Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zwei Beschwörer unterwegs auf den Shivering Isles #2
Andromeda
15.08.2010, 10:38
"Wenn ihr da nochmal reinwollt, bitte, tut euch keinen Zwang an.", sagte sie ebenfalls immer noch grinsend. Meryann erhob sich als er aufstand und sagte: "Ich helfe euch." Sie wollte ausserdem nicht hier allein sitzen bleiben. Mit dem Bogen jagen konnte sie zwar jetzt wieder ersteinmal nicht, aber sie hoffte auch so irgendwie helfen zu können. Abwartend sah sie zu Arranges. Ihre Sachen lagen neben ihrem Sitzplatz, die würde sie jetzt ohnehin nicht brauchen.
'Nein... außerdem würde uns ein bisschen Bewegung vor allem an der frischen Luft, mal wieder sehr gut tun... und zwar ohne die Gewissheit, dass man ständig einen Grummit in der Nähe hat...' Irgendwie war Arranges gerade bester Dinge. Er ging mit Meryann ein kleines Stückchen in das doch recht dichte Buschwerk. Sie waren erst seit wenigen Minuten unterwegs, als Arranges ihr bedeutete stehen zu bleiben und das möglichst ohne irgendwelche Geräusche. Er senkte den Blick und starrte einen schier unendlichen Augenblick auf den Boden vor sich.
Blitzschnell streckte er die Hände vor, während er sich nach vorn kippen ließ. Er packte zu und hielt etwas in den Händen, was sich arg zappelnd wehrte. Arranges musste in der Hocke am Boden seinen Griff erst festigen, bevor er sich aufrichtet und einen sich windenden, kleinen Baliwog in Händen hielt. Es musste noch ein ganz Junger sein, denn die Augen waren noch nicht so angegraut grün und strahlten auch noch nicht die Aggressivität eines ausgewachsenen Baliwogs aus. Auch das Maul hatte erst ganz kleine Zähnchen, die aber eher an etwas stumpfe Nieten erinnerten. Fiepend und quiekend versuchte der Baliwob verzweifelt sich zu befreien, während er jetzt mit seinen im jungen Alter noch dunklen Augen, Meryann ansah und sie fast schon beschwor, ihm zu helfen. Ihr steckte Arranges seinen Fang jetzt entgegen.
Andromeda
15.08.2010, 11:16
Sie schlich hinter Arranges ins Unterholz. Den kleinen Baliwog hatte sie nicht bemerkt, als ihn Arranges plötzlich aus dem Gebüsch fischte. Er schien wirklich noch jung zu sein, die Zähne waren noch nicht richtig ausgebildet und er fiepte herzerweichend. Meryann tat er in diesem Moment fast etwas leid. "Ob man den abrichten kann?", fragte sie Arranges, das ganze nicht wirklich ernst meinend. Allerdings konnte sie sich gerade auch nicht überwinden, dem jungen Tier den Gnadenstoß zu geben. Hoffentlich war wenigstens die Mutter nicht in der Nähe. Sie hielt plötzlich einen daedrischen Dolch in der Hand und sah das Tier nochmal genauer an. Sie wußte nicht woher ihr plötzliches Mitleid mit dem kleinen Baliwog kam, hatten seine größeren Artgenossen doch schon versucht, sie beide zu fressen. Sie sah Arranges noch einmal an, und konnte sich nicht überwinden, das Tier jetzt abzustechen, was man ihrem Blick auch anmerkte.
Wie jetzt?! Abrichten? ... Hmm... Als sie ihn irgendwie seltsam ansah und irgendwie nichts daran setzte, dem Baliwog den Weg zur Hölle Oblivions zu weisen, drehte er das kleine Monster in den Händen umständlich zu sich und schaute es ungläubig an, als versuchte er an der Bauchseite des Tiers zu finden, was Meryann gesehen hatte, dass es ihr irgendwie nicht erlaubte, ihn abzustechen. Er sah auf und wieder zu Meryann. 'Ihr habt doch Hunger... oder nicht?' Dann schaute er wieder dem Baliwogbaby in die Augen... Ach verdammt... nein... wenn ich so anfangen, kann ich mich auch gleich vom nächsten Felsen stürzen... aber... verflucht! Er sah wieder zu Meryann auf und sein Blick war jetzt etwas freundlicher als eben. 'Vielleicht wird uns das ja irgendwie gutgeschrieben.' Formulierte er etwas umständlich seine Worte. Er sah nochmals den Baliwog an, der jetzt aufgehört hatte zu strampeln und zu quieken und seinem Ende wohl schon mit einem bitteren Beigeschmack entgegen schaute. Arranges setzte das kleine Amphib vorsichtige vor sich auf den Boden. Sofort erwachten die Lebensgeister wieder in dem kleinen Monster und es watschelte einige hastige Schritte davon... aber es verschwand nicht gleich in den Büschen. Kurz vor dem dichten Laubwerk, blieb es nochmal stehen, wandte den Kopf ihnen beiden zu und bedachte sie mit einem skeptischen Blick. Dann verschwand das Baliwog.
Andromeda
15.08.2010, 11:35
Meryann sah etwas betreten zu Boden, als Arranges den Baliwog, der sich inzwischen in sein Schicksal ergeben zu haben schien, wieder frei lies. "Tut mir leid, ich konnte ihn einfach nicht abstechen.", sagte sie leise und löste den Dolch wieder auf. "Wir treffen bestimmt wenn wir weitergehen noch auf andere Baliwogs." Auch ausgewachsene Baliwogs waren jetzt kein wirkliches Problem, nur hatten sie eben jetzt wieder nichts zu essen. Aber die ganzen Inseln schienen ja voll mit Viechzeug zu sein, auch wenn der Heiler im Sacellum meinte, dass nur manchmal Sheogoraths Kreaturen angreifen würden. Das war die Untertreibung überhaupt... Sie ging langsam wieder zurück zu dem Feuer. Der Baliwog hatte mit seinem Gefiepe vermutlich eh alles im näheren Umkreis vertrieben.
'Schon in Ordnung.' Meinte Arranges um eine feste und harte Stimme bemüht. Er hätte den Baliwog auch nicht umbringen können, deswegen hatte er ihn ja auch Meryann hingehalten...
Sie gingen ein kleines Stück weiter, an diesem Abend wirkte hier alles so friedlich, nachdem sie jetzt einen längeren Aufenthalt in diesen Höhlen gehabt hatten, Arranges war richtig entspannt und irgendwie auch gar nicht so erschöpft, wie er erst dachte, als sie wieder ans Tageslicht traten. Ein paar Meter vor ihnen, erspähte Arranges plötzlich einen kleinen, matschigen und flachen Tümpel, über dem an einem kleineren Baum ein Grummiteiersack hing. Soetwas hatten sie auch schon öfter gesehen und dass Grummiteier genießbar waren, wussten sie ja auch seit ihrem Aufenthalt in Tiegeln. Arranges blieb stehen und deutete auf das Gelege, während er fragend zu Meryann schaute.
Andromeda
15.08.2010, 12:16
Sie ging neben Arranges durch die Landschaft, die sie jetzt wieder mit ihrer ganzen Trostlosigkeit in Beschlag nahm. In der Höhle war ihr das nicht mehr aufgefallen, da hatte sie auch keine Zeit gehabt, sich irgendwie in ihrer depressiven Stimmung zu suhlen. Sie sah die Grummiteier ebenfalls, und auf Arranges Blick antwortete sie: "Bei Kränkel Klara hab ich die probiert, sie sind eigentlich nicht unbedingt schlecht." Sie ging vorsichtig zu dem Sack mit den Eiern, dabei aufmerksam die Umgebung musternd, ob nicht ein Grummit irgendwo versteckt war. Die Eier hingen in einer leicht transparenten, gelee-Artigen Substanz. Beherzt griff sie nach einem Ei unten an der Spitze. Ihre Finger drangen leicht durch das Material des Sackes, und sie hielt das Ei in Händen, dass sie gleich Arranges reichte, der inzwischen neben ihr stand. Sie nahm noch eins, sah ihn an und meinte: "Vielleicht können wir das kurz in der Glut warm machen oder so..." Diese Eier waren auch schon deutlich größer als die, die sie damals in dem Grummit gefunden hatten, die hatten eher an größere Perlen erinnert.
Sie nahmen die Eier und gingen zurück zu ihrem Rasplatz. Dort angekommen mussten man jetzt nur noch überlegen, wie sie die Eier am besten warm bekommen konnten, ohne, dass sie verbrannten oder anders ungenießbar wurden. Zu dumm, dass ich meinen Kalcinator nicht dabei habe...
Arranges entschied sich wieder für die Varinate, einen provisorischen Grill zu bauen, auch wenn ihm das langsam aber sicher zu dumm wurde... Das nächste Mal nehmen wir so viel Proviant mit, dass es für zwei Jahre außerhalb jeglicher Zivilisation reicht...! Knurrte er innerlich, während er den Grill zusammenbaute. Vier Stöcke, welche an einem Ende grob gegabelt waren, steckte er so um das Feuer, dass die Gabeln nach oben zeigte, ungefähr gleich hoch waren und sich jeweils immer zwei gegenüber standen. In die Gabeln wiederum, legte er ebenfalls Stöcke, sodass sich zwei parallel zueinander waren. Zwei weitere Stöcke, die in kleine Einkerbungen in den schon vorhandenen Trägern, welche Arranges mit seinem Messer geschnitzt hatte, gelegt wurden, machten das so entstandene Quadrat komplett. Jetzt nahm Arranges einen seiner Lederbeutel vom Gürtel, den größten und leerte den Inhalt über seinen anderen Sachen aus. Heraus kamen kleinere Papiefetzen, einige Splitter von Seelensteinen und noch sonstige Dinge, die sich mit der Zeit ansammelten, wenn man nicht regelmäßig - Arranges tat das nie wirklich - Inventur führte. Er spannte den Lederbeute in dem kleinen Quadrat und stellte so eine zwar wacklige, aber funktionierende Schüssel über dem Feuer her.
Er legte die beiden mehr als faustgroßen Eier hinein und schöpfte dann Wasser mit seiner Feldflasche hinzu. Ich bin ja gespannt, ob das funktioniert... Dachte Arranges, während er vor seiner Konstruktion stand und sie mit einem skeptischen Blick musterte.
Andromeda
15.08.2010, 13:03
Meryann sah Arranges bewundernd an, als er die provisorische Kochstelle gebaut hatte. "Ich glaub ich wasche mich inzwischen kurz, bevor wir essen.", sagte sie zu ihm und nahm ihre Robe von dem Stein. Sie war immer noch feucht, aber tropfte nicht mehr. Sie zupfte an dem provisorischen Verband, die Reste ihres Mantels lagen schon bei ihrem Bogen und dem restlichen Gepäck. Die Wunde sah viel besser aus, und siffte kaum noch vor sich hin. Langsam bekam sie ja auch immer mehr Übung mit Heilzaubern. Mit der Robe in der Hand ging sie zum Wasser, hielt aber nach ein paar Schritten nochmal an und drehte sich zu Arranges: "Es wäre nett, wenn ihr nicht schaut." Dann drehte sie sich wieder um und ging zum Wasser. Die Robe legte sie auf einen Stein und ging vorsichtig nachdem sie die Schuhe ausgezogen hatte, in das Wasser. Aaaaah, kalt... Das Wasser war nicht sehr tief, aber wenn sie in die Hocke ging, war sie nach ein paar Metern schon bis zum Hals verschwunden. Sie tauchte kurz und rubbelte dabei über ihre Haare, um auch dort die Reste der Moderbrühe aus der Höhle loszuwerden. Dann tauchte sie wieder auf, und warf einen Blick zu Arranges, der mit dem Rücken zu ihr stand. Bis auf den Kopf unter Wasser zog sie erst vorsichtig ihr Oberteil aus, dann die Hose, so dass sie nur in Unterwäsche im Wasser schwamm. Sie sah jetzt auch das erste Mal seit sie der Grummitpfeil getroffen hatte richtig auf ihren rechten Oberarm. An der Aussenseite waren zwei gegenüberliegende Narben zu sehen, die sich schon blau-rötlich verfärbt hatten. Sie waren leicht länglich aufgrund der Spitze des Pfeiles. Sie würden bestimmt noch unauffälliger werden, aber ganz verschwinden wahrscheinlich nicht, dachte sie nicht ohne bedauern. Nachdem es ihr langsam kühl wurde, tauchte sie noch einmal kurz unter, nahm ihre Kleidung und hielt sie sich vor den Körper, als sie wieder aus dem Wasser stieg und schnell zu ihrer Robe lief. Allerdings sah Arranges immer noch nicht in ihre Richtung, wer sollte sie also schon beobachten... Na Sie, wer denn sonst... Mist! Hastig zog sie sich die Robe über den Kopf, nass war sie sowieso noch, das würde schon trocknen. Sie wusch die Hose noch kurz aus, das Oberteil war wirklich hinüber, zog die Schuhe wieder an und ging zurück zu Arranges. Sie warf einen prüfenden Blick zu den Eiern, dann sah sie auf Arranges. Die Hose hatte sie auf dem Stein am Feuer ausgebreitet. Ausserdem roch sie jetzt nicht mehr nach Leiche sondern eher nach Meerwasser, auch ohne Seife war der Geruch weg gegangen.
Oh ja, Waschen wäre auch eine gute Idee... Dachte Arranges, während er hinter sich das Plätschern von Meryann in den sanften Wellen hörte. Er hütete sich, sich umzudrehen und begutachtete stattdessen das Feuer. Aber erst nach dem Essen...
