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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bei der Wahl des Studiums, eher etwas spezielles oder allgemeines wählen?



Turgon
07.03.2010, 15:24
Moie!
Ich bin im Moment dabei, mich für ein Studienplatz zu bewerben, da ich dieses Jahr im Wintersemester anfangen will zu studieren.
Ich weiß, dass ich was im naturwissentschaftlich-/technischen Bereich studieren will.
Jetzt stellt sich mir aber die Frage, ob ich mich da eher für eine "allgemeines" Studium bewerben soll oder für ein "spezielles":
Mit allgemein meinte ich z.B. so etwas wie Mathematik oder Elektrotechnik. Also so Fächer bei denen man nach Abschluss noch viele Möglichkeiten hat, in welche das Berufsleben gehen könnte. Oder eben etwas "spezielles" wie z.B. Robotik, wo mir klar vorgeschrieben ist, dass ich mit einem Robotikstudium am Ende was mit Robotern machen werde.
Bei Elektrotechnik könnte ich mich ja auch noch auf Automatisierungstechnik spezialisieren oder eben auch auf einen ganz anderen Bereich wie Energietechnik, während ich bei Robotik ja eher im Robotiksektor festhänge.
Was meinst ihr dazu?

mfg Turgon

Sebbo
07.03.2010, 18:38
Allgemeine Studienfächer zu belegen ist bedingt sinnvoll. Reine Mathematik zu studieren bringt einem überhaupt nichts. Was wollen Unternehmen mit reinen Mathematikern, die können nur mit Zahlen um sich werfen ohne Bezug zur Wirtschaft etc.

Ein Kollege von mir studiert Mathematik und er hatte vor kurzem die Möglichkeit mit Studenten zu sprechen, die kurz vor ihrem Abschluss sind. Da hat man ihm gesagt, dass so gut wie niemand in der Wirtschaft reine Mathematiker suchen würde. Das ist ja auch verständlich.

Wenn du etwas naturwissenschaftliches studieren willst, empfehlen sich z.B. die Studiengänge des Wirtschaftsingenieurwesens, weil man dort auch wirtschaftliches Wissen vermittelt bekommt.

Wie das nun mit den allgemeinen Fächern Chemie und Physik aussieht kann ich dir nicht sagen.

Sylverthas
07.03.2010, 19:31
Allgemeine Studienfächer zu belegen ist bedingt sinnvoll.
Natürlich, vor Allem, wenn man vorher schon eine genaue Vorstellung davon hat, was man später machen will und sich SEHR sicher ist, dass man dann nicht nach 5 Jahren Burnout kriegt ;)

Tatsächlich ist es doch so: Wenn man keine genaue Vorstellung hat, was man machen will, oder sich nicht sicher ist, dass das wirklich was für einen ist (hier könnten auch Praktika in manchen Bereichen hilfreich sein), dann sollte man schon eher allgemeinere Sachen studieren.
Wenn das nicht der Fall ist, so ist natürlich ein Spezialstudium das bessere.
Mehr dazu schreib ich ganz unten ^^


Reine Mathematik zu studieren bringt einem überhaupt nichts. Was wollen Unternehmen mit reinen Mathematikern, die können nur mit Zahlen um sich werfen ohne Bezug zur Wirtschaft etc.Ich kenne eigentlich keine Uni, die neben Mathe nicht noch mindestens Kenntnisse in 1-2 Programmiersprachen und Nebenfachqualifikationen vermittelt. Zugegeben, damit hat man nur Grundlagenwissen im Nebenfach, aber vollkommen "unwissend" ist das wohl nie.



Ein Kollege von mir studiert Mathematik und er hatte vor kurzem die Möglichkeit mit Studenten zu sprechen, die kurz vor ihrem Abschluss sind. Da hat man ihm gesagt, dass so gut wie niemand in der Wirtschaft reine Mathematiker suchen würde. Das ist ja auch verständlich.Ob das verständlich ist, ist schon eine interessante Frage. Gerade bei Mathe werden wohl im Studium eher Qualifikationen vermittelt, die man dann in seinen Beruf mitbringt.
Nebenbei muss sich wohl so ziemlich jeder Student erst eine gewisse Zeit einarbeiten - es ist ja nicht so, dass nicht bei im Prinzip allen Studienfächern viel Theorie mit weniger Praxis vermittelt wird (von einer gewöhnlichen Uni ausgehend - für andere Hochschulen kann ich da nicht viel sagen).
Natürlich ist Mathe da wahrscheinlich DER Extremfall.
Was ich aber eher mitbekommen habe: Was Leute mit hohen Mathematikkenntnissen angeht, da haben die Unternehmen nicht zu viel Auswahl. Entweder, sie kriegen einen Wirtschaftsmathematiker (oder Infomathematiker, mehr Spezialisierungen kenn ich da nicht mal xD), oder sie müssen einen Mathematiker, eventuell einen Physiker, wählen.
Was soll man da machen? Einfach keinen einstellen, damit die Wirtschaft noch mehr in den Keller geht, da Wirtschaftswissenschaftler mit ihren unzurechnenden Formeln an das ganze rangehen?
Ist ja nicht so, als würde es *so* viele Mathematiker geben^^


