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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Darstellung-Klausur] ist das zu schaffen?...



Re-l
07.12.2009, 03:01
Wir haben am 3.12 eine Darstellung-Schulaufgabe geschrieben, sie sind bei uns immer reine Praxis und verbrauchen einen ganzen Schultag. Also hatten wir von 8:00 bis 13:00 Zeit (vorausgesetzt wir arbeiten die Pausen durch, so wie ich es gemacht habe).
Nun, unsere Klasse hatte enorme Zeitprobleme dabei, die Lehrerin meinte sie hatte davor keine derartigen Probleme mit anderen Klassen gehabt und erwähnte Klassen, sogar die eine Stufe unter uns, hätten ein viel besseres Ergebnis abgeliefert (auf meine eingeworfene Frage ob diese die gleiche Aufgabenstellung hatten, hat sie nicht geantwortet, aber es ist an sich eigentlich klar dass es nicht so war).
Jetzt frag ich mich natürlich wer hier den größten Teil der Schuld am kommenden Versagen trägt, die Klasse oder der Lehrer.

Das mal kurz aus 2 Sichten aufgerollt:
-Die Lehrerin hat vor der Schulaufgabe auf Anfrage die Perspektiv-Anwendung nochmal erläutert, obgleich sie die 3 Punktperspektive nicht erklären wollte weil es „momentan unnötig und viel zu komplex ist“ so ist es sowieso die Pflicht der Schüler sich so was selbstständig anzueignen. Außerdem war sie so freundlich uns anzubieten die Hör-CD zur Geschichte währenddessen anzuhören.
+Perspektive sollte nicht das Problem sein. +Hintergrundwissen zur Illustrationsgeschichte.

-Es war ein „vom Regen in die Taufe“ die Klasse hatte noch nie zuvor einen Illustrationsauftrag gehabt, oh moment, doch, sie hatte gerade einen am Laufen dessen Abgabetermin 2 Wochen nach der Schulaufgabe wäre, der allerdings auch weit von der Fertigstellung entfernt war. Ehrlich gesagt ist er an sich eine Katastrophe, um mal das ganze gleich am Kern zu packen; die Geschichte die man dort illustrieren soll hatte sich die Lehrerin am Vorabend vor dem Schlafen gehen ausgedacht.
-fehlende Erfahrung -keine Vorbereitung zum Angehen eines Illustrationgsauftrags

Das größte Problem aus meiner Sicht war aber der Arbeitsumfang im Vergleich zur Zeiteinräumung.

Hier ist die Aufgabenstellung dazu:

http://www.npshare.de/files/02f957c5/darstellung000.jpg
http://www.npshare.de/files/13c59bbf/darstellung%20001.jpg

Nochmals Bewertungskriterien:
Kompostion:
-Bild bzw. Blattkonzept
-Wahl und Erfassen der Szene

Künstlerische Umsetzung:
-Farbige Umsetzung
-künstlerische Technik: zeichnerisch, malerisch

Perspektive/Proportionen:
-Raumgefüge / plastische Wirkung der Gegenstände
-Menschliche Gestalt

Natürlich wurde schon bei Ausgabe gefragt auf welche Kriterien besonders Wert gelegt wird, bzw. wie die Punktevergabe ist, darauf folgte eine typische Antwort, zumindest typisch für diese Lehrerin: Alles ist gleichwichtig. Sie hat danach noch eindeutiger gesagt das sie genau so viel Wert auf die Qualität des Bildes, wie auf die perspektivische Umsetzung, wie auch auf die Quantität (Detail) legen wird. Außerdem musste man bei Verwendung eines DIN A4 eine Bilderfolge anfertigen, während man bei A3 mit einer einzigen Illustration fertig war.