Als Meryann neben ihn trat sah er sie kurz von oben bis unten an. Er nickte mit dem Kopf in Richtung des Feuers und meinte: 'Ich glaube sie sind fertig...' Vor dem Feuer ging der Kaiserliche in die Hocke. Bevor seine Hand jedoch in das kochende Wasser eintauchte, wurde sie von einem eisblauen Schimmer überzogen. Es zischte und dampfte heftig, als er ihr Essen aus dem Wasser fischte. Er legte beide neben das Feuer. 'Hartgekocht... und vor allem verdammt heiß...' Er wartete einen Moment, bis die Eier soweit abgekühlt waren, dass man sie gut anfassen konnte und reichte dann eines Meryann. Er selbst setzte sich gut zwei Meter von dem Feuer weg, in den Sand und begann damit das Grummitei zu schälen... oder wohl eher abzuziehen, die Schale war eher glibbrig und erinneret an Baliwoghaut.
Andromeda
15.08.2010, 13:58
Sie schälte ebenfalls vorsichtig das Ei. Es hatte auch eine Art Eiweis und in der Mitte Dotter, und schmeckte nur etwas fad, sonst aber nicht schlecht. Salz oder ähnliches hatten sie leider nicht. Nach dem Essen wusch sie noch schnell ihren Beutel ebenfalls aus, nachdem sie ihn ausgeleert hatte. Sie hatte wesentlich weniger Kram dabei als Arranges, eigentlich nur noch den Mörser und ein paar Leere Glasfläschchen. Seit sie das Haus verkauft hatte, sortierte sie immer alles aus, was sie nicht brauchte, in Zombies Satteltaschen war nur noch eine Decke und sonst auch nicht mehr viel. Zombie... Cyrodiil erschien ihr in diesem Moment unendlich weit entfernt, und irgendwie unwirklich. Sie dachte auch nicht lang daran, sondern ging wieder zurück zum Feuer und legte sich auf den Boden. Ohne Kissen war es zwar unbequem, aber die nasse Hose wollte sie jetzt auch nicht nehmen. Sie legte sich auf die Seite, einen Arm unter den Kopf und wollte eigentlich Arranges noch fragen, ob sie es riskieren konnten, gleichzeitig zu Schlafen, da fielen ihr schon die Augen zu. Die Zeit in der Höhle war zu anstrengend gewesen, sie war sich nicht einmal sicher ob sie einen oder zwei Tage darin verbracht hatten.
Nachdem sie gegessen hatten, legte sich Meryann direkt schlafen... und das nahe am Feuer. Sie dreht am Rad... und das aber nicht erst seit gestern... Dachte er kopfschüttelnd. Er baute die Kochstätte ab, sodass nur noch das kahle Feuer da war. Er schürte es noch ein wenig und sah dann wieder zum Meer. Mit oder ohne Hose...? Skeptisch sah er zu Meryann, welche friedlich schlafend im Sand lag. Ach komm... egal...!
Arranges ging etwas weiter entfernt ins Wasser, als er knöcheltief in dem kühlen Nass stand, entledigte er sich doch noch seiner Hose, tat ein paar schnelle Schritte und köpfte dann elegant in eine niedrig heranrollende Welle. Er machte ein paar kräftige Züge im Wasser und war jetzt etwas weiter draußen. Schnaufend tauchte er mit dem Kopf auf und verharrte einen Moment in das Abendrot blickend. Er tauchte wieder unter und fuhr sich einige Male durch die Haare. Dann schwamm er wieder gemütlich zurück zum Strand, wo er aus dem Wasser lief, seine Hose am Strand einsammelte, sie anzog und sich dann wieder ans Feuer setzte. Er war eigentlich längst trocken und über ihnen schimmerten schon die Sterne am klaren Nachthimmel, als er im Augenwinkel etwas bemerkte. Er drehte den Kopf nach rechts und schaute zu den niedrigen Büschen am Rand des Grünstreifens. Ein kleiner Baliwog saß vor dem Unterholz und schaute ihn abschätzend an. Ah, unsere erste Menüwahl zum Abendessen schaut vorbei und sieht uns beim Hungern zu... Dachte Arranges irgendwie belustigt. Der Kaiserliche richtete sich auf und ging einige Schritte auf das Amphib zu und ging dann wieder in die Hocke.
Das kleine Monstrum wandte sich schon etwas erschrocken zum Flüchten, als es dann sah, dass sich der große Zweibeiner nicht irgendwie bedrohlich verhielt und sich dann sogar kleiner machte. Arranges streckte eine Hand aus, dem Baliwog entgegen. Scheu, aber neugierig kam das kleine Wesen etwas näher und beäugte die komische und dazu noch fünfgliedrige Extremität des seltsamen Menschen, welcher anscheinend nicht vorhatte, ihn zu töten. Der Kampfmagier wartete geduldig, was die Kreatur wohl tun würde, allerdings immer darauf bedacht, seine Hand zurück zu ziehen, sollte das Baliwog doch versuchen, danach zu schnappen. Aber nichts dergleichen passierte. Das Baliwog kam jetzt ganz heran und schien irgendwie zu schnuppern. Es drehte den Kopf ein paar mal, um die Hand des Kaiserlichen von allen Seiten begutachten zu können. Dann wich es wieder zuckend zurück, als hätte ihm sein Verstand das Wort Gefahr in dem Moment in die Gedanken gebrannt. Allerdings nicht sehr weit, nur den Kopf zu den Büschen gewandt und einen halben Schritt nach hinten gewatschelt, dann schaute es wieder zu Arranges. Der Magier zuckte ein bisschen unbewusst mit einem Finger und schon verschand das kleine Tier in den Büschen. Ich möchte mal wissen, ab welchem Alter der Instinkt dieser Wesen ihren doch recht intelligenten Verstand überlagert und sie in so einer Situation einfach angreifen, anstatt zu verstehen, dass man ihnen gerade gar nichts tun will... Er wartet noch kurz, ob das kleine Baliwog nochmal zurückkommt, aber alles, was er sah, waren die dunklen Augen, welche an die von Wolfswelpen erinnerten. Dann erhob sich Arranges, ging zum Feuer zurück und legte sich hin, er entschied, nichts weiter anzuziehen, denn die Nacht war überraschend warm, aber nicht zu heiß. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, schlief er auf dem Rücken ein.
Was Arranges allerdings im Tiefschlaf nicht mehr bemerkte, war, dass das Baliwog zurück kam und die Beiden kurz beobachtete. Als es sicher war, dass nichts verdächtiges an den beiden Fremden war, schmiegte es sich erst an Meryann, bis diese sich nach ein paar Stunden drehte und die kleine Kreatur fluchtartig einen Satz von ihr wegtat. Dann kam das kleine Monster zu Arranges herüber und sah ihn kurz an, bevor es auf den sich sanft hebend und senkenden Bauchen des Kaiserlichen hopste und sich dort zusammenrollte.
Arranges öffnete am Morgen, die Sonnengebilde standen schon recht weit über dem Horizont, aber vom Mittag waren sie noch ein gutes Stück weg, langsam die Augen. Er Spürte das seltsame Gewicht auf seinem Unterleib und sofort schossen ihm die Bilder zu dem Baliwog durch den Kopf, welches ihm selbigen abbeissen wollte. Ohne nachzudenken, richtete sich Arranges erschrocken auf, sah grüne Amphibienhaut und schrie erschrocken auf. Das Baliwog ebenfalls total plötzlich aus dem Schlaf gerissen, sprang oder vielmehr purzelte nach hinten von dem Magier runter und drehte sich quiekend und zappelnd von der Seite wieder auf den Bauch.
Andromeda
15.08.2010, 16:54
Meryann hatte fest geschlafen und so merkte sie auch nicht, wie sich der kleine Baliwog nachts an sie kuschelte. Erst am Morgen erwachte sie von dem überraschten Schrei Arranges und dem Fiepsen des Baliwog. Sie saß ebenfalls sofort, und sah den Baliwog, der neben Arranges auf dem Boden lag und gerade damit kämpfte, wieder auf die Füße zu kommen. Sie sah auf den ersten Blick nur, dass es ein ganz kleiner sein mußte, ähnlich dem, den sie gestern fast gegrillt hätten. Dann kam ihr der Gedanke, dass es der gleiche sein konnte. Oder er war einfach nur jung und dumm und unerfahren, sich so nah an sie heranzutrauen, ohne richtige Zähne und mit Krallen, die diese Bezeichnung definitiv noch nicht verdienten. Inzwischen war das Amphib wieder auf die Beinchen gekommen und hektisch ein paar Schritte zurückgekrabbelt, wo es sie beide jetzt skeptisch aus seinen kleinen dunklen Augen musterte. Sie schüttelte die letzte Müdigkeit ab, und sagte zu Arranges: "Ist das der von gestern?" Sie hatte nicht gesehen, dass er gestern schon wieder in ihrer Nähe gewesen war, da hatte sie schon geschlafen.
Frag doch nicht so dämlich, welcher Baliwog sollte das sonst sein?! Arranges hatte sich vom Schreck gerade wieder erholt und sah zu dem Baliwog, Meryann zuerst komplett ignorierend. Blödes Vieh... Er setzte sich richtig auf und sah dann zu der Bretonin. 'Ich glaube schon, er ist gestern Abend, als ihr schon schlieft, noch ums Lager geschlichen und hat sich recht naher herangetraut... was ihn allerdings dazu bewegt hat, auf mir zu schlafen weiss, ich beim besten Willen nicht...' Als Mahlzeit hätte dieses Ding mehr getaugt... Dachte Arranges bei sich und fixierte die kleine Kreatur.
Andromeda
15.08.2010, 17:27
Während Arranges Worten war Meryann vorsichtig auf das kleine Tier zugegangen, dabei war sie nicht ganz aufgestanden sondern in der Hocke geblieben. Der Baliwog drehte sich erst zur Flucht, blieb dann aber doch stehen, als Meryann ihm einfach die Hand hinhielt. Er bewegte sich vorsichtig auf sie zu, und stupste schließlich ihre Hand mit seiner Schnauze an, was ihr ein Lächeln entlockte. "Also entweder ist dieser hier überragend dämlich oder aussergewöhnlich Intelligent.", sagte sie zu Arranges. Sie erhob sich, um ihre Sachen zusammenzusuchen, vorsichtig um den Baliwog nicht zu erschrecken. Dieser blieb allerdings stehen, wenn auch immer noch irgendwie skeptisch und fluchtbereit. Schließlich watschelte er mit ein paar Schritten Abstand hinter Meryann her, die zu dem Stein ging auf der ihre Hose zum trocknen lag. Als sie das sah, sagte sie grinsend: "Arranges, ich glaub der folgt uns ab jetzt..."
Arranges stutzte bei den Worten Meryanns. Er hatte beobachtet, was sie und der Baliwog taten. Ja, dämlich und ungünstig anhänglich... 'Das meint ihr nicht ernst oder?' Völlig entgeistert sah er die Bretonin an. Er war mittlerweile aufgestanden, tat aber nichts, um sich anzukleiden, er wollte diese Sache erst geklärt haben... und zwar so, dass der Baliwog ihnen nicht folgte... Wer weiss, was dieses Ding alles anlockt, wir werden sowieso schon genug von der Fauna hier zusammengestaucht, da kann ich so ein Monster nicht auch noch im Schlepptau brauchen...
Andromeda
15.08.2010, 17:44
"Ja doch, oder was wollt ihr machen, wenn er uns hinterherläuft?" Sie sah ihn an, halb vorwurfsvoll, er sollte ja nicht daran denken, dem armen Tier etwas zu tun. Danach packte sie auch den Mörser und die leeren Fläschchen mit ihrer Hose wieder in den Beutel, hängte ihn sich um, genauso wie Bogen und Pfeile. Die Reste ihres Mantels und des Oberteils würde sie hier lassen, sollte doch irgendein Vieh seine Höhle damit ausstopfen. Dann sah sie wieder zu Arranges, der immer noch halbnackt herumstand. Der Baliwog stand etwas entfernt und musterte sie beide scheinbar interessiert.
Ihn zu Proviant verarbeiten... 'Ich weiss nicht, aber ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, ihn uns einfach folgen zu lassen... er könnte irgendwie Artgenossen anziehen oder sonst was... wir müssen ihn nur ein wenig erschrecken, dann haben wir kein Problem mehr...' Während er sprach, hatte er sich schnell angekleidet und hängte sich gerade den Gürtel um, als er hinzufügte: 'Und außerdem, was wollt ihr mit einem Baliwog, das uns hinterherrennt wie ein Hund... da wirds nur Ärger geben...' Arranges sah sie noch einen Moment, dann blickte er zu der kleinen Kreatur. Er hob die Hand und schnippte mit den Fingern. Aus seiner Faust züngelte ein kleines Flämmchen, wie von einer Kerze. Er sah nochmal zu Meryann. 'Es wird besser sein, glaubt mir...' Dann setzte er dazu an, dem kleinen Wesen die jetzt leicht glühende Hand, entgegen zu strecken.
Andromeda
15.08.2010, 18:00
Sie sah, was Arranges vorhatte, konnte es aber nicht ganz glauben. Schließlich überwand sie ihre Überraschung, hatte einen Stillezauber auf den Lippen und hielt Arranges ihre leuchtende Hand entgegen. "Halt, sofort!" Der Baliwog war ängstlich ein paar Schritte zurück gewichen, rannte aber noch nicht weg. Würde Arranges nicht sofort seinen Zauber auflösen, dann würde sie dafür sorgen, ohne noch eine Sekunde zu zögern. Einfach das arme wehrlose Tier ankokeln zu wollen...
Der Kaiserliche wollte gerade eine keline Stichflamme vor dem Baliwog aus dem Sand schießen lassen, da drangen Meryanns Worte an sein Ohr. Er hielt inne und sah zu ihr und dann auf ihre leuchtende Hand. Ich hasse sie...! Ja, ich glaube tatsächlich...! Er ließ wiederwillig den Arm sinken und löste den Zauber auf. 'Aaach kommt schon! Ihr wisst genau, dass uns dieses kleine Monster nur Ärger bereiten wird... Was habt ihr denn davon?' Er war nicht so wirklich wütend, er wollte den Baliwog ja eigentlich auch nur ungern verjagen, aber sein taktischer Verstand zwang ihn dazu und diesen konnte der Kaiserliche nicht einfach abstellen.