Mehr zum Thema:
Du hast ja schon eine ungefähre Vorstellung von dem, was du am liebsten machen würdest, zumindest erscheint das mir so. Im Endeffekt sollte man sich nicht zu sehr auf die Struktur beschränken, Du kannst ja auch Vorlesungen hören, die nicht unbedingt in Deinem Plan drin sind, und so mehr Qualifikationen in verschiedene Richtungen bekommen.
Von daher:
Du kannst Dich spezialisieren und dann, bei Interesse, einfach ein paar zusätzliche Vorlesungen in bestimmten Fächern hören, oder Du macht ein allgemeines Studium und hörst dann später halt noch ein wenig Zusatzzeug von Deinem speziellen Fach, was Dich interessiert.
Ferner kann man ja auch noch wechseln (bzw. da solltest Du Dich ein wenig mit der angestrebten Uni auseinandersetzen), so dass Du, falls Dir Dein Studium nicht so gefällt, einfach in die jeweilige Alternative wechseln kannst (natürlich auch nicht *zu* spät, da Du ja sonst was aufholen musst^^).

Natürlich: Was sich von beidem später auf Deinem Lebenslauf besser macht, ist eine andere Frage. Auch wenn ich mir nicht unbedingt vorstellen kann, dass man da jemanden nicht anstellen würde, der eben die Spezialisierung nicht gemacht hat, aber dafür ähnliche Qualifikationen aufzuweisen hat. Kann mich natürlich auch irren ^^

Sebbo
07.03.2010, 19:42
[...] Tatsächlich ist es doch so: Wenn man keine genaue Vorstellung hat, was man machen will, oder sich nicht sicher ist, dass das wirklich was für einen ist (hier könnten auch Praktika in manchen Bereichen hilfreich sein), dann sollte man schon eher allgemeinere Sachen studieren.
Wenn das nicht der Fall ist, so ist natürlich ein Spezialstudium das Beste. [...] Wie das mit allgemeinen Studiengängen aussehen kann, habe ich oben bereits erwähnt.


[...] Ich kenne eigentlich keine Uni, die neben Mathe nicht noch mindestens Kenntnisse in 1-2 Programmiersprachen und Nebenfachqualifikationen vermittelt. Zugegeben, damit hat man nur Grundlagenwissen im Nebenfach, aber vollkommen "unwissend" ist das wohl nie. [...] Ich bezweifle stark, dass der Mathestudent mit marginalen Programmierkenntnissen dem Informatikstudent vorgezogen wird.



Ob das verständlich ist, ist schon eine interessante Frage. Gerade bei Mathe werden wohl im Studium eher Qualifikationen vermittelt, die man dann in seinen Beruf mitbringt.
Nebenbei muss sich wohl so ziemlich jeder Student erst eine gewisse Zeit einarbeiten - es ist ja nicht so, dass nicht bei im Prinzip allen Studienfächern viel Theorie mit weniger Praxis vermittelt wird (von einer gewöhnlichen Uni ausgehend - für andere Hochschulen kann ich da nicht viel sagen). [...] Du denkst echt, dass man den wirtschaftlichen Uni-/FH-Part durch ein paar Einarbeitungswochen im Unternehmen ersetzen kann? Das war hoffentlich nicht ernst gemeint. Was bringt einem ein Mathematiker mit guten Qualifikationen, wenn er kein Verständnis dafür hat diese wirtschaftlich zu nutzen?

