryann wieder zu ihm herum, und er setzte einen freundlichen Gesichtsausdruck auf. "Kann ich erledigen...", meinte er schulterzuckend. "Wirklich? Ich...ich danke euch...hier, der Schlüssel zur Gruft...", stotterte der Kaiserliche, ganz offensichtlich überrascht dass gar keine Überredungsversuche seinerseits nötig waren um die beiden vor sich zu überzeugen.
Milan legte den Arm um Meryann und steuerte mit ihr auf die Treppe, welche zur Gruft führt, zu und dabei flüsterte er. "Wie kann mich ein einziger Blick von dir dazu bringen, dass ich sowas ohne groß nachzudenken annehme...". Er strich ihr über den Rücken, ließ am oberen Ende der Treppe von ihr ab und schritt sie allein hinab. "Dauert nicht lang, ihr könnt in fünf Minuten nachkommen", rief er Meryann von unten zu, schloss die Tür zur Gruft auf und verschwand darin.
Unten war es totenstill und kühl, so wie man sich eine Gruft vorstellte. Fackeln, welche an den Wänden hingen, beleuchteten den monotonen Raum, der von Säulen durchzogen war. Milan presste sich mit dem Rücken an die kalten Steinwände und spähte an den Säulen vorbei. Und dort wäre Nummer Eins..., dachte er, als er einen Ahnengeist erblickte, welcher mit dem 'Rücken' zu ihm auf der Stelle schwebte. Milan konzentrierte sich auf seine rechte Hand, sogleich fing diese leicht zu wabern an und es bildete sich eine rötliche Aura. Der Geist schien die Anwesenheit von Magie zu spüren und bewegte sich, aber Milan war schon losgesprintet, auf den Geist zu. Kaum war er bei diesem, streckte er die Hand nach vorne und berührte den Geist; sogleich entlud sich eine Feuerladung und hüllte das Gespenst in einen Feuernebel. Der Raum erhellte sich stark, aber so plötzlich, wie das Schauspiel begonnen hatte, war es wieder vorbei. Zurück blieb Milan, der sich wieder an die Wand drückte, und ein kleiner leuchtender Staubhaufen auf dem Boden. Kaum war es wieder still, durchschnitt ein heller Kreideschrei das Gewölbe und hallte von den Wänden wider. Aus einer der beiden Nebenkammern kam ein Geist mit einer farblosen Rüstung geschwebt, ein rostiges Schwert in der flüchtigen Hand. Milan zog seinerseits die Waffe und griff mit der anderen Hand wie automatisch an seinen Waffengurt; eine kleine Phiole kam zum Vorschein, deren Inhalt er über die Klinge des Schwertes goss. Magie entziehen, jetzt geht es dir an den nicht vorhandenen Kragen. Der Geist kam auf den Rothwardonen zugeschwebt, bedrohlich kreischend und unwillkürlich mit dem Schwert fuchtelnd. Milan ließ sich nicht irritieren, holte aus und hieb einmal quer von schräg oben durch die Erscheinung. Diese hielt augenblicklich inne, die Waffe fiel klirrend zu Boden, und kurz darauf hatte sich der Geist ebenfalls in einen schillernden Pulverhaufen verwandelt.
Der Bestienjäger stutzte. Das sollte es schon gewesen sein? Nachdem er in die beiden Nebenräume geschaut und festgestellt hatte, dass dem wirklich so war, begab er sich wieder in die Grufthalle, ließ sich an einer Säule nieder und begann, sein Schwert mit einem weichen Tuch von den Überresten des Giftes zu befreien. Dabei schaute er immer mal wieder zur Tür, um zu prüfen, ob Meryann schon eingetreten war.

Nachdem Milan den Schlüssel bekommen hatte, legte er den Arm um sie und sie gingen auf die Treppe zu. Sie merkte, dass er sie auf einmal dutzte, und lächelte ihn an, als er ihr sagte, sie könne in fünf Minuten nachkommen. Eigentlich hatte sie keine Lust, schon wieder zu warten, nahm es sich dieses mal aber zumindest fest vor. Sie legte ihre Sachen oben an der Treppe neben die Brüstung und wartete. Kurz darauf konnte man für einen Augenblick den Schein von Feuer unter der Tür durchsehen, sie hatte die Tür zwar nicht im Blick, aber die dunkle Stelle davor wurde erhellt. Dann ertönte ein grauenhafter Schrei und auf einmal war wieder Ruhe in der Gruft. Meryann wartete noch eine Minute, und als immer noch alles still blieb, ging sie auf die Tür zu. Ihre Sachen lies sie liegen, sollten noch Geister hier sein würde sie eh keine Zeit haben mit dem Bogen zu zielen, deshalb konzentriere sie sich auf Zauber. Sie öffnete vorsichtig die Tür, und ihr schlug sofort die Kälte aus der Gruft entgegen. Die Luft war allerdings relativ trocken, so würden die Leichen in den Särgen halbwegs konserviert bleiben... Nein, nicht hier, denk nichtmal drann... Als die Tür weit genug offen war, sah sie Milan an einer Säule sitzen und seine Waffe putzen. Sie ging auf ihn zu, als ihr Blick auf einen Sarg fiel, der auf dem Weg zu ihm in einer Vertiefung der Wand stand. Eigentlich war es mehr die Steintafel mit dem Namen, die ihr auffiel. Davide Te'Nevlaiareh. Was für ein seltsamer Zufall, dass hier jemand mit dem gleichen Nachnamen liegt., dachte sie sich erstaunt. Der Name war ungewöhnlich für Bretonen, allerdings gab es anscheinend Teile von Hochfels, wo sich elfisch klingende Namen durchgesetzt hatten und aus Tradition beibehalten wurden, wenn sie auch selten waren. Und Davide war ein bretonischer Name. Sie starrte die Tafel immer noch an, während sie überlegte. Letzte Klarheit würde es wohl erst bringen, wenn sie die Platte des Sarges anhob um hinein zu sehen. Sie hatte bis jetzt angenommen, das kein Verwandter von ihr hier in Cyrodiil gelebt hatte, und dieser hier war erst vor vier Jahren gestorben. In der Mitte seines Lebens, wie sie nach kurzem Rechnen feststellte, er war gerade 43 geworden.

Meryann hatte die Gruft betreten, da war Milan auch schon fertig mit seiner Säuberung der Waffe und schnallte sie sich wieder auf den Rücken, nachdem er sich erhoben hatte. Während die Bretonin anscheinend nur Augen für eine bestimmte Grabplatte hatte, machte sich Milan daran, den Geisterstaub in ein kleines Beutelchen zu füllen, das Zeug konnte er bestimmt für neue Tränke brauchen. Nachdem er das Lederbehältnis verstaut hatte, blickte er nochmal zu Meryann, welche wohl ganz vertieft in die Studie eines einzelnen Grabes war. Der Rothwardon beschloss, sich noch in den Nebenräumen umzusehen, und ließ damit die Bretonin im Hauptraum der Gruft allein.
In einem der Nebenräume fiel Milans Blick auf einen kleinen Teller, der zerbrochen vor einem Grab lag. Anscheinend hatten die Geister hier gewütet. Er bückte sich danach, viele Kräuter lagen auf den Boden. Er überlegte kurz, sammelte sie dann kurzerhand alle auf und steckte sie in einen weiteren Lederbeutel. Was genau das alles war würde er später herausfinden. Gerade wollte er sich erheben und einem der Gräber zuwenden, als unter einer der Tellerscherben etwas funkelte. Schnell wischte er die Keramik zur Seite, zum Vorschein kam ein kleiner Rubin. Bedächtig betrachtete Milan ihn. Anscheinend war er eine Opfergabe für das Grab. Und der Kaiserliche oben sprach von zuwenig Geld. Aber dieser Kerl kam ihm seltsam vor, die teuerste Kleidung tragen und von Geldproblemen reden. Milan ließ den Rubin in die Tasche fallen, nachdem er sich versichert hatte dass es Meryann nicht sah, er würde dies später entscheiden. Nun stand er wirklich auf und musterte die Gräber halbwegs interessiert, Meryann würde schon zu ihm kommen wenn sie etwas wollte.

Dass Milan aufgestanden war, bekam sie nicht mit, und kaum hatte er den Raum verlassen, langte sie schon nach der Steinplatte, die den Sarg abdeckte. Wie sie erwartet hatte, war diese viel zu schwer, um sie alleine anzuheben. Sie sah nach Milan und konnte ihn nicht entdecken. Ich kann ihn eh nicht einfach fragen, ob er mir hilft den Sarg zu öffnen... Sie rang noch mit sich, während sie sich auf die Suche nach ihm machte. Schließlich fand sie ihn in einem der Nebenräume. "Könntest du mir bitte kurz helfen?" Sie hoffte einfach, dass er nichts dagegen haben würde, sie wollte ja nur in den Sarg sehen, sonst nichts. Ohne eine Antwort abzuwarten, ging sie langsam wieder zurück zu dem Sarg.

Der Jäger folgte Meryann, bei was wollte sie denn nun Hilfe? Auf dem Weg zum Sarg ging er die möglichen Varianten durch; als sich Meryann dann aber neben die Grabplatte stellte und andeutete, diese anheben zu wollen, stutzte er. Was wollte sie in dem Sarg? Milan blickte Meryann skeptisch an, legte aber bereits die Finger unter die schmale Kante der Grabplatte. "Ich hoffe wirklich für dich, dass du einen guten Grund dafür hast", sprach er sie an, schaute noch ein letztes Mal zum Eingang der Gruft ob keiner hineinkam und hob dann mit einem Ruck die Grabplatte an. Sie war wirklich schwer, aber schließlich schaffte es Milan, sie über den Absatz, der sie am verrutschen hinterte, hinauszuheben auf auf den Wänden des Sargs abzusetzen. Dann legte er die Hände an eine Ecke, ging leicht in die Knie und schob die Platte um zirka ein Drittel schräg zur Seite, sodass man hineinschauen und auch -greifen konnte. Staub rieselte zu Boden. Milan ließ von der Grabplatte ab und gab Meryann den Weg frei. "Aber macht schnell...", ermahnte er sie, ging zur Tür und lehnte sich dort an, anscheinend um aufzupassen dass niemand hier herunterkam und sie bei dieser Graböffnung zu beobachten.

"Den hab ich...", sagte sie nur. Für genauere Erklärungen hatte sie später noch Zeit. Als die Platte zur Seite geschoben war und den Blick in den Sarg freigab, trat sie auf diesen zu. In dem Sarg lag tatsächlich ein männlicher Bretone. Sein Körper war aussergewöhnlich gut erhalten, selbst für das günstige Klima hier unten. Anscheinend mußte er auch noch irgendwie konserviert worden sein. Sein Körper war in Leinenbinden gewickelt, aber das Gesicht war frei. Es wirkte vertrocknet und verschrumpelt, so dass sie nicht mehr sagen konnte, ob sie ihn schon einmal gesehen hatte. Sie suchte den Sarg ab und fand schließlich was sie erhofft hatte. Einen kleinen Beutel in dem sich Steine befanden. Sie öffnete ihn schnell und sah sofort einen großen schwarzen Seelenstein. Er leuchtete schwach und fühlte sich an, wie sich gefüllte schwarze Seelensteine eben anfühlen - eine eigenartige Mischung aus Warm und Kalt. Daneben sah sie noch einen Smaragd und einen Sapphir in dem Beutel. Inzwischen war sie sich sicher, dass die Namensgleichheit kein Zufall war. Wer sollte sonst mit einem schwarzen Seelenstein bestattet werden, wenn nicht ein Nekromant? Es war ihr zwar rätselhaft, wie das jemand geschafft hatte, aber umso besser. Wie es dazu gekommen war, dass er seine Seele bei seinem Tod hatte einfangen können, wußte sie ebenfalls nicht, aber das würde sie vielleicht bald herausfinden. Sie verschloss den Beutel wieder und verbarg ihn unter dem Fell. Dann sah sie zu Milan: "Danke. Wir könnten dann gehen, ich werde dir später erzählen, wer dort liegt." Sie war sich ebenfalls bewußt, dass jeden Moment jemand kommen könnte.

Milan nickte nur auf die Vertröstung von Meryann, ging an ihr vorbei und schob die Grabplatte wieder an ihre angestammte Position. Es gab ein lautes Poltern, als sie wieder zurückrutschte, aber Milan konnte dies einfach mit dem Kampf gegen die Geister begründen, sollte der Priester fragen. Schließlich verließ er mit Meryann die Gruft, verschloss sie und begab sich zu dem Kaiserlichen zurück. Dieser wirkte unruhig. "Ich habe es Poltern und Krachen gehört; ebenso Schreie...", meinte er beunruhigt. "Alles in Ordnung da unten", meinte Milan und reichte dem Kaiserlichen den Schlüssel. Dabei fiel ihm am handgelenk des Priesters ein mit Juwelen besetztes Armband auf; nach weiterer Musterung erspähte er eine gleichartige Kette um den Hals des Mannes. Soso, Geldprobleme.... "Für diese Tat werden dir die Neun ewig dankbar sein", säuselte der Kaiserliche. Wie bitte? Das war's? Milans Hand in der Tasche spielte mit dem Rubin, er überlegte ob er ihn aushändigen sollte. Dann aber verabschiedete sich der Rothwardon einfach und machte kehrt. Dieser Heuchler würde nicht auch noch diesen Edelstein bekommen, wenn er ganz offensichtlich soviele besaß, dass er sie spazieren tragen konnte. Milan gab Meryann das Zeichen, dass sie nun Gehen konnten, und wieß auf die Tür.

Meryann verließ die Gruft hinter Milan und nahm ihre Sachen wieder. Als der Priester sie einfach mit einem Danke verabschiedete, überlegte sie sich kurz, ihn auf so etwas wie eine Bezahlung anzusprechen, nachdem er von den örtlichen Gilden schon nicht viel Hilfe erwarten konnte. Und die Stadtwache wäre ihn noch teurer gekommen vermutlich. Sie entschied sich dann doch dagegen und folgte Milan aus der Kirche. In erwartung der Kälte draussen hatte sie die Zähne schon zusammengebissen, aber das Fell hielt den Wind wirklich gut ab. Den kleinen Beutel mit dem Seelenstein und den Edelsteinen lies sie unauffällig in ihrer Tasche verschwinden. Es war früher Mittag und sie hatte wenig Lust auf die Taverne von heute Nacht, also sah sie fragend zu Milan.

weuze
04.09.2010, 19:12
Arranges stapfte die stufenartig angelegten Starßen und Gassen nach oben zum Schloss. Wortlos ließ ihn die Wache lediglich mit einem Nicken als Reaktion, eintreten. Der Kaiserliche schob den rechten Flügel der massiven Spitzbogentür auf und betrat das Schloss. Hinter ihm wurde die Tür wieder zugezogen. Das Schloss von Bruma... ohje ist das schon wieder lange her.. Er schritt den Gang entlang Und wurde noch bevor er den Thronsaal betreten konnte, von einer Wache aufgehalten. 'Halt, Lady Carvain, sofern ihr zu ihr wollt, ist noch nicht zugegen, kommt später nochmal.' Sagte der Kaiserliche höflich. 'Nun, wie lange müsste ich denn warten? Ein viel beschäftigter Mann, welchen ich verkörpere, hat nicht die Zeit, hier den Platz zu halten, während mir wo anders die Aufträge davonlaufen...' Er wusste genau, auf was die Wachen bei Gesprächen mit den Leuten und den Audienzerbittern achten mussten und so ließ er unterschwellig verlauten, dass er wohl eine Art Söldner sei. Das ging natürlich nur bei den milchbärtigen Palastwachen, die die Stadtmauer noch nie von außen gesehen hatten, die Torwachen kannten ihn zum Teil schon und wussten, dass er gerade nicht wegen der seltsamen Arbeiten, die die Gräfin mit einer großen Belohnung ausstellte, hierher kam, auch wenn sein letzter Besuch Jahre zurücklag. 'Ja ähem...' Stotterte der Wachmann los, 'Die Gräfin empfängt euch in Kürze, ich werde die Nachricht eures wichtigen Besuchs weitergeben.' Der Soldat machte auf dem Absatz kehrt und verschwand mit ordentlichem Stechschritt im Thronsaal. Nur wenige Minuten später stand er wieder vor dem Nekromanten. 'Mein Herr, wenn ihr euch noch ein wenig gedulden könntet, wird euch die Gräfin zu sich bitten... Eine Außnahme, aber Lady Carvain ist seit ein paar Tagen etwas seltsam aufgelegt...' 'Ich verstehe...' Arranges Trat von dem kaiserlichen Wachmann weg und setzte sich auf eine der marmornen Bänke an den Wänden der Aula. So, eine seltsame Laune also... mal sehen, ich werde heute das erste Mal mit Narina Carvain persönlich sprechen... und das wo sie einer seltsamen Laune nachjagt... Und wo zum Teufel ist ihr Haushofmeister? Arranges konnte sich darüber allerdings im Moment keine Gedanken machen, denn schon trat ein anderer Soldat aus dem Thronsaal und sah sich um, er lehnte sich etwas zur Seite und sprach leise zu der anderen Wache, diese zeigte daraufhin auf Arranges. Der neue Wachmann schaute in seine Richtung und trat dann an den Kampfmagier heran. 'Lady Carvain wird euch jetzt empfangen, bitte folgt mir!' Sagte der Soldat stumpf. Als Arranges sich erhob, musterte er den Recken. Der Wachmann war mindestens zwei Köpfe größer als Arranges und war breit wie ein Kleiderschrank. Der mächtige Kopf wurde von einer Art Sturmhaube bedeckt, sonst trug er die übliche Rüstung der Brumawachen. Er führte ihn in den Thronsaal und dort in einen Nebenraum. 'Mylady, euer Gast.' Sagte er emotionslos, deutet eine Verbeugung an und trat dann an Arranges vorbei und schloss die Tür hinter sich. Der Kaiserliche stand nun in dem kleinen Raum, ein paar Meter vor ihm, die Gräfin. Er hatte sie früher schon öfter gesehen, aber meistens aus einigem Abstand. Sie saß hinter einem kleinen, runden Tisch, auf welchem ein dreiarmiger Kerzenleuchter, ein Krug und zwei Zinnbecher standen. Die Gräfin selbst war mit einem langen, weißen Leinenhemd bekleidet, über welchem sie einen roten Umhang geworfen hatte, der vor ihrer Brust mit einer bronzenen Brosche gehalten wurde. Arranges trat einen Schritt auf sie zu und verbeugte sich. 'Ich denke es ist etwas zu früh, für derlei Förmlichkeiten, kommt näher und setzt euch.' Naja, entweder die Wache hat etwas übertrieben, oder die Gräfen scheint umgänglicher zu sein, als man mir immer weismachen wollte... Arranges trat an den Tisch heran und setzte sich. Das Alter der Gräfin war rein vom Aussehen her unschätzbar, ihrer Stimme nach zu urteilen, schätzte Arranges sie aber auf mindestens Anfang 40. Wenn das so war, hatte sie sich gut gehalten, zwar war ein eher junges Aussehen wie bei Meryann schon nicht mehr zu sehen, aber sie war dennoch nett anzuschaun. Arranges musterte sie schweigend mit wachsamen Augen, aber einem sonst ungerührten und eher dessinteressierten Ausdruck. 'Nun, was führt euch zu mir?' Fragte sie schließlich, nachdem sie ihn ebenfalls kurz von oben bis unten betrachtet hatte. 'Zunächst, Arranges mein Name... Ich war hier in der Gegend und mir wurde gesagt, dass ihr an küne Reisende und wackere Wanderer gerne Aufträge vergebt... ich dachte, dass es vielleicht nicht schaden könnte, zu fragen, was ihr anzubieten habt...'
'Freut mich euch kennen zu lernen Arranges... hmm... ein seltsamer Name, ich dachte ich hätte ihn erst kürzlich gehört...'
'Das bezweifle ich doch stark, ihr müsst mich verwechseln.' Sie musterte ihn plötzlich für einige Augenblicke sehr eindringlich. 'Euer Gesicht kommt mir ebenfalls bekannt vor.' Sie schien einen Moment scharf nachzudenken. 'Ihr wart doch für eine ganze Weile auf einem Steckbrief zu sehen, kann das sein?'
'Das glaube ich nicht, ich behaupte mal schlicht, dass mein Gesicht eines unter vielen ist und der Gesuchte auf dem Steckbrief mir nur sehr ähnlich sah...' Antwortete Arranges ruhig.
'Vermutlich habt ihr Recht... Aber kommen wir zurück auf unser eigentliches Gesprächsthema und dem Grund, warum ihr hier seid. Ich habe in der Tat ein paar Aufträge, die interessant sein könnten... Ihr seht mir zwar nicht aus, wie ein normaler Schatzjäger oder Söldner, aber das zu beurteilen, steht mir nicht zu... An der Grenze zu Morrowind haben Kundschafter des Kaisers tief in den Wäldern vor den Steppen, die Überreste akavirischer Zivilisation entdeckt... möglicherweise wisst ihr, dass ich eine Sammlerin solcher Artefakte bin,' Arranges nickte, 'Ich bräuchte nun jemanden, der sich für mich dort umschaut...'
'Ihr wisst, dass derlei Ruinen sehr gefährlich sein können? Was würde ich denn dafür bekommen?'
'Nun, allein dafür, dass ihr euch dort hineinwagt, würden euch 500 Septime winken... für jedes interessante Fundstück würdet ihr weitere 150 Septime bekommen.'
'Das ist ein guter Preis, aber möglicherweise sind die Fundstücke viel mehr wert, ist dieser Preis denn fest?'
'Oder sie sind viel weniger wert, das ist für euch ein praktisches Glücksspiel... und ja, die Preise sind fest.' Ja, ein Glücksspiel um mein Leben, sollte ich so eine Ruine jemals betreten... Mit Grauen dachte er an die wenigen Male zurück, da er in Ayleidenruinen war. 'Ich werde darüber nachdenken und euch morgen wissen lassen, wie ich mich entschieden habe...' Damit stand der Kaiserliche auf. 'Arranges!' Der Magier stand schon vor der Tür, hielt aber inne. 'Ich bin sicher, dass ihr euch für das Richtige entscheidet...'
'Natürlich Mylady.' Antwortete er über die Schulter und verließ dann das Schloss. Sie ist gefährlich... sowohl mit ihren Taten, als auch mit ihren Worten... Dachte er, als er zur Kapelle hinunterging. Meryann und Milan standen schon vor dem großen Bauwerk und schienen auf ihn zu warten. Schweigend trat der Kaiserliche an die beiden heran und sah fragend in die Runde.

Van Tommels
05.09.2010, 21:38
Milan nahm Meryann's fragenden Blick wahr und konnte erahnen, worauf sie abzielte. Er blickte sich um. "Ich kenn mich in Bruma leider nicht aus, aber vielleicht lässt sich außerhalb Brumas ein ruhiges Plätzchen finden, an dem wir reden können.". Darauf, dass es vielleicht noch eine andere Herberge gab, hoffte Milan gleich gar nicht. Gerade wollte er den Weg zum Osttor vorschlagen, als er Arranges erblickte, welcher die Treppen hinabstieg und sich dann zu ihnen gesellte. Der Kaiserliche sagte nichts, sondern starrte sie nur fragend an. Ja, was ist denn nun?. Nach einer schweigsamen Pause, in der sich alle anschauten, spräch Milan Arranges an. "Nun, erzählt schon; was habt ihr bei der Gräfin in Erfahrung bringen können?".

"Ja, vielleicht.", stimmte sie Milan zu. Meryann überlegte gerade noch nebenher, wie sie am besten an die Leiche ihres Verwandten kam, als Arranges zu ihnen trat. Denn es wäre das Beste, sie hätte wirklich die passende Leiche, wenn sie ihn wieder erwecken wollte. Jetzt, wo sie seine Seele in einem Seelenstein hatte, war klar dass sie es irgendwie probieren würde. Natürlich würde es auch mit einer anderen Leiche gehen, aber sie würde trotzdem ein Teil von ihm brauchen, idealerweise sein Herz. Das war auch nicht unbedngt unauffälliger. Natürlich konnte es immer noch Zufall sein, dass jemand mit dem gleichen Namen mit einem Seelenstein bestattet worden war, aber es wäre schon extrem unwahrscheinlich gewesen. Es regten sich in ihr auch erste Zweifel, ob es richtig war, den Versuch zu wagen. Vielleicht erfuhr sie so Dinge, die sie lieber nicht gewußt hätte. Ausserdem wußte sie nicht, wie mächtig er zu Lebzeiten gewesen war, und ob er nicht für irgendetwas Rache nehmen wollte. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Milan Arranges schließlich ansprach.

'Nun, den Auftrag, den die Gräfin mir andrehen wollte ist weder sehr einfach, noch gut bezahlt, sie hat es wohl auf die noch ungeöffneten Grabkammern einer Ruine an der Grenze zu Morrowind abgesehen... die Bezahlung ist so dermaßen miserabel, dass ich mir weitere Ausführungen sparen werde, wenn es recht ist...'

Der Rothwardon nickte, als Arranges geantwortet hatte. "Das klingt ja alles andere als gut. Wenn ihr aber keinen Auftrag aus der Gräfin herausbekommen konntet, dann stehen wir jetzt wohl ohne etwas da, denn in der Kapelle durften wir lediglich für die Ruhe des Priesters ein paar Geister aus der Gruft entfernen. Eine Bezahlung gab es dafür nicht, dabei schwimmt dieser Kerl da drin bestimmt in Septimen.". Er schwieg einen Moment, dann setzte er das Gespräch fort. "Sagt, Arranges, ich habe zwar gesehen, dass ihr mit dem Wirt in der Absteige, in welcher wir übernachteten, keine Probleme hattet, aber trotzdem muss ich euch fragen: Gibt es hier in Bruma noch ein anderes Gasthaus?". Dass er mit Meryann ein Grab geplündert hatte, konnten sie später erzählen, so verschwieg er es zunächst bewusst.

Arranges konnte die Frage des Rothwardonen und die sich dahinter offensichtlich verbergenden Gedanken, gut nachvollziehen. Gut klargekommen schon, aber die Sympathie für diesen Nord hielt sich auch arg in Grenzen... 'So leid es mir tut, aber ich muss euch enttäuschen, es gibt in Bruma außer dieser Herberge keine andere Möglichkeit in einem richtigen Bett zu schlafen... Zu nennen wären eben noch die Notunterkünfte der Kapelle... vielleicht würde man uns auch in den Stallungen Einlass gewähren, wenn wir eine gute Ausrede hätte... Die Gilden lassen nur Mitglieder in ihren Quartieren schlafen...' Arranges strich sich übers Kinn und überlegte noch einen Moment. 'Eine besonders absurde Idee wäre es, im Wolkenherrschertempel nach Unterkünften zu fragen... das Problem ist, dass die Festung der Hauptstützpunkt der Klingen ist... nicht, dass die Klingen unfreundlich wären oder abweisend, aber,' Er warf Meryann einen deutsamen Blick zu, 'Ich bin von dieser Idee nicht unbedingt angetan...' Meinte der Kaiserliche wenig begeistert. Dann jedoch schlug sich Arranges die Hand vor die Stirn. Die Kälte scheint deinen Verstand zu lähmen, und damit blickte er hinter sich die Treppe hinauf. Er wandte sich wieder um. 'Oder wir machen es uns ganz einfach und gehen in die Herberge "Jerall Aussicht" da oben. Sie ist zwar etwas teurer, besitzt jedoch ausgezeichnete Zimmer.'. Jetzt hättest du dich fast blamiert, nach außen hin versuchte Arranges jedoch, sich nichts anmerken zu lassen.

Milan hatte bei der Antwort des Kaiserlichen zunächst gestutzt. Zum einen hatte er quasi die ganze Zeit an Arranges vorbei auf das Haus geblickt, auf das er letztendlich gezeigt hatte, da es irgendwie das Aussehen einer Herberge besaß. Zum anderen konnte sich der Rothwardon beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Bruchbude des Nords den einzigen offiziell nutzbaren Schlafplatz in ganz Bruma darstellen sollte. Zwei Zimmer, die normalerweise nur für eine Person ausgelegt waren, für solch eine große Stadt? Letztendlich bestätigte Arranges jedoch die Vermutung Milans, auch wenn ihm diese doch etwas plump formuliert vorkam, wie als wäre er im letzten Moment darauf gekommen. Kannte sich Arranges wirklich so gut aus wie er vorgab? Der Bestienjäger ging darauf jedoch nicht mehr ein, man musste ja keine Diskussion in der Richtung vom Zaun brechen. "Bevor ich mich wieder in das mickrige Bett bei dem Nord zwänge oder zu den Pferden geselle, wäre ich doch eher für die Herberge, Preis hin oder her...", meinte er trocken und auch fragend in die Runde.

Sie hörte Arranges Antwort zu und da fiel ihr Blick auch schon auf die Herberge die auf den Terassen lag. Schließlich kam er doch noch darauf, nachdem er von Notunterkünften bis zu den Gilden alles aufgezählt hatte, was von vornherein ausschied. Sogar den Stall schlug er vor, so schlecht war es bei dem Nord dann auch nicht gewesen. Auf Milans vorschlag nickte sie nur, wenn sie die zwei Edelsteine zu Geld machen konnte, würde sie damit ein paar Tage auskommen. "Gehen wir ein bisschen vor der Stadt spazieren?", fragte sie in die Runde, obwohl sie nicht vorhatte, auf eine Antwort zu warten. Milan wußte ohnehin schon, über was sie sprechen wollte, und Arranges würde schon mitkommen. Sie gingen an der frierenden Wache vorbei durch das Tor und folgten dem Weg nach links. Als sie weit genug vom Tor und den Wachen wegwaren, begann Meryann zu sprechen, zuerst an Arranges gewandt: "Wir haben in der Gruft einen Sarg geöffnet.", er wußte ja davon noch nichts. Dann weiter zu beiden: "Ich glaube, der ist mit mir Verwandt, der da liegt. Wir haben den gleichen Nachnamen, der relativ selten ist. Ausserdem ist er ein Bretone. Und er hatte das hier in seinem Grab.", beim letzten Satz hatte sie den Seelenstein aus dem Beutel genommen und zeigte ihn Arranges und Milan. Sie waren inzwischen, bedingt durch die felsige Gegend, nicht mehr in Sichtweite der Stadt und auch sonst war niemand in der Nähe. "Ich wußte gar nicht, dass in Cyrodiil noch jemand lebt mit diesem Namen... Äh, oder begraben liegt. Und wen ausser ein Nekromant sollte sich mit einem schwarzen Seelenstein bestatten lassen?" Dass sie vorhatte, ihn wiederzuerwecken, sagte sie noch nicht. Sie wollte ersteinmal sehen, wie die beiden auf ihre Ausführungen reagierten, vor allem Milan. Auch wenn ihre Worte relativ nüchtern geklungen hatten, merkte man ihr die Überraschung über die Entdeckung doch noch an.

Arranges folgte den beiden vor die Stadt, er konnte sich nicht vorstellen, was sie dort vorhatten, aber die Bewegung war allemal besser, als hinter den Mauern herum zu lungern und darauf zu warten, dass ihnen etwas einfiel, womit sie sich die Zeit vertreiben konnten. Als Meryann dann stehen blieb und von ihren Erlebnissen und dem Fund in der Kapelle berichtete, stutzte Arranges. Wie kann man nur so dämlich sein?! 'Ihr... das ist ein Scherz oder?' Meinte Arranges. Aber als er sich den Seelenstein genauer betrachtete, sah er, dass es eindeutig ein schwarzer Seelenstein sein musste. 'Nun, das könnte auch eine Grabbeigabe eines Unwissenden gewesen sein...' Arranges hatte schon seit einer Ewigkeit keinen schwarzen Seelenstein mehr gesehen oder berührt. Man gab ihm schon zu Studienzeiten nur ungern diese Dinger in die Hand, er hatte nuneinmal den Verstand eines Kaiserlichen, welcher nicht zwangsläufig für die Ausübung von Magie ausgelegt war. 'Darf ich?' Er griff nach dem matt schimmernden Steinchen und nahm es der Bretonin ab. Als er die Hand darum schloss nahm er sofort die Essenz der darin gefangenen Seele wahr. Ein angenehmer Schauer lief ihm über den Rücken. Was man damit alles machen könnte... die wildesten Beschwörungen aus alten Büchern und Schriften ließen sich mit dieser Seele bewerkstelligen, ganz ohne Probleme... Die Augen des Nekromanten begannen zu funkeln und zu leuchten, als der den Seelenstein zwischen Daumen und Zeigefinger drehte und betrachtete. Dass er nicht anfing zu geifern, war noch alles. Nein, damit hast du schon zweimal Unheil angerichtet, denk nicht dran... hier wäre niemand, der dich an dieser Handlung stören könnte, hör auf mit deinem Wahn...! Das irre Glühen in den Augen des Kampfmagiers ließ nach und er gab ihr den Seelenstein zurück. 'Und, was habt ihr jetzt damit vor?' Fragte er in einem seltsam besitzergreifenden Ton, aber nicht unfreundlich.

Milan hatte geschwiegen, während Meryann ihre Beweggründe für den Grabraub schilderte, und auch als Arranges' Verhalten sich in Anbetracht des schwarzen Seelensteins zu verändern schien. "Nichts geht über die Familie, nicht wahr?", meinte der Rothwardon, als Meryann ganz offensichtlich auf eine Reaktion wartete. "Dann weißt du jetzt immerhin, dass du nichts für deine Neigung kannst. Alles schon von vornherein in deinen Adern...", grinste er sie an. Tatsächlich fand er es nicht abschreckend, sondern ganz interessant, da die Bretonin selbst ganz aufgeregt darüber zu sein schien.
Mehr Gedanken machte sich Milan um Arranges. Dieser schien ein wenig zu sehr angetan von dem schwarzen Steinchen zu sein um das noch als gesundes Interesse durchgehen zu lassen. Er wartete ab, was Meryann ihm über ihr zukünftiges Vorgehen erläutern würde.

Meryann war der Blick von Arranges auf den Stein nicht entgangen, sie gab ihn auch nur ungern aus der Hand, doch Arranges lies sich vermutlich eh nicht bremsen. "Nichts bestimmtes bis jetzt.", antwortete Meryann auf seine Frage. "Vielleicht gelingt es mir noch, etwas mehr über den Toten herauszufinden." Er schien etwas enttäuscht über die knappe Antwort von Meryann, verabschiedete sich dann aber schnell mit dem Vorwand, noch etwas in Bruma erledigen zu müssen, und sie könne sich ja melden, wenn sie wüßte was sie damit vorhatte. Sie sah ihm nach, und wandte sich dann Milan zu. "Ich hätte mir diese.. Neigung auch bewußt ausgesucht, dessen bin ich mir sicher.", sagte sie freundlich zu ihm. Sie sah in prüfend an, und überlegte, dass er vermutlich gar nicht wußte, wozu man diesen Seelenstein benutzen konnte. Sie ging langsam den Weg weiter und sagte: "Theoretisch wäre ich mit dem Stein in der Lage, ihn wiederzuerwecken, wer immer er auch war. Praktisch brauche ich dazu seine Leiche, oder zumindest einen Teil davon; dann aber einen anderen Körper. Aber nachdem wir die Leiche wohl kaum aus der Gruft geschweige denn aus der Stadt bekommen..." Den Rest des Satzes lies sie offen, und sah fragend zu Milan. Sie dachte im Moment nicht daran, ihn um Hilfe zu bitten, da das Vorhaben von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Warum konnte er auch nicht irgendwo auf einem Friedhof vergraben sein? Da hatte man Nachts mehr Chancen.

