Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wo sind denn deine Eltern?
Man hat es oft nicht leicht mit den lieben Erzeugern, besonders nicht als Rollenspielheld. Mal sind sie tot, mal die eigentlichen Bösen und mal auch anscheinend nicht existent. Wenn man sie dann doch mal trifft, dann hat man nicht viel davon, weil man sie umbringen muss oder irgendwer anders sie umbringt. Und auch sonst ist Familie rar gesät, Geschwister tauchen da noch relativ oft auf, meist als Rivalen und auf der anderen Seite oder sie werden entführt.
Dies gilt besonders für die minderjährigen Helden die einfach so durch die Lande ziehen, ohne das sie von irgendwem vermisst werden. Aber auch ältere Helden äußern sich auch nicht oft dazu wo ihre Eltern sind.
In Vampires Dawn ist Valnar nun auch nicht so alt, dass seine Eltern schon gestorben sein müssen und selbst wenn, müssten die nicht irgendwo begraben sein? Und was ist mit diesen ganzen Spielen, in denen der Held ein Soldat oder Mönch ist? Gibt es überhaupt ein Spiel, in dem man als Held auch mal seine Eltern besuchen kann, diese einen aber nicht umbringen wollen oder gleich von bösen Mächten umgebracht werden?
Lichtdrache
07.02.2010, 18:15
Sternenkind saga ist ein spiel wo die eltern noch leben von den helden(bei arson ka.).
Und in jeder 08/15 story kommt es halt vor das die eltern tod sind oder getötet werden, die ausname sind die böse eltern die man killen muss aber das snd storys mit antihelden wo man gegen böse eltern kämpfen muss.
Meistens ist es faulheit des entwicklers des spiels das man nen helden minderrjährig ohne elten losschickt mit fast gleichaltriger gruppe das des öfteren an östlichen rpgs angelehnt ist.
In westlichen rpgs sind die helden meistens erwachsen und eltern leben noch und sind nicht böse.
Wenn ich an RPGs denke die ich als gut empfand (Chrono Trigger, Tales of Phantasia, - of the Abyss, Xenogears, usw) wird meistens immer beantwortet was mit der Verwandschaft des Helden ist. Entweder sie sind lange gestorben, in vielen Fällen leben sie auch noch.
Ob man die Eltern besuchen kann oder nicht ist doch absolut irrelevant, solange das Spiel sich nicht um die Frage herumdrückt. Aber auch das kann es geben.
Ist es wirklich wichtig zu wissen was mit Wahnfrieds Eltern und Familie war bevor er zum Vampir wurde? Nein, es ist für das Spiel und die Heldengruppe absolut irrelevant. Es interessiert doch auch keinen, außer vielleicht die üblichen Korrinthenkacker.
In westlichen rpgs sind die helden meistens erwachsen und eltern leben noch und sind nicht böse. Ja, so wie in Oblivion, Gothic, Witcher, Ultima oder Diablo wo deine Eltern noch leben und man das im Spiel auch erfährt, total. http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sonic.gif
In Final Fantasy 8 fand ich es ganz gut, dass man sich Squalls Eltern selbst zusammenreimen musste und zuvor nur Andeutungen bekam.
Gemeint sind natürlich Laguna und Raine.
Ebenso Rinoas Eltern. Julia und der alte Sack da.
Spiele, bei denen es sowieso nicht großartig um die Story geht, brauchen keine Eltern vorzuweisen wie ich finde. Klischees sind aber wie angesprochen öde und zeugen von Nachahmerei von Star Wars, genau wie nach Herr der Ringe immer mehr "Mittelalter-Schlachtenszenarien-Filme" rauskamen. Kommerz ist eben doof.
PS: Läuft jetzt nicht auch eine Twilight-Nachmache als Serie?
In Vampires Dawn ist Valnar nun auch nicht so alt, dass seine Eltern schon gestorben sein müssen und selbst wenn, müssten die nicht irgendwo begraben sein?
Die Eltern von ihm sind verstorben. Im Spiel hat der Oppa das ungefähr so gesagt: "Valnar war bereits alt genug um für sich selbst zu sorgen, als seine Eltern verstarben." Nur so nebenbei.
Keine Ahnung warum man sie nicht besuchen kann. Ich denke das ist etwas, was einfach nicht wichtig für das Spiel ist. Bis eben gerade habe ich mir die Frage nie wirklich gestellt und ehrlich gesagt interessiert mich auch nicht wer oder was oder wo die Familie des Helden/Bösewicht ist. Es ist einfach für die meisten Spiele nicht wichtig. Für Spiele wo es wichtig ist (FF10 z.B.) da werden sie auch erwähnt/gezeigt und in dem Spiel behandelt.
Für mich ist die Frage genauso uninteressant wie die, warum in RPGs in 99% aller Häuser keine Toiletten bzw. in den Dörfern keine Plumsklos sind.
Klar wird das gemacht...wie soll so ein Treffen den ausschauen?
Ich meine das müsste dann speziel sein wie bei FuM als Daar/Yamon auf seinen Vater trifft...
Fändet ihr es nicht interessant, wie es aussähe wenn ein Jungsporn an Held, oberflächlich gesehen keiner sinnvollen Tätigkeit nachgeht, auf seine Eltern trifft? Beziehungsweise als Protagonist einen Ort wüsstet, an den ihr zurückkehren könnt, an dem sich "eure" Eltern aufhalten?
Roady_090
07.02.2010, 19:37
Über Eltern habe ich ehrlich gesagt noch garnicht nachgedacht...Aber jetzt wo es angesprochen wird, fühl ich mich immer direkt daran erinnert, wie toll ich es damals beim Pokémon-Spielen (die rote Edition aufm Gameboy-Pocket :D ) fand, die Mama besuchen zu gehen...Da kam irgendwie immer Nostalgie auf!
Will heißen: Ich habs nicht vermisst bei den anderen Spielen, aber ich fänds echt mal cool, auch mal wieder mit Eltern interagieren zu können. Oder zumindest etwas über sie zu erfahren - ich fänd es ehrlich gesagt ziemlich interessant, wer Wahnfrieds Eltern waren. Sorry Mivey ;)
@ Karl (http://www.multimediaxis.de/member.php?u=29545):
Das fänd ich echt mal Klasse!
Fändet ihr es nicht interessant, wie es aussähe wenn ein Jungsporn an Held, oberflächlich gesehen keiner sinnvollen Tätigkeit nachgeht, auf seine Eltern trifft? Beziehungsweise als Protagonist einen Ort wüsstet, an den ihr zurückkehren könnt, an dem sich "eure" Eltern aufhalten?
Wenn ich dadurch einen spielerischen Vorteil erhalte, ja. Ansonsten nicht, es sei denn, ich finde den Protagonisten als Figur interessant und möchte mehr über ihn erfahren. Ich sollte allerdings dazu sagen, das ich bisher keine Videospielfigur so interessant fand, das ich das Bedürfniss hätte seine Eltern treffen zu wollen/sie am Grabe zu besuchen.
Fändet ihr es nicht interessant, wie es aussähe wenn ein Jungsporn an Held, oberflächlich gesehen keiner sinnvollen Tätigkeit nachgeht, auf seine Eltern trifft? Beziehungsweise als Protagonist einen Ort wüsstet, an den ihr zurückkehren könnt, an dem sich "eure" Eltern aufhalten?
Den gibt es sogar in meinen Spiel...nur sind die Eltern des Bandites totkrank...
Nett sind sie aber.^_^
Ich werd sowieso gefragt warum immer alle Eltern meiner Charaktere entweder verschwunden, tot, böse oder totkrank sind...der Grund ist das ich keine Ahnung habe wo sie sich aufhalten sollen und warum man zu ihnen gehen sollte. o_O
Nur zum schlafen wäre mir ein wenig zu blöd.
Fändet ihr es nicht interessant, wie es aussähe wenn ein Jungsporn an Held, oberflächlich gesehen keiner sinnvollen Tätigkeit nachgeht, auf seine Eltern trifft? Beziehungsweise als Protagonist einen Ort wüsstet, an den ihr zurückkehren könnt, an dem sich "eure" Eltern aufhalten?
Insofern es für die Story oder zumindest irgendwelche Nebenhandlungsstränge von Bedeutung ist, wieso nicht? Ansonsten interessiert mich aber nicht wirklich was nun mit den Eltern der ganzen Protagonisten und Antagonisten ist. Solange die Charaktere selbst interessant genug sind muss ich nun wirklich nicht ihre gesamte Lebensgeschichte samt Familie und allem drum und dran kennenlernen.