Ianus
07.03.2010, 19:49
>Implying that "Robots" are "Robots"

Wenn du mit dem Studium fertig bist, dann verkaufst du dich als jemanden, der eine Expertise plus die Fähigkeit hat, sich in einen minderen Problemkomplex einzuarbeiten. Wenn du mit Robotik durch bist, kannst du so ziemlich alle automatisierten oder halbautomatisierten Maschinen entwerfen. Das ist der Sinn des Studiums. Ob dies dann ein Babysammelroboter, der Babies von Teichen ferhält oder eine Fertigungsstraße für Milchflaschen ist, ist unwesentlich. Sehr entscheidend nach Aussagen von Leuten aus dem Bereich ist allerdings, ob du die handwerklichen Fähigkeiten hast. Es ist einerlei, Dinge zu entwerfen und zu Programmieren wenn man sich mit CnC zuerst mal die Fräsköpfe erstellen kann und es ist etwas ganz anderes zu wissen, wie man mit wenigen Werkzeugen und Materialen zum gleichen Ergebnis kommt.

gas
07.03.2010, 20:42
Jetzt stellt sich mir aber die Frage, ob ich mich da eher für eine "allgemeines" Studium bewerben soll oder für ein "spezielles"Die Unterschiede sind nicht so groß, wie einem die wohlklingenden Titel der Studiengänge suggerieren sollen.

Ich studiere Mathematik, ein Kommilitone studiert Technomathematik. Wir sitzen trotzdem in denselben Vorlesungen - mit einem Unterschied: Ich kann mir die Spezialisierungs- und Nebenfach frei aussuchen, ihm werden sie fest vorgeschrieben. Technomathematik heißt bei uns einfach, dass man einen Teil seiner Eigenverantwortung an die Uni abgibt. Man selbst hat davon keine direkten Vorteile, aber die Uni kann hinterher garantieren, dass man die Veranstaltungen, die man besuchen sollte, auch wirklich besucht hat. Für den Arbeitgeber hat das den Vorteil, dass er nicht die Katze im Sack kauft. Du bist mit dem speziellen Studiengang nicht besser qualifiziert, aber dein Abschluss hat mehr Aussagekraft.

Allgemeine Studiengänge sind nicht allgemein. Du musst dich zwangsläufig nach einigen Semestern spezialisieren, dafür sorgt schon allein die Menge an möglichen Fachgebieten, die dir dann offenstehen.
Wenn du den speziellen Studiengang wählst, musst du dich zu Beginn des Studiums entscheiden und dich während des Studiums eben an diese Entscheidung halten.
Der allgemeine Studiengang lässt dir mehr Freiheit. Du kannst die Entscheidung über Spezialisierung später treffen und erstmal die ohnehin nötigen Grundlagen schaffen. Letztendlich wirst du dich doch für ein Spezialgebiet entscheiden müssen, aber wenn es soweit ist, hast du schon einmal eine Grundlage geschaffen, um diese Entscheidung überhaupt sinnvoll treffen zu können.

Ich war mir direkt nach dem Abitur jedenfalls noch nicht sicher genug, um so eine Entscheidung zu treffen. Und zu dem Zeitpunkt hatte ich auch keinerlei Erfahrung, anhand derer ich mich hätte orientieren können.

FF
07.03.2010, 21:26
was gas sagt.
Abgesehen davon, dass ich sehr bezweifele, dass Mathematiker heutzutage nennenswerte Probleme damit haben, einen Job zu finden @Sebbo.

Lukas
07.03.2010, 21:27
Du solltest dir mal Studienpläne und Vorlesungsangebote für Studiengänge, die du dir vorstellen könntest, angucken. Daran kann man ja schon einigermaßen sehen, ob da was für einen bei ist oder nicht und inwiefern man sich auch innerhalb eines allgemeineren Studiengangs spezialisieren kann. Und falls du vor hast, einen Master hinterherzustudieren, kannst du den ja auch nach einem „allgemeinen“ Bachelor in einem spezialisierteren Studiengang machen.


Ansonsten: es hat einen Grund, dass viele Leute empfehlen, erstmal nach Interesse und nicht nach Berufsaussichten zu studieren. Dazu kommt dann noch, dass ein Uni-Abschluss nicht zwangsweise heißt, dass man auch wirklich irgendwo arbeitet, wo man den (oder Spezialisierungen, die man da erworben hat) wirklich braucht.
Ich studiere z. B. einen Studiengang, bei dem > 95% der Leute, denen man davon erzhält, erstmal fragen „was ist das?“ und keiner die Frage „Und was macht man damit dann später?“ so wirklich beantworten kann. Und da hat hier keiner ein Problem mit (okay, und die überwiegende Mehrheit setzt einen spezialisierten, „bekannteren“ Masterstudiengang drauf).

Moyaccercchi
07.03.2010, 21:47
Kann man nicht sowieso einfach einen allgemeinen Bachelor machen, und sich währenddessen schonmal interessante Zusatzvorlesungen antun, um dann einen spezialisierten Master anzugehen?
Soweit ich weiß, ist es bei den meisten Masterstudiengängen so, dass nicht genau der Bachelor gebraucht wird, sondern nur ungefähr ein Bachelor, der in die ähnliche Richtung geht. o.o
(Auch jemand, der diesen Winter sein Mathestudium anfangen will. ^__^ Aber noch nicht weiß, wo...)

