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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Strom der Zeit - ein FF VII Roman



Mithrandir Moon
14.02.2003, 23:28
by Death Penalty

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Dieses Forum ist echt super, jede Menge Leute, die genauso verrückt nach Fanfics sind wie ich, quasi ein perfekter Ort, um meinen Final Fantasy 7 Roman der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ich weiß, dass es bereits mehrere Fanfics zu Final Fantasy 7 gibt (dieser Roman soll auch keine Konkurrenz zu anderen darstellen), also bitte seid nicht gleich abgeneigt, nur weil es sich hierbei um einen weiteren Roman über FF7 handelt. Die Idee zu dem Roman existiert schon sehr lange, und seit kurzem werden die ersten beiden Kapitel auf meiner Homepage dargestellt, nur, denke ich, haben bisher nicht sehr viele davon Kenntnis genommen. Aber genug der Worte, hier ist schon mal ein erster Ausschnitt (weitere werden Folgen). Bitte schreibt, wie euch der Roman gefällt, positive sowie negative Kritik ist erwünscht.

„Strom der Zeit“ – ein Final Fantasy VII Roman

Er hatte Midgar noch nie zuvor betreten. Eine Stadt, so riesig, dass es eine Ewigkeit brauchen würde, bis er sie bis in den letzten Winkel erkundet hatte. Die Stadt war schwarz wie die Nacht, ein gewaltiges Meer aus Stahl und Beton, das wie eine riesige Kuppel kreisförmig in den Himmel ragte. Die Stadt war in zwei Ebenen unterteilt. Die obere, eine kilometerlange Plattform, welche auf acht himmelhohen Säulen ruhte, beherbergte die wohlhabendere Schicht Midgars, etwa fünfzig Meter darunter befanden sich acht Sektoren, welche, in ewiger Dunkelheit liegend, zu Slums verkommen waren. Hier bot sich dem Betrachter ein trister Ausdruck, der dazu Anhielt, jegliches Gefühl von Freude und Heiterkeit zu ersticken. Hier, in der unteren Ebene, befand sich Cloud, und ihm quollen die Augen über beim Anblick der unzähligen Dinge, die sich in den Gefilden dieser Stadt auftaten, und die ihm zuvor nur durch Hörensagen oder durch das Fernsehprogramm annäherungsweise vermittelt worden waren. Er lenkte seine Schritte in Richtung des Hauptquartiers von Avalanche, einer kleinen Vereinigung von Wiederstandskämpfern, die sich gegen die Allmacht der Shinra und deren Ausbeutung des Planeten stellten. Avalanche war als Terrorvereinigung gebrandmarkt worden, und es war äußerst gefährlich, dieser Gruppe anzugehören. Er stieß die Eingangstür des einfachen Holzschuppens auf und trat ein. Das Häuschen diente als Bar, dem sogenannten "siebten Himmel". Es war nicht nur eine Tarnung, sondern zugleich auch noch ein profitabler Nebenverdienst. Hinter der Theke erblickte er Tifa, eine alte Jugendfreundin, die er bis zu seiner Ankunft in Midgar nicht mehr gesehen hatte. Sie war knapp dem Kindesalter entsprungen, und nicht viel jünger als Cloud selbst. Ein sehr hübsches, anmutiges Mädchen. In seiner Kindheit hatte er für sie geschwärmt. "Tifa, wie geht's dir?" Seine Stimme war zurückhaltend. In all den Jahren, in welchen er sie nicht gesehen hatte, war sie ihm zunehmend fremder geworden. "Schön dich zu sehen, Cloud!" In ihrer Stimme lag erregte Freude. Willst du zu Barret?" Clouds Gesicht wurde krampfhaft steif. Er konnte und wollte sich keine übermäßigen Gefühlsregungen leisten. Er nickte kurz. Tifa blickte ihm leicht irritiert in die Augen. Schweißtropfen liefen ihm über die Stirn. Er war nervös, angespannt bis zum zerreißen, und nun musste um Gottes willen etwas passieren, dass ihn aus dieser Situation befreite. Sie zerbrach das Schweigen, indem sie mit einem Griff unter die Theke ein klackendes Geräusch auslöste. "Du kannst jetzt runter!" Ihr war anzumerken, dass er sie mit seinem gezwungenen Verhalten ärgerte. Cloud nickte und Schritt zu dem Flipper Automaten an der rechten Seite der Bar. Ein Modell aus uralten Tagen, durch welches wahrscheinlich schon unzählige Male die kleine silberne Kugel über die halsbrecherischen Rampen gejagt wurde, um