Insofern aber die Eltern am Anfang des Spiels umgebracht werden sollte man sich als Entwickler ruhig etwas Zeit nehmen, dass man sie als Spieler wenigstens ein bisschen kennenlernen kann, denn ansonsten kann mir der Tod der Eltern auch recht egal sein, außer es wird noch oft genug im Spiel angesprochen und vielleicht auch noch mit Flashbacks untermalt, die mir aufzeigen warum sie mir etwas bedeuten sollten.
genau wie nach Herr der Ringe
Nur zur Info: In den Büchern wird ziemlich detailiert über die Hintergründe der einzelnen Charktere berichtet. Frodos Eltern zum Beispiel sind ertrunken als ihr relativ kleines Boot umkippte, sie konnten nicht schwimmen. (Können Hobbits im algemeinen nicht, insofern dumme Idee das mit dem Boot)
Ich weiß, OT aber motzt nicht Bücher an die ich cool finde :( Vor allem grundlos
Supermike
07.02.2010, 20:09
Seit wann ist es interessnat zu erfahren, dass die Eltern 0815 Dorfleute waren/sind?
Sofern es nicht für die Story relevant ist es doch egal ob sie nun verschwunden, tot oder nicht genannt werden. Egal ob die Helden noch minderjährig sind und eigentlich unter dem Schutz der Eltern stehen...
Naja Eltern sind eh so eine Sache in RPGs, klar ist es überholt dass die Eltern getötet wurden und Hans ichhabnochnienschwertinderhandgehabtaberrächemeineelterntrotzdemindemichdenubertodeslserofdoomlerne Bauernjunge loszieht um den bösen Buben eins aufn Deckel zu geben. Aber ich finde jeder soll mit den Eltern anfangen was er möchte genauso wie jedem anderen NPC, es hat sich, bei mir zumindest, noch nie negativ aufs Spielerlebnis ausgewirkt wenn ich Ingeborg und Herbert nicht besuchen konnte.
Btw. die Eltern meines Protagonisten hab ich auch über die Wupper geschickt fällt mir grad ein ;(
Aber hey, zumindest ist es Storyrelevant und hat NICHTS mit Rache zu tun ! :D
Seit wann ist es interessnat zu erfahren, dass die Eltern 0815 Dorfleute waren/sind?
Insofern wie die Herkunft einen Einfluss darauf haben könnte, wie andere Personen innerhalb der Spielewelt auf den Charakter reagieren, bzw wie der Charakter selbst reagieren kann? Ist schwer vorstellbar, dass ein Bauernjunge in der Stadt nicht in einige Fettnäpfchen tritt und ein Adeliger zu...bäuerlichem Hofe sich lächerlich machen könnte?
Weiters reguliert die Herkunft wen man kennt und wer einen kennt...natürlich kein besonders großes Problem in den üblichen Supermarkt-Welten, in denen jeder jedem Fremd ist, aber immer noch ein Minimum an Service anbietet.
Zudem reguliert die Herkunft auch, was man kennt. Im Mittelalter wäre dies die Frage, ob du all die heraldischen Zeichen lesen kannst, in der Moderne sind Piktogramme und Text das Problem...und generell im Ausland ist immer die Frage, ob du das Land gut genug kennst um zu lesen, wo du dich befindest und auf was es zu achten gilt. Ich meine, man muss wissen wie ein Supermarkt heutzutage aussieht um ihn als solchen erkennen zu können.
Supermike
07.02.2010, 22:33
Insofern wie die Herkunft einen Einfluss darauf haben könnte, wie andere Personen innerhalb der Spielewelt auf den Charakter reagieren, bzw wie der Charakter selbst reagieren kann?
Muss man dafür die Eltern kennen? Ich meine, wenn dein Held nicht lesen kann, dann wird man sich doch, spätetestens wenn er in die Situation kommt, denken können, das es ihm niemand beigebracht hat geschweige denn, dass es überhaupt jemand in seinem Umfeld konnte. Auch wenn man davor keine ahnung davon hatte(bedenkt man die typischen settings wo es trotzdem irgendwie üblich ist, das jeder lesen und schreiben kann)
swordman
07.02.2010, 23:23
Ja, so wie in Oblivion, Gothic, Witcher, Ultima oder Diablo wo deine Eltern noch leben und man das im Spiel auch erfährt, total. http://www.multimediaxis.de/images/smilies/old/sonic.gif
In Baldurs Gate ist dein Vater der gestürzte Gott des Mordes und deine Geschwister wollen dich zum Großteil umbringen oder verstecken sich. Zählt das? x]
In Baldurs Gate ist dein Vater der gestürzte Gott des Mordes und deine Geschwister wollen dich zum Großteil umbringen oder verstecken sich. Zählt das? x]
Es ging mir darum, dass man kaum ernsthaft sagen kann, dass die meisten westlichen Rollenspiele die Eltern des in der Regel manuell erstellbaren Helden enthalten. Das ist einfach nicht wahr. Den Meisten dieser Spiele ist der persönliche und familäre Hintergrund des Helden egal. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber Meistens, und das ist wirklich so, ist unser Held ein namenloser Unbekannter, kann sich nicht an seine Vergangenheit erinnern oder einfach niemand kümmert sich um seinen Namen.
Muss man dafür die Eltern kennen? Ich meine, wenn dein Held nicht lesen kann, dann wird man sich doch, spätetestens wenn er in die Situation kommt, denken können, das es ihm niemand beigebracht hat geschweige denn, dass es überhaupt jemand in seinem Umfeld konnte. Auch wenn man davor keine ahnung davon hatte(bedenkt man die typischen settings wo es trotzdem irgendwie üblich ist, das jeder lesen und schreiben kann) Nun ja, sofern es für den Spieler ein Hinweis auf den Charater und die Welt ist...ja.
Insofern wie es ein Hinweis für eine Problemlösungsstrategie ist, ja.
Hat wer gesagt, dass man die Eltern nutzlos einbauen müsste? Solche Erzeuger haben doch sicherlich auch Bedürfnisse und Wünsche, besonders wenn sie aus einem armen Bauerndorf kommen. Stellt euch vor, der Held schafft sich einen Haufen Schotter an, schläft nur noch in Hotels und kauft sich sonst was für Ausrüstung, während die Eltern auf dem Feld Rüben suchen.
Oder andersherum, sie könnten den Held unterstützen, je nach Beruf. Schmiede, Händler und selbst Bauern können Gegenstände parat haben. Oder auch Quests. Was die Unterstützung der Familie in Final Fantasy Cristal Chronicles sehr schön. Man hat ab und zu Briefe von den Eltern oder dem Geschwisterchen erhalten, manchmal mit netten Worten für die Arbeit die man ausführt, manchmal war auch ein toller Gegenstand (je nach dem was für einen Beruf die Familie ausführt) dabei. Man konnte dann einen Brief zurücksenden, gebenfalls mit einem Gegenstand mit dem man die Verbindung zur Familie verbesserte.
Mit einer lebenden Familie ergeben sich auch ziemlich tolle Möglichkeiten für Sideplots. Zum Beispiel der große Bruder der dem Protagonisten von der Familie hinterhergeschickt wird, um ihn zur Vernunft zu bringen. "Held? So ein Quatsch, der junge wird gefälligst unser INN weiterführen!".
Und schon mal überlebt, dass der Held auch soziale Bindungen außerhalb des eigenen Dorfes haben könnte? Durch die Eltern, durch Verwandte oder durch Reisende wie Gaukler oder Händler.
Oft hat es guten Grund, dass Eltern weggelassen werden. Man kann so gewissen Problematiken aus dem Weg gehen. Beispielsweise würde jeder halbwegs intelligente Antagonist dann die hilflosen Eltern entführen/töten, um dem Helden zu schaden. Es reicht doch, dass bereits die Geliebte des Helden dauernd gerettet werden darf, da muss nicht noch ein "rette die Eltern" Plot in jedes Spiel kommen.
Zudem spielen viele Geschichten in gefährlichen Welten, wo überall Monster lauern etc. Es ist nicht unnatürlich, dass es dann viele Waisen gibt. Auch war man im Mittelalter (was ja oft Vorbild ist) viel früher erwachsen.
Meiner Meinung ist es daher nicht schlimm, wenn Eltern weggelassen werden. Natürlich, klug eingebaut, können sie eine Bereicherung sein, aber man hat dann halt neue Problematiken, mit denen man umgehen muss.
Liferipper
08.02.2010, 10:06
Oder auch Quests.
Sohn, du bist nun 18 Jahre alt. Daher BRING MIR 5 POGOPUSCHEL-OHREN.
[Quest erhalten]
Danke für die Ohren, mein Sohn. Nun TÖTE 10 KILLERBIENEN.