Andromeda
15.08.2010, 18:12
"Wie soll der denn Ärger bereiten? Er schleicht doch anscheinend schon seit gestern Abend hier rum, und hat noch nichts angelockt. Ausserdem sag ich ja nicht, dass wir ihn mitnehmen sollen. Er folgt uns halt, vielleicht überlegt er sich ja irgedwann wieder anders." Sie wollte eigentlich langsam wirklich aufbrechen, und dass der Baliwog ihnen folgte, störte sie überhaupt nicht. "Wir sollten dann aufbrechen, bis nach Tiegeln ist es weit." Der Baliwog kam unterdessen langsam wieder näher zu den beiden.
Und das Dumme an der Sache ist, dass sie da auch noch irgendwie die Hand drüber hat... verfluchte Illusionistin... Aber schließlich konnte er ihr nicht so wirklich wiedersprechen und so brachen sie einfach auf. Der Baliwog watschelte den beiden fröhlich hinterher. Sie gingen durch den breiten Grünstreifen, der sie von der Straße trennte und erreichten schließlich wieder den mit grob behauenen Steinen gepflasterten Weg.
Sie folgten der Straße wieder zurück. Es war schon Mittag, als sie vor sich wieder den toten Wald auftauchen sahen und somit wieder in der Nähe von Vitharn waren. Noch bevor sie den Forst betraten, sahen sie weit am südliche Horizont, wieder dicke Quellwolken umherschieben. Während sie durch den Wald liefen, schwand das Tageslicht immer mehr und es begann zu nieseln. Als es schließlich doch noch richtig dunkel wurde, traten sie wieder aus dem Wald heraus. In der Ferne war Donnergrollen zu hören. 'Wollt ihr rasten?' Fragte Arranges an Meryann gewandt.
Andromeda
15.08.2010, 18:53
"Können wir.", antwortete Meryann. Im dunklen hatte sie gar nicht mehr auf den Baliwog geachtet, als ihr auf einmal etwas über die Füße tapste. Sie sah erschrocken nach unten, und da war er, schlich gemüchlich über ihre Füße und kaute an einem seltsamen, großen Insekt. Der folgt uns tatsächlich... Sie gingen zu einem Felsblock der einen leichten Überhang hatte, und teilten sich wieder die Wache über die Nacht. Allerdings wurden sie nicht angegriffen, es lief auch einmal eine Patrouille der Mazken vorbei. Am Morgen gingen sie weiter, und fanden gegen Mittag sogar ein paar Grummiteier. Inzwischen waren sie an einer großen Ruine vorbeigelaufen, vor der ein Grummit stand. Es war nur ein einzelner, und so war er schnell mit zwei Beschwörungen erledigt. Der kleine Baliwog watschelte ihnen immer noch hinterher, bei dem Kampf mit dem Grummit war er im Unterholz verschwunden, tauchte aber bald wieder hinter ihnen auf, als sie ihren Weg vortsetzten. Gegen abend erreichten sie schließlich eine Kreuzung, an der sie vermutlich nach rechts mußten. Allerdings wußte Meryann immer noch nicht so wirklich, wo sie sich befanden, auch wenn ihr die Straße hier irgendwie bekannt vorkam. Sie beschlossen, hier wieder zu Rasten, immer noch den Baliwog im Schlepptau.
Gegen Abend des zweiten Tages, nachdem sie die Höhle verlassen hatten, kamen sie an eine Kreuzung, Arranges war sich nicht sicher, aber er meinte, dass dies die Hauptstraße sein könnte und sie demnach nach rechts müssten.
Sie rasteten wieder die Nacht über. Arranges hatte sich mittlerweile an den Baliwog gewöhnt und kabbelte mit ihm, während die Nacht über sie hereinbrach. Die Nacht war recht ereignislos. Am nächsten Tag setzten sie ihren Rückweg fort nach osten. Sie kamen wieder in die Sümpfe und als es abermals dunkel wurde, waren sie auf der halb befestigten Straße umringt von größeren und kleinere Tümpeln.
Andromeda
15.08.2010, 19:28
Nach einer Rast über Nacht gingen sie wieder weiter. Jetzt nachdem sie wußten, wonach sie schauen mußten, sahen sie öfter Grummiteier, und mußten so keinen Baliwog oder ähnliches mehr zerlegen. Der kleine folgte ihnen übrigens immer noch, und Meryann war auch nich so wohl bei dem Gedanken, vor seinen Augen einen Artgenossen zu essen. Der Weg nach Tiegeln würde noch etwa zwei Tage dauern, die relativ ereignislos verstrichen. Zwei Grummits liefen ihnen über den Weg, allerdings nicht mit Pfeil und Bogen. Nach einer weiteren Rast über Nacht kamen sie am frühen Abend wieder an dem Friedhof vorbei, an dem sie beim Hinweg in die Sümpfe geflohen waren. In Meryann war inzwischen ein Verdacht gewachsen, wer ihre Verfolger sein konnten, ausserdem die Gewissheit, dass sie nur noch auf den passenden Moment warteten um.. Ja, um was? Sie hatte Arranges immer noch nichts davon erzählt, aus naheliegenden Gründen. Wußte er etwas, war er ebenfalls mit drann. Sie würde in Tiegeln aufmerksam sein müssen, wer mit ihnen unter einer Decke steckte. Äusserlich merkte man Meryann von diesen Überlegungen nicht viel an, sie war allerdings meistens wieder leicht zerstreut und fahrig, wie bei ihrem Aufbruch aus Tiegeln. Als sie an dem Friedhof vorbei waren und gerade die letzte Biegung nach Tiegeln vor sich sahen, blieb Meryann stehen. "Was machen wir mit ihm?" dabei zeigte sie auf den Baliwog, der sich zwischen sie gesetzt hatte. "Könnt ihr ihn vielleicht unter eurem Mantel verstecken? Oder ich mach mich mit ihm unsichtbar und gehe hinter euch durch die Tür...." Dazu müßte der Baliwog aber ersteinmal stillhalten, und das war doch sehr zweifelhaft. "Oder vielleicht lässt uns die Wache ja so durch..."
Sie waren noch zwei Tage unterwegs, bis sie in den ersten Abendstunden des zweiten Tages wieder vor Tiegeln standen. Meryann äußerte Bedenken, dass die Wache sie wohl eher nicht durchlassen würde, wenn sie vorhatten, den Baliwog mit zu nehmen.
'Nun, um ehrlich zu sein, ich weiss nicht, was wir tun könnten... ich hätte zwar eine Idee, aber ich glaube sie könnte euch nicht so gut gefallen...' Er sah nochmal zu dem Baliwog und besah sich die Größe des Tiers, dann sah er Meryann wieder in die Augen. Er nahm seinen Umhang von den Schultern und überlegte einen Moment, bevor er weitersprach: 'Ihr könntet ihn darin einwickeln und tragen, dann sieht es so aus, als hättet ihr einen Säugling auf dem Arm... zumindest wäre das meine Idee, ich bezweifle nämlich, dass der Baliwog still genug hält, sodass ein Unsichtbarkeitszauber ordentlich wirken würde...' Unsicher grinsend sah er die Bretonin an.
Andromeda
15.08.2010, 19:50
Sie sah Arranges einen Moment entgeistert an. Allerdings war das wohl das einfachste. Sie zögerte noch kurz, nahm den Baliwog auf, der das inzwischen wiederstandslos mit sich machen lies, und wickelte ihn in Arranges Umhang. Den Stoff trapierte sie so über das Gesicht des Baliwogs, dass man es nicht richtig sehen konnte, und auch wenn sie ihn auf dem Rücken halten mußte, schien ihn das immer noch nicht zu stören. Er sah sich nur verwundert um, und strampelte leicht. Durch den dicken Stoff wurde auch der ungewöhnliche Körperbau des Baliwog verdeckt. Skeptisch sah sie noch einmal zu Arranges, und ging dann langsam mit dem Baliwog auf dem Arm zum Stadttor. Sie grüßten die Mazke freundlich, wobei Meryann den Baliwog auf den Armen leicht wiegte, dieser fing gerade an, leise zu Fiepsen. Sei blos still., dachte sich Meryann. Da lies sie die Mazke passieren, einen genaueren Blick hatte sie nicht auf Meryann geworfen. Anscheinend waren sie hier in Sheogoraths Reich ohnehin eineiges gewöhnt. Hinter dem Tor sagte sie zu Arranges: "Und jetzt? Zu dem Schreiberling, oder nehmen wir erst ein Zimmer, wo wir ihn hier lassen können?" Offen konnten sie hier nicht mit dem Baliwog rumlaufen.
Nach Arranges Vorschlag nahm Meryann den Baliwog tatsächlich eingewickelt in den Umhang auf den Arm und sie konnten problemlos das Tor nach Tiegeln passieren. Drinnen fragte Meryann, was sie weiterhin tun sollten. Arranges schlug ein Zimmer vor und so gingen sie direkt zu Kränkel Klara.
Dort angekommen trat Arranges, gefolgt von Meryann in das Gebäude und er machte sich direkt auf den Weg zum Tresen, wo die Wirtin gewohnt halb schlafend, stand und vor sich hinsichte. 'Einen guten Abend wünsche ich.' Sagte Arranges laut und freundlich. Kränkel Klara sah auf und ihr Eindruck mochte bei jedem Sanitäter und Heiler den Gedanken im Kopf hervorrufen, dass sie es sicher nicht mehr lange machte. Aber so sah sie nunmal aus, die wahrscheinlich überzeugenste Simulantin Tiegelns... oder gar der ganzen Inseln. 'Es tut mir leid, aber wir haben nur noch ein Zimmer...' Nicht schon wieder! dachte Arranges mit einer grausigen Erinnerung an die Nacht, als er mit Meryann in Leyawiin ein Zimmer teilte, weil nur noch eines übrig war. 'Nun... dann nehme ich das Zimmer...' Sagte Arranges und schob die Septime über die steinerne Theke. 'Danke, ich wünsche einen geruhsamen Schlaf.' Sagte sie und drückt ihm den Schlüssel in die Hand.
Der Kaiserliche und Meryann gingen zu ihrem Zimmer, Arranges sperrte die Tür auf, trat ein und sah ein Doppelbett vor sich. ... das wird einer Nacht im Sitzen sicher auch keine Abhilfe schaffen... Dachte er. Er blickte zu Meryann. 'Wollt ihr hier bleiben oder mitkommen?' Fragte er und tippte kurz auf die Flasche mit der Tinte in seinem Gürtel.
Andromeda
15.08.2010, 20:16
Sie folgte Arranges in Kränkel Klaras Taverne, wo sie die Wirtin kritisch musterte. Nein, keine von ihnen. Als sie hörte, dass nur noch ein Zimmer frei war, verdrehte sie innerlich die Augen. Oben angekommen wickelte sie den Baliwog wieder aus dem Umhang, gab ihn Arranges zurück und setzte den Baliwog auf den Boden. "Mach keinen Ärger.", sagte sie noch zu ihm, und dann an Arranges gewandt: "Sicher komme ich mit, und verbrennt ihm nicht wieder die Hand." Dabei hatte sie ihn freundlich lächelnd angesehen. Den Beutel lies sie im Zimmer, auf den Schrank gelegt, Pfeile und Bogen hatte sie immer noch auf dem Rücken. Inzwischen waren ihre Verletzungen auch so weit verheilt, dass sie langsam wieder damit schießen konnte. Sie verließen die Taverne wieder, nachdem Arranges die Zimmertür zugesperrt hatte, und gingen die Treppen hinauf zum Eingang der Palastanlage. Hoffentlich ist er noch da, dann haben wir die Sache wenigstens abgeschlossen. Sie betrat zusammen mit Arranges den Palastflügel von Dementia, vor dem eine Mazke Wache hielt.
Sie gingen zum Palast hinauf und betraten den Hof von Dementia. Doch jetzt war der Thron nicht leer, ebensowenig der Stuhl auf der linken Seite. Auf dem niederen Stuhl rechts von Syl, der Herzogin, welche in der Mitte auf dem Thorn saß, hockte eine etwas zerknirscht wirkende Nord. Die Herzogin hatte sich, als Arranges und Meryann eintraten, zu dem Rothwardonen hinübergebeugt und flüsterte ihm hinter vorgehaltener Hand etwas zu. Als sie sich wieder in ihren Thron lehnte und dabei die Augen auf dem Rothwardonen ruhen ließ, nickte er ihr zu und sah dann zu dein beiden Besuchern. Dann drehte auch Syl den Kopf zu ihnen und wartete, bis die beiden Magier vor den Thron getreten waren. Arranges hatte schon so manches Mal vor einem Graf in Cyrodiil vorgesprochen, aber noch nie vor einer Herzogin, oder in diesem besonderen Falle, einer direkten Untergebenen eines Daedraprinzen. Syls Gesicht war schön, aber sehr scharf geschnitten. Sie zeigte einen ernsten Eindruck, es hatte aber nicht den Anschein, als ob sie irgendwie verärgert war oder ähnliches. Nach einem gebührenden Moment des Respekts und des Schweigens, ergriff Arranges schließlich nach einer angedeuteten Verbeugung das Wort: 'Herzogin Syl, ich grüße euch... ich suche...'
'Schweig! Ich weiss schon wen ihr sucht. Lacjulas ist unten in seinen Gemächern... aber sagt, wer oder was hat euch erlaubt, meinen Protokollar anzugreifen? ... Oder habt ihr nach eigenem Ermessen gehandelt?' Fragte sie scharf.
Arranges zuckte zusammen und wusste nicht, was er jetzt direkt sagen sollte, er konnte sich schon denken, was Syl meinte. 'Wenn es um eine gewisse Brandwunde geht, ich wollte nur...'
'Ihr wolltet? IHR... WOLLTET?! ... Wisst ihr, dass ich das allein als Geständnis werten könnte und euch dafür könnte einkärkern lassen?'