Andromeda
06.09.2010, 20:55
Milan sah Arranges hinterher, als dieser relativ geschäftig von dannen zog. Ich habe ein ganz ungutes Gefühl. Dann wandte er sich Meryann zu, welche in ihrer Erzählung indirekt andeutete, wirklich gerne mit ihrem Verwandten sprechen zu wollen, es aber aufgrund der Umstände nicht möglich war, ihn aus der Stadt zu schaffen. Milan schwieg zunächst und überlegte, dabei spazierten sie mehr aus Zufall Richtung Drachenklauenfelsen den nicht sehr viel bereisten Weg entlang, was man an der Beschaffenheit des Bodens feststellen konnte. Milan hatte schon viele ungewöhnliche Aufträge zu erfüllen, darunter das Herausschmuggeln eines Mannes aus einer gut besuchten und bewachten Stadt. Damals machten sie das ganz klassisch mit einem Heuwagen, was auch grandios funktionierte. Der Knackpunkt in diesem Fall jedoch dürfte es sein, den Leichnam aus der Gruft zu schaffen. Der Priester könnte der Schwachpunkt des Systems sein, denn er kam Milan etwas geizig vor - und demnach war er vielleicht bestechlich? In der Nacht war es außerdem wirklich kalt, da war auf den Straßen Brumas keine Zivilbevölkerung zu erwarten. "Angenommen, es gäbe eine Möglichkeit, euren...vermutlichen Verwandten aus der Stadt zu schaffen...", deutete Milan mit leisem Ton an, "...wo würdest du ihn hinbringen wollen?". Milan war aufgefallen, dass sie sich hier fernab jeglicher Zivilisation befanden; es begann wieder leicht zu schneien, und wie Meryann mit den Schneeflocken im Haar neben ihm her schritt, verleitete ihn dazu, ihr einen Augenblick nicht zuzuhören und sie einfach nur anzusehen.

Ja, wo bringe ich ihn hin... Soweit hatte sie noch gar nicht überlegt, nachdem sie nicht einmal wusste, wie sie ihn aus der Kapelle bringen sollte. "Eine Höhle hier wäre vermutlich nicht schlecht." Sie blieb stehen und drehte sich zu Milan. Sie waren inzwischen schon ein Stück von Bruma entfernt und es schneite wieder. Ohne das Fell wäre sie vermutlich schon längst jämmerlich erfroren. "Wir werden Fackeln brauchen, im Freien würde das nachts auffalle.". Sie sah ihn nachdenklich an. Wieso stellte er solche Fragen? Er würde doch am Schluss nicht eine Idee haben, die Leiche aus der Gruft zu bergen?

Der Rothwardon blickte sich aufmerksam um. Eine Höhle entdeckte er nicht in der näheren Umgebung. Sie hielten an und er sah sich Meryann gegenüber, welche ihn eindringlich musterte. Was sie wohl dachte? Milan ließ sich nichts anmerken und schaute sie gespielt verwirrt an. "Was schaust du denn so?", fragte er sie harmlos, legte den Arm um ihre Schultern und schob sie mit sich, sodass sie sich wieder in Bewegung setzten und den Weg weitergingen.
Nach ein paar Minuten kam der Drachenklauenfelsen in Sicht; allerdings nahm langsam aber sicher auch der Schneefall zu. Milan machte sich darum keine Sorgen, er genoss das Schneetreiben und die Einsamkeit hier draußen. Vor dem Felsen hielten sie inne, und der Rothwardon trat etwas näher, um ihn genauer zu betrachten. Der sieht aus wie..., dachte er und strich mit den Fingern über das Gestein.

"Nichts.", sagte sie lächelnd auf Milans Frage, und ging neben ihm weiter. Sie kamen an einen Felsen, der eine eigenartige Ähnlichkeit mit einer Klaue hatte. Meryann war hier noch nie gewesen und so kannte sie den Drachenklauen-Felsen nicht. Es gab hier zwar irgendwo einen daedrischen Schrein, aber hier war ihr eindeutig zu viel Schnee. Es schneite inzwischen stärker, und Meryann hoffte, dass es nicht noch zunehmen würde, nicht dass sie noch die Orientierung verloren. Sie trat neben Milan, der mit den Fingern über den Felsen strich, so nah, dass sie sich mit den Armen berührten, und sah ihn von der Seite an. Sie wusste immer noch nicht, was genau sie an ihm so faszinierte, seit sie ihn das erste Mal in der Kaiserstadt gesehen hatte.

"Wenn das wirklich eine versteinerte Drachenklaue ist, so sieht es nämlich aus, wäre es bestimmt toll gewesen, den ganzen Drachen zu sehen...", und dabei legte Milan den Kopf zur Seite und grinste. Dann drehte er den Kopf Richtung Meryann, welche ihn schweigend und mit undefinierbarem Blick ansah. Was sie wohl gerade denkt? Sollte ich sie fragen? Vielleicht fragt sie sich, ob du noch nie einen Felsen gesehen hast. Er ließ von dem Felsen ab und drehte sich zu der Bretonin; ihren Blick erwiderte er mit einer fragenden Geste, wobei er sich dabei erwischte, dass er seit Langem mal wieder drohte, sich in ihren dunklen Augen zu verlieren. Unbewusst hob er die Hand und strich ihr lächelnd eine größere Schneeflocke aus den Haaren.

Meryann sah den Felsen an. Es gab in Cyrodiil keine Drachen, wenn doch dann musste das schon lange her sein. Einzig Akatosh wurde in der Gestalt eines Drachen dargestellt. Milan drehte sich auf einmal zu ihr und strich ihr lächelnd mit der Hand über die Haare. Sie standen sich jetzt gegenüber und Meryann versank einen kurzen Moment in seinen Augen. "Gab es überhaupt wirklich Drachen in Tamriel?", fragte sie ihn leise. Sie hatte währenddessen mit ihrer freien Hand nach der seinen gegriffen und hielt sie fest, für die Temperaturen hier waren seine Finger erstaunlich warm.

Er drückte die Hand der Bretonin leicht, als er leise antwortete. "Mit Sicherheit lässt es sich bestimmt nicht sagen, da alles auf Überlieferungen beruht. Jedoch...", und er blickte zu der Felsformation, "...irgendwoher muss ja die Vorlage für so etwas herkommen, oder wenigstens die Behauptung 'so sieht eine Drachenklaue aus'...". Daraufhin schaute er wieder Meryann an und kam ihr ein Stück entgegen. Seine Bedenken wie sie reagieren könnte ließ er jetzt spontan fallen, als er die freie Hand an ihre Wange legte und sich anschickte, sie zu küssen.
Seine Lippen waren nur noch Zentimeter von denen Meryanns entfernt, als er plötzlich innehielt. Was war das? Er schaute zur Seite und hielt den Atem an; aber schon einen Bruchteil einer Sekunde später reagierte er; er stieß Meryann von sich, sodass diese zurücktaumelte und rücklings in den tiefen Schnee fiel. Kaum war dies geschehen, wurde Milan auch schon von dem angreifenden und im Sprung befindlichen Berglöwen von den Beinen gerissen und landete mit ihm ebenfalls im Schnee. Die Wucht des Aufpralls führte dazu, dass er sich mit der Bestie ein paarmal herum rollte, bis der Schwung verbraucht war und er sich unter dem Tier wiederfand, die Hände am Hals des Pumas und sich gegen seine Kraft aufbäumend. Der Berglöwe hatte das Maul weit aufgerissen, und Milan blickte direkt in den Schlund des großen schweren Tieres, welches ihm wohl in den Hals beißen wollte um den Rothwardonen wie seine Beute zu erlegen. Seine Waffe hatte der Jäger im Tiefschnee verloren, aber so auf den Rücken liegen hätte er dafür jetzt sowieso keine Verwendung gehabt. Seltsamerweise ging ihm, als die messerscharfen Zähne langsam aber sicher immer näher kamen, etwas ganz Skurriles durch den Kopf. Fast hätte ich sie geküsst. Dann aber war Milan wieder mit den Gedanken im Hier und Jetzt und konzentrierte sich auf die Gefahr vor sich. Mit einem Ruck wuchtete er den Puma zur Seite und ließ ihn los; zeitgleich dazu rollte er sich zur entgegengesetzten Seite weg und kam so wieder auf die Beine, während sich der Berglöwe einmal verwirrt im Schnee herumwälzte, sich dann aufrichtete und Milan anstarrte. Dieser bewegte sich in leicht geduckter Haltung im Halbkreis um die Großkatze herum. Es war wirklich ein prächtiges Exemplar, der Größe nach ein Männchen, dessen Schulterhöhe in etwa Milans Hüfthöhe entsprach. Unter dem glatten Fell zeichneten sich die sehnigen Muskelpakete der Raubkatze ab, alles an ihr sah nach purer Kraft und Agilität aus. Irgendwie faszinierte Milan dieses Tier, er wollte ihm nichts tun; dennoch hatte er keine Zweifel, dass der Puma beim geringsten Anzeichen von Zögern sofort in den Angriff übergehen würde, solche Tiere spürten Angst. So machte der Rothwardon einige Schritte auf den Berglöwen zu, welcher dies wohl gar nicht erwartet hatte, hastig unter Fauchen zurückwich und Milan mit seinen grau-grünen Augen genauestens fixierte. Die Großkatze schien unentschlossen, was sie tun sollte, anscheinend war sie es nicht gewohnt, dass ihre Beute sich ihr so wie Milan entgegenstellte.
Aus dem Stand sprang sie plötzlich auf den Rothwardonen zu, das Maul weit aufgerissen, und zielte abermals auf den Hals. Dieser ließ sich seitlich nach hinten fallen und erwischte den Puma mit einem halbherzigen Faustschlag am Kopf. Der Berglöwe verlor im Flug die Orientierung und purzelte nach dem Aufprall durch den Schnee; schüttelnd richtete er sich wieder auf und fixierte Milan erneut, beinahe sah es so aus, als würde er abermals angreifen. Eine schiere Ewigkeit lang schauten sich beide Kontrahenten nur an, direkt in die Augen. Dann aber wandte sich der Puma ab und floh durch den Schnee Richtung dichter Nadelwald, bevor er darin verschwand blickte er aber noch einmal zögerlich zurück. Milan hatte währenddessen nur dagestanden und das Tier ebenfalls mit seinem Blick verfolgt; nachdem es verschwunden war, stand er etwas verloren inmitten des aufgewühlten Schnees und blickte dann zum Drachenklauenfelsen, dahin wo er Meryann so unsanft zu Boden geschubst hatte.

Nach Milans Antwort sahen sie sich noch kurz an, bevor er noch etwas näher rückte, die Hand auf ihre Wange legte und sie küssen wollte, hätte sie in diesem Moment nicht etwas gestört. Fast gleichzeitig mit ihm drehte sie den Kopf und sah noch den Berglöwen, bevor sie von Milan zur Seite gestoßen wurde und im tiefen Schnee landete. Es war ein riesiges Tier, welches gleich darauf Milan ansprang und ihn zu Boden warf. Der Berglöwe versuchte ihn zu beißen während Meryann sie wieder aufrappelte und sich auf einen Zauber konzentrierte. Um ihre rechte Hand begann es grünlich zu leuchten, da schubste Milan die Katze von sich und kam wieder auf die Beine. Als sich die beiden nur ansahen, wartete Meryann noch, selbst wenn sie den Berglöwen jetzt lähmte wäre das Problem nicht gelöst, er würde danach erst recht gereizt sein. Weiter kam sie nicht mit ihren Überlegungen, da wurde Milan wieder angesprungen, duckte sich aber und gab dem Tier einen Schlag mit der Faust mit, woraufhin es orientierungslos im Schnee landete, und nach dem sich beide noch ein paar Sekunden angestarrt hatten, wieder im Wald verschwand. Meryann löste den Zauber wieder auf und das Leuchten um ihre Hand verschwand. Sie trat zu Milan, der etwas verloren im Schnee stand, wobei sie dieses mal wieder mehr auf ihre Umgebung achtete als vorhin. Das war leichtsinnig gewesen, auch wenn es hier so friedlich wirkte, sie wusste eigentlich dass das täuschte, auch hier in Cyrodiil. Besorgt sah sie ihn an und strich ihm sanft den Schnee aus den Haaren. "Geht es dir gut?"

Er wirkte wie als hätte Meryann ihn aus den Gedanken gerissen, als sie ihn ansprach. Er schaute sie verwirrt an, bis sein Blick wieder klar wurde. "Ja, natürlich...", antwortete er ihr nur resigniert und blickte wieder zum Waldrand, da wo der Puma verschwunden war. Dann richtete Milan seine Aufmerksamkeit wieder auf Meryann, welche über und über mit Schnee bedeckt war durch ihren Fall. Er strich über das Fell, welches sie trug, und säuberte es so von dem Schnee. Ihm war die Situation etwas unangenehm, schließlich war er gerade in Begriff, Meryann näher zu kommen und schubste sie daraufhin zu Boden. Er legte die Hand in ihren Nacken und betrachtete sie lächelnd. "Vielleicht sollten wir zurückgehen, am Ende fällt uns noch ein Bär an...", flüsterte er der Bretonin zu und lenkte sie mit sich Richtung Bruma. "Für die Höhlensuche ist später noch genug Zeit...", flüsterte er ihr dabei noch in's Ohr und gab ihr damit indirekt seine Zusage für ihr Vorhaben. Wie genau er das realisieren wollte, ließ er offen.

Milan strich ihr den Schnee von der Kleidung und legte ihr die Hand in den Nacken. Eigentlich hätte sie nichts dagegen gehabt, wenn sie da weitergemacht hätten, wo sie von dem Berglöwen unterbrochen wurden, aber es war hier wirklich zu riskant. Außerdem spürte sie langsam die Kälte vom Boden durch ihre dünnen Schuhe. Sie folgte ihm, wobei er noch einmal auf die Höhle zu sprechen kam. Das meint er doch jetzt nicht ernst?, dachte sie sich wobei sie ihn erstaunt ansah. War er sich überhaupt im Klaren, was ihnen blühte, wenn sie erwischt wurden? Selbst wenn sie sich bei der Leiche noch irgendwie rausreden konnten, spätestens bei dem schwarzen Seelenstein würde es der Wache klar werden, wozu sie die Leiche brauchten. Am besten versteckte sie ihn vorher irgendwo. Für sie selbst war das ein kalkulierbares Risiko, sie wollte allerdings Milan da ungern mit rein ziehen. "Ich weiß deine Hilfe wirklich zu schätzen, aber ich hoffe du weißt, worauf du dich einlässt, sollten wir erwischt werden.", sagte sie nur zu ihm. Sie gingen schweigend zurück nach Bruma, es schneite unverändert stark. Dort angekommen durchschritten sie das Tor, und gingen auf die Herberge zu, die ihnen heute Mittag aufgefallen war. Es war schon später Nachmittag, aber immer noch hell. Daneben befanden sich zwei Geschäfte, dort würde sie später sehen, was sie für die Steine bekam. Hoffentlich stellten die Händler dort keine Fragen, aber sie konnte sie auch unterwegs in einer Höhle gefunden haben.

Warum er vorhatte ihr bei dieser ganz offensichtlich kriminellen Handlung zu helfen wusste Milan selbst nicht. Wahrscheinlich lag dies an seiner Zuneigung zu ihr, allerdings versuchte er sich einzureden, dass dem nicht so war und der Grund woanders lag. Mit Totenbeschwörern hatte er vorher noch nie in dieser Art zu tun gehabt, und so versuchte er seinen Antrieb darin zu sehen: In der Entdeckung und dem lernen neuer Dinge.
Jetzt waren sie in der Herberge angekommen, auf dem Weg hierhin hatte Milan geschwiegen. Irgendetwas hatte er vergessen, das wusste er. Sie bringt mich durcheinander, befand er mit einem Blick auf Meryann vor sich, welche vor ihm das Haus betrat. Auch wenn das Fell das Meiste verdeckt, grinste er innerlich, als er sie von hinten betrachtete.
Drinnen war alles sehr rustikal eingerichtet. Zwei mächtige Holzpfeiler stellten die Hauptsäulen der Herberge da, im Schankraum befanden sich mehrere mit Silbergeschirr gedeckte Tische, hinter dem Tresen stand ein gutmütig aussehender Nord. Der offene Kamin erfüllte den Raum mit Gemütlichkeit und strahlte eine große Wärme ab.
Milan ging mit Meryann an einen der Tische und wollte sich setzen. Er vollzog sein Ritual: er zog den Mantel aus und hängte ihn über die Stuhllehne. Dann folgte der Waffengurt. Aber Milan griff ins Leere. Wo war sein Schwert? Mit einem Mal kam das Bild seiner Waffe im Schnee wieder vor sein geistiges Auge. "Große Klasse...", seufzte er und ließ sich dann schwerfällig auf dem Stuhl nieder. "Dann muss ich wohl zurück...", und er strich sich entnervt durch das Haar und blickte Meryann an, bewegte sich aber noch nicht.

Sie ging vor Milan in die Taverne und als er sich anschickte, seine Sachen abzulegen und über den Stuhl zu hängen, sah sie, dass irgendetwas fehlte. Bis jetzt war er neben oder hinter ihr gelaufen, so war es ihr nicht aufgefallen. Er merkte es dann gleich selbst, dass er sein Schwert im Schnee verloren hatte. Meryann setzte sich ihm gegenüber an den Tisch, nachdem sie das Fell über einen freien Stuhl gehängt und ihre Sachen daneben gelegt hatte. "Es wird bald dunkel.", sagte sie leise. "Außerdem kalt...Du solltest dich aufwärmen, bevor du gehst, vielleicht gibt es hier ein Bad...", sagte sie lächelnd zu ihm. Ihr war selbst einigermaßen kühl, und dorthin wäre sie ihm fast schon am ersten Abend in der Kaiserstadt gefolgt, aber noch direkter wollte sie nicht werden, es waren auch noch andere Gäste anwesend.

Milan fing den Blick Meryanns ein, in ihm lag mehr als nur der bloße Hinweis darauf, dass er vorher noch Baden gehen sollte um sich aufzuwärmen. Der Rothwardon glaube zu verstehen, was sie damit sagen wollte, aber sicher war er sich nicht; trotzdem ließ er es darauf ankommen und lächelte. Milan erhob sich und ging zu dem Nord am Tresen. "Seid gegrüßt, bitte ein Zimmer für meine Begleitung und mich.". Der Nordmann nickte und schaute an Milan vorbei auf Meryann, welche sich gerade erhob und in seine Richtung schaute. Er grinste vielsagend, verkniff sich aber einen Kommentar. "Das macht dann 25 Septime.". Milan reichte ihm das Geld und erkundigte sich nach dem Bad, nachdem er den Zimmerschlüssel erhalten hatte. Die Mundwinkel des Mannes zogen sich noch weiter nach oben, er wusste anscheinend Bescheid oder konnte sich seinen Teil sehr gut denken. "Bei den Zimmern am Ende des Hauptganges", und er lehnte sich vor, "und unter dem kleinen Schränkchen neben der Tür ist der Schlüssel.". Der Bestienjäger blickte den Nord forschend an. So offensichtlich?, fragte er sich amüsiert, nickte aber freundlich und wandte sich ab zu Meryann.
Nachdem sie unten in ihrem Zimmer angekommen waren, legten sie die Felle auf das Bett und gingen zusammen in das Badezimmer, welches sie hinter sich verschlossen. Milan sah sich Meryann gegenüber, welche ihn ein wenig schüchtern ansah und auf irgendetwas zu warten schien. Der Rothwardon zögerte einen Moment, nahm ihren Kopf dann sanft in beide Hände und küsste sie innig.
Eins führte zum anderen, und sie fanden sich letztendlich zusammen in dem Waschzuber wieder, eng umschlungen und die Nähe des jeweils Anderen spürend. Milan streichelte Meryanns ihre nassen Haare aus dem Gesicht und liebkoste ihre Stirn. "Das war schön...", flüsterte er ihr zu und strich unter Wasser ihren schlanken Körper entlang.
Nachdem sie das gemeinsame Bad beendet und sich wieder auf ihr Zimmer begeben hatten, verabschiedete sich Milan von der Bretonin. "Ich bin bald zurück...", flüsterte er ihr bei der Abschiedsumarmung in's Ohr und gab ihr einen Kuss. Dann verließ er die Herberge und Bruma Richtung Drachenklauen-Felsen. Es wurde bereits dunkel.

Meryann blieb allein in dem Hotelzimmer zurück, als Milan gegangen war. Sie setzte sich aufs Bett und lies den Oberkörper - ungeachtet ihrer nassen Haare - nach hinten sinken. sie dachte über das eben erlebte nach, und war erstaunt über sich, dass sie fast schon die Initiative ergriffen hatte indem sie Milan auf das Bad angesprochen hatte. Sie hatte zwar nicht direkt geplant, dass sie so weit gehen würden, auch wenn sie es auf keinen Fall bereute. Und wenn er doch nur darauf aus war, dich ins Bett zu bekommen und jetzt weg ist? Bei dem Gedanken runzelte sie die Stirn und versuchte ihn so schnell zu verscheuchen, wie er gekommen war. Sie kannte Milan zwar nicht lange, aber sie traute ihm trotzdem in der Richtung, wenn sie auch nicht sagen konnte, weswegen. Und wenn es ihm nur darum gegangen wäre, hätte er es bei der Bosmer schneller geschafft. sie setzte sich wieder und ihr Blick fiel auf einen Obstkorb auf dem Tisch. Sie nahm einen Apfel und setzte sich wieder aufs Bett, nachdem sie den Beutel mit dem Seelenstein aus ihrem Gepäck genommen hatte. Sie betrachtete ihn nachdenklich und strich mit den Fingern darüber, während sie aß. Als sie fertig war, verstaute sie den Seelenstein wieder im Beutel und zog ihr Kleid aus und die Tunika an. Sie wußte nicht genau, wie spät es war, aber vermutlich schon dunkel. Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit schloss sie die Zimmertür nicht ab, nahm die kleine Öllampe vom Tisch und trug sie zum Bett. Dort stellte sie sie auf den Boden, löschte sie und legte sich ins Bett. Kurz darauf war sie mit den Gedanken bei Milan eingeschlafen.

weuze
07.09.2010, 21:25
Arranges verabschiedete sich schnell von den beiden und war noch schneller wieder innerhalb der Tore. Seine Gedanken gingen wild durcheinander. Egal, wo die Bretonin den Seelenstein her hatte, sein Verstand hatte das kleine, unscheinbare Ding in seinen Fokus gefasst. Er war immer wieder im Begriff, zu überlegen, wie er ihr das Steinchen abnehmen könnte, versuchte diese Gedanken aber wieder zu verwischen. Er steuerte direkt auf die Magiergilde zu. Nachdem er sich dort ersteinmal rechtfertigen musste, warum er gerade hier einkaufen wollte, holte er sich dort für viele Septime zwei Schriftrollen. Der Preis würde sich bezahlt machen, dessen war sich Arranges ganz sicher. Mit den Pergamenten ging er in das Hotel und nahm sich ein Zimmer.

Die halbe Nacht hing der Nekromant über den Rollen, dachte viel nach und wägte das Für und Wieder ab. In den frühen Morgenstunden, es war noch stockdunkel draussen, fiel er in einen unruhigen Schlaf. Mit dem Kopf auf dem Tisch liegend, öffnete er die Augen. Unter der Tür fiel ein schmaler Lichtstreifen durch, der den Tag und das geschäftige Treiben in der Herberge, ankündigte. Der Kaiserliche hob den Kopf und sah zu einem kleinen Fenster auf. Fahles Licht kam durch das Glas herein, es musste bewölkt sein.

Arranges verließ das Zimmer nur wenige Augenblicke später und setzte sich in den noch leeren Schankraum. Die zwei Schriftrollen hingen für andere unsichtbar an seinem Gürtel unter dem Umhang. Er begnügte sich mit einem Krug Wasser als Frühstück. Den Kopf auf einen aufgestellte Arm gestützt, die andere Hand den Becher umfassend, döste er gleichmäßig atmend und mit geschlossenen Augen, vor sich hin.

Andromeda
08.09.2010, 22:20
Als sie erwachte war es in dem Hotelzimmer immer noch stockfinster, da es im Untergeschoss lag. Es war schon Morgen und so fühlte sie sich relativ ausgeschlafen. Sie war noch nicht ganz wach, da langte sie neben sich zur anderen Seite des Bettes, welche allerdings leer war. Sie sprach einen Lichtzauber, da sie weder wußte, wo die Öllampe stand, noch einen Feuerstein oder ähnliches hatte, um sie anzuzünden. Von Milan konnte sich nichts erkennen, nicht einmal seine Sachen waren hier. Er hatte sich am Abend verabschiedet um sein Schwert zu holen, und so weit war es zu diesem Felsen nicht. Ihm wird doch nichts passiert sein... Inzwischen war sie hellwach, hatte sich angezogen und ihre Sachen gepackt. Eigentlich hätte Milan schon lange zurück sein müssen, es sei denn... Er hatte es nie vor. Sie schüttelte den Kopf bei diesem Gedanken, sah sich nocheinmal in dem Zimmer um und verließ es dann. Im Speisesaal angekommen gab sie dem Wirt den Schlüssel, fragte ihn aber nicht nach Milan. Zuerst wollte sie bei den Stallunge nachsehen, ob sein Pferd hier war, bevor sie ausgerechnet bei dem Wirt fragte, wo ihre Begleitung von gestern abgeblieben war. Sie drehte sich um und wollte zum Ausgang des Hotels, da sah sie Arranges am Tisch sitzen. Langsam ging sie auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. Der schläft..., dachte sie sich fassungslos, als sie seine geschlossenen Augen sah. Mitten im Speisesaal einer relativ anständigen Taverne. Dann halt nicht., dachte sie, drehte sich um und verlies die Herberge.
Draussen wickelte sie sich wieder in das Fell, sie trug nur das Kleid und ihren Wollmantel. Der Himmel war zwar nicht bewölkt, aber es war dafür umso kälter. Sie ging die Treppen nach unten auf den Platz vor der Kirche, an den Wachen vorbei durch das Tor zu den Stallungen. Milans Pferd konnte sie auf Anhieb nicht entdecken, und der Stallbursche, der verschlafen bei dem Pferden stand, bestätigte ihr schließlich, dass Milan gestern mit seinem Pferd aufgebrochen war. Sie ging wieder auf den Weg, der vom Osttor zur Kaiserstadt führte, und stand dort einen Moment unschlüssig. Den Gedanken, dass Milan etwas zugestoßen war, verwarf sie gleich wieder. Sie hatte ja gesehen, dass er sich durchaus wehren konnte. Du hast es doch gestern Abend schon gewußt. Bei diesem Gedanken verspürte sie einen Stich im Herzen, und sie wußte nicht, was schlimmer wäre, ihr verschwendetes Vertrauen an Milan, oder die Demütigung auf ihn hereingefallen zu sein. Vermutlich war er auch nur aufgehalten worden und würde im laufe des Tages wieder nach Bruma kommen... Sie drehte sich langsam um und betrat durch das Tor wieder die Stadt. Oben neben dem Hotel hatte sie ein Geschäft gesehen, in dem sie jetzt versuchen wollte, die zwei Edelsteine zu verkaufen, auch um sich abzulenken. Sie betrat es und sah, dass es von einem Hochelf geführt wurde, der sie misstrauisch beäugte. Nach kurzem mehr oder weniger erfolgreichem Feilschen verließ Meryann immerhin um 100 Septime reicher den Laden. Nachdenklich stand sie draussen. Es war eine schlechte Idee gewesen, überhaupt nach Bruma zu kommen, und am liebsten wäre sie direkt aufgebrochen. Aber da lag ja noch eine Leiche in der Kapellengruft.. Sie beschloss, sich dort noch ein bisschen umzusehen.

Van Tommels
08.09.2010, 22:25
An den Ställen vor Bruma hatte er sich sein Pferd geholt und es gesattelt, schließlich wusste man nie, was einen in der Wildnis draußen erwartete. Allerdings stieg er nicht auf, sondern führte es an den Zügeln neben sich her, als er durch das Schneegestöber dem Weg zurück zum Drachenklauen-Felsen folgte. Ihre Spuren, welche sie vor wenigen Stunden hinterlassen hatten, waren schon verschwunden, und auch die hereinbrechende Dunkelheit und der fallende Schnee machte das Ganze nicht einfacher. Als Milan so durch den Schnee stapfte, wobei er sich später noch eine Fackel aus dem Gepäck genommen und sie angezündet hatte, und langsam aber sicher dem Felsen immer näher kam, dachte er über Meryann nach. Das war...wirklich schön. Mir fällt kein anderes Wort ein. Wie lange bin ich jetzt in Cyrodiil? Eine Woche? Zwei? Ach, was sind schon Tage oder Wochen. Sie ist irgendwie...anders, was aber alles andere als Negativ ist. Liegt bestimmt an ihrer Vorliebe für Friedhöfe. Er grinste in sich hinein und bewegte sich langsam weiter.
Schließlich traf er an dem Platz ein, wo sich der mittlerweile mit einer dicken Schneedecke verzierte Drachenklauen-Felsen auf einer kleinen Anhöhe erhob. Der Schneefall und das Mondlicht machten die Suche nach seiner Waffe nicht besonders einfach, aber durch das ungefähre Nachstellen der Situation mit dem Berglöwen fand er sein Schwert endlich, als es ein klirrendes Geräusch beim Drauftreten von sich gab. Nachdem er es von dem Schnee befreit und aufgehoben hatte, befestigte er es an einer Schlaufe am Sattel und blickte sich um. Sollte er wieder zurückgehen, nur um dann später den Weg nochmal auf sich zu nehmen, um eine Höhle zu suchen? Hier in der Nähe MUSSTE es doch so etwas geben, was leicht zu finden war und als Unterschlupf diente. Gerade als er dachte dass dieses Unterfangen bei dem Schneefall unmöglich sei, ließ dieser wie auf Kommando nach und erhöhte die Sichtweite trotz der Dunkelheit enorm. "Na wenn das kein Zeichen der Neun ist...", grinste Milan und schritt auf eine Stelle am östlichen Rand des Platzes zu, dort war eine Lücke zwischen den Bäumen, welche sich beim Näherkommen als verschneiter kleiner Nebenpfad heraus stellte. Einen Moment lang dachte er an Meryann. Er würde, wenn er jetzt auf der Suche wäre, nicht vor Morgen früh zurückkehren. Sollte er aber eine Höhle finden, wäre sie ihm wohl dankbar. "Wer weiß wie dankbar...", grinste er noch breiter als vorher und begab sich mit seinem Pferd im Schlepptau auf den kleinen Pfad nach Osten.

Milan war dem Weg so gut es ging eine Weile gefolgt. Durch den Schnee und die Dunkelheit kam er nur beschwerlich vorwärts, aber das machte ihm keine Sorgen; viel bedenklicher fand er die Tatsache, dass sein Pferd begann nervös zu werden, immer mal wieder wurde es unruhig, bockte oder zappelte herum. Entweder wurde er verfolgt oder bewegte sich auf etwas sehr Unangenehmes zu, beides war keine besonders gute Aussicht. Noch aber sah der Rothwardon keinen Grund, sich bis an die Zähne zu bewaffnen, die Tiere hatten Angst vor dem Feuer, und einem Oger oder dahergelaufenen Banditen konnte er bestimmt erst einmal ausweichen. Die Tatsache, dass er mit der Fackel ein ideales Ziel für einen Bogenschützen bot, verdrängte er bewusst, gegen einen solchen konnte er hier auch nichts ausrichten, selbst wenn er sein Schwert trug.
Der Weg wurde breiter, und vor Milan bauten sich zwei verlassen wirkende kleine Zelte und ein großes Rundzelt auf. Die Feuerstelle war mit Schnee bedeckt, ebenso waren nirgends Spuren zu sehen. Hier war anscheinend lang niemand mehr gewesen. Milan wusste nicht wie weit er schon gelaufen oder wie spät es ungefähr war. So beschloss er, hier ein wenig zu Rasten. Das Pferd machte er an einer morsch aussehenden Holzkonstruktion fest, es würde schon nicht verschwinden, auch wenn es immer noch sichtlich nervös war. Dann begab sich Milan in das größere Rundzelt. Drinnen befand sich nicht viel. Ein mittelgroßes Fass, eine verwitterte Truhe und grobes Bettzeug. Der Rothwardon schaute in keines von beiden hinein, das konnte er auch morgen noch tun. Der Schnee hatte weiter nachgelassen, es flockte nur noch ganz wenig. Er verließ wieder das Zelt, schließlich hatte er nicht vor, sich des Nachts von wilden Tieren fressen zu lassen. Mit dem Fuß säuberte er grob die Feuerstelle von dem Schnee, sogar altes Holz lag noch darunter. Er kniete sich hin, konzentrierte sich und hielt seine glühende Hand an die feuchten Äste. Es qualmte, fing aber noch kein Feuer. Milan wiederholte dies ein paarmal, und schließlich brannte es doch. Nachdem er sich sicher war, dass das Feuer groß genug war damit es nicht gleich ausging, begab er sich zurück in das trockene Rundzelt, breitete sein Fell aus und legte sich darauf. Er würde morgen weiterreisen, wenn es hell genug war, bis dahin konnte er ebenso schlafen. Sein letzter Gedanke, bevor er einschlief, galt Meryann.