[Quest erhalten]
Danke, Sohn, du hast uns von der Killerbienenenplage befreit. Jetzt SAMMLE 15 MOOGLE-ANTENNEN.
[Quest erhalten]
...
Sohn, du bist nun 18 Jahre alt. Daher BRING MIR 5 POGOPUSCHEL-OHREN.
[Quest erhalten]
Danke für die Ohren, mein Sohn. Nun TÖTE 10 KILLERBIENEN.
[Quest erhalten]
Danke, Sohn, du hast uns von der Killerbienenenplage befreit. Jetzt SAMMLE 15 MOOGLE-ANTENNEN.
[Quest erhalten]
...
Und am Ende erzeugen sie damit den Stein der Weisen und übernehmen die Welt Herschaft!
Oft hat es guten Grund, dass Eltern weggelassen werden. Man kann so gewissen Problematiken aus dem Weg gehen. Beispielsweise würde jeder halbwegs intelligente Antagonist dann die hilflosen Eltern entführen/töten, um dem Helden zu schaden. Ach ja, man schlägt einfach das Telephonbuch auf und fährt dann über gut beschilderte Straßen zur entsprechenden Hausnummer. :A
Selbst der Terminator musste sich damit begnügen, alle Sarah Conner umzubringen aber das pseudomittelalterliche Fantasyimperium ist Nachrichtendienstlich besser ausgestattet als der absolute Computerherrscher der Zukunft...aye.
Lasst uns mal nicht darüber sprechen, dass der Terminator die fixierte Ortographie voll ausnutzen konnte. Woanders würde jedes Familienmitglied den Familiennamen anders schreiben und den einen Zweig vom anderen zu unterscheiden wäre sehr schwer. Hier hilft natürlich, dass Fantasy im allgemeinen nur Kernfamilien kennt ungemein.
Lass mich das ganze noch mal auflisten: Entführungen sind ökonomisch weil:
- Distanz keine Rolle spielt und Transport von allem recht problemos ist
- Die Populationsdichte außerhalb von drei oder vier Orten gleich null ist
- Die Bösewichte annähernd so allwissend und allmächtig wie die Autoren sind
- Die Orthographie der Namen fixiert ist
- Alle Familien Kernfamilien bestehend aus zwei Generationen sind. Glücklich, wer noch einen Großelternteil hat.
Ja, unter diesen Umständen ist jemanden nicht zu entführen eine Dummheit.
Zudem spielen viele Geschichten in gefährlichen Welten, wo überall Monster lauern etc. Es ist nicht unnatürlich, dass es dann viele Waisen gibt. In einer Welt, wo dich sogar die Kräuter im Garten fressen wollen ist es nicht unnatürlich, dass Kinder unbeaufsichtigt überleben. :D
Und schon mal überlebt, dass der Held auch soziale Bindungen außerhalb des eigenen Dorfes haben könnte? Durch die Eltern, durch Verwandte oder durch Reisende wie Gaukler oder Händler. Was ich nur dann als interessant empfinden würde, wenn Wölfe und wandernde Pflanzen kein Geld mehr fallen lassen würden und die beste Ausrüstung nicht in Kisten im Gelände herumsteht. Wenn ich daran denke, dass sich Wen Zhengming und Albrecht Dürer über Bekanntschaften und Aufträge durch China und Europa gehangelt haben, frage ich mich wieso man es in Spielen nicht auch so machen sollte.
Ob man Eltern einbaut oder nicht, ist mir eigentlich recht egal. Nicht jedes Detail des Lebens muss als Spielelement herhalten; obwohl man das durchaus machen könnte - Und sei es um eine zusätzliche Sequenz und Questreihe aus dem Spiel zu kitzeln.
Emotional gesehen gehen mir Videospiel-Eltern aber am Arsch vorbei. Ich vermute das liegt daran, weil mir zu Beginn eines jeden Spiels alles am Arsch vorbei geht.
Kinder sterben? - Okay...
Der Held steht im Zwist mit seinen Gefühlen? - Wenns ihm Spaß macht...
Das Dorf wird von teuflischen Dämonen niedergebrannt und der Held verliert alles was ihm lieb und teuer ist? - Ist mir doch egal...
Er ist endlich 16 und darf den Schwertkampf erlernen? - WUT (hier setzen dann doch wieder Emotionen ein :D )
Ich will erstmal das Spiel kennenlernen und mich mit den Hauptcharakteren und der Spielwelt anfreunden, bevor ich großartige Emotionen aufbringen kann - bzw mich auf die Eltern des Protagonisten freuen kann und sie als Spieler selbst auch kennenlernen will. Daher würde ich sie nicht gerade am Anfang einbauen. Kann aber auch jedem anders gehen; ich denke jedenfalls so darüber.
Also letztendlich muss ich sagen:
Eltern sind nicht spielentscheidend, außer sie sollen es sein, und daher als Frage ihrer Existenz etwa so spannend wie die Frage, wieso man nie sieht, wie die Protagonisten aufs Klo gehen.
[Tm]
Warum werden hier eigentlich lebende Eltern andauernd mit Stuhlgang gleichgesetzt?
Und die Argumentationen bezüglich verschwundenen oder toten Eltern gehen ja davon aus, dass es nicht möglich wäre, Emotionen zu den Eltern aufzubauen. Warum gibt man sich Mühe einen detailreiche Welt pixelgenau zu schöpfen um dann familiäre Beziehungen des Helden als unnütz zu betrachten? Ich fühle mich zu den Eltern des Protagonisten nicht mehr emotional bezogen, wenn sie im letzten Drittel auftauchen und mich umbringen wollen.
Ich will erstmal das Spiel kennenlernen und mich mit den Hauptcharakteren und der Spielwelt anfreunden
Kannst du das Spiel nicht auch mit Eltern kennenlernen und dich mit ihnen "anfreunden"? Oder andersrum eben nicht anfreunden, weil es "schlechte" Eltern sind? Das wäre zum Beispiel ein Grund weg zu gehen.
Was ich nur dann als interessant empfinden würde, wenn Wölfe und wandernde Pflanzen kein Geld mehr fallen lassen würden und die beste Ausrüstung nicht in Kisten im Gelände herumsteht. Wenn ich daran denke, dass sich Wen Zhengming und Albrecht Dürer über Bekanntschaften und Aufträge durch China und Europa gehangelt haben, frage ich mich wieso man es in Spielen nicht auch so machen sollte.
Das klingt interessant. Eine mögliche Alternative gegen die mit Gold und Heiltränken befüllten Schleime, Fledermäuse und Feuerelementare.
Sohn, du bist nun 18 Jahre alt. Daher BRING MIR 5 POGOPUSCHEL-OHREN.
[Quest erhalten]
Sohn, deine Schwester hat beim Wasser holen den Eimer in den Brunnen fallen lassen. Kletter mal runter und hol ihn. Die Leiter kannst du dir von den Nachbarn leihen oder du bist geschickt und nimmst das Seil da.
Sohn, wir können uns keinen Tagelöhner leisten, solange dein Bruder mit den Erlösen dieses Monats vom Markt zurück ist. Melk mal die Kühe.
Sohn, dein Bruder hat sich das Bein verstaucht. Geh zum Arzt und hol Medizin. Bei der Gelegenheit, verkauf gleich mal die Rüben.
Sohn, Schleime und Trolle machen sich über unser Feld her. Vertreibe sie und sorg dafür, dass sie nicht wieder kommen. Bau einen Zaun, rotte die Brutstätten aus oder so.
Sohn, dein Großonkel ist am anderen Ende des Landes gestorben. Wir können leider keinen Entbehren, du wirst als Vertreter des Familienzweiges dorthin reisen.
Oder wie wäre es mit einer Eskortquest?
Bringe den alten Vater, der sich die Augen ausgestochen hat, an einen schönen Platz zu Sterben.
Warum werden hier eigentlich lebende Eltern andauernd mit Stuhlgang gleichgesetzt?
Weil sie früher oder später sowieso verschissen haben :confused:
Kannst du das Spiel nicht auch mit Eltern kennenlernen und dich mit ihnen "anfreunden"? Oder andersrum eben nicht anfreunden, weil es "schlechte" Eltern sind? Das wäre zum Beispiel ein Grund weg zu gehen.
Das setzt voraus, dass die Spieleentwickler es endlich übers Herz bringen würden, die Eltern nicht nach 5 Minuten Spielzeit/Introzeit sterben zu lassen [wenn denn mal welche vorhanden sind] oder sie nicht nur als schnödes Werkzeug der Rache oder Skillentwicklung darstehen zu lassen.
Und wer jetzt Velsarbor als Ausnahmebeispiel nennt, da es eben ein Ausnahmebeispiel ist, dem beiß ich den Kopf ab.