'Nun, ich sah es als meine Pflicht, meine Begleitung zu schützen und für mich sind Handküsse oder ähnliche Gebaren, keine eindeutigen Zeichen, einer friedfertigen Handlung!' Antwortete Arranges jetzt ebenfalls in einem sehr deutlichen Tonfall.
'Nun, das ist eine gute Antwort... ich lasse euch zu ihm... aber solltet ihr es noch einmal wagen, gegen ihn eure Hand zu heben oder gar euer Schwert, dann gnade euch nur noch mein Fürst!' Sagte sie jetzt freundlich aber bestimmt. Sie wies ihnen den Weg, den sie nehmen sollten, und nach einer leichten Verbeugung zog sich Arranges mit Meryann zurück. Sie gingen in die angegeben Richtung im Dementiaflügel. Als sie die Tür erreicht hatten, die man ihnen bschrieben hatte, atmete Arranges noch einmal tief durch und trat dann ein.
Sie betraten einen eher kleinen Raum. Die Einrichtung war gemütlich gehalten. Direkt an der Tür links von ihnen, war das Bett an der Wand aufgestellt. An der Schlafstatt, schloss sich über die Ecke des Zimmers eine Art Pinnwand an. Das ganze Eck war austapeziert mit vielen kleineren Papierfetzen und größeren, langen Texten, die wild durcheinander, an der Wand hingen. Direkt neben dieser Sammelwand, der Tür gegenüber, prankte ein Kamin einen halben Meter in das Zimmer hinein. Neben dem Kamin, an der Wand auf Augenhöhe, hing ein kleines Schränkchen, mit einer Doppeltür. Davor war ungefähr in der Mitte quer zur rechten Wand, ein Schreibtisch aufgestellt, auf welchem ein ganzer Stapel leerer Pergamente lag. Der Schreiberling stand vor der Zettelwand und begutachtete gerade ein etwas kleineres Schreiben, als die beiden Magier eintraten. Er drehte den Kopf zu ihnen und erkannte sie sogleich. 'Ahhja, meine Freunde sind zurück...' An seiner linken Hand war ein leichter Verband angebracht. 'Wie ich sehe habt ihr mein kleines... Missverständnis gut überstanden.' Meinte Arranges zur Begrüßung und deutete auf die Hand. Lacjulas hob die verletzte Hand ein wenig an und sah kurz darauf, ehe er wieder zu Arranges sah. 'Aja richtig, Syl hat euch aufgeklärt?' Meinte der Kaiserliche leicht spöttisch als Konter auf den leicht amüsierten Ton Arranges. 'Hmm... ja könnte man so sagen...' Antwortete Arranges kühl.
'Ihr habt die Tinte nehme ich an?'
'So ist es...'
'Nun, bevor ihr sie mir gebt, will ich euch etwas fragen: Hab ihr ihn gesehen? Den Schamanen der Grummits dort unten?'
'Wieso... ja, haben wir, warum wollt ihr das wissen?'
'Nun, ich frage mich, ob ihr die Zusammenhänge verstanden habt?'
'Ihr denkt an die verschiedenen Dinge, die die Grummits für ihr grausiges Ritual benötigen?'
'Genau...'
'Nun, die Pflanzen scheinen eine besondere Art zu haben, abzubrennen und können somit die Knorze angreifen und...'
'Jaja richtig, das habt ihr verstanden und so weiter, ich hätte mich doch arg in euch geteuscht, wenn nicht... ich hätte allerdings gedacht, dass euch bei dem Angriff, direkt, als ihr Tiegeln verlassen habt, nichts aufgefallen ist? ... Der Angriff der Grummits...?' Unterbrach Lacjulas den Kaiserlichen.
'Hmm... es war eine halbe Streitmacht, die uns da versucht hat zu überfallen, aber sonst war nichts besonderes...' Überlegte Arranges laut.
'Ihr habt es also nicht verstanden? Nun, dann werde ich es euch erklären: Das Opfer, welches die Grummits ihren seltsamen Göttern darbringen, ist immer ein Magier...'
'Ihr habt das gewusst?' Fragte Arranges leicht drohend. Der Schreiberling trat langsam einen Schritt zurück, während Arranges einen halben zu ihm trat. Das war der Gipfel, erst schaute er Meryann in ihrer ersten Unterhaltung schräg an und dann schickte er sie in eine Gefahr, von der er wusste, dass sie praktisch eine sehr geringe Chance hatten, dort überhaupt lebend wieder herauszukommen. Meryann hatte es ja auch nur glücklicherweise zweimal so erwischt, dass ihr Überleben gut gesichert werden konnte. 'Aber aber... ich wusste doch, dass ihr es schaffen würdet, sonst hätte ich euch wohl kaum geschickt...' Meinte der Protokollar beschwichtigend. Er redet zwar einen Haufen Blödsinn, aber ich werde mich nicht nochmal provozieren lassen...
'Nun, dann werde ich euch jetzt die Tinte geben, damit ihr mit dem Bericht beginnen könnt...' Arranges nahm das Fläschchen aus seinem Gürtel und reichte es Lacjulas. Der griff mit der verbundenen Hand danach und nahm es entgegen. Er wollte sich gerade seinem Schreibtisch zuwenden, als das Glas an dem Verbandsstoff rutschte und auf dem Boden zerschellte. Unbeeindruckt sah der Kaiserliche zu Boden. Arranges Augen hingegen wurden riesengroß und er musste sich arg zurücknehmen, um den Schreiberling nicht mittels Gewalt gebührend für das da zu belohnen. Lacjulas wandte den beiden Nekromanten den Kopf zu und meinte nur: 'Hoppla, welch Missgeschickt...' Arranges knirschte bereits mit den Zähnen, als der Protokollar zu dem kleinen Schränkchen hinter dem Schreibtisch lief, es öffnete und ganz selbstverständlich ein Fläschchen mit genau der gleichen Flüssigkeit, wie sie jetzt zwischen den Scherben am Boden umherlief, herauszunehmen. In dem Schränkchen waren noch viel mehr, das konnte Arranges sehen. Lajculas stellte das Gefäß auf den Tisch, sah auf und wollte gerade etwas sagen, da war der Kampfmagier auch schon bei ihm, packte ihn am Kragen und drückte ihn gegen die Wand. Seine rechte Hand, hatte bereits das Schwert gezogen und richtete die Spitze gegen den Hals des Kaiserlichen, während die Linke ihn fest an die Wand genagelt hielt. Arranges zögerte aber noch...
Andromeda
15.08.2010, 21:33
Die lässt ihn damit tatsächlich durchkommen..., dachte Meryann sich fassungslos, als Arranges die Begründung für den Unfall mit dem Protokollar wiederholte, die sie damals schon zur Weisglut gebracht hatte. Sie folgte ihm in das Zimmer von Lacjulas, wo sich die ganze Geschichte restlos aufklärte. Soso Freundchen.... Sie sammelte sich gerade zu einer gesalzenen Erwiederung an Lacjulas, als Arranges ihm das Fläschchen gab, und Lacjulas es erstmal fallen lies. Tja, Pech gehabt du Vogel. Als er dann allerdings aus einem Schrank, der voll mit solchen Fläschchen war, ungerührt ein neues holte, packte ihn Arranges an der Gurgel und wollte ihm gerade sein Schwert in den Hals rammen. "Arranges, NEIN!", rief Meryann und war mit einem Satz neben ihm. Sie nahm ihn am Arm, auch wenn sie nicht versuchte, ihn wegzuziehen, da würde sie eh keinen großen Erfolg haben. "Wollt ihr hier im Kerker versauern? Das ist er doch nicht wert." sagte sie eindringlich. Ausserdem ist er einer von ihnen, soll er ruhig entkommen als Warnung. Sie sprach das nicht aus, auch wenn ihr der Gedanke auf der Zunge lag. Sie durfte sich nicht ausversehen verraten.
ICH WERDE IHN UMBRINGEN... HAHAHA... IHN UMBGRINGEN UND DANN ALS HAMPELMANN WIEDER ERWECKEN... HIJAHAHAHAHÖHÖHÖ... TÖTEN UND ZERSTÜCKELN WERDE ICH IHN!!! Arranges funkelte den Schreiberling an und wahrscheinlich hätte der Nekromant ihn auch durch seinen Blick getötet, hätte er es gekonnt, dann spürte er Meryanns Berührung am Arm. Gleich drauf realisierte er auch ihre Worte. Er wandte ihr den Kopf zu und in seinen Augen brannte das gnadenlose Feuer der Wut, heiß und grell, blitze er sie stumm an. Sie hat recht... Ohne, dass der Zorn in seinen Augen erlosch, schaute er wieder zu dem Schreiberling. Er fletschte noch einmal die Zähne wie ein Rauptier und der irre Jähzorn in seinen Augen schien nochmal anzuschwellen. Er ließ den Schwertarm sinken, riss den Kaiserlichen von der Wand zu sich und hielt ihn sich direkt vors Gesicht. Arranges blickte ihm nochmal eindringlich in die Augen, dann rammte er den armen Mann wieder zurück an die Wand, dass es einen dumpfen Schlag tat. Er ließ ihn los und der gepeinigte Körper sank zu Boden. Der Schreiberling sah Arranges nach, der immer noch wütend, sein Schwert einsteckte und aus dem Raum stürmte. Arranges trat auf den Gang hinaus und schleuderte die Tür mit solcher Gewalt ins Schloss, dass der Knall noch einige Sekunden nachhallte.
In dem kleinen Zimmer saß Lacjulas leicht zitternd am Boden. Als der Nekromant den Raum verlassen hatte, richtete er das Wort mit dünner Stimme an Meryann: 'Es ist mir ja ein Rätsel, wie ihr mit so einem... Ding... reisen könnt... ich soll ausrichten, dass ihr euch zeitnah nach eurer Ankunft hier, bei Sheogorath melden sollt, oder noch besser, gleich beim Herzog von Mania.'
Andromeda
15.08.2010, 22:15
Sie sah, wie Arranges das Schwert wieder sinken lies, allerdings lies er es sich nicht nehmen, de Protokollar noch einmal an die Wand zu klatschen. Bei dem Knall als Arranges die Tür zuschmiss, zuckte sie zusammen, und sah danach wieder zu dem Protokollar. Bei seinen Worten war sie jetzt auch kurz davor, Rot zu sehen. "Steht doch bitte wieder auf.", sagte sie mit fast sanfter Stimme zu Lacjulas. Sie verstand es in diesem Moment meisterhaft, sich zu beherrschen, und so rappelte dieser sich - nichts böses ahnend - wieder auf. Als er vor Meryann stand, holte sie mit der rechten Hand aus und gab ihm mit der flachen Hand eine schallende Ohrfeige. Die Wange von Lacjulas färbte sich sofort rot, und er sah sie verdattert an, die Hand auf die Wange gelegt. "Ich denke ihr wisst für was das war.", sagte sie kühl, drehte sich um und verlies ebenfalls den Raum. Die Tür schloss sie betont leise hinter sich. Hinter dieser stand noch Arranges. Sie sah ihn an, und sagte: "Das war zwar verständlich, aber trotzdem nicht so gut. Wir sollen uns beim Herzog von Mania melden, hat Lacjulas noch gesagt. Für heute reicht es mir, gehen wir in die Taverne."
Als Meryann endlich auch aus dem Zimmer kam und ihm noch einen halben Vorwurf machte, knurrte er nur etwas unverständliches vor sich hin, dann gingen sie zurück zur Taverne. Dort angekommen, es war mittlerweile auch schon recht dunkel geworden, gingen sie in ihr gemitetes Zimmer.
Arranges blieb vor dem Doppelbett stehen und sah es abschätzend an. Eigentlich... aber... nein, das ist mir jetzt egal, ich bin ebensoviel gelaufen und habe wahrscheinlich noch mehr gekämpft als sie, ich will jetzt wenisgtens eine erholsame Nacht hinter mich bringen...! Er sah zu Meryann, sein Zorn war jetzt auch Müdigkeit gewichen. Er gähnte unter vorgehaltener Hand und sprach sie dann viel unsicherer an, als er sich die ganze Sache eigentlich gedacht hatte: 'Meryann? ... Würde es euch stören, wenn ich wohl auch im Bett schlafe...' Er sah etwas peinlich berührt zur Seite und fügte hinzu: 'Wenn es für euch nicht in Ordnung ist, sagt es...'
Andromeda
16.08.2010, 10:31
In dem Zimmer angekommen, suchte Meryann zuerst nach dem Baliwog, den sie nirgends entdecken konnte. Dieser hatte es sich jedoch unter dem Bett gemütlich gemacht, unter dass sie gerade sah, als Arranges sie ansprach. Sie blickte einen Moment auf das tatsächlich recht breite Bett, erwog kurz, heute nacht selbst auf dem Boden zu schlafen, entschied sich aber dann dagegen. Sie hatten die letzten Tage nur auf dem Boden geschlafen, und so antwortete sie: "Meinetwegen, es ist ja breit genug." Es gab allerdings nur eine Decke, aber es war auch nicht sonderlich kalt im Zimmer. Meryann zog die Schuhe aus, nahm Bogen und Pfeile ab und legte sich auf die rechte Seite des Bettes, ziemlich nah an der Kante. Die Decke wollte sie Arranges überlassen, sie trug noch ihre Robe und noch fror sie nicht. Kurz darauf merkte sie noch, wie sich Arranges auf die andere Seite des Bettes legte, da schlief sie allerdings schon halb.
