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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studienwahl - wie? (Ausgabe 2010)



Zelretch
25.04.2010, 13:41
Jo, vermutlich bin ich eh nicht der einzige den's interessiert, daher wüsst ich mal gerne wie einige von den derzeit Studierenden auf ihre Studienplätze gekommen sind.

Ich habe bald mein Abitur (BDW) in der Tasche und sollte auch einen relativ soliden schnitt haben (1,5-1,9). Habe allerdings null Plan wo es lang gehen soll. Außer das ich raus aus diesem Dorf will. :D

Gibts da irgendwelche Websites, oder Bücher die besonderst empfehlenswert sind? Und wie seid ihr auf euren jetzigen Platz gekommen? Habt ihr da 100% eure Interessen abgedeckt, oder war es eher ein Kompromiss?

Danke fürs Feedback.

haebman
25.04.2010, 14:14
Erstensmal stell dir die Frage welche Fragen dich wirklich interessieren ... da s ist imo das Wichtigste ... sonst bleibst du nicht lange bei deiner Wahl ... da können dir auch keine Bücher helfen.

Aber ich fand und finde Das Zeit HS-Ranking immer gut für einen ersten Überblick (http://ranking.zeit.de/che10/CHE?module=Fach&tmpl=p201_faecherliste)

Ach ja: Gut informieren ... ich dachte damals auch das Soziologen nie wieder was mit Mathe zu tun haben ... Pustekuchen xD

Stefan
25.04.2010, 15:07
Ich wollte etwas studieren, wo ich nicht rechnen muss. Deswegen habe ich eben Mathe genommen. :o

Edit: Auch wenn das teilweise ernstgemeint war: Ich persönlich, war bis zur dritten Studienwoche noch unsicher was ich studieren sollte bzw. ob ich das richtige studiere. Ich glaube nicht, dass es den anderen Leuten da so viel anders ergangen ist.

Da aber meine Zweitwahl Geographie/Irgendwas Lehramt gewesen wäre, bin ich heute doch froh, dass ich Mats durchgezogen habe.

gas
25.04.2010, 16:01
Ich studiere Mathe.

Ich hatte während meiner Schulzeit auch keine Ahnung was ich studieren sollte. Ich wurde natürlich insbesondere gegen Ende der Schulzeit von allen möglichen Leuten immer wieder danach gefragt. Ich hatte immer das Gefühl, dass meine Mitschüler alle schon Entscheidungen getroffen hatten, von denen sie auch vollkommen überzeugt waren.

Also habe ich jedem erzählt, ich wolle Informatik studieren, und habe so getan, als wäre ich mir da ganz sicher. Irgendwann habe ich es sogar selbst geglaubt - die Macht der Autosuggestion.


Ich habe dann ein wenig nach Erfahrungsberichten von Informatikstudenten im Internet gesucht und las vor allem eines immer wieder: Viele der Studierenden brennen irgendwann aus und haben dann die Nase voll von Computern. Meine Begeisterung für Computer war ohnehin nie so ausgeprägt wie bei vielen anderen, deshalb konnte ich mich oft in diesen Berichten wiedererkennen. (Es bietet sich übrigens an, nicht nur nach Erfahrungsberichten von Studenten, sondern auch nach Beiträgen von Studiumsabbrechern zu suchen, die können auch hilfreich sein)

Ich habe mich dann ganz kurzfristig umentschieden und für Mathe beworben, was meine Eltern, Verwandten und Freunde natürlich ziemlich überrascht hat.

Mathe hat mich nicht besonders interessiert, aber ich konnte es einigermaßen und hatte immer Spaß, wenn ich eine komplizierte Aufgabe lösen konnte. Es bot sich außerdem an, weil es wahrscheinlich eines der Fächer ist, in denen man am wenigsten auswendig lernen muss. Außerdem ist es ziemlich universell anwendbar, z.B. in Technik, Naturwissenschaft, Wirtschaft, und selbst in den Sozialwissenschaften, wie haebman dir anscheinend bestätigen kann. :p Das bedeutete auch, dass ich die Entscheidung über die Spezialisierung meines Studiums erstmal aufschieben konnte. (http://www.multimediaxis.de/showthread.php?p=2532114#post2532321)
Ich wollte auch etwas studieren, was nicht an Bedeutung verlieren wird. Man beobachtet heutzutage, dass ältere Ingenieure arbeitslos werden, weil sich die Technik weiterentwickelt hat und ihre Kenntnisse nicht mehr gefragt sind bzw. neue Kenntnisse benötigt werden. Natürlich werden auch neue mathematische Verfahren entwickelt, aber in diesem Bereich ist der Wertverlust einfach geringer.


Ich persönlich, war bis zur dritten Studienwoche noch unsicher was ich studieren sollte
Ich bin es bis auch im 6. Semester noch. Meine einzige Sicherheit liegt darin, dass beim Ausschlussverfahren kein anderer Studiengang außer Mathe übrig bleibt.
Ironischerweise basiert das Ausschlussverfahren auf dem Satz vom ausgeschlossenen Dritten (http://de.wikipedia.org/wiki/Intuitionismus_%28Logik_und_Mathematik%29#Satz_vom_ausgeschlossenen_Dritten), und es gibt eine eigens entwickelte Mathematik für den Fall, dass er nicht gilt. :D

Übrigens, Zelretch, das Ausschlussverfahren ist vielleicht nicht schlecht, um deine Auswahl ein wenig einzugrenzen.

Aldinsys
25.04.2010, 16:48
Mir ist aufgefallen, dass die Leute, die nach dem Abi die größten Pläne geschmiedet haben und die Bewerbungen minutiös geplant haben, jetzt was komplett anderes an einem komplett anderen Ort studieren. Lass dich also nicht zu sehr von pragmatischen Überlegungen leiten, sondern überleg genau, wie du am besten lernst und was du am besten lernen kannst. Wenn du immer in der Schule einen Tag vor der Klausur angefangen hast zu lernen, dann wirst du mit Jura nicht glücklich. Wenn du gerne über politische und gesellschaftliche Themen diskutierst, dann bist du in den Politikwissenschaften gut aufgehoben, gibst du dich aber gerne mit vollendeten Tatsachen ab und hinterfragst ungerne, dann sind die Wirtschaftswissenschaften besser für dich. Wenn du in der Schule immer zu faul warst, mit deinem Geodreieck schöne und exakte Graphen und Koordinatensysteme zu malen, dann kannst du Probleme bei Ingenieurswissenschaften bekommen. Mach dir so eine Tabelle und zusammen mit deinen persönlichen Interessen kannst du die Auswahl dann effektiv eingrenzen. Aber selbst wenn du deinen Traumstudiengang findest, kommt eine Zeit, in der er dir auf die Nerven geht.

BIT
25.04.2010, 18:45
Bevor du überhaupt mit der Suche nach einer Uni und einem Studiengang anfängst, solltest du dir gut überlegen, wo deine jeweiligen Schwächen und Stärken liegen. Wie Aldi es schon gesagt hat, macht es wenig Sinn Mathe zu studieren, wenn man keine Ahnung von Mathematik hat. Auch macht es überhaupt keinen Sinn, auf Lehramt zu studieren, wenn du mit Kindern nicht klarkommst oder sie (schlimmstenfalls) nicht leiden kannst. In der Regel bietet es sich an, dass zu studieren, was einem auch persönlich "Spaß macht" und worin man starke Leistungen erbringt. Lass dich bloß nicht von irgendwelchen Studienberatern in eine bestimmte Richtung drängen, die dir nicht liegt, nur weil da gerade Leute gesucht werden. In der Regel erbringt man so nur schlechtere Leistungen und bringt sich dadurch nicht unbedingt in eine gute Position auf dem Arbeitsmarkt.

Wenn du dir das alles überlegt hast, solltest du ausloten, welcher Studiengang für dich der richtige ist. Soll es ein spezialisierter oder ein eher allgemeiner Studiengang sein? Beides hat am Ende seine Vor- und Nachteile, die es zu beachten gilt. Auch die Studienstruktur solltest du beachten. Zum einen gibt es die "neuen" BA/MA-Studiengänge, die eher verschult sind, auf der anderen Seite gibt es die "alten" Studiengänge, die mehr eigenverantwortliches Arbeiten erfordern. Nicht alle Studienstrukturen werden dabei von jeder Uni- oder Fachhochschule angeboten. Auch solltest du bei deiner Wahl beachten, dass es eben Universitäten, Fachhochschulen und (bei euch in Baden-Württemberg) Pädagogische Hochschulen gibt. Diese haben teils starke Abweichungen untereinander in Bezug auf den Praxisbezug.