Die Questbeispiele finde ich übrigens richtig schön. Da tut es mir richtig leid, dass Eltern ein untergeordnetes Rollenspielelement sind. Der Held kann mit ihnen mehr verbinden als entweder sie zu rächen - oder sie zu hassen.
[Tm]
sorata08
08.02.2010, 14:13
Aber in Velsarbor findet sich das doch so gut ;)
Das Problem ist einfach, wenn die Elternteile nicht irgendwie von Plotrelevanz sind, dann sind sie - wie oben schon beschrieben - eher Last, als "cooles Feature". Das liegt aber nunmal auch an der Vereinfachung der Spielewelten durch die Spiele und das Gameplay.
Wäre es jetzt soviel hilfreicher gewesen, auf Grandys Eltern in UiD zu stoßen? Nein, denn das hätte in dem Fall das Zeit-Paradoxon sicher noch verkompliziert.
Klar ist es nicht realistisch, ebenso wie Random Encounter und Truhen in Wäldern, aber ehrlich: Who cares?
Spiele sind Fiktion und dementsprechend etwas entfremdet (und das fängt schon bei der Grafik hier an). Das bedeutet, dass da gewisse Diskrepanzen zu realistischeren Handhabungen völlig in Ordnung sind.
Aber wenn Eltern vorkommen, dann sind sie oft eher lästig in Szene gesetzt.
Entweder hast du die armen Schweine, die vom Höllenfürsten aus Geigel gebrutzelt werden oder eben Darth Vader Verschnitte.
Interessant wäre da sicherlich eine Inszenierung ala Golden Sun. Da waren die Eltern am Anfang mehr oder weniger von bedeutung, weil man noch jung war, aber halt aus dem Dorf losziehen musste, um der Welt den Arsch zu retten. Da war halt der "Ich muss meinen großen Jungen doch ziehen lassen"-Konflikt. Ne erhebliche Rolle haben die aber auch erst wieder am Ende von Golden Sun 2 gespielt.
Aber zumindest hatte man die nötige Zeit, mit ihnen eine etwaige Sympathie aufzubauen.
DAS könnten Alex Eltern, die der Gargasch fertig macht, sicher auch mal gebrauchen ;)
MfG Sorata
Und wer jetzt Velsarbor als Ausnahmebeispiel nennt, da es eben ein Ausnahmebeispiel ist, dem beiß ich den Kopf ab.
Also Velsarbor hat das viel besser gemacht!!11 Die Eltern spielen da für den Helden eine tragende Rolle und nicht nur in seiner psychischen Verfassung, auch für die Umwelt um ihn herum. :o
Liferipper
08.02.2010, 18:27
Sohn, wir können uns keinen Tagelöhner leisten, solange dein Bruder mit den Erlösen dieses Monats vom Markt zurück ist. Melk mal die Kühe.
Ich weiß ja nicht, ob ich mich geehrt fühlen soll, als Ersatz für einen Tagelöhner zu dienen...
Sohn, Schleime und Trolle machen sich über unser Feld her. Vertreibe sie und sorg dafür, dass sie nicht wieder kommen. Bau einen Zaun, rotte die Brutstätten aus oder so.
Hieß das Spiel nicht Harvest Moon?
Bringe den alten Vater, der sich die Augen ausgestochen hat, an einen schönen Platz zu Sterben.
http://www.npshare.de/files/3a973072/australia_114_klippe.jpg
So, jetzt noch einen Meter...
Bei all den genannten Aufgaben fällt mir allerdings eines auf: ICH BIN EIN HELD UND WILL DIE WELT RETTEN, NICHT ALS LEIBEIGENER VON ZWEI ALTEN SÄCKEN AUF EINEM GAMMELIGEN BAUERNHOF SCHUFTEN!
Jetzt gibt man den Eltern schon Gastrollen in seinem eigenen Spiel ...
Zeiten ändern sich, wie man sieht. :rolleyes:
Als Autor die Eltern zu töten bewirkt:
a) 2 Charaktere weniger, welche sonst einen Plotbezogenen Hintergrund benötigen.
b) Ein Simples Ziel, welches der Held verfolgen kann. Rache :)
Edit: Ich seh grade, der erste Satz kann verwirren. Ich beziehe mich natürlich auf die virtuellen Protagonisten-Eltern...
Bei all den genannten Aufgaben fällt mir allerdings eines auf: ICH BIN EIN HELD UND WILL DIE WELT RETTEN, NICHT ALS LEIBEIGENER VON ZWEI ALTEN SÄCKEN AUF EINEM GAMMELIGEN BAUERNHOF SCHUFTEN!
Na holla - und bei diesem Capslocksatz fällt mir auf:
DAS STIMMT JA VORNE UND HINTEN NICHT.
Protagonisten sind doch nicht geboren worden und sagen sich, dass sie selbst der Supercheckerheld sind, die die Welt retten müssen. Sie sind für gewöhnlich normale Menschen, die ihrem täglichen Alltag nachgehen. Und wenn zum Alltag gehört, dass man der Mutter einen Eimer Wasser aus dem Brunnen holen soll, dann ist das eben so. Und wenn er danach die Kühe melken soll, dann gehört das genauso zu seinem Alltag. Der Held wird zum Held, weil es die Geschehnisse erfordern - Nicht weil er sich selbst für toll hält. Und ob du es glaubst oder nicht: Aber der "Held" sieht seine Eltern für gewöhnlich nicht als "Alte Säcke" an und seine tagtäglichen Pflichten nicht als sklavenarbeiten.
Ein "Held" der mit solchen Moralvorstellungen herumläuft kann mir mal getrost den Buckel herunterrutschen.
[Tm]
Bei Fahrenheit (jaja, kein RPG :P) musste man ja seine Eltern (afaik) besuchen, auf'm Friedhof.
Naja, ich fänd's schon interessant, vor allem wenn man ein wenig interagieren kann (sende Brief + Geschenk = Rücksendung + Geschenk). Habe bisher aber auch sonst nicht sonderviel gutes gesehen, wo Familie und so eingesetzt wurden. Meist laberten die nur das selbe und waren nicht wirklich nützlich.
Spongie *W*
08.02.2010, 23:03
Interessantes Thema. Ich selber habe mich mit den scheinbar immer bereits toten oder schlicht absolut unwichtigen Eltern in meinem Projekt auseinandergesetzt - Ich persönlich finde, dass Mutti und Vati einen sehr interessanten Bestandteil der Hintergrundgeschichte des Helden ausmachen können, und keinesfalls auf die langweilige Schiene gepackt werden müssen. Es wird in RPGs sehr oft ignoriert bzw. zu wenig ausgenutzt, dass die Eltern nunmal sehr prägend für einen Menschen sind, und einen wichtigen Teil unserer Persönlichkeit formen. Sie können uns unter ihrer Knute haben, uns zuviel Freiraum geben, Karriere und Lebensstil hervorbestimmen, ihre Moralvorstellungen aufzwingen, fördern, unterrichten, motivieren, einengen usw.
Wenn man das mit den Elementen, die ein RPG bietet, vermischt, sind einige Möglichkeiten gegeben. Was, wenn der Obermufti ein Elternteil ist? Oder wenn man sich als Nachfolger der Ahnenlinie beweisen muss, streng überwacht vom Familienvorstand? Was wäre, wenn die totgeglaubten Eltern aufeinmal zurückkehren - Wunder, Glück, Trick des Feindes? Vielleicht muss der Held auch stetig für seine Eltern sorgen, da sie alleine nicht mehr überleben können - Wie regelt er das, wenn er auf seine Queste ziehen muss? Oder könnten seine Eltern ihn sogar auf seinem Auszug in die Welt begleiten?
Es gibt so viele Möglichkeiten, die man nutzen kann; wär schön, wenn das auch mal passieren würde.
real Troll
09.02.2010, 08:53
Eigentlich sind Eltern in diesen mittelalterangehauchten Welten sogar ungemein wichtig, denn jeder Mensch dort fährt auf dem familiären Gleis. Man ist nicht Bäcker, König, Knecht, weil man (zwingend) besonders gut backen, herrschen, ackern kann, sondern weil es Papi auch schon gemacht hat.
Aber gerade der Held ist der Bruch. Er löst sich aus dem verwandtschaftlichen Dasein und macht was anderes. So gesehen, ist es sogar nur konsequent, die Eltern wegzulassen, denn sie sind in streng funktionaler Hinsicht eh überflüssig. Wer die Abreise des Helden fort, fort in die Welt schnell abhandeln mag, sollte sich keinen spielflusslähmenden Ballast schaffen, indem er unnötige Eltern einsetzt. Wer aber diesen Bruch darstellen, wer das Heldensein als etwas Besonderes, das nicht in die Wiege gelegt wurde, inszenieren möchte, der kann Eltern einbauen. Ein späterer Besuch (nachdem der Held schon kräftig gelevelt hat), verstärkt das dann noch und kann aus der Entfremdung zur Familie einigen dramaturgischen Gewinn ziehen.
