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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Luxusproblem: Wer spielleitert heute?



Daen vom Clan
08.12.2009, 11:09
Moin Freunde des gepflegten Besuchs des Rahjatempels von Belhanka,
werte Rollenspieler,

wir hatten bei uns in der Gruppe vor Kurzem eine freudig angeregte Diskussion gehabt - ihr könnt euch vorstellen, es ging darum, wer meistert.
Aber dabei hatten wir genaugenommen das Luxusproblem, dass in unserer Gruppe sehr gerne der Spielleiter gemimt wird und bei uns nicht die Frage war "wer meistert?", sondern: "Wer muss spielen?" ;)

Kurzum: Wie ist es in euren Gruppen bestellt?
Habt ihr meisterliche Sorgen? Seid ihr gut aufgestellt?
Wechselt ihr euch mit dem Spiel leiten ab, oder habt ihr einen festen Spielleiter?

Jesus_666
08.12.2009, 13:07
Ich kenne eher das Problem "Wer muß meistern?". Spielen wird idR. lieber gemacht als Meistern und einige von uns halten sich selbst nicht für besonders gute Meister – auch wenn man argumentieren kann, daß jeder mit genug Phantasie für einen ordentlichen Charakter auch genug Phantasie zum Meistern hat.

Naja, vielleicht kriegen wir ja ein paar Leute zum Meistern konvertiert, wenn der Trend so weiter geht wie bisher – momentan diversifizieren einige Leute bei uns ihre Rollenspielsammlung, von mir (neben Sailor Moon und Maid bin ich momentan der einzige, der Exalted-Regelwerke sammelt) über Luki (der momentan versucht, günstig an oWoD-Werewolf ranzukommen) bis hin zu Vetkin (den ich auf eBay auf ein d20-Regelwerk für StarCraft hingewiesen habe, auf das er jetzt bietet).

Vielleicht ist in Zukunft das Problem nicht, wer meistert, sondern wer Lust hat, allen anderen eine Einführung in sein System der Wahl zu geben...

Andererseits bringen wir es fertig, DSA3 und DSA4 im selben Abenteuer zu spielen*. Irgendwie kriegen wir's auch noch hin, Werwölfe und die Streiter der Unbesiegten Sonne nach Aiur zu verfrachten.


* Noch schlimmer: Es ist ein magielastiges DSA3-Abenteuer und wir haben einen DSA4-Magier, einen DSA3-Magier dessen Zauber aus Bequemlichkeitsgründen nach DSA4 abgearbeitet werden und einen DSA3-Magier, der ein experimentelles und ziemlich inkompatibles Magiesystem testet. Und das funktioniert erstaunlicherweise gut.

Grimoa
08.12.2009, 13:49
Nein, dass sich alle darum reißen zu leiten, hab ich auch noch nicht erlebt. Eigentlich haben alle Runden in denen ich spiel(t)e einen festen Spielleiter. Und das finde ich auch eigentlich ganz gut so, es sorgt für eine gewisse Kontinuität. Besonders in Erinnerung hab ich da vier Jahre d&d-Ravenloft. Dann hatte der Meister keine Lust mehr und nach einer gewissen Pause haben wir jetzt mit der gleiche Gruppe - aber anderem Meister - DSA4 angefangen.
Seit einem Jahr leite ich eine kleine Shadowrungruppe. Wir spielen Ganger (60 Aufbaupunkte) und ich kann mich was Umwelt und NPCs angeht recht frei entfalten. Der Turf ist so unwichtig, dass es dem Rest von Hamburg sowieso egal ist.
Außerdem spiele ich noch in einer "Experimentalgruppe". Jeden Termin ein neues Regelwerk und bisher zwei wechselnde Meister.

Und jeder von mir auf die schnelle improvisierte NSC hat mehr charakter als ein Charakter, den ich über Jahre spiele. Trotzdem spiele ich gerne. Ich muss doch wissen, wie die Geschichte ausgeht. ;)

DFYX
09.12.2009, 08:59
Mal schaun... in meiner Runde an der Uni bin ich der Meister, weil ich derjenige war, der das alles angeleiert hat und der auch als einziger ein gewisses Vorwissen in DSA hatte. Allerdings hat schon einer der Spieler angekündigt, dass er mal was kleines bei uns meistern möchte und hat wohl auch schon nebenher mit einer anderen Runde was kurzes angefangen.

In #free-dsa wird in der Regel durchgewechselt. Man reißt sich nicht drum, wer meistern darf, aber wenn man dann mal dazu verdonnert wurde, wirds meistens auch richtig gut.

