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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Breaking Bad



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Holo
17.01.2015, 16:19
Ich habe mich da falsch ausgedrückt - Natürlich möchte die Serie das Drogentum nicht glorifizieren und das ganze letztendlich doch verteufeln und relativisieren - Aber das ist nicht, was bei mir als Zuschauer ankam.
Walt ist gescheitert, weil er teilweise dumme Fehler gemacht hat, die man hätte vermeiden können. Das ist genau wie bei Death Note mit Light Yagami - Er stirbt am Ende nicht, weil er böse ist, sondern weil er dumme Fehler gemacht hat, die andere nicht gemacht hätten. Und Walter hat trotzdem viel, viel Geld für seine Kinder verdient. Wie lange hätte er dafür ehrlich arbeiten müssen, wie lange sie? Das ist ein kleiner Teil dessen, was er als Methkoch verdient hat. Er konnte seinen Kindern die Zukunft sichern, indem er ein Verbrecher wurde, und hat sich und seine Familie darüber hinaus auf vielen Ebenen (Krebsbehandlung, Rechnungen, ...) mit dem verdienten Reichtum gerettet, wo sie sonst vor dem aus gestanden hätten.

Bei mir als Zuschauer kommt an, dass es zwar ein Geschäft mit Risiken ist, aber eines, das sich auf jeden Fall lohnt. Ich verstehe die Serie und verstehe, dass das nicht ihr Punkt ist, aber das ist, was ankommt. Wenn ich mit dieser Interpretation falsch liege, ist das in Ordnung. Ich rechne mir nicht das Hoheitsrecht auf die richtige Meinung im Bezug auf BB an. ;)

La Cipolla
17.01.2015, 16:31
Ich glaub, du hast die Serie nicht verstanden.

Lasst solche Sachen bitte mal. Das führt in der Kommunikation wirklich nirgendwo hin. Wenn überhaupt, lässt man den Satz direkt weg und geht gleich zu einer weniger provokanten Begründung über, warum man das Ganze anders sieht. Danke.

[Mod-Modus Ende]

Und persönlich halte ich das auch für Quatsch. Wir sind ja nicht mehr in den 90er Jahren, wo wir versuchen, die Intention des Autors rauszufinden. Wenn eine Serie bei jemandem so oder so ankommt, dann kommt sie nun mal so oder so an.

Breaking Bad hab ich aber nicht wirklich gesehen, also kein inhaltlicher Kommentar von mir. :D

Byder
17.01.2015, 16:33
Also bei mir als Zuschauer kam an, dass es ein Chemielehrer finanziell schwer hat. Darum ging es doch, oder? Kam zumindest bei mir als Zuschauer so an.

Ich versteh hier wirklich nicht, warum der Serie vorwirfst, sie würde unmoralisches Verhalten unbestraft lassen. Wärs dir lieber, sie würde nach bekanntem Märchenschema laufen, in dem alles einen moralischen Ausgang hat?

Loki
17.01.2015, 16:55
Bei mir als Zuschauer kommt an, dass es zwar ein Geschäft mit Risiken ist, aber eines, das sich auf jeden Fall lohnt. Ich verstehe die Serie und verstehe, dass das nicht ihr Punkt ist, aber das ist, was ankommt.

Bei mir ist das ganz anders angekommen. Die Serie hat Junkies gezeigt, hat die Grausamkeit und Geldgier der Drogenmafia thematisiert, ich habe an keiner Stelle den Eindruck gehabt, dass sich das Drogengeschäft für Walt, Jesse ... oder egal wem, auf lange Sicht rentieren würde. Jeder Charakter, der darin involviert war, hat sich mit jeder einzelnen Handlung Feinde gemacht, permanent drohte die Gefahr, von der DEA erwischt zu werden oder von der Konkurrenz (oder dem eigenen Boss) einfach mal um die Ecke gebracht zu werden.

Gut, Walt hat zwar innerhalb kurzer Zeit relativ viel Geld verdient, aber am Ende ist seine ganze Familie an seinen kriminellen Machenschaften zerbrochen. Skyler und Marie sind Witwen und Walt Jr. ist fürs Leben traumatisiert. Welche Relevanz hat das Geld da noch?

Wenn man es ganz, ganz simpel formulieren möchte, nein, die Moral der Geschichte lautet, Verbrechen lohnt sich eben doch nicht. Am Ende hat es sich für keinen einzigen Charakter in Breaking Bad wirklich gelohnt.