Da allerdings eine Tatenspur vom Heimatdorf des Helden bis hin zu seinem gegenwärtigen Aufenthaltsort führt, ergibt sich tatsächlich das potentielle Entführungs- und Erpresserproblem durch den Bösewicht, das man schon logisch überzeugend vermeiden oder eben ausspielen sollte. Naja, hängt auch wieder davon ab, wie pfiffig der mächtige Doomlord Evilmaster nun gerade ausfällt.
sorata08
09.02.2010, 09:01
Naja, hängt auch wieder davon ab, wie pfiffig der mächtige Doomlord Evilmaster nun gerade ausfällt.
Oder wie das Verhältnis des Helden zu seinen Eltern aussieht. Soll ja auch nicht selten vorkommen, dass man sich so sehr auseinandergelebt hat oder eh so entfremdet voneinander ist, dass es da für den Helden keinen großen Unterschied macht, ob der Schurke nun seine Eltern oder Passanten von der Straße entführt.
Schurke:"Muhaaahaar! Ich habe deine Eltern entführt, tu was ich dir sage und ihnen wird nichts geschehen!"
Held:"...Ist mir doch egal. Sind eh nur meine Adoptiveltern und sie haben mir nie viel bedeutet."
Schurke:">.<"
MfG Sorata
real Troll
09.02.2010, 09:03
@ sorata08
Pfui! So eine Garstigkeit möchte ich nie wieder lesen. Es sind doch Helden, Sorata. Helden! :eek:
Man ist nicht Bäcker, König, Knecht, weil man (zwingend) besonders gut backen, herrschen, ackern kann, sondern weil es Papi auch schon gemacht hat.
Aber gerade der Held ist der Bruch.
Und was ist wenn bereits die Eltern große Helden und Krieger waren? Dann wäre er ja sogar dazu gezwungen, als ein Held zu leben sont könnte er seinen Alten nicht mehr ins Gesicht blicken.
real Troll
09.02.2010, 11:56
@ Mivey
Wenn die Eltern bereits das Böse besiegt hätten, also richtige Helden gewesen wären, wozu bräuchte es dann noch das Kind? Natürlich könnte man den Bösen als Stehaufmännchen anlegen, aber das ist eher etwas für Fortsetzungsserien. Teil 1 mit Opa, Teil 2 Vati, Teil 3 Sohn und so weiter. Dann wird der Böse aber schnell lächerlich, denn wie gefährlich kann er sein, wenn er jedesmal unterliegt?
Das Du-musst-in-die-Fußstapfen-deines-Vateres-treten-Szenario geht bei Helden nicht so recht auf. Allenfalls in minderer Form und dann eher mit komödiantischen Zügen. Der Vater ist Abenteurer, der Sohn möchte aber lieber zu den Tieren im Wald singen, als Wölfe zu erschlagen. Außerdem möchte er künftig "Loretta" genannt werden.
FlareShard
09.02.2010, 12:21
Das Du-musst-in-die-Fußstapfen-deines-Vateres-treten-Szenario geht bei Helden nicht so recht auf. Allenfalls in minderer Form und dann eher mit komödiantischen Zügen. Der Vater ist Abenteurer, der Sohn möchte aber lieber zu den Tieren im Wald singen, als Wölfe zu erschlagen. Außerdem möchte er künftig "Loretta" genannt werden.
Au contraire, mon cher - hier möchte ich mal erneut als gelungenes Ausnahmebeispiel Velsarbor heranziehen: Genyu Daikon war kein typischer Weltretterheld, der dem Bösen in die Kronjuwelen trat, aber dennoch ein Held, ein Kriegsheld. Und dass Kento sich sowohl durch die aufgezwungene Nachfolgerrolle als auch durch den persönlichen Konflikt nicht gerade zu seinem alten Herrn hingezogen fühlt, würde ich nun auch wieder nicht so werten, dass er lieber mit Rehkitzen durch die Felder rennt - er will halt einfach so sein wie jeder andere auch. Und da isses klar, dass man nicht unbedingt im Schatten des berühmteren Vaters stehen will.
Es kommt darauf an, wie man es umsetzt, so wie jede andere plotrelevante Trope auch.
Ernsthaft, leitet ihr Stories aus Charakterkonstellationen (und all dem anderen Firlefanz, der in dieselbe Kerbe schlägt wie diese Elternsache) ab, oder umgekehrt?
So wie das Thema diskutiert wird, klingt es tatsächlich nach ersterem.
FlareShard
09.02.2010, 12:50
Ernsthaft, leitet ihr Stories aus Charakterkonstellationen (und all dem anderen Firlefanz, der in dieselbe Kerbe schlägt wie diese Elternsache) ab, oder umgekehrt?
So wie das Thema diskutiert wird, klingt es tatsächlich nach ersterem.
Ich beantworte deine Frage mit einer Gegenfrage.
...
http://imagineannie.files.wordpress.com/2009/12/jump_out01_f1.jpg
Lebend kriegt ihr mich nie! /o/
Fragen ohne Fragezeichen erkennt mein Compiler nicht :\.
real Troll
09.02.2010, 13:51
@ FlareShard
Bei so einem durchdachten Kampfsystem ist es mir schnurz, welche Geschichte ihm aufgepropft wird. Aber um die Frage zu beantworten: Wenn der Konflikt der sein soll, ob die Fußstapfen des Heldenvaters nicht zu groß für unseren Protagonisten seien, wird sicherlich niemand bei einem kampflastigen Abenteuerspiel überrascht sein, wie es dann schließlich ausgeht. Wenn man die Eltern wirklich als reizvolles Arrangement einbauen möchte, das Fragen aufwirft, sollten die sich nicht gleich von selbst beantworten.
@ Owly
Ein klares sowohl als auch zur Antwort. Die Handlungsidee klopfe ich schon darauf ab, ob sie genügend Raum für Abenteurercharaktere bietet. Falls nicht, ändere ich sie entsprechend ab oder verwerfe sie, denn Geschichten über Tatmenschen gehen auf die Besonderheiten eines Spiels meist besser ein, als Erzählungen aus dem Leben des grübelnden Welt- und Sichdeuters.
@ Mivey
Wenn die Eltern bereits das Böse besiegt hätten, also richtige Helden gewesen wären, wozu bräuchte es dann noch das Kind? Natürlich könnte man den Bösen als Stehaufmännchen anlegen, aber das ist eher etwas für Fortsetzungsserien. Teil 1 mit Opa, Teil 2 Vati, Teil 3 Sohn und so weiter. Dann wird der Böse aber schnell lächerlich, denn wie gefährlich kann er sein, wenn er jedesmal unterliegt?
Wer sagt denn, dass hier immer wieder das selbe Übel bekämpft wird, was ja in der Tat lächerlich wäre. Wenn schon, dann soll der gefälligst für 1000 Jahre von der Bildfläche verschwinden :o
Jedenfalls gibt es in Fantasywelten doch immer irgendwelche Typen, die die Welt erobern/vernichten/ausbeuten/was auch immer wollen, dass sich durchaus für die ganzen Generationen dieser Familie Arbeit finden lassen würde.
Was dann aber wieder etwas unsinnig erscheinen würde ist die Tatsache, dass alles Böse der Welt ständig von der selben Familie vernichten wird......Oh, hallo Link :p
(Okay, Link mag nicht unbedingt immer von der selben Familie stammen sondern wird vermutlich einfach nur ständig in einem neuen Körper wiedergeboren, aber wie auch immer)
Liferipper
09.02.2010, 16:25
Wenn die Eltern bereits das Böse besiegt hätten, also richtige Helden gewesen wären, wozu bräuchte es dann noch das Kind? Natürlich könnte man den Bösen als Stehaufmännchen anlegen, aber das ist eher etwas für Fortsetzungsserien. Teil 1 mit Opa, Teil 2 Vati, Teil 3 Sohn und so weiter. Dann wird der Böse aber schnell lächerlich, denn wie gefährlich kann er sein, wenn er jedesmal unterliegt?
Lufia? Tales of Phantasia?