Es wurde langsam hell, durch die Wolken sah man die Sonne nicht, da erwachte Milan. jedoch nicht etwa, weil es ihm zu hell wurde oder weil er ausgeschlafen war, sondern weil sein Pferd draußen einen mordsmäßigen Radau machte. Er hörte Holz bersten und lautes Hufgetrappel. Das kann nichts Gutes bedeuten, schoss ihm durch den Kopf; er rappelte sich hastig auf und verließ das Zelt, zu sehen bekam er einen merkwürdigen Anblick.
Das Feuer, welches er entzündet hatte, war verschüttet mit einer Mischung aus gefrorenen Schnee und Dreck, und sein Pferd hatte sich fast losgerissen von dem Holzgestell, an dem er es angebunden hatte. Und der Auslöser des ganzen Chaos saß direkt vor der zugeschaufelten Feuerstelle.
Der Puma blickte ihn mit seinen grau-grünen Augen wachsam an, als er aus dem Zelt trat und erstmal vor Überraschung erstarrte. Milan wusste nicht wieso, aber etwas sagte ihm, dass es derselbe Berglöwe war, welcher ihn am Vortag angefallen hatte. Der Rothwardon blickte auf die Feuerstelle, welche völlig verschüttet war. Er hat sie verbuddelt, weil er weiß, wie gefährlich Feuer ist. Oder mess ich ihm zu viel Intelligenz bei? Milan schüttelte den Kopf. Die viel wichtigere Frage war: Wieso hatte dieses Raubtier ihm nicht im Schlaf die Kehle durchgebissen? Woher diese Passivität? Milan ging einen Schritt auf den Puma zu, dieser rührte sich nicht. Milan tat noch einen. Wieder keine Reaktion. Erst als er nur noch zwei Meter entfernt war, regte sich das Tier, stand auf und wich zögerlich zurück. Milan hob langsam die Hand, scheu beobachtete ihn das Tier. Wo ist seine Aggressivität hin? Milan ging wieder ein paar Schritte zurück, dem Tier nicht den Rücken zudrehend, bis er bei dem Pferd war und es einigermaßen beruhigen konnte. Der Berglöwe musste ihn schon letzte Nacht gefolgt sein, darum die Nervosität seines Reittiers. Skeptisch blickte Milan zu dem Puma, welcher ihn immer noch anschaute, sich aber nicht bewegte. Dem Rothwardonen kam eine Idee. Er griff in die Satteltasche, kramte ein Stück Trockenfleisch hervor und warf es dem Puma vor die Pfoten. Dieser schreckte daraufhin reaktionsschnell zurück, dann aber sprang er auf das Stück fleisch los und verschlang es. Abwartend blickte er wieder Milan an. Dieser wusste nicht, was er davon halten sollte. Ob ihm das Tier folgen würde? Milan holte sein Fell aus dem Zelt und warf noch einen Blick in das Fass und die Truhe; beides war leer. Er verließ das Zelt und ging zu seinem Pferd, der Puma regte sich nicht, verfolgte ihn nur mit seinen Augen. Als Milan das Pferd losmachte und den Weg weiterging, wartete die Raubkatze noch einen Moment und folgte dem Rothwardonen dann tatsächlich mit ein paar Metern Abstand. "Ich muss träumen...", murmelte Milan und warf immer wieder einen Blick hinter sich, der Puma folgte ihm, aber in einer passiven Haltung.

Der Jäger wurde schließlich fündig und fand am Ende des Weges eine Höhle, versteckt, zwischen ein paar Felsen. Eine Holztür hing lose am Eingang in den Angeln, und sie war im Inneren etwa so groß wie der Gastraum der Herberge. Ein paar zerstörte Kisten und Tische lagen in der Ecke, aber natürliche Felsvorsprünge würden wohl ein paar gute improvisierte Regale und Podeste abgeben. Im hinteren Teil fand Milan einen kleinen Gang, welcher jedoch an einer Felswand endete, anscheinend wurden die Arbeiten hier eingestellt. Ein paar Werkzeuge lehnten an der Wand, Spitzhacken, Hämmer, Meißel. Alles war verrostet, hier war seit Jahrzehnten keiner mehr. Milan nickte, das würde perfekt sein. Weit genug weg von jeglicher Zivilisation, aber dennoch gerade noch in Reichweite. zufrieden verließ er die Höhle.
Draußen erwartete ihn sein Pferd, welches scheute, und, nicht sehr überraschend, der Berglöwe, welcher sich unweit des Eingangs hingelegt hatte, und Milan bei dessen Austreten aus der Höhle anblickte. Was mach ich mit ihm, dachte er sich und ging langsam auf ihn zu. Jetzt bewegt er sich gar nicht mehr, dachte Milan etwas beunruhigt, als er nur noch einen Meter von dem Tier entfernt stand; der Puma stand nicht einmal auf, sondern schaute ihn nur von unten herauf an. Langsam ging Milan in die Knie und streckte die Hand aus. Ich muss verrückt sein, dachte er wehmütig, als der Puma anfing, die Hand zu beschnuppern, aber mehr machte er nicht. Der Rothwardon versuchte, die Hand auf den Kopf des Tieres zu legen. Zunächst schien es sich etwas zu genieren, indem es ein paarmal auswich, aber letztendlich ruhte Milans Hand auf dem Kopf des Pumas, welcher sich dies gefallen ließ. Während Milan in die Augen des Berglöwen blickte, er war mit ihm quasi auf Augenhöhe, weil er sich hinkniete, überlegte er angestrengt, was er über Berglöwen wusste. Dann plötzlich fiel es ihm wie Schuppen vor die Augen. Sie sind Einzelgänger, bringen aber den Tieren, den sie unterliegen, den Respekt entgegen. Normalerweise beschränken sie sich darauf, ihrem stärkeren Gegner aus dem Weg zu gehen, dieses Exemplar hier scheint sich mir aber zu unterwerfen. Es scheint mich für ein Tier zu halten, wahrscheinlich wegen des Fells. Vielleicht hatte dieses Tier schon einmal Kontakt mit Menschen. Ein glücklicher Zufall.... Milan kam plötzlich ein abwegiger Gedanke, aber als er in die wachsamen Augen des Tieres blickte, nahm er sich vor, es zu versuchen. Meryann wird sich vielleicht sorgen, aber das ist es mir wert.... Auf den Gedanken, dass die Bretonin seine Abwesenheit als Flucht eines Aufreißers werten könnte, darauf kam er nicht.

In den nächsten Tagen machte sich Milan daran, zu ergründen, ob dieser Berglöwe ihm wirklich gehorchte. Das Tier stellte sich als sehr intelligent heraus und schien schnell zu lernen, was Milan sehr überraschte. Innerhalb von zwei Tagen folgte ihm der Puma, wartete an Stellen die er ihm auftrug und ging dahin, wohin er zeigte. Ob er eine gute Unterstützung für den Kampf wäre das würde sich noch herausstellen, aber in Anbetracht der Größe und des kraftstrotzenden Aussehens hatte Milan auch da keine Zweifel. Selbst das Pferd hatte sich mittlerweile an den neuen Gefährten gewöhnt und verhielt sich nicht mehr so nervös. Einzig dass er nicht wusste wie der Berglöwe auf andere Menschen reagieren würde machte Milan etwas nervös. Aber jetzt hatte er soviel Zeit mit ihm verbracht, er musste es riskieren.
Am frühen Morgen, er hatte in der entdeckten Höhle gewohnt und es war mittlerweile der vierte Tag nach seiner Abreise aus Bruma, beschloss Milan alles auf eine Karte zu setzen und nach Bruma zurückzukehren. Er setzte sich auf einen Felsen, der Puma sich ihm gegenüber, und sie blickten sich beide an. Er hatte sich noch immer keinen Namen überlegt. Seine Augen wanderten zu dem Pferd. Ihm habe ich auch keinen gegeben, aber ich wechsel es ja auch öfters. Dass ich dies bei ihm hier tue, das bezweifel ich..., dachte er und sein Blick ging zurück zu dem Puma. Milan erhob sich schließlich schulterzuckend; noch wusste er nicht, ob er ihn in die Stadt bekam und wie er auf fremde Personen reagierte. Für einen Namen war später noch Zeit. So tätschelte der Rothwardon dem Puma nochmal den Kopf und befahl ihm, mit ihm zu kommen. So reiste er mit seinem Pferd am Zügel und den Berglöwen dicht neben sich laufend zurück nach Bruma.

Das Stadttor mit der zugehörigen Wache kam am Nachmittag für Milan in Sicht, aber er steuerte zunächst die Stallungen an und gab sein Pferd ab. Der Besitzer der Stallungen erschrak fürchterlich und suchte mit dem Pferd schnell das Weite, und Milan hoffte, dass der Puma nicht seinen Trieben folgte und aufgrund der hektischen Bewegungen angriff. Entgegen seiner Erwartungen bewegte sich der Berglöwe keinen Zentimeter, sondern betrachtete interessiert die Pferde im Stall. Er hat bestimmt Hunger, aber die größte Hürde kommt gleich am Tor. Milan verließ den Stall und bewegte sich, mit der Großkatze an seiner Seite, zum Osttor der Stadt. Der Wächter erspähte ihn, schaute weg, und dann gleich erstaunt ihn wieder an. Er straffte seine Haltung und hielt die Hellebarde vor sich, auf den Puma gerichtet. Du Idiot, nein, reiz' ihn doch nicht!, aber Milan konnte nicht mehr machen als hoffen, die über einhundert Kilo Kampfgewicht festzuhalten würde unmöglich sein. Aber wieder verblüffte das Tier Milan. Der Puma bewegte sich abermals nicht, sondern verfolgte nur gleichgültig die zitternde Hellebardenspitze des Wächters. Milan legte die Hand auf den Kopf des Tieres, und sogleich legte es sich hin, wie er es ihm beigebracht hatte. Feuertaufe bestanden, dachte Milan erleichtert. Der Wächter schien verwirrt. "Keine Sorge, der ist zahm...", versicherte Milan betont gleichgültig. "Ich kann euch aber nicht hineinlassen...nicht mit ihm...wer garantiert mir dass er nicht nur so tut als ob...", und er deutete auf den Puma, ließ aber immerhin die Hellebarde sinken. Ob er nur so tut als ob, was ist das, ein verdammter Falschspieler oder ein Betrüger?, verdrehte der Rothwardon innerlich die Augen. Der Wächter würde sich wohl nicht überreden lassen, und Milan griff nachdenklich in die Manteltasche. Da ertasteten seine Finger etwas Kleines, Scharfkantiges. Aber natürlich.... Milan holte den Rubin heraus und zeigte ihm dem Wächter. Dieser bekam ganz große Augen und stutzte. "Meint ihr nicht auch, dass er einen sehr gutmütigen und braven Eindruck macht, Soldat?", lächelte Milan aufmunternd. Der Wächter zögerte, griff dann aber nach dem Rubin und nickte. "Wo ihr Recht habt...", nickte, ließ den Stein in die Tasche gleiten und befahl, das Tor zu öffnen. Gerade wollte Milan mit dem Puma passieren, als ihn der Wächter zurückrief und ihm etwas zuflüsterte. "Für solch ungewöhnliche 'Begleiter' kann man meinem Wissen nach in Cyrodiil ein Zertifikat erstehen. Es braucht jedoch ein gräfliches Siegel und ist nicht billig. Versucht es doch einmal bei der Gräfin. Diese Information habt ihr jedoch nicht von mir.". Milan nickte, bedankte sich und betrat schließlich Bruma mit dem Berglöwen an seiner rechten Seite. Bürokraten, in Hammerfell konnte man reisen mit wem man wollte.

Andromeda
09.09.2010, 20:01
Als sie auf die Kapelle zuging, fiel ihr ein, dass sie vielleicht ihren Bogen und das Gepäck irgendwo lassen sollte, wenn sie sich den Mantel umhängte und die Kapuze aufsetzte, würde sie nicht unbedingt sofort wieder erkannt werden in der Kirche. Sie ging an der Kirche vorbei in die schäbige Taverne, in der sie die erste Nacht verbracht hatten. In der Taverne hielten sich noch keine Gäste auf, es war gerade vormittag. Der Nord saß an dem runden Tisch und hatte einen Krug Met vor sich stehen. Sie mietete ein Zimmer für 10 Septime und lies dort ihr Gepäck, Pfeile und Bogen, auch das Fell. Einzig ihren kleinen Beutel mit den MÜnzen und dem Seelenstein nahm sie mit. In der Kirche war es ebenfalls kalt, aber das Fell war dann doch auffälliger als ihr schwarzer Wollmantel. Mit der Kapuze tief ins Gesicht gezogen betrat sie die Kirche und setzte sich wieder auf eine der hinteren Bänke, die Hände auf dem Schoß zusammengelegt. In der Kapelle hielt sich wieder der Kaiserliche auf, ausserdem ein paar Bewohner Brumas oder Pilger. Ich komme ja ohne Schlüssel nicht einmal in die Gruft... Das ganze Unternehmen stand unter keinem guten Stern, und vor allem wenn sie es alleine durchziehen wollte. Selbst mit Arranges Hilfe würde es schwer werden, aber auf seine Sprüche, die unweigerlich folgen mußten, wenn er merkte, dass Milan verschwunden war, konnte sie gerade gut verzichten. Vielleicht kommt er ja heute Abend zurück... Eigentlich konnte sie im Moment auf jeden anderen Menschen verzichten. Sie hatte mal wieder jemandem vertraut und es war schief gegangen. Als ob du das nicht gewußt hättest. So lange sie allein unterwegs war, hatte sie solche Probleme nicht. Eigentlich hatte der ganze Ärger doch schon in der Kaiserstadt angefangen. Nein, das war definitiv das letzte Mal für eine lange, lange Zeit gewesen, dass sie sich auf andere eingelassen hatte. Ich brauch diesen Schlüssel., dachte sie, als sie den Priester wieder im Blickfeld hatte. Sie war keine Taschendiebin, sie konnte sich nicht einmal unauffällig an jemanden anschleichen. Jedenfalls nicht so nahe, das brauchte sie erst gar nicht versuchen. Sie hatte auch keine Ahnung, wie es hier um die Diebesgilde stand, aber da hatte sie schon wenigstens einen Anhaltspunkt. Vielleicht konnte ihr dort jemand helfen, zumindest an den Schlüssel zu kommen oder in die Gruft einzubrechen. Sie würde die Bettler vorsichtig danach fragen müssen, zum Glück kannte sie ein paar Namen aus dem Hafenviertel der Kaiserstadt.
Sie saß eine ganze Weile in der Kirche, während ihr alles mögliche durch den Kopf ging, auch wenn sie versuchte den Gedanken an Milan zu vermeiden. Hätte sie erst einmal die Leiche, wäre der Rest einfach. Sie hatte zwar schon länger keine Leiche mehr beschworen, aber das Ritual würde sie in ihrem Leben nie verlernen. Aber das war im Prinzip sowieso nur Wunschdenken im Moment. Als sie sah dass durch die hohen Fenster der Kirche langsam weniger Licht fiel, und sie zu der Kälte auch noch Hunger bekam, verlies sie die Kapelle und wollte zur Taverne gehen. Es war Abend und das letzte Licht der Sonne verschwand gerade. Als ihr Blick auf das Tor fiel, ging sie schon darauf zu und auf der anderen Seite zu den Stallungen. Milans Pferd war immer noch nicht hier. Das traf sie härter als sie erwartet hatte, hatte sie anscheinend doch noch gehofft, dass er gegen Abend wieder nach Bruma kommen würde. Tja, du warst eben dumm, Meryann. Sie ging in die Taverne und bestellte etwas zu Essen, obwohl ihr eigentlich der Appetit komplett vergangen war. Inzwischen saß wieder die Saufrunde am länglichen Tisch neben der Tür, allerdings sagte niemand etwas zu Meryann, was wohl ihrem abweisenden Gesichtsausdruck zuzuschreiben war. sie hätte es ihnen im Moment auch wirklich nicht geraten. Nach dem Essen ging sie wieder in die Kapelle - der Kaiserliche war weg, dafür stand jetzt eine Argonierin in einfacher Robe vor dem Altar. Meryann setzte sich wieder auf die Bank und wartete. Als die Frau gegen Mitternacht immer noch da stand, dämmerte ihr langsam, dass die Kapelle wohl niemals wirklich leer sein würde. Halb erfroren ging sie in ihr Zimmer in der Taverne und versuchte zu Schlafen.

Am nächsten Morgen erwachte sie, immer noch Müde, als es langsam Hell wurde. An diesem Tag würde sie nach Mitgliedern der Diebesgilde suchen, auch wenn ihr Plan eigentlich schon nicht durchführbar war. Welcher Plan?? Bis jetzt war sie nur so weit, die Tür zur Gruft aufzubekommen. Sie verließ das Zimmer, zahlte unten beim Wirt gleich für die nächste Nacht und ging durch Bruma auf der Suche nach einem Bettler. Bald sah sie einen, und nachdem ein paar Septime den Besitzer gewechselt hatten und sie die richtigen Namen genannt hatte, wurde sie an Ongar den Überdrüssigen verwiesen, der örtliche Hehler. Allerdings hatte er gerade mit seiner jährlichen Grippe zu kämpfen, aber davon lies Meryann sich nicht aufhalten. Vielleicht konnte sie sich ein paar Septime verdienen. Dass war zwar nicht der Fall, aber aus Dankbarkeit dass sie ihn von seiner Grippe geheilt hatte, versprach er, ein Treffen mit einem Waldelf zu organisieren, der sich zur Zeit in Bruma aufhielt und sein Glück als Taschendieb versuchte, bevor er wieder weiterzog. Sie erfuhr nicht, wo er sich aufhielt oder wie er hieß, aber Ongar meinte, sie müsste sich nur an ihn wenden, wenn sie ihn brauchte, er würde ihn dann schon finden. Der Priester bot eh ein lohnendes Opfer, bei all dem Schmuck. sie solle nur nicht so lange warten, da er sich wohl nur noch eine Woche hier aufhalten würde, wenn nichts dazwischen kam. Inzwischen war es Nachmittag und ihr fiel nicht wirklich ein, was sie noch tun sollte. Mit Milan hatte sie langsam entgültig abgeschlossen, er würde nicht wieder hier auftauchen. Sie würde noch versuchen, an die Leiche zu kommen, aber in spätestens vier oder fünf Tagen wieder abreißen, und zwar allein. In Richtung Kaiserstadt, oder vielleicht auch Chorrol. Es zog sie immer nur nach Chorrol, wenn sie melancholisch wurde, aber dort war es wenigstens wärmer als hier. Die Leiche lag ausserdem seit ein paar Jahren hier, sie würde auch noch ein paar länger liegen. Sie hätte gern auf dem Schloss nachgefragt, es musste ein Register geben, in dem die Einwohner von Bruma registriert waren. Aber wenn sich jetzt jemand nach dem Toten erkundigte, und er dann verschwand, konnte sie sich hier lange nicht mehr sehen lassen. wenn man ihre Beschreibung dann nicht sogar den Legionspatrouillen mitgab. Nachdem sie auch keine große Lust hatte, auf Arranges zu treffen, ging sie noch vor den Toren eine Runde spazieren, bis sie sich nachdem sie etwas gegessen hatte, wieder hinlegte.

Am nächsten Tag sprach sie Ongar vormittags auf den Waldelf an, allerdings schien dieser heute keine Zeit zu haben, und sie vereinbarten ein Treffen für den nächsten Vormittag. Sie hatte Ongar erzählt, was sie brauchte, und angeblich würde sie Morgen schon direkt den Schlüssel abholen können. so hatte sie den ganzen restlichen Tag nichts zu tun, und auch immer noch keine Idee, wie sie vorgehen sollte, wenn sie den Schlüssel hatte. Um sich abzulenken ging sie wieder vor die Stadttore und streifte in der näheren Umgebung Brumas etwas durch das Gelände. Sie zupfte die Blätter des Mutterkrauts ab und fand sogar ein paar Lavendelpflanzen hier oben, und überlegte kurz, dass ganze an die Magiergilde zu verkaufen. Dass sich das gelohnt hätte, dazu hätte sie etwas engagierter zupfen müssen, und dazu hatte sie jetzt wiederum keine Geduld. Sie war immer noch verletzt und wütend auf sich selbst, dass sie auf Milan hereingefallen war. Als es dunkel wurde ging sie zurück in die Taverne, aß etwas und schlief.

Am nächsten Vormittag ging sie wieder zu Ongar, der ihr tatsächlich den Schlüssel zur Gruft überreichte. Etwas wehmütig sah sie auf den Schlüssel in ihrer Hand, so nah war sie drann und hatte trotzdem keine Chance, die Leiche aus der Gruft zu bekommen. Sie bedankte sich bei Ongar und versprach, vorbeizukommen, wenn sie wieder einmal in Bruma war. Sie begab sich wieder in die Kapelle, ihre Sachen hatte sie wieder im Zimmer gelassen, und beobachtete die Besucher, in der Hoffnung doch noch auf eine Idee zu kommen. Am Nachmittag verließ sie die Kapelle schließlich, sie brauchte sich nicht länger etwas vormachen. Es würde keine Möglichkeit geben, und sie entschied sich schweren Herzens, noch heute abzureißen. Dadurch würde sie zwar Nachts unterwegs sein, aber das störte sie nicht. Es war einfach sinnlos, hier weiter auf etwas zu warten, was nie passieren würde. Wobei sie das auf beides bezog, Milans Rückkehr an die ein Teil von ihr immer noch festhielt, auch wenn sie sich dafür noch gleich viel dämlicher fand, wie auch die Gelegenheit, an die Leiche zu kommen. Als sie den Kopf hob wie sie die Kapelle verlassen hatte fiel ihr Blick auf das Stadtor, durch das gerade ein großer Mann mit längeren Haaren trat. Sie erkannte sofort, wer es war. Wie versteinert blieb sie stehen und starrte zu ihm, als wäre er ein Gespenst. Er schien sie noch nicht bemerkt zu haben, sie trug auch noch immer die Kapuze. Dann sah sie auch den Berglöwen, der Milan zu folgen schien. Es waren gerade nicht viele Menschen auf dem Platz, es mußte bald Essenszeit sein, aber die wenigen drehten sich jetzt ebenfalls nach der Raubkatze um.

weuze
09.09.2010, 22:31
Arranges schreckte aus seinem Halbschlaf hoch, als ein Gast das Hotel betrat. Es war eine Wache. Sie schob die Tür hinter sich ins Schloss, schenkte Arranges einen kurzen Blick und ging dann direkt zu dem Wirt hinüber. Die beiden redeten etwas, das Arranges nicht genau verstehen konnte, es ging aber wohl um einen Gesuchten. Die Vermutung des Kaiserlichen wurde bestätigt, als die Wache ein etwas größeres Pergament hervorzog und es vor dem Wirt ausrollte. Format und Beschaffenheit wiesen eindeutig auf einen Steckbrief hin. Arranges wartete noch, bis der Soldat sich wieder seinem Dienst widmete. Der Wirt warf noch einen kurzen Blick auf das Papier, sah zu Arranges und drehte sich dann wieder um, um weiter in den Regalen an der Wand zu hantieren. Der Kaiserliche leerte seinen Becher und trug ihn dann zur Bar. 'Ich nehme das Zimmer für noch eine Nacht...' Meinte er und stellte das Gefäß ab, ließ die Septime für Wasser und Zimmer auf das Holz klimpern und verließ dann das Hotel.

Er wusste noch nichts davon, dass Milan über Nacht wohl verschwunden war, auch dass Meryann schon wach war, hatte er nicht mitbekommen. Es war ihm im Moment auch eigentlich egal, er war auf dem Weg zum Schloss um nochmal mit der Gräfin zu sprechen. Mit den eigenen Gedanken beschäftigt, schlenderte er durch die Gassen. Als er vor sich das Schild des Schmieds auftauchen sah, blieb er einen Moment stehen. Hmm... Er zog sein Schwert zur Hälfte aus der Lederscheide und beäugte es einen Moment kritisch. Silber hatte den Nachteil, dass es auch bei geringer Nutzung recht schnell schartig wurde, dafür gab es aber auch kein anderes Material, das ähnlich tödlich für Untote und Dämonen aller Art war. Er schob die Waffe wieder ein und betrat das Haus. Er gab das Schwert zur Reparatur dem Schmied, einem Nord seines Zeichens. Er könne es am Mittag wieder abholen. Dann machte sich der Nekromant wieder auf zum Schloss. Als er vor der massigen Eingangstür ankam, verstellte ihm die Wache dort den Weg. 'Lady Carvain wünscht heute keine Besucher und gewährt auch keine Audienz!' Meinte er mit fester Stimme. Dann eben nicht... 'Dann will ich sie mal nicht stören...' Sagte Arranges und machte auf dem Absatz kehrt. Er ging wieder in die Stadt hinunter. In der Unterkunft angekommen, stellte er fest, dass der Schankraum trotz fortgeschrittener Stunde leer war. Auch der Wirt war nirgends zu sehen und von Milan oder Meryann war weit und breit keine Spur. Auch gut, so habe ich etwas Ruhe... Der Nekromant begab sich nach unten und öffnete die Tür zu seinem Zimmer. Er trat ein und sah schon den Schatten hinter sich. Verdammt nochmal, warum jetzt und hier?! Er wusste genau, wer hinter ihm stand. Er ging ganz in das Zimmer und setzte sich auf die Bettkante. Der Hüne in schwarz kam hinter dem Kaiserlichen her, griff nach dem Stuhl, stellte ihn dem Bett gegenüber und setzte sich ebenfalls. Mit einem lockeren Wink der riesigen Hand, ließ er die Tür sanft ins Schloss schwingen. Dann starrten sich beide erstmal nur an in dem dämmrigen Licht. 'Ihr wisst, dass es euch untersagt ist, in meine Privatsphäre zu treten.' Sagte Arranges. 'Und die Ausnahmen dazu sind Fälle wie dieser.' Gab der andere zurück. 'Dann würde ich euch doch bitten, mir die Ausnahme etwas näher zu erleutern.'
'Gewiss... ich soll euch ein paar Dinge ausrichten, die ihr euch durch den Kopf gehen lassen sollt... Es geht einmal um die Sache, dass ihr in den letzten Wochen etwas sehr nachlässig geworden seid. Erst das Masacker in dem Kloster, dann eine große Suchaktion der Legion, welche auf euch ausgerichtet war und jetzt seid ihr mit zwei Begleitern unterwegs. Es gibt da einige ungeklärte Fragen und die Wissbegierigen haben keine Lust auf weitere Vertröstungen... Der Meister versucht euch noch zu schirmen, aber der Druck der Gathering wächst...'
'Ich werde bald aufbrechen, ich bin ja immerhin in die richtige Richtung gereist, sagt ihm, dass er bald Besuch von mir erwarten darf!'
'Ich werde es ausrichten, aber lasst euch kein drittes Mal von mir in dieser Sache aufsuchen... Ihr wisst, was dies bedeuten könnte, denkt an euren langjährigen Studienkollegen... die Vier mögen seine Seele in den Wassern Oblivions reinwaschen...'
So werde ich nicht enden, auch nicht, wenn du mich nochmal besuchen musst und entschieden wurde, meinen Ungehorsam aus der Welt zu tilgen... Das Bild, welches Arranges bei den letzten Worten seines Gesprächspartners durch den Kopf huschte, würde er Zeit seines Lebens nicht vergessen. Eine widerlichere Hinrichtung hatte er davor und danach nicht mehr erlebt. 'Was war die andere Sache?'
'Achja... der Meister wird langsam aber sicher alt und sucht einen Nachfolger... er braucht eure Meinung... das wäre dann der zweite Grund, warum er einen Besuch eurerseits in sehr naher Zukunft mal wieder zu schätzen wissen würde...'
'Hier gilt ebenfalls: Ich werde mich schon bald auf den Weg machen.'
'Nun gut, früher sagte man immer, ihr seid intelligent genug um zu wissen, was ihr tut... dasselbe sagt man auch heute noch... ich bin mir dessen sicher und hoffe dass mein nächstes Gespräch mit euch nicht das letzte sein wird...' Damit verschwand der Riese wieder so schnell und lautlos, wie er gekommen war.

Arranges war die nächsten drei Tage damit beschäftigt, sein Gedächtnis aufzufrischen. Das Zimmer glich schon bald der Kammer eines jungen Novizen bei der Magiergilde. Überall lagen Zettel und Notizen herum, mehrere Federkiele und Tintenfässchen waren auf dem Tisch zu finden und einige kleinere Bücher lagen umher. Neben diesen Tätigkeiten hatte er auch wahrgenommen, dass Milan wohl irgendwie verschwunden war, denn Meryann lief die ganze Zeit allein in der Stadt herm. Ihm fiel auf, dass sie völlig rastlos war, aber so wirklich erklären konnte er es sich nicht, lediglich vermuten. Er beschloss sie einfach nicht anzusprechen, aber ein wenig im Auge zu behalten. Erstens hatte sie immer noch diesen Seelenstein, an welchem er nicht uninteressiert war, aber andererseits war er schon am dritten Tag etwas besorgt um sie.

Am vierten Tag wollte er seinem Pferd etwas Bewegung verschaffen, stand es doch jetzt seit mehr als vier Tagen in den Ställen herum und außerdem brauchte er mal etwas anderes um sich, als die Zimmerwände, die immer gleichen Gäste im Schankraum und wenn er nach draussen ging, sah er nur die grauen Stadtmauern und den braunen Ton der Häußer, welcher mit dem Weiß des Schnees teilweise verschwamm.

Er trat ins Freie und war gerade auf dem Weg zum Osttor, als er Meryann mitten auf dem Platz vor der Kapelle stehen sah. Nanu, was hat sie denn jetzt? Ist sie vor lauter Sorge oder was auch immer, versteinert?! Er kam langsam näher und versuchte zu erspähen, wo die Quelle für ihr Verhalten war. Nach einigen Schritten sah auch er Milan mit dem Puma, wie er gerade zu ihnen heraufkam. Arranges stellte sich mit einem guten Schritt Abstand neben Meryann und blickte dem Rothwardonen schweigend entgegen. Eigentlich hätte er für dieses skurrile Bild den passenden Kommentar auf der Zunge gehabt, aber den verkniff er sich an der Stelle.

Van Tommels
10.09.2010, 21:45
Milan sah sich noch mehr als sonst der Aufmerksamkeit der umstehenden Leute ausgesetzt, aber mittlerweile hatte er darin Übung und ignorierte es gekonnt. Tatsächlich hatte er gerade ganz andere Sachen im Kopf, sodass er nicht danach schaute, ob er jemanden hier auf dem Platz kannte. Zum Einen erstaunte ihn der Puma, welcher auf die Menschen so gut wie gar nicht reagierte und brav neben ihm her trottete; zum Anderen dachte er jetzt gerade an Meryann. Er hatte ihr nicht gesagt, dass er länger Bruma fernblieb. Wie auch. Wer weiß, vielleicht war sie mit Arranges schon weitergereist? So mir nichts dir nichts bekam man eine Leiche schließlich nicht aus der Kapelle. Die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden Nekromanten auf einen Friedhof einer anderen Stadt ausweichen würden um so leichter an eine Leiche zu kommen, Verwandter hin oder her, war relativ hoch. Desweiteren dachte Milan über die Bemerkung des Wächters am Tor nach. Ein Zertifikat für einen zahmen Berglöwen war mit Sicherheit nicht sehr billig, zumindest war es für Milan nicht ohne Weiteres bezahlbar. Und auf diesen Akaviri-Kram, den Arranges angedeutet hatte, war Milan nicht besonders scharf. Allerdings war mit dem Auftrag ein Zertifikat wohl im Rahmen des Möglichen. Ich sollte das nicht so sehr vor mir herschieben, aber zunächst schau ich mal nach Meryann. Er tätschelte die Flanke des Berglöwen beim Laufen, als er zwischen den einzelnen Personen auf dem Platz hindurchging, die Treppe hinauflief und die Herberge "Jerall Ausblick" betrat.
Drinnen war der Gastraum leer, und der Rothwardon schritt auf den Tresen zu. Der Nord hinter der Theke war beschäftigt, die Flaschen in das Regal einzuordnen; als er Milan näherkommen hörte, drehte er sich um und erblickte den Berglöwen. "Bei den Neun!", rief er, taumelte zurück und stieß gegen das Regal, sodass die Flaschen klirrten. Der Rothwardon schmunzelte. "Seid beruhigt, er tut euch nichts.". Im Stillen hoffte Milan, dass er mit seiner Behauptung richtig lag, so ganz geheuer war ihm das Verhalten des Pumas noch immer nicht. Am Tresen angelangt, ließ sich der Berglöwe nieder und schaute sich aufmerksam um. Der Nord hinter der Theke war immer noch verschreckt, zwang sich aber Milan fragend anzusehen. "Ich bin vor einigen Tagen mit einer Begleitung hiergekommen, vielleicht erinnert ihr euch. Ich wollte euch fragen, ob sie immer noch hier wohnt...". Der Mann überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf. "Nein, tut mir leid, sie ist vor 3 Tagen hier von dannen gezogen. Keine Ahnung, wohin.". Der Jäger nickte bedächtig und bedankte sich. Das dachte ich mir, warum auch sollte sie warten? Naja, vielleicht sehe ich sie noch wieder. Damit drehte er sich auf dem Absatz um und verließ die Herberge wieder, gefolgt von dem Puma und dem ängstlichen Blick des Nords.
Draußen sah sich Milan einer kleinen Ansammlung von drei Personen gegenüber, die wohl durch das Fenster der Herberge ihm nachspioniert hatten. Es handelte sich dabei um Kinder, die mit ängstlicher Miene den Puma musterten. Dieser erwiderte den Blick neugierig, aber sein Interesse schien schnell zu verlöschen. Dann eben gleich zur Gräfin, was anderes habe ich nicht vor, und damit wandte sich der Rothwardon Richtung Schloss.

Milan schien sie nicht bemerkt zu haben, denn er ging an ihr vorbei und verschwand in der Herberge. Das Arranges neben sie getreten war, bemerkte sie jetzt auch, er hielt sich also doch noch in Bruma auf. Sie stand immer noch da und sah auf die Herberge, in der Milan eben verschwunden war, mitsamt dem Berglöwen. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte, und vor allem nicht, wie er den Berglöwen dazu gebracht hatte, ihm zu folgen. Ihr kam kurz der Gedanke, dass sie Dinge doch etwas anders liegen könnten als sie dachte, aber sie schob den Gedanken gleich wieder zur Seite. Er hatte sie vier Tage in Bruma sitzen lassen, er konnte eh nicht davon ausgehen, dass sie gewartet hatte. Hast du aber. Nein, das hatte andere Gründe gehabt. Sie würde ihm jetzt jedenfalls nicht hinterherlaufen. Da verließ er die Taverne und ging den Weg hoch zum Schloss. Kaum sah sie das, ging sie auch schon über den Platz, ohne auf Arranges zu achten ob er ihr folgte. Mit einigem Abstand folgte sie Milan die Treppen nach oben.

Arranges sah das Schauspiel verwirrt mit an. Der Bestienjäger ging an ihnen vorbei, verschwand kurz in der Taverne, kam wenige Augenblicke später wieder heraus und ging dann zum Schloss hinauf. Einen Lidschlag dauerte es, dann folgte Meryann ihm auch schon. Der Kaiserliche blieb auf dem Platz stehen. Was wird das eigentlich? So langsam aber sicher zweifle ich am Verstand... und zwar von beiden... Damit setzte er sich ebenfalls in Bewegung. Hielt aber vor dem inneren Ring, welcher den Hof vor dem Schloss umgab, inne und setzte sich auf die kniehohe Brüstung am Rand der obersten Terrasse und wartete.

Milan sah sich noch ein paarmal mit ängstlichen oder erstaunten Blicken konfrontiert, aber dennoch bewegte er sich schnurstraks auf das Schloss zu. Als er in den Innenhof trat, zuckte die Wache an der Tür merklich mit der Hand zum Griff der Waffe, zog sie aber noch nicht. Fragend blickte er auf den Berglöwen, machte aber keine Anstalten, Milan eintreten zu lassen. "Ich bitte um eine Audienz bei der Gräfin...", begann Milan den Wächter anzusprechen. "Aber nicht damit...", meinte der Mann sofort barsch und deutete auf den Berglöwen, welcher ihn aufmerksam anblickte. "Nun, er ist der Grund warum ich um die Audienz bitte. Ich ersuche die Gräfin darum, mir eine Erlaubnis zum Führen des Tieres auszustellen.". Der Wächter schien zu überlegen. "Da hatten wir lange niemanden mehr...nun gut. Wartet drinnen im Vorraum, man wird euch rufen lassen", und der Mann gab den Weg frei. Milan betrat mit dem Puma das Schloss und stand etwas ratlos in dem mit Teppichen ausgelegten Raum. Hier stand eine weitere Wache, der er sein Anliegen erneut schilderte. Sie nickte und zog von dannen, wahrscheinlich um der Gräfin Bescheid zu sagen. Das wird wohl dauern..., dachte sich Milan, ging in die Hocke und blickte dem Berglöwen in die Augen, während er ihn abwesend streichelte.

Meryann sah, wie Milan nach einem kurzen Gespräch mit der Wache im Schloss verschwand, mit dem Berglöwen. Sie wartete einen Augenblick, dann folgte sie ihm. In die Halle wurde sie ohne Nachfragen eingelassen, dass stand prinzipiell jedem Bürger Cyrodiils offen. Drinnen war Milan neben dem Puma in die Hocke gegangen und streichelte ihm das Fell. Meryann nahm die Kapuze ihres Mantels vom Kopf, ging langsam auf die beiden zu, blieb etwa zwei Meter vor ihnen stehen und sah Milan schweigend an. Eigentlich wollte sie ihm ja gar nicht folgen, es erstaunte sie nur, dass er sich wieder nach Bruma traute.

Der Wächter kam schneller zurück als erwartet, der Thron aber war immer noch leer, stellte Milan aus der Ferne fest. Der Mann sprach Milan an. "Sie hat jetzt Zeit für euch, folgt mir bitte.". Da Meryann im Rücken von Milan stand, bemerkte er sie nicht da er vollkommen darauf konzentriert war was er wohl der Gräfin sagen würde, auch der Wächter schien sie zu ignorieren. Sie gingen in den Thronsaal, und der Mann wies auf den linken, kleinen Torbogen in der Wand. "Geht dort hindurch, sie erwartet euch.". Milan nickte und ging mit dem Puma an seiner Seite in den hinteren Teil des Schlosses.
Der Wächter unterdessen kehrte in den Thronsaal zurück und wandte sich jetzt an Meryann. Er sagte nichts, sondern schaute nur kühl und abwartend drein, was wohl der Wunsch der Bretonin sein würde.
Milan sah sich nun der Gräfin gegenüber. Sie trug ein blaues Kleid aus teuer aussehendem Stoff und hatte die Haare straff nach hinten zusammengebunden. Zusammen mit dem strengen, abschätzenden Blick, mit dem sie den Rothardonen und den Puma belegte verlieh ihr dieses Aussehen eine sehr autoritäre Note. Einen Moment lang herrschte Schweigen; dann deutete Milan eine Verbeugung an. "Seid gegrüßt, Grafin von Bruma. Ich ersuche euch um ein Zertifikat, welches mich dazu berechtigt, dieses edle Tier an meiner Seite zu legalisieren.". Der Rothwardon bemerkte den Blick der Gräfin, war aber verwirrt; sie hatte den Berglöwen nur den Bruchteil einer Sekunde gemustert, dafür betrachtete sie den Bestienjäger selbst ungewöhnlich lang. "Nun gut...", begann sie, "...ihr könnt euch sicherlich denken, dass ich mit diesen Dokumenten nicht um mich werfe. Ein gewisses Entgelt müsst ihr schon leisten.". Sie machte eine bedeutungsvolle Pause. "1.000 Septime.". Milan sog scharf die Luft ein. Er hatte sich gedacht, dass es teuer wurde, aber damit hatte er nicht gerechnet. Die Gräfin quittierte diese Geste mit einem Schmunzeln. "Das dachte ich mir; darum habe ich noch ein anderes Angebot. Ich bin eine sehr leidenschaftliche Sammlerin von akavirischen Artefakten; wenn ihr mir einige von diesen beschaffen könntet, wäre die Schuld auch beglichen. Ich habe Aufzeichnungen von Ruinen in Morrowind, aber auch in Hochfels soll es einige geben.". Milan schaute etwas skeptisch drein. Hochfels? Morrowind? Sollte er etwa an's Ende der Welt reisen für dieses Tier? Diese Frau beliebte wohl zu spaßen, sie musste doch wissen, dass hier Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis standen. Milan schaute etwas ratlos drein und strich über den Kopf des Puma, welcher ihn gerade fragend ansah. "Werte Gräfin, bei allem Respekt, aber diese Möglichkeit muss euch doch selbst sehr absurd erscheinen...". Die Frau lehnte sich zurück und musterte Milan abermals, dabei zeigte sich ein kühles Lächeln auf ihren schmalen Lippen. "Nun, es gäbe sicherlich noch andere Möglichkeiten, wie wir uns...einigen könnten...", und dabei sah sie Milan mit einem Blick an, der mehr als tausend Worte sprach. Das meint sie nicht ernst. Milan stockte der Atem, er hoffte auf eine Auflösung dieses, in seinen Augen, Missverständnisses. Aber das Gegenteil war der Fall, die Gräfin lächelte ihn vielsagend an. "Damit könntet ihr das Dokument ohne Umstände erhalten...". Das kann nur ein Scherz sein, dachte sich der Rothwardon und trat etwas verlegen auf der Stelle. "Mit Verlaub, Gräfin, aber das halte ich doch für eine etwas ungewöhnliche Lösung zur Begleichen der Schuld...". Der Jäger schien dabei etwas zu ungläubig geklungen zu haben, denn abrupt stand die Frau von ihrem Stuhl auf und funkelte ihn an. "Was erlaubt ihr euch? Ihr zweifelt an meinen Worten? Ich habe euch gesagt, wie die Möglichkeiten aussehen; entscheidet euch oder zieht von dannen! Allein das Angebot sollte eine Ehre für euch sein!". Sie hatte in einem bedrohlich leisen Tonfall besprochen, nun setzte sie sich wieder und fuhr in einem betont ruhigen Ton fort. "Ihr kennt die Alternativen zu den 1.000 Septimen...wählt weise und teilt mir eure Wahl im Laufe des Tages mit.". Damit entließ sie Milan, welcher sich nur zu gern entfernte, dabei aber immer noch den bohrenden Blick der Gräfin auf seinen Rücken spürte.
Wieder in der Halle erblickte er plötzlich Meryann. Ich komme hier von einer Verlegenheit in die Andere, dachte er, gerade noch dabei, ernsthaft über das zweifelhafte Angebot der Gräfin nachzudenken. Wenigstens ist sie doch nicht abgereist, wie ich befürchtet habe. Milan hielt vor Meryann inne, der Puma legte sich auf den weichen Teppich. "Ach, Hallo, Meryann...ich dachte schon, dass ich dich verpasst habe...", meinte er freundlich Richtung der Bretonin, griff nach ihrer Hand und schickte sich an, ihr einen Kuss auf die Wange zu geben.

Kaum war sie zu Milan getreten, wurde er von einer Wache angesprochen und ging gleich darauf in den hinteren Teil der Halle, ohne sich zu ihr zu drehen. Sie stand etwas verloren in der Halle, als sie die Wache, die eben noch Milan etwas ausgerichtet hatte, kühl ansah als würde sie auf etwas warten. Schau nicht so dämlich, ich kann hier stehen so lange ich will., dachte sie sich, rang sich dann aber doch eine Antwort ab, nachdem die Wache sie immer noch musterte: "Ich warte auf den Herren.", wobei sie in die Richtung deutete, in die Milan verschwunden war. Es dauerte nicht lange bis er wiederkam, wobei sein Gesicht einen etwas verwirrten Ausdruck zeigte, bis er sie erkannte. "Das dachte ich von dir ebenfalls.", sagte sie leicht reserviert, zog Milan die Hand weg und ging einen Schritt zurück. Langsam kam ihr das ganze zwar schon seltsam vor, aber sie wollte erst eine Erklärung von ihm um sich sicher sein zu können. Abwartend sah sie zuerst Milan an, dann den Puma der auf dem Teppich lag und dann wieder zu Milan.

Der Rothwardon griff ins Leere und ließ daraufhin einen noch verwirrteren Gesichtsausdruck sehen. Was ist denn heute schon wieder los? Was meint sie damit? Dann fiel ihm auf, dass Meryann wohl dachte, er sei abgereist, und auch dass sie auf den Puma schaute. Langsam wurde das Bild klarer. Achso.... "Lass mich erklären. Ich bin in der tat mein Schwert holen gegangen, dann aber dachte ich an mein Versprechen, dir beim...Suchen zu helfen.". Er sprach die Höhle absichtlich nicht aus, hier waren Wachen anwesend. "Ich wurde schließlich auch fündig. Allerdings 'fand' mich auch mein neuer Begleiter hier. Bevor du fragst, ja, es ist derselbe. Aus unerfindlichen Gründen scheint er mir zu folgen und meine Befehle auszuführen. Das Problem ist, dass ich nicht so ganz ohne Probleme hier nach Bruma hineingekommen bin. Darum habe ich die Gräfin gerade nach einem Dokument gefragt, welches mich zum Führen von ihm berechtigt. Das allerdings hat einen recht hohen Preis...". Was genau es kostete, ob nun Geld oder Dienstleisung, verschwieg er und wies stattdessen zur Tür.

Schweigend hatte sie sich seine Antwort angehört und ging auf seinen Wink hin zur Tür. Das änderte natürlich wieder alles, hatte sie doch eben noch vorgehabt, abzureisen. Verstohlen musterte sie Milan. war das nur eine Ausrede? Wer wusste was er in den vier Tagen noch getan hatte, allerdings war der Puma der ihnen jetzt aus dem Schloss folgte ja Beweis genug. Draußen angekommen sah sie sich nach Arranges um. Moment, hat er wirklich gesagt, er hat eine Höhle gefunden? Das kam ihr erst jetzt zu Bewusstsein, war sie vorher einfach zu verwirrt gewesen, als Milan auf einmal wieder in Bruma auftauchte und anscheinend alles ganz anders lag, als sie es vermutet hatte. "Ich habe ein Zimmer in der… billigen Taverne", sagte sie noch zu Milan. "Dort können wir reden.".

Als die beiden endlich aus dem Schloss kamen, erhob sich der Kaiserliche. Er folgte ihnen in die Taverne unten am Tor, wo Meryann sie mehr oder weniger hinführte und wo sie anscheinend auch die letzten Tage gewohnt hatte. In der Taverne angekommen musste Milan dem Nord und den anderen Gästen, welche direkt etwas erschrocken und verwirrt dreinblickten, erklären, dass die Wildkatze nichts tun würde. Nach einigen weiteren misstrauischen Blicken, widmeten sich die Gäste wieder ihren Gesprächen. Die beiden Nekromanten und der Bestienjäger standen etwas verloren in dem Schankraum. Ein wohl ungeeigneter Platz um zu reden... Dasselbe dachte wohl auch die Bretonin und im Grunde auch der Rothwardon. Obwohl Arranges nicht wusste, was Milan zu erzählen hatte, konnte er sich denken, dass es absolut ungeeignet für die Öffentlichkeit war. Sie begaben sich in Meryanns Zimmer.

Dort angekommen hockte sich Milan in eine Ecke, neben ihm ließ sich der Puma nieder, und er blickte in die Runde. Der Berglöwe schaute ihn kurz an, danach betrachtete er mürrisch Meryann und Arranges. "Nun, ich fang mal an. Wie unschwer zu erkennen habe ich jemanden in der Wildnis gefunden, als ich eine Höhle suchte. Bin schließlich auch fündig geworden, sie liegt etwas weit ab jeglicher Zivilisation, aber genau so sollte sie ja sein. Ich weiß nicht, inwiefern ihr noch Ausrüstung benötigt, die müsstet ihr mitbringen. Zurzeit habe ich jedoch ein ganz anderes Problem. Mein Begleiter hier", und er nickte zu dem Berglöwen, welcher mittlerweile Arranges ausdruckslos fixiert hatte, "benötigt eine Art Zertifikat, dass mich sozusagen als Halter auszeichnet, und damit ich in die Städte hineinkomme ohne dass ich wieder jemanden bestechen muss. Dieser Wisch kostet 1.000 Septime, eine Rundreise in eine Akaviri-Ruine in Hochfels oder Morrowind, oder...". Milan schwieg plötzlich, was sollte er jetzt sagen? Er beschloss, einfach weiter zu reden. "...wie dem auch sei, ich weiß nicht, wie ich das bewerkstelligen soll. Die Gräfin will eine Entscheidung bis heut Abend. Aber das ist meine Sache. Wie ist es beu euch gelaufen?", und er blickte von Meryann zu Arranges. Der Puma hatte immer noch Arranges in die wachsamen Augen gefasst.

Meryann hatte Milan zugehört und war kurz gestutzt, als er einfach weitersprach, obwohl es noch einen dritten Weg zu geben schien. "Nicht so gut. Ich habe zwar den Schlüssel zur Gruft inzwischen, allerdings ist die Kapelle nie leer, es gibt schon keine Möglichkeit, die Leiche unbemerkt aus der Gruft zu bringen, geschweige denn aus der Stadt." Sie sah Milan in die Augen und sagte noch lächelnd: "Danke dass du nach einer Höhle gesucht hast" Sie wußte immer noch nicht ob sie ihm glauben sollte, dass er die letzten Tage wirklich allein in der Wildnis verbracht hatte. Dann sah sie zu Arranges, was dieser getrieben hatte, wußte sie ebenfalls nicht.

Arranges hörte Milan zu und setzte anschließend einen ehrlich verwirrten Blick auf. 'Äh... ihr habt nach einer Höhle gesucht? Interessant... Mir erschließt sich jetzt nicht so ganz der Grund warum, aber vielleicht könnte man es mir näher erläutern?' Sie will das wirklich durchziehen? 'Nun gut, ich kann mir zumindest im Ansatz eure Absichten erklären, aber da fehlt vermutlich ein wenig Hintergrund oder?' Ich bin ja mal gespannt, wie sie sich gedacht haben, die Leiche dort heraus zu bekommen... In Arranges keimten schon erste Ideen, aber zuerst wollte er wissen, was genau die beiden überhaupt vorhatten. Dass der Berglöwe ihn schon die ganze Zeit mit den Augen verfolgte, ignorierte der Nekromant gekonnt. Dass Tiere etwas seltsam auf ihn reagierten, war ihm bewusst, Pferde taten das manchmal auch, sie spürten wohl das Los des Totenbeschwörers an ihm.

Der Puma zuckte mit den Ohren, als Arranges zu sprechen begann und ließ ihn auch weiterhin nicht aus den Augen. Milan hingegen beschäftigte sich mit der Gesamtsituation. "Also gut, ich schätze, du willst das jetzt wirklich vollbringen und die Leiche deines Verwandten aus der Kapelle befördern. Gibt es Vorschläge, wie wir das fertigbringen könnten? Das Komplizierteste dürfte das Herausbringen sein, einen Heuwagen oder ähnliches besorgt man relativ schnell, und die Wachen hier sind nicht so aufmerksam als dass sie einen Riesenberg Heu durchsuchen würden. Wieviele Leute sind denn in der Kapelle? Vielleicht wäre dem schon mit Ablenken Genüge getan...". Milan blickte zu seinem Berglöwen und kraulte ihm hinter dem Ohr; dieser legte daraufhin den Kopf auf den Boden, aber die Augen richtete er imemr noch auf den Kaiserlichen.

"Ich möchte gern meinen Verwandten wiedererwecken, oder den, den ich dafür halte. Ich dachte ich habe keine Verwandten hier, und mein Nachname ist recht selten. Eventuell kann er mir etwas erählen...", sagte sie an Arranges gewandt, dann wieder zu beiden: "Am späten Abend bis Mitternacht habe ich nur eine Argonierin in der Kapelle gesehen. Das käme allerdings auf einen Versuch an, ich weiß nicht ob das jede Nacht so ist." Ihr fiel auf Anhieb nicht ein, wie sie die Priester am besten ablenken konnten, zu auffällig durfte es ja auch nicht sein. "Ausserdem brauche ich unbedingt noch ein paar Fackeln oder Kerzen, wenn wir wirklich an die Leiche kommen, sonst eigentlich nichts weiter." Es würde zwar vermutlich auch ohne gehen, aber das gehörte irgendwie dazu.

Arranges überlegte einen Moment, dann ergriff er das Wort: 'Nun, möglicherweise ließe sich der Priester und auch alle anderen Besucher am Tag ablenken... In den Grüften der Kapellen sind Geister kein seltener Anblick. Ich habe keine Ahnung, ob der Priester oder sonst jemand in der Lage ist, sich dieser lästigen Schemen zu erwehren, aber ein versuch ist es wert.' Er überlegte nochmal einen Moment, während er den Berglöwen mit einem forschenden Blick belegte. 'Wir könnten es ja so aussehen lassen, als würden die... oder der Geist von der Leiche eures Verwandten ausgehen, alles weitere wird sich der Priester vermutlich selbst zusammenreimen können... Ansonsten könnte ich nur noch Bestechung als Vorschlag nennen.' Sagte Arranges und grinste schief in die Runde.

Andromeda
12.09.2010, 01:56
Milan überlegte kurz, bevor er antwortete. "Die Idee ist gut. Der Priester wird uns diesen Auftrag gerne geben, da bin ich mir sicher, mehr als seinen Schmuck durch die Gegend zu tragen hat er nicht zu bieten. Allerdings hat dieser Plan eine entscheidende Schwachstelle. Selbst wenn wir den Leichnam so herausholen, wird man ihn uns kaum zur Verfügung stellen. In solchen Fällen, so ist es in Hammerfell, werden die Körper verbrannt und so entsorgt, um weiteren Spuk zu vermeiden. Uns wird man den Körper nicht mitgeben. Und bis zur Einäscherung werden sie woanders verwahrt, wenn sie nicht gleich vor der Kapelle verbrannt werden. Daran zu kommen würde dann noch komplizierter werden.". Milan beobachtete Meryann und Arranges, der Plan mit dem Geist versprach nicht gerade viel Erfolg, auch wenn er sehr einfallsreich war.

"Die Idee mit den Geistern ist aber nicht schlecht. Wir könnten auch einfach zwei in der Kirche beschwören, um Mitternacht. Allerdings müssten wir dann verhindern, dass die Argonierin oder wer immer anwesend ist schreiend aus der Kapelle läuft, aber mit irgendeiner Art von Zauber sollten wir sie schon hindern können, sie wird denken das war der Geist." Nachdem sie das ganze ausgesprochen hatte, kam es ihr selbst wenig erfolgsversprechend vor, aber es boten sich auch kaum andere Möglichkeiten. "Bei dem Wagen kann uns vielleicht die Diebesgilde behilflich sein, ich habe mit dem Hehler hier in Bruma Bekanntschaft gemacht." Bei diesem Satz sah sie wieder zu Milan, sie bewegten sich in keinster Weise mehr auf legalem Boden, und es würde nicht besser werden. Sie wunderte sich immer noch ein bisschen, dass er wirklich bei der ganzen Sache mitmachte.

'Hmm... da habt ihr Recht.' Stimmte Arranges den Bedenken Milans zu. 'Meryanns Ansatz ist auch nicht schlecht... wir könnten die Argonierin oder eben denjenigen, der die Kirche nachts... betreut, einfach für kurze Zeit ausschalten und dann angeben, dass es der Schemen war...' Das Vorhaben wackelte an allen Ecken und Enden, aber für eine Bestechung war schlichtweg und einfach kein Geld da. Zumindest nicht mit dem, was Arranges und vermutlich auch die anderen gerade in den Taschen hatten. 'An der Stelle bräuchten wir eben noch eine gute Ausrede dafür, warum wir zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren... vielleicht reicht es auch, wenn nur einer von uns da reingeht und das macht, dann ist es nicht so auffällig...' Merkte der Nekromant an.

"Eine Beschwörung von Geistern direkt in der Kapelle, um eventuell Anwesende zu erschrecken halte ich für blankes Glücksspiel. Selbst wenn wir die Eingänge versperren, wir können nicht genau wissen, ob nicht in dem Moment eine Wache draußen vorübergeht und die Schreie hört, dann ist ein ungesehenes Verlassen der Kapelle vollkommen unmöglich.". Milan schwieg kurz und fuhr dann fort. "Ich hätte folgendes vorgeschlagen: Einer von uns geht des Nachts in die Kapelle, du am besten, Meryann, und lenkt die Person ab, welche vielleicht gerade anwesend ist. Ich sah beim betreten der Kapelle, dass der Vorraum immer im Schatten liegt, ebenso die Brüstung. ihr, Arranges, wartet oben an der Brüstung mit einem Seil, während ich hinunterspringe und die Gruft betrete. Ich hol den Leichnam, ihr, Arranges, zieht ihn wieder zu euch hinauf, so müssen wir nicht über die Treppe. Und dann verschwinden wir, den Körper verstecken wir direkt in dem Wagen, welchen wir vorher neben der Kapelle etwas abseits stellen. So würde niemand Verdacht schöpfen über ungewöhnliche Geschehnisse. Jedoch: Alles würde von dir abhängen, Meryann. Wenn du nicht lange genug ablenken kannst, haben wir ein Problem.". Milan wusste selbst nicht, woher er diese Idee auf einmal hatte. Er erinnerte sich wage, so etwas in der Art schon einmal in einer Höhle gemacht zu haben, um sich von hinten an einen Riesenskorpion anzuschleichen. Aber warum er nicht den Drang verspürte, bei solchen kriminellen Handlungen auszusteigen, das wusste er nicht. Vielleicht hatte er Gelegenheit, in der Gruft aus anderen Gräbern noch ein wenig Umsatz zu machen. Dann aber stutzte er. Grabräuberei? Was ist mit dir los?

Milans Idee war noch die beste bis jetzt, auch wenn Meryann noch keine Vorstellung hatte, wie sie die anwesende Person in der Kapelle ablenken sollte, wenn sich überhaupt wirklich nur einer dort aufhielt. Was immer ihr gerade einfiel würde den gleichen Effekt haben, wie ein Geist den sie beschwor: Jeder würde sofort schreiend die Kapelle verlassen. "So könnten wir es versuchen.", sagte sie schließlich. "Ich werde morgen wegen dem Wagen nachfragen, es sei denn wir... finden selber einen. Zufällig." Immerhin hatte sie in Bravil auch schon ein Boot geklaut kürzlich, da kam es auf einen Wagen auch nicht mehr an. "Jetzt muss mir nur noch etwas einfallen, dass nur ablenkt und nicht abschreckt, sonst haben wir den gleichen Effekt wie bei den Geistern." Die Vorstellung, so etwas in einer Kirche zu beschwören hatte ihr gefallen, aber es war wirklich keine Option.

Die Idee von Milan war auch nicht schlecht. Somit hatte man genau einen Risikofaktor, nämlich den, dass Meryann zusehen musste, den anwesenden Geistlichen abzulenken und zwar so lange, dass er und Milan Zeit hatten, die Leiche aus der Gruft zu schaffen. Das zumindest sollte kein Problem sein, ein vertrocknetes Gerippe, das nur noch aus Haut, Haaren und Knochen bestand, nach oben zu ziehen, sollte nicht allzu schwer sein. Fragt sich nur noch, wie Meryann die Ablenkung bewerkstelligen will... Dann nickte Arranges nur zustimmend.

Morgen..., dachte Milan, und ihm kam das Ultimatum der Gräfin wieder in den Sinn. Bis zum heutigen Abend musste er sich entscheiden, und die einzige realisierbare Option war das letzte Angebot der Gräfin. Bei diesem Gedanken musste Milan kurz tief ein- und ausatmen. Sicher, sie war nicht unattraktiv, aber allein diese Situation war ihm zuwider. Er war doch keine Prostituierte. Meryann und Arranges stimmten seiner Idee beide zu, daraufhin nickte Milan nur und betrachtete abwesend den Berglöwen. Hatte er eine andere Wahl? Wenn er genauer nachdachte, konnte die schlimmste Konsequenz sein, dass er der Stadt verwiesen wurde. Dann war ihr ausgetüfteltes Vorhaben hier gescheitert. Aber wenn er sich gar nicht bei der Gräfin meldete? Sie kam ihm halsstarrig genug vor dass sie ihn durch die Wache festnehmen ließ. Alles war möglich. Laut der Wache konnte man solch ein Dokument überall in den Grafenhäusern erstehen. Er könnte es darauf anlegen und bei einem anderen Haus vorstellig werden. Der schwache Punkt hierbei war einzig und allein die Gräfin von Bruma.

"Gut, ich würde sagen, wir fassen das ganze für Morgen ins Auge, je nachdem wie wir an einen Wagen kommen." Sie würden noch ein paar Dinge brauchen, wie Verpflegung, sie wusste nicht wie lange sie in der Höhle bleiben würden. Das müsste sie Morgen oder besser Heute noch organisieren. Und mit welchem Geld? sie sah das Ganze schon schief gehen, und zwar so richtig. Und danach würden sie alle bis in alle Ewigkeit in Bruma im Kerker vergammeln. Diese Überlegung hatte man auch gerade ihrem Gesichtsausdruck angesehen, der sich etwas verdüstert hatte. Trotzdem wollte sie es versuchen. Die Möglichkeit vielleicht etwas Licht in das Dunkel um ihre Vergangenheit und die ihrer Familie zu bekommen konnte sie nicht einfach ungenutzt lassen. Und selbst wenn der Name nur Zufall war - jemand der sich mit einem schwarzen Seelenstein bestatten lies, verfolgte einen bestimmten Zweck damit. "Was machen wir mit dem Rest des Tages?", fragte sie schließlich noch.

Arranges sah zu Meryann. Sie zweifelt... das ist alles andere als gut, vor allem, weil sie ein tragende Rolle in dem Schauspiel morgen besetzt... Der Kaiserliche war schon zu lange auf der absolut illegalen und verrufenen Seite des Lebens unterwegs und hatte schon bei ganz anderen Sachen mitgemacht, als dass ihn die möglichen Konsequenzen, sollten sie erwischt werden, irgendwie abschrecken konnten. Anvil war dabei dreimal der Ort gewesen, an dem er anscheinend vom Pech verfolgt wurde... Einmal sogar unter dem wachsamen Blick eines Höhergestellten. Eine peinliche und eigentlich hochgefährliche Sache war das, die ihm bis heute vorgehalten wurde... 'Nun, ich für meinen Teil sollte das Zimmer in der Jerallaussicht räumen, da hab ich auch noch eine gute Beschäftigung, bis ich alles eingepackt habe...'.

Milan erhob sich aus der Hocke und blickte in die Runde. "Ich habe noch etwas bei der Gräfin zu erledigen...", warf er in den Raum und verließ dann mit dem Puma das Zimmer. Dass an dieser Aussage mehr dran war als man zunächst vermuten mochte wusste nur Milan selbst. Er durchquerte den Gastraum, verfolgt von den Blicken der Gäste, und verließ schließlich auch die Herberge.
Eine Zeitlang lief er nur ziellos durch bruma und überlegte sich die möglichen Alternativen und Konsequenzen. Die Gräfin wusste unter Garantie, dass er niemals die 1.000 Septime bei sich hatte, geschweige denn er sie an einem Tag verdienen konnte. Sie war wirklich gerissen, im Endeffekt blieb ihm nur ablehnen oder zusagen der einzigen Alternative, wenn er nicht nach Hochfels oder Morrowind wollte. Ganz automatisch hatten seine Schritte ihn schließlich zum Schloss geführt. Er bekam hier relativ schnell Einlass, und auch drinnen wurde er sogleich in den Raum vom Vormittag geführt. Sie hat mich erwartet, das ist so offensichtlich, dachte er, als er die Gräfin an dem Tisch sitzen sah. Sie hatte sich umgezogen, trug jetzt ein rotes, figurbetontes Kleid. Erwartungsvoll sah sie den Rothwardonen an, als er näher trat und eine Verbeugung andeutete.

"Ich habe auch noch ein paar Dinge zu erledigen.", sagte sie zu Arranges und lies ihm den Vortritt. Hinter ihm verschloss sie die Tür und verlies ebenfalls die Taverne. Vor der Kirche überlegte sie. Die Leiche sah zwar gut erhalten aus, aber wer konnte das schon so genau wissen. Neben dem Geschäft in dem sie die Edelsteine verkauft hatte war noch eins, dass nach einem Bekleidungs- und Rüstungsgeschäft aussah. Meryann betrat es und erstand einen Meter einfachen Leinenstoff, eine Rolle festes Garn sowie Nähnadeln. In dem Geschäft von Gestern kaufte sie noch sechs Stumpenkerzen, das alles verstaute sie schon in den Taschen ihres Sattels. Für Essen reichte das Geld nicht mehr, sie mussten dann eben jagen gehen im Wald, sie würden schon nicht verhungern. Danach ging sie zurück in die Taverne, setzte sich an den runden Tisch und wartete auf Arranges und Milan.

Nachdem auch Arranges die Taverne verlassen hatte, schlug er direkt den Weg zum Hotel ein. Er betrat sein Zimmer, schob die Tür hinter sich zu und betrachtete mit einem leicht genervten Blick die Unordnung und das Chaos, welches in dem kleinen Raum herrschte. Das Bett war unter den vielen Pergamenten kaum noch zu sehen, auf dem Boden lagen zwei größere Folianten und ein Mörser herum und der Tisch verschwand beinahe unter unzähligen Schriftrollen, kleinen Lederbeutelchen und einigen Federkielen mit den dazugehörenden Tintenfässchen. Nach dem zweiten Tag hier hatte Arranges auch die Satteltaschen hier hergeschafft, welche den Fußraum unter dem Tischchen einnahmen. Er machte sich daran, das ganze Zeug sorgfältig zu falten und zu rollen, passte auf, dass die Federn nicht abbrachen beim Einpacken, versuchte die alchemistischen Utensilien so zu polstern, dass sie nicht zerbrechen konnten, sollte der Ritt einmal etwas holpriger werden. Nachdem er nochmal durch kontrolliert hatte und sicher war, dass er nichts vergessen hatte, legte er die jetzt wieder etwas umfangreicheren Satteltaschen auf das Bett und verließ die Herberge. Er ergänzte in der Stadt seine Vorräte, holte dann seine Satteltaschen und brachte sie zu den Stallungen. Dann Trat er wieder durch die Stadttore. Er ging mehr oder weniger direkt zu der billigen Taverne und trat ein. Meryann war bereits anwesend und so gesellte er sich zu ihr an den Tisch. Er starrte etwas abwesend auf das dunkle Holz der Tischplatte, während er nochmal über ihr Vorhaben nachdachte.

Der Tisch, an dem die Gräfin saß, war komplett abgeräumt, und in der Mitte lag ein Stück beschriebenes Papier, daneben rotes Wachs und ein Siegel. "Nun, wie ich sehe, seid ihr wieder zurückgekehrt...", sprach die Frau überlegen klingend. Jetzt tu nicht so, als ob du das nicht erwartet hättest, dachte Milan mit einem Blick auf die Utensilien auf dem Tisch. Für einen Moment herrschte Schweigen. Dann setzte Milan an. "Ja, Gräfin, und ich habe eine Entscheidung getroffen. Es tut mir leid, euch das sagen zu müssen, aber ich muss euer Angebot mit allen Alternativen ablehnen. Für mich ist das nicht akzeptabel, keine der Möglichkeiten liegt im Rahmen des Möglichen.". Bei der Ansprache des Rothwardonen gefror der Gesichtsausdruck der Gräfin. "Nicht im Rahmen des Möglichen, ja? Ich dachte, ihr wäret ein Mann...", und ihr Blick bohrte sich quasi in den Körper des Rothwardonen. "Wenn das so ist, forder ich euch hiermit auf, Bruma mit diesem Tier innerhalb von 24 Stunden zu verlassen. Versucht doch euer Glück woanders, wenn euch dieses...Untier so wichtig ist!". Die Stimme der Frau hatte einen herrischen Tonfall angenommen, und man sah ihr deutlich an, dass sie sich wohl deutlich in ihrer Ehre gekränkt fühlte und dies an Milan ausließ. Ich bezweifle, dass dies ein akzeptabler Grund ist, um mich aus der Stadt zu verbannen. Aber sie ist hier das Gesetz. Milan nickte, entfernte sich dann und ließ eine erzürnte Gräfin zurück. Beim Verlassen des Schlosses dachte er über seine Entscheidung nach. Wäre es wirklich so undenkbar gewesen, auf ihr...Angebot einzugehen? Der Weg, den er jetzt eingeschlagen hatte, war wohl so ziemlich der Schlimmste von allen den er hätte wählen können, er bezweifelte, dass seine Verbannung aus der Stadt schon alles gewesen sein sollte. Das wird unsere Pläne ändern. Der Grabraub musste nun schon kommende Nacht stattfinden, ansonsten wäre er kein sicherer Faktor mehr hier in der Stadt.
Er betrat die abgewrackte Taverne und fand Meryann und Arranges am Tisch sitzend vor. Er setzte sich, der Puma ließ sich neben ihm nieder. Ansonsten war der Raum leer, auch vom Wirt war nichts zu sehen. Das war gut. "Wir haben ein Problem...", begann Milan mit leiser Stimme zu sprechen, "...genauer gesagt bin ich das Problem. Ich habe es mir ein wenig mit der Gräfin verscherzt. Um es kurz zu machen, morgen um diese Uhrzeit muss ich die Stadt verlassen haben. Unser Vorhaben duldet also keinen Aufschub. Neben der Kapelle sah ich einen Heuhaufen, etwas abseits gelegen. Dort wäre ein gutes Lager bis zur Beschaffung des Wagens, das müsstest ihr dann allein erledigen...". Die Gründe ließ er außen vor und machte auch keine Anstalten, davon zu erzählen. Der Berglöwe unterdessen hatte sich wieder erhoben und lief unter dem Tisch herum, strich dabei an den Beinen von Arranges und Meryann entlang und ließ sich schließlich auf den Füßen der Bretonin nieder.

Zuerst setzte sich Arranges zu ihr und sah schweigend auf die Tischplatte, kurz darauf kam auch Milan mit dem Puma an, dieser lies sich bald schwer auf ihren Füßen nieder. Wenigstens ist‘s warm... Schweigend hörte sie Milan zu, war ihr Plan schon Anfangs heikel gewesen, wurde es jetzt noch schlimmer wenn sie das ganze jetzt übers Knie brechen mussten. "Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig...", sagte sie ebenso leise in die Runde. Sie würde als erstes ihr ganzes Gepäck zu Zombie bringen und ihn Satteln, würden sie überraschend aufbrechen müssen. Auch ihren Bogen, hier in einer Stadt brauchte sie gar nicht daran denken sich zu wehren, im Nu währe die ganze Stadtwache mobilisiert. "Ich gehe jetzt gleich kurz zu Ongar, vielleicht hat er sogar einen Wagen. Ansonsten finden wir heute Nacht einen." Ihr wäre es am liebsten, sie würden heute oder in den frühen Morgenstunden mit der Leiche aus der Stadt zu sein. Mit einem kurzen Blick zu Milan schob sie ihm den Schlüssel zur Gruft über den Tisch.

