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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Forenspiel] Die Werwölfe von Düsterwald - Part III - Tag 1



BIT
11.01.2010, 10:15
Der Dorfbewohner Ferdinand von Drachenfels wankte vergnügt aus der Taverne. Die Ereignisse des Vortages und der Tod des vorherigen Hauptmanns hatten ihn nicht davon abhalten können, die Nacht zusammen mit einigen anderen Bewohnern Düsterwalds über einem schönen Bockbier zu verbringen. Irgendwann wurde es aber auch ihm zu viel und er wanderte vergnügt nach Hause. Werwölfe? Wer glaubte denn an so einen Blödsinn? Bestimmt war der alte Trunkenbold von einem Hauptmann nur mit irgendwem in Streit geraten und anschließend zu seinen Ahnen befördert worden.

Ferdinand betrachtete den nächtlichen Himmel. Der Vollmond schien in dieser Nacht wirklich intensiv, aber immer noch nicht intensiv genug, um die Gestalt zu erkennen, die sich ihm näherte. "Entschuldigen Sie, könnten Sie mir vielleicht den Weg nach Hause weisen? Ich glaube, ich habe mich irgendwie verlaufen", fragte Ferdinand den Fremden, ohne zu wissen, dass dies seine letzten Worte gewesen waren. "Knurr!" Es gibt sie also doch, dachte Ferdinand noch, als die Bestie ihm die Kehle zerfetzte.

Das erste Morgenrot verkündete den Bewohnern von Düsterwald den Beginn eines neuen Tages. Nichts war mehr so, wie es einmal gewesen war.

Die Tagphase endet am Mittwoch, dem 14. Januar, um spätestens 22: Uhr. Es wird allen dringend angeraten, bis dahin ihre Stimme abgegeben zu haben.

~Jack~
11.01.2010, 13:01
Arlén schreckte hoch. Eigentlich wollte er die ganze Nacht wach bleiben und hatte sich deswegen mit einer ordentlichen Menge Kaffee ans Fenster gesetzt, aber irgendwann musste der Schlaf ihn übermannt haben.
Er zog sich schnell etwas frisches an und marschierte ins Dorf hinaus.

Kurze Zeit später erblickte er die Leiche von Ferdinand von Drachenfels auf dem Dorfplatz.
"Nein....NEIN! Das...das kann nicht sein!!!"
Er griff sich an den Kopf und Erinnerungen an die Vergangenheit strömten in ihm hoch...schreckliche Bilder, die er liebend gern für immer vergessen hätte.
Er sank auf die Knie und stieß einen klagenden Schrei aus.

Einige Zeit verging, bis er sich wieder gepackt hatte. In der Zwischenzeit waren auch andere Bewohner des Dorfes eingetroffen um die Ursache des Schreis zu erkunden. Wankend kam er auf die Beine und lief auf die Leiche zu.
"Genau wie beim alten Hauptmann...die Bestie hat also tatsächlich erneut zugeschlagen"
Er blickte in die Runde.
"Das hätte nicht passieren dürfen! Ich...mag nicht ganz unschuldig an seinem Tod sein, denn obwohl ich die Nacht über wachsam sein wollte übermannte mich schlussendlich der Schlaf, doch wenn jemand wahrhaft schuld an diesem Unglück ist, dann sind SIE das!!"
Zornig rannte er auf den neuen Hauptmann Advo zu, packte ihn und drückte ihn an die nächstbeste Wand.
"Das ist alles ihre Schuld! Wir haben sie zum Hauptmann gewählt und was taten sie?! Sie ignorierten ihre Pflichten und haben sich einfach in ihrer Wohnung verschanzt ohne sich um irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen zu kümmern!
Hätten sie doch bloß etwas getan...dann könnte Ferdinand noch am Leben sein..."
Er ließ den Hauptmann fallen und senkte den Kopf. Tränen liefen ihm über die Wangen

Daen vom Clan
11.01.2010, 13:27
Horatio kam wieder auf seinem schwarzen Schimmel in das Dorf geritten, er verteilte fröhlich Grußworte und knabberte dabei an einem halben Hähnchen, dass er sich wohl heute Morgen gebraten haben musste, dabei sah er - freihändig auf dem Pferde thronend - durchaus würdevoll aus, auch wenn Niemand wusste, dass diese absolut korrekte Haltung durch einen Krampf im Rücken kam, der in diesem Moment zuschlug.

Da er sich aber keine Blöße vor dem Pöbel geben wollte, grinste er tapfer weiter, seine Mundwinkel zuckten verdächtig und sein linkes Augenlid flatterte.
Schließlich bemerkte auch er einen Menschenauflauf in der Nähe der Taverne und während er auf dem Weg dorthin war, sah er die ältliche Ulrika, die sich auf ihrem Gehstock abmühte und nach einem kurzen Zögern stockte er, dann ritt er neben sie und lächelte: "Wollt Ihr vielleicht aufsteigen, altes Weib? Ich weiß, ich bin kein Ritter in strahlender Rüstung und Ihr bestimmt keine holde Maid, aber dank des Einsparens der Rüstung ist auf Arson für uns Beide noch Platz." Er klopfte dem Rappen an den strammen Hals. "Außerdem habe ich hier sogar einen Bannerhalter im Sattel für den Krückstock."

Er grinste stolz.

Liferipper
11.01.2010, 13:30
"Das hab ich gern", polterte Advo los. "Kaum aufgestanden und schon vom ersten blöd angepöbelt werden. Seht ihr jetzt, warum ich den verdammten Job nicht wollte? Aber um auf deine ungerechtfertigten Anschuldigungen zu reagieren:
1. Meine Pflicht als Hauptmann ist es NICHT dafür zu sorgen, dass sich die Dorfbewohner nachts nicht besoffen rumtreiben. Dafür ist der gesunde Menschenverstand verantwortlich, falls hier jemand über so etwas verfügt!
2. Ich habe mich nicht in meiner Wohnung verschanzt, sondern geschlafen. Du weißt sicherlich, dass Menschen so etwas nachts gerne machen, sofern sie nicht besoffen um die Häuser ziehen.
3. Und zuguterletzt gab es bis gestern keinen einzigen Hinweis darauf, dass der Tod meines Amtsvorgängers keine Ausnahme war. Genaugenommen gibt es die nichtmal jetzt, obwohl die Tatsache, dass ich zwischen den beiden Opfern wenig Gemeinsamkeiten erkennen kann, dafür spricht.
Aber ich bin immerhin froh darüber, dass wir hiermit unseren ersten Freiwilligen für eine nächtliche Patroullie gefunden haben. Meldet sich noch jemand?"

~Jack~
11.01.2010, 13:43
"Ich patroulliere gern freiwillig, dann tut wenigstens jemand was!
Natürlich war nicht ersichtlich, dass tatsächlich noch jemand sterben würde, aber das rechtfertigt nicht, dass sie nach ihrer Ernennung einfach nach Hause gegangen sind! Sie hätten wenigstens ein paar Vorkehrungen treffen können für den Fall, dass sowas wirklich nochmal geschiet!
Aber nein, der Posten ist ihnen ja scheinbar so zuwider, dass sie nichtmal solch einfachen Pflichten nachkommen können!
Mit diesen Worten wandte er sich ab und trat ein paar Schritte auf die Leiche zu. Im Hintergrund erblickte er Horatio grinsend auf seinem Pferd sitzen, so als würde hier überhaupt keine Leiche liegen, wegen der sie sich Sorgen machen müssten.

Mivey
11.01.2010, 14:08
Adalbert kam langsam von seinem Hof im Dorf an. Er brachte auf einem Karren etwas Milch und andere Erzeugnisse die er am Dorfmarkt zu verkaufen vorhatte, nichts unübliches so weit. Doch dann fiel ihm auf, das sich an einer Stelle des Dorfes an der er auf seinem Weg vorbeikam besonders viele Menschen versammelt hatten.
Was die Dörfler für Fisimatenten trieben wäre ihm eigentlich egal gewesen, würden die Versammelten nicht den ganzen weg blockieren.
Als er dann einzelne Wortfetzen hörte wurde Adalbert dann doch neugierig, fuhr seinen Karren an die Seite und wollte mal schauen was da los sei

"Sie wissen es noch nicht? Jemand wurde kaltblütig ermordet! Es ist von Drachenfels, man hat ihm die Kehle, ich wag es gar nicht auszusprechen, aufgerissen, ja es sind Bissspuren erkennbar..", die Frau wandte sich wieder ab um den Leichnahm zu begutachten.

Plötzlich fiel ihm auf das sich Advo unter den Menschen befand. Adalbert ging auf ihn zu, er hatte zwar nicht viel mit ihm zu tun, aber er war nicht umhin gekommen ihn kennenzulernen, so lange wie er im Dorf schon lebte:
"Du bist doch der Hauptmann, hast du schon eine Ahnung wer das getan hat oder sind seid neuem Werwölfe oder andere Geschöpfe unter uns?"

Ariantras
11.01.2010, 15:03
Edward hatte zum ersten Mal in seiner neuen Heimat durchschlafen können, da er sich nur langsam an die kratzigen Bettbezüge gewöhnen konnte. Er wurde des vormittags unsanft von Geschrei und wut- und angstentfachten Streitereien vom Marktplatz geweckt.
"Das erste Mal, dass ich hier Schlaf finde und man hat die Dreistigkeit mich zu wecken?" grummelte Edward noch vor sich hin, als er von einem lauten Hämmern an seiner Haustür aufgeschreckt wurde.
"Komm raus Edward, es ist ein Mord geschehen!", rief Adalbert ihm von außen zu und er brummte nur mit einem kurzen "Jaja, und ich bin Gott..." zurück.

Kaum draußen, verging Edward schlagartig die Müdigkeit und das Blut gefror in seinen Adern beim Anblick des Leichnams des jungen Mannes. Er brachte kein einziges Wort heraus. Kreidebleich starrte er in die Runde und setzte einen fragenden Blick auf. Die Leute starrten zurück und es entstand ein unangenehmes Schweigen in der Menge, bis sich endlich Advo der Hauptmann dazu entschloss, die erdrückende Stille zu brechen und auch Edward über den Vorfall genauer zu informieren.

Je länger der Hauptmann erzählte, desto bleicher wurde Edward und die Leute um ihn herum begannen bereits zu murmeln. Es war offensichtlich, dass ein paar von ihnen die Vermutung hatten, Edward sei an diesem Vorfall schuld gewesen.
Edward merkte dies schnell und stotterte nur ein gezwungenes "Ich ... traue mein.. Augen nicht - Gott ... steh uns bei!" und senkte seinen Kopf als er begann ein Gebet zu sprechen.

Trishna
11.01.2010, 15:12
Trish wurde von einem Schrei aus ihrem Tiefschlaf gerissen, sofort gingen in ihr alle Alarmglocken los.
Sie zog sich schnell gemütliche Klamotten an und eilte in Richtung des Schreies. Sie war noch nicht ganz in der Nähe, da hörte sie schon eine rege Diskusion zwischen paar Dorfbewohnern und dem Hauptmann.
Sie blieb etwas im Abseits um einzuschätzen um was genau es bei der Diskussion, und dann sah sie den grauenhafte Anblick von Ferdinand.
"Oh mein Gott, wer könnte bloß so eine schreckliche Tat vollbringen?
Hat jemand etwas von dieser schrecklichen Tat mitbekommen?"

Schnell wurde klar, dass bis jetzt niemand auch nur ansatzweise wusste was genau passiert ist, es wurde Vermutungen aufgestellt mehr auch nicht.

"Nun gut, ich werde mal die Umgebung nach Spuren absuchen, falls es etwas neues gibt, lasst es mich bitte wissen, ich werde in der Nähe bleiben, man weiß ja nie, wann der Unhold oder was es auch immer war, wieder zuschlagen wird."

Und somit ging Trish von dannen um nach wichtigen Hinweisen zu schauen, jedoch blieb sie in Hörweite um jedes Wörtchen mitzubekommen.

Sylverruner
11.01.2010, 15:20
"Nur noch ein Tropfen hiervon und meine Mixtur ist vollendet und das ohne Pobleme." William war wieder mal vollkommen in seine Tinkturen vertieft. Doch im entscheidenden Moment schreckte er ,vom Lärm gestört hoch, und kippte nicht nur einen Tropfen in das Reagenzglas hinein. Was... oh nein..nicht schon ..."boom". Der Trank explodierte und schleuderte William hart gegen die Wand. Ein wenig benommen rappelte er sich wieder auf und sah sich das Chaos an. Sein Tisch war zebrochen und ruß geschwärzt. Ein wenig Qualm stieg hoch, ob er giftig war interessierte ihn nicht. "Na ja... es ist nicht meine schlimmste Explosion. Nur leider sind viele meiner Geräte nur noch ein Haufen schrott. Da muss ich später wohl wieder zu meinem Ersatzlager gehen. Jetzt interessiert mich nur noch welcher minderbemittelte Tunichtgut so einen Krach veranstaltet." Er wischte sich den Ruß von Mantel und Gesicht und ging hinaus.
In einiger Entfernung sah er eine Menschenmenge stehen. Wütend ging er auf sie zu. "Was wird hier nur für ein Radau veranstaltet. Wegen euch hätte ich fast das Dor.. ähh mein Haus in die Luft gejagt. Ich sage euch wenn nicht wenigstens einer gestorben is... ." Erst jetzt sah er die Leiche die in der Mitte lag von dere Menge lag. "Toll noch ein Toter. Ehrlich, wo leben wir den hier." Mit Blick auf die Leiche überlegte er sich ob er fragen sollte ob er sie kriegen darf. Er ließ es fürs erste bleiben und setzte sich auf eine Bank.

alpha und beta
11.01.2010, 15:22
Maebara wusste noch nicht, dass der neuangebrochende Tag ein völlig Anderer seien wird. Immerhin mitten beim Schlafen wird dieser durch sehr laute Stimmen geweckt: "Was ist bitte den draußen los?"

Umgezogen öffnete er die Tür, denn selbst wenn er keinen guten Kontakt hatte zu den Anderen, war er doch sehr neugierig ... zu neugierig, denn als er nach Draußen blickte, sah er die Bewohner, die eine Leiche umkreisten. Seine Augen öffneten sich weit und anhang seiner Bewegung bemerkte man, das dieser nur vor Angst gleich erstarrt.

"Wie kk..ann das passieren?! Wee..er war dd.as?"

Schnell verschwand er wieder hinter der Tür, schloß diese ab und begang aus dem Fenster zu schauen und um zu Beobachtung, was als nächstes passiert!

SirTroy
11.01.2010, 16:00
Troy wachte früh morgens auf und hörte draußen ein paar Stimmen. Er begab sich nachdem er sich fertig gemacht hatte nach draußen und direkt zum Dorfplatz. Er sah schon von weitem die Versammlung der Bewohner. Er fragte sich was passiert sein könnte und ging näher. Er sah den aufgeschlitzten Ferdinand von Drachenfels und konnte seinen Augen nicht trauen.

"Wie konnte das nur passieren" murmelte er und wich ein paar schritte zurück. Sowas schlimmes hatte er seit den Tagen in Kagrenac nicht mehr gesehen. Er lief zurück in sein Haus und kramte in seiner alten Truhe ein sehr fein geschmiedetes Messer raus, welches er sich in den Gürtel steckte. "Zur Sicherheit" sagte er zu sich selbst. Mit diesen Worten ging er zu seinem Kamin und zündete das Feuer an, saß sich in seinen Stuhl und las ein Abenteuerliches Buch über eine kleine Gruppe Söldner.

DSA-Zocker
11.01.2010, 17:14
Erst weckt ihr mich gestern beim Mittagsschlaf mit euerm lärmenden Geschwätz und dann lasst ihr mich nicht mal heute morgen ausschlafen! Was denkt ihr euch denn dabei!, Biorn Eisenwaldt war sichtlich erregt als er mit einem fiesen Gesichtsausdruck auf den Dorfplatz kam. Ihr habt sie doch nicht mehr alle!

Dann erst sah er den entstellten Leichnam. Mit einer hastigen Bewegung zuckte er zurück und mit leichenblassem Gesicht wandte er sich zum Himmel: Gott steh uns bei! Das ist ein Grund mehr abends die Türen zu verriegeln.

Kael
11.01.2010, 19:47
Tja, Biorn, jetzt weißt du, weswegen gestern so ein Tumult hier war. Nämlich nicht nur wegen der Hauptmannswahl.
Aurelius betrachtete Ferdinands Leiche. "Sie sind unter uns.....Aber wieso töten und morden sie ohne Sinn? Wieso könnte jemand diesem armen unschuldigen Dorfbewohner etwas antun?"

~Jack~
11.01.2010, 20:01
"Aurelius, seid ihr denn blind? Irgendein wildes Tier hat ihn ermordet! Da steckt kein besonderer Sinn dahinter. Oder glaubt ihr ernsthaft ein Mensch könnte solche Wunden verursacht haben? Das ist doch lächerlich! Und erzählt mir bloß nichts von Werwölfen! Das ist nichts weiter als Humbug!
Aber wieso passiert das ausgerechnet jetzt? Ich verstehe das nicht..."

Kael
11.01.2010, 20:11
"Tut mir Leid, Arlén. Ich kann Sie aber verstehen, dass sie die Story mit den Werwölfen nicht wahrhaben wollen, weil Sie gewacht haben und ihnen nichts aufgefallen ist. Mit "Sie sind unter uns" meinte ich jedoch die Werwölfe. Ein normales wildes Tier hätte das Fleisch mitgenommen. Aber bei Ferdinand hier ist lediglich die Kehle aufgerissen. Aber letztendlich glauben Sie mir ja sowieso nicht. Und ich bin auch nur ein Mensch. Errare humanum est, wie ich zu sagen pflege........

Ty Ni
11.01.2010, 20:16
"Aurelius hat Recht."
Maia hatte sich an Arlén vorbeigedrängt und stand mit nun mit finsterer Miene vor dem Toten. Sie sah kein bisschen erstaunt aus. Bei näherem Hinsehen hingen nun noch mehr Lederbeutel an ihrer Hüfte. Man hatte Maia noch nie mit so vielen Schutztotems herumlaufen sehen.
"Entschuldigt vielmals, Arlén. Aber nur ein Blinder oder ein Trottel könnte das noch abstreiten."
Sie neigte ihren Kopf schloss die Augen. Ihre Lippen bewegten sich stumm zu einem Gebet.

Maia hatte Mitleid mit dem armen Ferdinand. Sie hatte ihm nie nahegestanden, aber es war einfach nur schrecklich, ihn in dieser Verfassung zu sehen. Trotzdem wirkte sie seltsam gefasst.
All die Jahre hatte sie sich davor gefürchtet, die Werwölfe könnten zurückkommen um auch sie zu holen. Und nun... nun waren sie da.

Irgendwie war die Angst vor etwas Gewissem einfacher zu ertragen als die Angst vor der Angst selbst.
Allem voran aber waren Maia Ängste gerade das erste Mal bestätigt worden. Sie war also doch nicht so verrückt wie alle immer dachten. Das gab ihr Kraft.