Sebbo
07.03.2010, 21:58
was gas sagt.
Abgesehen davon, dass ich sehr bezweifele, dass Mathematiker heutzutage nennenswerte Probleme damit haben, einen Job zu finden @Sebbo. Wie schon gesagt, mein Kollege hatte die Möglichkeit mit Studierenden ausführich zu sprechen, die gerade in ihrer Abschlussphase sind und da hat man ihm genau das bestätigt, was ihm unter anderem sein halber Freundeskreis vor Studienbeginn gepredigt hat. ;)

Sylverthas
08.03.2010, 01:58
Ich bezweifle stark, dass der Mathestudent mit marginalen Programmierkenntnissen dem Informatikstudent vorgezogen wird.Habe ich niemals behauptet. Ich weiß nicht, inwiefern Du Dich wirklich mit der Materie auskennst, aber gerade im Informatikbereich arbeiten "gerne" Mathematiker und Informatiker zusammen.
Wieso? Weil Informatiker auf die ganzen Formeln und Details in der Regel keinen Bock haben, aber besser programmieren können.
Wenn man keine Ahnung hat, was man programmiert, kann man es auch nicht gut machen - und gerade, was Numerik angeht, gibts doch schon einige ziemlich komplexe Angelegenheiten.

Ferner: Was heißt "marginal"? Ist es marginal, wenn man mit einer Sprache umgehen und die Algorithmen einbauen kann? *Vermutlich* wird der Code nicht so sauber sein, wie von einem Informatikstudenten, andererseits gehört zum Programmieren auch hauptsächlich ein organisiertes Denken, der nötige Umgang mit der Sprache und eben Logik.




Du denkst echt, dass man den wirtschaftlichen Uni-/FH-Part durch ein paar Einarbeitungswochen im Unternehmen ersetzen kann? Das war hoffentlich nicht ernst gemeint. Was bringt einem ein Mathematiker mit guten Qualifikationen, wenn er kein Verständnis dafür hat diese wirtschaftlich zu nutzen?Nein, denke ich nicht. Ich denke aber, dass man diese Mathematiker nicht ohne Weiteres durch irgendwen ersetzen kann. Habe auch gesagt, dass ich nur von der gewöhnlichen Uni spreche, von FH habe ich da nicht so viel Ahnung.
Prinzipiell scheint mir hier schon ein gewisses Vorurteil Deinerseits zu herrschen.

Man muss es mal aus folgender Perspektive betrachten: Fast die gesamte Industrie baut auf Mathematik (und ihren Anwendungen) auf. ABER fast keiner hat Bock, sich damit zu beschäftigen.
Fragt man Ingenieure, welches Fach sie am meisten hassen, so ist dies Mathe; bei BWLern genau so; Informatiker (und eventuell) Physiker würden Dir vermutlich ähnliches erzählen. Man kann von diesen Leuten also in keinster Weise erwarten, dass sie sich großartig mit den ganzen Sachen auskennen, die sie da mathematisch machen. Gerade in den Wirtschaftswissenschaften scheint es viele skurile ad-hoc Methoden zu geben, um bestimmte Sachen zu berechnen, die zwar leicht, aber einfach falsch sind (weil sie beispielsweise gar nicht das aussagen, was man wissen will, aber dennoch benutzt werden, genau das zu bewerten).

Genau so gelangt jede Formel, die angewandt wird, irgendwann an ihre Grenzen (sprich: Vorraussetzungen für ihre Gültigkeit); auch diese kennen die meisten Anwender in der Regel nicht mal.

Ich unterstelle jetzt nicht, dass alle Anwender keine Ahnung von der Mathematik haben, nur, dass sich nicht jeder mit allem gut auskennen kann. Und dann willst Du mir erzählen, dass es sinnlos ist, diese Lücken als Unternehmen schließen zu wollen?

Ansonsten:
gas hat im Prinzip Recht - hatte ja auch angemerkt, dass es sich letztendlich nicht zu viel nimmt und Du die Spezialisierungsvorlesungen gegebenenfalls auch noch optional hören kannst.