Das wird ja immer besser... Jetzt haben wir nicht nur das Problem verbunden mit der Hoffnung, dass Meryann ihre Ablenkung ordentlich hinbekommt, sondern müssen auch noch unter Zeitdruck arbeiten... Das Nächste wäre, dass heute Nacht das Seil reißt und der steife Körper des Toten auf dem Boden unten zerschellt... Am besten ich lasse mir jetzt schon mal was einfallen, das ich der Wache erzählen kann, sollte sie zu einem ungünstigen Zeitpunkt in die Kapelle eintreten... Arranges blickte in die Runde, wusste aber nicht, was er auf die Ausführungen seiner Begleiter sagen sollte. Im Grunde stand der Plan ja fest, also hatte es auch keinen Sinn mehr über die möglichen Risiken nachzudenken. Das Einzige, was jetzt noch zu organisieren wäre, war der Wagen, aber das sollte wohl das kleinere Problem sein. 'Gut, wann treffen wir uns vor der Kapelle?'.

Milan merkte, wie sich die Stimmung am Tisch von sowieso schon unsicher zu resigniert wandelte. Ihr Vorhaben stand unter keinem guten Stern, daran hatte Milan jetzt auch gehörigen Anteil. "Ich würde vorschlagen, kurz vor Mitternacht ist eine akzeptable Zeit. Da dürften die meisten Leute im Bett sein. Meryann betritt die Kapelle Schlag 11, wir beide folgen kurz danach. Alles weitere ergibt sich.". Mehr gab es in der Tat nicht zu sagen. Er blickte in die Runde. Keiner mehr sagte was, alle bekundeten nur still ihre Zustimmung. "Wir sollten vorher nicht zusammen gesehen werden.". Damit erhob sich der Rothwardon, verabschiedete sich und verließ mit dem Berglöwen im Schlepptau die Taverne. In seinem Kopf geisterte immer noch das erzürnte Gesicht der Gräfin, und dabei hatte er gar kein gutes Gefühl.

Meryann blieb noch einen Moment am Tisch sitzen. Sie war nicht einmal sonderlich resigniert oder niedergeschlagen, sie machte sich einfach nur keine Illusionen über den Erfolg ihres Planes und versuchte das ganze Realistisch zu sehen. Außerdem neigte man dazu, leichtsinnig zu werden, wenn man zu Optimistisch war. Sie verabschiedete sich von Arranges, ging auf ihr Zimmer, holte ihre Sachen und gab dem Wirt den Schlüssel zurück. Danach verstaute sie ihre Sachen bis auf das was sie gerade trug - das Kleid, Schuhe, Mantel und den Beutel mit den Münzen - an ihrem Sattel und sagte dem Stallburschen, dass sie heute Nacht oder in aller Früh aufbrechen würde und sattelte Zombie. Er würde es ihr schon verzeihen, eine Weile mit Sattel im Stall zu stehen. Sie ging etwas die Stadtmauer entlang und sammelte nebenher ein paar kleinere Steine. Sie hatte immer noch keine Idee, wie sie den Priester ablenken sollte.

Arranges verließ die Taverne ebenfalls, nachdem er noch ein wenig gewartet hatte, als Meryann gegangen war. Er überlegte, ob er vielleicht noch etwas zur Ablenkung beisteuern konnte, aber ihm kam keine Idee, die nicht auch Panik mit sich geführt hätte. Seine Schritte führten ihn abermals zur Magiergilde. Er überlegte, ob er eventuell noch etwas brauchen konnte, als er vor dem Gebäude stand und beschloss dann, noch ein paar Dinge zu besorgen, die eine mögliche Flucht erleichtern könnten. Einige Septime leichter, trat er wieder aus dem Langhaus. Achja, das Seil... Er hatte einen recht starken aber leider etwas verkürzten Strick in den Satteltaschen. Er ging zu den Stallungen und holte das Seil. Auch dieses verschwand für andere unsichtbar an seinem Gürtel, wo es vom Umhang verdeckt wurde. Für den Rest der Zeit setzte er sich wieder in die billige Taverne, redete mit den verschiedenen Gästen, dem Wirt oder beschäftigte sich mit seinen eigenen Gedanken.

Kaum hatte er die Taverne verlassen, richtete er sich zur Herberge "Jerall Aussicht" und nahm sich dort ein Zimmer. Der Nord hinter dem Tresen stimmte widerwillig zu, immer noch skeptisch auf den Berglöwen schauend. Den Rest des Tages verbrachte Milan hier. Er orderte sich zwei große Steaks, die er sich auf das Zimmer bringen ließ. Kaum war der Bedienstete verschwunden, nahm Milan eine der beiden großen Fleischscheiben und hielt sie dem Berglöwen hin. Dieser biss zu und verschlang das große Stück. Nachdem er gegessen hatte, legte sich der Rothwardon auf das Bett und döste vor sich hin.
Später am Abend erhob sich Milan dann. Er hatte einen seltsamen Traum gehabt, aber darüber nachzudenken hatte keinen Sinn. Was sollte das bringen. Er erhob sich und prüfte seine Tasche; den Schlüssel von Meryann hatte er bei sich. Er legte sein Schwert auf das Bett und ließ auch den Fellmantel zurück. Das würde nur unnötiger Ballast sein. Dem Puma bedeutete er, hier zu warten, welcher daraufhin sich vor dem Bett zusammenrollte. Dann verließ der Jäger das Zimemr, er schloss es ab und begab sich dann nach draußen.
Es war schon dunkel, und ein Blick zum wolkenlosen Himmel sagte Milan, dass es ungefähr 11 Uhr war. Die Straßen waren wie leergefegt, eine ideale Randbedingung für ihr Vorhaben.
Er wartete einen Augenblick auf der erhöhten Terrasse, da sah er Meryann über den Platz gehen und die Kapelle betreten. Los geht's, und kaum war die Bretonin in dem Gemäuer verschwunden, ging Milan auf den Platz hinunter und stellte sich in den Schatten bei dem Nebeneingang der Kapelle. Hier hielt er nach Arranges Ausschau, welcher jeden Moment eintreffen musste.

Meryann war wieder in die Stadt gegangen und zu Ongar, der ihr aber leider mit dem Wagen auf die Schnelle nicht helfen konnte. Immerhin konnte sie in seiner Hütte warten, bis es 11 Uhr war. Über die Argonierin, die sich abends in der Kirche aufgehalten hatte, konnte er ihr leider nicht viel erzählen, sie war gerade nach Bruma gekommen. Der Kaiserliche war schon länger Priester in dieser Kapelle, allerdings gab es nichts, mit dem man ihn unbedingt erpressen konnte. Er schien es mit dem Gelübde nicht immer so ganz genau zu nehmen, aber das konnte sie ihm gerade nicht nachweisen. Um kurz vor 11 verließ sie Ongars Hütte und ging auf die Kapelle zu, die Straßen waren leer, wie sie erleichtert feststellte. Als sie die Kapelle betrat, stand vorn am Altar nur eine einzige Gestalt, der Priester wie sie erkannte, als sie sich ihm näherte. Sie wusste wie sie ihn am besten ablenken konnte, auch wenn sie darauf nun wirklich nicht scharf war.

Arranges ließ sich vom Wirt ein paar Neuigkeiten erzählen, als die vielen Gäste und Wachen, die des Abends in der Taverne ihren Feierabend antraten, verschwunden waren. Der Kaiserliche musste die Uhrzeit raten, lag aber nicht all zu weit weg, als er sich verabschiedete und die Herberge hinter sich ließ. Bis auf eine einsame Wache, welche weit die Straße hinauf stand, dort, wo es um die Ecke zum Schmied Brumas ging, war niemand zu sehen. Arranges wartete noch einen Moment an die Wand des Gebäudes gelehnt. Wenige Augenblicke später wippte die Flamme der Fackel auch schon davon und verschwand hinter der nächsten Biegung. Auf gehts! Der Kaiserliche erreichte den Eingang der Kapelle um kurz nach 11. Zusammen mit Milan betrat er die Kapelle, versuchend, keinen Krach zu verursachen, oder irgendwie sonst auf sich aufmerksam machend. Der Kaiserliche nahm das Seil vom Gürtel und unter stummer Verständigung begannen sie mit ihrem Vorhaben.

Milan betrat mit Arranges die Kapelle und half ihm bei der Befestigung des Seils. Meryann unterdessen belagerte den Priester, welcher vorne an dem Schrein saß. Jetzt oder nie. Milan packte das Seil und schwang sich über die Brüstung. Geschwind hatte er sich abgeseilt und gelangte am Boden am unteren Ende der Treppe an. Er blcikte sich um, eine einzelne Fackel erleuchtete den Bereich. Doch nicht soviel Schatten. Aber niemand hatte ihn gesehen, die Tür hinter sich zu den Kapellenräumen war verschlossen. Wenn jetzt jedoch jemand kam, würde er das Seil entdecken. Milan zog sachte an dem Seil und signalisierte Arranges, dass er es nach oben ziehen sollte, um es zu verbergen. Dann schloss er lautlos dir Tür zur Gruft auf und huschte hinein.
Unten war es dunkel und kalt, aber Milan wusste, wo er hin musste. Sogleich stand er vor der Grabplatte und hob sie an wie schon das Letzte Mal. Mühsam schob er sie zur Seite und blickte hinein. Die leeren Augenhöhlen von Meryanns vermuteten Verwandten schauten ihn tot an. Er packte ihn an den Schultern und hievte ihn aus dem Grab, das fiel ihm leicht, da der Körper nur noch aus eingetrockneter Haut und Knochen bestand.
Gerade wollte Milan das Grab zuschieben, als er nochmal einen Blick hinein warf. Nichts war zu sehen Schade, etwas gegen meine Geldprobleme häte ja da drin sein können. Schließlich schob er die Grabplatte wieder wie vorher darauf, sackte den Leichnam unter den Achseln an und schaffte ihn aus der Gruft.
Hier angekommen, gab er Arranges ein Zeichen, welcher daraufhin das Seil wieder hinabließ. geschwind band der Rothwardon den Toten fest und signalisierte sein OK. Als der Körper jedoch in der Aufwärtsbewegung war, erkannte Milan den Fehler, welcher aber nicht aufzuhalten war, da er keinen Mucks von sich geben konnte. Der Leichnam prallte, als er nach oben gezogen wurde, mit der Schulter an die untere Kante der Brüstung. Es gab ein leises Knacken und der Arm fiel zu Boden. gerade noch fing Milan ihn auf, während er den Körper über der Brüstung verschwinden sah. Große Klasse, fluchte Milan und wartete, mit dem Arm in der Hand, auf das Seil zum hinaufklettern.

Meryann hatte den Priester fast erreicht und wusste immer noch nicht so recht, was sie ihm sagen würde. Sie musste eben improvisieren, wie so oft. "Oh, ich hatte gehofft, euch hier alleine anzutreffen.", säuselte sie ihm ins Ohr, als sie von hinten an ihn herantrat. Sie umrundete ihn jedoch sofort, so dass er sich nicht etwa zur Tür drehte. Sie schenkte ihm ein recht zweideutiges Lächeln, ehe sie fortfuhr: "Ihr seid mir schon das letzte Mal aufgefallen, nur war ich da ja leider nicht alleine hier..." Der Priester hatte sich langsam von seiner Sprachlosigkeit erholt, sah sie aber immer noch verblüfft an, als er fragte: "Und? Was verschafft mir die Ehre?" sie zog ihn zu einer Bank am Altar und bedeutete ihm, sich zu setzen, was er auch tat, offenbar immer noch ziemlich erstaunt über ihre Direktheit. Meryann hoffte, die beiden waren inzwischen bei der Arbeit, da konnte sie auch hinten schon einen Schemen erkennen und das Seil im Lichtkreis einer Fackel unten an der Treppe. Der Priester sah nichts, saß er inzwischen außerdem mit dem Rücken zur Tür. Sie kniete sich zu seinen Füßen auf den Boden, sah ihn aus großen Augen an und sagte: "Mein Leben ist so leer und sinnlos... Ich dachte, ich könnte etwas geistlichen.. Beistand gebrauchen..." Dem Priester kam die ganze Situation anscheinend immer noch ziemlich unwirklich vor, aber langsam schien ihm zu dämmern, was gerade los war. Er sagte mit einem eindeutigen Blick zu Meryann: "Ich bin mir sicher, da kann ich euch behilflich sein.", und nahm ihre Hand. Meryann betete, dass Arranges und Milan bald fertig waren, sie konnte immer noch das Seil hinter dem Rücken des Priesters sehen.

Während Arranges im Schatten mit dem aufgerollten Seil über dem Arm wartete und immer wieder nach unten schielte, überlegte er, was an der ganzen Sache jetzt ein wenig zu glatt lief. Als er endlich das Gewicht des Toten zu sich hinaufzog, dachte er wohl im gleichen Moment daran, wo das Problem lag, wie Milan. Aber er konnte nicht reagieren, der nächste Zug bestätigte seine Bedenken schon. Mit einem Ruck wurde das Seil in seinen Händen gestoppt und er vernahm ein etwas zu lautes Knacken. Verfluchter Dreck! Ein kurzer Blick zu Meryann und dem Priester verriet ihm, dass sie noch unbemerkt geblieben waren. Schnell hievte der Kaiserliche den Toten über die Brüstung und legte ihn vorsichtig auf den Boden, dann schaute er wieder über die Brüstung und ließ das Seil wieder nach unten. Als auch Milan endlich wieder oben war, packten sie das Seil wieder ein. Arranges schob die Tür, welche zum Osttor zeigte, einen Spalt auf und spähte nach draußen. Niemand zu sehen, auch keine Wache. So, nun brauchen wir nur noch einen Wagen... Bei den zahlreichen Gesprächen, die Arranges am Abend in der Herberge am Rande mitbekommen hatte, hatte er unter anderem aufgeschnappt, dass neben dem Osttor, hinter dem ersten Haus an der Straße wohl ein Wagen stehen musste, der eigentlich hätte schon längst von den Wachen überprüft werden sollen, aber die Soldaten schienen dies zu vernachlässigen. Der Kaiserliche bedeutete Milan kurz zu warten und bewegte sich dann flink zum Tor runter. Es hatte in der letzten Stunde so sehr abgekühlt, dass am Tor zumindest auf der Innenseite keine Wache zu sehen war. Die saßen wohl alle in den Wachräumen in den Türmen links und rechts. Arranges musste nicht sehr lange suchen, er spähte um die erste Ecke des Hauses, von dem er dachte, könnte die Rede gewesen sein und dort stand auch ein mittelgroßer Leiterwagen. Direkt hinter dem kleinen Bock sah man zwei größere Fässer, der Rest war mit Heu und Stroh beladen. Sehr schön... Arranges schaute, ob keine Wache in Sicht war, dann ging er ebenso schnell zur Kapelle zurück und teilte dem Rothwardonen mit ein paar kurzen, geflüsterten Worten seinen Fund mit.

Milan war nicht begeistert von Arranges Idee, einen Wagen zu stehlen war nicht ganz in seinem Interesse. Die Wache konnte sich mit Sicherheit gut Gesichter merken. Dass er selbst aus Bruma verbannt wurde reichte ja schon, da mussten nicht auch noch Arranges und Meryann mit hineinziehen. Dennoch nickte Milan und schaffte den Toten in der Tat unerkannt bis zu dem Wagen. Hier vergruben sie ihn unter dem Heu. Der Wagen war klein, ein Pferd würde wohl ausreichen. Milan bedeutete Arranges, sich darum zu kümmern und beim Drachenfelsen auf ihn zu warten, er sollte auch Meryann abfangen und ihr dies mitteilen; er selbst musste noch in die Herberge und seine Ausrüstung holen, und er würde die Stadt zum Nordtor verlassen, damit der Verdacht nicht allzu groß sein würde. Damit verabschiedete sich Milan und stampfte geschwind Richtung Herberge davon.

Als Meryann endlich sah, dass die beiden die Kapelle verließen, hielt der Priester ihre Hand in beiden Händen und schickte sich anscheinend gerade an, sie zu küssen. Die beiden hatten einen leichten Vorsprung, da sprang sie plötzlich auf und gab dem Priester eine schallende Ohrfeige. "Ihr Priester seit doch alle gleich!", schleuderte sie diesem giftig entgegen. Der verstand zum zweiten Mal in dieser Nacht überhaupt nicht was gerade los war, und sah Meryann nur geschockt an. Sie hoffte dass ihm einfallen würde, dass er besser nicht hinter ihr her ging, sonst wäre es mit seiner Karriere schnell zu Ende, und stürmte aus der Kapelle. Draussen kam ihr schon Arranges entgegen.

Der Kaiserliche erklärte Meryann kurz angebunden und leise die Lage, dann winkte er ihr zu, dass sie ihm folgen möge. Sie zogen den Wagen zum Tor und sofort fiel dem kaiserlichen der nächste Fehler in ihrem Plan auf. Er musste jetzt der Wache draußen irgendwie erklären, warum er jetzt in der Nacht mit diesem Wagen aus der Stadt musste. Er gab Meryann zu verstehen, dass sie kurz warten solle, dann verschwand er durch eine kleine Tür neben dem großen Tor. Draußen vor dem Tor herrschte eisige Kälte und der Wind strich über die Schneefelder. Eine einsame Wache lehnte dösend an der Wand neben dem Tor. Arranges trat an den Soldaten heran, welcher den Helm tief ins Gesicht gezogen hatte und den Umhang fest um den Körper geschlungen. 'Einen guten Abend wünsche ich.' Sagte Arranges, während er sich vor die Brumawache stellte und als Anteilnahme an dem miesen Wetter keuchte, während er sprach. 'Ebenfalls... was kann ich für einen schlaflosen Bürger tun?' Fragte die Wache freundlich, aber ihr war anzumerken, dass sie wenig begeistert war über diese nächtliche Störung. 'Nun, ich muss mit einer Lieferung... Wein nach Cheydinhal... ich muss morgen früh dort sein... mein Wagen steht in der Stadt und ich wäre euch dankbar, wenn ihr kurz die Öffnung eines Torflügels veranlassen könntet.' Arranges musste raten, wenn die Wache auf die Idee kam, die Fässer zu kontrollieren und sich in ihnen kein Wein befand, war die ganze Aktion umsonst gewesen. Der Wachmann schaute auf und blickte Arranges scharf entgegen. 'Ihr wisst, dass mir das Öffnen der großen Tore bei Nacht nicht gestattet ist?'
'Natürlich, aber genau wie ihr euch euer täglich Brot verdient, verdiene ich mir das meine...' Arranges grinste der Wache dabei entgegen. '50 Septime...'
'40.' Versuchte der Kaiserliche zu handeln. '55, nicht mehr und nicht weniger!' Gab die Wache scharf zurück. Der Nekromant kramte die gewünschte Summe hervor und sogleich verschwanden sie unter dem Waffenrock des Soldaten. Jetzt bin ich fast pleite... Beide gingen sie nach drinnen durch die kleine Tür, der Soldat verschwand kurz in einem der Türme und einen Augenblick später schwang einer der gewaltigen Torflügel knarren zu gut zwei Dritteln auf. Die Wache stellte sich wieder zu ihnen und wartete, bis der Kaiserliche und die Bretonin den Wagen nach draußen geschafft hatten. Sie zogen ihn zu den Stallungen, holten die Pferde, Arranges spannte seinen Rotfuchs ein und lenkte den Wagen, während die Bretonin auf ihrem Pferd nebenher ritt. Arranges kannte den Drachenklauenfelsen, er war schon zweimal dort gewesen, aber das war jetzt schon wieder viel zu lange her, als dass er sich noch an den Weg erinnern konnte. Er ließ Meryann vorausreiten. Während sie unterwegs waren, wurde die Witterung zunehmend unangenehmer. Zwar hatten sie einen klaren Sternenhimmel, aber der Wind wurde beißend und pfiff über die karge Landschaft, während die Temperaturen ins Bodenlose sanken. Nach einer Ewigkeit hatten sie die markante Landmarke endlich erreicht. Arranges nahm seinen Umhang ab und warf den gewärmten Stoff über seinen Rotfuchs, dann schnallte er die grobe Zeltplane vom Sattel und schlang sie sich um die Schultern. Nun warteten sie noch auf Milan.

Milan kehrte in die Herberge ein, aber irgendwas kam ihm sehr komisch vor. Als er den Gastraum betrat, war nirgends der Nord zu sehen, der sonst immer hinter dem Tresen stand, auch war nirgends eine Menschenseele zu sehen. Du wirst paranoid, versuchte sich Milan einzureden, und wandte sich an die Tür zu den Zimmern, welche angelehnt war. Es war totenstill, nur das Knarren der Holzstufen unter den Füßen des Rothwardonen war zu hören. Langsam kam er sich vor wie in einem Geisterhaus, aber seine Tür hatte er bereits im Blick. Er trat die letzte Stufe hinunter, da sah er auch schon eine Faust um die Ecke auf sich zufliegen und im Moment darauf war die Luft mit bunten explodierenden Punkten erfüllt, als er zurück auf die Treppenstufen zurückstolperte und sich deren Kanten in seinen Rücken bohrten. Er war einen Moment komplett weggetreten, als er einen schweren Druck auf dem Brustbein verspürte. Er schmeckte Blut, das ihm aus der Nase über die Lippen lief. Noch völlig benommen ließ er seine Augen träge den schweren Stiefel auf seinem Oberkörper nach oben gleiten und schaute direkt in das mit Ringen geschmückte Gesicht eines Orks. Er hielt einen langen Dolch in den Händen und grinste fies. "Einen schönen Gruß von der ehrenwerten Gräfin...", brabbelte die Grünhaut barsch und holte mit dem Dolch aus. Milan, noch vollkommen benommen, konnte nicht reagieren und hob zur Abwehr automatisch die Hände. Die Klinge des Dolches durchschlug bis zum Heft seine linke Hand und nagelte diese sprichwörtlich in die hölzernen Treppenstufen. Milan biss die Zähne zusammen, alles ging auch viel zu schnell um einen Schmerzensschrei auszustoßen. Wie in Trance starrte der Rothwardon auf seine festgepinnte Hand, aus welcher das Blut in Strömen floss. Langsam drehte er den Kopf zu dem Ork, welcher jetzt noch breiter grinste und sich anschickte, ihm einen Tritt ins Gesicht zu verpassen. Jetzt aber fing sich Milan wieder. Er spannte die Bauchmuskeln an und schwang seine Beine nach oben. Mit dem Knie trat er dem Ork in die Kniekehle, dieser knickte ein und schaute etwas erstaunt, er taumelte rückwärts und fiel auf den Hosenboden. In dem aggressiven Gesicht zeigte sich Wut, der Ork kam näher, die Hände ausgestreckt nach Milans Hals; so achtete er abermals nicht auf dessen Beine. Ein starker Tritt erwischte ihn direkt im Gesicht und er kippte benommen zur Seite. Milan griff im selben Moment nach dem griff des Dolches, riss ihn aus der Stufe und seiner Hand und versenkte ihn in einer fließenden Bewegung seitlich im Hals des Orks, welcher daraufhin in der Bewegung erstarrte, in den letzten Tönen röchelnd zur Seite wegkippte und auf den Stufen der Treppe regungslos liegenblieb.
Milans Mantel war blutverschmiert, als er sich langsam aufrichtete und auf seine Hand starrte, die stark blutete, danach blickte er auf den mittlerweile toten Körper der Grünhaut. Vor Wut trat er diesem in die Seite. "Abschaum...", und er betrat etwas benommen sein Zimmer. Der Berglöwe stand aufgerichtet vor dem Bett und musterte Milan beim Eintreten, ging dann nach draußen und beschnupperte den Ork. Milan unterdessen nahm sich aus dem kleinen Tischchen ein Leinentuch, welches wohl als Handtuch fungieren sollte, und wickelte damit seine Hand ein. Er hatte eine Blutspur hinterlassen im Zimmer und auf dem Flur. Nachdem er sein Schwert und den Fellmantel übergeworfen hatte, beschloss er sich nicht darum zu kümmern. Er verließ das Zimmer und ging langsam die Treppe hinauf.
Oben blickte er sich um, noch immer war niemand zu sehen. Er legte den Schlüssel geräuschvoll auf den tresen, da öffnete sich eine Tür und der Nord lugte etwas ängstlich heraus, musterte Milan mit geweiteten Augen. Dieser schaute an sich herab; sein Mantel und sein Wams waren blutverschmiert, und auch das Handtuch konnte den Blutstrom anscheinend nicht standhalten und war blutgetränkt. Schief grinste Milan den Mann an. "Danke für das Zimmer, und entschuldigt die Unannehmlichkeiten.". Damit ließ er den Schlüssel auf den Tresen fallen und verließ die Herberge.
Draußen schritt er mit etwas wackligen Schritten zum Osttor, die Kälte tat ihm gut und belebte den Geist. Wortlos passierte er das Tor, der Wächter zeigte Reaktion, aber auch nur, weil Milan sich seinen Fellmantel übergeworfen hatte und die Blutspuren so verdeckte. Ohne Vorkommnisse verlief auch die Aushändigung des Pferdes, auch wenn der Stallmeister etwas genervt ob der späten Uhrzeit war.
Etwas später kam Milan dann am Drachenklauenfelsen an. Er hatte sich auch jetzt noch das Fell umgeschlungen und begrüßte Meryann und Arranges vom Sattel des Pferdes aus. Resigniert sprach er sie an. "Das ist ja doch glatter gelaufen als gedacht", meinte er nur und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er schon die ganze Zeit die Feuchtigkeit des Blutes an dem Handtuch spürte. "Folgt mir...", sagte er wortkarg und lenkte sein Pferd voran auf den Pfad Richtung Höhle, welche in der tiefsten Wildnis abseits jeglicher Zivilisation lag.

weuze
12.09.2010, 20:15
Meryann hatte sich kurz hinter Bruma wieder in das Fell gewickelt, welches sie von Milan hatte, trotzdem merkte sie die schneidende Kälte. Als Arranges und sie den Drachenklauenfelsen erreicht hatte, sah sie vorsichtig unter dem Stroh nach der Leiche. Seltsamerweise fehlte ihr auf einmal ein Arm, auch wenn sie schwören hätte können, dass sie im Sarg noch komplett gewesen war. Der Arm lag ebenfalls im Stroh und nach einem leicht entschuldigenden Blick von Arranges kümmerte sie sich nicht weiter darum. Er würde nicht unbedingt einen Arm brauchen, ansonsten würde sie ihn kurz wieder annähen, dann sah er wenigsens komplett aus. Bald erreichte auch Milan den Felsen, der ihr irgendwie angeschlagen vorkam. Inzwischen waren die Monde sichtbar geworden und zusammen mit dem Schnee herrschte eine leichte, gleichmäßige Helligkeit auf dem Weg. Richtig dunkel wurde es erst zwischen den Bäumen und Sträuchern. Sie ritt neben Milan entlang und fragte leise: "Was ist passiert?".

Arranges folgte den beiden, er versuchte den Wagen in der Spur der beiden Pferde vor ihm zu halten um besser voranzukommen. Der Schneepanzer hier oben wurde dicker und härter, je weiter sie in die Wildnis vordrangen. Sie kamen an dem verlassenen Lager vorbei und ab da sahen sie dann kein Anzeichen mehr von Zivilisation. Die Vegetation bestand zu einem großen Teil aus abgestorbenen oder spärlich mit braunen Blättern bewachsenen Bäumen. Nach einer langen Zeitspanne, die Arranges wie eine Ewigkeit vorkam, erreichten sie endlich ihr Ziel. Weit im Osten konnte man bereits den ersten Kontrast der Dämmerung erkennen, als sie vor der halb abgerissenen Tür der Höhle standen. Na endlich... Sie luden alles ab und brachten es in den breiten Stollen. Den Wagen mussten sie draussen stehen lassen, aber das war hier egal, außer ein paar Berglöwen, Ogern und Rehen würde das niemand sehen.

Während sie ritten, sprach Meryann ihn an was denn passiert sei. Ist das doch so offensichtlich? Aber der Rothwardon winkte ab. "Nichts von Belang...", tat er ihre Frage mit einer handbewegung und einem leichten Lächeln ab. Dabei fiel sein Blick auf den handrücken seiner rechten hand, welche blutverschmiert war. Bevor Meryann jedoch einen Blick darauf werfen konnte, verbarg er sie wieder unter dem Fell. Wie kam das Blut an die Hand? Dann kam ihm in den Sinn, dass er doch vorhin noch blut geschmeckt hatte und das noch gar nicht entfernt hatte. Zumindest nicht wissentlich. Durch die Kälte hatte er sich kurz unter der ase entlanggewischt, anscheinend hatte er dabei das Blut entfernt. Unangenehm kam ihm die Situation trotzdem vor, deine linke Hand pochte und er spürte förmlich das Blut aus der Wunde strömen.
Nachdem sie bei der Höhle angekommen waren, saß Milan als Letzter ab und wartete, bis seine beiden Begleiter in der Höhle verschwunden waren. Der Puma blickte ihn neugierig an, unter Garantie roch er das Blut. Der Jäger schaute unter dem Fell, das Handtuch war komplett durchtränkt, und sein Ledermantel und der Wams sahen noch verschmierter aus als wo er losgeritten war. Milan ging etwas in den Wald hinein, nachdem er eine kleine Ledertasche aus dem gepäck entnommen hatte, kniete sich hin und wickelte seine Hand aus dem Tuch. Sobald er sie davon befreit hatte, tropfte das Blut auch schon in den Schnee. Kurzerhand tauchte er sie in den Schnee, eine wohltuende Kälte breitete sich aus und langsam aber sicher versiegte die Wunde. Noch im Schnee probierte er die Funktion der Finger, wirklich bewegen konnte er sie noch nicht, aber das würde schon noch werden. Hachdem er vorsichtig den Handschuh ausgezogen hatte, holte er aus der Ledertasche etwas Pulver eines Steinpilzes und Aloe-Vera-Blatter heraus, drückte sie vorne und hinten auf die Wunde und umwickelte dann die Hand mit einem weißen Verband. Den Handschuh säuberte er im Schnee von dem Blut und zog ihn sich dann wieder auf. Bis auf die Löcher, die der Dolch auf der Innen- und Außenseite hinterlassen hatte, war es von außen nicht zu erkennen. Nun stellte sich nur noch das Problem mit seinem blutverschmierten Mantel. Die Reste des Verbands benutzte er dazu, sie mit Schnee nass zu bekommen und dann das Blut vons eienr Kleidung zu wischen. Das funktionierte besser als gedacht. Nachdem er sich gesäubert hatte, machte er ein kleines Loch im Schnee, warf das Handtuch und den Verband dort hinein und verschloss es wieder. Von außen war das nun kaum noch zu sehen, nur wenn man bewusst suchte. Er erhob sich wieder und ging mit der Tasche wieder zurück zum Pferd. Der Puma schnüffelte noch einen Moment lang an der Stelle, an der Milan die Sachen vergraben hatte, aber auf ein Handzeichen von Milan löste sich der Berglöwe davon und trottete mit ihm zurück zur Höhle. Nun endlich betrat auch der Rothwardon die Höhle, Meryann und Arranges waren schon beim Präperieren der Leiche. Milan legte seinen Fellmantel auf einen Felsvorsprung ab, ebenso das Schwert, und betrachtete dann das Tun der Totenbeschwörer; das Pochen in seienr Hand ließ langsam aber sicher nach, als er so mit verschränkten Armen da stand.

Meryann räumte ebenfalls ihre Sachen in die Höhle und half dann bei der Leiche. Milan blieb noch vor der Höhle und so begannen die beiden damit, etwas Licht zu schaffen. Meryann besah sich die Leiche, die - abgesehen von dem Arm - noch intakt war. Etwas angeschlagen höchstens. Sie nahm das Garn und eine Nähnadel und nähte den Arm provisorisch wieder an, und band ihn anschließend noch mit Binden, die sie aus dem Leinenstoff riss, so an den Körper dass er nicht gleich wieder abfiel. Sie würde auch nicht auseinendergefallen wiedererweckt werden wollen. Eigentlich wollte sie gar nicht wiedererweckt werden. Die Leiche lag flach auf dem Boden der Höhle, einen Altar hatten sie leider nicht. Sie stellte die Kerzen kreisförmig um den Toten, und sah zu Arranges. "Könnt ihr bitte ein kleines Feuer irgendwo in einer Ecke machen? Wenn wir bald mit dem Ritual anfangen, taut er auch nicht auf und stinkt. Aber nur ein kleines..." In diesem Moment betrat auch Milan die Höhle und beobachtete sie schweigend. Sie hätte gern noch etwas rote Farbe gehabt, Oder Blut, um die richtigen magischen Symbole auf den Boden um die Leiche zu malen, aber das hatte sie jetzt nicht. Suchend sah sie sich in der Höhle um, ob sie noch etwas anderes sehen konnte.

Arranges sah Meryann zu, als sie die Kerzen aufstellte und die Leiche zusammenflickte. Die klassische Wiedererweckung also... naja, man tut der Stimmung besser keinen Abbruch, also was solls... Auf die Bitte der Bretonin hin, schaute sich der Kaiserliche suchend um. Fragt sich nur noch aus was ich das Feuer machen soll... Schließlich nahm er die verrotteten Stiele der Spitzhacken und warf sie auf einen Haufen. Das wird nie reichen... Er überlegte kurz, dann schritt er nach draussen. Einen Moment später hörte man es zweimal ordentlich krachen und bersten, Arranges fluchte, nochmal ein lautes Knacken und Knirschen, dann stand der Kaiserliche auch schon wieder in der Höhle, auf den Armen einige gesplitterte Bretter, die er kurzerhand aus dem Kutschbock des Wagens getreten hatte. Er legte sie zu dem modrigen Holz und schnippte dem kleinen Holzstapel einmal herrisch entgegen. Erst sah man nur eine Rauchsäule, aber nur wenige Sekunden später knisterte ein kleines Feuerchen am Rand der Höhle vor sich hin. Arranges sah zu Meryann und dann zur Leiche auf dem Boden. Da fehlt doch noch etwas... Achja richtig! Er blickte die Bretonin an. 'Ein Pentagramm und einige andere Zeichen aus Blut fehlen doch noch, oder?' Der Kaiserliche hatte auch schon sein kleines Gebrauchsmesser in der Hand und blickte fragend zu Meryann.

Er betrachtete die Szene schweigend. Mittlerweile hatten sie ihre Arbeiten eingestellt und blickten sich ratlos an. Milan hörte etwas von Pentagramm und Blut, aber im Grunde hatte er mit dieser Sache hier nicht wirklich viel zu schaffen. Gerade überlegte er, was er eigentlich von dieser Beschwörung hatte. Eigentlich gar nichts, außer dass ich Meryann damit einen Gefallen tue. Abwesend kniete er sich neben den Puma, welcher sich in einer Ecke zusammengerollt hatte und zu schlafen schien, und kraulte ihn hinter den Ohren, während er Arranges beim Rumfuchteln mit einem Messer beobachtete.

Arranges war auch aufgefallen, dass noch etwas fehlte, da hielt er auch schon das Messer in der Hand. Wir hätten irgendein Vieh schlachten sollen... Aber das hätten sie sich vorher überlegen müssen, wenn sie jetzt noch ein Reh oder etwas ähnliches jagen gingen, würde das ewig dauern. Sie nahm Arranges entschieden das Messer aus der Hand, krempelte den linken Ärmel ihres Kleides hoch und zog sich mit der Rechten die Schneide des Messers über den Unterarm. Der Schnitt tat zuerst nicht weh, da das Messer ziemlich scharf war. Und mit etwas Heilmagie würde man später davon nichts sehen. Sie gab Arranges das Messer zurück und fing an, mit dem Blut dass aus dem Schnitt tropfte die Umrisse eines Pentagrams über dem Kopf der Leiche zu bilden.