schlussendlich wieder in dem dunklen Loch zu verschwinden, aus welchem sie gekommen war. Cloud trat vor den Flipper und zog an der Feder für die Kugel. Das leise Röhren einer Maschine wurde vernehmbar und der Flipper senkte sich mitsamt der Plattform auf der er stand in die Tiefe. Als sie gestoppt hatte, stieg Cloud ab, und die Plattform verschwand mit dem Flipper wieder nach oben. Nun war er in einer Art Keller unterhalb der Bar, ein Versteck vor den Shinra. Der Raum war erfüllt von dem Knallen donnernder Schläge und einem grimmigen Stöhnen das die Wände zum Beben brachte. Oben war alles Ruhig gewesen. "Hey Barret!" Brüllte Cloud in den schwülstigen Raum. Ein grobkörniger Riese mit einem dichten Vollbart schlug wie von Sinnen auf einen mächtigen Sandsack ein, der an der Decke befestigt war. Er trug ein olivgrünes, ärmelloses Shirt, welches eine Tätowierung auf dem linken Oberarm entblößte. Sein rechter Arm war unterhalb des Ellenbogens blankes, kaltes Metall. Anstelle eines fleischlichen Unterarms befand sich der Lauf eines Maschinengewehres. Wenn er mit dieser schrecklichen Waffe zuschlug, hatte Cloud das Gefühl, der Sandsack würde entweder platzen oder aber die gegenüberliegende Wand durchschlagen. Barret hatte seinen Schrei gehört. Er drehte sich heftig atmend und schweißüberströmt zu ihm herum. "Sieh an, unser Soldat ist wieder im Lande!" Barret war der unbestrittene Anführer von Avalanche. Er mochte Cloud lediglich soweit, wie dieser sich ihnen loyal gegenüber zeigte, und das war bis jetzt nicht gerade überwältigend weit gewesen. Auch Cloud würde nicht unbedingt behaupten können, dass er so etwas wie Sympathie für Barret entwickelt hatte. Auch Avalanche war ihm, geradeheraus gesagt, völlig egal. Er wollte vor allen Dingen eines, sein Geld. "Wird Zeit, dass du mir meine Entlohnung überreichst, meinst du nicht?" Er versuchte, möglichst selbstsicher und vielleicht auch ein wenig arrogant zu klingen. "Hmm!" Brummte Barret. "Was könnte dir auch sonst durch den Kopf gehen, Soldat!" Der Sandsack musste zwei schwere Treffer hinnehmen, bevor er sich ihm wieder zudrehte. Hier hast du das Geld!" Cloud nahm die Scheine, zählte sie, ohne dabei eine Miene zu verziehen, durch, und ließ sie in seine Tasche gleiten. "Hat ganz schön gekracht, was ?" An dem Tisch in einer der Ecken des Raumes hatte sich eine eher kleine Gestalt ihnen zugedreht. Sie sah leicht merkwürdig, um nicht zu sagen, komisch aus, in ihrem bunten Anzug, welcher sich nur mühsam über den ausladenden Wanst gelegt hatte. Zur Krönung hatte sie eine rote Schlabbermütze auf, die sogar für ihren breiten Kopf noch viel zu groß war. Es handelte sich um Wedge, ein weiteres Mitglied von Avalanche. Cloud und Barret drehten sich zu einem an der Wand befestigten Fernseher, welchen auch die anderen Gestalten im Raum aufmerksam betrachteten. Ein Nachrichtensprecher berichtete mit dramatischem Unterton von einer schrecklichen Katastrophe. Die ganze Darbietung war mehr als reißerisch. Cloud schüttelte mit einem sarkastischen Lächeln den Kopf, als er ihn sprechen hörte. "Eine fürchterliche, ja nahezu unfassbare Tragödie nie gekannten Ausmaßes, meine lieben Mitbürgerinnen und Bürger hat sich gestern Nacht ereignet. In einer Explosion, die hunderte von Kilometern weit zu sehen war und ganz Midgar in seinen Grundfesten erschütterte, wurde der im Nordsektor gelegene Mako Reaktor Nr.1 des Shinra Konzerns zerstört, welcher für die Stromversorgung unserer Stadt zuständig ist. Ein gewaltiges Verbrechen... ." Im Hintergrund war das Bild einer riesigen Feuerwolke zu sehen. Sie füllte das gesamte Photo aus, nichts als beißendes, feuriges Rot. "Die sollen nur brüllen, das zeigt, dass wir sie getroffen haben!" Barret legte ein diabolisches Grinsen auf. Cloud drehte sich kommentarlos weg. Der erste Reaktor war zerstört. Aber es sollte nicht bei diesem einen bleiben. Er war bereits über den weiteren Verlauf instruiert worden. Demnächst würden sie den nächsten Reaktor in die Luft sprengen.

Mithrandir Moon
14.02.2003, 23:30
XTRMNTR2K: Hey, das ist ja richtig gut. Der Schreibstil hat was. Bloß mehr davon! Kritik gibts eigentlich keine... im Moment!

bekay: nu ja, das ist ja weniger ne Fanfic, sondern vielmehr ne Romanfassung ... naja, sehr guter und plötzlicher Einstieg - gefällt mir! Mach weiter!

Omni: jo da stimme ich meinen beiden vorrednern zu! der schreibstil, deine ausdrücke und die beschreibungen von personen und orten sind sehr gelungen! einzig der einstieg der story, die ja erst nach dem anschlag auf reaktor 1 einsetzt, hat mich anfangs ein wenig irritiert meiner meinung nach ist das keine allzugute idee gewesen, denn somit hast du u.a auch Cloud's erstes Aufeinandertreffen mit Aeris völlig ausgelassen. Aber ich bin ja immer offen für neue ideen also bevor ich hier meckern anfange, sollte ich lieber erstmal lesen wie es weiter geht.

so long...

Death Penalty: Yo, da sag ich schon mal vielen Dank für die produktive und überaus positive Kritik! Was den Anfang anbelangt, wie ihr wisst, dringen die Leute von Avalanche gleich in zwei Reaktoren ein, und na ja, da dachte ich mir, es reicht, wenn ich schildere, wie einer dieser Reaktoren infiltriert wird (natürlich kann man da geteilter Meinung drüber sein, und es ist wahr, damit entfällt auch die Beschreibung des ersten Treffens zwischen Cloud und dem Blumenmädchen).
Also, ich bin weiterhin offen für Kritik, insbesondere dann, wenn sie so gut ausfällt wie die bisherige.

www.ffcountdown.de.vu

Mithrandir Moon
14.02.2003, 23:30
Hier wäre dann der nächste Teil des Romans, schließt direkt an den ersten an! ENJOY!

Er ließ die Plattform herunterkommen und fuhr wieder nach oben. Tifa, er konnte sich noch ein bisschen mit ihr unterhalten, schließlich hatten sie sich schon ewig nicht mehr gesehen. Sie hatte auf einem der Barhocker platz genommen und redete zärtlich auf Marlene ein, Barrets Tochter, gerade drei geworden, die sie auf dem Schoß hielt. Sie hörte die Plattform hochkommen, und drehte sich nach ihm um. "Cloud, da bist du ja wieder!" Sie fuhr sich durch das glänzend schwarze Haar. Auch Marlene hatte ihn bemerkt, und stieß ein freudiges Glucksen aus. "Ich wollte dir noch etwas erzählen!" fuhr Tifa fort. "Weißt du noch, damals, es sind inzwischen sieben Jahre verstrichen, als wir noch kleine Kinder waren und in Nibelheim lebten?" Sie sah ihn mit leuchtenden Augen an. Cloud blickte irritiert zu Boden. Nibelheim, ihre Geburtsstadt, in welcher sie aufgewachsen waren, aber worauf wollte sie hinaus? "Wir saßen zusammen auf dem Turm in der Mitte des Marktplatzes, Cloud, und haben uns die leuchtenden Sterne hoch droben im Himmel angesehen, nur wir beide, du und ich." Cloud nickte, während er sich mit der rechten Hand den Kopf kratzte. "Du hast damals zu mir gesagt, dass du zu Soldat gehen würdest. Aus dir sollte ein spitzen Kämpfer werden, ein Ritter erster Güte, sozusagen. Dein großes Vorbild damals war Sephiroth, der stärkste bei Soldat, den es je gegeben hat. Du wolltest sein wie er. Und dann, wenn du ein richtiges Mitglied bei Soldat wärst, würdest du zurückkommen, um mich zu beschützen!" Ihre Augen leuchteten wie gleißende Smaragde. Cloud sah hoch. Er hatte es wieder vor Augen. Was für ein romantischer törichter Trottel war er doch in seiner Jugend gewesen. "Und hier bist du also!" Tifa neigte den Kopf in seine Richtung, wobei ihr ein paar Haarsträhnen über das Gesicht fielen. "Ja... ," murmelte Cloud. Er begann sich komisch zu fühlen. Hinter sich hörte er ein gereiztes Schnaufen. Als er sich umblickte, konnnte er Barret sehen, welcher sich an den Leitungsrohren die in das Versteck hinabführten nach oben hangelte, und dabei erregt vor sich hingrummelte. Seine Brust hob und senkte sich in beängstigender Weise, als er vor Cloud stehenblieb. "Also gut, denke, wir treffen uns dann vor Sektor Sieben!" Er sprach den Satz sehr gedehnt aus. Cloud runzelte die Stirn. "Haben wir das Geschäftliche schon geklärt?" "Wie?" Barret sah ihn verdutzt an. "Das selbe wie beim ersten Auftrag, denke ich doch!" "Irrtum!" Cloud reckte den Kopf noch ein Stück höher, und sah zu dem gut einen Kopf größeren Barret hinüber. "1000 Goldmünzen mehr sollten drin sein!" "Was, bist du des Wahnsinns?" Barret ließ seine kräftigen Arme wild durch die Luft sausen. "Das Geld ist für die Ausbildung meiner Tochter bestimmt!" Er schäumte vor Wut, und Tifa sah mit Besorgnis, wie dicht der schwere Maschinengewehrarm vor Clouds Kopf wild kreisende Bewegungen vollführte. "Ihr könnt gern ohne mich gehen." Cloud schritt auf den Ausgang zu. "Stopp!" Du sollst dein Geld ja haben!" Das Kreischen Barrets erreichte ihn gerade noch, bevor er die Tür hinter sich zufallen ließ. Tifa blickte ihm verwundert nach. Enttäuschung lag in ihren großen, grünen Augen. Marlene hatte der Lärm zum Weinen gebracht. Sie klammerte sich an Tifa und legte ihren kleinen Kopf an deren Brust.

Sie fuhren mit der Bahn, welche sich in Serpentinen um den Hauptträger im Zentrum Midgars an den Sektoren vorbeiwand durch die düsteren Tunnel in Richtung des Sektor 5, in welchem auch der Reaktor stand, dessen Schicksal als nächstes besiegelt werden sollte. Jeder der acht Sektoren besaß einen solchen Reaktor, der ihn mit Strom versorgte. Cloud lehnte sich auf der Lehne der Sitzbank zurück, und hing alten Erinnerungen nach, die er in Gedanken erneut an sich vorbeilaufen ließ. Wie war das? War er Soldat, der militärischen Organisation der Shinra wirklich nur beigetreten, um Tifa zu imponieren? Was hatte ihn eigentlich dazu bewogen, Soldat den Rücken zu kehren, und zur Gegenseite überzulaufen? Barret, Wedge, Biggs und Jesse sprangen von ihren Sitzen auf. Der Zug war von dem ohrenbetäubenden Lärm einer Sirene erfüllt. Die anderen Passagiere, die sich mit ihnen in das Abteil gedrängt hatten, schraken ebenfalls aus ihren tristen Alltagsgedanken auf. Ein erregtes Murmeln und Beben lief durch die Menge der bunt durcheinandergewürfelten Passagiere. Jesse, eine Frau mit einem abgeklärten Äußeren, dass im Zusammenspiel mit ihrer Kleidung einen martialischen Ausdruck zur Geltung brachte, blickte zu Barret. Ihre Lippen formten unausgesprochene Worte. Barret nickte stumm. Dann brach er wie ein Bulldozer durch die Menge, die wie Streichhölzer vor ihm auseinanderbrach. Cloud und die anderen sprangen ihm hinterher. Schreie, teils Zorn, teils Verwirrung, begleiteten sie auf ihrer Flucht durch die Waggons. Hinter ihnen ging die gegenüberliegende Abteiltür auf, und jemand betrat den Waggon. Cloud wusste es, sie waren keine Sekunde zu früh losgerannt. "Bleiben sie stehen!" Plärrte eine Stimme hinter ihnen, welche trotz ihres militärischen Tons der Lächerlichkeit preisgegeben war. Barret boxte sich voran durch die Abteile des Zuges. Am Ende des letzten Waggons hielt er, heftig schnaufend, inne. "Hört zu, wir springen! Dann treffen wir uns vor dem Reaktor wieder. Jeder versucht, sich durchzuboxen. Und vergesst die Wachen nicht." Er trat auf das Steigbrett am Ende des Zuges, und sprang in die Dunkelheit. Gleich darauf taten es ihm Cloud und die anderen gleich.

Mithrandir Moon
14.02.2003, 23:33
Death Penalty: Sorry, hB ganz in Gedanken ein neues Thema erstellt, dabei sollte dieser Beitrag eigentlich nur eine Antwort zu "Strom der Zeit - ein FF7" sein, vielleicht wäre eine befugte Person so nett, und würde dieses kleine Missgeschick beheben...

bekay: Jetzt könnte mal jemand diesen thread hier rein verschieben: http://forum.gamesweb.com/forums/ sh...threadid=179930

Scheint sich wohl keiner für zu interessieren, gibts hier auch Mods

Virchowa: Gomen, hat ein bißchen gedauert (hey, hab vorher noch nie Beiträge zusammengefaßt ) - aber jetzt hat alles wieder seine Ordnung!