In der früh wurde sie von dem Baliwog geweckt, der in das Bett gesprungen kam. Anscheinend fühlte er sich seit gestern Abend sträflich vernachlässigt, und legte sich jetzt dick und breit zwischen Meryann und Arranges, nicht ohne eine Runde prüfend über sie drüber zu laufen. Es wurde ohnehin Zeit aufzustehen. Meryann entschloss sich, ihre Sachen auf dem Zimmer zu lassen, sie würden noch eine Nacht in Tiegeln bleiben um sich auszuruhen, ausserdem mußten sie den Baliwog irgendwo lassen. Meryann dämmerte schon, dass sie mit ihm irgendwann heute noch einmal raus mußten, am besten noch vor die Stadttore. Sie gingen runter, um zu frühstücken. Bei Kränkel Klara gab es - welche Überraschung - Grummiteier. Dieses mal allerdings als eine Art Rührei in der Pfanne, was mit etwas Salz und Pfeffer nicht schlecht war. Danach entschlossen sich Meryann und Arranges, getrennt ein paar Dinge in der Stadt zu erledigen und sich gegen Mittag vor dem Palast zu treffen. Vorher bezahlte Meryann noch das Zimmer für die zweite Nacht und bat Kränkel Klara, ein Zimmer zu reservieren, sollte noch eins freiwerden. Nachdem die Gute allerdings immer noch vor sich hin siechte wie gestern, hatte sie keine große Hoffnung, dass sie sich das merken würde. Arranges ging in Richtung des Schmiedes, während sie den Laden in Bliss noch einmal aufsuchte, in dem sie die Dunmer getroffen hatte in dem seltsamen lilafarbenem Kleid. Sie hoffte ein Oberteil und einen Mantel zu finden, und hatte sogar Glück. Das Oberteil war zwar hellgrau, ihr wäre Schwarz oder dunkelgrau lieber gewesen, und es hatte sogar noch einen blauen Einsatz vorn. Ausserdem sah es mehr wie eine hüftlange Tunika aus, und die Ärmel gingen auch bis zur hälfte der Hände. Immerhin gab es einen schwarzen Umhang, wenn er auch nicht so weit war wie ihr Mantel, so konnte sie sich doch fast komplett darin einwickeln, und er hatte eine Kapuze. Geschlossen wurde er vorn mit einer einfachen Gewandnadel. Inzwischen war sie wirklich ziemlich Pleite, sie mußten unbedingt demnächst irgendwie zu Geld kommen. Sie ging wieder nach Tiegeln, um sich gleich umzuziehen, dann fiel ihr ein, dass Arranges den Zimmerschlüssel hatte. Sie fragte stattdessen noch einmal bei Klara, aber es war immer noch kein Zimmer freigeworden. Immerhin konnte sie ihre Einkäufe hier deponieren, und so machte sie sich auf den Weg zum Palast. Es war noch nicht ganz Mittag, aber das Wetter war schön, und so saß sie eine Weile auf den Stufen vor dem Palast und wartete auf Arranges. Sie war wirklich gespannt, was der Herzog von Mania von ihnen wollen würde. Eins wußte sie nur: In eine Höhle, um irgendetwas zu holen, würde sie definitiv nicht mehr gehen auf den zitternden Inseln. Es reichte ihr.
Arranges waren die stofflichen Gegebenheiten der Decke in dem Moment egal, auch achtete er nicht auf den Platz, den er einnahm, er legte sich, als würde er in einem normalen Einzelbett schlafen. Meryann lag schon und schlief bereits halb, als er seine Rüstung und die Kleidung bis auf die Kniehose abnahm und sich ebenfalls hinlegte. Er grübelte noch ein wenig über die letzten Tage nach, als auch er endlich wegdämmerte.
Arranges hingegen ging am nächsten Morgen wieder direkt zu Jilett, der Schmiedin von Tiegeln. Dieses Mal, nahm er sich vor, die Rüstung einfach so vorzuzeigen, damit die leicht sadistisch veranlagte Bosmer, nicht wieder irgendwelche obskuren Dinge machen konnte und sich dabei vermutlich sonstwas dachte oder schlimmer noch, vorstellte. Er hatte den Mithrielpanzer daher gar nicht erst angezogen, was ein komisches Gefühl war, sich ohne diesen Schutz in der Öffentlichkeit zu bewegen. Er betrat das Geschäft und wartete einen Moment, bis Jilett von ihren Arbeiten aufsah. 'Ahh... der Neuankömmling... wo ward ihr die ganze Zeit? Ich habe mir schon Sorgen um meinen Kunden gemacht...' Piepste sie ihm entgegen. Dem Magier lief bei ihrer Stimme ein Schauer über den Rücken, hatte er doch bei jedem ihrer Worte irgendwie den Eindruck, dass sie ihn gleich mit einem Knebel im Mund, im Keller anketten würde. 'Nun, Fürst Sheogorath hatte eine Aufgabe für uns, die wir erledigen sollten...' Meinte Arranges, während er nähertrat und der Schmiedin seinen Panzer reichte. Verdammt, die Arm- und Beinschienen hab ich ja doch an...! Dachte er, als ihm wieder einfiel, dass diese ja auch beschädigt waren. Seufzend meinte er noch, dass auch diese Rüstungsteile einer Reperatur bedürften. Und wie er befürchtet hatte, ging sie mit grober, aber doch irgendwie sanfter Gewalt daran, die Rüstungsteile direkt an ihm zu untersuchen und nahm sie ihm dann schließlich ab.
Nachdem seine Rüstung wieder hergestellt war, ging auch Arranges in den Allzweckladen in Bliss, aber einen dunkelgrauen Umhang hatte die Besitzerin nicht im Sortiment und so verließ der Kaiserliche Bliss in Richtung Palast. Dort angekommen, erwartete ihn Meryann schon vor dem großen Gebäude.
Andromeda
16.08.2010, 12:01
Als sie Arranges die Treppen nach oben kommen sah, erhob sie sich, und ging neben ihm in das Haus von Mania, dabei sagte sie noch leise zu ihm: "Egal was er von uns will, ich geh nicht nochmal in irgendwelche Höhlen in nächster Zeit." Sie betraten das Haus von Mania, dessen Grundriss im Prinzip der Gleiche war im im Flügel von Dementia. Nur lag hier ein roter Teppich, das Wasser dass seitlich entlang floss war klar und in den Feuerschalen brannte gelbe Flammen, nicht die blaugrünen wie in Dementia. Ausserdem fehlte das Podest auf dem im Flügel von Dementia der Tron stand, stattdessen stand der Tron hier auf ebenenem Boden, vor ihm eine Tafel mit Stühlen rechts und links. Diese war zwar gedeckt, aber ausser den Wächtern von Mania befand sich niemand im Tronsaal. Die Wächter von Mania hatten sie schon gesehen, standen sie doch auch draussen vor dem Palast und in Bliss. Allerdings sah sie sich Meryann zum ersten mal genauer an, als sie auf eine von ihnen zuging, um nach dem Herzog von Mania zu fragen. Es waren ebenfalls große, schlanke Frauen wie die Mazken, allerdings schimmerte ihre Haut golden, genau wie ihre Augen. Die Rüstung war ebenfalls eher knapp, ebenfalls golden und am Helm waren zwei kleine Flügel angebracht. Ausserdem hatte zumindest diese hier einen deutlich arroganteren Ausdruck im Gesicht. "Entschuldigt, wir suchen den Herzog von Mania.", sprach Meryann die Wache an. Diese würdigte sie kaum eines Blickes, als sie antwortete: "Im Garten, geht durch diese Tür dort, aber stört ihn nicht." Ok, die Mazken sind eindeutig freundlicher... Sie sah zu Arranges und ging mit ihm zusammen durch die bezeichnete Tür. Sie kamen in einen Innenhof, der von einem steinernem Weg eingerahmt wurde, und in dessen Mitte tatsächlich ein Garten war. Die Farbenpracht hier war beeindruckend, Meryann hatte über die Zeit in Dementia fast vergessen, wie bunt es in Mania war. Es wuchsen hier blau-lilafarbene Pilze, seltsame Gewächse die an eine Mischung aus Baum und Morchel erinnerten, in blass-grün, und noch eine Reihe weiterer farbiger Pilze und Blumen. An einer Seite des Innehofes standen ein paar steinerne Stühle, und vor einer Staffelei stand ein Bosmer, mit einem Helm oder einer Art Krone auf dem Kopf, die ihn ein Stück größer machte, er war eher klein wie die meisten männlichen Bosmer. Bekleidet war er mit einer Art grün-türkisem Mantel, dessen untere Hälfte ähnlichkeit mit Blättern hatte. Das ganze wurde oben durch einen Stehkragen abgerundet. Unsicher sah sie zu Arranges, hier befand sich sonst niemand, der Bosmer würde vermutlich der Herzog von Mania sein. Sie sah inzwischen auch, was er hingebungsvoll malte, ein Bild eines der großen Pilze, die überall wuchsen.
Arranges ging mit Meryann in den Flügel von Mania und als die Aureale ihnen sagte, wo sie Thadon finden konnten, begaben sich die Magier in den Schlossgarten. Hier wurden beide überrascht von der Farbenpracht. Auch Arranges war in Dementia langsam aber sicher, der Depression verfallen, aber jetzt spürte er in sich einen Anflug von Freude. Auf dem kurzen Weg bewunderte er wieder mit kindlicher Begeisterung, jede Blüte und jede Pflanze, die er erblickte. Seine bis jetzt so müden Augen, Zeit sie in Dementia unterwegs waren, begannen richtig zu leuchten.
Sie hatten den Bosmer mit der mehr als albernen Krone erreicht und Arranges tat sich wieder als Sprecher für die beiden Nekromanten hervor. Thadon machte keine Anstalten sie anzusehen, erst als Arranges ihn Ansprach, wandte er ihnen den Kopf zu und unterbrach seine künstlerische Tätigkeit. 'Ich grüße den Herzog von Mania!' Als Thadon dann zu ihnen schaute, deutete Arranges eine Verbeugung an. 'Ahh, das wird wohl die Hilfe sein, die Fürst Sheogorath mir zugesagt hatte.' Die Stimme des Herzogs war warm und freundlich, ganz das Gegenteil zu Syl.
'So hat man uns das zwar noch nicht übermittelt, aber wir werden euch gern zu Diensten sein.'
'Die Blumen hier sind mir auch zu Diensten, aber ich kann mit ihnen nichts anfangen, außer sie zu bewundern und dennoch erfüllt genau dies mein Leben...' Sprach Thadon, als würde er ihnen damit eine genaue Anweisung, unterschwellig übermitteln wollen. Arranges sah sich kurz anerkennend um, schwieg aber. Thadon fuhr fort: 'Es ist wie die Farbe auf der Leinwand, sie sagt mir, dass sich rot und gelb einander schmeichelnd umgeben, aber die Kombination aus schwarz und weiß, einfach nur langweilig ausschaut...' Abwartend sah er beide an. Arranges konnte trotz seiner geheimen, sinnlichen Ader überhaupt nichts mit den Worten des Bosmers anfangen. Thadon scheint dies bemerkt zu haben und als er weitersprach, war sein feundschaftlicher Ton einem eher harten gewichen. 'Ihr versteht nicht?' Ohne Regung blickte Arranges wartend auf den Waldelf. 'Bei Sheogorath, warum bekomme ich immer die Trottel als Bittsteller und Handlanger ab? ... Es ist wohl doch zu viel verlangt, wenn ich mir wünsche, dass nur einmal, ein einziges, verdammtes Mal, einer herkommt und mich auch nur im Ansatz versteht... Oh verzeiht, ich wollte nicht undankbar wirken...' Er sah zu Boden und strich über sein Kinn, als würde er überlegen, wie er sein Anliegen so einfach wie möglich formulieren könnte. Dann sah er wieder auf und sprach in dem netten Ton von vorhin, weiter: 'Ein Berater von mir hat seit geraumer Zeit ein Problem... er scheint Mania nicht mehr zu verstehen, die Blumen nicht mehr lachen und die Bäume nicht mehr singen zu hören, er hat kein Auge mehr für das Land... er hat... vergessen wie man sich freut...' Sagte Thadon sichtlich traurig.
'Mit verlaub... eure Eminenz... aber... wir sollen ihm das Lachen wieder beibringen?'
'Natürlich nicht! Das wäre wohl auch zu viel von Personen verlangt, die gerade von einer längeren Reise aus Dementia zurückkamen... Er sprach von einem Schatz, dessen Verlust ihn an Freude und Wohlgesinnen hindere... ich weiss nicht, von was er da geredet hat, ich weiss nur, dass er öfter in Mania unterwegs war und jedes Mal, da er zurückkam, war er beinahe besserer Laune als ich und das will was heißen... Er war seinen Ausführungen nach zu urteilen, in mehreren Ortschaften... wenn ihr genaueres wissen wollt, könnt ihr ihn auch noch persönlich aufsuchen, aber bitte stört mich jetzt nicht weiter.' Thadon deutet mit dem Daumen über die Schulter zu einer Tür hinter sich am Rande des Gartens, dann wandte er sich wieder seinem Gemälde zu und pinselte mit großem Eifer weiter.
Die beiden Magier entfernten sich einige Schritte, dann sah Arranges sie fragend an.
Andromeda
16.08.2010, 14:07
Auf Arranges fragenden Blick sagte sie: "Nachdem wir nicht die geringsten Ahnung haben, wo der Berater in Mania unterwegs war, müssen wir ihn wohl fragen..." Sie gingen wieder zurück in den Tronsaal, wo Meryann wieder die Wache ansprach. Diese sagte ihr, immer noch genauso arrogant wie vorhin, wo sich sein Zimmer befand. Es war nicht schwer zu finden, der Grundriss ähnelte sehr dem Haus von Dementia. Meryann öffnete die Tür vorsichtig, nachdem sie angeklopft hatte und keine Reaktion erfolgt war. Der Berater lag im Bett, obwohl es schon Nachmittag war, und sah sie nur trübseelig an, als sie eintraten. In dem Zimmer war es dämmrig, und man sah fast nicht, dass man sich in einem Raum des Hauses von Mania befand. Keine bunten Pflanzen oder Dekoration stand herum. Meryann trat an das Bett und sprach ihn an: "Verzeiht, euer Herzog hat uns geschickt, wir sollen euch helfen." Sie beobachtete den Mann - es schien ein Bretone zu sein wie sie - aufmerksam um eine Reaktion von ihm zu sehen. Aber da kam keine. Die Augen waren dumpf, das Gesicht verriet nicht die geringste Regung. Also sprach sie weiter: "Wo wart ihr denn in Mania unterwegs?" Nach ein paar Sekunden sagte er, mit tonloser, leiser Stimme: "In dem Ort Hochkreuz bin ich immer zuerst..." Nachdem er das anscheinend für ausreichend hielt, fragte Meryann weiter: "Und wo ist Hochkreuz?" Er sah sie unendlich müde und deprimiert an, deutete mit einer schwachen Geste auf seinen Schreibtisch, und sagte: "Karte. Nehmt sie, mir ist es gleich.", worauf er sich im Bett umdrehte und sie beide ignorierte. Viel war es nicht, was er ihnen gesagt hatte, aber damit war immerhin klar, wohin sie als erstes mußten. Wenigstens keine Höhle.