FF
09.12.2009, 09:36
Das Wort "Meister" für Spielleiter ist imo furchtbar. Und impliziert bereits eine falsche Position in der Spielgruppe. Aber das nur IMO und nebenbei erwähnt^^

Ich mache beides gerne, wie sehr hängt aber von der Gruppe und vom System ab.
Wenn ich mit einer Gruppe im Spielstil gut harmoniere, leite ich dort auch gerne ein Spiel. Wenn die Spieler ein anderes Verständnis vom Spiel haben, wird es manchmal problematisch; bsp. wenn man spieler hat, die nix von sich aus machen und darauf warten, dass der Plot sie findet o.ä.

Wenn ich in einer Gruppe bin, in der es anders läuft, ist es besser wenn ich einen Charakter spiele, dann kann ich auch einfach daran spaß haben, ohne mit den mitspielern Stress zu bekommen. Oder zumindest nur dem SL :p (statt allen anderen Mitspielern, wenn ich der SL wäre :P)

Daen vom Clan
09.12.2009, 10:07
*lach*
Ich bevorzuge auch auf jeden Fall den Begriff Spielleiter, mir wird immer ganz anders, wenn mich meine Freunde mit "Meister" ansprechen ;)

Jesus_666
09.12.2009, 13:25
FF, du solltest dich von White Wolf-Produkten fernhalten. Da heißt der Spielleiter "Erzähler", weil er ja die Geschichte erzählt.

Ich persönlich benutze meist den für das System üblichen Begriff. Bei DSA ist das der Meister, bei SR der Spielleiter und bei Exalted wird's der Erzähler sein, wenn ich dran denke. Nur werde ich den Begriff "Dungeon Master" wohl nie ernst nehmen... aber der gehört ja zu D&D, welches ich eh nicht ernst nehme.

Und im IRC ist das eh alles egal, weil sich bei uns da "Metagott" für alles etabliert hat.

FF
09.12.2009, 16:42
FF, du solltest dich von White Wolf-Produkten fernhalten. Da heißt der Spielleiter "Erzähler", weil er ja die Geschichte erzählt.

WoD spiele ich ein bisschen anders, als ich DSA spielen würde. Deswegen spiele ich auch nur sehr selten WoD so wie es gedacht ist.
Und Exalted ist mir zu over-the-top, insofern ist das egal^^

Jesus_666
09.12.2009, 17:27
WoD spiele ich ein bisschen anders, als ich DSA spielen würde. Deswegen spiele ich auch nur sehr selten WoD so wie es gedacht ist.
Und Exalted ist mir zu over-the-top, insofern ist das egal^^
Phh. Laß' uns mal kurz in sozialen Kampf gehen und ich packe den Irresistible Salesman Spirit aus, dann denkst du schon anders...

Ranarion
09.12.2009, 18:07
Hoffentlich bringst du das Problem mal auf die Nato mit, Daen. =D
Wenn wir hier mal gespielt haben, war das eigentlich selten ein Problem einen Spielleiter zu finden. Es wurde sich nicht drum geprügelt, aber Jan und ich haben uns (in den wenigen Runden, die wir gespielt haben) meistens abgewechselt. Je nachdem wer mehr Lust hatte sich ein Abenteuer auszudenken (was ich deutlich seltener hatte :D).
Ich spiele eigentlich viel lieber meinen eigenen Charakter als zu spielleitern, da fehlt mir dann doch meistens die Phantasie und es wird leicht albern. Wer mich kennt den wird das wohl auch nicht wundern.^^

Daen vom Clan
10.12.2009, 11:39
Albern ist ja nicht schlimm ;)
Jeder Spielleiter hat die Gruppe, die er verdient, insofern ist es perfekt, wenn Spieler und Spielleiter sich auf einen Kurs einigen und den auch durchziehen.
Wir haben früher auch oft rumgealbert und ich albern gemeistert und es waren die Abende, an Denen wir ununterbrochen Lachtränen in den Augen hatten ;)

Jesus_666
10.12.2009, 11:56
Ich erinnere mich daran, als wir mal auf einer NATO auf die Meister gewartet haben und Gala ein krankes Miniabenteuer fabriziert hat. Da kamen dann Sachen wie:

A: "Wir brauchen eine Treppe."
B: "Ich töpfer' eine!"
A: "Womit denn?"
B: "Singenprobe, ob ich einen klaren Ton rausbekomme."
[Probe geglückt]
Gala: "Okay, dir quillt klarer Ton aus dem Mund."

Und es war toll.