TheVampire100
11.01.2010, 20:50
Jason, der erst seit kurzem aufgestanden war (in seinem Alter schlief man schonmal etwas länger) sah die Ansammlung von Menschen und wunderte sich, was los war.
Er sah zu den Leuten rüber und wollte fragen, was denn los sei, doch ein Blick auf die entstellte Leiche ließ ihm die Frage im Halse stecken bleiben.
"Ich muss schon sagen, dass mich diese Morde erschüttern. Zwei Personen innerhalb kürzester Zeit. Wenn es nicht ein wildes Tier war, was unser lieber hauptmann ja abstreitet, dann kann es nur ein Mensch geweseb sein. Aber ich kann mir keinen Menschen vorstellen, der zu solch einer Gräueltat fähig wäre. Als weitere Möglichkeit bliebe uns immer noch die irrationale Antwort, dass Werwölfe dieses Dorf heimsuchen. Was gedenkt ihr nun zu tun, Hauptmann?"

~Jack~
11.01.2010, 21:01
"Maia, ich sehe hier nichts was darauf hindeutet, dass es mehr als nur ein wildes Tier war. Natürlich ist es ein wenig verwunderlich, dass es ihn nicht aufgefressen hat, aber vielleicht wurde es gestört oder aber es ist einfach nur krank und greift wahllos alles an was ihm in den Weg kommt.
Es müssen schon handfeste Beweise her bevor ich daran glaube, dass Werwölfe tatsächlich existieren!
Und einfach mal angenommen es gibt sie wirklich...beschuldigt ihr dann einen von uns ein Werwolf zu sein? Das will ich mir garnicht ausmalen..."

Mit diesen Worten ließ er sich auf eine Bank nieder, atmete tief ein, seufzte und schüttelte dann den Kopf.

DSA-Zocker
11.01.2010, 21:16
Und wenn dem so wäre?

Biorn Eisenwaldt sah ernstlich besorgt aus.

Wir sollten dem nachgehen und zur Not Maßnahmen einleiten!

Er sah sich in der Menge um, es schien fast, als glaubte er eventuelle "Werwölfe" anhand des Aussehens der Personen zu erkennen. Dann auf einmal, ohne ersichtlichen Grund begann er plötzlich zu schreien: Verdammte Scheiße! Warum muss das ausgerechnet hier passieren? Könnt ihr mich nicht einfach meine letzten Jahre ruhig leben lassen?

Kael
11.01.2010, 21:25
"Nö." warf Aurelius humoristisch dazwischen und bemerkte, wie ihm Biorn einen finsteren Blick zuwarf. Dann wurde er wieder ernst. "Aber Zufall ist es, denke ich, keineswegs, dass die Werwölfe ausgerechnet Ferdinand erwischt haben. Wirklich beliebt war der ja eher nicht.....vielleicht lässt sich ja anhand der Antipathie etwas über den Mörder herausfinden." Er sah in die Runde.

Liferipper
11.01.2010, 21:33
Advo hatte sich das ganze eine Zeit lang angehört. Aber jetzt reichte es ihm, und immerhin konnte er afgrund des Postens, den man ihm gegen seinen Willen gegeben hatte, wenigstens etwas tun. Er trat in die Mitte des Platzes und fing an, laut zu rufen:
"Jetzt beruhigt euch erstmal alle.
Zuerst: Kann mal irgendeiner der noch nicht selbst am Stock geht, bitte die Leiche wegschaffen? Sie ist kein schöner Anblick, und es bringt uns ganz sicher nichts, sie da noch länger liegen zu lassen.
Und dann: Die ganzen Diskussionen über Werwölfekönnen wir uns wohl schenken. Fakt ist, dass irgendjemand hier unter uns bereits zwei Menschen umgebracht hat, und eventuell weitermorden wird. Ich wäre euch allen also sehr verbunden, wenn ihr euch darauf konzentrieren könntet, und statt euch zu streiten, ob es jetzt ein Fabelwesen oder ein normaler Mensch war, lieber überlegen würdet, wer einen Grund gehabt haben könnte, die beiden umzubringen."
Mann, ging ihm dieses Hauptmannsgelabere auf die Nerven, aber er sah keinen Weg, wie er diesen dämlichen Posten wieder loswerden konnte...

TheVampire100
11.01.2010, 21:33
Jason brummte vor sich hin. Er zog seine Pfeife aus der Tasche und suchte nach seinem Zündzeug, während er etwas sagte: "Nun, gewiss war Ferdinand nicht bei allen beliebt. Und auch das beweist uns nur, dass der Mörder aus dem Dorf kommen muss. Ich habe übrigens schon den ersten Zusammenhang zwischen den beiden Morden hergestellt. Was taten beide opfer, bevor sie starben? Nun?"

Kael
11.01.2010, 21:38
"Aber, Herr Hauptmann, das geht doch nicht." warf Aurelius dazwischen. "Die Leiche ist ein wichtiges Indiz, um Spuren festzustellen, die auf den Mörder hinweisen könnten. Wollen Sie das etwa abstreiten?" Und an Jason gewandt, sagte er: "Nun, es scheint, als seien beide, als der Mord betrunken gewesen. Haben Sie anhand dieser Tatsache denn etwas herausgefunden, Jason?"

TheVampire100
11.01.2010, 21:43
"Ihr habt eine sehr gute Beobachtungsgabe, Aurelius, das muss man euch schon lassen. Nun, sie waren tatsächlich betrunken, was uns folgendes sagt: Sie konnten sich nicht mehr so gut wehren, wie sie sonst es hätten vielleicht können. So könnte auch ein eher schmächtiger mensch die beiden umbringen, wenn er es geschickt anstelllt. Nun, leider grenzt dies den Verdächtigenkreis nicht ein, sondern weitet ihn sogar. Ähm, könnte mir jemand vielleicht einmal ausshelfen? Ich glaube ich habe mein Zündzeug im Gasthof vergessen."

Turgon
11.01.2010, 22:19
Munter flossen die Töne aus dem Cembalo am schönen Morgen dieses Tages. Auch wenn Tiny Jack letzte Nacht lange in der Bar spielen musste, war er heute schon wieder früh auf und erfreute die morgendlichen Besucher der Bar und die Betrunkenen von gestern Nacht mit seinem Spiel, welches nun ruhig war und nicht ein Stück wie gestern Abend, was die Gäste zum Tanzen animieren sollte.
Als er jedoch mal den Kopf hob, bemerkte er, dass sich die Bar ziemlich geleert hatte.
Lag dies etwas an seinem ruhigen Stil? Eigentlich hatten sich die Leute noch nie beschwert.
Doch dann sah er den Besitzer der Bar, welcher entsetzt aus dem Fenster schaute. Tiny Jack stand auf, leerte seinen schwarzen Tee, den er selbst angepflanzt hatte, und ging zu Tom, dem Besitzer des "Traveller's Rest" (OoC. ich weiß, ich lese zu viel Der Dunkle Turm;))
"Was ist denn passiert? Wieso verlassen alle die Bar?", fragte Tiny Jack
"Der nächste Tote ist gefunden worden!", erwiderte Tom.
Kaum waren die Worte ausgesprochen, war Tiny Jack auf dem Weg nach draußen. Mit erhobener Hand, um sich vor der Sonne zu schützen, kam er zu der Versammlung.
"Verdammt! Wie konnte das passieren?", fragte er mehr an sich selbst gewandt als an die Menge.
Mit furchterfüllten Augen erblickte er die zerfetzte Kehle des Opfers. Sofort erinnerte er sich an das Versprechen, was er Maia gestern aus Spaß gegeben hatte. Kaum dachte er an sie, erblickte er sie auch schon.
Sofort ging er auf Maia zu.
"Es tut mir so leid, dass ich gestern so dumm war das Übel beim Namen zu nennen. Ich werde es nicht mehr tun. Nochmals Danke, für Mr. Rabbit, ich verdanke ihm vielleicht, dass ich noch lebe."

Mivey
11.01.2010, 22:48
Adalbert hatte Advos Worte vernommen und richtete das Wort an ihn.

"Würdest du ein Verhör der verdächtigen Bürger organisieren, Advo? Wenn wir annehmen das es kein Monster war und da so gut wie nie jemand um diese Jahreszeit von draußen ins Dorf kommt, muss der Täter noch hier sein."

Liferipper
11.01.2010, 22:57
"Ein Verhör der Verdächtigen können wir erst durchführen, wenn wir irgendwelche Verdächtigen haben. Also, wer hier meint, dass er etwas, was uns dabei weiterhilft, weiß?"

Ty Ni
11.01.2010, 23:27
"Maia, ich sehe hier nichts was darauf hindeutet, dass es mehr als nur ein wildes Tier war. Natürlich ist es ein wenig verwunderlich, dass es ihn nicht aufgefressen hat, aber vielleicht wurde es gestört oder aber es ist einfach nur krank und greift wahllos alles an was ihm in den Weg kommt.
Es müssen schon handfeste Beweise her bevor ich daran glaube, dass Werwölfe tatsächlich existieren!
Und einfach mal angenommen es gibt sie wirklich...beschuldigt ihr dann einen von uns ein Werwolf zu sein? Das will ich mir garnicht ausmalen..."


"Arlén. Viel handfestere Beweise als zwei Leichen mit zerfetzten Hälsen und einem ansonsten unversehrten Körper gibt es nicht."
Maias Stimme klang leise aber fest. Sie drehte ihm immer noch den Rücken zu. Nach einer Weile verschränkte sie die Arme. Arlén wartete immer noch auf die Antwort seiner Frage, aber sie kam nicht.
Die Diskussion der Dorbewohner wurde nun lauter.
Irgendwann schob sich auch der Cembalospieler durch die Reihen der Anwesenden und erstarrte angesichts der Leiche. Maia erblickte erst Tiny Jack, dann den Lederbeutel an seinem Gürtel und atmete erleichtert auf. Er erblickte sie und kam auf sie zu.


"Es tut mir so leid, dass ich gestern so dumm war das Übel beim Namen zu nennen. Ich werde es nicht mehr tun. Nochmals Danke, für Mr. Rabbit, ich verdanke ihm vielleicht, dass ich noch lebe."


Maia lächelte ihm traurig zu.
Sie hatte nichts darauf zu sagen. Schweigend standen die beiden nebeneinander und verfolgten die Diskussion

~Jack~
11.01.2010, 23:28
Arlén seuftze erneut, wartete ein paar Sekunden und erhob sich schließlich.

"Nun, wir wollen also wirklich davon ausgehen, dass einer von uns der Mörder ist? Dann muss es wohl so sein...
Wie wäre es z.B. mit Edward of Edinburgh? Er wohnt noch nicht allzu lange hier und wir wissen kaum etwas über seine Vergangenheit. Besonders auffällig ist aber, dass er immer vor Einbruch der Nacht ein Haus aufsucht. Wenn wir davon ausgehen, dass es sowas wie Werwölfe tatsächlich gibt, dann wäre die Nacht der Moment wo sich ihr wahres Ich offenbahrt. Also ist sein Verhalten in der Hinsicht doch recht verdächtig.

Ebenso ist Trishna noch nicht allzu lange hier im Dorf, aber bei ihr sind mir zumindest keine besonderen Verhaltensweisen aufgefallen. Und wenn der Mörder schlau ist wäre es sowieso dumm von ihm jemanden zu ermorden, wenn er selbst neu im Dorf ist und somit am verdächtigsten wirkt.
Jason Smith ist ebenfalls noch nicht allzu lange im Dorf, also wer weiß...

Oder nehmen wir William Winkler. Ich will ja nichts gegen Alchemisten sagen, aber wer weiß, ob er nicht ausversehen etwas zusammengebraut hat, dass ihn nachts zu einem Monster werden lässt oder gar wie bei Dr.Jekyll und Mr Hyde eine dunkle Seite in ihm erweckt hat."

Kopfschüttelnd schritt Arlén umher. Es gab einfach keinerlei wahre Indizien für den Mörder und sie konnten doch nicht einfach so irgendeinen der Verdächtigen hängen...

Verdammt nochmal, jeder von ihnen könnte ein Mörder sein. Vielleicht ist es aber auch jemand, den wir absolut nicht verdächtigen würden..."

DSA-Zocker
11.01.2010, 23:34
Biorn hatte sich wieder beruhigt und sah sich die Leiche nochmal an.

Also nach einem normalen Wolfsbiss sieht das nicht aus. Ich habe schon Wolfsbisse gesehen... wie lange das her ist kann ich nicht mehr sagen. Aber ich weiß noch ganz genau, dass sie so nicht aussahen! Einer unter uns muss ein Werwolf sein! Außerhalb des Dorfes kann es niemand sein, hier wohnt ja niemand in der Nähe. Und verdammt noch Mal, ich will nicht sterben!, wieder hatte er sich in Rage geredet. Er sah noch einmal auf die Leiche: Und schon gar nicht so!

Viviane
11.01.2010, 23:48
Mütterchen Zitterhand schien im stehen eingeschlafen zu sein, denn erst ungewöhnlich lange nachdem Horatio sie angesprochen hatte, regte sie sich.

„Oh, Horatio, grüßt euch, grüßt euch... verzeiht das ich euch warten ließ, ich war wieder einmal in Gedanken - das scheint eine neue Marotte von mir zu werden.“ Sie zwinkerte zu ihm hinauf, ihr Blick war dabei aber eher auf den Hintern des weißen Rappen gerichtet. Vorsichtig und abschätzend ließ sie ließ ihre Hand über das weiche Fell fahren und der stolze Hengst schnaubte leise.

„Huch.“, murmelte sie, „was für ein Ungetüm. Aber wisst ihr, in meiner Jugend bin ich oft geritten und auch wenn dies nicht der richtige Zeitpunkt ist um an alte Zeiten zu denken - ich würde gerne ein paar Schritte mit euch auf Arson reiten. Was für ein hübscher Name für solch einen edlen Hengst! Aber ihr müsst mir versprechen dass ihr beim reiten darauf achtet das meine Röcke richtig liegen. Einen Damensattel habt ihr wohl nicht?“

Mit dem Knauf ihres Stabes klopfte sie auf das Sattelhorn. „Ah ich sehe schon, ein Geländesattel.“ Ein seliges Lächeln breitete sich über ihr Gesicht aus. „Nun - dann wollen wir mal!“, ihre rechte Hand glitt behände zum Bannerhalter und sie knüpfte ihren Stab dort mit einigen Lederschlaufen fest, bevor sie sich, mit nicht allzuviel Unterstützung von Horatios rechter Hand, die allerdings vom Hähnchen reichlich mit Fett betrieft war, hinter ihm in den Sattel schwang.

Dort streifte sie über ihre Röcke, stellte fest das alles zu sitzen schien und holte etwas aus ihrer Schürze hervor. Es war eine mit Silber umwickelte Fuchspfote an einem Lederband. „Nun mein Bester, ich muss zugeben eure Tinkturen würde ich nicht mal in mein Unkraut gießen, aber wenn ihr eure Hände bei euch behaltet, dann werde ich euch zwar nicht für einen Ritter aber zuminest auch nicht mehr für den Tunichtgut, als der ihr im Dorf verschrien seid, halten. Und dies hier wird euch helfen in Zukunft ein wenig besonnener vorzugehen.“

Bei sich dachte die Alte Vettel aber gar nicht über den Ritt nach, sondern über die Gespräche die sie belauscht hatte. Sie war nachdenklich gewesen, anscheinend hatte sie auch äußerst unsicher gewirkt, vielleicht hatte sie sogar gewankt, sodass Horatio auf die aufmerksam geworden war - und ja, sie fühlte sich tatsächlich auch als würde eine eisige Hand nach ihr greifen! Aber das düfte niemand im Dorf erfahren. Denn sie dürfte nicht Schwach sein, nicht jetzt wo sie alle ihre Hilfe brauchten - sonst würden auch die nächsten Tage von Blut getränkt sein würden... dem Blut der Unschuldigen, wie Ferdinand es gewesen war.

„Oh Ferdinand...“, seufzte Ulrika und ihre Hände, die ohne den Stab nicht wussten wohin verkrampften sich in Horatios reichbesticktem rotem Hemd. „Oh Ferdinand...so wie der letzte strahlende Schimmer von Aurora mir erschien, am letzten Tag als ich noch sehen konnte mit diesen Augen, so erschien er mir in seiner prachtvollen Rüstung.“ Eine Träne rann aus ihrem linken, blinden Auge hinaus - eine einzige perlengleiche klare, salzige, heiße Träne der Verzweiflung. Noch dazu verkrampften sich Ulrikas Hände immer fester im Stoff und sie griff auch recht fest in Horatios Rückenmuskeln.

„Er hatte das fromme Herz am rechten Fleck, daran bestand kein Zweifel... und er war heldenhaft, mutig...“, der Griff in Horatios Hemd verhärtete sich immer mehr und auch Horatio durchflutete nun eine Gänsehaut: Der Krampf im Rücken hatte sich dank Ulrikas Klammerei endlich gelöst.

TheVampire100
11.01.2010, 23:51
Jason rechnete nicht mehr damit, dass jemand ihm mit seiner Pfeife half, also steckte er sie weg. Er versuchte die anderen Dorfbewohner zu beruhigen: "Versuchen wir erst einmal die Lage abzuschätzen. Momentan sieht es so aus, als würde jemand, oder etwas, versuchen die Dorfbewohner zu dezimieren. Dabei geht der Täter bisher nach dem selben Prinzib vor: Er greift betrunkene Männer an und schlitzt ihnen die Kehle auf. Wobei 'zerfetzen' es wohl besser trifft. Und er schlägt immer nachts zu. Wer in der letzten Nacht also irgendwo anders beschäftigt war und dafür Zeugen hat, sollte dies gleich sagen."

Daen vom Clan
12.01.2010, 00:21
Horatio begann für einen Augenblick selig zu grinsen, als der Krampf sich löste, dann erschien wieder der Schatten auf seinem Gesicht, als er der Leiche gewahr wurde und endlich von den Bürgern ins Bild gesetzt wurde - außerdem seufzte er leise aus Schmerz vor den knöchernen Fingern der Alten und natürlich vor Pein ob der Belastbarkeit des Stoffes seines reich bestickten Hemdes.

Dankbar nahm er jedoch die Fuchspfote an sich, auch wenn er sie - Tunichtgut, der er war - als Geste wohl erst heute Abend wahrnehmen würde und sie jetzt fast achselzuckend in die Seitentasche steckte.

Erhaben stolzierte der Rappe Arson in die Menschentraube und Horatio stieg ab, dann drehte er sich um, im Affekt streckte er die Arme gen der alten Frau aus und sein lachender Blick schien "Spring, junge Maid." rufen zu wollen, dann blinzelte er, er schlug die Augen nieder und er formte mit den Händen eine Trittstelle, auf dass sie unbeschadet ob der morschen Knochen zu Boden gelangen konnte.

"Hauptmann.", wandte er sich an den Amtsträger, "Was ist hier geschehen? Ich bin kein Anatom, ist der arme Ferdinand von streunenden Hunden angefallen worden?"

Viviane
12.01.2010, 00:49
Als Horatio sich vor ihr aus dem Pferd schwang konnte Ulrika bereits die Stimmen um sie herum aus machen - beinahe ausnahmslos die Stimmen aller Dorfbewohner.