ChazzyJazz
26.01.2015, 04:10
Alles klar, dann bin ich gespannt, wie es weitergeht. :)

Definitiv, auch als Fan muss man sagen dass Staffel 1 und erste Hälfte von Staffel 2 sicherlich nicht so gut sind wie der Rest, Season 3+4 sind einfach godlike. Es ist übrigens sehr lustig, dass dir das auch passiert ist, Daen, denn ich kenn so viele, die in der zweiten Staffel aufgehört haben.

Zu deinem Problem mit Walter: Es wird ganz am Anfang deutlich, eine Erklärung wieso Walter das Geld nicht genommen hat, wird zwar direkt nie gegeben, jedoch: Walter war das Genie, nicht Elliot, er hat sich nur um den wirtschaftlichen Kram gekümmert und als Skyler schwanger war, hat er die Firma verlassen. Jetzt steht sie an der Spitze der Chemiewelt, allerdings bloß wegen Walters Verdienst und seiner Forschung. Walter hat das Geld nicht angenommen, weil er zu stolz ist, ihm ist das Ganze zu dumm und er hat das Gefühl, einfach ein Versager zu sein, weil er ein armer Lehrer mit Nebenjob an der Tanke ist (böse Karikatur der amerikanischen Gesellschaft). Er hätte so viel erreichen können, kann seiner Familie jetzt aber nichts mehr hinterlassen und hier sieht er endlich die Möglichkeit sein Talent erneut zu benutzen.

Itaju
26.01.2015, 10:50
21898

Ich kann mir nicht vorstellen, wie man nach dieser Szene nicht total gepackt von der Serie sein kann. (Season 1)

Daen vom Clan
26.01.2015, 11:46
21898

Ich kann mir nicht vorstellen, wie man nach dieser Szene nicht total gepackt von der Serie sein kann. (Season 1)

Mir sind genau drei Szenen im Gedächtnis geblieben in Staffel 1.
Die erste, wie Jesse in einer Badewanne eine Person auflöst und nicht auf den Materialvorschlag von Walter hört.

Dann ein Witz von Walter, ob er vielleicht nackt noch einmal zum Laden um die Ecke aufbrechen sollte.

Und besagte Szene.
Das ist wirklich nicht viel für eine gesamte Staffel.

Der Rest plätschert für mich(!) so relativ ereignislos vor sich hin und entlockt mir keine großen Emotionen.



Es wird ganz am Anfang deutlich, eine Erklärung wieso Walter das Geld nicht genommen hat, wird zwar direkt nie gegeben, jedoch: Walter war das Genie, nicht Elliot, er hat sich nur um den wirtschaftlichen Kram gekümmert und als Skyler schwanger war, hat er die Firma verlassen. Jetzt steht sie an der Spitze der Chemiewelt, allerdings bloß wegen Walters Verdienst und seiner Forschung. Walter hat das Geld nicht angenommen, weil er zu stolz ist, ihm ist das Ganze zu dumm und er hat das Gefühl, einfach ein Versager zu sein, weil er ein armer Lehrer mit Nebenjob an der Tanke ist (böse Karikatur der amerikanischen Gesellschaft). Er hätte so viel erreichen können, kann seiner Familie jetzt aber nichts mehr hinterlassen und hier sieht er endlich die Möglichkeit sein Talent erneut zu benutzen.

Das ist mir alles klar.
Und da tue ich mir schwer. Stolz kann ein machtvoller Motivator oder Blockierer sein, doch anstelle seinen Stolz zu schlucken und an seine Familie zu denken, wird er kriminell, hilt beim Töten von Meschen, lässt einen Hausmeister ausweisen, belügt seine Familie, wird entführt und und und.
Das halte ich einfach nicht für realistisch!
Wäre er verzweifelt und ohne Alternativen, ich würde es ihm möglicherweise abnehmen. Aber all das NUR wegen fehlenden Stolzes?
Ich tu mir da einfach schwer das zu glauben. Für mich persönlich ist es hanebüchen und damit sinkt meine Bereitschaft, mich darauf einzulassen. :)

Itaju
26.01.2015, 12:58
Na ja für mich ist ja auch die Serie so eine Symbolik für nen Dominoeffekt.

