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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Literatur Was einmal war



HerrderSchatten
14.06.2010, 02:05
Wenn ich die Augen schließe,
möchte ich sehen, was einst war,
fragwürdig, lange vergangen,
sind die Bilder,
zu gleichen Teilen sonderbar.

Sieh dich und dein Leben,
wie es früher war.

Erinnerung, packend in Wort und Klang,
Fast, möchte ich glauben,
ich war schon immer da.
Doch die Zeit schreitet ein,
hällt Gebot und holt mich heim.

Niemals wird Vergangenes wie vorher sein.

Zeit, grausam und schnell,
rast vorbei,
Strom aus Bildern und Gefühlen,
bitte sie nur all zu gern herein.
Sehe mich und andere, niemals gemeinsam,
niemals allein, werde ich dadurch unsterblich sein?

Kann ein menschlich Geist ewig sein?

Wenn der Regen fällt,
man seiner Erinnerungen gedenkt,
wie das Schicksal uns lenkt,
Leben ist Fluch und Geschenk.

Gleichsam liebe und vermiss ich dich,
auch wenn ich nicht weiß wann du an mich denkst,
Es ist nicht Liebe denn es ist nich ewig,
doch ist es ein Teil von mir, so gesteh ich,
wünschte du währest nur hier...

Doch es ist Vergangen, verblasst,
und ob geliebt oder gehast,
sind wir alle nicht einsam,
ich, der ich mein selbst vergaß,
du, der schweigend neben mir saß.

Das sind die Dinge,
die einst waren, nie mehr sind,
Auch Vergangenheit genannt,
mein schönes Kind.

(c)
HdS

drunken monkey
14.06.2010, 11:32
Willkommen im Forum! ^^

Das Gedicht gefällt mir vom Stilistischen her recht gut, auch wenn der Inhalt natürlich nicht besonders originell ist.
Ein paar Rechtschreibfehler sind noch drin, z.B. "gehasst" und "mein Selbst". Abgesehen davon überlasse ich das Feld lieber den erfahreneren Poesie-Zerpflückern. ^^"

wusch
14.06.2010, 12:40
Schön das du auch mal hier was veröffentlichst HdS, ich kenne zwar nicht die Gedichte die du sonst so veröffentlicht aber das hier ist ganz gut, finde ich zumindest und den Fehlerteufel hast du auch ganz gut im Griff behalten.:)

La Cipolla
14.06.2010, 19:47
Eine Atmosphäre kommt rüber, aber ich muss direkt fragen: Welche Atmosphäre soll rüberkommen? Ich sehe einen Inhalt, der funktioniert, aber ich wage zu bezweifeln, dass du daran gedacht hast. Wenn ich bescheid weiß, kann ich mehr zum Inhalt sagen. ;)


zu gleichen Teilen sonderbar.
Hm, "zu gleichen Teilen" schreit nach einer Gegenüberstellung, die hier irgendwie nicht klappt.

hällt Gebot und holt mich heim.
hält

Sehe mich und andere, niemals gemeinsam,
niemals allein
Häh?

man seiner Erinnerungen gedenkt,
wie das Schicksal uns lenkt,
Leben ist Fluch und Geschenk.
Der Reim ist suboptimal. Nicht, dass er nicht geht, aber es ist definitiv nicht optimal. Eine weitere Silbe in der letzten Zeile könnte vielleicht schon helfen.

HerrderSchatten
14.06.2010, 21:53
Hallo ^^

Zuerst möchte ich mich für das schöne "Wilkommen" und die Kommentare bedanken. Besonders meinem Freund und Kupferstecher wusch ;)

Womit ich auch gleich zum Thema komme:

Nun, ich bin kein Meister ausgefeilter Lyrik, da die Poesie (wenn man es so nennen möchte) in meinem Echsenhirn lediglich einen flüchtigen Moment darstellt, der sich dann in (meist) a-rythmischen Zeilen niederschlägt.

Gedacht habe ich eigentlich an nichts, außer vielleicht an die Flut von Gedanken die ich um das Thema "Vergangenheit" angeordnet habe, so gut mir das eben gelungen ist. Dazu ein Schuss nostalgie und der Versuch dieses Gefühl zu beschreiben das man wohl haben mag wenn man sich um sieht und feststellt dass Jahrzehnte Vergangen sind, die schön - schrecklichen Momente die man durchlebt hat..etc...pp


Zu den Zitaten:

"zu gleichen Teilen sonderbar" ist nur indirekt eine Gegenüberstellung und soll (zugegeben eher schlecht als recht) die Bücke schlagen zwischen den wirren vergangener Tage und deren Bewertung.

"hält Gebot und holt mich heim" ist die Mahnung an sich selbst nicht ständig in der Vergangenheit herumzuhängen, schlicht, weil die Realität einen immer eimholt(verdammte Rechtschreibung)

"Sehe mich und andere, niemals gemeinsam,
niemals allein" soll darauf abzielen dass wir zwar immer in Gesellschaft sind, aber dennoch allein in unseren Erinnerungen (passive Interaktion mit Leuten die nicht mehr da sind)

"man seiner Erinnerungen gedenkt,
wie das Schicksal uns lenkt,
Leben ist Fluch und Geschenk."
Hier gebe ich dir vollkommen recht, eine weitere Zeile würde diese Passage merklich abrunden.

So...ich hoffe das war einigermaßen dass was du dir unter einer Antwort vorgestellt hast (ein halber Aufsatz...ich weiß schon)

lg
HdS

La Cipolla
14.06.2010, 23:04
Alles klar. ;)

Was ich darin gesehen habe, obwohl du dir es wahrscheinlich nicht unbedingt so gedacht hast: Wenn ich über Vergangenheit nachdenke, weiß ich, dass alles seine Richtigkeit hat, dass es gute wie schlechte Sachen gibt. Die Nostalgie ist trotzdem da. Das Gefühl kam irgendwie rüber, diese Zerissenheit aus Rationalität und Emotion.

HerrderSchatten
14.06.2010, 23:17
Darauf wollte ich eigentlich auch hinaus...

freut mich das ich es erklären konnte.

Es ist eben nicht (zumindest für mich nicht) Ratio und Emotionales in dem Masse zu mischen dass was brauchbares bei rauskommt.

:\