Mit ihrer Schürze trocknete sie ihre Wange ab und streichelte noch einmal sanft mit ihren Fingern durch Arsons Fell ... "Guter Junge", murmelte sie gedankenverloren.

Da ertappte sie sich dabei wieder in die Gedankenwelt abzugleiten und straffte sich, so gut es ging und versuchte sich zu orientieren. Ohne ihren Stock war das allerdings schlichtweg unmöglich, also griff sie nach hinten wo die Halterung angebracht war...
allerdings war sie in ihrer Angst und Nervosität ob der letzten Tage so nervös das sie auch Arson beunruhigte, und als ihre Finger an seinem Schweif kitzelten machte er einen Satz und sie purzelte aus ihrem seitlichen Damensitzvon ihm herunter... direkt in Horatios Arme.

"Huch", sagte sie nun wieder einmal. Was für ein heiterer Tag - fast so amüsant wie ein Waschtag, dachte sie bei sich und ihre Augen funkelten.

Daen vom Clan
12.01.2010, 01:27
"Holla!" Überrascht riss Horatio die Augen auf und er fing die Dame galant und geschickt auf, seine starken Hände schlossen sich um ihre Hüfte und während er verwundert dreinglotzte, senkte er wie automatisch die Arme und setzte sie somit auf dem Boden ab, während er sie angrinste.

Viviane
12.01.2010, 02:36
"Na sowas ist mir aber auch schon lange nicht mehr passiert. Ihr habt gute Reflexe, Horatio, ausserordentlich gute Reflexe.",die letzten Worte sprach sie von ihm abgewandt in Arsons Richtung, denn sie befreite gerade ihren Stecken aus dem Bannerträger.

"So, dann wär ich wieder komplett." Sie lächelte, klopfte dem Rappen noch einmal beruhigend auf die Schulter und horchte auf das, was die Dorfbewohner nun bald schon entscheiden würde... und hoffte das sie sie von falschem Handeln abhalten konnte.

Miss Kaizer
12.01.2010, 11:53
Viktoria erreichte gerade das Dorf. Dieses schien in Aufruhr, denn ein Grossteil seiner Bewohner tummelte sich an ein und demselben Fleck, was an diesem Ort recht selten geschah. Zumindest hatte sie es noch nie zuvor erlebt...

"Was ist denn hier los...?" fragte sie mit unsicherer Stimme, als sie die Menge erreichte. Als die Dorfbewohner sich umdrehten, sahen sie eine Frau von zirka 28 Jahren, die in aller Regelmässigkeit das Dorf besuchte. Sie war eine Reisende, die es sich jedoch mit der Zeit angewöhnt hatte, mehr oder weniger dieselbe Route zu bereisen. Düsterwald war ihr dabei einer der liebsten Orte, auch wenn die Leute sich dort zuweilen etwas merkwürdig benahmen. Aber Fremden gegenüber benahmen sich die meisten Leute seltsam, daher dachte Viktoria sich nichts dabei.

Nun galt es erstmal herauszufinden, was diesen seltsamen Schlag Menschen denn derart in Aufruhr versetzen konnte... Fragend blickte sie in die Runde.

Daen vom Clan
12.01.2010, 12:32
"Seid gegrüßt, die Dame." eröffnete Horatio das Gespräch und er zog schwungvoll seinen mit Feder bewehrten Hut vom Kopf.
"So sehr es mich schmerzt, Euer Antlitz nun mit dunklen Schatten zu umwölken, werte Reisende, aber mich deucht, es hat nun einen zweiten Mord in Folge gegeben."

Er schüttelte traurig den Kopf und bot dann Ulrikane seinen Arm an, während er mit ihr in Richtung der Leiche stiefelte. Dort angekommen kniete er nieder, dann blickte er sich nachdenklich um, bis er sich schließlich erhob.

"Hauptmann!" forderte er mit autoritärer Stimme. "Ist es nicht seltsam, dass der Mörder, der sich bisher gut auf Hauptmänner eingeschossen hatte, Euch plötzlich verschont hat?
Der Mörder weiß, dass es Eure gottgegebene Pflicht ist, über uns zu wachen, deswegen haben wir Euch in dieses Amt gehievt. Auch wenn Ihr die Zeit natürlich lieber mit Schlafen zubringt, was mich an einen englischen Adeligen erinnert, mit dem ich einst Tee getrunken habe."

Er machte eine wohlberechnete Spannungspause und legte ob der winterlichen Temperaturen seinen Mantel um die ältere Dame, die noch immer neben ihm stand.

Dann legte er den Kopf in den Nacken und er schien mit sich selbst zu sprechen: "Auf der anderen Seite haben wir Euch in dieses Amt gewählt - insofern können und müssen wir Euch wohl Inkompetenz vorwerfen und uns wundern, warum die Wölfe Euch verschont haben."

Er ging neben dem Toten wieder in die Hocke, dann erhellten sich seine Gesichtszüge und er blickte aufstehend dem Hauptmann direkt in die Augen.

"Und ist es nicht eine für Euch gar wunderbare und famose Sache, dass ausgerechnet der Mann so grausam ums Leben kommt, den Ihr seit Jahr und Tag für seinen Lebensstil, für seine Ausdrucksweise und schlichtweg für seine schiere Existenz kritisiert habt?

In den Theaterstücken an den französischen Höfen, an Denen ich zwischen den Betten der Prinzessinnen und den Bühnen verkehrte, wurde so manches Schurkenspiel aufgeführt. Dort stellte der Hofdetektiv immer gerne - sozusagen als wiederkehrender laufender Witz - die Frage, ob der Ermordete Feinde hatte. In diesem Fall: Ja."

Er zupfte ein besticktes Taschentuch aus seiner Manteltasche, der noch immer um die Schultern des Mütterchens lag und er putzte sich affektiert die Nase.

"Dort wo ich herkomme, dort, wo die Residenz meiner Familie liegt, gibt es für derlei Versagen für einen Ehrenmann wie Euch nur eine würdevolle Tat: Stellt Euch dem Zorn der Volksseele, Advo, indem Ihr Euch als angeklagt vorfindet.

Ich werfe Euch vor, dass Ihr im Schutze des Dorfes versagt habt.

Ihr habt augenscheinlich zugelassen, dass Euer größter Feind und der Mann, den Ihr stets zu kritisieren wusstet starb, oder habt - Gott behüte - selbst Hand mit angelegt.

Ich werfe Euch außerdem vor, dass Ihr den Mörder oder die Mörder kennt. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie den Mann verschonen, dem in militärischer Hinsicht unsere Treue und Liebe zu gelten hätte.

Ich klage Euch an, Advo.

Kael
12.01.2010, 13:16
"Bitte?" Aurelius war leicht empört über Horatios Aussage. "Seien Sie sich da mal nicht so sicher. Das ausgerechnet Ferdinand heute nacht getötet wurde ist zweifelsohne kein Zufall. Mit Sicherheit lässt sich auch nicht abstreiten, dass Advo eine gesunde Antipathie gegen Ferdinand gehabt hat. Er holte tief Luft. "Und genau aus diesem Grund, glaube ich, dass es nicht Advocatus war. Es könnte auch durchaus eine ausgeklügelte Taktik der Werwölfe sein.

"Ich würde das so erklären: Die Werwölfe wussten, wenn sie Ferdinand töten, fällt der Verdacht auf Advocatus aufgrund seiner Antipathie gegen Ferdinand. Ziemlich pfiffig, finden Sie nicht auch, Horatio?"

"Und", fügte er an, während er sich an Viktoria, "willkommen in unserem Dorf. ich habe Sie bisher noch nie hier gesehen, wenn ich ehrlich bin."

~Jack~
12.01.2010, 13:32
"Ebenso könnten sie es darauf anlegen das wir so denken, damit wir ihn eben nicht beschuldigen.
Ich will zwar nicht sagen, dass er tatsächlich etwas mit den Morden zu tun hat, aber wäre er gestern nach seiner Ernennung nicht einfach ins Bett gegangen ohne noch etwas für den Schutz des Dorfes zu tun könnte Ferdinand noch leben.
In seiner Rolle als Hauptmann hat er also schlichtweg versagt. Ich wäre dafür ihn abzusetzen, aber wie ihr alle wisst gibt es Regeln, nach denen der Titel des Hauptmanns nur nach dessen Tod weitergegeben werden kann...

Daen vom Clan
12.01.2010, 13:44
"Aurelius?" Horatio fiel fast das spitzenbesetzte Taschentuch aus der Hand.
"Wie kann ein guter Christenmensch diesen Monstern eigentlich nur soviel Schauheit unterstellen?
Und mal ehrlich: Für wie glaubwürdig haltet Ihr Eure eigene These? Die Wahrscheinlichkeit ist verschwindend gering und es ist doch offensichtlich, dass Ihr nur nach einem wahrhaft unwahrscheinlichem Strohhalm greift, um Advo aus der Schusslinie zu bringen. Eure Argumentation ist so unwahrscheinlich und hanebüchen, dass ich mich wirklich frage, warum Ihr Euch so um ihn bemüht."

Er schüttelte den Kopf und blickte die anderen Dorfbewohner der Reihe nach an.
"Ist es möglich, dass die Wölfe zu dieser Art von absolut unsicherem sogenanntem "Geniestreich" fähig sind?" Bevor einer aus der vorlauten Dorfjugend seine wohlakzentuiert hervorgetragene rhetorische Frage als Pointe durch Zwischenrufe sabotieren konnte, fuhr er schon selbst fort:
"Ja, ist es. Aber ist es wahrscheinlich? Nein, auf keinen Fall.

Warum ich mir so sicher bin?
Nun ja - selbst Advo leugnete bis vor Kurzem noch die Antipathie zu Ferdinand. Und dass aus gutem Grunde, denn er musste ja von sich ablenken. Immerhin ist diese Antipathie aber auch Aurelius aufgefallen, wie er eben bewiesen hatte.
Die Wölfe hatten also zwei Möglichkeiten: Einen sicheren Feind der Wölfe töten, den Mann, der per Gesetz zu ihrer Vernichtung aufzurufen hat. Was sie nicht getan haben.

Die zweite Möglichkeit ist besagter mehr als unwahrscheinlicher Geniestreich der absolut und voll nach hinten losgehen könnte, potentiell mehr als unsicher ist und von dem wir wohl alle glauben, dass es nicht sein kann.

Wie ich bereits sagte: Ich bin bereit, mein Leben in die Wagschale zu werfen und mein Leben zu verwetten. Dies - meine Mitbürger und Freunde - nehmt als Zeichen meiner Gewissheit."

Liferipper
12.01.2010, 16:01
"Junge, krieg dich mal wieder ein", wandte sich Advo an den eitlen Gecken, der plötzlich meinte, eine große Klappe riskieren zu müssen. "Zunächst wüsste ich gerne einmal, wie du darauf kommst, dass ich etwas gegen Ferdinand gehabt haben sollte. Ganz im Gegenteil habe ich ihn sogar für das Amt des Hauptmanns vorgeschlagen, während du, Bürschchen, sogar MICH gewählt hast. Und plötzlich willst du mich tot sehen? Seltsamer Stimmmungsumschwung innerhalb eines Tagen, findest du das nicht selbst?
Dann die Behauptung, der Täter hätte sich auf Hauptmänner eingeschossen. Also ich zähle einen toten Hauptmann, innerhalb mehrerer Jahre. Also entweder ist der Täter sehr geduldig, oder diese angebliche Taktik entspringt einzig deiner Phantasie.
Und an alle, die meinen, mich aufgrund meiner Unfähigkeit als Hauptmann beschuldigen zu müssen: Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich dieses Amt nicht will, und dass ein Jüngerer es übernehmen soll. Habt ihr auf mich gehört? Nein. Hat irgendeiner von euch auch nur daran gedacht, dass eventuell weitere Morde geschehen würden? Nein. Ich sage euch, was ihr bei meiner Ernennung gedacht habt: 'Hauptsache nicht ich bin derjenige, dem sie die Schuld geben können, wenn nochmal irgendwas passiert.' Tja, feine Sache, Hauptsache man muss nicht selbst die Verantwortung tragen.
Aber ich mache euch ein Angebot: Sollte sich der Dorfdepp zu erkennen geben, werde ich ihn sofort zu meinem Nachfolger ernennen, damit ja keiner unter euch mit der schweren Bürde der Verantwortung leben muss. Dann kann sich jeder von euch selbst die Schuld daran geben, wenn etwas nicht nach seinem Willen läuft."
Advo hatte sich langsam in Rage geredet. Dennoch jubelte sein altes Herz in seiner Brust. Ein ordentliches Streitgespräch war ihm hundertmal lieber, als die Rolle als Hauptmann spielen zu müssen. Aber eine Sache wollte er doch noch erledigen: Er deutete (eher willkürlich, aber wenn er niemand bestimmtes benannte, würde sich wieder niemand angesprochen fühlen) auf Aurelius: "Und du, schaff endlich mal die Leiche weg, oder besorg wenigstens ein Tuch, um sie zuzudecken! Ich denke nicht, dass der Täter so blöd war, eine Visitenkarte zu hinterlassen, und ich hab keine Lust, dass die Moral im Dorf wegen des Anblicks einer Leiche noch weiter sinkt."

Viviane
12.01.2010, 19:33
Als Horatio ihr die Möglichkeit gab sich bei ihr einzuhaken spürte Ulrika wie sie neue Hoffnung durchfloß. Sie hatte etwas beim lauschen aufgeschnappt, das war es auch was sie so erstarren ließ - es waren keine besonderen Worte gewesen. Aber viele Worte aus dem Munde eines eigentlich einsilbigen Dorfbewohners und eine Stimmung in der Stimme jenes Bürgers, die ihr die Haare zu Berge stehen ließ.

Bei Ferdinands Überresten angekommen ließ sie Horatios Arm mit den Worten „Danke mein Bester, ich komme jetzt zurecht“ los, beugte sie sich ebenfalls nieder und ließ sich schwerfällig auf die Knie herab. In dem Mantel, den ihr Horatio umgelegt hatte, spürte sie eine kleine Geldbörse, sie nahm sie heraus und legte zwei Kupfermünzen auf Ferdinands Augen. (aus versehen nahm sie aber eine Kupfer- und eine Goldmünze, die letzte die Horatio geblieben war, heraus, das bemerkte sie aber nicht.)

Nach dem Wortwechsel von Advo und Horatio pochte sie überraschend energisch mit ihrem Stab auf den Boden und rasch sprach sie folgende Worte: „Alles bloß Firlefanz, Papperlapapp und Tüdelkram! Niemand sollte sein Leben verwetten und schon gar nicht auf eine solch einfältige Weise mit Begründungen die nicht mehr sind als Mätzchen, Kindereien und aberwitzigen Behauptungen. Als ob der Mörder es nur auf Hauptmänner abgesehen hätte, tz!

Ihr macht beide einen Fehler. Advo ihr ebenso wie ihr Horatio. Ihr hört nur auf euer stürmisches, streitbegieriges Herz, das sich nach Blut sehnt. Wenn ihr nur ein wenig aufmerksamer währet und endlich aufhören würdet nur an euch zu denken und eure Ohren aufmachen würdet“, bei diesem Worten fuhr sie Horatio mit einem wohlgezielten Hieb ihres Stabs über die linke Ohrmuschel, sodass sie ihm kirschrot anlief, „dann würdet ihr merken das es noch mehr Menschen ausser euch beide gibt. Und einer davon hat sich durch mehr als nur einen Sinneswandel verdächtig gemacht.“

Sie wandte sich an die Anwesenden. „Vielleicht könnte man aber zuerst Ferdinand mithilfe von Arson wegbringen? Ich wäre froh wenn er bald in geweihter Erde liegen würde und sich nicht hier unserem entsetzten Blicken stellen muss... Ich denke nicht das wir ein Verhör brauchen Adalbert, der oder die Mörder werden sich durch ihr Wesen zu erkennen geben. Aber ihr habt recht - die Mörder sind noch hier. Vielleicht findet Trish ja Spuren des Täters oder der Täter, sie könnten mehr als nützlich sein. Edward ihr könnt euren Augen ruhig glauben und sehen was ich bereits viele Male sah - das Blut eines Unschuldigen. Aber das Beten wird nun nichts mehr nützen... er ist schon zu lange fort.“

Sie küsste ein Medallion das um ihren alten Hals gelegt war und ließ es wieder in ihre Bluse gleiten.

„Ich stimmte auch mit Advo darin überein das wir Nachtwachen verteilen sollten... auch wenn sich nicht viele Freiwillige finden lassen werden. Sie verschanzen sich lieber, so wie Maebara, Troy und die anderen die lieber stumm bleiben als ihrer Wut Luft zu machen. Und der einzige Freiwillige ist wohl ein Mörder...“, sie schüttelte sich bei dem Gedanken leicht.

Mütterchen Zitterhand war indessen wieder in Bewegung, man konnte ihr ansehen das sie vollkommen konzentriert jemanden in der Menge sucht und sie wartete anscheinend darauf das sich derjenige zu Wort meldete. Leise murmelte sie dabei vor sich hin: „Ach, es wird unser Dorf diesmal sehr hart treffen, wenn wir uns gegeneinander verschwören ohne nachzudenken.“

Als sie am Alchimisten vorbeikam, der mehr denn je nach faulen Eiern und anderem unausprechlichem stank, wandte sie sich noch kurz an ihn: „Ach und William? Wenn ich eure zögernden Worte und das Knallen aus eurem Haus richtig gedeutet habe bringt ihr momentan mehr Menschen als nur euch selbst in Gefahr. Ein Tor kann eben auch eine Gefahr für mehr als nur sich selbst sein, nicht wahr? Vielleicht solltet ihr eure Experimente eine zeitlang ruhen lassen, falls sie keinen Nutzen verfolgen um den oder die Täter zu finden.“

Dann war sie still und ihre Stirn glättete sich, als sie denjenigen gefunden hatte, den sie nach ihren angestellten Vermutungen gesucht hatte. Sein rascher Atem hatte ihn verraten.

'Hab ich dich, Bürschchen', dachte Ulrika bei sich und lächelte zufrieden.

Kael
12.01.2010, 19:42
"Ist ja gut. Aber wir brauchen die Leiche noch, um Spuren zu sichern. Ich besorge aber ein Tuch für die Leiche, ich bin gleich wieder da!" meinte Aurelius und sprintete zu seiner Hütte, um ein tuch zu holen. Er fand ein etwas zerfetztes Tuch, das groß genug war, um den toten Ferdinand zu bedecken und rannte zurück zu Advocatus und Horatio. Anschließend bedeckte er Ferdinand mit dem Tuch. An Horatio gewandt sagte er: Lassen Sie sich nicht täuschen, Meister. In alten Sagen und Mythen werden diese Fabelwesen als durchaus intelligenter dargestellt, als viele von uns annehmen würden. Und denkt Euch bloß nichts bei meiner folgenden Aktion. Ich unterstütze nach wie vor meine eigene These, bin letztendlich aber bereit, meine eigene Meinung wegzuwerfen und mich der eurigen anzuschließen. Wenn Ihr, wie Ihr selbst sagtet, so sicher seid, Euer Leben zu verwetten. Solltet Ihr recht haben, bin ich bereit, mich bei Euch zu entschuldigen und meinen Irrtum eingestehen. Wenn aber nicht........wisst Ihr ja, was passiert. Ihr habt es selbst vorgeschlagen. Noch fälle ich aber nicht mein persönliches Urteil.