@mq:
Ja, das ist auch eine Sache - manchmal entscheiden eben eher die Kompetenzen, die man durch sein Studium erlangt, und nicht exakt das fachliche Wissen (auch wenn das Paradox klingt).
Gibt schon einige Beispiele von Leuten, die in ganz anderen Zweigen arbeiten, als sie eigentlich studiert haben (kenne auch welche, natürlich, sonst wäre die Aussage irgendwie hinfällig ^^°).
Ob man das nun will, ist eine ganz andere Frage.

edit: Eine Geschichte, die mir dazu noch eingefallen ist:
Ein Kumpel von mir studiert Biologie, der Dozent hat ihnen in einer relativ frühen Neurobiologie Vorlesung erzählt, dass, sollten sie sich auf Neuro spezialisieren wollen, sie eher wenig Chancen haben, da für das Gebiet wahrscheinlicher Physiker mit geringen Biologiekenntnissen genommen werden.

MaxikingWolke22
08.03.2010, 14:34
Was wollen Unternehmen mit reinen Mathematikern, die können nur mit Zahlen um sich werfen ohne Bezug zur Wirtschaft etc.

so gut wie niemand in der Wirtschaft reine Mathematiker suchen würde. Das ist ja auch verständlich.
Deswegen gibt es ja das Nebenfach. Außerdem ist Mathematik nunmal oft daraus ausgerichtet, dass der Student selbst lehren wird. Aber mit Finanzmathematik und einem Zweit- oder Drittstudium im Wirtschaftsbereich ist man der König.

Ich kenne eigentlich keine Uni, die neben Mathe nicht noch mindestens Kenntnisse in 1-2 Programmiersprachen und Nebenfachqualifikationen vermittelt. Zugegeben, damit hat man nur Grundlagenwissen im Nebenfach, aber vollkommen "unwissend" ist das wohl nie.

Ob das verständlich ist, ist schon eine interessante Frage. Gerade bei Mathe werden wohl im Studium eher Qualifikationen vermittelt, die man dann in seinen Beruf mitbringt.

haben die Unternehmen nicht zu viel Auswahl. Entweder, sie kriegen einen Wirtschaftsmathematiker (oder Infomathematiker, mehr Spezialisierungen kenn ich da nicht mal xD), oder sie müssen einen Mathematiker, eventuell einen Physiker, wählen.
Was soll man da machen? Einfach keinen einstellen, damit die Wirtschaft noch mehr in den Keller geht, da Wirtschaftswissenschaftler mit ihren unzurechnenden Formeln an das ganze rangehen?
Ist ja nicht so, als würde es *so* viele Mathematiker geben^^
Das Stimmt.

Ich bezweifle stark, dass der Mathestudent mit marginalen Programmierkenntnissen dem Informatikstudent vorgezogen wird.
Das hängt davon ab, als Informatiker knapp waren, waren Mathestudenten gefragt. Außerdem können beide sehr logisch und vernünftig denken und bringen sachen auf den Punkt, nicht wie irgendwelche "diplomatischen" Politikstudenten oder so.

Du denkst echt, dass man den wirtschaftlichen Uni-/FH-Part durch ein paar Einarbeitungswochen im Unternehmen ersetzen kann? Das war hoffentlich nicht ernst gemeint. Was bringt einem ein Mathematiker mit guten Qualifikationen, wenn er kein Verständnis dafür hat diese wirtschaftlich zu nutzen?Wie gesagt, Nebenfach.

Ich selbst studiere Mathe erstmal, um die drei Jahre, die ich im Gymnasium gewonnen habe, in ein Basisstudium zu investieren. Es ist allgemein, sehr anspruchsvoll verglichen mit irgendwelchen Lern- oder Laberfächern und macht sich daher sehr gut im Lebenslauf. Anschließend hänge ich wohl noch einen B.Sc. International Management ran, der nur zwei Jahre dauern wird, und werde dann auf MBA zielen. Mathe konzentriert sich bei mir natürlich auf Finanzmathematik.

Es ist ja auch nicht verboten, mehrere Sachen zu studieren. Also zum Beispiel erstmal schon anfangen mit was schwerem, klassischem und edlem, wie Mathematik, und danach was anderes, etwa auf Wissenschaft oder Anwendungen konzentrieren.

Turgon
08.03.2010, 22:32
Schon mal danke für die zahlreichen Antworten.
Ich glaube, ich werde mich jetzt für ein allgemeines Studium bewerben(wahrscheinlich Mathe und Elektrotechnik), da ich mir noch nicht sicher bin was mir liegt. Mathe könnte mir liegen, wobei mich Elektrotechnik mehr interessieren würde, aber ich das nicht weiß, ob ichs kann. Verdammte Zwickmühle! Aber man wchst ja bekanntlich mit seinen Herausforderungen
Vor allem Ianus Post hat mir klar gemacht, dass Robotik vllt doch nix für mich ist, wegen den handwerklichen Fähigkeiten, die bei mir leider nur spärlich ausgebildet sind:D
@Sebbo: Der Vorschlag mit dem Wirtschaftsingenieurwesen ist glaube ich nichts für mich, da mich so wirtschaftliche Sachen nicht wirklich interessieren, aber ich werde mich mal da einlesen, vllt ist es ja doch ganz interessant.