Bei Fragen zur Studienstruktur würde ich mich dann näher bei der Hochschule direkt erkundigen. Eigentlich bietet dazu jede Uni eine Studienberatung an, an die man sich auch schon als Schüler wenden kann. Bei detailreicheren Fragen zu bestimmten Studiengängen würde ich dir allerdings auch raten, einmal bei den Fachschaften vorbeizuschauen, die dich genauer bei den einzelnen Fächern aus Studentensicht beraten können.

Judeau
25.04.2010, 19:07
Bei Fragen zur Studienstruktur würde ich mich dann näher bei der Hochschule direkt erkundigen. Eigentlich bietet dazu jede Uni eine Studienberatung an, an die man sich auch schon als Schüler wenden kann. Bei detailreicheren Fragen zu bestimmten Studiengängen würde ich dir allerdings auch raten, einmal bei den Fachschaften vorbeizuschauen, die dich genauer bei den einzelnen Fächern aus Studentensicht beraten können.
Viele Hochschulen und Universitäten bieten (besonders jetzt um den Mai) Informationstage an. Da gibt es sowohl Info-Veranstaltungen zum Bachelor und Master Studienaufbau und dem Bewerbungsverfahren, als auch Veranstaltungen wo sich die jeweiligen Studiengänge vorstellen. Hat mir bei meiner Wahl damals ungemein geholfen.

Stefan
25.04.2010, 19:09
Wie Aldi es schon gesagt hat, macht es wenig Sinn Mathe zu studieren, wenn man keine Ahnung von Mathematik hat.
Es mag sicher von Uni zu Uni verschieden sein, aber allgemein würde ich sagen dass du für Mathematik kaum welche Vorkenntnisse brauchst. Ob man mit den Begriffen zum ersten Mal zu tun hat oder ob die vertrauten Begriffe ihrem gewohnten, nicht-axiomatischen Gewand entrissen werden, macht nur einen minimalen Unterschied, glaube ich. Der Abstraktionsschock dürfte der gleiche sein.

haebman
25.04.2010, 19:13
Generell braucht man wohl für kein Studium wirklich Vorkenntnisse ... auser bei Dingen wie Physik ( dort werden aber Vorbereitungskurse angeboten).

Im ersten Semester wurden zumindest bei uns im ersten Monat von 0 an Angefangen mal schön 2 Jahre Oberstufe Politik in einem Monat durchgekaut, schön wars :D

BIT
25.04.2010, 19:16
Da hast du aber Glück gehabt, haebman. Bei uns in Bielefeld ging es gleich "in medias res". Das hieß gleichmal von Anfang an Theorien der Geschichte, Linguistik und ähnliches. Wenn man dann keine grundlegende Ahnung von den Dingen hat, kann man gleich sehr viel nacharbeiten.

Lukas
25.04.2010, 20:14
Also bei mir war’s auch so, dass man im Prinzip keine Vorkenntnisse brauchte – teilweise hat Schulwissen die Sache einfacher gemacht, aber gebraucht hat man’s nicht.

… ich bin auf meinen Studiengang (Cognitive Science/Kognitionswissenschaft) ziemlich zufällig gestoßen worden, hab die Beschreibung gelesen und gedacht „okay, das ist genau das, was du willst“ – vorher hatte ich keine Ahnung, dass es so einen Studiengang gibt; war ein ziemlicher Glücksfall. Das ist aber halt auch eine relativ obskure Sache und nicht so was klassisches wie Mathe. Nur so als Anregung, dich vllt. auch nach nicht so verbreiteten Sachen umzusehen, da kann auch viel interessantes bei sein.

Mog
25.04.2010, 23:02
Ich hab mir einen Pool von passenden Wissenschaften ausgesucht, und dann ausgelost. Das ging bei mir recht gut, weil ich doch sehr breite Interessen habe, und mich spätestens nach dem ich mich durch drei nervige Themen bei etwas gefoltert habe, gleich ein neues Interesse habe ... kann mich nicht beschweren.


Bei Mathematik braucht man eh nur die Lust dazu, und ein minimalverstaendnis von Schul-Mathematik, damit man weiss, wie es ist, sich lauter systematischen Regeln zu baeugen, so als wuerde man gerade von einer Bande von Autodieben ausgeraubt werden. :P

Viviane
25.04.2010, 23:58
Ich hatte Glück das bei mir im Gymi regelmäßig Hefte wie "audimax", der hochschulanzeiger aus der Frankfurter Allgemeinen, oder 12job aus dem Marktspiegel verteilt wurden - die haben auch alle sehr ergiebige Internetseiten, die auch für dich interessant sein dürften. ;) (z.B. welche Uni ist günstig / hat den schönsten Campus / ist besonders anerkannt in meinem Fach) Da gabs auch mal Focus-Spezials dazu, die Rankings sagen aber nicht immer 1:1 die Wahrheit. *g*

Dazu hab ich mir dann noch die Einführungshefte der Unis besorgt, z.B. ERNST hier in Erlangen-Nürnberg, sollte jede "bessere" Hochschule haben um sich vorzustellen, die mich von Fach her gereizt haben (da man da am Anfang jedoch keine Ahnung hat was die "hochschulischen" Fachbezeichnungen bedeuten sollte man die Einführungsveranstaltungen wahrnehmen!) bei mir waren das Kunsthochschulen, FHs, Journalistenschulen... letztlich bin ich dann jedoch bei einem Geisteswissenschafts-Studium gestrandet (TheMeWi = Theater und Medienwissenschaften sowie Philosophie) weil ich für meine "Traumberufe" einfach nur irgendein abgeschlossenes Studium benötige. (und weil ich nach dem Abi eine Hausarbeit für eine 2.Semesterin übernommen habe, weil mich das Thema so interessiert hat :) und weil ich eh gern ins Theater gehe :p Im Ernst: Ich hatte vorher schon im Theater in der Technik ausgeholfen. ;))

Hier noch ein tip: Lies den Stellenmarkt in deiner Zeitung, bzw. in der ZEIT / Süddeutschen / Frankfurter Allgemeine o.ä. und such dir das heraus was dich anspricht. Dann schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe: Du weißt wohin du nach dem Studium gehst und kommst evtl auf "unbekanntere" Studiengänge. :)

Hoffe das hilft dir weiter!

Tests, die du im Internet findest können, müssen aber keine Wahlhilfe sein. Ich war z.B. für alles sehr begabt - aber ich wusste das ich für Jura und Medizin kein Interesse habe, und deswegen auch kaum Disziplin aufgebracht hätte. Du musst letztlich wissen das du mindestens 3 Jahre mit einem Thema konfrontiert wirst - und dir darf dabei nicht langweilig werden. ;) Schau dich um, hör dich um und entscheid dich letztlich einfach für das, wobei du dich wohl fühlst - und sei es nur, das du einen Bekannten in einer anderen Stadt hast, der dich dort einführen würde und du deswegen dort studierst. :)

Toi toi toi bei der Studienwahl! Und falls es schiefgeht: Die ersten Wochen kannst du auch ohne Probleme wechseln, "Neuorientierung" heißt das. Nur wenn du nach dem 2. Semester abbrichst kann es Probleme mit dem Bafög geben - also, wenn du dich nicht wohlfühlst geh zeitig zur Studienberatung, die finden immer eine Lösung. :)

mfg Vivi

FF
26.04.2010, 15:25
war ein ziemlicher Glücksfall.
Der bestand IIRC darin, dass ich einen Link zu dem Studiengang ins #progforum gepostet habe, weil ich das auch studieren wollte :)

Bei mir liefs so ähnlich wie hier beschrieben, mit Pro-Contra listen.
Zusätzlich habe ich aber auch überlegt: Was will ich hinterher mal machen? Wie sollen meine Arbeitsbedingungen/mein Arbeitsalltag aussehen? Wie viel will ich verdienen? Soll das auch außerhalb von Deutschland anwendbar sein? usw.
Und es ist Medizin drauß geworden ;)

YoshiGreen
26.04.2010, 16:21
Lies: Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten sind dir nicht wichtig -lacht-

Weil Plan a bei mir nicht klappte bin ich direkt an die Uni gegangen.
Ich habe überlegt was mich so interessiert und bin dann zu den Info-Tagen gegangen und hab gefragt wie das studieren so ist und was es noch für ähnliche Sachen gibt. Hab dann die ganzen Broschüren gelesen und aus'm Bauch gewählt. Ich glaube, dass war eine meiner besten Entscheidungen :) (achja, das ganze hat ca. 2 Monate gedauert - ich hab auch Ende April / Anfang Mai angefangen mir Gedanken zu machen)

Hochschulranking und anderen Bullshit habe ich mir nicht angetan. Ich weiß, dass ich ne solide Chance für die Zukunft habe, muss mir aber auch keinen Hochglanzlebenslauf antun mit Elite-Uni und Top-Praktika.