Sie verliesen den Palast nachdem Meryann die zusammengerollte Karte von Mania mitgenommen hatte und machten sich wieder auf den Weg zu Kränkel Klaras Taverne. Von dem Baliwog wurden sie stürmisch begrüßt, woraufhin Meryann ihn in ihren neuen Umhang wickelte, und mit Arranges zusammen Tiegeln verlies. Auf Höhe des Friedhofs lies Meryann ihn wieder auf den Boden, wo er sich sofort daran machte, ein paar Insekten zu fangen. Gegen abend gingen sie wieder auf die gleiche Weise zurück nach Tiegeln, aßen zu Abend und schliefen. Es gab immer noch kein zweites Zimmer, aber das Bett war zum Glück breit genug.
Am nächsten Morgen frühstückten sie noch in Tiegeln, und machten sich dann auf dem Weg zum Stadttor von Bliss. Meryann hatte den eingewickelten Baliwog auf dem Arm, und sie trug inzwischen wieder die Hose und die neue Tunika, nicht mehr die Robe. Der Baliwog lies sich das inzwischen ohne Strampeln und Fiepsen gefallen, er hielt das wohl für eine Art Spiel. Trotzdem waren beide froh, dass sie mit ihm erstmal wieder aus Neu Sheoth draussen waren, hoffentlich würde er in den Ortschaften nicht so sehr auffallen. Dass er ihnen irgendwann einfach nicht mehr folgen würde, glaubte Meryann selbst nicht mehr. Allerdings hatten sie Gerüchte in Neu Sheoth gehört, dass Baliwogs angeblich ein Vorstadium in der Entwicklung der Grummits waren. Das würde auch die doch vorhandene Intelligenz des Kleinen erklären, vermutlich verschwand sie nur vorübergehend, wenn sie größer wurden. Aber sie hatten hoffentlich noch ein wenig Zeit, bis sich ihr Baliwog auch in einen Grummit verwandeln würden. Dass sie ihn vermutlich eh nicht nach Cyrodiil mitnehmen konnten, fiel Meryann im Moment nicht ein, sie dachte nicht einmal daran, die zitternden Inseln zu verlassen. Als sie durch das Tor nach draussen traten, wurde Meryann von dem Anblick fast erschlagen. Das Licht war hier nicht so trüb blau-grau wie in Dementia, sondern hatte einen warmen, goldenen Unterton. Der Himmel war eine Mischung aus hellblau und türkis, mit goldenen Formationen, ähnlich wie Wolken. Am Eindrucksvollsten war die Flora, hatte ihnen der Garten im Haus von Mania doch nur einen kleinen Vorgeschmack gegeben auf das was sie hier erwartete.
Beim Frühstück hatten sie auch die Karte studiert, der Weg nach Hochkreuz sollte an einem Tag schaffbar sein, wenn nichts dazwischen kam. Einfach die Straße entlang und dann an der ersten Kreuzung nach rechts.
Es war früher Morgen, als sie vor die Tore von Bliss traten. Arranges verfiel unterwegs etwas in seine alte Ader, die er in Cyrodiil auch gern schon gefplegt hatte, wenn er reiste. Jeder Blume, jedes Gewächs und vor allem die teils recht bunten Pilze, die die Bäume und Büsche wohl ersetzte, wurden sehr interessiert und staunend von ihm beäugt. Dass er eigentlich nicht allein war, störte ihn in diesem Moment nicht wirklich. Nach der üblen Stimmung in Dementia, wurde ihm erst hier in Mania wieder richtig bewusst, was Freude bedeutete.
Schon wenige Meter, nachdem sie von Bliss weggelaufen waren, ging es einen recht steilen Hang hinauf. Weiter oben wechselte der Weg sogar noch in Serpentinen über, da ein direkter Pfad unmöglich gewesen wäre. Oben angekommen, es musste beinahe Mittag sein, hatten sie eine wunderbare Aussicht über fast das ganze Reich Sheogoraths. Weit im Westen, konnte man eine graue Linie erkennen, die Mauer zum Grenzland. Im Süden erkannte man in zahlreichen Grau- und Grüntönen die Sumpflandschaft Dementias. Im Norden allerdings, war die Landschaft bunt und fröhlich, hier schien sich alles und jeder gleichzeitig zu freuen... Arranges und Meryann liefen beinahe ohne Zwischenfälle durch, bis schließlich die Dämmerung einsetzte, aber es war keine dunkle Dämmerung, sondern ein wahres Feuerwerk an Sinneseindrücken, mit dem sich der Tag verabschiedete. Sie mussten laut der Karte bald nach Hochkreuz kommen. Weiter vorraus jedenfalls, konnten sie schon die Kreuzung sehen, bei der sie nach rechts abbiegen mussten.
Sie waren nur noch wenig von der Kreuzung weg, als Arranges plötzlich irgendwelche seltsamen Hütten am Wegrand aufielen, sie standen nicht direkt an der Straße, aber doch nahe genug, dass der Kaiserliche dort zwei Gestalten sehen konnte, die aber schnell aus seinem Blickfeld huschten. Überfall...?! Er bedeutete Meryann stumm stehen zu bleiben und konzentrierte sich auf eine Beschwörung, während er die Bauten, welche man nicht direkt einsehen konnte, im Auge behielt.
Andromeda
16.08.2010, 15:05
Sie hatte die beiden Gestalten ebenfalls gesehen, und meinte die gleichen Blauen Roben erkannt zu haben wie bei den beiden Beschwörern, die sie am Anfang in Dementia überfallen hatten. Sie beschwor einen Markynaz, und griff nach ihrem Bogen, kaum dass der Dremora vor ihr stand. Von den Gestalten konnte sie nicht viel erkennen, da erschienen aus dem Nichts auf einmal zwei Hunger. Nicht schon wieder... Sie hetzte ihren Dremora auf einen von beiden, nahm einen Pfeil aus dem Köcher und wurde unsichtbar. Noch hatte sie nicht genau gesehen, wo die beiden Magier waren, aber sie würden schon bald wieder aus ihrem Hinterhalt kommen. Und dieses mal treffe ich richtig. In diesem Moment traten die Magier auch schon hinter ihren Kreaturen auf die Straße.
Arranges sah, wie vor ihnen zwei Hunger auf die Straße beschworen wurden und ließ seine Beschwörung ebenfalls wirken. Ein Daedroth erhob sich vor ihm und wusste sogleich, was es zu tun hatte. Hart ging es einen der beiden Kreaturen an. Jetzt traten auch die Sprecher der Zauber auf die Straße, er erkannte sie als ähnlich gekleidete Gestalten, wie sie sie auch schon direkt nach den Toren angegriffen hatten.
Arranges zog sein Schwert und wollte gerade einen der beiden Beschwörer angreifen, da wurde ihm kurz schwarz vor Augen. Was zur... nein, nicht jetzt! Mit der freien Hand griff sich der Nekromant an den Kopf, als er blinzelte, bemerkte er auch schon, wie sein Gleichgewichtssinn komplett nachließ. Er ließ das Schwert fallen und fing sich mit der rechten Hand ab. Auf dem Boden liegend, wurden seine Gedanken von Wahnvorstellungen übelster Sorte gepeinigt und gebeutelt. Das Gesicht verzerrt und beide Hände am Kopf, wälzte sich Arranges auf dem Boden. Dass sein Daedroth sich nicht auflöste, lag hauptsächlich daran, dass Arranges keine direkte Bindung zu ihm aufgebaut hatte, bei zwei sichtbaren Gegnern, von denen einer schon bedrängt wurde, brauchte es keine weiteren Befhele...
Andromeda
16.08.2010, 15:39
Sie sah zuerst nicht, was mit Arranges los war, sie war gerade hinter den beiden Magiern angekommen. Diese sahen gebannt auf ihre Beschwörungen, als Meryann dem ersten einen Pfeil von hinten in den Kopf schoss. Sofort löste sich einer der Hunger auf, und ihre Dremora stand einen Moment unschlüssig in der Gegend. Sie lenkte ihn gleich zu dem zweiten Magier, der sie inzwischen gesehen hatte, und einen Feuerzauber vorbereitete. Da traf ihn auch schon die Cleymore des Dremoras von hinten und enhauptete ihn. Langsam haben wir Übung., dachte Meryann halbwegs zufrieden, als der zweite Hunger verschwunden war. Sie löste die Beschwörung zu dem Dremora noch nicht, und sah zu Arranges. Da bemerkte sie erst, dass er sich wieder auf dem Boden wälzte. Sie ging zu Arranges, die Leichen der Magier vorerst ignorierend. Da kam der kleine Baliwog auch schon aus dem Unterholz gewatschelt und ging langsam auf Arranges zu. Als er ihn erreicht hatte, stupste er ihn vorsichtig mit der - zugegebenermaßen häßlichen - Schnauze an. Meryann ging neben ihm in die Hocke, und rütttelte ihn an der Schulter. Weitere Magier sah sie nicht, hoffentlich waren das die einzigen beiden gewesen. Klar, sie wollen ja nicht soviele auf dich hetzen, dass du jetzt schon stirbst...
Arranges bekam vom restlichen Kampf nichts mehr mit, erst als Meryann ihn schüttelte und der Baliwog sein Übriges tat, flog wieder ein Schein klaren Verstandes durch die herbe Szenerie in seinem Kopf. Es dauerte noch einen Moment, da hörte er auch schon auf zu zappeln und zu strampeln, die Bilder verschwanden so plötzlich und restlos, wie sie eingesetzt hatte. Er ließ die Hände sinken und öffnete blinzelnd die Augen. Neben sich sah er das Baliwog und Meryann... Das war aber ein schneller Kampf... Dachte er schlussfolgernd... Er bemerkte, dass er sein Daedroth noch immer hielt und löste die Beschwörung auf.
Nachdem Arranges sich wieder gänzlich gefangen hatte, wollten sie gerade weitergehen, da fiel dem Kaiserlichen etwas mattgrün blinkendes an einer der Leichen auf. Er ging zu dem toten Zauberer, kniete sich nieder und sah genauer hin. Ein Glasdolch hing in den Falten des Umhangs. Arranges überlegte kurz, dann griff er nach der teuren Waffe und hob sie prüfend gegen das dämmrige Licht. Sie hatte keine Schrammen und sah auch sonst nicht beschädigt aus. Er erhob sich mit der Waffe und meinte zu Meryann: 'Ein wenig Geld könnte in nächster Zeit nicht schaden, was meint ihr?' Dann ging er neben dem zweiten Zauberer in die Hocke und durchsuchte ihn ebenfalls.
Andromeda
16.08.2010, 18:25
Arranges beförderte noch einen Glasdolch zutage. Ok, ein Problem weniger. Meryann hätte die Magier gerne noch nach einer Nachricht durchsucht, aber das verkniff sie sich vor Arranges gerade noch. Hatte die trostlose Umgebung von Dementia eher lähmend auf ihren Wahn gewirkt, so lebte er in Mania langsam richtig auf. Langsam wurde ihr alles klar. Sie mußten Komplizen auf den zitternden Inseln haben, die sie erst langsam aber sicher in den Wahnsinn treiben sollten. Oder warum sonst hatte sie plötzlich Angst allein zu sein? Und das Arranges ebenfalls Ängste bekommen hatte, war nur logisch, so sollte sie nicht misstrauisch werden. Aber nicht mit mir.
Sie waren den Weg weiter entlang gegangen, und nach einem Hügel sahen sie unter sich eine Siedlung, das mußte Hochkreuz sein. Die Sonne war noch nicht ganz untergegangen, und so leuchtete die Landschaft immer noch verschwenderisch in bunten Farben. Die Siedlung bestand nur aus drei Häusern und zwei kleinen, eingemauerten Bereichen, wie Gärten oder kleine Friedhöfe, die allerdings komplett leer waren, bis auf Gras. Ein Mann in zerlumpter Kleidung kehrte mit leerem Blick den Weg durch die Siedlung, daneben stand eine Argonierin, in einer ähnlichen grauen Tunika wie Meryann, allerdings mit der passenden Hose dazu und barfuß. Ab und an lief sie unmotiviert ein paar Schritte. Als sich Arranges und Meryann ihr näherten, kam sie auf die beiden zu und fragte: "Habt ihr Schuhe für mich? Meine Füße tun so weh vom laufen..." Meryann hatte kein zweites Paar Schuhe, und selbst wenn, war sie denn von der Wohlfahrt? Deswegen sah sie die Argonierin nur abschätzend an und sagte: "Nein, tut mir leid.", woraufhin diese anfing, im Kreis über den Platz zu rennen, untermalt von lautem: "Ni-Ni-Ni-Ni-Ni" Meryann sah ihr skeptisch nach, und dachte sich: Versuchts ruhig... Sie sah sich um, die Argonierin lief immer noch im Kreis, allerdings wieder schweigend. War hier etwas, dass den Berater aufheitern konnte? Bis auf die Argonierin eigentlich nicht.. Mehr aus Gewohnheit als bewußt sah Meryann nach ihrem Baliwog, der lies sich allerdings nicht blicken. Vermutlich hatte er sich beim Anblick der Siedlung ins Unterholz verzogen. Sie wollte gerade den Mann, einen Kaiserlichen, ansprechen, als dieser auf einen Schlag den Besen fallen lies, und schnellen Schrittes in seinem Haus verschwand. Die Sonne war eben untergegangen, und nur noch das leichte Dämmerlicht über dem Horizont erhellte die Szene. Meryann und Arranges einigten sich darauf, erstmal für heute Nacht zu schlafen, und sie schlugen ihr Lager mitten auf dem Platz auf, der von den Häusern eingerahmt wurde.