Zu der Diskussion ob Mathematiker begehrt sind, kann ich nur wieder geben, was mir bei meinem Praktikum im Fachbereich Mathe und Informatik an einer Uni in meiner Nähe gesagt wurde.
Dort wurde gesagt Mathematiker sind sehr begehrt, vor allem wegen ihrer im Studium anerlernten Denkweise, sich in viele Problemstellungen einzuarbeiten.
Ob das jetzt der Wahrheit entspricht, kann ich aber nicht sagen.

Sebbo
08.03.2010, 22:37
[...]Zu der Diskussion ob Mathematiker begehrt sind, kann ich nur wieder geben, was mir bei meinem Praktikum im Fachbereich Mathe und Informatik an einer Uni in meiner Nähe gesagt wurde.
Dort wurde gesagt Mathematiker sind sehr begehrt, vor allem wegen ihrer im Studium anerlernten Denkweise, sich in viele Problemstellungen einzuarbeiten.
Ob das jetzt der Wahrheit entspricht, kann ich aber nicht sagen. Du wirst nie einen Fachbereich erleben, der schlecht über sein eigenes Fach redet. ;)

Turgon
08.03.2010, 22:44
Da ist wohl was wahres dran, aber der Fachbereich hat auch schlecht über sich geredet, zumindest die Studenten.
Die meinten nämlich z.B. das man, wenn man Mathe studiert, seine Chancen bei Frauen rapide verschlechtert. Die meisten Gespräche mit Frauen würden ab dem Zeitpunkt, dass man sagt, man studiert Mathe, so verlaufen, dass die Frauen entweder 20 Minuten interessiert zu hören und dann verschwinden oder gleich verschwinden:D

Ianus
08.03.2010, 22:48
Vor allem Ianus Post hat mir klar gemacht, dass Robotik vllt doch nix für mich ist, wegen den handwerklichen Fähigkeiten, die bei mir leider nur spärlich ausgebildet sind:D
Für's Studium brauchst du die nicht, nur für den Beruf wäre es wirklich gut wenn du ein tiefergehendes Interesse am Bauen von Maschinen hast. Die Klage, die ich immer wieder höre, ist dass sie nach Abgang zwar Maschinen entwerfen können aber sie sehr wenig Vorstellung davon haben, was man mit vorhandenem Werkzeug und vorhandenen Teilen machen kann. Meist verlangen sie dann, das man alle Teile CNC-fräst nachdem man die Werkzeugköpfe dafür auf einer anderen Maschine gefräst hat.

Sebbo
08.03.2010, 23:11
[...] Die meinten nämlich z.B. das man, wenn man Mathe studiert, seine Chancen bei Frauen rapide verschlechtert. Die meisten Gespräche mit Frauen würden ab dem Zeitpunkt, dass man sagt, man studiert Mathe, so verlaufen, dass die Frauen entweder 20 Minuten interessiert zu hören und dann verschwinden oder gleich verschwinden:D Das ewige Leid der Mathe- und Physikstudenten. :D Den Studiengang am besten nicht erwähnen und wenn man gefragt wird, kurz antworten und direkt ein anderes Thema anschneiden. ;)

Ianus
08.03.2010, 23:48
Sollte sich eigentlich herumgesprochen haben, dass Psychologie und Pädagogik die größten Wracks hervorbringt.

Sebbo
08.03.2010, 23:55
Psychologiestudenten studieren eh nur Psychologie, um herauszufinden was mit ihnen nicht stimmt und wenn sie am Ende des Studiums dann Gewissheit haben, dass sie total gestört sind... tja wie schon gesagt -> Wrack :D


WGs nur mit Psychologiestudenten... da will man auch wieder ganz schnell raus...