Kommt halt auch drauf an welche Ansprüche du an dein Leben stellst.

Letztendlich ist der Braten aber auch net so heiß wie er von allen gemacht wird. Wechseln kannst du immer und wenn du nach 3 Semestern kein Bafög mehr bekommst ist das ärgerlich aber ich sehe auch bei Bekannten: Davon geht die Welt nicht unter. Und wenn es zum Ende hin zu Engpässen kommt, gibt es auch spezielle Stipendien für genau diesen Fall. Ich postuliere, dass viele Wunderkinder eh schon alles abgegrast haben, also gibt es ne reelle Chance auch tatsächlich so ne Förderung zu ergattern.

Zelretch
26.04.2010, 22:58
Okay, danke schon mal für die Infos. Hab mir alles mal sorgfältig durchgelesen und insbesondere die Sache mit der Tabelle ist wohl das erste was mich die nächsten Tage beschäftigen wird. Und der Link von Heabman ist auch ganz praktisch. Vielen Dank!

Ich habe nur das Problem, das ich mein Hobby nicht zum Beruf machen will, aber mich alles in der Schule bisher 'nen Scheiß interessiert hat. Werde mich wohl so richten , dass meine Fähigkeiten die Berufschancen decken.

Ranmaru
02.05.2010, 08:58
Ich habe nur das Problem, das ich mein Hobby nicht zum Beruf machen will, aber mich alles in der Schule bisher 'nen Scheiß interessiert hat. Werde mich wohl so richten , dass meine Fähigkeiten die Berufschancen decken.

Kleiner Ansatzpunkt zum Nachdenken: was spricht dagegen?

Ich habe mir damals nach dem Abi (fünf Jahre ist's her, hach) auch gesagt, daß ich unbedingt etwas sinnvolles studieren müsse, und nicht etwas meinem Hobby entsprechendes. Von dem Trichter bin ich aber ziemlich schnell wieder runter. Nach zwei Semestern habe ich das erste Studium abgebrochen und mich nach was ganz neuem umgesehen. Etwas, was mich wirklich interessiert und mir Spaß gemacht hat, und dann habe ich da auch einige Semester gebraucht, bis ich von dem Zwang, daß ich innerhalb dieses Studiums lieber die sinnvollen Scheine machen sollte als die, die mich interessieren, losgekommen bin.
Ich gebe Dir einen Tip aus eigener Erfahrung: mach lieber was, was Dir Spaß macht, auch wenn's vielleicht einer von diesen klassischen “brotlosen Studiengängen” ist, als etwas, was Du nur machst, weil Du denkst, daß es sinnvoller sei. Erstens hast Du dazu keine Lust und kommst dann auch nicht gut rein, bzw. schiebst irgendwann alles vor Dir her und dann studierst Du entweder ewig lange oder einfach nicht erfolgreich. Viele Berufen wollen einen Uni-Abschluß sehen und gucken nur indirekt auf das, was Du studiert hast (von so Klassikern wie Arzt, Anwalt, etc. mal abgesehen)—wenn Du also Bock auf spätislamische Kunstgeschichte hast, dann mach das. Selbst, wenn Du hinterher damit bei 'ner Bank arbeitest. Es sieht immer noch besser aus, ein Magna Cum Laude im Abschluß Kunstgeschichte zu haben, als ein Rite in BWL, nur weil's auf den ersten Blick besser rüberkommt.

Wonderwanda
02.05.2010, 09:23
Ich gebe Dir einen Tip aus eigener Erfahrung: mach lieber was, was Dir Spaß macht, auch wenn's vielleicht einer von diesen klassischen “brotlosen Studiengängen” ist, als etwas, was Du nur machst, weil Du denkst, daß es sinnvoller sei.

Wobei ich da aus meiner Erfahrung heraus auch sagen muss, dass nicht alles, was einem gut liegt, auch ein beruflicher Anstoß sein muss. Mir hat Anglistik wirklich Spaß gemacht und die Themen des Studiengangs interessieren mich heute noch, jedoch wurde mir klar, dass das einfach ein Hobby ist, nicht mehr. Ich konnte mich beruflich in dem Bereich echt nicht wiederentdecken. Im Endeffekt war's 'ne nette Erfahrung, aber auf Dauer wäre es Zeitverschwendung gewesen.

Was jetzt nicht unbedingt "Mach was sinnvolles!!" heißen soll, mach ich ja jetzt auch nicht wirklich. :D. Es muss einem Spaß machen, finde ich. Aber man sollte sich auch bei seinen Hobbies bewusst werden, ob man sich das wirklich als Beruf vorstellen könnte. Dass das einem oft nicht auf Anhieb klar ist, wurde mir auch bewusst.

Und auch, wenn das erste Studium nichts ist: Shit happens. Das ist auch 'ne Erfahrung und macht jemandem vielleicht besser bewusst, was man wirklich will.

(Ansonsten bin ich keine Hilfe, mach ja jetzt 'ne Ausbildung. :D.)

haebman
02.05.2010, 09:38
Vor allem was die letzten beiden Beiträge angeht:

In diesem Punkt bin ich wirklich ein Fan des Bachelors!

Hab mich ja im 3. Semester noch in Jura eingeschrieben und irgendwie gemerkt das mir das mehr "gibt" als die Sozialwissenschaften ... v.a. im letzten Semester hab ich gemerkt wie ich die Soziologie schleifen lies ... aber ein BA Abschluss verleitet halt wirklich mehr dazu zu sagen: Ok, das zieh ich jetzt noch durch!

Wenn ich mir da die 14. Semester Soziologen anschaue die immer noch nix mit sich anzufangen wissen ... bin ich so echt zufrieden mit meiner Entscheidung ... und ich kann mich so in unseren Europa-Master einschreiben und das gut mit internationalem Recht kombinieren ...

Du siehst das Studiums-Lebensläufe recht flexibel sind :D

Marc
04.05.2010, 13:04
Ich war beim Arbeitsamt und sagte ich wolle etwas mit Film studieren. Die sagten mir es gebe Filmwissenschaft an der Uni Mainz, ich habe mich beworben, wurde genommen und studiere jetzt hier.

robx
04.05.2010, 20:10
Ich war beim Arbeitsamt und sagte ich wolle etwas mit Film studieren. Die sagten mir es gebe Filmwissenschaft an der Uni Mainz, ich habe mich beworben, wurde genommen und studiere jetzt hier.

Sowas in die Richtung würde mich glaube ich auch interessieren, aber wie sieht das denn dann nachher aus? Was kann man konkret machen, nachdem man sowas studiert hat? Wäre klasse, wenn du mir da ein paar Beispiele geben könntest, falls du das weißt. :)

Zelretch
07.05.2010, 22:14
Kleiner Ansatzpunkt zum Nachdenken: was spricht dagegen?

Ich habe mir damals nach dem Abi (fünf Jahre ist's her, hach) auch gesagt, daß ich unbedingt etwas sinnvolles studieren müsse, und nicht etwas meinem Hobby entsprechendes. Von dem Trichter bin ich aber ziemlich schnell wieder runter. Nach zwei Semestern habe ich das erste Studium abgebrochen und mich nach was ganz neuem umgesehen. Etwas, was mich wirklich interessiert und mir Spaß gemacht hat, und dann habe ich da auch einige Semester gebraucht, bis ich von dem Zwang, daß ich innerhalb dieses Studiums lieber die sinnvollen Scheine machen sollte als die, die mich interessieren, losgekommen bin.
Ich gebe Dir einen Tip aus eigener Erfahrung: mach lieber was, was Dir Spaß macht, auch wenn's vielleicht einer von diesen klassischen “brotlosen Studiengängen” ist, als etwas, was Du nur machst, weil Du denkst, daß es sinnvoller sei. Erstens hast Du dazu keine Lust und kommst dann auch nicht gut rein, bzw. schiebst irgendwann alles vor Dir her und dann studierst Du entweder ewig lange oder einfach nicht erfolgreich. Viele Berufen wollen einen Uni-Abschluß sehen und gucken nur indirekt auf das, was Du studiert hast (von so Klassikern wie Arzt, Anwalt, etc. mal abgesehen)—wenn Du also Bock auf spätislamische Kunstgeschichte hast, dann mach das. Selbst, wenn Du hinterher damit bei 'ner Bank arbeitest. Es sieht immer noch besser aus, ein Magna Cum Laude im Abschluß Kunstgeschichte zu haben, als ein Rite in BWL, nur weil's auf den ersten Blick besser rüberkommt.
Das klingt ziemlich genau nach dem Problem das ich habe, denn mein Ehrgeiz und das Bedürfnis etwas 'sinnvollem' in den Naturwissenschaften oder der Wirtschaft zu tun widerspricht meinem Interesse an Design und dergleichen.
Aber scheinbar ist das Studium ja wirklich flexibel wenn auch du es noch geschafft hast auf die richtige Bahn zu kommen. Vielleicht findet sich ja irgendein Zwischendings in Richtung Marketing oder Kommunikationsdesign, mal sehen. Werde mich einfach überall bewerben und dann nach dem Zivi den Platz aussuchen der mir am ehsten zuspricht. Wonderwanda hat ja vermutlich auch nicht unrecht, und vielleicht sollte ich schauen wie ich mich selbst einschätzen sollte ^^'

Danke jedenfalls fürs Feedback, konnte die Wahl schon deutlich einschränken.

Marc
13.05.2010, 23:02
Sowas in die Richtung würde mich glaube ich auch interessieren, aber wie sieht das denn dann nachher aus? Was kann man konkret machen, nachdem man sowas studiert hat? Wäre klasse, wenn du mir da ein paar Beispiele geben könntest, falls du das weißt. :)

Erst jetzt gelesen, entschuldige.

Prinzipiell kann man damit alles machen, was mit Filmen als theoretische Basis zu tun hat. Festivalleitung, Filmvertrieb, Filmkritik, Fernsehredaktion, etc.
Man kann natürlich auch den Quereinstieg in die Filmpraxis hinkriegen, Kontakte dahin kann man zur Genüge sammeln. Wobei das nicht heißen soll, dass man damit Kinoregisseur wird, das wäre utopisch. Aber es gibt ja noch genug andere Positionen im Film.
Das Studium geht zwar nicht in die Richtung der Praxis, aber man schafft den Quereinstieg recht problemlos, wenn man dabei bleibt. Haben schon genug Kommilitonen geschafft.

Genaueres kann ich vielleicht in 3-4 Jahren sagen. :D

Zelretch
28.06.2010, 19:55
Ich studiere Mathe.

Ich hatte während meiner Schulzeit auch keine Ahnung was ich studieren sollte. Ich wurde natürlich insbesondere gegen Ende der Schulzeit von allen möglichen Leuten immer wieder danach gefragt. Ich hatte immer das Gefühl, dass meine Mitschüler alle schon Entscheidungen getroffen hatten, von denen sie auch vollkommen überzeugt waren.

Also habe ich jedem erzählt, ich wolle Informatik studieren, und habe so getan, als wäre ich mir da ganz sicher. Irgendwann habe ich es sogar selbst geglaubt - die Macht der Autosuggestion.


Ich habe dann ein wenig nach Erfahrungsberichten von Informatikstudenten im Internet gesucht und las vor allem eines immer wieder: Viele der Studierenden brennen irgendwann aus und haben dann die Nase voll von Computern. Meine Begeisterung für Computer war ohnehin nie so ausgeprägt wie bei vielen anderen, deshalb konnte ich mich oft in diesen Berichten wiedererkennen. (Es bietet sich übrigens an, nicht nur nach Erfahrungsberichten von Studenten, sondern auch nach Beiträgen von Studiumsabbrechern zu suchen, die können auch hilfreich sein)

Ich habe mich dann ganz kurzfristig umentschieden und für Mathe beworben, was meine Eltern, Verwandten und Freunde natürlich ziemlich überrascht hat.

Mathe hat mich nicht besonders interessiert, aber ich konnte es einigermaßen und hatte immer Spaß, wenn ich eine komplizierte Aufgabe lösen konnte. Es bot sich außerdem an, weil es wahrscheinlich eines der Fächer ist, in denen man am wenigsten auswendig lernen muss. Außerdem ist es ziemlich universell anwendbar, z.B. in Technik, Naturwissenschaft, Wirtschaft, und selbst in den Sozialwissenschaften, wie haebman dir anscheinend bestätigen kann. :p Das bedeutete auch, dass ich die Entscheidung über die Spezialisierung meines Studiums erstmal aufschieben konnte. (http://www.multimediaxis.de/showthread.php?p=2532114#post2532321)
Ich wollte auch etwas studieren, was nicht an Bedeutung verlieren wird. Man beobachtet heutzutage, dass ältere Ingenieure arbeitslos werden, weil sich die Technik weiterentwickelt hat und ihre Kenntnisse nicht mehr gefragt sind bzw. neue Kenntnisse benötigt werden. Natürlich werden auch neue mathematische Verfahren entwickelt, aber in diesem Bereich ist der Wertverlust einfach geringer.


Ich bin es bis auch im 6. Semester noch. Meine einzige Sicherheit liegt darin, dass beim Ausschlussverfahren kein anderer Studiengang außer Mathe übrig bleibt.
Ironischerweise basiert das Ausschlussverfahren auf dem Satz vom ausgeschlossenen Dritten (http://de.wikipedia.org/wiki/Intuitionismus_%28Logik_und_Mathematik%29#Satz_vom_ausgeschlossenen_Dritten), und es gibt eine eigens entwickelte Mathematik für den Fall, dass er nicht gilt. :D

Übrigens, Zelretch, das Ausschlussverfahren ist vielleicht nicht schlecht, um deine Auswahl ein wenig einzugrenzen.

Nach längerem Ausschlussverfahren von Physik bis hin zu Industrial Design bin ich jetzt auch mal vorerst bei Mathematik stehen geblieben.

Meine Frage ist, wie bist du zu deinem Studienplatz gekommen? Ich meine, klar hast du dich beworben und wurdest genommen, aber das ist nicht meine Frage :D
Es geht mir mehr darum: Mathematik lässt sich ja relativ gut mit Wirtschaft oder Informatik kombinieren. Macht es da einen Unterschied ob ich gleich Wirtschaftsmathematik studiere oder Mathematik und dann noch Wirtschaft als Neigungsfach (oder wie sich das auch nennen mag) dazu nehme?

Ich mag Mathematik zu einem gewissen Punkt. Wenn es allerdings zu abstrakt wird (in Richtung imaginäre Zahlen und dergleichen) , wird es mir leicht ungemütlich, ich möchte einen Bezug zur Praxis haben. Oder nennt sich das Studienfach dann "Angewandte Mathematik"?
Ich habe mir mal sagen lassen, im Mathe Studium würde man nicht mehr mit Zahlen rechnen. Das schreckt mich atm etwas ab.

Oder wird ein Mathematik Studiengang immer so abstrakt, sodass es vielleicht gleich besser wäre VWL oder dergleichen zu studieren?

Danke schon mal , dein Beitrag hat mir echt geholfen und irgendwie ergeht es mir gerade auch so.

thickstone
28.06.2010, 21:28
Ich mag Mathematik zu einem gewissen Punkt. Wenn es allerdings zu abstrakt wird (in Richtung imaginäre Zahlen und dergleichen) , wird es mir leicht ungemütlich, ich möchte einen Bezug zur Praxis haben. Oder nennt sich das Studienfach dann "Angewandte Mathematik"?
Ich habe mir mal sagen lassen, im Mathe Studium würde man nicht mehr mit Zahlen rechnen. Das schreckt mich atm etwas ab.



Das (fettgedruckt) wird dir wohl zum Verhängnis werden.

Ich will Lehramt studieren (Englisch und Chemie) und dachte beim Zweitfach auch mal an Mathe, da ich in der Schule ganz gut war und es auch irgendwo Spaß brachte. Allerdings geht mir diese völlige Faszination für Zahlen ziemlich ab. Genau das wurde aber von den Leuten betont, die ich immer so gefragt hatte: Die Faszination für das ganze muss da sein, denn ansonsten wird das Mathestudium sehr hart.

Auch habe ich gehört, dass es sich extrem von der Schulmathematik unterscheiden soll. Es soll alles sehr abstrakt gehalten sein, man rechnet kaum, sondern beweist den Kram mehr oder weniger nur.

Angaben ohne Gewähr. Die Infos habe ich entweder von Leuten, die ich kenne, oder von Erfahrungsberichten aus dem Net. Hat mich damals jedoch genug abgeschreckt :D

FF
28.06.2010, 21:28
zum abstrakten: kurz gesagt: ja.
imaginäre zahlen sollten zu den einfacheren dingen gehören, die du in einem mathestudium zu gesicht bekommen wirst.