Walter White muss eigentlich von der ersten zur letzten Folge immer noch irgend ein Problem lösen, das bei der Beseitigung des letzten Problems verursacht wurde. Daher denkt er nachdem er sich für die schiefe Bahn entschieden hat (und die Folgen noch nicht ganz abgesehen hat, in der ersten Folge ist das ja noch relativ harmlos) immer nur recht kurzfristig, weil er gerade seinen Arsch retten muss. Die Option sich zu stellen und alles aufzugeben hat er auch nur zu wenigen Zeitpunkten, vor allem, weil auch seine Familie bedroht wird.

Klunky
26.01.2015, 13:25
Mir sind genau drei Szenen im Gedächtnis geblieben in Staffel 1.
Die erste, wie Jesse in einer Badewanne eine Person auflöst und nicht auf den Materialvorschlag von Walter hört.

Dann ein Witz von Walter, ob er vielleicht nackt noch einmal zum Laden um die Ecke aufbrechen sollte.

Und besagte Szene.
Das ist wirklich nicht viel für eine gesamte Staffel.

Der Rest plätschert für mich(!) so relativ ereignislos vor sich hin und entlockt mir keine großen Emotionen.




Das ist mir alles klar.
Und da tue ich mir schwer. Stolz kann ein machtvoller Motivator oder Blockierer sein, doch anstelle seinen Stolz zu schlucken und an seine Familie zu denken, wird er kriminell, hilt beim Töten von Meschen, lässt einen Hausmeister ausweisen, belügt seine Familie, wird entführt und und und.
Das halte ich einfach nicht für realistisch!
Wäre er verzweifelt und ohne Alternativen, ich würde es ihm möglicherweise abnehmen. Aber all das NUR wegen fehlenden Stolzes?
Ich tu mir da einfach schwer das zu glauben. Für mich persönlich ist es hanebüchen und damit sinkt meine Bereitschaft, mich darauf einzulassen. :)

Nunja man muss bedenken dass Walter mit seinem Krebs dem Tode nahe steht, eben nicht mehr allzu lange zu Leben hat. Da fängt man schon Mal an über sein früheres Leben und die Bedeutung darin nachzudenken.
Und wenn man sich so anschaut wie Walt's Leben bisher so abgelaufen ist, wie viel Respektlosigkeit ihm von diversen Personen im Pilot der Serie entgegengebracht wird, fragt man sich ob man sich obwohl man sich seines großen Talents bewusst ist, in so einem erinnerungsunwürdigen Zustand aus der Welt scheiden will. Dass das alles nur für Familie getan werden muss, redet er sich nur selber ein um seine Taten zu rechtfertigen. Er wird aber letztlich nur von falschen Ehrgefühl geplagt.

Zumindest sehe ich das so.
Übrigens würde ich das bestätigen dass die Serie nicht komplett realistisch ist und sich an diversen Stellen nicht sehr ernst nimmt. Da spielt auch viel schwarzer Humor mit.

Holo
26.01.2015, 13:35
Übrigens würde ich das bestätigen dass die Serie nicht komplett realistisch ist und sich an diversen Stellen nicht sehr ernst nimmt. Da spielt auch viel schwarzer Humor mit.
Gus.:D

Daen, guck mal bis Staffel 3. Wenns dann nicht gefunkt hat, kannst du es ohne regrets lassen.

Daen vom Clan
26.01.2015, 14:08
Gus.:D

Daen, guck mal bis Staffel 3. Wenns dann nicht gefunkt hat, kannst du es ohne regrets lassen.

Jo, das war der Plan. ^^
Ich hatte nur noch einmal was dazu geschrieben, weil das Thema aufgekommen war. :)

♯Sir
26.01.2015, 15:26
Ein ziemlich gute Serie. Bin zwar noch nicht weit. Glaub 3-4 Staffel.

Manuel
27.01.2015, 23:14
Mir hat speziell in der ersten Staffel gefallen, dass es immer wieder Situationen gab, in der Walter beinah wieder "normal" wurde. Wenn nur eine Konstellation an den richtigen Momenten nur minimal anders gelaufen wäre - so mein Eindruck - wäre Walter nicht der geworden, der er in der letzten Staffel wurde. Fand ich pers. schon interessant und irgendwo tat er mir da auch leid^^...

Loki
11.07.2015, 21:10
https://www.youtube.com/watch?t=20&v=VkpBVzRdPsI

:hehe: