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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Begründung zur Kriegsdienstverweigerung



StarOceanFan
29.03.2010, 14:46
Möchte mein Zivi nun dieses Jahr nach meinem Fachabi machen. Am Samstag meine Musterungsergebnis bekommen (wegen Nachuntersuchung). Jetzt sitze ich gerade am KDV Antrag. Bis jetzt auch alles fertig, fehlt nur noch die Begründung. Gibt ja einige Muster im Internet, aber die will ich nicht benutzen, da einige schon damit abgewiesen worden sind.

Was sind denn so die besten Argumente für die Kriegsdienstverweigerung ?

Oder hat vielleicht jemand noch seine Begründung auf der Festplatte und würde die mir lieberweise schicken ? :p

Danke im Voraus.

Lucian der Graue
29.03.2010, 19:45
Mein Bruder ist damit durchgekommen :A

Kael
29.03.2010, 19:51
Ahahaha. Ich muss aufgrund einer Sehschwäche nicht in den Kriegsdienst.:D

Du kannst doch sagen, du bist Pazifist und willst nicht in den Kriegsdienst.:p

Mordechaj
29.03.2010, 20:26
Jetzt sitze ich gerade am KDV Antrag. Bis jetzt auch alles fertig, fehlt nur noch die Begründung.
Toll, dann hast du den größten Teil ja schon alleine geschafft. \o/

Nein ernsthaft, warum willst du denn nicht zum Bund? Wenn dir selbst kein plausibler Grund, der gegen das Heer spricht, einfällt, dann solltest du vielleicht in Erwägung ziehen, dorthin zu gehen.

Ansonsten:
Pazifistische Weltanschauung begründen (die müssen den Prozess nachvollziehen können, wie du zu der Entscheidung gekommen bist, was gegen Waffengewalt zu haben; gern auch religiöse Gründe, aber auch die müssen nachvollziehbar geschildert werden - die Sache mit dem 6ten Gebot zieht nachweislich nicht)
Klar machen, dass du nicht in der Lage bist, eine Waffe zu gebrauchen (die wollen wissen, dass du zu viel nachdenkst, bevor zu schießen würdest; was vermutlich am Besten zieht: "Es verstößt gegen meine Auffassung von Menschenwürde, eine Waffe auch nur auf einen anderen Menschen zu richten, geschweigedenn abzufeuern.")
Herausstellen, dass du dir darüber im Klaren bist, was Gewaltanwendung gegen Menschen bedeutet (persönliche Erfahrungen wie etwa der Tod von Familienangehörigen oder sowas, intime Reflexionen über Tod und Sterben)


Solange die glauben, dass sie dir Waffengebrauch zumuten können und du auch auf Befehl hin schießen würdest, wird dir kein KDV-Status anerkannt.

Bleib übrigens bei altruistischen Motiven, deine eigene, grund- und menschengegebene Angst vorm Sterben wird dir auch im Zivildienst aberkannt, da bist du nämlich ebenso dazu verpfllichtet, im Ernstfall dein Leben auf's Spiel zu setzen, deshalb zählt das Beharren auf deine Grundrechte nicht. Ich sag das nur, weil viele Quellen das ganz selbstverständlich vorschlagen, de facto ist das aber kein Anerkennungsgrund.

Zelretch
29.03.2010, 23:32
Übrigens, bei der Auswertung wird dein Bildungsstand mit einbezogen. D.h. die Leute lehnen den Antrag ab wenn du als Gymnasiast wie ein Hauptschüler schreibst.


Musste meinen Antrag zwei mal schreiben. :D

StarOceanFan
30.03.2010, 11:56
Besten Dank an alle, besonders an Lucian. :)

Tyr
31.03.2010, 01:39
Das Ablehnen des Antrags ist total random.

Muster aus dem Internet hingeschickt --> abgelehnt --> nur Datum geändert und nochmal hingeschickt --> anerkannt

daniX
16.05.2010, 14:38
Hm, interessant, wusste gar nicht, dass der Zivildienstantrag in Deutschland abgelehnt werden kann.

Bei uns in Österreich hat man die freie Wahl und braucht keinen Grund zu finden.

Arche
17.05.2010, 15:15
Die Angst vor der Waffe, im Wissen einem Menschen damit Schaden zufügen zu könnten.

Aber die beste, leider auch peinlichste Methode, dass ist urinieren XD

Wir hatten in der Kaserne überlegt, wie man am besten wegkommen könnte, sofern man will. Du wirst ja entlassen, wenn du soviel Angst hast, dass du ins Bett machst. Mein Plan war dann, dass alle aus meiner Stube in mein Bett pinkeln xD

Btw... KDV ist für Pussys :p

Mog
17.05.2010, 17:13
Bei uns in Österreich hat man die freie Wahl und braucht keinen Grund zu finden.

Das ist so nicht ganz richtig. Nur weil bei uns in der Regel alle Anträge angenommen werden, bedeutet das noch lange nicht, dass dieser nicht abgelehnt werden kann.

daniX
17.05.2010, 18:10
Das ist so nicht ganz richtig. Nur weil bei uns in der Regel alle Anträge angenommen werden, bedeutet das noch lange nicht, dass dieser nicht abgelehnt werden kann.

Ah, ok. Weißt du, wie oft es ca. vorkommt, dass Anträge abgelehnt werden? Von meinem Bekanntengreis ist es jedenfalls noch keinem passiert.

Der Unterschied besteht aber insofern, dass wir keinen Grund selbst angeben müssen, sondern nur einen vorgefertigten unterschreiben müssen.

Lucian der Graue
18.05.2010, 01:01
Der Unterschied besteht aber insofern, dass wir keinen Grund selbst angeben müssen, sondern nur einen vorgefertigten unterschreiben müssen.
Eine Unterschrift kann durchaus ungültig sein, wenn sie nicht genug Merkmale aufweißt, um auch wirklich nachweißbar als deine Unterschrift (an)erkannt zu werden. Paraphe~

Mordechaj
18.05.2010, 06:54
Eine Unterschrift kann durchaus ungültig sein, wenn sie nicht genug Merkmale aufweißt, um auch wirklich nachweißbar als deine Unterschrift (an)erkannt zu werden. Paraphe~

Also wenn das der einzige Grund ist, warum Anträge vielleicht nicht angenommen werden, würde ich persönlich schon zu der Aussage tendieren, dass jeder Antrag angenommen wird. Eine ungültige Unterschrift kannst überall leisten, und sei's nur an der Kasse bei der EC-Karten-Zahlung, du würdest deshalb ja trotzdem nicht anzweifeln, dass die dort Kartenzahlungen entgegen nehmen. ;P

Lucian der Graue
18.05.2010, 12:29
(...)und sei's nur an der Kasse bei der EC-Karten-Zahlung, du würdest deshalb ja trotzdem nicht anzweifeln, dass die dort Kartenzahlungen entgegen nehmen. ;P
Du bist persönlich vor Ort, der/die Kassierer/in sieht wohlmöglich auch noch, dass du die Unterschrift leistest und kann ggf. sogar noch den Ausweis zum Abgleich verlangen. Das ist eine ganz andere Situation, als wenn du ein sehr wichtiges Dokument an eine staatliche Einrichtung schicken würdest.

Mordechaj
18.05.2010, 13:14
Du bist persönlich vor Ort, der/die Kassierer/in sieht wohlmöglich auch noch, dass du die Unterschrift leistest und kann ggf. sogar noch den Ausweis zum Abgleich verlangen. Das ist eine ganz andere Situation, als wenn du ein sehr wichtiges Dokument an eine staatliche Einrichtung schicken würdest.

Vergleich entkräftet, Grundaussage bleibt.

Chaik
24.05.2010, 12:07
Vergleich entkräftet, Grundaussage bleibt.

Nein.

Leon der Pofi
24.05.2010, 12:32
@mog wir wurden jedoch auch bei der musterung in zwei gruppen unterteilt. wer möchte zivildienst, links, wer möchte militär, rechts. das war das gesamte auswahlverfahren und auch heute ist es noch so, was zivildiener berichten.

eine unintelligente entscheidung um untauglich zu sein, stellt die vorsätzliche negative bewertung des psychologischen tests dar. nach diesem verhalten wurden schon manchen vermeintlichen kandidaten der führerschein vorübergehend entzogen oder sie wurden zur beobachtung in die psychiatrische einrichtung des krankenhauses integriert :A

FF
24.05.2010, 13:34
halte ich für gerüchte, nichtsdesto trotz ist das sicher keine gute idee, da die leute da durchaus einen gefaketen psychologischen test von einem echten unterscheiden können (in den meisten fällen), die test werden extra so angelegt, dass das schnell auffliegt, wenn da was nicht stimmig ist. (wobei ich diesen speziell jetzt natürlich nicht kenne, das bezieht sich aber auf solche psychologischen tests allgemein)
Um dich in eine psychiatrische klinik einweisen zu lassen, muss man erstmal ernsthaften grund dazu geben, anzunehmen, dass eine eigen- oder fremdgefährdung vorliegt. und vorübergehend unzurechnungsfähig erklärt werden, sodass einem keine wahl gelassen wird. das geht aber nicht nur anhand eines tests...

Leon der Pofi
24.05.2010, 13:53
ich kann nur von einer person bei unserer musterung berichten, der bereitwillig ins krankenhaus mitgegangen ist. vermutlich, um sich zur gänze zu drücken. zwangseinweisung definitiv nicht. vermutlich wollten sie einfach nur ein example statuieren.

R.F.
24.05.2010, 20:16
Hatte genügend Pfeifen in meiner AGA-Zeit. Haben erst großspurig behauptet in die Offizierslaufbahn zu wechseln und drei Wochen später KDV...
Mittlerweile gibts so Standardsätze, die man schreiben kann, die die irgendwie doch akzeptieren, wie z.B. "Killerspiele sind zu grausam", "Waffen können verletzen, weshalb ich keine anfassen will",... Ich glaube, die nehmen die schon deshalb an, weil sie da schon sehen, wen sie da erwischt haben. :D

Mordechaj
26.05.2010, 18:11
Nein.

Hey, du kannst nicht einfach "Nein" sagen! Ob ich meine Aussage revidiere, bleibt immer noch mein Brot. ^^