Stefan
28.06.2010, 22:44
Die Faszination für das ganze muss da sein, denn ansonsten wird das Mathestudium sehr hart.
Ich würde sagen das trifft es recht gut. Auch wenn ich nicht "hart" sagen würde. Jeder der das Abitur schafft, könnte universitäre Mathematik verstehen und möge er auch ein noch so kleines Vorwissen haben. Aber man muss sich das Abstraktionsvermögen erarbeiten. Was auch nicht sonderlich schwer ist. Nur ist man selbst nach dem ersten Semester noch weit jeglicher (ernstzunehmender) Anwendung des bisherigen Stoffs entfernt. Und ich bin mir nicht sicher, ob man sich nur durch potentielle Anwendungen soweit motivieren kann, 6 oder mehr Semester abstrakter Mathematik anzuhören. Zudem im gemeinen Mathe-Studium das Wissen um die Anwendungen meist nicht Teil des Stoffs ist, sondern sich von außerhalb selbst angeeignet werden muss. Außer eben man studiert gerade Versicherungs-, Wirtschafts-, Computer- oder sonstwasmathematik, aber selbst dort benötigt man das entsprechende Grundwissen über vielfach recht anwendungsfremde Objekte. Über weite Teile des Studiums ist Mathematik eher so etwas esoterisches wie Philosophie. Nur etwas exakter.

Aber ich will dich sicher nicht von deinen Plänen abbringen: Ich denke fast jeder der Mathe studieren will, schätzt das Studium völlig falsch ein. Zum Besseren oder Schlechteren. Ob einen abstrakte Mathematik gefällt, kann man m.E. erst beurteilen nachdem man sich damit auseinandergesetzt hat. Vielleicht solltest du dich auch einfach mal in das Thema einlesen. Also nicht mit einem Fachbuch, aber mit einem Buch über Mathematik als Wissenschaft. Ich habe von einigen Leuten gehört, dass "The Mathematical Experience"/"Erfahrung Mathematik" einen guten Einblick gibt, aber ich hab's nie gelesen.

Wenn du aber wirklich etwas anwendungsbezogenes studieren willst, wäre wohl ein technischer Studiengang eher angebracht. Viel Mathe, aber wenig Grundlagenwissen. Auch wenn gerade die von dir genannten komplexen Zahlen in der Elektrotechnik eine echte Anwendung finden. Außerdem vermute ich, ohne das Studium abzuwerten, ist die Zahl der Leute, die ihre Wissenschaft allzu ernst nehmen und es zu Beruf, Hobby und Leben erklären, in technischen Studien um einiges geringer als z.B. in der Mathematik.


Ich habe mir mal sagen lassen, im Mathe Studium würde man nicht mehr mit Zahlen rechnen. Das schreckt mich atm etwas ab.
Wer rechnet auch gerne? Wenn man bereits bewiesen hat, ob und wie etwas lösbar ist, ist es doch fad sich noch weiter damit zu beschäftigen. :o

MaxikingWolke22
28.06.2010, 22:45
Das (fettgedruckt) wird dir wohl zum Verhängnis werden.

Auch habe ich gehört, dass es sich extrem von der Schulmathematik unterscheiden soll. Es soll alles sehr abstrakt gehalten sein, man rechnet kaum, sondern beweist den Kram mehr oder weniger nur.

Ja, das stimmt soweit. Die imaginären Zahlen habe ich aber nur in der Zahlenebene kennengelernt, also eigentlich zweidimensionale euklidische Geometrie, bei der an der y-Achse ein i steht.
Ansonsten haben wir einen Kurs mit Basisgeschichten in Linearer Algebra, Analysis und Statistik/Stochastik, und einen Kurs mit einer ganz anderen Mathematik, in der es ein bisschen um Geschichte und die Lebensweise von Mathematik geht, die wichtigsten Gleichungen und deren Beweise natürlich, das Problem der Königsberger Brücken mit Graph Theory, und andere sehr interessante, unabstrakte Themen, etwa Primzahlen, kgV und ggT, und jeweils eine Vorschau über den aktuellen Stand der Forschung auf dem Gebiet. Sehr schöner Kurs. Und noch eine Laboreinheit mit 2,5 Kreditpunkten, in der mathematische Programme erklärt werden (Mathematica, LaTeX, Mathlab). Das ist allerdings keine staatliche deutsche Universität und insofern nicht vergleichbar, als dass wir nur 25KP im ersten Jahr in Mathematik sammeln und uns dafür später voll auf das Hauptfach konzentrieren.

Also das erste Jahr ist hier eine Vertiefung des Gymnasialkurrikulums und Alltagsmathematik.

Zelretch
08.07.2010, 01:30
Habe mich jetzt ein wenig informiert, aber ich finde irgendwie nirgends genaue Infos zum Unterschied zwischen dem Wirtschaftsmathematik und Mathematik Studiengang. Ist das letztendlich ein Mathematik Studiengang mit BWL/VWL als Nebenfach? Oder ist das insgesamt etwas anwendungsorientierter?

Also ich habe jetzt oft gehört, dass die Schulmathematik sich sehr stark von dem unterscheidet was man im Studium lernen wird. Ich habe da in den Halbjahren durchgehend 1,0 gehabt und auch im schriftlichen Abi nur minimal schlechter abgeschnitten (1-) , genauso habe ich auch in den anderen naturwissenschaftlichen Fächern wie Biologie und Physik immer an die 1,0 gehabt (Physik 4 Stündig) wäre es da zu leichtsinnig Mathematik zu studieren? An sich interessiert mich Mathematik, aber eben vor allem das was ich in der Schule gemacht habe. Also ich möchte da gerne einen Anwendungsbezug haben. Gibt es da Alternativen die ich nicht kenne?

Also. Will mir vielleicht jemand sagen wie das ein oder andere Buch heißt das einen kleinen Vorgeschmack auf ein Mathe Studium im 1. Semester mit sich bringt?

MaxikingWolke22
08.07.2010, 08:33
"Easy as Pi?" - geschrieben für Leute, die noch nicht einmal die Hochschulreife erreicht haben, aber mal sehen wollen, wie es abläuft.

"Reading, Writing and Proving" - Über die Denkweise, mit Probeaufgaben.

"Mathematical Methods for Physics and Engineering" - Mit treffenden Übungsaufgaben und Beweisführungen.

.matze
08.07.2010, 17:39
Habe mich jetzt ein wenig informiert, aber ich finde irgendwie nirgends genaue Infos zum Unterschied zwischen dem Wirtschaftsmathematik und Mathematik Studiengang. Ist das letztendlich ein Mathematik ]Studiengang mit BWL/VWL als Nebenfach? Oder ist das insgesamt etwas anwendungsorientierter?
Das ist von Hochschule zu Hochschule verschieden, generell ist es aber Mathe mit NF BWL (/VWL) und der Möglichkeit mehr anwendungsorientierte Vorlesungen zu besuchen, oft ist auch noch ein gewisser Anteil an Informatik dabei. (zumindest soweit ich mich informiert habe)


Also ich habe jetzt oft gehört, dass die Schulmathematik sich sehr stark von dem unterscheidet was man im Studium lernen wird. Ich habe da in den Halbjahren durchgehend 1,0 gehabt und auch im schriftlichen Abi nur minimal schlechter abgeschnitten (1-) , genauso habe ich auch in den anderen naturwissenschaftlichen Fächern wie Biologie und Physik immer an die 1,0 gehabt (Physik 4 Stündig) wäre es da zu leichtsinnig Mathematik zu studieren?
Ja, man sollte schon mindestens 3er und 4er haben.


An sich interessiert mich Mathematik, aber eben vor allem das was ich in der Schule gemacht habe. Also ich möchte da gerne einen Anwendungsbezug haben. Gibt es da Alternativen die ich nicht kenne?
Je nach interesse gibts da Vieles. VWL und Finance kann man sehr mathematisch betreiben, Statistik wäre vll was (inwiefern es da Studiengänge gibt kann ich nicht sagen), Physik hast du ja schon erwähnt, ansonsten halt die Ingenieurwissenschaften, Maschinebau, Informatik...

Zelretch
08.07.2010, 19:24
Ja, man sollte schon mindestens 3er und 4er haben.

Ahem, sorry wenn das etwas arrogant klang. Mir ging es nur darum, dass ich gelesen habe, dass viele Mathematik Studenten trotz guten Leistungen in der Schulzeit im Studium versagt haben.



Je nach interesse gibts da Vieles. VWL und Finance kann man sehr mathematisch betreiben, Statistik wäre vll was (inwiefern es da Studiengänge gibt kann ich nicht sagen), Physik hast du ja schon erwähnt, ansonsten halt die Ingenieurwissenschaften, Maschinebau, Informatik...
Okay. Danke mal. Werde mir bei den Ingenieurswissenschaften das Wirtschaftsingenieurswesen nochmal ein wenig genauer ansehen. Da scheint die TU Berlin sogar besser drauf zugeschnitten zu sein als Wirtschaftsmathematik.

Und danke an Maxiking Wolke. Mal sehen ob ich die Bücher irgendwo auftreiben kann.

Stefan
08.07.2010, 20:44
... wäre es da zu leichtsinnig Mathematik zu studieren?
Ich sage es immer wieder gerne, aber wirklich jeder der das Abitur schafft, kann Mathe studieren und schaffen. Es ist wirklich nicht viel dabei, _wenn_ es einen interessiert. Es mag Leute geben, die sich das Ganze einfach anders vorgestellt haben, aber sicher keine die einfach zu "dumm" dafür waren.