Daen vom Clan
12.01.2010, 20:00
"Sie ist durch und durch eine Schönheit, so anmutig, so voller Tatendrang und Vorsicht zugleich, sie wirkt so klein und zerbrechlich, am liebsten würde ich sie in meine Arme nehm..."
*bonk*

Horatio hatte sich in Blicken und Gedanken bei Trish verloren, die sorgfältig nach Spuren zu suchen schien.
Überrascht zuckte sein Kopf zur Seite und er konnte gerade noch Etwas von "Sinneswandel" verstehen.

Obschon er wusste, dass er der Alten zuhören sollte, rieb er sich empört und bockig das rote Ohr und schnaufte vor Missfallen und während die alte Vettel Etwas von seinem Pferd erwähnte, blickte er Advo böse an, sein Kopf geziert von einem - durch die Kälte -bleichem Ohr und einem hochroten, angeschwollenen Riesenlauscher.

Murmelnd zog er eine Schnute im gewaschenen und gepflegten Gesicht und gab damit allerlei Grimassen preis, als er Aurelius dankbar zunickte, der die Leiche zudeckte und wenigstens teilweise seine Gedanken zu teilen schien.

"Was ich nicht verstehe, alte Frau. Wie kann man mit so vielen Worten nur so wenig sagen?" murrte er leise und blies sich in die kalten Finger, dabei ab und an sein Ohr betastend. "Wir wissen nun, dass Ihr einen anderen Verdächtigen habt, Jemanden, an den wir alle noch nicht gedacht haben. Aber wäre es nicht irgendwie weise... uns da was mitzuteilen?"
Er warf unwillig die Arme hoch und beschrieb in ausholenden Gesten weiter.
"Ich meine, vielleicht bin ich auch einfach zu jung dafür und erst mit dem grauen Star wächst das Wissen um die Natur der Menschen. Oder vielleicht braucht man weißes Haar in den Ohren um die Wölfe tappsen zu hören, oder diese riesigen Altersflecken auf der Nase um sie zu schmecken...?"

Ty Ni
12.01.2010, 20:04
Maia hatte lange überlegt.
Sie hob den Kopf und fixierte die Menge mit eisklaren, blauen Augen. Der Wind trug ihre dünne Stimme über den Platz: "Ich habe Horatio als Dummschwätzer kennengelernt. Um ehrlich zu sein habe ich nie besonders viel auf sein Wort gegeben. Allerdings ... ich denke nicht einmal Horatio würde mit seinem Leben für etwas bürgen, dessen er sich nicht sicher wäre. Was nicht heißt, dass ich ihm Recht gebe.
Verzeiht meine harschen Worte.", sie neigte den Kopf vor Horatio.

"Was die ...Ungeheuer angeht... ich bin mir ziemlich sicher, dass die Vermutungen, die schon mehrfach gefallen sind, stimmen. Solche Wunden", sie deutete in Richtung des zugedeckten Leichnams, "Habe ich vor vielen Jahren schon einmal gesehen. Ich habe keinen Zweifel daran, dass sie der selben Ursache entstammen."

Maia atmete tief durch und trat unangenehm berührt einen Schritt in die Menge zurück. Sie hatte noch nie so viel auf einmal vor so vielen Leuten gesagt.

"Das sie unter uns sind können wir nicht ausschließen.", fuhr sie noch leiser fort.
"Ich würde mich am liebsten aus der Sache herraushalten, aber.... ich glaube, dass das hier jeden einzelnen von uns etwas angeht. Ich möchte mein Zuhause nicht an die Ungeheuer verlieren. Nicht noch einmal. Ich denke, ihr wollt es auch nicht."

DSA-Zocker
12.01.2010, 20:17
Was schlägst du dann vor? Ich meine... ich kann mich in meinem Haus verschanzen, aber ... das kann ich auch nicht ewig durchhalten.

Biorn Eisenwaldt schaute Maia besorgt an.

Daen vom Clan
12.01.2010, 20:19
"Tolles, vorlautes, 12 Jahre altes Mädchen... 'nie viel auf sein Wort gegeben...'", äffte er die Kleine nach und murmelte leise grinsend. "Als ob es mir wichtig wäre, was ein Kind denkt."

Er blickte sich nochmal um und zuckte dann mit den Schultern.

"Ich habe gesagt, was ich zu sagen habe. Ob es nun zu hoch für kindlichen Verstand oder zu schnell für verrostete ältere Gehirnwindungen war, müsst ihr nun wirklich selnbst entscheiden, ich bin ja nur eine Stimme unter Vielen."

Er grinste noch einmal in die Runde, dann blickte er Arson an, klopfte ihm an den Hals und meinte: "Genau, sollen die ruhig mal machen."

Dann lehnte er sich an die Wand der Taverne, hielt einen dampfenden Becher Met in den Händen und wärmte sich die Finger, während er den Rest der Bürger betrachtete.

Dennis
12.01.2010, 21:19
Doktor Tigreffiev schaute verärgert von seinen Apparaturen auf. "Können diese einfältigen Narren denn nicht einmal ruhig sein.", fragte er sich ob des lauten Gebrülles vom Dorfplatze her. Er hatte die letzte Stunde beharrlich versucht, dieses Geschrei zu überhören. Doch sein Nervenkostüm hatte inzwischen Höllenqualen durchlitten und er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er nahm seinen schweren Lederumhang vom Haken neben sich.
"Unglaublich, schnattern wie die Hühner... man sollte doch meinen, dass man auf dem Lande Ruhe für seine Forschung hat..."
Nörgelnd lief er zu seiner Tür und riss sie theatralisch auf. Er hob schon seinen Fuß an um nach draußen zu gelangen, als er wieder mit einem Satze nach drinnen stolperte und mit ausgestrecktem Arm nach seinem dicken Schlüsselring fummelte. Als er wenige Sekunden später merkte, dass dieser dann doch zu weit weg lag tat er einen Schritt auf das Tischchen zu um gegen die selbstschließende Türe zu knallen.
"VERDAMMTER OCHSENHAUFEN!!!", brüllte er. "Wer erfindet derartigen Koth wie selbstschließende Türen?!???", stieß er aus, wohl wissend, dass er den Türschließer höchstselbst erfunden und an seiner Eingangstüre installiert hatte.
Als er endlich alles beisammen hatte schritt er zeternd nach herausen und konnte sich gerade noch beherrschen, als er den Aufruhr um einen schwer verstümmelten Körper unter einem krumm darüber gelegten Laken am Boden sah.
"Grund...gütiger...", hauchte er schockiert und klappte mit seiner linken Hand seine Kinnlade wieder nach oben.
Mit langsamen Schritten schlich er an die Leiche heran. Mit zunehmender Nähe bemerkte er, dass die Stimmung zwischen den Dorfbewohnern am zerreißen war. Die ersten führten schon eifrige Wortgefechte, die anderen fixierten mit böser Miene ihre Nachbarn und Freunde. Es war wie die Szenerie in einem Theaterstück, kurz vor dem Höhepunkt...
der erste Kopf musste rollen und alle Darsteller würden ihre Schwerter zücken.
"Lasst mich das ansehen,... ich bin Doktor!", rief er der Menge zu, wohl wissend, dass nur die wenigsten das mitbekamen, waren sie doch schon gut mit sich selbst beschäftigt. Dennoch schritt er näher heran. Immer langsamer.
Er hatte schon viel gesehen, doch er ahnte bereits, dass er für das was nun kommen würde nicht gefeit war. Er kniete nieder und hoffte, dass seine dürren, wackelnden Beine nicht einklappen würden wie ein Teleskopstativ in stürmischer Nacht. Er wartete kurz ab, ob einer der Bewohner protestierend eingreifen würde, bevor er die Decke anhob und Ferdinand von Drachenfels erkannte.
"Naja... wenigstens erwischt's die Dummen zuerst...", murmelte er vor sich hin und konnte sich ein Lächeln nur verkneifen, weil ihm vor Übelkeit ohnehin nicht nach Lachen zumute war.
Daraufhin zückte er ein kleines Flakon aus seiner Tasche und begann, mit einem alten, grauen Stofftaschentuch etwas Blut von den tiefen Risswunden am Körper des toten Adligen. Diese träufelte er vorsichtig in das kleine Glasfläschchen.
Als er fertig war und sein Fläschchen mit einem Korken verschloss deckte er Ferdinand erleichtert wieder zu und nahm rückwärts gehend etwas Abstand.

"Dass Werwölfe als Legende gelten", sagte er, an die Menge gewandt "Liegt nicht unbedingt daran, dass es sie nicht gibt. Viel eher daran, dass noch niemand sie eindeutig beweisen konnte.
Ich werde es zu meiner Aufgabe machen, dieses Geheimnis zu lüften. Mit Wissenschaft, Besonnenheit und Weisheit. Wenn wir auf die Vernunft vertrauen werden wir es schaffen, den schuldigen zu finden und ihm den Prozess zu machen."

Ty Ni
12.01.2010, 21:26
Maia wandte sich Biorn zu, überlegte einen Moment und wollte gerade antworten, als Horatio ihr dazwischenfuhr.
Das Mädchen lief puterrot an und senkte schlagartig den Kopf. Die Haare fielen ihr gnädigerweise ins Gesicht, so dass die unerwünschte Farbe sofort wieder hinter einem weißen Vorhang verschwand.
"Ich bin 16.", murmelte sie - so leise, dass es nur die Umstehenden verstehen konnten.

Ohne noch einmal den Kopf zu heben verkroch sie sich in der hintersten Reihe der Anwesenden, froh, dass der Auftritt von Tigreffiev nun die Aufmerksamkeit der Menge beanspruchte.

DSA-Zocker
12.01.2010, 21:43
Horatio! Was bildet Ihr euch ein? Ihr könnt doch nicht einfach jemandem ins Wort fahren, der mir gerade eine Antwort geben will!, Biorn schien wirklich aufgebracht, trat einige Schritte auf Horatio zu, verschränkte die Arme und versuchte sich größer zu machen.

So ein ... eingebildeter Schnösel ist mir noch nie untergekommen! Nehmt doch euer Pferd und entflieht einfach der ganzen Sache, dann wären wir Euch wenigstens los!

Nur langsam gelang es ihm, sich wieder zu beruhigen, während er Horatio abschätzig musterte.

~Jack~
12.01.2010, 21:44
Plötzlich stand Arlén neben Maia und legte ihr eine Hand auf den Kopf.

"Mach dir nichts aus den Worten diese Nichtsnutzes. Er kann nur große Reden schwingen, aber das wars auch schon, sonst würde er nicht ständig andere Leute dazu bringen für ihn die Drecksarbeit zu machen. Wenn wir ihn bitten würden das Dorf zu patroullieren würde er sich sicher mit einer scheinheiligen Ausrede davonmachen.
Er sollte wirklich mal erwachsen werden! Schon allein diese Klamotten..."

Er starrte in Horatios Richtung, rümpfte die Nase und spuckte dann auf den Boden.
Daraufhin setzt er sich neben Maia, legte den Kopf in den Nacken und starrte in den Himmel.

"Hach, wenn bloß dieser Mord nicht geschehen wäre, dann hätte das ein wahrhaft schöner Tag werden können...aber wenn wir den Mörder, ob nun Werwolf oder nicht, nicht entlarven, werden wir wohl eine ganze Weile lang keine schönen Tage mehr haben."

Daen vom Clan
12.01.2010, 22:01
Horatio erschauderte.
"Wie sie sich nur alle um dieses Kind balgen, schauderhaft, schauderhaft.", dachte er bei sich, während er grüßend den Krug des warmen Mets in Richtung Arlens hob.

Ty Ni
12.01.2010, 22:05
Maia sah Arlén dankbar an, als er sich neben sie setzte.
Sie rechnete es Biorn und dem ehemaligen General hoch an, dass sie nicht auf Horatios Spott eingingen.
Mit einem etwas leichterem Gefühl in der Brustgegend strich sie sich die Haare aus dem Gesicht und ließ sich neben Arlén nieder.

Sie nickte ernst.
"Zwei Morde hintereinander sind ein düsteres Zeichen. Ich weiß, Ihr glaubt nicht unbedingt an soetwas wie Ungeheuer. Aber sagt, glaubt Ihr der Mörder befindet sich unter uns?"

~Jack~
12.01.2010, 22:13
Arlén schaute zu Maia und lächtelte kurz, ehe er seinen Blick wieder abwendete und ernst wurde.

"Es wäre schön, wenn dem nicht so wäre, aber Düsterwald ist ein recht abgelegenes Dorf. Da wäre es sehr seltsam, wenn der Mörder keiner aus unseren Reihen wäre. Vielleicht ist es gar dieser Horatio. Er will ja scheinbar den Hauptmann aus dem Weg haben und selbst wenn ich diesen aufgrund seines Verhaltens nicht leiden kann erscheint mir das recht sonderbar."

Just in diesem Moment nahm er den hämischen Gruß Horatios war und erinnerte sich an dessen Messer, die er immer noch bei sich trug. Er stand auf, packte den Beutel und schleuderte ihn auf Horatio.
Der Beutel traf mit voller Wucht den Krug und der Met ergoss sich über sein Gesicht.

"Oh, Verzeihung! Ich wollte dir nur deine Messer wiedergeben!",
doch die Entschuldigung klang alles andere als aufrichtig.
Lächelnd setzte er sich wieder.

TheVampire100
12.01.2010, 22:18
Jason wachte aus seinen Gedanken auf, als Maia ihre Frage stellte.
Sofort war er mit einer Antwort parat: "Ohne Zweifel befindet sich der Mörder unter uns. Dies liegt nahe, wenn man bedenkt, dass es eiskalter Mord war. Es war kein Raubmord und auch kein Totschlag.Letzteres lässt sich aus der Wunde schließen, weöche gewiss mit heimtückischer Absicht so zugefügt wurde. Ein Außenstehender hätte außer einem außer kontrolle gelaufenem Streit und einem Überfall wohl keinen Grund gehabt, diese armen Menschen zu ermorden. Demnach muss es jemand gewesen sein, der diese beiden Herren kennt und das wird wahrscheinlich jemand aus dem Dorf sein."
Mit einem gewissen Sträuben fügte er noch hinzu: "Oder zumindest ein Zugereister, der die beiden näher kannte. Also könnte es genauso ich gewesen sei."

Daen vom Clan
12.01.2010, 22:20
"Macht nichts, Arlen, du warst nie der Geschickteste."
Er zwinkerte.

"Aber eine Frage musst du mir beantworten: Merkst du eigentlich, wenn du manipuliert wirst? An diesem Morgen war ich bisher der Einzige, der mutig eine Partei ergriffen hat und mit allen erdenklichen Mitteln an der Aufklärung der Sache gearbeitet habe.

Und wenn ich sage "Arbeit", dann hat es eine besondere Bedeutung.

Wenn du dich an das Gespräch genau entsinnst, dann wirst du auch feststellen, dass ich bisher immer sehr korrekt war und dass es Maja war, die als Erste und grundlos Schimpfworte benutzt hat.
Ich meine, da ist ein kleines Mädchen, dass alle um den Finger wickelt und aus heiterem Himmel heraus die Reputation eines Mannes vollkommen ins Lächerliche zieht - und dass ohne vorhergehende Provokation?"

Er zuckte mit den Schultern und blickte dem Mann direkt in die Augen.


"Genaugenommen ist es wirklich eine gute Idee, von hier zu verschwinden und ich denke, dass werde ich auch tun, solange meine Seele unbefleckt ist."

DSA-Zocker
12.01.2010, 22:29
Ihr wagt es ... ich hoffe ihr wisst, dass meine Frau ... wie könnt Ihr es wagen ... Maia mich um den Finger wickeln ... lächerlich! Meine Frau würde sich im Grab umdrehen, wenn sie das hören müsste! ... ich kann es nur nicht leiden, wenn man ein Gespräch unterbricht an dem ich beteiligt bin!

Das Gesicht Biorns färbte sich langsam rot, als er Horatio zornig anfunkelte.

Verschwindet! Was bildet Ihr euch eigentlich ein?

~Jack~
12.01.2010, 22:29
"Die Reputation eines Mannes vollkommen ins Lächerliche zieht? Mir war nicht bekannt, dass sie sonderlich viel Ansehen zu verlieren hätten. Sie sind nichts weiter als ein Scharlatan, der viel sein will, aber nichts wirklich kann außer Reden zu schwingen.
Sie mögen ab und an nicht ganz unrecht haben, aber ihre Art gefällt mir wirklich nicht, also gehen sie ruhig! Ihre Meinung kennen wir ja mittlerweile.
Und nur weil ich Maia etwas aufmuntere hat sie mich noch lange nicht um den Finger gewickelt, sonst würde ich ihr wohl auch die Geschichte mit den Werwölfen abkaufen, aber noch bin ich nicht 100%ig überzeugt, dass es tatsächlich solche Bestien waren."

Daen vom Clan
12.01.2010, 22:37
"Ändert nichts an der Tatsache, dass dieses Mädchen zuerst angegriffen hat und ich noch nicht mal mit ihr geredet habe, sondern mit mir selbst. Wenn sich die Kleine davon so ablenken lässt, dann ist es ja gut, dass sie nun einen Beschützer hat.
Aber ich sehe schon, Euer Weib wird sich wirklich im Grabe rumdrehen, so wenig Widerstand wie Ihr einem heiratsfähigen Weib entgegenzusetzen habt, Biorn.

Und was Euch betrifft, Arlen. Ich denke mehr denn Je, dass sie ein manipulatives kleines Mädchen ist. Strengt Euren Kopf mal an und entsinnt Euch, dass auch Ihr als Erstes gewalttätig wurdet, während ich nur geredet habe."

Er stellte den Becher langsam zurück auf den Tisch und schmunzelte.

Ty Ni
12.01.2010, 22:39
Erneut schoss Blut in Maias Kopf. Im ersten Moment wollte sie sich wieder verkriechen, doch ermutigt durch Biorns und Arléns Zusprüche nach Horatios letzem Gespött atmete sie stattdessen tief durch und stand auf.
"Nein, Ihr habt nicht mich provoziert, Horatio. Stattdessen habt ihr einen Mann angeklagt, den ihr am vorigen Tag noch zum Hauptmann gewählt hattet und damit seine Erhängung provoziert. In meinen Augen ist das weitaus perverser, als jemandem das Wort Dummschwätzer nachzusagen. Zumal ich mich für diesen Ausdruck bereits entschuldigte. Sich danach noch über Nichtigkeiten aufzuregen ist anmaßend von Euch. Danach noch eine Beleidigung als "Gewalttat" zu titulieren, ist direkt lächerlich. "
An dieser Stelle begann Maias Stimme wie im Stimmbruch zu kieksen, was sie erstaunlich schnell zum Schweigen bewegte.

Daen vom Clan
12.01.2010, 22:47
"Unheimliche Worte, aus dem Mund eines Kindes."
Horatio lächelte freudlos.