Secret of Mana? Illusion of Time? Fate/Stay Night?
real Troll
09.02.2010, 18:44
@ Liferipper
Ich kenne Lufia 2. :)
Wahrscheinlich möchtest du mir sagen, in allen genannten Spielereihen kämpfen die Kinder in Teil 2 gegen genau den gleichen Bösmolch, den schon die Eltern zur Strecke gebracht haben, ja? Und wie packend fandest du dann jeweils die Endgegner? Wenn du sie auf der Skala von lauer Aufguss bis hin zu pures Drama, Baby! eher bei letzterem verortest, ist für dich ja alles in Ordnung. Mein Geschmack tickt eben anders. Wenn der Held die Arbeit tat, darf für Generationen erst mal Ruhe sein, was immer auch ein schmieriger Produzent in seine reibenden Hände kichert, während er den vierten Teil des Herrn der Ringe ausheckt.
Liferipper
09.02.2010, 18:53
Wahrscheinlich möchtest du mir sagen, in allen genannten Spielereihen kämpfen die Kinder in Teil 2 gegen genau den gleichen Bösmolch, den schon die Eltern zur Strecke gebracht haben, ja?
Nicht ganz...
In Lufia 2 kämpft der (Ur?)Großvater gegen die Gegner, die der Nachfahre schon in Teil 1 zur Strecke gebracht hat.
In Tales of Phanatasia kämpfen die Kinder in der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft gegen den Gegner, den ihre Eltern am Anfang des Spiels besiegt haben.
In Secret of Mana kämpft der Sohn gegen andere Kerle, als sein Vater, deren Ziele sich aber nicht so gewaltig unterscheiden.
In Illusion of Time ist der Held der Nachfahre des Helden aus Soulblazer in der x-ten Generation (ob der Endgegner derselbe sein soll, wissen wohl nur die Macher - er sieht genauso aus, hat aber eine komplett andere Hintergrundgeschichte).
In Fate/Stay Night darf Shirou den heiligen Gral puttmachen, wie schon sein Adoptivvater vor ihm.
FlareShard
09.02.2010, 18:58
In Illusion of Time ist der Held der Nachfahre des Helden aus Soulblazer in der x-ten Generation (ob der Endgegner derselbe sein soll, wissen wohl nur die Macher - er sieht genauso aus, hat aber eine komplett andere Hintergrundgeschichte).
*räusper*
Nicht wirklich. Will ist nicht der Nachfahre des SoulBlazers, dieser wird höchstens im Bonus-Kampf gegen Solid Arm angedeutet. Will ist seine eigene Liga, als Reinkarnation etlicher sogenannter "Dark Knights", wohingegen der Blazer offensichtlich ein Engel ist/war. Allgemein sind die drei Teile der Heaven and Earth Trilogy nur lose miteinander verknüpft.
Liferipper
09.02.2010, 19:35
Will ist nicht der Nachfahre des SoulBlazers, dieser wird höchstens im Bonus-Kampf gegen Solid Arm angedeutet. Will ist seine eigene Liga, als Reinkarnation etlicher sogenannter "Dark Knights", wohingegen der Blazer offensichtlich ein Engel ist/war.
Der SB wird am Ende des Spiels aber ohne Erinnerungen zurück zur Erde geschickt, wo er dann auf Lisa trifft. Immerhin wurde eine Romanze zwischen den beiden ja auch schon davor angedeutet.
Und vor (oder nach, so genau hab ich's nichtmehr im Kopf) dem Endkampf in IoT wird definitiv gesagt, dass Will und Kara Nachfahren der Ritter des Lichts sind, die irgendwas ganz tolles gemacht haben sollen.
FlareShard
09.02.2010, 19:37
Der SB wird am Ende des Spiels aber ohne Erinnerungen zurück zur Erde geschickt, wo er dann auf Lisa trifft.
Und vor (oder nach, so genau hab ich's nichtmehr im Kopf) dem Endkampf in IoT wird definitiv gesagt, dass Will und Kara Nachfahren der Ritter des Lichts sind, die irgendwas ganz tolles gemacht haben sollen.
Nur Kara ist die Nachfahrin des Ritters des Lichts (der nicht zwingend Blazer sein muss), und Will ihr dunkles Gegenstück. Ich hab die Trilogie schon so oft durchgespielt, das weiß ich mittlerweile auswendig XD
Außerdem ist Deathtoll (aus SoulBlazer) nicht Dark Gaia('s Komet).
Liferipper
09.02.2010, 19:57
Nur Kara ist die Nachfahrin des Ritters des Lichts (der nicht zwingend Blazer sein muss), und Will ihr dunkles Gegenstück.
Also hier lese ich nichts von dunkles Gegenstück... (http://www.youtube.com/watch?v=rcAB9d2hYX0#t=3m43s)
Außerdem ist Deathtoll (aus SoulBlazer) nicht Dark Gaia('s Komet).
Ich hab ja schon geschrieben, dass wohl nur die Entwickler wissen, wo da der Zusammenhang sein soll...
FlareShard
09.02.2010, 20:18
Also hier lese ich nichts von dunkles Gegenstück... (http://www.youtube.com/watch?v=rcAB9d2hYX0#t=3m43s)
Ich hab ja schon geschrieben, dass wohl nur die Entwickler wissen, wo da der Zusammenhang sein soll...
Hast du mal die englische Version gespielt? Deutsche Lokalisationen sind bekanntlich etwas freier - ich hab einige Plot Points in Terranigma auch nur über die englische Version erfahren.
btw... Sollten wir das Feld nicht vielleicht wieder für das eigentliche Topic räumen und in den Terranigma-Thread im RPG² umziehen? XD
Auge des Sterns
17.03.2010, 19:56
Wenn man sich mal die verschiedensten Spiele anschaut, so kann man feststellen, wann es gut rüber kommt wenn die Eltern oder ein Elternteil des Helden tot sind/ist und wann es nur nervt. Beispiel FuM. Hier stirbt Yamons Mutter und er versinkt in Schuldgefühle, weil er es zu verantworten hat. Dadurch nimmt er den Namen seines besten Freundes an und vergisst nach vielen Jahren wer er ist. Dadurch wurde er bösartig und brachte viele Menschen um. Als er sich dann eines Tages wieder erinnerrt
Kommt das Gefühl der Schuld wieder hoch und den Rest kennt ihr eigentlich ja auch.
Wichtig ist nur, wie der Tod seiner Mutter Yamon geprägt hat. Man sieht das tragische Stories durchaus mit dem Tod der Eltern oder eines Elternteiles gut sein können.
Sry, aber was zur Hölle ist FuM?
Sry, aber was zur Hölle ist FuM?
Feuer um Mitternacht?
Auge des Sterns
17.03.2010, 20:08
Sry, aber was zur Hölle ist FuM?
Feuer
um
Mitternacht
Ich verzicht mal besser auf Abkürzungen.
Ich persönlich finde das Thema nicht ganz uninteressant, denn ich würde schon gern mehr über die Familie wissen. Und zwar persönlich und nicht erzählt.Damit kann man sich einen besseren Eindruck zu den Charakteren machen.
Oh klar, wie kann ich das nur vergessen.
Naja, wenn ich viele Menschen auf Grund meiner Psyche umbringne würde und mich dann erinnern würde das ich mich ja schuldig fühle wegen meiner Mutter, dann ist das schon geistesgestört (was nichts schlechtes heißt).
Auge des Sterns
17.03.2010, 20:31
Oh klar, wie kann ich das nur vergessen.
Naja, wenn ich viele Menschen auf Grund meiner Psyche umbringne würde und mich dann erinnern würde das ich mich ja schuldig fühle wegen meiner Mutter, dann ist das schon geistesgestört (was nichts schlechtes heißt).
Tja, eine emotionale Wendung kann man eben ganz gut in Szene setzten. Mystery Lady hat es geschafft (schade, dass Feuer um Mitternacht ihre letzte VV war).
In meinem aktuellen Projekt (kA obs überhaupt irgendwann fertig wird) hab ich das mit voller Absicht eingebaut. Ich lass den Hauptprotagonisten davon reden, dass seine Eltern tot sind nur damit diese ihn später quicklebendig nerven können ^^ (eine recht lebhafte Mutter mit einem Hang zu bissigen Scherzen ist geplant). Während die Eltern von einem der anderen Protagonisten tatsächlich tot sind. Durch seine eigenen Hände. (Aber was will man auch machen wenn die Eltern auf Ideen kommen wie ihm das Erbe vorzuenthalten weil man mit Dämonen verkehrt?)
Generell mag ich alles, was den Helden Hintergrund verleiht. Allerdings sind meine Helden dadurch auch recht Antiheldenhaft und bekämpfen das Böse aus recht eigensinnigen Gründen, sprich ich breche absichtlich mit einigen üblichen Dingen.