Wie? Sie will auch?! Na gut... Dachte Arranges, als Meryann ihm das Messer schon abgenommen hatte und sich damit den Arm ein wenig ritzte. Er nahm das Messer entgegen und beobachtete kurz ihr Tun, dann streckte er selbst die linke Hand vor, drehte die Handfläche nach oben und drückte die Schneide auf den Daumenballen, wo noch zwei ähnlich Narben von vor vielen Jahren waren. Er zog das Messer einmal durch und sofort quoll der rote Lebenssaft aus dem gut durchbluteten Handgewebe. Er hielt die Hand von sich weg, um sich nicht voll zu tropfen, wischte das Messer am Umhang ab und ließ es wieder verschwinden. Mit alter Routine schrieb Arranges einige Worte in daedrischen Lettern auf beiden Seiten neben den Toten. Meryann war kurz voher fertig und platzierte den Seelenstein auf der Brust der Leiche. Als beide mit den Vorbereitungen fertig waren, ließ die Bretonin die Schnitte mit ihrer Heilmagie verschwinden. Zufrieden schaute Arranges auf ihre Vorbereitungen.

Als sie fertig waren, sah Meryann noch einmal kurz zu Milan, der immer noch schweigend abseits stand und sie beobachtete. Arranges hatte inzwischen die Kerzen entzündet und die Höhle war in das Flackernde Licht des Feuers und der Kerzen getaucht. Meryann stellte sich an das Kopfende der Leiche, ausserhalb des Kreises, Arranges an deren Fußende. Absprechen mußten sie sich nicht mehr, beide wußten was sie zu tun hatten. Meryann konzentrierte sich und begann, eine Verbindung in das Reich der Untoten aufzubauen. Man konnte davon noch nichts sehen, allerdings wurde es wieder kühler in der Höhle, nicht viel, aber ein eisiger Hauch schien sie auf einmal zu erfüllen. Leise begann sie, daedrische Wörter zu sprechen, die Formel für die Erweckung von Toten. Der Seelenstein auf der Brust der Leiche hatte zu glühen begonnen, ein kaltes, irgendwie dunkles Licht, ging von ihm aus. Meryann streckte die Hände dem Seelenstein entgegen, genauso wie Arranges, und es wurde ein leichter Lichtbogen sichtbar. Kurz darauf zerbarst der Seelenstein ohne ein Geräusch und die Leiche wurde kurz von einem Leuchten eingehüllt. Meryann lies die Arme wieder sinken, und sah konzentriert auf den Toten. Dieser begann sich langsam und steif zu bewegen, und setzte sich schließlich auf. Meryann lies ihn nicht aus den Augen und konzentrierte sich auf einen Zauber, um die Seele wieder aus dem Körper zu vertreiben, sollte er sich feindlich zeigen. Das war kein Spruch den man oft brauchte oder sonst einen Nutzen hatte, er war soweit auch nur Nekromanten bekannt. Langsam begann die Leiche sich zu erheben, machte aber noch keine Anstalten zu sprechen oder anzugreifen. Meryann hatte aggressive Untote erlebt, und dieser schien nicht dazu zu gehören.

Milan hatte sich mittlerweile hingesetzt und beobachtete die Szene interessiert. In dem Moment, als es in der Höhle kühler wurde, hob plötzlich der Puma den Kopf und blickte zu den Beschwörern. Der Rothwardon vernahm ein leises Knurren und hatte irgendwie das Gefühl, dass das Tier jeden Moment loslaufen würde. Er legte ihm die Hand in den Nacken und drückte ihn sanft, aber bestimmt auf den Boden zurück. Die Augen nahm der Puma nicht von dem Untoten, als dieser zunächst leuchtete und sich dann aufrichtete. Milan spürte ein leichtes Zucken unter seiner Hand, der Berglöwe wollte sich ganz offensichtlich wieder aufrichten, aber er hielt ihn unten und bedeutete ihm, ruhig zu bleiben. Selbst stützte er sich dabei aus Versehen auf seiner linken Hand ab und sog lautlos scharf die Luft ein. Schnell lehnte er sich zurück gegen die Felswand und entlastete somit seine Hand. In dieser Position verfolgte er weiterhin das Geschehen.

Als sich die Leiche vollständig erhoben hatte, spürte Meryann, dass sie diese Seele nicht feindlich eingestellt war. Während der gesamten Beschwörung war sie mit ihr in Kontakt, zumindest wenn man wirklich mit einem schwarzen Seelenstein arbeitete und nicht einen hirnlosen Zombie wiedererweckte. Der Untote drehte sich langsam um, wobei er Arranges und Milan wahrnahm. Man hätte nicht sagen können, dass er sie sah, seine Augen hatten die Zeit nicht sonderlich gut überstanden, aber darauf war er in dem Zustand nicht unbedingt angewiesen. Schließlich fiel der Blick aus seinen Augenhöhlen auf Meryann. Er öffnete mehrmals den Mund, als müsste er sich erst wieder erinnern, wie er sprechen mußte, und sagte schließlich: "Meryann? Bist du es? Es ist lange her, aber ich müsste mich schon sehr irren..." Seine Stimme klang hohl und tief, und es war nicht ganz sicher, ob sie wirklich von seinen Stimmbändern erzeugt wurde, oder in ihren Gedanken entstand. Ein kurzer Blick zu Milan und Arranges zeigte ihr, dass sie ihn ebenfalls verstanden. Sie sah die Leiche verwirrt an, offensichtlich erkannte er sie. Dann bewegte er prüfend seine Gliedmaße, bis auf den angenähten Arm, und fragte noch: "Wie lange?"
"Vier... Vier Jahre.", antwortete Meryann etwas verwirrt. "Kennen wir uns?" Der Bretone vor ihr schien von der Tatsache, dass er hier wiedererweckt worden war nicht sonderlich überrascht zu sein, so antwortete er gleich: "Spricht dein Vater immer noch nicht über mich? Es ist lange her dass wir uns gesehen haben, du warst noch ein Kind, vielleicht Acht. Ihr ward in Bruma, aber er hat mir nicht erlaubt dir zu sagen, dass er mein Bruder ist. Es gab... Differenzen zwischen uns." Er sah Meryann an, und ging einen Schritt auf sie zu: "Ich hatte gehofft, dass ihr mich finden würdet und wissen würdet, was ihr zu tun habt. Wo ist er? Ich sehe hier nur zwei, die ich nicht kenne..."
In Meryanns Kopf arbeitete es. Das war offensichtlich ihr Onkel, und er schien nichts anderes erwartet zu haben, als dass er eines Tages von ihnen wiedererweckt wurde. Sie wußte nichteinmal etwas von ihm, und es war purer Zufall gewesen, dass sie ihn gefunden hatte. Und jetzt fragte er nach ihrem Vater. "Er ist tot. Er starb ein Jahr vor dir...", sagte sie, wobei sie nicht verhindern konnte, dass ihr bei den letzten Worten die Tränen in den Augen standen. Der Untote konnte zwar kaum Emotionen mit seinem Gesicht ausdrücken, aber es war fast in der Höhle spürbar, wie ihn das traf. "Es tut mir leid.", sagte er wobei er Meryann die kalte verschrumpelte Hand auf den Arm legte. Gleich darauf zuckte er aber zurück, als habe er vorübergehend vergessen, dass er eine Leiche war. "Schon gut.", sagte sie. Davide erzählte ihr, dass ihr Vater und er sich entzweit hatten, da er immer schon den Hang hatte, sich mit Mächten einzulassen, die für ihn einfach zu groß waren, und auch vor extremeren Sekten innerhalb der Nekromanten nicht zurückschreckte. Sie hatten ihn nur einmal in Bruma besucht, danach hatte ihr Vater nicht mehr von ihm gesprochen. Über sein Ende wollte er erst nichts sagen, dann erzählte er doch, dass er sich wieder einmal mit dubiosen Leuten eingelassen hatte um an "Rohmaterial" zu kommen, was letztlich ausser Kontrolle geriet. Als er keine Chance mehr sah, und nicht von seinen Gläubigern gemeuchelt werden wollte, fasste er den Plan Selbstmord zu begehen und seine Seele einfangen zu lassen. Seine Lage war wirklich aussichtslos, das versicherte er ihr. So blieb ihm wenigstens die Hoffnung, eines Tages wiedererweckt zu werden.
"Aber wieso?", fragte Meryann ihn. "Das konnte nie von Dauer sein, das wußtest du doch."
"Ich hatte gehofft, mich mit meinem Bruder auszusöhnen. Oder wenigstens mit dir.", antwortete er, inzwischen schon ziemlich geschwächt. "Ausserdem habe ich eine Hütte in den Bergen, in der ich versteckt habe, was ich in meinem Leben so angesammelt habe. Es sind keine Reichtümer, aber ausreichend." Meryann hatte ihm erzählt, wie sie seit dem Tod ihres Vaters lebte, dass sie das Haus verkauft hatte und seit einer Weile chronisch Pleite durch Cyrodiil zog, auch wenn Arranges und Milan alles mithörten. "Hast du eine Karte?" Sie ging zu ihrem Gepäck und kramte die Karte von Cyrodiil hervor. Davide markierte die Position der Hütte mit etwas von dem Blut auf dem Boden, das noch nicht ganz getrocknet war. Sie war tief in den Jerallbergen. "Unter den Binden ist ein Schlüssel.", sagte er. "Äscher mich bitte ein, einmal von den Toten zurück ist genug.", sagte er noch leise, legte sich auf den Boden und rührte sich kurz darauf nicht mehr. Die Grabeskälte wich aus der Höhle, und die Anwesenheit der untoten Seele war nicht mehr zu spüren. Etwas erschlagen sah Meryann zu Milan und Arranges.

Arrange verfolgte die ganze Szenerie. Er hörte gespannt zu, was der Untote zu erzählen hatte. Soso, mit extremen Sekten und irgendwelchen komischen Leuten... das waren alles bestimmt die gleichen Anfänger, wie die, welche sich um den Bludwurm gescharrt haben... alles Amateure... Arranges wusste, dass er im Grunde nicht besser war, aber diesen Gedanken verdrängte er im Moment. Als der Tote fertig war, streubte er sich nicht, wieder zu gehen, sowas hatte Arranges noch nicht erlebt nach einer Wiedererweckung. Normalerweise wehrten sich die Seelen, die Gefilde der Lebenden zu verlassen und man musste sie meistens mit Gewalt ins Reich des Vergessens zurückschicken. Arranges war zunehmend skeptisch über die fast vernünftige Art der Seele, was ihm auch anzusehen war. Er blickte zu Meryann und hob seine Rechte, welche augenblicklich von einer etwas grellen Flamme eingehüllt wurde. 'Wir sollten ihn lieber gleich verbrennen, nicht, dass die Seele es sich noch anders überlegt...' Sagte er bestimmt und mit einer Spur Furcht.

Der Rothwardon war den Geschehnissen stumm gefolgt, jedoch hatte er auch ein Auge auf den Puma gehabt, welcher sichtlich nervös war. Milan war froh, als die Kälte endlich aus dem Raum wich und somit auch das Tier ruhiger wurde. Desweiteren war er erstaunt über diese Selbstverständlichkeit, mit der der Untote mit der Situation umging, und auch so ganz lapidar meinte, man solle ihn bitte einäschern und sich dann hinlegte, als würde er ein Bett probeliegen. So hatte sich der Rothwardon einen Totenbeschwörung nicht vorgestellt.
Meryann blickte ihn daraufhin schweigend an. Was genau sie jetzt erwartete, wusste er nicht. Er selbst blieb an Ort und Stelle und musterte Arranges, der sich anschickte, den Toten sofort zu verbrennen. "Das solltet ihr unterlassen, Arranges...", rief er dem Kaiserlichen quer durch die Höhle zu, und dieser blickte ihn mürrisch an, anscheinend verwirrt über dieses Veto von der Seite. "Wenn ihr ihn hier verbrennt, sollten wir uns danach nicht wundern, wenn wir einer Rauchvergiftung zum Opfer fallen.". In der Tat war in der Höhle keinerlei Luftschacht zu sehen außer der Tür, und wer weiß mit welchen seltsamen Mitteln der Körper zusätzlich konserviert worden war, im schlimmsten Fall setzte das Feuer diese Chemikalien in die Luft frei.

Meryann hörte die Furcht in Arranges Stimme und sah den Feuerball, der seine Hand einhüllte. Bevor sie noch etwas sagen konnte, rief ihm Milan schon zu, dass er es hier bleiben lassen solle. Mit Unverständnis im Blick sah sie zu Arranges: "Der überlegt es sich nicht noch einmal anders, warum wollte er wohl eingeäschert werden?" Wie sollte er das überhaupt? Seine Seele war weg, sie aus dem Reich der Untoten zu holen würde nicht ohne erheblichen Aufwand gelingen. Ausserdem war sie der Ansicht, dass Davide eine einigermaßen angemessene Bestattung verdiente, und das war definitiv mal nicht eben schnell auf dem Höhlenboden. Sie kniete neben der Leiche, fand den Schlüssel unter seinen Verbänden und mit Arranges Hilfe brachten sie den Körper ins Freie. Sie legten ihn ein Stück vom Eingang entfernt auf felsigen Boden und Meryann schichtete ein paar Zweige über ihn. Arranges entzündete das Ganze mit einem Feuer und Meryann stand schweigend daneben, bis von dem Toten nur noch Asche übrig geblieben war. Obwohl sie ihn nicht wirklich gekannt hatte, auch wenn sie sich wieder an die Tage in Bruma erinnerte, empfand sie Trauer über seinen erneuten Tod, und über die Tatsache dass sie sich kaum gekannt hatten. Über die Flucht aus Hochfels hatte auch er nicht sprechen wollen, und so schien es, als würde sie die wahren Gründe nie erfahren. "Und was jetzt?", fragte Meryann etwas verloren in die Runde.

Der Einwand von Milan fand Arranges einleuchtend genug um den Zauber zu lösen und den Toten draussen mit Meryann und dem Bestienjäger angemessen zu bestatten. Dem Kaiserlichen fehlte die Anteilnahme an Meryanns Trauer ein wenig, war er selbst schon in seiner Jugend so abgebrüht gewesen, einen Teil seiner verstorbenen Eltern in einen hirnlosen Zombie zu verwandeln, nur um seinen Interessen nachzugehen. Als Meryann fragte, was sie jetzt wohl tun sollten wusste Arranges nicht genau was er sagen sollte, aber schließlich kam ihm ein wie ihm schien, mehr oder weniger sinnvoller Vorschlag. 'Vielleicht sollten wir uns direkt auf den Weg zur Hütte machen... außer den Septimen und anderen Wertgegenständen findet ihr vielleicht noch etwas, an dem ihr die Erinnerungen an eure Familie festmachen könnt...'.

Milan zuckte mit den Schultern auf Meryanns Frage hin. "Den Wagen wird keiner vermissen, im Gegenteil, ich denke mir, dass die Wachen froh sind, dass wir ihnen quasi die Kontrollarbeit abgenommen haben. Nach Bruma zurück müssen wir also nicht...", und in gedanken fügte er hinzu: Vor allem ich nicht, um Bruma mache ich erst einmal einen großen Bogen, dabei probierte er seine Hand zur Faust zu ballen, was aber immer noch Schmerzen verursachte. Dann fuhr er fort. "Ich stimme Arranges zu, wenn wir schon einmal dabei sind, können wir auch gleich zu dem Haus aufbrechen. Vorrausgesetzt, du willst es nicht allein aufsuchen.".

"Nein, ich will nicht allein zu der Hütte, ihr könnt mich gern begleiten, wenn ihr wollt.", antwortete Meryann den beiden. Sie rasteten noch bis Mittag in der Höhle bevor sie aufbrachen. Nachdem sie sich schon auf dem richtigen Weg befanden, mußten sie ihm noch noch ein Stück tiefer in die Berge folgen. Der Schnee erschwerte das weiterkommen immer noch, aber auf dem Pfad konnten sie wenigstens reiten und mußten nicht neben den Pferden laufen. Den Wagen hatten sie an der Höhle zurückgelassen, es war nicht sicher ob der Weg breit genug dafür bleiben würde.

weuze
13.09.2010, 20:51
Sie mussten tief in die Berge vordringen und bald befanden sie sich zunehmend auf einem Pfad, der nur noch gut einen Meter breit war. Links führte eine Felswand fast senkrecht nach oben und rechts fiel der Hang zwar steil aber noch in einem wahrnehmbaren Winkel ab. War das Wetter, als sie losgeritten waren, noch recht freundlich, sah man von der schneidenden Kälte ab, so stieg nun dichter Nebel aus den Niederungen auf und verhüllte bald die Sicht, so dass sie gezwungen wurden abzusitzen. Meryann ging vorraus, Milan in der Mitte und Arranges folgte als Letzter. Schneefall und Wind setzten ein, als sie noch höher stiegen. Nach einem guten Stück Weg, das sie nun schon so zurückgelegt hatten, meldete Meryann das Ende des Weges. Der Schmale Pfad lief auf eine kleine Fläche aus, die in etwa den Grundriss einer größeren Hütte im Hafenviertel hatte. Die Steilwand knickte abruppt ab und verlief flach nach links weiter hinauf zu den Gipfeln, die sie nicht sehen konnten. Eine Hängebrücke war an der Fläche festgemacht und führte über eine Klamm weiter geradeaus. Das Konstrukt aus Seil und Holz verschwand schon wenige Meter voraus im weißen Nichts, wie weit es nach unten ging, war unmöglich zu schätzen. Sie überlegten noch, ob sie die Pferde besser hier lassen sollten, sah die Brücke doch etwas instabil aus. Während der wenigen Minuten, die sie zögerten, nahm der Wind nochmal zu und trug den Atem des Frostes aus dem Norden zu ihnen. Die Kälte ging durch Kleidung und Rüstung. Schnell war klar, dass sie so unmöglich weiter konnten. Sie beschlossen auf dem kleinen Plateau zu warten, bis der Schneesturm nachlassen würde. Sie kauerten sich an die Felswand und dösten oder starrten vor sich hin, während die Pferde sich mit hängenden Köpfen aneinander drängten. Schon bald wurde es dunkel, aber das Schneetreiben wurde nicht schwächer, im Gegenteil, es nahm noch ein kleinwenig zu. Arranges nickte, in sämtliche Kleidung und Decken - sehr viel war es nicht mehr, das er noch anziehen konnte - gewickelt, ein. Es war mitten in der Nacht, als der Kaiserliche durch das Scharren von Hufen geweckt wurde. Es war das nervöse Stampfen und Kratzen seines Rotfuches und das der beiden anderen Rösser. Er hob den Kopf von den Knien und schob die Kapuze ein wenig nach hinten. Zu seinem Erstaunen hatte der Sturm wohl nachgelassen. Der Himmel war fast klar, eine dünne Sichel von Sekunda war zu erkennen, Masser war nicht zu sehen. Man konnte die umliegenden Gipfel sehen. Sie befanden sich wohl mitten in den Schluchten der Jerallberge, denn wirkliche Täler konnte Arranges nicht erkennen. Eine große Gestalt trat plötzlich direkt vor ihn. Der Kaiserliche zuckte leicht zusammen und sah dann nach oben direkt unter die dunkle Kapuze eines Altbekannten. 'Das wird jetzt das letzte Mal sein, dass ich dich mit der Absicht aufsuche, dir eine normale Botschaft zu übermitteln!' Kam es drohend aus dem unsichtbaren Mund des Hünen. 'Der Meister und die Gathering erwarten dich in fünf Tagen... leb wohl!' Noch ehe Arranges etwas erwiedern konnte, verschwamm der Riese vor seinen Augen, bis er wenige Sekunden später komplett verschwunden war. Ganz klasse... aber die Botschaft wahr wohl eindeutig... Arranges musste sich den Anweisungen beugen, ob er wollte oder nicht. Ungehorsam gegenüber des Meisters oder der Gathering war absolut und strengstens untersagt und wurde nur einmal geduldet, danach wurde dafür gesorgt, dass nichteinmal mehr der Gedanke an Verweigerung vorhanden sein könnte. Der Kaiserliche warf einen Blick zu seinen beiden Begleitern, sie schienen zu schlafen und nichts mitbekommen zu haben, zumindest hoffte er das. Er stand auf und bemerkte direkt, trotz den vielen Kleidungsstücken, die er anhatte, die beissende Kälte, die der Sturm zurückgelassen hatte. Er ging zu seinem Rotfuchs, nahm die Zügel und führte ihn zum Rand des Plateaus, dort wo sie hergekommen waren. Wehmütig blickte er erst zu Meryann, dann zu Milan. Pass auf sie auf... Dann verschwand er durch die Nacht.

[Arranges ist hiermit raus]

Die Handlung wird mit diesem Post (http://www.multimediaxis.de/threads/104961-Rollenspielthread-3-%28Signatur-aus%29?p=2671142&viewfull=1#post2671142) im Rollenspielthread fortgesetzt.

Van Tommels
14.09.2010, 18:59
Milan erwachte, als er leiser werdendes Hufgetrappel wahrnahm. Er schlug die Augen auf und blickte sich um. Arranges war verschwunden, mit ihm seine ganze Ausrüstung und das Pferd. Etwas perplex blickte er den Weg entlang. Er erhob sich und ging durch den knirschenden Schnee dahin, woher sie gekommen waren. Fußspuren führten hierher, neben Hufabdrücken. Dann waren die Stiefelabdrücke verschwunden und nur noch die Spuren der Pferde führten in die Dunkelheit. In Anbetracht der Tatsache, dass der Schneesturm eine sehr frische Schneedecke hinterlassen hatte und somit der Ursprung der Fährten klar war, schüttelte Milan nur verständnislos den Kopf. Hatte sich der Kerl einfach aus den Staub gemacht. Bedächtig ging er zu ihrem Lagerplatz zurück und wollte sich gerade wieder in sein Fell hüllen, als sein Blick auf Meryann fiel. Sie schlief zwar, zitterte aber sichtlich, trotz dem Fell. Danach schaute er zu dem Berglöwen; dieser schlief etwas abseits von ihnen zusammengerollt an der Felswand, ihm schien die Kälte nichts auszumachen. Milan ging zu ihm und weckte ihn, indem er ihm über den Kopf strich. Er war warm, wie nicht anders zu erwarten. Das Tier blickte ihn etwas verwirrt an, auf sein Deuten hin folgte er aber dem Rothwardonen zu Meryann. Der Puma legte sich an die linke Seite der Bretonin, rollte sich bis zu ihren Füßen herum und mit dem Pfoten darauf. Milan ließ sich rechts neben ihr nieder, nachdem er den Schnee mit dem Fuß zur Seite geschoben hatte, und nahm sie in den Arm. Ihre Haut war kalt, und so drückte er sie an sich und hüllte sie alle drei in die Felle. Mit Meryanns Kopf auf seiner Schulter und den Seinen an die Felswand gelehnt, schlief schließlich auch Milan wieder ein, immer noch mit den Gedanken an den Abgang von Arranges.

Meryann erwachte als es hell wurde und fand sich in Milans Armen wieder, obwohl sie sich nicht erinnern konnte, so eingeschlafen zu sein. Ausserdem lag etwas warm und schwer an ihrer linken Seite und auf ihren Füßen, der Puma vermutlich. Trotzdem merkte sie die Kälte der Nacht, und so öffnete sie verschlafen die Augen. Sie lag so, dass sie ihr provisorisches Lager überblicken konnte und sah Zombie, Milans Pferd... Aber keine Spur von Arranges Pferd oder ihm selbst. Verwirrt befreite sie sich aus Milans Armen und setzte sich auf. Der Berglöwe quittierte das mit einem verschlafenem Blick und einer Bewegung seiner Ohren, reagierte aber sonst nicht weiter darauf. Meryann war die ganze Sache noch immer nicht so ganz geheuer, auch wenn sich das Tier bis jetzt friedlich verhalten hatte. Aber darum ging es in dem Moment nicht, Arranges war verschwunden, Freiwillig?, seine Sachen fehlten ebenfalls komplett. Sie drehte sich im Sitzen zu Milan, ob dieser inzwischen auch wach geworden war.

Er wurde wach, als sich etwas neben ihm regte. Meryann, wusste er sofort und öffnete die Augen. Die Bretonin sah verwirrt aus, als würde sie etwas suchen, und schaute dann ihn an. Ohne groß zu überlegen wusste er sofort, wonach Meryann suchte. "Der ist getürmt...", meinte Milan noch etwas verschlafen auf den fragenden Blick. Der Berglöwe unterdessen hob jetzt den Kopf und blickte ihn an. Anstalten, von Meryanns Füßen herunter zu gehen oder sich auch nur von der Stelle zu bewegen machte er aber nicht. Milan strich Meryann etwas Schnee aus den Haaren. "Den grund weiß ich auch nicht, ich bin aufgewacht, da hab ich gerade noch gehört, wie er weggeritten ist, in die Richtung, aus der wir kamen...".

"Getürmt?" Sie wußte nicht viel von Arranges, was er getrieben hatte bevor sie sich begegnet waren. Bis auf die Sache mit dem Kloster und eben von der Nekromantie, aber sonst nichts. Sie hatte ihre Augen immer noch auf Milan gerichtet aber ihr Blick ging ins Leere, als sie überlegte, was Arranges für einen Grund gehabt haben mochte. "Wir sollten aufbrechen, dann können wir die Hütte heute noch erreichen.". sagte sie zu ihm und versuchte ihre Füße unter dem Puma herauszuziehen. Dieser bewegte sich allerdings kein Stück, was nicht gerade hilfreich war. Falls sie überhaupt noch existiert... Nachdem der Puma sich immer noch nicht rührte, lies sie sich wieder mit dem Kopf an Milans Schulter sinken, sah ihn von unten her an und sagte: "Sag ihm doch bitte dass er runtergehen soll.".

Milan nickte auf den Vorschlag, sofort aufzubrechen, musste aber grinsen, als sie sich sichtlich schwer tat, aufzustehen, woran nicht zuletzt der Puma schuld war. Der Puma hatte aber schließlich ein Einsehen und erhob sich. Er streckte sich ausgiebig und blickte dann Meryann ins Gesicht, welche dadurch dass sie saß, direkt auf Augenhöhe mit dem Tier war. Nur noch ein paar Zentimeter waren Platz, Milan beobachtete die Szene verwirrt. Der Puma schien einen Moment lang zu schnüffeln, dann verlor er das Interesse und fing an, ziellos im Schnee hin und her zu laufen. Auch Milan erhob sich jetzt und half Meryann auf.

Als der Puma schließlich doch noch aufstand, zog sie die Beine an, befand sich aber gleich darauf, als sie aufstehen wollte, Auge in Auge mit dem Berglöwen wieder. Sie wußte in dem Moment nicht, was er vorhatte, und so blieb sie ersteinmal reglos sitzen. Schließlich wandte er sich ab und sie lies sich von Milan aufhelfen. Und das alles so früh am Morgen... Sie wickelten sich wieder in die Felle, nahmen die Pferde bei den Zügeln und führten sie über die wacklige Holzbrücke. Danach wurde der Weg stellenweise wieder so gut, dass sie langsam Reiten konnte, an anderen Stellen mußten sie die Pferde wieder führen. Meryann sah unterdessen immer wieder auf die Karte, und als sie sich am Nachmittag dem eingezeichnetem Punkt näherten, kam eine kleine Hütte in Sicht, die an den Hang gebaut war und etwas geschützt zwischen größeren Felsen lag. Es war eine Blockhütte, wie sie für diese Gegend typisch war, und sah nicht sehr groß aus. Wenn sie keinen Keller hatte mußte sie nur aus einem Raum im Erdgeschoss bestehen. "Ich hoffe da ist keiner eingezogen.", sagte sie zu Milan, der mit seinem Pferd neben ihr stand. "Das müsste es sein."

Milan lächelte. "Naja, wenn man davon ausgeht, dass das die einzige Hütte in der Umgebung ist, dann ja, dann liegt der Verdacht nahe, dass sie es ist.". Der Rothwardon blickte zu dem Berglöwen, mittlerweile wusste er, dass er sich etwas aufmerksamer verhielt, wenn irgendwas Fremdes in der Nähe war. Aber mittlerweile standen sie vor der Hütte, und der Puma lief immer noch teilnahmslos und desinteressiert wirkend mit. Vielleicht ist seine Witterung auch durch die Kälte beeinträchtigt. "Seid vorsichtig...", sagte Milan nur, als sich Meryann der Tür näherte.

Sie stand schließlich vor der Tür, die Hütte hatte ein einziges Fenster auf dieser Seite, aber es war ein vorhang davor. Von innen konnte man nichts hören, und sie wünschte sich gerade, dass ihre Kenntnisse der Mystik etwas besser gewesen wären. Oder das Arranges jetzt hier wäre. Egal, gleich wirst du wissen, ob hier jemand ist. Das Schloss wirkte intakt, wenn es geöffnet worden war, dann vermutlich mit einem Schlüssel, für einen Dietrich wirkte es fast zu kompliziert. Sie steckte den Schlüssel in das Schloss und nach einigem Rütteln lies sich die Tür schließlich quietschen aufsperren. Sie wartete kurz, konnte von innen aber immer noch kein Geräusch vernehmen. Die Tür ging nach innen auf, und so stellte sie sich so an die Wand, dass sie in die Hütte sehen konnte und gab ihr einen Schups. Milan stand hinter ihr, der Puma verhielt sich immer noch nicht auffällig. Es war nicht sonderlich hell innen, aber soweit schien alles unbewohnt zu sein. Sie sprach einen Lichtzauber und trat über die Schwelle. Jetzt konnte man auch sehen, dass hier schon lange keiner mehr gewesen war, auch wenn alles irgendwie aufgeräumt wirkte, soweit man das hier sagen konnte. Als wäre sie in dem Bewußtsein verlassen worden, dass jemand zurückkommen würde. Jetzt konnte man auch sehen, dass hinten noch eine Art Galerie angebaut war zu der eine Leiter führte, oben stand ein breites Bett, die aber nicht die volle Raumhöhe hatte. Das mußte die Stelle sein, an der der Felsen hinter dem Haus eine Stufe hatte. An der Wand links von der Tür befand sich ein Kamin, sonst stand unten nur noch ein Schreibtisch. Die Wände allerdings waren bedeckt von Bücherregalen und in den Ecken standen Körbe mit Schriftrollen. Meryann war inzwischen in die Mitte der Hütte getreten und sah sich erstaunt um. Der Boden war von einfachen, aber dicken Teppichen bedeckt. "Verflucht sein die Neun.. Was hat er hier getan??", fragte sie, auch wenn sie wußte, dass Milan ihr darauf wohl kaum antworten konnte. Hinter der Leiter zur Galerie fiel ihr plötzlich eine niedrige Tür ins Auge.

Der Rothwardon schaute sich aufmerksam in dem Haus um, ging zu dem Schreibtisch, strich über die Holzplatte, seine Finger hinterließen in der Staubschicht eine saubere Linie. Keine Anzeichen für Leben..., stellte er beruhigt fest, das Gefühl jedoch hielt nur solange, bis er sich zu Meryann herumdrehte und sein Blick auf den Puma neben ihr fiel. Dieser blickte wie gebannt auf die niedrige Holztür unter der Galerie und knurrte leise. Er ging ein paar Schritte hin und her, nur um dann wieder innezuhalten und die Tür nicht aus den Augen zu lassen. Er ging etwas in die Knie, duckte sich leicht und legte die Ohren an. Milan ging langsam zu Meryann, nun auch auf die Tür starrend. "Wir sind anscheinend doch nicht allein...", flüsterte er ihr von hinten zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

Meryann spürte Milans Hand auf ihrer Schulter, dann ging sie langsam auf die Tür zu. Dahinter war nichts zu hören, aber sie machte auch einen relativ massiven Eindruck. Sie war unverschlossen wie Meryann die Klinke herunterdrückte. Sie konzentrierte sich auf Zauber, erst einmal allgemein, sie wußte nicht was hinter der Tür lauerte, die sie jetzt aufzog. Kaum war sie weit genug offen, war der Puma wie der Blitz hindurch und man hörte sein Fauchen von weiter hinten. Sie überlegte nicht lange, zog die Tür komplett auf, und stellte fest, dass es dahinter komplett dunkel war. "Verflucht.", flüsterte sie, da sah sie weiter vorn ein bläuliches Leuchten.

Kaum war der Puma losgesprungen, war Milan auch schon hinter Meryann und blickte ebenfalls in's Dunkle. Viel war nicht zu sehen außer das bläuliche Leuchten.
Der Puma unterdessen sprang das Skelett, welches nur unweit des Eingangs stand, an. Mit der Zielgenauigkeit einer Rasierklinge biss er in den Hals des Knochenmonsters, dieses wurde zurückgeworfen und schlug gegen eine steinere Kante. Der Schädel des Untoten barst in viele Teile, aber der Körper, welcher unetr dem Puma sich wand, schlug nach dem Tier. Aber der Berglöwe ließ sich nicht beirren. Mit einem furcherregenden Fauchen biss er in die um sich schlagenden Arme, Knochen brachen und splitterten, innerhalb weniger Sekunden regte sich das Skelett nicht mehr und die Knochen lagen überall verstreut, mal intakt, mal vollkommen zerstört.
Der Puma blickte auf, vor ihm schwebte der Geist, vor dem das Licht ausging. Sogleich legte er die Ohren an und sprang auf die Kreatur zu. Aber zu seiner Verwirrung flog er einfach nur hindurch und landete auf der anderen Seite des Raumes. Unsicher knurrte der Puma und umrundete im Halbkreis den Geist, welche langsam immer näher kam.

Meryann rannte hinter dem Puma her, wobei sie sich leicht ducken mußte, um sich nicht oben am Türrahmen anzustoßen. Hinter der Tür lag ein etwa drei Meter langer gang, der auch nur etwa 1.80 Meter hoch war. Der Lärm kam von vorn, wo der Gang in einen Raum überzugehen schien, woher auch das blaue Leuchten zu kommen schien. Der Puma zerlegte gerade ein Skelett und wollte sich danach auf ein Gespenst stürzen, dass die Höhle notdürftig erleuchtete. Die Höhle war rund, gegenüber der Tür hing ein Banner der Totenbeschwörer, in der Mitte eine Art Tisch aus Stein oder auch ein Altar, an der Wand zog sich um den ganzen Raum Tische aus Holz und Metall, auf denen alchemistische Gerätschaften und Werkzeuge lagen, leere und gefüllte Flaschen und Behalter. Dafür hatte Meryann allerdings gerade keinen Blick, der Puma stellte gerade fest, dass er gegen den Geist nichts ausrichten konnte. Milan betrat hinter ihr den Raum, sie beachtete ihn aber nicht sondern konzentrierte sich. Mit Eis brauchte sie es bei dem Gespenst gar nicht versuchen, dagegen würde es vermutlich immun sein. Feuer konnte sie nicht, also blieb nur noch ein Schockzauber, von dem der Geist auch sofort an die Wand hinter ihm geschleudert wurde. Er war sichtlich angeschlagen aber noch nicht tot - soweit man das bei einem Geist überhaupt sagen konnte. Er wollte sich gerade Meryann zuwenden, doch bevor er sich noch ganz erholt hatte, traf ihn der nächste Schockzauber. Mit einem markerschütterndem schrillen Heulen sank er zu Boden und blieb dort als unförmige, leuchtende Masse liegen. Es war jetzt wieder ziemlich dunkel hier drinnen, man konnte kaum noch die Tür zum Wohnzimmer der Hütte sehen. Meryann hob die Hand der Raum wurde von einem gleichmäßigen, diffusen weißen Licht erfüllt. Danach sah sie sich um, die beiden Untoten schienen allerdings wirklich die einzigen Bewohner gewesen zu sein, der Puma verhielt sich jetzt auch wieder ruhig. An den Wänden befanden sich Fackel und auch ein paar Kerzen und Öllampen standen auf den Tischen. Ausser der Totenbeschwörerfahne schmückten auch noch verschiedene Symbole die Wände, die aus rostbrauner Farbe bestanden. Nein, keine Farbe... Alles in allem machte es auch hier den Eindruck, als wäre zwar kurz aufgeräumt worden, aber man sah deutlich dass hier einmal ausgiebig gearbeitet worden war.