"Ich habe ihn in das Amt des Hauptmannes gewählt, weil ich dachte, die Dinge würden sich bessern, was nicht passiert ist. Der Hauptmann gab sich wohl dem Schlafe hin, anstatt uns zu schützen.
Du hingegen, du bist kalt und manipulierend, verschwindest da in der Menschenmenge, um abermals mit kaltem Stahl aus Worten aus den Schatten wieder aufzutauchen. Geschickt hängst du dein Fähnchen nach dem Wind, wartest, bis sich jemand unbeliebt gemacht hat um ihn schnell und gezielt in Misskredit zu bringen, dabei bist du dir nicht zu schade, deine vorgespielte Schüchternheit ebenso einzusetzen wie die erwachende Blüte deines Leibes. Jeder, der in dir das Mädchen sieht, tappt in die Falle. Stimmbruch wie Hüften, Gefolgsleute wie Unbeliebte kommen dir da sehr zugegegen."

Er ließ sich neuen Met nachschenken und steckte auch endlich den Wurfdolch weg, den Arlen ihm zurückgegeben hatte.

Ty Ni
12.01.2010, 22:58
Maia spürte, wie ihr das Blut abermals in den Kopf stieg - diesmal aus Zorn. Sie atmete heftig, besann sich aber eines besseren und setzte sich langsam wieder hin.
Wutkochend und Beschämt saß sie da und dachte über eine schlagfertige Antwort nach, deren Einsatz sie freilich schon mit Bravour verpasst hatte.

Dennis
12.01.2010, 23:02
Tigreffiev schaute sich erstaunt das gegenseite Ankeifen an und schüttelte nur verwundert den Kopf. Noch immer hielt er wie im Triumph sein mit Blut gefülltes Fläschchen in die Höhe, doch schließlich senkte er es.
"Machet ihr unter euch ruhig aus, wer denn nun der Schlimmere von euch allen ist. Ich hingegen werde mich wieder der Wissenschaft widmen... etwas sinnvolles machen... herausfinden wer hier des Nachts unter einem Pelze herumschleicht und uns Rätsel aufgibt..."

Sylverruner
12.01.2010, 23:46
Schon wieder in Gedanken versunken,nahm er von dem ganzen Gehetze und Jagdgetreibe fast nicht mit. Die einzigen Worte die er vernahm waren die von Ulrika Zitterhand. Seine Experimente einzustellen, kam gar nicht in Frage. "Niemals stelle ich meine Experimente ein, Frau Zitterhand. Heute wäre mir ein Durchbruch gelungen...ja. Nur durch diesen ablenkenden Krach auf der Straße sind mir ein paar Tropfen zu viel in die Mixtur entglitten." Langsam genügte ihn dieser ganze Unsinn hier. Ihr alle mit euren Werratten. Ich gehe jetzt wieder meinen gewohnten Tätigkeiten nach und gebe später meine Stimme ab. Tschüss." Auf den Weg in seinen Keller um ein paar Ersatzgeräte zu holen, beschlich ihm ein mulmiges Gefühl. Als ob er irgendwas vergessen hätte...

Turgon
12.01.2010, 23:52
Auch wenn ihr Lächeln traurig war, zauberte es ihm eine Melodie in den Kopf, welche er möglicherweise in ein schönes neues Lied verwandeln konnte.
Also hing er der Melodie nach, tippte mit dem GFuß den Takt mit, während um ihn herum, eine hitzige Diskussion losbrach.
Maias hitzige Wur entbrannte Stimme ließ das Lied in seinem Kopf ersterben.
"Ich muss sagen, Maia hat unrecht. Du bist kein Dummschwätzer, Horatio. Du bist merh als das, du bist ein dämmlicher Idiot.
Woher ich das weiß, fragst du dich?
Zum einen habe ich auf meinen Reisen viele Menschen gesehen, an die du mich erinnerst. Welche bei denen der Schein größer ist als das Sein. Du schwingst hier immer deine großen Reden in einer gehobenen Sprache, doch ich halte dich nur für einen Bauernlümmel, der mit seiner Herkunft nicht zurecht kommt.
Zum anderen wechselst du wie ein Idiot deine Meinung von einem Tag auf den anderen, nur weil etwas nicht so geschehen ist wie du es wolltest. Lächerlich!
Dann bringst du auch noch deine Ehrbarkeit in Veruf, weil du einen Witwer vorwirfst, sich von einer jungen Frau, die nur dem Dorf helfen will, um den Finger wickeln zu lassen.
Biorn hat sein Frau geliebt und liebt sie immer noch.
Für dieses ganze Verhalten, das du gerade an den Tag legst, und dafür, dass du Streit mit vielen guten Bewohnern Düsterwalds anfängst, das darauf hinweist, dass du nicht zu uns gehörst, schlage ich dich vor Horatio...(drohend zeigte Tiny Jack nun auf Horatio)...für den Galgen!"

Daen vom Clan
13.01.2010, 00:08
"Wenn Schimfpworte ein Indikator für Dummheit sind, dann verdiene ich nach dem alten Sprichwort wohl wirklich Vertrauen...", grinste Horatio.

"Ja, ich habe Advo angeklagt und ich habe ausreichend den Verdachtsmoment erklärt und stehe noch immer voll hinter meiner Meinung.
Alles lief auf eine gesittete Diskussion hinaus, bis diese Fraktion begann, mit Schimpfworten um sich zu werfen, unsittlich und offensichtlich, während ich schlichtweg meinen Fall vorgetragen habe.

Maia spielt mit euch unverhohlen und hier scheint es Keiner erwarten zu können, Hand an dieses Mädchen legen zu dürfen, sie zeigt euch die süße Unschuld und Keiner von euch erkennt den Widerspruch zwischen ihren harten Worten, die einem Menschen das Leben kosten könnten, worauf sie sorgsam hinarbeitet und ihrer Fassade, in der sie das kleine Mädchen mimt.
Ihre Worte klingen nicht nach dem kleinen Mädchen dass sie ist.

Ich hingegen habe mit offenen Karten gespielt und einen einzigen Mann angeklagt, den ich für verdächtig halte.
Just in dem Moment, als die ersten Schimpfwörter gegen mich flogen und man mich angriff - während ich nach wie vor treu an meinem Verdacht gegen Advo festhalte - erscheint eine Gruppe von ebensolchen Flegeln, die - angeführt von dem kleinen Mädchen - ebenso wüst zu schimpfen beginnen.

Nicht ich habe den Streit mit euch gesucht. Offensichtlich ist, dass ihr alle ihn mit mir gesucht habt, ihr mit dem Beschimpfen begonnen habt und nun - ertappt, da euch eure Bande zu dem kleinen Mädchen offensichtlich ins Gesicht geschrieben steht, die pure Verzückung auf euren Gesichtern offensichtlich ist, als würde sie singen und ihr tanzen - greift ihr weiter mich an?
Anstatt euch selber Gedanken zu machen werft ihr weitere Steine auf Denjenigen, der bereits am Boden liegt, weil es bequem ist?

Er lächelte traurig und blickte ihm direkt ins Gesicht, ruhig, stoisch und überlegt.

"Wenn du ein Mann bist, dann stich mich nieder. Glaub mir, du tust der Kleinen einen Gefallen damit und ich bin sicher, unser Hauptmann wird dich dafür nicht belangen. Aber wenn du es nicht tust, dann werde ich mich selber entleiben, diese Heuchlerei ist kaum zu ertragen."

Viviane
13.01.2010, 00:08
Sie stand nun vor dem Mann, bei dem sie sich sicher war das er einer der Mörder war. Aber bevor sie ihn anklagte musste sie noch etwas erledigen. Sie drehte sich nocheinmal von ihm weg, er hatte sich inzwischen niedergelassen, oh so gefährlich nah bei dem ungeschützten jungen Fleisch neben ihm, und würde ihr nicht allzubald weglaufen, und wandte sich an alle Anwesenden, und ihre Stimme war so klar und deutlich das sie bis weit über den Marktplatz hallte.

„Oh Horatio, ihr könnt euch eure Unverschämtheiten für eine der armen Gespielinnen aufheben, mit denen ihr euch die Zeit so gerne vertreibt. Und ich bitte euch, solange wir nicht wissen wer die Täter waren, nicht zu verschwinden sondern dich tapfer dem hier über dich ergossenen Spott zu stellen. Du kannst das, ich glaube an dich. Und ich weiß das das Alter mir nicht wohlgesonnen war, schöner junger Gecke, das braucht ihr mir nicht so auf die mit Altersflecken besprenkelte Nase zu binden - und ich weiß das ich mich nun eigentlich kürzer fassen sollte. Aber es ist eine wichtige Entscheidung, die überlegt sein will also werde ich mir die Zeit nehmen, die ich dafür brauche.

Wir müssen uns heute noch für einen der Dorfbewohner entscheiden.
Ob es nun der Streithammel, der nichtsnutzigen Tagträumer, der Bauer der mehr schuftet als seine Tiere, der Bader und Tinkturenmacher, der zerstreuten Alchimist, der selbsternannte Virtuose, der verrückte Professor, die aufopferungsvolle Ängstliche, mich die alte Vettel, die wunderschöne Jägerin, der intellektuelle Schotte, der vergessliche Edelmann, der verrückte Professor, das geschundene Gespenstermädchen, der einsilbige Jäger, der undankbare Bengel, der sture alte Bauer, der gestrandete Geschichtenerzähler oder der überempfindliche Einäugige ist, den wir noch vor der Abenddämmerung den Urteil der Götter übergeben muss jeder für sich selbst entscheiden.

Ich zumindest habe meine Wahl getroffen, und wenn auch nur von einem von euch die Wahl auf Horatio fällt so werde ich mich ihm entgegen stellen und ihn mit meinem Leben beschützen - denn er ist unschuldig, dessen habe ich mich letzte Nacht versichert, als ich meine Runen befragte. Er ist kein Mörder, seine Seele ist rein wie die eines jeden unbescholtenen Bürgers. So rein wie die von Ferdinand es war. Dafür setze ich nun also mein Leben aufs Spiel und werfe es in die Waage, die sich bisher beängstigenderweise mehr von Zorn und Hass als von Verstand beeinflussen ließ.“

In ihrer eigenen Hand hielt sie nun auch eine Fuchspfote, die fast identisch war mit der, die sie Horatio gegeben hatte.

„Falls ich am Leben bleiben sollte, werde ich jeden Tag einem Mitglied dieses Dorfes eine solche Pfote geben - nachdem ich die Runen befragt habe. Sollte ich allerdings heute Nacht den Wölfen zum Opfer fallen so denkt an meine Worte.“

Ein heftiger Wind erhob sich plötzlich, der alle Anwesenden erschaudern ließ und die alte Dorflinde mit einem Schlag all ihrer Blätter beraubte. Grün, Gelb, Braun - ein Schleier aus Farben umwehte die Alte, ihr Kopftuch rutschte nun vollkommen herunter und entblösste ihre langen weißen Haare. Die breiteten sich wie ein Fächer um ihr Gesicht herum aus. In dem Dämmerlich des Nachmittages wirkte sie wie eine aus Kindergeschichten entsprungene Fee.

„Um Horatio an diesem Tage beizustehen und um ihn vor der blinden Wut der hier anwesenden Wölfe zu schützen werde ich meine Stimme mit ihm in dieselbe Waagschale werfen und mich Seite an Seite mit diesem unbescholtenen Bürger stellen und klage ebenfalls Advo an. Auch wenn ich mir eurer Schuldigkeit nicht sicher bin. Es tut mir leid für euch, das ihr dieses Amt aufgebürdet bekommen habt, obwohl ihr es nicht wolltet, aber es ist tatsächlich sehr verdächtig das die Werwölfe euer Leben verschont haben.

Aber bei einem weiteren Schuldigen bin ich mir sehr sicher - nachdem er den Hauptmann angeklagt hat, erdreistete er sich beinahe alle Namen aus dem Dorf aufzuzählen - ausser seinen eigenen. Merkwürdig, nicht wahr, wo er doch so plötzlich, so beredt geworden ist, ohne einen ersichtlichen Grund.“, sie drehte sich um und stand nun wieder direkt vor dem Mann, den sie verdächtigte. Es war Arlén. Sie wandte sich ihm nun direkt zu: „Seid ihr nur so ausser Atem weil ihr eure erhitzten Reden schwingen musstet, oder steckt da noch etwas anderes dahinter? So viele Worte aus dem Munde eines eigentlich einsilbigen Dorfbewohners haben mich stutzig gemacht. Mehr als stutzig um genau zu sein. Um es klar und deutlich zu sagen: Ich verdächtige euch, Arlén, an den Morden am meisten.

Meine Beweggründe dafür werde ich wohl erst morgen ausführlich darlegen können, aber seht euch aufgrund eures auffälligen Handelns und der unglaublich zwieträchtigen Reden als von mir angeklagt an. Nicht nur, das man kaum etwas über euch in Erfahrung bringt was eure Vergangenheit angeht nein, sobald man euch darauf anspricht sprüht ihr nur so vor verletztem Stolz und unterdrücktem Zorn. Und obwohl wir nichts über euch wissen, da ihr bisher erfolgreich alle Annäherungsversuche abgeblockt habt, erbost ihr euch und stellt so gut wie jeden aus diesem Dorf in euren Reden als Mörder hin. Erst der Hauptmann, dann Trishna, Jason, William und dann auch noch der sicherlich unschuldige Horatio.“

Es war nun an ihr vor Arlén auf den Boden zu spucken. Dazu flüsterte sie beängstigende Worte in einer fremden Zunge. „Lasst eure Hände von diesem Mädchen, das neben euch sitzt, oder ich werde mehr tun als euren Namen zu verfluchen.“

Der Zauber der sie alle in Bann gehalten hatte verging mit diesen Worten und sie sank wieder in sich zusammen, wie eine Rose, die einen Tag nach ihrer vollen Blüte in sich zusammenfällt - und da war sie wieder: Runzelig, alt, mit den zitternden Händen, zerbrechlich wie ein Schneekristall und verletzlich wie ein junges Mädchen.

Noch einmal erhob sie ihre Stimme, die nun aber nur noch ein heiseres Krächzen war:„Und erinnert euch nach dieser Nacht auch an Horatios Worte, sie sind mehr denn je von der Weisheit eines Mannes geprägt der sich seines Verstandes und der Schlauheit der Füchse bedient.“

Sie lehnte sich schwerfällig auf ihren Stab und vergrub die Hände in den Augenhöhlen der Wesen die am Griff zu sehen waren. „Ich vermisse mein Augenlicht nun mehr denn je. Wie gern würde ich in eure Gesichter blicken, wie früher, und darin lesen. Vielleicht könnte man sogar die dunklen Seelen und die düsteren Geister in euren Augen erblicken - wenn es nicht die bloße Traurigkeit ist und dann würde man darin den Wolf sehen können. Den Listenreichen und Gewaltsamen der Zwietracht unter uns gesäht hat.“

Dann wandte sie sich von Arlén ab und ging wieder zurück zu Horatio um Kraft und Trost in der Nähe dieses jungen Mannes zu finden, der sich nun allein gegen hundert Wölfe stellen musste, so hatte es den Anschein.

'Ich hoffe nur meine Worte kommen nicht zu spät...'

Dennis
13.01.2010, 00:28
Vorsichtig vermischte der Doktor das Blut des Verstorbenen mit einigen Chemikalien, um es ein wenig zu strecken und über längere Zeit im flüssigen Zustand zu behalten. Gleichzeitig nahm er eine Probe eines streunenden Hündchens und die eines verstorbenen alten Mannes aus seiner Asservatensammlung.
Mit Kennerblick erhitzte er seine kleinen Gläschen über einer großen Kerze, aus der dicker Wachsdampf aufstieg. Er war sich selbst nicht wirklich sicher, was er tun sollte. Es existierte keine wirkliche Forschung über das Blut von Lebewesen. In den wenigen Jahren, in denen er von der Exkrementforschung zur Blutforschung übergegangen war konnte er nur einige kleine Ansätze erarbeiten. Er wusste, wie sich Blut unter bestimmten Bedingungen verhielt, er wusste, wie man Blut durch äußere Einflüsse bearbeiten konnte, doch konkrete Erkenntnisse über Blut und was man daraus schließen konnte hatte er noch keine erhalten.
Es war zum Mäusemelken. Und auch jetzt sah er nichts weiter, als drei identische Mengen geronnenen Blutes.
Und noch immer hörte er das unsägliche Geschrei der tobenden Meute. "Himmelarschundzwirn.", fluchte er lauthals. Er begann zu zittern. Zu beben. Er zuckte zusammen. Wenn er eines hasste, dann Störung bei der Arbeit. Und Dummheit. Und Störungen durch die Dummheit anderer. Er zerquetschte mit zitternder Hand das Gläschen mit dem Blut der Leiche und das Gläschen mit dem Blut des alten Mannes, welche er in jeweils einer Hand trug.
Es dauerte einige Zähneknirschende Sekunden, bevor er dies realisierte. Und er stellte weiterhin erfreut fest, dass er sich nicht etwa verletzt hatte, sondern dass das krustige Blut an seinen Händen von den Proben stammte. Und doch war... etwas anders...
"Das... hmmm... das bedarf näherer Untersuchung durch das geschulte Auge.", sagte er.
Schnell eilte er zum Tisch und kratzte sich mit einem metallenen Schaber die Blutreste von den Handflächen.
"Wenn doch bloß dieser törichte Pöbel nicht so verflucht laut wäre!"

~Jack~
13.01.2010, 00:35
Bei der Erwähnung seiner Vergangenheit verkrampfte sich alles in Arlén und er biss sich auf die Lippen. Musste diese alte Frau das gerade in solch einer Situation ansprechen? Aber heute war nicht der geeignete Zeitpunkt einfach alle stehen zu lassen und sich in Einsamkeit abzuregen, sonst würden die anderen den wahnwitzigen Worten dieses Mütterchen gar noch Glauben schenken.
Damit erhob er sich und stellte sich direkt vor Ulrika.

"Für was haltet ihr euch eigentlich? Eine Seherin? Erst Werwölfe und dann sowas, ich werd nicht mehr. Ich soll also der Mörder sein?! Ja, ich mag wesentlich kürzer hier leben als viele andere, aber seit meiner Ankunft habe ich trotz meiner Kriegsverletzung versucht euch vor jeglicher Gefahr zu beschützen. Das ich diese Morde nicht vereiteln konnte werde ich mir auch nie verzeigen können, aber ich und ein Mörder? Das ist doch absurd!
Und ja, ich habe vorhin mehrere Leute aufgezählt, aber ich habe keinen davon beschuldigt auch tatsächlich der Mörder zu sein.
Es ist nur so, dass jeder von ihnen etwas an sich hat, was ihn wahrscheinlicher als Mörder dastehen lassen könnte als die anderen Einwohner. Wir haben hier mehrere Leute, die noch nicht allzu lange in Düsterwald leben, also klingt es doch nur logisch, dass sie Mörder sein könnten, denn warum sollten Einheimische dieses Dörfchens plötzlich anfangen zu morden?
Ich versuche doch nur uns alle vor einer Katastrophe zu bewahren und wenn ich dafür aus meiner Haut fahren muss, nun gut, dann muss es so sein. Aber über meine Vergangenheit rede ich einfach nicht gerne..."