Weiterhin wurden Schülern die nebeneinander saßen verschiedene Momente aus der gleichen Geschichte als Illustrationsaufgabe gegeben:

A:
http://www.npshare.de/files/34f28b13/darstellung%20002.jpg
http://www.npshare.de/files/a36b16f4/darstellung%20003.jpg

Zusammenfassend:
-großer Saal mit gewaltigen Säulen und hocher Decke, keine Fenster
-überall aufgesteckt, unzählige Kerzen
-unzählige verschiedenartiger Uhren, an den Wänden oder auf Möbelstücken und Uhren mitten im Raum inkl. Turmuhren.
-in Höhe des 1. Stockwerk ein Rundgang zu dem eine Wendeltreppe führt- insgesamt min. 4 Rundgänge.
-Spieluhr

Man kann sagen das man aus 3 Szenen wählen könnte
1.Sie kommt rein und bestaunt den Saal
2.Als sie vor der Spieluhr stand vor dem Überraschen
3.die Begegnung mit dem alten Herren

Problem: Großer Saal und das Wort unzählige.

B:
http://www.npshare.de/files/2ca82dfd/darstellung%20004.jpg
http://www.npshare.de/files/2ded3944/darstellung%20005.jpg


Zusammenfassend:
-enge Gasse
-Häuser links und rechts sehen aus wie „lauter zierliche Paläste aus Glas, voller Türmchen, Erkerchen und Terrassen, die undenkliche Zeiten auf dem Meeresgrund gestanden hatten“
-Häuser links und rechts von Tang und Algen überhangen und mit Korallen und Muscheln bewachsen.
-“das Ganze spielt sanft in allen Farben wie Perlmutter“
-Gasse läuft auf ein Haus mit großen grünem Tor dass kunstvoll mit Figuren bedeckt ist.
-Straßenschild mit der goldenen Aufschrift: Niemals-Gasse
oder
-hoher sehr langer Gang mit „nackten Statuen“ links und rechts angeordnet

Auch hier kann man aus 3 Szenen wählen
1.Die Gasse
2.das grüne Tor
3.der schmale Gang
in Gegensatz zu A kann man sich hier auch einen Ortswechsel gönnen. Wählt man Szene 1, ist man mit Detail jedoch genauso bestraft wie bei A.

Eine Zeitverlängerung wurde uns übrigens nicht gegönnt, es wurde auch nicht berücksichtigt das wir nicht um Punkt 8 angefangen haben.

Ich persönlich hatte A (man könnte es aus meinem Beschweren schon erraten haben), nun frag ich mich aber was ich den wirklich hätte anders machen können. Denn was mich am meisten ärgert ist gar nicht dass ich nun eine schlechte Note kriegen werde, sondern eher das ich gezwungen war aufgrund der Größe des Bildes die Qualität dermaßen runter zuschrauben dass ich keinen Lernerfolg sondern einen Rückgang spüre... Die Bewertungskriterien waren aber eindeutig und ich sah keine Möglichkeit um um den großen Saal mit den unzähligen Dingen vorbeizukommen.

Zuerst wollte ich es bei Schüler & Studenten unterbringen, aber ich glaub hier könnten mehr Leute was damit anfangen :(.

FF
07.12.2009, 07:05
Abstraktion ist das zauberwort :D
Es wurde ja nicht ein bestimmter Stil vorgegeben, insofern könnt ihr die Szenen ja wohl in einem beliebigen Stil wiedergeben, auch in einem aufs minimalste reduzierten/abstrahierten, der weniger Zeit erfordert.
Außerdem ist eine 1:1 umsetzung doch wohl auch nicht zwangsläufig notwendig?

Aber es ist natürlich blöd, die Klasse vor eine ungewohnte Aufgabe zu stellen, und zwar unvorbereitet (?) (auf die Aufgabenstellung...)
Ich denke aber nicht, dass 5h viel zu wenig sind, um 3x A4 oder 1x A3 in außreichender Detailiertheit zu füllen. Zumindest in S/W... (wenn man das mit farbe machen muss, isses ein Witz und nicht zu schaffen, in brauchbarer Qualität (IMO))

Aber.. wtf?! Was ist das für eine Schule, wo es solche Aufgaben gibt?
5h Klausur zeichnen?! Was ist der Sinn davon?