Oft hat es guten Grund, dass Eltern weggelassen werden. Man kann so gewissen Problematiken aus dem Weg gehen. Beispielsweise würde jeder halbwegs intelligente Antagonist dann die hilflosen Eltern entführen/töten, um dem Helden zu schaden. Es reicht doch, dass bereits die Geliebte des Helden dauernd gerettet werden darf, da muss nicht noch ein "rette die Eltern" Plot in jedes Spiel kommen.
Für ein Spiel, das sich nicht auf den Plot zentriert, gebe ich dir absolut recht.
Ansonsten ists eine Faulheit, die einen Aspekt rausnimmt, den man wunderbar zur Charakterentwicklung hätte nutzen können sowie zur Plotentwicklung - Helden mit anderen Motiven als nur "besiege das Böse". Was aber wie gesagt natürlich nicht in jedes Spiel passt.
Selbst der Terminator musste sich damit begnügen, alle Sarah Conner umzubringen aber das pseudomittelalterliche Fantasyimperium ist Nachrichtendienstlich besser ausgestattet als der absolute Computerherrscher der Zukunft...aye.
Ich hab mir den Gedanken mal durch den Kopf gehen lassen - so ein Computerherrscher sollte das tatsächlich wissen.
Äh aber davon abgesehen: Der Computerherrscher in Terminator schlägt ja sozusagen in alten Unterlagen nach. Das ist in keinster Weise mit echter Nachrichtendienstarbeit vergleichbar, zumindest wenn wir uns nicht in einer Informationsgesellschaft befinden (in dem Fall lebte Sarah Conner nicht in einer solchen Gesellschaft, auch wenns der Computerherrscher tat) - ich meine, so ein Fantasyheld mit Eltern besucht die Eltern doch wohl auch mal. Und einen Menschen zu beschatten um derartige Schwächen herauszufinden müsste auch für ein Fantasyimperium ohne weiteres möglich sein. Zumindest wenn man nicht ausschließlich über Skelettarmeen verfügt oder so. Kommt hinzu, dass solche Fantasyimperien über Dinge wie Dämonen mit anderen Wahrnehmungs- und Tarnfähigkeiten verfügen oder Kristallkugeln oder blablub
:
- Distanz keine Rolle spielt und Transport von allem recht problemos ist
In Computer-Fantasies ist das doch oft tatsächlich so - zumindest für die Bösen mit ihren fliegenden Irgendwassen
- Die Bösewichte annähernd so allwissend und allmächtig wie die Autoren sind
Sind sie meist tatsächlich. Ja, nicht unbedingt realistisch, aber so sind sie nunmal designt
Warum werden hier eigentlich lebende Eltern andauernd mit Stuhlgang gleichgesetzt?
Pubertäre Rebellion? ^^^
Sohn, dein Bruder hat sich das Bein verstaucht. Geh zum Arzt und hol Medizin. Bei der Gelegenheit, verkauf gleich mal die Rüben.
"Aber Mami, ich muss doch die Welt vor dem absoluten Bösen retten!" - yeah ^^
Bei all den genannten Aufgaben fällt mir allerdings eines auf: ICH BIN EIN HELD UND WILL DIE WELT RETTEN, NICHT ALS LEIBEIGENER VON ZWEI ALTEN SÄCKEN AUF EINEM GAMMELIGEN BAUERNHOF SCHUFTEN!
Wenn man drüber nachdenkt - praktisch genau das war die Ploteinleitung in Kung Fu Panda
Protagonisten sind doch nicht geboren worden und sagen sich, dass sie selbst der Supercheckerheld sind, die die Welt retten müssen. Sie sind für gewöhnlich normale Menschen, die ihrem täglichen Alltag nachgehen.
Jein. Das ist abhängig davon, wie du den Charakter aufbaust.
Denn gerade dieses "Ich will KEIN Bauer sein sondern als Abenteurer in die Welt ziehen" ist doch Motivationsgrundlage Nummer 1, sofern der Held so eine besitzt.
Ein Held, der von vorneherein nach nichts "Höherem" strebt, kann kaum motiviert werden, da braucht man schon harte Klischees wie den Dämon, der sein Dorf abfackelt.
Ich red hier nicht davon, jeden Helden gleich als "freien Helden" starten zu lassen, reicht ja sowas wie "Ich geh ins Militär" und dort entwickelt sich der Held erstmal bevor er der typische freie Held wird
Ernsthaft, leitet ihr Stories aus Charakterkonstellationen (und all dem anderen Firlefanz, der in dieselbe Kerbe schlägt wie diese Elternsache) ab, oder umgekehrt?
So wie das Thema diskutiert wird, klingt es tatsächlich nach ersterem.
Ein recht mächtiges Werkzeug kann hier das Spiralprinzip sein. Sprich beides abwechselnd. Wobei ich tatsächlich darauf achten würde, erst die grobe Storyidee herzustellen.
Ich hab mir den Gedanken mal durch den Kopf gehen lassen - so ein Computerherrscher sollte das tatsächlich wissen.
Äh aber davon abgesehen: Der Computerherrscher in Terminator schlägt ja sozusagen in alten Unterlagen nach. Das ist in keinster Weise mit echter Nachrichtendienstarbeit vergleichbar, zumindest wenn wir uns nicht in einer Informationsgesellschaft befinden (in dem Fall lebte Sarah Conner nicht in einer solchen Gesellschaft, auch wenns der Computerherrscher tat) - ich meine, so ein Fantasyheld mit Eltern besucht die Eltern doch wohl auch mal. Und einen Menschen zu beschatten um derartige Schwächen herauszufinden müsste auch für ein Fantasyimperium ohne weiteres möglich sein. Zumindest wenn man nicht ausschließlich über Skelettarmeen verfügt oder so. Kommt hinzu, dass solche Fantasyimperien über Dinge wie Dämonen mit anderen Wahrnehmungs- und Tarnfähigkeiten verfügen oder Kristallkugeln oder blablub Klar, mit Magie lässt sich jedes Problem umgehen. Ist dann in meinen Augen wieder ein Fall von Autor-fiat/Bösewicht hat Autorwissen.
Der Punkt ist, dass bis praktisch nach dem ersten Weltkrieg die Personenerfassung schlundrig war. Im Mittelalter war ein Steckbrief üblicherweise: "wir suchen eine Person mit grünen Hosen und rosarotem Wams mit dem Namen X". Hattest du ein Wams und eine Hose, die innen aus andersfarbigem Stoff gemacht war, dann musstest du während des größten Teiles der Menschheitsgeschichte nur Leute fürchten, die dein Gesicht kennen.
Im Mittelalter würde das ganze noch komplizierter werden, weil Namen sehr frei waren. Erstens in der Schreibweise, zweitens in der Aussprache und drittens in der Namenswahl. Jemand, der in Frankfurt geboren war, konnte sich "Johannes von München" nennen und niemand würde erraten, dass er nicht aus München stammt. Wenn er dann noch das Münchner Zeichen auf seinen Kleidern trägt, so IST er Münchner. Mehr als das über ihn herauszufinden würde bedeuten, dass man die Kooperation von Leuten braucht, die ihn kennen und die einem erzählen können wo er geboren ist. Danach weiß man mal zumindest, dass er aus einer anderen Region stammt. Gut.
Gehn wir in die Region, nehmen wir an, dass der Mann dort ebenfalls "Johannes" hieß. Dann fragen wir nach: "Einem Johannes, der nach München verzogen ist"...schön. Hoffentlich hat der Johannes, den wir suchen genügend Leuten gesagt, dass er nach München will - denn sonst laufen wir einer falschen Fährte hinterher....usw.
Denn gerade dieses "Ich will KEIN Bauer sein sondern als Abenteurer in die Welt ziehen" ist doch Motivationsgrundlage Nummer 1, sofern der Held so eine besitzt. Es ist nicht gerade so, als ob die Figur dann auch demonstrieren würde, dass sie ihr ganzes bisheriges Leben Bauer war...das ist das Problem.
Aber mal andersherum, wen interessieren eigentlich die Eltern eines Helden?
Wäre nur Interessant wenn diese auch in der Story eingebunden wären.
Natürlich könnte man sagen ich gehe in der Stadt und Besuche meine Eltern, dass wäre allerdings relativ klischeehaft oder nicht?
Obwohl es ausnahmen gibt, da wäre wohl derzeit ganz groß als Beispiel Dragon Age(Eltern des Haupthelden, der Hexe, bester Freund der Wächter Nr.2, die Liebe Kirchenmaus...usw),wo alle wichtigen Protagonisten etwas über ihre Eltern erzählen oder sogar erfahren.
Und wehe es kommt jetzt jemand mit:
Ich wohne zu Hause und will ein Held werden<-Der ausgelutschteste Beginn eines Spiels, wurde schon so oft benutzt, dass ich mich Frage, ob ich mir schon so oft die Unterhose in meinen Leben gewechselt habe.