Die Siedlung war mehr als seltsam, ein paar sehr irre Gestalten waren dort unterwegs. Arranges und Meryann schlugen ihr Lager mitten im Dorf auf und schliefen die Nacht durch.
Am nächsten Morgen erkundigte sich der Kaiserliche, ob man hier etwas von einem Berater aus Mania wüsste, der hier des öfteren mal durchgekommen war. Man wies ihm die Richtung, in die er das Dorf verlassen hatte. Im Grunde mussten sie einfach der Hochstraße folgen. Als sie sich einige Meter von den Häusern entfernt hatten, gesellte sich auch wieder der Baliwog zu ihnen. Die beiden Nekromanten waren kaum einige Stunden unterwegs, es konnte mittlerweile Mittag sein, als ihnen eine Patroulle der Aureale entgegenkam...
Andromeda
16.08.2010, 19:18
Meryann hatte in dieser Nacht nicht geschlafen, auch wenn sie sich zuerst hingelegt hatte. So hatte sie auch gesehen, wie der Baliwog wieder aus dem Gebüsch gekommen war und sich neben sie gelegt hatte. Sie war nicht müde, und so fühlte sie sich auch jetzt am Morgen, als Arranges erwachte nicht. Sie hatte über einiges nachgedacht. In ihrem Kopf herrschte eine seltsame Klarheit, als wäre sie bis jetzt blind durch Dementia gelaufen. Jetzt hatte sie verstanden, wer, oder vielmehr was, hinter ihr her war. Sie waren vor langer Zeit gezwungen, aus Hochfels zu fliehen. Sie wußte nicht, vor was, und hatte anfangs gedacht, diejenigen, die sie vertrieben hatten, wären jetzt hinter ihr her. Aber inzwischen wußte sie es besser. Irgendetwas war dort erweckt worden, was jetzt, nach der langen Zeit, den Weg zu ihr gefunden hatte. Das sie auf die Inseln gelockt worden war, und hier das Gefühl bekommen sollte, langsam Irre zu werden, all das gehörte zu dem Plan. An dem Gedanken, wer hier die Komplizen sein könnten, hatte sie etwas länger zu Kauen gehabt, aber die Nacht war ja auch lang gewesen. Etwas harmloses, das so gar nicht danach aussah. Nicht die Grummits, diese Beschwörer oder jemand anderes. Die goldenen Heiligen, die Wache Manias mußte es sein. Als was konnte man sich sonst besser tarnen? Und dass sie ihnen nicht über den Weg gelaufen waren, bis jetzt, genau bis jetzt. Jetzt wo sie verstanden hatte, und somit bald fällig sein würde. Diesem Etwas genügte es ja nicht, sie zu töten, nein sie sollte auch noch leiden und langsam verrückt werden, bevor sie es am Schluß noch verstand.
Sie war neben Arranges die Straße weg von Hochkreuz gegangen, als ihnen gegen Mittag zwei goldene Heilige entgegenkamen. Sie stand leicht hinter Arranges, als sie die beiden sah, und sofort klinkte sich ihr letzter Rest Vernunft aus. "VERRÄTER!! Euch werd ichs zeigen!!", schrieh sie, wobei der Wahnsinn in ihrer Stimme nicht zu überhören war, und wollte an Arranges vorbei auf die goldenen Heiligen stürzen. Es war wohl ihr Glück dass sie nicht zu ihrem Bogen griff oder Magie benutzte, das war in ihrem Zustand eh nicht mehr möglich. Sonst hätten die Wachen vermutlich nicht noch gezögert...
Als die beiden Wächter Manias, näherkamen, brach Meryann ihr Schweigen endlich. Aber nicht mit irgendwelchen normalen Worten, nein, sie brüllte den goldenen Heiligen entgegen und wollte sich an ihm vorbei auf sie stürzen. Ist sie jetzt total von der Rolle?! Arranges, jetzt nicht mehr so träge, seit sie endlich aus Dementia raus waren, reagierte blitzschnell. Meryann war gerade auf gleicher Höhe mit ihm, als er ihr den Fuß stellte, sie völlig perplex, aber immer noch komplett von Sinnen, flog. Allerdings flog sie nicht sehr weit, da hatte Arranges sie schon aufgefangen und hielt sie fest. Meryann jedoch strampelte immernoch und kreischte wie eine abgestochene Sau. Er konnte sie nicht wirklich halten. Die Aureale waren stehen geblieben und sahen zu ihnen herüber, da riss sich die Bretonin schließlich doch los und fiel eine der Aureale an. Verdammt, was ist bloß in sie gefahren?! Die Kriegerin war so ein Schauspiel wohl schon gewohnt und packte Meryann so grausam fest, dass sich die Magierin nicht mehr bewegen konnte... zumindest für den Moment. Eine der goldenen Heiligen trat an den Kaiserlichen heran und wollte eben fragen, was denn hier los sei, da befreite sich Meryann abermals. Verzeiht mir... Arranges konnte nicht umhin, Meryann unschön still zu setzen. Eine magisch flimmernde Kugel flog auf die Bretonin zu, als sie der Wache gerade an die Gurgel wollte. Anscheinend vom Gewicht der gesamten Welt zu Boden gedrückt, konnte Meryann sich nicht mehr erheben. Die Aureale trat einen Schritt zurück, während Arranges neben seiner Begleiterin hinkniete. 'Was ist nur in euch gefahren? Was habt ihr?! ...'
'Sie hat den Verstand verloren, der Wahn bekam ihr wohl nicht sehr gut!' Sagte die Aureale, welche angegriffen worden war. Arranges stand auf, da wurde er auch schon von der Zweiten gefasst. Ihm wurden die Hände auf den Rücken gedreht und dort gefesselt. Als Meryann sich wieder bewegte, bückte sich die andere Wächterin nach ihr und zog sie gewaltsam zu sich hoch. Auch sie bekam eine enge Schlinge um die Hände auf dem Rücken. 'Wir werden euch zur Ordnungsquelle bringen und dann verlasst ihr Sheogoraths Reich... wer die Diener des Fürsten unter dem Einfluss des Wahns nicht mehr als Atorität anerkennt, hat auf den Inseln nichts verloren!' Mit diesen Worten wurden die Beiden vorangetrieben, weiter auf der Straße nach westen.
Andromeda
16.08.2010, 20:08
Obwohl Meryann nicht mehr an Magie oder ähnliches dachte, sah sie doch auf eine gewisse Art und Weise seltsam klar in dieser Situation. so bemerkte sie sehr wohl, dass Arranges ihr ein Bein stellte, und sie schließlich mit einem Zauber bewegungsunähig machte. Als er sich neben sie kniete, und fragte was sie denn hätte, hätte sie ihn am liebsten auch als elenden Verräter bezeichnet. Er gehörte also auch zu ihnen. Das rang ihr doch etwas Respekt ab, damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Der Zauber lies nach, da wurde sie auch schon von einer der Heiligen unsanft auf die Beine gezogen und gefesselt. "Verräter!", zischte sie jetzt zu Arranges, wo sie wieder sprechen konnte. "Dass ihr auch dazu gehört, hätte ich wirklich nicht erwartet." Arranges antwortete nicht, sondern sah sie nur perplex an. An deiner Stelle würde ich jetzt auch nichts mehr sagen... Die goldenen Heiligen trieben sie unerbitterlich die Straße nach Westen, und gegen Abend erreichten sie eine Art Lichtung, die irgendwie seltsam deplaziert wirkte in dieser Umgebung. Die Pflanzen waren normaler und wuchsen fast ordentlich um einen Weiher herum. Das Wasser in dem Weiher leuchtete eigenartig, und am Ufer waren vereinzelt helle Kristalle zu sehen. Das ganze sah fast steril und langweilig aus. Die goldenen Heiligen lösten die Fesseln von Meryann und Arranges, und bevor noch einer von ihnen etwas unternehmen konnte, gaben sie ihnen einen Kräftigen Stoß so dass beide unsanft im Wasser landeten. Meryann hatte eigentlich vorgehabt, wieder aus dem Wasser zu stürmen und auf die Heiligen loszugehen, aber auf einmal fiel alles von ihr ab, was sie die letzten Tage gedacht hatte. Es kam ihr alles so... verrückt vor. Sie erhob sich verdattert, ebenso wie Arranges, da kamen die Aureale schon wieder an und zogen sie unsanft am Arm weiter. Meryann war zu perplex, um irgendetwas zu unternehmen, sie begriff die Situation fast schlagartig und war den ganzen Weg damit beschäftigt, ihre Gedanken zu ordnen. So merkte sie kaum, dass sie Aureale sie durch die Tore des Wahnsinns zogen, an dem Torwächter vorbei und auf dem Weg nach Passwall stehen liesen. "Der Torwächter wird euch nicht mehr vorbei lassen.", war das einzige was diese noch zu ihnen sagten, bevor sie wieder durch das Tor gingen.
Ihr war inzwischen klar geworden, was sie getan hatte, und so traute sie sich nicht, Arranges überhaupt in die Augen zu sehen. Aber es war ihr in dem Moment auch so wirklich und logisch vorgekommen...
Arranges konnte nicht so recht verstehen, warum Meryann ihn einen Verräter nannte, aber er sagte auch nichts weiter dazu. Sie wurden von den Aurealen weitergezogen, bis zu einer komischen Quelle, in der sie beide fast schon gezwungen wurden, ein Bad zu nehmen. Davor sah Arranges in den Inseln ein großes Wunder, aber als er den Kopf aus dem Wasser streckte und aus der Quelle trat, konnte er nichts weiter sehen, als Chaos und wildes Durcheinander, als ob er nicht verstehe, warum und wieso, auch alles, was sie in den letzten Tagen erlebt hatten, schien irgendwie fern, er konnte sich zwar erinnern, allerdings glaubte er nicht so recht, was da an Bildern in seinem Kopf herumspukten.
Weiter wurden sie von den Aurealen durch die Pforte des Wahnsinns befördert und dort einfach stehen gelassen. Arranges war trotz des längeren Marsches, immer noch total verstört, warum hatte sie ihn einen Verräter genannt und vor allem, warum sah er in den Inseln nicht mehr die Faszination wie zuvor?! Etwas zögerlich blickte er Meryann an, die neben ihm stand. '... Was meintet ihr, als ihr mich einen Verräter genannt habt?' Er hatte jetzt zwar doch länger Zeit gehabt, darüber nach zu denken, während sie in einem harten, aber kurzen Gewaltmarsch durch halb Mania getrieben wurden, aber auf einen grünen Zweig war er nicht gekommen.
Andromeda
16.08.2010, 22:13
Sie traute sich immer noch nicht, ihm in die Augen zu sehen. Sie wußte ausserdem nicht, was sie ihm antworten sollte. "Ich.. Ich dachte ihr gehört.. Naja, ihr gehört zu Ihnen." Sie wußte noch genau, was sie gedacht hatte, auch wenn es ihr jetzt total Paranoid vorkam. Wie hatte sie das auch nur eine Sekunde glauben können? "Ich weiß, das klingt verrückt, war es auch. Und das ist auch eine längere Geschichte, die ich erzählen müsste, dass ihr alles versteht." Sie sah ihm jetzt doch in die Augen: "Wenn ihr darauf besteht, werde ich es euch erzählen, aber bitte noch nicht jetzt." Sie mußte selbst erst darüber nachdenken und damit fertig werden, was auf den Inseln mit ihr passiert war.
'Nein, ich bestehe nicht darauf...' Sagte er freundlich. Ihm war selbst alles im Moment zu viel, zwar wirkte alles noch auf eine berauschende Weise nach, aber das flaute jetzt auch recht schnell ab. 'Aber... ihr meintet das doch nicht... ernst?' Fragte er jetzt verunsichert.
"Nein, natürlich nicht.", antwortete sie erschrocken. Vorhin, ja. Aber jetzt definitiv nicht mehr. "Naja. In dem Moment, als ihr mich aufhalten wolltet, schon. Aber das war völlig verrückt von mir, das ist mir jetzt klar geworden. Es tut mir leid."
'Schon in Ordnung... was habt ihr nun vor, wenn wir wieder in Cyrodiil sind?'
Bei Cyrodiil fiel ihr noch ein anderes Problem ein, und so sah sie Arranges etwas entsetzt an. "Ich bin nicht sicher, ob das Boot noch da ist. Es war eh gestohlen... Und ausserdem.. Unser Abschied war nicht gerade freundlich." Konnten sie überhaupt zurück?
Bei ihren Worten, brachen die ganzen Dinge wieder über den Kaiserlichen herein, die er während ihrem Aufenthalt auf den Inseln verdrängt hatte. Sein Kopfgeld, der Verlust seines Pferds... Er machte einen niedergeschlagenen und etwas traurigen Eindruck, als er antwortete: 'Nun, hierbleiben können wir nicht... und das will ich auch nicht...'
"Wir werden es ja bald sehen.", sagte Meryann etwas fatalistisch. Was sie danach vorhatte, wußte sie noch nicht so richtig. Erstmal in eine größere Stadt, wenn sie überhaupt an den Wachen vorbeikam. Die Kaiserstadt vielleicht. "Ich denke ich werde ein paar Dinge erledigen, und dazu vielleicht in die Kaiserstadt gehen." Sie sehnte sich nach Zivilisation, mit normalen Menschen.
Arranges ließ ihre Antwort unkommentiert, sie gingen weiter durch die hereinbrechende Nacht, bis sie endlich wieder den Hügel erreicht hatten und mit dem Aufstieg begannen.