Gibt es da Alternativen die ich nicht kenne?

Wenn du aber wirklich etwas anwendungsbezogenes studieren willst, wäre wohl ein technischer Studiengang eher angebracht. Viel Mathe, aber wenig Grundlagenwissen. Auch wenn gerade die von dir genannten komplexen Zahlen in der Elektrotechnik eine echte Anwendung finden. Außerdem vermute ich, ohne das Studium abzuwerten, ist die Zahl der Leute, die ihre Wissenschaft allzu ernst nehmen und es zu Beruf, Hobby und Leben erklären, in technischen Studien um einiges geringer als z.B. in der Mathematik.
Ingenieurswissenschaften sind sicherlich die Studien- und Berufsgruppe, in der die Mathematik direkte Anwendung findet. Informatik und Physik gehen, soweit ich das mitbekommen habe, eher den Weg der reinen Mathematik.


Also. Will mir vielleicht jemand sagen wie das ein oder andere Buch heißt das einen kleinen Vorgeschmack auf ein Mathe Studium im 1. Semester mit sich bringt?
Da die Einstiege ins Studium von Uni zu Uni sehr verschieden sind, auch stofflich, ist es wohl das klügste sich mit dem zu beschäftigen, was die gesamte höheren Mathematik gemein hat: Logik, Mengenlehre und Beweise (http://www.amazon.de/How-Prove-Structured-Daniel-Velleman/dp/0521675995/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1278618983&sr=1-1). Du solltest vielleicht auch mal in deine alten Schulbücher schauen. Normalerweise sollten die Kapitel zu diesen Themen enthalten, die aber im Schulunterricht beiseite gelassen werden. Aber da sollte man auch vorsichtig sein, formale Logik und axiomatische Mengenlehre sind selbst ein enormes Teilgebiet der Mathematik (und für stupiden Pseudo-Scifi (http://npshare.de/files/2face7ab/snapshot20100708213952.jpg) Modell steht), die echte Logik, die ein Mathematiker braucht, ist aber nur ein Bruchteil davon.

Typische Vorlesungen im ersten Semester, die eben gerade diese Themen neben dem eigentlichen Stoff behandeln, sind Analysis, Lineare Algebra und/oder Diskrete Mathematik, manchmal sogar Zahlentheorie.

Gute Bücher zur Analysis I sind z.B. Otto Forster (http://www.amazon.de/Analysis-Differential-Integralrechnung-einer-Ver%C3%A4nderlichen/dp/3834803952/ref=cm_cr_pr_product_top) oder Harro Heuser (http://www.amazon.de/Lehrbuch-Analysis-Teil-Harro-Heuser/dp/383480777X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1278614734&sr=8-1) empfehlen. Zur Linearen Algebra Klaus Jänich (http://www.amazon.de/Lineare-Algebra-Mit-110-Testfragen/dp/3540755012/ref=sr_1_3?ie=UTF8&s=books&qid=1278614763&sr=8-3) und Gerd Fischer (http://www.amazon.de/Lineare-Algebra-Eine-Einf%C3%BChrung-Studienanf%C3%A4nger/dp/3834809969/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1278614794&sr=8-1). Der Jänich schwaffelt mir persönlich zu viel ohne es wirklich verständlicher zu machen und der Fischer ist sicher alles andere als für echte Studienanfänger geeignet. Ich würde sogar sagen, dass wenn du das Buch von Fischer ohne Probleme lesen kannst, ohne dich vom Definition-Satz-Beweis-Stil verwirrt oder überwältigt zu fühlen, die Gehirnwäsche und das Abstraktionsdrilling der ersten Monate Studium seine Früchte zeigt. Zur Zahlentheorie sind Bundschuh (http://www.amazon.de/Einf%C3%BChrung-die-Zahlentheorie-Peter-Bundschuh/dp/3540764909/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1278615643&sr=8-1) und Scheid (http://www.amazon.de/Zahlentheorie-Harald-Scheid/dp/3827416922/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1278615658&sr=8-1) zu empfehlen.

Aber ich würde dir eigentlich raten, keine Bücher zu kaufen, sondern sie sich einfach auszuleihen oder einfach im Web nach Skripten wie z.B. dem hier (http://www.mat.univie.ac.at/~kriegl/Skripten/Analysis/Ana1-VO.pdf) zu suchen.

Zelretch
08.07.2010, 21:19
Gnah. Wie konnte ich deinen Beitrag nur so überlesen, da stand doch tatsächlich nahezu alles drinnen was ich wissen wollte.

Aber gut, Harro Heuser habe ich mir auch am Vormittag bereits ein wenig angesehen, da es das auf Google Books (http://books.google.de/books?id=CQ_wc67PkFQC&pg=PA629&dq=k%C3%B6nigsberg+analysis+1&hl=de&ei=ejE2TOG2BuSisQazp6ipAQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CDoQ6AEwAg#v=onepage&q&f=false) gibt. Bin zwar dazu gezwungen mir manche Sachen mehrmals durch zu lesen, aber ich denke ich schaue mal wie weit ich da komme und informiere mich noch einweig über die Ingenieurswissenschaften.

Vielen Dank für alles. :D

Zelretch
10.07.2010, 14:14
Ok, jetzt hab ich doch noch eine Frage: Wenn ich hier in Deutschland (Speziell Darmstadt) eine Uni besuchen will ,kann ich mich da einfach so in eine Vorlesung rein setzen? Also ich lese hier auf der Website (http://www.tu-darmstadt.de/vorbeischauen/buerger_und_gaeste/gasthoerer/index.de.jsp) dass man ohne eine Hochschulzugangsberechtigung eine "Gasthörerschaft" beantragen muss. Also müsste ich da 'ne Kopie von meinem Abi Zeugnis mitnehmen oder wie?

Wie wird das Generell gehabdhabt? Also als ich mit nem Bekannten spontan die Uni in Stockholm besucht habe sind wir einfach reinmarschiert...halt nur nicht in die Vorlesungen ^^'

.matze
10.07.2010, 15:32
Ok, jetzt hab ich doch noch eine Frage: Wenn ich hier in Deutschland (Speziell Darmstadt) eine Uni besuchen will ,kann ich mich da einfach so in eine Vorlesung rein setzen? Also ich lese hier auf der Website (http://www.tu-darmstadt.de/vorbeischauen/buerger_und_gaeste/gasthoerer/index.de.jsp) dass man ohne eine Hochschulzugangsberechtigung eine "Gasthörerschaft" beantragen muss. Also müsste ich da 'ne Kopie von meinem Abi Zeugnis mitnehmen oder wie?

Wie wird das Generell gehabdhabt? Also als ich mit nem Bekannten spontan die Uni in Stockholm besucht habe sind wir einfach reinmarschiert...halt nur nicht in die Vorlesungen ^^'
Also das mit der Gasthörerschaft ist glaube ich, wenn du ein komplettes Semester die Vorlesung besuchen möchtest. Wenn du dich nur einmal reinsetzen willst, würde ich einfach früher kommen und den Dozenten vorher Fragen ob du dich reinsetzen kannst. Wenn die vorlesung nicht immer voll ist sondern eher immer nur der halbe Hörsaal besetzt ist, sollte das wohl eher kein Problem sein.

FF
10.07.2010, 15:57
Geh einfach hin, und tu so, als seist du ein Student. In entsprechend großen Studiengängen kennt sowieso keiner keinen, und es fällt nicht auf. Also, so bei 200+ Leuten. Es gibt keine Einlasskontrollen, es wird *nie* Überprüft, wer da ist usw. - und der Dozent kennt die Studenten erst recht nicht.
Ausnahme sind hierbei natürlich "Studiengänge", wo es Vorlesungen mit 20 Mann gibt. Das solltest du vllt vorher herausfinden.

Ranmaru
10.07.2010, 18:49
Die meisten Dozenten sind auch recht kulant, was gelegentliche Gasthörer betrifft. Bei uns (und unsere Seminare haben selten mehr als 20 Mann) hat schon so oft wer einen Kumpel mitgebracht, und der Dozent hatte nie was dagegen, wenn die Person den Unterricht nicht stört.
Also einfach hingehen, Prof fragen, und dann paßt das.

Zelretch
11.07.2010, 19:31
Okay, danke. Ich schaue dann einfach mal vorbei :D

thickstone
11.07.2010, 21:50
Mal so gefragt: Müsste deine Bewerbung nicht eh bald mal dringend raus? ^^

MaxikingWolke22
11.07.2010, 22:47
Wenn es um Mathematik geht, da sind oft so viele Plätze vorhanden, dass man sich nur bis zum Studienbeginn einschreiben muss, das wäre dann wohl der 15.10.