noRkia
09.03.2010, 00:00
also ich studiere mathematik.
man kann sich doch im studium ohne ende spezialisieren.
im studium selbst erfolgt also die aufsplittung in reine mathematik oder angewandte mathematik.hier sind viele übergänge aber auch fliessend und jemand der dieses studium gepackt hat,dürfte auch recht anpassungs und lernfähig sein :)
numerik,stochastik,computeralgebra,natürlich differentialgeometrie und sogar graphentheorie (sozialer netzwerke) werden heute gesucht.
mathematik ohne nebenfach geht ausserdem in mainz wo ich bin gar nicht.
da könnte man zum beispiel bwl oder wvl nehmen.dann abschlussarbeit in stochastik gemacht und ein job bei der wahrscheinlichkeitsabteiliung einer versicherung ist einem sicherer als einem reinen bwler.
selbst wenn man kein nebenfach wählen brauch sehe ich kein problem noch bwl oder so dazu zunehemen.ihr seid doch jung,also nehmt euch den wald und die sonnenblumenkerne :D

MaxikingWolke22
09.03.2010, 01:05
Psychologiestudenten studieren eh nur Psychologie, um herauszufinden was mit ihnen nicht stimmt und wenn sie am Ende des Studiums dann Gewissheit haben, dass sie total gestört sind... tja wie schon gesagt -> Wrack :D

WGs nur mit Psychologiestudenten... da will man auch wieder ganz schnell raus...Eine in meinen Augen sehr vereinfachende und ungerechtfertigte Äußerung. Die Psychologiestudenten, die ich kenne, sprühen vor Lebensfreude und Kampfgeist.

haebman
09.03.2010, 09:04
Alles nur Fassade ... Sebbo hat Recht.

Und ja lasst uns diesen Thread zum Studiengang Basch-Topic machen:

Mathe/Info --> keine Frauen

Psycho --> Gestört

Soziologie/Politik --> Gammler und Taxifahrer

Jura --> Seelenverkäufer

BWL --> "Whuuu ... was mach ich aus meinem Leben?"

Ökotrophologie --> "Wa ich bin zu fett, wie nehm ich ab?"

..........


PS: Verallgemeinerungen sind wirklich nicht gut ... aber als Student der Soziologie und der Rechtswissenschaft (Jura) kann ich bestätigen das die ganzen Klisches wirklich ihre Daseinsberechtigung haben :D

@Topic:

Ja ich bin auch dafür erst mit dem Generellen anzufangen und dann später ins Spezielle zu wechseln.

Bei mir lief das so das ich ein unglaubliches Interesse an Soziologie hatte und habe. Also eingeschrieben (Soziologie/Politik).

Dann hatte ich einen Kurs in Kriminalsoziologie und einige im Feld der internationale Politik. Fand ich beides sehr interessant, vor allem Ersteres. Da leider nichts weiteres in diese Richtung kam hatte ich ein bischen Informiert und herausgefunden das Kriminologie eine Domäne der Juristen (in Deutschland) ist.

Also schwupps Nägel mit Köpfen gemacht und mich in Jura ... oder spezieller: Magister für Internationales Recht ... eingeschrieben.

Tada jetzt studiere ich zwei Sachen :D

[Anmerkung: Dürfte heutzutage mit Bachelor schwer werden. Ich hab einen starren Bachelor Studiengang (bald Master) und eben den weitaus flexibleren Magister in Jura ... damit lässt sich das Pensum recht geschickt bewältigen]


Das mal als Beispiel wie es dir gehen könnte ... Uni - Lebensläufe sind einfach die interessantesten :D

gas
09.03.2010, 11:49
Die meinten nämlich z.B. das man, wenn man Mathe studiert, seine Chancen bei Frauen rapide verschlechtert.:(
http://s5b.directupload.net/images/100309/3gljvaui.png (http://www.directupload.net)

Irian
09.03.2010, 11:58
Ich halte es für am sinnigsten, rein nach Interesse zu studieren: Wenn man schon genau weiß, was man will, ist was spezielles richtig, wenn nicht, dann vermutlich eher was Allgemeines, das zumindest in die entsprechende Richtung geht. Allerdings ist man mit was allgemeinem halt flexibler, bei was speziellem droht halt die Überspezialisierung.
Das wichtigste, was man im Studium lernt, ist doch eh das Lernen: Wenn jemand ein Studium in Mathe, Physik, etc. hat, dann kann man getrost annehmen, dass er sich so ziemlich überall einarbeiten kann.

TheBiber
09.03.2010, 12:44
Ich studiere Elektrotechnik und Informationstechnologie und das ist alles andere als Allgemein. Der Stundenplan ist in den ersten zwei Jahren fix vorgegeben und spätestens im dritten Jahr bis zum Master spezialisiert man sich in eine Fachrichtung. Bei uns (ETH Zürich) sind diese verhältnismässig verschiedene, Computer/Netzwerke ist ein angewandtes Informatikstudium, Kommunikation ist Wahrscheinlichkeits-, Signal- und Informationsmathematik ohne Ende. Mikro-/Optoelektronik ist irgendwas undefiniertes und Energiesysteme/Mechatronik ist dann die klassische Elektrotechnik mit vielen Schaltungen.