Er ließ den Kopf sinken und Tränen bildeten sich in seinem Augenwinkel.

"Wenn ihr nur wüsstet...mit was für schmerzhaften Erinnerungen ich leben muss...jede Nacht verfolgen sie mich in meinen Träumen...
Hätte ich nicht diesen schönen Ort gefunden, den es zu beschützen lohnt...ich hätte mir vielleicht schon längst das Leben genommen."

Er wischte sich die Tränen weg, seuftze und blickte in die Gruppe.

"Glaubt mir, ich würde keinem von euch etwas zuleide tun...aber scheinbar gibt es hier ja einen unter uns, der da anderer Ansicht ist und wir müssen ihn ausschalten, bevor er noch mehr von uns ins Verderben reißt!

Und mit diesen Worten drehte er sich zu Horatio, rieß den Arm hoch und deute auf ihn.

"Horatio, ich beschuldige euch des Mordes!
Ja, der Hauptmann ist seinen Pflichten nicht nachgekommen und vielleicht hat er Ferdinand nicht gemocht, aber für mich wirkt ihr wesentlich verdächtiger. Gestern noch als Hauptmann erwählt, heute ein Mörder! Und wir andern sind natürlich alle Kinderschänder, nur weil wir uns nicht gegenüber Maia wie Dreck verhalten!
Was ist denn, wenn wir Advo töten und heute Nacht wieder jemand stirbt? Ist dann Maia plötzlich die Mörderin, nur damit ihr sie auch aus dem Weg räumen könnt?!
Ihr kotzt mich sowas von an, ihr dreckiger Scharlatan! In wievielen Orten habt ihr diese Show schon abgezogen und wieviele Menschen mussten deswegen ihr Leben lassen?!
Also bitte, schließt euch mir an! Geben wir unserem Hauptmann noch eine Chance und hängen wir diesen Narren!"

Mit diesen Worten holte er noch einmal tief Luft, blickte in die Runde, atmete aus und ging wieder zu Maia.

"Hoffentlich glaubst zuminest du dieser alten Vettel nicht. Wie sie nur glauben kann, dass ich ein Mörder wäre..."

Viviane
13.01.2010, 00:45
"Das ihr nun weint zeigt das in euch ein Funke Menschlichkeit steckt. Ich werde es mir noch einmal überlegen, das verspreche ich euch, wenn ich morgen noch hier bin, Arlén. Aber nach den alten Sagen lockten auch wilde Echsen ihre Opfer an, indem sie wie ein Kind weinten. Armer Junge, wärest du bereits früher einmal zu mir gekommen mit deinen Sorgen und den Alpträumen die dich verfolgen, ich hätte mehr für dich tun können - und wir zwei würden jetzt nicht hier stehen und uns ebenfalls beschuldigen.

Mich irritiert und verletzt es zutiefst es das du Horatio hängen sehen willst - und ich spreche wahr wenn ich sage, das ich mich freiwillig daran machen werde einen Strick für mich zu drehen und mich neben ihn aufknüpfen zu lassen, wenn er heute derjenige ist, der gehängt wird. Denn er ist wahrhaftig unschuldig und ich habe es euch gesagt - wenn meine Worte kein Gewicht mehr haben in unserer Gemeinschaft, dann ist es besser das auch ich gehe. Es gibt mehr Leben als diese."

Sie zog sich wieder ihr Kopftuch über das weiße Haar, nachdem sie es sorgfältig zusammengeknotet hatte und wurde merkwürdigerweise bleich und ihre Haut sah aus wie pergament. Der Zwist im Dorf schien an ihrer Lebenskraft zu nagen und sie sah verängstigt aus - und zutiefst erschüttert.

Daen vom Clan
13.01.2010, 01:19
Horatio hob nur eine Augenbraue und blickte an dem Mann vorbei in Richtung der alten Dame.

"Ulrikina, nicht schlecht aus der Reserve gelockt, den Mann, der seine Finger nicht von Kindern lassen kann, wie es scheint."

In den Augen von Horatio stand echte Bewunderung und er grinste die alte Vettel an.

"Noch nie habe ich einen getroffenen Hund derart bellen sehen. Ich glaube, der Verdacht erhärtet sich. Ein feiner Soldat will er sein, aber der Teufel steckt im Detail...
Ulrikane greift ihn an, aber anstatt dass er die Argumente zu entkräften sucht, greift er weiter den an, den er schon am Boden glaubt."
Horatio grinste fast fröhlich und es war ihm anzusehen, wie die Worte Arlens in das eine Ohr hineinsausten und auf der anderen Seite wieder lustig hinauspurzelten, denn was Arlen vielleicht für ein gar interessiertes Lauschen auf seine Worte hätte halten können, waren in Wirklichkeit zwei Sätze, die gefallen waren, ihn nachdenklich gestimmt hatten und die Arlen gerade wie durch Zauberhand bestätigt hatte.

Er wusste nun mit absoluter Sicherheit, wen er wählen wurde, wenn es zur Abstimmung kam und wie Puzzlesteine fügten sich die Verwicklungen der einzelnen Kontrahenten in seinem Geiste zusammen.
Ein manipulierendes kleines Kind und ein weinerlicher General der sich ungeschickt verhielt und vielleicht noch der Bauer im Reigen, dem trotz Lebenserfahrung die Schärfe in Maias Worten nicht aufgefallen war und damit Drei, die Nähe zueinander suchten und sich gegenseitig den Rücken stärkten, als würden sie als Einzige wissen, dass sie nichts zu befürchten hatten, da sie sich gemeinsam auf der Jagd befanden.

Er wusste, was zu tun war und vertraute darauf, dass noch mehr dem genauen Verlauf des Gespräches gefolgt waren und gehört hatten, was er gehört hatte.
Und selbst wenn es sein Ende bedeutete - In seinem Haus würden sie dann die Beweise finden, welchem Handwerk er nachging und es richtig zu deuten wissen. Und er hatte immerhin einen Logenplatz, dann im Himmelreich um der Gerechtigkeit Pate zu sein.

Ty Ni
13.01.2010, 08:35
Maias Blick hatte sich während der folgenden Diskussion immer weiter verdunkelt. Als eine kurze Pause entstand erhob sie sich. Sie hatte sich schon lange entschieden.
"Es geht hier nicht darum, Unsympathen aus dem Dorf zu schaffen.", sagte sie düster mit ihrer leisen Stimme, "Sondern wir müssen die Bestien finden. Ich finde es unsinnig, Arlén unlautere Absichten zu unterstellen, nur weil er mich verteidigt hat. Ich weiß nicht, woher ihr diese Verknüpfung nehmt.

Wie ich bereits sagte, habe ich nie besonders viel von Horatio gehalten, glaube ihm aber angesichts dessen, dass er sein Leben dafür in die Waagschale wirft, dass er von der Richtigkeit seiner Anklage überzeugt ist." Sie runzelte die Stirn "Hättet ihr zugehört, wüsstet ihr das.

Horatio hat mich heute erneut von seinen Charakterfehlern überzeugt. Trotzdem bin ich bereit ihm zu glauben. Er scheint s überzeugt davon zu sein, dass er mit seinem Leben dahinter steht und das ist der einzige begründete Anhaltspunkt, den wir bis jetzt haben. Nach der Auseinandersetzung fällt es mir schwerer, dass zu sagen aber ich stimme ebenfalls für Advo, aus von Horatio genannten Gründen.
Solltet Ihr uns allerdings in die Irre geführt haben, Horatio, werdet ihr der erste sein, gegen den ich mein Wort erheben werde".
Sie setzte sich wieder und warf Arlén einen beruhigenden Blick zu.

Daen vom Clan
13.01.2010, 09:10
Horatio hob eine Augenbraue und schmunzelte:
"Ich mag es, wenn piepsige Kinderstimmen krakelen, sie lassen das Dorf so lebendig wirken."

Dann grinste er sie an und neigte nach ihrer Rede sein Haupt.

"Damit hätte ich alles, was ich bräuchtee, um Advo noch mindestens eine Nacht die Möglichkeit zu geben, sich zu beweisen.
Als ich Advo anklagte, war ich davon überzeugt, das Richtige zu tun und ich bin auch heute noch bereit, für meine Leidenschaften einzugestehen.
Je mehr wir reden, je mehr wir streiten, umso mehr Menschen offenbaren ihre schmutzige Wäsche.
Ob es nun unpopulär ist, seine Meinung als Erster zu nennen, sei mal dahingestellt und Einige werden sich mit Sicherheit und Freuden auf die Tatsache stürzen, dass ich meine Änderung geändert habe, aber für mich - und dort wo ich herkomme - ist es ein Zeichen von Vernunft und Klugheit, seine Meinung zu ändern, wenn die Faktenlage Einen dazu zwingt.
Aber alleine die Tatsache, dass Gruselkind mit mir einer Meinung ist, lässt sämtliche Alarmgonge bei mir anschlagen und Arlen mehr als je zuvor in die Schusslinie rücken."

SirTroy
13.01.2010, 12:10
Am späten Nachmittag, als Troy aus seinem versehentlichen Nickerchen aufgewacht war, begab er sich, ein wenig Schlaftrunken, vor die Tür. Er streckte sich einmal und schaute ein wenig die schöne Gegend an. Wieder drangen einige Stimmen vom Dorfplatz, wohin er sich auch gleich begab, her, die ein reges treiben vermuten ließen. Er fasste an seinen Gürtel und bemerkte das Messer, welches er sich zur Sicherheit eingesteckt hat, und schob es ein wenig unter sein Hemd. Er ging los auf den Dorfplatz.

Er bemerkte wie die Leute sich gegenseitig des Mordes beschuldigten. „Das ist doch unsinn“ murmelte er „niemand würde jemand aus dem Dorf umbringen“. Er hörte des öfteren das Wort Werwolf, was ihn an die verstümmelte Leiche errinerte die am Morgen vor der Schenke lag. „Das gefällt mir ganz und garnicht“, mit diesen worten lauschte er dem treiben noch ein wenig weiter, ging zum Baum und sah sich nochmal die Liste mit den Stimmen zur Hauptmannswahl an. „Ich dachte mit dem neuen Hauptmann hätte ich eine gute Wahl getroffen. Aber ich will ja nicht gleich am ersten Tag jemanden verurteilen“. Er nahm sich einen Zettel und schrieb folgendes auf diesen:
„In anbetracht dessen was vorgefallen ist, habe ich entschieden, das ich folgenden Bürger des Mordes beschuldige: Tiny Jack. gez. Troy“ Er hämmerte den Zettel gegen den Baum und verließ stillschweigend den Dorfplatz. „Ich bin keinesfalls jemand der andere leute beschuldigt, aber es geht hier um unser aller wohl.“

Viviane
13.01.2010, 12:50
Unter den harten Schlägen des Hammers, der auf die alte Dorflinde eindreschte, zuckte Ulrika zusammen und seufzte laut auf. "Was um alles in der Welt...? - Wer durchlöchert da gerade die alte Linde und wie rechtfertigt er diesen Firlefanz?"

Liferipper
13.01.2010, 13:04
Advo hatte sich das ganze jetzt eine Weile lang angehört. Aber ihm war klar, dass er jetzt auch endlich mal etwas sagen musste:
"Ich nominiere, auch wenn es mir schwerfällt, Ulrika.
Selbst wenn sie kein Werwolf ist, glaube ich, dass sie zumindest im Bezug auf ihre Fähigkeiten aus irgendeinem Grund gelogen hat.
Ich glaube nicht, dass sie so alt geworden wäre, wie sie es nun ist (wo immer dieses Alter auch liegen mag, ich glaube, sie war schon alt, als ich geboren wurde), wenn sie beim ersten Anzeichen eines Problems mit einem Geheimnis herausrücken würde, von dem das Schicksal des ganzen Dorfes abhängen kann.
Außerdem wäre es nur natürlich gewesen, wenn sie diese Fähigkeit tatsächlich besäße, mich als ersten zu kontrollieren, da ich, ohne dass ich mir etwas darauf einbilden möchte, nun ja leider zu einer 'Figur von besonderem Interesse' geworden bin. Stattdessen hat sie angeblich Horation kontrolliert, gegen den bisher nicht der geringste Verdacht vorlag."
Er überlegt, ob er noch mehr sagen sollte, kam aber zu dem Schluss, dass das wohl ohnehin nichts bringen würde, wenn er sie jetzt noch nicht überzeugt hatte. Dann fuhr er aber mit einem Themenwechsel doch fort:
"Aber um zu etwas zu kommen, was ich bereits zum Thema Hauptmann gesagt habe: Ihr solltet zu eurer Meinung stehen.
Viele von euch haben noch keine klare Position bezüglich ihrer Verdächtigungen bezogen. Und ich werde ganz bestimmt nicht zulassen, dass irgendjemand hier vom wütenden Mob gelyncht wird, solange nicht jeder Gelegenheit hatte, seinen Verdacht auszusprechen, wie immer er auch lauten mag."

Kael
13.01.2010, 14:04
"Ich bin immer noch der Meinung, dass Liferipper, oder auch Advo genannt, der Mörder dieses unschuldigen Menschen ist. Allerdings, Horatio, möchte ich Euch an eure Wette erinnern. Sollte Advo kein Werwolf sein, so verliert Ihr Eure Wette.......ich nehme mal an, den Preis kennt Ihr?

Daen vom Clan
13.01.2010, 14:15
"Ein Kuss vom schönsten Mädchen des Dorfes und dann der Tod?" grinste Horatio.

Kael
13.01.2010, 14:19
"Allerdings." bestätigte Aurelius. Ihr Wetteinsatz war Ihr Leben selbst, wenn Sie sich erinnern. Ob nun der Kuss dazukommt oder nicht, ist jedenfalls nicht meine Sache. Wenn Sie Maia dazu bringen können, Ihnen einen Kuss zu geben, sollte mir das recht sein.

Daen vom Clan
13.01.2010, 14:28
Horatio starrte ihn verblüfft an, dann lachte er schallend los.
"Ach Aurelius, seit ich Charakter an Frauen schätzen und lieben gelernt habe und für mich persönlich auch ein gewisses Alter dazugehört, kann ich dir sagen, dass Maia in meinen Augen definitiv nicht die Schönste des Dorfes ist.
Es sei denn... man hat ein Faible für Kinder..."

Ty Ni
13.01.2010, 14:37
Maia hatte ihre Stimme abgegeben. Und nun, als Horatio auch noch anfing über den Grad ihrer Schönheit zu lästern, befand sie, dass es Zeit war zu gehen.
Sie zog sich die Kapuze ihres Umhangs tief ins Gesicht, so dass kein einziges weißes Haar mehr zu sehen war, nickte den Umstehenden kurz zu und entfernte sich wortlos.

In ihrem Zimmer voller Strickpuppentotems rollte sie sich auf dem Bett zusammen und zog sich die Wolldecke über den Kopf.
Ihr graute vor dem nächsten Tag, am meisten aber vor der kommenden Nacht.

Kael
13.01.2010, 14:38
"Man kann ja nie wissen." gab Aurelius mit einem leichten Grinsen an Horatio zurück."Woher sollte ich denn wissen, das Sie Ulrika meinten?" und fing über seinen eigenen primitiven Kommentar das Lachen an.

Mivey
13.01.2010, 14:41
Adalbert hatte der Diskussion eine Weile lang zugehört, es war klar das er jemanden wählen musste, denn tatenlos durfte das Dorf nicht verbleiben.

"Ich habe jetzt einige Zeit lang der Diskussion zwischen Advo und Horatio, und natürlich auch den Einwänden der anderen zugehört und bin für mich persönlich zu einem Schluss gekommen. Zum einen, dass einer der beiden mit Sicherheit ein Werwolf sein muss, das bedeutet falls wir heute den falschen hängen können wir uns damit trösten, das wir morgen den wahren Wolf kennen.

Angesichts der heutigen Fakten stimme ich für Advo."

Mehr sagte er nicht, er war kein Mann der langen Worte.
Er machte sich auf und ging zu seinem Hof, Maia war bereits eingetroffen.
"Na kleines, was hälst du vom heutigen Tag?"

Sylverruner
13.01.2010, 14:45
Vollgepackt mit Geräten betrat er wieder seine kleine Hütte. Er stellte alles auf den einzig übrig gebliebenen Tisch ab. "Sieht mal wieder aus, wie ein Auftrag für den Dorftischler." Erschöpft setzte er sich auf eine Stuhl und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Plötzlich fie ihm ein unangenehmer Geruch auf, welche von dem zerstörten Tisch aufstiegen. "Das riecht irgendwie nach faulen Eiern. Oh nein... ich darf jetzt blos kein Feuer anmachen." Vorsichtig ging in die Richtung aus der der Geruch kam. "Die Fensterläden waren heute den ganzen Tag zu. Vielleicht stammt der Geruch noch von heute früh." Sichtlich erleichtert, öffnete er die ganzen Fenster in seinem Haus. Er holte sich ein nasses Tuch und wischte den Unfallort auf. Danach schleppte er den verußten Tisch hinter sein Haus und ließ ihn dort liegen. "Ich glaube ich sollte doch besser Urlaub machen. Vielleicht ist dieser Wereulen Fall ein wenig Ablenkung vom Alltag. Trotzdem werde ich mein Experimente fortsetzen, wenn auch in kleineren Maßen." Er trank einen großen Schluck aus seiner Wasserflasche, die er den ganzen Tag umhängen hat. "Dann will ich mal meine Stimme abgeben, bevor man mich als Nicht-Wähler hängt." Wieder einmal machte er sich Richtung Versammlungsplatz auf.

Ty Ni
13.01.2010, 14:51
Die Wolldecke bewegte sich und ein blasser kopf mit rotgeränderten Augen lugte darunter hervor.
"Er ist absolut schrecklich."

Maia raffte sich innerlich auf, erhob sich aus ihrem Bett und ordnete die Decke.
"Die Frage ist, wer unser Dorf zuerst zerstören wird. Die Werwölfe - oder wir selbst, indem wir uns gegenseitig zerfleischen." In den eigenen vier Wänden inmitten ihrer Puppen hatte Maia offenbar weniger Probleme damit, das Übel beim Namen zu nennen.
Sie ging an ihrem Großvater vorbei in den Wohnraum und gab ihm im Vorbeigehen einen Kuss auf die Wange.
"Außerdem habe ich meine Arbeit auf dem Feld vernachlässigt bei dem ganzen Chaos, dass hier herrscht. Ich werde mich in den letzten Stunden vor der Abenddämmerung noch um die Kartoffeln kümmern."
Sie sah ihren Großvater besorgt an "Bitte tu mir einen großen Gefallen und geh nach Abenddämmerung nicht mehr nach draußen. Würdest du das tun?"

Daen vom Clan
13.01.2010, 14:56
"Jaha, Ulrikchen, nur 400 Jahre jünger... da war sie zwar auch schon gut betagt, aber bestimmt eine heißblütige Matriarchin, ich meine, hast du die Haare gesehen? Die machen schon gut Eindruck, wenn sie sich auf den Kissen kräuseln und man wie eine Katze daran spielen wollen würde."

Horatio machte kleine Katzenlaute nach und formte eine Pranke.