Zelretch
11.07.2010, 23:39
Jo, aber es geht hierbei um den Wirtschaftsingenieurwesen Studiengang der an der TU Berlin einen NC von 1,6-1,8 hat. (WS2009/2008) Deshalb ists zeitlich schon etwas eng.
Ich könnte mich wegen dem Zivildienst auch erst im Sommersemester zu besseren Bedingungen (2,0-2,2) bewerben, aber wegen dem Verkürzten Wehrdienst weiß man ja nie wie viele Leute das selbe denken und wie der NC nochmal nach oben schießt.

Aber wie Maxiking Wolke auch recht hat, Mathematik und Physik und dergleichen haben im Regelfall keinen NC, daher hebe ich mir das einfach als Plan B auf ^^'

(also Angewandte Mechanik wäre die genaue Alternative. In Darmstadt dann)

thickstone
12.07.2010, 00:39
Ich könnte mich wegen dem Zivildienst auch erst im Sommersemester zu besseren Bedingungen (2,0-2,2) bewerben

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich das ,,könnte'' verstehen soll, aber bewerben kannst du dich auch schon zum Wintersemester. Wenn du angenommen wirst, erhältst du bei erneuerter Bewerbung eine bevorzugte Zulassung.

Zelretch
12.07.2010, 01:07
Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich das ,,könnte'' verstehen soll, aber bewerben kannst du dich auch schon zum Wintersemester. Wenn du angenommen wirst, erhältst du bei erneuerter Bewerbung eine bevorzugte Zulassung.

Ja, das weiß ich. Aber ich dachte halt, dass ich mit meinem NC in dieser Fachrichtung nicht so die Probleme wegen Zulassungsbeschränkungen haben werde. Hab mich aber ein wenig überschätzt als ich dann die Website der TU Berlin abgeklappert habe und bin deshalb so spät dran. Wenn's nichts wird hab ich ja zum einen noch einen Plan B in Darmstadt und zum anderen die Bewerbung im Sommersemester. ^^'

(Wobei ich auch nur ungern irgendwo studiere wo so ziemlich alle besser sind als ich und daher Berlin eventuell ausscheidet, auch wenn ich genommen werde. Die waren auch Schlussgruppe beim Zeit Ranking...demnach =/)

thickstone
12.07.2010, 10:10
(Wobei ich auch nur ungern irgendwo studiere wo so ziemlich alle besser sind als ich und daher Berlin eventuell ausscheidet, auch wenn ich genommen werde. Die waren auch Schlussgruppe beim Zeit Ranking...demnach =/)

Ja, kann ich irgendwo verstehen...man kommt sich dann so dumm vor....allerdings denke ich auch, dass es da Leute mit Top-Abis gibt, die dafür kaum was tun mussten und an der Uni dann versagen. Da wird bestimmt noch ordentlich ausselektiert.

Viel Glück noch mit deiner Planung :) Wird schon alles irgendwie.

FF
12.07.2010, 11:22
Die schulische Leistung hat nahezu nichts mit der Studienleistung zu tun, zumindest nicht in dem Bereich, von dem wir gerade reden. Ich habe etliche Leute im Studiengang, die deutlich besser sind als ich, trotz schlechterem Abi (und umgekehrt)

MaxikingWolke22
12.07.2010, 13:47
Die schulischen Leistungen in Mathematik hängen weitaus enger mit den Leistungen im Mathematikstudium zusammen, als ein Bachelor of Fine Arts oder Musical Arts oder sonstwas mit den Kunstnoten zusammenhängt, wenn im Kunstunterricht nämlich kein einziger goldener Schnitt analysiert, sondern nur Fingerfarben gemischt werden. Für Mathematik braucht man sowohl in der Schule als auch im Studium Abstraktionsfähigkeit, Kreativität oder, besser und, Geduld, und einen klaren Kopf, viel Leidenschaft.

Aber viele alternative, rebellische Leute behaupten gerne wiederholt, dass Schule ja auf überhaupt nichts vorbereite und Schulnoten auch "nichts" mit Intelligenz zu tun hätten, aber die brauchen wohl nur eine Erklärung für ihre eigenen schlechten Leistungen.

Wenn du dein Hirn einschaltest und gerne Probleme löst und ab und zu im Alltag eine Herausforderung triffst, die dich anleitet, eine halbe Stunde lang über mögliche Berechnungen von Verbesserungsmöglichkeiten nachzudenken, und wenn du bei dreidimensionaler Geometrie die Zeit vergisst und ständig siehst und bewunderst, wie Mathematik den Alltag organisiert, wenn du dich für astronomische Leistungen von antiken Zivilisationen begeisterst, wenn du in der Oberstufe dem Lehrer eine Viertelstunde lang seinen Lösungsansatz erklären musstest und alle anderen genervt mit den Augen rollten und in der Cafeteria einen Kaffee trinken gingen, dann ist das genau das richtige für dich.

Stefan
12.07.2010, 15:33
Für Mathematik braucht man sowohl in der Schule als auch im Studium Abstraktionsfähigkeit, Kreativität [...], viel Leidenschaft.
Ich weiß ja wirklich nicht wo du in die Schule gegangen bist, aber bei wirklich allen mit denen ich über so etwas gesprochen habe, war Schulmathematik eher so: "Ihr lernt jetzt diese Regeln und/oder diesen Algorithmus bis zur nächsten Schularbeit auswendig. Es ist egal was das ist oder wie und warum es eigentlich funktioniert. Ist nun mal Schulstoff.". Darin gut zu sein, mag sicher auch nicht schwierig sein, aber hat sicher nicht viel mit echter Mathematik und besonders wenig mit Kreativität zu tun.

MaxikingWolke22
12.07.2010, 15:42
Also unsere Lehrer waren immer motiviert, haben uns die größeren Zusammenhänge erklärt und waren begeistert mit Anwendungsbeispielen und Veranschaulichungen dabei, wenn sie ein neues Konzept erklärten und einen Algorithmus bewiesen und erklärten anstatt ihn nur einzutrichtern. Ganz normales staatliches Gymnasium.

FF
12.07.2010, 16:22
Ich weiß ja wirklich nicht wo du in die Schule gegangen bist, aber bei wirklich allen mit denen ich über so etwas gesprochen habe, war Schulmathematik eher so: "Ihr lernt jetzt diese Regeln und/oder diesen Algorithmus bis zur nächsten Schularbeit auswendig. Es ist egal was das ist oder wie und warum es eigentlich funktioniert. Ist nun mal Schulstoff.". Darin gut zu sein, mag sicher auch nicht schwierig sein, aber hat sicher nicht viel mit echter Mathematik und besonders wenig mit Kreativität zu tun.

Genau so war das auch bei mir. Deswegen auch die Schlussfolgerung, wo man an der Uni sicherlich all das, was Maxiking erwähnt hat, braucht, ist das in der Schule nicht wirklich nötig. Gerade in Mathe nicht. Da muss man nur die Grundrechenarten beherrschen, wissen wie ein taschrenrechner funktioniert und gut Arbeitsschritte auswendiglernen können.

Ganz im Gegensatz zu kunst btw. Da muss man auch in der Schule meistens halbwegs malen können. Das mit dem Goldenen schnitt lernt man nach ner woche. Zeichnen lernen dauert deutlich länger. Aber auch da solls Schulen gegeben haben, wo jeder die Noten hinterhergeworfen bekam.

Turgon
12.07.2010, 16:40
Wenn ich das richtig verstanden habe, musst du noch Zivi machen.
Falls ja kannst du dich auch jetzt schon bewerben und dann kriegst du Wartesemester angerechnet oder hast dann beim Ausscheidungsverfahren bessere Chancen nach dem Zivi.
Das ist zumindest in Karlsruhe so, wenn ich mich richtig erinnere. Ich hab das natürlich erst nach meinem Zivi gelesen:\:D

Ach und wenn du in Darmstadt studieren solltest, sieht man sich vielleicht, weil ich da möglicherweise auch studiere.;)

Zelretch
12.07.2010, 18:56
Ach und wenn du in Darmstadt studieren solltest, sieht man sich vielleicht, weil ich da möglicherweise auch studiere.;)

Hey , cool. Sag bescheid wenn du dort bist :D

Was planst du da zu studieren?