Zeigst du bitte anschließend dein Ergebnis hier?^^(also das Bild.. nicht zwangsweise die Note, auch wenn die natürlich auch interessiert^^)

Re-l
07.12.2009, 07:38
Mir ist danach auch eingefallen das ich es ja auch abstrahieren hätte können, danach aber gleich warum ich es nicht gemacht habe: "plastische Wirkung der Gegenstände" und wahrscheinlich auch die Worte bei der Aufgabe davor die durch die Klasse erschreckend oft geisterten "Ich möchte keinen Comicstil".

Ich würde dir zu gern das Ergebnis zeigen, so peinlich es mir auch ist, noch lieber würde ich dir mehrere Ergebnisse aus der Klasse zeigen, am liebsten alle- das wird aber vermutlich nicht gehen denn 1. ist die Lehrerin seeeehhhr langsam beim bewerten (unser letztes zu bewertendes Bild haben wir vor den Ferien abgeben das wäre mom.. der 28.10?! Oo ich sollte nochmal nachfragen das wäre dann ja noch länger als es mir vorgekommen ist). 2. dürfen wir unsere "Kunstwerke" nicht nach Hause nehmen d.h. bis Ende des Schuljahres dann kriegen wir sie, aber evtl. krieg ich ja ne Kamera rein geschmuggelt xD.

Und ja, die farbliche Umsetzung war ein Muss, dass war für mich auch damit verbunden das wir erst am Vortag durch Nachfragen (meinerseits -.-) erfahren haben welche Arbeitsmittel wir den überhaupt mitbringen sollen. Die Antwort war das Mittel eurer Wahl, es sollte aber eine farbliche Umsetzung sein (und es steht ja nochmal auf dem Blatt :().

Dass wir 5h Klausur zeichnen hängt damit zusammen das wir eine Gestaltungs-Klasse sind und somit auf dem Fachabi vorbereitet werden sollen.

Was mir das reduzieren des Bildinhaltes unheimlich schwer gemacht hat war eben die Aussage das alles gleich viel Bewertung erhält.

So, nun muss ich aber los sonst komm ich noch zu spät trotz dessen das wir die erste Stunde frei hatten >.<.

noRkia
07.12.2009, 14:14
boah also das ist schon ein eine übertriebene aufgabe.

ich denke die lehrerin hatte "angst" das ihr die aufgabe missversteht wenn ihr nicht genug anweisungen bekommt.
bei mir waren es oft nur 1,2 sätze wie "entwerfen sie eine modelinie unter dem leitmotiv abgeschnitten und umgeklappt".hm auch nicht besser ok :D

5 stunden zeit hatten wir um abi auch.vielleicht sollte das schonmal so eine kleine übung sein?
ich persönlich finde das 5 stunden nicht gerade viel zeit sind wenn sie in der ausführung gute ergebnisse erwartet.

FF
07.12.2009, 14:28
Jo, im Abi hatten wir ähnlich viel zeit. Da gabs dann Aufgaben wie "stellen sie mit den zur verfügung gestellten Mitteln eine Plastik zum Thema 'Versunken(heit)' her und formulieren sie ihre Arbeitsschritte, ihre Ideenfindung und nehmen sie kritisch stellung zum eigenen Werk"
(War meine Vorabiklausur... )

Das ist doch schon *deutlich* offener in der Fragestellung. Entsprechend vielfältig waren die Interpretationen.

Aenarion
07.12.2009, 18:34
Hmm... also imho ist das schon ziemlich schwer, vor allem wenn ihr die Art der Aufgabe wirklich noch nie durchgemacht hattet (was ich nicht sagen kann^^). Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn ich das hätte tun sollen... Unserem Zeichenlehrer war es immer ziemlich egal, was wir zeichneten, à la "Das ist das heutige Thema, aber wenn wer eine eigene Idee hat, kann der ruhig das zeichnen/malen...", daher habe ich den Zeichenunterricht auch immer als sehr "frei" empfunden...
Kurz gesagt, ja, ich finde diese Aufgabe übertrieben schwer, wenn die dargestellten Umstände der Wahrheit entsprechen ;)

Und mit Abstraktion wäre ich sehr vorsichtig. Ist der Lehrer wirklich so streng, werden abstrakte Werke oft einfach als "Gekritzel" abgewiesen (was manchmal sicher auch berechtigt ist ;)).