Ich finden man sollte mit so was vorsichtig sein, dass mit den Eltern kann die Story auch schnell zerstören.
Supermike
18.03.2010, 08:25
Und wehe es kommt jetzt jemand mit:
Ich wohne zu Hause und will ein Held werden<-Der ausgelutschteste Beginn eines Spiels, wurde schon so oft benutzt
Held der zu Hause wohnt und Held werden will -> ausgeluscht
Held verliert seine Eltern durch einen Dämon -> ausgelutscht
Held verliert anfangs seine Erinnerungen -> ausgelutscht
Held verlässt seine Eltern um Held zu werden -> ausgelutscht
Es ist fast schon egal was man benutzt. Entweder ist es ausgelutscht oder unpassend. Es ist nicht grad einfach dem Helden die enstprechende Motivaton zu geben ohne oben genanntes zu benutzen.
Gut, er könnte dem Onkel essen bringen uns stolpert rein zufällig über den Dämon/superschurken. Und was dann? Der Rest entspricht dem Klischee. Wenn es mal nicht dem klischee entsprechen sollte, dann geht der Held einfach zurück zu den Eltern und geht das Problem anders an.
Jedenfalls handelt er nicht auf eigene Faust, was ihn schlussendlich zum Held macht (klischee ahoi?).
sorata08
18.03.2010, 10:21
Held der zu Hause wohnt und Held werden will -> ausgeluscht
Held verliert seine Eltern durch einen Dämon -> ausgelutscht
Held verliert anfangs seine Erinnerungen -> ausgelutscht
Held verlässt seine Eltern um Held zu werden -> ausgelutscht
Es ist fast schon egal was man benutzt. Entweder ist es ausgelutscht oder unpassend. Es ist nicht grad einfach dem Helden die enstprechende Motivaton zu geben ohne oben genanntes zu benutzen.
Gut, er könnte dem Onkel essen bringen uns stolpert rein zufällig über den Dämon/superschurken. Und was dann? Der Rest entspricht dem Klischee. Wenn es mal nicht dem klischee entsprechen sollte, dann geht der Held einfach zurück zu den Eltern und geht das Problem anders an.
Jedenfalls handelt er nicht auf eigene Faust, was ihn schlussendlich zum Held macht (klischee ahoi?).
Wer mal von seiner "Klischees sind des Teufels Werk!"-Schiene runter kommt und das ganze objektiver an die Sache rangeht, wird feststellen, dass diese Klischees keineswegs schlecht sind. Sie sind genauso immer wieder verwendbar, wie "Held rettet Prinzessin vor garstigen Drachen" oder allein schon "Gut gegen Böse"! Und des stört auch niemanden dass es sie gibt, weil sie letztlich Teil von den Geschichten sind, die uns begeistern.
Was hingegen eher übel aufstößt, ist die Präsentation davon. Hier in den Makergames hat man oft eine sehr plumpe Art und Weise vorliegen wie etwas dargestellt wird und meist immer gleich. Die Lösung hierbei ist die Variation und Abwandlung, die dafür sorgt, dass der Spieler immer wieder vor neue Anordnungen gesetzt wird. Klar gibt es dann hier und da Ähnlichkeiten in der Struktur der Geschichte, aber wer sich auch bemüht, wird seiner eigenen Geschichte auch nen eigenen Touch zu geben vermögen und seien es eben nur die Dialoge.
Dann kann auch "Alex zieht aus, um Cloak Demon eins auf die Nase zu geben" ein spannender Plot sein.
Aber man kann das alles auch verfluchen, verteufeln und sich zwanghaft "Innovation" aus der Achselhöhle ziehen, nur um "anders" zu sein. Damit überfordert man den Spieler aber eher, wenn er sich erst an völlig ungewöhnliche Strukturen gewöhnen muss. Das macht Klischees ja eben so gut einsetzbar: Man kennt sie schon aus dem eigenen Kulturgut!
Anstatt also Klischees zu verdammen, sollten wir sie vielleicht erstmal richtig einsetzen. ;)
MfG Sorata
Klar, mit Magie lässt sich jedes Problem umgehen. Ist dann in meinen Augen wieder ein Fall von Autor-fiat/Bösewicht hat Autorwissen.
Ich seh das Problem nicht. Welten mit Magie funzen nunmal anders als Welten ohne Magie. Letztendlich ist nur wichtig, dasses stilistisch passt
Der Punkt ist, dass bis praktisch nach dem ersten Weltkrieg die Personenerfassung schlundrig war. Im Mittelalter war ein Steckbrief üblicherweise: "wir suchen eine Person mit grünen Hosen und rosarotem Wams mit dem Namen X". Hattest du ein Wams und eine Hose, die innen aus andersfarbigem Stoff gemacht war, dann musstest du während des größten Teiles der Menschheitsgeschichte nur Leute fürchten, die dein Gesicht kennen.
Weshalb du wie gesagt die Eltern des Chars eher dadurch finden würdest, dass du ihm Spitzel hinterherschickst wenn er das nächste mal bei ihnen ist.[QUOTE=Inius;2539796]
Wäre nur Interessant wenn diese auch in der Story eingebunden wären.
Natürlich könnte man sagen ich gehe in der Stadt und Besuche meine Eltern, dass wäre allerdings relativ klischeehaft oder nicht?
o.O
Was genau daran ist auch nur im Entferntesten Klischee zu nennen?
Ich finden man sollte mit so was vorsichtig sein, dass mit den Eltern kann die Story auch schnell zerstören.
Wenn man sie aus dem Zwang sie einzubauen sie eben einbaut, sicherlich. Das gilt für so ziemlich alles.
@sorata: dito, großes.
Eltern können in eienm Spiel neben der Story wichtige Funktionen gegeben werden.
Z.B. Als Tutorial: Vater des Helden: ehemaliger Held
Held will in die Fußstapfen seines Vaters: Vater bringt ihm bei, wie man kämpft
Oder: Eltern besitzen wertvolle Items, die sie aber noch nicht rausrücken wollen, aufgrund mangelnder Erfahrung: Später ab bestimmten Levels geben sie dem Helden Familienerbstücke
Held der zu Hause wohnt und Bäcker werden will -> ausgeluscht
Held der zu Hause wohnt und Schiffer werden will -> ausgeluscht
Held der zu Hause wohnt und Steinmetz werden will -> ausgeluscht
Held verliert seine Erinnerungen in der Mitte des Spieles (ohne deswegen im Bett herumzusitzen bis man ihm ein Potion of I remember shit bringt) -> ausgelutscht
Held verliert seine Erinnerungen an bestimmte Ereignisse und Sachen, normale Schlundrigkeiten vonseiten der Teammitglieder machen den Spieler das halbe Spiel hindurch total paranoid -> ausgelutscht
Held verlässt seine Eltern, um Geld zu verdienen -> ausgelutscht
Held verlässt seine Eltern, um für Kost woanders zu leben und zu arbeiten -> ausgelutscht
Held verlässt seine Eltern der Ausbildung wegen -> ausgelutscht
Held verlässt seine Eltern, um Verwandte zu besuchen -> ausgelutscht
Varianz ist nicht schwer zu erreichen. Ernsthaft.
Einheit092
19.03.2010, 17:54
Für mich ist die Frage genauso uninteressant wie die, warum in RPGs in 99% aller Häuser keine Toiletten bzw. in den Dörfern keine Plumsklos sind.
Doch die Frage ist sehr interessant!
Ich meine Eltern sollten eine größere Rolle spielen, weil sie Menschen prägen. Also in meinem Spiel wird ein Char zum Vampir (ausgelutscht ich weiß) und kommt später in sein altes Dorf, sieht seine Eltern etc. was zu Problemen führt.
Und ein Held der familiärbedingt kein Held sein soll, oder auf einem Bauernhof schuftet eignet sich mehr für ein Fungame.
Also so interessant ist die Frage nicht. Es ist nur wichtig, ob die Eltern eine wichtige Rolle im Spiel haben. Ob es nun die Ich-Suche-meine Eltern Story oder die du-schwein-hast-meine-eltern-getötet Rache Story ist, da spielen sie eine wichtige Rolle.
Muhaha, bin ich gut!
Alle meine Helden in Mission Sarabäa haben Eltern. Okay, zum Teil ist evtl. schon ein Elternteil oder beide verstorben oder schlichtweg unauffindbar, was aber nicht heißt, dass sie in der Welt des Spiels nicht existieren oder existiert haben.
Ich hab sogar nen guten Grund, wieso man erst sehr spät auf die Mutter des Haupthelden trifft, muhahaha! Yes, I'm THAT awesome :bogart:
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