Ich war heute erst da (3h Autofahrt jeweils hin&zurück, bin so kaputt). Kam nicht dazu mir alle Gebäude anzusehen, aber zumindest das Info Zentrum , das Audimax und eben das Umfeld dort, sowie die Umliegenden Gebäude. Könnte es mir gut vorstellen da zu studieren. Ist kein vollkommen abgelegenes Kabuff, aber auch nicht so hektisch wie ich Freiburg oder Karlsruhe in Erinnerung habe. Eine Vorlesung konnte ich mir nicht antun, aber dafür hab ich mir ein Mathe Buch eingekauft ^^'
(Gibts an unseren örtlichen Büchereien nicht, da die nächste Uni 'ne Stunde entfernt ist)


Ja, kann ich irgendwo verstehen...man kommt sich dann so dumm vor....allerdings denke ich auch, dass es da Leute mit Top-Abis gibt, die dafür kaum was tun mussten und an der Uni dann versagen. Da wird bestimmt noch ordentlich ausselektiert.

Jo, danke. Ist aber halt trotzdem eben ein Dilemma ob man sich auf seine schulischen Leistungen verlassen soll oder nicht. Ich denke aber die 13 Jahre Schule waren nicht umsonst , sodass das Abi gewissermaßen schon ein richtungsweisender Indikator ist.

Aber wie du sagtest, wird scho.

Turgon
13.07.2010, 19:36
Ich hab mich da für Elektro- und Informationstechnik beworben.
Ich wollte auch zuerst Mathe studieren, habe mich aber dafür entschieden.
Bei mir stehen im Moment Karlsruhe, Darmstadt und Braunschweig zur Auswahl, jenachdem bei wem ich genommen werde, wobei Karlsruhe anfangs mein Favourit war. Die Bewerbung da hat mich aber angekotzt, sodass jetzt Braunschwig und Darmstadt eher weiter vorne stehen und da Darmstadt nen kleinen Vorsprung hat., weil es da keine Studiengebühren gibt:D
Mal schaun, was am Ende rauskommt.
Wünsch dir noch viel Erfolg bei der Suche!

.matze
13.07.2010, 23:34
Ich hab mich da für Elektro- und Informationstechnik beworben.
Ich wollte auch zuerst Mathe studieren, habe mich aber dafür entschieden.


Da mich diese beiden Studiengänge (unter Anderen) auch interessieren, wollte ich mal Fragen warum du dich für Elektro- und Informationstechnik und gegen Mathematik entschieden hast.

Turgon
14.07.2010, 16:00
Gute Frage:D
Also ich habe mich auch noch an zwei heimatnahen Unis für Mathematik beworben, falls ich in anderen Städten keine Wohnung finden sollte.
In dem Fall habe ich mir eben gedacht, dass ich, wenn ich schon daheim bleibe, das studiere, was ich als erstes studieren wollte bzw wird da kein Elektrotechnik angeboten
Wieso ich mich für Elektrotechnik entschieden habe...puh^^
Zum einen ist da bei mir irgendwie mehr Interesse vorhande, wobei mir Mathe wahrscheinlich eher liegen würde. Ich finde nämlich Roboter, Nanotechnologie, Raumfahrt usw interessant. Alles Richtungen in die man mit Elektrotechnik gehen kann.
Zum anderen hat man da gute Berufsaussichten und auch klarerer Aussichten, bei Mathe ist das meiner Meinung nach verschwommen.
Wenn ich Leuten erzähle, dass ich vllt Mathe studieren will, kommt sofort die Gegenfrage, ob ich Lehrer werden will oder in einer Bank arbeiten will.

Wenn du dich aber nicht entscheiden kannst, gibt auch so Zwischenstudiengänge wie Technomathematik, bei denen man Mathe mit Elektrotechnik oder Maschinenbau oder ähnlichem verbindet, wobei hier auch der Schwerpunkt eher bei Mathe liegt. Diesen Studiengang hab ich natürlich erst nach meinen Bewerbungen entdeckt, zumindest in Karlsruhe^^'

.matze
15.07.2010, 13:35
Gute Frage:D
Also ich habe mich auch noch an zwei heimatnahen Unis für Mathematik beworben, falls ich in anderen Städten keine Wohnung finden sollte.
In dem Fall habe ich mir eben gedacht, dass ich, wenn ich schon daheim bleibe, das studiere, was ich als erstes studieren wollte bzw wird da kein Elektrotechnik angeboten
Wieso ich mich für Elektrotechnik entschieden habe...puh^^
Zum einen ist da bei mir irgendwie mehr Interesse vorhande, wobei mir Mathe wahrscheinlich eher liegen würde. Ich finde nämlich Roboter, Nanotechnologie, Raumfahrt usw interessant. Alles Richtungen in die man mit Elektrotechnik gehen kann.
Zum anderen hat man da gute Berufsaussichten und auch klarerer Aussichten, bei Mathe ist das meiner Meinung nach verschwommen.
Wenn ich Leuten erzähle, dass ich vllt Mathe studieren will, kommt sofort die Gegenfrage, ob ich Lehrer werden will oder in einer Bank arbeiten will.

Wenn du dich aber nicht entscheiden kannst, gibt auch so Zwischenstudiengänge wie Technomathematik, bei denen man Mathe mit Elektrotechnik oder Maschinenbau oder ähnlichem verbindet, wobei hier auch der Schwerpunkt eher bei Mathe liegt. Diesen Studiengang hab ich natürlich erst nach meinen Bewerbungen entdeckt, zumindest in Karlsruhe^^'
^^ das mit klareren Aussichten geht mir auch durch den Kopf, wobei das auf der anderen Seite auch wieder für Mathe sprechen kann.

Muss mir das mit Technomathe mal genauer anschauen.

Zelretch
20.07.2010, 22:26
Ich hab mich da für Elektro- und Informationstechnik beworben.
Ich wollte auch zuerst Mathe studieren, habe mich aber dafür entschieden.
Bei mir stehen im Moment Karlsruhe, Darmstadt und Braunschweig zur Auswahl, jenachdem bei wem ich genommen werde, wobei Karlsruhe anfangs mein Favourit war. Die Bewerbung da hat mich aber angekotzt, sodass jetzt Braunschwig und Darmstadt eher weiter vorne stehen und da Darmstadt nen kleinen Vorsprung hat., weil es da keine Studiengebühren gibt:D
Mal schaun, was am Ende rauskommt.
Wünsch dir noch viel Erfolg bei der Suche!

Ah. Ich schwanke bei Darmstadt noch etwas zwischen Mechatronik ,Elektro- und Informationstechnik und der Angewandten Mechanik. Auch wenn mich ersteres interessiert scheint es noch ein ziemlich moderner Studiengang zu sein und letzteres ist ein ziemlicher exot den ich nur an der TUD gesehen habe, wenn auch interessant. Eventuell werde ich also auch Elektro und Informationstechnik studieren :D

robx
21.07.2010, 15:45
War nicht jetzt am 15. Juli Ende der Bewerbungsfrist?

Zelretch
21.07.2010, 16:43
Japp. Aber da gibt es noch arme Opfer die den Zivildienst leisten müssen. Dank der Kürzung auf 6 Monate ist es jetzt allerdings möglich für mich im Sommersemester zu beginnen. Und Darmstadt bietet diese Studiengänge im SS an.

RPG-Man
24.07.2010, 12:56
Japp. Aber da gibt es noch arme Opfer die den Zivildienst leisten müssen. Dank der Kürzung auf 6 Monate ist es jetzt allerdings möglich für mich im Sommersemester zu beginnen. Und Darmstadt bietet diese Studiengänge im SS an.

Mit Mühe und Not kann man selbst da rauskommen, das habe ich dieses Jahr in meinem Bekanntenkreis oft genug erlebt.:D

Turgon
24.07.2010, 17:34
Also wenn ich in Darmstadt angenommen werde und auch eine Wohnung finde, werde ich mit Sicherheit in Darmstadt studieren.
Schade, dass du noch Zivi machen musst, sonst hätten wir eine MMX WG gründen können:D;)
Hier sind außerdem auch noch die Folien einer Elektrotechnikvorlesung des ersten Semesters von Darmstadt zu finden:
Logischer Entwurf (http://www.rs.tu-darmstadt.de/Logischer-Entwurf.26.0.html)

Mfg Turgon

Zelretch
25.07.2010, 00:47
Also wenn ich in Darmstadt angenommen werde und auch eine Wohnung finde, werde ich mit Sicherheit in Darmstadt studieren.
Schade, dass du noch Zivi machen musst, sonst hätten wir eine MMX WG gründen können:D;)
Hier sind außerdem auch noch die Folien einer Elektrotechnikvorlesung des ersten Semesters von Darmstadt zu finden:
Logischer Entwurf (http://www.rs.tu-darmstadt.de/Logischer-Entwurf.26.0.html)

Mfg Turgon

Schade, aber man läuft sich sicher mal über den Weg, wenn ich dort hin gehe ^^
(Der Studiengang hat ja keinen NC, daher wüsste ich jetzt nicht wieso du da nicht hin kommen solltest?)


Die Folien schaue ich mir grad Häppchen weise an. Das scheint ja noch relativ verständlich zu sein. Danke!