Ich dachte Anfangs, Elektrotechnik wäre ein Gebiet für mich, da ich mich zwischen Physik und Informatik nicht entscheiden konnte, also wählte ich den Mittelweg und fiel spätestens im dritten Studienjahr auf die Schnauze. Informatik liegt mir definitiv nicht, obwohl ich durchaus etwas Interesse am Programmieren hätte, hört es bei mir schnell auf, sobald ich diese IT-Nerds mit ihrem Fachgesimple sehe. Interessant finde ich traurigerweise Mathematik (insbesondere Differentialgleichungen) und Physik, etwas womit man sich unter all den Ingenieuren völlig fremd fühlt.

Denn mit den Ingenieurswissenschaften wie eben Elektrotechnik eine ist, kann ich absolut gar nichts anfangen. Die ganzen Theorien sind auf wirtschaftliche Anwendungen ausgerichtet, mathematisch wird beschissen dass sich die Balken biegen und auf Axiome und Herleitungen wird selbst von den Professoren lächelnd verzichtet. Und als ich dann auf einer Exkursion sah, wie Ingenieure arbeiten, musste ich einen Entschluss fassen.

Ich wechsle nun vom Speziellen auf das Allgemeine und möchte auf den Master hin Physik studieren, selbst wenn ich dafür ein Jahr aufholen müsste. Genau gesagt warte ich noch auf den Zulassungs-Entscheid, den Bachelor habe ich punktemässig in der Tasche. Mein Ziel ist entweder Lehrer oder Forscher, wofür ein Didaktik-Zertifikat oder ein Doktorat erforderlich ist. Ich sehe mich definitiv nicht in der Wirtschaft, sondern fühle mich eher zum Akademischen hingezogen.

Damit will ich sagen: Egal, wofür man sich Anfangs entscheidet, es kann durchaus sein, dass man erst nach einigen Jahren Studium merkt, was einem wirklich liegt. Von dem her kann ich dir, Turgon, empfehlen, fang einfach mal etwas an und konzentrier dich nicht zu stark auf die Berufsaussichten. Den richtigen Weg findest du im Studium selbst, und wenn es dir gar nicht passt, kannst du immer noch wechseln oder dich auf was spezialisieren. Von den ganzen Studienanfängern bleibt meinen Beobachtungen zufolge vielleicht ein Drittel im Fachgebiet, der Rest wechselt freiwillig früher oder später oder fällt im Grundstudium durch.

Stefan
10.03.2010, 22:38
Das hängt davon ab, als Informatiker knapp waren, waren Mathestudenten gefragt.
Ich weiß nicht woher dieses Bild rührt: Auch heute sind studierte Informatiker knapp, weswegen auch viele Mathematiker als Informatik-Ersatz arbeiten.

Und es ist auch für mich eine wirklich schockierende Neuigkeit, dass Mathematiker in der Privatwirtschaft etwas anderes tun als Theoreme herzuleiten.

Irian
10.03.2010, 23:14
Nicht nur Mathematiker, auch Physiker, scheinbar :-)

Corti
11.03.2010, 15:15
Studium heisst in erster Linie "Hi, ich bin in der Lage mir innerhalb von ein paar Tagen einen Themenbereich soweit ins Hirn zu pumpen, dass Profis in dem Bereich mit mir kommunizieren können ohne das Gefühl haben mit nem Kind zu reden."

Ich studiere Elektrotechnik und hab von eigentlicher Elektrotechnik (mit Feldern und so, bah xD) nicht wirklich viel Ahnung. Hab mich aufs Programmieren und Automatisieren spezialisiert und mach grad Diplom in nem Thema, dass inhaltlich mathematisch, handwerksmässig programmieren und thematisch Bildverarbeitung ist. Man ist durch ein Studienfach in dem Bereich sehr flexibel mit der späteren Tätigkeitswahl.

Was dein Beispiel Robotik oder E-Technik mit Robotik-spezialisierung angeht: Mit dem Robotikabschluss wirst du kein Problem haben auch in verwandte Fachbereiche zu wechseln wenn du mal was anderes sehn willst und was die allgemeine E-technik angeht, man kann sich auch in der Arbeit selbst noch weiter spezialisieren und spätestens ein paar Jahre nach dem Abschluss zählt die berufliche Erfahrung eh mehr als die Inhalte des Grundstudiums.

Ich erhebe mein Glas auf den Fachkräftemangel. zum Wohl!