Der Puma ging zu dem leuchtenden Häufchen, was der Geist hinterlassen hatte, und betrachtete es skeptisch. Dann wandte er sich Milan zu, der soeben auch den Raum betreten hatte, nachdem er fast mit dem Kopf angeschlagen war. Der Rothwardon griff nach einer Fackel an der Wand und schickte sich an, sie anzuzünden. Dann aber zuckte er zusammen. Das ging so nicht. Er wechselte die Fackel von der rechten in die linke Hand, konzentrierte sich kurz, und nachdem Milan die Hand von der Spitze der Fackel nahm, flammte diese auf. Er nahm eine weitere von der Wand, zündete diese an der Ersten an und reichte sie Meryann. Dann machte er sich daran, ein paar Kerzen und Lampen anzuzünden.
Während er dies tat, trat er plötzlich auf die Knochen des Skeletts. Milan richtete den Blick zum Boden und musterte die Überbleibsel des Knochenmonsters. Ihm fielen an den ehemaligen Handgelenken des Untoten ein paar Ledermanschetten auf, und nachdem er sie etwas ausgiebiger unter die Lupe genommen hatte, stand für Milan fest, dass es sich bei dem Skelett ehemals um einen Sklaven gehandelt haben muss, denn das waren eindeutig Sklavenarmbänder, welche bevorzugt in Morrowind verwendet wurden. Milan hatte ein paar Sklavenhändler aus dieser Region in Hammerfell und auch Skyrim gesehen, und diese Bänder waren identisch. Wundert mich nicht, es dürfte kaum ein besseres Objekt für sowas geben, vermissen würde diesen Menschen schließlich niemand. Dass er den Sklavenhändler damals kurzerhand ausgeschaltet und die Sklaven befreit hatte, verdrängte er jetzt, für diesen hier war es sowieso beiweitem zu spät. Jetzt spiel dich nicht als Märtyrer auf. Dieser Kerl hat dir seine Handlanger auf den Hals gehetzt, nachdem du ihn ein wenig provoziert hast. Was anderes blieb mir nicht übrig, dass danach die Sklaven frei waren, ist der positive Nebeneffekt gewesen. Er richtete sich wieder auf und schaute zu Meryann, was diese gerade tat.

Meryann hatte nicht gesehen, dass Milan die Fackel vor dem Entzünden in die andere Hand nahm. Vorsichtig nahm sie die Fackel von ihm, hielt sie so weit von sich entfernt wie möglich und entzündete ebenfalls ein paar Kerzen, bevor sie die Fackel wieder in eine Halterung an der Wand steckte. Ihr Blick fiel auf den Steintisch in der Mitte des Raumes und sie sah den Brief, der dort lag. Es machte den Eindruck, als würde der Brief dort mit Absicht liegen, so faltete sie ihn auf, nachdem sie einen Blick zu Milan geworfen hatte, der die Knochenreste studierte. Sie wußte nicht, dass das Sklavenarmbänder waren, sie wußte zwar dass in manchen Teilen Tamriels noch Sklaven gehalten wurden, war damit aber nie in Berührung gekommen. Sie trat neben ihn und faltete den Brief auf. Er war in daedrischer Schrift verfasst, so dass die meisten Menschen damit nicht viel anfangen konnten. "Unter dem Tisch, zur dritten Stunde", las sie halblaut, mehr stand dort tatsächlich nicht. Sie sah sich einmal prüfend im Raum um, woher sollte sie denn bitte wissen, wo hier für Davide 12 Uhr gewesen war? Aber vermutlich bei dem Banner oder dem Durchgang, also ging sie auf den Tisch zu, der rechts an der Wand auf etwa 3 Uhr stand, wenn man durch den Eingang von der Hütte kam. Der Tisch dort schloss, zumindest vorne, bündig mit dem Boden ab, und Meryann zog probeweise drann. Er bestand aus Holz mit einer Platte aus Metall, und zu zweit konnten sie ihn schließlich von der Wand ziehen. Hinter dem Schrank kamen zwei kleinere Beutel zum Vorschein. Ohne groß zu überlegen zog sich Meryann auf den Tisch und angelte nach den Beuteln, welche schon verdächtig klimperten. Sie kletterte wieder vom Tisch und öffnete sie. In einem befand sich eine durchaus beachtliche Menge Septime, in dem anderen Schmuck und kleinere Edelsteine. "Also entweder er hatte wirklich einen gewaltigen Schatten und hat sich nur umgebracht weil er nicht wollte, dass seine Gläubiger das finden, oder er war noch viel verrückter und sie wollten gar kein Geld von ihm...", sagte sie leise zu Milan, der neben ihr stand. Daran, dass er sie nicht hatte auszahlen können, war es offensichtlich nicht gescheitert.

Milan beobachtete Meryann bei ihrer Suche nach dem 'Schatz', besonders als sie sich auf den Tisch legte und nach den Beuteln griff, musste er schon aufpassen, den Anblick nicht zu sehr zu genießen. "Vielleicht hatte er ihnen die Großeltern aus dem Grab geklaut, da würde ich mich wahrscheinlich auch nicht ausbezahlen lassen als Entschädigung", meinte er lapidar und stellte sich dicht hinter sie, die Fackel aber ein bisschen von ihr weghaltend.
"Gut, damit hast du deinen Schatz. Was nun?", fragte er sie leise, strich ihr über die Schulter und blickte sich in dem Raum um, was er erst jetzt wirklich bewusst tat.

Andromeda
14.09.2010, 22:09
Was nun? Das war eine gute Frage, Meryann hatte so weit noch nicht gedacht. Sie wollte noch die Schriftrollen und die Bücher grob durchsehen, auch wenn sie nicht glaubte, etwas zu ihrer Familiengeschichte zu finden. Die Bücher wirklich zu studieren, was auch bestimmt nicht uninteressant wäre, würde dauern, und dazu brauchte sie erst Vorräte, Feuerholz und ähnliches hier. Allerdings stand die Hütte auch schon vier Jahre unentdeckt leer, das würde sie auch noch etwas länger tun. Sie drehte sich zu Milan, sah in leicht lächelnd an und fragte, statt ihm eine Antwort zu geben: "Wie hast du es eigentlich geschafft, von der Gräfin der Stadt verwiesen zu werden?" Das hatte selbst sie noch nicht geschafft, auch wenn sie schon aus der einen oder anderen Taverne geflogen war.

Milan drehte sich bei der Frage von Meryann der Magen um, als er daran dachte. Flucht nach vorn, dachte er dabei nur. Er legte eine Hand auf ihre Wange. "Unwichtig...", sagte er daraufhin und küsste sie innig. Der Puma stand neben ihnen und schaute interessiert hoch, was der Rothwardon natürlich mitbekam aus dem Augenwinkel. "Du nicht...", grinste Milan, löste sich von der Bretonin und ging Richtung Ausgang, den Berglöwen vor sich herschiebend.
In dem Wohnbereich des Hauses wieder angekommen, blickte Milan zu dem kamin. Daneben war ein kleiner Holzstapel, welcher wirklich durch die lange Zeit idealen Brennstoff abgab. Nachdem er ein paar Holzstücke in den kamin gelegt und das Ganze mit der Fackel angezündet hatte, legte sich der Puma direkt davor. "Faules Ding...", murmelte Milan und ging dann nach draußen. Meryann wollte bestimmt ohnehin sich noch ein wenig umsehen, er rechnete nicht damit, dass sie noch heute aufbrechen würden.
Draußen sah sich Milan um und fand tatsächlich an der Seite des Hauses eine Unterstellmöglichkeit für die Pferde, wo er diese dann auch gleich hinführte und von dem Gepäck befreite. In einem rustikalen Schränkchen fand er ein paar große löchrige Decken, aber das würde reichen, so legte er diese den Pferden über. Aus seiner Satteltasche nahm er das Paket mit dem Trockenfleisch, Wasser würden sie aus dem Schnee hier bekommen.
Dann ging er wieder nach drinnen und ließ sich in dem großen Sessel vor dem Kamin nieder, welcher inzwischen gut Feuer aufgenommen hatte und große Wärme abstrahlte. Das Schwert und seinen Mantel hatte er an die Sessellehne gehängt. Das Paket auf dem Schoß packte er langsam aus, kaum war es offen, schlug der Puma auch schon an und blickte ihn interessiert an. Kurz darauf warf der Rothwardon dem Tier einen großen Streifen hin und nahm sich selbst ein Stück.

Statt ihr wirklich zu Antworten, küsste er sie nur. Erstaunt erwiderte sie den Kuss, auch wenn sie sich jetzt erst recht fragte, was er denn in der kurzen Zeit angestellt hatte. Sie folgte ihm wieder in den Wohnbereich, wo er den Kamin entzündete und dann nach draussen ging. Sie sah sich etwas ratlos um. Es würde wirklich lange dauern, auch nur die Schriftrollen einzeln zu sichten, die überall herumlagen. Als sie die Regale entlang ging, kamen ihr einige der Bücher bekannt vor. Es waren zum Großteil "Standard"-Werke der Nekromantie und Beschwörung, von denen ihr Vater sich ein paar geliehen hatte und sie Meryann ebenfalls zu lesen gab. Jetzt wußte sie wenigstens, wo er sie geliehen hatte. Ein Teil der Bücher befasste sich mit Anatomie, Alchemie, und auch grenzwertigeren Ritualen, die immer frische Leichen erforderten, also am besten auf dem Altar selbst geopfert. Langsam verstand sie, warum ihr Vater sich von seinem Bruder distanziert hatte, er schien wirklich so genial wie verrückt gewesen zu sein. Vermutlich war es zum Teil purer Selbstschutz, dass er Meryann sogar seine Existenz verheimlicht hatte, seine Forschungen waren ihm ja selbst schließlich zum Verhängniss geworden. Inzwischen hatte Milan die Hütte wieder betreten und setzte sich in den Sessel vor dem Kamin, wo er erst dem Puma ein Stück Trochenfleisch zuwarf, und dann selbst etwas davon aß. Sie ging zu ihm und setzte sich auf die breite Lehne des Sessels, da kein zweiter vor dem Kamin stand. "Die ganzen Bücher und Aufzeichnungen zu studieren würde Wochen dauern, und ich hab langsam genug von Schnee. Was hast du als nächstes vor? Wenn wir Morgen zeitig aufbrechen könnten vor Mitternacht Cheydinhal erreichen.".

"Cheydinhal?", erwiderte Milan nur, blickte sie forschend an und legte einen Arm um ihre Hüfte. "Kenn ich auch noch nicht. Wie ist der Graf und die Gräfin dort, kannst du mir was über sie sagen?". Milan hoffte, dass es sich hierbei nicht wieder um irgendwelche herrischen Persönlichkeiten handelte welche ihn wieder nur benutzen wollten, im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei warf er dem Puma einen kurzen Seitenblick zu, den Ärger hatte er schließlich gewissermaßen ihm zu verdanken.

"Der Graf ist ein Dunmer, ich glaube der einzige in Cyrodiil der kein Kaiserlicher ist. Seine Frau ist tot, ein... Unfall, und er hat einen Sohn, glaube ich. Persönlich hatte ich mit ihm auch noch nichts zu tun." Als Milan seinen Arm um sie legte, rutschte sie von der Sessellehne auf seinen Schoß, und legte ihren Arm um seinen Hals. "Eigentlich ist Cheydinhal eine ganz schöne Stadt, wenn man von der Kriminalität absieht. Aber das ist überall ein Problem. Die dunkle Bruderschaft soll dort eine... Zweigstelle haben. Aber das sind nur Gerüchte." Nun ja, sie wußte davon, auch wenn sie mit den Mitgliedern der Bruderschaft nichts zu schaffen hatte. Aber in gewissen Kreisen kam einem soetwas ab und an zu Ohren. Ausserdem interessierte sie sich für den Kult um Sithis, davon hatte sie hier auch ein Buch gesehen.

"Die dunkle Bruderschaft...". Dieser Kult sagte Milan etwas, er hatte auf den Straßen der grenznahen Städte davon gehört, das aber als Mythos abgetan. Die Tatsache, dass er jetzt schon wieder davon hörte, schien seine Meinung etwas zu ändern. vielleicht war daran ja doch etwas dran? Wer weiß. Die Schilderung über den Grafen klang auch nicht besser, ein verwitweter und alleinerziehender Dunmer; wie umgänglich konnte dieser schon sein. Milan sah seine Felle auch dort davonschwimmen, zumal ihm gar nicht erst in den Sinn kam, dass er ohne Bestechung in die Stadt kommen könnte. Dann noch die erwähnte Kriminalität, unweigerlich kam ihm die Geschichte im Hafen der Kaiserstadt in den Sinn. Mach dir nicht soviele Gedanken, ermahnte er sich selbst und warf dem Berglöwen ein weiteres Stück Fleisch hin, welches dieser gierig verschlang. An der Unbeherrschtheit musste noch kräftig gearbeitet werden, aber was konnte man nach wenigen Tagen auch groß erwarten.
Milan legte seine andere Hand auf Meryanns Bein und streichelte sie abwesend. "Morgen aufbrechen klingt gut. Wie sieht es mit dem Bett deines verwandten aus, kann man darin nächtigen, oder wird man dann von untoten Viehzeug überfallen oder gar verflucht?", und schief grinste er sie dabei an.

Bei Milans Worten mußte sie grinsen. "Eigentlich sind Nekromanten auch nur ganz normale Menschen. Ich denke das Bett ist sicher.", sagte sie gespielt ernsthaft zu ihm. Milan hatte ihr inwzischen etwas von dem Trockenfleisch gereicht, und sie sprach weiter: "Ja, die dunkle Bruderschaft. Ihr sollte man besser nicht ins Gehege kommen, aber ich denke auch nicht dass du vor hast, als Auftragsmörder zu arbeiten. Oder? Die sind da nicht so umgänglich wie die Kämpfergilde." Sie lächelte Milan immer noch an und sah ihm in die Augen.

"Wenn du dich da mal nicht täuschst, die Kämpfergilde schreckt auch vor einem Blutbad nicht zurück wenn man ihnen in ihre Interessen hineinpfuscht. Das passierte mir schon oft genug, ich glaube nicht, dass sich die Gilden hier so sehr von denen aus Hammerfell unterscheiden.". Unweigerlich dachte der Rothwardon an einen Konflikt in den Gebirgen an der hammerfellschen Grenze zu Himmelsrand. Diese kerle wollten ihn wirklich dafür lynchen, dass er einen Auftrag billiger und ohne Blutvergießen gelöst hatte. Letztendlich kamen sie alle bei seiner Flucht um, weil sie sich nicht mit dem Gelände auskannten und allesamt in eine tiefe Schlucht fielen. Milan wischte den Gedanken mit einer Handbewegung weg, legte das Fleisch zur Seite und blickte nun auch Meryann direkt in die Augen. "Was hälst du von...", meinte er leise und lächelnd, wobei er den Kopf vielsagend zu Bett drehte.

Sie sah Milan leicht zweifelnd an, die dunkle Bruderschaft mordete im festen Glauben an Sithis, da war ein Blutbad noch das harmloseste, und sowieso viel zu schnell. Auf seine Frage legte sie ebenfalls das Essen zur Seite, stand auf und zog ihn an der Hand aus dem Sessel. Sie befreite ihm aus dem Ledermantel, was nur unter seiner Mithilfe gelang, Er entledigte sich den restlichen Teilen seiner Rüstung und folgte ihr, nur mit der schwarzen knielangen Hose bekleidet über die Leiter auf die Galerie. Meryann trug ohnehin nur das Kleid, den Mantel und die nassen Schuhe hatte sie vorhin schon ausgezogen. Die Galerie war nicht hoch, nur Meryann konnte gerade noch so aufrecht stehen. Trotzdem gelang es ihm irgendwie, ihr das Kleid über den Kopf zu ziehen und sie zog ihn auf das Bett, wo sie ihn noch von seiner Hose befreite. Es war inzwischen angenehm warm in der Hütte, und der Schein des Feuers reichte noch bis hier oben. sie küssten sich innig und Meryann konnte Milans warme Hände auf ihrem Körper spüren.
Später lagen sie mit dem Kopf auf seiner Schulter halb unter der Decke und strich ihm zärtlich über den Arm. Sie hatte den Verband an seiner Hand gesehen, und war sich sicher, dass er vor seinem Aufbruch zum Drachenklauenfelsen noch nicht gehabt hatte. Das Feuer war inzwischen heruntergebrannt, aber es war immer noch nicht kalt in der Hütte.

Milan hatte den Kopf auf den von Meryann gelegt und spielte mit ihren Haarspitzen, während sie so in dem Bett eng aneinandergekuschelt lagen, und dachte über die vergangenen Tage nach. Hammerfell, Anvil, Skingrad, kaiserstadt. Dann Meryann, Arranges, danach Bruma. Dann die Verbannung aus der Stadt und ein Grabraub. Eine Erwekcung eines Toten, und nun waren sie hier. Du kommst viel rum, das muss man dir lassen, dachte sich Milan, innerlich lächelnd, und gab der Bretonin einen Kuss auf die Stirn. Das Gefühl, ewig nur da zu liegen, hatte er schon ewig nicht mehr verspürt, und so eines hatte er jetzt. Aber kaum war es aufgekommen, rief er sich zurück zur Wirklichkeit. Du reist herum, erledigst dies und das, für solche Gedanken ist später auch noch Platz. Du hast dich schonmal früher öfters so gefühlt, und es wurde nichts. Äußerlich ließ er sich aber nichts anmerken und atmete weiterhin ruhig mit gleichmütigem Gesichtsausdruck.
Schließlich kuschelten sie sich aneinander und schliefen ein. Kaum war dies geschehen, erhob sich der Puma vor dem Kamin und streckte sich ausgiebig. Er schnüffelte an dem Fleischpaket, was neben dem Sessel lag und begann, Stück für Stück zu fressen, bis es leer war. Dann wandte er sich zu dem bett, wo Meryann und Milan schliefen. Aus dem Stand sprang er die Galerie hinauf auf das bett und blickte zwischen dem Rothwardonen und der Bretonin hin und her. Dann ließ er sich auf den Beinen der beiden nieder und rollte sich hier zusammen.

Van Tommels
19.09.2010, 18:39
Meryann erwachte am Morgen als sie etwas Weiches im Gesicht spürte. Außerdem lag schon wieder etwas schwer auf ihren Beinen. Sie schlug die Augen auf und sah gerade, wie der pelzige Schwanz des Pumas wieder auf ihr Gesicht zukam, der Berglöwe hatte es sich wieder auf ihren Beinen gemütlich gemacht. Irgendwo reicht’s langsam., dachte sie sich verschlafen. Sie sah zu Milan, der noch schlief. Durch den Vorhang unten am Fenster fiel das erste dämmrige Licht des neuen Tages. Sie befreite sich vorsichtig aus Milans Armen, zog die Füße unter dem Berglöwen hervor, der sie nur müde ansah, aber immerhin sein Gewicht etwas verlagerte dabei. Es war kühl in der Hütte geworden, und sie zog sich gleich ihr Kleid über, dass auf dem Boden neben dem Bett lag. Leise stieg sie die Leiter hinab und ging wieder in den Raum hinter der niedrigen Tür, wo sie sich den Gefäßen mit den alchemistischen Zutaten widmete. Sie wollte auf jeden Fall einen Teil der Septime mitnehmen, den Schmuck aus dem anderen Beutel würde sie vorerst hier lassen, außerdem hoffte sie sonst noch etwas Nützliches zu finden, vielleicht hatte er Gifte vorbereitet oder ähnliches.

Nachdem die Bretonin im Nebenraum verschwunden war, erwachte auch Milan und sah, als er aufschaute, mitten in das weit aufgerissene Maul des Pumas, welcher gerade herzhaft gähnte. Na wenn das kein aufmunternder Anblick am frühen Morgen ist. Er tastete neben sich, konnte aber Meryann nirgends erfühlen; der Platz neben ihm war leer, aber noch warm. Milan sah sich um und hörte schließlich jemand in dem hinteren Raum des Hauses rumoren. Milan zog sich seine Hose an und kletterte die Leiter hinunter, der Puma blieb auf dem Bett liegen. Dass es etwas frisch in der Hütte war machte dem Rothwardonen erst einmal nichts aus, und so suchte er sich in Ruhe seine Sachen zusammen. Dabei fiel sein Blick zufällig auf das leere Paket. "Was zum...", murmelte er und schaute zum Bett, wo der Berglöwe in aller Seelenruhe vor sich hindöste.

In dem Nebenraum der Hütte herrschte ein ähnliches geordnetes Chaos wie in dem Wohnbereich. Meryann konnte auf den ersten Blick nichts entdecken, was sie unbedingt sofort hätte mitnehmen müssen, und so entschloss sie sich, alles unangetastet zu lassen, bis sie besser vorbereitet zurückkommen würde. Sie sah kurz in den Beutel mit den Septimen, um zu sehen, ob es sich ausschließlich um solche handelte, sie konnte keine anderen Münzen dazwischen entdecken. Mithilfe einer Waage schätzte sie das Ganze auf ca. 1500 Septime. Ihr behagte es gar nicht, mit soviel Gold auf einmal unterwegs zu sein, allerdings war sie früher schon nie Opfer von Banditen geworden. Die Wenigen, die sich mit ihren beschworenen Kreaturen anlegten, hatten nachher keine Gelegenheit mehr gehabt, es zu bereuen. Den Beutel mit dem Schmuck legte sie wieder hinter den Tisch, und versuchte, diesen wieder an die Wand zu bekommen. Mit etwas Schwung und ein paar Versuchen gelang ihr das schließlich mit einem lauten Rumpeln. Eigentlich hatte sie Milan noch nicht wecken wollen, aber das konnte er nicht überhört haben. Sie wandte sich wieder dem Durchgang zu um den Wohnraum zu betreten. Dort stand schon Milan, der anscheinend schon vor dem Lärm wach geworden war. "Guten Morgen.", sagte sie und gab ihm einen Kuss auf den Mund. "Brechen wir bald auf?".

Milan hatte eigentlich gerade vor, den Berglöwen zurecht zu weisen, sehr wohl mit dem Wissen dass er wohl gar nicht mehr wusste was er nun falsch gemacht hatte, als er aus dem Nebenraum ein Rumpeln hörte. Nanu, jetzt nimmt sie wohl das Zimmer auseinander. Kurz darauf erschien Meryann in der Tür und gab ihm einen Kuss. "Sicher...", meinte er nur kurz angebunden und warf dem Puma einen Seitenblick zu, als dieser vom Bett heruntersprang und sich ausgiebig streckte.
Nachdem sich Milan angekleidet hatte, wobei ihm auffiel dass die Bretonin gar nichts wegen seiner Verletzung sagte, verließen sie zusammen das Haus. Meryann versperrte die Tür, und nachdem sie ihre Pferde reisefertig hergerichtet hatten, brachen sie Richtung Cheydinhal auf.
Am späten Nachmittag trafen sie nach einer erstaunlich ereignislosen Reise am Osttor der Stadt ein. Auf dem Weg dahin war es merklich wärmer geworden, sodass sie endlich auch wieder auf die Felle verzichten konnten. Der Berglöwe, welcher sich wahrscheinlich das erste Mal in seinem Leben in schneefreien Gefilden bewegte, schnupperte immer wieder am Boden umher und verweilte hier und da an für ihn unbekannten Pflanzen am Wegesrand. Das Stadttor Cheydinhals wurde von einem untersetzen und jung aussehenden Soldaten bewacht, der in seiner Rüstung und dem vergleichsweise riesigen Speer etwas deplatziert anmutete. Wie zu erwarten bekam er beim Anblick des Pumas große Augen und fing an, herumzudrucksen. Milan, welcher für eine erneute Bestechung nun wirklich kein Geld herausrücken wollte, versuchte es diesmal anders. "Wisst ihr, ich bin extra den weiten Weg nach Cheydinhal gekommen um mir ein Zertifikat für dieses edle Tier zu beschaffen. Wie ihr sicherlich wisst, sind diese Dokumente nicht gerade billig. Was wohl der Graf sagen würde, wenn ihm ein solch tolles Geschäft durch einen übereifrigen Soldaten verdorben würde...". Die Worte des Rothwardonen verfehlten ihre Wirkung nicht, und nach einer kurzen Pause winkte der junge Wächter Milan und den Puma durch das Tor, sichtlich eingeschüchtert. Milan grinste Meryann vielsagend von der Seite an und betrat mit ihr zusammen Cheydinhal.

Meryann war froh, als sie den Schnee der Jerallberge endlich hinter sich ließen und es wärmer wurde. Als sie das Stadttor erreichten wurden sie nach einer kurzen Diskussion mit der Wache eingelassen. "Willst du versuchen, ob der Graf heute noch zu sprechen ist? Die Taverne ist auf der anderen Seite der Stadt." Währenddessen waren sie auf eine Brücke zugegangen, zu ihrer Linken lag die Kirche der Stadt. Meryann hatte unauffällig ein Auge auf ihre Sachen, auch wenn sie in Cheydinhal doch des Öfteren war in den letzten Jahren und so hoffen konnte, dass die meisten Mitglieder der Diebesgilde sie zumindest vom Sehen her noch kannten.

"Ich werde es wohl gleich einmal versuchen. Kümmer du dich doch derweil bitte um ein Zimmer", meinte Milan, gab Meryann nach dem Passieren der Brücke einen Kuss und ging zusammen mit dem Puma die Anhöhe zum Schloss hinauf.
Oben angekommen wurde er von den Wachen am Torbogen argwöhnisch betrachtet, aber ein Wort sagte niemand. Etwas ratlos sah sich Milan in dem Innenhof um und ging dann auf die große Flügeltür zu. Die Wache davor versperrte ihm den Weg. "Euer Anliegen?", fragte der Kaiserliche barsch. "Ich wünsche eine Audienz beim Grafen wegen ihm hier...", und der Rothwardon nickte zu dem Puma neben sich. Der Mann stutzte, nickte dann aber. "War lange keiner hier wegen so etwas...", und er öffnete die große Tür. Das hab ich jetzt schon so oft gehört, und Milan betrat das Schloss mit seinem Tiergefährten.
Drinnen wurde er am Fuße einer großen Treppe von einem Wächter angesprochen. "Garrus Darelliun ist mein Name. Ihr wollt den Grafen sprechen?", und der Blick des Mannes ging zu dem Puma und wieder zurück zu Milan. "Ja, ich wünsche mich mit dem Grafen über meinen Tiergefährten hier zu verständigen. Milan von Taneth", erwiderte der Bestienjäger. Garrus überlegte einen Moment lang und bedeutete dann, dass man ihm folgen sollte.
Im Thronsaal angekommen, sah sich Milan zwei Stühlen gegenüber, auf einem saß ein Dunmer, ganz offensichtlich der Graf. Auf dem Stuhl zu seiner Linken lag ein Strauß getrockneter Blumen. Als Andenken an seine Frau? Erwartungsgemäß hob der Dunkelelf skeptisch die Augenbraue, als er den Berglöwen erblickte, aber dann wandelte sich sein Blick in echtes Interesse um. "Seid gegrüßt, Graf von Cheydinhal. Ich ersuche euch um ein Dokument, welches mich zum Führen eines solchen Tieres berechtigt. Ich bin mir bewusst, dass dies nicht verschenkt wird, und da ich nicht über die finanziellen Mittel verfüge, frage ich euch ob ich euch nicht stattdessen meine helfende Hand anbieten kann.". Hauptsache er schickt mich jetzt nicht nach Schwarzmarsch. Der Graf überlegte einen Augenblick lang. "Eine ungewöhnliche Bitte...", begann der Dunmer und rieb sich das Kinn, "...aber im Moment habe ich nichts dergleichen im Sinn, was ihr für mich erledigen könntet. Ich kann euch auch nicht erlauben, mit diesem Tier hier durch meine Stadt zu stolzieren. Um genau zu sein, mir gefällt der Gedanke nicht. Da ich nicht von ausgehen kann, dass ihr euch an meine Vorgabe, die Stadt zu verlassen, haltet, werde ich euch 'hinausbegleiten' lassen. Lasst euer Tier anderswo oder meidet Cheydinhal.". Mit diesen Worten kamen zwei Wächter auf Milan zu und bedeuteten Milan, mit ihnen zu gehen.
Auf den Weg nach draußen vor die Stadt dachte der Rothwardon darüber nach, was der Graf sagte. Von dem Dokument schien er nichts zu wissen, vielleicht hatte der Wächter in Bruma ihn nur veralbert? Milan ging, draußen vor dem östlichen Stadttor angekommen, eine Weile den Weg entlang, der Berglöwe neben ihm. Im Grunde hatte ihm dieses Tier von Anfang an nur Ärger eingebracht, und es stand außer Frage, dass diese Art von Tier sich hier in Cyrodiil unmöglich als Haustier halten ließ. Im Grunde basierte diese ganze Geschichte hier darauf, dass der Puma ihm hörig war weil er besiegt wurde. Mehr nicht. Nachdem Milan ein Stück mit dem Puma gelaufen war, befand er sich an der Schneegrenze, die Flora wurde sichtlich karger. Der Berglöwe schien zu spüren, was Milan vorhatte, und schaute ihn fragend an. Der Jäger machte eine Handbewegung, die aussah wie 'geh weg'. Der Berglöwe blieb stehen, nicht ganz sicher, ob das wirklich Milans Ernst war. Als dieser das jedoch wiederholte, setzte sich die Raubkatze langsam in Bewegung und ging in den Nadelwald hinein. Kurz vor dem Waldrand blickte sie sich noch einmal um, aber Milan machte abermals die Geste. Dann war das Tier verschwunden.
Auf dem Weg zurück zur Stadt dachte Milan darüber nach, wie einfach das gewesen war. Hatte der Puma nur darauf gewartet, bis er entlassen wurde? Du traust dem Tier zu viel zu, eindeutig. Er war intelligent, aber so sehr, nein. In Hammerfell war das einfacher möglich, solche Gefährten zu haben, aber selbst ein Säbelzahntiger war selten genug. Üblicher ist eher sowas wie ein Falke oder eine Fledermaus. Milan blickte immer mal wieder hinter sich, aber das Tier blieb verschwunden.
Endlich betrat der Rothwardon wieder Cheydinhal und begab sich über die Brücke. Diesmal ging er aber nicht zum Schloss hinauf, sondern begab sich geradeaus in die Richtung, in der Meryann verschwunden war, und hielt die Augen nach einer Taverne offen. Endlich erblickte er ein Schild, welches nach herberge aussah, und betrat das Haus; im nächsten Moment fand er sich in einem engen Schankraum wieder und wurde von etlichen Orks mürrisch angeschaut. Was zum..., schoss Milan durch den Kopf und in diesem Moment erhob sich einer der Grünhäute und kam auf den Rothwardonen zu.

Als sie sich verabschiedet hatten, ging Meryann weiter auf das Westtor zu. Zu ihrer Linken vor dem Tor war die Herberge zur Brücke, und sie hoffte dass das einzige Zimmer dort frei war. Es war zwar teuer, aber bedeuten größer und sauberer als die Verschläge in der Neulandschenke. Sie hätte Milan sagen sollen, in welche Taverne sie gehen würde, aber sie hoffte er würde es selbst merken, wenn er die Neulandschenke tatsächlich betreten sollte. In der Herberge wandte sie sich nach rechts zur Theke, hinter der eine Kaiserliche mit kurz geschorenen, braunen Haaren stand. "Guten Abend.", grüßte Meryann diese freundlich, "Ich möchte gern ein Zimmer mieten für heute Nacht."
"Unser Zimmer ist noch frei, macht 40 Septime." Meryann zählte das Geld auf die Theke, in ihrem Beutel hatte sie nur einen Teil der Septime aus dem Erbe ihres Onkels, den Rest hatte sie ihn ihrem Gepäck. Sie nahm den Schlüssel entgegen und ging die Treppe nach oben zu dem Zimmer. Es war geräumig, ein großer Tisch stand gleich an der Wand zur linken, an der Stirnseite sogar ein Schreibtisch. Rechts an der Wand stand ein großzügiges Doppelbett. Sie legte ihr Gepäck, das Fell und den Wollmantel in das Regal, dass noch im Zimmer stand, und ihren Bogen und die Pfeile an die Wand auf den Boden. Danach sperrte sie die Tür von außen wieder zu und ging in den Schankraum, um dort an der Theke auf Milan zu warten, wo sie sich auf einen Hocker setzte.

Der Ork blieb vor Milan stehen und schaute ihn mit seinen gelben Augen skeptisch an. "Was willst du hier?", meinte er unwirsch und baute sich vor dem Rothwardonen auf. An Körpergröße waren sich beide ebenbürtig, der Ork hatte ein etwas muskulöseres Aussehen als der Rothwardon. Milan blickte an dem fleischberg vorbei in den eng wirkenden Raum. Ausschließlich Orks saßen hier an den Tischen, den Tresen konnte er nicht entdecken. "Ich habe nur jemanden gesucht, aber anscheinend bin ich hier falsch", und damit wandte er sich zum Gehen. Plötzlich wurde er am Kragen gepackt und mit dem Rücken gegen die Wand neben der Eingangstür gepresst, das zerknitterte Gesicht der Grünhaut hatte er jetzt direkt vor Augen. "Soso, wir sind also falsch...". Mein Gott, hat der Kerl Mundgeruch, aber Milan verkniff sich einen Kommentar und erwiderte den aggressiven Blick des Orks mit gespielter Besonnenheit. "Ja, bin ich, gerade erst in Cheydinhal angekommen und auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen, was ich hier wohl nicht finden werde. Wenn ihr nun so freundlich wärt und mich loslassen würdet.". Der Ork grinste breit, schaute zu seinen Kollegen an den Tischen und lachte auf. Plötzlich zog die Grünhaut ruckartig das Knie an und rammte es dem überraschten Rothwardonen in den Unterleib. Du mieses Schwein, ging Milan durch dem Kopf. Ihm blieb die Luft weg, die ledernen Beinschienen dienten zwar auch als Schutz für diese Region, aber solch einer gezielten Krafteinwirkung konnten sie nicht viel an Kraft absorbieren. Vor seinen Augen explodierten kleine farbige Sterne, und nur durch einen Schleier bekam er mit, wie der Ork die Tür lachend aufriss und Milan, der mittlerweile auf die Knie gesunken war, mit einem Tritt in den Bauch nach draußen beförderte; von den Hauptschmerzen lenkte dies nur unwesentlich ab. Nachdem der Rothwardon vor der Taverne im Staub lag, betrachtete ihn der Ork noch einen Moment lang. "Viel Glück bei der Suche...", und damit schlug er die Tür zu. Die Stadtwache am nicht weit entfernten Westtor starrte dabei Löcher in die Luft und schien die Situation absichtlich zu ignorieren.