"Oh, ich höre lieber auf, sonst hält man mich noch mehr für einen Werwolf."

Mivey
13.01.2010, 15:15
Es schien, dass Maia von den Begebenheiten ebenso wenig hielt wie er selbst, doch es war nicht so das irgendjemand etwas an dieser Lage ändern konnte, nicht ohne Blut zu vergießen.

"Das Verdammte ist, dass wir gezwungen sind etwas zu tun, wenn wir nichts tun werden die Biester uns alle bekommen, und doch ist es nicht weniger falsch das wir uns selbst masakrieren. Verdammte Wölfe, als wäre das Leben nicht mühselig genug."
Adalbert sah zu Maia, sie war noch sehr jung, doch sie sah ihrer Mutter sehr ahnlich, hatte ihre Augen.
"Ich muss noch den Stall ausmisten, das kann ich gleich machen, danach bleib ich im Haus, versprochen."
Er machte sich auf zu den Tieren, Werwolf hin oder her, gewisse Dinge blieben wohl immer gleich.

~Jack~
13.01.2010, 15:24
"Sie haben schon recht, Adalbert. Das wir uns wegen diesen Morden gegenseitig massakrieren ist keine schöne Sache, aber wenn wir uns nicht der verdächtigen Individuen entledigen, wird irgendwann niemand in Düsterwald mehr am Leben sein, abgesehen natürlich vom Mörder.
Von daher muss es sein, also wählt weise und lasst euch nicht von Lügnern übers Ohr hauen."

Und mit diesen Worten verließ Arlén die Gruppe und machte sich auf den Weg nach Hause, damit er die aufgekeimten Erinnerungen seiner Vergangenheit in Einsamkeit wieder verdrängen könnte.

Trishna
13.01.2010, 15:39
Trish hatte alles mit angehört und wusste nicht recht wie sie handel sollte.
Einerseits, konnte sie sich nicht vorstellen, dass einer dieser Dorfbewohner so eine schändliche tat begangen haben könnte, aber wiederum, sie hatte sich aus dem rege Dorftreiben zurück gezogen um ihre Ruhe zu haben, sie kannte niemanden so genau um zu sagen er war es nicht.
Und so entschied sie sich auf ihr Gefühl zu hören und das sagte ihr:
"Ich beteilige mich nur Ungerne an dieser Diskussion, da ich finde, wir sollten nicht gleich vorschnell handel, darum werde ich weder Horatio noch Advo, noch Ulrike oder sonst wen für diese Tat die Schuld in die Schuhe schieben.
Daher enthalte ich mich für den heutigen Tag.
Und ihr solltet nicht mehr so lange hier ausharren, die Sonne wird bald untergehen und was auch immer diese Tat vollbracht hat wird sicherlich wiederkehren, falls ihr doch nicht einen Glückstreffer gelandet habt mit euren Vermutungen."

Und damit ging Trish ihren altbekannten Weg zu ihrer Hütte.

Ariantras
13.01.2010, 17:04
Edward stieß erst spät wieder zur Debatte dazu, bei der es um die Bestimmung eines verantwortlichen Werwolfs ging. Er ließ sich von seiner guten Beobachtungsgabe leiten und deute kurzerhand auf Advo. Wortlos zog er sich danach zurück, da er ein tiefes Unbehagen dabei verspürte, seine Stimme abgeben zu müssen und damit womöglich zum Tod eines unschuldigen Menschens beitragen würde. Er war noch nie ein Verfechter von willkürlicher Gewalt und daher missfiel ihm diese Situation.

Kaum nachdem seine Stimme vom Protokollführer zu Notiz genommen wurde, entfernte er sich zügig wieder vom Tumult auf dem Marktplatz. Er hatte sich einen Neuanfang in Düsterwald anders vorgestellt.

Sylverruner
13.01.2010, 17:12
Immer standen noch einige Leute auf dem Platz. William drängelte sich zwischendurch. Auf die Liste zu wo die gesamten Namen der Dorfbewohner draufstanden. Er las sich die Liste durch und murmelte seine Gedanken vor sich hin.
Kenn ich nicht... kenn ich auch nicht....nein...
Horatio hmmm... ist das nicht der Kerl, der mir noch Geld schuldet. Der wird erst gehängt wenn ich mein Geld zurück bekommen habe.
Nein .... nein kenn ich nicht...hmmm Ulrika. Klingt verdächtig nach Werwaschbär. Obwohl... die fällt von selbst bald in die Kiste.

Advo... ist das nicht der Hauptmann...hmmm.... die werden auch immer älter.

Arlén! War das nicht der, der ihn als irren Alchimisten hingestellt hat und der heute früh sein Experiment ,durch seinen Radau, zur Explosion gebracht hat. Ob Werkatze oder nicht er muss verbannt, gehängt oder sonst was werden. Ansonsten kann es passieren das ich das Do.. ähh... mein Haus ausversehen in die Luft jage. Daher wähle ich Arlén(~Jack~).

Zum Schluss ging William in sein Haus und verzichtete auf Experimente. Er legte sich in sein Bett und versuchte sich bei einem Alchemiebuch von seinen Experimenten abzulenken und sich zu entspannen.

SirTroy
13.01.2010, 17:44
Troy ging zur Schenke, um sich bei einem Becher Met etwas zu entspannen. Er setzte sich gemütlich in die Ecke der Schenke, wo eine gemütliche, runde Bank stand. Er ließ sich nieder und rufte dem Wirt zu das er ein Krug Met haben will.

Minuten später kam der Wirt schließlich mit einem Krug Met in der Hand und stellte ihn auf den Tisch. "Das du mir nicht so endest wie der arme Ferdinand von Drachenfels!". Mit einem abweisenden Kopfschütteln wies Troy dem Wirt an, zu gehen. Er füllte sich ein Becher ein und trank auch gleich von diesem.
"Was für ein Tag!". Mit diesen Worten lehnte er sich zurück und wartete darauf, ob ihm vielleicht jemand gesellschaft leisten würde.

Turgon
13.01.2010, 19:26
"Das wird ja immer lächerlicher, Horatio!
Da verteidigt jemand eine junge Frau und schon ist derjenige ein Werwolf, weil sich auf einmal Maia auf deine Seite stellt? Das ist Wahnsinn!...nein, das ist Horatio!"
Mit einem gespielten Erschrecken packte er sich an sein Gesicht.
"Oh nein, ich verteidige sie auch gerade, also bin ich auch ein Werwolf!
Tut mir leid, aber diesen Schwachsinn kann ich mir nicht länger anhören. Ich gehe zurück in die Bar."
Mit diesen Worten stapfte er Richtung Traveller's Rest und erblickte beim Vorbeigehen auch den Zettel am Baum, auf dem sein Name stand.
"Was? Ich stehe Liste für die zu Hängenden?", dachte er erchrocken.
In der Bar angekommenwar sein sonst so freudiges Gemüt auch bedrückt, wie das der anderen Barbesucher.
Er setzte sich hinter das Cembalo und klappte es auf.
"Bring mir bitte das Übliche", rief er dem Barkeeper zu.
Dann ließ er seine Gefühle in seine Finger fließen, welche dann Dank des Cembalos zu einer schönen Melodie wurden.

Liferipper
13.01.2010, 19:36
Advo war der Stimmungsumschwung innerhalb des Dorfes aufgefallen. Zwar gab es noch immer einige, die am liebsten ihn tot sehen wollten, doch schien sich inzwischen auch eine Front gegen Arlen zu formieren. Er überlegte, was er über Arlen wusste. Eigentlich nichts, was vor seinem Auftauchen in Düsterwald lag, was nun auch schon wieder einige Jahre zurücklag... Nur lebten die meisten hier schon länger im Dorf, das schien also kein Hinweis auf die Werwölfe (oder um was immer es sich bei dem Täter handelte) sein. Nach reiflicher Überlegung sagte er:
"Ich ziehe meine Anklage gegen Ulrika unter Vorbehalt zurück. Zwar habe ich nichts gefunden, was für ihre Entlastung spricht, aber ich denke, anhand der Tatsache, ob sie den nächsten Morgen noch erlebt, wird sich die Frage, ob sie die Wahrheit gesagt hat, von selbst beantworten, im Zweifelsfall müssen wir den Werwölfen nicht auch noch die Arbeit abnehmen. Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass mir die Argumente, die gegen Arlen (~Jack~) vorgebracht wurden, am überzeugendsten scheinen. Ich hoffe, ich werde die Entscheidung gegen ihn nicht bedauern."

DSA-Zocker
13.01.2010, 19:51
Ich klage Arlen an.

(Tut mir leid für den kurzen Post, aber ich hab keine Zeit, einen längeren zu verfassen)

~Jack~
13.01.2010, 19:57
"So dankt ihr es mir also Hauptmann, dass ich euch noch eine Chance geben wollte? Nun, dann muss ich meine Entscheidung wohl revidieren.
Ich klage euch an, Advo!
Vielleicht habe ich Pech und ihr seid tatsächlich ebenso ein Mensch wie ich. Aber wenn dem so sollte kann Horatio sich zumindest von seinem Leben verabschieden wenn er seine Worte wahr macht"

Unheeding
13.01.2010, 20:38
"Ich klagen an Advo...."

(Ich schließe mich mal DSA-Zocker an und bitte ebenfalls um Entschuldigung für den kurzen Post. Mir ist ne Menge dazwischen gekommen, was ich vorher nicht abschätzen konnte und ich werde dann die nächste Zeit ein wenig mehr.. Zeit nehmen :D)

TheVampire100
13.01.2010, 20:56
Jason brummelte etwas und meinte: "Ich verstehe einfach nicht, wieso ihr so wenig Vertrauen in den neuen Hauptmann habt. Noch dazu, da ihr ihn selbst gewählt habt. Für mich ist eher dieses fräulein verdächtig. Sie taucht ausgerechnet dann auf, als die Morde angfingen. Sehr verdächtig wenn ihr mich fragt. Deswegen klage ich sie (Miss Kaizer) an!"
Einige der Dorfbewohner drehten sich zu ihm um, da sie nicht damit gerechnet hatten.

Kael
13.01.2010, 20:59
"Als ob jeder Neuling mit der Tatsache verbunden ist, zu den Mördern zu gehören.....lächerlich." fing Aurelius an, der sich mit umgedreht hatte. "ich will Euch aber dennoch nicht in die Suppe spucken......"

Trishna
13.01.2010, 21:39
Trish war eingenickt, als es an ihrer Tür Klopfte und jemand mit erboster Stimme ihr berichtete, dass sie genauso ein Teil der Gemeinschaft dieses Dorfes ist und sie aufjedenfall abstimmen muss.
Daraufhin zog sie sich ihren Mantel über und stapfte wieder zurück zu den anderen, unterwegs überlegte sie, wen sie denn nehmen sollte, wen würde sie am ehesten so eine Tat vollbringen könnte, wer dazu Geistlich und Körperlich fähig wäre.
Sie kannte die meisten zu wenig um sich ein Bild zu machen.
Ohne es zu merken war sie am Ziel angekommen, alle Augen waren auf sie gerichtet.
Sie seufzte:
"Leider muss ich mit abstimmen, aber ich möchte niemanden zum Tode verurteilen, dass soltet ihr besser entscheiden, aber weil ich es dennoch muss werde ich sie nehmen Elias Ladislas Toussaint. Aber ich nehme sie nicht weil ich glaube, dass sie der Täter sind, nein ich nehme sie, weil ich genau weiß, dass sie den Abend trotz meiner Stimme überleben werden und ich nicht am Tod eines eventuell Unschuldigen bin."

Und somit ging sie Richtung Schenke um sich noch einen heißen Met zu gönnen, damit sich ihre Nerven wieder beruhigen könnten.
Sie hoffte das richtige getan zu haben, sie möchte nicht, dass überhaupt jemand in diesen Dorf sterben soll und wenn schon, dass es nicht mit Hilfe ihrer Stimme passiert.

Gendrek
13.01.2010, 21:55
Elias Augen weiteten sich vor Entsetzen "I...i...ich?" Er schluckte schwer, "Nun...ich verstehe Trish, den am Tod eines Unschuldigen beteiligt zu sein ist wahrlich kein leichtes Päckchen..."
Elias fuhr sich mit seiner linken kurz durch die Haare "Ich muss zugeben, ich möchte soetwas auch nicht verantworten, doch ich bin bereit das Risiko einzugehen, auch wenn ich es mir nie verzeihen könnte. Wenn ich es richtig beobachtet habe sind die 2 Hauptverdächtigen Advon und Arlèn, doch bei einem von beidem will mir nicht klar werden warum er gehängt werden soll und das ist Arlèn. Er spricht Verdächtigungen aus und geht alle Möglichkeiten durch, das ist doch sein gutes Recht. Advo hingegen hat diese Nacht überlebt, obwohl er der Hauptmann ist, entweder er ist selbst eines dieser Monster oder die Wölfe nutzen dieses Denken aus. Letztlich..." er rieb sich mit dem Daumen und Zeigefinger seiner Linken durch die Augen "...müssen wir eine Entscheidung treffen. Horatio, ich denke nicht, dass ihr euch freiwillig hängen solltet wenn Advo heute von uns geht und sich herausstellen sollte, dass er kein Werwolf ist. Ich halte den Ansatz für stimmig und aus diesem Grund, glaube ich, dass wir heute Advo hängen sollten."

Schweren Schrittest trat er an den alten Mann heran und legte ihm eine Hand auf die Schultern, "Verzeiht mit Advo, es fiel mir nicht leicht."

Layana
13.01.2010, 22:02
Und somit hat sich das Dorf mit einer knappen Mehrheit dazu entschieden Advo (aka Liferipper) an den Galgen zu hängen.

Liferipper
13.01.2010, 22:31
Von zwei Männern flankiert wurde Advo zum Galgen in der Mitte des Dorfes geführt. Sollte das sein Ende sein? Verraten von denjenigen, die ihm noch vor einem Tag ihr vertrauen ausgesprochen hatten?
Nein! Das würde er nicht zulassen!
Mit einer Kraft, die wohl keiner der Anwesenden seinem alten Körper zugetraut hätte, stieß er die Wachen an seiner Seite weg. Dann griff er in sein Hemd, wobei er versehentlich die obersten Knöpfe abriss. Als ob das im Moment eine Rolle gespielt hätte! Als er die Hand wieder hervorzog, hielt er in seiner Faust...
den Bestienzahn, seinen Talisman. Er wusste selbst nicht, wieso er ihn heute Morgen eingesteckt hatte, aber er wusste, wozu er ihn jetzt benutzen würde:
Um nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das der anderen Dorfbewohner zu retten!
Wütend stürzte er sich auf die Person, von der er sich sicher war, dass es sich trotz ihres harmlosen Äußeren um einen Werwolf handelte - Ulrika!
Mit aller Macht rammte er ihr den Zahn in das Auge, so weit, dass es das Gehirn dahinter erwischen musste.
Gespannt richtete er sich auf, um den Todeskampf des Monsters zu beobachten, durch dessen Tod er seine Unschuld beweisen würde.
Oder zumindest versuchte er, sich aufzurichten. Doch er konnte nicht.
"Was?" keuchte er. Er griff sich an die Brust. Sein Herz raste, wie noch nie zuvor in seinem Leben. Was war hier los? Doch noch während er auf die Knie sank, kam ihm die Antwort - er hatte seinen alten Körper überfordert, und bekam unverzüglich die Rechnung dafür serviert. Sah so aus, als ob ihn seine vermeintliche Heldentat (dabei wusste er nicht einmal, ob er nicht eine Unschuldige getötet hatte - ihm fehlte die Kraft, aufzublicken, um sich zu vergewissern) doch nicht retten würde. Dann gab es zumindest noch eines zu tun. Mühsam brachte er die Worte heraus: "Nach... *hust* folger... *keuch* Wi... William (Sylverrunner)!"
Er wusste nicht, ob ihn überhaupt jemand gehört hatte. Eigentlich war es ihm auch egal. Inzwischen lag er komplett am Boden. Die Zeit, die ihm noch blieb, verbrachte er mit Gedanken an seine Tochter.
'Ich wünschte, ich hätte sie vor meinem Tod noch einmal sehen können. Andererseits ist sie so wenigstens sicher vor dem, was hier passiert. Ich hoffe, sie wird meinen Tod nicht zu schwer nehmen...'
Mit einem Geräusch, das wie ein Seufzen klang, tat Hauptmann-für-einen-Tag und Jäger Advo seinen letzten Atemzug, während er langsam seine Augen schloss.

Dennis
13.01.2010, 22:46
Mit triumphierendem Blick stürmte Doktor Tigreffiev nach draußen. "Ich habs, ich habs!", rief er erfreut aus. "Hört her, ich habe etwas herausge...", doch dann erkannte er, dass es im Moment andere Dinge gab, die den meisten Bewohnern des Dorfes Sorgen machten.
Er sah die alte Dame, aus deren blutigem Gesicht ein Gegenstand ragte und den zuckenden Körper des Hauptmannes Advo, der gerade seine Lebensgeister aushauchte.
"Allmächtiger...", stotterte er. "Diese einfältigen Landmenschen... Bestien! Wahre Bestien."

Danach schlich er so unauffällig es ihm möglich war zurück in seine bescheidene Hütte. Das war zu viel für den armen, verqueren Geist des Doktoren.

Layana
14.01.2010, 12:15
Nach dem das alte Mädchen Ulrika durch Advo niedergestochen wurde, brach der Dorfbewohner Horatio auf dem Boden zusammen. Seine Geliebte Ulrika war tot. Da er dies nicht ertragen konnte, gab auch er sich dem Tode hin.

(Viviane und Daen setzen hier später noch ihre ausführlicheren Todespost hin)

Damit geht er ein erschütternder Tag vorbei und eine neue Nacht bricht an. Was wird dieses Mal passieren?

Viviane
14.01.2010, 21:40
Als Horatio Advos Absicht erkannte sprang er auf und versuchte einen schützenden Arm zwischen den todgeweihten Hauptmann und das Mütterchen zu bekommen, aber er hatte mit einem Dolch oder einer Nadel gerechnet und nicht mit dem winzigen Talisman des Hauptmanns.

Er bekam also Advos linken Arm zu packen, aber dieser schien ihn gar nicht zu bemerken und er bäumte sich nur rasend vor Wut auf und zerrte mit aller Kraft an Advos Unterarm - bewirkte aber nichts. Nun sah er, wieso er den Hauptmann nicht von Ulrika fortreißen konnte: Die alte Vettel hatte doch tatsächlich mit aller Kraft die Arme um den Mann gelegt, der wie ein Wahnsinniger auf ihr rechtes Auge einstach! Warum tat sie das?

„Ulrika! Lasst los, lasst doch endlich los!“ Und nur die eisige, heraufziehende winterliche Kälte verhinderte das ihm Tränen der Verzweiflung übers Gesicht liefen.