Sie ging hinter Arranges den Hügel entlang und folgte ihm durch das Portal, hinter dem sie die Realität Cyrodiils empfing, trotz der Pflanzen die hier von den Inseln Fug gefasst hatten. Ausserdem eine einzelne braviler Wache.
'Guten Abend!' Sprach Arranges die Wache an, als er sie sah, nachdem sie aus dem Tor getreten waren. Zusammenzuckend drehte sich der Bravilwächter um und hatte die Hand schon am Schwert. 'Aha... nochmal so ein paar Irre...' Der Soldat zog sein Schwert und baute sich drohend vor den beiden Magiern auf. Arranges hob abwehrend die Hände. 'Haltet ein! ... Wir... sind nicht die, nach denen ihr für gewöhnlich Ausschau haltet...' Meinte der Nekromant ruhig. 'Woher will ich das wissen?'
'Nun... sehe ich etwa aus, wie ein Irrer?' Arranges deutete auf Meryann. 'Sieht sie vielleicht irgendwie irre aus?' Kritisch wurden sie von dem Soldaten gemustert. 'Ihr seht zwar nicht wahnsinnig aus, aber ich weiss nicht recht...' Er schob zögernd sein Schwert weg. 'Ihr kommt mir bekannt vor, ich weiss nur im Moment nicht woher...' Meinte die Wache, als sie Arranges plötzlich eindringlich musterte. 'Hmm, das kann schon sein, ich kenne einige Wachleute aus Bravil.' Antwortete Arranges und das war nichteinmal wirklich gelogen, zwar war zwischen einer flüchtigen Bekanntschaft und wirklich kennen, ein großer Unterschied, aber das musste die Wache ja nicht wissen. 'Nun, dann wird dieser Gedanke wohl daher stammen... ihr könnt passieren... aber wehe euch, ich bekomme Ärger, weil ich zwei Wahnsinnige aus dem Tor habe entkommen lassen... eine gute Weiterreise wünsche ich.'
Sie gingen beide ein Stück von der Wache weg, die ihnen verdutzt hinterher sah. Was sie allerdings nicht sehen konnte war, wie Meryann und Arranges jeweils einen Zauber formulierten. Als sich beide wieder der Wache zudrehten, standen ein Caitiff und ein Skelett vor ihm. Sie brauchten beide nicht einen Finger zu rühren, bis ihre Beschwörungen die Wache erledigt hatten. Danach gingen sie hinunter zur Anlegestelle und warteten auf die Ablösung mit dem Boot. Diese kam am frühen Morgen und wurde von Meryann und Arranges, die sich hinter Felsen verborgen hatten, ebenso erledigt wie die erste. Sie hatten noch überlegt, wie sie anders an Land kommen konnten, aber alle Einfälle wieder verworfen, ausserdem hatten es die Wachen für den Abschied aus Cyrodiil verdient. Mit dem Boot ruderten sie ein Stück abseits von Bravil - Richtung Kaiserstadt - wieder ans Ufer. Da sie jetzt relativ sicher wußten, dass Arranges nicht mehr gesucht wurde, wurde vieles einfacher. Sie verabredeten, sich wieder in der Kaiserstadt in ein paar Tagen zu treffen. Sie mußten nicht unbedingt darüber reden, es war irgendwie selbstverständlich gewesen, dass sie sich jetzt nicht für immer trennten. Trotzdem hatte jeder jetzt von ihnen ein paar Dinge zu tun, und Meryann wollte auch nur einfach in Ruhe die Erlebnisse auf den Inseln überdenken. Arranges würde ebenfalls in die Kaiserstadt kommen, genauer in die Herberge am Thalos-Platz, aber erst in ein paar Tagen. Meryann würde direkt zur Kaiserstadt reiten, sie hatte gerade noch genug Septime bei sich, dass sie den Stallburschen bezahlen konnte, und dort würde sie mehr für den Glasdolch bekommen als in Bravil. Als Zombie wieder vor ihr stand, begriff sie restlos, dass sie wieder in Cyrodiil waren.
Die Handlung wird im Gruppenthread "Von Ruinen, Skamps und anderen Gefahren (http://www.multimediaxis.de/threads/128337-Von-Ruinen-Skamps-und-anderen-Gefahren?p=2649766&viewfull=1#post2649766)" fortgesetzt.
Als Arranges sich von Meryann vor Bravil verabschiedete und auf die Stadt zuschritt, wurde ihm das Herz immer schwerer, wusste er doch, dass er jetzt wirklich allein war. Sein Pferd würde nicht hinter den Stallung im Gras stehen und freudig die Ohren aufstellen, sobald es ihn gesehen hätte. Der Kaiserliche stapfte mit müdem Blick an den Stallungen vorbei, ohne den Kopf zu drehen. Es war eigentlich nicht seine Art und normalerweise mied er Alkohol, wo es ging, aber jetzt, war ihm danach zu Mute, einfach seine Gedanken zum Schweigen zu bringen. Und anders, als mit einem ordentlichen Schluck, hatte Arranges das noch nie gänzlich hinbekommen. Es war zwar erst relativ früher Vormittag, aber das war dem Kaiserlichen egal, dann hätte er wenigstens Zeit, sich bis zum Abend hin wenigesten auf einen ordentlichen Pegel zu bringen...
Er trat an das Tor heran und prompt kam ihm eine der Wachen entgegen. Ohne irgeneine Zuckung, die auf den Haftbefhel schließen lassen würde, geschweige denn, einer komischen Bemerkung, wurde er kontrolliert und eingelassen. Auch war dem Nekromanten aufgefallen, dass die Legionspferde und die dazugehörenden Legionäre nicht da waren, er sah nicht einen von ihnen, als er auf das Silberheim zuschritt. Er erinnerte sich, vor einigen Tagen, war er nichtsahnend, dass er wohl die Frau mit den hübschesten Augen hier treffen würde, ähnlich in die Taverne getreten, nur war damals Abend, es war nass und er hatte eine um einiges bessere Laune. Arranges schob die Tür auf trat ein und sein Blick fiel auf einen leeren Schankraum. Leer bis auf eine Gestalt hinten in der Ecke. Schwarz gekleidet und so massig, dass der Tisch vergleichsweise klein wirkte. Die Kapuze war weit ins Gesicht gezogen, sodass man selbiges nicht wirklich erkennen konnte. Auch das noch... warum kann man mich nicht einmal in Ruhe lassen...?! Ich bin doch morgen auch noch da... Der Botschafter wirkte nicht, als ob er schon lange hier wäre, er musste ebenfalls erst vor ganz kurzer Zeit die Taverne betreten haben, jedenfalls waren die Stiefel noch feucht vom leicht matschiegen Boden in der Stadt. Seufzend ging Arranges zu dem Tisch und setzte sich dem Hünen wartend gegenüber. Ihm fiel direkt auf, dass der Wirt der Taverne nirgends zu sehen war... Was habe ich auch erwartet? Nach einem weiteren Augenblick begann die Gestalt vor Arranges zu reden. Wie immer, obwohl Arranges sie schon recht lange kannte, jagte die Stimme des Botschafters ihm einen kalten Schauer über den Rücken und ließ ihn Gänsehaut bekommen. 'Die Legion hat der Sache den Rücken gekehrt... ebenso die Klingen, welche sich kurz nach eurem Verschwinden vor nunmehr bald drei Wochen, dazugeschaltet haben und im Verborgenen ermittelt haben... die Bestechungen waren ausreichend und der Meister lässt euch mitteilen, dass ihr euch nun wieder frei bewegen könnt... allerdings wäre da noch ein Problem. Die Person, die für eure Verfolgung verantwortlich war, erwies sich für unsere Bestechungsversuche als absolut unzugänglich... wir haben keine Kontrolle über das Wissen dieser Person, noch können wir sie irgendwie auf anderem Wege beeinflussen, der Meister hat einen Mordanschlag vorgeschlagen, die Gathering jedoch abgelehnt... Was mit diesem Mann, dem Hohepriester passiert, wurde offen gelassen. Die Gathering lässt euch aber den Meister übergehend, mitteilen, dass ihr ihn töten sollt, sobald er beginnt euch in die Quere zu kommen... euch wird niemand dafür beschuldigen, noch werdet ihr dabei irgendwie behindert, sollte dieser Fall eintreten... Der Meister entrichtet euch seine Grüße und hofft, euch bald einmal wieder sehen zu dürfen... Achja und da wäre nochetwas... Die Gathering... hat euer Reittier halb tot aufgefunden, kurz nachdem ihr verschwunden seid. Zum Einen will so manches Mitglied wissen, warum ihr das Einzige auf der Welt, was ihr tatsächlich als Freundschaft bezeichnet habt, einfach so fallen lasst und kurz darauf spurlos und unauffindbar verschwindet und zum Anderen, wer ist sie, dass ihr mit ihr unterwegs ward?' Bei den letzten Worten stutze Arranges. Ich bin nicht paranoid, auch wenn mir das manche öfter sagen, aber dass hier anscheinend enige, hinter mir Stehende, beinahe meine Gedanken lesen können, macht mir Sorgen... 'Der Meister darf es der Gathering mitteilen, ich werde ihn aufsuchen und ihm meine Absichten persönlich schildern.' Sagte Aranges unbeeindruckt von der leicht bedrohlichen Autorität, die der Botschafter ausstrahlte. 'Nun, das müsst ihr selbst wissen, aber bevor ich euch verlasse und euch alles Gute wünsche, habe ich noch etwas für euch...' Der Botschafter streckte unter seiner Robe eine Hand hervor, die so groß war wie ein Paddel und von Narben und unschönen Wülsten, übersäht war. Die Pranke hielt einen Pfeil, welcher an der Spitze eingetrocknetes Blut kleben hatte. Der Riese ließ die Waffe auf den Tisch fallen und zog seine Hand wieder zurück. Dann stand er auf und meinte noch abschließend: 'Ich denke, die Gathering wird sich eures Dankes sicher sein können... bis zu unserem nächsten Treffen...' Dann ging der riesige Mann, er streifte knapp die Decke mit seinem Kopf und musste sich sogar ein wenig bücken, als er die Tür passierte.
Arranges hingegen musterte den Pfeil kurz etwas verblüfft, wusste er zuerst nicht, was er damit anfangen sollte, doch als sein Blick auf den Federschaft fiel, erkannte er das Kriegswerkzeug wieder: Es war der Pfeil, welcher sein Pferd tödlich getroffen hatte. In dem Magier stieg ein undeutbar seltsames Gefühl auf, seine Hände wurden feucht vor Aufregung und er schloss den Pfeil in seinen Fäusten ein. Sein Puls ging steil nach oben und er sprang auf, stürmte zur Tür hin, riss sie auf, stolperte auf die Straße und sah sich hektisch um. Er konnte den Botschafter nirgends mehr entdecken. Hetzend sprintete er zum Tor, rannte an der Wache vorbei - das große Tor stand mittlerweile offen - und trat hinaus, dort holte er kurz tief Luft, ehe er weiter zu den Stallungen hechtete, den Pfeil immer noch in der Hand haltend. Bei dem niedrigen Holzbau angekommen, klopfte er energisch gegen die Tür. Ein komplett desinteressierter Stallbursche machte auf. Arranges funkelte ihn keuchend an. 'Steht hier seit einigen Tagen ein Rotfuchs, der niemandem gehört?'
'Was...?' Fragte der Jüngling gähnend und fügte dann hinzu: 'Nein, aber gestern hat ein Scout der Legion einen Rotfuchs gebracht und sagte, man würde ihn die nächsten Tage abholen... er steht hinten im Stall, wartet ich hole ihn kurz... die Gebühren wurden schon bezahlt.' Meinte der Knecht, in einem Tonfall, der befürchten ließ, dass er einschlafen würde, bevor er überhaupt beim Stall angekommen wäre. Der junge Mann schloss die Tür und ließ Arranges einfach stehen. Dieser konnte kaum noch an sich halten, er musste sich bei der Antwort schon zusammenreissen, dass er dem Stallburschen nicht um den Hals gefallen wäre. Nach einigen Minuten, die Arranges wie eine Ewigkeit vorkam, trat der Knecht hinter dem Gebäude hervor und am Zügel hielt er einen Rotfuchs, welcher sofort die Ohren aufstellte und aufmerksam in Arranges Richtung schaute. ...!!! ...!!! Sich arg beherrschend schritt Arranges zu dem Jüngling, nahm ihm die Zügel ab und meinte nur noch mit beinahe nicht mehr zu unterdrückender Freude: 'Danke, ich werde ihn dann gleich mitnehmen...' Dass das Pferd schon komplett gesattelt war und sogar die Satteltaschen mit Inhalt an dem Leder hingen, sah Arranges nur beläufig. 'Keine Ursache... empfehlt uns weiter...' Meinte der Jüngling noch einschläfernder als zuvor und verschwand wieder in dem windschiefen Häuschen. Jetzt konnte der Nekromant nicht mehr an sich halten, er umarmte den Kopf des Rotfuchses, der das zu genießen schien. Sie verharrten einen Moment so, dann schwang sich Arranges in den Sattel, die ganze Last und das komplette Gewicht der letzen Stunden, schien mit einem Schlag von seinen Schultern zu fallen und er fühlte sich, als könne er die ganze Welt auf einmal umarmen. Der Rotfuchs unter ihm zeigte seine Freude, indem er stieg und dabei wieherte, dann preschte Arranges mit schier endloser Freude, die ihm mit großen Buchstaben ins Gesicht geschrieben stand, nach norden davon.
[Das war der letzte Post dieser Geschichte, ich hoffe, dass das Lesen Spaß gemacht hat... zumindest kann ich das vom Schreiben behaupten ^^]
Die Geschichte wird mit diesem Post (http://www.multimediaxis.de/threads/104961-Rollenspielthread-3-%28Signatur-aus%29?p=2653674&viewfull=1#post2653674) im Rollenspielthread fortgesetzt.
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