Nachdem sie eine Weile an der Theke gesessen hatte, beschloss Meryann, doch einmal zu der anderen Taverne nach Milan zu sehen. Selbst wenn die Unterredung mit dem Grafen länger dauerte, hätte Milan schon lang hier sein müssen. Gerade als sie die Tür der Herberge zur Brücke hinter sich schloss, sah sie dass Milan unsanft von einem Ork aus der Neulandschenke befördert wurde. Als nächstes sah sie die Stadtwache, die reglos vor dem Tor stand und die ganze Szene zu ignorieren schien, da schlug der Ork auch schon die Tür zu. Ihr erster Impuls war es, hinterherzu laufen und dem Ork zu zeigen, mit wem er sich gerade angelegt hatte, und wären sie nicht mitten in einer Stadt gewesen sondern in einer Taverne in der Wildnis gewesen, hätte es für sie keinen Halt mehr gegeben. Ihre beschworenen Kreaturen konnten es durchaus auch mit mehr als einem Ork aufnehmen. Sie besann sich so jedoch gerade noch einmal und ging stattdessen schnell auf Milan zu, der immer noch auf der Straße im Staub lag. "Milan?" Sie war neben ihn in die Knie gegangen und sah ihn besorgt an, nicht ohne über seinen Kopf der Stadtwache noch einen giftigen Blick zuzuwerfen. Du wirst deines Lebens auch nicht mehr froh, wenn du so weiter machst....

Ich hätte gedacht, ein Ork hätte mehr auf den Kasten also solch ein unfaires Kampfmittel. Der Rothwardon hielt sich den Unterleib, als er plötzlich Meryann neben sich knien sah, welche ihn ansprach. Gequält lächelte er sie an. "Ein paar kleinere Verständigungsprobleme...", dann fiel sein Blick auf die andere Straßenseite zur anderen Herberge. Er schaute die Bretonin an. "Zwei Herbergen, das sprichwörtliche Glück hat zugeschlagen", dann rappelte sich Milan schwerfällig auf und atmete tief ein. "Das Familientreffen der grünen Fleischberge dort drinnen...", meinte er mit einem Nicken zu dem Haus, aus welchem er gerade geworfen wurde, ging mit Meryann in die "Herberge zur Brücke" und ließ sich dann langsam seufzend an einem der Tische nieder.

Meryann folgte Milan in die Herberge, nicht ohne die Wache hasserfüllt anzustarren. Dieser war inzwischen aufgefallen, dass sie angestarrt wurde, und gab sich nun sichtlich Mühe, Meryanns Blick auszuweichen. Sie setzte sich zu Milan an den Tisch, und schon kam die Wirtin zu ihnen. Meryann bestellte etwas zu Essen, es gab Rehbraten mit Steinpilzen und eine Flasche Wein, dann wandte sie sich Milan zu: "Es tut mir leid, ich hätte dir sagen sollen, in welche Taverne ich gehe, aber von den Ork wusste ich auch nichts. Wo ist eigentlich der Puma?" Die andere Taverne hatte zwar schon einen ziemlich eindeutigen Ruf weg, aber daran konnte sie sich wirklich nicht erinnern.

"Schon in Ordnung...". Hoffe ich, und dabei legte er die Hände in seinen Schoß. "Der Berglöwe dürfte jetzt irgendwo im Schnee seine Zähne in ein Reh graben. Ich habe ihn freigelassen. Der Graf wusste offensichtlich nichts von einem Dokument, was einen für den Besitz berechtigt. Ich bin dem Wächter in Bruma anscheinend auf den Leim gegangen...". Und der Gräfin beinahe gleich mit. "Jedenfalls habe ich ihn freigelassen. An die Arena wollte ich ihn nicht verkaufen, das hat er nun auch nicht verdient", und nach einer kleinen Pause fügte er schmunzelnd hinzu, "und jetzt hast du mich halt für dich allein.". Die Wirtin kam mit dem Essen und stellte alles auf den Tisch.

"Ach ja, wo du von Bruma sprichst, was ist dort eigentlich mit deiner Hand passiert? War das auch ein Ork?", fragte sie leicht lächelnd. Eigentlich wollte sie ihn nicht drauf ansprechen, aber nachdem es jetzt gerade wieder Ärger gegeben hatte, kam es ihr wieder in den Sinn. Sie beobachtete sein Gesicht, während sie auf eine Antwort wartete, und hoffte aus seiner Reaktion schon etwas erfahren zu können. Außerdem hatte sie noch immer keine Antwort bekommen, warum er aus der Stadt geflogen war.

Milan stutzte. Ein Ork? Woher weiß sie das? Oder spielt sie auf gerade eben an? Ausdruckslos blickte er sie an, dann aber schmunzelte er. "Wenn man keine Schmerzen hat, lassen sich viel bessere Witze machen, hab ich Recht? Ich habe mich an einem Dolch verletzt...", und er griff nach dem Besteck um sich über den Rehbraten herzumachen. Ich lüg sie damit nicht einmal an, und damit begann er, das Fleisch zu verzehren. Das Essen war wirklich gut und ließ einen Augenblick das Gefühl in der Leistengegend vergessen. Nachdem er mit dem Essen fertig war, schenkte er sich und Meryann noch den Wein ein.

Soso, an einem Dolch verletzt. Das konnte man jetzt so oder so verstehen, sie beließ es aber dabei und fragte nicht weiter nach. Schweigend widmete sie sich ebenfalls ihrem Essen, und als Milan ihr noch von dem Wein nachschenkte, räumte die Wirtin das Geschirr ab. "Was hast du jetzt vor? Wirst du hier nach Aufträgen sehen?" Sie selbst wusste nicht, was sie jetzt tun sollte, vor allem nach dem unverhofften Geldsegen, und sie sich nicht nach Arbeit umsehen musste. "Oder wollen wir uns an dem Ork rächen?", fügte sie noch leise und mit einem verschwörerischen Lächeln auf den Lippen hinzu.

"Aufträge klingt gut, wenn sich etwas findet. Rache halte ich für keine gute Idee, sowas vernebelt den Verstand", meinte er mit einem Zwinkern. Insgeheim hatte er schon darüber nachgedacht, und wenn diese Grünhaut ihm nachts allein begegnen würde wäre sie fällig, aber er hatte nicht vor, seinen Aufenthalt in der Stadt hier mit einem Rachefeldzug zu krönen. Allein die Tatsache dass die Wache keinen Finger gerührt hatte sagte ihm, dass er es hier nicht mit einer gewöhnlichen Straßenbande zu tun hatte. "Hast du eine Idee, wo ich etwas zum Geld verdienen herbekommen könnte? Der Graf hat offensichtlich keine Probleme hier, zumindest ist er der Meinung...".

"Die einen bestechen ihn, die anderen drohen ihm, deshalb hat er keine Probleme.", antwortete sie leise, allerdings war die Wirtin gerade eh nicht zu sehen. "Jedenfalls ist das doch meistens so. Und wenn ein Ork jemanden aus einer Taverne befördern darf, und die kaiserliche Wache schaut dabei nur zu, dann scheint es hier einige Probleme zu geben. Wir werden uns umhören müssen, nur nicht bei der Wache oder dem Grafen."

Milan nickte bedächtig. "Dachte ich mir schon. Sehen wir was der morgige Tag bringt.". Damit erhob sich der Rothwardon mit Meryann, und zusammen gingen sie auf ihr Zimmer. Hier legte der Jäger seinen Mantel und das Schwert nieder auf das kleine Tischchen in der Ecke und sah Meryann, welche ihn abwartend ansah. "Was schaust du so...", und er ging auf sie zu, umarmte sie und flüsterte ihr etwas in's Ohr. Zuerst blickte sie skeptisch drein, dann aber folgte sie Milan wieder nach unten in den Schankraum, wo sie den Schlüssel für das Badezimmer im Keller auf Nachfrage hin erhielten. Milan ließ Meryann vorausgehen, folgte ihr nach in das Badezimmer und verschloss es hinter ihnen. Er stellte sich nah hinter sie, legte seine Hände auf ihre Hüfte und küsste sie in den Nacken, wobei er ihr beim Ausziehen half. Nachdem er auch sich seiner Kleidung entledigt hatte, stieg er zusammen mit der Bretonin in den Waschzuber...

Später lagen sie eng aneinander gekuschelt auf dem großen Bett, Milan schlief bereits. Gedankenverloren strich ihm Meryann über den Arm und dachte über die letzten Tage nach. Eigentlich hatte sie gehofft, dass es nach der Zeit auf den zitternden Inseln wieder etwas ruhiger werden würde, aber gleich am zweiten Abend hatte sie Milan getroffen. Sie wunderte sich immer noch wie nahe es ihr gegangen war, als sie in Bruma dachte, er wäre einfach verschwunden. Eigentlich war es schon eine große Ausnahme gewesen, dass sie sich Arranges angeschlossen hatte, und die Beziehung zu diesem war bei weitem nicht so eng wie zu Milan, auch wenn sie Arranges durchaus als Freund ansah. Sie hatte sich anfangs noch eingeredet, sie könne ja jederzeit gehen, ähnlich wie sie es bei Milan in Bruma vermutet hatte, aber langsam war sie sich da gar nicht mehr so sicher. Ihr behagte es gar nicht, in solch einer Art von einem anderen Menschen abhängig zu werden, und genau das fürchtete sie langsam bei ihm. Über diesen Gedanken schlief sie schließlich ein und erwachte erst wieder, als am Morgen Licht durch die Fenster fiel. Sie gab Milan einen Kuss und sagte leise: "Guten Morgen..."

Andromeda
06.10.2010, 00:34
Sonderlich gut geschlafen hatte der Rothwardon nicht, da ihm immer noch die Aktion der Orks durch den Kopf ging. Anscheinend war er dort in Gefilde eingedrungen, in denen er nichts zu suchen hatte. Die Reaktion der Stadtwache sprach ebenfalls Bände. Korrupt wie ich es eigentlich gar nicht gewohnt bin sind hier die Stadtwachen, das steht fest. Hammerfell ist da ganz anders, auf jeden Fall. Irgendwie vermisse ich auch die weiten Wüsten, in denen man vollkommen für sich allein war. Vollkommen allein..., und plötzlich wurde ihm bewusst, dass er hier, mit Meryann im Arm, im Bett lag und befand, dass dies doch eigentlich ein guter Tausch war. So ließ sich nun wenigstens das Martyrium hier in Cyrodill, bestehend aus Korruption, Verrat und Intrigen, ganz gut aushalten.
Irgendwann war er wieder eingenickt und wurde am nächsten Morgen von Meryann mittels eines Kusses geweckt. "Morgen...", erwiderte Milan verschlafen und strich der Bretonin durch die Haare. Nach einer kleinen Pause meinte der Rothwardon dann, noch immer keine Anstalten machend, aufzustehen:"Und wo geht es heute hin?".

"Das", antwortete sie ihm leise, "ist eine gute Frage. Ich habe keine Ahnung, Cheydinhal war einfach die nächste Stadt. Willst du hier nach Aufträgen suchen?" Sie machte ebenfalls keine Anstalten, aufzustehen. Sie neigte nicht dazu, lange voraus zu planen, und das Geld würde noch eine Weile reichen, dann könnte sie immer noch in die Hütte zurückkehren um sich den Schriften dort zu widmen. Sie hatte gut Lust, der Wache von Gestern, welche tatenlos Löcher in die Luft gestarrt hatte nachzuspionieren, ob man ihr nicht irgendetwas anhängen konnte. Aber wer wusste schon, welche Kreise so ein Versuch noch ziehen konnte, in der Stadt hier schien einiges unter der Oberfläche zu liegen. Sie betrachtete Milans Gesicht während dieser Gedanken und wollte gerade vorschlagen, noch etwas liegen zu bleiben, als unten die Eingangstür mit Schwung zugeworfen wurde. Danach hörte man hektisches Getrampel und lautes Reden, aus dem Meryann schließlich nur das Wort Schnaps heraushören konnte. Um die Uhrzeit?, dachte sie sich erstaunt. Durch den Knall war sie so erschrocken, dass sie inzwischen im Bett saß. Der frühe Gast schien inzwischen bekommen zu haben, was er wollte, denn unten herrschte wieder Ruhe. Seufzend erhob sie sich aus dem Bett, wobei sie sich in eine der Decken gewickelt hatte, und begann sich anzuziehen.

Er nickte auf Meryanns Frage, kurz darauf saß jene hochgeschreckt neben ihm im Bett. Nachdem sie aufgestanden war und sich angekleidet hatte, wobei sie Milan beobachtet hatte, tat es dieser der Bretonin gleich. "Schon eine Idee, wo genau ich Aufträge herbekommen könnte? Die ansässige Magiergilde vielleicht??", und damit begab er sich mit Meryann nach unten in den Schankraum.

"Ja, die Magiergilde ist immer gut.", antwortete sie ihm, als sie vor ihm die Treppe nach unten ging. Der Schankraum war leer bis auf die Wirtin und denjenigen, der die Tür derartig zugeworfen hatte. Es war vermutlich ein Kaiserlicher, der auf dem rechten Hocker vor der Bar saß, die Arme schwer darauf gestützt hatte und gerade nach dem nächsten Schnaps verlangte. Er trug eine leichte Lederrüstung, das Schwert lag achtlos neben ihm auf dem Boden. "Das ist Irrsinn!", redete er gerade auf die Wirtin ein. "Soll da sonstwer reingehen, ich tu's nicht mehr, für alles Geld der Welt nicht. Der weiß ja gar nicht, was da drinnen lebt." Meryann war vor dem Kamin stehen geblieben und beobachtete den Mann. Er schien sie gar nicht wahrzunehmen, sondern wurde plötzlich noch eine Stufe bleicher im Gesicht. "Die... Die haben mich gebissen! Gekratzt. Bei den Neun, ich brauch einen Heiler!" Die Wirtin sah ihn nur schweigend und etwas mitleidig an. "Die Magiergilde ist gleich ums Eck.", sagte sie schließlich, stellte ihm den nächsten Schnaps hin und widmete sich wieder ihren Gläsern. "Vielleicht musst du gar nicht bis zur Magiergilde.", sagte Meryann leise zu Milan. Der Kaiserliche versuchte inzwischen den dritten Schnaps zu trinken, was ihm nicht so ganz gelang, denn seit ihm die Idee mit dem Heiler gekommen war, zitterten seine Hände noch mehr. Sie fragte sich, was ihn so in Angst und Schrecken versetzt hatte, so wehrlos wirkte er nicht einmal. Er war etwa 30, sah durchtrainiert aus und sollte sich durchaus behaupten können.

Milan betrachtete den Kaiserlichen genauestens, zumindest das was er von ihm sah. "Da könntest du Recht haben", murmelte er Richtung Meryann. Selbstsicher ging er auf den Mann zu und setzt sich neben ihn auf den Hocker. Den Schnaps hatte der Kaiserliche inzwischen fast verschüttet, die Theke glänzte vor Feuchtigkeit, was die Wirtin mit einem missbilligenden Blick quittierte. "Gebt ihm noch einen auf meine Kosten", sprach Milan in ihre Richtung, woraufhin er von dem Kaiserlichen erstaunt, aber dankbar angeschaut wurde. "Kann man euch helfen?" eröffnete Milan das Gespräch.

Meryann setzte sich ebenfalls an die Bar und sah zu dem Kaiserlichen, gespannt darauf was er antworten würde. "Helfen? Nein, ich bin fertig damit. Soll das Ding doch jemand anderes holen." Seine Stimme hatte immer noch einen fast hysterischen Klang, auch wenn der Schnaps ihn langsam zu beruhigen schien. "Ich dachte ja das wäre leicht, einfach rein in diese verfluchte Ruine und diese Statue rausholen, in der Kaiserstadt bezahlt jemand sehr gut dafür.", erzählte er unaufgefordert. "Allerdings leben da drinnen...", seine Stimme wurde leiser, "Vampire! Keine normalen, diese waren noch bösartiger", dabei sah er Milan angeekelt und schockiert an, "Und von den Fallen will ich gar nicht anfangen, das reinste Labyrinth ist es auch noch. Diese verfluchten Ayleiden.". Meryann hatte ihm schweigend zugehört, der Kaiserliche wartete jetzt offensichtlich auf eine Antwort oder eine Beileidsbekundung, so wie er Milan ansah. Anscheinend hatten ihn Vampire in einer Ayleidenruine so verschreckt, mit den Fallen mochte er auch nicht Unrecht haben, deshalb mied sie selbst diese Ruinen meistens. Auffällig war allerdings, dass der Kaiserliche keinen Kratzer zu haben schien, jedenfalls keinen Sichtbaren.

Nachdem der Kaiserliche geendet hatte, tat Milan so, als würde er ernsthaft überlegen. In Wirklichkeit hatte er sich schon längst dazu entschieden, dem Mann zu helfen, aber das musste dieser ja nicht wissen. Ein wenig Skepsis trieb nicht selten den Preis nach oben. "Wie viel wollte euch der Mann für die Statuen zahlen?", fragte Milan gespielt skeptisch. "1.000 Septime, aber ihr wollt doch nicht etwa dort hineingehen...", antwortete der Kaiserliche erschrocken, anscheinend tat der Alkohol langsam seine Wirkung, denn die Auskunft über die Entlohnung klang nicht gelogen. "Ich mache euch einen Vorschlag: für 700 Septime hole ich euch die Statue aus der Ruine.". Milan hatte extra hoch angesetzt, um eine gute Verhandlungsbasis zu haben, aber das Folgende hatte er nicht erwartet. "Einverstanden, wir sind uns einig", und der Kaiserliche gab Milan die Hand. Während dem Rothwardonen der Weg erklärt wurde, leuchtete ihm ein, warum der Mann eingeschlagen hatte. 300 Septime für's Nichtstun war eine gute Aussicht, und der Auftrag schien nicht allzu einfach zu sein. Sei's drum, das wird schon werden. Nachdem er alles wusste, was er brauchte, verabschiedete sich Milan von dem Kaiserlichen und verließ mit Meryann die Herberge. "Das ging fast zu einfach...", flüsterte er ihr im Hinausgehen zu.

"Noch sind wir auch nicht in der Ruine", antwortete Meryann ihm draußen. "Kennst du Ayleidenruinen? Bei den Vampiren hat er vielleicht etwas übertrieben, er hatte ja nicht einmal einen Kratzer, aber bei den Fallen vermutlich nicht unbedingt.". Sie sah ihn kurz an, bevor sie weitersprach: "Gerade besondere Relikte wie Statuen oder ähnliches sind oft besonders gut gesichert oder versteckt. Also was man so hört, ich betrete diese Ruinen auch eher selten. Wann willst du aufbrechen?".

Milan überlegte. "Ich war schon in ein paar kleineren Ruinen, aber wie ich hörte, sind jene in Cyrodiil um ein Vielfaches größer.". Dass die Vampire sich dort eingerichtet hatten um die Statue zu beschützen, bezweifelte Milan. Solche Kreaturen sahen alte Ruinen oftmals als letzte Zuflucht, als einziger Ort wo sie weitestgehend in Ruhe gelassen wurden. Im Idealfall würden sie also mit den Vampiren reden können. Oftmals wurden solche Orte gestürmt ohne zu fragen, weil sich darin nun mal Vampire, böse Kreaturen also, befanden. Aber darauf musste man es ja nicht anlegen. Wenn der Verstand dieser Wesen noch nicht allzu zerfressen und sie noch nicht in animalische Triebe zurückverfallen waren, bestand durchaus die Chance, das ganze friedlich und einfach zu lösen. "Wir sollten wohl keine Zeit verlieren, die Ruine liegt in den Bergen, wird bestimmt ein etwas anstrengender Aufstieg.".

"In Ordnung, brechen wir auf." Sie hatte heute gleich die Hose und das Oberteil angezogen, so musste sie sich nicht einmal umziehen, in dem Kleid durch die Ruine zu kriechen wäre unpraktisch geworden. Sie holten die Pferde und ritten um die Stadt zum Osttor, von dem aus ein Weg zu der Ruine führen sollte, laut dem Kaiserlichen. Am Osttor zweigte tatsächlich ein Weg nach Norden ab, dem sie soweit folgten, bis er eine scharfe Kurve bergauf beschrieb und wieder nach Süden führte. Inzwischen war die Landschaft felsiger geworden, und gegen Mittag stießen sie auf die Ruine. Viel war nicht übrig geblieben von Außen, der Eingang lag vor einer Mauer auf der verfallene Bögen zu erkennen waren. Inzwischen hatte es zu Schneien begonnen, obwohl bei ihrem Aufbruch in Cheydinhal der Himmel noch klar gewesen war. Das unterstrich nur den trostlosen Eindruck der Ruine, die trotzdem auf eine seltsame Art beeindruckend war. Von der Mauer sahen zwei Statuen den Hang hinunter, die Reste von Schwertern oder Fackeln in den Himmel reckten. Weiter hinten war noch ein Teil der oberirdischen Anlagen erhalten, ein großer runder Sockel auf dem ebenfalls eine Statue thronte. Der Großteil der alten Ruinen befand sich allerdings unterirdisch, so dass man durch die Überreste keinen Rückschluss auf die wahre Größe ziehen konnte. Sie stieg ab, nahm Zombie bei den Zügeln und näherte sich langsam dem Eingang. Es war nichts zu sehen und zu hören. Fragend sah sie zu Milan, während sie sich enger in den Wollmantel wickelte.

"Na dann schauen wir mal nach was uns da drin erwartet", meinte er auf Meryanns fragenden Blick und trat auf die Steintür der Ruine zu. Wirklich geschlossen war sie nicht, anscheinend hatte der Kaiserliche sie nur halbherzig hinter sich verschlossen. Milan drückte sie auf und blickte dann nochmals zur Bretonin. "Ich habe irgendwie leichte Zweifel daran, dass diese Vampire wirklich so aggressiv sind wie er sagte, sonst wär er wohl nicht zurückgekehrt, Vampire sind schließlich körperlich weitaus überlegener. Deswegen sollten wir versuchen, nicht allzu feindseelig zu handeln. Sie töten können wir im Notfall immer noch.". Wären wir mit Arranges hier, würde ich das gar nicht erst vorschlagen, schoss Milan durch den Kopf, und er betrat die Ruine.
Nun befand er sich, nachdem er die Treppe hinabgestiegen war, in einem kleinen Vorraum. Gitter waren links und rechts von ihm, und vor ihm führte ein Gang in eine etwas größere, neblige Halle. Der Rothwardon nahm eine Bewegung rechts von sich wahr, und als er den Kopf drehte, blickte er in das ausdruckslose Gesicht eines Vampirs, welcher einen Bogen in die Sehne gelegt, diese gespannt hatte und auf ihn zielte. Milan bewegte sich nicht und schaute zur anderen Seite. Auch hier stand ein Vampir, ein Kurzschwert in der Hand, mit demselben Gesichtsausdruck. Das nenn ich einen Hinterhalt, nicht übel, befand der Jäger und ließ die Hand, die zunächst Richtung Schwert gezuckt war, sinken.

"Vielleicht war er auch einfach nur schnell. Aber wir könnten auch Glück haben, man sollte meinen Vampiren liegt auch etwas an ihrem unsterblichen Leben..." Sie betrat hinter Milan die Ruine, den Bogen noch auf dem Rücken. Stattdessen konzentrierte sie sich schon mal auf Zauber, sie wusste eh nicht wie eng und verwinkelt diese Ruine war. Gleich hinter der Tür führten Stufen aus Stein ein kurzes Stück nach unten. Die Luft war feucht und in dem Raum, der unten an der Treppe lag, waberten Nebelschwaden. Sie war gerade die letzte Stufe hinunter und etwa zwei Schritte in den Raum gegangen, als sie den Vampir mit dem gespannten Bogen rechts von Milan sah. Aus Reflex drehte sie den Kopf nach links, sah dort ebenfalls einen Vampir stehen, allerdings mit einem Schwert. Sie hatte die linke Hand schon zu einem Zauber erhoben, lies sie aber sofort wieder sinken. Wunderbar. Die Vampire sahen sie immer noch schweigend an, und nachdem Diplomatie nicht gerade zu ihren Stärken gehörte, hoffte sie dass Milan etwas sagen würde oder sich die Vampire doch zu einem nächsten Schritt hinreißen ließen.

Die Wesen der Dunkelheit machten noch immer keine Anstalten zu irgendwas, weder einem Angriff noch einem Ton zu sagen, so entschloss sich Milan, das Wort zu ergreifen. "Entschuldigt unser Eindringen in eure...Behausung. Wir haben keine bösen Absichten und sind nicht auf Konfrontation aus.". Der Vampir mit dem Bogen zeigte keine Regung, aber dafür ließ jener mit dem Schwert seine Waffe etwas sinken. "Wasss wollt ihr dann...", meinte er plötzlich mit leiser und leicht lispelnder Stimme. Ah, wenigstens sind sie noch zurechnungsfähig. "Wir suchen eine Statue der Ayleiden, welche sich hier irgendwo befinden soll", erwiderte Milan kurz angebunden. Eisiges Schweigen. "Grabräuber alssso?", zischelte das bleiche Wesen nach einem Moment. "Nein. Wir haben es nicht auf die Schätze, auf eure Schätze abgesehen. Wir möchten nur die Statue für einen Sammler.". Wieder Schweigen, dann aber steckte der Vampir seine Waffe weg. "Ssssobald ihr eure Waffe zzzzieht, sssseid ihr tot!", und nun ließ auch der andere den Bogen sinken. Die Wesen verschwanden so plötzlich, wie sie erschienen waren, wieder im Schatten, von ihnen war nichts mehr zu sehen.
Milan drehte sich etwas perplex zu Meryann herum und schaute sie fragend an. Er sprach nicht aus, was er dachte, die Vampire konnten schließlich noch in der Nähe sein, aber er war sich sicher, dass sie dasselbe dachte: Hier war doch bestimmt etwas faul.

Meryann wusste ebenfalls nicht, was sie davon halten sollte, ebenso wenig wie von der Zurechnungsfähigkeit der Vampire hier. Vermutlich würden sie die Vampire beobachten, sie widerstand gerade noch der Versuchung, einen Nachtsichtzauber zu sprechen, nicht dass die Vampire dass schon als Angriff werteten. "Suchen wir diese Statue und dann nichts wie raus hier.", sagte sie schließlich leise zu Milan. Vermutlich war genau das die Stelle, an der der Kaiserliche wieder aus der Ruine gerannt war. Langsam ging sie vor Milan weiter. Der Raum in dem sie von den Vampiren überrascht worden waren war eigentlich eher ein Teil eines Ganges, gleich vor ihnen befand sich der nächste Durchgang, der auf eine Brücke führte, unter den Brücken stand die Ruine unter Wasser. Links neben ihnen verlief noch eine Brücke, es gab aber keinen Weg hinüber. Die Brücke auf der sie sich befanden machte vorne einen Rechtsknick, und Meryann konnte schon die Fallbeile sehen, die dort unregelmäßig von der Decke fielen. Es waren vier Beile, jeweils paarweise angeordnet. Nach einem wenig begeisterten Blick zu Milan ging sie bis kurz vor das erste Beil, wartete bis es gerade wieder nach oben gezogen wurde und schlüpfte blitzschnell geduckt unten durch und blieb in der Lücke zwischen beiden Beilen stehen. Genauso verfuhr sie mit den anderen drein und stand schließlich aufatmend am Ende der Brücke. Hoffentlich gibt es einen anderen Weg zurück...

Als sich Milan unter den Beilen wegduckte, dachte er nochmals über die Vampire nach. Die Hände von den Waffen lassen. Sollte nicht allzu schwer sein. Nachdem auch er die fallen hinter sich gelassen hatte, kam er mit Meryann in einen größeren Raum. Rechts saßen ein paar Vampire um ein kleines Feuer und unterhielten sich, sie schienen ihnen keine Beachtung zu schenken. Milan wies stumm nach links in einen Gang, welcher wieder auf einer Brücke endete, die parallel zur ersteren lag. Nach Überquerung jener lag ein sehr langer Gang vor ihnen, einer Röhre gleich.
Mittlerweile ging der Rothwardon neben Meryann und wollte sie gerade fragen, woher sie eigentlich wissen sollten, wo sich die Statue befand, als sie sich am oberen Ende einer Treppe befanden. Ein Blick nach unten ließ nichts Gutes erahnen, denn auf der Hälfte der Treppenstufen schaute man auf eine spiegelnde ruhige Wasserfläche. Der weitere Gang war vollständig überschwemmt. "DAS ist jetzt ungünstig...", und Milan grinste Meryann schief an und machte sich bereits daran, sich seiner Kleidung zu entledigen.

"Soll ich hier warten und auf deine Sachen aufpassen?", fragte sie Milan. Sie hatte wenig Lust durch den Gang zu tauchen, zwar konnte sie Schwimmen, aber nicht unbedingt lang tauchen, und wer wusste schon wie weit der Gang unter Wasser stand. Milan nickte nur und stieg bis auf die Hose entkleidet die Treppe hinunter in das Wasser.

Milan tauchte in das Wasser ein; es war kalt und roch abgestanden, wie nicht anders zu erwarten. Aber es half nichts, wenn sie weiterkommen wollten blieb ihm nichts anderes übrig. So tauchte er unter und in den Gang.
Die Sicht war nicht gut, Milan konnte nur wenige Meter weit sehen. Langsam tastete er sich das alte Gemäuer entlang. Der Gang machte einen Knick nach links, beinahe wäre der Rothwardon mit dem Kopf an einen angedeuteten steineren Torbogen angestoßen. Gerade folgte eine weitere Biegung, da blickte Milan mehr aus Zufall denn gewollt auf den kaum zu erkennenden Boden. Waren das Trümmer? Milan stieß sich mit den Füßen von der Decke ab und kam am Grund an. Da, zwischen unbedeutenden Trümmern, lag ein statuenähnlicher Gegenstand. Hässlich war er. Das muss sie sein, sowas können nur die Ayleiden schön finden. Die hing fest, und das Risiko, sie zu beschädigen, war groß. Milan schob mühsam ein paar Brocken zur Seite, und die Statue war frei. Sie war in etwa einen halben Meter groß. Milan packte sie und tauchte zurück. Diesmal ging es langsamer voran, aber Luft hatte er noch genug.
Endlich tauchte er wieder dort auf, wo er kurz zuvor noch verschwunden war, und blickte Meryann zufrieden an. "Das ging schneller als gedacht...", meinte er lächelnd, als er die Stufen hinaufstieg und die Statue dann auf den Boden stellte. Dann machte er sich daran, sich wieder anzukleiden.

Als Meryann schon fürchtete, Milan könnte vielleicht ertrunken sein, tauchte er endlich doch wieder auf, mit einer selten hässlichen Statue in der Hand. Im besten Falle hätte man sie mit abstrakt beschreiben können. "Dann nichts wie raus hier.", sagte sie zu ihm und wandte sich wieder zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren.

Kaum hatte er sich wieder angezogen und die Statue wieder auf den Armen, gingen sie denselben Weg wieder zurück, den sie gekommen waren.
Als sie den Raum mit dem Lagerfeuer passierten, stutzte Milan. Die Vampire waren verschwunden, nirgends war mehr einer zu sehen. Milan dachte sich dabei aber nichts, hier bestand schließlich keine Anwesenheitspflicht. Da sie sich aber nicht sicher waren, wohin der andere Gang führte, am Ende landeten sie noch in einem Privatraum der Vampire, entschieden sie sich, wieder über die Brücke zu gehen, die Fallbeile waren schließlich nicht allzu schwer zu überwinden.
Genauso wie beim Hinweg überwanden sie die Fallen und standen dann an der Ecke der Brücke. Den Pfeil, der auf ihn zuflog, sah Milan zu spät; selbst wenn wäre es ihm mit der Statue auf den Armen nicht möglich gewesen, irgendwie zu reagieren. Kurz darauf bohrte sich die Pfeilspitze in die rechte Brust des Rothwardonen. Milan blickte zunächst ungläubig auf das Projektil und danach in die Dunkelheit, aus der er gekommen war. Dann wurden seine Arme schwach; er ließ die Statue fallen, welche hart auf den Boden aufprallte und in zwei Teile zerbrach. Ein weiterer Pfeil durchschnitt die Dunkelheit, er kam leicht versetzt von unten, und dieser schlug dicht neben dem Ersten ein. Durch die Kraft des Aufpralls wurde Milan leicht nach hinten geworfen, verlor das Gleichgewicht und stürzte nach hinten. Aber da war nichts außer gähnende Leere und....Wasser! Hart schlug er mit dem Rücken auf der Oberfläche auf und versank regungslos.
Zeit zum Luftholen hatte er nicht gehabt, ebenso konnte er sich kaum rühren und das Schwert zog ihn in die Tiefe. Sterne explodierten vor seinen Augen, er schluckte Unmengen Wasser, seine Lunge schmerzte. Um sich herum sah er rotes Wasser; gefärbt von Blut. Seinem Blut. So ging es also zu Ende. Ein Hinterhalt. Wenig rühmlich. Aber etwas anderes war nicht zu erwarten; nicht von Vampiren. Milan hatte schließlich den Grund erreicht und blieb hier liegen. Ein seltsamer Frieden breitete sich in ihm aus. Er wehrte sich nicht, schloss die Augen und fühlte sich mit einem Mal leicht und schwerelos. Dies war der Moment, als seine Seele den Körper verließ...

Sie ging hinter Milan den Weg zurück durch die Fallbeile bis auf die Brücke kurz vor den Eingang. Sie sah den Pfeil ebenfalls nicht kommen, der Milan auf einmal traf, und bevor sie noch recht begreifen konnte, was los war oder daran denken konnte, irgendetwas zu tun, traf sie ebenfalls ein Pfeil. Dadurch dass sie sich zu Milan gedreht hatte, traf er sie seitlich in die Schulter, und als sie endlich den Hinterhalt der Vampire realisierte und sah wie Milan von einem zweiten Pfeil getroffen wurde, gaben ihr plötzlich die Knie nach. Gift..., dachte sie sich noch als sie zu Boden sank. Danach löschte Schwärze jeden weiteren Gedanken aus. So spürte sie auch nicht mehr, wie das Leben langsam aus ihrem Körper wich, bis sie tot auf dem kalten, feuchten Steinboden der Ruine lag.

Van Tommels
06.10.2010, 00:35
Anmerkung
Milan & Meryann hiermit aus der Geschichte raus und (wie unschwer zu erkennen) auch generell aus dem TofT