La Cipolla
10.12.2009, 19:13
Ich muss meistens spielleitern, weil sonst niemand will. ._. Prinzipiell hab ich an beidem seeehr viel Spaß und hätte wahrscheinlich auch gleich viel Spaß, wenn ich öfter spielen könnte.
Die meisten Leute überschätzen einfach die Anforderungen ans Spielleitern - oder stellen sich selbst zu hohe. Wir hatten auch schon Spaß damit, Gorillas zu verprügeln. Oder damit, dass sich unsere Charaktere gegenseitig die komischsten Dinge angetan haben (wir waren jung und brauchten die Aufmerksamkeit).

Grimoa
11.12.2009, 09:42
Ich finde es am leichtesten zu leiten, wenn ich weiß, dass die Gruppe hauptsächlich aus Anfängern / "schlechteren" (Schau-)spielern besteht, weil ich mir dann vorher keinen Kopf mache, mich mit irgendwas blamieren zu können.
In der d&d/jetzt DSA Gruppe sind einige sehr gute (Schau-)Spieler. Als ich für die Runde einmal geleitet habe, hatte ich vorher total Lampenfieber, weil ich dachte, von mir als SL würde dann mindestens die gleiche Qualität erwartet. Ich bin nur ziemlich zurückhaltend / schüchtern, schauspielern fällt mir von daher recht schwer.
Trotzdem hats super geklappt, alle fandens gut, und nachdem wir erstmal angefangen hatten, hatte ich auch keine Zeit mehr, nervös zu sein.
Und ganz ehrlich, keiner der Spieler hier hätte mich für irgendetwas ausgelacht. Schon gar nicht, wenn ich versuche über meine Schatten zu springen und zu schauspielern. Das sind keine bösen Menschen, sie spielen nur manchmal genau solche. Und ich neige dazu, diesen Unterschied zu vergessen, wenn ich erstmal in der Geschichte drin bin.

Langer Text, kurzer Sinn: Jeder sollte sich mal trauen zu leiten. ;)

Viviane
16.12.2009, 22:30
Nein, dass sich alle darum reißen zu leiten, hab ich auch noch nicht erlebt - ich schon zweimal, immer dann wenn wir zukünftige Kampagnen und somit Ziele beim spielen festlegen.

Unser Ziel war es das dreiteilige "Jahr des Feuers", von dem wir Band ein schon letztes Jahr gemeistert hatten, dieses Jahr zuende zu spielen - davor (also vor ca. 1 1/2 Jahren) hatten wir noch den Wunsch kleinere Kampagnen zum vorbereiten unserer Helden zu spielen, da der Anspruch an die Stärke der Helden zugegebenermaßen enorm war. Da sogar tote Spielcharaktere in dieser Kampagne möglich waren, rissen wir Spieler uns also darum möglichst viele Abenteuerpunkte bringende Spieleabende einzubringen.

Das Ende vom Lied waren zum einen dass unser Rotiersystem, das wir schon mehrere Jahre gepflegt haben, zum ersten mal reibungslos funktionierte - also jeder Spieler selbst auch mal meistere, und zum anderen jede menge selbst erfundene Abenteuer mit erstaunlich fantasiereichen Monstern zum bekämpfen - nach der Devise je unbekannter das Metier den Charaktere, desto mehr Abenteuerpunkte kann ich verteilen.

Wasserdrachen, Trolle, Harpien und unausprechliche Dämonen der niedrigsten Ränge waren nur ein paar Ausgeburten aus unseren neu erweckten Meisterköpfen. ^^

Ich denke aber vor allem das Rotiersystem sollte man ausserhalb von Kampagnen in jeder Spielrunde beibehalten, da man als Meister auch eine sehr entspannte und private Sichtweise auf die Spieler bekommt.

Wer noch zu schüchtern/faul ist sich ein Abenteuer auszudenken, dem empfehle ich "Einsteiger Abenteuer" für Meister, in denen wirklich auf alle idiotischen Spielerideen eine Antwort bereit gehalten wird.

Goldene Ketten wäre z.B. ein solches Abenteuer, das mir als Meister seeehr viel Spaß gemacht hat! (Die Möglichkeit Spielcharaktere durch Bannamulette und Träume zu lenken ist sehr amusänt)
http://www.alveran.org/index.php?id=157&publikationID=418

Dankbar wäre ich auch für weitere Ideen von eurer Seite für meisterfreundliche Abenteuer. :)

Mögen die 12e mit euch sein!
Vivi

(ingame: Stufe 8 Held: Arlan von Wolkenstein, Junker und Reichsritter von Gareth) :)