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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sonstiges Expressionismus im 21. Jahrhundert? - ein Großstadtgedicht



uninspired
07.12.2009, 22:02
Ich denke, das hier ist durchaus mehrdeutig verstehbar, deshalb habe ich das weniger wegen dem Feedback (über das ich mich jedoch auch freuen würde :)) sondern wegen dem, was es in euch auslöst, wenn es irgendetwas auslöst, hier reingestellt.
Was für ein Bild erscheint euch? Um euch die Vorstellung nicht zu versauen, gebe ich nach dem Gedicht meine eigenen Interpretationen an.

Liebe, meine Stadt

Du liebe meine Stadt,
befried'ge meine Gier,
gib mir, was niemand hat,
heb mich über jedes Tier.

Du liebe meine Stadt,
mach mich dir ein Teil,
lass vergessen mich die Tat,
lass mich rasten eine Weil.

Du liebe meine Stadt,
so wunderschön ist's hier.
Doch der Asphalt, dein Boden hat,
wird Treibsand unter mir.

Und er wird mich verschlingen,
du Liebe, meine Stadt,
vergabst mir nicht, den Dingen,
verzeihst nicht meine Tat.

>>>

1. Die Stadt könnte wie in der letzten strophe als Liebe angesehen werden, sprich Stadt=Metapher für Liebe. Je nach dem, was man mit der "Tat" assoziiert kann das durchaus logisch erscheinen.
2.Man sieht die Stadt als Stadt und die Gier in der ersten Strophe als Gier, man liebt die Stadt, man liebt das Geld, man liebt alle Vorteile. Die Tat ist vielleicht dann die Ausbeutung der Menschen, ich hab auch an Kolonialisierung gedacht, weiß aber nicht, ob das passt.
Das mit dem Treibsand und sogesehen der "Strafe" könnte einmal buchstäblich gemeint sein, also vielleicht ein Bankrott oder eine Krise oder sowas; oder aber Reue, also rein geistig, Schuldgefühle oder sowas.

Ich will mich bei den Interpretationsmöglichkeiten nicht festlegen, ich denke, irgendwie habe ich beim Schreiben beides gemeint, vermutlich könnte man mit einer Psychoanalyse herausfinden, was genau ich jetzt damit gemeint habe...

LG
cenny