~*~

Die uralte Vettel empfing Advos hasserfüllten Angriff mit den offenen Armen einer liebenden Mutter. „Oh Junge, wie blind hat dich die Angst gemacht. Komm her und schlaf nun, lass die Flamme der Wut nun verlöschen.“, murmelte sie und seine zerstörerischen Mahlströme dabei auf sich gelenkt. Sie hatte in dem Moment gewusst was er vorgehabt hatte als er sich von den Wachen losgerissen hatte und sie hatte es geschehen lassen. Und auch als etwas hartes und kantiges sich seinen Weg in ihren Kopf gesucht hatte hielt sie Advocatus so fest sie es mit ihren Händen konnte. Und zum ersten Mal seit langem zitterten die alten Hände nicht.

Der Stock lag fortgeworfen auf dem Boden, ihre alten Lippen hatten sich nun an sein linkes Ohr angenähert und sie flüsterte kaum hörbar in einer fremden Zunge: „Einfache Kreaturen sind nie dankbar für ihre Befreiung, aber ich will es nun sein. Lass nur alle scharfen Klauen auf mich herabregnen, denn kein Ungetüm vermag mich noch zu schrecken - obwohl ich blind bin habe ich die schlimmste Kerkermeisterin gesehen. Ihr Name ist Wut. Und ihr Advo, seid ihr Gefangener. Drum schlaft, friedlich, schlaft ohne die Hitze in eurer Brust die eure Gedanken lähmt. Schlaft und erwacht an einem anderen Ort.“

Mit seinem zerrissenem Hemd, das seinen Oberkörper mehr zeigte als verbarg, lag er nun in ihren Armen, und als er sich versuchte aufzurichten und ihrem Griff zu entkommen zitterten seine Muskeln bereits unter dem mangelnden Sauerstoff und seine Knie gaben nach. Sein Griff löste sich von dem Ding, das in ihrem Auge war, und krallte sich überm Herzen in sein Hemd. Ungläubig blickte er das Mütterchen an und Ulrikas leise Antwort darauf war: "Dann geh', es gibt andere Welten als diese." Sie küsste ihn auf die Stirn und ließ ihn vollends zu Boden gleiten.

Dann hob sie den Kopf und ihr weißes Haar wallte über ihre Schultern, da Advo ihr im Todeskampf das Tuch herabgerissen hatte. Ihre Worte wurden immer leiser, und waren bereits am Anfang nur ein Flüstern im eisigen, schneidigen Wind:

„Ihr werdet sie nicht erkennen, wenn sie vor euch sind, denn sie sind Meister der Tarnung. Ihr werdet sie nicht erkennen wenn sie euch Trost spenden, denn sie sind Meister der Lügen. Und ihr werdet sie nicht finden wenn ihr schweigt und abwartet... denn sie haben... Zeit zum warten, ihr nicht. Ihr... müsst handeln. Das ist eure Stärke... das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen.“ Sie riss das dünne silberne Kettchen von ihrem Hals und murmelte „Reden... reden ist Silber... reden ist... Silber. Silber ist wertvoller als Gold. Es ist treuer und... verfärbt sich nicht. Man muss den Worten nur Kraft geben und ihnen... Glauben... schenken. Lasst die Wut, die Furcht und die Scham nicht über euer Handeln siegen. Seid standhaft und stellt euch euren Gefühlen. Und tragt dann die Konsequenzen. Lasst euch nicht von anderen manipulieren und lasst euch auf keinen Fall eine Meinung als die eure verkaufen, die es nicht ist. Seid schlau wie die Füchse... Erinnert euch an unsere Worte... erinnert euch daran... wer ihr seid.“

Aus ihrem rechten Auge sickerte unstet Blut, aus dem Linken floss beständig ein Strom aus klaren Tränen, als sie auf den Hauptmann hinabsah fielen einige davon ihm aufs Gesicht. Sie stolperte erschrocken, wie ein junges Mädchen zurück, fiel dann ermattet gegen die alte Linde und dabei stieß sie ihren alten durchgebogenen Rücken in die fünf grobgeschmiedeten, langen Nägel, die die Dorfbewohner in den uralten Baum geschlagen hatten. Blut spritze am Rücken durch ihre Bluse und benetzte langsam die rauhe Rinde des uralten Baumes.

Sie seufzte. „Und wieder einmal kann ich nicht sparsam mit meinen Worten sein. Was bin ich nur für eine Närrin gewesen... aber diejenigen sagen die Wahrheit, die ihre Worte mit Schmerzen atmen müssen. ... Und so will ich nun wahr sprechen: Am liebsten würde ich unspektakulär und ohne letzte Worte sterben in meiner kleinen Hütte.“, sie lachte laut und spie dabei mit jedem Luftzug kleine dunkelrote Schleimkugeln aus.

„Aber hier, im Schoße meiner Vorväter Keim, werde ich auch ein gutes Ende finden... Die Zeit ließ diesen Baum einst grüne Blätter treiben. Kein Sturm konnte ihnen etwas anhaben, denn sie waren fest und stark mit ihm in der Erde verwurzelt. Jedes Blatt gehörte zum Mutterbaum und die Mutter liebte ein jedes von ihnen, ernährte sie mit ihrem Saft und drehte sie nach der Sonne. Aber... auch wenn sie nun entwurzelt sind“, sie griff nach einem der Lindenblätter das am Boden lag und es war überraschend wie frisch es erschien, „so haben sie noch einiges an Lebenskraft in sich. Und wenn ihr wollt könnt ihr diesen alten Baum auch wieder zum blühen bringen... es gibt eine Urkraft in dieser Welt, die unabhängig davon, ob der Winter uns frieren lässt, der Lenz uns die ersten Blumen schenkt oder wir im Herbst unser Getreide einfahren können, wirkt. Und wir können uns nach ihr richten und ihr unsere Herzen anvertrauen... Die Tiere auf der weiten Flur kennen keinen Egoismus. Sie helfen einander. Und zerreißen sich nicht wie die unbarmherzige Wölfe.

Wir leben in einer kalten und schrecklich abweisenden Welt. Seit dem Augenblick unserer Geburt müssen wir uns in ihr zurechtfinden und unsere Abneigung und den Ekel überwinden lernen. Es gibt soviel schönes, das erkannt werden will, soviel unbegreifbares, das wahrgenommen werden will... Wir Menschen töten, weil wir denken es hätte einen Sinn. Aber dadurch werden wir zu Parasiten, zu Mördern an unserer eigenen Art. Mord hat keinen Sinn. Der Tod allerdings schon.

Ich bin nun müde und fühle mich sehr schwach. Mein Kopf ist schwer geworden und meine Augen schmerzen so. Ich muss mich setzen und kurz meine Augen schließen.“, sie drückte die Ellbogen mit einem lauten Seufzen nach hinten durch und hob sich von den Nägeln hoch, sank dann langsam am alten Baum hinab, leise Lieder aus ihrer Kindheit vor sich hinsummend, ihre Kleider ordnend und ein letztes Mal den Talisman aus Silber, der um ihren Hals hing, küssend.

Sie lächelte verträumt als sich Horatio zögerlich auf sie zubewegte und sich zuletzt auch anmutig über sie beugte. „Es ist wunderbar zuletzt noch von einem lebendigen, wunderschönen, ehrlichen Gemüt angeblickt zu werden. Ihr seid der Inbegriff eines Heldenprinzen, der Monster und Drachen bekämpft und sein Leben Mut und Ehre widmet. Auch wenn ihr ein Taugenichts seid, Horatio, so habt ihr wenigstens gelernt das einfache Leben zu lieben. Ich fühle eure Schönheit junger Gecke...auch wenn ich ... sie nicht mehr sehen kann. Ich erinnere mich.“, sanft fuhr ihre Hand über seine Wange und über seine Lippen. „Und ich werde mich immer erinnern: Wir ... als einzige... mussten ...niemandem gerecht werden. So blieben wir uns... als einzige... uns selber und unseren Träumen treu.“

Sie hustete wieder und wandte ihr mit Flecken übersähtes Gesicht von Horatio ab. Ihre Wangen überzog nun ein leichter roter Schimmer, wie der eines Kindes an Weihnachten, wenn es die Klingel am Bescherungsabend hört. „Heute ist ja Waschtag...den haben wir jetzt verpasst wegen all dem Firlefanz...“, stellte sie noch mit einem kindlichen Lächeln im runzligen Gesicht fest, das Gesicht königinnengleich zum lichtdurchfluteten Dach der Linde erhoben. Licht und Schatten malten ihr Gesicht wieder jung und Dorfbewohner und Wölfe gleichermaßen sahen nun was ihr alter Körper solange so gut verborgen hatte: Sie war das neugierige Mädchen gewesen.

Sie streckte sich in die Wurzeln der Linde zurück, riss dabei die Wunden am Rücken weiter auf und betastete das, was in ihrer ausgelaufenen rechten Augenhöhle steckte, vorsichtig. Zufrieden stellte sie fest, das Advo gute Arbeit geleistet hatte: Es steckte tatsächlich tief genug um sie umzubringen. Ohne zu zögern zog sie mit einem einzigen festen Ruck Advos Talisman, den Bestienzahn, aus ihrer Augenhöhle und das Blut strömte wie ein warmer, dampfender Fluss aus ihrem Rücken und ihrem rechten Auge und sie verlor innerhalb von kurzer Zeit die Besinnung. Ein erlösendes Lächeln gefror noch auf ihren Lippen, als sie ihren letzten Atemzug nahm. Die Kälte ließ das Blut in ihrer Augenhöhle bald zu einem Pfropfen gerinnen und überzog das linke Auge mit einer klaren Schicht aus gefrorenen Tränen.

'Nach einem langen erholsamen Schlaf öffnete sie ihre Augen, gerade blickte das junge Mädchen Ulrika nach oben in den Himmel. Die Sonne schien am höchsten Punkt und schien ihr zuzulächeln, als wäre sie eine dieser Menschen, die den wahren Sinn des Lebens erkannt haben. Sie sah ihre vertraute Schafherde vor sich, ihren Mann, den Schäfer Vincent und die Hütehunde Jenny und Fido. Und sie trug das gemeinsame Kind unterm Herzen, das sie sich so lange gewünscht hatten. Mit dem silbernen Schermesser in der kräftigen, glatten, jungen Hand griff sie nach einem der Schafe und summte eine alte Weise: „Die helle Sonn leucht' jetzt herfür ... fröhlich vom Schlaf auferstehen wir.“' Jetzt hatte sie endlich das Gefühl der Gewissheit alles richtig gemacht zu haben. Sie hatte nicht blind aufs Schicksal vertraut, sondern ihr Leben selbst in die Hand genommen als sie sich entschlossen hatte das Kind zu behalten und Vincent zu heiraten. Und ja, es war ein Leben das wirklich und wahrhaftig lebenswert war und in diesem Moment wünschte sie sich nichts mehr als hier, an diesem Ort, 100 Jahre alt zu werden.'

~*~

Wie sie gestorben war, in aller Öffentlichkeit, unter all den Menschen. Wie qualvoll sie starb, mitten auf diesem Platz und die anderen, die ihrem Tod nur zugesehen haben und nichts unternommen haben, um sie zu retten.

Hinter Horatio lag nun der tote Advocatus Diaboli und vor ihm, im Schoß der Linde, lag Ulrika reglos. Zuletzt hatte er ja dank ihr erkannt, dass hinter Advos Worten kein Wolf im Schafspelz steckt und es tat ihm fast ein wenig leid ihn anfangs verdächtigt zu haben. „Wenn ich ihn nicht verdächtigt hätte...“, entfloh es seinen Lippen. Aber er vergaß diesen Gedanken bald wieder und verwünschte ihn, denn blinde Wut übermannte ihn. Wut auf den Hauptmann und Wut auf das einfältige Gesindel hier im Dorf das sich erst gar keine eigenen Gedanken gemacht hatte sondern blind seinem ersten, unüberlegten Vorschlag gefolgt war.Doch gegen wen die Wut richten? Nun da der Hauptmann tot war und Ulrika so schwer verletzt war, wusste er, würden ihm die Dorfbewohner nicht mehr gefährlich werden. Aber die grausamen lammreissenden Wölfe. Und er war verwirrt, seine Gedanken schienen ihm leer und sinnlos zu sein, als er Ulrika betrachtete.

Ihr Körper regte sich nicht mehr, das Blut hatte aufgehört zu fließen. „So hat sie dennoch eine Bestie umgebracht. Auch wenn es nur der Zahn von einer war. Wie harmlos sie aussehen können - auch Menschen sind wahre Monster. Was ist nur mit uns allen geschehen?“

Er blickte auf und sah nichts, was nicht von diesen unsäglichen Menschen zerstört und ihnen zu Eigen gemacht worden war. Und es bereitete ihm Übelkeit, auf die Scherben dieses armseligen Dörfchens zu sehen und die Anspannung und die nackte Angst der anderen in jeder Faser seines Leibes spüren zu müssen.

„Ich frage mich was ich hier noch sollte... Nun da der Kern eurer Gemeinschaft zerfetzt ist, scheint es mir, werden die Wölfe leichtes Spiel mit uns allen haben. Und niemand wird je mehr seine Stimme erheben...“, seine Stimme versagte und sein Hals schnürte sich schmerzhaft zu.

Unter ihnen allen war eine nervenaufreibende Unruhe ausgebrochen. Es schien ihm als wollten sie alle eilig verschwinden und in der Hektik ihres unüberlegten Alltages aufgehen. Nachtürlich ohne darüber nachzudenken was hier gerade passiert war. Wenn man ihnen die Chance geben würde und die Wölfe nun weiterzogen, dann würden sie Advo und Ulrika einfach verscharren und in ihrem Gedächtnis ausstreichen.

Das Dorf erschien ihm wie ein Bienennest, das ausgeräuchert worden war - die Ruhe die er gerade erlebte schien voll zu sein von heißen Nebelschwaden, die ihm die Atemluft nahmen und ihm das Blut in die Augen drückten. Unerträglicher, pochender Schmerz durchfuhr seinen Schädel und er sank auf die Knie. Es würde keine lebenswerten Momente mehr geben, keine ruhigen Stunden des Beisammenseins, kein unbeschwertes Lachen, keine Sekunde der Liebkosung mehr durch eine dralle junge Maid. Nicht nachdem er das hier gesehen hatte. Verrat am eigenen Blut... Er keuchte verzweifelt auf und umklammerte seinen Oberkörper verzweifelt mit den Armen, als wolle er nicht auseinanderbrechen. Eine Träne der Verzweiflung bahnte sich ihren Weg aus seinen dunkelblauen Augen und blieb an seinem Spitzbärtchen hängen. Dort gefror sie, unsichtbar für die anderen Anwesenden aber Horatio spürte die Kälte, die sich um sein Herz schloss wie eine eiserne Faust, und er roch den Wind der Freiheit der nach dem eisigen Winter duftete - aber vor allem nach unbarmherziger Kälte. Und Blut.

Als er das erkannte, wusste er was er nun zu tun hatte. Er würde diesem unertragbaren Alltag des Ankeifens entfliehen und dem parasitären Egoismus, der sein Leben bestimmt hatte freudig eine Waffe in die Hand drücken um jetzt wirklich nur an sich selbst denken - das Wohlergehen seiner Mitmenschen, weiterhin für sie stark zu sein und sich für sie einzusetzen bedeutete nun nichts mehr.

Er verlagerte sein Gewicht auf das rechte Bein und zog den vom Met klebrigen Beutel von seiner Seite hervor. Die Welt um ihn herum war kalt, so kalt dass der Wurfdolch, den Arlén ihm zurückgegeben hatte, sich kaum aus dem bröckelnden Leder des Beutels befreien ließ, der klebrig war vom verschütteten Met. Wie lange das nun doch schon her war, das er sich mit ihm gestritten hatte... Ewigkeiten, so schien es nun. Das schwarze Haar fiel im in die Augen und er strich es unsanft fort. Die silberne Schneide in seiner Rechten glühte kalt und reflektierte das fahle Licht des endenden Tages zu einem Streifen, der sein Gesicht in eine zwiegespaltene Fratze zerschnitt. Sein heißer, schneller Atem bildete Dunstwolken vor seinem Gesicht und die Welt war grau und voller Nebel und pochendem roten Blut.

Er erinnerte sich mit heißen, pochendem und schmerzendem Herzen an Arléns Worte, sie hallten in seinem Geiste nach während er die Klinge betrachtete. „Mir war nicht bekannt, dass sie sonderlich viel Ansehen zu verlieren hätten. Sie sind nichts weiter als ein Scharlatan, der viel sein will, aber nichts wirklich kann außer Reden zu schwingen. Sie mögen ab und an nicht ganz unrecht haben, aber ihre Art gefällt mir wirklich nicht, also gehen sie ruhig!"... Er hatte Recht gehabt. Letztlich hatten sie ihn immer schon durchschaut gehabt und es bloss nie gesagt. Er würde also gehen...

Er hatte diese Worte schon einmal gesagt, nur damals hatten seine Worte einen anderen Klang gehabt. Und der Satz ein anderes Ende: „Genaugenommen ist es wirklich eine gute Idee, von hier zu verschwinden und ich denke, dass werde ich auch tun, solange sich noch keiner von euch an mir und meiner Seele vergreifen konnte.“ Trotzig klangen seine Worte in der kalten Luft noch nach, und seine Lippen zitterten. Aber nicht vor Angst... so glaubte Horatio es zumindest. Es war nur diese unerträgliche Kälte in ihm, der er nun endlich entfliehen konnte. „Ich wäre jämmerlich, wenn ich nicht sterben wollte. Befrei mich, blanker Stahl, von diesem Übel das über uns hergezogen ist wie eine Krankheit, noch bevor sie mich ergriffen hat.“

Der Wurfdolch schimmerte grausam kupfern, als er sämtliche Lebensregungen in Horatios glühender, leidenschaftlicher Brust zum Erliegen brachte. „Freiheit den Liebenden...“, flüsterte er mit Blut an den Lippen und brach vor Ulrikas Füßen zusammen.

Seine Rechte lag noch auf dem Dolch, die Linke krallte sich in den Dreck des Platzes und das silberne Amulett Ulrikas glitzerte durch seine schönen, schlanken Finger hindurch. Er küsste es kurz, röchelte und richtete sich Blut hustend noch einmal auf, zum Entsetzen der Anwesenden.

Dann schrie er alle, die ihm Nahe standen und alle die ihn begafften an: "Hinfort mit euch! Letzte Worte sind für Narren, die noch nicht genug gesagt haben... Und ich weiß das ich keiner bin.“
Und dann entfloh kein Wort mehr seinen schönen Lippen, die so viele Mädchen in Versuchung geführt hatten und das kostbare, unschuldige Blut eines Bürgers färbte sein besticktes Hemd und liess es teurer und prächtiger denn je erscheinen.

~*~

Der Winter hatte nun vollends Einzug in Düsterwald gehalten. Schnee lag keiner, doch Väterchen Frost hat die ganze Natur in seiner Gewalt. Die Wiesen waren mit dickem Reif bedeckt und der kalte Wind säuselt unangenehm um ihre Ohren. Es herrscht eine geradezu unsägliche Stille. Die wenigen Vögel, die den Winter bei ihnen verbrachten, schienen zu schlafen und auch sonst scheinen hier in der weiten Natur keine lebendigen Wesen außer den übrigen 16 Dörflern zu sein.

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Damit geht er ein erschütternder Tag vorbei und eine neue Nacht bricht an. Was wird dieses Mal passieren?